Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34. 1200 Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Underhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Samstag, den 8. September 1934 Nr. 210 Der große Appell der Amtswalter. 181 000 politiſche Leiter mit 21 00 Fahnen angetreten.— der Führer gibt die Marſchroute für die weitere Arbeit. Nürnberg, 7. September. Unter ſtrahlend ſchönem Sommerwetter wurde auch der Freitag der Parteiwoche, der Tag, der in erſter Linie der Politiſchen Organiſation der NSDAP. galt, eröffnet. Nach der Fortſetzung des Parteikongreſſes und einigen Sonder⸗ tagungen erhält dieſer Tag ſeine beſondere Note durch den Appell der politiſchen Leiter auf der Zeppelinwieſe und den anſchließenden Fackelzug der PO. vor dem Führer. Bis zum Mittag des Freitag brachten rund 200 Son⸗ derzüge aus allen Teilen Deutſchlands die politiſchen Leiter der Parteiorganiſationen, kurz PO. genannt, nach Nürn⸗ berg. Vom Gauleiter bis zum Hauswart ſind 180000 Männer des gewaltigen Parteiagpparates erſchienen, jene Männer, deren oft unbeachteter Kleinarbeit, deren ſtets opferbereitem, unermüdlichem Einſatz das Werden des gro⸗ ßen Ganzen mit zu verdanken iſt, ohne die der National⸗ ſozialismus nicht ſene das ganze Volk umſpannende Bewe⸗ gung geworden wäre. Denn ſie ſind in vorbildlichem Pflichteifer und in unerſchütterlicher Treue getragen von dem Gedanken und geleitet von dem Willen des Führers in den langen Kampfjahren treppauf, treppab gelaufen. Sie haben in den Betrieben und in ihren Wohnbezirken, ſtets umlauert vom marxiſtiſchen Geſindel, jene Fleinpro⸗ paganda getrieben, die das Gedankengut des National⸗ ſozialsmus zum Gedankengut des ganzen Volkes werden ließ. Sie haben oft Stellung und Brot verloren, und unter den Todesopfern des deutſchen Freiheitskampfes iſt man⸗ cher Träger der hellbraunen Uniformen, die heute dem Stadtbild Nürnbergs eine beſondere Note geben. Ihre Be⸗ deutung für die Bewegung hat der Führer auf dem vor⸗ jährigen Kongreß dadurch beſtätigt, daß er in ihre Hände die gewaltige Aufgabe legte, nun nach den Jahren des Kampfes den Gegner von geſtern zum Parteigenoſſen von heute zu machen. 5 Die Vertrauensmänner Adolf Hitlers haben dieſe Aufgabe, das wiſſen wir heute alle und das hat der 19. Auguſt 1934 aller Welt bewieſen, gut gelöſt. Auf der Zeppelinwieſe Nun ſtehen die unabſehbaren Kolonnen, nach Gauen ge⸗ ordnet, auf der Zeppelinwieſe und erwarten ihren Führer. Um 18 Uhr ſollte die Veranſtaltung beginnen, aber um 18.15 Uhr ſtanden die Anmarſchſtraßen noch dicht gefüllt mit Teilnehmern der Kundgebußg und Schauluſtigen. 21000 Fahnen aber warten außerhalb des Feldes auf ihren Einmarſch. Das Feld bietet einen unbeſchreiblichen Anblick. Der Aufmarſchleitung, die zum Teil Flug⸗ euge benutzte, bot ſich von oben ein rieſiger kribbelnder meiſenhaufen, der ſcheinbar ein wirres Durcheinander zeigt; in Wirklichkeit aber klappte alles wie am Schnürchen, jede Kolonne fand ihren vorher beſtimmten Platz. Der Führer erſcheint Kurz nach 18.30 Uhr ertönt das Kommando„Män⸗ ner der PO,, ſtillgeſtanden!“ Dr. Ley empfängt den Führer auf dem breiten Wall, der der Haupttribüne gegenüberliegt und meldet ihm: „181 000 politiſche Leiter mit 21000 Fahnen zum Appell angetreten!“ 5 Mitten durch das gewaltige Aufgebot der politiſchen Leiter ſchreitet nun der Führer zu der von Scheinwerfern über⸗ goſſenen Tribüne, auf dem ganzen Wege von Kundgebungen begeisterter Verehrung begleitet. Dann ſchallt ihm der Gruß der 181000 Amtswalter entgegen, in den die etwa 250 000 Menſchen, die das rieſige Feld umſäumen, jubelnd ein⸗ 1 5 Unter den Klängen des Bayeriſchen Fahnenmarſches ziehen die 21000 Fahnen in 13 Säulen über den von Menſchen beſetzten Wall in die freigelaſſenen Felder zwiſchen den Aufmarſchierten. Wie ſich die Freiheits⸗ fahnen des neuen Deutſchland über den Wall in das mit Hunderttauſenden beſtandene Feld ergießen, wie ſich in den gleißenden Spitzen der Fahnen die Abendſonne ſpiegelt und wie ſich das Meer der Fahnen beim Gedenken der Toten des Krieges und der Bewegung in den Reihen und auf der Trihüne ſenken, während die Hunderttauſende ſtumm und ergriffen die Häupter entblößen und neigen, das iſt ein Augenblick, der dieſe treuen Friedens⸗ oldaten Adolf Hitlers die Mühſal dieſes Tages vergeſſen läßt, der aber auch den 250000, die dieſem Appell bei⸗ wohnen, unvergeßlich bleibt. Der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, bittet den Füh⸗ rer, ſeiner PO. die Marſchrichtung für das neue Jahr zu geben. In grellem Lichtkegel der gewaltigen Scheinwerfer ſteht nun Adolf Hitler vor den 181000 von faſt einer Million Männern da, die, um mit den Worten des Führers ſelbſt zu ſprechen, nichts als der Drang ihtes Herzens nach Nürnberg rief. Jeder Satz ſeiner großen programmatſſchen Rede findet ein minuten langes, oft ohrenbetäubendes Echo der Zuſtimmung, das ſich in Wellen über das rieſige Feld fortpflanzt und erneuert. Als er geendet hat, bringt der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, ein mit unbeſchreiblichem Jubel aufgenommenes Sieg⸗Heil auf den Führer aus, das im Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ausklingt. f 5 Der Parteikongreß Weitere Reden und Tätigkeitsberichte. Während die Formationen der politiſchen Leiter bereits in langen Marſchſäulen zum Aufmarſchfeld anrücken, wurde die Freitagtagung des Parteikongreſſes wieder in feierlicher Weiſe eröffnet. Wieder war die Halle bis auf den letzten Platz beſetzt. Plötzlich ein Fanfarenklang. Die Menge erhebt ſich wie ein Mann und ſtarrt gebannt auf das Eingangstor: der Führer kommt! Unter den begeiſter⸗ ten Heil⸗Rufen von faſt 30 000 Kongreßteilnehmern, ſchreitet er zur Führertribüne. Nach den Eröffnungsworten des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, ſprach Hauptamtsleiter Dr. Todt über Straßenbau un Dritten Reich Er berichtete über den Stand der Arbeiten an den Reichs⸗ autobahnen. Mit dem Bau der Reichsautobahnen iſt an 51 Stellen im Reich begonnen worden. Heute ſchon ſind 52000 Mann auf den Bauſtellen und weitere 100000 Mann in den Lieferwerken bei der Bauſtoffinduſtrie, bei den Brückenbauanſtalten oder ſonſt durch das erſt beginnende Werk beſchäftigt. Bis zum Ende des Jahres wird die Geſamtzahl der Beſchäftigten eine Viertelmillion erreicht haben. Für den Ausbau des geſam⸗ ten Netzes iſt ein Zeitraum von ſieben Jahren vorgeſehen, währenddeſſen die Zahl der Beſchäftigten gleich bleibt. Beim Ausbau der Reichsſtraßen und des allge⸗ meinen Straßennetzes ſind im Jahre 1934 rund 200 000 beſchäftigt, ſo daß ſchon im erſten Jahre der Durch⸗ führung unſeres Straßenbauprogramms annähernd eine halbe Million Menſchen Arbeit und Verdienſt finden. Nach dem Plan des Führers entſteht ein geſchloſſenes Netz von 7000 Kilometern Reichsautobahnen. Die Teilſtrecken Frankfurt a. M.—-Darmſtadt und München—Holz⸗ kirchen werden ſchon in dieſem Winter befahrbar. Auf dem Gebiet des allgemeinen Straßenbaues hat das Jahr 1934 vor allem den Anfang der Bauarbeit an der giganti⸗ ſchen Alpenſtraße gebracht. Die Rechenſchaftslegung des Hauptamtsleiters Dr. Todt wurde häufig von Beifallskundgebungen unterbro⸗ chen. Mit brauſender Zuſtimmung wurden namentlich ſeine Worte aufgenommen: die Straßen Adolf Hitlers werden ein bleibendes Ateiſterwerk der deutſchen Technik ſein. Als der Führer dem Generalinſpektor durch einen Händedruck für ſeine wertvolle Arbeit an dieſem Werk, das für Jahrhunderte beſtimmt iſt, dankte, wollten die Bei⸗ fallsrufe kein Ende nehmen. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, erteilte ſo⸗ dann Reichsbauernführer R. Walther Darre das Wort zu einer grundlegenden Rede über dos Thema: „Bauernpolitik im neuen Reich“ Walther Darre verwies darauf, daß der Nationalſozia⸗ lismus die Rettung des deutſchen Bauern als eines ſeiner grundlegenden Ziele aufſtellte. Die Aufgabe für den Natio⸗ nalſozialismus, das deutſche Bauerntum zu retten, war ſchwer, weil ſie ohne zuſätzliche Belaſtung der Kaufkraft des wirtſchaftlich im ganzen kranken deutſchen Volkes verſucht werden mußte. So gibt es in der ganzen Wirtſchaftsgeſchichte kein grö⸗ ßeres und eindringlicheres Beiſpiel für die Anwendung des Grundſatzes:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ als den Verzicht des deutſchen Bauernkums auf eine Erhöhung des Brotpreiſes in dieſem Jahr. Leitgedanke der Bauernpolitik im neuen Reich bleibt, die bereits innerhalb eines Jahres um etwa 800 Millio⸗ nen Mark geſteigerten Verkaufserlöſe der Landwirtſchaft gegenüber ihrem Tiefſtand zu halten oder weiter zu ſteigern, aber nur ſoweit eine allgemeine Er⸗ höhung des Volkseinkommens dieſe Steigerung ohne zu⸗ ſätzliche Belaſtung des Verbrauchers zuläßt. Auch durch eine Senkung der Ausgaben war die Agrarpolitik des neuen Reiches beſtrebt, dem Bauern noch auf andere Weiſe eine fühlbare Entlaſtung zu verſchaffen, die ſich allein durch Steuerſenkungen d auf 387 Millionen Reichsmark be⸗ läuft, ſo daß unter Einrechnung der Steigerung der Verkaufserlös eine Geſamtverbeſſerung in einem Jahr um faſt 1,2 Milliarden Mark ergibt. Als deutliche Anzeichen einer beginnenden Gefun⸗ dung des Bauerntums konnte Reichsleiter Darre auf den ſtarken Rückgang der Zwangsverſteigerungen landwirt⸗ ſchaftlicher Grundſtücke und auf die Verdoppelung der Spareinlagen bei den genoſſenſchaftlichen Dorfkaſſen im Jahre 1933 gegenüber dem Vorjahre verweiſen. Entſchei⸗ dender Wert ſei darauf zu legen, daß durch die materielle Entlaſtung der Landwirtſchaft auch anregende Wirkungen auf die geſamte übrige Wirtſchaft ausgegangen ſind. Zum Schluß wies Reichsleiter Darre darauf hin, daß die Siche⸗ rung der nationalen Unabhängigkeit des deutſchen Volkes in wirtſchaftlicher Beziehung keine völlige Abſchließung und keine engſtirnige Aularkie bedeute. Welche Be⸗ deutung jedoch dieſe Politik der Verlagerung des Schwer⸗ gewichts vom Weltmarkt zum Binnenmarkt habe, werde Uns in einem Augenblick bewußt, in dem das Ausland aus irgend welchen Gründen nicht gewillt ſei, uns ſeine Kraft zur Verfügung zu ſtellen. 5 Bei der gegenwärtigen Deviſenlage ſei der Einfuhrbe⸗ darf Deutſchlands an Lebens- und Futtermitteln von ganz enkſcheidender Bedeutung. Selbſt unter der Vorausſetzung, daß der geſamte Nahrungsmittelbedarf des deutſchen Vol⸗ kes ausreichend ſichergeſtellt ſein muß, reiche die neue Ernte zur Berſorgung des Volkes mit Brokgetreide aus, ohne daß auf das Ausland zurückgegriffen werden brauche. Den Ausführungen des Reichsbauernführers folgte leb⸗ hafter Beifall. Als der Führer ihm nach ſeiner Rede die Hand reichte, war in dieſem Händedruck der Dank mitein⸗ geſchloſſen für ſeine zielbewußte Aufbauarbeit an der Schaf⸗ ſung eines neuen deutſchen Bauerntums. Als nächſter Redner ſprach dann Hauptdienſtleiter Reinhardt über den nationalſozialiſtiſchen Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit Er wies einleitend darauf hin, daß die Arbeitsloſigkeit in den erſten 18 Monaten nur noch 2,4 Millionen beträgt. Es wird gelingen, die Arbeitsloſigkeit in wenigen Jahren ſo gut wie zu beſeitigen. Die Maßnahmen im Kampfe um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit ſind finanzpolitiſcher, ſteuerpolitiſcher und arbeitsmarktpolitiſcher Art. Von den erſteren hat das Arbeitsbeſchaffungsgeſetz vom 1. Juni 1933 die gewaltige Arbeitsſchlacht eingeleitet, die noch in vollem Gange iſt. Durch das Geſetz zur Errich⸗ tung der Reichsautobahnen werden unzählige Unterneh⸗ mungen Aufträge über Aufträge erhalten. Durch das Gebäu⸗ deinſtandſetzungsgeſetz vom 21. Sept. 1933 hat eine gewal⸗ tige Belebung aller Zweige der deutſchen Wirtſchaft einge⸗ ſetzt. Durch das Gemeindeumſchulungsgeſetz vom 21. Sep⸗ tember 1933 iſt allen den Gemeinden eine Erleichterung geworden, die wegen ihrer kurzfriſtigen Verſchuldung not⸗ leidend geworden waren oder in abſehbarer Zeit notleidend zu werden drohten. Von ſteuerpolitiſchen Maßnah⸗ men war die erſte, die auf Anordnung des Führers Geſetz wurde: die Befreiung der Perſonenkraftfahrzeuge von der Kraftfahrzeugſteuer. Nach wenigen Wochen wird das neue Einkommenſteuergeſetz erſcheinen, das bereits auf die Einkommen Anwendung findet, die im Frühjahr 1935 für 1934 zu veranlagen ſein werden. Schließlich iſt außer der Durchführung einer Reihe weite⸗ rer Maßnahmen der Gedanke der Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit mit den großen bevölkerungspolitiſchen Ge⸗ danken verbunden worden. Durch dieſes Geſetz iſt bis heute bereits eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes um 400 000 erreicht worden. Die Sozialpolitik im Adolf Hitler ⸗Staat iſt nicht nur darauf abgeſtellt, die Arbeitsloſigkeit zu vermindern, ſon⸗ dern auch darauf, die Kaufkraft und damit den Leben Zal⸗ kungsſtand der arbeikenden Volksgenoſſen zu erhöhen. Wir denken nicht daran, uns mit den diesjährigen Erfolgen zu beſcheiden. Die temperamentvollen Ausführungen des Hauptdienſt⸗ leiters Reinhardt riefen immer wieder die Zuſtimmung des Kongreſſes hervor. Insbeſondere ſeine eingehende Dar⸗ ſtellung der bisherigen Erfolge des Geſetzes über die Ge⸗ währung von Eheſtandsdarlehen fand großen Bei⸗ fall. Die bei dieſer Gelegenheit von ihm eingeſchaltete Be⸗ merkung, daß die Eheſtandsdarlehen nicht zuletzt auch eine Mehrbeſchäftigung in der Spielwareninduſtrie nach ſich ziehen würde, wurde mit ſtürmiſcher Heiterkeit aufge⸗ nommen. Der Führer dankte Reinhardt für ſeine Arbeit durch einen Händedruck. Der Aufbruch der Jugend Im Anſchluß an Hauptdienſtleiter Reinhardt ſprach Al⸗ fred Roſenberg. Seine große Rede über den Auf⸗ bruch der Jugend in aller Welt, über den begründeten An⸗ ſpruch des jungen Deutſchland auf Gleichberechtigung im Kreiſe der Völker und über die epochale Bedeutung der jun⸗ gen nationalſozialiſtiſchen Bewegung wurde häufig von Beifallskundgebungen unterbrochen, die erneut einſetzten, als der Redner auf die Bedeutung des diesjährigen Reichs⸗ parteitages für das ganze deutſche Volk zu ſprechen kam und ihn feierte als das ſchönſte Symbol für die feſte Ge⸗ ſchloſſenheit aller Gliederungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Auch ſein Gruß an Deutſchlands Jugend, ver⸗ körpert in der Hitler⸗Jugend, fand ſtärkſten Widerhall und wuchs empor zu einer gewaltigen Verbundenheitskundge⸗ bung zwiſchen der Bewegung und der Jugend, der Bewe⸗ gung von morgen. Auch ihm dankte der Führer durch einen Händedruck für ſeine große Rede. Dann vertagte der Stellvertre⸗ ter des Führers den Kongreß auf Sonntag nachmit⸗ tag, auf dem bei Anweſenheit des Führers die Reichs⸗ leiter Feder, Frank und Hierl ſprechen werden. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches verließ der Führer mit ſeinen Begleitern die Kongreßhalle, drin⸗ nen und draußen umbrandet von ſtürmiſchen Heilrufen. 4 35 Abtransport des Arbeits dienſtes Nürnbergs Bahnhöfe ſtanden am Freitag im Zeichen des Abtransports des NS.⸗Arbeitsdienſtes und der An⸗ kunft der Hitler⸗Jugend. Nachdem bereits im Laufe der Nacht und am frühen Morgen die erſten Züge mit Arbeits: dienſtmännern abgefertigt wurden, verließen den Bahnhof Dutzendteich in den Mittags⸗ und Nachmittagsſtunden wei⸗ tere ſieben Züge mit rund 10 000 Mann. Dank größter Disziplin und Organiſation vollzieht ſich alles in muſter⸗ hafter Ordnung. Die Anſprache Dr. Leys Zur Begrüßung des Jührers beim Amtswalkerappell. Der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, führte bei der Be⸗ grüßung des Führers auf der Zeppelinwieſe aus: Mein Führer! Hier auf dieſem Feld ſind 200000 Männer der PO. vertreten, wie es die Geſchichte unſe⸗ res Volkes bisher noch nicht kannte. Sie, mein Führer, ha⸗ ben dem Volk eine feſte politiſche Führung gegeben und bis in die kleinſten Blocks und Zellen herangebildet. In allem führten ſie das Volk. Denn politiſch hatte es nicht einmal einen Generalſtab, bis das gütige Schickſal ihm einen gro⸗ ßen Mann gegeben hatte. Erſtmals in der Geſchichte unſe⸗ res Volkes ſind Männer aller Schichten, Arbeiter, Bauern, Handwerker, Soldaten berufen, weil ſie einen ge⸗ unden Menſchenverſtand ihr eigen nennen und weil ſie die Sprache des Blutes und des Herzens in ſich tragen und die Sprache dieſes Volkes hören. Draußen im Lande ſind noch 600 000 politiſche Leiter, die in dieſem Augenblick teilnehmen an dieſem Appell. Ins. geſamt faſt eine Million wartet Ihrer Befehle, um den Beiſt des Nationalſozialismus hinauszuktragen in unſer Volk. Es ſind die unerläßlichen Tugenden des Gehorſams, des fanatiſchen Glaubens, der Treue und Opferbereitſchaft, die dieſe Männer auszeichnen. Es iſt gelungen, Soldaten und Werber in einer Perſon zu vereinigen. Soldaten und Werber find dieſe Menſchen. Mein Führer! Dieſe Männer warten auf Ihre Parole für das nächſte Jahr des Auf- baues. 9 92 K Die Rede des Führers In ſeiner Rede an die Amtswalter auf der Zeppelin⸗ wieſe führte der Führer am Freitagabend u. a. aus: Vor einem Jahre trafen wir uns zum erſten Mal auf dieſem Felde, zum erſten Generalappell der politiſchen Lei⸗ ker der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Seit dieſen zwölf Monaten hat ſich das Gefüge der Bewegung, die in Ihnen ihre Leiter ſieht, mächtig gefeſtigt. Nicht nur zahlenmäßig iſt ſie gewachſen, ſondern auch innerlich iſt ſie erhärtet wor⸗ den. Ich weiß, daß dieſes gewaltige Werk nur gelingen konnte dank der Mitarbeit ſo vieler bisher unbekannter Volksgenoſſen, die in ihrem Kreis denſelben Lebensweg be⸗ ſchritten haben, den auch wir hinter uns zurücklegten. Aus dem Unbekannten, Namenloſen hinein in das Volk, zu einem Namen, der in ſeiner Zelle, in ſeinem Block, in ſeiner Gruppe, in ſeinem Gau nicht nur bekannt iſt, ſondern in Ehren genannt wird. Ich danke all dieſen Männern für ihre Arbeit und Inſonderheit Ihnen, Parteige⸗ noſſe Ley, für Ihre unermüdliche idealiſtiſche Tätigkeit im Dienſt des Aufbaues einer wirklich das ganze deutſche Volk umfaſſenden und es feſthaltenden Bewegung.(Stür⸗ miſche Beifallsrufe.) Wenn wir die unermeßliche Arbeit überſehen, die ge⸗ keiſtet werden mußte, um von Nichts zu dieſem heutigen Bild zu kommen, das Sie hier vor ſich ſehen, dann ver⸗ ſtehen wir die Größe der Verpflichtung, die uns die Erhaltung dieſes Gewordenen, ſo mühſam Er⸗ Lämpften auferlegt. Es würde ein Frevel ſein, wenn wir jemals ſinken lie⸗ fen was mit ſo viel Arbeit, ſo viel Sorgen, ſo viel Op⸗ ern und ſo viel Not erkämpft und errungen werden mußte. Skürmiſche heilrufe.) Nein! Die Bewegung, ſie lebt und ſie ſteht felſenfeſt gegründet. And ſolange auch nur einer von uns atmen ann, wird er dieſer Bewegung ſeine Kräfte leihen und für ße eintreten, ſo wie in den Jahren, die hinter uns liegen. Man kann nicht dem untreu werden, was einem ganzen Leben Inhalt, Sinn und Zweck gegeben hat.(Brauſende Beifallsrufe). Es war eine große Not und ein gewaltiges Gebot, die uns ergriffen. And den Befehl gab uns kein irdiſcher Vorge⸗ ſetzter, den gab uns der Gott, der unſer Volk geſchaf⸗ en hat(Toſende Beifallsrufe) und der nicht wollen kann, daß ſein Werk zugrundegeht, nur weil ein Geſchlecht ſchwach geworden war. Zu ſehr hängen wir alle an dieſer mermeßlichen Arbeit und ihrem herrlichen Ergebnis, als zaß wir in unſerer Pflichterfüllung in der Zukunft wankend derden könnten. Aber es iſt notwendig, daß wir in äußer⸗ ker Klarheit uns immer wieder zum Bewußtſein bringen, was ins groß gemacht hat, auf daß wir nie das vergeſſen, Was uns allein groß erhalten kann.(Minutenlange Beifalls⸗ undgebungen). Es war die geenzenloſe Treue u unſerem Volk und aus ihr abgeleitet die Treue zu unſerer Bewegung. Es war die Treue untereinander, es war eine nie erbrechende Kameradſchaft, es war Gehorſam, Folgſam⸗ keit, Beſcheidenheit, es war Aufopferung, Bereitwilügkeit für unſer Ideal, denn ſonſt wäre dieſes Wunder nie ge⸗ kommen. Wir ſtehen heute hier, 200 000 von den faſt einer Million ſind verſammelt. 200 000 Männer, die nichts hervorgerufen hat, als das Gebot ihres Werdens. Es war die große Not unſezes Volkes, die uns einſt ergriffen hat und die uns zuſammenführte im Kampf und Ringen und uns groß werden ließ. 12 15 können das alle die nicht verſtehen, die nicht die gleiche Not in ihrem Volke gelitten haben.(Begeiſterte Zuſtimmungskundgebungen). Ihnen erſcheint es rätſelhaft und geheimnisvoll, was dieſe Hunderttauſende immer zuſammenführte, das ſie Not, Leid und Entbehrung ertragen läßt. Sie können ſich das nicht anders denken als durch einen ſtaatlichen Befehl. Sie irren ſich! Nicht der Staat befiehlt uns, ſondern wir befehlen den Staat! (Die Maſſen jubeln dem Führer in unbeſchreiblicher Begei⸗ ſterung zu). Nicht der Staat hat uns geſchaffen, ſondern wir ſchaffen uns den Staat.(Erneute langanhal⸗ tende Beifallskundgebungen) Denn wir mögen dem Einen Partei ſein, dem Anderen Organiſation, dem Dritten etwas anderes, in Wahrheit ſind wir das deutſche Volk! (Stürmiſche Heilrufe) Es kann keine beſſere Repräſentanz finden, als in ſeinen opferbereiteſten und kampfentſchloſſen⸗ 70 Männern. Wir wiſſen, daß dieſer Kampf auch in Zu⸗ unft nie ein Ende nehmen wird. Auch für ein Volk gilt das Gebot: Was Du ererbt von deinen Vätern, erwirb es ſtets aufs neue! Und was wir errungen haben im Kampf, werden wir ſtes im neuen Kampf bewahren. (Stürmiſcher Beifall) Denn wir wiſſen, daß das Werden einer Volksgemeinſchaft nicht von ungefähr kommt. Wenn ein Volk zerrriſſen iſt, in Klaſſen zerſpalten, ſich gegenſeitig nicht mehr verſteht und nicht mehr begreift, dann genügt es nicht, daß einzelne die Einſicht der Schädlichkeit dieſes Zuſtandes haben. Notwendig iſt es dann, daß dieſe aus der Erkenntnis des Möglichen die richtigen Konſequenzen ziehen, d. h. zuſammenſtehen aus allen Ständen, allen Be⸗ rufen, allen Klaſſen, allen Schichten und eine Marſch⸗ kolonne bilden.(Stürmiſcher Beifall) Das früher zerriſſene Volk, es wird dann in dieſen Kolonnen ſeine Führung ſehen, es wird dieſer Führung dann gehorchen. Und die Führung hat die Pflicht, nie zu vergeſſen, daß ſie Führung iſt, weil ſich in ihr alles das verkörpert, was ſie ſelbſt im Volke ſe⸗ hen will. So wollen wir denn in dieſer Abendſtunde auf dieſem weiten Jeld uns und dem deutſchen Volk wieder das Ge⸗ löbnis ablegen, daß wir in den kommenden zwölf Monaken an uns arbeiten wollen, um uns immer noch beſſer zu machen, damit das deutſche Volk mit Recht in uns ſeine Jührung ſieht(Stürmiſche heilrufe). Wir wollen die großen Grundſätze unſeres Kampfes, die uns in den Jahren des Ringens um die Macht beglei⸗ tet haben, uns erneut ins Gedächtnis zurückrufen und uns ihnen verſchwören. Treue, Gehorſam, Diſziplin, Opferwil⸗ ligkeit, Kameradſchaft, Beſcheidenheit, das ſollen die Prin⸗ zipien ſein, die immer mehr unſer Lebensgebot zu werden haben. Dann braucht uns nicht bange zu ſein, um die Zu⸗ kunft der Bewegung, die Zukunft der Partei, die Zukunft des Deutſchen Reiches(Stürmiſcher Beifall). Ein Volk, das durch ſolche Klammern gehalten wird, kann auch nicht der böſe Wille einer anderen Welt zu⸗ nichke machen. Es wird ſeine Fahnen wie der Ritter ohne Furcht und Ta⸗ del vor ſich herkragen, niemandem zu Leide, aber auch nicht dem eigenen Volk zum Schaden(Begeiſterte Beifalls⸗ ſtürme). Es wird jedem die Hand bereitwilligſt geben zum Frieden und zur friedlichen Arbeit. Es wird ſich aber auch gegen jene wehren, die glauben, Freiheit und gleiches Recht einem ſolchen Volke absprechen zu können(Stürmiſche Zuſtimmung und Heilrufe). Dieſe Bewegung wird dann als die wahrhaftige Führe⸗ rin des deutſchen Volkes in Erſcheinung treten unter dem herrlichen Begriff: Alle für Einen und jeder für Alle. Sie wird dann, wie ſchon öfter in der deutſchen Geſchichte erwieſen unſer Volk wieder zu ſeiner Größe, ſeiner Frei⸗ heit und ſeinem natürlichen Wohlergehen zurückführen können. Wir alle ſind nur Diener an dieſem großen Werk der deutſchen Nation, wollen unſer eigenes Ich gebührlich zurückſetzen gegenüber dem was Deutſchland erfordert, wollen ſelbſt nicht vor Deutſchland ſtehen, ſondern nur dieſes Deutſchland führen, ſolange nicht Beſſere an unſere Stelle tre⸗ ten. Wir wollen aber auch wiſſen, daßz heute und morgen in Deutſchland nichts beſſeres iſt und ſein wird. (Toſender minutenlanger Beifall.) Denn mehr als ſich auf⸗ opfern für ſein Volk wird niemand können, das aber ſoll ſtets unſer eigenes Gelöbnis ſein.(Die Fahnenträger heben die Fahnen, die Maſſen jubeln dem Führer minutenlang zu). Auch wenn wir vergehen müſſen, muß Deutſchland be⸗ ftehen.(Toſender Beifall) Auch wenn uns, den Einzelnen, das Schickſal ſchlagen ſollte, muß Deutſchland leben(Anhal⸗ tende Heilrufe). Auch wenn wir Not und Sorge auf uns zu nehmen haben, Deutſchland muß ſein krotz Sorgen und Nok. So ſei unſer Gelöbnis an dieſem Abend: In jeder Stunde, an jedem Tag nur zu denken an Deutſchland, an Volk und Reich, an unſere große Nation. Anſer deutſches Volk Sieg⸗Heil! Das Feld der Hunderttauſende iſt nach dieſen Worten minutenlang erfüllt von einem brauſenden Orkan des Bei⸗ falls und des Jubels. Die Kriegsopfer auf dem Parteitag Mit dem feſtlichen Kaiſermarſch wurde am Nachmittag des Freitag die Tagung der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ opferverſorgung im Kulturvereinshaus eröffnet, der neben vielen Ehrengäſten auch Reichsminiſter Seldte beiwohnte. Der Reichskriegsopferführer, Pg. Hans Oberlind⸗ ober, mit ſtürmiſchem Jubel und Blumen empfangen, wies in ſeinem Rechenſchaftsbericht über das im vergan⸗ 1 1 Jahr Geleiſtete darauf hin, daß ein Soldat, der im Kriege als Held bezeichnet wurde, in ſich die Verpflichtung trage, das heroiſche Leben des Frontſoldaten dem ganzen Volke vorzuleben. Das unter Adolf Hitler geeinte deutſche Volk ſei ſich nun auch ſeiner Pflichten den Kriegsopfern gegenüber bewußt geworden. Zehntauſende, darunter auch Sh derperlehte, hätten wieder Brot gefunden. Heim⸗ den ſeien ihnen errichtet worden, in der Regierung und n den Parteiſtellen ſei man an der Arbeit, dem Werk die geſetzliche Krönung zu geben. Von den zukünftigen Auf⸗ gaben der NSKOV. hob der Reichskriegsopferführer den Kampf um die Ehre und das Recht Deutſchlands in der Welt hervor. Tagung des Amtes für Volksgeſundheit Im Rahmen des Parteitages hielt das Amt für Volks⸗ eſundheit am Freitag nachmittag im Katharinenbau eine agung ab, die von Pg. Dr. Wagner ⸗ München, Hauptamtsleiter im Stabe des Stellvertreters des Führers, eröffnet und geleitet wurde. Ueber das Thema„Geſundheit, Raſſe und Weltanſchauung“ ſprachen ſodann 5 Bartels⸗Verlin, Stellvertreter Dr. Wagners und Amtsleiter im Stabe des Stellvertreters des Führers, ſowie Dr. W. Groß, der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP. Der Staat kann, ſo erklärte Dr. Bartels u. a., verbieten, aber nicht gebieten, Kinder zu zeugen; der Glaube der Bewegung kann es. Der Staat kann irgend⸗ welche Schädigungen dem Volke fernhalten. Freiwillige Opfer kann er aber nicht gebieten. Der Glaube der Bewe⸗ gung erreicht ſie aus Selbſtverſtändlichkeit. Ankunſt der Hitlerjugend Von 16 Uhr ab traf in 30 Sonderzügen die Hit⸗ ler⸗Jugend in Nürnberg ein. Die Organiſationsleitung hat präziſe Arbeit getan. Kaum haben die Züge mit den letzten Arbeitsdienſtmännern die Reichsparteitagsſtadt wie⸗ der verlaſſen, rollte ſchon wieder Sonderzug auf Sonder⸗ zug an. Sie brachten 60000 Hitlerſungen aus allen Gauen des Reiches. Das ſunge Volt zieht in groben, ſchier endloſen Kolonnen hinaus in das La ger. Mit ſtql nenerregender Exaktheit vollzieht ſich die Unterbrinaut der Hitler⸗Jugend auf dem Lagerplatz. Immer neue Sil ren ziehen heran, mit ihnen immer neue Kapellen, 12 Fahnen, neue Wimpel. Der Rhythmus der Anmarſchier den verklingt in dem Rauſchen der Stimmen, die auf 100 weiten Rund auf⸗ und niederwogen. 55 von Papen in Nürnberg Saarbrücken, 8 September. Der deutſche Geſandte und bevollmächtigte Miniſter in Wien, Franz von Papen hat am Freitag um 10 Uhr Saarbrücken im Sonderflugzen verlaſſen, um ſich zum Reichsparteitag der NS DAN nat Nürnberg zu begeben. Daluege SG ⸗Obergruppenführer Berlin, 8. Sept. Der Führer hat den Befehlshaber de geſamten deutſchen Polizei, General Daluege, in Anerkennung ſeiner beſonderen Verdienſte zum SS.⸗Ober 11 1 S. 1 enf ernannt. e Die Diplomaten beſuchen den Oberſalzberg Berchtesgaden, 8. September. Die zum Nürnberger Parteitag fahrenden in Deutſchland beglaubigten Diploma ten trafen am Freitag in einem Sonderzug in Bad Reichen hall ein und fuhren nach kurzem Aufenthalt nach Berchtes gaden weiter. Dort wurden die Diplomaten empfangen um mit 25 Kraftwagen des NSKK. München nach Schwarz bach⸗Wacht, Jettenberg, Schneizlreuth und Mauthäusl ge bracht. Dort war Umkehr und Rückkehr nach Berchtesgaden und zum Königsſee. Am Nachmittag wurde dem Hauf Wachenfeld am Oberſalzberg ein Beſuch abgeſtattet Abends 6 Uhr trafen die Diplomaten in Bad Reſchenha Neues aus aller Welt Die Leiſtungen der Reichsbahn Der zurzeit in Nürnberg weilende Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dorpmüller, und der ſtellver⸗ tretende Generaldirektor Kleinmann haben ſich über die bahntechniſchen Anlagen und Einrichtungen auf den Nürnberger Bahnhöfen höchſt befriedigend geäußert. Bis zum Freitag ſind 350 000 Reiſende zum Reichsparteitag nach Nürnberg von der Deutſchen Reichsbahn befördert worden. In der Zeit vom 6. September morgens 6 Uhr bis zum 7. September morgens 6 Uhr ſind allein in 186 Sonderzügen rund 173 000 Reiſende und mit den plan⸗ mäßigen Zügen rund 30 000 Reiſende im Nürnberger Hauptbahnhof angekommen. Inzwiſchen hat auch bereitz wieder der Rücktransport eingeſetzt. Ganz enorm iſt auch der von der Reichsbahn bis jetzt bewältigte Güterver⸗ kehr. Es wurden bis zum heutigen Tag 42 Güterzüge über die Zahl der planmäßig vorgeſehenen Güterzüge durchgeführt. Der rieſige Verkehr wickelt ſich erfreulicher weiſe ohne jede Störung und vollkommen reibungslos ab. Dem Reichsbahnperſonal gebührt Dank und Anerkennung in höchſtem Maße. a Pilzvergiftung. Der Malermeiſter Gewinner von Berneck(Ofr.) hatte vor einigen Tagen Pilze verzehrt, die er ſelbſt geſucht hatte. Kurze Zeit darauf traten Vergif⸗ tungserſcheinungen ein. An ſeinem Aufkommen wird ge⸗ zweifelt. I Auf der Flucht erkrunken. Bei einem Einbruch in das Pumpenhaus eines Betriebes im Rheinhafen in Krefeld wurden drei Diebe von einem Wächter überraſcht. Die Täter flüchteten zum Rhein, wo zwei der Leute ein Pad⸗ delboot beſtiegen und der anderen Rheinſeite zuſtrebten, Der dritte Burſche, der ſich im Geſtrüpp verſteckt halte, wurde von dem Hund des Wächters aufgeſtöbert und ſprang in das Waſſer. Nachdem er etwa 200 Meter ge⸗ ſchwommen war, tauchte er plötzlich unter und kam nicht wieder zum Vorſchein. Nach dem Abendbrot erkrankt.— Ein Toker. Nach dem gemeinſamen Abendbrot erkrankten in Weitmar bei Bochum plötzlich unter Uebelkeit, Fiebererſcheinungen und Bewußtſeinsſtörungen ſechs Mitglieder einer Familie. Nach der Einlieferung in das Krankenhaus wurde eine anſtecken⸗ de Krankheit feſtgeſtellt, die durch Lebensmittel übertragen werden kann. Einer der Erkrankten, der Großvater, iſt in⸗ zwiſchen geſtorben. Schafſhauſen.(Straßenräuber feſtgenom⸗ men.) Während von den Tätern, die am 23. Dezember vorigen Jahres im Walde zwiſchen Wadgaſſen und Schaff⸗ hauſen den Raubüberfall auf einen Geldtransport der Ge⸗ meindekaſſe verübten, vier inzwiſchen zu empfindlichen Haftſtrafen verurteilt wurden, war der fünfte, Bach, ſeit⸗ her flüchtig. Nunmehr konnte er in Ludweiler feſtgenom⸗ men werden. Bach und der Anführer der Räuberbande, Szebelowſki, ſind ehemalige Fremdenlegionäre. Auf das Konto dieſer Bande kommen mehrere ſchwere Straftaten. Wahrſcheinlich ſind es auch die gleichen Täter, die den Ueberfall auf den Straßenbahnwagen zwiſchen Ludweiler und Geislautern verübten. a Pappenfabrik durch Großfeuer vernichtet. Die Pap⸗ penfabrik von Woldemar Gretſchel in Goldberg⸗Neuländel (Schleſien) fiel einem Feuer zum Opfer. Der Brand ent⸗ ſtand infolge Ueberlaufens eines Paraffinkeſſels. Der Ar⸗ beiter, der dieſen Keſſel bediente, hatte ſeinen Werkplatz vorübergehend verlaſſen. Durch das kochende Paraffin ge⸗ rieten umherliegende Pappen in Brand, und im Nu ſtand die Fabrik in Flammen. z Aufobus gegen Kleinbahn.— 14 Verletzte. Ein Autoomnibus ſtieß am Donnerstag abend mit einem Zuge der ſogenannten Gürtelbahn, einer ſtädtiſchen Güterklein⸗ bahn, zuſammen. Dabei wurden zahlreiche Perſonen ver⸗ letzt. 6 Perſonen mußten ins Krankenhaus gebracht wer⸗ en ab Knabe an der elektriſchen Leitung verbrannk. Bei Berg vor Nideggen kletterte ein 11jähriger Junge auf einen aſt der elektriſchen Leitung und kam dabei wahrſchein⸗ lich mit den Drähten in Berührung. Er ſtürzte aus ſech⸗ Meter Höhe zu Boden. Man brachte ihn mit ſchweren 11 ins Krankenhaus. Sein Zuſtand iſt ſehr ernſt. a Höchſte Nilflut ſeit 40 Jahren. Wie aus Kairo ge⸗ meldet wird, erlebt Aegypten gegenwärtig die höchſte Nil⸗ Flut ſeit mehr als 40 Jahren. Der Höhepunkt der Flut paſ⸗ ſiert gegenwärtig Kairo, und der Waſſerſtand dürfte wei⸗ tere 10 Tage lang auf der jetzigen Höhe bleiben. Große Bemühungen ſind unternommen worden, um eine Kata⸗ ſtrophe zu verhindern. Eine Armee von Arbeitern war während der letzten drei Wochen mit einer Verſtärkung der Dämme beſchäftigt. Viele Städte und Dörfer ſind teilweise überſchwemmt. Dies gilt auch von den nördlichen und f lichen Vorſtädten Kairos. 2— 2. f 12 2 Z S 222 2 2 2 10 2 reren c eee 1 gaeug Hach r det ung ühret rg erger oma ichen chtes und warz U ge zader Hauſt attet hal lusdembadiscden Lande — Hermann Löns⸗Gedenken an den badiſchen Schulen. Am 26. September 1934 jährt ſich zum 20. Male der Tag, an dem Hermann Löns im Kampfe für ſeine Heimat vor Reims den Heldentod ſtarb. Der badiſche Unterrichtsminiſter hat den Wunſch ausgeſprochen, daß die Schulen an dieſem Tage des Künders des Dritten Reiches in der letzten Unter⸗ richtsſtunde gedenken. Hierbei ſoll auch ein Hinweis auf ſeine Werke ſtattfinden. Die Ausgeſtaltung der Feier iſt den Schulleitern überlaſſen. — Ein Schülerpreisausſchreiben über das Bauerntum. Um die Schückſalverbundenheit des deutſchen Volkes mit ſeinem Bauerntum zu zeigen und um auf die ſtaats⸗ uno volks⸗ ſche Bedeutung der Ernährungsfreiheit durch wachſende lbſtverſorgung hinzuweiſen, veranſtaltet der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung aus Anlaß des diesjährigen Erntedanktages im Einvernehmen mit dem Reichsminif für Volksaufklärung und Propaganda ein Schülerpreisausſchreiben, an dem ſich auch die badiſchen Schü⸗ ler vom 12. Lebensjahr ab beteiligen ſollen. Die Themen lauten:„Stadt und Land— Hand in Hand“,„Eigenes Brot auf deutſcher Scholle“ und„Anſer täglich Brot“. Dieſe Themen ſind als Hausarbeit zu behandeln. *—— 1 U Anterſchüpf bei Buchen.(Aus dem Fen ſter ge⸗ ſtürzt.) Die 24jährige Tochter der Familie des Bahn⸗ ſchaffners a. D. Chriſtian Neuter iſt auf ihrer Dienſtſtelle in Wiesbaden beim Fenſterputzen aus dem 3. Stock auf die Straße geſtürzt und tot liegen geblieben. () Bruchſal.(Sturz von der Leiter.) Das drei⸗ jährige Söhnchen des Richard Schuhmacher war die Tennen⸗ leiter hinaufgeſtiegen und ſtürzte dann vom Gebälk herunter. Das Kind erlitt einen Schädelbruch. () Pforzheim.(171jähriger Radf ahrer tödlich verunglückt.) Der 71 Jahre alte Jakob Boll aus Mainz, der hier zu Beſuch weilte, verunglückte mit ſeinem Fahrrad auf dem ſteilen Feldweg vom Wartberg nach Eutingen töd⸗ lich. Am Ende des Weges verlor er die Herrſchaft über ſein Rad und ſtürzte in den Graben beim Eiſenbahndamm. Der alte Mann hatte einen Schädelbruch erlitten, dem er kurz darauf erlag. ( Pforzheim.(Vorſicht auch bei kleinen Wun⸗ den.) Im benachbarten Niefern verletzte ſich die in den ber Jahren ſtehende Frau eines Gärtners mit der Sichel am Finger. Sie ſchenkte der kleinen Wunde keine Beachtung. Die Unglückliche ſtarb an Wundſtarrkrampf. () Forbach(Murgtal).(Beim Faßausbrühen lebensgefährlich verletzt.) Am ein Faß gründlich auszubrühen, legten zwei Männer eine Schlauchleitung zu dem Dampfkeſſel des Sägewerks Weiler und leiteten den Dampf in das Faß. Das Faß füllte ſich mit Dampf, wurde unter Druck geſetzt und ſprang unter großem Krach ausein⸗ ander. Ziſchend ergoß ſich der heiße Dampf auf die beiden Männer. Der Sägewerksarbeiter Johann Weiler wurde durch den heißen Dampf lebensgefährlich verbrüht, ſein Mithelfer erlitt leichtere Verletzungen. Kehl.(Verſuchter Deviſenſchmuggel.) Bei der Zugkontrolle auf dem hieſigen Bahnhof wurde in einem Zugabteil in den Sitzpolſtern verſteckt ein Geldbetrag von mehreren Tauſend Mark entdeckt, der anſcheinend auf dieſe Weiſe ins Ausland verſchoben werden ſollte. Da der Eigen⸗ tümer des Geldes nicht ermittelt werden konnte, verfiel das⸗ ſelbe der Beſchlagnahme. Kehl.(Betriebsunfall.) Auf ſeiner Arbeits⸗ ſtelle im Rheinhafen wurde der 21 Jahre alte Maſchinen⸗ ſchloſſer Ernſt Schäfer von einem ſchwenkenden Kran erfaßt und in die Tiefe geſchleudert. Er erlitt eine Gehirverſchütte⸗ rung und erhebliche Kopfverletzungen. Müllheim.(Er öffnung des Zentral⸗Ta⸗ feltraubenmarktes.) Der Zentral⸗Tafeltraubenmarkt wurde zum erſten Mal in Müllheim abgehalten. Als Raum dafür wurde ein Lagergebäude der Firma Plön u. Co. auserſehen. Annähernd 300 Zentner Tafeltrauben waren aus allen Weinorten des Markgräflerlandes geliefert wor⸗ den. Das Seſchäft ging raſch vonſtatten und ſchon eine halbe Stunde nach Eröffnung des Marktes waren alle Trauben abgeſetzt. Bezahlt wurde für das Pfund 18—20 Pfennig. Das Münſter auf der Reichenau beraubt. () Konſtanz, 7. Sept. Nachts drangen Diebe in das Münſter auf der Reichenau ein und entwendeten auf der Orgelempore ein ſogen. Fahnenbild, das mit Oelfarbe auf Leinwand gemalt iſt und auf der einen Seite den heiligen Pirmin und auf der anderen Seite den heiligen Benedikt darstellt. Das Bild hat eine Größe von 56:39 Zentimetern und wurde von den Dieben aus dem Rahmen geſchnitten, die offenbar der Meinung waren, das Bild habe einen ſehr großen Wert. Im Gegenſatz dazu iſt der Wert des Bildes nur gering. Von den Tätern fehlt jede Spur. Es handelt 0 1115 nicht, wie eine andere Meldung beſagt, um ein arbild. Anwetter am Oberrhein und im Wutachtal Ein Doppelwohnhaus durch Blitzſchlag eingeäſchert. (Y Waldshut, 7. Sept. Ein Unwetter hat im Hotzen⸗ wald und im Wutachtal Schaden angerichtet. Während des Gewitters ſchlug in Görwihl der Bliß in das Anweſen des Gemeinderechners Huber und zündete. Innerhalb kurzer Zeit ſtand das große Doppelwohnhaus mit angebauter Scheune in Flammen und brannte vollſtändig nieder. Der Viehbeſtand und wenige Fahrniſſe konnten gerettet werden. Der Feuerwehr gelang das Uebergreifen des Brandes auf die ſtark gefährdeten Nachbarhäufer zu verhindern. Der Schaden iſt ſehr bedeutend.— Von verheerenden Folgen war das Unwetter im Wutachgebiet. Ein Wolkenbruch mit zum Teil ſtarkem Hagelſchlag entlud ſich über den Gemeinden Ober⸗ und Untereggingen, Stühlingen und Mauchen. Der orkanartige Sturm beſchädigte einige Säuſer und riß in Oſteringen einige Kamine um. Schwer haben die Obſtbäume gelitten. Ein großer Teil der Ernte iſt als vernichtet an⸗ zuſehen. Sehr ſchlimm ſieht es auch in den Gärten und auf den Feldern aus. () Pfullendorf.(Oekonomiegebäude durch Blitzſchlag ein geäſchert.) Bei einem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in Lichtenegg, wo ſich das landwirtſchaftliche 1 Gut des Spitals Pfullendorf befindet, in das Oekonomie⸗ gebäude des Gutes, das ſamt dem angebauten Schopf ein Raub der Flammen wurde. Sämtliches Inventar und alle Futtervorräte ſind vernichtet worden. Der Schaden beträgt Zirka 40000 Mark. 8 i Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Selbſtmordverſuch?) Abends ſprang im Stadtteil Süd ein 41 Jahre alter geſchiedener Glaſer in angetrunkenem Zuſtand aus ſeinem im zweiten Stock befindlichen Wohnzimmerfenſter auf die Straße. Er zog ſich dabei keinerlei Verletzungen zu. Da er Selbſtmord⸗ gedanken äußerte, wurde er in Polizeigewahrſam genommen. Ludwigshafen.(Zuſammenſtoß.) Nachmittags ſtie⸗ ßen Ecke Mundenheimer⸗ und Kaiſerwörthſtraße ein Per⸗ ſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen. Hierbei wurde der Radfahrer zu Boden geſchleudert. Durch den Sturz zog er ſich eine Gehirnerſchütterung zu. Der Verletzte wurde von dem an dem Unfall beteiligten Autoführer in das St. Ma⸗ rienkrankenhaus verbracht. Heßloch.(Raubüberfall.) In der Nacht wurde zwiſchen Speyerdorf und Haßloch in der Nähe des Erbſen⸗ grabens auf den 21 Jahre alten Arbeiter Feldmann von hier ein Raubüberfall verübt, wobei ihm ſeine Barſchaft in Höhe von 3.50 RM. abgenommen wurde. Als der Aeberfallene zwiſchen 11 und 12 Uhr an die Erbſengrabenbrücke kam, ſtan⸗ den plötzlich zwei Männer mit vorgehaltenem Revolver vor ihm, während zwei weitere Männer von rückwärts kamen, von denen der Ueberfallene nicht ſehen konnte, ob ſie auch bewaffnet waren. Er wurde aufgefordert, ſein Geld abzu⸗ geben. Auf die Entgegnung, daß er kein Geld beſitze, wurde er einer Leibesviſitation unterzogen und das bei ihm vor⸗ gefundene Geld mitſamt Beutel abgenommen. Hierauf wurde der Ueberfallene gezwungen, umzukehren und über Speyer⸗ dorf—Neuſtadt nach Haßloch den Heimweg zu nehmen, wor⸗ auf ſich die Täter entfernten. Die Täter können von dem Ueberfallenen nur mangelhaft beſchrieben werden. Etwa be⸗ kannt werdesde Anhaltspunkte wollen der Polizei Haßloch mitgeteilt werden, damit die Täter ermittelt werden können. Neuſtadt a. H.(Dummdreiſte Diebinnen.) Auf dem Neuſtadte. Markt ſtahlen zwei Ehefrauen aus Neuſtadt an verſchiedenen Ständen mehrere Damen⸗ und Herren⸗ pullover. Zu Hauſe wurden dieſe Kleidungsſtücke dann an⸗ probierl. Da ſie nicht paſſend waren, beſaß man die Frech⸗ heit, am Stand vorzuſprechen, um die„gekaufte Ware“ um⸗ zutauſchen. Diefer Trick gelang. Wieder entwendete man zwei Pullover für die Ehemänner, und zwar an einem an⸗ deren Stand. Auch hier konnten ſich die Diebinnen unbemerkt entfernen. Nachdem alles ſo ſchön geklappt hatte, machte man ſchließlich noch den Verſuch, Mädchen⸗ und Kinderpullover „zu kaufen“. Inzwiſchen wurde die Polizei auf die Ange⸗ legenheit aufmerkſam, verfolgte die Diebinnen und konnte in ihr en Wohnungen die geſtohlenen Sachen beſchlagnahmen. Bei ihrer ſpätere Vernehmung geſtanden ſie die Diebſtähle ein. Bensheim.(Ins Verderben gerannt.) Abends ereignete ſich in der Hindenburgſtraße Kreuzung Promena⸗ deſtraße ein ſchwerer Zuſammenſtoß. Ein junger Benshei⸗ mer Motorradfahrer fuhr mit ſeinem Freunde auf dem Sozius vom Bahnhof kommend in öſtlicher Richtung. An⸗ ſcheinend bemerkte er zu ſpät, daß im ſelben Moment ein Perſonenwagen in ſüdlicher Richtung die Hindenburgſtraße überquerte. Mit voller Wucht fuhr das Motorrad gegen das rechte Rad des Wagens. Motorradfahrer und Sozius ſtürzten ſo ſchwer, daß der eine mit einem Armbruch, der andere mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung dem Bens⸗ heimer Hoſpital zugeführt werden mußten. Gießen.(GHerrenloſes Auto im Straßen⸗ graben.) Auf der Landſtraße nach Wetzlar wurde in der Gemarkung Heuchelheim zwiſchen dieſem Dorfe und Atz⸗ bach ein herrenloſes Opelauto im Straßengraben aufge⸗ funden. Es trägt das Erkennungszeichen JT 88 014 Die behördlichen Ermittlungen nach dem Beſitzer des Wagens ſind im Gange. * Horchhauſen, Unterlahnkreis.(BVBom eigenen Fuhrwerk zu Tode geſchleift.) Der Landwirt and Rollfuhrmann Heinrich Berres ſtürzte während der Fahrt von ſeinem Fuhrwerk und blieb mit den Beinen ſo Unglücklich in der Schere hängen, daß der Kopf auf dem Boden mitſchleifte Trotzdem das Pferd kurz darauf ſte⸗ hen blieb, hatte Berres ſchwere Kopfverletzungen erlitten, denen er einige Tage darauf im Krankenhaus erlag. Der gute Rern, der Rern aus Nöſtmalz im Rathreiner- der machts! Cochem.(Tod durch die Medizin des Vaters.) Im Moſelorte Neef ſchrie nachts ein kleines Kind. Die Mutter verſuchte, das Kind zu beruhigen, was ihr aber nicht gelang. Die Mutter gab dem Kind darauf eine Medi⸗ zin ein, die dem Vater verſchrieben war. Kurze Zeit nach der Einnahme der Medizin ſtellten ſich Vergiftungserſchei⸗ nungen ein. an denen das Kind verſtarb. Trier.(Von einem Felsſtück erſchlagen.) In einem Steinbruch bei Müllenborn(Kreis Prüm) an der Eiſenbahnſtrecke Köln— Trier löſte ſich über dem Arbeits platz eines Steinhauers eine ſchwere Felswand, die den Ar⸗ beiter unter ſich begrub. Seine Arbeitskameraden machten ſich ſofort an die Bergungsarbeiten, die jedoch ſo erſchwert waren, daß der Verunglückte nur tot geborgen werden konnte. Ludweiler.(Tödlicher Grubenunfall.) Auf Schacht St. Villemin der Kleinroſſelner Gruben verun⸗ lückte der 37jährige Bergmann Peter Reichert von der Ziegelei tödlich. Reichert wurde plötzlich von hereinbrechen⸗ den Geſteinsmaſſen verſchüttet.. Ii Beim Ausheben eines Weſpenneſtes ſchwer verun⸗ glückt. Am Bahndamm in Friedberg(Oberbayern) wur⸗ den mehrere Buben, die ſich mit dem Ausheben eines Weſpenneſtes vergnügten, von den wütenden Tieren über⸗ fallen. Dabei rollte einer der Buben, der in Friedberg ſeine Ferien verbrachte, den Bahndamm hinunter und fiel in den betonierten Waſſerablaufgraben. Er erlitt einen ſchweren Schädel⸗ und Armbruch. i Eine Seilbahn auf den Watzmann? Wie das„Roſen⸗ heimer Tagblatt“ berichtet, hat der Verkehrsrat des Berch⸗ tesgadener Landes beſchloſſen, dem Projekt einer Seil⸗ ſchwebebahn auf den Watzmann grundſätzlich zuzuſtimmen, Laleale Nuudocui au Verantwortung — Es gibt Menſchen, die nur das Streben haben ſich emporzuſchwingen, um über andere herrſchen zu können, um ihnen zu befehlen. Es gibt Menſchen, deren Intereſſenkreis nie groß genug ſein kann, die immer und überall dort zu finden ſind, wo„etwas los“ iſt, wo ſie einen Weg und Mittel finden, für ihre eigene Perſon das herauszuholen, wonach ſie ſchon dauernd ſtrebten: Macht und Einfluß auf ihre Umwelt, Beſtimmungsrecht. Herrſucht iſt der oberſte Grundſatz, für den ſie über Leichen gehen, wenn es ſein muß. Solche Ich⸗Menſchen ſind im höchſten Grade zu ver⸗ achten; ſie ſchließen ſich ganz von ſelbſt aus der großen deutſchen Volksgemeinſchaft aus, weil ſie eben immer nur ihr eigenes„Intereſſe“ im Auge haben und ſich nicht dar⸗ über Rechenſchaft geben, ob die eigene Handlungsweiſe ſich mit dem Wohl der Geſamtheit, der Familie, des Betriebes, des Volkes, deckt. Haben ſie erſt einmal ihr Ziel erreicht, dann vergeſſen ſie zumeiſt, daß auch ſie ſich früher in ſchlech⸗ ten Lebenslagen befanden und wollen die Nöte ihrer Mit⸗ menſchen durchaus nicht verſtehen. Es iſt eine ſo erfreuliche Feſtſtellung, daß in reichsdeutſchen Landen dank der Durch⸗ dringung der Menſchen mit dem nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ dankengut und dank dem großen, überwältigenden Vorbild, das uns der Führer immer wieder gibt, Mitmenſchen dieſer oben geſchilderten Art immer geringer an Zahl werden, mit ihren Anſchauungen und ihrer Handlungsweiſe von den anderen nicht mehr verſtanden werden und allgemein Ver⸗ achtung finden. Turmhoch ſteht der edle, anſtändige Charakter über ſol⸗ chen Geſchöpfen. Er iſt derjenige, der ſich um das Wohl ſeines Nächſten kümmert, der die von ihm errungene Stel⸗ lung dazu ausnutzt, der Geſamtheit zu dienen. Voll Verant⸗ wortung iſt ihm klar: mehr Rechte, dann aber auch mehr Pflichten! UI Der Spielplan des Nationaltheaters. Das Mannhei⸗ mer Nationaltheater eröffnet die Spielzeit 193435 mit fünf Uraufführungen. Vier davon bringt das Schauſpiel:„Das Muſikantendorf“ von Heinz Lorenz⸗Lambrecht, dem Verfaſſer des gerade auch in Mannheim ſo erfolgreichen Luſtſpiels „Das Huhn auf der Grenze“; ein„Spiel vom Bauern“ von dem Sudetendeutſchen Hans Multerer, das uns das Leben und den Kampf dieſes ringenden Volkstums außerhalb unſerer Grenzen nahebringt(zum Erntedankfeſt);„Der Herr Baron fährt ein“ von Heinz Steguweit, dem bekannten Köl⸗ ner Dichter, und Kolbenheyer's weitgeſpanntes hiſtoriſches Werk„Gregor und Heinrich“, das den Kampf des großen Papſtes mit Kaiſer Heinrich IV. geſtaltet. Eine Uraufführung bringt die Operette:„Schwarzwälder Kirſch“. Das Buch ſchrieb Erhard Siedel, die Muſik Klaus Valentin. Tagung des Schwurgerichts. Das Mannheimer Schwurgericht tritt am Montag, den 10. September, zu ſeiner vierten diesjährigen Tagung zuſammen, in der drei Fälle zur Aburteilung ſtehen. Angeklagt ſind: Eliſabeth Greiß aus Unterhof und Gottlieb Greiß aus Nürtingen, wegen Mein⸗ eids, Peter Weber aus Heidelberg⸗Rohrbach wegen gewerbs⸗ mäßiger Abtreibung und Ottilie Queck aus Neufang wegen Meineids. N In der Gefängniszelle erhängt. Nachts hat ſich im Bezirksgefängnis hier ein 21 Jahre alter Anterſuchungs⸗ gefangener in ſeiner Zelle erhängt. U Lebensmüde Frauen. Nachts verſuchte eine in Käfer⸗ tal wohnende Frau durch Oeffnen der Pulsader ſich das Leben zu nehmen. Der Sanitätskraftwagen brachte die Le⸗ bensmüde in das Allgemeine Krankenhaus. Lebensgefahr be⸗ ſteht nicht. Der Grund zur Tat dürfte in einem Nervenleiden zu ſuchen ſein.— In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, ſtürzte ſich eine Frau unter der Rheinbrücke in den Rhein. Die Lebensmüde konnte durch Vorübergehende an Land ge⸗ bracht werden und fand Aufnahme im Allgemeinen Kranken⸗ haus. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. U Pilzwanderung! Am Sonntag vormittag findet eing Pilzwanderung in den Käfertaler Wald ſtatt. Treffpunkt um Uhr am Karlſtern, nördlich Käfertal. Es wird in zwef Partien gewandert. Die einen fahren mit Fahrrad nach dem Jägerhaus und die Fußgänger wandern bis zur Landes⸗ grenze.— Am Samstag nachmittag iſt eine Pilzwanderung in Heidelberg. Treffpunkt um 14.30 Uhr am Steigerweg heim ab mit der Oe. 3.30 Uhr, mit der Staatsbahn um 13.40 Ahr. Körb⸗ chen ind ß Ilvesheim.(Die Kurbel ſchlägt zurück.) Geſtern Nachmittag erlitt der 25 jährige Maurer Johann Weber von Ilvesheim dadurch einen Unfall, daß ihm beim Be⸗ dienen einer Winde die Kurbelwelle zurückſchlug und ihn ſo unglücklich an die Schläfſe traf, daß eine klaffende Wunde entſtand. Der Verunglückte war längere Zeit bewußtlos. Glücklicherweiſe wurde das Auge nicht verletzt. Winteräpfel dürfen noch nicht verkauft werden Der Reichsbeauftragte für die Regelung des 1 85 von Gartenbauerzeugniſſen hat angeordnet, daß auf Wo⸗ chenmärkten, in Ladengeſchäften und im Straßenhandel der Kleinverkauf von Winteräpfeln bis auf weiteres ver⸗ boten iſt. Ausgenommen von dieſem Verbot iſt das als ſolches deutlich gekennzeichnete Fallobſt, das einen Quer⸗ durchmeſſer von 50 mm nicht unterſchreiten darf. Die Ge⸗ bietsbeauftragten haben die für ihr Gebiet als Winter⸗ äpfel in Betracht kommenden Sorten bekanntzugeben und ſind ermächtigt, innerhalb ihres Gebietes Termine feſtzu⸗ ſetzen, vor denen Winteräpfel beſtimmter Sorten nicht ge⸗ erntet werden dürfen. * Gedenktage 5 9. September.. 9 n. Chr.(9.—11.) Schlacht im Teutoburger Wald. 1737 Der Naturforſcher Luigi Galvani is Bologna geboren, 1828 Der ruſſiſche Schriftſteller Graf Leo Tolſtoi in Jas⸗ naja Poljona geboren. 5 1915(bis 2. Oktober) Schlacht bei Wilna. Die Stadt Wilng (18. September) durch die Armee v. Eichhorn erobert⸗ Sonnenaufgang 5,23. Sonnenuntergang 18,23. Mondaufgang 5,52. Monduntergang 18,15, 10. September. 5 1898 Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich in Genf ermordet, 1918 Der Afrikaforſcher und Kolonialpolitiker Karl Peters in Woltorf geſtorben.* 5 N I.** Nützt die Pilzzeit aus! Man hat früher behauptet, daß Pilze als Nahrungsmit⸗ tel ziemlich wertlos ſeien. Nach neueren Forſchungen ſtimmt dies nicht. Sie enthalten in ziemlichem Umfange wertvolle Nährſalze und haben überdies eine ganz beſondere Wirkung, indem ſie ſchwammartig den ganzen Magen⸗Darmkanal auswiſchen und für Reinigung ſorgen. Es iſt alſo durchaus anzuraten, in der Pilzzeit möglichſt häufig Pilze auf den Tiſch zu bringen. Wer ſelbſt Pilze ſammelt, nehme nur, was er genau kennt. Wer Pilze kauft, kaufe an dem Tage ein, an dem neue Zufuhren eintreffen und verwende die Pilze ſofort, laſſe ſie alſo nicht erſt über Nacht liegen. Dann wird man immer einwandfreie Gerichte auf den Tiſch bringen können. Eierſchwämme oder Pfifferlinge werden nicht zerſchnitten, wenn ſie nicht groß ſind, ſondern bleiben ganz. Man reinigt ſie nur am unteren Ende des Stiels. Man wäſcht ſie mehrmals tüchtig, worauf man ſie zum Abtropfen auf ein Sieb gibt. Iſt das Waſſer entfernt, werden die Pilze in Butter in einer zugedeckten Pfanne gebraten. Der Pilz⸗ kenner lehnt Beifügungen aller Art ab, die nur das Aroma überdecken, doch gibt es auch Menſchen, die beiſpielsweiſe die Beifügung von Speckwürfeln lieben oder Eier über die Pilze ſchlagen. Bereitet man Steinpilze als Gemüſe zu, ſo werden ſie durch Entfernen der unbrauchbaren Teile ſauber hergerichtet. Dann werden ſie in kleine Stücke geſchnitten und mehrfach tüchtig gewaſchen. Nachdem ſie auf einem Siebe gut abgetropft ſind, werden ſie in einem zugedeckten Topfe ohne Waſſer mit Butter und Salz geſchmort. Vor dem An⸗ richten kann man Peterſilie und ein wenig Pfeffer zufügen, manche ſchlagen auch hier ein Ei darüber. 8 Eine richtige Pilzſuppe iſt von außerordentlichem Wohlgeſchmack. Es gibt da eine Unmenge von Rezepten. Beſonders in waldreichen Gegenden hat oft jedes Dorf ſein beſonderes Rezept. Eine einfache und doch ausgezeichnete Art der Zubereitung mag hier Platz finden. Gute, feſte Speiſepilze werden ſorgfältig gewaſchen und gereinigt, wor⸗ auf man ſie in feine, nicht zu große Blättchen ſchneidet. Dieſe kommen in ſtark kochende Fleiſchbrühe, während Vegetarier Gemüſebrühe verwenden. Darin müſſen ſie ſo lange kochen, his ſie angenehm weich geworden ſind. Dann wird die Suppe an einen etwas kühleren Ofenplatz gerückt und je nach der Menge wie nach dem Geſchmack mit einigen Eß⸗ löffeln brauner, mit Butter oder Schmalz bereiteter Ein⸗ brenne vermiſcht. Wenn ſie mit der Brühe gut aufgekocht iſt, ſo daß man keinen Mehlgeſchmack mehr wahrnimmt, gießt man ſie über feine Brotſchnittchen, die entweder im Ofen trocken geröſtet oder in gutem Fett bräunlich gebraten wurden. Man kann aber auch das Brot beſonders dazuge⸗ ben. Dieſe Suppe wird um ſo wohlſchmeckender, je reich⸗ licher man die Pilze dazugibt. Zur Würze kann man etwas Pfeffer, Peterſilienkraut oder ganz fein gewiegte Zitronen⸗ ſchale verwenden. Sehr ſchmackhaft iſt auch ein Gericht von Miſchpil⸗ zen als Gemüſe gekocht. Gute Speiſepilze werden gerei⸗ nigt und in etwas dickere Blättchen geſchnitten, als es für Suppen üblich iſt. Nun macht man Butter oder Fett heiß, röſtet darin eine recht fein geſchnittene Zwiebel gelblich, tut ſo viel Mehl hinzu, als man zu einer Einbrenne braucht und läßt ſie ſchön dunkel werden. Dann gibt man die geſchnit⸗ tenen Pilze hinzu, rührt durch und gießt kochendes Waſſer zu. Wenn die Pilze gar ſind, müſſen ſie ſaftig, aber doch dicklich gebunden ſein. Man würzt nach Geſchmack entwe⸗ der mit Salz und Pfeffer oder noch mit geſtoßenen Nelken. Fleiſch iſt hierzu nicht nötig, mit Bratkartoffeln oder Kar⸗ toffelbrei gibt ein ſolches Pilzgericht eine ausreichende Mahl⸗ geit. Keine perſönlichen Anſchriften bei Briefen an Be⸗ hörden! Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt Privatper⸗ 1* 9 ſonen und Privatfirmen rie die per⸗ ſönliche Anſchrift von leitenden B die Behörde ſelbſt. Vielfach wird die perſö ft gewählt in der Hoffnung, S gar Vorteile eine Sonderbehandlun A zu erreichen. ö darauf hingewieſen, daß perſönliche Anſch ſendungen an Behörden zweck⸗ los ſind. Denn auch dieſe Briefe werden von dem perſön⸗ lichen Empfänger in den ordnungsmäßigen amtlichen Ge⸗ ſchäftsgang gegeben. Wenn der perſönliche Empfänger aber, wie häufig, dienſtlich abweſend iſt, dann bleiben ſolche Brief⸗ eingänge entweder ungeöffnet liegen oder werden nachgeſandt. Dadurch wird ihre amtliche geſchäftsmäßige Behandlung ganz erheblich verzögert. Es kann mi hin nur dringend empfohlen werden, Briefe an Behörden ſtets nur mit der Amtsanſchrift der Behörde zu verſehen. 5 Babdiſches Sondergericht Mannheim, 7. Sept. Um einen rechtlich ſchwierigen Fall handelte es ſich bei der Anklage gegen die 50 Jahre alte emma Steuer aus Immenſtaad wegen V ergehens gegen das Volksverratsgeſetz. Die Frau betrieb mit einem Teilhaber in Konſtanz ein Geſchäft in ſanitären Artikeln und Spielwaren, außerdem ein Zweiggeſchäft im benachbarten ſchweizeriſchen Kreuzlingen, das auf ihren Na⸗ men geführt wurde. Ohne Wiſſen ihres Teilhabers ſchaffte ſie 1930 4296 Franken aus dem Schweizer Geſchäft auf die Seite und legte das Geld auf der Volksbank in Kreuzlingen und der Nationalbank in St. Gallen auf den Namen ihres Sohnes in Berlin und ihren Mädchennamen an. Eine De⸗ viſenanmeldung erfolgte nicht und die Frau wurde unter Anklage geſtellt. Die Angeklagte und der Verteidiger be⸗ haupten, es handle ſich um ein ausländiſches Geſchäft, auf das die deutſchen Deviſenbeſtimmungen nicht anwendbar ſind. Belaſtend iſt, daß die Angeklagte kurz nach dem Stichtag für die Anmeldung das Kapital zum größten Teil abhob, ohne daß man weiß, wohin das Geld gekommen iſt, Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und Ehrverluſt 3 Jahre. Das Sondergericht erkannte 8 auf 3 wegen Fahrläſſigkeit auf 1 Jahr 5 Monate Gefängnis. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 9. September: 6.15 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Morgengymnaſtik; 8.45 Choral⸗ blaſen; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzläſtlein; 10.15 Chorgesang; 10.45 Der Volksſchriftſteller Heinrich Mohr; 11 Hausmuſik; 11.30 Reichsparteitag 1934 in Nürnberg, Stimmungsbild vom Aufmarſch zum Appell in der Luitpold⸗ Arena, anſchließend Vorbeimarſch der SA. und SS. vor dem Führer am Adolf Hitler⸗Platz; 17 Nachmittagskonzert; 18.15 Vom Derkhemer Worſchtmarkt, heiterer Funkbericht; 18.40 Bauernkultur und Bauernrecht, Viergeſpräch; 19 Aus⸗ landsdeutſche Sendung, anſchließend Sport; 19.30 Reichs⸗ parteitag 1934 in Nürnberg, Appell der SA. und SS. in der Luitpold⸗Arena; 21 Konzert; 22 Funkbericht von den Leichtathletik⸗Europameiſterſchaften in Turin; 22.20 Zeit, Nachrichten; 22.35 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Nachtmuſik; 24 Von deutſcher Seele. 3 Montag, 10. September: 15.15 Gedichtfolge: Im Drit⸗ ten Reich; 15.25 Drei Bücher zu Fragen der Zeit; 15.35 Hausarbeit kann die beſte Gymnaſtik ſein, Plauderei; 17.30 Die alten Germanen bei Tacitus; 17.45 Deutſche Lieder; harteitag 1934 in Nürnberg, Fortſetzung und Schluß ikongreſſes; 19 Heil Deutſchland!; 19.30 Saarum⸗ 0.15 Alte Tanzmuſik; 21 Kammermuſik; 21.45 Ueber Strömen, Hörfolge; 23 Tanzmuſik. Filmſchau. „Ein Unſichtbarer geht durch die Stadt“ iſt der des großen Harry Piel⸗Films, der geſtern abend zum mal zur Aufführung gelangte. Regiſſeur und Hauptdarſte iſt der beſtens bekannte Senſationsdarſteller Harrt g Der Film iſt auch wirklich wieder ſenſationell und spannend bis zum Schluß und überdies äußerſt intereſſant, denn. behandelt zum erſten mal ein Problem, das man bisher unmöglich hielt, die Unſichtbarkeit des Menſchen. verſtändlich iſt durch dieſen Film nicht gelungen, di dieſes Problems ſchritts unſerer Tit led 0 Piel immer gl Wirkung einer ſolchen Erfin anſchaulich zu machen. Das tut denn auch Harry in altbekannter ſenſationeller Weiſe und er erzielt ſeiner immer ſtürmiſch vorwärtsdrängenden Handlung e ſolche Spannung, daß die Geſchehniſſe auf den Zuſcha ſo wirken, als ob ſich alles in Wirklichkeit abſpielen wi Im Beiprogramm ſieht man Kulturfilm und neueſte Ton wochenſchau. 5 wenigſtens die ie Zufuhr feuchter Luft die in größeren Höhen eit getreten iſt, hat vorübergehend zu ſtärkerer Bewölkung, ſte lenweiſe auch zu Niederſchlägen geführt. Nunmehr zt das atlantiſche Tief an der Biskayaſee ein, ſo daß wir mit eine Anterbrechung der ozeaniſchen Luftzufuhr, Rückgang zu öfk⸗ lichen Winden und Auf terung rechnen.— Vorherſage: Vorwiegend heiter. 5 9 2 . Zeitſchriften und Bücher. Ich heirate! Was muß eine Braut von ihrem künftigen Heim und ihren Pflichten wiſſen? Von Magda Trott. Verlag W. Stollfuß, Bonn. RM. 1.—. In anregendem Plauder ton ſchildert die bekannte Verfaſſerin, wie das zu gründen Heim am praktiſchſten eingerichtet werden ſollte und waz zu deſſen vollſtändigen Ausſtattung gehört. Ueber den Haushaltplan, Inſtandſetzung der Wohnung, Wäſche und vieles andere wird der künftigen Hausfrau geſagt, wi es richtig anzupacken hat unter Berückſichtigung der; Verfügung ſtehenden Mittel. Eine wirkliche Schrift, jeder Braut ſehr zu empfehlen iſt. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, 9. Sept. 1934; 15. Sonntag nach Trinitatis, Kollekte für die Verſorgung der deutſchen Evangeliſchen im Ausland. 8.45 Uhr Chriſtenlehre f. d. männl. Jugend. Vikar Enderle. Vikar Enderle. Vikar Enderle. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Mariä Geburt. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beichtgelegenheit 7 Uhr Frühmeſſe(Anſprache und Kommunion). 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt. N 1.30 Uhr Corporis Chriſti Bruderſchaft mit Segen, Feſt Kreuzerhöhung. Freitag: 7 Uhr Schülergottesdienſt mit Schluß des Wetter⸗ ſegens. Samstag: 7 Uhr hl. Meſſen(Sieben Schmerzen Mariä), Verſammlungs⸗Kalender. er 92 Abend 8.30 uhr Probe. 1 Männergeſangverein 1861. Heute abend halb 9 Uhr Beginn unſerer regelmäßigen Proben. Pünktliches und reſt⸗ loſes Erſcheinen unbedingt erforderlich. Liedertafel. Morgen Sonntag vormittag um halb 11 Uhr Probe im Lokal„Zum Lamm“ in Neckarau. Abfahrt per Rad um 9.45 Uhr am Waſſerturm. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten. Tod.„Jahn“. Morgen Sonntag ſpielt die J., 2. und Jugend⸗ mannſchaft in Oppau. Abfahrt per Auto 11.45 Uhr ab„Kaiſerhof“. Die Mannſchaften ſind im Lokal an⸗ geſchlagen. Morgen früh halb 9 Uhr Uebung der Volks⸗ und Geräteturner im Schloß. Turnverein 98, e. B, Mannheim⸗Seckenheim. Morgen Sonntag finden in Waldhof folgende Spiele ſtatt: 9.45 Uhr Spv. Waldhof Igd.— Tv. 98 Igd. 10.30 Uhr Spv. Waldhof II— Tv. 98 II. Nachmittags 3 Uhr ſpielt die 1. Mannſchaft in Käfertal. Hierzu ladet freundl. ein Der Spielwart. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen finden folgende Wettſpiele ſtatt: In Friedrichsfeld: 9 Uhr 1920er— Privatmannſchaft Abfahrt 8.15 Uhr. In Seckenheim: 9. 30 Uhr III. Mannſchaft— Vi.f. R. Mannheim 1.30 Uhr II. Mannſchaft— V.f. R. Mannheim 3 Ahr: 1. Mannſchaft— V. f. R. Mannheim (Jungliga). 4.30 Uhr Schülermannſchaft— Neckarhauſen Wegen des Jugendſpiels ſiehe näheres an der ſchlagtafel im Vereinslokal. Zu den Spielen ladet ein Der Sportwart. P. S. Heute wird am Platze gearbeitet, wozu Allis erwartet wird. Einmaditöpfe am Lager. Johann& Würthwein, Kloppenheimerſtraße 37. An⸗ — Wegen Feiertag ist nächsten Montag und Dienstag mein Geschäft u geschlossen. e Eisenhandlung Oppenheimer bn ie Jus ou nie Manaus Vorteilhafte Uniform Sliefel kräftig Rindbox, 27/6 6.35 29/80 6. 65 3½2 6.95 33035 F. 35 braun Möbl. Zimmer zu vermieten. Hauptſtraße 147. 3-5 Iimmer-Wohnung mit Bad und Zentral-Heizung zu vermieten. Hauptſtraße 175. Aschülers Raubautz der wetterfeste schulsfiefei 2 Timmer und Küche Ia. Rindbox N per 1. oder 15. Oktober soble in gutem Hauſe von jungem Ehepaar zu mieten geſucht. Adreſſen mit Preisangabe an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. Gäranſie für jedes Paar 2786.90 29030 T. 35 3½%2 T. 68 3035 T. 90 6 Empfehle mich im Sticken und Auzelchgen aller Art Handarbeiten. Spezialität: Monogramme in Wäsche⸗Husstattungen. Billigste Berechnung, beste Ausführung. Kunststickerei H. Sirefnik Zähringerstraße 37. 21, S(a. Markt) P 7, 20, Mittelstraße 50, Neckarau: Rheingold- straße 29 8 Täglich ſüßen Apfelwein auf Beſtellung liefert z. Tagespreis Karl Gimber, Freiburgerſtr. öl. Liter 18 Pfg. Kelteräpfel Särge sind stets auf Lager bei Anton Kreutzer, Schreinermeister, Zähringerstraße 69. Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Handlung Das geld des Darpes deni Dorfe Spart bei der ältesten Bank und Sparkasse am Platze Landl. Hreatverein Sechenhen e. G. m. u. H. in Mannheim-Seckenheim. Gegründet 1881. 7 in verschied. brahtmatrazen U. Preislagen sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmitthäuser WWW., Oberkircherstr. 13 Reparaturen werden ebenfallsa usgeführt. 5 125 Schöne Haus wein. Ehrliches, fleißiges 2 3 M 2 2 Finmer- Bereitung mit 25 0 chen„Wolnung Herta Weihe tagsüber geſucht. zu bermieten. Kltzing. Welnhete Schröder, e Ferner empfehle Reuoſtheim, Dürerſtraße 2. 1225 Cärpulver 5 5 Offenburgerstr. 23. beenden 3 01 Weitere Sendun fichnungen Cälrohte, e 5 22 leert Fab-Schuefl Ein i ii P Druckerel Rross gig ges Neokar-Bote. HOLLSTI eingetroffen.— 22. georg Röser. Schnell verkauft, schnell vermietet 5 2 ist alles, Was die 50 Taglohn Zettel Oeffentlichkeit wissen für Bauhandwerker soll.— Der einfachste, pillisste und beste Wes. weiser hierzu ist das Zeitungs-Inserät (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der negaurbole⸗DUrumeroi.