n gro. cheuer ausge , der ört zu Ut ſig Raub . jraub. . )t und Noch ſchie⸗ n der Jahz einen wal zeig led rn in brüteg laueg, tenen lücten Bruch id oß 110 trifft Rabe gehört tatur⸗ hlung gibt, pitel, das T- 11 ung) Ser. — pfel iner) 2. Blatt zu Wr. 199 77CCãͥͥĩ ͤ foo 5 2 14 4 1 dee Die Wirtſchaft der Woche. onſt iſt vor dem 30. Januar 1933 vor allem eiſen des verantwortungsbewußten deutſchen der Ruf nach einer ſtarken und einheit⸗ g erhoben worden, die ſchließlich, allen rotz, durch die Volksbewegung des Na⸗ [dolf Hi icht worden iſt. zewiß nicht ſo überwäl⸗ Taten einer Regie⸗ 1 für die Zweck⸗ Beginn des vorigen 0 hätten. Aufwärts⸗ en haben ebenſo wie die ſtändig Zahl der Arbeitsloſen mit aller Deutlichkeit gezeigt, wie einſchneidend die politiſche Wende auch auf rein wirt⸗ ſchaftlichem Gebiete iſt. Wenn da und dort Meinungen auf⸗ tauchen, daß die Entwicklungslinie der deutſchen Wirtſchaft in der nächſten Zeit kritiſch zu beurteilen ſei, ſo hat Dr. Schacht in ſeiner Unterredung mit dem Schriftleiter der „Ceske Slovo“ keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß alles das, was Deutſchland heute erlebt, nur eine Folge der un⸗ ſinnigen Reparationspolitik und des Zeitabſchnittes der hemmungsloſen Auslandsverſchuldung iſt, die nach den Re⸗ parationen einſetzte. Wenn jetzt auf exportpolitiſchem Gebiet neue Schwierig⸗ keiten dadurch entſtehen, daß ſich die ausländiſchen Expor⸗ teure verſchiedentlich in der Warenlieferung nach Deutſchland zurückhalten, weil ſie für die Sicherheit ihrer Forderungen fürchten, ſo wird es nach den Worten Dr. Schachts ſein erſtes Beſtreben ſein, das abſolute Vertrauen zu den deutſchen Zah⸗ lungen und zur deutſchen Vertragstreue zu erneuern. Es trifft auch nicht zu, daß Deutſchland für ſeine Exporterzeug⸗ niſſe Erſatzſtoffe verwendet. Wenn die deutſche Wirtſchaft gegen ihren Willen zu einer Zwangsautarkie getrieben wird, dann muß ſie ſelbſtverſtändlich zu Aushilfsmaßnahmen grei⸗ fen. Fallen wichtige Rohſtofflieferungen aus dem Ausland für den Inlandsbedarf aus, dann müſſen neue Wege ge⸗ ſucht werden. Der chemiſchen Induſtrie iſt es gelungen, das Indigo zu erſetzen. Es werden Stickſtoffdüngemittel und Faſerſtoffe hergeſtellt. Schon einmal hat es ſich gezeigt, daß die heimiſche Induſtrie des Rübenzuckers imſtande war, mit dem Rohrzucker ein ausländiſches Erzeugnis zu verdrängen! So können ſich die notwendig gewordenen Inveſtitionen in der Erfſatzinduſtrie möglicherweiſe in ſpäterer Zeit als ein beſonderes Glück erweiſen. Solange man mit Kampfmethoden und Abſchließungs⸗ maßnahmen Han itik betreiben will, darf man ſich nicht über die Schru Welthandels wundern. Nach inge Reichsamtes nahm der rt des Außenhandels von 52 Prozent des geſamten Welthandels erfaſſen, vom er im zweiten Vierteljahr 1934 um etwa 2 Prozent ab. Es beſagt demgegenüber nicht viel, daß gleich⸗ zeitig der internationale Preisſtand in annähernd gleichem Umfange abſank und außerdem jahreszeitliche Gründe für eine Abnahme der Welthandelsumſätze ſprechen. Auch wenn ſich unter Ausſchaltung der Preis⸗ und Saiſon⸗ einflüſſe eine gewiſſe Konjunkturbelebung des Welthandels durchzuſetzen beginnt, ſo ſind doch im Welthandel die Bele⸗ bhungszeichen nur ſehr gering. Die ſchwierige Aufgabe einer Löſüng der deutſchen Wirtſchaftsnot iſt bei der vorhandenen Auslandsverſchuldung mit einer rückläufigen Exportentwick⸗ lung nicht zu erreichen. Die Verrechnungs⸗ und Auftauungsabkom⸗ men, die in der letzten Zeit getroffen worden ſind, können nur als Notlöſungen betrachtet werden. Sie ſind natur⸗ gemäß auch manchen Belaſtungsproben ausgeſetzt. Von den ausländiſchen Lieferanten wird beiſpielsweiſe immer wie⸗ der der Verſuch unternommen, unvermeidbare Lücken in den Abmachungen auszunutzen und dadurch Waren in den Verrechnungsverkehr hineinbringen, die dem Sinn der Ver einbarung nach nicht hineingehören. Bereits Anfang Juni wurde deutſcherſeits eine Umgeſtaltung der Verrechnungsab⸗ kommen mit den wichtigſten europäiſchen Ländern in die Wege geleitet, um ſolche Waren auszuſchalten, die aus drit⸗ ten Ländern kommen. Daß Deutſchland daran gelegen iſt, im Rahmen der durch die deutſche Deviſennot begrenzten Möglichkeiten den Gläubigerländern entgegenzukommen, läßt das deutſch⸗engliſche Verrechnungsabkommen erkennen, in das bemerkenswerterweiſe— wenn auch nur in begrenz⸗ tem Umfange— der Handelsverkehr mit den engliſchen Ko⸗ lonien einbezogen worden iſt. Dieſer Fortſchritt iſt um deswillen ſo bedeutungsvoll, weil die deutſche Handelsbilanz mit dem geſamten britiſchen Weltreich paſſiv, mit dem eng⸗ liſchen Mutterland jedoch aktiv iſt. An der Börſe iſt das Geſchäft in Anbetracht des Ferien⸗ monats ſtill geworden. Auch die Veröffentlichung von Ge⸗ ſchäftsabſchlüſſen hat erheblich nachgelaſſen. Soweit aber wirtſchaftliche Einzelnachrichten vorliegen, rechtfertigen ſie weiterhin eine optimiſtiſche Beurteilung der wirtſchaftlichen Nicht un auch aus den 117 den Feſtſtell auf Goldbaſis umger Ländern, die 90 bis Entwicklung. Beim Kraftwerk Sachſen⸗Thüringen ergab ſich eine 20prozentige Abfatzſteigerung. Unverkennbare Bele⸗ ngsanzeichen liegen bei der Waggonfabrik Uerdingen vor. Emige Meſßungen gus dem Brauereigewerbe laſſen gleich⸗ falls erkennen, daß die geſchäftliche Entwicklung zufrieden⸗ ſtellend verläuft. Die Buderus'ſchen Eiſenwerke konnten über eine Belegſchaftszunahme berichten. Roheiſen⸗ und Stahlgewinnung waren im Juli höher als im Vormonat. Der Stahlwerksverband legte ſeinen Geſchäftsbericht für 1933 vor. Danach ergibt ſich ein faſt ununterbrochener An⸗ ſtieg der Rohſtahlerzeugung. Im Dezember 1933 konnten annähernd 55 Prozent der Erzeugung von Juli 1929 er⸗ reicht werden. Der Geſamtverſand an Verbandserzeugniſſen lag im Jahr 1933— ſelbſt unter Außerachtlaſſung der Ver⸗ ſandziffern des Feinblechverbandes und des Verzinkereiver⸗ 1 88— um rund 1 Million Tonnen höher als im Jahre Die Königsberger Oſtmeſſe kann auf ein gün⸗ ſtiges Ergebnis zurückblicken. Mit einer Beſucherzahl von 120000 Perſonen hat ſie den vorjährigen Rekordbeſuch noch um 20 Prozent übertroffen. Von beſonderer e die Leipziger Herbſtmeſſe, die am Sonntag eröff⸗ net wurde. Auch diesmal wieder wird Leipzig als ein beſonderes Konjunkturbarometer zu gelten haben. Die bis⸗ herigen Anmeldungen ließen ein unvermindertes Intereſſe erkennen. Auch bei dieſer Meſſeveranſtaltung wird es dar⸗ um gehen, worum es ſich überhaupt bei der deutſchen Auf⸗ bauarbeit handelt: der Zualität der deutſchen are zum Siege zu verhelfen und gleichzeitig die Arbeitsbeſchaffung nach Kräften zu fördern. 1 0 Prächtiger Stand der Kaiſerſtuhler Reben Einen herrlichen Anblick bieten jedem Naturfreund die Reben, die einzig in ihrer Pracht daſtehen. Ueberall kann man den Weinbaue frohe Miene ableſen, die Freude auf den nahen, rſprechenden Herbſt. Beſonders die Lage gegen die Sponeck und Burkheim zeigt überreichen Behang. Eine Traube iſt ſchöner und ſaftiger als die ndere. Auch das Laub iſt reich und üppig entwickelt. Den ſchon ſeit um ihre Exiſtenz ringenden Winzern iſt ein guter wirklich zu gönnen, es iſt durchaus nicht übertrieben, wenn man ſagt, er iſt für ſie eine Lebensnot⸗ wendigkeit. Nun muß die Sonne das Letzte tun, den kom⸗ menden„Neuen“ recht„ſpritzig“ zu machen. And in den letzten Tagen kann man ſich durchaus nicht über ſie beklagen. Bleibt nur zu wünſchen und zu hoffen, daß nicht noch in aller⸗ letzter Stunde die ſchönen Ausſichten durch Naturgewalten zu⸗ nichte werd U A E 3 8 3 . Beim Parteitag in Nürnberg beteiligen ſich 5300 Mann am Appell der Politiſchen Leiter am Freitag, den 7. September, und dem anſchließenden Fackelzug. Dazu kom 0 männliche und 800 weib⸗ liche Teilnehmer. diſchen Parteitagsteilneh⸗ mern werden ſieben Maſſenquartieren unter⸗ gebracht; 800 8 f Schwerkriegsbeſchädigte, Arbeits⸗ invaliden und ältere Leute erhalten Priv Der Gau übernimmt und vergütet di ter. Ganz anſehnl igs an die bad 1 a. umge 5 eilnehmer t 1600 Kilogramm über zehn amm Hülſenfrüchte, 675 Teigwaren, 2000 Kilo⸗ und Schweinefleiſch, 00 Liter Kaffee. artier der Melanchthonſchule zwei Keſſeln zu 1500 Liter gew zen Feldküchen. dem Standquartter angeliefert „ 0 täglich 1700 Kilog 000 Kilogramm Kilogramm ogramm Käſe, min Wurſt, 220 Kilogram: Gekocht wird in einer neuen Gr auf ei Fahrgeſt 1 1 N 2 3 Deutſches Seidenband Zur Ausſtellung„Heimarbeit in Badnerland“ im Karlsruher Landesgewerbeamt. Am Oberrhein, in Lörrach, Grenzach und Säckingen, vor allem im Gebiet des Hotzenwaldes, werden ſeit mehr als 100 Jahren Seidenwaren in der Heiminduſtrie her⸗ geſtellt. Der karge Boden dieſes an ſich reizvollen Landſtrichs bietet den Hotzenwäldern t genügend Lebensunterhalt. So begri ſie gern die im vorigen Jahrhundert von Baſler gruß e g 9 Jah 1 Fabrikanten großſtilig eingerichtete Seidenbandweberet, die bis vor dem Kriege 1500 Fam ein ſicheres Auskom 1 geboten hat. Im Jahre 1912⸗13 brachten die Erzeugniſſe 8—— 2 2. 8 1 8 der deutſchen Seidenbandinduſtrie am Ober⸗ und am Nieder rhein etwa 80 Millionen Mark, von welchen etwa die Hälfte vom Ausland kam. 10 Millionen Haarſchleifband zierten davon die Zöpfe der kleinen deutſchen Mädchen. In ruhiger geſunder Tradition trug ſich die ſchöne Kultur der Seidenbandinduſtrie weiter. Obwohl infolge des Krie⸗ ges dann die Zahl der Webſtühle etwa um ein Viertel zu⸗ rückgegangen war, ſo kam doch nach und nach, gefördert durch tatkräftige Unternehmer, wieder neues Leben in dieſe Induſtrie, die den Landmann vor Verelendung und Enk⸗ wurzelung ſchützt und auch Frauen, Kindern und gebrech⸗ lichen Leuten nutzbringende Arbeit verſchafft. So erfüllt die Seidenbandinduſtrie eine Aufgabe, deren ſoziale und 0 gabe, nationale Bedeutung den Förderungen unſerer neuen Zeit entſpricht. Wenn wir die in der Ausſtellung des Landesgewerbe⸗ amts gezeigten Bänder ſchauen, erkennen wir, welch feine kleine Dinge, gewirkt von harter Bauernhand, unſere Welt ſchön und bunt machen können.„Diu werlt waz gelf, rot unde bla“! Das deutſche Mädel trägt wieder an den Zöpfen hellfarbige Schleifen, ſchöngemuſtertes Band ſchmückt Hut und Kleid, und an frohen Feſten flattern bunte Bänder durch die Lüfte. 7 7 2*— 17 5 Eine Million Volksempfänger Aufruf des Präſidenten der Reichsrundfunkkammer. g Noch vor Ablauf der Großen Deutſchen Funkausſtellung mußten weitere 100 000 Volksempfänger aufgelegt werden. Somit hat der Volksempfänger in dem einen Jahr national⸗ ſozialiſtiſcher Rundfunkgeſtaltung zwiſchen den Funkausſtel⸗ lungen 1933 und 1934 eine Geſamtauflage von einer Mil⸗ lion erreicht. Aus dieſem Anlaß hat der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Horſt Dreßler⸗Andreß, einen Auf⸗ ruf an die Oeffentlichkeit gerichtet, in dem es heißt: 5 Wir müſſen es dahin bringen, daß in jedem deutſchen Haushalt in Stadt und Land, in jedem Heim, in jeder Fa⸗ brik und auf jedem Bauernhof ein Rundfunkempfänger auf⸗ geſtellt wird. f f Die nationalſozialiſtiſche Rundfunkführung wird des⸗ halb auch in den kommenden Monaten unermüdlich tätig ſein, um die dem Rundfunk noch fernſtehenden Volksge⸗ noſſen für den Rundfunk zu erobern. Handelsteil Reichsbankausweis für die 3. Auguſtwoche. Nachdem die 3. Auguſtwoche eine weitere Verringerung der geſamten Kapitalan⸗ lage um 78 Millionen gebracht hat, betragen nunmehr die Rück⸗ flüſſe während des Auguſt insgeſamt 272 Mill. RM, das ſind etwa 75 vom Hundert der Inanſpruchnahme am Monatswechſel. Die ſtärkeren Herbſtanſprüche beginnen ſich bereits geltend zu machen. Der Beſtand an deckungsfähigen Wertpapieren zeigt dauernd aufſtefgende Richtung, er iſt um 4,8 auf 408,1 Millionen Reichsmark geſtiegen, Der Reichsbanknotenumlauf verminderte ſich um 92,3 auf 3502 Millionen RM und der Rentenbankſchein⸗ umlauf um 5,4 auf 309,4 Millionen RM. An deutſchen Scheide⸗ münzen iſt ein Beſtand von 308,7 Mill. RM zu verzeichnen. Der Beſtand an Gold und deckungsfähigen Deviſen blieb mit 38,3 Mil⸗ lionen RM nahezu unverändert. Der geſamte Zahlungsmittel⸗ umlauf war mit 5335 Mill. RM gegenüber dem Vormonat ziem⸗ lich unverändert; er war um 170 Mill. RM höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Montag, 27. Aung. 1934 Der Tag des deutſchen Weines In Deutſchland wurde der Tag des deutſchen Weines feſtlich begangen. Alle Bevölkerungs- und Wirtſchaftskreiſe, die ſich um die Erzeugung und den Vertrieb des Weines zu kümmern haben, krafen umfangreiche Vorbereitungen für das Gelingen der Werbung und des Feſtes. Die Gaſt⸗ ſtätten ſtanden an dem Weintage nicht zurück. Ueberall in den Gaſtſtätten war Muſik und Tanz und der Wein wurde den Volksgenoſſen zu einem beſonders verbilligten Preiſe von 25 Pfennigen abgegeben. Der Gaſt erhielt ſogar einen Weinbecher gratis und kann ihn als Erinnerungsſtück auf⸗ bewahren, da man in Deutſchland den 1. Weintag feierte. Durch den billigen Weinpreis war es auch den minderbe⸗ mittelten Volksgenoſſen möglich, ein Glas Wein zu trinken. Erſter deutſcher Weintag! Der war notwendig, um dem Volke die Vorzüge des deutſchen Weines zu zeigen und es erkennen zu laſſen, welch herrliche Gaben uns die deutſche Erde ſchenkt. Rheinpfalz— Weinpfalz Die Pfalz war zu allen Zeiten blühendes Weinland. Die gehört zu den wärmſten Landſtrichen Deutſchlands. Während für das geſamte Deutſche Reich die mittlere Jah⸗ restemperatur plus 8 Grad beträgt, liegt ſie für das Wein⸗ baugebiet der Pfalz höher als plus 11 Grad. Das warme Klima beſtimmt die Pfalz ganz beſonders zum Weinland. Die ſonnigen lichtverwöhnten Weinbergslagen der Pfalz bringen faſt durchweg in jedem Jahreſonnengereifte Weine. Von der geſamten im Ertrag ſtehenden Reb⸗ fläche Deutſchlands mit 71506 Hektar entfallen auf das Weinbaugebiet der Pfalz 15 471 Hektar: alſo mehr als 21 Das pfälziſche Weinbaugebiet ſtellt kein einheit⸗ ſondern gliedert ſich in drei größere, räumlich voneinander getrennt lie⸗ gende Gebiete: Haardt, Zellertal, Nordpfälzer Bergland. Die Oberhaardt(Bezirksämter Bergzabern und Lan⸗ dau) mit ihren ſchweren Böden, aus Löß beſtehend, in ei⸗ ner Ausdehnung von 46 Kilometern Länge und durch⸗ ſchnittlich 6 Kilometern Breite liefert billige Schoppenweine ſüffige, friſche Tiſchweine; die Einſtellung auf Quali⸗ hat ſogar Flaſchenweine hervorbringen laſſen. Groß iſt die Menge und groß iſt die Auswahl. Dieſes Gebiet verdient das Prädikat„Weinkammer der Pfalz“. Hier wird ein Produkt gewonnen, das mehr oder weniger als Volksgetränk bezeichnet werden kann. Das Gebiet der Mittelhaardt(Bezirksamt Neu⸗ ſtadt) hat leichtere Böden, ſeine Hauptbeſtandteile ſind Kies und Sand, mit Einlagerungen von Letten, Kalk und an einer Stelle von Baſalt. Dieſes Weinbaugebiet iſt ein von der Natur beſonders begünſtigter Streifen am Rande des Haardtgebirges mit reichlichen Südhängen. Hier iſt der Qualjtätsweinbau zu Hauſe. Aus edelreifen Trauben wer⸗ den hochwertige Weine, ſogenannte Spitzenweine, gewon⸗ nen. Der Winzer treibt hier edleren Weinbau, er ſucht bei der Kultur der Rebe den Erſatz in der Güte des Produktes, nicht in der Ertragsmenge. Im Herzen dieſes Gebietes, beim Dreigeſtirn, Forſt, Deidesheim, Ruppertsberg, trifft man jene ausgezeichneten Weinbergslagen, deren Gewächſe — Oktober ein möglichſt langes Hängenlaſſen der Trauben am Rebſtock zuläßt, bis die Sonne allmählich aus den Trau⸗ ben, die Edelfäule zeigen, durch langſames Eintrocknen Ro⸗ ſinen werden läßt, dann wird aus ihnen der ſo hochwer⸗ tige Trockenbeerausleſe⸗Wein gewonnen. Die Güte des Weines wird auf Koſten der um dieſe Zeit raſch ſchwindenden Menge erreicht. Die Mittelhaardter Weine in ihrer Geſamtheit haben alles: eine wunderbare Natur⸗ ſliße— die keineswegs mit der plumpen Süße von ſchnap⸗ ö Südweinen verwechſelt werden darf, deren Gärung 9 Zuſatz von Spirituoſen unterbrochen iſt—, dabei iben ſie Stahl, Raſſe, Körper, Blume, überhaupt alle Ei⸗ aften, die die Natur unter den hier obwaltenden Ver⸗ en als Weinland hervorbringen kann. Jeder der aus der einzelnen Gemarkung iſt eine Sache für ſich. e Unterhaardt(Kanton Grünſtadt) bildet den nörd⸗ ich eil des pfälziſchen Weinbaugebietes. Das Klima ſt nicht mehr ſo mild wie an der Mittelhaardt, aber die Bodenverhältniſſe ſind hier ähnlich wie dort. Es ſind rein⸗ önige, harmoniſche, kräftige Produkte— Tiſchweine bis zu weinen— die hier gedeihen.„Es gibt Korn und die Fülle“.— An die Unterhaardt ſchließt ſich das aim Gebiet des Pfrimmbaches unweit der pfälziſch⸗ n Grenze an. Die hier auf einem mit Lehm und gemengten Kalkboden gewonnenen Weine ſind von weſentlich anderem Charakter als die Haardtweine. Sie ſind als Zellertaler eine Sorte für ſich. Auch hinter dem Donnersberg herrſcht Weinbau. Die ſteilen nach Süden geöffnzon Hänge der engen Täler der Nahe, des Glan, der Later, der Alſenz bieten durch Terraſſenbau dem Weinban einen geeigneten Platz. Die Reben wachſen teil⸗ weiſe auf Baſalt, Diorit und Tonſchiefer. Die Weine ähneln dem Nahewein, ſie ſind kräftig und voll. Das pfälziſche Weinbaugebiet liefert vorwiegend Weiß⸗ weine; immerhin erzeugt die Pfalz trotz der verhältnis⸗ mäßig kleinen Rotweinfläche durchſchnittlich mehr als die Hälfte der deutſchen Rotweinproduktion.— Die Weinernte⸗ menge iſt von Jahr zu Jahr großen Schwankungen unter⸗ worfen. Im Durchſchnitt der Jahre 1929/32 wurden im pfälziſchen Weinbaugebiet jährlich 578 869 Hektoliter ge⸗ erntet. Flaf We! n er Neichsnährſtand auf der Leipziger Meſſe Auf der Leipziger Herbſtmeſſe ſind in dieſem Jahre erſt⸗ malig die im Reichsnährſtand zuſammengeſchloſſenen Firmen und Genoſſenſchaften der Lebensmittelbranche vertreten, die an einem 12 von Wein, Konſerven uſw. nach dem Aus⸗ land, an den Lebensmittelgroßhandel und das been gewerbe intereſſiert ſind. Das Stabsamt des Reichsbauern⸗ führers hat dieſe erſte Muſtermeſſe des Reichsnährſtandes zum Anlaß genommen, um den Vertretern des In⸗ und Auslandes, die nach Leipzig kommen, in überſichtlicher und eindringlicher Weiſe die Umgeſtaltung der Wirtſchaft vor Augen führen. Die Schau des Reichsnährſtandes iſt ſo aufgebaut organiſiert, daß jeder Beſucher in einem Zeitraum Minuten über die wichtigſten Probleme der d wirtſchaftspolitik Aufſchluß erhält. Die gate 1 den beweglichen Modellen werden mittels f 5 geben. 5 3 i e „ Einheimiſcher Sport Fußball. Fog. 98 Seckenheim 1 Fortung Edingen 1 8 Fog. 98 Seckenheim II— Fortuna Edingen II f Fog. 98 Seckenheim Jug. 323 7 * 2 3 1 Fortuna Edingen Jug. 0:1 Zu einem fälligen Rückſpiel war Edingen den hieſigen Fußballern geſtern vormittag gegenübergetreten. Um es 1 5 vorweg zu nehmen das wußte nur in ganz wenigen 5 5 1 1 Momenten zu gefallen und zwar als Ganzes bewertet, 1„ eine Enttäuſchung. Edingen war in beſter Beſetzung erſchienen und zeigte eine nicht abzuleugnende Formverbeſſerung gegenüber der letzten Verbandsſpiele. Lediglich der eingeſtellte Torwächter war Erſatz, was aber in keinem Moment des Spielgeſchehens nachteilige Auswirkungen für die Mannſchaft hatte. Die Verteidigung iſt zuverläſſig. Sicher und hart iſt die Abwehr⸗ arbeit. Die Läuferreihe iſt der ſchwächſte Mannſchaftsteil Hier war nur der linke Läufer vollwertig— ja ſogar erſt⸗ klaſſig. Der Sturm ſpielt weitmaſchig und iſt ſtets gefährlich. Die treibende Kraft iſt der Halbrechte. Die Edinger Mann⸗ ſchaft wird die kommende Spielzeit eine zu beachtende Rolle in der Entſcheidung der Meiſterſchaft ſpielen. Seckenheim konnte wiederum nicht in voller Beſetzung antreten und ließ manchen Wunſch offen. Der Torwächter war nicht die ſonſt gewohnte zuverläſſige Kraft. Das dritte Tor geht auf ſein Konto— aber die Verbandsſpiele werden ihn wieder in alter Friſche ſehen. In der Ver⸗ teidigung war auf dem linken Poſten Erſatz eingeſtellt, was ich nachteilig bemerkbar machte. Der rechte Verteidiger am⸗ tierte in gewohnter Art zuverläſſig und ballſicher. Die Läuferreihe wußte nur während des erſten Spielabſchnittes zu gefallen und fiel dann der Ueberlaſtung zum Opfer. Der Sturm war ein harmloſes Gebilde. Lediglich der rechte 1 Flügel hatte einige Lichtblicke. Es iſt jetzt höchſt an der Zeit 1 daß die Mannſchaft in endgültiger Beſetzung antritt, damit 1 ein harmoniſches Mannſchaftsgebilde aufgebaut wird. Die Zeit iſt nur noch kurz und Eile tut not. Vom Spielverlauf iſt wenigzu ſchildern, da das Spiel in großen Zügen nichts als ein Kampf mit wenig durch⸗ dachten Kombinationszügen zeigte. Weite Abſchläge— un⸗ nützes Springen nach dem Ball ließen kein ſchönes Spiel auf⸗ kommen. Die Mannſchaften kennen ſich zu gut, um„nur“ Fußball zu ſpielen. Trotzdem das Spiel vormittags zum Austrag kam, waren ziemlich Zuſchauer erſchienen. Schiedsrichter Schrader — Phönix Mannheim war für das Spiel nicht der gegebene Leiter und ließ manchen Wunſch offen. ch Auswärtiger Sport. Fußball in Süddeutſchland. Geſellſchaftsſpiele: Vfe Neckarau— Wormatia Worms Phönix Karlsruhe— Fͤ Pirmaſens 1. FE Pforzheim— 1. FC Kaiſerslautern SV Wiesbaden— Kickers Offenbach Bayern München— Slavia Prag Städteſpiel Mannheim— Ludwigshafen Städteſpiel Heidelberg— Mannheim Karlsruher FV— Union Böckingen VfB Mühlburg— Fe Sabadell Stuttgarter Kickers— 1. Fc Pforzheim abg. Sportfreunde Stuttgart— VfB Glauchau SV Feuerbach— Phönix Karlsruhe Spog Bad Cannſtatt— Sportfreunde Eßlingen Bayern München— 1. SS Ulm(in Lindau) Eintracht Frankfurt— VfB Stuttgart Wormatia Worms— Rot⸗weiß Frankfurt Offenbach Stadt— Offenbach Land FC 05 Schweinfurt— FS Frankfurt Se do d U S e e HN O e e c d et c d d d D DE d D D SD Babdiſche Gauliga⸗Termine 2. September: Freiburger Fc— Fc 08 Mannheim Karlsruher FV— Germania Karlsdorf FC 08 Mannheim— Karlsruher F Germania Karlsdorf— Pfe Neckarau FC 08 Mannheim— SV Waldhof 1. Fc Pforzheim— VfL Neckarau Phönix Karlsruhe— Freiburger Fc VfR Mannheim— VfB Mühlburg VfR Mannheim— Fe 08 Mannheim Germania Karlsdorf— Freiburger FC Phönix Karlsruhe— Karlsruher F VfL Neckarau— BfB Mühlburg VfL Neckarau— Phönix Karlsruhe VfB Mühlburg— Fe 08 Mannheim 9. September: 15. September: 16. September: 22. September: 23. September: 29. September: 30. September: 7. Oktober: VfR Mannheim— SW Waldhof* Freiburger F— 1. Fc Pforzheim VfB Mühlburg— Phönix Karlsruhe 14.Oktober: SV Waldhof— Phönix Karlsruhe 21.Oktober: 11. November: 18. November: 25. November: 2. Dezember: Neuſel gibt in der neunken Runde auf Hamburg, 27. Auguſt. Im Boxkampf Schmeling—Neuſel gab Neuſel in der neunten Kunde auf. Er krat zu dieſer Runde nicht mehr an, ſondern blieb in ſeiner Ecke ſitzen. Die Leute— und es waren ihrer nicht wenige!—, die auf Exweltmeiſter Max Schmeling tippten, haben recht be⸗ halten: der Steger heißt Schmeling, und Neuſel iſt der Unterlegene! Neun Runden lang hielt der blonde Weſtfale den zermürbenden Schlägen Schmelings ſtand, dann ſtreck⸗ te er— ein geſchlagener Mann— die Waffen und über⸗ ließ ſo ſeinem Gegner den Triumph eines entſcheidenden Sieges. Ueber die Auswirkungen dieſes Schmeling⸗Sieges wird noch zu ſprechen ſein, vorerſt genügt es zu ſagen, daß Max Schmeling nach wie vor unſer beſter Boxer iſt und gleichzeitig auch Europas ſchärfſte Waffe im Kampf um die Weltmeiſterſchaft! Der Kampf Die Begeiſterung war rieſengroß, beide Kämpfer wur⸗ den lebhaft gefeiert und von ihren Freunden mit aufmun⸗ ternden Zurufen bedacht. Schnell waren die üblichen For⸗ malitäten erledigt, dann ertönte der Gong zur 1. Run de: Neuſel wagt den erſten, ſchüchternen Angriff, beiderſeits 9 224 Ernſter als ſonſt hatten die Weihnachtsglocken über der Stadt geläutet. Sie hallten weithin über den zugefrorenen Rhein bis nach Deutſchland hinüber. Hört denn jenſeits des Rheins niemand die Glocken klagen von Worms? Von allen Kirchen und Kapellen klingen ſie. And hoch herab vom uralten Dom. Es iſt kein frohes Jauchzen darin wie ſonch zum heiligen Weih⸗ nachtsfeſt. Es iſt ſaſt, als wüßten alle die Glocken, daß ſie zum letztenmal Weihnachten einläuten heute. Still und ernſt ſind die Wormſer zur Kirche gegangen. Still und ernſt gingen ſie auch in das neue Jahr 1689 hin⸗ ein. Was wird es ihnen bringen? Die Befeſtigung der Stadt Worms ſollte geſprengt wer⸗ den. Niemand hatte daran glauben wollen, obwohl die Franzoſen nun ſchon ſeit Wochen daran arbeiteten. And dann geſchah es an einem grauen Februartage um die Mittagsſtunde, daß eine ungeheure Detonation die Erde erzittern machte. Alle Fenſterſcheiben im Wormſer Hauſe jäh und die Zinnkrüge fielen von den Simſen. Die Mädchen in der Küche kreiſchten laut, und Muhme Dorothee wat einfach glatt vom Stuhl gefallen, auf dem ſie nähend geſeſſen. 5 Sibylle wußte nicht, ob ſie ihr erſt Waſſer holen oder erſt nach der Ahne ſehen ſollte, die ganz allein oben war. So befahl ſie den Mädchen, die dicke Marie fortwährend it 12 zu beſprengen, und ſtürzte ſelber die Treppe inauf. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. zerſprangen „Ja, Ahne, aber es werden noch mehr Sprengungen kommen. Und daß es unſicher hier iſt, beweiſt doch ſchon das Benehmen der Franzoſen ſelber. Anſere ganze Ein⸗ auartierung bat das Haus verlaſſen“). er Mirgermeſter bon Worte „Amſo beſſer. Dann dürfen wir wieder tun nach eige⸗ nem Belieben. Komm, Sibylle, bringe mir ein neues Glas Wein, das alte iſt verſchüttet.“ Aber ehe die alte Frau den von Sibylle geholten Trunk noch an die Lippen führen konnte, erfolgte ſchon der zweite Knall. Diesmal noch viel ſtärker und gewaltiger als der erſte. 5 Jetzt kam auch die Jungfer Dorothee in die Stube ge⸗ ſtürzt. „Ihr dürft hier oben nimmer bleiben, Ahne, das iſt ein Gottverſuchen. Es ſind ſchon Ziegel vom Dach geſprun⸗ gen und das ganze Haus ſchüttert von oben bis unten.“ Aber die Ahne antwortete nur: „Das Wormſer Haus iſt feſter gebaut als alle anderen. Steht es nicht ſchon viele Jahrhunderte auf dieſem Platz? Hat es nicht manchem Kriege und manchem Unwetter ge⸗ trotzt? Hätt' nimmer gedacht, daß du ſo feige wärſt, Doro⸗ thee Battenberg.“ Und zürnend ſah die Ahne der Enkelin in das blaſſe, ängſtliche Geſicht. Dorothee rang die Hände. ö „Aber ſeht doch, Ahne, wie der kalte Wind durch die zerſprungenen Fenſterſcheiben bläſt! Wie ſollen wir die ſo ſchnell wieder heil bekommen?“ Jetzt kam ein ſolches Krachen von der Befeſtigungs⸗ mauer her, wo juſt einer der gewaltigen Türme ſein ſtol⸗ es Leben laſſen mußte— daß auch das Wormſer Haus in 11 Grundfeſten erzitterte. Ein Hagel von Steinen regnete aus der Luft und mit unheimlichem Praſſeln wurden gewaltige Steinbrocken bis über das Dach geſchleudert. Schutt, Mörtel und Steine wurden durch die zerſpreng⸗ ten Fenſter mit in die Stube gewirbelt. Die drei Frauen hatten ſekundenlang die Augen ſchließen müſſen, weil ſie nicht ſehen konnten vor Staub. a Es war am Abend desſelben Tages. 5 Dunkel und verlaſſen lag das Wormſer Haus am Ufer des Rheins, der murrend ſeine ſchwere Eisdecke trug. Klirrenden, klingenden Schrittes ging der grauſame Froſt durch die Lande. Kein Windhauch rührte ſich. Reglos ſtand die gewaltige Eiche im Garten der Ahne an der Mauer. Wunderſam groß und nah flimmerten die Sterne über der ſchlafenden Erde. Schlafend? vird nur„getaſtet“ und der Gegner ſtudiert. Schmeling 5 ſteht abwartend in der Mitte des Ringes und ſtoppt de Linken und Rechten Neuſels ſicher ab. Dann ein Anſturm Neuſels, Schmeling muß an die Seile, wird aber ſofort wieder frei, gleich darauf weicht Schmeling einem Magen⸗ haken Neuſels geſchickt aus. 5 2. Runde: Die Gangart wird ſchärfer und wieder pielt Neuſel die Rolle des Angreifers. Neuſel bringt eine Serien von Schlägen an, auf die Schmeling oben antwor⸗ zet. Schmeling ſucht jetzt den Nahkampf, der Schiedsrich⸗ ter muß oft trennen. Schmeling landet oben ausgezeich⸗ net und Neuſels rechtes Auge zeigt Spuren. 3. Runde: Schmeling ſtoppt Neuſel geſchickt ab, die olgenden Schlagwechſel bringen keinem der beiden Boxer Vorteile. Neuſel kommt wieder durch. 5 4. Runde: Harter Schlagwechſel, beide müſſen oben einſtecken. Immer mehr kommt Schmeling in Front, wo⸗ bei er den Nahkampf bevorzugt. Neuſel wird ſyſtematiſch zermürbt. 5. Runde: Neuſel greift an, Schmeling ſtoppt und gleich darauf läuft Neuſel in die geſtreckte Linke Schmelings hinein und muß noch einen Aufwärtshaken einſtecken. 6. Runde: Neuſel verſucht mit aller Macht durchzu⸗ kommen, aber Schmeling weicht geſchickt aus und hat nach wie vor im Nahkampf klare Vorteile. Eine ſchwere Linke Schmelings gegen Neuſels Kopf läßt Neuſel wanken, Ueberhaupt zeigt Neuſel deutliche Kampfſpuren. 7. Runde: Im Nahkampf bringt Schmeling kurz hintereinander zwei Treffer an. Harter Schlagwechſel, ohne daß es Neuſel gelang, Schmelings klare Punktfüh⸗ rung zu verringern. 8. Runde: Neuſel geht ſofort nach dem Gong zum ſtürmiſchen Angriff über, aber er kann den geſchickk aus⸗. weichenden Schmeling nicht treffen. Schmeling wird jez aggreſſiver und landet ganze Serien von Haken in Neu⸗ ſels Geſicht. Jetzt klammert Neuſel dauernd. Schmeling landet noch einmal haargenau am Kinn, aber Wirkung zeigt Neuſel nur wenig, wenigſtens ſcheint es ſo. 4 5 9. Runde: Schmeling kommt ruhig aus ſeiner Ecke, aber Neuſel bleibt ſitzen. Große Erregung im Publikum, alles ſpringt auf die Sitze, als ſich Ringrichter Pippow vor den bis zu Neuſels Ecke vorgegangenen Schmeling ſtellt. Neuſel winkt mit der Hand ab und erklärt, den für ihn ausſichtsloſen Kampf aufzugeben. Alles weiter geht in einem Or⸗ kan der Begeiſterung unter. Im Nu iſt der Ring von Menſchen überfüllt, Schmeling erſcheint auf den Schultern ſeiner Sekundanten und wird ſtürmiſch gefeiert. Glück⸗ ſtrahlend empfängt Schmeling den Eichenkranz und eine rieſengroße Schleife und kann ſich kaum vor den zahlrei⸗ chen und ſtürmiſchen Gratulanten retten.. Neuſel iſt inzwiſchen ſtill und unbemerkt in die Kabine gegangen, während die faſt 100 000 Zuſchauer unentwegt den Sieger feiern. Polizei muß ſchließlich den Ring her⸗ metiſch abſchließen und dem Sieger einen einigermaßen gefahrloſen Abgang ſchaffen. Teilnahme Südafrikas an den Olympiſchen Spielen 1936. Die Südafrikaniſche Union wird ſich an den Olympiſchen Spielen im Jahre 1936 in Verlin beteiligen. Der Ausſchuß des ſüdafrikani⸗ ſchen olympiſchen Woltreichs⸗Sportverbandes hat ſoeben beſchloſſen, die amtliche Einladung aus Deutſchland auf Entſendung einer Mannſchaft anzunehmen. f tf. Fußballkampf der Gemeindeverkrekung gegen die Frauen. Ein ſonderbarer Fußballkampf iſt in Padborg in Nordſchleswig für die nächſten Tage vorgeſehen. Die eine Mannſchaft beſteht aus 11 Mitgliedern der Gemeindevertre⸗ tung, während auf der anderen Seite 11 Frauen aus der gleichen Gemeinde kämpfen. Der Ausgang des Kampfes ſoll noch durchaus ungewiß ſein. Ach nein, in Worms ſchlief man heute abend noch nicht. Zu ſehr erregt und aufgeſcheucht waren die Gemüter der armen Bürger. Als jenſeits des Rheins der Mond emporſtieg hinter den Bergen, ſah man dunkle Geſtalten haſten und werken an den umgeriſſenen Mauer⸗ und Turmreſten Weinend mühten ſie ſich und wühlten in den Trümmer⸗ haufen, denn es waren bei der gefährlichen Arbeit neun Menſchen auf einmal erſchlagen worden. Wormſer Männer, denn die Stadt hatte ja hundert Mann für die Sprengung der eigenen Mauer ſtellen müſ⸗ ſen. Nur ſechs hatte man unter dem Mauerwerk hervor⸗ ziehen können. Es läutete für ſie die Sterbeglocke leiſe und traurig durch die Nacht. Die anderen drei blieben unter dem Schutt liegen, denn es war unmöglich, da heranzukommen. In ſeinem Arbeitszimmer ſitzt Johann Friedrich Sei⸗ denbender. Er hat den dunklen Kopf in beide Hände ge⸗ ſtützt und ſtarrt vor ſich hin. 5 Was war noch Worms, wenn der Mauerkranz es nicht mehr ſchirmte? Seidenbender hatte die Briefe beendet, ſie mit Auf⸗ ſchrift und ſchwerem Wachsſiegel verſehen, in den der Schlüſſel, das Wappen der Stadt, tief eingedrückt war. Morgen mit dem Früheſten ſollten Kuriere dieſe Bitt⸗ ſchriften zu den franzöſiſchen Machthabern bringen. Ob ſie nützen und helfen würden? Wieder ſtützte Seidenbender den Kopf in die Hand. Ziſchend flackerte die Flamme ſeiner Schreibtiſchkerze hoch. Ein Luftzug hatte ſie geſtreift. ...... ihm hatte ſich leiſe geöffnet. 1 Frau Eliſabeth war eingetreten. Er ſtand in Ehrerbie⸗ tung auf und bot ihr ſeinen Stuhl. Sie ſank mit einem Seufzer darauf nieder und ſah mit gerunzelter Stirne zu ihm auf, der da ſo wuchtig vor ihr am Eichentiſch lehnte. „Du vergißt wieder die Eſſenszeit und alles, Johann Friedrich, über deinem ſteten Arbeiten,“ ſagte ſie ſtreng und ſtreifte mit ungutem Blick die ſchweren Schriftſtücke auf dem Tiſch. Ja, mit allem belaſten ſie dich, immer nur abe Johann Friedrich. Und deine Frau vergißt du dar⸗ Er. „Gerade weil ich an dich und die Kinder denke, Elisa beth, arbeite ich für unſer armes Worms. Denn was wollt ihr machen, wenn man euch die Heimat nimmt??