* nh ahnlangea 461 gung S aun nech ono 6a„ ien D ne zu qgu vam! ueBöllegun 1 5 10511 Din 85. 2 2 „11% Anu 2314 41r uego usünzs 59 1 rn 2121 8 na anvfch e e er „ VPV N re 4 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mtb. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-geile 3 Pfg. Textteil go mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VII. 34 1200 Taue und uz gent für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Dertünbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich; Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 84. Jahrgang Freitag, den 31. Auguſt 1934 Nr. 203 99 7* Platz für ältere Arbeitsloſe! Die Anordnung über die Verkeilung von Arbeitskräften. Verpflichtung für alle Betriebe. Berlin, 30. Auguſt. Nachdem der Keichswirkſchaftsminiſter im Einverneh⸗ men mit dem Reichsarbeitsminiſter und dem Stellvertreter des Führers der NSDAP. durch Verordnung vom 10. Auguſt 1934 beſtimmt hak, daß der Präſidenk der Reichs unſtalt für Arbeilsvermiktlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ kung allein ermächligt iſt, die Verteilung von Arbeikskräf⸗ ten, insbeſondere ihren Auskauſch zu regeln, und jede Be⸗ täligung anderer Stellen auf dieſem Gebiele verboten und mit Skrafe bedroht hat, iſt nunmehr von dem Präſidenken der Reichsanſtalt aufgrund der ihm erteilten Ermächtigung eine Anordnung erlaſſen und im Keichsanzeiger veröffenk⸗ licht worden. Leitgedanke dieſer Anordnung iſt, die altersmäßige Gliederung der in den Betrieben und Verwaltungen Be⸗ schäftigten unter Berückſichtigung betriebstechniſcher und wirtſchaftlicher Erforderniſſe ſo zu geſtalten, daß ſie den ſtaatspolitiſchen Erforderniſſen nach bevorzugter Beſchäfti⸗ gung arbeitsloſer älterer Arbeiter und Angeſtellter, ins⸗ beſondere kinderreicher Familienväter, Rech⸗ nung trägt. Hiervon betroffen werden alle privaten und öffentlichen Betriebe und Verwaltun⸗ gen, die Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigen, mit Aus⸗ nahme der Land⸗, Forſt⸗ und Hauswirtſchaft und der Schiffe. Die Führer der Betriebe und Verwalkungen ſind ver⸗ pflichtet, erſtmalig im Laufe des Sepkember ihre Gefolg⸗ ſchaft auf die alkersmäßige Juſammenſetzung hin durchzu⸗ prüfen und das Ergebnis für eine Nachprüfung durch die Arbeiksämter ſchriftlich niederzulegen. Darüber hinaus haben die Führer größerer Betriebe formularmäßig bis zum 1. Oktober 1934 dem zu⸗ ſtändigen Arbeitsamt zu melden, wieviel Arbeiter und An⸗ geſtellte über und unter 25 Jahren bei ihnen tätig ſind und in welchem Umfange und Zeitraum die Auswechſelung Ju⸗ gendlicher mit älteren Arbeitskräften vorgenommen wer⸗ den ſoll. Zu dem Perſonenkreis der jüngeren Arbeiter und Angeſtellten, die von einem ſolchen Ausktauſch auszunehmen ſind, gehören Wehrmachtsangehörige, alte Kämpfer der Wehrverbände und der NSDAP., ferner Perſonen. die im Arbeitsdienſt oder in der Landhilfe mindeſtens ein Jahr tätig geweſen ſind. Die Führer der Betriebe haben ſich mit den Arbeitsämtern darüber ins Benehmen zu ſetzen, daß die zur Entlaſſung Kommenden andere Arbeitsplätze, wie in der Land⸗ und Hauswirtſchaft, im Arbeitsdienſt oder in der Landhilfe erhalten. Die durch die Entlaſſungen freige⸗ wordenen Arbeitsplätze ſind durch die bei den Arbeitsäm⸗ tern anzufordernden älteren Arbeitsloſen wieder zu beſetzen. Abgeſehen von dieſem Arbeitsplatzauskauſch dürfen in Zukunft Perſonen unter 25 Jahren nur noch mik Zuſtim⸗ mung der Arbeitsämter in den von der Anordnung be⸗ troffenen Betrieben und Verwaltungen eingeſtellt werden. Ausnahmen hiervon ſind lediglich Lehrlinge, mit denen ein Lehrvertrag über mindeſtens zwei Jahre abgeſchloſſen wird. Für ältere Angeſtellte über 40 Jahre, die nach längerer Arbeitsloſigkeit infolge Austauſches einge⸗ ſtellt werden, ſind zum Ausgleich von Minderleiſtungen Leiſtungszuſchüſſe bis zur Höhe von 50 Mark und Kinderzulagen aus Mitteln der Reichs anſtalt vor⸗ geſehen. Beſondere Beſtimmungen ſind daneben. für die Lan d⸗ und Forſtwirtſchaft getroffen Die Einhaltung und Durchführung der ſozialpolitiſch außerordentlich bedeutſamen Maßnahmen wird durch Strafbeſtimmungen gegen Nichtbefolgung ſicher⸗ gestellt. Es wird daher allen Führern von Betrieben, Vor- ſtänden und Verwaltungen, ſowie Leitern ſonſtiger Stellen dringend angeraten, ſich mik dem Inhalt dieſer wichtigen Anordnung eingehend zu befaſſen. Die Strafrechtserneuerung Angleichung an die geſunden Volksanſchauungen. Berlin, 30. Auguſt. Ueber den e Stand der Strafrechtserneue⸗ rung berichtete Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner bei einem Preſſeempfang. Die dringendſten und wichtigſten Glieder der Geſamtreform ſeien von der nationalſozialiſti⸗ ſchen Regierung durch die Novellengeſetzgebung vorwegge⸗ nommen, insbeſondere der Kampf gegen die Gewohnheits⸗ verbrecher ſowie gegen Hochverrat und Landesverrat. Gleichzeitig ſeien die Vorarbeiten für die Reform des Strafgeſetzbuches in Angriff genommen. Das neue Straf⸗ recht habe vom Standpunkt der Gemeinſchaft aus orientiert werden müſſen. Der Reichsjuſtizminiſter entwickelte im einzelnen die wichtigſten Grundſätze des neuen Strafrechts. Am Aus⸗ dune punkt ſtanden die Lebensrechte, der Rechtsfriede, der rbeitsfriede und das Wohl des Volkes. Beſonders aus⸗ führlich verbreitete ſich Dr. Gürtner über das Willens⸗ e Das geltende Recht zwinge den Richter, den erſuch unter allen Umſtänden milder zu beſtrafen als das 1 Verbrechen. Dieſer Grundſatz finde ſich im kom⸗ enden Recht nicht mehr. Der Verſuch ſei grundſätzlich Bad Eilſen, 30. Auguſt. Auf der internationalen Konferenz für Agrarwiſſen⸗ ſchaft ſprach der mit der Führung des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums beauftragte Reichsbankpräſident Dr. Schacht über das internationale Schulden⸗ und Kreditproblem. Er erklärte den zu hohen Kapitalzins im letzten Grunde daraus, daß die Politik jene Atmoſphäre des internationa⸗ len Vertrauens, die für langfriſtige Anlagen unentbebrlich ſei, noch immer nicht geſchaffen habe. Der Kapitaliſt hielt von jeher die Umringung eines waffenloſen Staa⸗ tes im Herzen Europas durch hochgerüſtete Nachbarn für eine ſtändige Bedrohung des Weltfriedens. Dr. Schacht gab dann ein Bild von der Geſtaltung der Rohſtoffpreiſe. Heute werde die Farm⸗ und Plan⸗ tagenwirtſchaft faſt aller überſeeiſcher Länder nur durch künſtliche Maßnahmen der Staaten notdürftig am Leben erhalten. Der Kern der Sache ſei der, daß zunächſt der Störungsfaktor beſeitigt werden müſſe, der beide Erſcheinungen, nämlich die mangelnde Stabiliſierung der Währungen und die Handelshemmniſſe, verurſacht habe. Dieſer Störungsfakkor ſei die politiſche Verſchuldung aus dem Weltkrieg. Vor dem Kriege habe es politiſche, ohne wirtſchaftlichen Gegenwert entſtandene Zahlungen nicht gegeben. Aus hin⸗ ſichtlich der Zinsſätze zeigte ſich, daß D 2151 chland allein den verlorenen Krieg zu bezahlen hatte. Seit 1918 ſei die Wirtſchaft von der Politik erdrückt worden. Eingehend ſeßte ſich dann Dr. Schacht mit dem Repa⸗ 999 5 2 rationsſyſtem und dann vorgenommenen Ver⸗ ſchleierung de 0 18 inander Deutſch⸗ land könne ſich e e Auslandsanlei⸗ hen unter dem Zwang des fehlten Reparationsſyſtems angenommen habe. Bei den ausländiſchen Staaten entfalle dieſes Argument. Deutſchland war mit Auslandskapital nicht gedient; ſollte es Reparationen zahlen, ſo brauchte es Abnehmer für ſeine Waren, und dieſe Abnehmer konnten in erſter Linie die unentwickelten Länder ſein. 11 Milliarden abgetragen Dr. Schacht wies dann nach, daß Deutſchland im Ver⸗ lauf von drei Jahren(unter Berückſichtigung der Entwer⸗ kung ausländiſcher Währungen) 11 Milliarden Mark, d. i. mehr als ſeine geſamte unpolitiſche Verſchuldung abge⸗ tragen habe, und kennzeichnete die rigoroſen Maßnahmen. die Deuiſchland zur Erreichung dieſes Zieles getroffen hakte. Heuke iſt Deutſchlands Transferfähigkeit völlig erſchöpft. Die Reparationen, die heute leider nicht mehr den Regierungen, ſondern gutgläubigen Privatleuten geſchuldet werden, kann es nicht mehr aus eigener Kraft regulieren. Den Beweis dafür, daß es ſich hierbei um ein Welt⸗ problem handelt, liefert die Entwicklung der Weltkriſe ſelbſt. Ihre ungeheure Verſchärfung iſt durch den Abruf der Auslandsgelder aus Deutſchland verurſacht. Die Handels⸗ hemmniſſe des Auslands zeigen klar, daß die Weltwirtſchaft ein Maß deutſcher Ausfuhr, wie es die Verzinſung und Ab⸗ tragung der deutſchen Verſchuldung erforderlich gemecht hätte, einfach nicht bei ſich aufzunehmen vermochte bzw. wünſchte. In dieſer Unmöglichkeit liegt der Kernpunkt des deutſchen Schuldenproblems. Unter dieſen Amſtänden iſt es zwecklos und unſinnig, durch irgendwelchen Druck auf Deutſchland Zahlungen erzwingen zu wollen. ſo zu beſtrafen wie die Vollendung Die Frage, ob der Ver⸗ ſuch gelungen ſei, könne allerdings bei der Strafbemeſſung eine Rolle ſpielen. Der bisherige Grundſatz, daß niemand beſtraft werden könne, es ſei denn, daß der Buchſt abe des Geſetzes erfüllt werde, habe dazu geführt, daß es dem geriſſenen Verbrecher gelingen konnte, durch die Maſchen des Geſezes zu ſchlüpfen. Die Kommiſſion ſetzte ſich in bewußten Gegenſatz zu dem geſchriebenen geltenden Recht. Sie ſetzte ſich aber nicht in Gegenſatz mit dem normalen Rechtsempfinden des Volkes. Keine Steriliſierung von Ausländern Das Preſſepolitiſche Amt der NSDAP. teilt mit: In einem großen Teil der Auslandspreſſe wurde kürzlich in großer Aufmachung darüber berichtet, daß in Wies ba⸗ den die italieniſche Staatsangehörige Roſa Labriola ge⸗ gen ihren Willen zwangsläufig ſteriliſtert worden ſei. Die Blätter, beſonders die italieniſchen, nahmen dieſe Meldung zum Anlaß, um in ſchärfſter Weiſe gegen das deutſche Ge⸗ ſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes und den Natio⸗ nalſozialismus überhaupt Stellung zu nehmen. Die Nach⸗ Irreführung der Heffentlichkeit darſtelle. Das zuſtän⸗ dige gegen e Wiesbaden ſtellt amtlich feſt, daß gegen die t 1 rag auf Unfruchtbarmachung geſtellt worden war, daß as Auguſt abgelehnt hat. 5 f prüfung dieſer Meldung hat ergeben, daß ſie eine grobe ragliche Italienerin allerdings ein An⸗ ericht ihn jedoch in der ordentlichen Sitzung vom 15. Mehrjähriges Moratorium nötig. Keine Behebung der Weltkriſe ohne Bereinigung der deutſchen Auslands⸗Verſchuldung. Die politiſche Verſchuldung als Zerſtörungsfaktor. Die Rolle, die Deutſchland im Welthandel ſpielt, zeigt, daß eine Beendigung der Weltkriſe ohne Bereinigung der deut⸗ ſchen Auslandsverſchuldung höchſt unwahrſcheinlich iſt. Jur Selbſthilſe gezwungen Dr. Schacht wandte ſich auch gegen die Vorwürfe, daß Deutſchland ſelbſt nichts oder nicht genug beigetragen habe, um das Auslandsſchuldenproblem zu löſen. Er wies in die⸗ ſem Zuſammenhang auch die Abwegigkeit des Vorſchlages einer Devalvation nach. Deutſchland ſei heute gezwungen, mit aller Energie die Ausbeutung ſeiner einheimiſchen Rohſtoffquellen zu betrei⸗ ben, die Verwendung von Erſfatzſtoffen zu forcieren und der⸗ gleichen. Es habe wenig Wert, daß man uns vorhalte, Deukſchland ſchade ſich damit ſelbſt. Uns bleibe kein anderer Weg übrig, aber eine ſolche Entwicklung könne die Welt⸗ wirtſchaft nicht gleichgültig laſſen. Grundfalſch ſei es, das internationale Schuldenproblem lediglich vom wirtſchaftlichen Standpunkt zu betrachten. In Deutſchland ſei die Gefahr der Bolſchewiſierung vom Nationalſozialismus in letzter Stunde abgefangen worden. Dauere die Kriſe noch länger an, ſo dürfte manches Land, das dies nicht glaubt, aus eigener Erfahrung heraus ſeine Anſichten ändern. * 4 1.* Löfungsmöglichkeiten Dr. Schacht zeichnete dann zwei theoretiſche möglichkeiten: 1. Die deutſchen Waren werden von allen Erſchwerun⸗ gen freigeſtellt; 2. die deutſchen Schulden werden geſtrichen. Da beide Wege nicht denkbar ſeien, müſſe der praktiſch mögliche Weg in der Mitte liegen, und zwar in der Richtung, daß die Regierungen der Gläubiger⸗ ſtaaten in eine erhöhte Abnahme deutſcher Warenlieferun⸗ gen und die Gläubiger in eine Herabſetzung ihrer Schuld⸗ forderungen einwilligen. Ein ſolcher Mittelweg hätte noch vor einem oder zwei Jahren allein Erfolg verſprochen. Heute reiche er nicht mehr aus. Deutſchland könne heute ſeinen Schuldendienſt nur unter einem vergrößerten Welt⸗ handelsvolumen leiſten, in das es aber unter dem Druck des internationalen Deflationsprozeſſes nicht hineinwachſen könne. Es werde daher nichts anderes übrig bleiben, als ihm ein mehrjähriges Vollmorakorium zur Erho⸗ lung zu gewähren. Gleichzeitig werde man die Laſt der Auslandsverſchuldung auf ein Maß zurückführen müſſen, das nach Ablauf des Morakoriums auf die Dauer getragen werden könne. Wenn ein internationales Abkommen dieſe beiden Vor⸗ ausſetzune, ſicherſtelle, ſo ſei das entſcheidende Hemmnis Löſungs⸗ für eine Belthandelsbelebung beſeitigt. Es werde ſich dann von ſelbſt ergeben, daß Deutſchland diejenigen Warenkkedite erhalte, die es ihm geſtatten, ſeine normale Kaufkraft auf dem Weltmarkt auszuüben. Solche Waren⸗ kredite liguidieren ſich von ſelbſt und ſie waren von jeher die unentbehrliche Brücke im Warenaustauſch der Völker. Dr. Schacht richtete dann zum Schluß einen ſtarken Ap⸗ pell an die welkwirkſchaftliche Vernunft. Es ſei Deulſchlands Pflicht darauf hinzuweiſen, daß jeder ver⸗ lorene Monat feine internationale Leiſtungsfähigkeit zwangsläufig verringert, den Welthandel weiter ſchrump⸗ ſen käßt, die Weltkriſe verlängert und ihre Bereinigung erſchwert. PCC ĩðù'ù00ꝙ0o0é0ꝙb00b0bPbꝙb0b0GbGéòbTPbPbGbPGTGGPGTGTGTGTGGGGGTPGGGGGT(Tͤk''T—T—T—T—W—TWTWBÿW—„TW—TTw%h pp „Das ſchlechte Gewiſſen Italiens“ Scharfe ſüdſiawiſche Angriffe. Belgrad, 31. Auguſt. Die halbamtliche„Vreme“ widmet am Donnerstag ihren Artikel der Abwehr der Angriffe der italieniſchen und öſter⸗ reichiſchen Preſſe. Gleichzeitig antwortet das Blatt mit neuen ſcharfen Gegenangriffen. Es führt u. a. aus: Südflawien ſei jener Staat, der mit vollem Recht der Ankläger Italiens ſein könnte. Belgrad habe hinreichendes Beweismaterial und ſet in der Lage, vor der Weltöffentlich⸗ keit die Frage aufzurollen, ob nicht alle Nöte und Anbilden, die in den letzten Jahren das öſterreichſſche Volk ertragen habe, die Folge der aufdringlichen Einmiſchung Italiens in die öſterreichiſche Innenpolitik ſeien. Der neueſte Feldzug gegen Südflawien, bei dem die Wiener„Reichspoſt“ vorgeſchoben worden ſei, gehe nur auf das ſchlechte Gewiſſen Italiens zurück, das vor den Folgen ſeiner neuen Einmiſchung in fremde innen⸗ politiſche Angelegenheiten zu zittern ſcheine. Es ſei eine außer⸗ ordentlich bezeichnende Tatſache, daß die Nachricht des halb⸗ amtlichen Organs der Wiener Regierung, 55 wonach eine deutſch⸗füdſlawiſche kriegeriſche Verſchwörung im Gange fei, 8 i am Tage der Rückkehr des Kanzlers Schuſchnigg aus Florenz veröffentlicht worden ſei. 0 richt ſehr töricht. ** e N Im übrigen ſei dieſe Nach⸗ 3 1 Zwei Briefe Hindenburgs Er bittet um ſeine Verwendung im Weltkrieg!— Eine intereſſante Veröffentlichung. Berlin, 30. Auguſt. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht in Fakſimile zwei Briefe vom 12. Auguſt 1914 und vom 9. November 1914, die der damalige General der Infanterie, General von Hindenburg, an den Generalleutnant und General⸗ quartiermeiſter von Stein gerichtet hat. Die Briefe, die Paſtor von Stein in Quedlinburg, der Sohn des ehema⸗ ligen Generalquartiermeiſters, dem„Völkiſchen Beobachter“ zur Verfügung geſtellt hat, haben folgenden Wortlaut: Hannover, den 12. Auguſt 1914. Sehr verehrter Herr von Stein! 9 5 Vertrauen auf unſere alte Bekanntſchaft kurz eine te: Denken Sie meiner, wenn noch im Laufe der Dinge irgendwo ein höherer Führer gebraucht wird! Ich bin körperlich und geiſtig durchaus friſch und war daher auch bis vorigen Herbſt trotz meiner Verabſchiedung deſigniert. Fabeck kann Ihnen darüber Näheres berichten. Mit welchen Gefühlen ich jetzt meine Alkersgenoſſen ins Feld ziehen ſehe, während ich unverſchuldet zu Hauſe ſitzen muß, können Sie ſich denken. Ich ſchäme mich, über die Straße zu gehen. „Antwort auf dieſe Zeilen erwarte ich nicht. Sie haben Wichtigeres zu tun. Ihre Rückkehr in den Generalſtab habe ich mit aufrichtiger Freude begrüßt. Gott ſei mit Ihnen! Stets in alter, treuer Kameradſchaft Euerer Exzellenz ſehr ergebener von Benneckendorf und von Hindenburg General der Infanerie a la ſuite des 3. Garderegiments zu Fuß. Abſender: Generaloberſt von Hindenburg, Oſtheer. 911 14. Euerer Exzellenz danke ich herzlichſt für Ihre freundlichen Zeilen vom 5. November, die mich heute erreichten. Ich bin Ihnen aufrichtig dankbar dafür, daß Sie mich ausgegraben haben und glücklich darüber, wieder ekwas leiſten zu können. Ihnen von Herzen alles Gute wünſchend in alter kreuer Kameradſchaft Euerer Exzellenz aufrichtig ergebener von Hindenburg. Die Anrede im GA ⸗Dienſt Der Chef des Stabes der SA, Lutze, ſieht ſich veran⸗ laßt, unter Bezug auf eine Verfügung, die bereits am 7. Juli 1934 veröffentlicht worden iſt, der breiten Oeffentlich⸗ keit Folgendes bekanntzugeben: Im SA ⸗Dienſt dürfen für ſämtliche SA⸗Führer nur die Dienſtanreden der SA verwendet werden, zum Beiſpiel„Sturmführer“,„Brigadeführer“,„Gruppenführer“ uſw. Das bisher bei Anſprechen der Dienſtgrade vom Grup⸗ penführer einſchließlich aufwärts vorzuſetzende Wort„Mein“ fällt weg. Ebenſo entfällt nach wie vor bei allen Dienſt⸗ graden die Anrede„Herr“. Die Anrede an den Oberſten SA⸗Führer lautet: wie bisher„Mein Führer“. Meine Dienſtbezeichnung iſt:„Der Chef des Stabes“, die Anrede lautet:„Stabschef“. Baltiſcher Staatenbund Verkrag zwiſchen Lekkland, Eſtland und Litauen. Riga, 30. Auguſt. Auf der hier eröffneten Konferenz von Vertretern der Außenminiſterien Lettlands, Eſtlands und Litauens wurde ein Abkommen zwiſchen den drei baltiſchen Staaten para⸗ phierl, das als Vorſtufe zu einem baltiſchen Staatenbund angeſehen wird. Das Abkommen trägt die Bezeichnung„Vertrag über das Einvernehmen und die Zuſammenarbeit der drei bal⸗ und ſieht eine enge außenpolitiſche vor. tiſchen Staaten“ Zuſammenarbeit der drei baltiſchen Staaten Her Bürgermeister von Wornn Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 28 In den Märztagen war es. Wie ſo oft ſtanden die Bürger aufgeregt auf dem Marktplatz und beſprachen die drohende Haltung der Franzoſen. Eben war die Rede auf Johann Friedrich Seidenbender gekommen, der immer noch krank im Wormſer Hauſe lag. Da ſahen ſie ihn entgegenkommen, den Mann mit der Binde um die Stirn. Geſtützt auf das hohe blonde Mäd⸗ chen, das ſtark und ernſt an ſeiner Seite ging. Die Bür⸗ ger verſtummten und hoben dann jubelnd die Hände. „Johann Friedrich Seidenbender iſt wieder da! ſei gedankt! Nun muß es wieder Worms.“. i g And dann traten ſie einzeln heran und drückten Seiden⸗ bender die Hand.. Es hatte die Not der Vaterſtadt ſie alle feſter mitein⸗ ander verbunden denn je. 5 Und Seidenbender war es, als ſei die alte Kraft wieder über ihn gekommen, die ihn von neuem das Schickſal der Stadt Worms auf ſeine Schulter nehmen ließ. 5 i Er brauchte ſich nicht mehr auf Sibylles Arm zu ſtützen. Frei ſtieg er die Stufen zu ſeinem Hauſe empor. Wenn auch ſehr ſchwer und ſehr langſam. a Ehe er den Klopfer hob, wandte er ſich noch einmal um. Wie treue, altbekannte Freunde grüßten ihn die Türme und Türmchen der Kapellen. Die St. Paulus⸗ und die St Andreaskirche, das Marien⸗Münſter und der Dom! In den ſtillen, klaren Himmel reckten ſie ſich hinauf. Weit über die traurige Wirrnis dieſer armen kleinen Erde. Gott beſſer werden mit Sibylle ſah wieder den alten Glanz in ſeinen Augen und das eiſerne Wollen, das jede Schranke niederzwang. Da wurde ſie froh und wandte ſich langſam zum Gehen. Er ging hinein und ſchien ſie ganz vergeſſen zu haben. Sie hatte die Pelzjacke vorn geöffnet, denn es war ihr warm geworden. Nun ging ſie raſch durch die kleine Gaſſe zum Lindenhof, wo Ohm Güldenborn wohnte. Sie fand Kurzmeldungen Der Europa⸗RNundflug Deutſchland am ſtärkſten vertreten. Warſchau, 29. Auguſt. Die Organiſationsleitung des Europa⸗Rundfluges ver⸗ öffentlicht die amtliche Liſte der Teilnehmer am diesjähri⸗ gen Rundflug. Danach entfallen auf Deutſchland 13, auf Polen 12, auf Italien 6 und auf die Tſchechoſlowakei 3 Maſchinen. Unter polniſchen Farben ſtartet ein engliſcher Pilot, während der öſterreichiſche Flieger Meinl, der eben⸗ falls unter polniſchen Farben ſtarten wollte, im letzten Augenblick abſagte. Insgeſamt ſtarten alſo 3 4 Maſchi⸗ nen. Der Stadtpräſident von Warſchau empfing die Teil⸗ nehmer des Rundfluges zu einem Tee im Verwaltungs⸗ haus. Freie Bahn für Hetze. Die kommuniſtiſche„Arbeiterzeitung“ meldet triumphie⸗ rend, daß die Regierungskommiſſion des Saargebietes das am 19. April 1933 ausgeſprochene Verbot der geſchloſſenen kommuniſtiſchen Veranſtaltungen aufgehoben habe. Die Re⸗ gierungskommiſſion iſt ſomit gewillt, der gerade von ſeparatiſtiſcher Seite ausgeht und die unter allen Umſtänden eine gewaltſame Aenderung der Verhält⸗ niſſe im Saargebiet erſtrebt. Tür und Tor zu öffnen. Neue Hinrichtung in Oeſterreich Wien, 30. Auguſt. Das Gnadengeſuch für den zum Tode verurkeilken Franz Ebner, den Anführer der Aufſtändiſchen im mitt⸗ leren Ennskal, iſt zurückgewieſen worden. Das Urteil wurde durch den Strang vollzogen. Es iſt dies die 13. Hinrich⸗ kung im Zuſammenhang mit den Juli-Ereigniſſen. Die Angeklagten Florianſchitz und Berger erhielten lebenslängliche Kerkerſtrafen; von den übrigen Angeklag⸗ ten wurden zwei zu 20 Jahren, neun zu 10 Jahren, einer zu zwei Jahren und einer zu einem Jahr f weren, ver⸗ ſchärften Kerker verurteilt. b „Angriff auf Paris geglückt“ Das bisherige Ergebnis der Luftmanöver. Paris, 31. Auguſt. Die großen Luftmanöver über Paris ſind den ganzen Donnerskag über fortgeſetzt worden. Nachdem es ſchon in den Vormiklagsſtunden einem großen Geſchwader der an⸗ greifenden blauen Streitkräfte gelungen war, bis über den Flughafen Le Bourget vorzuſtoßen und ihn kheoretiſch voll⸗ kommen zu zerſtören, krugen die feindlichen Streitkräfte gegen Mittag einen zweiten Angriff vor, der ebenſo wie der erſte vollkommen gelang. Trotz aller Vorkehrungen iſt es der angreifenden Par- tei gelungen, die Abwehrlinie zu durchbrechen, ſo daß der Flughafen Le Bourget von 47 Flugzeugen ſtark mit Bom⸗ ben belegt wird. Ob es der Abwehr gelingen wird, den Angriff doch noch abzuſchlagen, läßt ſich noch nicht ſagen, doch ſcheinen ſich die Erfahrungen, die man vor kurzem in Lyon gemacht hat, wonach eine unter allen Amftänden wirkſame Verteidigung gegen Luftangriffe beſteht, nicht zu beſtätigen. Paris. Der Danziger Senatspräſident Dr. Rauſchning ſprach ſich in einer Unterredung mit dem Vertreter des „Petit Journal“ für eine deutſch⸗franzöſiſche Annäherung aus. Auf die Frage, ob Danzig nicht den Wunſch habe, wieder Deutſchland einverleibt zu werden, erwiderte Rauſchning, Danzig ſei deutſch und bleibe deutſch. Warſchau. Der Präſident des Deutſchen Aero⸗Clubs, von Kähler, legte in Begleitung des Ozeanfliegers von Gronau am Grabe der polniſchen Flieger Zwirko und Wi⸗ globe der Sieger des Europaflugs 1932, einen Kranz nieder. London. Bei Kill im iriſchen Freiſtaat kam der Pfändung von Vieh bei Steuerſchuldnern Zuſammenſtoß zwiſchen 200 Farmern und 100 Poliziſten. Die Farmer hatten mehrere Verletzte. Vaſhington. Der Marineminiſter hat die Empfehlungen des Marineamtes gebilligt, wonach in dem am 1 Juli 935 beginnenden Finanzjahr 24 neue Kriegsſchiffe auf Stapel gelegt werden ſollen. es wegen zu einem 5 92 zem Klopfen in ſeine Stube. Da ſäß er am Tiſch, beide Arme auf die Platte gelegt, den grauen Kopf darüber. Sie erſchrak, denn ſie meinte, er wäre eingeſchlafen oder krank. Behutſam trat ſie herzu, um ihn nicht zu er⸗ 9 1 85 Legte ihm die Hand auf die Schulter und fragte eiſe: „Iſt Euch nicht gut, Ohm Güldenborn?“ Langſam hob er den Kopf und wiſchte ſich mit dem Handrücken über die Augen. Sie ſetzte ſich neben ihn und ſah ihn ängſtlich an. „Ihr habt geweint, Ohm Güldenborn? Das habe ich ja noch nie bei Euch geſehen. Habt Ihr Schmerzen? Seid Ihr krank?“ Er ſchüttelte den Kopf und verſuchte wieder zu lächeln. Aber die traurigen Augen ſtraften ihn Lüge. Er ſtrich mit den Händen über ſein glattes, graues Haar und ſuchte nach Worten. „Sie ſind nun doch ſchon bis ins Innere der Stadt ge⸗ kommen mit ihrer Zerſtörung. Darum ſind mir die Trä⸗ nen in die Augen getreten. Das habe ich nimmer geglaubt. Nie und nie.“ Er faltete die Hände auf dem Tiſch und ſah mit ſeinen klaren Kinderaugen zu Sibylle herüber. „Alle Tage habe ich den Herrgott gebeten, unſere Stadt zu beſchützen Aber es geht nimmer weiter mit dem gro⸗ ßen Unheil und der Verderbnis. Mein alter Kopf kann nicht mehr fertig werden damit. Wo ſoll das denn alles noch hinführen?“ Weich legte ihm Sibylle ihre Hand auf die Schulter. „Nun kommt der Frühling, Ohm, und da werden die Franzoſen wohl wieder anderes zu tun bekommen. Den Winter über mußten ſie hier feſtliegen, das hat nun ein Ende. Bald werden ſie weitermarſchieren und für Worms gibts wieder Ruhe.“ „Meint Ihr, Sibylle? Aber es iſt auch wohl alles nur ſo ſchlimm geworden, weil der Seidenbender krank war.“ Freudig ſagte Sibylle: „Seidenbender iſt ſchon wieder in der Stadt. Ihn hat's nicht länger mehr ſtillgehalten im Wormſer Hauſe.“ Jetzt ſchlug der alte Mann erfreut die Hände zuſam⸗ men „Seidenbender wieder hier? Gott ſei Lob und Dank!“ ein Häuslein wie immer unverſchloſſen und trat nach kur⸗ üblen Hetze, die treppe ſporenklirrend ein franzöſiſcher Offizier Tragte den zitternden Ratsdiener nach f 5 Seideubender, der in wichtige Schriftſtücke vertieft in ſei⸗ nem Arbeitszimmer ſaß. Offizier bei ihm eintrat. 040 Herren bei Tages⸗ und bei Nachtzeit mit ihren Wünſchen zu ihm kamen. dem die Narbe noch friſch und rot auf der Stirne brannte, Vollſtreckung von Todesurteilen Hinrichtung der Mörder eines SA.⸗Mannes. Dorkmund, 30. August Im Gerichtsgefängnis ſind die von dem Sondergerit am 7. März 1934 zum Tode verurteilten Hans Voit 5 Friedrich Rapier aus Dortmund hingerichtet worden, Wel ſie am 24. Juni 1932 den SA.⸗Mann Ufer niedergemeheſ haben. Wie im Urteil des Sondergerichts feſtgeſtellt wurde hatte die NSDAP. an dieſem Abend in Dortmund⸗Enin eine öffentliche Volksverſammlung angeſetzt. Kommunſſte trafen in der Bergſtraße den SA.⸗Mann Walter Ufer a0 dem Wege zum Verſammlungslokal in Begleitung ein SA.⸗Kameraden. Mit wilden Zurufen überfielen ſie beide mit Steinwürfen, die Ufer zu Boden ſtreckten, während ſein Kamerad entrinnen konnte. Die verhetzte Maſſe ſtürze auf den hilflos am Boden liegenden Ufer, trat ihm inz Geſicht, ſchlug ihn mit Stöcken und Steinen und ſtach mt Meſſern auf ihn ein. Ufer ſtarb an den Folgen am 5. Jul 34. Boit hafte den ermordeten Ufer minukenlang mit einer Stahlrute und einem Skock mißhandelt und ihn mit Füßen getreten. Rapier hat ihm mik einem dolcharkigen Meſſer ködliche Stiche beigebracht. Der preußiſche Miniſterpräſiden hat es abgelehnt, von ſeinem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen, da die Tat einen grauenvollen kommuniſtiſchen Mord darſtellt. Zwei Kaubmörder hingerichtet. Die durch rechtskräftiges Urteil des Schwurgerichts zu Dortmund vom 22. Januar wegen Raubmordes in diel Fällen, begangen zu Dortmund und Holzwickede an der Witwe Martha Schur aus Hagen-Haſpe, an der Stenoth⸗ piſtin Emma Schneider aus Herford und an dem Kauf⸗ mann Franz Narowſki aus Dortmund⸗Hombruch, zun Tode verurteilten Auguſt Scheer und Auguſt Schulte quz Dortmund, ſind im Hofe des Gerichtsgefängniſſes zu Dork⸗ mund durch Enthauptung mit dem Beil hingerichtet wor⸗ den. Der preußiſche Miniſterpräſident hat von dem Be. gnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil es ſich um kaltblütig vorbereitete und durchgeführe Raubmorde handelte. 600000 Arbeiter ſtreiken Großer Texkilarbeiterſtreik in Amerika. Waſhington, 31. Auguſt. Der Streik der Textilarbeiter, auf deſſen Abwendu man noch einige Hoffnungen geſetzt halte, iſt nunmehr d unvermeidlich geworden. Die zentrale Streikleitung hat dee Anweiſung zum Streikbeginn herausgehen laſſen. Die Ar. beitseinſtellung erſolgt in der Nacht zum Sonntag um 3 Ahr bei Schichkwechſel. Es werden zunächſt 1500 Berriebe und 600 000 Arbeiter betroffen. Außerdem aber arbeite man an Plänen, um die Arbeiterſchaft verwandter Indu⸗ ſtrien zu Sympathieſtreiks zu veranlaſſen. Rückkehr der Nanga Parbat⸗Expeditſon Aber Wiederholung des Angriffs geplant. London, 31. Aug. Sieben Mitglieder der deutſchen Nanga Parbat⸗Expedition trafen, einer Reutermeldung zu⸗ folge, am Donnerstag, von Benares kommend, mit vier Trägern in Kalkutta ein. Der Führer Fritz Bechtold er⸗ klärte, daß die Expedition aus Geſundheitsgründen beab⸗ ſichtige, nach dem annähernd 2000 Meter hochgelegenen Darjeeling in der Nähe des Evereſt zu reiſen. Von dort werde die Reiſe nach Bombay gehen. Die Abfahrt nach Deutſchland zu Schiff ſei für den 6. September geplant, Bechthold habe auch mitgeteilt, daß, falls die Verhand- zungen mit der indiſchen Regierung zum Abſchluß gelangen, die Expedition in eineinhalb Jahren nach Indien zurück⸗ kehnen werde, um einen neuen Verſuch der Erſteigung des Natiga Parbat zu unternehmen. Schnee in den Bergen. Oberſtdorf, 31. Auguſt. Einen jähen Temperaturſturz hal es in der Nacht gegeben. Nachdem Gewitterregen nie⸗ dergegangen war, fiel das Thermometer in der Nacht bis zum Gefrierpunkt. In den Bergen iſt bis zur Waldgrenze herab Schnee gefallen. 20 Er ſtand auf und trat an ſein Fenſter, wo Tulpen und Narziſſen in vollſter Blüte prangten. Dazwiſchen Hyazinthen mit wunderſam kräftigem Duft. So etwas kannte man damals in Worms noch gar nicht zu dieſer Jahreszeit. Aber er bekam die Knollen alle Jahre aus Holland geſchenkt. Er greift jetzt nach Sibylles Hand, die neben ihn ge⸗ treten war. Es war nicht recht vorhin von mir, daß ich ſo klein⸗ mütig und verzagt war.“ Jetzt gewahrte er auf der Spitze ſeines Lindenbaumes eine Droſſel. Die hub ihr liebliches Flöten an, denn die Sonne war am Antergehen. Seine Augen leuchteten auf und er freute ſich wie ein Kind. „Es iſt die erſte in dieſem Jahr, die ich höre. O du lie⸗ ber kleiner Vogel! Willſt mich gar beſchämen mit deinem lauten Jubelſang!“ Als Sibylle wieder gehen wollte. nickte er freundlich, „Ich gebe Euch das Geleit, Jungfrau. Die Droſſel hat meine Seele wieder froh und leicht gemacht. Der die Vögel unter dem Himmel nährt, die nicht ſäen und nicht ernten, der wird auch ſeine Menſchenkinder nicht vergeſſen!“— Es hat ſich im Jahre 1689 der Frühling wenig an Men⸗ ſchenhaß und Menſchennot Hane, Er iſt mit leiſen Schrit⸗ ten von Süden über die ergriffen von allem, das da grünen und blühen wollte. ande gekommen und hat Beſitz An dem großen Eckfenſter ſtand Sibylle und ſah hin⸗ aus. Wie gewaltig brauſten die Rheinwaſſer dahin, kan⸗ zende Eisſchollen auf ihren grünklaren Armen nordwärts tragend. And jenſeits des Rheines über die weite Ebene fort ſah man die blauen Höhenzüge des fernen Odenwal⸗ des im zitternden Frühlingsduft. Zu derſelben Stunde ſtapfte unangemeldet die e inauf⸗ Johann Friedric Seidenbender wunderte ſich nicht, als der franzöſiſche Es war nichts Neues, daß die Johann Friedrich, der keinen Verband mehr trug, aber Und ordentlich erleichtert atmete er dabei auf. war aufgeſtanden und zoſen gefragt. hätte nach dem Anliegen des Fran 2 uſt. erich it und „ Well metzelt vürde, Eving miſte er auf eine; beide ihren ſtütze m ins ch int . Jul einet Füßen Reſſer , bon 00 die ellt its zu 1 drei der molh⸗ Kauf⸗ zum e aus Dork⸗ wor⸗ Be⸗ nach führte 2 Ausdembadoclien laude () Karlsruhe, 30. Auguſt. () Miniſterialrat Dr. Fehrle zum Fühter der Verwal⸗ tungsakademie Baden ernannt. Der Staatsſekretär in der Reichskanzlei, Dr. Lammers, hat mit Zuſtimmung des Reichs⸗ kanzlers die Führung des Reichsverbands deutſcher Verwal⸗ tungsakademien übernommen. Der Miniſter des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz— Abteilung Kultus und Unter⸗ richt— hat hiervon die unterſtellten Behörden mit Ver⸗ waltungsbetrieben verſtändigt und ſie auf die Bedeutung der Einrichtungen der Akademien für die fachwiſſenſchaftliche und nationalpolitiſche Fortbildung der Beamten hingewieſen. Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1934 hat Staatsſekretär Dr. Lam⸗ mers den Hochſchulreferenten im Miniſterium des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz, Abteilung Kultus und Un⸗ terricht, Miniſterialrat Profeſſor Dr. Fehrle zum Führer der Verwaltungsakademie Baden in Karlsruhe nebſt Zweigan⸗ ſtalten in Heidelberg, Mannheim und Freiburg ernannt. EI Heidelberg.(Tödlicher Abſturz vom Heu⸗ boden.) Im Stadtteil Kirchheim ſtürzte der 52jährige Auguſt Kühni während der Arbeit vom Heuboden in die Scheune und wurde ſchwer verletzt. In der Klinik erlag er ſpäter ſeinen Verletzungen. Ladenburg.(Wiederſehensfeier der 50⸗ jährigen) Der Heimatbund Ladenburg bereitet für den 23. September ds. Is. eine große Wiederſehensfeier aller Ladenburger vor, die in dieſem Jahre das Jubiläum ihres 50. Geburtstages feiern können. Etwa 100 Fünfzigjährige werden gemeinſam im Nahmen dieſer originellen Veranſtaltung das Feſt ihres Geburtstages begehen können. Weinheim.(Verkehrszählung.) Auf Anordnung der Geſellſchaft zur Vorbereitung der Reichsautobahn e. V., Sektionsgebiet 8, wurden in der Zeit vom 20. bis 27. ds. Mts. Verkehrszählungen durchgeführt. Die Zählſtelle an der Dapolinſtation hakte folgendes Ergebnis: 8470 Perſonen⸗ kraftwagen, 649 Lieferkraftwagen, 806 beladene, 206 unbe⸗ ladene Laſtkraftwagen, 534 beladene, 159 unbeladene An⸗ hängewagen, 192 Omnibuſſe, 75 Zugmaſchinen, 4054 Motor⸗ räder, 171 Dreiräder, 22 190 Fahrräder; am Roſenbrunnen wurden 7311 Perſonenkraftwagen, 549 Lieferkraftwagen, 473 beladene, 128 unbeladene Laſtkraftwagen, 336 beladene, 142 unbeladene Anhängewagen, 258 Omnibuſſe, 83 Zugmaſchinen, 3373 Motorräder, 80 Dreiräder, 14 141 Fahrräder gezählt. Gezählt wurde täglich von 6—22 Uhr und an drei Nächten. Beachtenswert iſt, daß der Verkehr in nördlicher Richtung mit Ausnahme von Omnibuſſen und Zugmaſchinen ſtärker iſt, als der in ſüdlicher Richtung. O Rheinbiſchofsheim bei Kehl.(Schwerer Anwet⸗ terſchaden.) Der Schaden, den das letzte ſchwere Un⸗ wetter hier und in der Umgebung angerichtet hat, läßt ſich erſt jetzt überſehen. An der Straße nach Holzhauſen liegen neben zahlreichen abgeſchlagenen Aeſten nicht weniger als 24 Obſtbäume entwurzelt am Boden. Beſonders hat der Ta⸗ bak durch den Hagelſchlag gelitten. Von 240 Tabakpflanzern ſind nur 30 gegen Hagel verſichert. Man hat nunmehr mit der Ernte des verhagelten Tabaks begonnen. Triberg.(Schweres Unglück.) Ein ſchweres An⸗ glück ereignete ſich in Schonachbach unterhalb des Sägewerks Finkbeiner u. Klumpp. Ein von Hornberg kommender Mo⸗ torradfahrer wollte einem entgegenkommenden Laſtwagen aus⸗ weichen, fuhr zu weit rechts, kam zu Fall und die Sozius⸗ fahrerin, Frau Frida Ketterer, wurde vor einen Laſtwagen geworfen, der über ſie hinwegfuhr. Die Schwerverletzte liegt mit einem ſchweren Schädelbruch hoffnungslos darnieder. () Villingen.(Selbſtmord.) Im Alter von 22 Jah⸗ ren iſt der Kraftwagenführer Albert Elſäſſer freiwillig in den Tod gegangen. Nachdem er ſchon acht Tage vermißt war, wurde er von Waldaufſehern abſeits der Straße im Walde von Unterkirnach im Kraftwagen ſitzend tot aufgefunden. Durch einen Schlauch hatte Elſäſſer die Auspuffgaſe in das Innere des Wagens gelaſſen und ſo durch Gasvergiftung ſei⸗ nem Leben ein Ende bereitet. () Eſchbach bei Donaueſchingen.(L andwirtſchaft⸗ liches Anweſen eingeäſchert.) Abends brach aus un⸗ bekannter Urſache im Anweſen des Landwirts Joſef Meiſter ein Brand aus, während faſt e, Bewohner des Ortes auf dem Felde beſchäftigt waren. Das Feuer griff ſofort auf das Oekonomiegebäude und das angebaute leerſtehende Wohnhaus des Meiſter über. Obwohl die Feuerwehr bald zur Stelle war, brannte alles bis auf den Grund nieder. Während das lebende Inventar gerettet werden konnte, wurde das tote Inventar, insbeſondere Ernte⸗ und Futter⸗ vorräte, ein Opfer der Flammen. Der Schaden iſt beträchtlich. Der Offizier zog ein Schreiben aus ſeiner Bruſttaſche. Schweigend mit zuſammengepreßten Lippen las Sei⸗ 1 es durch. Es war ein neuer und drückender Be⸗ fehl. Für jede Perſon über vier Jahre ſollte nicht mehr als ein Malter Korn zurückbehalten werden. Alles übrige aber nach Mainz abgeliefert werden, binnen fünf Tagen an das königliche Magazin. Wer dem Befehl nicht nach⸗ komme, deſſen Haus ſolle niedergebrannt und er ſelbſt ge⸗ fangen weggeführt werden! 5 Vergebens waren die Vorſtellungen Seidenbenders, daß man doch auch die einquartierten Soldaten verpflegen müſſe und daß ein Malter Frucht gar bald verzehrt ſei. Es iſt in dieſer Den Johann Friedrich Seidenbender um Jahre gealtert. Denn was er auch ſagte, mit welchem inſtändigen Bitten er auch den Intendanten und die Offi⸗ ziere beſtürmte, es wurde an dieſen Befehlen nichts mehr geändert. 5 Aber die Nacht darauf war ein heimliches und reges Treiben in Worms. Von den Speichern ſah man dunkle Geſtalten ſchleichen, die ſchleppten ſchwere Säcke auf ihrem Rücken. In tiefen Kellergewölben, zwiſchen Wänden, Fäſ⸗ ſern und Kiſten wurde die koſtbare Brotfrucht verſteckt. Viele wohlhabende Beſitzer, die von der großen Armut in der Vorſtandt wußten, verſchenkten dee e Malter Getreide an die ärmeren Mitbürger, die ſie zum großen Teil in der Erde vergruben. Sie taten es lieber— hun⸗ dertmal lieber— als es in die Hände der Franzoſen ab⸗ zuliefern. 1 Aber es blieb doch immer noch genug übrig, was ab⸗ gegeben werden mußte. 8 Als die Friſt von fünf Tagen verſtrichen war, ſah man Männer, Weiber und Kinder— keuchend unter ihrer Laſt — das ſchöne Getreide an den Rhein in die dazu beſtellten Schiffe bringen. Unabſehbar war der Zug und herangekeucht. Denn es ſollte ja am Abend des Tages überall Hausſuchung abgehalten werden. And jeder zit⸗ terte davor, daß ſein Anweſen verbrannt und er ſelber womöglich gefangen abgeführt werden könnte. immer Neue kamen Aus den Nachbarländern Gchwere Bluttat Den Schwager überfallen und durch Meſſerſtiche lebens⸗ gefährlich verletzt. ö Höheinöd, 30. Aug. Abends ereignete ſich in der Nähe des Dorfeinganges eine ſchwere Bluttat. Als der Zemen⸗ tierer und Landwirt Karl Franzreb mit ſeinem Vieh nach Hauſe ging, überfiel ihn ſein Schwager Ruppert Kettenring aus einem Hinterhalt und brachte ihm nach kurzem Wort⸗ wechſel ſechs Stiche in Rücken und Arme bei. Zwei dtieſer Stiche gingen in die Lunge. Die lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen veranlaßten die ſofortige Ueberführung des Aeber⸗ fallenen ins Pirmaſenſer Krankenhaus. Der Täter wurde von der Gendarmerie verhaftet. Wie wir dazu erfahren, handelt es ſich um alte Fa⸗ milienſtreitigkeiten. In letzter Zeit hatten auch die beiden ſchulentlaſſenen Söhne der beiden Schwäger Streit mitein⸗ ander. Der ſchwächere Sohn des Kettenring klagte öfters über Mißhandlungen durch ſeinen Vetter. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach ſtellte der Vater des Kettenring ſeinen Schwa⸗ ger zur Rede darüber. Als dieſer ihm eine abweiſende Ant⸗ wort gab, fie! Kettenring über ihn her und verſetzte ihm die Meſſerſtiche. i Schweres Hochſpannungsunglück Trier, 30. Aug. In der Nähe des Dorfes 5 üttingen im Kylltale ereignete ſich auf einer Viehweide eim gräß⸗ liches Unglück. Von einer die Weide überquerenden Hoch⸗ ſpannungsleitung löſte ſich plötzlich ein Draht und fiel uber ein Rin d. Als der Bauer, dem das Rind gehörte, her⸗ beieilte, um das Tier zu befreien, erhielt er ſelbſt einen ſchweren elektriſchen Schlag und war auf der Stelle kot. Zwei Nachbarn, die dem Bauern zur Hilfe kommen wollten, erlitten ſchwere Brandwunden und mußten in be⸗ denklichem Zustande ins Krankenhaus gebracht werden. Erſt als vom Transformatorenhaus aus der Strom in der Lei⸗ tung abgeſtellt worden war, konnte die Leiche des verun⸗ glückten Bauern geborgen werden. Bienenſchwarm unter dem Hausdach. Rieden(Kreis Mayen), 30. Auguſt. Vor einigen Tagen ging durch die Preſſe eine Nachricht, wonach der Beſitzer eines Hauſes dadurch eine reiche Honigernte erzielen konnte, daß ſich unter dem Fußboden eines Zimmers ein Bienenſchwarm feſtgeſetzt und größere Honigmengen ange⸗ ſammelt hatte. Ein ähnlicher Fall iſt von hier zu melden. Hier hatte ſich in einem bäuerlichen Anweſen ſeit längerer Zeit ein Bienenſchwarm unter dem Hausdach ein verſtecktes Heim bereitet. Der Hausbeſitzer konnte jetzt eine gute Ho⸗ nigernte halten und beließ den Tierchen auch noch einen anſehnlichen Wintervorrat⸗ Andernach.(An den Laſtwagen gehängt.— Tödlich verunglückt.) Immer wieder wird davor gewarnt, daß ſich Radfahrer, um ſchneller vorwärts zu kommen, an Laſtwagen anhängen. Mehrere Jungens aus Bad Godesberg, die ſich auf einer Ferienradtour befanden, hatten ſich an den Anhänger eines Traktors angehängt. In Andernach bog der Laſtzug an einer Straßenkurve ſcharf nach rechts. Dabei wurde ein dreizehnjähriger Junge gegen den Bordſtein gedrückt. Er fiel ſo unglücklich hin, daß die Räder des ſchwer beladenen Wagens über ihn hinweg gin⸗ gen. Der Tod trat ſchon nach kurzer Zeit ein. Prüm.(Wenn Radfahrer nebeneinander⸗ fahren.) Auf der Reichsſtraße Köln—Trier kam bei der Ortſchaft Rommersheim ein Radfahrer bei einem Zuſam⸗ menſtoß mit einem Kraftwagen ums Leben. Zwei Radfah⸗ rer fuhren nebeneinander, als ihnen in einer anſteigenden Kurve ein Perſonenwagen entgegenkam. Infolge des plötz⸗ lichen Auftauchens des Autos verlor der nach der Straßen⸗ mitte zu fahrende Radfahrer die Herrſchaft über ſein Fahr⸗ zeug und ſtürzte mit voller Wucht auf den Kraftwagen. Er erlikt einen Schädelbruch und ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. Thalexweiler(Saar).(Auf friſcher Tatertap pt.) Der Wirt Julius Kirſch beherbergte zwei Handwerksbur⸗ ſchen. Der eine ſtand nachts um zwei auf und öffnete mit Nachſchlüſfel ein Zimmer, zog einen Anzug an und war gerade im Begriff, andere Kleider und Wäſche einzupacken. Da erſchien der Hausherr, durch den anderen Wanderbur⸗ ſchen verſtändigt. Es gelang, den Dieb, der durch das Fen⸗ ſter fliehen wollte, feſtzuhalten und der Polizei zu über⸗ geben. Welterprophet ſchon auf der Schulbank Eckener-Erinnerungen in ſeiner Geburksſtadt. Obwohl die regelmäßigen Südamerika⸗Fahrten des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ in der heutigen ſchnellebigen Zeit ſchon faſt zu Alltagsangelegenheiten geworden ſind, überraſcht doch immer wieder die Genauigkeit, mit der der feſtgelegte Flugplan eingehalten wird. Daß dies ſo iſt, hat man nicht zuletzt Dr. Hugo Eckener zu verdanken, der ein beſonderer Kenner und Beurteiler von Witterungs⸗ verhältniſſen iſt, die ja bekanntlich in der transatlantiſchen Luftfahrt eine große Rolle ſpielen. Dieſen ſtark ausgepräg⸗ ten Sinn für das Wetter beſaß Eckener ſchon in der frühen Jugend. Ottmar Enking, ſein Mitſchüler auf, dem Gymnaſium in Flensburg, ſeiner Geburtsſtadt, weiß zu berichten, daß er als Schüler ſchon„eine ſeltene Witterung für das Wetter“ hatte. Die Hände in den Hoſentaſchen; ſchlenderte er am Hafen umher und ſah in den Himmel. Und wenn Hugo zu dem Schluß gekommen war. daß ſich die Wolken verziehen würden und daß der Wind nach Oſten drehte, ſo wäre es lächerlich geweſen, an dieſer Aeußerung zu zweifeln; ſie trat ein zur Stunde, die er berechnete.— Dieſer Wetterſinn iſt es— ſoviel ich weiß— mit geweſen, was ihm dem Grafen Zeppelin wert gemacht hat.“ Neben dieſer und mancher anderen Jugenderinnerung hält auch das wohlbehütete Geburtshaus Eckeners das Andenken an den großen Sohn Flensburgs wach. Die⸗ ſes ſchöne alte Haus, in dem er am 10. Auguſt 1868 als Sohn eines Tabakhändlers das Licht der Welt erblickte, ſteht noch wie einſt in einer Flensburger Geſchäftsſtraße. Knapp vor dem Kriege wurde es als„Alt⸗ Flensburger Haus“ zu einem Weinreſtaurant umgewandelt. Alles iſt geblieben, wie es war, ſo daß es heute ein Wahrzeichen ver⸗ A Kultur iſt. Die alten Kachelöfen ſtehen, die Wände aben noch ihre handgemalten Seidentapeten, und das Flensburger Muſeum lieh zur Ausſtattung ſtilechte Möbel. In der Diele des Hauſes kündet eine Meſſingplatte von der durch Stiftungen Flensburger Bürger ermöglichten Wieder⸗ herſtellung. Eine weitere Flensburger Gedenkſtätte für den kühnen Admiral der Lüfte befindet ſich im 1923 errichteten„Deut⸗ ſchen Haus“, einem der großartigſten modernen Bauwerke des deutſchen Nordens; hier wurde ein nach dem Ehren⸗ bürger der Stadt benanntes„Eckener⸗Zimmer“ geſchaffen. Locale uad ocliau Hagelſchlag während der Tabakernte. Außer einem kleinen Strich im Eichwald war die hieſige Gemarkung bis jetzt vor größerem Hagelſchlag ver⸗ ſchont geblieben und der Tabakpflanzer freute ſich im Stillen, da er ſchon ein gut Teil der Ernte unter Dach hat, über die diesjährige prachtvolle Ernte, bis geſtern Nachmittag wie ein Wolke aus heiterem Himmel nach ein paar Donner⸗ ſchlägen ein heftiger Hagelſchauer einſetzte und die Hagel⸗ körner hauptſächlich in der Gewann Niederfeld, links der Mannheimer Straße bis Neuoſtheim Schaden anrichteten. In den übrigen Gewannen bis Station iſt der Schaden nicht ſo groß, aber es ging auch da ohne Löcher in den Blättern nicht ab. * Verleihung eines Ehrenkreuzes. Die in Ausführung der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten über die Stif⸗ tung eines Ehrenkreuzes vom 13. Juli 1934 vorgeſchriebenen Antrags⸗Vordrucke werden ab 29. Auguſt 1934 unentgeltlich auf den für den Wohnort des Bewerbers zuſtändigen Po⸗ lizeirevieren ausgegeben. Die Anträge ſind nach Ausfüllung unter Vorlage der erforderlichen Beweisſtücke auf den Re⸗ vieren perſönlich wieder abzugeben. Nach Prüfung des An⸗ trags können die Beweisſtücke ſofort wieder in Empfang ge⸗ nommen werden. Vorſtehende Regelung gilt nicht für die Bewerber, die einem Krieger⸗ oder Militärverein angehören; dieſe erhalten Vordrucke und Anweiſungen von ihren Vereins⸗ führern. Die Beamten und Angeſtellten der ſtaaklichen und kommunalen Verwaltungen leiten die Anträge durch die Vor⸗ ſtände geſammelt dem Polizeipräſidium zu. — Ehrenkreuz des Weltkrieges nicht für Hilfsdienſt⸗ pflichtige. Der Reichsminiſter des Innern hat in einigen Rundſchreiben an die Landesregierungen weitere Richt⸗ linien für die Verleihung des Ehrenkreuzes des Weltkrieges gegeben. Danach können weder die Zivilinternierten noch die Hilfsdienſtpflichtigen bei der Verleihung des Ehrenkreu⸗ zes berückſichtigt werden. Zum Nachweis des Kriegsdien⸗ ſtes ſoll eine Beſcheinigung der zuſtändigen Verſorgungs⸗ behörde als ausreichend angeſehen werden. Schließlich ſol⸗ len alle Mitteilungen an den Antragſteller durch die Poſt portofrei befördert werden. 8 — Förderung des Kadfahrwegebaues. Die bisherige Abteilung„Radfahrwegebau“ im Deutſchen Radfahrerver⸗ band iſt durch eine weſentliche Erweiterung ihrer Grund⸗ lagen in die„Reichsgemeinſchaft für Radfahrwegebau e.V.“ umgewandelt worden. Zu ihrem Vorſtand iſt der Führer des Deutſchen Radfahrerverbandes beſtellt und vom Gene⸗ ralinſpektor für das deutſche Straßenweſen beſtätigt wor⸗ den. Die Reichsgemeinſchaft befaßt ſich mit der Förderung von Radfahrwegen, insbeſondere auch mit der Beſchaffung der Mittel für den Radfahrwegebau. Die Reichsgemein⸗ ſchaft, die ſich der allgemeinen Aufſicht des Generalinſpek⸗ tors unterſtellt hat und die weitgehende ſtaatliche Förde⸗ rung und Unterſtützung genießt, iſt der einzige vom General⸗ inſpektor anerkannte Spitzenverband im Radfahrwegebau. Ii Die Bauarbeiten am Nationaltheater ſind trotz der großen Schwierigkeiten, die ſich beim Bau ergeben haben, ſoweit gefördert, daß am 14. Oktober 1934 das National- theater wieder eröffnet werden kann. Als erſte Vorſtellung iſt„Lohengrin“ in Ausſicht genommen. a 5 Ul Selbſtmordverſuch. Das Gericht verurteilte den 40 Jahrg alten Wilhelm Dammann aus Barop(Wf.) wegen Heirats⸗ ſchwindels in fünf Fällen zu einer Zuchthausſtrafe von vier Jahren, 1000 Mark Geldſtrafe und Sicherungsverwahrung. Während der Arteilsverkündung ſchnitt ſich der Angeklagte die Pulsader des rechten Arms mit einer Raſierklinge durch. Durch einen hinzueilenden Juſtizwachtmeiſter wurde ihm der Arm ſchnell verbunden. Der Angeklagte iſt neben anderen Betrügereien ſchon einmal wegen Heiratsſchwindels vorbe⸗ ſtraft. Von feiner Frau getrennt lebend, lernte er nach⸗ einander fünf Mädchen kennen, denen er die Heirat verſprach, ſich teils mit ihnen verlobte und jeder einen größeren Geld⸗ betrag abnahm. Nur in einem Falle merkte das Mädchen ſein Vorhaben, ſo daß er nicht zum Ziele kam. * i Zwei Warenhausdiebinnen. Im Juni wurden in einem Warenhaus beim Einhamſtern von Stoffreſten zwei Warenhausdiebinnen von hier, beide je 33 Jahre alt, er⸗ tappt. Vorher hatte die Angeklagte Elſa Stunz ſchon zwei Raubzüge unternommen. Sie treibt die Diebereien gewerbs⸗ mäßig, kurz vorher iſt ſie dreimal vorbeſtraft worden. Die Sachen verſetzte ſie, wie ſie angibt, aus Not. Urteil: ein Jahr Gefängnis, der Katharina Biereth werden vier Mo⸗ nate Unterſuchungshaft angerechnet. Die Skunz blieb in Haft, die andere konnte gehen. Der Herr Aſtrologe muß ins Gefängnis. Stolz nennt ſich der Angeklagte Aſtrologe und Künſtler. Beim Handdeutem ſcheint es ihm ſchlecht gegangen zu ſein, denn er hat ſchon 23 Vorſtrafen auf ſeiner Liſte. Bei ſeinen„Sprechſtunden“, die er in der Aſtrologie in den Städten der Bergſtraße hielt, weisſagte er in Heppenheim einem Mädchen, das ihn bei dieſer Gelegenheit um Vermittlung einer Stelle anging. Ein⸗ mal bemühte er ſich auch, aber die Karte kam zu ſpät. Und wie er ſich angeblich weiter bemühte, verlangte er immer wie⸗ der Geld. Das Mädchen zahlte zuſammen 46 Mark— um⸗ ſonſt. Auch noch wegen dreier anderer Betrugsfälle ſaß der Angeklagte vor dem Schöffengericht. Insgeſamt wurden ihm vier Monate zudiktiert. 1 Wetterbericht Mitteleuropa kommt in den Bereich eines von Weſten vorgangendem Tiefdruckgebietes.— Vorherſage: Für Sams⸗ tag iſt unbeſtändiges, etwas kühleres Wetter zu erwarten. Sonnenaufgang 5.09 Sonnenuntergang 18.50 PScwarzkeepf Schaumpon ee ee, Einheimiſcher Fuß ball. „ folgenden Aufruf erlaſſen. Die Richtigkeit dieſer Mit⸗ 3•FF33jͤ ͥ ù teilung läßt es ratſam erſcheinen, allen Sportanhängern hiervon vollinhaltlich Kenntnis zu geben, mit der Bitte, die gegebenen Anregungen zu beherzigen. Aufruf an die Mitglieder! f Die Fußballvereinigung 1898 Seckenheim hat aufgrund 5 ihrer Erfolge in der vergangenen Saiſon,— Erringung des „ zweiten Tabellenplatzes—, die Berechtigung erhalten, mit Beginn der Verbandsſaiſon in der Bezirksklaſſe mitzuwir⸗ ken, in der ſich auch Vereine befinden, die einſtens der 5 erſten ſüddeutſchen Fußballiga angehörten. Fürwahr ein 5 Erfolg, der in der traditionsreichen Geſchichte des Vereins 3 mit ehernen Lettern einzugraben iſt. Ich, als derzeitiger Trainingsleiter, bin mir aber bewußt, daß der Aufſtieg in die Bezirksklaſſe nur als Teil⸗ erfolg zu bewerten iſt; die Hauptarbeit iſt noch zu leiſten, nämlich ſich in dieſer Klaſſe zu halten, was in Zukunft ö ſpieleriſch und finanziell von elementarer Wichtigkeit iſt, i 0 um auch andererſeits das Vereinsleben wirkſam zu befruchten. „ Auch die Spieler ſind ſich über die Tragweite der zu⸗ „„ künftigen Geſtaltung ihres Vereins vollkommen im klaren f And tragen ihren Teil dazu bei, auf dem Trainingsfelde ihr ſpieleriſches Können im Schweiße ihres Angeſichtes zu ſteigern, um bis zum Beginn der Verbandsſpiele gewappnet dazuſtehen. Der Vereinsführer und ſeine Mitglieder, deren ehren⸗ amtliche Tätigkeit mit finanziellen Koſten verbunden iſt, die jahraus und jahrein die Geſchicke des Vereins leiten, ſind beſtrebt durch weitere erhöhte Tätigkeit allen Dingen gerecht zu werden, die ſich durch die Teilnahme in der Bezirks⸗ klaſſe ergeben. Und was tuſt du für deinen Verein, liebes Mitglied? Auch du kannſt ſehr viel dazu beitragen, unſere Arbeit zu erleichtern und teilnehmen an dieſer Aufgabe, wenn du die nachfolgenden Punkte beachteſt und befolgſt: 4. Beſuche jeden Dienstag und Donnerstag die Trainings⸗ abende, du ſtärkſt damit jetzt ſchon den Spielern das Rückgrat. 2. Komme jeden Donnerstag abend zur Spielerverſammlung und wenn du eine Meinung mitbringſt, kannſt du ſie gleich an der richtigen Stelle äußern. 3. Begleite die Spieler zu ihren ſchweren Meiſterſchafts⸗ ſpielen, aber zeige dich als Mann und pöble niemanden an, ſonſt kann der Verein durch Geldſtrafen und Platz⸗ ſperre in eine üble Lage kommen. 4. Ueberhaupt zeige dich in den ſchweren Kämpfen als Vor⸗ bild und muntere die Spieler auf, anſtatt du deine Bildung damit dokumentierſt, daß du dieſe wackeren Kämpen mit zoologiſchen Wörten titulierſt. 5. Zeige dich ja nicht als Beſſerwiſſer, ſondern komme und helfe mit, in der Praxis ſieht alles anderſt aus, wie in der Theorie. 6. Betrachte deine Pflichten nicht mit der pünktlichen Be⸗ zahlung deines Beitrages als erſchöpft, ſondern beruhige dein Gewiſſen durch praktiſche Mitarbeit und tatkräftige Unterſtützung. Die Fußballvereinigung 1898 hat an ihre Mitglieder tag beendet. Preis d Galopprennen brin und die franzöſif Vom ſich der Deutſche Lu Rundflug, der zum 16. September dauert. Ich darf dir dann zum wir unſere Reihen feſt ſchließe und unſere Gegner werden ſich finden müſſen, uns mit Achtung und Reſpekt zu begegnen. Der Trainingsleiter: gez. C. Deſchner Fußball in Ilvesheim. Am kommenden Sonntag ſpielſtarke Mannſchaft von Schr haben in dem neu eingeſtellten Mitte Rückgrat erhalten und werden ſi gut durchſetzen. Wenn das Reſultat gegen Feudenheim von 4:0 angenommen wird, ſo kann man d am kommenden Sonntag ein Plus geb treffen ſich zwei Gegner aus der Bezirksklaſſe, ſchönen Fußball zeigen werden. Treffens darf man geſpannt ſein. . Auswärtiger Sport. Aenderungen in der badiſchen Gauliga-Terminliſte. Folgende Termine der badi neu angeſetzt: 9. September: Germania Karlsdorf— Phönix Karlsruhe; 22. September: Mannheim 08— VfR Mannheim: Mühlburg— Mannheim 08; 30. Sept — Phönix Karlsruhe; SV Waldhof— Germania Karls⸗ dorf; FF— VfR Mannheim; KFV— 1. Fc Pfor 28. Oktober: VfL Necharau— SV Wald ruhe— Mannheim 8; 1. FC heim; VfB Mühlburg— Germa ber: Germania Karlsdorf— Bf — 1. Fc Pforzheim; 18. Novem Fc— VfB Mühlburg; VfR Mannhe Motorſport. Die Internationale Motorrad⸗Sechstagefahrt, dieſe gigantiſche Prüfung mit ihren groß i erreicht am Samstag ihr Ende. 224 Fahrer aus zehn Na⸗ tionen ſind am Montag zu der Prüfung angetreten, viele von ihnen ſind aber bereits ausgeſchieden und werden das Ende nicht mehr als Teilnehmer erleben. Auf dem Nürburg⸗ ring wird das Weſtmarkrennen durchgeführt. Pferdeſport. Die Baden⸗ Badener Renn w o chte wird am Sonn⸗ Der Schlußtag bringt als Hauptereignis den er Stadt Baden und die Badener Meile. Weitere gen die Bahnen in Leipzig und Dortmund chen Bahnen Chantilly und Clairefontaine. Trabrennſport erwähnen wir das Matadoren⸗Rennen in Mariendorf. Flugſport. Mit einem größeren Aufgebot von Fliegern beteiligt ftſport⸗Verband am diesjährigen Guropa⸗ ſeit Wochenbeginn im Gange Schluſſe beſtätigen, daß, wenn n, der Erfolg unſer ſein wird, dann mit der Tatſache ab⸗ ſpielt Ilvesheim gegen die wetzingen. Die Ilvesheimer lläufer Kraft ein gutes ch auch gegen Schwetzingen en Ilvesheimern auch en. Vor allen Dingen die uns einen Auf den Ausgang dieſes chen Fußball⸗Liga wurden Mannheim 08— KFV; 29. September: VfB ember: VfL Neckarau hof; Phönix Karls⸗ Pforzheim— VfR Mann⸗ nia Karlsdorf; 11. Nopem⸗ L Neckarau; Mannheim 08 FV— S Waldhof; im— Pf Neckarau. en Schwierigkeiten, Neues aus aller Well! . Teuer bezahlte Nachläſſigkeit. Dieſer Tage erich am Schalter der Stadtſparkaſſe Weilheim(Bayern) au Frau, die einige Zehnmarkſcheine vorlegte. Als man 45 klärte, daß die Scheine ſeit 1. Juli ungültig ſind, geriet de Frau in größte Bestürzung. Sie hatte nämlich für 380 Mun ſolcher Zehnmarkſcheine zu Hauſe im Schrank liegen. U ganze ſauer erſparte Geld war durch die Nachläſſigee der Frau wertlos geworden. 3 Verhängnisvolle Pilze. Bei Berneck(Bayern) tüte ein Schuhmacher beim Pilzſuchen von einem Felſen ab 0 wurde bewußtlos in ſeine Wohnung gebracht. Kurz darnah erkrankte die Familie des Verunglückten nach dem Genuß von Pilzen, die dieſer vor ſeinem Abſturz geſammelt hatt. Verbrecheriſcher Leichtſinn eines Motorradfahte, Bei Bad Tölz befanden ſich drei Kurgäſte auf dem Hei. weg. Ordnungsgemäß benutzten ſie die rechte Straßenſeit Der am weiteſten links gehende Kurgaſt Gademann as Wuppertal wurde von dem Angeſtellten Werkmeiſter als Bad Tölz mit einem Leichtmotorrad ſo ſtark angefahren, d er ſchwere Verletzungen erlitt, die ſeinen ſofortigen Tod he, beiführten. Der Fahrer des Leichtmotorrades, der die fit Kraftfahrer geſperrte Straße widerrechtlich benützte, wurde ebenfalls mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus em. geliefert. g Sechs Todesopfer des Verkehrs in Franken. Als ganz Franken häufen ſich in letzter Zeit Meldungen ber tödlich verlaufene Verkehrsunfälle. In der Nacht zum Mit woch ging es beſonders lebhaft zu, denn die Berichte melde nicht weniger als ſechs Todesopfer und zahlreiche Verlegte a Tödlicher Sturz beim Fenſterputzen. In Düſſeldorf ſtürzte ein älterer Mann, der mit Fenſterputzen beſchäftigt war, aus dem zweiten Stockwerk ab. An den Verletzungeg iſt er kurz darauf geſtorben. Tod durch Feuerwerk. Wiederholt hat man die Be obachtung gemacht, daß„Spaniſches Feuerwerk“ in der Jund⸗ maſſe gelben Phosphor enthält. Bei einem zehnjährigen Knaben in Wuppertal, der zwei„Radauplätzchen“ zum Lutſchen in den Mund genommen und dann verzehrt halte, traten bald Uebelkeit, Erbrechen und ſchljeßlich der Tod ein, Tödliches Verſehen. Im Ort Reimerath(Eifel) dan eine Bäuerin zu Tode, indem ſie aus Verſehen aus einer Flaſche Eſſigeſſenz trank. Es ſtellten ſich ſofort ſchreckliche Schmerzen ein, die den baldigen Tod herbeiführten. Ein Schäferhund als Brötchendieb. Eine Familie in Mettmann mußte ſeit längerer Zeit feſtſtellen, daß ihr jeder Morgen die friſchen Brötchen, die in einer Tüte vor der Tür niedergelegt wurden, geſtohlen worden waren. Jetzt erwischte man den Dieb in Geſtalt eines Schäferhundes. Von einem Schrottblock totgeſchlagen. Auf dem Geis weider Eiſenwerk wollte nach Arbeitsſchluß der 35jährige Arbeiter Walter Meinhardt Waſſer zum Waſchen holen und ging zu dieſem Zweck unter dem elektriſchen Kranen durch. In dem gleichen Augenblick löſte ſich der etwa drei Zenter ſchwere, gerade hochgezogene Schrottblock los und fiel auf Meinhardt, der ſofort zu Tode gequetſcht wurde. Lebenslänglich wegen Doppelmordes. Das Wieger Schwurgericht verurteilte das Mitglied des Republikaniſchen Schutzbundes Robert Groß wegen Doppelmordes zu lebeſs⸗ länglichem Kerker. Groß hat an den Kämpfen im Februar teilgenommen und ſpäter ein Ehepaar erſchoſſen, von dem er Verrat befürchtete. Himlliche borohenllichungen der Flad mannheim Oeffentliche Mahnung. Im Laufe des Monats September 1934 ſind an die Stadtkaſſe Mannheim zu zahlen: 1. Gebäudeſonderſteuer für Auguſt 1934 bis ſpäteſtens 5. September 34. 2. Die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen im Monat Auguſt 1934 einbehaltene Bürger⸗ ſteuer bis ſpäteſtens 5. September 34. 1 3. Handwerkskammerbeitrag für 1934 bis ſpäteſtens 5. Sep⸗ tember 34. 4. Die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen in der Zeit vom 1.15. September 1934 ein⸗ behaltene Bürgerſteuer, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200 RM. überſteigt bis ſpäteſtens 20. September 34. 5. Gemeindegetränkeſteuer für Auguſt 1934 bis ſpäteſtens 20. September 34. N. F.-Ortahauermpchaft vockenbem If. Diejenigen Landwirte, wel Rinder, Kühe uſw.) bis möchten ſich bis morgen abend beim Schriftführer che ſchlachtreifes Vieh(fette Junger Mann Sonder-Angebot! Der Ortsbauernſchaftsführer. Sammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Winterſaatgetreide werden im Lager entgegengenommen. Der Vorſtand. ſucht Stelle bei Landwirt. Näheres Aal in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Pppon 1 + fabrikneu Eingetroffen ein Waggon gelöteter Rahmen, La. Ausſtattung Trocken- 8 8 8 bei Zahlungserleichtg. kl. Aufſchlag. Schn zel Fahrradhaus Küchlin. RM. 38.—, bei Kaſſe (ſolange Vorrat reicht) Alex. Schmich. ne Baar and ee zwar bei nicht rechtzeitiger Entrichtung: a) der unter 1 2, 6 und 10 genannten Fälligkeiten Ver⸗ zugszinſen in Höhe von jährlich 12 v. ) der übrigen Fälligteiten(3 und 79) Verzugszinſen in Höhe von jährlich 10 v. H. der Schuldigkeit. bundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Kaſſen⸗ ſtunden: Bei der Stadtkaſſe Mannheim Samstags von 7.3012 Uhr, an den übrigen Werktagen von 7.30 12.30 Uhr und von 14.3016 Uhr, bei den Gemeinde⸗ ſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäufern 3. Die bereits fällige und bis zum 19. September 1934 noch fällig werdende Vergnügungsſteuer bis ſpäteſtens 20. September 34. 5 Schulgeld der Höheren Handelsſchule für das 2. Drittel 1934/35 bis ſpäteſtens 26. September 34. Schulgeld der Höheren Lehranſtalten für das 2. Drittel 1934/35 bis ſpäteſtens 26. September 34. Die aus dem Monat Auguſt 1934 herrührenden Ge⸗ meindegerichtsgebühren, Micteinigungsamtsgebühren, Tiefbauamtsgebühren, Jeuerverſicherungsgebühren, Des⸗ infektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren bis ſpäteſtens 26. September 34. Gemeindebierſteuer für September 1934 bis ſpäteſtens 29. September 34. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat die durch geſetzliche Vorſchriften feſtgeſetzten Verzugszinſen zu entrichten und Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten ver⸗ ausgehängten Anſchlägen. Stadtkaſſe. Fiubringen. Erſcheinen iſt Pflicht. 6 Tbd.„Jahn“. Heute abend Training der Turner und alender. 1898. Heute abend 8,30 Uhr Zuſammenkunft aller Turner und Turnerinnen, die ſich in Schwetzingen am Kreisvolksturnfeſt beteiligen. Meldegelder find mit⸗ 8 1 5 Pfd 7 u. 8 Pfg. ö zu verkaufen ab 5 Uhr, Achtung Kloppenheimerſtraße 33. Iarſene Dielrich— Anna inan Dong Namen mit Weltruf in Acganghal⸗Eiproß Ein Film von beispiellosem Erfolg Atemraubendes Tempo] Außerdem das schöne Vorprogramm. i In der Ufa-Tonwoche u. a. Adolf Hitlers Staatsbesuch in Hamburg. Amerikanische Frontkämpfer in Berlin. 1000 Jahre Kloster Maria Einsiedeln in d. Schweiz. chtung]! Beginn jetzt um 8 1. HPalast-Theater. .... vd Turnerinnen im„Schloß“. daß ich am Samstag, den 1. Sept. 19384 das Lokal f Zum goldenen Slorn⸗ in Mannheim-Neckarau, Morchfeldstr. 1 übernehme. gshafener Bürgerbräu, ½% Ltr. yon 25 Pfg. an, Ia. Hausmacher Wurst. Um geneigten Zuspruch bittet„ Familie Wilhelm Erny bisher Zum Ochsen“, Feudenheim. ——— 2— ͤ—— ————— Ausschank von Lud wi ff. Pfälzer Weine, das —— Gebrauchte Matratzen ab Mk. n N 8 N 7. 0 Tederbetten b Mirtschafts-kröffnung und-Fmpfehlu e Allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, Möbelkäufer!„ S weſchger Pfd. 7 Pfg. laufend zu verkaufen. Waldshuterſtr. J, Dlſcmeingalt das Spezialmittel zimmer ab Mt 210 zur Haltbarkeit der Obtweine Ca. 50 Kleiderſchränke, 1 2. u. 3 tür, gehr. u. neu, ab Mk. 10.—. Küchenſchränke ab Mk. 10.— Waſchkommode ab Mk. 7.—. Ca. 35 Chaiſelongues, Couchs ab Mk. 26.—. Diwans ab Mk. 12.— Schreibtiſche. ab Mk. 15.— Auszugstiſche ab Mk. 18. Ein großer Poſten Betten, lackiert, poliert, eichen und Metall, neu und gebraucht ab Mk. 4. Neue Seegras⸗ Woll⸗ u. Kapok⸗ Matratzen, große Auswahl und vieles andere kaufen Sie am günſtigſten bei Mannheim, S 2, 6 und I 1, 8, Möbel- Klinger billig immer Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste, billigste und beste Weg- weiser hierzu ist Neue Küchen mit Uhr, Kühlſchrk. u. Innenausſtatttung ab Mt. 120. Kmpl gebr. Küchen ab Mk. 38.— Rene kpl. Zt. Schlafz. ab Mk. 195 Kpl. gebr. Schlafz. ab Mk. 68.— Kpl. Speiſezimmer ab Mk 175. Neue komplette eichene Herren⸗ Weiß lackierte Mädchenzimmer ab Mk. 48. u. Verbesserung:d. Geschmacks. 50 gr 30 Pfg. ausreſohend für 100 Liter Obskweln, Neckar- Drogerie W. Hornung. ——— Wirtschaft„prinz Ray“, Morgen Samstag früh 5 Schlachiſest Ab 9 Ahr Weufleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Ernſt Wolf 1 Helfert in jeder Ausführung das Zeitungs- Inserat! br uckerei des„Neckar-Bofe