Beſl. nd el. gegen endes Mang ſiden, Jehle dent ünſche zütra⸗ hingen 1 Bel gelra, 1 Nek I den Besch elberg del terung Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 Nages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 84. Jahrgang 9 N 4* An die deulſchen Eltern! Rundfunkrede des Reichsjugendführers. Berlin, 30. Auguſt. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, wandte ſich a•m Mittwochabend im Deutſchen Rundfunk mit längeren Ausführungen an die deutſchen El⸗ tern. Er führte u. a. aus: Vor wenigen Tagen erlebten wir den Abſchluß des in der Nähe von Murnau gelegenen Hochlandlagers der Hitlerjugend. 6000 Jungen im Alter von 10 bis 18 Jahren haben dort vier Wochen lang ein Jungenleben ge⸗ führt, wie es ſich ſchöner und beglückender nicht denken läßt. Ungefähr um die gleiche Zeit gingen nun alle großen Ferienlager der Jugend ihrem Ende entgegen. Allein im Monat Juli waren rund eine Million Jungen un⸗ ter dem Zeltdachz im Auguſt wuchs dieſe Zahl noch um ein Beträchtliches. Auch fanden große Mädelſport⸗ lager in allen Teilen des Reiches ſtatt, kurz, ein großer Teil der deutſchen Jugend hat einen Sommer in Freude und Geſundheit verbracht. Wenn ich heute die Ge⸗ lagenheit wahrnehme, um über alle deutſchen Sender zu Euch, Ihr Eltern unſerer Jungvolkbünde, BdM.⸗Mädels und Hitlerjugend zu ſprechen, ſo geſchieht dies, weil ich das Bedürfnis habe, Euch meine Dankbarkeit für das große Vertrauen, das die deutſche Elternſchaft der Hitlerjugend entgegenbringt, auszuſprechen. Ich weiß, daß die Arbeit der Hitlerjugend undenkbar iſt ohne den Bertrauensbeweis der deutſchen Eltern, die, in⸗ dem ſie ihre Kinder der Hitlerjugend anvertrauen, ihren koftbarſten Beſitz in die Hand ihrer Jugendführer und Ju⸗ gendführerinnen legen. Elternhaus, Schule und Hitlerjugend Drei große Faktoren müſſen an der Geſtaltung der jun⸗ gen Generation in kameradſchaftlicher Verbundenheit mit⸗ arbeiten: Elternhaus, Schule und Hitlerjugend. Dort, wo kein ha iſches Verhältnis zwiſchen dieſen drei Stellen beſteht, iſt die Jugend ſelbſt der leidtragende Teil. Die Hit⸗ lerſugend hat nicht die Aufgabe, die Jugendlichen dem Elternhauſe zu entfremden und ſie in Gegen⸗ fatzzur Schule zu bringen. Sie arbeitet auf einem ur⸗ eigenem Gebiet, auf dem es keine Konflikte mit Schule und Elternhaus geben ſoll und geben darf. Der Hitlerjugendfüh⸗ rer erzieht ſeine Jugend nicht gegen ſondern für den Be⸗ griff der feſten Autorität, und bei aller Ungebunden⸗ heit eines fröhlichen Jungenlebens muß und wird die Hit⸗ lerſugend den tieferen Sinn ihrer jungen Erziehungsge⸗ meinſchaft in der Erringung einer Haltung ſuchen, die zu⸗ gleich heroiſch und ehrfürchtig iſt. 5 Indem die 9 ſie von früheſter 31 Volke gehören un klerjugend die jungen Deulſchen lehrt, daß end an nicht ſich ſelbſt, ſondern ihrem e eigenen Wünſche dem Wohl und Wehe der großen Geſamtheit unterzuordnen haben, unter⸗ baut ſie die Erziehungsarbeit der Familie und ſchafft die Vorausſetzung für eine in höchſtem Sinne ſozialiſtiſche Nation. Die Hitlerjugend hat bei allen Fehlern, die menſchliche Einrichtungen immer aufzuweiſen haben und die gerade ich als Jugendführer deutlicher und unerbittlicher ſehe als mancher andere, eine Tugend, die alles Mangelhafte und Fehlerhafte überragt: Das iſt ihre Einigkeit. Mehr als 90 v. H. der geſamten Jugend ſind in ihren Rei⸗ hen vereinigt. Organiſationen und Verbände, die vielleicht in ihrer Zeit ebenſo richtig waren wie die Hitlerjugend in dieſer Zeit richtig iſt, ſind zu Gunſten der alle umfaſſenden Hitlerugendorganiſationen überwunden worden. Wo früher junge Marxiſten oder andere Jugendgrup⸗ pen aller möglichen Färbungen ſtanden, ſteht heute die einige und einmülige Jugendbewegung Adolf Hitlers. Das iſt eine Leiſtung, die nur dadurch zuſtandekommen konnte, daß außer der Hitlerjugend ſelbſt gerade die Eltern unſerer Jungen und Mädels mit ihrer für uns unſchätbaren ſeeliſchen Mitarbeit dieſes Einigungswerk förderten. Die deutſchen Eltern haben ganz einfach an die Hitler ⸗ jugend geglaubt, und dieſer Glaube hal kauſendfällige Früchte getragen und wird immer wieder neuen Segen bringen. Prinzip der Freiwilligkeit Noch vor wenigen Tagen konnte ich in einer langen Un⸗ terredung mit dem Führer und Reichskanzler feſt⸗ ſtellen, daß das Prinzip der Freiwilligkeit der Zugehörig⸗ keit zur Hitlerjugend niemals preisgegeben werden wird. er zur Hitlerjugend kommt, ſoll aus freiem An⸗ trieb, ohne jeden Zwang in unſere Gemeinſchaft ein⸗ treten. Der nationalſozaliſtiſchen Jugend kommt es dar⸗ aul an, auch dadurch im Sinne einer Ausleſe zu wirken, daß nur ſolche zu ihr kommen, die das innere Her⸗ zensbedürfnis haben, an den Werken der Hitler⸗ jugend ſelbſtlos mitzuarbeiten und damit bereits in jungen Jahren Pflichten und Opfer auf ſich zu nehmen, deren ethiſcher Wert auf der Freiwilligkeit beruht, mit der ſie erworben werden. Anſere Arbeit in der Zukunft. der Geſundheit der Jugend, der Freizeit 3 Jungarbeiters und der Ertüchtigung und Kräf⸗ gung aller in der Hitlerſugend zufammengeſchloſſenen jun⸗ 155 Deutſchen. Sie ſoll im Jahre 1935 auf den Erfahrungen jed großen Lager dieſes Jahres weitergebaut werden und leder Hitlerjunge und jedes Hitlermädel einen mehrwöchi⸗ n Aufenthalt draußen in der Natur, in Zeltſtädten oder ugendherbergen bekommen. gilt vor allem . 2 Donnerstag, den 30. Auguſt „Gefecht in der Oſtſee“ Die Uebungen der Keichsmarine. Floktenſchau und Nachtſchießen. Kiel, 29. Auguſt. Um 15 Uhr ſtand die geſamte deutſche Flotte außer dem Panzerſchiff„Deutſchland“, dem Kreuzer„Köln“ und den Minenſuchverbänden zur Flottenſchau zwiſchen der däni⸗ ſchen Inſel Laaland und dem Oſtſeebad Warnemünde. Es herrſchte herrliches ſonniges Wetter, als die grauen Leiber Schiffe matt am Horizont auftauchten, um dann in der Schi Kiellinie vor den Zuſchauerdampfern langſam vorüberzu⸗ gleiten. In Führung lag der Kreuzer„Königsberg, in deſſen Topp die Konteradmiralsflagge, das ſchwarze Kreuz mit zwei Bällen, flatterte: er hatte den Befehlshaber der Aufklärungsſtreitkräfte, Konteradmiral Kolbe, an Bord. Ueberall ſtanden die Beſatzungen in Paradeaufſtellung nach Steuerbord zu den Dampfern ausgerichtet in leuchtendem Weiß auf Deck. Hinter der„Leipzig“ folgten die Tor pe⸗ doboote. Eine Abwechſelung für das Auge boten die ſich anſchließenden maſſigen Linienſchiffe, die„Vete⸗ ranen“ der Flotte:„Schleſien“,„Heſſ Holſtein“. Das Flottenflaggaſchi„Schleswig⸗Holſtein“ hatte den Flottenchef, Vizeadmiral Förſter, an Bord. Auf dem Linienſchiff„Schleſien“ befand ſich der Befehls⸗ haber der Linienſchiffe, Konteradmiral Baſtian. Den Ab⸗ ſchluß der Vorbeifahrt bildeten die flinken vier kleinen Schnellboote der Reichsmarine, die in Pfeilgeſchwin⸗ digkeit die Wogen durchſchnitten. In langer Kiellinie zog die Flotte weſtwärts. Die Zu⸗ ſchauerdampfer hängten ſich alle der langes Linie an, eben⸗ ſo der Flottentender„Hela“ mit etwa 30 Preſſevertretern aus den verſchiedenſten Teilen des Reiches und das Tor⸗ pedoboot„157“ mit den Filmoperateuren, denen der Tag eine Fülle intereſſanter Aufnahmen beſcherte. 4 An Bord des Flottentenders Die Flottenparade wird jedem, der dabei war, in ſteter Erinnerung bleiben. Mit dem gleichen Intereſſe ver⸗ folgte man ein ggefecht der und „der Torpedoboote, durch die eigene Manöver, das viel Geſchicklichkeit verlangt. Bald richten ſich alle Gläſer auf eine künſtlich erzer Nebelbonk, unter deren Schutz ſich die flinken Torpedoboote vor den Rohren der Linienſchiffe bergen. Ein Nachtgefecht Langſam ſenkt ſich der Abend auf die Oſtſee. Die Schiffe ſind nördlich der Inſel Fehmarn vorübergefahren und haben die Kieler Bucht erreicht. Bald ſind die mit abgeblen⸗ deten Lichtern fahrenden Schiffe den Augen ganz ent⸗ ſchwunden. Nur die Poſitionslaternen der Linienſchiffe und die zahlreichen Lichter der Zuſchauerdampfer leuchten. Nachtgefecht!. Angriffe der Schnellbooke, der Torpedoboote und Kreu⸗ zer auf die Linienſchiffe! Zeichen zum Gefechtsbeginn gegeben worden, da ſpielen die Scheinwerfer der Linienſchiffe über die weite Waſſerfläche. Zunächſt iſt der Feind nicht ſichtbar. Doch da trifft ein Lichtkegel ein heranpirſchendes Schiff, aus dem Scheinwerferlicht aufleuchtend. Im Nu blitzt es aus den Rohrmündern der Linienſchiffe. Donnergrollen erfüllt die Luft. Ueberall wird es jetzt lebendig, auf allen Seiten greifen die ſchnellen Torpedoboote an. Für den Zuſchauer entwickelt ſich das die ſchnellen Durchbrüche arzen Geſell Kaum iſt das Bild eines Rieſenfeuerwerks. Leuchtraketen in grünen und roten Farben, die die Schüſſe der gegneriſchen Torpedo⸗ boote kennzeichnen, blitzen auf— Leuchtgranaten verlaſſen ſurrend die Rohre der Linienſchiffe und gehen viele See⸗ meilen entfernt, grell aufflammend, auf die See nieder. Ueber eine Stunde lang ſind Ohren und Augen in kaleido⸗ ſkopartigem Wechſel der Eindrücke gefangen genommen. Dann wird auf Kommando das Feuer eingeſtellt. Das Ge⸗ fecht, das von den vielen Zuſchauerdampfern aus genau verfolgt werden konnte, hat ſein Ende erreicht. Mittwoch ſtand der Kieler Hafen im Zeichen des tra⸗ ditionellen großen Flottenwettruderns, bei dem in Gegen⸗ wart des Flottenchefs, Vizeadmirals Förſter, die Kutter, Jollen und Dingis und andere Boote der Reichsmarine um wertvolle Preiſe kämpften. Das Vertrauen des Führers Wenn einige ausländiſche Zender und Zeitungen mei⸗ nen, ſie können das Aufbauperk der deutſchen Jugend da⸗ durch ſtören, daß ſie mich verleumden und diffamieren, mich für kot erklären und als Millionendieb bezeichnen, ſollen ſie es kun. Ich brauche für meine Arbeit nicht die Juſtimmung der fremden Journaille, ſondern die Juſtimmung meines Jührers, und die habe ich. Nach ſeiner Weiſung werde ich wellerarbeiten und ihm ſo wie in den vergangenen 10 Jah⸗ res auch in Zukunft die Treue halten. Hand in Hand mit den deutſchen Eltern und der deutſchen Jugend wird die Hit. lerjugend weiterarbeiten. Tapfer und kreu ſteht die junge Nation hinter ihrem Führer. Deutſche Eltern! Eure Kinder ſind der höchſte Stolz des neuen Staates. Das deutſche Neich iſt ewig durch die deut ⸗ ſche Jugend! 1934 —— Nr. 202 **** Eine Einladung an die Gaarregierung Zur Beſichtigung der deutſchen Arbeitslager. Saarbrücken, 30. Auguſt. In der Sitzung des Landesrates am Mittwoch wurde an die Regierungskommiſſion die dringende Aufforderung ge⸗ richtet, ſelbſt eine Beſichtigung der deutſchen Arbeitslager vornehmen zu laſſen, bevor ſie zu der einſchneidenden Maß⸗ nahme eines Verbots ſämtlicher Einrichtungen des FA im Saargebiet ſchritte. Nach Rückfrage beim Saarbevollmächtigken der Reichs⸗ regierung wurde feſtgeſtellt, daß das Reich gern bereit ſei, eine derartige Beſichtigung in ſämklichen deulſchen Arbeiks⸗ lagern vornehmen zu laſſen und Beauftragten der Regie- rungskommiſſion gengueſten Einblick in die dortigen Ver⸗ hältniſſe zu gewähren, die die Regierungskommiſſion ſicher nur aus Druckſchriften und der deutſchfeindlichen Preſſe ken⸗ nengelernt habe. Die Saarbevölkerung hofft dringend, daß die Regie⸗ rungskommiſſion dieſes entgegenkommende Angebot der Reichsregierung nicht cusſchlägt. Die perſönliche Kenntnis der deutſchen Arbeitslager wird die Regierungs⸗ kommiſſion zu der Erkenntnis bringen, daß ſie bei ihrem geplanten Verbot von falſchen Vorausſetzungen ausging und demnach auch zu falſchen Schlußfolgerungen gelangen mußte. Eine ſachliche und objektive Orientierung der Regierungskommiſſion würde vielleicht vorſchnelle Ent⸗ ſchlüſſe und unverſtändliche Maßnahmen verhüten und den an ſich ſchon ſo ſtark geſpannten Beziehungen zwiſchen der deutſchen Bevölkerung und der Treuhänder⸗Regierung des Völkerbundes eine neue kritiſche Belaſtungsprobe erſparen. Der Saarbevölkerung liegt wahrhaftig nichts daran, die tetzten fünf Monate, die dieſe unter der Völkerbundsregſe⸗ rung auszuhalten hat, durch neue Meinungsverſchiedenhei⸗ ten und Gegenſätze noch weiter zu erſchweren. Sie iſt nur daran intereſſiert, daß die Sgarregierung ein Mindeſtmaß von Verſtändnis für das Empfinden der von ihr regierten Bevölkerung aufbringt. „Wir glauben nicht an Oeſterreich!“ Ein polniſcher Journaliſt erkennk die Lage. Lodz, 29. Auguſt. Der Chefredakteur der Lodzer„Republika“ weilte in dieſen Tagen in Oeſterreich und hat als Ergebnis dieſes Be⸗ ſuches einen Leitartikel geſchrieben, in dem es u. g. heißt: „Heute hat ſich Oeſterreich Italien zugeneigt. Der eben in Florenz weilende Bundeskanzler Schuſchnigg gleicht einem Vafall, der ſeinem Souverän— Muſſolini— hul⸗ digt. Aber der Kanzler und die ganze Regierung, die ganze Diplomatie, die Politiker und der Klerus— das iſt hiſche riſtiſch zu ſein. iſt ein jüdiſches Organ), deſſen ungeachtet muß Wahrheit ſagen. In den Augen der bürgerlichen de 7 man die und bäuerlichen Maſſen in Oeſterreich beſitzt Herr von Papen, der deutſche Geſandte, einen viel höheren quali⸗ tativen Wert als Schuſchnigg und die ganze Regierung. Wenn ſich in Oeſterreich durch Zufall ein Hitlerblatt findet, ſo wird es im geheimen eifrig geleſen. Beſonderer Sym⸗ 2 pathien erfreut ſich Hitler⸗-Deutſchland unter der Jugend. Der Berichterſtatter ſchildert dann die Hinrichtung von Saurein und Unterberger und ſchließt: Ob nicht das an den Galgen gehängt wurde, was die Verkörperung der kiefſten und geheimſten Wünſche der Oeſterreicher war? Und deshalb glauben wir nicht an Oeſterreich. Der Zwiſchenfall in Floridsdorf Eine Darſtellung der Heimwehrbundesführung. f Wien, 29. Auguſt. Von der Bundesführung der Heimwehren wird auf An⸗ frage mitgeteilt, daß die Zwiſchenfälle in Floridsdorf keinerlei politiſche Hintergründe gehabt hät⸗ ten. Es habe ſich nach dieſer Darſtellung bei den Streidig⸗ keiten um Folgendes gehandelt: Ein Teil der Schutzkorpsleute ſei in dem ehemaligen Arbeiterheim ſelbſt, ein anderer Teil in einer Baracke neben dem Gebäude untergebracht. Da die Baracken nicht ſehr wohnlich ſeien, ſei es zu einem Streit um die beſſeren Schlafplätze gekommen, der ſchließlich in Tätlichkeiten aus⸗ geartet ſei. Bald nach Ausbruch der Zwiſtigkeiten ſei Po⸗ lizei vor dem Gebäude erſchienen, habe aber nicht einzugrei⸗ fen brauchen, da der Führer der Polizeiabteilung zuſam⸗ men mit einem Vertreter des Wiener Heimwehrkomman⸗ dos auf gütlichem Wege den Zwiſt geſchlichtet habe. Neues Kerkerurteil in Klagenfurt. In ſpäter Nachtſtunde ging in Klagenfurt ein Militär⸗ gerichtsprozeß gegen den Großbauern Reinhold Huber aus Sirnitz in Kärnten zu Ende. Huber hatte an der Spitze der Aufſtändiſchen, die mit zwei Maſchinengewehren ausge⸗ rüſtet waren, die Schutzkorpsabteilungen don Deutſch⸗Griffen entwaffnet und ſpäter gegen den Güurktaler Heimatſchutz ein ſchweres Feuergefecht geliefert, bei dem es auf beiden Seiten zahlreiche Tote gab. Nach dem Mißlingen des Aufſtandes wurde er auf einer Alm verhaftet. Huber wurde zu 14 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. „Im Reiche Wotans“ Italieniſche Gehäſſigkeiten gegen Deutkſchland. Rom, 29. Auguſt. Nachdem die italieniſche Preſſe in den letzten Wochen ihre Mißſtimmung in erſter Linie durch deutſchfeindliche Zitate ausländiſcher Meldungen genährt hatte, hat nun⸗ mehr eine neue direkte Stimmungsmache gegen Deutſchland eingeſetzt. Dieſer ſoll vor allem eine Reihe von Artikeln dienen, die das kulturelle Programm des Nationalſozialis⸗ mus lächerlich zu machen verſuchen. An einem einzigen Tag erſchienen zwei lange„kulturpolitiſche“ Artikel im„Meſſag⸗ gero“ und im„Lavoro Faſeiſta“. Unter der Ueberſchrift„Im Reiche Wotans“ reagiert der„Meſſaggero“ in einem anonymen Artikel, der zum Be⸗ weiſe des hohen Kulturniveaus des Schreibers und des Blattes mit Beſchimpfungen und üblen Verleumdungen gegen nationalſozialiſtiſche Führer durchſetzt iſt, zunächſt einmal ſeinen Zorn gegen die Kritik ab, die die italieniſchen Herbſtmanöver in einem Berliner Blatt gefunden hatten. Von dort aus leitet er dann ſehr„geiſtreich“ zu übelwollen⸗ den Aeußerungen über die SS und Sa und deren Ent⸗ ſtehung über, um dann deutſche juriſtiſche Aeußerungen über die Ereigniſſe vom 30. Juni zu zerpftucken. Ohne ſich überhaupt mit Rechtsfragen tiefer auseinander⸗ zuſetzen, verſucht er dann weiter, ein lächerliches Bild vom „germaniſchen Führertum“ zu entwerfen, wobei er es einen Irrtum nennt, zu glauben, daß das Wort„Führer“ die Ueberſetzung von„Duce“ ſei. Unter dem Begriff „Staat“ verſtehe der Nationalſozialismus nur eine raſſiſche Gefolgſchaft, die lediglich dem Führer gehorche. All das ſei„nicht nur antirömiſch und antiabendländiſch, es ſei auch antichriſtlich“(). Kardinal Faulhaber habe vollkommen recht, wenn er die Stunde für gekommen erachte, die Wache auf dem Oelberg aufzuziehen. 5 i Der zweite Artikel, der aus der Feder des Berliner Be⸗ richterſtatters des„Lavoro Faſciſta“, Mario da Silva ſtammt, iſt im Ton weniger auffallend. Aber auch er be⸗ zweckt die Abſicht, die nationalſozialiſtiſche Kulturauffaſſung ins Lächerliche zu ziehen.„Gott verzeihe es den armen Deutſchen, daß ſie ſich überhaupt auf dieſes Gebiet begeben, denn bis jetzt verband man mit den Begriffen Kultur und Ziviliſation Ideen, Einrichtungen und frucht⸗ bare Prinzipien, aus denen heraus dann religiöſe und phi⸗ loſophiſche Anſchauungen, Sozialgeſetze, moraliſche Bindun⸗ gen, künſtleriſche Ideen uſw. entſprangen. Danach urteilt man, ob ein Volk Kultur habe oder nicht, ob es bar⸗ bariſch war oder nicht. Die Deutſchen von heute ſind aber modern und Barbaren. Woraus dann nicht nur der ita⸗ lieniſche Leſer, der in ſeinem hohen Kulturbedürfnis ſo etwas beſonderes gerne lieſt, ſondern auch die Deutſchen offenbar den reuemütigen Schluß ziehen ſollten, daß ſie ihre ganze Kultur lediglich Italien zu verdanken und ſich ge⸗ fälligſt danach zu richten hätten. Politiſches Allerlei Die Saarabſtimmungsgerichte gebildet Das Sekretariat des Völkerbundes gab Mittwoch abend die Namen der für die Abſtimmungsgerichte im Saargebiet ernannten Kichter bekannt. Die Gerichte werden ihre Tätig ⸗ keit bereits am 1. Seplember aufnehmen. Zum Präſidenten des Abſtimmungsober⸗ gerichtes wurde der Italiener Bindo Galli, Erſter Präſident des Appelationsgerichts in Genua, beſtimmt, zum Vizepräſidenten der Irländer James Meredith, Richter jam Oberſten Gerichtshof Irlands. Als Richter des Ober⸗ gerichts fungieren: Zwei Schweizer, ein Portugieſe, ein Schwede, ein Spanier, ein Norweger und ein Luxemburger. Generalſtaatsanwalt iſt ein Italiener, ſein Stellvertreter ein Luxemburger. Zu Mitgliedern der Kreis gerichte wur⸗ den ebenfalls namhafte Juriſten des neutralen Auslandes ernannt.. Verlobung am engliſchen Königshof. Der königliche Hof gibt die Verlobung des Prinzen Ge⸗ org, des vierten Sohnes des engliſchen Königspaares, mit Prinzeſſin Marina von Griechenland bekannt. Prinz Ge⸗ org, der der engliſchen Marine angehört, iſt am 20. Dezem⸗ ber 1902 geboren. Die am 30. November 1906 geborene Prinzeſſin Marina iſt eine Tochter des Prinzen Nikolaus von Griechenland. „Mit Hitler an die Macht“ in Polen verboten. Das Thorner Burggericht hat in einem Urteil vom 24. Auguſt aufgrund des Artikels 170 des Strafcodex(Oeffent⸗ liche Verbreitung falſcher Nachrichten, die öffentliche Be⸗ unruhigung hervorrufen können) eine Reihe von deutſchen Büchern beſchlagnahmen und verbieten laſſen. An der Spitze dieſer Liſte ſteht das Buch über den Führer„Mit Hitler in die Macht“ von Dr. Otto Dietrich, dem Reichspreſſechef der NSDAP. In Polen ſtehen ſchon ſeit einiger Zeit Hitlers „Mein Kampf“ und„Der Mythos des 20. Jahrhunderts“ von Alfred Roſenberg auf der Verbotsliſte. Das Arteil des Thorner Burggerichtes wird im Zeichen der deutſch⸗ polniſchen Verſtändigung in Deutſchland einiges Kopfſchüt⸗ teln hervorrufen. Saardeutſche und Arbeitsdienſt Der Landesrat des Saargebietes trat Mittwoch zur Be⸗ gutachtung der neuen Verordnungsentwürfe der Regie⸗ rungskommiſſion über das Verbot der Einrichtungen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes im Saargebiet und über den Schutz der Staatsoberhäupter vor Beſchimpfungen in der Preſſe zuſammen. Im Namen der Fraktion der Deut⸗ ſchen Front lehnte der Abgeordnete Schweig die Vor⸗ lage der Regierungskommiſſion aus folgenden Gründen ſchärfſtens ab: 1. Weil ſie eine finanzielle Belaſtung für den Haushalt des Saargebietes und der ſaarländiſchen Gemeinden be⸗ deutet, 2. weil ſie die Lage auf dem Arbeitsmarkt verſchlechtert, 3. weil ſie geeignet iſt, Unruheherde zu ſchaffen, 4. weil ſie aufs Ganze geſehen, allen Intereſſen der Be⸗ völkerung zuwiderläuft und nur geeignet iſt, das Gegenteil von dem zu bewirken, was nach Angabe der Regierungs⸗ kommiſſion beabſichtigt ſein ſoll. Der Redner gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die deulſche Jugend des Saargebietes auch ohne Werbung und Meldeſtellen im Saargebiet künftig den Weg zum deukſchen Arbeiksdienſt finden werde. Es kommt hier jedoch darauf an, vor der Oeffentlichkeit den Geiſt und die Anzulänglich⸗ keit zu kennzeichnen, aus denen heraus ſolche Verbotsver⸗ ordnungen von der Regierungskommiſſion gemacht werden. Die Verantwortung ſteht bei der Regierungskom⸗ miſſion und wird von der gewählten Vertretung der Deut⸗ ſchen Front, die die geſamtdeutſche Bevölkerung des Saar⸗ gebietes vertritt, ausdrücklich abgelehnt. Das„Geheimnis“ von Gulzbach Wer der„katholiſche Geiſtliche“ war. 8 Saarbrücken, 29. Auguſt. Die„Saarbrücker Landeszeitung“ befaßt ſich in einem Kommentar mit der von den Separatiſten und Marxiſten veranſtalteten„Gegenkundgebung“ in Sulzbach. Sie ſchreibt dazu u. a.:„Das Unwahrſcheinliche iſt nun doch Er⸗ eignis geworden. Ein katholiſcher Geiſtlicher iſt in die Front derer eingetreten, die unſere Kirchen und Klöſter niedergebrannt, niedergeriſſen oder in Muſeen der Gott⸗ loſigkeit umgewandelt haben, die unſere Prieſter an die Wand geſtellt und ſoeben noch zu allem Ueberfluß Judas, dem Verräter Chriſti, ein Denkmal geſetzt haben. Der Name des katholiſchen Geiſtlichen iſt mittlerweile be⸗ kanntgeworden. Es handelt ſich um einen in Köllertal wohnhaften Ordensgeiſtlichen namens Dörr. Herr Dörr iſt, wie feſtgeſtellt werden muß, weder der Diözeſe Trier noch der von Speyer zugehörig und unterſteht alſo auch nicht den biſchöflichen Behörden der beiden Diözeſen. Er iſt auch nicht etwa ein im Saargebiet amtierender Seel⸗ ſorger; vielmehr gehört er einem Miſſionsorden an und befindet ſich zurzeit außerhalb der Ordensgemeinſchaft. An ſeinem jetzigen Aufenthaltsorte hat er ſchon ſeit längerer Zeit durch ſeine frankophile Einſtellung den Unwillen der Bevölkerung erregt. Jür ſein aus kirchlichen und religiöſen Gründen un⸗ qualifizierbares Auftreten können alſo weder unſere kirch⸗ lichen Behörden noch ſeine Ordensoberen noch die ſaarlän⸗ diſche Pfarrgeiſtlichkeit verankworklich gemacht werden. So⸗ wohl der Inhalt ſeiner Rede als auch die Talſache, daß er wegen ſeines Geiſteszuſtandes bereits einige Zeit in einer Hellanſtalt verbringen mußte, laſſen es als zweifelhaft er⸗ ſcheinen. daß er der Tragweite ſeiner Handlung voll be⸗ wußt geweſen iſt. Der Bürgermeister von Worms. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 27 Sibylle ſetzt ſich auf einen Schemel neben den Herd und läßt die Türe zur Diele offen. So kann ſie jederzeit nach ihm ſehen. Beide Hände ſchlingt ſie um die Knie und grü⸗ belt nach. Was ſoll ſie machen? Jetzt in der Nacht kann ſie Frau Eliſabeth nicht benachrichtigen, weil ſie niemand zum Schicken hat. Vor allem aber müßte der Medikus her, um das Blut zu ſtillen und die Wunde richtig zu verbinden. Die anderen Frauen ſind ja alle ſo voll Angſt, da wird ſie morgen mit dem früheſten ſelber gehen. Am hellen Tage bedroht ſie niemand. Leiſe ſteht ſie auf und legt noch einige Holzſcheite nach in die Herdglut, damit das Feuer nicht ausgeht die ganze Nacht. Ein behagliches Praſſeln kniſtert durch die Stille. Von nebenan kommt ein Stöhnen. Seidenbender wirft ſich herum im Halbſchlaf. voll Anruhe. Da holt ſie leiſe noch warme Decken, damit der Ver⸗ wundete nicht kalt wird auf der harten Diele. Dann ſchleicht ſie zur Muhme Dorothee. Die ſchnarcht ſo feſt und ſüß, daß es ihr ordentlich leid tut, ſie zu wecken. Aber es muß ſein. „Muhme Dorothee, Ihr müßt ſchnell aufſtehen, denn wir haben einen Verwundeten auf der Diele. Und der muß umgehend den Medikus herbekommen. Ich laufe zur Stadt, indes müßt Ihr aber Wache halten bei ihm, wenn er etwa nach Waſſer rufen ſollte.“ Um die Mittagszeit des folgenden Tages hörten ſie das traurige Glöcklein wimmern über der Stadt. Es wurden die von der Mauer Verſchütteten begraben, mit ihnen auch die Frau, die man heute in der Frühe gefunden. Dazwiſchen tönten immer wieder wie dumpfe und ſchwere Kanonenſchüſſe die Pulverſprengungen der übrigen Türme. Seidenbender lag im Halbſchlaf auf ſeinem Lager. Er iſt Sibylle hatte am frühen Morgen den Arzt geholt. Und auch den Ohm Güldenborn hatte ſie gebeten, zu kommen. Dann war ſie ins Seidenbenderhaus gelaufen und hatte Frau Eliſabeth Nachricht gebracht. Aber die wollte in die⸗ ſer gefährlichen Zeit das Haus nicht verlaſſen. Sibylle war jetzt mit dem Kranken allein. Ein gelber Streifen der Nachmittagsſonne ſäumte die Wände. Das Mädchen ordnete eben das Zimmer, da hörte ſie hinter ihrem Rücken ihren Namen ausrufen. Sie fuhr herum, denn ſie hatte gemeint, Seidenbender ſchliefe feſt. Aber er lag mit großen offenen Augen und ſah zu ihr herüber. z Hat man Frau Eliſabeth Nachricht gebracht, wo ich bin?“ Sibylle war an ſein Bett getreten. Sie nickte. „Ich war heute morgen ſelber da und habe der Sei⸗ denbenderin alles erzählt.“ Seine Hände fuhren unruhig über die Decke. „Und warum kommt ſie nicht zu mir? Hat ſie ſchon nimmer ein Stündlein Zeit mehr übrig für mich?“ Sibylle zögerte ſekundenlang. Dann ſagte ſie feſt: „Frau Eliſabeth iſt in Sorge um Euch und entbietet Euch ihren allerbeſten Gruß. Sie darf heute die Tore die⸗ ſer Seite nimmer paſſieren, da alles geſperrt iſt durch die Franzoſen, denn ſie befürchtet erneutes Unglück durch ihr Sprengen.“ „Und wie ſeid denn Ihr heute morgen hindurchgekom⸗ men, Jungfer Sibylle?“ „Es war juſt vor der Sprengung noch, Herr Seiden⸗ bender. Aber Ihr dürft nimmer ſo viel reden, der Medi⸗ kus hat es ſtreng verboten.“ Ach, laßt ihn ſchwätzen, Jungfrau Sibylle. Mein Kopf iſt ſchon viel freier jetzt. And lange halte ich es nimmer aus, ſo ſtillzuliegen wie ein altes Weib im Sterben. Muß jetzt mehr denn je auf dem Poſten ſein, wer darf da an Krankheit denken?“ „Je ruhiger Ihr Euch verhaltet, deſto eher ſeid Ihr wieder geſund, Herr. Und Ihr wißt, wie dringend Worms Euch braucht, alſo ſeid vernünftig.“ Ein Lächeln ging über ſein Geſicht. „Wie ſtreng Ihr werden könnt, Sibylle. Ich hätte Euch das gar nicht zugetraut. Doch eine Frage noch: Wer hat mich dieſe Nacht gefunden unter der geſtürzten Mauer?“ eee Die ökumeniſche Tagung Ein Proteſt der deutſchen Delegation. 5 Kopenhagen, 30. Auguſt. In der Sitzung des Oekumeniſchen Rates am Mi gab die deutſche Delegation 1 Erklärung he „Die deutſche Delegation hat mit tiefer Empörung 9 der Art Kenntnis genommen, mit der in einem Teil 15 Weltpreſſe über die Tagung des Oekumeniſchen Rates 5 Fanö, in der ſogar über vertrauliche Sitzungen Bericht 15 ſtattet worden iſt. 5 Dieſe Berichterſtattung iſt nicht nur auf Senſali berechnet und einseitig in ihrer Stellung zu der 1 kirchlichen und politiſchen Lage, ſondern verſucht zum Tel die Ergebniſſe der Konferenz zu beeinfluſſen und eine Al moſphäre zu ſchaffen, die den Verhandlungen die unbeding nokwendige innere Freiheit nimmt. Die deutſche Delegafion legt hiergegen ſchärfſte Verwahrung ein und bite den Oekumeniſchen Rat und ſeinen Präſidenten, alles zu fun um vor der Weltöffenklichkeit eine objektive Behandlun der Berakung ſicherzuſtellen.“ 5 Der Präſident des Oekumeniſchen Rates ſtimmte dem zu, daß Berichte über die Konferenz, die in einigen Teilen der Preſſe erſchienen ſind, einen irreführenden Eindruck von den Beratungen und von der Haltung 95 Dekumeniſchen Rates hervorgerufen haben und verſprat eine öffentliche Erklärung abzugeben, in der er verſuchen wird, einen objektiven Bericht über die Haltung und den Geiſt des Rates zu geben. Eprengſtoff im Kinderſarg Kommuniſtiſcher Abenkeurerroman vor dem Volksgericht Berlin, 30. Auguſt. Vor dem Volksgericht begann am Mittwoch die Ver⸗ handlung gegen 15 Kommuniſten aus Freienwalde und Umgebung, denen von der Anklage Vorbereitung zum Hochverrat, teilweiſe auch Sprengſtoffverbrechen und Ein⸗ bruchsdiebſtahl zur Laſt gelegt werden. Auf Betreiben der Hauptangeklagten wurde noch nach der nationalen Erhe⸗ bung die kommuniſtiſche Bewaffnungsaktion fon geſetzt. Zu dieſem Zwecke wurde ein Einbruch in das Sprengſtofflager eines Freienwalder Steinmetzmeiſterz verübt, bei dem den roten Staatsfeinden 17,5 Kilogramm Romperit C in die Hände fielen. Nachdem der Sprengſtoff keilweiſe unker Bedeckung durch ſchwer bewaffnete Begleitmannſchaften von einem Verſteck zum anderen geſchafft worden war, wurde er ſchließlich zuſammen mit allen möglichen Waffen und Mu. nikion auf einem ländlichen Friedhof in Neuenhagen in einem Erbbegräbnis, in dem außer ſechs großen Särgen ein kleiner Sarg ſtand, unkergebracht. In den Kinderſarg 1. der Sprengſtoff, ſowie zwei Skielhandgranalen gelegt. Nebenher liefen die von den Hauptangeklagten gefor⸗ derten Bürgerkriegsvorbereitungen wie der Reichskags⸗ brand, die auf ein urſprünglich beabſichtigtes Losſchlagen in den letzten Tagen des Februar 1933 hindeuten. Die Freienwalder Kommuniſten wurden mit Blinklater⸗ nen ausgerüſtet, mit denen ſie ſich gegenſeitig verſtändigen ſollten. Auch wurden Anweiſungen für die Zerſtörung aller Gas⸗, Licht⸗ und Waſſerwerke ſowie Eiſenbahnan⸗ lagen erteilt. Kurzmeldungen Berlin. In Berlin weilt zurzeit der Vizepräſident des Reichsamtes für Juſtiz in Nanking, Erzellenz Tain Tſen, zum Zwecke des Studiums der neuen deutſchen Rechtsentwicklung. Paris. In einer Preſſeunterredung ſprach ſich der fran⸗ zöſiſche Finanzminiſter erneut gegen die Entwertung des Franken aus. London. Eine Abordnung des Verbandes engliſcher In⸗ duſtrieller trat eine Reiſe nach Mandſchukuo und Japan al. „Financial News“ ſpricht die Vermutung aus, daß es ſih um einen„typiſch engliſchen erſten Schritt“ auf dem Wege zur Anerkennung Mandſchukuos handele. Newyork. Der Sonderausſchuß des amerikaniſchen Se⸗ nates für Unterſuchungen bei der amerikaniſchen Munitions⸗ induſtrie hat 100 Vertreter der Kriegsmaterial⸗Induſtrie vor⸗ geladen, um ſie über ihre Beziehungen zu ausländischen Un ternehmungen zu beßragen. „Ich hörte den lauten Schrei jener Frau, die erſchlagen ward. Da lief ich hin, weil ich meinte, es ſei einer in Not. Und es hat es ſonſt wohl auch niemand weiter gehört in der Nacht.“ ö „Und Ihr habt keine Furcht gehabt, Sibylle?“ Sie ſieht an ihm vorüber auf den Schnee draußen vor dem Fenſter. „Habt Ihr mir nicht einmal geſagt, wir Frauen ſollten ſtark und froh und hilfsbereit ſein?“ 7 Es war ein warmes Aufleuchten in ſeinen Augen bel ihren Worten.„ Da ſagte er leiſe, wie verträumt:„Sibylle, ich möchte Euch etwas fragen.“ 5 „Fragt nicht!“ ſchrie jäh ihre Seele,„o fragt lieber nicht, denn ich habe ſo große Angſt davor. Mir iſt, als ob Ihr etwas fragen wolltet, 8 ich nimmer, nimmer eine Antwort geben darf.“ Laut ſagte ſie, faſt ein wenig gleichgültig: „Es wird Euer Fragen nimmer ſo wichtig ſein, Herr Seidenbender. Ich meine, morgen oder ſonſtwann 115 auch noch Zeit dazu. Dieweil Ihr jetzt ſehr der Ruhe be⸗ dürft.“ Er blieb ſtill, ohne ein Wort zu ſagen, folgſam, wie ſe es wollte. Aber in ſeinem Innern gaben die Gedanken keine Ruhe. 5 5 Sibylle ſaß aufrecht neben ſeinem Bett. Sie hatte die Hände gefaltet. „Und führe uns nicht in Verſuchung!“ Immer wieder ſtöhnte es ihre Seele. Aber es war plöh. lich, als ſeien da zwei Sibyllen, die haderten miteinandai „Fühlſt du es denn nicht? Merkſt du es denn nicht, 1 gut er dir iſt? Nun ſeine Seele hungert nach tiefer, 11 g Wie er darbt neben dieſer Frau Elin rer Frauenliebe? i beth, die ihn nie verſtehen wird, weil ſie ihn ſo 1 liebt. Sei nicht töricht, Sibylle, ſondern nimm wie die Gnadengeſchenk— wie eine güldene Krone die Liebe di ſes Mannes! 8 5 9 bil Die Welt ſteht in Brand. Aeberall iſt Krieg un terer Tod. Greife mit harter, mutiger Hand hinein in 5 Leben— das kurze, ſelige, en And nimm dir, was eine andere achtlos beiſeite Gib du ihm, was eine andere ihm nicht geben kann! deine Liebe das leuchtende Licht, die ſtärkende Kraft ſein für dieſen Helden von Worms! brennende Menſchenlegeg a 5 3 Ausdemladisclien Claude Badiſcher Parteitag am T. Oktober ) Karlsruhe, 29. Aug. Der badiſche Gauleiter Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner teilt mit: Der Gauparteitag des es Baden findet in dieſem Jahre am 7. Oktober in Karlsruhe ſtatt. Das Programm wird baldigſt bekannt⸗ gegeben. In Baden Verkauf von Ziertellern Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. und das Reichs⸗ fünanzminiſterium haben zu Gunſten des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ Sonntag, den 2. September 1984, als Sammel⸗ tag freigegeben. 5 Die gemeinſame Sammelaktion der vier Spitzenverbände der„Freien Wohlfahrtspflege“(NS.⸗Volkswohlfahrt, Zen⸗ tralausſchuß für Innere Miſſſion, Deutſcher Caritasverband und Deutſches Rotes Kreuz) erſtreckt ſich über das ganze Reichsgebiet und beſchränkt ſich nur auf dieſen Tag. Wie die Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda mitteilt, werden in Ba⸗ den im Gegenſatz zum Reich keine Blumen verkauft. Die Sammler und Sammlerinnen werden dagegen in Zell am Harmersbach erzeugte Zierteller anbieten. Damit iſt den Wünſchen der Spender nach praktischen Sachen Rechnung getragen und zugleich die heimiſche Arbeitsbeſchaffung ge⸗ fördert. Ladenburg.(Neue Jugendherberge.) Seit Jahren bemühte man ſich hier um die Errichtung einer Ju⸗ gendherberge, die in der vielbeſuchten alten Neckarſtadt längſt zur Notwendigkeit geworden war, doch immer ohne Erfolg. Nun wurde das Haus der ehemaligen„Altdeutſchen Trink⸗ ſtube! als geeignet befunden und für die baldige Benützung eingerichtet. Dieſe Herberge iſt im Sommer und Winter bewohnbar und wird etwa 40 Schlafſtellen, im Notfall ſo⸗ gar 70, enthalten mit getrennten Schlafräumen für Buben und Mädels. Der Tagesraum iſt beſonders behaglich. Die geräumige Küche iſt in einem Sonderbau untergebracht, wo ſich auch zwei Räume mit Waſch⸗ und Brauſeeinrichtungen be⸗ finden. Ein gedeckter Platz für Fahrräder iſt im Hof ein⸗ gerichtet. Die ſchöne Jugendherberge wird am 3. September feierlich eingeweiht. Man erwartet hierzu den Inſpekteur des Jugendherbergweſens im Obergebiet Süd der HF., Ober⸗ dannführer Baur, dem die Jugendherbergen der Gaue Ba⸗ den, Württemberg und Bayern unterſtehen. Weinheim.(Miniſter Pflaumer beſucht die Braune Woche.) Der badiſche Innenminiſter Pflaumer ſtattete der Erſten Braunen Weinheimer Woche einen Be⸗ ſuch ab. Er wurde im Ausſtellungsgelände von Oberbürger⸗ meiſter Hügel und dem Stadtrat begrüßt. Bei dem an⸗ ſchließenden Rundgang durch die Ausſtellung zeigte der Mi⸗ niſter großes Intereſſe und äußerte ſeine Anerkennung über die Leiſtungsfähigkeit von Handwerk, Handel und Induſtrie der Stadt Weinheim. () Hügelsheim bei Raſtatt.(Ein ſchauerlicher Fang.) Als hieſige Fiſcher nachts mit Aalfang beſchäftigt waren, kam ihnen die Leiche eines jungen gut gekleideten Mädchens ins Netz. Die ſofort angeſtellten Ermittelungen er⸗ gaben, daß es ſich um die Tochter eines ſaarländiſchen Ka⸗ pitäns handelt, die bei einem Schiffszuſammenſtoß bei Straß⸗ burg in den Rhein gefallen und ertrunken war. Die Leiche hatte ſich derart in das Garn verfangen, daß das große über die Breite des Rheins geſpannte Netz im Wert von über 100 Mart aufgeſchnitten werden mußte. 0 Ottenhem a. Rh.(Von einer Lokomotive angefahren.) Abends wollte die 36 Jahre alte Ehefrau Bachmaier mit ihrem Fahrrad von einem Seitenweg zwiſchen hier und Allmannsweier auf die Hauptſtraße einbiegen und würde dabei von der Lokomotive eines Zuges der Straßen⸗ bahn erfaßt und zu Boden geſchleudert. Die Frau erlitt einen Schädelbruch und wurde bewußtlos ins Krankenhaus verbracht. Ihr Zuſtand iſt ernſt. 2 Iſtein.(Den Opferſtock erbrochen.) In der St. Vitus⸗Kapelle am Klotzen wurde der Opferſtock wiederum aufgebrochen. Da der Opferſtock ſchon mehrmals ſeines In⸗ haltes beraubt wurde, glaubt man, daß es ſich immer um denſelben Täter handelt. Lörrach.(Vorſicht vor Verſicherungsbetrü⸗ ger) Der Polizeibericht warnt vor einem Verſicherungsver⸗ treter einer auswärtigen Firma, der verſchiedentlich in be⸗ trügeriſcher Weiſe Verſicherungen aufnahm und ſich dabei Darlehen erſchwindelte. Da angenommen wird, daß ein grö⸗ ßerer Kreis von Perſonen geſchädigt wurde, ſo bittet die Kriminalpolizei die Geſchädigten, ſich zu melden. (—) Engen.(Die Ausgrabungsarbeiten auf der Ruine Hohenhewen.) Die Ausgrabungsarbeiten auf der Burgruine Hohenhewen gehen ihrem Ende entgegen. Die ehemalige Burgkapelle iſt jetzt völlig ausgehoben. Auch die beiden Seiten des Torweges wurden von Schuttablage⸗ rungen geſäubert und der Platz vor dem Ausſichtskurm in⸗ bende b. Hiſtoriſche Funde konnten nur wenig gemacht werden. O Villingen.(Schwerer Betriebsunfall.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich in der hieſigen Bahnbetriebs⸗ werkſtätte. Ein 24 Jahre alter Schloſſer war mit dem Schmie⸗ ren eines Krans beſchäftigt, als er plötzlich aus noch unbe⸗ kannter Urſache aus etwa ſechs Meter Höhe abſtürzte und auf ein eiſernes Fahrgeſtell aufſchlug. Er mußte mit einem komplizierten Schädelbruch und ſonſtigen ſchweren Verletzun⸗ gen in bewußtloſem Zuſtand in das Krankenhaus gebracht werden. Die Aerzte hoffen jedoch, ihn am Leben erhalten zu können. I) Donaueſchingen.(40 jähriges Dienſtjubi⸗ läum.) Reichsbahnoberinſpektor Albert Wehrle, der Bor⸗ ſteher des Donaueſchinger Bahnhofs, konnte ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum feiern. (O Sipplingen(Bodenſee).(Schadenfeuer.) Aus noch unbekannter Arlache Dach 50 dem Haus der Witwe Jack und der Familie Johann Nepomuk Beirer Feuer aus, dem das Haus vollkommen zum Opfer fiel. Nur der Viehbeſtand konnte Pisten werden. Ei 10 aufenburg.(Urgeſchichtliche Entdeckungen. Auf der oberen 1 1 1 der römiſchen Ruinen und auf dem Siedlungsgelände des Oeſchgerfeldes wurden Kul⸗ turſchichten aus der jüngeren Steinzeit ſeſtgeſtellt, zahn Funde an Steinwerkzeugen wurden bereits gemacht. 1 nimmt an, daß der nordweſtlich der Stadt hinziehende Höhenrücken eine umfangreiche Siedlung aus der neolithi⸗ ſchen Periode der Urzeit war, die bis über 1500 Jahre v. Ehr. Zurückgreift. i 8 2— 3 3 2 8 „, Aus den Nachbarländern Das größte Faß der Welt Einweihung am Samstag in Dürkheim. Bad Dürkheim, 29. Aug. Am kommenden Samstag wird das Dürkheimer Rieſenfaß der Oeffentlichkeit übergeben und feierlich eingeweiht. Die Städtiſche Kurverwaltung Bad Dürk⸗ heim hat bisher den Erbauer des Faſſes propagandiſtiſch unterſtützt und hat auch das Programm für die Einweihungs⸗ feier zuſammengeſtellt. Vorgeſehen iſt u. a. auf dem Platz vor dem Rieſenfaß der Küferſchlag, ausgeführt von Dürk⸗ heimer Küfern zu Ehren des Küfermeiſters Fritz Keller, der das größte Faß der Welt erbaut hat. Dann folgt die Uebergabe des Schlüſſels an den Bauherrn durch den Archi⸗ tekten. Im Faß ſelbſt werden die geladenen Gäſte und— ſoweit Platz vorhanden— auch das übrige Publikum Platz nehmen. Das Kurorcheſter ſpielt die Akademiſche Feſtouver⸗ türe von Brahms. Dieſer folgt eine Anſprache des Bürger⸗ meiſters Imbt, der den Faßbau unterſtützt und gefördert hat. Sodann wird der Architekt erläuternde Ausführungen machen. Es folgt dann eine Weinprobe der im Faß zum Aus⸗ ſchank gelangenden Weine und ein Imbiß. Wolkenbruch über Nackenheim Nackenheim(Rheinh.), 29. Aug. Ueber Nackenheim ging zum dritten Male in dieſem Jahr ein ſchwerer Wolkenbruch nieder. Mit Blitzesſchaelle wurden die Waſſermaſſen zu einem reißenden Strom, der ſich durch die Straßen des Ortes er⸗ goß und die Gebäude und Fabrikanlagen der Vereinigten Nackenheimer Kapſelfabriken überſchwemmte. Auch in den übrigen Teilen des Ortes wurden Gärten und Höfe, Keiler und Scheunen im Nu von den Fluten, die teilweiſe einen Meter hoch in den Straßen ſtanden, überſchwemmt. Die erſt vor einigen Jahren unter erheblichen Ankoſten neuhergeſtellte Hermann Göring⸗Straße wurde beſonders ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Die Waſſermaſſen floſſen nur langſam ab, da die Schlammengen, Feldfrüchte uſw. die Kanäle verſtopft hatten. Die tiefer gelegenen Straßen des Ortes waren eine Zeitlang in erheblicher Gefahr. Auf den Weinbergen und Feldern wurde ein ſchwerer, vorläufig noch nicht zu überſehender Schaden angerichtet. Darmſtadkt.(Liebespaar vom Zug über⸗ fahren und getötet.) In der Nacht ließ ſich auf der Bahnſtrecke Lampertheim Worms ein Liebespaar von einem Güterzug Mannheim—Worms überfahren. Die beiden Lebensmüden wurden auf der Stelle getötet, ihre Perſonalien ſind noch unbekannt. Der Mann, etwa 1,60 m groß, iſt 20 bis 25 Jahre alt. Das Mädchen dürfte etwa 20 Jahre alt ſein. Seligenſtadt.(Motorradunfall mit tödli⸗ chem Ausgang.) Auf der Rückfahrt von der Saarkund⸗ gebung auf dem Ehrenbreitſtein erlitten vier Brüder aus iſſingen mit ihren Motorrädern an der bayeriſchen Gren⸗ ze auf der Landſtraße Darmſtadt—Aſchaffenburg einen ſchweren Zuſammenſtoß. Das vorausfahrende Motorrad ſtieß auf eine entgegenkommende Maſchine, wobei der eine von den beiden Kiſſingern ſofort tot war, der andere lebens⸗ gefährlich verletzt wurde. Die nachfahrenden Brüder konn⸗ ten ihre Maſchine gerade noch abbremſen. Der auf dem ent⸗ gegenkommenden Motorrad ſitzende Arbeitsdienſt⸗Gruppen⸗ führer Knop vom Sportlager Babenhauſen wurde in wei⸗ tem Bogen über das Rad geſchleudert und kam mit leichte⸗ ren Verletzungen davon. Sein Sozius Müller erlitt ſchwe⸗ re Verletzungen und mußte bewußtlos ins Krankenhaus Aſchaffenburg gebracht werden. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. — Freudenſtadt.(Ein Auto ſtürzt 21 Meter die Böſchung hinunter.) Nachmittags wollte beim Rol⸗ waſſer ein Stuttgarter Tiefbauunternehmer mit ſeinem neuen Auto einen Poſtomnibus überholen, nachdem ihm dieſer end⸗ lich Platz machte. Während der verärgerte Wagenlenker eine Geſte zum Fahrer des Poſtomnibuſſes machte, fuhr er auf den ſeitlichen Straßenſtein, der nachgab. Infolgedeſſen ſchoß der Wagen, ſich fünfmal überſchlagend, eine 21 Meter ſteile Böſchung hinunter. Trotzdem daß der Wagen ſtark beſchädigt war, trugen die vier Inſaſſen desſelben nur leichtere Ver⸗ letzungen davon. Hochzeit in Oberammergau Oberammergau, 29. Aug. Der Sohn des früheren Chri⸗ ſtusdarſtellers und jetzigen Prologsführers Anton Lang, Dr. Anton Lang, der ein Lehramt in Waſhington übernimmt, hat ſich mit der Magdalena⸗Darſtellerin, Klara Mayr, ver⸗ mählt. Ein Frühſtück in der Alten Poſt, zu dem auch eng⸗ liſche und amerikaniſche Freunde des Hauſes Anton Lang ſich eingefunden hatten, ſchloß ſich der Trauung an. Das junge Paar wird am 4. September auf dem Lloyd⸗Dampfer„Bre⸗ men“ die Reiſe in die neue Heimat antreten. Neues aus aller Welt a Aukounglück.— Ein Toter, zwei Schwerverletzte. Auf der Staatsſtraße Plauen— Oelsnitz befand ſich die Gat⸗ tin eines Plauener Arztes mit ihrem Kraftwagen in Be⸗ gleitung ihres Schwagers, deſſen Frau und eines Herrn auf der Fahrt nach Bad Elſter. Auf der naſſen Straße kam der Wagen ins Schleudern und prallte gegen einen Baum, Die vier Inſaſſen wurden auf die Straße geſchleudert und drei von ihnen, darunter die beiden Damen, ſchwer ver⸗ letzt. Der Schwager der Fahrerin iſt inzwiſchen ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Die Exploſion in Argentinien Weitere 14 Oeltanks in die Luft geflogen. London, 30. Auguſt. Wie Reuter zu der Exploſionskataſtrophe in Campana meldet, hat ſich der Brand, der der Exploſion der Benzin⸗ tanks folgte, weiter ausgedehnt. Infolge einer Winddrehung ſprang das Feuer auf weitere Oelbehälter über. Anter unge⸗ heurem Getöſe flogen 14 Oeltanks in die Luft. Drei Kinder beim Spiel mit Papierdrachen getötet. Budapeſt, 29. Auguſt. Wie aus dem ſiebenbürgiſchen Bergwerksort Petrozſeni gemeldet wird, ließ ein 13jähriger Junge einen Drachen ſteigen, der an einer Drahtſchnur be⸗ feſtigt war. Der Draht berührte eine Hochſpannungsleitung. Der Junge und zwei Spielkameraden, die den Draht in den Händen hielten, wurden vom Strom getötet. Perſonenzug im Weſterwald entgleiſt Frankfurt a. M., 30. Aug. Auf der Strecke Wiſſer⸗ Mordbach(Weſterwald) entgleiſte aus unbekannter Urſache ein Perſonenzug. Zwei Wagen ſtürzten die Böſchung hinab. Vier Inſaſſen des Zuges wurden leicht verletzt. Ein junger Mann 10 einen Armbruch davon. Die Aufräumungsarbeiten dauerten die ganze Nacht hindurch. Obſt nicht zu früh pflücken! Es iſt eine merkwürdige Tatſache, daß zwar bei Pflau⸗ men, Kirſchen, Beerenobſt ziemlich die Erforderniſſe einer marktfähigen Aufmachung beim Pflücken und Verſand er⸗ füllt werden. Anders liegt es bei Aepfeln und Birnen. Hier müſſen einmal alle mit Flecken behafteten oder von Maden befallenen Früchte ausgeleſen werden. Ganz übe! aber iſt die Sitte, die auch in Deulſchland immer mehr um ſich greift, das Obſt vor der Reife zu pflücken, es dann warm zu lagern, um möglichſt früh an den Markt zu kommen und die guten Preiſe der erſten Früchte mitzu⸗ nehmen. Der deutſche Obſtbauer ſollte ſich darüber klar ſein, daß er damit den großen Vorſprung, den er vor dem ame⸗ rikaniſchen Obſt hat, freiwillig aufgibt. Denn in der äuße⸗ ren Aufmachung iſt uns Amerika in vielem überlegen, aber das Aroma der deutſchen Früchte iſt bei richtiger Reife am Baum ſo viel beſſer, daß der Verbraucher, der auf wohlſchmeckendes Obſt Wert legt, ſelbſtverſtändlich deutſches Obſt dem ausländiſchen, künſtlich nachgereiften vor⸗ ziehen will. Das darf man ihm nicht verleiden, indem man auch in Deutſchland künſtlich nachreift. Wenn man früh an den Markt kommen will, ſo ſollte man das nur durch das Abnehmen der früher reifenden Früchte, alſo das Durch⸗ pflücken, zu erreichen ſuchen. Selbſtverſtändlich iſt Früh⸗ und Herbſtobſt einige Tage vor der völligen Reife abzu⸗ nehmen, aber nicht einige Wochen vorher. Bei Winter⸗ und Dauerobſt gilt, daß es ſolange wie möglich von der Sonne beſchienen werden muß, ſoll es haltbar und aromatiſch bleiben. Nach Möglichkeit follte man gleich beim Pflücken die verſchiedenen Fruchtqualitäten ſondern. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt heute nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. Das Reichsſportabzeichen wurde dem Jugendturner Rudolf Röſer vom Beauftragten des Reichsſportführers verliehen, nachdem er ſich ſchon im vorigen Jahre das Jugendabzeichen erwarb. * — Verbot der Verbreitung von Flugſchriften. Der Mi⸗ niſter des Innern hat ſich genötigt geſehen, ſeine Anordnung über das Verbot der Verbreitung von Flugblättern poliki⸗ ſchen und religiöſen Inhalts vom 28. Juni 1934 dahin zu erweitern, daß auch Flugſchriften unter das Verbot fallen. Es iſt in den letzten Wochen unmittelbar nach dem Verbot aufgefallen, daß verfucht wurde, das Verbot dadurch zu umgehen, daß anſtelle von Flugblättern kleine Broſchüren religiöſen oder politiſchen Inhalts unentgeltlich oder gegen geringes Entgelt verbreitet wurden. Die Erweiterung des Verbots verhindert derartige Verſuche. — Frachtverbilligungszuſchüſſe für Heu, Stroh und Streu⸗ mittel erſchöpft. Die Geldmittel, die nach der Bekanntmachung vom 9. Juli ds. Is. als Frachtverbilligungszuſchüſſe für Heu, Stroh und Streumittel für die durch die Trockenheit beſonders betroffenen Gebiete zur Verfügung ſtehen, ſind erſchöpft. Da weitere Mittel hierfür vorläufig nicht bereit⸗ geſtellt werden können, wird erſucht, von der Einreichung weiterer Anträge auf Gewährung von Frachtverbilligungs⸗ zuſchüſſen abzuſehen. — Neue Sätze für die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau. Das ſoeben erſchienene badiſche Geſetz» und Verordnungsblatt Nr. 44 enthält eine Verordnung des Miniſters des Innern über die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau. Die Aenderungen beziehen ſich vor allem auf den Paragraphen 22 und be⸗ treffen hier die Neufeſtſetzung der Gebühren, und zwar zu⸗ nächſt der Einzelgebühren und dann der Pauſchvergütung. Hierbei wird u. a. beſtimmt: Eine Entlohnung der Tätig⸗ keit des Fleiſchbeſchautierarztes und des Fleiſchbeſchauers in Form einer Pauſchvergütung iſt erſt bei Schlachtungen von mehr als 100 Tieren im Monat in einer Gemeinde zuläſſig. Iſt eine ſolche Regelung in Ausſicht genommen, ſo bedarf dieſe der zuvorigen Genehmigung des Miniſters des Innern. — Kleinrentner und Kriſenunterſtützung. Das Geſetz über Kleinrentnerhilfe vom 5. Juli 1934 regelt die Prüfung der Hilfsbedürftigkeit bei den Empfängern von Kleinrentner⸗ hilfe in einigen Punkten abweichend von den Vorſchriften der öffentlichen Fürſorge, weil ja eine weſentliche Erleichte⸗ rung für die Kleinrentner durch das Geſetz bezweckt wird. In der Praxis haben ſich nun Zweifel in den Fällen er⸗ geben, in denen Kleinrentner Kriſenunterſtützung bezogen. Beim Bezuge von Kriſenunterſtützung wird nämlich im all⸗ gemeinen jede andere Einnahme für die Prüfung der Hilfs⸗ bedürftigkeit berückſichtigt. Es könnte daher in der Praxis der Fall eintreten, daß bei der Gewährung von Klein⸗ rentnerhilfe, wenn die bisherigen Maßſtäbe angelegt würden, für den betreffenden Kleinrentner ſo hohe Einnahmen ent⸗ ſtehen, daß die Hilfsbedürftigkeit als Vorausſetzung für die Kriſenunterſtützung entfällt. Damit wäre die den Klein⸗ rentnern zugedachte Hilfe zu einem Teil illuſoriſch gemacht. Der Reichsarbeitsminiſter hat daher an den Präſidenten der Reichsanſtalt einen Erlaß gerichtet, der derartige Schwierig⸗ keiten für die Kleinrentner beſeitigt. . Heide blüht. Nun ſteht die Heide in roter Pracht. Tauſend und abertauſend Heideglöcklein läuten Sommer⸗ abſchied ein. Die Bienchen und Hummeln ſummen um das blühende Heidekraut und ſammeln Heidehonig.„Die Heide brennt“, ſagt der ſüddeutſche Volksmund.„Die Heide ſchämt ſich“, ſpricht der norddeutſche Heidebauer. Falter wiegen überm roten Heidegrund und Heideduft ſteigt auf. Die rot⸗ geflügelte Scharr⸗Heuſchrecke fliegt; erſte Herbſtfäden flat⸗ tern über dem Heideland. Im Spätſommer über die blü⸗ hende Heide wandern, iſt ſchön. Im braunroten Heidegrund, da ruht ſichs gut. Willſt du die Schönheit deutſcher Heide⸗ landſchaft ſehen, nimm Wandertracht und Wanderſtock zur Hand und wandere. Oft iſt die Heide von unſeren Dichtern beſungen worden. Storm, die Droſte⸗Hüllshoff und vor allem Hermann Löns haben das Heideland oder die Heide⸗ blume zum Gegenſtand ihrer Verſe gewählt. Die Heidelie⸗ der Löns ſind deutſches Volksgut geworden. Z Ein Mannheimer Teilnehmer am Europa⸗Rundflug. An dem Europa⸗Rundflug 1934, der von Polen in der Zeit vom 29. Auguſt bis 15. September ausgerichtet wird, nimmt auch der 30 Jahre alte Mannheimer Pilot Walter Bayer auf einer Fieſeler⸗Maſchine teil. Seit vier Jahren iſt Bayer bei der Lufthanſa tätig, nachdem er zuvor drei Jahre für die Deutſche Verkehrsfliegerſchule gewirkt hatte. Bayer war es auch, der die Blitzſtrecke Berlin— Frankfurt-Köln—Ham⸗ burg Berlin mit einer ſchnellen Heinkel⸗Maſchine eröffnete. Die Einheitsbewertung 1933 Die Bedeutung der Einheitsbewertung 1935 wird jetzt im„Grundeigentum“ näher erörtert. Es heißt dort: Noch immer gelten ſowohl für das Grundvermögen als auch für das Betriebs⸗ und das Geſamtver⸗ mögen die Einheitswerte des Jahres 1931. Der Abſchlag von 20 v. H. ſeit dem Jahre 1932 hat dieſe Geltung grund⸗ ſätzlich nicht berührt. Nach dem von Staatsſekretär Rein⸗ hardt angekündigten und teilweiſe ſchon in Angriff ge⸗ nommenen großzügigen Steuerreformwerk iſt jetzt mit al⸗ ler Beſtimmtheit mit der pünktlichen Durchfüh⸗ rung der Einheitsbewertung 1935 zu rechnen. Dieſe Ein⸗ heitsbewertung wird wenigſtens die in den geltenden Ge⸗ ſetzen ſchon vorgeſehene, aber bisher noch nicht voll zur Auswirkung gekommene umfaſſende Geltung über die Ver⸗ mögensbeſteuerung hinaus auch für die Realſteuern beſitzen, und zwar wird die Grundſteuer aller Länder und Gemeinden ab 1. Januar 1936 auf der Grundlage dieſer Einheitswerte erhoben werden. Die Grundſteuerbe⸗ ſcheide müſſen deshalb bis zum Ende des Jahres 1935 zugeſtellt ſein, und aus dieſem Grunde muß die Einheits⸗ bewertung unbedingt bis Ende Juni 1935 abgeſchloſſen ſein. Nicht ausgeſchloſſen iſt, daß die Einheitsbewertung im Rahmen der Steuervereinfachung auch noch weiter 8 ei fende Bedeutung erlangt. Die ſorgfältige Vorbereitung iſt deshalb ebenſo zur pünktlichen Durchführung als auch zur Richtigkeit not hig. Allerdings ſteht noch nicht feſt, welche Rechtsvorſchriften für die Einheitsbewertung 1935 gelten werden. Das Reichsbewertungsgeſetz dürfte ebenso wie die Reichsabgabenordnung umgebaut werden. Die Durchführungsbeſtimmungen zur Einheitsbewer⸗ tung 1931, die auch das ausſchlaggebende materielle R enthielten, weil für die zwangsbewirtſchafteten Grund nicht die Bewertungsvorſchriften des Reichsbewertun ſetzes ſelbſt galten, müſſen durch neue Durchführung ſtimmungen erſetzt werden. Welche Bewertungsgrundſätz dieſe enthalten werden, iſt amtlich noch nicht verlautbart. Aus dem Runderlaß des Reichsminiſters der Finanzen vom 31. Juli 1934 und den dem Erlaß beigegebenen Muſtern für die Hausliſten geht aber hervor, daß auch die Einheits⸗ bewertung 1935 ſich mit größter Wahrſcheinlichkeit grund⸗ ſätzlich auf die Jahresrohmiete aufbauen ſoll. Mag alles an⸗ dere(Art und Höhe der Normalſätze, der Pauſchale für Betriebskoſten, der Zu⸗ und Abſchläge uſw.) noch ungewiß ſein, ſo iſt es jedenfalls erforderlich: die Feſtſtellungen über die Jahresrohmiete rechtzeitig und unter Erſparnis von Arbeit der Behörden und der Steuerpflichtigen zu treffen. Deshalb verfügt dieſer Runderlaß, daß die Landesfinanz⸗ ämter die Vordrucke für die Perſonenſtands⸗ und Betriebs⸗ aufnahme vom 10. Oktober 1934 bereits nach den dem Runderlaß beigefügten Muſtern beſchaffen, die der Ein⸗ heitsbewertung 1935 dienen ſollen. Wenn alſo der Runderſaß auch zunächſt nur eine inter⸗ ne und vorbereitende Maßnahme darſtellt, ſo iſt es doch für die Steuerpflichtigen von großem Intereſſe und von Wich⸗ igkeit, dieſe vorbereitenden Maßnahmen zu kennen und ſchon darauf einzurichten, die geſtellten und äußerſt um⸗ anareichen Fragen ſachaemäß und richtig zu beantworten. 2 0 E 11 ſic f Frachtermäßigung für Heu und Stroh Um der Landwirtſchaft in den von der Trockenheit be⸗ troffenen Gebieten die Möglichkeit zu geben, ſich mit Heu und Stroh zu Futter⸗ und Streuzwecken aus den Ueber⸗ ſchußgebieten zu verſorgen, die zum Teil ſehr entfernt lie⸗ gen, gewährt die Deutſche Reichsbahn mit Wirkung vom 30. Auguſt 1934 für die Beförderung dieſer Güter einen weiteren Frachtnachlaß. Da die Verſorgung der Not⸗ ſtandsgebiete einen Austauſch von Heu und Stroh auch in anderen Gegenden notwendig macht, wird die Frachtermä⸗ ßigung nicht nur wie bisher für den Verſand nach den Notſtandsgebieten, ſondern darüber hinaus allgemein für den Bezug durch die Landwirtſchaft eingeräumt. Der Abſchlag beträgt für Heu 20 v. H. und für Stroh 30 v. H. von den bisher für dieſe Güter erhobenen Frachten. Die Frachtbriefe ſolcher Sendungen müſſen bei Aufgabe zur Beförderung neben der Inhaltsangabe den Vermerk tragen:„Zur Verwendung in landwirtſchaftlichen Betrieben im deutſchen Reich“. Dieſe Maßnahme gilt für das Erntejahr 1934⸗35 und iſt bis zum 15. Juni 1935 be⸗ friſtet. Invalidenverſicherung und Arbeitsbeſchaffung In einem Rundſchreiben an die Vorſtände aller der Auf⸗ ſicht des Reichsverſicherungsamtes unterſtehenden Träger der Invalidenverſicherung begrüßt es das Reichsverſicherungsamt, daß die Träger der Invalidenverſicherung an ihrem Teil die der Arbeitsbeſchaffung und Belebung der Wirtſchaft dienenden Beſtrebungen der Reichsregierung nach Kräften zu unterſtützen gewillt ſind. Um dieſe Beſtrebungen weiter zu fördern, verfügt das Reichsverſicherungsamt, daß für die Gewährung von Darlehen in Abänderung älterer Beſtimmungen die Genehmigung des Reichsverſiche⸗ rungsamtes nur dann einzuholen iſt, wenn der Zinsſatz unter 4 v. H. liegen ſoll. Es werde für die Verſicherungs⸗ träger nicht nur die unmittelbare Gewährung von Darlehen damentlich zur Förderung des Wohnungs⸗ und Siedlungs⸗ baues in Frage kommen; vielmehr könnten dieſe Zwecke auch dadurch gefördert werden, daß die Verſicherungsträger von Banken, Kreditanſtalten oder gemeinnützigen Wohnungs⸗ buu⸗ und Siedlungsgeſellſchaften Wertpapiere mit der Maß⸗ gabe übernehmen, daß der Gegenwert beſtimmten Zwecken unter beſtimmten Bedingungen zugeführt wird. Keine Eingriffe in die Arbeitsverteilung Ein Verbot des Reichswirtſchaftsminiſters. Der mit der Führung der Geſchäfte des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters beauftragte Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsmini⸗ ſter und dem Stellvertreter des Führers der NSDAP. ver⸗ ordnet, daß allein der Präſident der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung ermächtigt iſt, die Verteilung von Arbeitskräften, ins⸗ beſondere ihren Austauſch, zu regeln. Einwirkungen anderer Stellen auf die Verteilung von Arbeitskräften ſind verbolen. Als Einwirkung gilt auch das Verlangen nach Auskünften, insbeſondere aufgrund von Fragebogen. Naturſchutz und Arbeitsdienſt Abſeits von den Großſtädten, in unberührter Heideland. ſchaft, in einſamen Mooren, an der Meeresküſte und z weiten Ueberſchwemmungsgebieten liegt das Arbeitsbereig des Naturſchutzes und des Arbeitsdienſtes. Hier kämpft e Naturſchutzbewegung um die Erhaltung einzelner urſprüng⸗ licher Gebiete und ſchützt bedrohte Nakurdenkmäler vor 10 überlegten menſchlichen Eingriffen; hier ſetzt aber auch d großzügige Kulturarbeit des freiwilligen Arbeitsdienſtes e der brachliegende Gebiete, die noch das Angeſicht der landſchaft zeigen, der bäuerlichen und ſiedleriſchen Bearde⸗ tung erſchließen will. Die Forderungen beider Bewegungeſ ſo heißt es in einer Veröffentlichung der Deutſchen Arbe front, ſind berechtigt. Wohl jeder deutſche Menſch wird hohen ſittlichen Werte anerkennen, die in einer unerſchlof natürlichen Landſchaft für das Heimatgefühl und die Volle ſeele liegen. Dieſe Einſtellung iſt die Grundlage für die Na turſchutzbewegung. Ihr gegenüber ſteht die volkswirtſchaft⸗ liche Aeberlegung, die jeden Zoll unbebauten Bodens nutzbar machen will.— An erſter Stelle ſteht die Entwäſſerung von Kulturland, die durch Schaffung günſtiger Abflußmoͤglih⸗ 85 ö keiten erreicht wird. Der Grundwaſſerſpiegel wird in grö⸗ ßerem Umkreiſe geſenkt und damit die rtragsfähigkeit dez Bodens geſteigert. Infolge der Abgeſchloſſenheit und Unweg⸗ ſamkeit des zu entwäſſernden Landes, das teils noch Luch oder Bruch iſt, hat ſich dort die Tier⸗ und Pflanzenwelt beſonders gut erhalten. Es iſt jedoch unmöglich, innerhalb eines großen Entwäſſerungsbezirks kleine Gebiete unbegr⸗ heitet liegen zu laſſen, weil dadurch je nach Bodenbeſchaffen⸗ heit der Erfolg der Kultivierungsarbeiten in Frage geſtellt iſt. Die Naturſchutzbewegung muß in dieſen Fällen ſtets vor den volkswirtſchaftlichen Inkereſſen zurücktreten und ſich auf den Schutz von Gebieten beſchränken, die keine Gefahr für das umliegende Kulturland bedeuten. 5 Eine weitere Aufgabe des Arbeitsdienſtes iſt die Be⸗ ſeitigung und die Verminderung der Hochwaſſergefahr. Dulh Anſchüttung von neuen Dämmen und Erhöhung und Ver⸗ beſſerung der alten Deiche wird das Flußland vor Ueber⸗ ſchwemmungen geſchützt. In den ſehr gefährdeten Geßjelen 0 angelegt. Die natürliche Landſchaft werden Rettungsinſeln wird durch den Hochwaſſerſchutz nicht umgeſtaltet oder gat vernichtet; ſie wird im Gegenteil vor Naturkataſtrophen geſchützt.— Von großer Bedeutung iſt heute die Moorkulti vierung, weil durch ſie ein äußerſt fruchtbarer Boden geſche fen wird, der beſonders für kleine Siedlerſtellen geeignet iſt. Die Forderung des Naturſchutzes, einzelne Hoch- und Tief⸗ moore in ihrer Geſamtheit zu Schutzgebieten zu erklären, ist ſehr berechtigt. In der Einſamkeit der Moore haben ſich bis heute Arten von Tieren und Pflanzen erhalten, die nur dort noch leben. Ihre letzte Zufluchtsſtätte darf ihnen nicht ge⸗ nommen werden. Es iſt daher vor der Kultivierung des Moores zu prüfen, ob das fragliche Gebiet nicht unter den Naturſchutz fällt. Durch Anlage von Dämmen und Gräben ringt der FA D. auch dem Meere fruchtbaren Boden ab. In einigen Jahrzehnten wird die alte Nordſeeküſte in Höhe der heutigen Inſeln durch Anlandung wieder erreicht ſein. Ein ähnlicher Plan ſieht die Trockenlegung des Friſchen Haffs vor. Alle dieſe Pläne aber widerſprechen in keinem Falle dem Naturſchutzgedanken. Verſammlungs a Kalender. Fußballvereinigung 1898. Heute abend Training der Schü⸗ ler, Jugend⸗ und Seniorenſpieler. Anſchließend Spieler⸗ verſammlung. Einmactöpie am Lager. Johann 8 Würthwein, Kloppenheimerſtraße 37. Spart bei der ältesten Bank und Sparkasse am Platze Ländl. Kreclverein deckenheim e. G. mn. u. H. in Mannheim-Seckenheim. Gegründet 1881. lier drucicei. Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. MHecitar- Bate · Druciterei. Deutſche Markenbutter 8 Pfd. 1.56 Deutſcher Münſterkäſe Pfd. 22 0, 45 v. H. Fett i. T. Schweizerkäſe 5 ½ Pfd. 25 u. 28 5 45 v. H. Fett i. T. bamembert Schachtel 20 ö 50 v. H. Fett i. T. f für die Einſendung des Antrages auf Eintragung in die Liſte der Saar-Abſtimmungsberechkigten. i Nomadourkäſe, ca. 200 gr Stück 24, 20 p. H. Fett i. T. Volksabſtimmung des Saargebietes. g Allgäuer Stangenkäſe. N fd. 11 9, 20 v. H. Fetti. T. Antrag auf Eintragung in bie Eiſte der Abſtimmungs berechtigten. 5 85 0 Süßer Apfelmoſt Nn den Geaaluge gdf g Liter 20 Pfg. ae 5 A 4 ö 3% Rabatt, mit Ausnahme 90 Weatignee 5 weniger Artikel. 9 5 7 T. Nate 2. Nane und Vorname des Eberzannes:::: 47 8. Pieiger Beruf: 4 Orwöhnlichen Aufenthalt en Jeitpunkte bed klätrages I 5 4 7 Straße n 5 Felle biermtt den Untrag auf Eintragung in die Sißte der Abftl E gsbezirkes, 2 oder 3 Zimmer⸗ tn dafs Berti dee d legt, wo ich die Enwohher genſchaßt am 28. Jam 1919 batte. N W ohnung 8 Seb Dag Nora hr e per 1. Oktober zu vermieten. 9 J Zu erfragen Offenburgerſtraße 58. Spalierbirnen 7. Naum Vornamen Bates Nuttei): W und des(ert uchellch, Name asd Veranten bet 5 ee 9 ae ee eee e de e ur. N. o be gt, G O da ee eee den man, es been dune.. S080 1819 W Pfund 8 u. 10 Pfg., zu verkaufen. Hauptſtraße 110. Feinſte Tafelbirnen z. ſteriliſieren und eſſen, Pfund 8—12 Pfg. Große Back⸗ und Eßäpfel (Goldreneth) Pfd. 8—12 Pfg. Zwetſchgen Pfund 8 Pfg. Kochbirnen u. Falläpfel Pfd. 5 Pfg. Schröder, Hauptſtr. 207. 9. Famillenname, den dit Cheftan am 88. Jun 1929 ſtrug(iet Jolle einer Berkabetung bes Jamiltenſtandes nach dielem Datum) 10. Beruf em 28. Jum 1919(im Patte etnet Berufzanderung nach- diefem Datum): U. Sewelsſtäcke:(gegebenenfalls) 8 5 0 liegen ba, rg: N 1 i) eder be wake tauben Deagele td fe artet 5 0 lind: . Anſchrift ten Saargeblet, unter wechet Nittel 2 — Ort: fi-und verhaul Unterschrift des Antragſtellers von Grundbesitz, Häusern und Bauplätzen. Det Aatrag went bor den l. E 8 ebf die Gemeiabe llegt. wo det Untragſtelltt die Etawohnereigenſchaft c 28. Juni 1919 gehabt zu daben beanfyrathl. Der Gentetndeanbichnß wird den Empfang beſtätigen. 1884 an 0 b eingereicht werden in deſſen Bereich 2* Argodr 8 ertetdrtlich tur Oeser, die 30 20 Janz Ide a οαN]̃ͤi den aten tube: marta Georg Röser Immobilien(R. D. NI.) Aeltest. Fachgeschäft am Platze. Der Antrag muß ſpäteſtens am 31. Auguſt bei dem 1934 34 Nr zuſtändigen Gemeindeausſchuß im Saargebiet eingegangen ſein. Wer dieſen Antrag noch nicht geſtellt, begebe ſich ſo⸗ fort zu ſeinem zuſtändigen Polizeibüro, laſſe ſich dort ein Antragsformular geben und ſtelle es noch dort aus. Denn heute muß Ihr eintrag zur Poſt gegeben ſein! Täglich Taglohn- Zettel für Bauhandwerker ün en M S1 En L St(nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben bei zu haben in der Wilh. Sponagel, Apfelweinkelterei] Druckerei des„Neckar-Bote“. 85 öfönjsnv uses uh cpu guehpyckhl gun up; 0e eanpgesslohuh og; meg refuig molbun oz iat eil af lav rene sog Seng piigs eue an 1. unnva igen ag G enant gun usbokeg ne oſeluogvajg eg vu sue 91 ang 1 Ino emule 161 pinlant voc Men gusunolnv gun uoges ne oi e Hops Ana usgsol öng une sio nau 116g odnʒ un lap boguggdeee eden hom usgogcpou oba aogqu sech bunubebogz oleig agunßg none obo„evauo Sjboj d nad digen eiue die udreibof og“ uepfulccog usdenucpog uebnenzl eue un egi ie eheuneal eung ojnlan viapdgz 1 dans 1638 ohugog cpp med pp pinpnlsn roa nom gun quvct ie uf uoilvpzueblech ueufel Ing id zegnioa usugi uv Supue joy ug led bunu Hog Teufel uda obig urg puquebnz ulld us ulel eignu ola— uollvr ueijgn! 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Nein— von dieſer Frau wollte ſie ſich ihre harm⸗ loſe Freude nicht rauben, ihre Stimmung nicht trüben laſſen. Sie trat an das offene Fenſter und reichte Virgilio die Hand heraus: „Auf Wiederſehen, mein Freund!“ ſagte ſie herzlicher als ſonſt, aus einem unbeſtimmten Gefühl, eine Angerech⸗ tigkeit anderer wieder gut machen zu müſſen, heraus. Er ſah mit leuchtenden Augen zu ihr empor. „Wenn ich heute nacht heimkehre und Sie hören einen Jodler im Schlaf, dann denken Sie daran, daß Virgilio ſeine Madonna grüßt.“ In dieſem Augenblick gab die Bergbahn ihr eigentüm⸗ lich tutendes Abgangszeichen. * „Wo er nur ſo lange bleibt! Ich ſterbe vor Ungeduld und Sehnſucht.“ Gräfin Clementine Waldenburg ging in ihrem elegant un Salon im Hotel Axenſtein unruhig auf und ab. Sie trug ein weißes, weiches Kleid, das den ſchönen Bau ihres Körpers voll zur Geltung brachte und auf ihren berückend ſchönen Geſichtszügen zeigten ſich die Spu⸗ ren ſtarker Erregung und Ungeduld. Mit einem ſeidenen Taſchentuch fächelte ſie ſich Luft zu, denn es war am Tage recht heiß geweſen und hatte ſich auch jetzt noch nicht abgekühlt. Endlich entſchloß ſie ſich, die Tür des Nebenzimmers zu öffnen. „Mira!“ „Prinzeſſin?“ Pſt— was fällt dir heute auf einmal ein?“ rief die Gräfin erſchrocken und ungehalten.„Haſt du vergeſſen, daß wir hier nichts anderes ſind und ſein wollen, als Gräfin Waldenburg mit Begleitung?“ „Verzeih, Clementine— ich war vorhin in Gedanken. Ich werde mich nicht wieder verſprechen.— Wünſchteſt du etwas von mir?“ „Ja— haſt du nicht geſehen, ob— der Signor ſchon auf Axenſtein iſt?“ „Nein, Clementine, ſonſt wäre er wohl ſchon bei dir.“ „Er bleibt heute wieder unverantwortlich lange. In einer halben Stunde beginnt die Table d'hote. Sonſt pflegte er zwei Stunden früher zu kommen und ſie bei mir zu verbringen.“ „Vielleicht wurde er in Brunnen zurückgehalten,“ be⸗ merkte Mira. „Natürlich,“ rief die Gräfin erregt.„Das iſt es ja gerade, was mich ſo martert und quält. Seit jene Frau, mit der wir ihn wiederholt trafen, in Brunnen iſt, vernach⸗ läſſigt er mich. Die Eiferſucht macht mich raſend. Wenn man mich aus ſeinem Herzen verdrängt hätte— das er⸗ trüge ich nicht.“ „Clementine—“. „Willſt du mir Vorwürfe machen, mir Moralpredigten halten, Mira?“ ſchnitt die andere ihr jeden Einwurf ab. „Dazu wäre es zu ſpät, Liebe. Ich weiß ſelbſt, daß es eine unglückſelige Leidenſchaft von mir iſt, aber ſie ſitzt zu tief in mir— ich werde ſie nicht los und— will ſie auch nicht loswerden.— Mira, Mira, welche ſelige Stunden habe ich an ſeiner Seite genoſſen. Oder— glaubſt du, daß ich an der Seite eines Prinzen Egon glücklich ſein könnte, auch wenn ich ihn liebte?“ Si lachte verächtlich auf.— Wer hat auch je danach gefragt, ob ich ihn liebe? Man hat mich einfach verlobt, weil es im Intereſſe der Fami⸗ lien lag— weiter nichts. „Und— was ſoll daraus werden, Clementine?“ wagte Mira ernſt und beſorgt einzuwerfen. „Mein Himmel— was ſoll daraus werden!“ rief die Prinzeſſin ungeduldig,„ich wünſche nichts anderes, als daß es ſo bliebe.“ „Aber es kann nicht ſo bleiben— du wirſt einmal ein — Ende machen müſſen.“ „Niel, fuhr Clementine leidenſchaftlich dazwiſchen, „nie— ſage ich dir.“ „So— wird es ein Ende mit Schrecken nehmen.“ „Anke— haſt du wieder deine törichten Beklemmun⸗ en und Ahnungen, an denen du in letzter Zeit ſo häufig ſtrom nach dem Herzen. leideſt?“ ö „Ich halte nur meine Augen offen. Glaubſt du, es fiele nicht längſt auf, daß wir jedes Jahr nach Brunnen gehen?“ „Mein Himmel, man weiß doch, daß mir der Aufent⸗ halt im Süden meiner angegriffenen Geſundheit wegen ärztlich verordnet worden iſt.“ „Daran glaubt man längſt nicht mehr, und als wir im Februar und März in Monte weilten, da tauchte auf ein⸗ mal der Herr von Hohenfels auf—“ „Das alte Ekel, ja,“ unterbrach die Prinzeſſin ſie un⸗ wirſch.„Der wollte uns veranlaſſen, heimzukehren—“ „Auf Befehl deines zukünftigen Gatten!“ i „Ünſinn, Mira— Der hat andere Intereſſen, als ſich mit meiner Perſon zu beſchäftigen,“ warf Clementine verächtlich hin. „Er hat Verdacht geſchöpft, Clementine,“ widerſprach Mira,„das iſt es, was mich beunruhigt, mich mißtrauiſch und argwöhniſch macht. Wir müſſen jetzt doppelt auf un⸗ ſerer Hut ſein, denn ich fühle es, man bewacht uns hier ſchärfer, als wir denken. Ueberall wittere ich Spione.“ „Du leideſt an Viſionen. Aber glaube es mir— wenn ich hier auf meinem Wachtpoſten ſitze, fliegt mir das Herz in der Bruſt bei dem geringſten Geräuſch. Jeden Augen⸗ blick denke ich, der Prinz könnte eintreten und uns über⸗ raſchen.“ „Pah,“ machte die Prinzeſſin,„du biſt wirklich ein Angſthaſe. Der Prinz hat ſich bisher noch immer angemel⸗ det, wenn er mich beſuchen kam.“ „And wenn er eines Tages überraſchend käme, wenn jene Spione ihm genau die Stunde verrieten, wo— er bei dir iſt—“ „Mein Himmel— mit welchen Hirngeſpinſten quälſt du dich und mich, Mira!“ rief die Prinzeſſin jetzt, am Rande ihrer Geduld.„Höre doch endlich damit auf! Wenn du das verabredete Zeichen gibſt, verſchwindet Virgilio durch den zweiten Ausgang in dem kleinen Nebenzimmer, das weißt du ja und kannſt wirklich ganz beruhigt ſein, Liebſte. Im Augenblick fehlt mir jedes Verſtändnis für deine Angſt und Sorgen.— Ich zittere vor Ungeduld und Erwartung— wenn er doch erſt hier wäre!— Alles an⸗ dere iſt mir gleich und wenn alles über mir zuſammen⸗ ſtürzen ſollte.“ „Mein Gott, Clementine, wie aufgeregt du wieder biſt.“— „Still— hörſt du nicht Schritte? Das iſt er— endlich — endlich!“ Ehe Mira noch ein Wort erwidern konnte, war ſie hinaus. Kurze Zeit darauf wurde die Tür nach ihrem Salon geöffnet und Virgilio trat über die Schwelle. In ſehr beherrſchter Haltung an die offene Balkon⸗ tür gelehnt, erwartete ihn Clementine. Sie wäre ihm am liebſten entgegen, in die Arme geeilt, aber ſie bezwang 5 Sie mußte ihm zeigen, daß ſie nicht mit ſich ſpielen ieß.— „Guten Abend, Clementina,“ begrüßte Virgilio ſie in der gewohnten vertrauten Weiſe. „Ah— Virgilio— du kommſt noch? Ich hatte dich kaum noch erwartet,“ ſagte ſie in ſo gleichgültig herab⸗ laſſendem Ton, daß es in ihm aufwallte. „So?“ fragte er empfindlich,„dann— kann ich wohl wieder gehen.“ Sie antwortete nicht ſogleich. Da machte er kurz Kehrt und ging der Tür zu. „Virgilio!“ Mit wenigen Schritten war ſie an ſeiner Seite. Alle ihre angenommene Kälte war mit einem Schlage verflo⸗ gen. Sie ſtreckte ihm beide Hände hin und ſah ihm mit leidenſchaftlich zärtlichem Blick in die Augen: „itzkopf du— lieber, einziger! Du weißt doch, daß ich mit Sehnſucht deiner harrte. Warum ließeſt du mich heute wieder ſo lange warten?“ „Clementina— es war mir nicht eher möglich, ich hatte noch in Brunnen zu tun,“ redete er ſich heraus. Ihre ſcharfen, argwöhniſchen Augen merkten ihm die Verlegenheit an. Das trieb ihr das Blut in einem Feuer⸗ 22 (Fortſetzung folgt.) Die Am Gk Die Chormitglieder des Muſikvereins„Harmonie“ Hatten ſich zur Chorübung verſammelt. Hier und da ſtan⸗ den einzelne Gruppen im Saal und dem danebenliegenden Garderobenzimmer plaudernd, erzählend, einige ſich er⸗ eifernd, andere begütigend. Der neue Chordirigend, der ſeit einigen Monaten den Chor leitete, war wie immer Gegenſtand der Anterhal⸗ tung und des allgemeinen Intereſſes. Kurz vor der Aufführung eines Oratoriums war der vorherige Dirigent und Begründer des Vereins plötzlich ſchwer erkrankt und außerſtande, je wieder den Verein zu leiten. Die Stelle wurde ausgeſchrieben und zahlreiche Be⸗ werbungen liefen ein. Man wurde ſchlüſſig, dem Organiſten an der Martinskirche, Heinz Vollrad, der ſich bereits durch Konzerte mit ſeinem Kirchenchor einen Namen gemacht hatte, in der Bewerbung den Vorrang zu laſſen. Von ei⸗ nem Probekonzert, dem die Einſtudierung eines Orato⸗ riums voranging, ſollte die Wahl abhängig gemacht wer⸗ den. Nun war aber ein Mitglied des Chores, Kurt Zöll⸗ ner, bei dem letzten Konzert für den erkrankten Dirigen⸗ ten eingeſprungen und hatte es zu allſeitiger Zufriedenheit geleitet. Er hatte wohl ſtark gehofft, die Dirigentenſtelle zu erhalten und ſah ſich nun enttäuſcht und gekränkt. Noch gab er ſeine Sache freilich nicht verloren. Geſchickt 1 555 er es verſtanden, einen großen Teil des Chores auf ſeine Seite zu bringen, ebenſo traten ſeine Freunde für ihn ein. Verlief das Konzert des neuen Dirigenten ungünſtig, ſo mußte die Wahl unſtreitig auf ihn fallen. Es gab aber auch viele, die Heinz Vollrad warme Sympathie entge⸗ gen brachten. So ſpaltete der Chor ſich allmählich in zwei Parteien. Der zuſammenhaltende Chorgeiſt war geſchwun⸗ den und faſt jedesmal in den Uebungsſtunden kam es zu kleineren Reibereien. Anter dieſen Amſtänden hatte der neue Dirigent von vornherein einen ſchweren Stand gehabt. Man machte ihm Vorſchriften:„So und ſo hätte es der frühere Dirigent gehalten,“ man widerſprach ihm, kritiſterte ſeine Maß⸗ nahmen und fühlte ſich bei der geringſten Kleinigkeit von ihm verletzt. Sein Verhalten bildete auch heute wieder den Ge⸗ ſprächsſtoff. Einige Damen hatten ſich dabei ereifert und den Dirigenten ordentlich aufs Korn genommen. „Iſt das eine Art mit Damen umzugehen?“ nahm eine ſpindeldürre Frau mit heller, krähender Sopran⸗ ſtimme jetzt das Wort.„Behandelt er uns nicht wie Schulkinder? Wie er neulich den zweiten Sopran abkan⸗ zelte, das war doch haarſträubend! Ich ließe mir ſo etwas nicht gefallen. Sofort würde ich aus dem Verein aus⸗ treten.“ Ein ſchlankes junges Mädchen, das in der Gruppe ſtand, war glutrot geworden und obgleich das Wort nicht direkt an ſie gerichtet war, antwortete ſie doch ſchnell: „Wir laſſen es uns auch nicht gefallen, Frau Junghans. sehn werden ſehen, daß wir——“ ſie ſtockte plötzlich und wieg. Der neue Dirigent, ein großer, ſtattlicher Mann, der auf den erſten Blick älter ausſah, als ſeine 29 Jahre es bedingten, war ſoeben eingetreten. Als er an der kleinen Gruppe vorüberging, grüßte er freundlich. Die Damen dankten ebenſo höflich; nur die junge Dame, die ſich vor⸗ in bei ſeinem Eintritt in ihren Worten unterbrochen tte, neigte kaum merklich und ſehr hochmütig den Kopf, en eine Fülle goldblonder Haare umrahmte. Heinz Vollrad ſchritt weiter der Garderobe zu, ohne den hoch⸗ mütigen Gruß zu bemerken oder bemerken zu wollen. Run ſuchten alle ihre Plätze auf, auch Felizitas Man⸗ gold, die junge Dame, die dem neuen Dirigenten eine ſo offene Abneigung entgegenzubringen ſchien. „Warum ſetzen Sie ſich nicht mehr auf Ihren Platz in der erſten Reihe?“ fragte eine vor ihr Sitzende. „Es paßt mir nicht mehr,“ antwortete ſie leichthin. „Aber mit Ihrer ſchönen Stimme ſollten Sie doch nicht zweiten Sopran ſingen.“ „O, darauf kommt es ja nicht an.“ Eine kleine Brünette in der vorderen Reihe ſtieß ihre Nachbarin an. ſtürzlerin i z ze „Wiſſen Sie, warum Felizitas Mangold ſo aufgebracht gegen den Neuen iſt?“ „Nun?“ „Erſtens— weil er ſie noch nicht zur Solopartie enga⸗ giert hat— ſie hat doch bisher ſtets geſungen— und zwei⸗ tens— nun, Sie wiſſen doch, was man munkelt.“ „Kein Sterbenswörtchen— verraten Sie es mir doch,“ bat die andere, die noch nicht lange dem Chor angehörte, neugierig. „Aber nur unter dem Siegel tiefſter Verſchwiegenheit.“ „Verſchwiegen wie das Grab werde ich ſein,“ kam es leiſe zurück. „Nun alſo— die ſchöne Felizitas und Kurt Zöllner, der das letzte Konzert dirigierte, ſollen heimlich verſpro⸗ chen ſein. Natürlich möchte ſie ihn lieber zum Dirigenten haben und Vollrad ſoll geſtürzt werden.“ 5 „Ah— das iſt ja intereſſant. Aber ſagen Sie: hat Felizitas Mangold die Macht—— 2“ „Bitte, Ruhe, meine Damen. Haben wir denn ein Kaffeekränzchen oder eine Uebungsſtunde?“ ſcholl Heinz Vollrads Stimme dazwiſchen. Erſchreckt fuhren die beiden Sprecherinnen zuſammen. Sie hatten das Zeichen des Dirigenten zum Anfangen überhört und nahmen nun ſchnell, der nicht eben ſehr liebenswürdigen Aufforderung Folge leiſtend, ihre Noten zur Hand. Das Ueben begann. Mit viel muſikaliſchem Verſtänd⸗ nis und gewiſſenhafter Sorgfalt übte Heinz Vollrad die ſchwierigen Chöre ein. Natürlich ging es dabei nicht ohne Tadel ab. Das Konzert ſtand dicht bevor und noch ließ vieles an der Ausführung und am Klange zu wünſchen übrig. Beſonders wurde den Vortragszeichen zu wenig Achtung geſchenkt, ſo oft er es auch monierte. Ob es nun aus Nachläſſigkeit, Gleichgültigkeit oder offenem Wider⸗ ſpruch nicht beachtet wurde, es reizte und erregte ihn. „Piano, meine Damen, piano!“ rief er endlich, die Geduld verlierend.„Wie oft ſoll ich es Ihnen noch ſa⸗ gen, daß dieſe Stelle piano geſungen werden muß!“ „Bitte, uns nicht immer anzuſehen— wir haben ſo leiſe wie möglich geſungen,“ ließ ſich jetzt eine pikierte Stimme aus der erſten Reihe des Alts vernehmen. „Am Himmelswillen, meine Damen, wollen Sie denn nicht endlich damit aufhören, alles perſönlich zu nehmen? Ich meinte nicht Einzelne, ſondern den ganzen Alt, und dabei kann ich doch unmöglich den Sopran anſehen.“ „Sie haben uns beide hier angeſehen und ſo mußten wir es auf uns beziehen,“ beharrte die Erſtere.„Wir ſtehen hier nur um der guten Sache willen und haben nicht nötig, uns wie Schulkinder behandeln zu laſſen.“. „Aber ſich wie ſolche zu benehmen,“ dachte Heinz Voll⸗ rad ingrimmig. Am liebſten hätte er laut herausgelacht, aber der Aerger über dieſe kleinlichen Störungen über⸗ wog dieſe Stimmung. 5 „Sie bieten alles auf, mir mein Amt ſo ſchwer wie möglich zu machen,“ antwortete er mit mühſam beherrſch⸗ ter Stimme.„Wenn es meine Ehre nicht erforderte, aus⸗ zuharren,— längſt hätte ich Ihnen den Dirigentenſtab vor die Füße geworfen.“„„ „Ah— das iſt ſtark— unerhört!“ So ging es in leiſen, empörten Ausrufen durch den Chor. Ein Murren, ein Tuſcheln begann. Im zweiten Sopran gährte es und Fe⸗ lizitas Mangold ſtachelte leiſe auf. 5 Mit einer kurzen Wendung ſchritt Vollrad zum Flügel und ſchlug einige Akkorde an, mit einer Wucht, in der ſein ganzer Zorn zum Ausbruch kam. Das beſänftigte ihn wieder. Er lachte: f „Weiter— Chor 7,“ rief er dann laut in das Stim⸗ mengewirr hinein. Der Lärm verſtummte, alle erhoben ſich Es war kein Widerſtand. Seine Worte hatten doch gewirkt. Ohne we⸗ ſentliche Störung wurde bis zum Schluſſe geübt. Auf dem Heimwege gab es wieder genügend Stoff zur Anterhaltung. Die Meinungen waren wie ſtets geteilt. Die Neutralen amüſierten ſich nur und fanden es jetzt „äußerſt intereſſant“ im Chor. Als Felizitas Mangold auf