„Meiz bereit läne man rgie⸗ Auf⸗ der irme den be⸗ ver⸗ chtet ge⸗ der, die l iſt und harf den pft. ſe⸗ zu⸗ iche Im das ner ter en, ick, he; en. ald eee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Dertiinb blatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang 725 ies 0 192 Am früheren Ladenſchluß Reichsarbeitsminiſter ſtellt feſt: Keine Verpflichtung. Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels hatte kürzlich den Reichsarbeitsminiſter darauf hingewieſen, daß in verſchiedenen Orten verſucht werde, den Einzelhan⸗ del zu einem früheren als dem geſetzlich zuläſſigen Laden⸗ ſchluß zu beſtimmen. Teilweiſe ſeien dabei Mittel an⸗ gewandt worden, die beim einzelnen Einzelhändler den Eindruck erwecken konnten, als handele es ſich um für ihn verbindliche Regelungen. Die Hauptgemeinſchaft hatte daher um eindeutige Beſtätigung der Tatſache ge⸗ beten, daß ein früherer als der jetzt zugelaſſene 7 Uhr⸗ Ladenſchluß dem einzelnen Geſchäftsmann nicht durch Ver⸗ fügungen oder Vereinbarungen vorgeſchrieben werden könne, ſondern in ſeinem freien Ermeſſen liege. Der Reichsarbeitsminiſter hat der Haupigemeinſchaft beſtätigt, daß eine Verpflichtung des Einzelhändlers zu einem früheren als dem geſetzlich vorgeſchriebenen Laden⸗ ſchluß nicht beſteht, ſondern nur durch formale Aenderung der geſetzlichen Vorſchriften begründel werden könnke. Nachdem jetzt in dem Mitteilungsblatt einer an der La⸗ denſchlußfrage intereſſierten Organiſation die Ueberzeu⸗ gung geäußert wurde, daß die Verſuche mit dem 6⸗Uhr⸗La⸗ denſchluß die Probe ausgezeichnet beſtehen, nimmt die Haupt⸗ gemeinſchaft des Einzelhandels noch beſonders Stellung zu dieſem Problem. Sie meint, wenn dem Frühſchluß an eini⸗ gen Orten ſolche vorgefaßten Abſichten zugrunde lägen, dann müſſe die Hauptgemeinſchaft freilich dem Einzelhan⸗ del von der Fortſetzung dieſer Experimente abraten. Dann handele es ſich nämlich nicht mehr um eine vorurteilsfreie Prüfung, ſondern eher um das Beſtreben,„vollendete Tat⸗ ſachen“ zu ſchaffen. Ausführlich wird dann dargelegt, daß die Ladenzeiten des Einzelhändlers auch die Pflicht ent⸗ hielten, allen Bepölkerungskreiſen ausrejſchende Ge⸗ legenheit zum Einkauf zu bieten, und daß die Kaufgewohnheiten örtlich und fachlich verſchieden ſeien. Beweiſe für den Rückgang der Arbeitsloſigkeit. Ein beſonders wertvolles Hilfsmittel für die Nachprü⸗ 5 fung der Erfolge in der Arbeitsſchlacht ſind die Mitglieder⸗ zahlen der reichsgeſetzlichen Krankenkaſſen. Wie erfolgreich der Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit bisher verlaufen iſt, ergibt ſich aus der jetzt veröffentlichten Bilanz der Kranken⸗ kaſſen für das zweite Vierteljahr 1934. Danach waren am 30. Juni 1934 bei den berichlenden 6428 reichsgeſetzlichen Krankenkaſſen rund 20 164000 Per- ſonen gegen Krankheit verſichert. zum erſten Mal war wie⸗ der die 20 Millionen⸗Grenze überſchritten. Noch am 1. April 1934 ſtellte ſich die Zahl der Krankenverſicherken auf rung 19,48 Millionen. Die Zahl von 20 164 000 Kranken- verſicherten Ende Juni 1934 lag um rund 1548 000 oder 8,3 v. 5. höher als die Zahl der Verſicherken zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die von der Zahl der Krankenverſicherten aus Grüg⸗ den der Mitverſicherung der Familie uſw. abweichende Zahl der Beſchäftigten ſtellte ſich Ende Juni 1934 für das Reichsgebiet auf rund 15 530 000 Arbeitnehmer. Gegenüber dem bisher kieſſten Stand der Beſchäfkigung (Ende Januar 1933) ſtanden am Schluß der Berichkszeit rund 4042 000 oder 35,2 v. 5. Arbeitnehmer mehr in Ar beit. Von der Junahme kamen ekwa 3 297 000 oder 81,5 9 H. auf Männer und rund 745 000 oder 18,5 v. 9. auf rauen. Verbot der Jeliſchrift„Nordland“ Wegen ſchwerer Angriffe auf das Chriſtentum. Berlin, 29. Auguſt. Die Preſſeſtelle der NSDAP. teilt mit:„In einer Zeitſchrift„Nordland“ hat vor einiger Zeit ein gewiſſer Auguſt Hoppe, der ſich als Preſſereferent der Hitlerjugend bezeichnete, einen Artikel veröffentlicht, der nach Form und Inhalt einen ſchweren Angriff auf das Chriſtentum darſtellt und von den zuſtändigen Stellen ſchärſſtens mißbilligt wird. Die Zeitſchrift„Nordland“ iſt daraufhin auf einen Monat verboten worden. Der ver⸗ antwortliche Schriftleiter wurde gemaßregelt. Eine Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß der Verfaſſer des betreffenden Artikels, Hoppe, bereits im Mai wegen eines ähnlichen Vorkommniſſes ſeiner Dienſtſtellung als Preſſereferent eines Unterbannes der Hitlerjugend in einer kleinen Stadt Weſtfalens enthoben worden iſt. Hoppe iſt wegen des ge⸗ nannten Artikels von der Reichsſugendführung aus der Hitlerjugend entfernt worden. 5 Genehmigte Sammlungen „Mutter und Kind“.— Ernkedankabzeichen. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. hat im Einverneb⸗ men mit dem Reichsfinanzminiſter dem Amt für Volks⸗ wohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO. die Genehmi⸗ gung erteilt, am 2. September zu Gunſten des Hilfs⸗ werks„Mutter und Kind“ auf öffentlichen Straßen und Plätzen, von Haus zu Haus, in Gaſt⸗ und Vergnügungs⸗ ſtätten oder an anderen öffentlichen Orten zu ſammeln, Ferner hat der Reichsſchatzmeiſter im Einvernehmen mit 5 Reichsfinanzminiſter den Verkauf eines Ernte⸗ ankabzeichens genehmigt. Der Verkauf darf aber 85 an einem Tage, und zwar zweckmäßigerweiſe am Erntedankfeſttag ſelbſt ſtattfinden; der Vertrieb darf auf öffentlichen Straßen und Plätzen, ſowie in Feſtſälen er⸗ 1 ein Verkauf von Haus zu Haus iſt nicht ge⸗ Mittwoch, den 29. Auguſt 1934 Zwiſchenfall in einer Wiener Kaſerne.— heimalſchützer unter ſich. Wien, 28. Auguſt. Vor dem Gebäude des ehemaligen Arbeiterheims in der Angerergaſſe in Floridsdorf, das in eine Heimwehrkaſerne umgewandelt worden iſt, fuhren in den erſten Nachmiktags⸗ ſtunden des Dienstag zwei Ueberfallwagen der Wiener Po- lizei vor. Die der Alarmabkeilung angehörenden Mann⸗ ſchaften der Polizei drangen in das Gebäude ein und enk⸗ waffneten die dort in Unkerkunft befindlichen Formationen des Wiener Heimatſchutzes, mit denen es zu einem Hand- gemenge kam. Wie man von verläßlicher Seite hört, haben die Vor⸗ fälle folgenden Hintergrund: Zwiſchen einem Teil der in dieſem Gebäntde ſtationier⸗ ten Heimatſchutzgruppe, zumeiſt jüngeren Elementen, kam es zu erregten Auseinanderſetzungen mit dem kürzlich erſt eingeſetzten Kommandanten, dem ſie vorwarfen, daß er nicht nach dem Heimatſchutzprogramm vorgehe. Eine andere Gruppe von Heimatſchützern nahm für dieſen Kom⸗ mandanten Partei. Es kam zu tätlichen Auseinanderſetzun⸗ gen, die mit Gummiknüppeln und Bajonetten geführt wor⸗ den ſein ſollen, und man hört auch, daß ſogar Schüſſe gefallen ſind. Dieſem Konflikt konnte ſchließlich nur durch das Ein⸗ greifen der Polizei ein Ende gemacht werden, die nach kurzem Kampf in das Haus eindrang. Augenblicklich iſt das Gebäude ſelbſt von der Polizei beſetzt. Ebenſo find die wichtigſten Punkte um das Gebäude von Polizei geſichert. Eine behördliche Darſtellung der Vorfälle ſteht noch aus. Weitere Landbundorganiſationen aufgelöſiſ Wegen angeblicher Verbindung mit den Nationalſozialiſten. Wie eine amtliche Verlautbarung beſagt, hat der Staatsſekretär für Sicherheitsweſen, Hammerſtein, die Na⸗ tionale Landvolkvereinigung(die frühere Landbundpartei), ſowie den Oeſterreichiſchen Junglandbund aufgelöſt. Zur Begründung dieſes VBerboks werden die als erwie⸗ ſen angenommenen Beziehungen des Landbundes bzw. der Landvolkvereinigung zu der Nakionalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei angeführt. Weiter wird bekanntgegeben, daß die„Fälle“ Bachinger und Ingenieur Pamperl bereits an den Militärgerichtshof abgegeben worden ſeien. Die Regierungspreſſe fährt in ihren Angriffen gegen den Landbünd fort. Das chriſtlich⸗ſoziale„Weltblatt“ be: richtet Dienstag nachmittag Einzelheiten über die angebliche Verbindung des Landbundes mit der NSDAP. Neu iſt die Behauptung, daß der ebenfalls verhaftete frühere Landbundabgeordnete Dewaty zwei Wochen vor dem Putſch eine Reiſe nach Rom unternahm, wo er einge⸗ hende Veſprechungen mit dem Geſandten Dr. Rintelen gehabt haben ſoll. Friſtloſe Entlaſſungen im Bundeskanzleramt. Fünf höhere Beamte des öſterreichiſchen Bundeskanzler⸗ amtes wurden heute friſtlos entlaſſen. Sie befanden ſich unter jenem Teil der Beamten des Bundeskanzleramtes, welche die eindringenden Aufrührer mit„Heil Hitler“ begrüßten. Ebenſo wurden fünf im Staatsdienſt befindliche Aerzte wegen nationalſozialiſtiſcher Geſinnung friſtlos ihres Poſtens enthoben. Politiſche Arkundenfälſchung Schlaglicht auf die frühere Parkeikorrupkion. Detmold, 28. Auguſt. Nach mehrtägiger Verhandlung wurde nun in einem ſtark politiſchen Prozeß wegen Urkundenfälſchung das Ur⸗ teil gefällt. Es wurden dabei intereſſante Schlaglichter auf die Methoden geworfen, mit denen früher innerhalb der Parteien gearbeitet und geſeilſcht wurde. Ein drohender gegneriſcher Wahlkandidat wurde mit Geld abgefunden! Angeklagt waren der Gutsbeſitzer Ernſt Meier zu Jerxen und der frühere Vertrauensmann des Reichs⸗ miniſters a. D. Treviranus, Alfred Lorenz. Meier zu Jerxen wollte für die Reichstagswahl im Mai 1928 an ſicherer Stelle auf der deutſchnationalen Reichsliſte kan⸗ didieren. Als ihm dies nicht bewilligt wurde, drohte er, im Wahlkreis Weſtfalen⸗Nord, für den Hugenberg und Treviranus kandidierten, als Kandidat der da⸗ mals gegründeten Chriſtlich⸗nationalen Bauern⸗ und Land⸗ volkpartei aufzutreten. Es kam dann eine Einigung mit der deutſchnakionalen Parteileitung zuſtande, wonach Meier in den deutſchnatio⸗ nalen gen e für Landwirtſchaft gewählt wurde und die gleichen Aufwandsentſchädigungen wie ein Reichs⸗ tagsabgeordneter, aufgerundet auf Mark mo⸗ natlich erhalten ſollte. Die Verhandlungen führte im Auftrage von Treviranus der Mikangeklagke Loren;. Als 1930 der Reichstag aufgelöſt wurde, behauptete Meier, die Zahlungen an ihn ſeien für ſechs Jahre garan⸗ tiert worden. Die Urkunde enthielt auch einen entſprechen⸗ den Satz, der jedoch nach Anſicht der Anklagebehörde nach⸗ träglich eingefügt worden iſt. Polizei entwaffnet Heimwehr. Nach der Auflöſung der Nr. 201 We rteve ergeltugsmaßnahmen in Kärnten Ber t, wird der Generaldirektor ſitwerke in Kärnten, Konrad Erd⸗ tſcher Staatsangehöriger, im mann, Zuge der? ten von ſeinem Poſten ent⸗ fernt werd eitig werden alle Arbeiter und An⸗ geſtellten d bes entlaſſen die Anteil an den Juli⸗Ereigniſſen nohmen. Wie die„Rei oſt“ weiter mitteilt, wird auch der bis⸗ E nmiſſar in Spital an der itnant von Wahlkampf, durch it erſetzt werden. * „Alles ruhig“? Ein Dementi zum Zwiſchenfall in Floridsdorf. Wien, 29. Auguſt. Die amtliche Nachrichtenſtelle demenkiert die überall im Auslande aufgetauchten Meldungen von Juſammenſtößen zwiſchen Hheimwehr und Polizei. In Wien ſei alles ruhig. Es handelte ſich um die Zuſammenſtöße innerhalb der in Floridsdorf kaſernierten Heimatſchutztruppen. Nach dem Ausbruch der Gegenſätze erſchien ein Vertreter der Bun⸗ desführung der Heimwehren, um den Streit zu ſchlichten. ee kam die Polizei im Ueberfallwagen, die das Haus eſetzte. herige Sicherhei Drau in Kärnten, eine andere P Verurteilter Schutzbundkommandant Nach Rußland geflüchkek und zurückgekehrt. Wien, 29. Auguſt. Der rote Schutzbundkommandant des am 12. Februar heiß umſtrittenen Karl Marx⸗Hofes, Otto Müller, hatte ſich vor einem Schwurgericht wegen Verbrechens des Aufruhrs und Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz zu verantwor⸗ ten. Er war nach den Februarkämpfen in die Tſchechoſlo⸗ wakei geflohen und dann weiter in die Sowjetunſon ge⸗ reiſt. Anfang Juli kehrte er wieder nach Wien zurück. Bei der Verhandlung erklärte er, daß er lieber jede Skrafe auf ſich nehmen wollle, als eiter in Sowjekruß⸗ land zu bleiben. Die Verhälkniſſe dork ſeien ſo enkſetzlich ſchlecht, daß ihm auch die Gefahr der härkeſten Beſtrafung von der Heimreiſe nicht abhalten konnke. Müller wurde zu ſechs Jahren ſchweren Kerkers verur⸗ teilt. Maßgebend dafür war, daß das neue Geſetz für Sprengſtoffverbrechen rückwirkende Kraft hat. Wäre Mül⸗ ler nicht geflohen, hätte er eine viel mildere Strafe er⸗ halten. Das Vermögen der Habsburger Die Freigabe bevorſtehend? Wie verlautet, rechnet man in legitimiſtiſchen Kreiſen mit einer baldigen Löſung der Frage des in Oeſterreich be⸗ ſchlagnahmten habsburgiſchen Vermögens. Man weiſt dar⸗ auf hin, daß ſchon vor Monaten der Septembertermin da⸗ für in Ausſicht genommen worden ſei. Verſtärkt werden dieſe Vermutungen durch Aeußerungen des Außenmini⸗ ſters Berger⸗Waldenegg, der in einer Rede erklärte, er erachte ſich noch an den Eid, den er dem Kaiſer gege⸗ ben habe, gebunden, er werde nicht ruhen und raſten, bis das den Habsburgern angetane Unrecht wieder gutgemacht worden ſei. Deutſchnationalen Partei kam Meier mit einer weiteren Urkunde heraus, die die Unterſchrift Hugenbergs trägt und wonach Meier eine Entſchädigung von 200090 Mark erhalten ſoll. Reichsminiſter a. D. Hugenberg be⸗ ſtreitet die Echtheit der Urkunde und hat dieſe Anſicht in einem Zivilprozeß bereits eidlich bekräftigt. Meier hat dar⸗ faltet gegen Hugenberg Anklage wegen Meineids er⸗ attet. In der Verhandlung erklärte 1 0 8 unter Eid, die monatlichen Beträge von 1000 Mark ſeien nicht aus Par⸗ teigeldern, vielmehr aus einem ihm zur Verfügung ſtehen⸗ den Sonderfonds gezahlt worden. Die Unterſchrift unter der Urkunde von 1929 ſei nach ſeiner Anſicht gefälſcht. Im weiteren Verlauf der Verhandlung hatte der Ver⸗ teidiger des Angeklagten Lorenz den Beweisantrag ge⸗ ſtellt, Trevir anus, der ſich zurzeit in England aufhält, als Zeugen zu laden. Oberſtaatsanwalt Dr. Tornau erklärt, er wolle hierzu eine Erklärung abgeben, was aber nur in nichtöffent⸗ licher Sitzung geſchehen könne. Aus Gründen der Staatssicherheit wird hierauf die Oeffentlichkeit einſchließ⸗ ich der Preſſe ausgeſchloſſen. Nach Wiederherſtellung der deſfentlichten verkündet der Vorſitzende den Beſchluß, daß der Antrag auf Ladung von Treviranus abgelehnt werde, weil nach der Erklärung des Oberſtaatsanwaltes 8 daran zu denken ſei, daß Treviranus in abſehbarer Zeit nach Deukſchland zurückkehren werde. Das Urteil lautete auf dreieinhalb Jahre Zuchthaus en gegen Lorenz wurde auf für Meier. Das Verfahre a a Grund des Amneſtiegeſees eingeſtell Politiſches Allerlei Der NS.⸗Jronkkämpferbund auf dem Parteitag. Das Preſſeamt des NS DFB. teilt mit: An dem Parteitag in Nürnberg iſt der NS.⸗Deutſche Frontkämpfer⸗ bund(Stahlhelm) am 9. September mit ſeinen Landesfüh⸗ rern, einer Fahnenabordnung und einer Ehrenabteilung von 1200 Kameraden beteiligt. Die Ehrenabteilung wird von den Landesverbänden Hanſa, Nordſee, Weſtfalen, Mitte, Baden und Württemberg geſtellt. Das Pleß'ſche Vermögen unter Zwangsverwaltung. Die polniſche Telegraphen⸗Agentur teilt mit: Auf Grund des Antrages der Generalſtaatsanwaltſchaft Kattowitz, die hier⸗ bei gleichzeitig die Intereſſen des Staatsfiskus vertritt, ha⸗ ben die Gerichte der Städte Kattowitz, Pleß, Nikolai, Schrau und Myslowitz beſchloſſen, das geſamte Vermögen des Prin⸗ zen von Pleß, einfchließlich der Erwerbsunternehmen, unter Zwangsverwaltung zu ſtellen. Dem Prinzen von Pleß wurde eine 14tägige Friſt zur Zahlung der rückſtändigen Steuern geſtellt, die vom Tage der Beſtimmung des Zwangsverwalters an läuft. Es handelt ſich um eine Summe, die an 11 Mil⸗ lionen Zloty heranreicht. Der Gulzbacher„Tränengasanſchlag“ Eine Tat der Saarſeparatiſten ſelbſt. Saarbrücken, 29. Auguſt. Der ſogenannte„Tränengasanſchlag“ bei der Separati⸗ ſtenkundgebung in Sulzbach klärt ſich mehr und mehr als eine der in den Kreiſen der Separatiſten üblichen Pro⸗ vokationen auf. Die beiden Haupttäter, Altmeyer und Heidemann, gehören nicht der Deutſchen Front, ſondern dem ſeparatiſtiſchen Lager an. Altmeyer trug ſogar die grüne Uniform. Heidemann, der übel zugerichtet wurde, hat ausgeſagt, ihm ſei eine Tränen⸗ gasbombe in die Taſche geſteckt worden, obwohl er völlig unbeteiligt und nichtsahnend geweſen ſei. Lediglich aus Angſt ſei er davongerannt. Man habe ihn eben als Sün⸗ denbock benutzt. 5 5 Es handelt ſich, wie bei allen Anſchlägen in der letzten Zeit, immer um dasſelbe Ziel, nämlich Zwiſchenfälle in den eigenen Reihen zu ſchaffen, um der Deukſchen Front Terror und Provokation vorwerfen zu können. Aber die Herrſchaf⸗ ten haben in dieſer Beziehung ein ſeltſames Pech. Die Wahrheit kommt regelmäßig ſchon nach kurzer Zeit an den Tag. 5 Warum ſo eilig? Beſchleunigter Ausbau des franzöſiſchen Feſtungsgürkels. London, 28. Auguſt. „Daily Herald“ berichtet, die franzöſiſche Regierung habe beſchloſſen, den Ausbau der Befeſtigungen an der Oſt⸗ grenze zu beſchleunigen. Dies bedeute Ausdehnung des Stahlgürtels der Je- ſtungsanlagen längs der belgiſchen Grenze. Der Bau von Militärflugzeugen neueſter Konſtruktion ſei während der letzten ſechs Wochen ebenfalls beſchleunigt worden. Ausbau der Kriegsflotte Der„Jour“ veröffentlicht eine Aeußerung des Kriegs⸗ marineminiſters Pietri über den Ausbau der franzöſiſchen Kriegsflotte. Er habe, ſo ſagte Pietri, ſeine Ferien dazu benutzt, um die Durchführung der von der Kammer angenommenen Geſetze in Gang zu bringen. Es werde ein zweiter moderner Panzerkreuzer er⸗ baut werden. Die„Dünkirchen“ werde Ende 1937 vom Stapel laufen, die„Straßburg“ im Jahre 1938. Wir haben alſo, ſo erklärte er weiter, einen großen Vorſprung vor den anderen Flokten, beſonders, da ich mich nicht damit begnügt habe, nur Neues zu ſchaffen. Ich habe angeordnet, daß drei Schiffe der Klaſſe„Pro⸗ vence“ vollſtändig überholt werden. Das erſte wird in einigen Monaten in Dienſt geſtellt werden. Eine Marine ohne Linienſchiffe iſt mit einem Heer ohne Infan⸗ terie zu vergleichen. Im Jahre 1918 hat Frankreich über⸗ haupt keine Kriegsmarine mehr gehabt. Seitdem iſt ſie aber wieder aufgebaut worden. Dieſer Wiederaufbau ſchrei⸗ tet fort. ö „Luftangriff auf Paris“ Große Luftmanöver.— Auch Sporfflugzeuge nehmen keil. 5 Paris, 29. Auguſt. Die großen Pariſer Luftmanöver haben am Dienstag mit der Zuſammenziehung der aufgebotenen 500 Ma⸗ ſchinen auf den verſchiedenen um Paris gelegenen Flugplätzen begonnen. Von Mittwoch mittag ab ſtehen die „blaue Partei“, die den Vorſtoß auf Paris von Oſten un⸗ ternehmen ſoll, und die„rote Abwehrpartei“ in Alarmbe⸗ reitſchaft.. Der eigentliche Luftangraff auf Paris wird in der Frühe des Donnerstag erwarlek. Jum erſten Male nehmen an den Manövern auch Sportflugzeuge keil, die haupkſächlich für den Stafettendienſt Verwendung finden ſollen. Ein verbrecheriſcher Plan Fiſchdampfer wurde verſenkt.— Mißglückter Berſiche⸗ rungsbetrug. Verden, 29. Auguſt. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten Johann Skörup wegen vorſätzlicher Verſenkung eines Schiffes bei Gefährdung von Menſchenleben und wegen Verſicherungs⸗ betruges zu ſechs Jahren Zuchthaus. Der Ange⸗ klagte Friedrich Kuhr erhielt wegen Anſtiftung zu dieſem Verbrechen neun Jahre Zuchthaus. Auf Anſtiftung des Reeders Kuhr hatte der Seemaſchi⸗ niſt Skörup im Februar 1934 den Fiſchdampfer in der Nähe der isländiſchen Küſte dadurch zum Sinken gebracht, daß er die Saugleitung der Schiffspumpe beſchädigte. Da⸗ durch erreichte Skörup, daß ſich im Maſchinenraum Waſſer anſammelte. Durch verſchiedene Täuſchungsmanöver ver⸗ ſetzte er den Kapitän in den Glauben, daß an der Maſchine etwas nicht in Ordnung war. Der Reeder Kuhr hatte den Maſchiniſten mit der Ver⸗ ſenkung des Fiſchdampfers beauftragt, um in den Beſitz der Verſicherungsſumme zu gelangen. Als Gegenleiſtung für die verbrecheriſche handlung wurden dem Sköruß von Kuhr 10 900 Mark verſprochen und ihm ſpäter eine Stellung als Inſpektor der Reederei in Ausſicht geſtellt. In der Gerichtsverhandlung waren beide Angeklagte geſtändig. Skörup erklärte, er habe ſich geſträubt, auf das Anerbieten Kuhrs einzugehen, er habe ſich aber vor neuer Arbeitsloſigkeit gefürchtet. Rieſenexploſion in Argentinien Zehn Benzinkanks in die Luft geflogen.— Bisher 14 Toke und 50 Verletzte. Paris, 29. Auguſt. Nach einer Havasmeldung aus Buenos Aires enkſtand infolge der Exploſion von zehn Petroleumbehälkern von 150 Millionen Litern Inhalt in der Stadt Campana ein Brand, der ſehr ſchnell um ſich griff. Große Teile der Skadt ſtehen in Flammen. Der Bahnhof iſt völlig vernichtet. Aus Bue⸗ nos Aires ſind Löſchzüge abgegangen. Bisher wurden 14 Tote und 50 Verletzte gemeldet. Zu der Rieſenexploſion wird noch ergänzend gemeldet, daß die Exploſion des erſten Benzintanks durch das ver⸗ botswidrige Rauchen eines Angeſtellten ausgelöſt wurde. In kurzen Abſtänden flogen dann die anderen neun Benzinbehälter mit einem Geſamtinhalt von 150 Millionen Litern in die Luft. Tauſende von Freiwilligen reißen die be⸗ nachbarten Bauten und Baracken ein, um das Uebergreifen des Feuers auf das nur wenige hundert Meter entfernte Wohn⸗ und Geſchäftsviertel zu verhindern. Die Verbindun⸗ gen nach Campana ſind unterbrochen, da die Bahngleiſe kilometerweit geſchmolzen ſind. Zugentgleiſung durch Wolkenbruch Breslau, 29. Auguſt. An einem Bahnübergang der Straße GroßGraben—Neu⸗Mittelwalde entgleiſten ein Perſonenzug mit der Lokomotive und zwei Perſonen⸗ wagen. Die Lokomotive und ein Wagen ſtürzten um. Acht Reiſende und der Heizer wurden leicht verletzt. Die Ent⸗ gleiſung iſt darauf zurückzuführen, daß infolge Wolken⸗ bruchs die Schienen 20 Zentimeter hoch mit Sand überſpült waren. Ausdlembadisclicu Land Heidelberg.(Mit der Leitung des Heine ſtättenamts) iſt der frühere Heidelberger Bürgermei Otto Wetzel beauftragt worden. Der Bürgermeiſterpoſe wurde dieſer Tage zur Neubeſetzung ausgeſchrieben. I Walldorf.(Auf der falſchen Straßen, ſeite.) Auf der Wieslocherſtraße wurde ein Fußgängz Georg Bruckner von hier, von einem auf der falſchen Site. ßenſeite fahrenden Motorradfahrer erfaßt und erheblit Peg Bruckner wurde in die Klinik nach Heidelberg 965 bracht. 1 () Pforzheim.(Vom Stiefvater er ſtochen.) JN benachbarten Grunbach wurde der etwa 50 Jahre alle eh Fuhrmann und Säger Ernſt Schwitzgäbele im Verlaufe einer Auseinanderſetzung von ſeinem Jahre alten Ste vater, dem Sägewerksbeſitzer Gottlieb Rentſchler, erſtoche Schwitzgäbele war dem Trunke ergeben, ſo daß ihm de Stiefvater das Haus verboten hatte. Abends wollte er 15 gewaltſam in das Haus eindringen, wobei die Tat geſchah Der Stich traf die Halsſchlagader, ſo daß Schwitzgäbele pe, blutete. Der Stiefvater wurde verhaftet. 5 Schuhmacherlandestagung Wolfach. Hier wurde der 17. Verbandstag der bad 12 5 Schuhmachermeiſter abgehalten, der außerordentlich stan eſucht war. Die Verbandstagung wurde von dem Verhand⸗ führer der badiſchen Schuhmachermeiſter, Brändlin, geleitet Die geſchäftlichen Vorlagen wurden ziemlich raſch erledig, der Verbandsführung Entlaſtung erteilt und das Vertrauen ausgeſprochen. Der Syndikus des Reichsverbandes, Oßwald⸗ Berlin, verbreitete ſich über die Stellung des Handwerks und die Pflichten der Handwerker im Dritten Reich. Es ſei not wendig, ſo führte er u. a. aus, den Gütebegriff für Leder eindeutig feſtzulegen und den Fabrikanten zur öffentlichen Deklarierung ſeines Rohſtoffs zu zwingen, damit die Beyöl⸗ kerung ehrlich bedient werde. Abzulehnen ſei ein Preis monopol, zu fordern aber eine Preisordnung und eine Preisehrlichkeit. Der Wettbewerb um den Kunden ſei auf dem Gebiet der ehrlichen Leiſtung auszutragen. Der Redner verwies noch auf die große Bedeutung gediegener Maßarbeit und forderte die Kollegen auf, mitzuhelfen, dem deutschen Handwerk auf ſittlicher, geiſtiger und wirtſchaftlicher Grund⸗ lage den Platz im Volke wieder zu geben, den es verdiene. Baden-Baden, 28. Auguſt. Ein Hochſtapler ſchlimmſter Art, der u. a. auch in Düſſeldorf ſein Unweſen trieb und ſich hier wie dort unter dem Namen Fürſt Dr. Polignak⸗ Chalencon und Wildthurn, in anderen Städten unter ande⸗ ren hochklingenden Namen ausgegeben hatte, wurde in der Nacht im Kurgarten feſtgenommen. Auf dem Transport zur Polizeiwache unternahm er einen Fluchtverſuch. Als er auf wiederholten Anruf nicht ſtehen blieb, machte der Polizeibeamte von ſeiner Schuß. waffe Gebrauch und kraf ihn ködlich. Nach den amtlichen Feſtſtellungen handelt es ſich um den am 5. März in Augsburg geborenen Karl Friedrich Rottmaier, der ſchon 17mal wegen Betruges, Urkunden⸗ fälſchung uſw. vorbeſtraft iſt. () Baden-Baden.(Eröffnung der Bernſteln⸗ Schau.) In der oberen Halle des Baden⸗Badener Kur⸗ hauſes wurde in Anweſenheit des Leiters der Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Moraller, und im Beiſein der Vertreter der Behörden der Stadt Baden⸗Baden eine Bernſtein⸗ Schmuckſchau feierlich eröffnet. Die Schau der Staatl. Bernſtein⸗Manufaktur Königsberg i. Pr. und der Deutſchen Geſellſchaft für Goldſchmiedekunſt zeigt die mannigfache Verarbeitung des Bernſteins, Ketten, Schnitzereien, Amu⸗ lette, Zigarren⸗ und Zigarettenſpitzen und wertvolle kunſtge⸗ werbliche Verarbeitung des wundervollen Materials. Wie der Leiter der Landesſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Moraller, betonte, ſſt die Aufgabe, die dieſe Ausſtellung zu erfüllen hat, die, das alte Kulturgut wieder zum nationalen Schmuck der deutſchen Frau zu erheben. der Bürgermeister von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 26 Sibylle hatte noch keinen Schlaf finden können. Die dicke Wolljacke über das Hauskleid gezogen, darüber die grobe Schürze, ſo kramt und hantiert ſie noch unter den aufgeſtapelten Sachen und vermißt dieſes und ſucht jenes. Dann nimmt ſie ihren Meſſingleuchter mit der brennenden Kerze und ſchlüpft noch einmal ins Treppenhaus hinaus. Das alte Haus ſchläft und träumt von den Dingen, die es ſeit Jahrhunderten geſehen und erlebt. And es iſt, als gehe ein Seufzen durch ſeine Räume, als ahne es baldi⸗ gen Untergang. Sibylle geht an die ſchwere Haustür und ſieht nach, ob alles 9555 verſchloſſen iſt. Dann ſtieg ſie die Treppe hinauf und geht in das große Eckzimmer der Ahne mit den beiden breiten Fenſtern. An das Eckzimmer tritt Sibylle und ſchaut durch all das zerſplitterte Glas in die lautloſe Mondnacht hinaus. Die Kerze hat ſie ausgelöſcht, denn es iſt ja ſo hell im Zim⸗ mer hier oben. Sibylle beugt ſich weit hinaus und ſieht mit traurigen Augen auf die Zerſtörung gegenüber. Sekundenlang iſt es ihr, als ſähe ſie Geſtalten dort und höre auch Stimmen. Aber es kann auch Täuſchung ge⸗ weſen ſein. O, wie der Mond glitzert auf der ſchneebedeckten Eis⸗ fläche des alten Rheins! Als wollten ſeine ſilbernen Strah⸗ — ien ſtreicheln— den geliebten— den heiligen deutſchen trom! Fern leuchten die Umriſſe der Stadt herüber, als in Mondlicht gebadet. Und dann hört Sibylle jäh ein dumpfes Gepolter— ein Krachen— den gellenden Schrei einer Frauenſtimme. Es dringt ihr durch und durch und ſie zittert am gan⸗ zen Leibe. Barmherziger Gott, was war das?. Sie ſteht regungslos und lauſcht. Aber jetzt bleibt alles ſtill. Soll ſie um Hilfe rufen? Aber hier im Hauſe ſchläft alles feſt nach der großen Aufregung des Tages. Bis ſie jemand weckt und alles erklärt hat, kommt ſie vielleicht zu ſpät. Denn das war ein Menſch in Not. In allerhöchſter Not. Da darf ſie ſich nicht lange beſinnen. Da darf ſie nicht an eigene Sicher⸗ heit denken. Die dicke Wolljacke hat ſie ja noch an, die dunkle grobe Schürze darüber. So haſtet ſie die Treppe herunter. Riegelt die Haustür auf und lauſcht wieder hinaus in die Mondnacht. Von da her kam der Schrei, wo die letzte Mauer zuſammenſtürzte! Ob ſie jemand verletzte? Wohl möglich unter ihren Trümmern begrub? Sibylle ſpürte nichts von Angſt oder Grauen. Sie fliegt über den Schnee, bis ſie die Stelle erreicht hat. Der Mond zeigt ihr ja den Weg. Zwiſchen den ſchweren Quaderſteinen, aus denen der Turm gefügt war, liegt eine Frau. Es hat ihr einer der gewaltigen Steine den Bruſtkaſten eingedrückt. Still und friedlich iſt ihr weißes Angeſicht gen Himmel gerichtet. Faſt ſieht es aus, als ob ſie gerne aus dieſem Leben gegangen iſt. Sibylle betaſtet und verſucht ſie wieder aufzurichten. Aber ſie iſt tot. Neben der Toten kniet das Mädchen und weiß nicht recht, was es tun ſoll. Wie ſie jetzt den Kopf wendet, fährt ſie erneut zuſam⸗ men. Da— im Schatten— vorm weißen Mondlicht mehr verborgen— liegt noch eine dunkle Geſtalt. Oder nein, ſie liegt eigentlich nicht, ſondern ſie kniet, und iſt ſo im Knien wohl von dem Sturz überraſcht worden und vorn; übergeſunken. Sie ſpringt auf und ſteigt über das Steingeröll hin zu dem Zuſammengeſunkenen. Sie verſucht ihn aufzurichten. Irgend etwas an dem kommt Sibylle ſo bekannt vor— ſo bekannt. Aber das Geſicht iſt ſo voller Blut, er hat ſich wohl beim Fan ann verletzt. Warum zittern ihre Hände ſo, als ſie ihm jetzt mit ihrem weißen Tüchlein das Blut aus Stirn und Wangen wiſcht? „Sie hat ihn mit Mühe auf den Rücken gelegt, und ſie reißt ihm Goller und Hemd über der Bruſt auseinander und legt ihr Ohr auf ſein Herz. Gütiger Himmel, es klopft noch! Ach ja, es klopft noch! Jetzt eilt ſie zum Rheinufer und holt zwei franzöſiſche Poſten herbei. Hat ſte ſonſt nicht Angſt gehabt vor den Franzoſen? Heute ſieht ſie nur die Menſchen, die ihr helfen follen und helfen wollen. Und ſie bedeutet ihnen, den Liegenden aufzunehmen und mit ihr hinüberzutragen ins Wormſer Haus. Es iſt das nächſte zu erreichen von hier. And ſie 1 8 zu dritt den Ohnmächtigen über den knirſchenden Schnee. Sibylle hat gar nicht gewußt. daß ſie ſoviel Kräfte hat. Aber es läuft ihr der Schweiß von der Stirn trotz der eiſigen Winternacht.. Drinnen auf der großen Diele legen ſie ihn nieder. Und immer neue Hände voll Schnee holt Sibylle, um ihm Stirn und Bruſt zu reiben. Bis ein Seufzer von ſeinen Lippen kommt und er regel⸗ mäßig zu atmen beginnt. Da holt ſie weiche Decken und ſchiebt ſie unter ſeinen verwundeten Kopf. Den Franzoſen holt ſie ſchnell einen Napf Suppe vom heißen Herd, der da immer für Notfälle jetzt ſteht. Sie 5155 ſie freudig aus und ſchütteln ihr zum Danke die and. Wollen ſie ihr zeigen, daß es in jeder Nation gute und ſchlechte Menſchen gibt? 5 Sibylle hat gar nicht Zeit, darüber nachzudenken. Sie ſchließt mit fliegenden Händen die ſchwere Tür hinter ihnen und wendet ſich wieder zu dem Verwundeten. Mit warmem Waſſer wäſcht ſie ihm das geronnene Blut vom Geſicht. 2 And grübelt unabläſſig darüber, wie Johann 55 Seidenbender in dieſer Nachtſtunde unter die gefährliche Turmmauer geraten iſt. And dann ziehen ihre Gedanken weite Kreiſe. Sie hal“ ten ſich beide ſeit langem nicht mehr geſehen. Wochen und Wochen waren darüber hingegangen. Mächtig fühlten ſie ſich zueinander hingezogen. Ahe es war wie eine ſtumme Ausſprache zwiſchen ihnen, ſih aus dem Wege zu gehen. Das Schickſal ſchien es anders zu wollen. Damals war er ihr Helfer geworden. Heute rettete ſie ihm das Leben. Gehörten ſie nicht zuſammen? Der Verwundete machte eine unruhige Bewegung. Endlich ſchlägt er die Augen auf. Anſicher blinzelt et in die flackernde Kerze, die ſie auf den Tiſch geſtellt hat Langſam— ganz langſam kommt ihm das Erkennen und die Beſinnung zurück. i Er ſieht in dem matten Lichte Sibylle hantieren. Sieht ihre große, grobe Schürze voll Blut und ihre wei chen, lichtblonden Haare zerzauſt und voll Unordnung. Sieht, wie ſie ſich über ihn beugt und einen Becher Wein an ſeine Lippen hält. 5 Eine leiſe Freude miſcht ſich unter ſeine Schmerzen. Et kann ſich das alles nicht erklären, denn das Denken tut 15 noch ſo weh. And er iſt zu müde, um zu fragen. So müde daß er nur immer ſchlafen, h möchte. Kopf auch wieder zurück und er ſchließt die Augen. So fintt ſen pere a4 Heime rmeiſte poste ßen, gänge, 1 Stra⸗ rheblit erg ge .) y ledige erlauſ Stief ſtochen, m del er mn geſchah, le ber⸗ r bad ch start hands jeleittt, rledigt trauen Bwald⸗ ks und ei not Leder itlichen Bevöl⸗ Preis⸗ eine ei auf Redner zarheit utſchen prund⸗ diene. umſtet b und ignak⸗ ande⸗ in der m et nicht Schuß ch um iedrich inden⸗ teln⸗ Kur⸗ stelle und er der ein⸗ Staatl. itſchen gfache Amu⸗ nſtge⸗ Wie i für te, iſt e, das itſchen () Altenheim b. Kehl.(Eine Liebestragödfe.) Am Rhein wurden die Leichen des ſeit einer Woche ver⸗ mißten Heinrich Fink aus Hofweier und der Gertrud End aus Rammersweier aufgefunden. Anſcheinend hat das Paar gemeinſam im Rhein den Tod geſucht und gefunden. Die näheren Umſtände der Tragödie ſind noch unbekannt. Altenheim bei Kehl.(Eine Liebestragödie!) Am Rhein wurden die Leichen des Heinrich Fink aus Hof⸗ weier und der Gertrud End aus Rammersweier aufgefunden. Anſcheinend hal das Paar gemeinſam im Rhein den Tod geſucht. 5 2 Pfaffenweiler(Breisgau).(1200 Jahre Wein⸗ bau.) Das Rebgelände der hieſigen Gemarkung iſt geſchloſ⸗ ſen worden und man hofft nun, daß die kommenden Wochen die zur Ausreife nötige günſtige Witterung bringen, damit der Neue ein echter Jubiläumswein werde. In dieſem Jahr darf nämlich der hieſige Weinbau auf eine 1200jährige Vergangenheit zurückblicken, denn laut Arkunde bezog das Kloſter St. Gallen, das in hieſiger Gemarkung einſt Reben beſaß, bereits im Jahre 734 Wein aus der Gegend Pfaffen⸗ weiler. —) Oberlauchringen(Amt Waldshut).(Schwerer Unglücksfall.) Auf der Straße zum Bahnhof kurz vor der Bröde wurde Frau Ringgelder von einem Auto angefah⸗ ren und ſo 5ſchwer verletzt, daß ſie bewußtlos ins Kranken⸗ haus verbracht werden mußte. Der Zuſtand der Frau iſt ſehr ernſt. () Ibach(Bez. Waldshut).(motorradunfall.) Zwiſchen dem Schulhaus und dem Rathaus fuhren zwei Motorradfahrer aufeinander, wobei der eine, ein Reiſender der Firma Philipp in Wehr, eine Gehirnerſchütterung er⸗ litt, ſodaß er ins Krankenhaus nach St. Blaſien verbracht werden mußte. Der andere Motorradfahrer, Johann Tritſchler von Binzgen, kam mit leichteren Verletzungen davon. () Würm bei Pforzheim.(Ein Kraftfahrer röd⸗ lich verletzt.) Abends ereignete ſich auf der Landſtraße bei Würm ein Zuſammenſtoß zweier Kraftradfahrer. Ein verheirateter Mann von Huchenfeld ſtieß mit ſeinem Kraftrad, von Würm kommend, mit einem aus Richtung Pforzheim kommenden Kraftradfahrer zuſammen. Jeder der Kraftrad⸗ fahrer hatte einen Beifahrer bei ſich. Der Zuſammenſtoß war derart ſtark, daß ſämtliche vier Perſonen Knochenbrüche und der Huchenfelder Fahrer einen ſchweren Schädelbruch davontrugen. Sie wurden ins ſtädt. Krankenhaus nach Pforzheim übergeführt. Der Huchenfelder Kraftfahrer, Fri⸗ ſeurmeiſter Seifang, iſt dort ſeiner Verletzung erlegen. () Forchheim bei Karlsruhe.(Bauernhof durch Blitzſchlag eingeäſchert.) Nachmittags ſchlug wäh⸗ rend eines Gewitters der Blitz in das Anweſen der Witwe Emil Käſtel und zündete. Die Bewohner des Hauſes waren durch den Blitzſchlag und den Donner wie gelähmt und mußten durch die Feuerwehr aus dem bereits mit Rauch angefüllten Haus herausgeſchafft werden. Auf dem Brand⸗ platz war auch bald die Karlsruher Berufsfeuerwehr er⸗ ſchienen. Trotz aller Bemühungen fiel das Wohnhaus, die Scheune und der Stall, den Flammen zum Opfer. Auch das in der Scheune aufgeſpeicherte ungedroſchene Getreide iſt verbrannt. Einſtige Hausinduſtrie im Schwarzwald „ Die Strohflechterei in früheren Zeiten. i( Karlsruhe, 28. Auguſt. Zurzeit findet in der Halle des badiſchen Landesge⸗ werbeamtes eine reichhaltige Ausſtellung von Heimarbeiten ſtatt, um dadurch die Hausinduſtrie in Baden, die in den letzten Jahren etwas Not gelitten hatte, wiederum zu be⸗ leben und zu fördern. Unter dieſen vielen ausgeſtellten Heim⸗ arbeiten des täglichen Bedarfs befindet ſich eine ſchöne Aus⸗ wahl von Gegenſtänden aus Strohgeflecht hergeſtellt, die für die eingegangene Strohgeflechtinduſtrie einigen Erſatz bieten ſollten. Bis zum Jahre 1700 trugen Männer und Frauen noch allgemein Filzhüte. Erſt im Jahre 1716 erſchienen die Frauen mit den erſten Strohhüten, ſo daß von dieſer Zeit an, mit Beginn der Strohflechterei im Schwarzwald gerechnet werden kann. In den erſten Jahrzehnten waren die Geflechte noch aus dem harten Kornſtroh hergeſtellt, konnten deshalb mit den beſſeren Florentiner Geflechten nicht konkurrieren. Da kam im Jahre 1804 der Obervogt der Herrſchaft Triberg, Dr. Huber, zu Hilfe. Er verſchaffte ſich genaue Kenntniſſe der Florentinergeflechtkunſt und machte ſeine Landsleute in der Umgebung auch mit feinen und beſſeren Geflechten näher bekannt. Er ließ ſogen. Halmſpalter anfertigen, die den fein⸗ ſten Strohhalm in 4—10 Teile ſpalteten. Auch Jakob Weißer aus Schönwald, der ſogen.„Spenglerjockele“, ſteigerte durch Erfindung einer beſſeren Bleiche des Strohes, ſowie eines Apparates, der ſogen.„Striche“, welche den Geflechten die nötige Geſchmeidigkeit und beſſere Glätte gab, die Leiſtungs⸗ fähigkeit. Nach dem Tode des Obervogts Huber im Jahre 1818 trat eine Stockung ein. Im Jahre 1850 brachte die Regierung Hilfe und beauftragte Gerwig, den damaligen Direktor der Ahrmacherſchule in Furtwangen, ſich ernſtlich mit der Beſſerung der notleidenden Strohflechterei zu beſchäftigen. Es wurden Geflechtſchulen errichtet und Ausſtellungen veranſtaltet. So gewann die Flechterei in wenigen Jahren wieder weiteren Boden. Die Geflechte wurden beſſer und ſchöner und erziel⸗ ten wiederum flotten Abſatz. Ende der 60er Jahre trat aber infolge der Einfuhr von billigerem Geflecht aus China nochmals ein Stillſtand ein. Die Regierung entſchloß ſich erneut helfend einzutreten. Die Ausſtellungen wurden vermehrt, Prämien erteilt und die Geflechtſchuen wurden mit geübten Lehrerinnen beſetzt. Es folgte nun wiederum ein beſſerer Abſatz der Geflechte für mehrere Jahre, ja in den oer Jahren des vorigen Jahrhunderts erreichte die Strohflechterei im Schwarzwald ſogar ihren Höhepunkt. Im Laufe der Jahre trat aber nochmals ein Rückſchlag ein, beeinflußt durch den zunehmenden Import des billigeren Geflechtes aus China und Japan, aher auch durch die ſtets wachſende Uhren⸗ und Fremden⸗ induſtrie, in denen beſſerer Verdienſt zu finden war. Im Jahre 1906 verlangte die badiſche Regierung eine Erhöhung des Zolles für Geflechte, aber wegen heftigen Proteſtes ſämtlicher Strohhutfabriken ohne Erfolg. Am 10. Juni 1927 berichtete das Bürgermeiſteramt Furtwangen, daß die dortige Geflechtſchule als letzte, wegen Mangel an Intereſſe, aufgehoben worden ſei. Es wäre nun zu wünſchen und zu hoffen, daß die ſchönen aus Shohgeflecht eng bellen Gegenstände wie Körb⸗ chen, Schachteln, Hütchen usw., die zurzeit im Landes⸗ gewerbeamt als Heimarbeit ausgeſtellt ſind, die Veranlaf⸗ ſung zur neuen Belebung dieſer Induſtrieerzeugniſſe und des bſatzes geben würde. N 9 Aus den Nachbarländern Aus Südamerikd zurück. Friedrichshafen, 29. Auguſt. Das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ iſt unter Führung von Kapitän Flemming Dienstag⸗ Nachmittag um 15.30 Uhr von ſeiner 6. diesjährigen Süd⸗ amerikafahrt nach Friedrichshafen zurückgekehrt und um 15.45 Uhr auf dem Werftgelände glatt gelandet. Das Luft⸗ ſchiff hatte diesmal eine Zwiſchenlandung in Sevilla vorgenommen. Drei tödliche Verkehrsunfälle Wenn ein Keifen plagt. — Kirchheim u. T. Kurz vor der Neckarbrücke bei Pfau⸗ hauſen geriet ein mit vier jungen Leuten beſetzter Wagen, vermutlich infolge Platzens eines Vorderreifens, aus der Fahrbahn. Beim Ueberqueren des Straßengrabens wurden die beiden hinten ſitzenden Inſaſſen, Kurt Faul und Walter Gerſtenmaier, beide aus Kirchheim, aus dem Wagen ge⸗ ſchleudert und ſchwer verletzt, während die beiden anderen Mitfahrer unverſehrt blieben. Die beiden Verletzten wurden ins Plochinger Kranken⸗ haus verbracht, wo am Sonntag Kurt Faul, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben, ſeinen Verletzungen er⸗ legen iſt. Motorrad fährt auf Laſtwagen. — Tübingen. In der Kelternſtraße fuhr ein Kraftrad⸗ fahrer auf einen Laſtkraftwagen auf. In ſchwerverletztem Zuſtand wurde der Kraftfahrer in die chirurgiſche Klinik übergeführt, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Es handelt ſich um den 26 Jahre alten verheirateten Wilhelm Vöhringer von Pfäffingen. Zuſammenſtoß. — Röhlingen OA. Ellwangen. Auf der Straße zwiſchen Röhlingen und Elberſchwende fuhren ein Motorrad aus Ellwangen und ein 57 Jahre alter Radfahrer aus Unter⸗ ſchneidheim ineinander. Der Beſitzer des Motorrads, der jugendliche Hans Krämer aus Ellwangen, wurde getötet. Der Radfahrer mußte ins Krankenhaus Ellwangen ver⸗ bracht werden. Kind vom Mokorrad erfaßt. — heilbronn. In der Friedenſtraße in Böckingen wur⸗ de der 6 Jahre alte Sohn eines Arbeiters von Böckingen beim Ueberqueren der Straße von einem Motorradfahrer erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Knabe mußte mit erheblichen Verletzungen am Kopf und einem Bruch des linken Oberſchenkels in das ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Den Stiefſohn erſtochen — Grunbach OA. Neuenbürg. Abends wurde hier der 50 Jahre alte ledige Fuhrmann und Säger Ernſt Schwitz⸗ gäbele von ſeinem Stiefvater, dem etwa 72 Jahre alten. Sägewerksbeſitzer Gottlieb Rentſchler im Verlauf einer Auseinanderſetzung erſtochen. Schon längere Zeit beſtan⸗ den in der Familie Zwiſtigkeiten. Schwitzgäbele war Päch⸗ ter des Sägewerks ſeines Stiefvaters. Seit einiger Zeit nun hatte die Familie ihn wegen ſeines leichtſinnigen Le⸗ benswandels— Schwitzgäbele war dem Trunk ergeben— das Haus verboten. Abends wollte er wieder ins Haus; er fand die Tür verſchloſſen, klopfte am Fenſters ſeines Stiefvaters und brach in Schimpfen aus. Der Stiefvater Rentſchler hat im Verlauf der nun fol⸗ genden Auseinanderſetzung zum Fenſter heraus ſeinem Stiefſohn einen Skich verſetzt. Dieſer kaumelte, ging aber noch über die Straße und brach vor dem Gaſthaus zur Krone zuſammen. er Skich hatte die Halsſchlagader ge⸗ troffen und Schwitzgäbele verblutete. Der Stiefvater wurde verhaftet. 8 Oppori.(Spiritusbehälter explodiert.) In dem Siedleranweſen der Familie E. Bernau„Am Ziegel⸗ hof“ explodierte aus bis jetzt noch unbekannter Urſache ein Spiritusbehälter. An Möbel, Tür und Fußboden wurde viel Schaden angerichtet. Speyer.(Der Reifen platzte.) In der Worm⸗ ſerlandſtraße platzte an einem Perſonenkraftwagen der linke Vorderreifen. Durch das Regenwetter war die Aſphaltſtraße ſehr glatt, ſo daß ſich der Wagen mehrmals um ſeine eigene Achſe drehte und an einen Baum geſchleu⸗ dert wurde. Der Führer, der allein im Wagen ſaß, erlitt erhebliche Verletzungen. Biſſersheim.(Auto in Flammen.) Abends ging am Ortsausgang das Auto eines Friedelsheimer Ejnwoh⸗ ners in Flammen auf. Der Wagen brannte vollſtändig aus. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Darmſtadt.(Pilzvergiftung. Ins hieſige Kran⸗ kenhaus wurden acht Perſonen aus Nieder⸗Ramſtadt ein⸗ eliefert, die nach dem Genuß von Pilzen Vergiftungser⸗ ſcheinungen bekommen hatten. Während fünf Perſonen bald wieder nach Hauſe entlaſſen werden konnten, mußten drei Kinder weiter im Krankenhaus verbleiben. * Wiesbaden.(Totgeſtürzt.) Bei dem Verſuch, in der Nacht über eine Mauer in ſeine Wohnung zu gelan⸗ en, trat ein 34jähriger Arbeiter fehl und ſtürzte in die iefe. An den ſchweren Verletzungen iſt er ſpäter im Krankenhaus geſtorben. 8 Simmern.(Vom Geſtein erſchlagen.) In dem benachbarten Chümdchen waren mehrere junge Män⸗ ner in einem Steinbruch mit dem Brechen von Steinen beſchäftigt. Als ein Arbeiter Bohrungen ausführte, löſte ſich plötzlich die Felswand. Der Mann wurde verſchüttet, konnte aber von hinzueilenden Arbeitskameraden bald be⸗ freit werden. Mit ſchweren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus geſchafft, wo er bald nach ſeiner Einlieferung verſchied. Hammerſtein.(Mit dem Tode bezahlt.) Eine Anzahl junger Leute aus Bonn hatte einen Ausflug nach hier unternommen. Ein 21jähriger Schloſſer, der ſich an⸗ ſcheinend beſonders auszeichnen wollte, verſuchte die ſteile Felswand zur Hammerſteiner Ruine von der Rheinſeite her zu erklettern. Der junge Mann war bis zu einer Höhe von etwa 40 Metern gekommen, als ſich plötzlich das Ge⸗ ſtein vom Fels löſte und den Kletterer in die Tiefe riß. Bei ſeinem Fall ſchlug er auf verſchiedene ſcharfe Felsvor⸗ ſprünge auf und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, dec er bald darauf ſtarb. Thalexweiler(Saar).(Kind an der Häckſelma⸗ ſchine.) Das ſechsjährige Töchterchen eines Bergmanns ſpielte an der Häckſelmaſchine und ſchnitt ſich mit einer Hand ein Glied vom Finger vollſtändig ab. Außerdem trug es an der Hand weitere Verletzungen davon. Lalcale Nuudochiau U Offenhaltung der Ladengeſchäfte an den Sonntagen vor Weihnachten. Nach der für die Stadt Mannheim ge⸗ troffenen Regelung dürfen die Ladengeſchäfte an den drei letzten Sonntagen vor Weihnachten in der Zeit von 13 bis 18 Uhr, die Zigarrengeſchäfte in der Zeit von 11 bis 18 Uhr für den geſchäftlichen Verkehr offengehalten werden. Für das Jahr 193“ kommen hierfür die Sonntage am 9., 16. und 23. Dezember in Betracht. I Gegeneinladung von Hamburg. Der Hamburger Se⸗ nat hat zum Dank für die Einladung von 12 Hamburger Jungens, die im vorigen Jahr in Mannheim weilten, 12 Mannheimer Hitlerjungens für fünf Tage nach Hamburg eingeladen Sie werden am 17. September die Reiſe nach Haſburg antreten. Autodieb verhaftet. Auf der Rheinau wurde ein Mann festgenommen, der ein geſtohlenes Auto ſteuerte. Bei der Feſtnahme ſtellte es ſich heraus, daß der Betreffende we⸗ gen anderer Kraftwagendiebſtähle von verſchiedenen Stellen geſucht worden war. UI Die täglichen Verkehrsopfer. Einen Schädelbruch ſo⸗ wie erhebliche Verletzungen am Kopf erlitt ein Radfahrer, der auf dem Goetheplatz durch einen Perſonenkraftwagen angefahren wurde und ſtürzte.— Durch unvorſichtiges Oeff⸗ nen der Türe eines Perſonenkraftwagens nach der Straßen⸗ ſeite ſtürzte ein Radfahrer. Er erlitt Verletzungen. Der Ver⸗ letzte hat gegen den Kraftwagenführer Strafantrag wegen fahrläßfiger Körperverletzung geſtellt. * Städtebau und Siedlung in Mannheim Karlsruhe, 29. Auguſt. Von der Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium wird mitgeteilt: Am 22. Auguſt beſichtigte der Miniſter des Innern, Pflaumer, in Anweſenheit eines Referenten aus dem Reichswirtſchaftsminiſterium, mit Sachbearbeitern von der Bauabteilung des badiſchen Innenminiſteriums unter Fih⸗ rung von Oberbürgermeiſter Renninger und Bi meiſter Dr. Walli die von der Stadt Mannheim im Rahmen ihres Wohnungsbau⸗ und Siedlungsbaupro⸗ gramms vorgenommenen und noch im Gang befindlichen ſtädtebaulichen und Siedlungsmaßnahmen. Nach Begrüßung des Miniſters im Rathaus wurden in einem Rundgagng durch die Stadt zunächſt die Umbau⸗ arbeiten am Nationaltheater und der Umbau der ehemaligen Gummifabrik in Augenſchein ge⸗ nommen. Sodann wurde das Projekt des Plankendurchbruchs, eine für Mannheim im Intereſſe der Verkehrsgeſtaltung in der Altſtadt vordringlich gewordene Straßenverbreiterung, und die geplante großſtädtiſche Straßenerweiterung in der Dalbergſtraße, die eine verbeſſerte Zufahrt vom Ring zur Hin denburgbrücke ſchaffen wird, an Ort und Stelle beſprochen. Im Zuſammenhang damit ergab ſich Gelegenheit, ſich von der unaufſchiebbar gewordenen Sa⸗ nierung gewiſſer Quadrate der Altſtadt zu überzeugen. Die Beſichtigung führte ſodann zu den von der Stadtverwaltung großzügig angelegten Siedlungsunterneh⸗ men in Käfertal und Neueichwald ſowie zur Gärt⸗ nerſiedlung im Sandtorfer Bruch mit den anſchließen⸗ den, im Bau befindlichen ſogenannten Volkswohnungen. Auch die Einführung der Reichsautobahn in das Stadtgebiet war Gegenſtand der Beſichtigung. Im Verlaufe dieſer Inaugenſcheinnahme hatte der Mi⸗ niſter Gelegenheit, auch eine Anzahl bereits bezoge⸗ ner Wohnungen in Siedlungshäuſern innen zu beſich⸗ tigen und mit Siedlern zu ſprechen. Er konnte dabei durch⸗ weg feſtſtellen, daß die angeſiedelten Volksgenoſſen über ihre Unterbringung ſehr glücklich ſind, und konnte ſich davon überzeugen, daß die Wohnungen ſelbſt zweckmäßig und praktiſch ſind und auch den Wünſchen der; Siedler entſprechen. ö „Verkehrslokal der ND Ap“ Anzuläſſige Mirtſchaftswerbung. Nach den Richtlinien des Werberats der Deutſchen Wirk⸗ ſchaft darf die Werbung u. a. nicht das politiſche Fühlen und Wollen verletzen. Eine ſolche Verletzung der Werbe⸗ grundſätze liegt, wie im Mitteilungsblatt des Werberats ausgeführt wird, zweifellos vor, wenn von Dienſtſtellen der Partei privaten Unternehmen Empfehlungen gegeben werden oder ſogar die Firmen ſelbſt eigenmächtig ſich in ihrer Wirk⸗ ſchaftswerbung auf die NSDAP. beziehen. Die Reichslei⸗ tung der RS DAP. habe wiederholt in aller Oeffentlichkeit bekanntgegeben, daß die Ausſtellung von Empfehlungen an private Firmen durch Dienſtſtellen der Partei in keinem Falle ſtatthaft iſt. Die in Frage kommenden Dienſtſtellen, die unbefugterweiſe Empfehlungsſchreiben zur Verfügung ge⸗ ſtellt haben, würden dementſprechend von der Reichsleitung zur Rechenſchaft gezogen. Die NSDAP. könne nicht dulden, daß einzelne Firmen ihre Propaganda mit dem Namen der NSDAP. betreibeß, und ſei entſchloſſen, in allen ihr bekannt werdenden Fällen energiſch dagegen einzuſchreiten. a Ein weiterer Mißſtand beſtand darin, daß eine Unzahl Gaſtſtätten, in denen irgendeine Untergliederung der NS⸗ DAP. verkehrte, ſich als„Verkehrslokal der NS DAP.“ be⸗ zeichneten. Viele Gaſtſtätteninhaber hatten ſich ſogar um den ſtändigen Beſuch einer Untergliederung der Partei be⸗ müht, um dadurch eine ſolche Bezeichnung führen zu können. Es kann jedoch, wie der Werberat betont, bei der heutigen Ausdehnung der Partei auf das ganze Volk nicht als 72 Verdienſt angeſprochen werden, Parteilokal der NS DA. zu 1162 Insbefondere aber iſt es nicht angängig, daß dieſe Gaſtſtätten ihren Wettbewerbern gegenüber aus dieſer Tak⸗ ſache Kapital 5 lagen. Die Reichsleitung habe daher auch hier dem Mißbrauch des Namens der NSDAP. einen Riegel vorgeſchohen und derartige Bezeichnungen unterſagt. Es ſeien daher künftig nur noch Bezeichnungen wie„Hier verkehrt der Nationalſozialiſt“ oder„Verkehrs⸗ lokal der Nationalſozialiſten“ geſtattet worden. Trotzdem ſei es erforderlich, daß auch eine ſolche 1 den Tatſachen entſpreche, denn jede Irreführung des Publikums werde auch hier verfolgt. ö 8, Wetterbericht Nach dem Durchzug der ozeaniſchen Gewitterſtörungen iſt wieder ein leichter Druckanſtieg feſtzuſtellen.— Vorherſage; Für Mittwoch iſt wechſelnd bewölktes, meiſt trogenes, bags? über etwas wärmeres Wetter VVV Gaar und Pfalz beim 2. Güdweſtd. Heimattag in Karlsruhe. Ihr großes Intereſſe am Heimattag haben Pfalz und Saar durch beſondere Schreiben an die Feſtleitung zum Ausdruck gebracht. So ſchreibt die Pfalz: Nach Rückſprache mit dem Gauleiter teile ich Ihnen mit, daß er den Süd⸗ weſtdeutſchen Heimattag Baden—Pfalz— Saar in Karlsruhe am 22. und 23. September begrüßt und die wärmſte Unter⸗ ſtützung desſelben durch den Landesverkehrsverband Rhein⸗ pfalz wünſcht. Heil Hitler! i. A. gez. Hans Dietrich, M. d. R., Gau⸗Organiſationsamtsleiter. Und die Saar: Ihre an den Landesleiter der Deutſchen Front, Herrn Pirro, freundlichſt überſandte Einladung zum Südweſtdeutſchen Heimattag Baden— Pfalz Saar am 22. und 23. September iſt hier eingegangen. Der Landesleiter dankt Ihnen für Ihre freundliche Aufmerkſamkeit und begrüßt Ihre Veranſtal⸗ tung ſehr. Sie dürfen ſelbſtverſtändlich der wärmſten Unter⸗ ſtützung für Ihren Heimattag durch die Landesleitung der Deutſchen Front verſichert ſein. Die Deutſche Front hofft, daß Ihr Heimattag einen zufriedenſtellenden und geiſtig gewinnbringenden Verlauf nehmen wird. Mit treudeutſchem Saargruß! Heil Hitler! gez. Schaub, Landesgeſchäftsführer. Aus beiden Ländern ſind auch ſchon zahlreiche Anmel⸗ dungen eingegangen, ſodaß der Heimattag zu einem wahren Gemeinſchaftsfeſt der Südweſtmark werden wird. Neben der Schwarzwälder Tracht ſtehen die Franken, neben der Knappen⸗ Kapelle marſchiert der Pfälzer, und beim großen Volksfeſt, das den Abſchluß des Heimattages bildet, werden alle in einen fröhlichen Wettbewerb ihres Humors treten. Ba⸗ diſche und Pfälzer Weine werden ein übriges dazu tun, das Feſt zu einem Volksfeſt in des Wortes tiefſter Bedeutung zu machen. Das bunte Leben, das ſich auf dem weiten Feſt⸗ platz entfaltet, gibt ein treues Spiegelbild der Sitten und Feſtbräuche, die in der Südweſtmark heute noch lebendig ſind. Herzliche Gemeinſchaftsfreude wird das unvergeßliche Merkmal des Feſtes ſein. Verwaltungsſonderzüge der Reichsbahn aus den Rich⸗ tungen Baſel, Konſtanz, Stuttgart, Lauda⸗ Heidelberg, Mann⸗ heim, Kaiſerslautern, Neuſtadt a. d. H., Saarbrücken⸗Zwei⸗ brücken werden mit 60% Ermäßigung an beiden Tagen Karlsruhe und zurück geführt und zwar ſo, daß die Samstags⸗ züge gegen 17 Uhr eintreffen, die Sonntagszüge gegen 9 Uhr. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, iſt es dringend erforderlich, daß die Anmeldungen umgehend an die Ge⸗ ſchäftsſtelle des 2. Südweſtdeutſchen Heimattages Karlsruhe, Rathaus, gerichtet werden, da ſonſt bei dem großen Andrang eine Gewähr für Unterkunft, Eſſen und Teilnahme an den verſchiedenen Kundgebungen nicht übernommen werden kann. Man wende ſich deshalb ſofort an das heimiſche Bürger⸗ meiſteramt oder an die Geſchäftsſtelle ſelbſt, wo die nötigen Fragebogen und Auskünfte gegeben werden. ——-—̃ ö Kurzmeldungen Frankfurt a. M. Im Goethehaus fand am Dienstag in einer ſchlichten Feier die Uebergabe des Goethepreiſes an den Komponiſten Profeſſor Dr. h. c. Hans Pfitzner ſtatt. Waſhington. Als erſter Schritt zur Neuordnung der NR A. iſt die Zuſammenlegung der 682 Induſtriecodes in 250 geplant. Die Einordnung ſoll in 22 Induſtriegruppen erfolgen, ſo daß verwandte Induſtriezweige möglichſt die gleiche Behandlung erhalten. Charbin. Bei Hausſuchungen bei Sowfjetangeſtellten der nordmandſchuriſchen Bahn wurde eine Menge von Waffen und Sprengſtoffen gefunden. Daraufhin wurden weitere 70 ſowietruſſiſche Angeſtellte verhaftet. Der Naubüberfall war fingiert München, 28. Aug. Der Raubüberfall auf einen Büro⸗ lehrling, der im Poſtſcheckamt 400 Mark für ſeine Firma abhob, die ihm dann angeblich in einem Hauſe an der Georgenſtraße geraubt wurden, konnte aufgeklärt werden. Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß der 16 Jahre alte Lehrling mit gleichalten Freunden vereinbarte, daß er ſie verſtändigen werde, wenn er wieder für ſeine Firma Geld abholen muß. Er werde ihnen dann das Geld geben. Dann ſolle ſich einer im Hausgang ſeiner Firma bereitſtellen und ihn niederſchlagen, damit man an die Beraubung auch glaube. Dieſen Plan führten ſie dann aus. Der Verletzte hat zwei Hefe Schnittwunden am Hinterkopf. Er befindet ſich noch im Krankenhaus. Wieder drei Todesfälle nach Pilzgenuß f aſing, 28. Aug. Schwer erkrankt an Pilzvergiftung . 1 1 0 0 95 Invalidenrentner Auguſt Späth von Allach mit einer bei ihm wohnenden Frau und ſeinen zwei Töchterchen ins Paſinger Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den müſſen. Nach tagelangem qualvollen Leiden iſt das vier Juhre alte Mädchen Gertrud Hipp geſtorben, wenige Stun⸗ den darauf iſt Späth der Vergiftung erlegen. Die Familie hatte ein Gericht von ſelbſtgeſammelten Pilzen gegeſſen. Die Frau und das andere Mädchen liegen ſchwer krank darnieder. Eggenfelden, 28. Aug. Die Familie des Poſtſekretärs Joſe Galler halte vor einigen Tagen Pilze geſammelt. Ver⸗ mutlich hat die achtjährige Tochter Sallers zu wenig ge⸗ kröſtete, halbrohe Pilze gegeſſen. Bald nach dem Genuß ſtellte ban ſtarke Uebelkeit bei dem Kinde ein, und einige Stunden darauf ſtarb es. Zwei Kindesmörder hingerichtet Noſtock, 28. Auguſt. Beim Morgengrauen wurden auf dem Hofe des Roſtocker Gefängniſſes die vom Schwur⸗ richt zum Tode verurteilten Mörder Kroll und Krüger hingerichtet. Krüger hatte auf Anſtiftung von Kroll und gegen Entlohnung deſſen uneheliches Kind ermordet. Der Reichsſtatthalter hatte eine Begnadigung der beiden Mör⸗ der abgelehnt, weil beide unverbeſſerliche Verbrechernatu⸗ en waren und ohne Reue über ihre Tat ihre Verurteilung zum Tode entgegengenommen haben. Aufgeklärter Raubmord Neiße, 29. Aug. Nach einer Mitteilung der Staaksan⸗ waltſchaft iſt der Raubmord an der 46 Jahre alten Aus: üglerin Emilie Peter, die am 18. ds. Mts. in Stephansdorf ei Neiße in ihrer Wohnung ermordet und beraubt wurde, aufgeklärt. Als Täter wurde der 30 Jahre alte Erich Kurtzke, zeit in Tannenberg, Kreis Neiße, in Stellung, ermittelt. e zunächſt, legte aber dann unter der Wucht der endes Geſtändnis ab. Er will nach ſeinen i Newa ein umfa 1 der Tat 50 Mark erbeutet haben. 15 werden im Lager entgegengenommen. Zum 20. Jahrestag der Schlacht bei Tannenberg. Berlin, 29. Aug. Der Chef der Heeresleitung, General der Artillerie, Freiherr von Fritſch, hat am Dienstag an⸗ läßlich der 20jährigen Wiederkehr der Schlacht bei Tannen⸗ berg einen Kranz am Ehrenmal Unter den Linden nieder⸗ gelegt. Anſchließend erfolgte der Vorbeimarſch einer Ehren⸗ kompagnie. a Erſtochen. Als die beiden Münchener Ludwig Rei⸗ dinger und Johann Flintsbach nach Mitternacht von Erding aus heimfuhren, begegnete ihnen ein Radfahrer, der un⸗ vorſchriftsmäßig fuhr. Die beiden Münchener ſtellten ihn daraufhin zur Rede. Ein Wort gab das andere, ſchließlich lam es zu einem heftigen Wortwechſel, in deſſen Verlauf der Fremde das Meſſer zog und auf Reidinger einſtach. An den Folgen der Stichverletzungen iſt Reidinger geſtorben. 3 Alle drei Opfer der Sturmnacht auf dem Chiemſee geborgen. Nun konnte von Fiſchern auch das dritte Opfer des Unwetters auf dem Chiemſee als Leiche geborgen werden. „Folgen einer Ohrfeige. Als in Weiden(Oberpfalz) ein junger Radfahrer durch die Max Regerſtraße fuhr, ver⸗ ſetzte ihm ein Mann eine Ohrfeige. Der Junge ſtürzte vom Rad und blieb bewußtlos liegen. Im Krankenhaus wurde feſtgeſtellt, daß er durch den Sturz eine Gehirnerſchütterung erlitten hatte. Die Weſpe in der Himbeerſaftflaſche. Als in Feucht bei Nürnberg ein Mädchen aus einer mit Himbeerſaft ge⸗ füllten Flaſche trinken wollte, bemerkte es eine im Flaſchen⸗ hals befindliche Weſpe. Das Kind konnte aber nicht mehr ver⸗ hindern, daß es die Weſpe verſchluckte. Das Mädchen wurde von dem Inſekt im Halſe derart geſtochen, daß das Kind ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Lebende Feuerſäule. Beim Löten von Fenſterge⸗ ſimſen kam ein Spenglerlehrling in Coburg aus noch un⸗ bekannter Urſache mit der Benzinflaſche in Berührung. Der junge Mann glich im Nu einer lebenden Feuerſäule. Paſſan⸗ ten leiſteten zwar ſofort erſte Hilfe, doch wurde er mit ſchweren Verbrennungen in das Krankenhaus eingeliefert. z Tod bei der Beerdigung des Bräutigams. Als ſich die im Thereſienthal wohnende Lona Huber anſchickte, zum Begräbnis ihres bei einem Motorradunfall tödlich verun⸗ glückten Bräutigams zu fahren, brach ſie infolge der Auf⸗ regung zuſammen. Der Tod trat alsbald ein. i Unglück auf einer Achterbahn. In Duisburg⸗Ham⸗ born ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall auf der Ach⸗ terbahn. Aus bisher noch ungeklärter Urſache blieb plötzlich einer der Wagen ſtehen, und die nachfolgenden Wagen fuh⸗ ren mit voller Wucht auf ihn auf, wobei zahlreiche Per⸗ ſonen verletzt wurden, während andere ſich durch Abſprin⸗ gen retten konnten. Fünf Perſonen mußten mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt werden. A Juſammenſtoß zweier Laſtkraftwagen. Ein Laſtkraft⸗ wagen auf dem ſich ungefähr 40 Arbeiter befanden, wurde bei Jüterbog von einem mit Kies beladenen Laſtzug ge⸗ rammt. Durch den Zuſammenprall wurden 15 Arbeiter ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußten. Einer von ihnen iſt ſeinen Verletzungen erlegen. b Drei Arbeiter von Jabrikſchornſtein erſchlagen. In einer Lodzer Fabrik ſtürzte bei Abbruchsarbeiten der Fa⸗ brikſchornſtein ein und verſchüttete mehrere Arbeiter. Bis⸗ her wurden aus den Trümmern drei Tote und zwei Schwerverletzte geborgen. Der Pauleiter wurde verhaftet. z Möbellager verbrannt. Eine Million Schaden. In der Nacht wurde ein Lagerraum einer Möbelfabrik in Pa⸗ ris ein Raub der Flammen. Der Sachſchaden dürfte ſchät⸗ zungsweiſe eine Million Franken betragen. 3 Ueber 30 Verletzte bei Omnibusunglück. Unweit von Trieſt fuhr ein mit 53 Angehörigen der faſchiſtiſchen Dopo⸗ lavoro⸗Organiſation beſetzter Omnibus, der von einem Aus⸗ flug nach Klagenfurt zurückkehrte, in einer Kurve auf einen mit Holz belodenen Laſtkraftwagen auf. Der Omnibus ſtürzte um. Dabei erlitten über 30 Perſonen zum größten Teil ſchwere Verletzungen. Zwei Perſonen ſind bereits geſtorben. Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) n 5 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 28. Auguſt. Auf⸗ trieb: 255 Ochſen, 225 Bullen, 401 Kühe, 438 Färſen, 996 Kälber, 37 Schafe, 2526 Schweine, 3 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 30 bis 33, 26 bis 29, 23 bis 25; Bullen 28 bis 31, 24 bis 27, 22 bis 24; Kühe 26 bis 28, 22 bis 25, 16 bis 21, 10 bis 15: Färſen 32 bis 34, 29 bis 31, 24 bis 28; Kälber 41 bis 45, 36 bis 40, 31 bis 35, 27 bis 30; Schafe nicht notiert; Schweine 53, 52 bis 58, 51 bis 53, 47 bis 51.— Markt⸗ verlauf: Großvieh mittel, gute Ware geſucht; Kälber lang⸗ ſam, geräumt; Schweine lebhaft, geräumt. Mannheimer Pferdemarkt vom 28. Auguſt. Zufuhr: 35 Arbeitspferde, 57 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 35 bis 125 Mark.— Markt⸗ verlauf: lebhaft. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerg; 5.35 Bauernfunt, Wetter; 5.45 Choral; 5.50 Gymnaſtit 1 6.15 Frühmuſik, 6.40 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetter; 6.53 Frühkonzert; 8.10 Wetter; 8.15 Gymnaſtik II; 8.35 Fun ſtille, 10 Nachrichten; 11.25 Funkwerbungskonzert; 11655 Wetter; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Nachrichten, Saar dienſt; 13.10 Lokale Nachrichten, Wetter; 13.20 Mittags konzert II; 13.50 Zeit, Nachrichten; 14 Mittagskonzert f 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde; 19.45 Zeit, Welter Bauernfunk; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 229 Zeit, Nachrichten; 22.35 Du mußt wiſſen...; 22.45 Logle Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 30. Auguſt: 10.10 Alte italieniſche Klavier⸗ muſik; 10.40 Liederſtunde; 11 Minna Reverelli, Jodles⸗ Kaſperlſtunde; 17.30 Cembalo⸗Muſik; 18 Stätten der Di tung in Schwaben; 18.15 Familie und Raſſe; 18.25 Unter haltungskonzert; 19.30 Saarumſchau; 19.40 Zeit, Wetter Bauernfunk; 20.15 Die ſchwarze Hand, beinahe eine Detekti komödie; 21 Anterhaltungskonzert; 23 Tanzmuſik. Freitag, 31. Auguſt: 10.10 Liederſtunde, 10.35 Unter⸗ haltungsmuſik; 11 Schallplatten; 15.15 Die deutſche Sendung der Reichsſtädte; 15.30 Sonate E-Moll von Hans Pfitzner; etwa 16.15 Großer Preis von Baden⸗Baden, Funkbilder vom Internationalen Pferderennen in Iffezheim; 17.30 Violip⸗ muſik; 18.25 Heitere Muſizierſtunde; 19 Offenes Lieder⸗ ſingen; 19.30 Politiſcher Kurzbericht; 21 O Schwarzwald o Heimat...., bunter Liederkranz; 22.45 Bunte Muſik. 5 Samstag, 1. September: 10.10 Klaſſiſche Stücke für Violine; 10.40 Buntes Schallplattenkonzert; 14.30 Jugend⸗ funk; 15.10 Lernt morſen; 15.30 Handharmonikakonzerk 18 Stimme der Grenze; 18.20 Tanzmuſik, 19 Konzert; 20.05 i Amſchau; 20.15 Alt⸗Weiberſommer; 23 Tanz muſik. Heute im Rundfunk: „Menſch ohne Heimat“. Dieſe Funkballade eine wahre Begebenheit. kaniſche Leutnant Philipp von Heinrich Stilling dramatiſiert Im Jahre 1807 wurde der ameri⸗ Nolan vor Gericht geſtellt. Nolan, der den Untergang ſeines Vaters als das Werk Waſhingtons anſah, verfluchte ſein Vaterland. Seine Strafe beſtand darin, daß er ſein Vaterland nie mehr betreten durfte: et fuhr volle 56 Jahre auf Schiffen, ohne je die Heimaterde berühren zu dürfen. Dieſe Tragik Nolans erfüllt die Szenen, deren letzte den Landrichter und Dichter Theodor Storm die Mahnung ausſprechen läßt:„Kein Mann gedeihet ohne Vaterland (Reichsſender Stuttgart 21 Uhr.) Neichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerk: 5.45 Choral, Zeit, Wetter; 5.50 Gymnaſtik J; 6.15 Gym⸗ naſtik II; 6.40 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetter; 6.55 Früh⸗ konzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.15 Gym naſtik; 10 Nachrichten; 11 Werbekonzert; 11.40 Programm⸗ anſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.50 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.20 Mittagskonzert II; 13.50 Zeit, Nachrich⸗ ten; 14 Mittagskonzert III; 15.30 Gießener Wetterberichh 15.35 Wirtſchaftsbericht; 15.50 Zeit, Wirtſchaftsmeldungenz 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde; 18.45 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Zeit; 18.50 Griff ins Heute; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22.20 Zeit, Nach⸗ richten; 22.35 Du mußt wiſſen... 22.45 Lokale Nachrichten, 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 30. Auguſt: 14.40 Kinderſtunde; 17.30 Deutſche Geſpräche; 17.45 Aus Zeit und Leben; 18.15 Fa⸗ milie und Raſſe; 18.25 Spaniſch; 18.50 Das Leben ſprichtz 19 Kammermuſik; 19.30 Saarumſchau; 19.40 Für Dich, Bauer; 20.15 Abſchied vom Sommer; 21 Querſchnitt durch die Oper Carmen; 22.35 Um Silbervaſe und Hühnleinpokal, Funkbericht; 23 Tanzmuſik. Freitag, 31. Auguſt: 14.40 Stunde der Frau; 15.20 Kunſtbericht der Woche; etwa 16.15 Großer Preis von Baden⸗ Baden, Funkbilder vom Internationalen Pferderennen Iffez⸗ heim; 17.30 Karl Boſch, ein deutſcher Forſcher von Welt⸗ ruf; 17.45 Lieder von Beethoven; 18.25 Seht euch die Ge⸗ werbehalle in Idar⸗Oberſtein an, Geſpräch; 19 Unterhaltungs⸗ konzert; 19.45 Politiſcher Kurzbericht; 21 Wettſingen 1934 22.35 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Kleine Unter⸗ alten Reiches. Samstag, 1. September: 10.10 Schulfunt; 14.30 Fröh⸗ liches Wochenend; 15.10 Lernt morſen; 15.40 Quer durch die Wirtſchaft; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Wochenſchauz 18.35 Stegreifſendung; 19 Militärkonzert; 20.05 Saarländische Umſchau; 20.15 Schlager, Schlager, nichts als Schlager; 22 Kleine Unterhaltung; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.40 Hörbericht vom Aufmarſch 100 000 Hitlerjungen in Frankfurt a. M.; 23 Tanzfunk iſt los. — königin; 11.40 Bauernfunk; 15 Bunte Liederſtunde; 1530 haltung; 23 Der Trifels, fünf Bilder aus der Glanzzeit des Verſammlungs⸗ Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Anläßlich des bevorſtehenden Konzertes wird um pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen gebeten. Tbd.„Jahn“. Heute Abend Handballtraining im Wörtel, und Training der Leichtathleten in Wurfübungen. Er⸗ ſcheinen aller Teilnehmer in Schwetzingen iſt Pflicht. Meldegelder mitbringen. Wirtschaft„zum Engel“ Staatsbeamter (2 Perſonen) ſucht ſchöne S Bimmer- Wohnung möglichſt mit Bad. 927 Morgen l 47 22 Donnerstag früh I ohlachtfost. Bon 9 Ahr ab Wellfleiſch m. Kraut Hierzu ladet freundlichſt ein Jakob Kloos. Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. — Kriegerbund, Mannheim⸗Seckenheim. Anläßlich des 111er Treffen in Mannheim am nächſten Sonntag werden die Kameraden der ehem. 11 ler auf heute Abend 8 Uhr zu einer Beſprechung im„Reichs⸗ adler“ eingeladen. Der Vereinsführer. Gammel⸗Anzeiger ur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Winterſaatgetreide ( Oerlobungs-Korlen Vermdhlungs- Marten Vesuchs⸗RAarten Karten für geschenk weche in geschmackvoller Ausfuprung. : 6 Der Vorſtand. Beckarbote-Drü Adreſſen mit Preisangabe an die Eß u. Backäpfel (2-3 Zentner) Birnen N R