Land⸗ ſeinet Unter tigt. Ge ren) r die Auto rachte i das bei lt der chwere Per⸗ r auf Beide erletzt, — n ein rdäch⸗ nN ge⸗ raus, enden ichſten ganz Rerika weni⸗ nach⸗ odieb⸗ enein⸗ tſee⸗ emen. n jetzt 5 An⸗ 18 10. t nur Aus⸗ kreich, und agung t mit⸗ berger (Kreis Das Der eifrig. r des lang⸗ Beleg⸗ burgi⸗ berkin n des aß ſie nhaus 9 ver⸗ mn der lebend it aus eſtern jäten. chwer Sla⸗ einem en be⸗ voll⸗ ſchwer t kurz 5000 durch tändig zu be⸗ hloſen 2. Blatt zu Wr. 211 ! o % inn 9 90 gag den aden der St gend ferien an laufend dieſer Woche in Ferien zu Ende gehe ſterium die notwendigen des Staatsjugendtages bei den hen,* A Urchführung anſtalten erlaſſen. Bei den ulen iſt beſtin 8 bier! jugen ruchung des Ju dtag darf im Sor Zeit von 8—18 mer egung del im 1 ügung ſtehen, dürfen Jungvolk und Jungmä Sommer Uhr, die H In Gemei Lehrer gle bis dritte S hinaus auch alle diejenigen Schüler de Schuljahres zu unterrichten, für welch nicht gilt. In Gemeinden, in wel nicht über 20.30 Uhr, im Winter nicht über 19.30 1 0 5 1 gend nicht über 21 Uhr, beanſprucht werden. mit zweiklaſſigen Schulen, an welchen der zeitig Jungvolkführer iſt, hat er für das erſte ahr den Unterricht durch bel 1 1 1 1 s vierten der Staatsjugendlag 0 0 gehörigen der HJ. bis auf weiteres am ordnungsgemäße Unterricht teilzunehmen haben. In ſolchen Fällen betreut demnach di am Staatsjugendtag die ganze Schuljugend. Für hüler des erſten bis dritten Schul⸗ jahrs findet am Samstag der übliche ſtundenplanmäßige Unterricht ſtatt. Die Schüler und Schülerinnen des vierten bis achten uljahrs, die nicht der Hitlerjugendbewegung angehören, haben am Samstag pflichtmäßigen Unterricht. Wenn notwe ſind die Klaſſen zuſammenzulegen. Bei den Höheren Lehranſtalten. Für die Höheren Lehranſtalten wurde beſtimmt, daß der Samstag für alle Schüler und Schülerinnen der Klaſſen Serta bis Antertertia, die dem Jungvolk und den Jung⸗ mädel angehören, ſchulfrei iſt. Die Schüler und Schülerinnen der Klaſſen von Obertertia aufwärts, die Führer und Füh⸗ rerinnen im Jungvolk und bei den Jungmädeln ſind, werden für dieſen Zweck vom Schulbeſuch am Samstag befreit. Die Beanſpruchung des Jungvolks und der Jungmädel am Staatsjugendtag und an den Heimabenden(Mittwoch) um⸗ faßt die gleiche Zeit wie bei den Anordnungen für die Volks⸗ ſchule. Die fünf Stunden, die am Samstag für die Klaſſen Serta bis Untertertia wegfallen, werden teils durch Ein⸗ führung von Kurzſtunden eingeholt, teils auf nachmittags verlegt, teils geſtrichen. Für diefe Kurzſtunden(durchſchnitk⸗ lich 45 Minuten), für den Nachmittagsunterricht und für die Verminderung der Stundenzahlen hat das Miniſterium be⸗ ſondere Anordnungen erlaſſen. Die nicht der Hitlerjugendbewegung angehörigen Schüler und Schülerinnen der Klaſſen VI bis U III haben am Sams⸗ tag pflichtmäßigen Unterricht. Der Unterricht findet am Samstag in für dieſen Tag neu zu bildenden Klaſſen üblicher Stärke ſtatt. Er ſoll vormittags in den erſten beiden Stun⸗ den den Schülern und Schülerinnen das nationalſoziali⸗ ſtiſche Gedankengut nahebringen. Die übrigen Stunden am Samstag vormittag können auch mit Werkunterricht, Einführung in das Schachſpiel, Leibesübungen, Mufifk, naturkundlichen Wanderungen uſw. ausgefüllt wer⸗ den. Nichtariſche und ausländiſche Schüler und Schülerinnen können auf ihren Wunſch von den beiden Stunden national⸗ politiſchen Unterrichts befreit werden. Weil die Führer und Führerinnen im Jungvolk und bei den Jungmädeln vom Schulbeſuch am Samstag befreit werden, iſt in den in Frage kommenden Klaſſen von Obertertia aufwärts nach Möglich⸗ keit ſolcher Unterricht(aber nicht Religionsunterricht) auf den Samstag zu verlegen, der für die Verſetzung bezw. Prüfung nicht von entſcheidender Bedeutung iſt. Die Schüler und Schülerinnen der Höheren Handels⸗ lehranſtalten, die Führer und Führerinnen im Jungvolk und bei den Jungmädels ſind, werden für dieſen Zweck vom Schulbeſuch am Samstag befreit. ** Mißhandelte Kinder Es iſt eine beſondere Aufgabe des Nationalſozialismus, ſich des Kindes anzunehmen, des Trägers der deutſchen Zu⸗ kunft. Im Rahmen dieſes unbedingten Eintretens für das Kind ſteht auch die Achtſamkeit für des Kindes Erziehung und Wohlbefinden. Die Erziehungsgewalt ruht in den Händen der Eltern und Erziehungsberechtigten. Aber der Staat kann und darf nicht unintereſſiert ſein am Ablauf dieſer Erziehung. Der Staat tritt daher ein, wenn die Erziehungs⸗ pflicht von den Erziehern vernachläſſigt oder die Erziehungs⸗ gewalt überſchritten wird. Beſonders in letzterem Falle, der Ueberſchreitung der Erziehungsgewalt, der ſogen. Kindes⸗ mißhandlung, iſt es allerhoͤchſte Pflicht des Staates, wie jedes Volksgenoſſen, einzuſchreiten. Die Kindesmißhandlung iſt das vollendetſte Verbrechen gegen das Kind. Sie richtet ſich zunächſt gegen Körper und Geſundheit des Kindes. Aber auch in anderer, weniger be⸗ kannter und beachteter Hinſicht iſt die Kindesmißhandlung ein in allen ihren Folgen gar nicht überſehbarer Schaden. Ich meine die ſeeliſche Seite. Durch die Mißhandlung wird die Seele des Kindes in ungeheurer Weiſe beeindruckt. Die ſtändige Angſt vor den Grauſamkeiten des Erziehers be⸗ drückt die kindliche Seele und hemmt ihre Entwicklung, ſo daß das Kind innerlich für ſein ganzes Leben zurückbleibt. Seine Lebenskraft wird unterdrückt, leine Leiſtungskraft für immer geſchwächt. Es wird furchtſam und verſtockt, ſcheu, gangeſellig,„verschlagen“, Es fühlt ſich als ein minderwertiges Glied der menschlichen Geſellſchaft, iſt immer unſicher(ver⸗ prügelt) in ſeinem Weſen und in ſeinen Leistungen, verein⸗ 110 115 chließt ſich ſchwer an andere Kinder an, wird ein 1 rödler und. vielleicht ein Menſchenhaſſer. Es bleibt wird 15 2 kraftlos. Es iſt kein rechter Spielgenoſſe und 1ön ich im Alter ſchwer einer Arbeitsgemeinſchaft anſchließen men. Im Kreise normal erzogener Kameraden wird es dieſen und ſich ſeibſt zur Laſt. Seine Charalkterentwicklung eibt zurück, ſein Gerechtigkeitsgefühl wi ie dauern⸗ 1 gefühl wird durch die dauern Een Kiünküngen verbülbef Vieles, was ihm grundlos ver⸗ wehrt wird, iſt es geneigt ſich auf krummen Wegen zu ver⸗ ſch So tritt es ins Leben als ein verkümmerter ſitt⸗ ter, Recht und Gerechtigkeit entfremdeter und der Gemeinſchaft verlorener Menſch. Es wird notwendig faſt zum Gegner der Gemeinſchaft, zum Aſozialen, zum Verbrecher. Berichte, beſonders von Gefängnisgeiſtlichen und Ger rzten, ergeben, daß ein ſehr großer Teil der Gefängnisinſaſſen aus dem Kreiſe der mißhandelten Jugend ſtammt und daß die in der Jugend erlittenen Mißhandlungen den erſten Grund zu der verbrecheriſchen Laufbahn legten. Ge den Anlaß auszuſchalten, der Menſchen zu Verbrechern macht. Verhütung von Kindes miß⸗ handlungen iſt daher Schadenverhütung! Die Reichs⸗ regierung hat das deutſche Strafrecht durch den Paragraphen rgänzt, der beſc eder, der Kinder, Jugendliche begen Gebrec oder Krankheit Wehrloſe, die Fürſorge oder Obhut unterſtehen oder ſeinem Haus⸗ angehören oder die von dem Fürſorgepflichtigen ſeiner Gewalt überlaſſen werden, oder durch ein Dienſt⸗ bezw. Ar⸗ beitsverhältnis von ihm abhängig ſind, quält oder roh mißhandelt, oder wer durch böswillige Vernachläſſigung ſeiner Pflicht, für ſie zu ſorgen, ſie an der Geſundheit ſchädigt, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft wird. Der Begriff der Kindesmißhandlung geht alſo nicht nur das Verhältnis zwiſchen Eltern und eigenen Kindern an, Kindesmißhandler können auch Pflegeeltern, Meiſter und Arbeitgeber ſein. Kindesmißhandlung iſt ferner nicht nur die rohe tätliche Mißhandlung, ſondern die ſeeliſche Mißhandlung, z. B. durch fortgeſetzte Be⸗ ſchempfung und Demütigung des Kindes. Ferner iſt Kindes⸗ mißhandlung auch die leibliche, geiſtige und erzieheriſche ernad gung des Kindes. Wer einen Fall von Kindes⸗ handlung oder Kindesvernachläſſigung in Erfahrung bringt, muß ihn ungeſäumt zur Anzeige bringen. Niemand ſcheue ſich einzugreifen. Nicht in jedem Fall wird gleich zur Trennung des Kindes vom Elternhauſe gegriffen. Oft genügt eine Mahnung an den Mißhandler, um dem Kinde Ruhe zu ver⸗ ſchaffen, häufig wird eine länger dauernde Aufſicht über das im Elternhaus verbleibende Kind die Verhältniſſe zum Guten wenden. Bedenken gibt es alſo nicht, wo es gilt, ein Kind vor Roheiten zu bewahren und es der deutſchen Zu⸗ kunft körperlich geſund und ſeeliſch froh und unberührt zu erhalten! 1 1 Badiſche Weintrauben Mülkheim. Bei der Eröffnung des erſten Zentral⸗ Tafeltraubenmarktes in Müllheim nahm auch der Landes⸗ obmann Engler⸗Füßlin das Wort, um die Aufgaben und Forderungen der Bauern⸗ und Winzerſchaft unſerer deutſchen Südweſtmark näher zu umreißen. Seitdem das deutſche Bauerntum, ſo führte er aus, vor eineinhalb Jahren im Reichsnährſtand zuſammengeſchloſſen worden iſt, konnte ſchon 1 viel erreicht werden. Neben der Hauptaufgabe des Bauern⸗ ſtandes, die Ernährungsgrundlage für das deutſche Volk zu ſchaffen, ſteht das nicht minder wichtige Ziel, dem Bauern⸗ tum für ſeine jahrein, jahraus geleiſtete harte Arbeit auch rechten Lohn zuteil v n zu laſſen. Dieſes und iktatur ſei auch für die Weinbauerzeugniſſe ſche Weinbau iſt keine nebenſächlich⸗ n inbau und was die Der badi im f de 36 Mark pro 1 ö Trauben zur Moſtbereitung iſt für die geſamten Wein⸗ ie auf 13 Pfennig feſtgeſetzt worden. Das ſind Mindeſtpreiſe. 5 zas den Friſchtraubenabſatz anbelangt, ſo gebe es angeſichts der Tatſache, daß jährlich bisher 10—12 Mil⸗ lionen Mark für Auslandstrauben in Deutſchland ausgegeben wurden, keinen Zweifel, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ 2 Schlacht n Teutoburger Wald Die erſte große Befreiungstat der Germanen, die unſere Herzen erhebt, hat den Forſchern ſchon viele ſchwere Rätſel aufgegeben, und ſie nennen ſie die Varusſchlacht, weil bis auf den heutigen Tag die wahre Oertlichkeit dieſer bedeut⸗ ſamen Begegnung mit den Römern noch nicht eindeutig er⸗ mittelt werden konnte. Um Detmold herum, ebenſo bei Osnabrück, aber auch bei Beckum und Verl an beiden Ufern der Lippe, insgeſamt etwa 15 Orte werden als Walſtatt der Varusſchlacht angegeben. Glücklicherweiſe jedoch beſteht kein Streit der Meinun⸗ gen über die Größe und Bedeutung dieſes Tref⸗ fen s. Der ehrgeizige Gedanke eines Druſus, zwiſchen We⸗ ſer und Elbe ein römiſches Germanien zu begründen, ſchien der Verwirklichung zu Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung ziemlich nahe. Es war das Beſtreben römiſcher Politik, den an der Weſer hervorragenden Stamm der Eherusker durch Güte für die römiſchen Intereſſen zu gewinnen. Bald bil⸗ dete ſich unter dieſen Germanen eine römiſche Partei, die im römiſchen Heere Dienſte tat und am Kaiſerhofe des Augu⸗ ſtus umſchmeichelt wurde. Nach ehrenvoller Entlaſſung be⸗ richteten ſie daheim Wunderdinge von der Macht und Größe des Feindes. Als Varus, ein entfernter Verwandter des römiſchen Kaiſerhauſes, aus Syrien als Statthalter an den Rhein kam, glaubte er, wie im Orient, den freiheitsliebenden Germanen gegenüber die habgierigen und eigennützigen Methoden rö⸗ miſcher Beamter anwenden zu dürfen, aber dieſer Fehler ſollte ſich furchtbar rächen. Den Cheruskern erſtand in dem erſt 26jährigen Arminius aus edelſtem Geſchlecht ein Führer, der über alle Stammeszwiſte hinweg die römiſche Gefahr, als wider die nationale Ehre und völkiſche Selbſterhaltung gerichtet, erkannte. Auch Arminius hatte in früher Jugend Rom geſehen, war römiſcher Offizier geworden, aber ihn konnte das Wohlleben am römiſchen Hofe nicht einlullen, ein anderer Ehrgeiz brannte in ſeiner Seele; er 7 der germaniſchen Freiheitspartei an, deren überragender Führer er alsbald wurde. An Klugheit und Liſt den Römern eben⸗ bürtig, gelang es ihm, eine geheime Verſchwörung gegen Varus zuſtande zu bringen, an die der argloſe N ſelbſt dann nicht glauben wollte, als er durch den Römling und Verräter Segeſtes gewarnt wurde. So kam es zu der Varusſchlacht. 1 5 Einfluß bewahrte. Arminius, der ſpäter durch Mörderhand aus eigener Verwandtſchaft fiel, iſt zum erſten geſchichtlichen Heldenideal der deutſchen Nation geworden, als Befreier! 5 i„„ Monlaug. 10. Sept. 1934 92 Handel und Wirtſchafl Ruhiger Wochenſchluß Die Aktienbörſe ſchloß am Wochenende in ſtiller, aber freund⸗ licher Haltung. Auf einzelnen Marktgebieten zeigte ſich etwas Glattſtellungsbedürfnis, im allgemeinen überwog jedoch die Kauf⸗ neigung. Höher bezahlt wurden Kaliwerte und verſchiedene Elektro⸗ papiere. Auch für Braunkohlenwerte beſtand einige Nachfrage. Ferner zeichneten ſich Zellſtoff-Aktien und Maſchinenfabriken durch feſte Tendenz aus. Am Rentenmarkt war Altbeſitzanleihe bei ſtei⸗ gendem Kurs ſtärker gefragt. Viel bemerkt wurde die Aufwärts⸗ bewegung der mexikaniſchen Renten und die Hauſſe der ruſſiſchen Werte, die zeitweiſe ein beträchtliches Ausmaß annahm, gegen Schluß aber wieder ſtark nachließ. Deviſenmarkk. Belga(Belgien) 58,545 58,665, dän. Krone 55,34 55,46, engl. Pfund 12,395 12,425, franz. Franken 16,50 16,54, holl. Gulden 169,73 170,07, ital. Lire 21,68 21,72, norw. Krone 62,29 62,41, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,40 47,50, ſchwed. Krone 63,92 64,04, ſchweiz Franken 81,67 81,83, ſpan. Peſeta 34,32 34,38, tſchech. Krone 10,44 10,46, amer. Dollar 2,484 2,488. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Dienstag, 11. September: 10.10 Schulfunk; 10.35 Kla⸗ viermuſik; 11 Kompoſitionen von Paul Halm; 11.30 Vor⸗ arbeiten zum Erntedanktag; 15.30 Blumenſtunde; 17.30 Zwiſchen Stern und Meer, Gedichte; 17.50 Franz Völker ſingt; 18 Reiſen und Reiſende vom Goldenen Horn bis Kalkutta, allerlei Erlebniſſe; 18.15 Aus Wirtſchaft und Ar⸗ beit; 18.25 Italieniſch; 18.45 Neapolitaniſche Volksweiſen; 19.15 Roſen im Tal— Mädchen im Saal, Hörfolge; 20.10 Spieloper und Operette; 21.40 Reinald und Armida, Bal⸗ lettmuſik; 22.45 Tanzmuſik; 23.30 Wanderung im Gebirge. Mittwoch, 12. September: 10.10 Schulfunk; 10.50 Frauenſtunde; 15.25 Muſizierſtunde; 17.30 Der furiſtiſche Ratgeber; 17.45 Allerlei Seltſamkeiten; 18 Pinſel und Pa⸗ lette; 18.25 Konzert; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Die Mädele von Biberach, Sing⸗ ſpiel; 23 Sonate von Robert Schumann; 23.30 Tanzmuſfk, Reichsſender Frankfurt. Dienstag, 11. September: 10.45 Praktische Ratſchläge für Küche und Haus; 15.10 Für die Frau; 15.50 Kunſt⸗ bericht der Woche; 17.30 Die Marneſchlacht, Vorleſung; 17.45 Klaſſiſche Cellomuſik; 18 Mit welchem Erfolg arbeiten die deutſchen Betriebe, Querſchnitt durch Induſtriebilanzen; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.25 Italieniſchz 18.50 Arbeiter der Fauſt; 19 Abendmuſik, 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Unterhaltungskonzert; 22.35 Eine luſtige Werbung für dass haeater; 23 Tanzmuſik. Mittwoch, 12. September: 10.10 Schulfunk, 10.50 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.10 Dreimal 15 Mi⸗ nuten aus dem Sendegebiet; 17.30 Jugendſtunde; 18.30 Intereſſantes von unſerer Reichsbahn; 18.50 Unterhaltungs⸗ konzert; 19.45 Tagesspiegel; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Quttens letzte Tage, heldiſche Kantate; 2. Hüdweſtdeutſcher Heimattag Baden- Pfalz Saar 22. U. 25, Beptember in Karlsruhe Varus hatte im Jahre 9 n. Chr. an der Weſer ein Som⸗ merlager bezogen, als ihm ein Aufſtand entfernterer Völker⸗ ſchaften gemeldet wurde. Um dieſe zu züchtigen, brach er mit ſeinem Heer auf. Der Marſch führte über Waldwege, die durch das Unwetter faſt ungangbar geworden waren. Die Stärke des Heeres betrug insgeſamt 18 000 Kämpfer. Mit allem Troß mochten ſich hier annähernd 30 000 Menſchen einen Weg bahnen. Plötzlich hallte ringsum lautes Kampf⸗ geſchrei der Germanen, die aus dem Dickicht hervorbrachen und die Römer überfielen. So gut es ging, verſuchten ſich dieſe zu wehren. Ja, auf einer Lichtung gelang es ihnen ſo⸗ gar, ein notdürftig befeſtigtes Lager aufzuſchlagen. Schon die erſten Verluſte waren ſchwer. Dicht geſchloſſen, ſuchten ſie am nächſten Morgen den Marſch fortzuſetzen. Da ſperrte ein Paß ihren Weg. Das Geſchick der Römer hing davon ab, ob es ihnen gelang, dieſen Riegel zu ſprengen. Varus verſchanzte ſich wieder in einem Lager, wo die Nacht zuge⸗ bracht wurde. Indeſſen erhielten die Germanen, in der Hauptſache Cherusker, Brukterer, Marſer und Chatten, er⸗ heblichen Zuzug, ſo daß die Entſcheidung am nächſten Tag fallen mußte. Vom Himmel goß es in Strömen. Mit letzter Verzweiflung drangen die Römer in den Paß ein. Aber ſie ſprengten ihn nicht, ſondern wurden in ihm eingeſchloſſen. Es gab kein Entrinnen mehr. Den Kohorten entfank der Mut. Von allen Höhen ſtürmten die germaniſchen Hundert⸗ ſchaften auf den verhaßten Feind und jagten ihn in das La⸗ ger zurück. Nur einem Teil der Reiterei gelang es, zu ent⸗ rinnen. Varus und eine Anzahl höherer römiſcher Ifftziere gaben ſich ſelbſt den Tod. Der Reſt des Heeres mußte ſich ergeben. 5 Vor 1925 Jahren, ſo uin den 9. September herum, muß dieſer Kampf ſtattgefunden haben, von dem Kare der Schlachttage nicht ganz feſtſteht. Dieſer Kampf war dals Signal zu einer gewaltigen Erhebung zwiſchen Rhein und Weſer. Ueberall wurden die Römer vertrieben oder er⸗ mordet, den römerfreundlichen Fürſten ging es nicht viel beſſer. Die nicht flohen, wurden in Ketten gelegt. Unter Arminius! Führung kam eine Einheit german che Stämme rechts des Rheines zuſtande Trotz der ſpäteren 1 chen des Tiberius und Germanicus, darf man ſagen, da Varusſchlacht das rechte Rheinufer vor b —— Einheimiſcher Sport. Fußball. 98 Seckenheim 1— V. f. R. Mannheim 1 05 98 Seckenheim II— WV. f. R. Mannheim Privat 511 98 Seckenheim III— V. f. R. Mannheim IV 1:4 98 Seckenheim 1920er Friedrichsfeld Priv. 21 Man hatte die Erſatzliga der V. f. R. Mannheim ver⸗ pflichtet und Dank der guten Beziehungen Seckenheims zu dem Fußballpionierklub Mannheims, dem V. f. R., eine komb. Ligamannſchaft Müller, Schalk, Willier, Braxmaier und erhalten. Leute wie Breuning, Bürger, Specht wußten in Seckenheim einen Fußball zu zeigen, wie man ihn in den Verbandsſpielen ganz ſelten ſehen wird. Es war ein Spiel von Klaſſe. Der V.f. R. hat in Breuning einen Torwächter zur Stelle, der einfach die Note„erſtklaſſig“ verdient. Wun⸗ der zu nehmen, denn ein Mann, der ſchon jahrelang in der Ligamannſchaft tätig, bringt die nötige Erfahrung mit. In der Verteidigung ſtanden Müller und Bürger, zwei zuverläſſige und aufmerkſame 7 5 Süddeutſchland 1 5 Spieler. Bürger wurde im Spiel gegen Grasshoppers Zürich als der beſte Mann des Platzes bezeichnet. Sein geſtriges Spiel ließ dieſe Be⸗ hauptung würdig erſcheinen. Müller, der ewige Erſatzmann der Liga, war ein aufmerkſamer Deckungsmann. Schalk, auf dem rechten Läuferpoſten mehrfach repreſentativ für — lieferte ein Spiel von Klaſſe. Mittelläufer war gut. Willier, als linker Läufer, bewies ebenfalls, daß er ſeinen richtigen Platz in der Liga hat. Im Sturm war Specht, der Mann, der vom Karlsruher Fußballverein zum V. f. R. gekommen iſt und dort auf Spielerlaubnis für die Ligamannſchaft wartet, auf linksaußen der beſte Mann. Adam auf halblinks braucht nur noch etwas Erfahrung in den kommenden Spielen, dann kommt er auch zu höheren Ehren. Braxmaier auf halbrechts, der Torſchütze, war in beſter Verfaſſung und lieferte ein glanzvolles Spiel. Der n⸗ Rechtsaußen wußte durch ſeine ſchönen Flankenläufe beſo ders zu gefallen. Seckenheims Torwächter war nicht im Bilde, Neben mancher ſchönen Leiſtung kam ſo mancher Stellungsfehler kraß zu Tage. Die Verteidigung war Erſatz. Während der linke Deckungsmann großartig ins Spiel kam, unterliefen dem rechten Verteidiger zwei Fehler, die prompt zwei Tore einbrachten. Trotzdem lieferten beide ein aufopferungsvolles Spiel. Die Läuferreihe enttäuſchte angenehm. Der linke Läufer, ein für ihn ungewohnter Poſten, war ganz groß. Der Mittelläufer brauchte 10 Minuten, bis er wußte, was geſpielt wird, dann aber lief er zu einer Form auf, wie man ihn ſelten ſieht. Der rechte Läufer verſah dieſen Poſten ſeit Jahresfriſt erſtmals wieder und wußte noch nicht ganz, was in der Läuferreihe gearbeitet werden muß. Trotz⸗ dem muß er die Note„gut“ erhalten, wenn man betrachtet, daß er Specht als Gegenſpieler im Schach zu halten hatte. Im Sturm war der Halblinke die erſte Halbzeit Klaſſe, um dann in der zweiten Halbzeit abzubauen. Linksaußen a ö war ſchwach. Mittelſtürmer und Halbrechts in gewohnter Form. Atwas Drang nach dem Tor und dann klappt die Sache. Der Rechtsaußen wußte verſchiedene ſchöne Läufe zu zeigen— er braucht mehr Raum. Das Spiel im ganzen genommen war für die Secken⸗ heimer Mannſchaft ein Lehrſpiel. Es iſt keine Schande, mit einer erſatzgeſpickten Garnitur gegen die heutige Mann⸗ ſchaft des V. f. R. zu verlieren. Mit neuem Mut und dem gezeigten Kampfgeiſt wird es ſchon was werden. 5 Es iſt Pflicht des Seckenheimer Publikums dem V. f. R. Mannheims an dieſer Stelle öffentlichen Dank dafür zu ö ſagen, daß er eine ſolche Mannſchaft als Gegner abgeordert hat.— Schiedsrichter Strein leitete das Spiel in ganz großzügiger Weiſe. Das Vorſpiel der zweiten Garnitur war ein würdiger Auftakt und wußte ſehr zu gefallen. Die Reſerviſten waren in beſter Laune und ſorgten für einen ganz großen Kampf. 7 Die Zuſchauer ſind auf ihre Rechnung gekommen und kargten nicht an Beifall. ch. Handball. Tgd. Käfertal 1— Tv. 98 Seckenheim J 7:8(2:9) Tv. 98 Igd.— Spv. Waldhof 7:9 70 Tv. 98 II— Spy. Waldhof II 4:8 ö 8 f Nachdem am letzten Sonntag der hieſige Tv. die Edin⸗ ger mit 19:5 abfertigen konnte, gelang ihm geſtern nur ein knapper Sieg; allerdings muß man den unzulänglich kleinen Platz berückſichtigen, der kein Entfalten des Spiels auf⸗ kommen ließ. Der Gegner ſpielte ein die Grenzen des Er⸗ laubten überſchreitendes Faul, ſodaß das Spiel beſonders gegen Schluß an Intereſſe verlor. Die Seckenheimer waren, weit mehr als das Reſultat ſagt, techniſch überlegen, konn⸗ ten oder wollten aber wegen der großen Unfairnis dieſe nicht zahlenmäßig höher eee Tv. Oppau 1— Tbd.„Jahn“ Seckenheim J 9:7 Ty. Oppau II— Tbd.„Jahn“ Seckenheim II 416 Tv. Oppau Igd.— Tbd.„Jahn“ Seckenheim Igd. 8:5 Nach einer langen Spielpauſe nahmen die Turner⸗ bündler am geſtrigen Sonntag wieder den Handballbetrieb auf. Der Gaſtgeber Tv. Oppau iſt einer der ſtärkſten Ver⸗ treter der Gauklaſſe in der Pfalz, ſodaß die Einheimiſchen nicht allzuviel Ausſicht auf Sieg haben konnten. Es iſt immerhin eine gute Leiſtung, wenn ein Kreisvertreter gegen einen Gegner der Gauklaſſe mit nur 2 Toren Unterſchied unterliegt. Nach dem Spielverlauf hat man ſogar lange Zeit den Eindruck, daß die Tibündler durch ihr famoſes und energiſches Spiel den Gegner in Schach halten können. Erſt beim Stande von 7:7 gelang den Gaſtgebern die Führung und der Sieg. Bei dieſem Kampf konnte die erfreuliche Feſtſtellung gemacht werden, daß das begonnene Training der ſtark verjüngten Elf gute Erfolge nach ſich zieht, ſodaß den kommenden Punkteſpielen mit Ruhe entgegengeſehen wer⸗ den kann. Die zweite Mannſchaft konnte nach einem ſchönen Kampfe den verdienten Sieg an ſich bringen, während die Jugend nach einer anerkennenswerten Geſamtleiſtung unter⸗ lag.. e„%%% ͤ Auswärtiger Fuß ball. Länderſpiel. In Warſchau: Polen— Deutſchland 225 * Gauſpiel: In Köln: Mittelrhein— Baden 6:2 * Süd deutſchland. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau 13(Südweſt): Phönix Ludwigshafen— a 1. FCE Kaiſerslautern— Sfr. Saarbrücken Wormatia Worms— Saar 05 Saarbrücken FSW Frankfurt— Kickers Offenbach 8 5 Eintracht Frankfurt FK 03 Pirmaſens 3 Boruſſia Neunkirchen — 2 0 2 — Gau 14 GBaden): 1 FC 08 Mannheim— Karlsruher FV 11915 Germania Karlsdorf— Phönix Karlsruhe 0:5 Gau 15(Württemberg): VfB Stuttgart Sfr. Eßlingen 1 S Feuerbach— Stuttgarter Kickers 322 SV Göppingen— 1. SSV Ulm 0·5 Ulmer FV 94— Sportfreunde Stuttgart 6:3 Union Böckingen— SC Stuttgart 53 Gau 16 Gayern): Wacker München— Jahn Regensburg 32 FC 05 Schweinfurt— 1860 München 0¹3 * 5B. 1:1(1:0). Der Karlsruher F., der am vergangenen Sonntag ge⸗ gen den Neuling aus Karlsdorf nur ein mageres Unent⸗ ſchieden herausholte, mußte ſich auch in Mannheim gegen den zweiten Neuling, den FC. 08 Mannheim, mit einer Punkteteilung begnügen. Von der einſtigen KJ V. ⸗Herrlich⸗ keit ift wirklich nicht mehr viel übrig geblieben. Die Stüt⸗ zen ſind immer noch die alten Kämpen Huber, Stadler, Be⸗ kir und dazu Daferner, der diesmal auf dem ungewohnten Rechtsaußenpoſten ſtand. Techniſch hatten die Gäſte den Lindenhöfern, die mit Erſatz für Herrmann und Ziegler zur Stelle waren und ihre beiden beſten Stürmer— Zöller und Müller— in die hinteren Reihen geſtellt hatten, im⸗ merhin noch einiges voraus, aber das Zuſammenſpiel ließ doch viel zu wünſchen übrig, und auch mit dem Schießen haperte es gewaltig. Im Feld waren ſich die beiden Mann⸗ ſchaften ſo ziemlich gleichwertig, im Herausſpielen der Chancen hatten die Einheimiſchen ein Plus, aber auch hier fehlte der harte und genaue Schuß. Mit dem Unentſchieden konnten beide Teile zufrieden ſein, es entſprach noch am eheſten dem Spielverlauf. Das Führungstor der Linden⸗ höfer(die übrigens in Ermanglung eines eigenen Platzes auf dem VfR.⸗Platz ſpielten!) fiel ſchon nach 10 Minuten durch einen von Müller verwandelten Elfmeter. Germania Karlsdorf— Phönix Karlsruhe 0:5(0:3). Die Karlsdorfer hatten in ihrem erſten Heimſpiel wenig Glück, denn ſie mußten ſich von dem eine Klaſſe beſſer ſpie⸗ lenden Karlsruher Phönix mit 5:0 überfahren laſſen. Die erſte Halbzeit ſtand ganz im Zeichen der Karlsruher, die mit ihrem prächtigen Sturm aus allen Lagen das Karlsdorfer Tor beſchoſſen. Aber auch in den übrigen Reihen der Karls⸗ ruher klappte es ausgezeichnet, an keiner Stelle ein Ver⸗ ſager. Dagegen hatten die Karlsdorfer einen in dem linken Verteidiger. Auch der Sturm wirkte wenig einheitlich. Gut war eigentlich nur die Läuferreihe und hier wieder der Mit⸗ telläufer. Trotz der ſteten Ueberlegenheit kamen die Karls⸗ ruher erſt in der 18. Minute durch einen verwandelten Strafſtoß von Heiſer zum erſten Tor. Nach dem Wechſel kamen die Einheimiſchen etwas auf, ſie bedrängten auch zeitweilig das Karlsruher Tor, ohne jedoch Erfolge erzielen zu können. FC. os Mannheim— Karlsruher 5 Polen—Deutſchland 2.5(1:1) Schöner deutſcher Sieg vor 35 000 Zuſchauern. Das zweite Länderſpiel zwiſchen den Fußball⸗National⸗ mannſchaften von Polen und Deutſchland, das am Sonntag nachmittag auf dem Militärſportplatz in Warſchau aus⸗ getragen wurde, ergab einen glänzenden Erfolg für die deutſche Mannſchaft. Mit 35000 Zuſchauern waren die Möglichkeiten der Menſchenunterbringung auf dem Platz reſtlos erſchöpft; zahlreiche Sonderzügler aus Deutſchland, die auf gut Glück nach Warſchau gefahren waren, ohne eine Karte ſicher zu haben, mußten vor den Toren ausharren, ohne un⸗ mittelbare Zeugen des Spieles ſein zu können Mit 5:2 blieb die deutſche Mannſchaft ſiegreich, nachdem ſich die Polen, die einen kämpferiſch und ſpieltechniſch ausgezeichneten Geg⸗ ner abgaben, bis zur Pauſe mit 1:1 noch gleichauf gehalten hatten. Ungemein ſchwer mußten die Deutſchen kämpfen, und erſt eine Viertelſtunde vor Spielſchluß konnte der auch der Höhe nach völlig verdiente Sieg herausgeholt werden. Für das Spiel hatte der peranſtaltende Polniſche Fußball⸗ verband einen großartigen Rahmen geſchaffen. Noch niemals wurden bei einer ſportlichen Veran⸗ ſtaltung in Polen ſoviel Zuſchauer gezählt, wie an dieſem Sonntag. Wichtiger jedoch iſt feſtzuſtellen, daß der Länder⸗ kampf die erſt ſeit kurzer Zeit beſtehenden ſportfreundſchaft⸗ lichen Beziehungen der beiden Nationen weiter vertieft hat. Die Zuſchauer waren in beſter Stimmung, dabei durchaus obejktiv in ihrem Urteil und erkannten die Leiſtungen der eigenen Leute ſowie die der Deutſchen rückhaltlos an. Die Aufnahme der Deutſchen ließ an Herzlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Bereits am Samstag hatte in Abweſen⸗ heit des auf dem Parteitag weilenden deutſchen Geſandten von Moltke, der Geſchäftsträger Dr. Schliep die beiden Länder mannſchaften und ihre Führer empfangen. Am Sonn⸗ tag wohnten dem Spiel hohe polniſche Würdenträger, die Führer der Sportverbände, der deutſche Geſchäftsträger Dr. Schliep, der Führer des Deutſchen Fußballbundes, Feliz Linnemann uſw. auf der Ehrentribüne bei. N b Das Spiel Bei ausge ichnetem Wetter begann die deutſche Mann⸗ ſchaft auf dem ſorgfältig hergerichteten Platz in ruhiger Art den Kampf. Es lag ſogar in der Arbeit der Deutſchen eine kleine Ueberheblichkeit, denn man dachte wohl, mit dem Gegner in überlegener Weiſe fertig zu werden. Der Be⸗ ginn war auf jeden Fall ſehr eindrucksvoll. Schon in der 1 8 j 8 F Y f 3 55 1 m i 1 ut f el Deutſchlands Führungstor. Lehner hatte ſcharf geſchoſſen und Polens Torwart reckte ſich vergebens nach der blitzſchnell heranſauſenden Leder⸗ kugel. Nach genau halbſtündiger Dauer erzielte Polen durch den erſt jährigen Halblinken Willimowſki den Aus⸗ gleich. Dieſer Treſſer kam auf originelle, nicht alltägliche Art zuſtande. Der Ball prallte vom Pfoſten auf den am Boden liegenden Buchloh und ſprang von deſſen Rücken in das Netz. Mit dem Gleichſtand war auch der Kampfeseifer der Polen erwacht. Beim Stande von 11 wurden die Seiten gewechſelt und nach der Pauſe erſchien die polniſche Elf mit einem neuen Mittelſtürmer. Nawrot hatte ſich verletzt, und für ihn ſprang der Krakauer Ciszewfki ein der ſeine Sache bald noch beſſer als der alte Internationale machte. Schon zehn Minuten nach Wiederbeginn zog Polen in Front. Der Halbrechte Pazurek hatte gut gezielt und Buchloh ließ den zwar ſcharfen aber nicht unhaltbaren Ball paſſieren. Jetzt hatten die Deutſchen ihre ſchwerſte Zeit au überſtehen; die Lage war kritiſch genug, denn die Polen kämpften nunmehr mit einem wahren Feuereifer und nur ein gütiges Geſchick ſtand den Deutſchen in der kritiſchſten Phaſe des Kampfes zur Seite. In der 70. Minute ſchaffe Hohmann mit einem prachtvollen Schuß den Gleichſtand und nun war endlich der Bann gebrochen. In wundervoller Zuſammenarbeit krönte Siffling in der 78. Minute die Mannſchaftsarbeit mit einem abſchließen⸗ den Torſchuß, der Deutſchland mit 3:2 nach vorn brachte. Nun war das Spiel der deutſchen Elf in Fluß. Vorher winkte aber noch die günſtige Gelegenheit eines Handelf⸗ meters, den Lehner ſcharf und ſicher zum 4:2 verwan⸗ delte. Die letzte Viertelſtunde war, abgeſehen vom Beginn, die ſtärkſte Zeit der deutſchen Mannſchaft. Kaum war das Zeichen zum Weiterſpielen gegeben, als ſofort wieder der Sturm in breiteſter Front geſchloſſen durchkam. Die Frucht einer reifen Zuſammenarbeit war in der 84. Minute As fünfte durch Szepan erzielte Tor. Kritiſches Die deutſche Mannſchaft erkämpfte auf Warſchauer Bo⸗ den einen ſchönen Erfolg, aber es darf bei aller Freude dem tapferen Gegner nicht die Anerkennung verſagt blei⸗ ben. Die polniſchen Fußballſpieler zeigten ſich ſchon vor Jahresfriſt in Berlin wieder als beherzte Kämpfer, die tech⸗ niſch über ein ausgefeiltes Können verfügen und nur der größeren Spielerfahrung der Deutſchen unterlagen. Bei etwas mehr Schlachtenglück wäre dem tapferen, beherzt geben Gegner eine ehrenvollere Mederlage beſchieden geweſen. Wie ſchon im erſten Kampf, ſo war auch diesmal der ſchwediſche Schiedsrichter Otto Olsſon dem Treffen ein ganz ausgezeichneter Leiter. Von größter Un⸗ varteilichkeit entging ihm nichts, und durch ſeine gute Schiedsrichterleiſtung trug er viel dazu bei, daß dieſer zweite Fußballänderkampf Polen— eutſchland ein Werbeſpiel er⸗ ſten Ranges wurde. Leichtathletik⸗Europameiſterſchaſten Ueber den gegenwärtig in Turin ſtattfindenden Euro⸗ pameiſterſchaften der Leichtathleten liegt— für die Veran⸗ ſtalter— offenbar ein Unſtern. Mindeſtens was das In⸗ tereſſe des italieniſchen Publikums anlangt. Offenbar in⸗ tereſſiert es die Italiener herzlich wenig, wer Europameiſter vird, zumal für die übergroße Mehrzahl der Konkurrenzen Italiener für die Titel nicht in Frage kommen. Die Deutſchen gewannen am Samstag allein drei Europatitel. Borchmeyer holte ſich die 100 Meter in 10.6 Sekunden, Metzner die 400 Meter in 47.9 Sekunden und Leichum den Weitſprung mit 7.45 Meter. Außer⸗ dem gab es noch zahlreiche Plätze für unſere Athleten. Im Zehnkampf führte Hans Heinz Sievert überlegen das Feld an. Nach den ſchönen Erfolgen am Samstag kamen die deut— ſchen Athleten am Sonntag recht zuverſichtlich in das mit rund 10000 Zuſchauern beſetzte Muſſolini⸗Stadion, aber hier wurde ihnen eine Kunde, die ſie mit Erbitterung und Enttäuſchung erfüllte. Man hatte nämlich unſerem Sprin⸗ termeiſter Erich Borchmeyer auf Grund einer Ziel⸗ photographie den 100 Meter⸗Sieg und damit den Europa- titel aberkannt und beides dem Holländer Berger zuge⸗ ſprochen. Dieſer Entſcheidung war ein Proteſt der Holländer vorausgegangen. Bei den 400 Meter⸗Hürden trug unſere Hoffnun⸗ gen der Altonaer Poliziſt Scheele, der dann auch ein glänzendes Rennen lief und alle fünf Mitbewerber überzeu⸗ gend hinter ſich ließ. Der 800 Meter⸗Endlauf klang in einem groß. artigen Endkampf zwiſchen dem Ungar Szabo, dem Ita⸗ liener Lanzi und dem Deutſchen D aus. Szabo war eingangs der letzten Kurve nach vorn gegangen und behauptete die Spitze bis ins Ziel vor dem Italiener Lana, ** a. . Die Europaflieger in Afrika Von Paris über Madrid—Caſablanca— Algier nach Tunis. a Sämtliche Europa⸗Flieger, die im Laufe des Freitags in Parts eingetroffen waren, ſind am Sonnabend zum Weiterflug nach Bor⸗ deaux geſtartet. Von hier aus führte der Flug über die ſüd⸗ franzöſiſche Stadt Pau und über die Pyrenäen nach Madrid, Das Ziel der zweiten Tagesſtrecke war Caſablanca in Franzöſiſch⸗Ma⸗ rokko. Von hier aus ging es am Sonntag nach Algier, von wo au am Montag als letzter Irt in Afrika Tunis angeflogen wird Die nächſten Hauptetappenorte vor Warſchau ſind Rom und Prag, 5 S 1 Aus der Deulſchen Tarnerſchaft ausgeſchloſſen wurde 115 Krözſch, der Turnfeſiſteger von Stultgart Der frühere 1 turner hat ſchon des öſteren durch wenig vorbildliches Verha Unwillen erregt und war erſt kürzlich bis zum 31. März „geſchwärzt“ worden. 12 5. JJ ⁰ n VTV TßFFCßꝓGCGCCCTVFc