n von geben, 4. De⸗ qchter⸗ ſeiner wach⸗ Anna nach ig ein amme t da⸗ pttlieb arme ie ge. mme einen rſpro⸗ jäger; egung Den dem en in 5 auf annt. ſchrei⸗ tutter nſtet nhauz Vet⸗ dann n Ab⸗ aſſer⸗ inmal chung 1 das hließ⸗ aus- aß ſie en zaſſer⸗ zaſſer, ie ſich 8 rei- i 2. Blatt zu W. 205 Bote Montag, 3. Sept. 1934 Wirtſchaft der Woche Neue Einfuhrregelung.— Gefeſtigte Nationalwirtſchaft Organiſche Zinsſenkung. Der Reichsbankpräſident und derzeitige Leiter det Reichswirtſchaftsminiſteriums, Dr. Schacht, hat bei der Er⸗ öffnung der Leipziger Herbſtmeſſe eine viel beachtete Rede gehalten, in der er ſich nicht nur erneut mit den Urſachen der Schrumpfung des Welthandels auseinanderſetzte, ſondern leichzeitig auch neue Wege zur Förderung des deutſchen Außenhandels ankündigte. Dr. Schacht hält es auch ſeiner⸗ ſeits für das Gebot der Stunde, daß Deutſchland alle Maß⸗ nahmen ergreift, um den wirtſchaftlichen Schwierigkeiten aus eigener Kraft zu begegnen. Das bisherige Syſtem der Deviſenrepartierung und der Zahlungsabkommen durch die Notenbanken wurde von Dr. Schacht als auf die Dauer un⸗ brauchbar abgelehnt. Es bleibt nach ſeinen Worten nur der einzige gerade Weg, daß die Einfuhr in Uebereinſtimmung mit den Zahlungsmöglichkeiten gebracht wird. Nur der⸗ jenige Importeur, der im Beſitz einer entſprechenden Devi⸗ ſenbeſcheinigung iſt, wird daher in Zukunft darauf rechnen können, die zur Bezahlung notwendigen Deviſen zu erhalten. Auch dieſe Regelung kann nur als eine Notmaßnahme ge⸗ dacht ſein. Sie iſt aber ſolange nicht zu umgehen, als ſich das Ausland vor der Einfuhr deutſcher Waren verſchließt. Selbſtverſtändlich wird auch im Rahmen der neuerdings geplanten Einfuhrregelung die deutſche Ausfuhr auf jede nur mögliche Weiſe gefördert werden. Die Leipziger Meſſe ſelbſt ſoll bewußt der Aus⸗ fuhrförderung dienen, durch die die Rohſtoffeinfuhr ermög⸗ licht wird. Der Exporthandel hat dieſe Beſtrebungen durch die Schaffung einer Ausfuhrvermittlungsſtelle auf der Meſſe tatkräftig unterſtützt. Gewiſſe Erfolge ſind auch nicht aus⸗ geblieben, iſt doch die Zahl der Auslandsbeſucher der Meſſe um mindeſtens 10 v. H. höher als im vorigen Herbſt. Aber im ganzen ſcheint ſich wieder gezeigt zu haben, daß der Binnenmarkt das ſtarke Fundament der deutſchen Wirt⸗ ſchaft iſt, aus dem allein allerdings auch nur die Export⸗ fähigkeit erwachſen kann. Das Hauptintereſſe galt diesmal der Textilmeſſe mit ihren Neuerſcheinungen aus nationalen Rohſtoffen. Jedenfalls dürfte die Leipziger Meſſe die in ſie geſetzten Erwartungen, ſoweit es ſich um das Inlands⸗ geſchäft handelt, voll rechtfertigen. Aehnlich war ja auch der Verlauf der Großen Funkausſtellung, nach de⸗ ren Abſchluß die Induſtrie mit einem noch beſſeren Geſchäft als im Vorjahr rechnet. Deutſchland hat nicht die Abſicht, ſich in irgendwelche handelspolitiſchen Abenteuer und Experimente zu ſtürzen. Es kämpft auch mit der in Ausſicht ſtehenden Neuregelung des Einfuhrverfahrens und dem Ausbau der bisherigen Ex⸗ portförderung einen zähen Kampf um ſeine wirtſchaftliche Geſundung und damit gleichzeitig auch um die Wiederher⸗ ſtellung einer reibungslos arbeitenden Weltwirtſchaft, deren Träger nach den bitteren Erfahrungen der letzten andert⸗ halb Jahrzehnte nur in ſich geſunde Nationalwirtſchaften ſein können. Es wird in dieſem Kampf um ſo weniger nach⸗ laſſen, als nach den neueſten Feſtſtellungen die Wirtſchafts⸗ erholung der Welt langſam an Spannkraft nachläßt und ſich in den letzten Monaten verſchiedentlich ſogar eine bemerkens⸗ werte rückläufige Tendenz durchgeſetzt hat. Ein Vergleich mit der deutſchen Induſtrieer zeugung zeigt, daß ſich eine ſehr bemerkenswerte Abweichung von der Welt⸗ entwicklung durchgeſetzt hat. Ganz abgeſehen davon, daß die deutſche Induſtrieerzeugung im Zeichen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierung ſchon im Jahre 1933 ſtärker als die Kurve der Welterzeugung geſtiegen iſt, haben auch die er⸗ ſten ſieben Monate ds. Is. eine langſame, aber ſtetig fort⸗ ſchreitende Erholung gebracht. Der deutſche Produktions⸗ index iſt von 79,1 im Jann ds. Is. auf 89,0 im Juli, alſo um rund 12 Prozent, geſtiegen. „Die konjunkturelle Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft ſpiegelt ſich nach wie vor im Reichsbankausweis wider, der trotz der laufenden Erntefinanzierung und der beginnenden Herbſtſaiſon in der dritten Auguſtwoche eine normale Entlaſtung aufwies. Bis zum 25. Auguſt konnten von dem Spitzenbetrag des Juliultimo bereits etwa 75 Prozent wieder abgedeckt werden, ſo daß ſich insgeſamt noch ein etwas günſtigeres Bild ergibt als zur gleichen Zeit des Vormonats, wo von den neuen Ausleihungen der Reichs⸗ bank zum Quartalsſchluß nur 71—72 Prozent zurückgezahlt waren. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 23. Auguſt auf 5335 Millionen RM gegenüber 5164 Millio⸗ nen RM zur gleichen Zeit des e Trotz der inzwi⸗ ſchen eingetretenen erheblichen wirtſchaftlichen Beſſerung iſt der Zahlungsmittelumlauf nur geringfügig geſtiegen. Der Beſchluß der Braunſchweigiſchen Staats⸗ ban k, wonach der Zinsſatz für die öffentlich⸗rechtlichen Kre⸗ dite mit ſofortiger Wirkung von etwa 5,8 auf 4 Prozent herab geſetzt wird, verdient um deswillen beſondere Beachtung, weil damit der bereits durch das Gemeindeum⸗ ſchuldungsrecht, ferner durch die offene Marktpolitik der Reichsbank und die Konverſion mehrerer Reichsanleihen be⸗ e 1 5 einer organiſchen Zinsſenkung wirkſam fort⸗ wird. Leicht erholt Bei der erſten Sonnabendbörſe nach der Sommerpauſe lagen zwar keine erheblichen Verkaufsaufträge der Bankenkundſchaft vor, doch war die Stimmung gegenüber den Vortagen erheblich freundlicher. Angeregt durch den günſtigen Geſchäftsbericht der Siemenswerke ſchritt die Kuliſſe in zunehmendem Maße zu Rück⸗ zäufen die eine allgemeine Erholung der Kurſe zur Folge hatten. Verbeſſert waren beſonders Kunſtſeideaktien und Elektrizitätsver⸗ ſorgungswerte. Auch Braunkohlenaktien lagen feſter. Von Kali⸗ papieren wurden Kali⸗Chemie 4 Prozent höher bewertet. Auch für chemiſche Papiere beſtand gute Meinung. Renten waren wenig verändert. Altbeſitzanleihe wurde mit 95,50 notiert. Länder⸗ und Stadtanlethen gaben teilweiſe nach. Am Geldmarkt ging Tagesgeld nach leichter Ueberwin⸗ dung des Ultimobedarfs bereits auf 4% bis 4%½ Prozent zurück. Am Deviſenmarkt lag das engliſche Pfund nach heftigen Schwan⸗ kungen abermals ſchwächer. 5 8 Deviſenmarkt. 05 elga(Belgien) 58,545(Geld) 58,665(Brief), dän. Krone 55,09. 55,21, engl. Pfund 12335 12305 franz. dehnen 16,50 16.54, holl. Gulden 169,73 170,07, ital. Lira 21,60 21,64, norw. Krone (199 62,1, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,40 47,50, wed. Krone 63,62 63,74, ſchweiz. Franken 81,67 81,83, ſpan. Peſeta 34,32 34,38, tſchech. Krone 10,44 10,46, Dollar 2,476 2,480. Entlaſtung des Steuerzahlers Förderung der Arbeitsſchlacht durch ſteuerliche Erleichterungen. 5 Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfinanzminiſterium behandelte in einer Rundfunkanſprache die ſteuerlichen Maß⸗ nahmen, die in der Arbeitsſchlacht im Herbſt und im Winter durchgeführt werden. Wie Staatsſekretär Reinhardt mitteilte, wird das neue Einkommenſteuergeſetz am 1. Ja⸗ nuar 1935 in Kraft treten und auf die Einkommen Anwen⸗ dung finden, die im kommenden Frühjahr für das Jahr 1934 zu veranlagen ſein werden. Der Entwurf des neuen Einkommenſteuergeſetzes erwei⸗ tert u. a. das Geſetz über die Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaf⸗ fungen Dieſe Beſtimmung erſtreckt ſich auf jegliche bewegliche Gegenſtände des gewerblichen oder landwirkſchaftlichen An⸗ lagekapitals, auf Neuanſchaffungen und auf Erweiterungen des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals, feige Nutzungsdauer erfahrungsgemäß 10 Jahre nicht über⸗ eigen. Die Aufwendungen für all dieſe Gegenſtände können vom Gewinn des Jahres 1934 voll abgeſetzt werden, wenn die Anſchaffung oder Herſtellung bis zum Schluß des Wirtſchafts⸗ jahres 1934, in den meiſten Fällen alſo bis ſpäkeſtens 31. De⸗ zember 1934, erfolgt. Die Skeuerermüßigung bekrägt je nach der Lage des einzelnen Falles 10 bis 45 v. 9. für den in Betracht kommenden Gegenſtand. Die Steuerfreiheit für langlebige Gegenſtände, deren Nutzungsdauer erfahrungsgemäß zehn Jahre überſteigt, wird ſeht auf wenn die Anſchaffung oder Herſtellung ohne Rück⸗ icht auf die Lage des Wirtſchaftsjahres noch vor dem 1. Ja⸗ nuar 1935 erfolgt. Gebäudeeigentümern wird eine Ermäßi⸗ fut der Einkommenſteuerſchuld oder Körperſchaftsſteuer⸗ ſchuld in Höhe von 10 v. H. der Aufwendungen gewährt für greſen din e wenn der Gebäudeeigentümer zu den be⸗ treffenden Aufwendungen nicht einen Zuſchuß aus öffent⸗ lichen Mitteln erhalten hat. Die nächſte Einkommenſteuererklärung iſt im Februar 1935 für das Kalenderjahr 1934 abzugeben. Jeder Gewerbe⸗ treibende und jeder Landwirt hat die Möglichkeit, ſein zu verſteuerndes Einkommen nach Belieben niedrig erſcheinen zu laſſen. Es kann ſich für das Jahr 1934 ſogar einkommen oder körperſchaftsſteuerfrei geſtalten. Er braucht nur enkſpre⸗ chend hohe Summen für Anſchaffung oder Herſtellung von kurzlebigen Anlagen, Gegenſtänden, oder für die Erſatzbeſchaf⸗ fung langlebiger Gegenſtände für die aner des zivilen Luftſchutzes oder Sanitätsdienſtes oder Inſtandſetzung und Ergänzungen für Gebäude aufzuwenden. Die gleiche Möglichkeit hat jeder Gebäudeeigentümer, auch wenn er nicht Gewerbetreibender iſt, hinſichtlich der Aufwendungen zu Zwecken des zivilen Luftſchutzes und des zivilen Sanitätsdienſtes und bei Inſtandſetzungen an ſeinem Gebäude. Erhöhte Eheſtandsdarlehen Eine weitere finanzpolitiſche Maßnahme iſt das Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen. Bis heute ſind bereits 300 000 Eheſtandsdarlehen gewährt worden. Weiterhin wer⸗ den wir laufend 20 00. 1 Ich glaube, daß es bald möglich ſein wird, den Durchſchniktsſatz zu erhöhen. In Auswirkung des Geſetzes zur Förderung der Ehe⸗ ſchließungen ſind bereits im Jahre 1933 rund 24 v. H. Ehen mehr geſchloſſen worden und Haushaltungen mehr gegründet worden als im Jahre 1932, und im Jahre 1934 wird, glaube ich, die Zahl der Eheſchließungen und Haushaltsgründungen gegenüber 1933 abermals um 25 v. H. ſteigen. Dieſe Tatſache wird zu immer größeren Nachfragen nach Möbeln und Haus⸗ geräten, und, da die jungen Ehepaare Wohnungen brauchen, nach Kleinwohnungen führen. Staatsſekretär Reinhardt gab dann eine Ueberſicht über die weiteren ſteuerlichen Erleichterungen und verwies dann noch darauf, daß das neue Einkommenſteuergeſetz den Fa⸗ milienvätern eine weitere Entlaſtung gewähren wird. Der Familienvater ſolle für ſeine Familie einen größeren Betrag als bisher für die ldi feen zur Verfügung haben. Jurch die allgemeinen Steuerſenkungen ſoll insbeſondere die Verbrauchsgüter⸗Induſtrie belebt werden. Es ſei in Ergän⸗ zung aller Maßnahmen auch notwendig, daß der Binnen⸗ 0 wieder zur Lagerhaltung übergehe. u dem Zwecke werde im neuen Aenlagftenergee„das mit Wirkung vom 1. Januar 1935 in Kraft treten werde, die Um atzſteuer für 5 Binnengroßhandel einheitlich auf 72 v. H. feſtgeſetzt werden 5 n Der Austauſch der Atbeitspläte Bisher 40 v. H. aller Beſchäftigten Jugendliche Der zuſtändige Referent der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ loſenverſicherung und Arbeitsloſenvermittlung, Regierungs⸗ rat Dr. Tim m, äußerte ſich einem Journaliſten gegenüber über die Verordnung über die Verteilung und den Austauſch von Arbeitskräften. Er erklärte u. a.: Das Geſetz will die normale Gliederung wiederherſtel⸗ len. Durch die unorganiſche duiſe völlg in den vergange⸗ nen Jahren ſind die Verhältniſſe völlig zerrükket geweſen. Nach der Berufszählung im Jahre 1925 gab es im Reich insgeſamt 14 Millionen Beſchäftigte; davon waren 6 Millio⸗ nen Jugendliche. Alſo rund 40 v. 9. Ade Beſchäftigten waren unker 25 Jahren— ein unglaublicher Prozenkſatz!“ Das Geſetz gliedert ſich in zwei Teile, den 30 0 von Arbeitsplätzen, der jetzt vorgenommen wird und zeiklich be⸗ grenzt iſt; und die künftige Einſtellung des Arbeiters oder Angeſtellten unker 25 Jahren, die durch das 1 endgültig geregelt wird, um die normale Gliederung des Arbeits⸗ marktes wiederherzuſtellen. Das Arbeitsamt verhandelt über die Durchführung mit den Betrieben direkt. Zur Erleichterung der Durchführung werden zuerſt die großen Betriebe über 20 Arbeitskräfte er⸗ faßt, während die kleineren Betriebe nur auf beſondere An⸗ forderung erfaßt werden. Wie Regierungsrat Dr. Timm weiter betonte, beſtehen beſtimmte Vorſchriften über die Jugendlichen, die in die „Sonderaktion“ einbegriffen ſind. Daneben werden natür⸗ lich die ſozialpolitiſchen Vorausſetzungen geprüft. Was Be⸗ rufe betrifft, bei denen ein Ausſcheiden aus dem Arbeitspro⸗ zeß der Vernichtung der Exiſtenz gleichkommt(Künſtler, Theaterangeſtellte), muß in ſolchen Fällen der Betriebsfüh⸗ rer die Einzelheiten auf dem Meldeblatt vermerken. Es erfolgt dann eine genaue Prüfung. Und es treten dieſelben Vorſchriften wie für die Beſchäftigung Jugendlicher bei ſol⸗ chen Arbeiten, für die ſie fachlich beſonders geeignet ſind. in Kraft. Die Jugendlichen würden zu dem Zeitpunkt enklaſſen, zu dem ſie vom Arbeitsdienſt übernommen werden könnten. Nafürlich habe der Betriebsführer die Möglichkeit der vor⸗ ſorglichen Kündigung, um den Jugendlichen an dem Tage, an dem er angefordert wird, ſofork abgeben zu können. Mit der Möglichkeit einer Sabotage der Durchführung ale ſich die Anordnung direkt nicht. Es trete hier aber§ 6 des Geſetzes zur nationalen Arbeit ein. Der Be⸗ triebsführer iſt danach verpflichtet, ſeine ſozialpolitiſchen Maßnahmen im Vertrauensrat zu erörtern. Zu dieſen ſo⸗ zialpolitiſchen Maßnahmen gehöre die Durchführung der neuen Verordnung zweifelsohne. 0 Auf die Frage, ob von der Aktion auch ältere Arbeitslose erfaßt werden würden, erklärte Regierungsrat Timm: i „Ja, gerade um dieſe Kräfte wieder einzuſchalken, iſt in der Verordnung ein Leiſtungsausgleich eingeführt. Der Betrieb, der männliche Angeſtellte über 40 Jahre einſtellt, die länger als zwei Jahre Unterſtützung erhalten haben, erhält pro Mann bis zu 50 Mark im Monat. Hat der Neueinge⸗ ſtellte Kinder, ſo erhöht ſich der Satz um 5 Mark pro Kind Der Leiſtungsausgleich wird ein halbes Jahr lang bezahlt. Durch die Neuregelung der Arbeitsvermittlung ſtehen dem Arbeitsamt genügend Mittel zur Verfügung.“ Was die in den Schlußbeſtimmungen vorgeſehenen Stra⸗ en betrifft, wird der, der Jugendliche ohne Zuſtimmung des rbeitsamtes einſtellt, automatiſch, auf Meldung der Polizei e beſtraft. In allen anderen Fällen erfolgt Anzeige vom andesarbeitsamt. 5 Vor Paris Wie eine Windsbraut waren die deutſchen Sturmſcha⸗ ren über Belgien nach Nordfrankreich hineingefegt. Um die Monatswende des Auguſt ſchlug ſich Klucks Reiterei in den Wäldern von Compiégne nur noch mit engliſchen Nach⸗ züglern und Pariſer Deckungstruppen. Die Engländer wa⸗ ren jäh aus ihrem Schlaf gerüttelt worden, als auf unge⸗ ſatteltem Gaul ein Bauer nachts in ihr Lager dringt mit dem Schreckensruf:„Die Preußen kommen“. Die Englän⸗ der lachen den Bauer zunächſt aus, der erzählt, daß der Wald von Compiégne ſchwarz von Deutſchen ſei. Als aber am anderen Morgen die Nebel leicht zerflattern, ſchlägt die erſte deutſche Granate in das engliſche Feldlager. Der 2. September war angebrochen, der Tag der Ueber⸗ gabe von Sedan. Die deutſchen Reiter ſind erſchöpft, aus⸗ gepumpt, ſchlecht verpflegt, die Pferde müſſen ſich das Fut⸗ ter ſuchen, wo ſie es finden. Der Feind hat ſich ihnen ent⸗ zogen, aber wer vermöchte an einem ſolchen Tage an die Strapazen zu denken, wo auf allen Hauptſtraßen die Weg⸗ weiſer nur das eine Wort trugen:„A Paris“. Da gab es kein Müdewerben, nur einen Drang nach vorwärts. Eine vorgeſchobene Ulanenpatrouille trabt mit letzter Kraft ſüdwärts. Der Leutnant wiſcht ſich den Schweiß von der Stirn, aber er pfeift vergnügt und lacht ſeine Leute an:„Kinder, wenn das ſo weiter geht, iſt der ganze Rummel zu Weihnachten vorbei und in ein paar Tagen ſind wir in Paris.“ Nach zweiſtündigem Ritt halten die Reiter auf einer kleinen Anhöhe. Der Leutnant hebt ſein Glas an die Augen. Weit hinten am Horizont lagert ein weißer Dunſt über der Landſchaft. Das muß die Seine ſein. Er ſucht und ſucht. Da hebt ſich aus dem Dunſt ein graues Etwas, dünn wie ein Zahnſtocher, eine einſame Turmſpitze: Der Eiffelturm: Der Offizier iſt überwältigt. Jedem ſeiner Leute reicht er das Glas und die Erregung läßt nur heiſere Worte aus ſeiner Kehle dringen, bebende Worte. Er erin⸗ nert kurz an Sedan, wo die geſamte Feldarmee der Fran⸗ zoſen mit ihrem Kaiſer vor 44 Jahren ſich ergeben mußte, er erinnert an die Belagerung von Paris, ſpricht vom Vater⸗ land und baldiger ſiegreicher Heimkehr, und zuletzt jubelt aus den Kehlen der Krieger ein Hurra gen Himmel, dann wenden ſie die Gäule. Ihre Herzen jubeln Sieg. Wie anders ſieht es drüben aus. Man hatte den Pa⸗ riſern den deutſchen Vormarſch nicht gefahrdrohend geſchil⸗ dert. Sie feierten die„Siege“ der Franzoſen in Lothrin⸗ gen. Aber eines Tages war es keinem Pariſer trotz Zenſur und Beſchwichtigung mehr zu verheimlichen:„Die Deut⸗ ſchen kommen.“ Wer Geld hatte, packte ſeine Wert⸗ ſachen zuſammen und floh. Das Gedränge am Oſtbahnhof war lebensgefährlich. Jeder fürchtete, den letzten Zug aus Paris zu verſäumen. Wer noch zu hoffen gewagt hatte, wurde völlig zu Boden geſchmettert, als bekannt wurde, daß die franzöſiſche Regierung in Nacht und Nebel nach Bordeaux geflohen ſei. Schon murrte und fluchte man in den Armutsvierteln. Der gewaltige Organismus der Rie⸗ ſenſtadt wollte nicht mehr zuverläſſig funktionieren, aber der neue Gouverneur, General Galliéni, ſorgte mit eiſerner Energie für die Aufrechterhaltung der Ordnung. Er wußte, daß ſich Paris nicht regulär verteidigen konnte, aber auf jeden Fall war er gewillt, die Ehre zu retten. Im Norden der Stadt wurden Schützengräben ausgehoben, indes auf den Straßen gen Süden ſich jammervolle Bilder der in Karren und Wagen fliehenden Bevölkerung entrollten, die die Straßen mit lautem Geſchrei verſtopfte. Das elegante Paris war tot. Die Boulevards leer, di Nächte dunkel und alles angſtvoll geſpannt. Man hatte die Deutſchen bereits 30 Kilometer vor dem Weichbild der Stadt geſichtet. Am nächſten Tag mußten ſie da ſein, aber ſelt⸗ ſam, ſie kamen nicht. Da ſteckte etwas dahinter, und die Ungewißheit über die drohende Gefahr wurde den Pariſern ſchier unerträglich. Einer aber wußte Beſcheid: General Galliéni. Aus Fliegermeldungen zeichnete ſich ihm die wahre Lage immer deutlicher ab. Die Deutſchen waren nach Oſten eingeſchwenkt, und zogen an Paris vorbet, der Marne zu. Dieſer befähigte General ſah letzte Möglich⸗ keiten zur Rettung: Ein Vorſtoß in die Flanke des Gegners von Paris aus. Sofort telephonierte Gallieni mit French, mit Joffre, hin und her, her und hin, bis er ſeine Idee zum Durchbruch Garne hatte, und Joffre ſich entſchloß, an der Marne die utſcheidungsſchlacht zu wagen. 25 5 5 Deutſche Reiter vor Paris, ihr wußtet in eurem ſtolzen Jubel nicht, daß mit 5 55 Entſchluß und ſeinen ö 15 en, der herrlichſte Vormarſch der herrlichſten Armee beendet war. Einheimiſcher Fußball. Alemannia Ilvesheim 5 Tore in Spv. Schwetzingen 510 einem Spiel der Bezirksklaſſe iſt viel. Faſt zu viel um annehmen zu können, daß ein ſolches Spiel noch Spannung haben kann. Und trotzdem, Schwetzin⸗ gen war keine 5 Tore ſchlechter, doch mit einer ſolch harm⸗ loſen Hochkickerei erzielt man heute nichts mehr. Die Gäſte ſpielten wohl einen wuchtigen Fußball, doch fehlten den Angriffen der Abſchluß und die richtige Stellung zur Ball⸗ ccufnahme. Auch Ilvesheim konnte nicht reſtlos gefallen, zumal 8 auf dem rechten Flügel es ſcheinbar nicht ſtimmte. Im Grunde genommen wurde beiderſeits 20 Minuten lang luſtlos geſpielt, was nicht zuletzt auch dem einſetzenden Regen zuzuſchreiben iſt. Man muß ſchon ſagen, wenn Ilvesheim ſich in den Verbandsſpielen ſo hält, wie bei den letzten Privatſpielen, welche alle gegen alte Kämpen aus der zweiten Klaſſe über⸗ zeugend gewonnen werden konnten, ſo werden wir immer ſchönen Sport auf der Inſel zu ſehen bekommen. Der Schiedsrichter konnte für beide Teile reſtlos befriedigen. —— Auswärtiger Fußball. Gauſpiele: in Pforzheim: Baden— Nordheſſen 4 in Stuttgart: Württemberg— Nordheſſen 3:0 Gauliga Meiſterſchaftsſpiele: Gau 13(Südweſt): Phönix Ludwigshafen— FSW Frankfurt 3 Kickers Offenbach— Sporkfreunde Saarbrücken 1: Saar 05 Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 1 Union Niederrad— Wormatia Worms 55 Gau 14(Baden): Freiburger FC— Fc 08 Mannheim Karlsruher FV— Germania Karlsdorf Gau 15(Württemberg): SC Stuttgart— SV Göppingen 1 1. SSV Ulm— Sportfreunde Eßlingen 8 Gau 16(Bayern): I. Fc Nürnberg— SpWg. Weiden 5˙1 Wacker München— BC Augsburg 322 1860 München— ASW Nürnberg 2:0. Geſellſchaftsſpiele: f VfR Mannheim— 1. Fc Karſerslautern 523 „J Birkenfeld— VfL Neckarau f 3:2 Eintracht Frankfurt— SV Waldhof(in Miltenberg) 10 1 0 8 0 14 8 Baden— Nordheſſen 4:4(3:1). Das auf dem Platze des 1. Fc Pforzheim ausgetragene Spiel ſah beide Mannſchaften in etwas veränderter Auf⸗ ſtellung. In der badiſchen Elf fehlte der Außenläufer Gruber⸗Mühlburg, an deſſen Stelle Noe(Phönix Karlsru⸗ e) ſtand, und bei Nordheſſen vermißte man den Hanauer erteidiger Schramm und den Kaſſeler Halbſtürmer En⸗ gelhard. Sie wurden durch Chriſtian⸗Fulda bzw. Philippi⸗ Hanau erſetzt. Die Zuſchauer fahen ein recht anſprechendes Spiel, in dem vor allem die Gäſte durch ihren Kampfgeiſt und ihre Energie angenehm auffielen. In der badiſchen Elf vermißte man das genaue Zuſammenſpiel und das Verſtändnis untereinander, aber auch ſonſt wies die Elf manche Mängel auf. So war vor allem die Läuferreihe ſchwach, da Kamenzin nicht ausreichend für den Aufbau ſorgte. Im Sturm war wohl Fiſcher der Beſte. Der Bir⸗ kenfelder Schmid fiel gegen Schluß ab und Müller. Föroy und Berk kamen über den Durchſchnitt nicht hinaus. Nicht ſchlecht war die Abwehr, aber es paſſierten zum Schluß doch einige Deckungsfehler, die den Gäſten zum glücklichen Unentſchieden verhalfen. Schiedsrichter war Multer⸗Lan⸗ dau. Würktemberg— Nordheſſen 3:0(1:0). Der Gau Nordheſſen hatte auf ſeiner Süddeutſchland⸗ teiſe eine Rückſpielniederlage gegen den Gau Württemberg (80) in Kaſſel wettzumachen. Daß ihm dies nicht ohne wei⸗ teres glücken würde, ſah man ſchon nach den erſten Spiel⸗ minuten des ſehr ſchönen Spiels in Stuttgart. Die Würt⸗ temberger, eine Groß⸗Stuttgarter Kombination, durch den Böckinger Verteidiger Walter 2 verſtärkt, lieferte eine glän⸗ zende Partie. Der körperlichen Ueberlegenheit der Nord⸗ heſſen ſtellten ſie ihre reifere Technik, gepaart mit glänzend harmonierender Zuſammenarbeit gegenüber, die letzten Endes zu einem klaren Erfolge führen mußte. Die ganze württembergiſche Mannſchaft verdient ein Geſamtlob, über⸗ ragend war der Halbrechte Koch, aber auch der Verteidiger Walter 2 konnte ſehr gefallen, dem ſein Nebenſpieler Cozza nicht viel nachſtand. Die Hauptſtärke der Gäſte war ihre körperliche Ueberlegenheit und Wucht, mit der ſie alle ihre Angriffe vortrugen. vom Spielverlauf iſt zu ſagen, daß den Württembergern in der 38. Minute nach ſtets leich⸗ ter Ueberlegenheit durch Speidel der erſte Erfol zufiel, bei dem es bis zur Pauſe blieb. Nach dem Wechſel blieben die Schwaben auch weiterhin im Vorteil. Wiederum war es Speidel, der den zweiten Treffer erzielte und drei Minu⸗ ten ſpäter hieß es ſogar durch Gröner, den Rechtsaußen, 3:0. Schiedsrichter Glaſer-Neckarſulm leitete ſehr gut. Kreisvolksturnfeſt in Schwetzingen. Schöne Erfolge des Tbd.„Jahn“. Bei dem geſtrigen Kreisvolksturnfeſt des Mannheimer Turnkreiſes in Schwetzingen konnte auch der Tbd.„Jahn“ ganz beachtliche Erfolge buchen, zumal die einzelnen Turner ohne die erforderliche Vorbereitung an den Kämpfen teil⸗ nehmen mußten, da erſt vor wenigen Tagen dem Verein die Richtlinien zugeſandt wurden. In der Oberſtufe wurde der Verein durch Wilh. Gropp, Karl Morr, Paul Heierling und Ad. Wohlfahrt mit beſtem Erfolg vertreten. Bei den Kämpfen der Unterſtufe waren A. Ruf, W. Keller, H. Eder und E. Gropp beteiligt. ſowie der Jugendturnerin Senn mit In den Jugendkämpfen, Klaſſe A, konnten die Teil⸗ nehmer G. Herre 5., Ernſt Kettner 7., Otto Rolli 13. und Leopold Heß den 16. Platz belegen. In der Jugend⸗ klaſſe B finden wir an 17. Stelle Erwin Erny und Rich. Gropp an 18. Stelle. Die Altersturner Franz Bender und Peter Ruf konnten in ihrer Klaſſe den 3. und 4. Platz belegen. Staffeln: 4 mal 100 m. Jugendſtaffel 2. Steger nach dem Tv. 1846 Mannheim. Olympiſche Jugend⸗Staffel 3. Sie⸗ ger. Wegen einer vorgebrachten kleinlichen Beſchwerde über das Alter eines Teilnehmers mußte der Verein hier aus⸗ ſcheiden. Die Jugendturnerinnen, die für die Bewertung des Siegfriedwanderpreiſes mit den Jugendturnern in Frage kommen, haben ſich ganz gut gehalten, müſſen aber für ſolche Kämpfe beſſer gewappnet ſein. 2 2 Tv. 98 3. im Reißſchild, 4. im Siegfriedwanderpreis. Bei dem Kreisvolksturnſeſt in Schwetzingen konnte ſich der Ty 98 ſehr gut durchſetzen, obwohl ein eigener Platz dem Ty. zu einem regelmäßigen Training nicht zur Ver⸗ fügung ſteht. Der Tv., welcher ſich mit 45 Teilnehmern be⸗ teiligte, konnte trotz ſtärkſter Konkurrenz 21 Siege erringen. Dieſer Erfolg iſt mit Berückſichtigung der gebotenen Leiſtun⸗ gen ſehr anerkennenswert. So iſt vor allem der Hochſprung der Turner Jörger und Huber mit 1.68 m zu erwähnen, 1.33 m. Der Tv. 98 konnte folgende Plätze belegen: 5⸗Kampf, Oberſtufe: Alb. Jörger 7., Alb. Huber 8., Alb. Möll 11. 4-Kampf, Turnerinnen: Gretel Zürn 3. 4⸗Kampf, Jugend⸗ Turner 1718: Herm. Kreutzer 6., Oskar Rauſelder 20. 4⸗Kampf, Jug.⸗Turner 15—16: Oskar Heidt 9., Ad. Gropp J., Arth. Treiber 15., Ernſt Volz 23., Kurt Bauer 24. 4 Kampf, Alters⸗Turner 45—50: Heinrich Gropp 1. Peter Ruf 3. 4⸗Kampf, Jug.⸗Turnerinnen: Eliſabeth Senn 7., Hilde Jakob 8., Luiſe Maas 11. Siegec. Staffeln: 4 mal 100 m Turnerinnen: 3., Jugendturnerinnen: 3. Olympiſche Staffel Olympiſche Staffel Jugendturner, 4. Sieger. 4 mal 100 m Turner: 4., Gchwedenſieg in Stockholm Deutſchland knapp mit Zweidrittel Punkten geſchlagen. Punkte 4⸗mal⸗100⸗m⸗ lifi müſſen, weil der erſte Wechſel zwiſchen Schein und Gillmeiſter nicht ordnungsgemäß war. Die Punkte waren ſomit an Schweden gefallen, aber dieſe ver⸗ zichteten in echt ſportsmänniſcher Weiſe auf dieſen kampf⸗ loſen Gewinn, ſo daß alſo die Kämpfe am Sonntag mit dem am Samstag erzielten Punktverhältnis von 50:38 für Deutſchland begonnen wurden. Wenn man alles in allem nimmt, dann hat uns alſo der Verluſt der 4⸗mal⸗100⸗m⸗ Staffel den endgültigen Sieg gekoſtet. Schon in allen Vor⸗ berichten war darauf hingewieſen worden, daß Deutſch⸗ land nur dann zu einem Geſamtſieg kommen könne, wenn beide Staffeln gewonnen würden. Tatſächlich hätte alſo die deutſche Mannſchaft mit 104,66 zu 102,33 den Länder⸗ kampf gewonnen. Bei dieſer Gelegenheit ſei daran erin⸗ nert, daß im Stockholmer Stadion ſchon einmal eine deut⸗ ſche Viererſtaffel disqualifiziert wurde, und zwar bei den Olympiſchen Spielen 1912. Begonnen wurde am Sonntag mit dem 400⸗-m⸗ Hürdenlauf, den der deutſche Meiſter Scheele⸗Alto⸗ na glatt in 54,2 Sekunden gewann. Kopp, unſer zweiter Vertreter, hatten den 3. Platz ſicher, als er an der neunten Hürde einen ſchweren Rumpler machte und auf den letzten Platz zurückfiel. Gleich darauf wurde bekannt, daß Kopp disqualifiziert werden mußte, womit Deutſchland ein wertvoller Punkt verlorenging, der am Schluß ſogar über Sieg und Nieder⸗ lage entſcheiden ſollte. Die 10 0 m geſtalteten ſich zu einem deutſchen Doppelerfolg. Borchmeyer gewann in 10,7 klar vor Hornberger(10,9) und den beiden Schweden, dafür gab es aber im Dreiſperung einen ſchwediſchen Dop⸗ pelerfolg. Die beiden Deutſchen, Gottlieb und Sälzer, ka⸗ men nicht einmal über 14 Meter. Eine Enttäuſchung für uns war dann das Speerwerfen. Unſer Rekordmann Weimann war immer noch nicht in beſter Form und wurde von dem Schweden Attervall mit 66,14 m knapp überworfen. Deutſchland führte nach dieſen Kämpfen im⸗ mer noch klar mit 71:60 Punkten, büßte dann aber erwar⸗ tungsgemäß beim 3000- m⸗ Hindernislauf wie⸗ der wertvolle Punkte ein. Einen weiteren Sieg landeten die Schweden durch ihren famoſen Erie Ny im 150 0 m⸗ Lauf. Im Diskuswerfen war natürlich Weltrekord⸗ mann Harald Anderſſon nicht zu ſchlagen, aber um drei Zentimeter verfehlte er die 50⸗-m⸗Marke. Unſer Zehnkampf⸗ Weltrekordmann zeigte mit 48,23 m einen famoſen Wurf, der von Anderſſon erſt im letzten Verſuch überboten wur⸗ de. Damit war der deutſche Vorsprung auf ganze zwei Punkte zuſammengeſchrumpft: 81:79. Dann gab es aber auch wieder deutſche Erfolge. Zunächſt teilten ſich Wegener, Müller und Ljungberg den erſten Platz im Stabhoch⸗ ſprung mit 3,90 m. Syring gewann die 10000 m in glänzender Zeit. 96,66 zu 89,33 für Deutſchland, aber dann kam das Hammerwerfen, die Domäne der Schweden. Obwohl Altmeiſter Seeger ſich ſelbſt übertraf und mit 49,16 m einen neuen deutſchen Rekord erzielte, konnte er nicht auf einen der beiden vorderen Plätze Beſchlag legen. Nur noch 2,33 Punkte Vorſprung, alſo mußte die 4⸗ mal⸗ 400- m⸗Staffel entſcheiden. Single konnte den Vor⸗ ſprung gegen Erikſen nicht halten und Metzner ging mit zwei Meter hinter von Wachenfelt ab. Dieſe zwei Meter hielt der Schwede bis ins Ziel und damit war der Geſamt⸗ ſieg an Schweden gefallen. 5 8 Der Jugendaufmarſch in Frankfurt Frankfurk a. M., 3. September Maſſenſportfeſt und Siegerehrung. In Anweſenheit des Reichsjugendführers Baldur von Schirach, des Gauleiters und Reichsſtatthalters Spren⸗ ger und anderer Perſönlichkeiten fand ein Maſſenſport⸗ feſt im Stadion ſtatt. In den einzelnen Sportarken wur⸗ den teilweiſe geradezu glänzende Leiſtungen vollbracht, die klar bewieſen, daß hier eine geſunde Jugend heranwächſt Als die Wettkämpfe beendet waren, marſchierten die Sie. ger vor dem Reichsjugendführer und den Ehrengäſten auf Baldur von Schirach ergriff das Wort zu einer kurzen An ſprache, in der er u. a. ſagte: Die Millionenbewegung der Nationalſozialiſtiſchen Jugend habe ſich ein Programm ge⸗ ſetzt, das die Schulung von Körper und Geiſt fordere. S9 ſei die H J, die neben ihren ſonſtigen Aufgaben immer den Sport ſehr gepflegt habe, zur bedeuten dſten Sportorganiſation der Welt geworden. Aber bei allem dürfe die Jugend nicht vergeſſen, daß die älte⸗ re Generation mit ihren Opfern die Vorausſetzung für ihr glückliches Daſein geſchaffen habe, Es ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß in der Jugend das Bewußtſein der Ehrfurcht vor der Leiſtung der Vergangenheit wach bleibt. 5 Der Reichsjugendführer im Römer. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, wurde im Römer empfangen. Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger richtete das Wort an ihn und be⸗ tonte, daß die Ausmaße, die der augenblicklich in Frank⸗ 555 ſtattfindende Gebietsaufmarſch der HJ aufweife, im orjahre nicht geahnt worden wären. Der Reichsſtatthal⸗ ter erkannte als ganz beſondere Leiſtung an, daß die beiden Zeltlager im Oſtpark und im Huthpark aus⸗ ſchließlich aus den Kräften der Jugend ſelbſt geſchaffen worden ſeien. Im Kaiſerſaal des Römers entbot Oberbür⸗ germeiſter Staatsrat Dr. Krebs dem Reichsjugendführer den Willkommensgruß der Stadt. In ſeinen Dankeswor⸗ ten hob Baldur von Schirach die beſondere Bedeu⸗ tung hervor, die darin liege, daß die deutſche Jugend ihren größten Aufmarſch gerade in der Stadt abwickeln könne, wo der größte Sohn Deutſchlands gelebt habe. Die Rede des Keichsjugendführers. Der Aufmarſch der Hitlerjugend fand ſeinen Höhepunkt mit der Kundgebung der 50 000 im Stadion. Zu beiden Seiten des Milte weges ſtanden die Fahnengruppen. Von Heilrufen begrüßt, ging Baldur von Schirach dürch den Mittelweg auf die Rednertribüne zu. Dann begann als Auftakt das Sprechſpiel:„Das Reich muß werden!“ Hierauf ergriff der Reichsjugendführer das Wort zu ſeiner Rede, in der er u. a. ausführte: „Meine Kameraden! Das deutſche Volk hat eine neue Hoffnung bekommen, und Ihr ſeid dieſe Hoffnung! Ein anderes Deutſchland iſt erſtanden, und Ihr ſeid dieſes Deutſchland! Ihr ſteht in einer gewaltigen Zahl. Dieſes Schulter an Schulterſtehen iſt das Symbol einer beſſeren Zukunft. Ein Symbol iſt auch der Wall der Kamerad⸗ ſchaft, des gemeinſamen Blutes und Vertrauens. Das, was hier Geſtalt geworden iſt, iſt nicht von ungefähr gewachſen. Es hat eines langen und harten Einſatzes bedurft. Immer noch werden wir angefeindet und verleumdet, wie einſt in den Tagen des harten Kampfes. Was bedeuten dieſe Lü⸗ gen gegenüber der wunderbaren und herrlichen Tatſache, daß wir alle einig ſind, daß wir eine Jugend und ein Wille ſind. Es mag die kleine, erbärmliche Gruppe dieſer Kläffer verſuchen, unſere heilige Gemeinſchaft anzu⸗ taſten. Sie wird uns nicht berühren können, denn wit ſind ſtark und unermüdlich, durch das Bewußtſein einer Kameradſchaft, die keine Klaſſen kennt. Es gibt in dieſet Jugend weder arm noch reich, weder gebildet noch ungebil⸗ det, es gibt nur deutſche Jugend Nach Abſchluß der Kundgebung formierten ſich die Gruppen zu dem großen Fackelzug, der durch die Straßen der Stadt zum Lager im Oſtpark führte. Abſchluß der internationalen Nennwoche in Baden⸗Baden. Im Mittelpunkt des Schlußtages ſtand der„Preis der Stadt Baden⸗Baden“(8300 RM.— 2400 m). Dis Rennen das im Vorjahr von Viaduet gewonnen wurde, ſah diesmal Grandſeigneur⸗ Die Ergebniſſe: l. Damen ⸗Preis: 3500 RM. 1800 m: 1. Herzog(Ritt meiſter von Holtey), 2. Kohinor, 3. Kitchen Garden. Tut. 37, 14, 17:10.— 2. Badener Meilet 5500 RM. 4600 m. I. Enak(K. Narr), 2. Famaſino, 3. Blitz. Tot.: 41,, 12:10.— 3. Heidelberg⸗Ausgleicht 5500, Rm. 2800 Meter. 1. Wolkenflug(W. Printen), 2. Janus, Bonnet de Nuit. Tot.: 40, 19, 29:10.— 4. Preis der Stadt Baden Baden: 8300 RM. 2100 Meter!. Grandſeigneur(K. Viſek), 2. Airolo, 3. Viadukt. Tot. 118, 41, 18:10.— 5. Ab ſchieds⸗Rennen: 3000 RM. 1400 m. J. Marquis(K. Viſek), 2. Feldſoldat, 3. Paramour, Tot. 57, 20, 13:10.— 6. Altes Badener Jagdrennen⸗ 8000 RM. 5600 m. 1. Hetmann(Rittmefſter v. Holtehh, 2. Hykſos, 3. Rumilly. Tot.: 65, 18, 14:10. f Sieg⸗Doppelwette: 3. und 4. Rennen: 453710. Motor⸗SA und NS vereint Das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahr⸗Korps gibt einen Befehl des Führers und Reichskanzlers bekannt, wonach das NSKK. zu⸗ ſammen mit den Einheiten der Motor⸗S A. von nun ab zu eine Einheit„Nationalfozialiſtiſches Kraftfahr⸗Korps zuſammengefaßt werden. Dieſe Einheit iſt dem Führer unmittel⸗ bar unterſtellt. Der Führer hat die Leitung dem Chef des Kraft, fahrweſens der SA., Obergruppenführer Hühnle in, übertragen, Die Aufgabengebiete des„Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahr⸗Korps und ſeine Zuſammenarbeit mit den verſchiedenen Gliederungen der Bewegung werden geſondert geregelt. Deutſchland ſchlägt Schwedens Handballer 18:7. Anläßlich des Handball⸗Kongreſſes in Stockholm fand ein Handball⸗Länder⸗ ſpiel Deutſchland— Schweden ſtatt, das mit einem glänzenden Siege der Deutſchen mit 18:7(9:3) endete.— Der Kongreß hal Ritter von Halt⸗Deutſchland einſtimmig wieder zum Präſidente 8 9 5————— p des Internationalen andball⸗Verbandes gewählt. —. — B ee 2— —— r— A— 2