Pang usbungendzsg 9%= han? u g Dr on Sogqeig gun aan] osvg ö ug ug zeqn 58303 ushobzus Buzz gon vs api 1110 q zelckpf ug Sencl z a 98 h een s anus Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Underhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Freitag, den 7. September 1934 Nr. 209 Der Tag des Arbeitsdienſtes in Nürnberg. 52 000 Arbeitsmänner zum Appell angekreten.— Der Tag des Arbeitsdienſtes in Nürnberg. Nürnberg, 6. September. Der dritte Tag des Parteitages 1934 war dem national⸗ ſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt vorbehalten, der mit 52 000 Mann in einem großen Zeltlager in Langwaſſer Quartier bezogen hatte. Während in der Stadt ununterbrochen während der ganzen Nacht Sonderzüge der politiſchen Or⸗ aniſationen eintrafen, brach der Arbeitsdienſt ſchon gegen halb 7 Uhr morgens in zwei gewaltigen Säulen mit klin⸗ gendem Spiel zur Zeppelinwieſe auf, wo ſich der Einmarſch in muſtergültiger Ordnung abwickelte. Die Spielmanns⸗ und Muſikzüge nahmen vor der großen, das gewaltige Feld beherrſchenden Tribüne Aufſtellung, wäh⸗ rend die Abteilungen innerhalb der Gruppen in Linien zu vier Gliedern aufmarſchierten. Ein großes Vorfeld blieb für die Darbietungen der Lehrabteilungen frei. In ge⸗ waltigen Dimenſionen erhebt ſich über der Mitteltribüne das Hoheitsabzeichen, rechts und links von je drei Fahnen flankiert, deren mittlere die des Arbeitsdienſtes iſt. Kurz vor 10 Uhr ertönt das Kommando„Arbeitsdienſt, ſtillgeſtanden!“ Wie aus Erz gegoſſen ſtehen in un⸗ überſehbaren Reihen die Kolonnen.„Spaten über! Achtung! Die Augen links!“ Heil⸗Rufe künden ſchon von ferne die Ankunft des Führers an, der nun in Begleitung des Reichsinnenminiſters Frick und ſeiner Adjutanten Brückner und Schaub auf den Platz fährt. Die Heil⸗Rufe ſteigern ſich zu einem Orkan, als der Führer zur Ehrentribüne hinaufſteigt. Die Muſik ſpielt den Bayeriſchen Avanciermarſch. Wie eines Meſſers Schneide fliegen die blinkenden Spaten der Arbeitsmänner empor. Die vier Muſikzüge vor der Tribüne ſchlagen den Präſentiermarſch. Als der Führer auf der Rednertribüne eintrifft, meldet ihm der Reichsarbeitsführer Hierl: „52000 Arbeitsmänner zum Appell angetreten.“ Der Führer grüßt:„Heil Arbeits männer!“ Don⸗ nernd ſchallt die Antwort aus 52 000 Kehlen:„Heil mein Führer!“ Eine packende Feierſtunde Die Lehrabteilungen, die in der Mitte zwiſchen den beiden rieſigen Blocks in der graubraunen Tracht Auf⸗ ſtellung genommen haben, ſetzen ſich in Bewegung. In der erſten Reihe Fanfarenbläſer und Männer mit dumpfklin⸗ genden Landknechtstrommeln, dahinter die leuchtend roten Fahnen des Arbeitsdienſtes. Als ſich die Kolonnen lang⸗ ſamen Schrittes in Bewegung ſetzten, hat man faſt den Eindruck eines mittelalterlichen Landknechtsmarſches. Die Trommeln kommen näher. Nun iſt das erſte Glied der Blocks erreicht. Die Lehrabteilungen teilen ſich, und nach links und rechts brechen nun die langen Reihen der Fah⸗ nenſchwinger ab. Die Lehrabteilungen marſchieren vor der Führertribüne auf. Wenige Muſiktakte, wieder Trommelgedröhn, und nun tönt ein altes Land⸗ knechtslied auf„Weit laßt die Fahnen wehen, wir wöln zum Sturme gehen, treu nach Landknechtsart laßt den verlorenen Haufen voran zum Sturme laufen, wir fol⸗ gen dicht geſchart.“ Und zum Takte ſchwingen die Fahnen⸗ träger ihre Fahnen, ein wunderſchönes Bild in der leuch⸗ tenden Morgenſonne, die nun durch die dunklen Wolken ge⸗ brochen iſt, die den ganzen Morgen den Himmel verhüllten. Aus dem gewaltigen Block der erdbraunen Arbeitsmänner löſt ſich eine helle klare Stimme und ſchwingt ſich über das Feld: Ein Gelöbnis des Arbeitsdienſtes an den Führer. Der Sprechchor antwortet erſchütternd, aufwühlend und mitreißend ſeine Worte: „Hier ſtehen wir, wir ſind bereit und kragen Deutſch⸗ land in die neue Zeit“. Symboliſch bringt der Arbeitsdienſt nun zum Ausdruck dieſe rieſige Volksgemeinſchaft, die er in ſich ſelbſt verkör⸗ pert. Fragend erhebt ſich eine Stimme;: Kamerad, wo⸗ her kommſt Du?“ Und aus allen Ecken des Feldes ſchallen nun die Antworten:„Aus Pommern, aus Bayern, vom Rhein, aus Königsberg, von der Waterkant, aus Thüringen, aus Schleſien, von der Saar, um die wir kämp⸗ fen.“ Eine zweite Stimme fragt: Kamerad, von wel ⸗ cher Arbeit kommſt Du“ und wieder löſen ſich die Antworten:„Vom Amboß, vom Schreibtiſch, aus dem Hörſaal“; und dann anklagend„Ich war arbeitslos, und meine Hände verdorrten mir am Leibe“. Nun ſchallt ein Chor herauf zur Tribüne:„Wir ſtanden nicht im Donner der Granaten und ſind doch Soldaten.“ Gedämpft und ge⸗ tragen ſpielt die Kapelle nun das Lied vom guten Kame⸗ raden. Die Arme heben ſich zum Gruß im Gedenken an die Toten, und die Fahnen ſenken ſich auf den grünen Raſen, unter dem überall in Europa und der Welt die Toten des deutſchen Heeres liegen, und aus den grauen Blöcken löſen ſich wieder Worte:„Flandern, Somme, Lüt⸗ tich, Düna, Iſonzo, Oſten, Weſten, Süden“, und das Ge⸗ denken an die Toten der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſchließt mit dem Ruf:„Kameraden, die Rot⸗Front und Re⸗ aktion erſchoſſen“, und nun heben ſich wieder die Fahnen und flattern im friſchen Morgenwind, und ein helles Lied brauſt über den Platz: wir dienen Dir wit dem Spaten denn wwir ſind den Arbeit Soldaten“ und noch einmal hören wir beſchwörend e eh. Bie amel ernte en. bemm t der Abe blen 0 Dem nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt, der die ſchön⸗ iſtiſ Beiſtes darſtellt, blieb es vorbehalten, aus echt nationalſozialiſtiſchem und revolutionärem Geiſt eine Feierſtunde zu geſtalten, die wirklich eine Andachtsſtunde an Deutſchland war. Anſprache Hierls Reichsarbeitsführer Hier l, der leuchtenden Auges und mit Stolz auf ſein Werk ſieht, nimmt nun das Wort, und der Führer, auf deſſen Geſicht man die ganze Zeit die Freude über das ſah, was wir alle erleben konnten, dankt ihm mit herzlich⸗warmem Händedruck. Reichsarheitsführer Hierl führte aus: Mein Führer! Wir danken Ihnen, daß der Arbeitsdienſt heute zum erſtenmal in Maſſen vor Ihrem prüfenden Auge ſteht und zeigen kann, was aus ihm im Laufe des letzten Jahres geworden iſt. Beim letzten Parteitag war ich per⸗ ſönlich noch der einzige offizielle Vertreter des national⸗ ſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes und trug damals allein die erdbraune Tracht des Arbeitsdienſtes. Heute ſtehen hier als ſichtbares Zeichen der Enkwick⸗ lung 52 000 Arbeitsmänner in dieſer Einheitstracht auf⸗ marſchiert, und einheitlich wie die Tracht iſt heute Führung, Jorm und Geiſt im Deutſchen Arbeitsdienſt. Es gibt nur noch einen: den Nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt. So wie hier die 52 000 auf dieſem Platze, ſo ſtehen in dieſer gleichen Stunde im ganzen Deutſchen Reich in mehr als tauſend Arbeitslagern 180 000 Arbeitsmänner zum Ap⸗ pell angetreten, um mit uns diefe Feierſtunde des Arbeits⸗ dienſtes gemeinſam zu erleben. Sie alle tragen die gleiche Tracht, ſtehen in der gleichen feſten Ordnung und ſind be⸗ ſeelt vom gleichen Geiſt. 8 Die Worte„hohe Anerkennung“, die Sie, mein Führer, bei der Beſichtigung am 29. Juni unſeren Lei⸗ ſtungen gezollt haben, haben uns tief beglückt. Der Arbeits⸗ dienſt iſt ja, wie kaum eine andere Einrichtung, ſichtbarer Ausdruck Ihres ſtaatsmänniſchen Wollens, nämlich durch Arbeit in Frieden und Ehre unſerem Volke beſſere Lebens⸗ verhältniſſe zu ſchaffen. Wir bearbeiten deshalb im Deutſchen Arbeitsdienſt den deutſchen Boden, um ihm das abzuringen, was unſer deutſches Volk braucht, um ſeine wirtſchaftliche Selbſtändigkeit und Freiheit wah⸗ ren zu können. Wir bearbeiten den jungen deutſchen Menſchen im Geiſte der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung und helfen ſo mit, unſer Volk zu erneuern aus dem ewig ſpru⸗ delnden Quell deutſchen Geiſtes und deutſcher Kraft. Wir freuen uns der Erfolge, die wir im verfloſſenen Jahr in beiden Richtungen erzielt haben. Wir ſchöpfen aus dieſer Freude die Kraft zu weiterem Arbeiten und weiterem Ringen. Dienſt am Volke, das ſoll der Inhalt unſeres Daſeins bleiben. Unſere Ehre aber wollen wir darin ſu⸗ chen, Ihnen, mein Führer, unſerem deutſchen Volke und unſeren Pflichten als Arbeitsmänner ſtets treu zu bleiben. Mein Führer! Der Arbeitsdienſt will ſtets ein zuverläf⸗ ſiges, ſcharfes und ſauberes Werkzeug in der Hand Ihrer ſtaatsmänniſchen Führung ſein. Mein Führer! Im Namen aller meiner Kameraden darf ich Ihnen die Verſicherung an dieſer Stelle und in dieſer Fr eelichen Stunde geben: Mein Führer! Sie können ſich auf Ihren Arbeitsdienſt verlaſſen, in jeder Lage, in ſchweren Tagen nicht weniger als in guten!(Skürmiſcher Beifall und Heilrufe). Der Führer ſpricht Dann trat der Führer an das Mikrophon und richtete an Reichsarbeitsführer Hierl und an die Arbeitsmänner ſolgende Anſprache: Mein Parteigenoſſe Hierl! Das Werk, das ich hier vor mir ſehe, iſt, ich weiß es, Ihr Werk. Den Dank für dieſe große Arbeit wird die zanze deutſche Nation abſtatten, wenn der Segen und die Früchte dieſer Arbeit dereinſt erblühen Meine Arbeitsmänner! 8 Zum erſtenmale nehmt Ihr an dem Parteitag der natio⸗ galſozialiſtiſchen Bewegung Deutſchlands teil. 2 5 erſten⸗ male ſeid Ihr in dieſer Form zum Appell vor mir und damit vor dem ganzen deutſchen Volke angetreten. Ihr re⸗ präſentiert eine große Idee. Was ich geſtern in der Prokla⸗ mation an das deutſche Volk verkünden ließ, erfährt durch Euch ſeine lebendige Verkörperung. Der Nationalſozialis⸗ mus iſt nicht eine reine Staatsauffaſſung, iſt auch nicht eine Angelegenheit der äußeren Macht, ſondern er iſt als Welt⸗ anſchauung eine Angelegenheit der Erziehung und damit der Zucht des ganzen Volkes. Wir ſind nicht Nationalſozialiſten deshalb, weil wir die Macht beſitzen, ſondern wir wollen, daß Deukſchland natio⸗ M wird, weil ſeine söhne Nationalſozialiſten ind. And Ihr ſeid nicht Nationalſozialiſten deshalb, weil Ihr ein äußeres Lippenbekenntnis auf ein Programm abgeleg! habt, ſondern weil Ihr innerlich Euch bemühen wollt, nach Muſikzüge des Arbeitsdienſtes die ten Geſtalten in ihren ſchmucken erdbraunen dieſem Programm zu leben und nach ihm zu handeln. * Das, was dieſem Programm aber ſeinen tiefſten Sinn gibt, iſt die Bildung einer wahrhaften Volksge⸗ meinſchaft und der Glaube an ſie. Wir alle wiſſen, daß dieſe Volksgemeinſchaft nicht beſtehen kann ſolange nicht über die bisher trennenden Auffaſſungen von Beruf, Klaſſe und Stand hinweg eine einzige gemeinſame Auffaſſung un⸗ ſer Volk erfüllt. Und dazu iſt es nötig, zuerſt den Begriff der Arbeit herauszuſtellen gegenüber dem nur mam⸗ moniſtiſchen Denken, eigenſüchtigen Zwecken und eigenſüch⸗ tiger Abſicht. Es iſt ein großes Unterfangen, ein ganzes Volk zu dieſem neuen Arbeitsbegriff und zu dieſer neuen Arbeitsauffaſſung zu erziehen. Wir haben es gewagt und es wird uns gelingen und Ihr ſeid die erſten Zeugen da⸗ für, daß dieſes Werk nicht mißlingen kann.(Jubelnde Zu⸗ ſtimmung.) Durch Eure Schule wird die ganze Nation ge⸗ hen!(Anhaltende Beifallskundgebungsn.) Die Zeit wird kommen, da kein Deutſcher hineinwach⸗ ſen kann in die Gemeinſchaſt dieſes Volkes, der nicht zuerſkt durch Eure Gemeinſchaft gegangen iſt.(Brau- ſender Beifall und ſtürmiſche Heilrufe.) Und wir wiſſen, daß dann für Millionen unſerer Volksge⸗ goſſen die Arbeit nicht mehr ein trennender Be; griff ſein wird, ſondern ein allen gemeinſam verbinden der und daß insbeſondere dann keiner mehr in Deutſch⸗ land leben wird, der in der Arbeit der Fauſt etwas Minderes ſehen will als in irgendeiner anderen.(Stärkſter Beifall.) Wir wollen nicht Sozialiſten der Theorie ſein, ſondern als wahrhafte Nationalſozialiſten auch dieſes Problem wahrhaftig anfaſſen und wahrhaftig löſen. Und diefes große Werk wird gelingen, weil hinter ihm nicht nur die Weltanſchauung einer Deutſchland beherrſchenden Bewe⸗ gung, ſondern hinfer ihm unſer Wille ſteht!(Reue Beifalls⸗ ſtürme.) Ihr werdet heute auch zum erſtenmal marſchie ren, zu Zehntauſenden hinein in die Stadt der deutſchen Reichsparteitage, und Ihr werdet es wiſſen: In dieſem Augenblick ſehen Cuch nicht nur die Augen der Hundert⸗ tauſende in Nürnberg, ſondern in dieſem Augenblick ſieht Euch zum erſtenmal Deutſchland. Und ich weiß: So wie Ihr in ſtelzer Ergebenheit dieſem Deutſchland Dienſt tut, wird heute Deutſchland in ſtolzer Freude in Euch ſeine Söhne marſchieren ſehen! Heil!(Minutenlange Beifalls⸗ ſtürme der begeiſterten Maſſen). Mit erhobener Rechten ſangen die ZJehnkauſende daz Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, während der Führer in ſeinen Wagen ſtieg, um durch das große Spalien wieder zurückzufahren. 32000 marſchieren Der Vorbeimarſch der Arbeitsmänner.— Nach Beendigung des Appells des Arbeitsdienſtes auf der Zeppelinwieſe, als ſich die 52 000 Arbeitsdienſtmänner zum Marſch in die Stadt in Bewegung ſetzten, wurden die Zufahrtsſtraßen zum Adolf Hitler⸗Platz vollſtändig abge⸗ riegelt. Die im zur Aufmarſchſtraße offenen Viereck erbau⸗ ten Tribünen, die faſt bis zum Erker der Kirche emporſtei⸗ gen, ſind längſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Die erſten Ehrengäſte treffen ein. Kurz nach 1 Uhr wird Gauleiter Streicher mit Heilrufen empfangen. Leni Riefen⸗ ſtahl trifft ihre letzten Vorbereitungen. Beſondere Be⸗ wunderung erregt dabei ein Filmoperateur, der auf einer hohen Feuerwehrleiter aus einer Nebengaſſe heraus direkt über der Einmarſchſtraße in luftiger Höhe ſteht, ein Platz, um den ihn Viele der in drangvoller Enge ſtehenden Menſchen beneiden. Die Mitglieder der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes haben in der Straße Aufſtel⸗ lung genommen, ebenſo die Obergruppen⸗ und Gruppen⸗ führer der SA. Ein immer mächtiger anſchwellendes Ju⸗ beln kündet das Eintreffen des Führers an, der zunächſt die Mitglieder der Reichsleitung des Ar⸗ beitsdienſtes und dann die SA.⸗Führer begrüßt. Als er ſich der Ehrentribüne zuwendet und allen weithin ſichtbar wird, brauſt erneut der Jubel los, der kein Ende nehmen will, während der Führer zunächſt die Reichs⸗ und Slaats⸗ miniſter, die Staatsſekretäre, die Generalität der Reichs⸗ wehr und der Polizei, den Reichsbiſchof, den Abt Schach⸗ leitner, und ſchließlich auch die Angehörigen der für die deutſche Freiheit in den Tod gegangenen Kämpfer begrüßt. Endloſe erdbraune Kolonnen Punkt halb 2 Uhr kommen die vier Spielmanns⸗ und Straße herauf und ſchwenken ſtramm vor den Tribünen ein. Hinter ihnen fol⸗ gen vor den erſten Fahnen Reichsarbeitsführer Hierl und die Reichsleitung, und dann zieht mit geſchultertem Spaten oder Hacke in vier Gruppen zu je 12 Mann eine endloſe Kolonne vorüber. 12 5 e Brauſender Jubel empfängt die prächtig brau ene 1 ormen, mit einem friſchen Eſchenbruch an den 1 Blu: menſträußen an der Bruſt und am Koppel. Die ganze Straße iſt, ſoweit das Auge 19 beherrſcht von den mar⸗ ſchierenden Kolonnen aus 30 auen des deutſchen Va⸗ terlandes. 1 Die Gauarbeitsführer erſtatten nach dem Vor⸗ beimarſch dem Führer Meldung und geſellen ſich der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes bei. So ziehen mehr als zweieinhalb Stunden lang Trupp auf Trupp, Abteilung auf Abteilung, Arbeits⸗ gau auf Arbeitsgau im Gleichſchritt vorüber. Unermüdlich grüßt der Führer die ſtolzen Fahnen des Arbeits⸗ dienſtes, dankt er den 52 000 jungen Menſchen. Mit der letzten Abteilung, der Radfahrabteilung des Gaues Thü⸗ ringen, ziehen die drei Spielmanns⸗ und Muſikzüge ab. Sie machen dem Muſikzug der Reichsſch 519 Platz, der ſchneidig einſchwenkt und das Lehrperſonal der Reichs⸗ und Bepirksſchulen und deren Lehre Leilungeni vorbeiführt. Die Abteilungen, die am Vormittag bei den prachtvollen Vorführungen auf der Zeppelinwieſe beteiligt waren, wer⸗ den für ihr ſchneidiges Auftreten mit einem Sonderapplaus bedacht. Dan nſchlägt das Meer des Jubels erneut zuſammen, als der Führer dem Reichsarbeitsführer Hierl dankt und dann durch die Straße des Triumphes zur Kongreßhalle fährt. a —— i Der Parteikongreß Die Forkſetzung am Donnerskag nachmittag. Nürnberg, 7. September. In Anweſenheit des Führers nahm Donnerstag nach⸗ mittag der Parteikongreß ſeinen Fortgang. Nach dem Ein⸗ zug Adolf Hitlers und der führenden Männer der NSDAP. wurden wieder feierlich die Standarten in die Halle geführt. Dann ſpielte das NS.⸗Symphonie⸗Orcheſter die Freiſchütz⸗ Ouvertüre. Anſchließend ſprachen die Reichsleiter Dr. Frank, Dr. Ley und Dr. Goebbels. Die Hauptamts⸗ leiter Dr. Wagner und Dr. Todt nahmen zu den Fra⸗ gen„Raſſe und Volksgeſundheit“ und„Straßenbau im dritten Reich“ Stellung. In feierlicher Weiſe wurde dann der Kongreß auf Freitag 10 Uhr vertagt. Die Rede Dr. Goebbels' Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels ſprach über „Die Propaganda und Aufklärung als Vorausſetzung prak⸗ tiſcher Arbeit auf zahlreichen Gebieten.“ N Er wies zunächſt auf die Unterlaſſungsſünden verfloſſe⸗ ner Regierungen in der Kriegszeit hin: Erſt als die feind⸗ liche Auslandspropaganda im Begriff war, ſelbſt den größ⸗ ten Teil der neutralen Staaten auf die Seite unſerer Geg⸗ ner herüberzuziehen, beſann ſich die deutſche Regierung der ungeheuren Macht, die in der Propaganda geſchloſſen liegt. Aber da war es ſchen zu ſpät. Der raffinierteſte Trick der während des Krieges ge⸗ Han Deutſchland arbeitenden Propaganda war der, uns as zu unterſtellen, was ihr ſelbſt zu eigen war. Heute noch kraſſiert in weſentlichen Teilen der Weltöffentlichkeit die Meinung, daß mit dem Begriff der deutſchen Propa⸗ ganda typiſche Merkmale wie Unwahrhaßftigkeit, Vergröberung, Entſtellung der Tatſachen und ähnliches ver⸗ bunden ſeien. Unterdes hat der Begriff der Propaganda vor allem durch ſeine politiſche Praxis in Deutſchland eine grund⸗ ſätzliche Wandlung durchgemacht. Allgemach be⸗ ginnt man in der ganzen Welt einzuſehen, daß ein moder⸗ ner Staat, ſei er nun demokratiſch oder autoritär regiert, ohne Propaganda auf die Dauer den unterirdiſch wirken⸗ 1 Kräften der Anarchie und des Chaos nicht gewachſen iſt. Es kommt eben nicht nur darauf an, daß man das Rich⸗ tige kut, ſondern auch darauf, daß das Volk verſteht, daß das Richtige richtig iſt. Alles aber, was dazu dienk, dem Volke dieſe Erkenntnis zu vermitteln, iſt im Begriff der Propaganda eingeſchloſſen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat in den Zeiten ihrer Opposition den Beweis geführt, daß Kritik ſehr wohl aufbauend ſein kann, ja, daß ſie in Zeiten, in denen die Staatsgewalt ſich in Händen zerſtöreriſcher Mächte befindet, ſogar das einzig aufbauende Element überhaupt darſtellt. Propaganda und Aufklärung. Es blieb dem aus einer Revolution hervorgegangenen nationalſozialiſtiſchen Staat vorbehalten, Propagan⸗ da und Aufklärung, von einer Zentrale aus gelenkt, in Wirkſamkeit zu bringen, ſomit zwei Begriffe, die zwar weſensnah, aber nicht weſensgleich ſind, in eines zu ver⸗ ſchmelzen und ſie, überlegen und auf weite Sicht geſtellt, Staat und Volk dienſtbar zu machen. Die Propaganda war unſere ſchärfſte Waffe bei der Er⸗ oberung des Staates. Sie bleibt unſere ſtärkſte Waffe bei der Behauptung und beim Aufbau des Staates. Eine gute Propaganda braucht nicht zu lügen, ja ſie darf nicht lügen. Sie hat keinen Grund, die Wahrheit zu ſcheuen. Es iſt ein Irrtum anzunehmen, das Volk könnke die Wahrheit nicht vertragen. Gewiß kann es das. Es han⸗ delt ſich nur darum, dem Volk die Wahrheit in einer Art verſtändlich zu machen, daß es 5 am Ende auch verſteht. Propaganda, die ſich der Lüge bedient, beweiſt damit, daß ſie für eine ſchlechke Sache ficht. Sie kann auf die Dauer nicht von Erfolg ſein. Immer aber wird ſich eine gute Pro⸗ paganda durchſetzen, die für eine guke Sache eintritt. Ohne zu übertreiben, kann man ſagen, daß Deutſch⸗ land heute auf dem Gebiet der Propaganda für die ganze Welt vorbildlich iſt. Wir haben das Ver⸗ ſäumte nachgeholt und es dabei in der Kunſt der Maſſen⸗ beherrſchung zu einer Fertigkeit gebracht, der gegenüber ähnliche Verſuche in anderen Ländern geradezu ſtümper⸗ haft wirken. Tritt zu dieſer Art einer aktiven Maſſenbeeinfluſſung durch die Popa 9 anda die auf längere Sicht eingeſtellte ſyſtematiſche Aufklärung eines Volkes als Ergänzung und werden beide als einheitliches Ganzes auch dauernd und mit Genauigkeit betrieben, dann wird die Verbin⸗ dung zwiſchen Führung und Nation immer lebendig blei⸗ ben und es entwickelt ſich aus Autorität und Gefolgſchaft lene Art moderner Demokratie, die Deutſchland als Vor⸗ bild der Staatsauffaſſung des 20. Jahrhunderts der ganzen Welt vor Augen geſtellt hat. Man ſchaue über die Grenzen unſeres Landes und be⸗ obachte mit Lächeln die Beſtrebungen parlamentariſch⸗ demokratiſcher Parteien, die alle auf den einen Satz hin⸗ auslaufen: Wie ſage ich's meinem Kinde? Die Angſt vor dem Volk iſt das charakteriſtiſche Merkmal libera⸗ ler e raß, Staatsmänner müſſen zu gewiſſen Zeiten den Mut haben auch Unpopuläres zu tun. Aber das Unpopuläre will rechtzeitig vorbereitet werden und es muß in ſeiner Darſtellung richtig formuliert ſein, damit die Völker es verſtehen. Der Mann von der Straße iſt im allgemeinen nicht ſo vernünftig wie man ihn ſchilt. Es gibt teien mehr. Wie hätten wir ſie überwinden können, wenn wir nicht im jahrelangen Aufklärungskampfe dem Volke ihre Mängel, Schäden und Nachteile vor Augen ge⸗ führt hätten? Deutſchland leidet an Deviſenknappheit. Das Volk muß in ſeinen Bedürfniſſen dieſer Notlage Rechnung tragen. Wieder iſt die Propaganda die Vorausſetzung ihrer Ueberwindung. Reichserbhofgeſetz, Idee des Reichsnährſtandes, Markt⸗ regelung in der Agrarwirtſchaft, ſie alle bedürfen der Pro⸗ paganda, um dem Volke ihre Zweckbeſtimmung und Not⸗ wendigkeit vor Augen zu führen und ſie damit erſt durch⸗ führbar zu machen. Im Kulturleben konnten wir die füdiſche Gefa her bannen, weil das Volk dieſe Gefahr durch unſere Propa⸗ ganda erkannt hatte. Im Winterhilfswerk des vergangenen Jahres wurden rund 350 Millionen Mark umgeſetzt. Warum? Weil eine großzügige, mit allen Mit⸗ teln moderner Technik arbeitende Propaganda dem ganzen Volke die Notwendigkeit dieſes ſozialen Hilfswerkes vor Augen geführt hatte. Möge die helle Flamme unſerer Begeiſterung niemals zum Erlöſchen kommen. Sie allein gibt auch der ſchöpferi⸗ ſchen Kunſt einer modernen polikiſchen Propaganda Licht und Wärme. Es mag gut ſein, Macht zu beſitzen, die auf Gewehren rüht. Beſſer aber und dauerhafter iſt es, das Herz eines Volkes zu gewinnen und es auch zu behalten. Rede Dr. Leys Nationalſozialismus und Arbeiter. Auf dem Parteikongreß zeigte der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, in einer großangelegten Rede zuſammenfaſſend, was der Nationalſozialismus bisher dem deutſchen Arbeiter gebracht hat. Er verwies einleitend darauf, daß der vom Führer ge⸗ gebene Befehl zur Uebernahme der Gewerkſchaf⸗ ten dahinging, dieſe politiſchen Seuchenherde den Gegnern zu entziehen, daß dem Arbeiter aber daraus kein Schaden entſtehen dürfe. Dr. Ley zeichnete ein Bild der Verfaſſung, in der ſich vor der blitzſchnell durchgeführten Uebernahme der Gewerkſchaften der deutſche Arbeiter befand. Mit den wirtſchaftsſchädigenden Folgen der politiſchen Verhetzung und des Klaſſenkampfes wurden die Organiſationen des Arbeiters völlig wertlos und gingen dem Verfall entgegen. Auch bei den wirtſchaftlichen Unternehmun⸗ gen ſah es nicht anders aus als bei den Gewerkſchaften. In dieſen Betrieben wurden Arbeitergelder in vie⸗ len Millionen inveſtiert. In planloſer Zerſplitterung arbei⸗ teten Geſellſchaften jeder Art nebeneinander, wobei es den Gewerkſchaftsfunktionären und Angeſtellten der Verbände hauptſächlich darauf ankam, ſich ſelbſt machtvolle Poſitio⸗ nen mit hohen Gehältern und möglichſt auf Lebensdauer zu ſchaffen. Dr. Ley ging dann auf die Aufgaben ein, die die Uebernahme und der Aufbau der Ge⸗ werkſchaften und Verbände der Partei ſtellten. Als erſte Notwendigkeit ergab ſich, die Verbände machtpolitiſch der NS A P. zu unterſtellen und alle ehemaligen verantwortlichen Führer völlig auszuſchalten. Die organi⸗ ſatoriſchen Maßnahmen der NSDAP. auf dieſem Gebiet führten ſofort dazu, daß die Maſſenflucht aus den Verbän⸗ den aufhörte, der Beitragseingang zunahm, das Vertrauen zu den wirtſchaftlichen Unternehmungen ſtieg. Die Ar⸗ beiterban k, die illiquid übernommen wurde, wurde ſofort wieder liquid. Es gelang, den endgültigen Verfall der Organiſationen zu verhindern. Das allein konnte jedoch nicht genügen, es mußte gelingen, aus den mißtrauiſch abwartenden Volksgenoſſen Anhänger der DAF. zu machen. Der völlig neuartigen Propaganda gelang es, die Zahl der Mitglieder von fünf Millionen am 2. Mai auf über 9 350 000 im Dezember 1933 zu ſteigern, ſo daß nach Wie⸗ deraufhebung der Mitgliederſperre, die wegen des gewal⸗ tigen Andranges neuer Mitglieder verhängt werden mußke, eine neue Enkwicklungsphaſe einſetzte. Ziel einer neuen Sozialordnung konnten jedoch nicht die Einheitsverbände ſein, vielmehr galt es, Unterneh⸗ mer und Arbeitnehmer in einer Organiſation zu⸗ ſammenzuführen. Wie gewaltig dieſer Gedanke vom Volk erfaßt wurde, beweiſt, daß vom 1. Dezember 1933 bis 1. März 1934 in Deutſchland keine parlamentariſchen Par⸗ 4,5 Millionen Einzelmitglieder, darunter beſonders viele Unterne hmer ihren Beitritt zur Arbeitsfront erklärten. Im Jahre 1934 bekrägt der Mitgliederſtand der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront 13 Millionen Arbeiter, Angeſtellte und Unkernehmer und vier Millionen Mitglieder aus dem Han⸗ del, Handwerk, Gewerbe und den freien Berufen. Dr. Ley verwies dann auf die Schöpfung eines Werkes, 5 155 es bis dahin kein Vorbild gab: Die NS.⸗Gemein⸗ q „Kraft durch Freude“ und deren Organiſation, für die bis heute 25 Millio⸗ nen Mark aufgewandt wurden, die ſich bis zum abge⸗ laufenen erſten Jahre auf 40 Millionen Mark erhöhen werden. Bis zum 1. September hat das Amt für Reiſen und Wandern eine Million Menſchen. die noch niemals ihre dumpfe Großſtadt verlaſſen hatten, für ſieben bis zehn Tage in Erholung geſchickt. Allein 80000 Menſchen wurden von eigenen Dampfern ſie⸗ ben Tage zur See gefahren. Eine weitere Million fuhr im Wochenende zu gemeinſamen Wanderun gen. Vom Amt für Schönheit der Arbeit wurden be⸗ reits mehr als 10000 Betriebe betreut. Das Sportamt verfolgt das Ziel, die Altersgrenze, bis zu der man Sport treibt, für die Maſſe des Volkes von 30 auf mindeſtens 50 Jahre hinaufzuſetzen. Dr. Ley verwies dann weiter auf die großen Erfolge der anderen Aemter der Gemeinſchaft„Kraft durch Freu⸗ de„insbeſondere auch des Kulturamtes und des So⸗ Zialamtes. Auch die ſchier unüberwindliche Aufgabe der Sanierung der wirtſchaftlichen Unternehmungen konnte Dr. Ley als voll und ganz gelungen bezeichnen. In dieſem Zuſammenhangs verwies Dr. Ley darauf, daß ein Juſammenbruch der Konſumvereine mit einem inveſtierten Wert von mehr als einer Milliarde einen ungeheuren Schaden für die deutſche Wirt⸗ ſchaft bedeutet hätte und die Arbeitsloſigkeit von vielen Hunderttauſenden Volksgenoſſen nach ſich gezogen haben würde. Trotz größter Schwierigkeiten gelang es, auch die Tonſumvereine zu erhalten. Die Betriebsgemeinſchaften Wie gewaltig auch alle dieſe Leiſtungen ſein mögen, o liegen doch die Hauptaufgaben der DAF. bei den Betriebs, gemeinſchaften und bei den Berufsgruppen. Dr. Ley ver⸗ wies auf die großen Ziele, die die Betriebsgemein⸗ ſchaften als Zellen der Volks⸗ und Atungsgemeinſchaft aller Deutſchen zu erfüllen haben, und bezeichnete es als Aufgabe der Berufsgruppen, die Leiſtungsariſtokrakie als neuen Adel der Arbeit zu ſchaffen. Alle Arbeit müſſe von einem einzigen Gedan⸗ ken beherrſcht werden, den deutſchen Arbeiter zu einem ſtol⸗ zen aufrechten und gleichwertigen Volksgenoſſen zu ma⸗ chen. Die Löſung der ſozialen Frage ſei kein Lohnpro⸗ blem, ſondern liege in der Neubildung einer Geſellſchafts⸗ ordnung, für die die NSDAP. allein als Vorbild in Frage komme. Brauſende Heilrufe ſtiegen auf, als Dr. Ley dem Führer das Gelöbnis ablegte, nie in der Arbeit zu erlahmen, bis die Freiheit der Nation geſichert ſei, und unter jubelnden Heilrufen dankte der Führer Dr. Ley mit einem Händedruck für ſeine Arbeit. 5 Raſſe und Volksgeſundheit Rede Dr. Wagners. Weiter hielt am Donnerstag der Reichsärztefüh⸗ rer, Dr. G. Wagner⸗München, im Auftrag des Führers einen Vortrag über„Raſſe und Volksgeſundheit“, Weit über den Rahmen hinaus wird dieſe Rede ihre Gültigkeit behalten, weil ſie in klarer Ueberſchau und voller Eindring⸗ lichkeit, zugleich von großer Verantwortung getragen, dar⸗ legte, was Raſſe und Volksgeſundheit für unſere Nation he⸗ deuten. Die größte Gefahr für das Beſtehen der Völker, Staaten und Kulturen, ſo führte Dr. Wagner aus, ergebe ſich nicht aus wirtſchaftlichen Kataſtrophen oder kriegeriſchen Verwicklungen; ſie ſind letzten Endes durch rafſiſchen Verfall bedingt. Dieſer geht vor ſich im Rückgang der Zahl, der falſchen Lenkung der Ausleſevorgänge und ſchließ⸗ lich in der Vermiſchung mit Trägern fremden Blutes. Es gilt nicht nur, die Geburtenzahl an ſich zu erhö⸗ hen, es gilt auch, die beſten, ſtärkſten Anlagen des Bolkes zu erhalten und zu nähren. Wiſſenſchaftler der verſchiedenſten Kulturſtaaten haben erſt jetzt wieder auf dem inkernationalen eugeniſchen Kongreß in Zürich die Kich⸗ kigkeit der deutſchen Bevölkerungspolitik beſtätigt. Ueber die wirtſchaftliche Belaſtung durch Erb⸗ kranke in Deutſchland gab der Reichsärzteführer gerade⸗ zu erſchütternde Zahlen. In Deutſchland werden für Erb⸗ kranke jährlich noch 1,2 Milliarden aus dem Arbeitsertrag der Nation aufgebracht und dem Geſamteinkommen des Volkes entzogen. Dr. Wagner ſchilderte weiterhin die Gefah⸗ ren, die in der Raſſenmiſchung eines Volkes lie⸗ gen und bezeichnete die erbgeſunde kinderreiche Familie als das Unterpfand unſerer Zukunft. Das vorbildliche Ge⸗ ſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes hat inzwiſchen ſeine Bedeutung und Wichtigkeit erwieſen, wie aus einer anderen Entſchließung hervorgeht, die gleichfalls auf dem bereits erwähnten Kongreß in Zürich einſtimmig angenom⸗ men wurde. Der Kongreß empfiehlt darin den Regierungen der Welt, die Probleme der Erbbiologie, Bevölkerungspoli⸗ tik und Raſſenhygiene zu ſtudieren und deren Ergebniſſe zum Wohle der Völker anzuwenden. „Die vernichtende Abrechnung Dr. Wagners mit der Ka⸗ kaſtrophenpolitik des vergangenen Syſtems auf dieſem Ge⸗ biet und ſein ſachlicher Bericht über die bisher bereits vom Nationalſozialismus eingeleiteten bepölkerungspolitiſchen Maßnahmen zur Erhaltung der Raſſe und Volksgeſundheit, zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes und zur Förderung des Kinderreichtums fand immer wieder die lebhafte Zu⸗ ſtimmung des Parteikongreſſes. Mit der Rede Dr. Wagners war dann die Kongreß⸗ tagung des Donnerstag beendet. Frontkämpferkreuz für den Führer Von Keichsminiſter Frick überreicht. Nürnberg, 6. September. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hat am 4. September in Nürnberg den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler gebeten, das vom verewigken Reichs präſiden⸗ 10 von Hindenburg geſtiftete Fronkkämpferkreuz anzu⸗ egen. Reichsminiſter Dr. Frick überreichte dem Führer das Frontkämpferkreuz unter gleichzeitiger Uebergabe des fol⸗ genden Schreibens: Mein Führer! Als der von dem verewigten Reichs⸗ präſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg mit der Durchführung ſeiner Verordnung über die Stiftun eines Ehrenkreuzes beauftragte Reichsminiſter bitte ic Sie, als Frontkämpfer des Weltkrieges das von ihm ge⸗ ſtiftete Frontkämpferkreuz anlegen zu wollen.“ Der Führer und Reichskanzler erklärte ſich zur An⸗ nahme des Frontkämpferkreuzes bereit. Reichsminiſter als Oberſtarbeitsführer. Der Reichsarbeitsführer Hierl hat den Miniſterpräſiden⸗ ten Hermann Göring, den Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels und den Reichsinnenminiſter Dr. Frick gebeten, die Tracht des Arbeitsdienſtes mit dem Abzeichen eines Oberſtarbeitsführers annehmen zu wollen. * Auslandsdeutſche Jugendführer in Nürnberg i Eine große Anzahl Jugendführer aus dem Auslande iſt der Einladung der HJ., am Reichsparteitag teilzunehmen, gefolgt. So ſind unter anderem Jugendführer aus Ungarn, der Schweiz, Dänemark, England, der Türkei und von Ueberſee aus Südweſtafrika, Chile, Braſilien und Argen⸗ tinien in Nürnberg eingetroffen. Der Leiter der Auslands⸗ organiſation der NSDAP., Gauleiter Bohle, und der Frankenführer Streicher begrüßten die jungen Aus⸗ landsdeutſchen und verabſchiedeten 17 Hitlerjungen aus der Türkei, die nach einer dreimonatigen Deutſchlandfahrt re Hennreiſe angetreten haben.. Tretet ein in die 3 ſchwe führt dung 2 die d fung zeitlit des um 5 dring wenn hand wirt 2 mein eine tet. des dem ause ter! ſtehe. 7 Beſch Beric falſch er, u fende D bring die ver; des ten 2 Vertr 5 Las darm. Hiern Gend mung Es Saar; Ordnt letzten daß der a ſtill g Deutſ 8 einer menhe im de eine ſchrift Arbei Di ai Iſterr⸗ über e e er Einheitliche Kirchenleitung Vorſchriften für Bayern und Würktemberg in Araft. Berlin, 7. September. Die Preſſeſtelle der Reichskirchenregierung teilt mit: Her Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche hat 91 Grund der ihm von der Nationalſynode erteilten Er⸗ mächtigung eine Verordnung erlaſſen, wonach die Vor⸗ ſchriften des Paragraphen 1 Abſatz 1 und Abſatz 3 des Kirchengeſetzes vom 9. Auguſt 1934 über die Leitung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche und der Landeskirchen in Bayern rechts des Rheins und der der Evangeliſch⸗Lutheriſchen Kirche in Bayern rechts des Rheins und der Evangeliſchen Landeskirche in Würt⸗ temberg in Kraft treten. Damit ſind alle Landeskirchen hinſichtlich ihrer Geſetz⸗ gebungsgewalt der Deutſchen Evangeliſchen Kirche unter⸗ ſtelt und die Landesbiſchöfe an die Weiſungen des Reichs⸗ biſchofs gebunden. Das bekenntnismäßige Eigenleben und das Gebiet des Kultus bleiben von dieſer zuſammenfaſſen⸗ den, den einheitlichen Ausbau der Deutſchen Evangeliſchen Kirche fördernden Regelung unberührt. —— Keine Neugründung von Geldinſtituten And keine Errichtung von Zweigſtellen. Angeſichts der Ueberſetzung im Kreditgewerbe, die zu ſchweren Unzuträglichkeiten für die deutſche Wirtſchaft ge⸗ führt hat, hat es ſich als erforderlich erwieſen, Neugrün⸗ zungen im Bankgewerbe zu begrenzen. zu dieſem Zweck iſt eine Verordnung erlaſſen worden, die die Neugründung von Geldinſtikuten, ſowie die Errich⸗ fung von Zweigſtellen allgemein unkerſagt. Die Sperre iſt zeitlich begrenzt; ſie ſoll mit einer allgemeinen Regelung des Julaſſungsverfahrens im Bankgewerbe, ſpäkeſtens aber am 31. Dezember 1936, enden. Ausnahmen von der Gründungsſperre können in dringenden Fällen vom Reichswirtſchaftsminiſter und, wenn es ſich um landwirtſchaftliche Kreditgenoſſenſchaften handelt, vom Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft bewilligt werden. Gegen die Polizeiforderung Neue Beſchwerdeſchrift der Deukſchen Front. Sdarbrücken, 5. September. Der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, hat ge⸗ meinſam mit der Landesratsfraktion der Deutſchen Front eine neue Beſchwerde an den Völkerbunds rat gerich⸗ tet. Die Beſchwerde weiſt nach, daß die Polizeiforderung des Präſidenten Knox nicht begründet iſt und ſetzt ſich mit dem Verbot des freiwilligen Arbeitsdienſtes im Saargebiet auseinander, das aufgrund nicht ſtichhaltigen Ma⸗ terials erfolgt ſei, deſſen Echtheit in keiner Weiſe feſt⸗ ſtehe. de Deutſche Front erhebt in der Denkſchrift wiederum Beschwerde gegen Snox, vor allem wegen ſeiner parkeiiſchen Berichkerſtaltung. Nichk nur dem Völkerbundsrat hal! er falſche Darſtellungen gegeben; auch die Weltpreſſe benütze er, um über das Saargebiet und ſeine Bewohner unzukref⸗ fende Auffaffungen zu verbreiten. Die jetzt mehr als 95 v. H. umfaſſende Deutſche Front bringt in der Denkſchrift zum Ausdruck, daß ſie auch auf die wenigen Rechte des Verſailler Vertrages nicht verzichten könne. Ebenfalls hätten die au erhalb des Saargebiets wohnenden Abſtimmungsberechtig⸗ len Anſpruch darauf, daß die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages auch bei der Volksabſtimmung beachtet würden. Das Saarſtatut beſage:„Es wird nur eine örtliche Gen⸗ darmerie zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingerichtet.“ Hiernach ſei alſo die Verwendung einer internationalen Gendarmerie unzuläſſig, ſelbſt für die Zeit der Volksabſtim⸗ mung. Es wird ſodann betont, daß trotz der Bemühungen des Saarpräſidenten, eine angebliche Störung der öffentlichen Ordnung im Saargebiet nachzuweiſen, während der ganzen lezten Zeit die Gendarmerie ihre Pflichten erfüllt habe und daß keine Unruhen vorgekommen, geſchweige der angekündigte„Putſch“ eingetreten ſei. Es ſei auch l geworden um die Behauptungen von dem„Terror der Deutſchen Front“. u den Verſuchen des Präſidenten, die Notwendigkeit aner internationalen Polizei mit der Tatſache in Zuſam⸗ menhang zu bringen, daß 16 000 junge Saardeutſche, die im deutſchen freiwilligen Arbeitsdienſt tätig ſeien, im Reich elle militäriſche Ausbildung erhielten, verweiſt die Denk⸗ ſhrift auf die Erklärung der Reichsleitung des freiwilligen Abeitsdienſtes. Durch die Einstellung ſaarländiſcher Arbeiksdienſtwilli⸗ get im JA. ſei der Saarbeobölkerung die alleinige Mög⸗ üchteit geſchaffen worden, den Arbeiksmarkt um mehr als an driltel der Arbeitsloſen zu enklaſten. Die Regierungs- ſommiſſion ſelbſt habe dagegen zur Milderung der Arbeits⸗ hiigleit im Saargebiet ſo gut wie gar nichts gekan. Auf der anderen Seite laſſe der Präſident unbeachtet, auß die im Saargebiet wohnenden franzöſiſchen Glaatsangehörigen nicht nur ihrer militäriſchen Dienſt⸗ ch in Frankreich genügten, ſondern auch, ſo weit ſie deurlaubte ſeien, jede Woche militäriſche Uebungen in den kanzöſiſchen Grenzgarniſonen ableiſteten. Oeſterreichs„Braunbuch“ Ein Demenki.— Meinungsverſchiedenheiten. „Die chriſtlich⸗ſoziale„Reichspoſt“ dementiert einen Be⸗ cht des eee ber den Inhalt des von der ſterreichiſchen Regierung ausgearbeiteten Braunbuches lber die Ereigniſſe des 25. Juli. 0 Die„Reichspoſt“ erklärt, daß bei dem großen Umfang b Materials der Abſchluß des Manuſkripie⸗ nicht vor nile September zu erwarten ſei. Die vom„Obſerver“ ver⸗ fentlchten Einzelheiten ſeien aus der Luft gegriffen. nich dieſer Meldung iſt darauf hinzuweiſen, daß gegen ⸗ liatig innerhalb der maßgebenden Kreiſe noch erheb⸗ 955 einungsverſchiedenheiten über die beawendung des vorliegenden Materials beſtehen. In wei⸗ 10 Heimwehrkreiſen wird gefordert, daß das Braunbuch in ger Beginn der Völkerbundstagung den Großmächten Genf als dokumentariſcher Beweis für die Beteiligung bestimmter deutſcher Kreiſe an dem Aufſtand überreicht 0 ae doch ſcheinen in Regierungskreiſen gewiſſe Bedenken en ein derartiges Vorgehen zu beſtehen. i Neues aus aller Welt i Kaminbauer ſamt Gerüſt in die Tieſe gernfen. Ver Kaminbauer Schütz aus Moosburg kam in der Nähe von München beim Bau eines Schornſteins auf eigenartige Weiße ums Leben. Ein Pferdewagen fuhr in das herabhängende Seil des Materialaufzuges. Das Seil verwickelte ſich am Wagen, der dadurch das Gerüſt ſamt dem neugemauerten Stück des Schornſteins mit dem Kaminbauer aus 40 Meter Höhe herabriß. Der 30jährige Schütz fand den Tod. 1 Schweres Kraftwagenunglück. Auf der Staatsſtraße Rothenburg o. T.— Dombühl rannte ein mit drei berſchug beſetztes Auto gegen einen Baum. Das Fahrzeug überſchlug ſich. Von den Inſaſſen erlitt eine Dame eine ſo ſchwere Schädelverletzung, daß ſie alsbald ſtarb. Ein weiterer In⸗ ſaſſe wurde ſchwer verletzt. ei Rheinſchiff durchgebrochen. Im Baggerloch bei Rees ereignete ſich ein ſchweres Schiffsunglück. Ein noch nicht zur Hälfte mit Kies beladenes holländiſches Schiff brach plötz⸗ lich unter erheblichem Krachen in der Mitte durch. Die an Bord befindlichen Perſonen, die junge Schiffersfrau und das Perſonal konnten das Schiff, das nur langſam ſank, verlaſſen. Das Schiff iſt ſchon„betagt“; es führ bereits 56 Jahre auf dem Rhein. Von dem Inventar konnte nur wenig gerettet werden, vor allem ging die neue Einrichtung des erſt ſeit einer Woche verheirateten jungen Schifferehe⸗ paares verloren. 2 Gtratoſphärenballon explodiert Auf dem Moskauer Flugplatz. Moskau, 7. September. Der ſowjekruſſiſche Strakoſphärenballon„As SR“ iſt auf dem Moskauer Flugplatz beim Aufſtieg plötzlich explo⸗ diert und verbrannt. Menſchenleben kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden. Der Ballon war in der Nacht für einen neuen Aufſtieg fertiggemacht worden, um den eigenen Rekord von etwa 18000 Metern zu ſchlagen. Nach den bisherigen amtlichen Mitteilungen ſcheint es, daß die Exploſion techniſche Gründe hatte. Der Ballon war mit etwa 50 000 Kubikmetern Waſ⸗ ſerſtoffgas gefüllt.. Mit dieſem Unglücksfall ſcheidet Sowjetrußland auf län⸗ gere Zeit aus dem Wettkampf um die Erforſchung der Stro⸗ toſphäre aus. Der zweite Ballon, der jetzt in Lenin⸗ grad gebaut wird, iſt noch nicht fertig. Der Ballon ſollte eigentlich Anfang Oktober fertig werden, der Bau hat ſich aber verzögert. Die Unglücksſtätte iſt ſofort von Militär beſetzt worden. Eiſenbahnunglück in Schottland Zwei Tote, vierzig Schwerverletzte. Glasgow, 7. September. Kurz vor dem Glasgower Hauptbahnhof ereignete ſich ein ſchweres Eieſnbahnunglück, durch das ein Lokomokiv- führer und ein Heizer getötet und mehr als 40 Fahrgäſte mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Die Lokomoki⸗ ven zweier Perſonenzüge fuhren ineinander und ſtürzten um und wurden vollkommen zertrümmert. Vier Bahngleiſe ſind durch zerſplitterte Holzteile und verbogene Eiſenſtangen vollkommen blockiert. Sämtliche Rettungswagen der Stadt mit zahlreichen Aerzten wurden an die Unfallſtelle entſandt. 6 Tote, 14 Verwundete Donnerstag abend häuften ſich die Meldungen über ſchwere blutige Zuſammenſtöße zwiſchen ſtreikenden Textil⸗ arbeitern und Polizei. In allen Fällen beinahe mußten die Poliziſten von der Schußwaffe Gebrauch machen. Am Donnerskag, dem dritten Tag des eigentlichen Streiks, war bereiks eine Verluſtliſte von 6 Toten und 14 Verwundeten zu verzeichnen. In Honepath in Südkaroling kam es zu einem Angriff ſtreikender Arbeiter auf die An⸗ geſtellten eines Werkes, die ſich geweigert halten, die Arbeit niederzulegen. Dabei wurden drei Perſonen getötet und mehrere verletzt. In Warren im Staate Rhode⸗Island verſuchten die Streikenden, eine Fabrik zu ſtürmen, deren Belegſchaft die Arbeit noch nicht niedergelegt hatte. Obwohl die Polizet die Anlagen mit dem Gummiknüppel und mit Tränengas verteidigte, behaupteten die Streikenden das Feld. Die Fabrikleitung mußte den Betrieb, der 800 Mann beſchäf⸗ tigte, ſtillegen. Drei Kinder verbrannt Emmerich, 6. September. In der holländiſchen Gemein⸗ de Epe ereignete ſich ein ſchweres Brandunglück. Während ein Landwirt und ſeine Ehefrau auf der Weide die Kühe melkten, brach auf ihrem Beſitztum Feuer aus, das das An⸗ weſen ſo gut wie völlig einäſcherte. Bei dem Brande kamen drei Kinder im Alter von vier bis ſieben Jahren in den Flammen um. Todesurteil in Salzburg Das Salzburger Geſchworenengericht verhandelte gegen zwei Bauern, Peter Harlander und Peter Schernthanner aus Taxenbach. Beide waren urſprünglich vor das Stand⸗ gericht geſtellt worden, doch hatte der Standgerichtsſenat wegen Unklarheit des Falles die Ueberweiſung an das or⸗ dentliche Gericht beſchloſſen. Die 10 wurden be⸗ ſchuldigt, Sprengmittel unberechtigt im Beſitz gehabt zu haben. Harlander wurde zum Tode durch den Strang, Schernthanner zu zehn Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Das Todesurteil kann nicht wie bei Standgerichts⸗ und Militärgerichtsprozeſſen innerhalb von drei Stunden voll⸗ zogen werden. Gchwere Gtreikzwiſchenfälle Gewalkkaten amerikaniſcher Texkilarbeiter. Neuyork, 6. September. In Zuſammenhang mit dem Textilarbeiterſtreik iſt es zu ernſten Zuſammenſtößen gekommen. In Trion(Geor⸗ gia) wurden bei einer Schießerei zwei Textilarbeiter ge⸗ tötet und 15 verwundet. In 1(Georgia) wurden drei Streikende von der Polizei durch Schüſſe verletzt. Streikende Arbeiterinnen ſchlugen in Greenville (Süd⸗Carolina) mehrere urbeitswillige Berufsgenoſ⸗ ſinnen bewußtlos. Skreikkolonnen in Slärke von 1000 Mann fuhren auf Laſtkraftwagen von Ort zu Ort und zwangen Hunderte von Bekrieben durch Einſchüchterung zur Arbeitsniederlegung. Insgeſamt werden gegenwärkig etwa 375 000 Streikende iezähik. 5 8„ Ausdembiadioclien Lande Der Heimatabend im 2. Südweſtdeutſchen Heimattag Baden— Pfalz Saar. Je näher das große Ereignis der Südweſtmark rückt, deſto klarer zeichnen ſich die Umriſſe des Feſtes ab. Nach der feierlichen Enthüllung des Schlageter⸗Denkmals der Stadt Karlsruhe bildet der Heimatabend in der Feſthalle das bedeutendſte Ereignis des erſten Tages. Das ausgezeich⸗ nete Philharmoniſche Orcheſter wird den muſikaliſchen Teil beſtreiten. Im Mittelpunkt des Abends ſteht ein Feſtſpiel von Max Dufner⸗Greif„Bergwache der Südweſtmark“ von den Mitgliedern des Badiſchen Staatstheaters unter der Regie von Ulrich von der Trenk aufgeführt. Der Lehrer⸗ geſangverein Saarbrücken, bekannt und berühmt ob ſeiner gepflegten Geſangskultur, trägt die Edda⸗Lieder, vertont von dem Dirigenten des Vereins, Otto Schrimpf, vor. Gaukulturwart Fritz Kaiſer wird in ſeiner Feſtanſprache die kulturpolitiſchen Ziele der Südweſtmark herausſtellen. Bei dem anſchließenden Begrüßungsabend werden die Trachten und Milizen, wie auch die Freunde aus der Saar mit ihren Kapellen ſelbſt einen Teil des Programms be⸗ ſtreiten. Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeiſter der Stadt Karlsruhe werden bekannte Künſtler, wie Belle⸗ mer Heiner, Annelieſe Benz, die Enkelin des großen Er⸗ finders, Elſe Zettler, K. Th. Schuler zu Worte kommen. Pfälzer Volksdichter geben ihren einzigartigen Humor, ge⸗ wachſen aus urwüchſigem Mutterwitz, zum Beſten. Trachten (vom See, vom Oberrhein, dem Schwarzwald, aus dem Mark⸗ gräfler Land und Breisgau, dem Kinzigtal mit ſeinen Seitentälern, aus der Schutterwälder Gegend, aus dem Frankenland, insbeſondere aus dem Ochſenfurter Gau, aus dem Odenwald, wie auch Trachtengruppen aus dem Saar⸗ gebiet und der Pfalz) zeigen ihre alten Volkstänze und ſingen ihre Heimatlieder. Die Ueberlinger Schwertle⸗Tänzer in einer Stärke von etwa 50 Mann führen ihren hiſtoriſchen Schwerttanz vor. Eine Kurpfälzer Bauerngruppe unter der Führung von K. H. Münnich vervollſtändigt mit ihren volkskundlichen Aufführungen den unterhaltungsreichen Abend. Das Heimatfeſt der Südweſtmark in Karlsruhe wird allen Beſuchern frohe und erhebende Stunden bereiten. Sonderzüge werden mit 60 Proz. Fahrpreisermäßigung geführt werden. * Der neue Bürgermeiſter in Ladenburg. Herr Diplom⸗Ingenieur Kurt Pohly wurde zum Bürgermeiſter von Ladenburg ernannt. Er wurde bereits geſtern vereidigt. Der neue Bürgermeiſter iſt ſchon ſeit einigen Jahren im Gemeinderat und genießt Anſehen und Achtung. UI Mosbach.(Brandſtiftung 2) In der Doppel⸗ ſcheune des Polizeidieners Albert brach Feuer aus, das auch auf das Anweſen des Landwirts Peter Seidner übergriff. Die Feuerwehren von Lindelbach und Bettingen und die Moi ritze aus Wertheim waren alsbald zur Stelle und bekämpften tatkräftig das verheerende Element. Es wird Brandſtiftung vermutet, verübt durch einen Durchreiſenden. Wiesloch.(Vorſicht beim Genuß von Zwetſchgen.) Hier trank ein Zjähriger Schüler nach dem Genuß von Zwetſchgen Waſſer und erkrankte darnach 15 ſchwer, daß er nach dem Akademiſchen Krankenhaus Heidel⸗ berg verbracht werden mußte. () Baden⸗Baden.(Der 70000. Kurgaſt.) Am 1. September ds. Is. hat die Beſucherzahl unſeres Heilbades 70 000 überſchritten, während im vorigen Jahr am e Tage die Beſucherzahl 45 297 betrug. Die Bäder⸗ und Kur⸗ verwaltung hat dem 70000. Beſucher, Dr. med. Ludwig Diehl aus Raſtenburg, als Erinnerungsgabe eine Radierung 11 Baden⸗Baden mit einer entſprechenden Widmung über⸗ reicht. ( Pforzheim.(Durchgehende Arbeitszeit wie⸗ der abgeſchafft.) Nach einem Beſchluß der Deutſchen Arbeitsfront und der Handelskammer wird in der Pforz⸗ heimer Induſtrie ab 8. Oktober mit Beginn des Winter⸗ fahrplans wieder die geteilte Arbeitszeit eingeführt. Du⸗ probeweiſe während zwei Monaten durchgeführte Arbeits⸗ zeit ohne Mittagspauſe hat in der hieſigen Induſtrie nach⸗ teilige Auswirkungen gezeigt. 95 v. H. der Betriebe lehnten die durchgehende Arbeitszeit ab. Insbeſondere klagten die in der Uhreninduſtrie Beſchäftigten, daß ſie ihre die Augen ſehr anſtrengende Tagesarbeit nicht ohne Unterbrechung leiſten können. Kehl.(Neuer Gemeinderat.) Die mit Zu⸗ ſtimmung des Miniſteriums des Innern und der Kreisleitung Kehl der NSDAP. ernannten ſieben Mitglieder des Ge⸗ meinderats ſind vor Eintritt in die Tagesordnung von Bür⸗ germeiſter Dr. Reuter auf ihr Amt verpflichtet worden. Die Beſtellung eines Bürgermeiſterſtellvertreters, der täglich auf dem Rathaus Dienſt tut, wurde für überflüſſig erachtet. Das zum Bürgermeiſterſtellvertreter ernannte Gemeinderatsmitglied ſoll nur dann in Tätigkeit treten, wenn der Bürgermeiſten durch Arlaub, Dienſtreiſen oder Krankheit an der Ausübung der Geſchäfte verhindert iſt. Ettenheim.(Unter Brandſtiftungsverdach! feſtgenommen.) Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der Hausbeſitzer Wilhelm Volk feſtgenommen. Im Anweſen des Volk war ein Feuer ausgebrochen, das inner⸗ halb kurzer Zeit zwei Wohnhäuser und zwei donn en bäude einäſcherte. Drei weitere Wohnhäufer waren durch Feuer und Waſſer ſchwer beſchädigt worden. Der Geſamt⸗ gebäudeſchaden beläuft ſich auf rund 11000 Mark. Hattingen(Amt Säckingen).(Verkehrsunfall.) Hier wurde der Kriegsinvalide Joſef Schlageter auf dem Wege nach Rickenbach von einem Motorradfahrer ange⸗ fahren, der infolge des ſtarken Perſonenverkehrs nicht aus⸗ weichen konnte. Schlageter erlitt einen Beinbruch, ſowie wei⸗ tere Fußverletzungen. Der Tannenzweig für den badiſch⸗pfälziſchen Arbeitsdienſt. (0) Karlsruhe, 6. Sept. Auf Anregung von Gauarbeits⸗ führer Helff hat Reichsarbeitsführer Hierl dem Arbeitsgau Nr. 27, Baden⸗Pfalz, das Tragen des Tannenzweiges al⸗ Mützenabzeichen erlaubt. Der ſchmucke, in Weißmetall ge⸗ 1 8 5 Tannenzweig ſoll ſymboliſch das Verbundenſein des rbeitsdienſtes mit unſerer ſüdweſtdeutſchen Heimat zum Aus⸗ druck bringen. 5 * . Weinheim.(Zum Landrat ernannt.) Das In⸗ nenminiſterium hat Regierungsrat Dr. Compter zum Land⸗ rat am Bezirksamt Weinheim ernannt. Nachdem er als Regierungsaſſeſſor in Triberg und als Amtmann im Arbeits⸗ miniſterium Karlsruhe gewirkt hatte, amtierte er als R rungsrat in Karlsruhe und zuletzt in Mannheim. Seit Land⸗ rat Dr. Pfaff in den Ruheſtand trat, bekleidete er hier das Amt eines ſtellv. Landrats.„„„ 3 Lalcale uud Scliau — Mariä Geburt. Mariä Geburt fällt auf den 8. Sep⸗ tember. In den Alpenländern hat das Feſt auch den Namen „Unſere liebe Frau im Haberſchnitt“, da die Haferernte dort in dieſe Zeit fällt. Das Volk beſchäftigt ſich viel mit den Marienfeſten. An Mariä Geburt ſoll die Winterſaat minde⸗ ſtens begonnen haben, denn nach Mariä Geburt der Sä⸗ mann nicht mehr ernten mag. Auch ſoll die Oehmdernte vorbei ſein. denn vor Maria Geburt gibt es ein Oehmd, nachher ein Oehmdle. Da die Schwalben nach dem Süden fliegen und früher die Studentenferien um dieſe Zeit be⸗ gannen. bildete ſich der Spruch:„An Mariä Geburt ziehen die Schwalben und die Studenten furt.“ Aepfel und Birnen ſind reif und die Nüſſe werden gut, denn„Mariä Geburt wirft keine Aepfel und keine Birne mehr furt“. Der Wein⸗ gärtner geht am Frauentag in ſeinen Wingert und ſchüttelt die Rebſtöcke, dann bekommt der Wein ein ganz beſonderes Aroma. Hsplatz in Tätigkeit. Au 8 2 Leu Anlaß d Mecha ber ds. *— Sverb ages der Scheoſſer⸗ und gen ens, der vom 7. bis 9. Septem⸗ in Mannheim ſtattfindet, wird am Sonntag, den 9. nber, um 20 Uhr die Leuchtfontäne am Friedrichsplatz in Tätigkeit geſetzt werden. Anmeldung für die Muſikhochſchule. An der Städt. ochſchule für Muſik und Theater und am Konſervatorium Muſik in Mannheim haben die Anmeldungen für das le Studienjahr bereits in erhöhtem Umfange begonnen. Leitung der Hochſchule für Muſik und Theater iſt be⸗ bt, das Inſtitut zum Gemeingut der weiteſten Volkskreiſe auszugeſtalten. Es iſt weiterhin die Einrichtung einer Schule für V uſik geplant. Die Anmeldungen werden täglich in den uſtſtunden des Sekretariats der Hochſchule, Mann⸗ heim, A 1, 3, bis zum 28. September ds. Is. entgegen⸗ genommen. Mannheimer Kunſthalle. Die Städtiſche Kunſthalle eröffnet am kommenden Sonntag, den 9. September, eine Ausſtellung„Das Lichtbild“, eine Schau alter und neuer Photographien anläßlich des 40jährigen Jubiläums der Photographiſchen Geſellſchaft Mannheim. Tödlicher Anfall. Ein 19 Jahre alter Glektriker aus Ludwigshafen fuhr mit ſeinem Fahrrad durch die Waldhof⸗ ſtraße, Richtung Waldhof. Plötzlich wollte er vor einer in voller Fahrt befindlichen Straßenbahn die Straße über⸗ queren, wobei er von dem Straßenbahnwagen erfaßt und vom Rad geſchleudert wurde. Er trug dabei ſo ſchwere Ver⸗ letzungen davon, daß der Tod alsbald eintrat. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Betrunkener Autoführer verurſacht tödlichen Unfall. Morgens wurde ein ſtädtiſcher Arbeiter beim Reinigen der Straßenbahnſchienen bei der Friedrichsbrücke von einem Auto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er in das Städtiſche Krankenhaus hier überführt werden mußte, wo er an den Folgen der Verletzung verſtorben iſt. Der Führer des Autos, ein 33 Jahre alter Vertreter aus Ludwigshafen, wurde er⸗ mittelt, feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis einge⸗ liefert. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen war der Lenker des Fahrzeugs betrunken. (Noch eine Seereiſe für badiſche Urlauber! Dem Gau⸗ amt Baden der RSG.„Kraft durch Freude“ iſt es gelungen den Lloyd⸗Dampfer„Stuttgart“ für eine Hochſeefahrt in der Zeit vom 16. bis 22. September 1934 ſicherzuſtellen. Die nächſte— und vorausſichtlich die letzte— der Seereiſen im Jahre 1934 führt unſere badiſchen Arbeitskameraden hinaus in die Nordſee, von Bremerhaven zum engliſchen Kanal, engliſche und franzöſiſche Küſte, dann zurück zum An⸗ kunftshafen Emden. Der Preis der Fahrt iſt zirka 54 Mark. Die NSG.„Kraft durch Freude“ erwartet die badischen Arbeitskameraden zu ihren Urlauberfahrten, folgt dem Rufe durch Eure Teilnahme. Meldet Euch ſofort zur Fahrt mit der „Stuttaart“, damit Ihr nicht leer ausgeht! 8 0 Bad nungen * N 2 8. 8 8 7 i 1 8 5 7 2 N Flüchtiger Motorradfahrer geſucht. Am 10. Auguſt 1934 gegen 11.15 Uhr nachts hat ein bis jetzt noch unbekann⸗ ter Kraftradfahrer einen Radfahrer auf der Sandhoferſtraße von hinten angefahren, ſo daß Letzterer vom Rad ſtürzte und ſich hierbei außer einer Rißwunde am Kopf eine Gehirn⸗ erſchütterung zuzog. Der Kraftradfahrer fuhr davon, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern und zwar in Richtung Luzenberg. Das Motorrad dürfte eine Dt W.⸗Maſchine 200 ccm., ſein. Der flüchtige Kraftfahrer verlor beim Zuſammen⸗ ſtoß mit dem Radfahrer ſeine Kopfbedeckung, eine blaue Marinemütze mit Sturmriemen aus doppelter blauer Kordel, vorn oben an der Mütze befindet ſich das Hakenkreuzabzeichen der Arbeitsfront, umgeben von einem gezackten Kreis aus Meſſing. Ferner ließ der Kraftfahrer eine Fußluftpumpe (M. E. W.) mit ſchwarzer Stahlblechhülſe am Tatort zurück. Perſonen, die Angaben über den Täter machen können, wer⸗ den gebeten, dies bei der nächſten Polizeiwache oder bei der Kriminalpolizei L 6, 1 zu tun. Tödlicher Anfall.— In einen Oelkeſſel gefallen. Den Tod im Oelkeſſel fand der Geſchäftsführer der Oel⸗ lagergeſellſchaft in der Franzoſenſtraße. Er war auf bisher noch nicht geklärte Weise in einen in ſeinem Betrieb auf⸗ geſtellten gefüllten Oelkeſſel gefallen. Nach Ablaſſen des Oeles wurde er aus dem Keſſel herausgeholt und im Sani⸗ tätswagen nach dem Krankenhaus gebracht. Trotz ſofort auf⸗ genommener Wiederbelebungsverſuche konnte nur der Tod feſtgeſtellt werden. — Verwendung der deutſchen Schrift. Die Deutſche Reichspoſt iſt von jeher beſtrebt geweſen, die deutſche Schrift als hohes Kulturgut des deutſchen Volkes zu ſchüten und zu pflegen. Im nationalſozialiſtiſchen Staat hat, wie der Reichspoſtminiſter in einer Anordnung ausführt, dieſe Auf⸗ gabe erhöhte Bedeutung gewonnen. Es müſſe ſelbſtver⸗ ſtändliches Beſtreben aller Amtsſtellen ſein, die deutſche Schrift überall da anzuwenden, wo nicht wirklich zwingende Gründe die Benutzung der lateiniſchen Schrift erforderten. Wetterbericht Ueber Europa erſtreckt ſich von Frankreich bis nach Skandinavien ein breiter Hochdruckrücken, unter deſſen Ein⸗ fluß vielfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten iſt. E Berufsboxkämpfe in Mannheim. Bei den Berufsboxkämpfen zwef Mannheimer im Ring. Der in Mannheim gut bekannte und beliebte Dübhers⸗ Köln tritt in 6 Runden gegen Veneziano⸗Luxemburg an. 8 l 2 5 n 9 5 0 8. Gewiß eine Begegnung, wie ſie ſich der Sportfreund nicht ſchöner wünſchen kann. Dübbers, 9maliger(9 deutſcher Meiſter und einmal im Beſitz des Europa⸗Meiſter⸗Titels. Für einen ſolchen Mann mußte ein ebenbürtiger Gegner gefunden werden, und das iſt Veneziano, Meiſter und Titelhalter von Luxemburg, ebenfalls ein ſchlagfeſter Mann. Iſt dieſe Begegnung ſchon hochintereſſant, ſo dürfte die * 7 5* 2* 3* 2 weitere internationale Paarung von Baumgartner⸗Lau⸗ ſanne und Schmitt⸗Mannheim noch mehr verſprechen. Baum⸗ gartner hält ſeinen Schweizer Meiſter⸗Titel ſchon ſeit dem Jahre 1929 in ununterbrochener Folge. Der Kampf zwiſchen * 0 2 0 dem angriffsluſtigen Mannheimer Schmitt und ſeinem inter⸗ nationalen Gegner verſpricht einen ſpannungreichen Ver⸗ lauf zu nehmen. Schmitt wird alles daranſetzen müſſen, und ſo wie wir ihn kennen, wird er ſeine Vaterſtadt wür⸗ dig zu vertreten wiſſen. Dieſer Kampf geht über 10 Runden, die aller Vorſicht nach ſehr ſpannend werden. Im Mittel⸗ gewicht wurden verpflichtet Engels⸗Düſſeldorf gegen Eggert⸗ Magdeburg. Engels iſt den Mannheimern kein unbekannter Boxer mehr. Soweit das Rahmenprogramm zu der Sen⸗ ſation des Abends— dem Ausſcheidungskampf um die deut⸗ ſche Meiſterſchaft im Schwergewicht zwiſchen Selle⸗Köln und Kreimes⸗Mannheim. Zwei Mannheimer, zwei Internativ⸗ nale und dazu noch eine Meiſterſchaftsentſcheidung im Schwergewicht, das iſt fürwahr ein Ereignis im Mannheimer Sportleben, das an Anziehungskraft kaum zu überbieten iſt. Aus den Nachbarländern Albersweiler.(Aus dem Fen ſt er eſtür za Nachts ſtürzte ſich die über 70 Jahre alte Witwe Urrey da hier in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung aus 11 5 Fenſter ihrer im zweiten Stockwerk gelegenen Wohnunn Paſſanten fanden ſie ſpäter tot auf. Frau Urrey litt 10% längere Zeit an einer Gehirnerkrankung. 0 Münſterappel.(Unter ſchwerem Verdacht. ter dem Verdacht der Blutſchande wurde hier ein 55 Ju alter Einwohner verhaftet und in das Gefängnis 910 liefert. 5„ — Heidenheim.(Schwerer Verkehrsunfall Der Schreiner Karl Menne von Oggenhauſen wurde in den Augenblick, als er die Straße bei der WCM. überſchreiz wollte, von einem Radfahrer angefahren. Bei dem 110 auf die Straße zog er ſich einen ſchweren Schädelbrucn ſo daß er bewußtlos in das Kreiskrankenhaus eingelieeg werden mußte. Sein Befinden iſt beſorgniserregend. Mainz.(mit zwanzig Jahren ſchon ein nue verbedſerlicher Dieb.) Der 20jährige Joſef Dog iſt trotz ſeines jugendlichen Alters bereits mehreremgle 15 beſtraft. Dieſes Mal hat er ſich vor dem Bezirksſchöffz gericht zu verantworten, weil er am 26. Juni aus einer ven ſchloſſenen Opferbüchſe, die im Büro des Kirchendienez der hieſigen Johanniskirche ſtand, mittels Einbruchs 20 f 25 Mark ſtahl. Nur dem Umſtande, daß er bei ſeiner legt Vorſtrafe Bewährungsfriſt erhalten hatte, iſt es zl danken, daß er jetzt nicht unter der Anklage des 3 diebſtahls ſtand. Der Angeklagte erhielt wegen ſhw Diebſtahls eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr. Zwei nate der erlittenen Anterſuchungshaft wurden ihm ange Ibersheim.(Aus der Kurve getra gen.) Ein i raſender Fahrt am Sportplatz Rhenania bei Rheinduüt heim einbiegendes Auto überſah in der Dunkelheit bar die anſchließende Kurve. Es rannte dabei über die zwei Meter hohe Böſchung hinab, überſchlug ſich mehren Male und blieb dann ſchwer beſchädigt liegen. Ein lutz darauf folgender Perſonenwagen konnte die erheblich ver letzten Inſaſſen, die in weitem Bogen aus dem Wagen ge ſchleudert worden waren, in ärztliche Behandlung bringen Vorher mußte jedoch eine mitfahrende Dame, die in den umgeſtürzten Auto eingeklemmt worden war, befreit Wer⸗ den. Frankfurt a. M.(Kind beim Spiel zu Tode geſtürzt.) Auf der Spielwieſe im Günthersburgpar ſich ein kleines dreijähriges Kind auf die nur 30 Zentimete hohe Eiſeneinfaſſung. Das Kleine verlor dabei plötzlich das Uebergewicht und fiel nach rückwärts auf die Wiese. De Sturz war ſo unglücklich, daß es das Genick brach und ſof tot war. Kaſſel.(Vorſicht bei offenen Beim Zerkleinern von Altholz verletzte ſich ein 30jähriget Arbeiter den linken Unterarm an einem roſtigen Nagel. Die kleine Wunde ſchwoll in kurzer Zeit ſo an, daß der Verletzte mit einer ſchweren Blutvergiftung in ein Kraf⸗ kenhaus gebracht werden mußte. Biedenkopf.(Ein blinder Rehbock.) In Rodheim fiel einem Jagdaufſeher das merkwürdige Benehmen eines Rehbockes auf einem Kartoffelacker auf. Nach längerer Beobachtung ſtellte er feſt, daß das Tier blind war. br konnte ſich ohne Mühe dem Rehbock nähern und ihn ein fangen. Die Blindheit muß erſt vor kurzer Zeit eingetreten ſein. Bienenſtſch mit Todesfolge. In Landshut(Bayer wurde eine Frau von einer Biene im Geſicht geſtochen und erlitt als Folge dieſer Verletzung kurz darauf einen Gehirn ſchlag. 2 Wunden) Todesopfer eines Raubüberfalles. Am 286. Auguß war bei den Geſchwiſtern Brumbauer in Frontenhauſe (Bayern) ein Raubverſuch ausgeführt worden. Brumbauer wurde damals von den Räubern ſtark geknebelt und es wu den ihm drei Rippen gebrochen. Nun iſt der Aeberfalleſ aeſtorben. ——— Statt besonderer Anzeige. Am Mittwoch, 5. September, nachm. ½5 Uhr ist nach kurzem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im städtischen Krankenhaus Mannheim unser lieber Vater, Schwiegervater, Sohn und Bruder F Johann Georg Sohn, Landwirt aim Alter von 69 Jahren sanft verschieden. Nhm. Seckenheim, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Willy Volz und Frau. Die Feuerbestattung findet morgen Samstag, 8 September, nachmittags ½2 Uhr 0 im Krematorium in Mannheim statt. 2 Von Kranz und Blumenspenden bitten wir absehen zu wollen. Kriegerbund, Nhm.⸗Geckenheim. e Fleiſch⸗Verkauf. Heute Nachm. ab 5 Uf Unſer treuer Kamerad — Gg. Jakob Volz iſt geſtorben. Die Einäſcherung findet morgen Samstag Rach⸗ mittag ½2 Uhr in Mannheim ſtatt. Eine Abordnung unſeres Vereins wird daran teilnehmen. Der Vereinsführer, wird auf der Freibanz hi Stengelſtraße 7 Junges Ni 0 c gutes I fle ö ausgehauen, Pfund 50 Pfg. Ortsviehverſicherungsanfial Heute friſch eingetroffen. Irauer- Kleidung Trauerhüte, Trauerschleier stets in großer Huswahl Fischer-Riegel MHNNH EIN— Paradeplatz. Süßbücklinge Pfd. 38 Lachsheringe Stück 13, Bismarekheringe Etr.⸗Doſe 80„ Nollmops Ltr.⸗Doſe 80, Heringe in Tomaten Doſe 35, Oelſardinen, Sardellen Lachs, Majonnaiſe. Jakob Würthwei 5 Kein Most Tbd.„Jahn“. Heute abend halb 9 Uhr wichtige Spieler⸗ verſammlung. Erſcheinen jedes Spielers iſt dringend Pflicht. Tv. 1898. Heute abend nach der Turnſtunde Spieler⸗ verſammlung. Es iſt Pflicht aller Spieler zu erſcheinen. Brieftaubenverein⸗Falbe“ Sechenheim Heute Freitag Abend von 5 Ahr ab Einſetzen der Tauben nach Ans bach Gleichzeitig ſind von jedem Züchter mindeſtens 3 Tauben, gleich welchen Jahr⸗ ganges, einzuſetzen, die anläßlich des Partei⸗ tages in Rürnberg am Sonntag früh aufgelaſſen werden. Dieſer Flug gilt als Zuchterd Es iſt Pflicht eines jeden üchters Tauben nach Rürnberg zu ſetzen. e Der Vereinsführer. — 1 ̃. 1 RD——ůů— Ein uralter Menschheitstraum Das Problem der Unsichtbarmachung. Litznger Feinzuchthafe Achtung! Ganz Seckenheim herhören Heute Freitag bis Sonntag sehen u. hören Sie einen Film bei uns, von dem Sie Wochenlang erzählen. „Hurry Diel“ Der Name genügt! Der Name ist überall ein Begriff 80 hat Piel vorher noch keinen Film bLemacht! Die Saarkundgebung auf dem Ehrenbreitskein. Schmelings Sieg über Neusel sowie das übrige Beiprogramm. Achtung! etzt Anfang um 8 Uhr. Dalust- Theater. 5.. ?» 5 Erhältlich Neckar-Drogerie Walt. Horna Neue Nur 3 Tage! 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