erſchen ) e ihr a riet gz ) Mm 1. Des ige fü ab und datnah Genuß hatt, ahtetz Hein, enſeite, 1 alt r alis n, daß d her, ie füt wurde 18 eih⸗ Aus über Mit melden legte. ſeldorf zaftgl ngen e Be⸗ Zur hrigen zum halte, d ein. ) kam . einer liche lie in jeden Tir viſchke Geis⸗ hrige ulld Arch. ntner auf iener ſchen hellgs⸗ rüar dem tung ſe lag. lin. 785 Pie Pfg. 33. Ifen. 1 2. Blatt zu Nr. 203 E 8 e 1 Das Rieſenwerk der Autobahnen Der erſte Jahresbericht des Generalinſpekkors für das deutſche Sktraßenweſen. München, 31. Auguſt. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. ing. Fritz Todt, veröffentlicht den erſten Jahresbe⸗ richt über ſeine Tätigkeit als Leiter der Oberſten Reichs⸗ behörde für das deutſche Straßenweſen. Der Bericht beginnt mit den großen Bauvorhaben der Reichsautobahnen. Die während des abgelaufenen Jahres durchgeführten Arbeiten ergaben, daß die erſte großma⸗ ſchige Erſchließung des Reichsgebiets ein Grundnetz pon rund 7000 Kilometer Reichsautobahnen er⸗ autoba weitere 2500 Kilometer liegen die Vorentwürfe vor. An Aufträgen wurden insgeſamt bis zum 1. Juli 1934 vergeben: 110 Millionen Mark. Die Geſamtzahl der an der Bauſtelle beſchäftigten Arbeiter erreichte bis zum 5. Juli 1934 den Stand von 38 600 Mann und die Zahl der geleiſteten Tagewerke betrug 2,55 Millionen. Es iſt vorgeſehen, bis zum Ende des Baujahres 1934 bei den Bauarbeiten insgeſamt 300 Millionen Reichsmark umzuſetzen und die Belegſchaft der Bauſtellen auf 80 bis 100 000 Mann zu ſteigern. Die Zahl der indirekt(3. B. in Lieferwerken) Beſchäftigten iſt nach genauen Erhebungen 1,5 mal ſo groß als die der auf Bauſtellen käkigen. Es waren ſonach insgeſamt am Stkichkage des Berichtes(5. Juli) rund 96 00 beſchäftigt und werden bis zum Jahres- ende 200— 250 000 Volksgenoſſen durch das Werk der Reichsaukobahnen Arbeit und Verdienſt haben. Die Entwurf⸗ und Bauarbeiten ſind ſo verbreitet, daß in den kommenden fünf Jahren je 1000 bis 1500 Kilo⸗ meter Autobahnen fertiggeſtellt werden können. Es wird angeſtrebt, daß 1936⸗37 folgende zuſammenhängende Ver⸗ bindungen dem Verkehr zur Verfügung ſtehen: die Strecken Köln— Düſſeldorf— Dortmund— Hannover— Berlin— Frank⸗ furt(Oder). Stettin— Berlin— Breslau. Köln—Frank⸗ furt- Mannheim— Karlsruhe— Stuttgart Ulm—München— Landesgrenze und die Nord⸗Süd⸗Linie LeipzigBayreuth München. Ferner werden fertiggeſtellt die Verbindungen Bremen— Altona— Hamburg Lübeck und die Strecke Königsberg— Elbing. Im allgemeinen Skraßenbau mußte die Löſung der Hauptaufgaben zunächſt darin er⸗ blickt werden, bei der verwaltungsmäßigen Zerſplitterung, welche im deutſchen Straßenbau herrſchte, eine einheitliche Ordnung zu ſchaffen. Im Jahre 1933 waren laufende Ar⸗ beiten aus Kraftfahrzeugſteuern der Wegeunterhaltungs⸗ pflichtigen im Gange. Dieſe verfügbaren Mittel beliefen ſich auf Grund der Reichsgarantie auf 160 Millionen Reichs⸗ mark. Die Ablöſung der Kraftfahrzeugſteuer für Altwagen machte einen Betrag von 40 Millionen Reichsmark für Straßenbauzwecke frei. Für das Jahr 1934 werden den Wegeunterhaltungspflichtigen etwa 115 Millionen Reichs⸗ mark aus der Kraftfahrzeugſteuer zufließen. Die Arbeiten aus dem Reinhardt⸗Programm und die Mittel des Jahres 1934 ſchaffen folgende Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten Tagewerke auf der Bauſtelle 16,5 Millionen, Tagewerke in den Lieferwerken 18,8 Millionen, zuſammen 35,3 Mil⸗ lionen. ei 200 Arbeitskagen ſind beſchäftigt: auf den Bauſtel⸗ len 82 500 Arbeiter, 1 9 0 wee 94 000 Arbeiter. zuſammen 176 000 Arbeiter. Durch die eingeleiteten Arbeiten iſt die Straßen ⸗ 40 n dh r 5 voll beſchäftigt. Die Arbeiten wurden möglichſt gleichmäßig über ganz Deutſch⸗ land verteilt. beine 6 f um Schluß enthält der Jahresberi es eneral⸗ 1 8 für 5 deutsche Straßenweſen noch beſondere Hinweiſe auf die Aufgaben der nächſten Jahre, ſowohl hin⸗ ſichtlich des Reichsautobahnbaues wie bezüglich des allge⸗ meinen Straßenbaues.— Jugend wird zum Beruf geſchult 10 000 Jungarbeiter fahren durch die Wirkſchaft. Im Berufswettkampf hat die Jugend ihren Willen zur Arbeit bewieſen, und heute geht ſie daran, durch ſyſtema⸗ tiſche, berufliche und wirtſchaftliche Schulung die Qualität deutſcher Facharbeit ſicherzuſtellen. Dieſer Schulung liegt die Idee der Gemeinſchaft und Kameradſchaft zugrunde. Im Rahmen dieſer Beſtrebungen liegen die wirtſchaftskundlichen Fahrten, wie ſie vom Sozialen Amt der Reichsjugendfüh⸗ rung und der Deutſchen Arbeitsfront zur Zeit durchgeführt werden. Für eine Anzahl von Berufsgruppen ſind Pläne für wirtſchaftskundliche Fahrten aufgeſtellt worden. Es wird danach geſtrebt, ihnen den Beruf in ſeiner ganzen Be⸗ deutung und das Material von ſeinem Urſprung an über die Verarbeitung hinaus bis zu ſeinem Verbrauch zu zeigen. Metallarbeiter, Holzarbeiter, Angeſtellte und junge Fachar⸗ beiter, Bäcker, Fleiſcher, ja ſogar Mädel führen dieſe Fahr⸗ ten durch. So werden in Gruppen von 25 Jugendlichen bis Ende September etwa 10 000 junge Facharbeiter durch Deutſchland fahren und ihren Beruf erleben. Whrend die Jugendlichen der handarbeitenden Berufe wirtſchaftskundliche Fahrten durchführen, ſind die der Ange⸗ ſtellten zunächſt wirkſchaftsgeographiſcher Art. Die jungen Angeſtellten lernen durch dieſe Fahrten die Hauptwirtſchafts⸗ gebiete in den verſchiedenen deutſchen Landſtrichen kennen. Es iſt bereits in Vorſchlag gebracht worden, für junge Kauf⸗ leute auch betriebswirtſchaftliche Fahrten zu veranſtalten, die vor allem Kenntnis geben von der Organiſation der ein⸗ zelnen Betriebe, der Lagerhaltung, dem Karteiweſen u. a., wobei die Ergänzung des beruflichen Wiſſens noch ſtärker betont werden würde. Von den Facharbeitern werden die Metallarbeiter vor allem die rheiniſche Induſtrie be⸗ ſichtigen, Bergwerke, in denen das Erz gewonnen wird, Hochofenanlagen, Walzwerke, Eiſengießereien ſowie Edel⸗ ſtahlwerke und die fertigverarbeitende Metallindustrie in Solingen. Nebenher beſichtigt man auch den Transport auf einer Rundfahrt durch die Ruhrorter Hafenanlagen. Freitag, 31. Aug. 1934 Enthüllung des Karlsruher Schlageter⸗Denkmals während des 2. Südweſtd. Heimattages. Der 2. Südweſtd. Heimattag Baden Pfalz— Saar am 22. u. 23. Sept. in Karlsruhe wird durch die feierl. Enthüllung des Alb. Leo Schlageter⸗ Denkmals, das Karlsruhe dem deut⸗ ſchen Helden errichtet hat, eingeleitet. Dem großen Heldentum des Sohnes der bad. Heimat zum Gedächtnis wird im Beiertheimer Wäldchen ein Denkmal errichtet. Das Denkmal des Vorkämpfers für das Dritte Reich, der uns ſtets ein Vorbild nationaler Opferbereitſchaft und Hingabe ſein wird, ſoll ein immerwährender Mah⸗ ner ſein, über dem Alltag die großen Aufgaben nicht zu vergeſſen. Die Feierlichkeiten anläßlich der Enthül lung des Denkmals werden des großen Helden würdig ſein. U. a. werden die Trachten und Milizen aus der Süd⸗ weſtmark, ihrem Schlageter innig ver⸗ hunden, der Heldengedenkſtunde beinen ſinnvollen Rahmen geben. Von den Holzarbeitern macht u. a. eine Gruppe Jugendlicher in Bayern eine Fahrt. Dieſe laſſen ſich dabei von Fachleuten führen und Vorträge halten über die ver⸗ ſchiedene Holzverarbeitung ſowie über die Art und wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung der Holzverarbeitung in den verſchie⸗ denen Landſtrichen. Ein Förſter führt dieſe Jungen durch den Wald. Man beſichtigt ein Sägewerk, und abends hören ſie einen Vortrag über die Korbmacherei, der ſie bereits auf die Fahrt für den nächſten Tag vorbereitet. An dieſem wird eine Korbmacherſchule beſichtigt. Mit einem Vortrag über Heimat⸗ und Kulturgeſchichte wird die ſiebentägige wirtſchaftskundliche Fahrt geſchloſſen, und nach einem Ka⸗ meradſchaftsabend fahren die Teilnehmer wieder in ihre Hei⸗ matorte zurück. Bei der Zuſammenſtellung dieſer Fahrten wird in den einzelnen Bezirken Deutſchlands die heimiſche Wirtſchaft berückſichtigt. So werden in anderen Gegenden die jungen Holzarbeiter noch Furnier⸗ und Sperrholzfabri⸗ ken, Baufirmen, Bürſtenfabriken, in Norddeutſchland Boots⸗ und Jachtwerften oder eine Spritzlack⸗ und Polierfabrik, den Wagen⸗ und Karoſſeriebau wie auch die Herſtellung von Muſikinſtrumenten zu ſehen bekommen. 5 Die Bäcker, Fleiſcher, Konditoren und Kellner veran⸗ ſtalten beſondere Fahrten. Die Kellner fahren den Rhein entlang, lernen das Fremdenverkehrsweſen kennen, verſchie⸗ dene Hotels, Weinberganlagen und Kellereien im Moſeltal, Brauereien, Kohlenſäure⸗ und Mineralwaſſer⸗Sprudel in Brohl und Namedy. Die Bäcker beſuchen eine Getreideaus⸗ ſtellung, beſichtigen Mühlen, eine Lehr⸗ und Verſuchs⸗ bäckerei, eine Margarinefabrik, eine Keksfabrik, einen Bäcke⸗ rei⸗Kleinbetrieb, einen Mittelbetrieb(ſpez. Herſtellung von Landbrot) ſowie eine der größten deutſchen Brotfabriken. Sie lernen die Gasbacköfen⸗Fabrikation ſowie moderne Ma⸗ ſchinen und Apparate kennen, und ein Film zeigt ihnen die Entwicklung des Bäckereigewerbes ſeit dem 9. Jahrhundert. Aehnlich ſehen auch die Fahrten bei den jungen Fleiſchern ſowie den übrigen Facharbeitern aus. 5 Auch die wirtſchaftskundlichen Fahrten der Mädel wer⸗ den wie die zuſätzliche Berufsſchulung im Rahmen der hauswirtſchaftlichen Erziehung durchgeführt. So wird man hier alle die Firmen beſuchen, die ſich mit der Fabrikation der Dinge befaſſen, welche für die Hausfrau von Belang ind. Die Vorträge tragen allgemeinfraulichen Charakter. Sie haben ebenſo wie die anderen wirtſchaftskundlichen Fahrten den Zweck, die Jugendlichen einzuführen in ihre a die ſie im Arbeitsleben der Nation zu erfüllen haben. ö Befreiung von Leihiapital und Zwangsvollſtreckung Schon in den letzten Jahrzehnten vor dem Kriege war die Verſchuldung der Landwirtſchaft in Deutſchland in ge⸗ waltigem Umfange gewachſen. Eine der wichtigſten Ur⸗ ſachen dieſer unerfreulichen Erſcheinung unter der Herr⸗ ſchaft des Liberalismus und des Marxismus war die Zu⸗ laſſung der dinglichen Belaſtung des bäuerlichen Hofes und des Grund und Bodens. Dieſe dingliche Belaſtung geſchah meiſt zu Gunſten der weichenden Erben, an die der ſchwer⸗ arbeitende Bauer dann durch Jahrzehnte den Kapitalertrag zu tilgen und die Zinſen zu bezahlen hatte. Mit dem durch das Reichserbhofgeſetz ausgeſprochenen Verbot der Realteilung und der Veräußerung des Erbhofes iſt auch das Belaſtungs verbot, da es ja auch aus der wert⸗ mäßigen Teilung des Hofes entſpringt, verbunden. Auch iſt der Bauer jetzt vor einer geriſſenen Intenſivierungspro⸗ paganda geſchützt, die meiſt eine Belaſtung mit neuen Schulden zur Folge hatte. Im weſentlichen wird die Kreditgewährung an den Bauern in Zukunft in Geſtalt des Perſonal⸗ kredits vorgenommen werden. Damit dürfte auch der geſunde Kreditbedarf des Bauern in der Mehrzahl der Fälle, insbeſondere der erforderliche Betriebskredit, gedeckt werden. Im Kreditverhältnis zwiſchen Bauer und Geld⸗ geber wird nunmehr die Grundlage des Vertrauens wie⸗ der hergeſtellt. Die Kreditvergebung wird nach Prüfung der wirtſchaftlichen Vertrauenswürdigkeit und der Zweckbeſtim⸗ mung erfolgen und ſehr viel riſikofreier ſein, als die bis⸗ herige Art der dinglichen Belaſtung, die die Kreditanſtal⸗ ten zu oberflächlicher Prüfung und den Kreditnehmer zu leichtfertiger Schuldenmacherei verleitete. Da das Reichserbhofgeſetz ein lebendiges, aus dem Volke und ſeiner Sitte entſprungenes Recht iſt, iſt es keines⸗ wegs lebensfremd und ſtarr und läßt auch begründete Ausnahmen zu. Eine Velaſtung wird daher in ſolchen Fällen vom zuſtändigen Anerbengericht genehmigt werden, wo es ſich etwa um die Beſchaffung von Mitteln zum Er⸗ werb einer Siedlerſtelle für einen der weichenden Erben handelt. Soweit dingliche Belaſtungen und ſonſtige Schulden vor dem Inkrafttreten des Reichserbhofgeſetzes be⸗ ſtanden, bleiben ſie unberührt. Ein in Vorbereitung befind⸗ liches Entſchuldungsgeſetz für Erbhöfe wird dieſe perſön⸗ lichen Schulden in ſragbaxer Weiſe regeln. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß ſie von einer Rentenbank übernommen wer⸗ den und daß der Bauer dann die Tilgung durch angemeſ⸗ ſene Renten bei dieſer Bank vorzunehmen hat. i Der Beſchränkung der Verfügungsgewalt hinſichtlich der Veräußerung und Belaſtungsmöglichkeit des Erbhofes entſpricht auf der anderen Seite der vollkommene Aus⸗ ſchluß der Zwangsvollſtreckung. Gegenüber einem Erbhof darf wegen einer Geldforderung weder eine Zwangsverſteigerung noch eine Zwangsverwaltung betrie⸗ ben, ebenſo darf der Hof in keine Konkursmaſſe einbezogen werden. Es iſt dabei gleichgültig, ob es ſich um perſönliche oder dingliche, um private oder öffentliche Gläubiger handelt. Dieſe Beſtimmung bedeutet für das geſamte deutſche Bauerntum einen gewaltigen Fortſchritt. Durch die Mißwirtſchaft des Liberalismus und des Mar⸗ xismus, die alle landwirtſchaftlichen Märkte ruinierte, und durch die verkehrte Schuldenaufnahme war der deutſche Bauer, beſonders nach dem Kriege, in immer größere Not geraten. Die nachſtehend angeführten Zahlen geben das grauenvolle Bild von der Lawine der Zwangsverſteigerun⸗ gen 1924—1932: 1924: 525 Betriebe mit 2172 Hektar; 1928: 2367, 50 432; 1929: 3130, 111813; 1930: 4332, 132 053: 1931: 5765, 176 662; 1932: 7060, 156 770. Von dieſem Alpdruck iſt heute der Bauer endgültig befreit. Die Zwangsvollſtreckung darf auch nicht gegen die auf dem Hof gewonnenen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe vorgenommen werden. Nur ſoweit dieſe dein Zubehör ſind, alſo nicht der Bewirtſchaftung des Hofes dienen, und ſoweit ſie nicht für den Unterhalt des Bauern und ſeiner Familie bis zur nächſten Ernte ſondern zum Ver⸗ kauf beſtimmt ſind, iſt eine Zwangsvollſtreckung möglich. Bei einer Forderung über 150 Reichsmark muß der Gläu⸗ biger jedoch dem Kreisbauernführer Nachricht über die be⸗ abſichtigte Zwangsvollſtreckung einen Monat vorher zu⸗ kommen laſſen. Innerhalb dieſes Monats kann dann der Kreisbauernführer mit Ermächtigung des Reichsnährſtan⸗ des dem Gläubiger erklären, daß die Schuld auf den Reichsnährſtand übernommen wird. Der Bauer hafter dann, ſoweit der Reichsnährſtand den Gläubiger auszahlt, ſeiner Standesorganiſation gegenüber mit dem entſprechen⸗ den Schuldbetrag. Vorläufig kann allerdings eine Ueber⸗ nahme der Schulden auf den Reichsnährſtand nicht ſtatt⸗ finden, da zuerſt durchgehend die Erbhofeigenſchaft der Höfe geklärt und ihre Entſchuldung durchgeführt ſein muß. Hier muß alſo noch abgewartet werden, bis die verſchiedenen agrarpolitiſchen Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierung abgeſchloſſen ſind. Wenn aber die geſchilderte Neuregetunng der Schulden- übernahme durchgeführt iſt, wird für den privaten Gläu⸗ biger auch eine beſchränkte Vollſtreckung in die landwirk⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſe nicht möglich ſein und der Bauer nur noch wegen öffentlicher Abgaben, Laſten und Geidfor⸗ derungen auf dieſem Wege belangt werden können. So iſt alſo der deutſche Bauernſtand durch die Beſeiti⸗ gung der Belaſtung und den Ausſchluß der Zwangsvoll⸗ ſtreckung von den ſchlimmſten Uebeln der letzten Jahre be⸗ freit. Und wo die Beſchränkung der perſönlichen Verfü⸗ gungsfreiheit vom Bauern als wirtſchaftlich ſchwer tragbar empfunden wird, muß er ſich vor Augen halten, daß die Steigerung der wirtſchaftlichen Ertrags⸗ fähigkeit ſeines Hoſes durch die Ordnung der Märkte und die Feſtpreiſe und die zu erwartende geſunde Entwick⸗ lung des Perſonalkredits ihn in die Lage verſetzen wird, allen wirtſchaftlichen Anforderungen zu genügen. Die Be⸗ ſchränkung der individuellen Rechte des Einzelnen dient alſo letzten Ende nicht nur ihm ſelbſt, ſondern auch ſeinem geſamten Stande und der nationalſozialiſtiſchen Volksge⸗ meinſchaft. Handel und Wirtſchaſt Man heimer Kleinviehmarkt vom 30. Auguft. Zufuhr: 209 Ferkel, 424 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 8 bis 10, über ſechs Wochen 14 bis 20, Läufer 21 bis 24 Mark. — Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Wochenimarktpreiſe vom 30. Auguſt. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartof⸗ feln 5 bis 6; Wirſing 10 bis 16; Weißkraut 9 bis 12; Ror⸗ kraut 10 bis 16; Blumenkohl, Stück 10 bis 40; Karotten, Büſchel 5 bis 7; Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 8 bis 10 Spinat 7 bis 15; Mangold 7 bis 10; Zwiebeln 9 bis 10; Grüne Bohnen 8 bis 25; Grüne Erbſen 17 bis 30 Kopffalat, Stück 5 bis 15 Endivienſalat, Stück 7 bis 15 Oberkohlraben, Stück 4 bis 8; Rhabarber 6 bis 7; Tomaten 5 bis 8; Radieschen, Büſchel 4 bis 5; Rettich, Stück 3 bis 8 Meerrettich, Stück 10 bis 40; Schlangengurken, groß, Stück 3 bis 20; Einmachgurken, Stück 0.4 bis 6.6; Suppengrünes, Büſchel 3 bis 5; Peterſilie, Büſchel 4 bis 5; Schnittlauch, Bl ſchel 3 bis 5; Pfifferlinge 45 bis 55; Stein 60 Ma⸗ 10 8 Aepfel 5 5 20; Birnen 7 1 8 1 0 bis 25; Zwetſchgen 8 bis 10; Zitronen, Stück 4 bis 65 Bananen, Stück 5 bis 10; Sußrahn butler 150 1 Landbutter 135 bis 1403 Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, 7 055 3 5. Stück 8 bis 12. a Die Frau und ihre Glauben. Wie oft hört man den Ausſpruch:„Ich glaube an nichts mehr!“ Und der Sprecher iſt von der Wahrheit ſeiner Worte überzeugt, und diejenigen, die es hören, auch. Und doch gibt es wohl keinen Menſchen auf der Welt, der tatfüchlich an nichts mehr glaubt. An irgend etwas glaubt ein jeder. An irgend etwas muß ein jeder glauben. Ein Menſch ohne jeden Glauben iſt undenkbar. Die Frau glaubt an ihren Mann. Der Mann an ſeine Frau. Die Kinder an ihre Eltern. Die Eltern an ihre Kinder. Und wenn tatſächlich ein Menſch nicht mehr an einen anderen Menſchen glaubt an irgend etwas glaubt er doch. Sei es nun an eine Arbeit, die er ſchaffen will, oder die er ſchon geſchaffen hat. Oder ſei es ein Ziel, das er ſich geſetzt hat. An eine Zukunft, auf die er wartet An irgend etwas muß jeder Menſch glauben. Ich ſage es nochmals: der Glauben iſt es, der das Rad unſeres Lebens ſchwunghaft antreibt, wenn es ſtillſtehen will. Wenn es nicht mehr weiter mag, nicht mehr weiter kann. Und wenn es auch nur ein ganz kleiner, unbedeutender Glauben iſt. Er genügt. Der unſcheinbarſte, unbedeutendſte Glauben hat ſchier geheimnisvolle Kräfte. Was ſchadet es, wenn wir ſpäter erkennen, daß unſer Glauben falſch war?— Half uns dieſer falſche Glauben nicht unſer Lebensrad wieder in Schwung bringen? War er es nicht, der uns über eine verzweifelte Stunde hinweghalf, über die wir ſonſt nicht hinweggekommen wären? Müſſen wir nicht dieſem falſchen Glauben dankbar ſein? Und ſollten wir nicht um dieſes Drüberweg⸗Helfen immer aufs neue ſo einen kleinen Glauben in Bereitſchaft haben? Wir haben ihn ja auch alle. Wir wollen es nur nicht immer eingeſtehen. An einem jeden Morgen erwachen wir mit irgend⸗ einem kleinen Glauben. Jeden Tag legen wir mit dieſem kleinen Glauben zurück. Er ſteht uns treu zur Seite, iſt der zuverläſſigſte Kamerad, der treueſte Begleiter und der uneigennützigſte Freund. Mit ihm überwinden wir die Schwere des Lebens. Durch ihn wird der Alltag vergoldet und der härteſten Härten be⸗ raubt. Und wie man durch und mit ihm nur lebt, nur leben kann, ſo lebt man auch nur— für ihn. Ja, um des Glaubens willen leben wir nur. Dadurch allein iſt das Leben ertragbar. Zu jedem rechten Schaffen gehört Glauben. Zu jeder rechten Ehe gehört Glauben. Und zu jedem rechten Leben gehört Glauben. Ein Leben ohne Glauben iſt ein Labyrinth. Eine Ehe ohne Glauben gleicht einem ſinkenden Schiff. Und ein Schaffen ohne Glauben iſt ein Säen auf ungepflügtem Land, dem jedwede Kraft fehlt. Nur der Glaube macht das Land des Schaffens fruchtbar! Nur der Glaube hält die Ehe hoch, läßt ſie nicht ſinken. Nur der Glaube ſchafft immer wieder einen Ausweg aus dem Labyrinth des Lebens. Der Glaube iſt das Fanal in unſerem Leben! Bewahrt uns vor Untergang und Verirren. Ohne Vater, ohne Mutter! Was wird für unſere Waiſenkinder getan? Dem Tatwerden von Ideen folgt zumeiſt ein maßloſes Erſtaunen: Wie hat man nur an ſo naheliegenden, nach Ver⸗ wirklichung förmlich ſchreienden Gedanken achtlos, blind und taub vorübergehen können, ohne ſich zu einem kraftvollen, mutigen In⸗die⸗Hand⸗Nehmen entſchließen zu können? War es nicht einfachſte Pflicht der Menſchlichkeit, ſich gerade der unſchuldigen und unmündigen Waiſenkinder vom Staate aus um des Staates willen anzunehmen? War da ein Grübeln und Zögern, ein Keinen⸗Weg⸗finden⸗Können und bloßes mit⸗ leidvolles Zuſehen überhaupt erſt nötig und auf die Dauer noch erträglich? Faſt ſcheint es ſo; denn erſt vor etwa fünfzig Jahren blitzte der Gedanke auf, nun einmal auch den eltern⸗ und hilfloſen Geſchöpfen zu helfen, ſie vor Verzweiflung und Untergang zu bewahren, um ſofort Geſtaltung durch die Tat zu finden. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts tagte im ehemaligen Raekeſchen Reſtaurant zu Magdeburg unter dem Vorſitz von Heinrich Nadermann eine Männer⸗ geſellſchaft von Menſchenfreunden, die ſich unter dem Namen „Stadtfelder Pfeifenklub“ zuſammengetan hatten. Bereits am 13. Oktober 1880 wurde das„Protokoll über die Stiftung des Vereins Deutſche Reichsfechtſchule“ von neun Perſonen unter⸗ ſchrieben und genehmigt, die ſich verpflichteten, die Vereins⸗ tätigkeit auf das ganze Deutſche Reich auszudehnen, Inſtitute zum Wohle der Armen und Waiſen zu ſchaffen und zu unter⸗ ſtützen, und endlich ein Deutſches Reichswaiſenhaus zu er⸗ richten. Im zweiten Stiftungsprotokoll vom 6. November 1880 gab man dem zunächſt ziemlich ſchwer verſtändlichen Namen „Reichsfechtſchule“ eine Erklärung dahin, daß ſich die Mit⸗ glieder durch Wort bereit fanden,„zu Waſſer und zu Lande, im Kriege und im Frieden treu und tapfer im Wohltun für das Vaterland zu fechten“; aber nach ungefähr vierzig Jahren ſegensreichen Wirkens rang man ſich doch zu dem überall begrüßten Entſchluß durch, ſich fortan nur noch „Reichsverband für Waiſenfürſorge“ zu nennen. Schon im Jahre 1881 konnte das Herrenhaus des für 40 000 Mark käuflich erworbenen Gutes Altvater bei Lahr in Baden zu einem Reichswaiſenhaus für 100 Kinder umgebaut werden; bald folgten die Häuſer in Magdeburg, Schwabach (Bayern), Salzwedel, Niederbreiſig(Rhein), Bromberg und Halle(Saale). Sie alle haben ſich bis auf das durch den Verſailler Vertrag mit der Stadt Bromberg an Polen ver⸗ lorengegangene, dort befindliche Haus erhalten und bieten rund 300 Waiſenkindern eine Heimat, die ſie vor den Gefahren und Tücken des rauhen Lebens bewahren. Die Kinder, die ſchulpflichtig, körperlich und geiſtig geſund ſein müſſen, aber auch ſolche, die in geſtörten Familien⸗ verhältniſſen zum Verkommen verdammt wären, werden in Obhut und Pflege eines Hausvaters und einer Hausmutter gebracht, wo ſie in Liebe und Zucht zu ordentlichen Menſchen herangebildet werden. Sie bekommen reichliche, nahrhafte und abwechſlungsvolle Koſt, werden ſtändig ärztlich kontrolliert, haben neben ihren Schularbeiten auch häusliche Obliegenheiten zu erledigen, haben für Sauberkeit und Ordentlichkeit in ihren Zimmern zu ſorgen, müſſen ihre Betten ſelber richten und die Schuhe putzen— kurz, ſie werden von Anbeginn daran ge⸗ wöhnt, daß nur das Leben Rechte einräumt, dem man erfüllte Pflichten entgegenſetzen kann. Daß die Kinder nach Möglichteit vom Tragen einer Anſtaltskleidung verſchont bleiben und ein jedes über drei Anzüge verfügt, berührt beſonders ſympathiſch. Natürlich dürfen die Kinder auch in der Freizeit nach Herzens⸗ luſt ſpielen, leſen und die nähere Umgebung auf Ausflügen abſtreifen— Glanzpunkte werden aber immer die herrlichen Weihnachtsfeiern ſowie Sommerfeſte bleiben. Im Laufe der Geſchichte der Reichswaiſenfürſorge iſt es nicht immer glatt abgegangen, ſchwere und ſchwerſte Zeiten daben ment als cba bie Fortführung dieſes ſo gemein⸗ nützigen Wohltuns für das Vaterland in Frage geſtellt, aber der Wille des Menſchen ſiegte doch, weil das Gute in ſeiner vollſten Unbedinatheit dahinterſtand. Jeder einſichtige Menſch wird ſich mit ganzem Herzen dieſer Bewegung zugetan fühlen, wird gern ſein Scherflein an Sach⸗ und Geldſpenden opfern, um den fünf Heimen das Beſtehen Von Erita Thomy. zu ſichern. Das neue Deutſchland des Dritten Reiches hat dieſem hochherzigen Liebeswerk neuen Aufſchwung gegeben, ſo daß künftighin alle elternlos gewordenen Kinder vor äußerer Not und vor innerem Verſiechen geſchützt bleiben. Im Wohl⸗ tun für das Vaterland werden und müſſen ſich alle deutſchen Volksgenoſſen die Hände reichen. Darum, Väter und Mütter, denkt nicht nur an eure Kinder, denkt einmal auch an die armen Geſchöpfe, die keine Eltern⸗ liebe, die kein Glück im Elternheim kennen! Auch euch ſei zugerufen: Die Reihen dicht geſchloſſen im Wohltun für das Vaterland! G. St. Frau Käthe hätte das wiſſen müſſen. Paul war einige Wochen nach Bad Nauheim gefahren, weil ſein Herz ihm ab und zu Beſchwerden machte. Er, der Lebens⸗ frohe, wollte gleich etwas dagegen tun. Schwer hatte er ſich von ſeiner jungen Frau getrennt, und auch Frau Käthe war es nicht leicht, ſolange ohne ihren Gatten zu ſein. Aber es ließ ſich nicht einrichten, daß ſie— was ſie ja am liebſten getan hätte— mitfuhr. Die Kaſſe reichte wohl für den vierwöchentlichen Aufenthalt ihres Mannes und etwas Geld blieb übrig, wofür ſie ſich irgendeine kleine Freude machen ſollte. Lange ſann ſie nach, wie es am beſten verwendet werden könnte, ob für ein Kleid, eine neue Handtaſche...? Da plötzlich kam ihr der Gedanke, daß es im Wintergarten, der nach Süden lag, oft unerträglich heiß war, und ſie ſchon öfters mit Paul überlegt hatte, ob nicht Vorhänge angeſchafft werden ſollten. Bisher hatte man es dann aber immer der Koſten wegen beim alten gelaſſen. Doch jetzt dachte Frau Käthe: Wie wär's, wenn ich das Geld für Sonnenſtores verwendete? Das wäre zugleich eine nette Ueberraſchung für Paul!— Ge⸗ dacht— getan! Schon fuhr ſie in die Stadt, kaufte einen ent⸗ zückend geſtreiften Stoff, nähte die Vorhänge, konnte ſie auch an den neuen, bequemen Leiſten ſebſt anmachen. Wie freute ſich Käthe! Als Paul nach vier Wochen hemkam, führte ſie ihn gleich ſtrahlend in den Wintergarten, ihm ihre neue Errungen⸗ ſchaft zu zeigen. Er war natürlich begeiſtert. Der Sommer wurde heiß, ſehr heiß. Eines Tages aber be⸗ trachtete Käthe beim Ausbürſten die Vorhänge etwas genauer und bemerkte zu ihrem Schrecken, daß die blaue Farbe der Streifen ſtellenweiſe ganz abgeblaßt war. Schnell rief ſie ihren Gatten herbei, ihm ihr Leid klagend: Die Vorhänge ſeien im erſten Geſchäft gekauft und dürften doch nicht verblaſſen! Paul ſagte aber ganz trocken:„Ja, haſt du beim Kauf auch ausdrücklich indanthrenfarbige verlangt?“ „Nein!“ ſagte Käthe.„Ich habe mich auf das Geſchäft ver⸗ laſſen, das, wenn ich Stoff für Sonnenvorhänge verlange, mir doch nur indanthrenfarbige verkaufen darf.“ „Liebes Frauchen! Dazu iſt der Kaufmann keineswegs ver⸗ pflichtet. Du mußt beim Einkauf von Stoffen immer nach dem Indanthrenzeichen fragen. Es allein bürgt dir dafür, daß die Stoffe auch unübertroffen licht-, waſch⸗ und wetterecht ſind. Dann wirſt du in Zukunft nie mehr Aerger deshalb haben.“ Denken lernen. Man lehre die Kinder denken. Man lehre ſie ihren eigenen Verſtand zu gebrauchen, ihre eigene Auffaſſung zu haben, ein eigenes, geſundes Urteil anzuwenden und dieſes Urteil geſund zu erhalten. Fördert man in dieſem Sinne den Geiſt der Kinder, dann hilft man ihnen ſelbſt auf den Weg des logiſchen Denkens. Es wird ihnen dann leicht, das Gedächtnis zu üben, das Denken zu ſchärfen. Haben die Kinder denken ge⸗ lernt, dann beſitzen ſie die vornehmſte Geiſteseigenſchaft, die notwendig iſt, um den Weg zu finden durch die vielen Irr⸗ und Umwege des Lebens. Wie wenig Menſchen gibt es, die denken, überlegen, ſuchen, unterſuchen, die ſich nicht einfach zufrieden geben mit dem, was andere ſagen; die ſuchen, alles zum Guten zu lenken; die wiſſen, daß es anderes zu tun gibt, als nur zu klagen. Der Kultur und dem Fortſchritt wird allein geholfen durch denkende Menſchen. Es kommt nicht darauf an, alles zu wiſſen, alles auswendig zu können, tauſend Jahreszahlen und zehn⸗ tauſend Namen zu nennen. Es kommt darauf an, zu denken, ſeinen Verſtand zu gebrauchen, den Weg zu wiſſen zu den Ergebniſſen des menſchlichen Intellekts. Wir müſſen denken lernen und— denken! Zw. Ein neuer Mädchen⸗Typ Im Mitteilungsblatt des Nationalſozialiſtiſchen Lehrer⸗ bundes macht Eliſabeth Michelſen beachtenswerte Ausfüh⸗ rungen über den„neuen Typ in unſerer Mädchenbildung“. Es iſt eine Hauptaufgabe, ſo betont ſie, auch in unſeren Mäd⸗ chen den politiſchen Inſtinkt zu erwecken, den Mut zur völki⸗ ſchen Entſcheidung, Sicherheit, Geſchloſſenheit, Tatkraft des Handelns, und dazu iſt im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland die Möglichkeit ganz anders als früher gegeben. Dem Wi⸗ derſpruch der Frauen gegen ſtaatliches Denken lag früher oft ein geſunder Trieb zugrunde: das organiſche Leben nicht durch einen Mechanismus(einerlei, ob parlamentariſch oder abſolut) vergewaltigen zu laſſen. In dem Augenblick aber, wo der Staat ſelbſt nichts anderes iſt als„formgewordene Volkheit“(Dr. Goebbels), können gerade auch die Frauen zu ihm einen neuen Zugang finden aus ihrer tiefen Bindung an Brauchtum, Sitte, Volkstum heraus und aus ihrem un⸗ mittelbaren Verſtändnis für alles Organiſch-Bluthafte. Bei einer politiſchen Erziehung der Mädchen kommt es alſo vor allem darauf an, ihnen die lebensvolle Ganzheit des neuen Staates zum Bewußtſein zu bringen,— die Glied⸗ haftigkeit jedes einzelnen, z. B. die Funktion der NSDAP. als des Nervenſtranges, der den Willen des Führers weiter⸗ leitet, ſo daß der Außenſtehende kein Recht auf irgendeine perſönliche Interpretation hat. Damit iſt zugleich der Kampf gegen ein typiſch weibliches Verſagen in politiſchen Fragen gegeben. Die Verfaſſerin legt dann die Notwendigkeit der Erziehung zur Wirklichkeit dar, d. h. zur freudigen Ehrfurcht vor allem, was wirkt, zur Abneigung gegen alles unfrucht⸗ bare Meinen. Die weibliche Erziehung vereinige insbeſon⸗ dere das Pflegeriſche und Kämpferiſche. Auch die Frau müſſe zu ſeeliſcher Widerſtandskraft und Kampfbereitſchaft auf ihren Gebieten herangezogen werden, und das ſei nur denkbar, wenn auch für ſie das nordiſch⸗heroiſche Artbild begeiſternd und verpflichtend gewonnen ſei. Die neue Fa⸗ milienkunde komme gerade dem Trieb der Mädchen beſon⸗ ders entgegen und könnte auf Mädchenſchulen noch inten⸗ ſiver betrieben werden als auf Knabenſchulen. Die Geſchichte der eigenen Familie läßt zugleich die Vergangenheit unſeres Volkes, in der dieſe einzelnen Vorfahren ſtehen, als lebendig weiterwirkend erleben. Stolz auf das eigene Geſchlecht und ſeine beſonderen Aufgaben, ſtolz auf die Leiſtungen unſeres Volkes, wort⸗ karger und herber als die vorige Mädchengeneration, ſpar⸗ taniſch abgehärtet, gewohnt, 5 auch in der Oeffentlichkeit zu bewegen und im weiblichen Kreiſe verantwortlich zu füh⸗ ren, ſo bildet ſich, ſo ſchließt die Verfaſſerin, ein neuer Typ des Mädchens heran. 2 elt Das ſoll ein Abwaſchtuch ſein?— Es iſt nichts weiter, gls ein ſchmutziger, übelriechender Lappen, den man vor Ekel nur vorſichtig mit ſpitzen Fingern anfaſſen kann. Ein Abwaſchtuch muß von Zeit zu Zeit zur Reinigung in kaltes Eſſigwaſſer mit Salz gelegt werden. Das ſoll Satin ſein?— Es iſt nichts weiter, als ein Stüc unſchöner Stoff, bei dem es ſich nicht verlohnt, irgend etwas daraus zu nähen. Satin muß nach dem Waſchen aufgefriſcht werden, um wieder zu ſeiner alten Herrlichkeit, ſeinem alten Glanz zu kommen. Die Auffriſchung beſteht darin, daß du in das Spülwaſſer des Satins Borax ſchütteſt. ſoll eine Hausſchürze ſein?— Es iſt nichts weiter, als ein ſtärkebeflecktes, unbeſtimmbares Etwas, das ſich keine Haus⸗ frau, die auf ſich hält, als Schürze umbinden wird. Haus⸗ ſchürzen wäſcht man in dünner Roggenmehlſuppe ohne Seife ſpült ſie kalt, wringt ſie aus und plättet ſie halbfeucht, b Das ſoll ein lackiertes Tablett ſein?— Es iſt nichts weiter als ein abgeſcheuertes und verſchrammtes Stück Brett mit zwei Handgriffen, das einem direkt den Appetit verleiden kann, wenn damit Speiſen aufgetragen werden. Lackierte Tabletts mögen keine Waſſer⸗, Scheuer⸗ und Seifebehandlung, Lackierte Tabletts reibt man zur Reinigung nur mit heißem Mehl ab. Das ſoll ein Lederkoffer ſein?— Es iſt nichts weiter, als ein altes Rumpelſtück der Bodenkammer, mit dem man bei der Urlaubsreiſe zum Gaudium aller Menſchen wird. Leder⸗ koffer, die lange unbenutzt in ſtaubigen Räumen, wie Keller oder Bodenkammer, geſtanden haben, ſind keine Lederkoffer mehr; aber wenn ſie gründlich mit Waſſer und Seife ab⸗ gerieben, gut getrocknet und mit der paſſenden Schuhkreme behandelt werden, kehren ſie gern in ihren einſtmaligen Zu⸗ ſtand zurück, werden wieder zum gebrguchsfähigen Lederkoffer, E. Ri. Allerlei Marmeladen. Tomaten⸗Marmelade von reifen Tomaten. 2%½ Pfund reife Tomaten, 3 Pfund Zucker, etwas Ingwer. Die Tomaten werden mit Haut und Kernen in kleine Stücke geſchnitten, mit dem Zucker, dem Saft von vier Zitronen und dem Abgeriebenen von zwei Zitronen zum Kochen gebracht. Vor dem Kochen wird die Maſſe gut verrührt. Nach einem gründlichen Kochen und gewiſſenhaften Abſchäumen alles Weitere ſo tun, wie man es immer tat. Holunderbeer- Marmelade. 3 Pfund Holunderbeeren, 3 Pfund Zucker. Die Holunderbeeren werden während 10 bis 15 Mi⸗ nuten muſig gekocht, wozu eine halbe Taſſe Waſſer benötigt wird. Dann fügt man den Zucker bei läßt zum ſchäumenden Kochen kommen, gibt den Saft einer Zitrone hinzu und läßt nochmals kochen. Alles Weitere ſpielt ſich in der bekannten Weiſe ab. 2 5 2 i— 8 Die heilſame Wirkung des Obſtes. Obſt iſt nicht nur ein wohlſchmerkendes Nahrungsmittel, ondern es wohnen ihm auch. wie jedermann weiß, gewiſſe zeilſame Wirkungen inne, die aber des Näheren den meiſten Menſchen nicht bekannt ſind, oder von denen ſie ſich kein klares Bild zu machen vermögen; was wohl daher kommt, daß die meiſten Menſchen ſich für gewöhnlich um die chemiſche Zu⸗ ſammenſetzung des Obſtes nicht kümmern. Man nimmt es ꝛben hin als eine Gabe Gottes Für den geſundheitlichen Wert einer Obſtart iſt vor allem der Gehalt an mineraliſchen Stoffen von ausſchlaggebender Bedeutung. Was nun dieſe Stoffe anbelangt, ſo ſind die ver⸗ ſchiedenen Beerenarten damit am beſten ausgerüſtet. Die Heidelbeere hat den höchſten Prozentgehalt an minera⸗ liſchen Stoffen, die Himbeere den geringſten. Von den an⸗ deren Obſtarten haben Zwetſchen und Aprikoſen einen hohen Gehalt an mineraliſchen Subſtanzen, die Birne einen ſehr geringen. Der Apfel mit 0,45 Prozent hält die Mitte, Dieſe mineraliſchen Stoffe in den Früchten ſind Kali, Natron, Phosphor, Eiſen, Kieſelſäure und Kalk. Die Alkalien(Natron und Kalk) wirken dadurch mediziniſch, weil ſie die im Blute vorhandenen Säuren, wie etwa Harnſäure, Eſſigſäure uſw. binden und dadurch unſchädlich machen; denn auf dieſem Wege entſtehen neue chemiſche Verbindungen, die man Antoxine nennt. Es ſind das Selbſtgifte, die der Körper innerhalb ſeiner Gefäße erzeugt und die zur Urſache vieler Krankheiten werden. Die Kenntnis der mineraliſchen Stoffe im Obſt iſt alt und lange bekannt. Man denke nur an die Erdbeerkuren, Apfel⸗ kuren, Traubenkuren uſw., mit denen früher die Gicht und andere Krankheiten erfolgreich bekämpft wurden und zum Teil noch bekämpft werden. Die Zweckmäßigkeit aller dieſer Kuren beruht auf dem reichlichen und ſtändigen Genuß von Obſt, der dem Körper dauernd gewiſſe Mengen mineraliſcher Stoffe zuführt, die dem Stoffwechſel beſonders günſtige Bedingungen ſchaffen. Es werden die im Blute vorhandenen Säuren neutra⸗ liſiert und die krankheitserregenden, ſchädlichen Stoffe ent⸗ fernt. Alkaliſches Blut verringert die Gefahren einer Blaſen⸗ und Nierenſteinerkrankung, weshalb Perſonen, die zu dieſen ien neigen, mineralſtoffreiche Obſtarten dauernd eſſen ollten. Suppengemüſe nicht vergeſſen! Der Körper braucht Pflanzenſalze, die in den Gemüſen beſonders reich enthalten ſind. Es iſt deshalb nicht dringend genug zu empfehlen, allen Suppen die ſogenannten Suppen⸗ gemüſe beizufügen, denn abgeſehen von den Milchſuppen und Bierſuppen eignen ſich Gemüſe zu jeder Suppe, mag es ſich um Fleiſch⸗, Linſen⸗, Kartoffel-, Bohnen⸗ und ſonſtige Suppen handeln. Zu einem Topf Fleiſchſuppe rechnet man beiſpielsweiſe eine Handvoll Suppengemüſe. Dieſes wird je nach der Jahreszeit verſchieden ſein. aber etwas dürfte man immer erhalten können. Beſonders geeignet ſind Peterſilien⸗ wurzel, Sellerie, Porree. Möhren, Blumenkohl, Kohlrabi, Spargel, Zuckerſchoten, Roſenkohl, Spinat, notfalls ein fein⸗ gewiegtes Salatblatt oder dergleichen. Am feinſten und aromaliſchſten ſchmeckt die Suppe, wenn man möglichſt viele Gemüſe verwendet und von jedem ein wenig mimt. Man kocht das Suppengemüſe mit einem Viertelliter Waſſer und Salz weich und 5 es dann mit dem Kochwaſſer der fertigen Suppe zu. Im Winter brau⸗ chen wir ebenfalls nicht auf Gemüſe zu verzichten, denn es gibt einmal getrocknetes Suppengrün, zum andern aber wer⸗ den Peterſilie, Spinat und Kohl immer erhältlich ſein. Der Braten will begoſſen ſein! Mit dem schönen Stuch Braten iſt allein noch nichts getan. Wenn auch der Brat⸗ ofen noch ſo gut arbeitet, die Hausfrau muß zum Gelingen des Bratens durch recht fleißiges Begießen beitragen. Wäh⸗ rend des Bratens ſetzt ſich an den Rändern und auf dem Boden der Pfanne ein bräunlicher Satz an, der öfters mit dem Löffel abzuſchaben iſt. In der Brühe zerkocht dieſer Satz und gibt ihr die ſchöne braune Farbe, die wir 150 einer Bratenſoße beſonders ſchätzen. Das Begießen 1 dem Braten nicht nur die ſchöne Farbe, ſondern es ſorg für Saftigbleiben. Ein nichtbegoſſener Braten trocknet der Oberſeite aus und ſchmeckt trocken und ſtrohig. 8 . ——