2 8 — 7 2 — 2 7 usg unge aloage gun fegt 5 10 /// eee 70 u A Toa agen hu use BOT aesduseemo gn ef egusgddee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 9go mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 Tages: und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertündbiatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Underhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G.Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 94. Jahrgang Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Jeitgeſchehen. Der 19. Auguſt wird in die deutſche Geſchichte, in die Weltgeſchichte, eingehen als Geburtstag des erſten legalen Führerſtaates. Keine außerrechtliche Diktatur, kein über⸗ geſetzliches Gottesgnadentum, keine Freiſtaatideologie, die durch rechtliche und geſetzliche Konſtruktionen ſich ein Scheindaſein zu ermöglichen ſucht, haben dem neuen Füh⸗ rerſtaate Pate geſtanden. An ſeiner Wiege ſtand der poli⸗ tiſche Wille des Nationalſozialismus, der nie den Weg der geſetzmäßigen Entwicklung verließ, der einen ungeheu⸗ ren Machtkampf unter ſtrengſter Beachtung der geltenden Geſetze durchführte, deſſen politiſche Revolutionierung des deutſchen Volkes ein ſtetiges Fortſchreiten von Rechtsſatz zu Rechtssatz bedeutete. Adolf Hitler war Führer und Staatsoberhaupt ſchon durch das Geſetz vom 1. Auguſt 1934, das ſich auf das Ermächtigungsgeſetz vom 30. Januar 1934 ſtützte. Obwohl an der Gültigkeit dieſes Geletzes nicht der geringſte Zweifel beſteht und beſtehen kann, forderte Adolf Hitler ſeine Beſtätigung durch die Stimme des Vol⸗ kes, alſo durch das Recht, das im Volke lebte. So ſchuf er eine gewaltige Syntheſe zwiſchen Rechtsſeele und Volks⸗ ſeele, ſo hat er jeden müßigen Streit um Formen und Be⸗ griffe beiſeite geſchoben. Der 19. Auguſt zerriß ein Lügen⸗ zewebs, das um Deutſchland geſponnen war: nicht Terror und Gewalt einer kleinen Minderheit herrſchen in deutſchen Landen, ſondern ein eindeutiger und klarer Wille des gan⸗ zen deutſchen Volkes. Was in Deutſchland aber am 19. Auguſt geſchah, das hält denen draußen, die das Wort von der Demokratie im Munde führen, und doch nur Terro⸗ riſten und getarnte Diktatoren ſind, einen Spiegel vor, der ſie entlarvt, in dem ſie aber auch erkennen ſollten, daß Deutſchlands Weg der rechte iſt. 2 In der einzigen Rede, die er zur Vorbereitung der Volksabſtimmung des 19. Auguſt gehalten hat, hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler noch einmal dem Deutſchen Volke klargemacht, welche Bedeutung die ein⸗ mütige Unterſtützung der Regierungspolitik durch das ge⸗ ſamte Volk gerade auch nach außen hin haben muß. Adolf Hitler hat in der Abſtimmung dieſes Sonntags die von ihm erbetene Unterſtützung des Deutſchen Volkes in glänzender Einmütigkeit erhalten, und er hat damit aufs neue die Baſis befeſtigt, von der aus nun die Außenpolitik des Deutſchen Reiches zu führen iſt⸗ Das Ausland wird immer wieder zu der Ueberzeugung ge⸗ langen müſſen, daß die geſchloſſene Gefolgſchaft des Deut⸗ ſchen Volkes gegenüber ſeiner ſo oft und nun wieder be⸗ tätigten Führung ein anderes Deutſchland in das Spiel der internationalen Politik geſtellt hat. als man es in den Hauptſtädten der anderen Nationen die Jahre der Nach⸗ kriegszeit hindurch kannte. In den kurzen Wochen, die dem Tode des greiſen Reichspräſidenten und dem ſtaats⸗ rechtlich ſo hoch bedeutſamen Schritt des Führers und Reichskanzlers gefolgt ſind, war für die deutſchen Menſchen verſtändlicherweiſe die Anteilnahme an den inneren Vor⸗ gängen überwiegend. Die Volksabſtimmung dieſes Sonn⸗ kags hat dieſen Abſchnitt abgeſchloſſen, ſie hat in einer ein⸗ igartigen Beſtätigung der Maßnahmen des Führers das or geöffnet, durch das nun wieder der Weg der deutſchen Politik unter der Anteilnahme und mit der feierlich gelob⸗ ten Unterſtützung des ganzen Volkes auch nach außen, auf die Kampffelder der internationalen Politik, geführt wer⸗ den ſoll. Um uns herum ſehen wir die Welt in einem Zu⸗ ſtand der Spannungen und Kämpfe, des Mißtrauens, der hemmungsloſen Aufrüſtung. Als ein Hort des Friedens ſteht Deutſchland in dieſem gefährlichen Wirrwarr, und ſeine Führung muß das deutſche Staatsſchiff einen ſchwe⸗ ren Kurs ſteuern. Sie ſieht ihr Ziel klar vor ſich, ſie hat zu ihrer Kraft Selbstvertrauen, und hinter ihr ſteht ganz Deutſchland. * Auf die Proteſtnote der Reichsregierung wegen der Ver⸗ unglimpfung führender Männer des Reiches hat die Re⸗ gierungskommiſſion des Saargebiets nun geantwortet. Sie ſucht ſich aus der Sache herauszuwinden. Das Wichtigſte an ihrer Note ſcheint uns zu ſein, daß die Regierungskommiſſion die deutſchen Beſchwerden als be⸗ . anerkennt. Sie verſucht zwar, die Anerkenntnis adurch abzuſchwächen, daß ſie ihrerſeits Beſchwerden über die Haltung der deutſchen Preſſe und des deutſchen Rund⸗ unks ihr gegenüber vorbringt. Dieſer Verſuch ſcheitert frei⸗ ich völlig. Denn wenn die deutſche Preſſe die Haltung der egierungskommiſſion einer zuweilen ſcharfen Kritik unter⸗ N ſo haben dafür gewiſſe, von der Regierungs⸗ tommiſſion geduldete Zuſtände im Saargebiet, die zu den ietzten beiſpielloſen Exzeſſen einiger im Saargebiet erſchei⸗ nenden Blätter geführt haben, allen Anlaß gegeben. Die Regierungskommiſſion hat in erſter Linie auch Rückſicht 3 nehmen auf die Gefühle der von ihr treuhänderiſch re⸗ gierten Bevölkerung, die es ſich nicht bieten läßt daß einige hergekaufene Separatiſten und frankophile Soldſchreiber un bekümmert und von jeder Gewiſſensregung unbelaſtet das 2. deutſche Volk und deſſen Führer beſchimpfen dürfen. Deſterreichs neuer Bundeskanzler Schuſchnigg hat ſich auf eine europäiſche Rundreiſe begeben. Aeußerlich wird von öſterreichiſcher Seite betont daß es. ſich hierbei um Höflichkeitsbeſuche handele. Die Wirklichkeit ſpricht je⸗ och eine andere Sprache. Es erweckt den Anſchein, als ob es ſich hier um politiſche Demonſtrationen handelt. Je⸗ denfalks iſt der Aufenthalt in Florenz und die Zuſammen⸗ Freitag, den 24. Auguſt 1934 Das programm für Nürnberg Die gewaltige Heerſchau der NS DA p.— Reden des Führers. Nürnberg, 23. Auguſt. Das Programm des Reichsparteitages 1934 iſt ſoeben nach entſcheidenden Beſprechungen auf dem Ober⸗ ſalzberg bei Berchtesgaden in ſeiner endgültigen Form feſtgelegt und veröffentlicht worden. Der Reichsparteitag beginnt am Dienstag, den 4. September, mittags, mit einem Empfang der Aus⸗ landspreſſe durch den Auslandspreſſechef der NSDAP, Dr. Hanfſtaengl, in der Ehrenhalle des Germaniſchen Mu⸗ ſeums. Nachmittags empfängt der Reichspreſſechef Dr. Dietrich alle in Nürnberg anweſenden Preſſepertreter im Kulturvereinshaus. Am Abend wird der Parteitag durch die Glocken ſämtlicher Kirchen Nürnbergs eingeläutet, worauf ein Empfang der Spitzen von Partei und Staat im Rathausſaal erfolgt. Hier wird der Führer eine An⸗ ſprache halten. Mitwoch, den 5. September, vormittags, findet die feierliche Eröffnung des Partei⸗ kongreſſes in der Luitpold⸗Halle ſtatt. Abends ſpricht der Führer auf der Kulturtagung der NSDAP im Apollo⸗ Theater. Donnerskag, den 6. September, Appell des nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes auf der Zeppelin⸗Wieſe. Es ſpricht der Führer. Am frühen Nach⸗ mittag erfolgt ein etwa zweiſtündiger Vorbeimarſch des nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes vor dem Führer am Adolf Hitler⸗Platz. Am ſpäteren Nachmittag Fortſetzung des Parteikongreſſes. Freitag, vormittags, Fortſetzung Tagungen der NS⸗Krie einshaus und des Amte nenbau. Abends 6 Uhr Zeppelin⸗Wieſe im Stadion Rede des Ab 21 Uhr Abnahme des Fackel ter durch den Führer am Hauptbe Samskag, den 8. Se Der Führer ſpricht um Hitlerjungen in der H Am gleichen Tage finden ſtatt, auf denen u. a. Dr Heß, Re. fred Ro werden im St 2n * 2 d 98 s der Politiſchen Lei⸗ ide ſigt Sonnta 8 Uhr: Appell der SA und Ss in der Luitpold⸗Areng mit einer Heldenehrung. Nach der Rede des Führers Weihe von 200 Feldzeichen. Anſchließend Marſch der S2 und Ss durch die Straßen und Vorbeimarſch vor dem Füh⸗ rer am Adolf Hitler⸗Platz. Montag, den 10. September, Vorführungen der verſchiedenſten Waffengattungen der deutſchen Wehrmacht; 18 Uhr: Fortſetzung und Schluß des Parteikongreſſes. Es ſpricht der Führer. * In den ſieben Arbeitstagen des Generalappells der Be⸗ wegung in Nürnberg werden Millionen Zeugen erheben der Großereigniſſe ſein. In Schrift und Bild, in Funk und Rede wird nicht nur Deukſchland, ſondern die ganze Welt über den Ablauf des Reichsparkeitages unkerrichket werden. Dennoch würde dieſer grandioſe Generalappell nur von denen, die mit dabei ſein durften, in ſeiner ganzen Größe und Wucht gewürdigt werden können, wenn nicht der lebendigſte Mittler, der Film, die vorüberziehenden Ereig⸗ niſſe feſthalten und damit für alle Zeiten verankern würde. kunft mit Muſſolini von italieniſcher und von öſterreichi⸗ ſcher Seite ſo ausgedeutet worden. Es iſt gar kein Zweifel: Bei dieſer Reiſe handelt es ſich um die Stellung Oeſter⸗ reichs in Europa, um die Stellung Oeſterreichs im beſon⸗ deren zu Deutſchland. Die internationale Begleitmuſik iſt ja deutlich genug. Die öſterreichiſche Regierung ſucht politiſche itte gegen Deutſchland. Ob das nun die rich⸗ tige Art iſt, das deutſch⸗öſterreichiſche Verhältnis zu berei⸗ nigen, muß ſehr bezweifelt werden, oor allem dann, wenn nun auch in einer gewiſſen Preſſe von gewiſſen Garantien eſprochen wird, die Deutſchland Oeſterreich zu geben habe. In der öſterreichiſchen Preſſe iſt davon die Rede, im öſter⸗ reichiſchen Rundfunk wird davon geſprochen, und Schuſch⸗ nigg bat ja ähnliche Erklärungen in der Unterredung mit dem Vertreter der Agenzia Stefani ſelbſt abgegeben. Was sollen das eigentlich für Garantien ſein? Braucht man wortreiche Erklärungen, braucht man Formulierun⸗ gen? Wichtiger als Formulierungen ſollten doch Taten ſein, und hierzu hat es der deutſche Führer und Reichskanz⸗ ler in den entſcheidungsſchweren Tagen doch wohl nicht feh⸗ len laſſen. Wir haben die Hand zur Verſöhnung ausge⸗ ſtreckt, ehrlich und ohne Vorbehalte. Jetzt wird es darauf ankommen, wie Wien das deutſche und die deutſche Verſtändigungsbereitſchaft behandelt. Verſöhnungsangebot Nr. 197 Der Fülm vom Reichsparteitag Leni Riefenftahl mit der Geſamkleikung beaufkragk. Wie man jetzt erfährt, iſt die Schöpferin des vorjäh⸗ rigen Reichsparteifilms„Sieg des Glaubens“, Leni Rie⸗ fenſtahl, über ihre damaligen Aufgaben hinaus nun mit der geſamten künſtleriſchen und techniſchen Oberleitung be⸗ auftragt worden. Im Gegenſatz zum vorjährigen Film ſind nicht nur die Ereigniſſe von Nürnberg ſelbſt einzufangen, ſondern in einem Abend füllenden Film ſoll ſich um den Kern des feierlichen Geſchehens von Nürnberg die Ge⸗ ſchichte der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung ranken. So iſt eine Aufgabe zu meiſtern, die große Verant⸗ wortlichkeit vorausſetzt. 2 Seit Wochen werden bereits in ganz Deutſchland Aufnahmen für dieſen Film gemacht. Zur engſten Mit⸗ arbeit wurden der Regiſſeur Walter Ruttmann und der Chefoperateur Sepp Allgeier verpflichtet. Leni Riefenſtahl hat ſich bereits mit ihrem ganzen Arbeitsſtab nach Nürn⸗ berg begeben, um die letzten Vorbereitungen für die Auf⸗ nahmen zu treffen.. Günſtige Entwicklung der Steuereinnahmen Berlin, 24. Auguſt. Das Steigen der Einnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben hat nach dem Monatsausweis des Reichsfinaucz⸗ miniſteriums auch im Juli 1934 weiter angehalten. Die Einnahmen betrugen insgeſamt 684,7 gegen 579,3 Millio⸗ nen Mark im Juli 1933. In dem Zeitraum vom 1. April bis 31. Juli 1934 betrug das Aufkommen zuſammen mit⸗ hin 2569,90 Millionen Mark gegen 2197,1 Millionen Mark 1933. a Von denjenigen Steuern, in denen ſich die Wirt, ſchaftsentwicklung ſpiegelt, hat ſich im Juli 1934 beſonders die Lohnſteuer weiter gut entwickelt. Das Juli⸗Aufkommen überſtieg das des Vorjahres um 6,4 Mil⸗ lionen Mark. An veranlagter Einkommenſteuer ſind im Juli 24,1 Millionen Mark mehr aufgekommen als im Juli 1933.— Die Körperſchaftsſteuer hat im Juli ein Mehr von 11,4 Millionen Mark gegenüber dem Vorjahre gebracht. Die Umſatzſteuer entwickelt ſich ebenfalls weiter zur voll⸗ ſten Zufriedenheit. Trotz Senkung der Umſatzſteuer der Landwirtſchaft ſind 37,3 Millionen Mark mehr aufgekom⸗ men als im Juli 1933. Auch eine Rechtfertigung Ankwork der Regierungskommiſſion des Sgargebiekes. Saarbrücken, 23. Auguſt. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat an das Auswärtige Amt in Berlin folgende Note gerichtet: Die Regierungskommiſſion des Saargebietes beehrt ſich⸗ dem Auswärtigen Amt den Empfang der Verbalnote I S. G. 1880 vom 14. Auguſt 1934 zu beſtätigen, welche ſich mit der mißbräuchlichen Ausdrucksweiſe befaßt, die ſich einige im Saargebiet erſcheinende Zeitungen beim Ableben des Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, zu ſchulden kommen ließen. Die Regierungskommiſſion, welche in gleichem Maße wie die deutſche Regierung dieſe Exzeſſe mißbilligt, hatte nicht verfehlt, ſich mit denſelben bereits vor Erhalt der Ver⸗ balnote zu beſchäftigen. Bei Erörterung der zu ergreifenden Maßregeln ſtellte ſie mit Bedauern feſt, daß keine Geſetzesbeſtimmung zur Anterdrückung ſchimpflicher Ausdrücke gegen verſtorbene Staatsmänner vorhanden iſt(), Dieſe Fälle unterliegen allein dem Urteil des Anſtandes und der öffentlichen Mei⸗ nung. Somit vermochte die Regierungskommiſſion nur die Ausdrucksweiſe, die anläßlich dieſes traurigen Ereigniſſe⸗ von einigen Zeitungen des Gebietes geführt wurde, ebenſo zu beklagen wie diejenige anderer Zeitungen bei der Er⸗ mordung des öſterreichiſchen Bundeskanzlers. Was die gegen Seine Exzellenz, den Führer und Reichskanzler, gerichteten Schmähungen anbelangt, hatte die Regierungskommiſſion bereits vor dem 14. Auguſt egen zwei Zeitungen Sanktionen ergriffen, welche nach em derzeitigen Stand ihrer Geſetzgebung zuläſſig erſchie⸗ nen, eine Tatſache, die der Aufmerkſamkeit der deutſchen Regierung entgangen ſein dürfte. Sie hatte ferner vor die⸗ ſem Zeitpunkt den Entwurf einer Verordnung vorbereitet, durch welche ſie inſtand geſetzt werden ſoll, gegen Druck⸗ ſchriften, welche ſich Ausfälle gegen Staatsoberhäupter zu ſchulden kommen laſſen, einzuſchreiten. Der Entwurf liegt urzeit den gewählten Vertretern der Bevölkerung zur Abgabe eines Gutachtens vor. Die Regierungskommiſſion hal damit im Voraus die Berechtigung der in oben genannter Note vorgebrachten Beſchwerden gegen die Exzeſſe einer unabhängigen Preſſe erkannt. Sie kann indeſſen nicht umhin, ihrem Erſtaunen dar⸗ über Ausdruck zu geben, daß die deutſche Regierung ſeit vielen Monaten und trotz der unbeantwortet gebliebenen roteſte der Regierungskommiſſion in einer geſetziich der ontrolle des Staates unterſtellten Preſſe einen heftigen Feldzug gegen die Regierungskommiſſion, ihre Mitglieder und ihre Beamten duldet. Mehr noch: Angriffe oft ſchimpf⸗ licher Art— um dies feſtzuſtellen, genügt ein Hinweis auf eine, von einem verantwortlichen Reichsminiſter an der Grenze des Saargebietes gehaltene Rede— wurden faſt täglich durch die amtlichen deutſchen Rundfunkſender ver⸗ breitet. i 5 3 3 22 dangem Hearſt über Deutſchland Eine Unkerredung mit dem amerikaniſchen Jeitungskönig. München, 23. Auguſt. Gelegentlich ſeiner Durchreiſe durch München, wo ſich der bekannte amerikaniſche Zeitungskönig William Ran⸗ dolph Hearſt auf dem Wege von Venedig nach Rothenburg zwei Tage aufhielt, ergab ſich für den Auslandspreſſechef der NSDAP, Dr. Hanfſtaengl, wiederum Gelegen⸗ heit zu einer Reihe privater Unterredungen mit W. R. Hearſt über die augenblickliche politiſche Lage. Hearſt führte über die Volksabſtimmung u. a. aus: „Eigentlich kommt das Wahlreſultat einer einſtimmigen Willensäußerung gleich. Dieſe überwältigenden Majoritä⸗ ten, mit denen Herr Hitler als erſter die Welt in Stau⸗ nen verſetzt hat und die wir jetzt gelernt haben faſt wie Selbſtverſtändlichkeiten hinzunehmen, eröffnen im gewiſſen Sinne ein neues Kapitel der modernen Geſchichte. Sie wiſſen, wieviel ich für Deutſchland und das deuk⸗ ſche Folk übrig habe. Ich hege den Glauben, daß alles, was Deutſchland in irgendeiner Weiſe nutzen kann, letzten Endes der ganzen Welt zugute kommt. Daher billige ich auch mit meinem ganzen Herzen alles, was Deutſchland förderlich iſt. Gelingt es Herrn Hit⸗ ler, ſeinem Volk Frieden, Ordnung und Wege zu jener ge⸗ ſitteten Entfaltung zu erſchließen, die der Krieg auf der ganzen Welt in weitem Umfange vernichtet hat, ſo tut er damit Gutes nicht allein für ſein eigenes Volk, ſondern für die geſamte Menſchheit. Deukſchland kümpft für ſeine Befreiung von den fre⸗ nelhäften Beſtimmungen des Verſailler Vertrages und für ſeine Erlöſung von der boshaften Unterdrückung und Ein⸗ ſchuürung, denen es unterworfen worden iſt, unterworfen non Völkern, die in ihrer Selbſtſucht und Kurzſichtigkeit nur Jeindſchaft für Deutſchlands Aufſtieg übrig haben, der in irklichkeit nichts anderes iſt als ein Kampf, der von allen freiheitsſſebenden Bölkern mit verſtändnisvoller Teilnahme verfolgt werden ſollte. .* „Jagd auf Nein⸗Gager“ Eine ausländiſche Lügenmeldung. In der Auslandspreſſe ſind Meldungen verbreitet, daß als Beginn einer großen Aktion gegen die Nein⸗Sager von ber Geheimen Staatspolizei 150 Perſonen verhaftet worden ſeien, die im Verdacht ſtänden, gegen Hitler ge⸗ Rmmt zu haben. Nach Meldungen dieſer Auslandsblätter ess ſich bei den Verhafteten vorzugsweiſe um Angehö⸗ rige zweier verſchiedener Bevölkerungsgruppen, nämlich um Katholiken und um Juden, handeln. Das ift lach Anſicht dieſer Blätter das Signal zu allgemeinen gro⸗ e Unterdrückungsmaßnahmen und zu einer Jagd auf die ein⸗Sager. „Dieſe Jagd beſteht, wie von zuſtändiger Stelle mitge⸗ Eik wird, nur in der Phankaſie der Auslandspreſſe. Die Reldungen ſind natürlich von Anfang bis zu Ende erlogen. Berhaftungen aus den angegebenen Gründen ſind ſelbſtver⸗ ſtändlich in keinem Falle vorgekommen. Es ſcheint, daß hier wieder von übelwollenden und ſenſationslüſternen Bericht⸗ erſtaktern einzelne in den letzten Tagen vorgekommene Ver⸗ zaftungen von Kommuniſten, die im Rahmen eines ſeit laufenden Hochverratsverfahrens vorgenommen würden, zum Anlaß einer verleumderiſchen Hetze genom⸗ men worden ſind. Eine Dankſagung Görings Die Preſſeſtelle des Preußiſchen Staatsminiſteriums veröffentlicht folgende Mitteilung des Miniſterpräſidenten Hermann Göring:„Anläßlich meines Unfalles ſind mir von allen Seiten ſo zahlreiche Beweiſe der Anteilnahme über⸗ mittelt worden, daß ich leider nicht jedem einzelnen Volks⸗ genoſſen perſönlich danken kann. Ich bitte daher alle die, die mir in den letzten Tagen ihre Anteilnahme bekundeten, meinen herzlichſten Dank auf dieſem Wege hinzunehmen.“ Berlin. Im Reichsminiſterium des Innern fand am Donnerstag in feierlicher Form die Vereidigung der Be⸗ amten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſtatt. In Vertretung des Reichsinnenminiſters Dr. Frick richtete Staatsſekretär Pfundktner eine Anſprache an die Be⸗ umtenſchaft. 5 der Migerneiſer von Worm Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 22 Rund um das Wormſer Haus hat eine leichte Schnee⸗ decke alles in ihre weißen Schleier gehüllt. Aber es iſt dc klarer Wintertag heute, mit hellem Froſt und Sonnen⸗ ein. Längſt hatte auch das Wormſer Haus Einquartierung erhalten. Wieder iſt die große Diele des Wormſer Hauſes von Sonne durchflutet. Die ſpiegelt ſich in all den blanken Meſ⸗ ſingknäufen und in dem zitternden Rauſchgold, das vom Erntekranz an der Decke niederhängt. Wieder wie damals vor Monaten ſteht Sibylle an dem ſchweren Eichentiſch, um die Stöße von 8 5 Leinen zu ſortieren, die aus der Wäſche gekommen ſind. Und wie damals hebt ſich der ſchwere Klopfer an der Haustür und es tönt in wuchtigen chlägen durch die Diele. Sibylle zögert ein wenig, dann ſieht ſie durch das Guck⸗ loch an der Tür. Es ſteht kein Franzoſe davor, ſondern wieder der Hime Kornett in dem bunten Koller mit den hohen Stu. Den großen Federhut ehrerbietig in der Hand. Da weiß ſie, was er ihr bringt. Sie greift ſekundenlang an ihr Herz, dann flüſtert ſie: 7 5 ſtark, froh und hilfsbereit!“— und öffnet ſelbſt die Ur. 1 Er ſpreitet die Beine und meldet in dienſtlicher Stel⸗ lung: 5 „Mein Herr, der Hauptmann Güldenborn, 15 ſagen, daß er in dreien Tagen hier wäre, die Jungfrau Si⸗ bylle Battenberg abzuholen nach Holland. Durch all die Unruhen und das Kriegsgetümmel hat er ſich alſo verſpäten müſſen. Er bittet, ihm dasſelbe nimmer zu Eine vorſchriftsmäßige Wendung nach links und der Hornett e ſporenklirrend wieder davon. Hinter dem Tore hört Sibylle ſein Pferd wiehern. 8 verargen und entbietet ſeinen n Gruß!“ Und alles mit ihr beſpre Schweizer Miliz als Abſtimmungspolizei? In der Schweiz winkt man ab. Baſel, 24. Auguſt. Der Lieblingsgedanke des Präſidenten der Saor⸗Regie⸗ rung, das Saargebiet mit einer internationalen 19 5 55 truppe zu beglücken, iſt auf der letzten Völkerbundsrats⸗ tagung bekanntlich verworfen worden. Herr Knox wurde damit beauftragt, eine Verſtärkung der Polizei aus ein⸗ heimiſchen Kräften vorzunehmen. Nur für den Fall, daß ſich dies als unmöglich erweiſen ſollte, wurde ihm die Vollmacht erteilt, die ſaarländiſche Polizei durch einige ausländiſche Kräfte zu verſtärken. Trotz dieſer eindeutigen Sachlage ſucht die franzöſiſche Preſſe erneut für die Gedanken des Herrn Knox Stimmung zu machen. So forderk die franzöſiſche Zeitung„Jour“, man ſollte ein neutrales Polizeikorps von 2000 Mann in der Schweiz zuſammenſtellen und dann nach dem Saargebiel expedieren. Die„Basler Nachrichten“ greifen dieſen Vorſchlag des franzöſiſchen Blattes auf. Sie verweiſen darauf, daß die Schweiz zweifellos in der Lage wäre, eine Polizeitruppe zu rekrutieren, die bis auf den letzten Mann die franzöſiſche und die deutſche Sprache völlig beherrſcht was die Saar⸗ regierung als einen Faktor von weſentlicher Bedeutung be⸗ trachte. Sie könne zwar ein Kontingent ſtellen, das durch ſeinen hiſtoriſchen Neutralitätswillen ſich ſelber Achtung und Vertrauen und dem Saarland„wünſchenswerte indi⸗ viduelle geiſtige Freiheit“ über den Tag der großen Ent⸗ ſcheidung hinaus verſchaffen könnte. ließt d wenn es nicht unbedingt nan es lieber nicht tun. 8 Aber, ſo f nölig ſel, dat An die Habsburger Nervoſität in Prag.— Schuſchnigg beſchwichtigt. Prag, 24. Auguſt. In den Meldungen der der Prager Burg naheſtehenden tſchechiſchen Preſſe über die Ergebniſſe der Florentiner Be⸗ ſprechungen zeigte ſich am Donnerstag eine Nervoſität, die vor allem darauf zurückzuführen iſt, daß man glaubt, aus dem Kommunigque Fortſchritte der habsburgiſchen Möglich⸗ keiten herausleſen zu können. So gibt z. B. der Wiener Be⸗ richterſtatter der„Lidove Noviny“ zunächſt die Beängſti⸗ gungen wegen verſchiedener vermuteter Reiſeaufenthalte Schuſchniggs wieder, wobei immer wieder der Verdacht be⸗ tont wird, daß er doch mit der Exkaiſerin Zita eine Zuſammenkunft gehabt haben könne. Demgegenüber erklärte Bundeskanzler Schuſchnigg erneut in einem Interview in Nizza, daß die Frage der Habsburger in Florenz überhaupt nicht ange⸗ ſchnitten worden ſei. Sie ſei nicht aktuell. Allerdings gebe es für Oeſterreich eine rein innerpoli⸗ kiſche Habsburger Angelegenheit, nämlich die der Beſchlag⸗ nahme des ehemaligen kaiſerlichen Beſitzes, die durch die Revolutionsgeſetze beſchloſſen worden ſei. Möglicherweiſe werde die öſterreichiſche Regierung nach dieſer Kichtung etwas unternehmen. 8 Rintelens Nachfolger Steidle Geſandter in Rom. Wie von informierker Seite mitgeteilt wird, ſteht die Beſetzung des durch die Amksenthebung Dr. Rintelens frei⸗ gewordenen Geſandkenpofſtens in Rom unmittelbar bevor. Der Poſten wird mit dem jetzigen Generalkonſul in Trieſt und Landesführer der Tiroler Heimwehren, Dr. Richard Steidle, beſetzt werden. Eine offizielle Beſtätigung ſteht noch aus. GSäuberungsaktion in Gutsbetrieben Auf zahlreichen großen Gutsbetrieben Oeſterreichs wur⸗ den nach Mitteilung der„Reichspoſt“ ſcharfe Säuberungs⸗ aktionen durchgeführt. So hat das Stift Admont im Enns⸗ tal alle Angeſtellten und Arbeiter, die in die Juli⸗Ereigniſſe verwickelt waren, friſtlos entlaſſen. Auch auf den Betrieben der Großgrundbeſitzer wurden Säuberungsaktionen durch⸗ geführt, desgleichen auf der Herrſchaft des größten ober⸗ öſterreichiſchen Gutsbeſitzes des Grafen Lamberg. Zahlreiche Forſtingenieure ſowie der Güterdirektor Ingenieur Gaigg wurden ihrer Stellungen enthoben. Sie ſteht noch immer ganz ſtill an der offenen Tür, die Klinke in der Hand. Sieht in den klaren, blauen Himmel und in den lachenden Wintermorgen. Sieht über den ſchimmernden Rhein, auf dem die Eisſchollen tanzen. Bis eine Stimme von hinten ſie anruft: „Aber Kind, was 1 du da ſo lange in der offenen Tür? Es kommt ja ſo viel Kälte herein! War jemand da?, Ich hörte den Klopfer ſo laut.“ Langſam, mit eiskalten Händen ſchloß Sibylle die ſchwere Tür, legte die Kette und den Riegel vor und ging um Eichentiſch zurück. Da ſtand die Muhme Dorothee, ein ickes Wolltuch um die behäbigen Schultern. Ihre runden Augen waren in großer Neugier und Wißbegier auf Si⸗ bylle gerichtet. Die in fe ſich weiter an der Wäſche zu ſchaffen und ſagte dann langſam, ſchwer, faſt ein wenig müde: „Es war wieder der Bote von Balthaſar Güldenborn, Muhme. Aber diesmal ohne Brief. Sein Herr käme nun in dreien Tagen, um mich zu holen.“ Muhme Dorothee hielt ſich an der Tiſchkante feſt, ſo zit⸗ terten ihr die Knie vor Spannung und Aufregung. „Aber Kind, Kind, das ſagſt du ſo ruhig und neben⸗ bei? Wo doch noch ſo unendlich viel zu beſchaffen und zu bedenken iſt bis dahin?“ „Ihr habt ja die ganzen Wochen ſchon geſchafft und bedacht, Muhme. Alle Koffer ſtehen ſeit Oktober gepackt, und auch mein weißes Brautkleid habt Ihr fix und fertig geſchneidert.“ Aber das Eſſen, Kind, das Eſſen! Bedenke doch! Die Hache dene werden ſich doch nicht lumpen laſſen mit dem en!“ „Ach, Muhme, es ſoll doch nur ein ganz kleines Eſſen ſein, ſtill und ohne Gäſte. So wie es für dieſe ernſten 55 teueren Zeiten paßt.“ 3 „Davon verſtehſt du nichts, Kind. Es muß doch der ochzeitsmahl. O, da 5 ich doch ſchnell herauf zur Ahne ekommen! And zum wenigſten wird doch ſein Oheim, der 1 Bräutigam einen guten Eindruck von unſerem Hauſe alte Herr Fridolin, dabei ſein. O, Sibylle, biſt du nicht ne ge— Balthaſar?“ n on war das Jüngferlein aus der Diele gehuf und die Treppe hinaus zur Ahne. 5 5 Regungslos ſtand Sibylle am Tiſch— i Augen eine große Not. 0 1 5 e abgewieſen. Erlbacher wurde durch den Skrang hinger ſein. Die Ennstaltragödie Erlbacher in Leoben hingerichtet. Wien, 23. Auguſt. Das Gnadengeſuch des von dem Leobener Mililätge 5 richtshof zum Tode verurteilten Rudolf Erlbacher wur: kel. Damit hat die Tragödie der Aufſtändiſchen vom Enns. tal ihren Abſchluß gefunden. Die anderen Teilnehmer ſind zu ſchweren Kerkerſtrafen verurkeilt worden. g politiſches Allerlei Jaſt 2000 Haftenklaſſungen in Bayern. In den erſten 10 Tagen ſeit dem Inkrafttreten des ge. ſetzes über die Gewährung von Straffreiheit vom 7. Auguf ſind in Bayern 1610 Strafgefangene und 250 Unter chungsgefangene aus der Haft entlaſſen worden. Dieſe Zahl ſtellt aber nur einen kleinen Bruchteil derjenigen dar, denen der großherzige Gnadenakt des Führers und der Reich regierung zugute gekommen iſt. Gefängnis für den Leiter einer Trotzki⸗Gruppe jn Jrankfurtk a. M. Der Erſte Senat des Volksgerichtshofes verurteilte den 36jährigen Leiter der Trotzki⸗Gruppe in Frankfurt g M., Wilhelm Doerter, wegen Vorbereitung zum Hochver⸗ rat und Aufrechterhaltung des organiſatoriſchen Zuſammen halts einer verbotenen Partei zu zwei Jahren Gefängniz Der Angeklagte war durch ſeine Tätigkeit am Inſtitut für Sozialwiſſenſchaft in Frankfurt mit der marxiſtiſchen Lehre in Berührung gekommen und dann auf dem Wege über die KPꝰ⸗Oppoſition zur Scszialiſtiſchen Arbeiterparte (SͤAp) übergetreten, deren linken Flügel, die Trotz, Gruppe, er in Mainz und Frankfurt a. M. leitele, Unerhörtes Urteil gegen Saardeutſche. Die Strafkammer in Metz befaßte ſich mit dem ſoge nannten„Spionageprozeß“ gegen Röchling⸗Beamte, 10 f dem folgendes Urteil gefällt wurde: Die beiden Angeſtellten der Firma Röchling in Völklingen(Saar), der Kriegs blinde Rathke und Friſchmann, erhielten je 18 Monate Ge. fängnis. Der Generalſekretär Rupp wurde in Abweſen, heit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, Baldes erhielt 18 Monate Gefängnis. Wie erinnerlich, waren die jetzt Ver, Urteilten vor einigen Wochen unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen über die lothringiſche Grenze gelockt und dont verhaftet worden. Es muß als ungeheuerlich bezeichnet wer⸗ den, daß franzöſiſche Gerichte Saarländer, die mit Spio⸗ nage nicht das geringſte zu tun haben, zu langjährigen Ge fängnisſtrafen verurteilt werden. g Mailand. Die Einführung der malteſiſchen Sprache as offizielle Gerichts- und Amtsſprache anſtelle des Italien“ ſchen auf Malta ruft in Italien lebhafte Empörung hervor, Man ſieht darin einen weiteren Beleg für Englands Ab ſicht, die italieniſche Sprache auf Malta planvoll auszuro ten. 8 5 London. Wie„Daily Expreß“ aus Port Darwin in Nord⸗Auſtralien meldet, ſind auf dem Kleinen Kreuzer „Morosby“ mehrere Fälle von Gehorſamsverweigerung vorgekommen. 5 London. Laut„News Chronicle“ beſtehen zwiſchen den früheren friſchen Präſidenten Cosgrave und Genera O' Duffy Meinungsverſchiedenheit. O Duffy wolle den. ſchen Freiſtaat nach italteniſchem faſchiſtiſchem Muſter, Cos, grave ſei dagegen. 5 ueberfall auf ein Koreaner⸗Dorf. 5 Charbin, 24. Aug. Ein von Koreanern bewohntes Dorf an der Hauptbahn von Mukden nach Korea wurde von! Räubern überfallen, die faſt alle Einwohner nie dermetzelten. Nur drei Dorfbewohner konnten fliehen, Truppenkransporkzug zur Enkgleiſung gebracht. 5 Schanghai, 24. Aug. Etwa 50 Kilometer weſtlich von“ Imienpo(rund 100 Kilometer ſüdöſtlich von Charbin) wurde ein japaniſcher Truppentransportzug zur Entgleiſung gebracht. Die Lokomotive und vier Wagen ſtürzten um Die Zahl der Opfer iſt noch unbekannt. Sie ſoll ſehr groß Es iſt am Spätnachmittag des übernächſten Tage Frühe Winterdämmerung iſt über die Stadt geſunken. 5 In ſeinem warmen Stübchen ſteht der alte Fridolin Güldenborn am Fenſter und ſchaut in das wirbelnde Wel, ter. Der Wind iſt zum Sturm geworden und reißt die leh⸗ ten gelben Blätter von ſeinem lieben Lindenbaum. Knal⸗, rend beugen ſich die kahlen Zweige und fegen den ſchnee⸗ bedeckten Boden. Behaglich praͤſſeln die Holzſcheite ig warmen Kachelofen und leiſe und verſchlafen piept der Vogel im Bauer.. Da öffnet ſich ſeine Stubentür und in beſchneitem Man tel haſtet es über ſeine Schwelle. Er erkennt ſofort, dag es ein Franzoſenmantel iſt, auch die rote Franzoſen⸗ 11 55 die tief geduckt in dem hochgeklappten Kragen 5 lig angle ſteht der alte Mann auf und ſagt freund⸗ N „Ihr möchtet wohl etwas zu eſſen haben?“ „Aber der Fremde ſchließt feſt die Tür hinter ſich und ſchiebt ſogar noch den Riegel vor. Dann ſteht er ſich rings um im Zimmer, um ſich zu vergewiſſern, daß auch weitet keiner mehr zugegen iſt. 5 And dann fliegt der Franzoſenmantel und die naſe Kappe jäh zu Boden.* „Ihr dürft nimmer erſchrecken, Oheim Gülden born. Aber ich bin es, die Sibylle Battenberg.“ Das hat der alte Mann allerdings nicht erwartet und 8 Augen werden groß und erſtaunt und er weiß ſekun⸗ enlang nicht, was er ſagen ſoll. 5 Sibylles ſeidene, lichtblonden Haare find naß von Schnee. Ihr Kleid und das e am Halſe ſind zerdrückt von dem ſchweren Mantel. a Sie kommt langſam an den Kachelofen und hält die aſt erſtarrten, kleinen Hände gegen die Wärme. Ihre 5 Wangen ſind rot von der Kälte und dem ſchnellee auf. Jetzt hat auch der Alte ſeine Sprache wiedergefunden. „Es iſt doch niemand erkrankt bei Euch, Jungfer S“ bylle? Oder ſonſt ein Unglück, das Euch ſo unerwartet zu mir treibt?“ a f Sie hat beide Arme gehoben und gegen den Ofen ge⸗ legt. Auch den blonden Kopf legt ſie ſchwer dagegen. 985 Ge. Augut nterſl⸗ e Zahl denen ſeichz⸗ in te den rt a ochver⸗ men, ngnis, ut für Lehre über parte rotzt. tele, ſoge⸗ f 1 ſtellten riegs⸗ te e. weſen⸗ erhielt t Ver⸗ alſcher 9 dort t wer⸗ Spio⸗ n Ge⸗ he als alien hervor, 5 Abi szurdt⸗ vin in reuzer zerung n dem ener n iri⸗ „Cos, Doff de von nie liehen. h von arbin) eiſung n um. groß ee Tages, n. idolin Wel⸗ ie let⸗ Knat⸗ ſchnee⸗ te im t der Man- t, daß zoſen⸗ ragen eund⸗ 9 und rings veitet Alus dembadioclien Lande Weitere Enkſaſſungen in Kislau. Karlsruhe, 24. Aug. Das Landeskriminalpolizeiamt entließ am 18. Auguſt in Anwendung des Amneſtlegeſetzes insgeſamt 43 Inſaſſen des Landesarbeitsamtes Kislau. Bei einer Anzahl weiterer Inſaſſen wird die Entlaſſungsmög⸗ lichkeit zurzeit noch nachgeprüft. 8 delserg.(Zwei chwere Unfälle.) In der Brücken e ein Radfahrer, ein 50 jähriger Röntgenla⸗ borant, von einem Straßenbahnwagen von hinten ange⸗ fahren und auf den Gehweg geſchleudert. Der Mann blieb beſinnungslos liegen. Ein Schädelbruch ſowie ſtarke Ab⸗ ſchürfungen wurden feſtgeſtellt.— Im Pfaffengrund erlitt geſtern ein Kind beim Sturz von der Treppe ebenfalls einen Schädelbruch. Schwetzingen.(Mittlere Hopfenernke.) In den Hopfenbauorten des unterbadiſchen Hopfengebietes hat die Hopfenernte allgemein begonnen und in den letzten ſchö⸗ nen Spätſommertagen recht gute Fortſchritte gemacht, ſo daß der Frühhopfen bereits überall von der Stange iſt und auch einige Partien bis zur Sackreife durchbehandelt ſind. Auch der ſpätere Hopfen wird jetzt ſchon durchgehend abgeernket. Im Hinblick auf den auffallenden Rückgang der Hopfen⸗ flächen in den Kriegs⸗ und Nachkriegsſahren werden die Erntearbeiten in viel kürzerer Zeit erledigt ſein als ſonſt. Die vielen auswärtigen Hopfenpflücker, die in früheren Jah⸗ ren alljährlich traditionell aus dem Odenwald und dem Kraichgau eintrafen, ſind überflüſſig geworden. Von einer Vollernte wird man nur höchſt vereinzelt ſprechen können, wie überhaupt des Erträgnis bei den einzelnen Pflanzungen je nach ihrer Lage ein ſehr unterſchiedliches iſt. Man rechnet allgemein mit einer befriedigenden Mittelernte. Preiſe werden Dis jetzt noch keine genanft. Altlußheim bei Schwetzingen.(Wegen Mordver⸗ dachts verhaftet.) Ein zugereiſter Mann wurde wegen Mordverdachts durch einen Ortspoliziſten verhaftet. Bei der Unterſuchung des Fremden fand man eine mit acht Schuß geladene und entſicherte Piſtole und einen Dolch, Er wurde in den Ortsarreſt verbracht und durch die Gendarmerie ins Unterſuchune znis nach Mannheim übergeführt. 7 Schwere Anwetter in Mittelbaden Ein Arbeiter vom Blitz getötet. Baden-Baden, 24. Aug. Donnerstag nachmittag ging über Baden⸗Baden und dem Oostal ein furchtbares Unwet⸗ ter mit Blitzſchlag, Donner und Sturm nieder. Vier Holzarbeiter aus Lichtenthal ſuchten in einer Hükte zwiſchen Keeſach und Scherbach Schutz. Der Blitz ſchlug in die Hütte ein und kökete den 29 jährigen Heinrich Maier, der 3g9 jährige Johann Ihle wurde gelähmt. Die beiden an⸗ deren Holzarbeiter wurden nur betäubt. Aus Gernsbach wird noch gemeldet, daß das Sturm⸗ und Hagelwetter auch über dem Murgtal nie⸗ derging. Dort iſt die ganze Obſternte vernichtet. Auch vom Bühlerhöh⸗Gebiet werden große Sturmſchäden ge⸗ meldet. N Freiſtett bei Kehl.(Fremdenlegionär verhaf⸗ tet.) Ein aus der Fremdenlegion heimkehrender Deutſcher würde hier an der Rheinbrücke feſtgenommen und dem Amts⸗ gefängnis Kehl zugeführt. Lichtenau bei Kehl.(Tapferer Junge.) Ein ſcheuendes Pferdegeſpann kam auf der Ortsſtraße einer Gruppe ſpielender Kinder zu nahe, wobei ein dreijähriges Kind vom Pferd erfaßt und zu Boden geſchleudert wurde. Ein Junge, der die Gefahr erkannte, ſprang hinzu und zog das Kind unter dem Pferd hinweg, ehe der ſchwerbeladene Wagen dem Kind über den Kopf fuhr. Die Saar auf dem 2. Südweſtdentſchen Heimattag Baden—Pfalz— Saar am 22. und 23. September in Karlsruhe. Erfreulicherweiſe iſt ſchon heute eine ſtarke Beteiligung der Saar am 2. Südweſtdeutſchen Heimattag Baden Pfalz Saar geſichert. Nicht weniger als drei Sonderzüge mit je 1000 Saarländern werden ſchon am Samstag, dem 22. Sep⸗ tember in Karlsruhe zum Heimattag eintreffen, um der ſeierlichen Enthüllung des Albert Leo Schlageter⸗Denkmals beiwohnen zu können. Die badiſche Landeshauptſtadt war ſchon immer durch ſtarke Bande mit der Saar verknüpft und zahlreich ſind die Beſuche von Saarvereinen, namentlich Geſangvereinen, die Karlsruhe mit ihrem Beſuch beehrten, auch beim 1. Südweſtdeutſchen Heimattag 1925 war die Saar ſtark vertreten. Ebenſo zeigt die Pfalz ein großes Intereſſe für den Heimattag, nachdem ihn Gauleiter Bürkel begrüßt und ihm wärmſte Unterſtützung gewünſcht hat. In einem Pfälzer Weinſaal auf dem Volksfeſt werden die Pfälzer nicht nur ihren köſtlichen Wein ausſchenken, ſondern auch ihrem Humor freien Lauf laſſen. Da auch die anderen Stämme alles daranſetzen, um in dieſem Wettbewerb be⸗ ſtehen zu können und mit einem Aufgebot ihrer beſten Kräfte erſcheinen, wird ſich ein luſtiger Wettbewerb ent⸗ falten. Da wir in der Südweſtmark ein geſegnetes Maß von Mutterwitz haben und jeder Stamm über eine ge⸗ wachſene Urſprünglichkeit verfügt, wird die Palme des Sieges in dieſem Wettbewerb des Volkshumors nicht leicht zu erringen ſein. Köchin ermordet aufgefunden Schweres Verbrechen in Zürich. Oberkirch, 24. Aug. Die von hier ſtammende und in Jütich bedſenſtete 64jährige Köchin Anng Maria Huber wurde in einem Einfamilienhauſe in Zürich im Keller er⸗ mordet aufgefunden. Die Hausbewohner befinden ſich zur⸗ eit in den Ferien. Neben der Köchin waren noch das ienſtmädchen und der Hund, der vom Mörder ebenfalls angeſchoſſen war, zurückgeblieben. Die Leiche der Köchin wurde im Keller aufgefunden. Sie weiſt neben Kratzwunden und deutlichen Spuren eines heftigen Kampfes etwa zehn Stiche am 1 7 5 auf, die jedoch nicht tödlich wirkten. Der Tod iſt vielmehr durch Erwürgen herbeigeführt worden. Die vorgefundenen Patronenyutſen kühren vermutlich von den Schüſſen auf den Hund her, der die Köchin gewöhnlich auf ihren Gängen begleitete. (O ueberauchen bei Villingen.(Schaffung von Neuland.) Eine große Meliorationsarbeit, welche zahl⸗ reichen Arbeitsloſen Beſchäftigung geben wird, iſt hier ge⸗ plant, nämlich die Entwäſſerung des 50 Hektar umfaſſenden Plattenmoos“ zwecks Schaffung von Neuſtedlungen. Das 1 liegt zwiſchen Ueberauchen, Tannheim und Pfaffen⸗ ler * — Aus den Nachbarländern Neuſtadt a. d. H.(motorrad fährt auf Holz⸗ fuhrwerk.) Auf der Mußbacher Landſtraße, kurz vor dem Ortsausgang Mußbach, ereignete ſich ein folgenſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Der Reiſende Weber aus Neuſtadt a. d. H. fuhr mit ſeinem Motorrad auf ein Holzfuhrwerk auf, ſo daß ver⸗ mutlich der Benzintank mit der offenen Lampe des Wagens in Berührung kam und explodierte. Weber wurde auf der Stelle getötet, während ſein Soziusfahrer Kirrberg in ſchwer⸗ verletztem Zuſtand in das Neuſtadter Krankenhaus eingeliefert werden mußte. a Weſterburg.((Der Trauring im Kuhmagen.) Im Kreisort Hundsangen hatte die Ehefrau des Landwirts Steinebach vor einem halben Jahr ihren Trauring verlo⸗ ren, der krotz alles Suchens nicht aufzufenden nar. un würde der vermißte Goldreif im Magen einer geſchlachteten Kuh gefunden, die ein Metzgermeiſter aus Limburg von dem Landwirt Steinebach gekauft hatte. Der Ring konnte der überraſchten Eigentümerin wieder zugeſtellt werden. e Kaſſel.(Verbrennungstod einer Grei⸗ ſin.) Eine in der Mönchebergſtraße wohnende 75jährige Frau wurde von einem Unwohlſein befallen und ging im Zimmer auf und ab. Sie kam dabei dem offenen Kerzen⸗ licht zu nahe, ihre Kleider fingen Feuer und im Nu ſtand ſie in Flammen eingehüllt. Der im ſelben Zimmer ſchla⸗ fende Ehemann wurde durch die Schreie ſeiner Frau wach. Das Feuer wurde gelöſcht, doch hatte die Frau ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß ſie bald nach ihrer Einliefe⸗ rung ins Krankenhaus ſtarb. — Heilbronn.(Von einem Steinblockerdrückt.) Der mit Backſteinen beladene Laſtkraftwagen einer hieſigen Baufirma wollte durch die nördliche Toreinfahrt der Kreis⸗ ſparkaſſe rückwärts zu der im Hof gelegenen Bauſtelle fahren. Als ſich die Breite der Toreinfahrt als unzureichend erwies, verſuchte er nach vorwärts wieder aus der Einfahrt heraus⸗ zukommen. Er blieb aber dabei mit einem Verſchlußhebel der Wagenpritſche an der eiſernen Randleiſte der Mauer hängen. Dadurch wurde die etwa 2.5 Meter hohe Betonmauer nach außen geriſſen und ſtürzte auf den Gehweg zuſammen. Dabei fiel ein ſchwerer Steinblock auf einen auf dem Gehweg ſtehenden 35 Jahre alten Vorarbeiter, der dem Wagenführer die erforderlichen Fahrtrichtungszeichen geben wollte. Dieſer wurde von dem Steinblock erdrückt und war ſofort tot. — Alfdorf, OA. Welzheim.(Der Tod auf der Straße.) Auf der Straße Alfdorf—Kapf hat ſich nachts ein ſchrecklicher Unfall ereignet. Alfdorfer Bürger fanden nahe beim Uebergang über den Spitzenbach auf der rechten Stra⸗ ßenſeite die Leiche eines Radfahrers auf. Er kam nachts die lange Steige herunter und iſt vermutlich im Nebel der Talniederung in ſtarkem Tempo auf den rechten Stra⸗ ßenbord aufgefahren. Die Begleitumſtände des gefährlichen Sturzes mit dem unbeleuchteten Rad waren ſo unglücklich, daß der Radfahrer nur noch als Leiche geborgen werden konnte. Raubüberfall in der Saarpfalz. Zweibrücken, 24. Juli. Der Händler Nikolaus Keller von hier befand ſich in Begleitung des arbeitsloſen Karl Wal⸗ ter aus Homburg 21 dem Weg von Sanddorf nach Homburg. Keller hatte 140 Mark und 100 Franken bei ſich, was Walter wußte, da beide im Laufe des Nachmittags in Homburg zuſammen gezecht hatten. Auf dem Weg nach Sanddorf führte Walter den ortsunkundigen Keller von der Landſtraße in einen nahegelegenen Waldweg, ſchlug ihn nieder und raubte ihm ſeine Barſchaft. Der Räuber ließ dann den Ueberfallenen bewußtlos liegen und flüchtete. Bluttat in den Bergen Zwei Tofe, mehrere Schwerverletzle. Wien, 23. Auguſt. Zwei Burſchen drangen in die St. Pöltener Hütte auf dem Felbertauern in den Salzburger Bergen ein und ſchoſſen den Hüttenwirt Steinberger, der ſich ihnen entgegenſtellte, und das Vorſtandsmitglied der Sek⸗ tion St. Pölten des Alpenvereins, Pirtl, nieder. Beide waren auf der Stelle kol. Die beiden Mörder er⸗ öffneten darauf auf die anweſenden Gäſte ein raſendes Piſtolenfeuer. Mehrere Touriſten, darunker ein Holländer, ſanken ſchwerverletzt zu Boden. Hierauf flüchteten die Ber ⸗ brecher. Fünf Skunden nach der Tat konnken die beiden Täler, ein 17jähriger und ein 23jähriger Burſche aus der Skeſermark, verhaftet werden. Sie ſind geſtändig und be⸗ haupken, die Tal im Rauſch begangen zu haben. Auto abgeſtürzt— 8 Schwerverletzte Landeck, 23 Auguſt. Ein ſchwerer Verkehrsunfall er⸗ eignete ſich am Mitkwoch abend auf der Straße von Lan⸗ deck nach Reichenſtein. Bei dem Verſuch, durch ſtarkes Bremſen einen Zuſammenſtoß mit drei Radfahrern zu ver⸗ meiden, geriet ein von einer Frau geſteuerter Kraftwagen ins Schleudern und ſtürzte eine 20 Meter tiefe Böſchung hinab. Die Inſaſſen des völlig zertrümmerten Kraftwagens wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus geſchafft. Das ein⸗ einvierteljährige Kind kam ohne Verletzungen davon. Ein Radfahrer wurde überfahren und lebensgefährlich verletzt. Um 100 Mark kann man ins Waſſer ſpringen. Lindau, 23. Auguſt. Ein nicht alltäglicher Vorgang ſpielte ſich im Lindauer Seehafen ab. Bei der Paß⸗ und Deviſenkontrolle vor Abgang eines Dampfers in die Schweiz wurde ein italieniſcher Reiſender darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß er die im Paß vermerkten 100 Mark in mehreren Reichsbanknoten nicht über die Grenze nehmen könne, er möge ſich kurz bemühen und die Scheine in Sil⸗ ber umwechſeln laſſen. Der Mann aber ſchien ſich mit ſolchen„Kleinigkeiten“ nicht abgeben zu wollen, knüllte ver⸗ ärgert die Banknoten zuſammen und warf ſie kurzerhand in den See mit dem Bemerken, wer ſie heraushole, könne ſie auch behalten. Kurz enkſchloſſen ſprang ein junger Ma⸗ troſe ins Waſſer und konnte die Scheine auch richtig er⸗ haſchen. Der junge Mann meinte, für 100 Mark könnte er dieſe Schaunummer noch öfter bieten. s N beraten werden. Lalcale Nuudcliau Verkehrsunfall. In vergangener Nacht fuhr am öſtlichen Ortsausgang von Seckenheim ein Perſonenkraftwagen aus bis jetzt unbekannter Urſache gegen einen am Straßenrand ſtehenden Baum und wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Der Führer des Wagens, der bis jetzt nicht bekannt und Verletzungen erlitt, wurde durch einen anderen Perſonenkraftwagen in das Heidelberger Krankenhaus verbracht. 5 * Heidelberger Schloßbeleuchtung. Die nächſte Schloß⸗ beleuchtung in Heidelberg wird am 2. September ſtatt⸗ finden zu Ehren der deutſchen Pioniere, die ihre Tagung vom Auguſt haben auf den September verlegen müſſen. Acht Tage ſpäter iſt nochmals eine Schloßbeleuchtung Die Teilnehmer des in Frankfurt a. M. tagenden Kongreſſes „Wiſſenſchaftliche Woche“ unternehmen am Sonntag, den 9. September einen Ausflug zur Beſichtigung der Anilin⸗ fabrik, der Pflanzenverſuchsanſtalt Limburgerhof, Schwetzin⸗ gens und Heidelbergs. Zwei Tote durch Verkehrsunfall Motorradfahrer und eine Frau gelötet. Mannheim, 24. Auguſt. In den Mittagsſtunden ereig⸗ nete ſich in der Käfertäler Straße ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück, dem zwei Perſonen zum Opfer fielen. Ein Z4jäh⸗ riger Kraftwagenführer wollte mit dem Kraftwagen eines Flaſchenbierhändlers nach den Brauereien fahren. Ein aus einer Seitenſtraße kommender Motorradfahrer, der 24jäh⸗ rige Renninger aus Ilvesheim, wollte ſchnell noch die Fahrbahn vor dem Kraftwagen überqueren, ſtieß aber mit dem Wagen zuſammen. Der Wagenführer wollte im letzten Augenblick ſein Gefährt auf die rechle Seite reißen, doch war es bereits zu ſpät: das Motorrad fuhr auf den Wagen auf, der Kraftk⸗ wagen ſelbſt überſchlug ſich und fiel auf die 26jährige Frau des Schreiners Büchler, die ſofort getölkek wurde. Der Mo⸗ korradfahrer erlitt einen Schädelbruch und einen Bruch der Wirbelſäule; er ſtarb bald darauf im Krankenhaus. Der Kraftwagenführer kam mit dem Schrecken davon. () Mitteilung für die Teilnehmer an der Saarkund⸗ gebung in Koblenz! Der Sonderzug der badiſchen Teilnehmer zur Saarkundgebung in Koblenz wird in Karlsruhe zuſam⸗ mengeſtellt. Der Sonderzug wird bereits am Samstag abend (nicht Sonntag früh, wie zuerſt mitgeteilt wurde), und zwar um 21.48 Uhr Karlsruhe verlaſſen. Abfahrt in Bruchſal 22.21 Uhr, in Heidelberg 22.55 Uhr und in Mannheim 23.21 Uhr. Der Sonderzug wird rund 1000 Teilnehmer nach Koblenz bringen. Er fährt rechtsrheiniſch und trifft 2.53 Uhr Sonntag früh in Ehrenbreitſtein ein. In geſchloſſenem Zuge marſchieren die badiſchen Teilnehmer von Ehrenbreitſtein nach Koblenz in ihr Stammquartier: Evangeliſcher Bürgerverein, Hindenburgſtraße. Die Rückfahrt des Sonderzuges am Sonn⸗ tag ſpät abends erfolgt erſt nach Schluß der großen Höhen⸗ und Rheinburgenbeleuchtung. Der Zeitpunkt der Rückfahrt wird den Teilnehmern in Koblenz mitgeteilt werden. Ankunft in den obengenannten badiſchen Orten in den Morgenſtunden des Montag. Mannheims Bevölkerungsbewegung im 2. Vierteljahr 1930 Nach der vom Statiſtiſchen Amt der Stadt Mannheim herausgegebenen Vierteljahresüberſicht iſt die Geſamtzahl der Eheſchließungen in Mannheim im Berichtsvierteljahr April—Juni mit 848 wiederum erheblich geſtiegen. Die Zu⸗ nahme beträgt 14,4 Prozent gegenüber 1933, und 44,2 Prozent gegenüber 1932. Die Zahl der Lebendgeborenen hat mit 1131 bedeutend zugenommen; gegenüber dem Vor⸗ jahr beläuft ſich die Steigerung auf 26,4 Prozent. Der Anteil der unehelich Geborenen an der Geſamtzahl hat ſich weſentlich vermindert. Die Geſamtzahl der Sterbefälle hat eine Vermehrung auf 658 gegen 576 im gleichen Zeitraum des Vorjahres erfahren. Die Sterbe⸗ ziffer betrug im Juni nur 7,61 v. T.; ſie iſt ſeit Beginn des Jahrhunderts nur einmal noch günſtiger geweſen— im Juni 1927 mit 7,50 v. T. Da die Zahl der Lebend⸗ geborenen auf 1131(im Vorjahr 895), die der Geſtorbenen auf 658(576) ſtieg, erhöhte ſich im Berichtsvierteljahr der Geburtenüberſchuß auf 473(319), d. h. um 48,3 Proz. Die Einwohnerzahl betrug im Monatsdurchſchnitt im April 276 168, im Mai 276094 und im Juni 275 965. — Die Beurlaubung für den Reichsparteitag. Der Reichs⸗ miniſter des Innern hal Anweiſung extellt, daß den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern ſämtlicher Behörden zur Teilnahme an dem bevorſtehenden Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg auf Antrag der erforderliche Arlaub ohne Anrech⸗ nung auf den Erholungsurlaub und mit Fortbezahlung der Gehalts⸗ und Lohnbezüge erteilt werde. — Tag des Handwerks auch in dieſem Jahre. Aehnlich wie im vorigen Jahre ſoll auch in dieſem Jahre ein Tag des Deutſchen Handwerkes veranſtaltet werden. Die Veran⸗ e ſoll am ee den 14. Oktober, stattfinden. An dieſem Tage werden in allen Städten große Umzüge die ehr⸗ würdige Geſchichte des Handwerks und ſeinen heutigen Anteil an der deutſchen Wirtſchaft zeigen. Es iſt geplant, für alle Zukunft einen Sonntag im Oktober als Tag auszuwählen, an dem die lebendige Verbundenheit des deutſchen Handwerkes mit der Volksgeſamtheit zum Ausdruck kommen ſoll. — Nicht Aufſtockung, Auflockerung in den Großſtädten. In einem Rundſchreiben des Reichsſiedlungskommiſſars wird ausgeführt, daß in Zufammenhang mit der Arbeitsbeſchaffung vielfach das Beſtreben hervorgetreten ſei, Grundstücke in det Städten durch Ueberſchreiten der zuläſſigen Bebauung, z. B. Ausbau von Dachgeſchoſſen, Aufſtockung uſw. über das zu⸗ läſſige Maß hinaus auszunutzen. Dieſe Beſtrebungen führten oftmals zu einer Vermehrung der Wohnſitze, die ebenſowenig mit den ſtädtebaulichen und bevölkerungspolitiſchen Forde ⸗ rungen wie mit den Duttenelen des zivilen melden ee vereinbaren ſei. Die oberſten Landesbehörden werden erſucht, die Baupolizeibehörden anzuweiſen, daß bei der Erteilung von Ausnahmen oder Befreiungen in dieſer Hinſicht tunlichſts Zurückhaltung geübt wird. N a — Schaffung eines Voltsſchuhes geplant. Im Sg, aß⸗ macherhandwerk wird zurzeit die Frage der Herſtellun pull Volksſchuhes erörtert. Die Herſtelung des Volks ll ungefähr in der Art erfolgen, wie dies bei der 2 konfektibn im Schneiderhandwerk üblich iſt. Das Schuhmacher⸗ . will ſich damit einen Teil ſeines ursprünglichen rbeitsgebietes zurückerobern und den Arbeitsumfang ſei Betriebe erhöhen. Auf dem Verbandstag des Reichsverbandes des Deutſchen Schuhmacherhandwerks wird über dieſe Frage g 2 — Einſchränkung des Betriebs von Straußwirtſchaften. Die ſeit dem Jahre 1928 in Baden beſtehende Möglichkeit zum Betrieb von Straußwirtſchaften hat in den letzten Jah⸗ ren immer wieder zu erheblichen Mißſtänden geführt. Zur Beſeitigune dieſer Mißſtände hat ſich der Herr Miniſter des Innern veranlaßt geſehen, den Betrieb von Straußwirt⸗ ſchaften, für den übrigens in Jahren mit normalem Wein⸗ ertrag mit Rückſicht auf die regelmäßig vorhandenen ander⸗ weitigen Abſatzmöglichkeiten ein Bedürfnis nicht anerkannt werden kann, grundſätzlich zu unterſagen. Zur Vermeidung etwaiger wirtſchaftlicher Schädigungen der weinbautreibenden Bevölkerung wurde jedoch gleichzeitig die geſetzliche Möglich⸗ ſchaffen, in einzelnen Jahren den Ausſchank ſelbſt⸗ 1 Weines und Apfelweines in Straußwirtſchaften entweder für das ganze Land oder nur für beſtimmte Teile bei Bedarf ausnahmsweiſe zuzulaſſen. Aus dem Gerichtssaal Mannheim, 24. Auguſt. Doppelehe.— Zehn Monate Gefängnis. Wegen Doppelehe hatte ſich der 63 Jahre alte Auguſt Weſemann aus Northeim vor der Großen Strafkammer Mannheim zu verantworten. Der Angeklagte hatte im Jahre 1894 in Berlin eine Ehe eingegangen, der acht Kinder ent⸗ ſproſſen. Die Ehe ſoll nach ſeiner Angabe unglücklich gewe⸗ ſen ſein; es war wohl auch die große Kinderlaſt, der er ſich entledigen wollte. Er verließ 1921 ſeine Familie und die Frau lebte ſeither in Berlin mit den drei jüngſten Kin⸗ dern in tiefſter Not. In Mannheim lernte Weſemann 1925 eine geſchiedene Frau kennen, die er nach anfänglichem Zu⸗ ſammenleben heiratete, ohne daß die erſte Ehe geſchieden war. Die erſte Frau erfuhr hiervon. Er wandte ein, er habe von ſeiner Frau nichts mehr gehört, ſie habe auch nichts unternommen, mit ihm wieder zuſammenzuleben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zehn Monaten. Mißglückter Alibibeweis. Einen vergeblichen Alibibeweis unternahm der 1889 ge⸗ borene Ludwig Rückert von Mannheim, um ſich als wieder⸗ holt Rückfälliger von einer Anklage wegen Betrugs zu ent⸗ laſten. Er war am 23. März aus dem Krankenhaus Heil⸗ bronn entlaſſen worden und behauptete, er habe dort bei einer Frau übernachtet, er könne alſo am anderen Vormit⸗ tag in Mannheim keinen Betrug begangen haben. Durch Zeugen wurde jedoch feſtgeſtellt, daß er die Verhältniſſe eines im Konzentrationslager befindlichen Mannes kennen gelernt hatte, zu deſſen Frau er nach ſeiner Entlaſſung ging und ſich Kleider herausſchwindelte mit der Angabe, er wolle 15 ihrem Manne bringen. Um ſich Barmittel zu verſchaf⸗ en, hatte er die Kleider verkauft. Das Gericht ſchickte ihn dorthin, wo er ſchon einmal war: ins Zuchthaus und zwar auf ein Jahr. 5 E15 Monate Gefängnis für rückfälligen Dieb. In einer Wirtſchaft im Jungbuſch ließ der 33 Jahre alte Wil⸗ helm Martten einen Hunderter verſchwinden, den ein Gaſt zum Wechſeln auf den Tiſch gelegt hatte, der ihn vorher frei⸗ gehalten hatte. Völlig abgebrannt von einer durchzechten Nacht machte er ſich mit dem in der Nachbarſchaft gewechſelten Hun⸗ derter von neuem auf die Wirtshausreiſe und wurde erſt gefaßt, als er das Geld bis auf 39 Mark verpraßt hatte. Das Schöffengericht verurteilte den rückfälligen Dieb zu einer Gefänanisſtrafe von einem Jahr drei Monaten. Am„Berg des Schreckens“ Die Tragödie am Himalaja.— Der Tod der deutſchen Bergſteiger.— Die Treue der Darjeelings.— Ausführlicher Bericht über das Unglück am Nanga- Parbat. Berlin, 22. Auguſt. Von der deutſchen Himalaja⸗Expedition iſt dem Draht⸗ loſen Dienſt nunmehr ein ausführlicher Bericht zugegangen über das Unglück am Nanga⸗Parbat, das den deutſchen Bergſteigern Merkl, Wieland und Welzenbach ſowie ſechs Darjeeling⸗Trägern das Leben koſtete. Der Bericht lautet: Bis zum 6. Juli wurde der Angriff planmäßig gegen den Gipfel des Nanga⸗Parbat vorgetragen. Infolge der Anſtrengungen war ſchon an den vorhergehenden Tagen eine große Anzahl Darjeeling⸗Hochträger kampfunfähig ge⸗ worden und in die tieferen Lager zurückgekehrt. Durch die⸗ ſen Ausfall konnten die fünf Bergſteiger Aſchenbrenner, Merkl, Schneider, Welzenbach und Wieland nur mit elf Trägern zu den höchſten Lagern ſtarten. Aſchenbrenner und Schneider ſind an dieſem Tag bis 7900 Meter Höhe vorge⸗ drungen. Sie waren an dieſer Stelle nur noch vier Stunden vom Haupfkgipfel entfernt. Sie befanden ſich in beſter Form und warteten hier, wo ur⸗ ſprünglich Lager 8 errichtet werden ſollte, auf die anderen. Die Träger gingen aber nicht ſo weit, ſo daß Lager 8 be⸗ reits in einer Höhe von 7600 Metern aufgeſchlagen wer⸗ den mußte. Aſchenbrenner und Schneider kehrten in dieſes Lager zurück. Das Wetter in der Höhe war bisher verhältnismäßig gut. Die Spitzengruppe war meiſt über den Wolken. Nur an den Nachmittagen wurde der Grat eingenebelt. An die⸗ ſem 6. Juli ragte der Nanga⸗Parbat wie eine Inſel über das gewaltige Wolkenmeer, das ſich aber nicht über 6800 Meter Höhe erhob. Die Bergſteiger wären guten Mu⸗ tes und voll Zuverſicht, am nächſten Tag den Gipfel zu erreichen. Das Schickſal entſchied es anders. Es begann eine Tra⸗ gödie am Berg, die in der Erforſchung des Himalaja und in der ganzen Geſchichte des Alpinismus ihres⸗ gleichen nicht hat. In dieſer Nacht ſetzte heftiger Sturm ein. Trotz dichteſter Verſchnürung der Zelte lag ſchließlich der Schnee⸗ ſtaub zentimeterhoch auf den Schlafſäcken. Unter der Gewalt des Windes brachen die Zeltſtäbe. Am Morgen war dichter Nebel, es ſchneite, und der Sturm raſte mit unheimlicher Wucht über die Hochfläche. Man konnte im Freien kaum atmen. Der Sturm war derartig ſtark, daß die Kocher nicht brannten. Es war daher nicht möglich, Tee und Eſſen zu bereiten. 5 Die zweite Nacht war noch ſchlimmer als die erſte. Wieder wurde ſie ſchlaflo verbracht. Der Sturm ſteigerte ſich von Stunde zu Stund, und wurde ſchließlich zum Orkan. Noch leiſtete zäher Will, Widerſtand gegen die entfeſſelten Elemente. Aber der Traum vom Sieg war ausgekräumk. Es galt jetzt, das Leben zu retten. Am Morgen des 8. Juli wurde der Rückzug be ſchloſſen. Aſchenbrenner und Schneider brachen mit dre Trägern auf, um im tiefen Schnee zu ſpuren. Merkl, Wel zenbach und Wieland folgten mit acht Trägern, von dener einer kurz nach Verlaſſen des Lagers ſtarb. Wahrſcheinlick infolge des dadurch entſtandenen Aufenthaltes und eigene Erſchöpfung kam die Gruppe kaum vor wärt, und war gezwungen, noch vor Erreichen des Lagers 7 eh Zwiſchenlager zu beziehen, wo wieder ein Tr e. ſtar b. Bei unvermindertem Sturm mußte die Nacht ohn Zelte verbracht werden. Schwere Erfrierungen waren die Folge. Am nächſten Tage, dem 9. Juli, ſta rz Wieland während des Abſtiegs; Merkl und Welzenbac erreichten Lager 7(7100 Meter), wo ein Zelt ſtand. Vier brenner⸗Schneider ins Lager 4. ſtarb in Lager 7. Am 13. Juli ſchleppte ſich Merkl, der ſeit Tagen ohn Nahrung war, mit übermenſchlicher Anſtrengung in Be gleitung der Träger Angtſering und Gay⸗Lay nach Lager! (6900 Meter), das entweder weggeweht oder vom Schnel begraben war. Deshalb mußten ſie in einer ſelb ſtge⸗ grabenen Schneehöhle Zuflucht ſuchen. Angtſering ſchlug ſich am folgenden Tage mit erfrorenen Gliedern nach Lager 4 durch. Der treue Gay⸗Lay blieb bei Will Merkl, ſeinem Bara Sahib, um mit ihm zu ſterben. Die Darjeeling⸗Leute haben die Sache der deut ſchen Bergſteiger zu ihrer eigenen gemacht und, furchtloz und treu, ihr Leben dafür eingeſetzt. Sechs Todes opfer hat der Nanga⸗Parbat von ihnen gefordert. In unerbittlicher Größe und Grauſamkeit hat an dieſem„Ver des Schreckens“ das Schickſal gegen alles menſchliche Wol⸗ len und Können ſich entſchieden. Was auch die Ueberleben den zur Rettung der Gefährten unter Einſatz alle ihrer Kräfte unternommen haben, es war vergeblich. Nicht vergeblich aber war das heldenhafte, kühne Sker⸗ ben und Kämpfen der Kameraden und ihrer Träger. E; galt, ein hohes und ideales Ziel für Deutſchland zu er⸗ obern. Der Geiſt, der dieſe Männer beſeelte, wird wiſler⸗ leben und zu neuen Taten rufen. Willi Welzenbag Die Entführung des Predigers. In ganz Amerika hatte vor einigen Tagen die Entführung des Predigers As kew erhebliches Aufſehen erregt. Es traf ein Schreiben ein, in dem ein Löſegeld gefordert wurde. Bald darauf aber wurde der Vermißte von der Polizei wohlbehalten aufgefunden. Wie der Sheriff jetzt bekanntgibt, hat Askew ihm geſtanden, daß die ganze Entführungsgeſchichte ſeine eigene Erfindung geweſen ſei. Er habe das Bedürfnis ge⸗ habt, ſich einmal unbehelligt erholen zu können. ai Schwere Skürme über dem Schwarzen Meer. Wi aus Moskau gemeldet wird, herrſchen 1 5 Sch; Meer ſchwere Gewitterſtürme Die Schiffahrsverbindungen 9 1. Nach den er und türkiſchen Häfen ſind un⸗ gen. Nach den bisherigen Mitteilungen 5 ſonen ums Leben een ſein. e Wetterbericht Die Großwetterlage iſt noch unverändert. Die Führung liegt bei dem vom Azorenmaximum nach dem Feſtland ſich erſtreckenden Hochdruckrücken. Das über dem Nordmeer ge⸗ legene Tief beſchränkt ſich auf ſchwache ſüdliche Ableger. Der ſchöne Nachſommer dauert daher noch eine Weile an.— 57 Vorherſage: Vorwiegend heiter und ſommerlich warm, örtliche Gewitterbildungen. Todes-Anzeige. i Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, unsere liebe, unvergeßliche Tochter und Schwester FRIED A nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von nahezu 19 Jahren, versehen mit den Tröstungen unserer heil. Kirche zu sich in die Ewigkeit abzurufen Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Valentin Grimm. Mhm.-Seckenheim, 23. August 1934. Die Beerdigung findet heute Freitag Nachmittag 6 Uhr vom Trauerhause, Plittersdorferstr. 1 aus statt. 33 er Hambacher weiß, 33 er Asfelmer Rosenberg welt 88er Künigsbacher Würm wei„ 33 er Nierſteiner Taubhaus Riesling weiß 3 33er Kallſtadter Herrenackher Rotwein Jede“ Uaren helfen pen! Wir werben für m Deutschen Wein!— Preiswerte bekömmliche Naturweine! Literfl. 0.90 o. Gl. „ 1.— o. Gl 1.20 o. Gl. Literfl. 1.40 o. Gl. Literfl. 1.— o. Gl. Verſammlungs⸗Kalender. i Brieftauben ⸗Verein„Falke“. Heute Freitag abend von 5. 30—7 Uhr Einſetzen nach Schwäbiſch⸗Hall. 1898. Saarland⸗Treueſtaffel. Ein Haupt⸗ und 2 Nebenläufe treffen morgen Samstag vorm. 6.45 Uhr vor dem Waſſerturm in Mannheim zuſammen. Ich fordere alle Mitglieder und die Schülerinnen und Schüler, letztere in Turnkleidung, auf zur zahlreichen Beteiligung.— Heute abend Spielerverſammlung.— Heute abend 8 Uhr Anmeldung zu den Wettkämpfen am 2. September in Schwetzingen(Reißſchild und Siegfriedwanderpreis). Sämtl. Turner, Jugendturner, Turnerinnen und Jugendturnerinnen haben zu er⸗ ſcheinen. Wer nicht erſcheint, kann nicht gemeldet werden. Tv. An alle Ladengeſchäfte, die Mitglieder der N. G.⸗Hago ſind. In der Zeit vom 11. bis 27. September 1934 ver⸗ anſtaltet die NS.⸗Hago in Mannheim einen fünfabendlichen Kurſus für die Inhaber von Einzelhandelsgeſchäften nebſt ihren dort tätigen Angehörigen und kaufmänniſchen An⸗ geſtellten. Die Leitung des Kurſus liegt in den Händen von Herrn Dr. Schatte, Berlin, der ein ſeſſelnder Redner und ein vielſeitig erfahrener Fachmann auf allen Erwerbszweigen iſt.— In den vorgeſehenen Abenden wird behandelt: Einzelhandel und Verkäufer Der Kunde u. ſeine Behandlung Verkäufer und Kunde Das Verkaufsgeſpräch. Die Teilnehmergebühr beträgt RM. 0,50 für den Abend alſo RM. 2,50 für den geſamten Kurſus. Anmeldungen können erfolgen bei Herrn Bäckermeiſter Stumpf, Hauptſtr. 107; Herrn Bäckermeiſter Sitzler, Maxauerſtr. 31; Herrn Heinrich Würthwein, Kloppen⸗ heimerſtr. 37. Schlußtermin zur Anmeldung, Freitag, 24. Aug. 1934. Die Ortsamtsleitung 5 Reklame⸗Miſchung Delikateß⸗Käſe Stangenkäſe Allg. zartreif Schweizerkäſe Deutſche Markenbutter 5 Safthinterſchinken gekocht Salami⸗Cervelatwurſt Kuffleęee! Probieren Sie heute noch unſere neue % Pfund 0.65 ſtets friſche Röſtung neueſten Syſtems. Schachtel ab 0.09 / Pfd. 0.10 7 Pfd. 0.27 Freitag, Samstag, Sonntag: ovolution der Jugend (Kampf gegen die Unterwelt). Gangster terrorisieren eine Stadt. Der Revolver regiert. Ein Geschäftsmann wird ermordet, ein Student erschossen. Die Gerichte sprechen die Mörder frei u. verurteilen einen unschuld. Studenten, Empört nehmen seine Freunde den Kampf gegen die wahren Mörder— die Gangster— auf. Wie weit das Gangster-Unwesen in Amerika gediehen ist, zeigt der Lebens- lauf des Bandenführers Dillinger, von dem alle Tageszeitungen berichteten, Dieses Problem behandelt der Film in sauberer und mutiger Weise. Im Vorprogramm u. a.: Das Staatsbegräbnis des Reichspräsidenten, Dazlast- Theater. % Pfd. 0.39 % Pfd. 0.33 / Pfd. 0.35 3% Rabatt, mit Ausnahme weniger Artikel Wilh. Sponagel, Apfelweinkelterei. Täglich Morgen 8 zu haben bei Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ U. Verkaufsgenoſſenſchaſt. werden im Lager entgegengenommen. Gammel ⸗Anzeiger Beſtellungen auf Winterſaatgetreide Der Vorſtand. li deuciceiui. der NS.⸗Hago Seckenheim. Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induftrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Neclcar- Bote- Drucicerei. zu verkaufen. Schwabenſtraße 6 75 n 3 Wellfleiſch. 2 Zimmer ö und Küche per 1. September zu vermieten. Meßkircherſtraße 49. Birnen (Gute Luiſe) Pfund 10 Pfg., zu verkaufen. Hauptſtraße 100. Großes Zimmer per 1. Oktober event. auch früher zu vermieten. Kloppenheimerſtr. 37. Gute Eßbirnen (n. Färberei Röſch. 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