2. Blatt zu Mr. 213 Vom Siedlungsweſen Anzeigepflicht für die Errichtung von Wohn⸗ und Siedlungs⸗ gebäuden und von gewerblichen Betrieben. Am 1. Auguſt 1934 trat die Durchführungsverordnung vom 5. Juli 1934(RG Bl.! S. 582) zum Geſetz über einſt⸗ weilige Maßnahmen zur Ordnung des deutſchen Siedlungs⸗ weſens in Kraft. Nach dieſer Verordnung hat derjenige, der die Abſicht hat, eine der nachgenannten Maßnahmen auszu⸗ führen, von dieſer Abſicht rechtzeitig vor ihrer Verwirklichung Anzeige zu erſtatten: 75 1. Die Errichtung oder Niederlegung von Wohngebäuden mit mehr als 50 Wohnungen, gleichgültig, ob die Wohnungen ſich in einem oder mehreren Gebäuden befinden; 2. Die Errichtung oder Niederlegung von mehr als 25 nichtlandwirtſchaftlichen Siedlungsgebäuden oder Eigenheimen mit einer oder zwei Wohnungen; 3. Die Errichtung oder weſentliche Erweiterung von ge⸗ werblichen Haupt-, Neben⸗ oder Zweigbetrieben, wenn durch dieſe Maßnahme die Einſtellung von mehr als 50 Arbeit⸗ nehmern und entweder umfangreiche Neubauten für den Be⸗ trieb oder Wohnungsneubauten für wenigſtens 25 Arbeiter⸗ familien erforderlich werden; 4. Den Erwerb eines Grundſtücks für die in den Ziffern 1—3 genannten Maßnahmen. Die Anzeigepflicht gilt auch für öffentliche Verwaltungen (ausgenommen Re„ und Länder). Die Unterlaſſung der An⸗ zeige wird ſtrafrechtlich verfolgt. Darnach beſteht die Verpflichtung zur Anzeige ſchon dann, wenn die Abſicht der Vornahme einer der bezeichneten Maßnahmen beſteht. Die Anzeige iſt ſo frühzeitig wie mög⸗ lich, jedenfalls teſtens vor dem Zeitpunkt zu erſtatten, an dem die Abſicht verwirklicht werden ſoll 6. B. durch den Beginn des Baues oder durch den Abſchluß von Verträgen oder durch die Aufnahme von Baudarlehen uſw.). wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die An⸗ zeige nur den Zweck verfolgt, den ſtaatlichen Behörden die Prüfung zu ermöglichen, ob das beabſichtigte Bauvorhaben en allgemeinen wirtſchafts⸗ und ſiedlungspolitſſchen Ab⸗ ſchten der Reichsregierung zuwiderläuft. Auf Grund anderer geſetzlicher Vorſchriften beſtehende Verpflichtungen zur Er⸗ ſtattung einer Anzeige oder zur Einholung einer Genehmigung (baupolizeiliche Genehmigungen, gewerbepolizeiliche Genehmi⸗ gungen, Genehmigungen nach dem Wohnſiedlungsgeſetz vom 22. September 1933 uſw.) werden durch dieſe Anzeige nicht berührt, ſind alſo geſondert zu erſtatten oder einzuholen. Die Anzeigen ſind an den Miniſter des Innern in Karlsruhe zu erſtatten und zwar durch Vermittlung der ört⸗ lichen Baupolizeibehörden, alſo durch Vermittlung der Be⸗ zirksämter und für die Stadt Karlsruhe durch den Ober⸗ bürgermeiſter und für die Stadt Baden⸗Baden durch die dortige Polizeidirektion. Für die Anzeige iſt ein Vordruck zu verwenden, der bei der„Führer“ Druckerei J. J. Reiff in Karlsruhe bezogen werden kann. Die Anzeige iſt in dreifacher Ausfertigung einzureichen. Verſtändnis für das Reichserbhofgeſetz s iſt bezeichnend, wie weit ſich das geſamte deutſche Volk vom überlieferten germaniſchen Recht entfernt hat, daß das Reichserbhofgeſetz bei ſeiner Verkündigung in weiteſten Kreiſen als eine ausgeſprochen revolutionäre Tat empfunden wurde und heute noch vielfach empfunden wird. Dabei knüpft es nur an die noch in vielen Gegenden, trotz aller Zerſetzung des liberaliſtiſch⸗marxiſtiſchen Zeitalters er⸗ halten gebliebene altdeutſche Rechtsform und Sitte an. Natürlich wurde und wird heute in den weiteſten Kreiſen des Volkes empfunden, daß eine Nation ohne einen geſun⸗ den Bauernſtand zu Grunde gehen muß und daß daher die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung ge⸗ gen d aus, Marxismus und Kapitalismus heraufb terben getroffen werden muß⸗ ten. Es daß grundfätzliche Maßnah⸗ men no Rur war das Erſtaunen vielfach 5 preußiſchen Erbhofgeſetzes und ſpä⸗ groß, als in Geſtalt des 8 zhoſgeſetzes die neue Regelung geſchaffen ter des Reichse wurde. Nicht nur in den Gegenden der Realteilung, d. 9. wo der Hof wirklich unter die Erben aufgeteilt wurde, ſon⸗ dern auch in verſchiedenen Anerbengebieten empfand man das neue Geſetz als eine Härte. Hier wurde der Hof zwar nicht in Wirklichkeit, ſondern nach ſeinem Geldwert unter Zugrundelegung des Einheitswertes wert⸗ mäßig geteilt und der Anerbe zugunſten aller übrigen Er⸗ ben in jeder Generation mit hohen Abfindungsanſprüchen belaſtet. Der dadurch angerichtete Schaden war nicht weni⸗ ger groß als bei der Realtellung. Wenn durch dieſe der Bauer ſeinen Acker immer mehr zerſchlug und ſchließlich an den Bettelſtab kam, ſo geſtaltete ſich die finanzielle Be⸗ laſtung des Hofes in zahlloſen Fällen ſo unerträglich, daß nach einiger Zeit eine Weiterbewirtſchaftung unmöglich wurde, oder der Bauer mußte eben durch Jahrzehnte Ab⸗ zahlungen leiſten und ſeine Kinder darben laſſen. Heute liegen die Dinge aber ſo, daß in den verſchiede⸗ nen Gegenden des Reiches die große Bedeutung des Reichs⸗ erbhofgeſetzes immer mehr erkannt worden und die Kritik; merklich ſtiller geworden iſt. Der Bauer weiß, wenn er das Geſetz wirklich erfaßt hat, daß das Schickſal ſeines Ho⸗ ſes und ſeines Geſchlechtes geſichert iſt, ſo weit er ſich als ehrbar erweiſt und ordnungsgemäß wirtſchaftet. Dann kann ihn keine Mißernte, kein Schickſalsſchlag und kein Gläubiger von Haus und Hof jagen. Jeder, der ſich nur etwas Zeit und Mühe nimmt, das Reichserbhofgeſetz und ſeine wichtigſten Beſtimmungen ken⸗ nen zu lernen, wird ſehr bald feſtſtellen müſſen, daß es in ſehr lebendiges, volksnahes Recht itt, das nach Möglichkeit die jedem großen Geſetz eigenen Hür⸗ len vermeidet. Zudem iſt ſa die Durchführung des Geſetzes ehr weitgehend in die Hände der zuſtändigen Anerbenge⸗ lichte gelegt. Hier hat der Bauer die Möglichkeit, als Rich⸗ ler in den eigenen Angelegenheiten ſeines Standes ent⸗ cheidend mitzuwirken und an der Fortbildung des Rechts zu arbeiten. Mit der Einrichtung der Anerbengerich⸗ e iſt eine von den Bauern ſeit Jahrhunderten ſchon im mer erhobene Forderung Wirklichkeit geworden, denn ſie lind m Weſentlichen Bauerngerichte, die in ſtändiger, leben⸗ diger Fühlung mit Hof und Dorf ſtehen. Die bereits vor⸗ liegenden Erfahrungen aus der Praxis der Anerbengerich⸗ le, der Erbhofgerichte und des Reichserbhofgerichtes zeigen, iß das in ſie geſetzte Vertrauen ſich in vollem Maße ge⸗ rechtfertigt hat und daß in ihrer Rechtſprechung ſowohl ört⸗ ſche Sitten wie natürliches bäuerliches Denken und die Er⸗ forderniſſe des Alltags zur Geltung kommen. 5 Betrüger, die noch häufig Erfolg haben Rechtsfragen des Alltags. Die neuen Maßnahmen zur Bekämpfung des Verbre⸗ chertums haben ſtarken Erfolg gehabt. Zuerſt hat ſich dieſer Fortſchritt auf dem Gebiete der Kapitalverbrechen und des Diebſtahls gezeigt. Schwieriger iſt der Kampf gegen den Betrüger; aber auch auf dieſem Gebiet ſind beachtliche Er⸗ folge erzielt. Es gibt jedoch noch eine Zahl kleiner Gauner, von denen Volkskreiſe geſchädigt werden, für die auch geringe Verluſte beſonders fühlbar ſind. Eine beſonders beliebte und erfolg⸗ reiche Tätigkeit iſt die des betrügeriſchen Rei⸗ ſe nden, ſei es, daß es ſich um Warenverkäufer an der Haustür, um den Abſchluß von Verſicherungen, Zeitſchriften⸗ abonnements uſw. handelt. Dabei muß ausdrücklich betont werden, daß es in dem Berufskreis dieſer Reiſenden und Vertreter viele einwandfreie Geſchäftsleute gibt, die am mei⸗ ſten darunter leiden, daß ſich in ihren Beruf zweifelhafte Exiſtenzen einſchleichen. Wer an der Tür einen Beſtellſchein unter⸗ ſchreibt, leſe ihn vorher genau durch. Nicht auf die Ver⸗ ſprechungen des angeblichen Vertreters kommt es an ſon⸗ dern auf den Inhalt des durch die Unterſchrift unter den Beſtellſchein abgeſchloſſenen Vertrages. Deſſen Inhalt ſtimmt oftmals nur wenig mit den Verſprechungen überein. Iſt der Beſtellſchein erſt unterſchrieben, ſo iſt es für Ein⸗ wände zu ſpät. Daher Vorſicht beim Abſchluß derartiger Verträge, ſich nicht überreden laſſen! Unter Umſtänden den Vertreter auffordern, den Beſtellſchein ſich am nächſten Tage unterſchrieben abzuholen. Der einwandfreie Vertreter wird damit einverſtanden ſein, denn er hat nichts zu verbergen. Die Firma beruft ſich ſpäter auf den unterſchriebenen Beſtell⸗ ſchein, der grundſätzlich den Satz enthält:„Mündliche Abreden haben keine Gültigkeit.“ Im Zivil⸗ prozeß wird der Beſteller auf Grund des klaren Vertrags⸗ textes verurteilt. Wird Strafanzeige erſtattet, ſo läßt ſich bei dem Fehlen von Zeugen der Beweis des Betruges ſchwer erbringen. Anzahlungen ſollte man nur in ganz klar liegenden Ausnahmefällen leiſten. Viele Betrüger haben es nur auf dieſe abgeſehen. Nicht nur das Publikum leidet unter betrügeriſchen Ge⸗ ſchäftsleuten. Ebenſo muß ſich der kleine Geſchäftsmann ge⸗ igen die Betrüger wehren, die als Kunden auftreten. An erſter Stelle ſtehen da die Anzahlungsſchwindler. Da wird beim Kauf eine kleine Anzahlung geleiſtet. Re⸗ ferenzen kann der Kunde ſelbſtverſtändlich aufgeben. Fragt der Geſchäftsmann dort an, dann kommt eine hervorragende Auskunft. Derartige Auskünfte haben überhaupt keinen praktiſchen Wert. Die Auskunftsperſon kann ein Komplice ſein, nicht beſſer als der betrügeriſche Käufer ſelbſt. Iſt die Ware erſt aus der Hand des Geſchäftsmannes heraus. ſo iſt ſie bald weiterverſchleudert, der Erlös wird geteilt. Wer aus geldlichen Gründen keine einwandfreie Auskunftei be⸗ fragen kann, muß als Kaufmann ſelbſt Erkundigun⸗ gen einziehen. Das einfachſte iſt, er geht zu der Adreſſe hin, unter der der Käufer wohnen will. Schon da zeigt es ſich vielfach, daß dieſer im Hauſe gar nicht bekannt iſt. Wohnt er dort, ſo iſt es leicht, unauffällige Nachfrage nach dem Betreffenden zu halten. Vorſicht auch vor den Wechſelfallen⸗Schwind ⸗ lern! Er zahlt bei Einkauf mit einem größeren Geldſchein und verſucht bei Herausgabe des Wechſelgeldes, den Geld⸗ ſchein mit dem Wechſelgeld wieder einzuſtecken oder be⸗ hauptet, zu wenig Wechſelgeld zurückerhalten zu haben. Kann die Kaſſe nicht gleich nachgeprüft werden, hat er meiſt Er⸗ folg. Oft„arbeiten“ die Wechſelfallenſchwindler zu mehreren. In einem kleinen Laden erſcheinen zwei oder drei Käufer unmittelbar hintereinander, die den Geſchäftsmann durch Fragen und Forderungen in Verwirrung bringen. Schließ⸗ lich weiß er ſelbſt nicht, ob und was er auf eine etwaige Zahlung herausgegeben hat. Alſo Obacht auf zu eilige Kund⸗ ſchaft! Nicht aus der Ruhe bringen laſſen! Die letzten Notgroſchen ſind meiſt die Beute der Li⸗ zenz⸗, Einlage⸗ und Kautionsſchwindler. Eine Verdienſtmöglichkeit gibt es nicht, wie ſie mit dieſem oder ähnlichem in manchen Inſeraten veröffentlichten Wort⸗ laut angeboten wird:„RM 500.— monatlich Verdienſt durch Uebernahme Vertretung erſtklaſſiger Artikel. RM 1000.— erforderlich, Vorkenntniſſe nicht nötig“. Und doch melden ſich Tauſende auf dieſe und ähnliche Inſerate. Melde ich mich auf das Inſerat, ſo iſt ſelbſtverſtändlich die Wahl der „Firma“ auf mich gefallen. Die Hauptſache iſt ihr aller⸗ dings, ob auch die RM 1000.— ſofort verfügbar ſind. Ver⸗ ſprechungen ſind bald gemacht, und ſie erwecken dabei die größten Hoffnungen auf glänzende Verkaufsausſichten. So wird ein Warenlager übernommen. Die„Firma“ iſt die Ware los, der Bewerber ſein Geld, denn er muß nun feſt⸗ ſtellen, daß ſeine Ware unverkäuflich iſt. Meiſt ſind die s Artikel ſchon zu viel billigeren Preiſen auf dem Markte. Wer alſo ohne genügende Fachkenntniſſe eine Vertretung, eim Warenlager u. ä. übernehmen will, muß ſich vorher in Fachkreiſen erkundigen. Die Zeit dazu muß da ſein. Hat die Firma es mit dem Vertragabſchluß zu eilig, dann iſt die Sache faul. Dasſelbe gilt für den Einlageſchwindel. Wer ſich mit einer Einlage an einem fremden Geſchäft beteiligen will, laſſe durch einen Fachmann prüfen, ob das Geſchäf⸗ lebensfähig iſt und die gemachten Angaben des Vertrags partners richtig ſind. Durch Gewinnverſprechungen ſollte man ſich nie blenden laſſen, man bezahlt ſie mit dem Verlußt der Einlage. Im Gegenſatz zur Geſchäftseinlage iſt eine Kaution eine Sſcherheitsleiſtung, die nicht im Geſchäft ver⸗ wendet werden darf. Darum muß bei Abſchluß eines Ver⸗ trages genau feſtgelegt werden, ob das Geld als Einlage oder als Kaution gedacht iſt. Es gibt heute ſo viele gemein⸗ nützige Rechtsberatungsſtellen, die koſtenlos Auskunft ge⸗ ben, daß jeder vor Abſchluß des Vertrages, alſo vor Her⸗ gabe des Geldes ſich Rat holen kann. Kautionsbeträge ſoll⸗ ten niemals in bar ausgezahlt ſondern ſtets bei einer Spar⸗ kaſſe oder Bank auf Konto hinterlegt werden mit einem Sperrvermerk, nach dem nur im Einvernehmen bei⸗ der Teile, alſo auch mit Zuſtimmung desjenigen, der die Kaution gegeben hat, über das Geld verfügt werden darf. Läßt ſich derjenige, der eine Kaution verlangt, auf dieſe Abrede nicht ein, ſo kann das der beſte Beweis dafür ſein, daß er ehrliche Abſichten nicht verfolgt. Dr. C. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 11. September. Auf⸗ trieb: 104 Ochſen, 123 Bullen, 160 Kühe, 294 Färſen, 656 Kälber, 41 Schafe, 2501 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe pro⸗ 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 33 bis 35, 30 bis 32, 27 bis 29; Bullen 32 bis 34, 29 bis 31, 26 bis 28; Kühe 28 bis 31, 24 bis 27, 19 bis 23, 14 bis 18; Färſen 34 bis 36, 31 bis 33, 27 bis 30; Kälber 46 bis 48, 42 bis 45, 37 bis 41, 33 bis 36; Schafe nicht notiert; Schweine 53, 52 bis 53, 51 bis 53, 48 bis 52.— Markt⸗ verlauf: Großvieh äußerſt lebhaft, geräumt; Kälber lebhaft, geräumt; Schweine mittelmäßig, kleiner Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkt vom 11. September. Auf⸗ trieb: 21 Arbeitspferde, 40 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeits⸗ pferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 30 bis 120 Mark.— Marktverlauf: ruhig. a . Der Einfluß des Mondes Der Glaube an den guten oder auch böſen Einfluß des Mondes auf Pflanzen und Tiere hat zu den verſchiedenſten Gebräuchen geführt, die ſich in der Praxis bewähren; zahl⸗ reiche Beobachtungen ſprechen für dieſen Glauben. So be⸗ richtet G. v. Bruemmer in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt a. M.), daß die mittelameritaniſchen Indios nur im letzten Viertel des abnehmenden Mondes zianen ſchneiden, die ſie für den Hausbau verwenden, da ſie 'onſt nicht lange halten. Sämtliche Hölzer zu baulichen oder Tiſchlerzwecken werden von ihnen kurz vor Neumond geſchnit⸗ ten. Auch in Livland wurde das in einer Neumondnacht im Januar geſchnittene Bauholz beſonders hoch bewertet. Aus den wilden Gummibäumen kann nur bei zunehmendem Monde der Milchſaft gewonnen werden, da bei abnehmendem Monde ein Saft abgeſondert wird. In den Bambusabſchnitten iſt ſei zunehmendem Monde Waſſer, etwa drei Viertel poll, zei abnehmendem nichts. Ein Sprichwort der Indios ſagt: Wenn der Mond ſeine Hörner nach oben zeigt, pflanze Bananen; zeigt er ſie nach unten(abnehmend), ſo pflanze Wurzelgewächſe. Nie werden Tiere bei den Indios bei zunehmendem Mond kaſtriert, ſondern immer kurz vor Neumond; bei zu⸗ iehmendem Monde iſt die Blutung zu ſtark. Im Gegenſatz dazu werden die Gaumenoperationen bei Pferden, bei denen in ſtarkes Ausbluten erwünſcht iſt, gerade bei zunehmendem Monde vorgenommen; von dieſen Tatſachen hat ſich der Berichterſtatter ſelbſt überzeugt. Die Curanderos, die auf ndianiſche Weiſe Schlangenbiſſe mit Kräutern heilen, ſuchen zieſe in der Neumondnacht im März; in vielen Fällen heilten zatſächlich die Biſſe. Wetterbericht Auf der Rückſeite des über Frankreich gelegenen Tief⸗ zruckausläufers hat ein Schwall Maritimluft unſerem Ge⸗ diet Bewölkungszunahme und Strichregen gebracht. Ein neues itlantiſches Tief rückt gegen Irland vor. Vor ſeinem Einſatz vird ein Zwiſchenhoch vorübergehend Beſſerung bringen.— Borherſage: Wieder Aufklaren, ſtellenweiſe noch Regenfälle. vann ebenfolls Beſſerung. N Der Führer nimmt am Adolf⸗Hitler⸗Platz den Vorbeimarſch der SA. und SS. ab. Links vom Führer Chef des Sta⸗ bes,„ Rudolf Mittzwech, 12. Sept. 1934 1 8 8 Drei Blitke Willſt heiter du durch's Leben geh'n Und jeder Drangſal dich entheben, Gleichmülig feſt im Anglück ſteh'n And vor dem Tod ſelbſt nicht erbeben: Lern' weiſe deines Lebens Jeit gebrauchen, Ueb' käglich nur drei Blicke deiner Augen. Zuerſt erheb' gen Himmel ſie, bedenkend, Daß dort nur ſei des Lebens höchſtes Ziel; Dann wieder ſie zur Erde niederſenkend, Erwäg', daß ſie bald in ihrem Schoße kühl, Befreit von aller Sorge, allem Kummer, Du ſchlafen wirſt den langen Todesſchlum⸗ mer. Und endlich ſchau um dich, und ſieh Jo Viele, denen iſt beſchieden Ein ſchlimmer' Los, als dir; und wie Bollkommen glücklich nichts hienieden.— Wirſt die drei Blicke du alltäglich üben, Kann dir kein Ungemach das Leben krüben. PP A A Noch geht die Sonne nicht unter Von Grete Maſſe. Er ſaß auf jener Bank der Anhöhe, die einſt der Lieblingsplatz Petras, ſeiner ge⸗ ſchiedenen Frau, geweſen, und ſah ihnen zu, wie ſie den Waldweg herabkamen, fünfzehn Wanderburſchen vielleſcht, in aſten Lebens⸗ altern zwiſchen zwölf und achtzehn Jahren. Sie ſangen. Und ihr Lied ſchwebte gleich⸗ mäßig wie getragen von ſtarken, ruhigen Flügeln zum Himmel empor. Als die Entfernung ſich verminderte, ver⸗ nahm er auch die Worte. „Noch geht die Sonne nicht unter!“ ſang die Jugend. Mit ſtarker Gewalt überkam ihn plötzlich der Wunſch: dieſen jungen Menſchen, die da im Takte durch den Frühling marſchlerten, ein Nachtquartier in ſeinem Schloß zu be⸗ reiten. Er ging ihnen entgegen. Sie nahmen ſein Anerbieten an ohne Schüchternheit, mit einer gelaſſenen Dank⸗ barkeit, die ſich bewußt war: man empfing nicht nur Werte durch die gebotene Gaſt⸗ freundſchaft, ſondern gab ſie auch. Im Takt mit dieſer jungen Schar ſchritt er nun bergab. Er, der Einſame, der allein mit zwei al⸗ ten Dienſtboten in dem Schloſſe hauſte, ſeit die Scheidung ihn von Petra und ſeinem Knaben getrennt, war plötzlich umdrängt von jungem, kräftigen Leben. Am meiſten aber liebte er ihre Stimmen. Sie umſchwirr⸗ ten ihn wie Vogellaut. Und ihr Lachen machte ihn glücklich. Beim Bergabſteigen geſchah es, daß einer der jüngſten, ein blaſſes Knäblein, ins Pur⸗ zeln geriet und ſich ein wenig den Fuß ver⸗ ſtauchte. Geſtützt auf ſeine Wanderkameraden hätte es ganz gut den Weg fortſetzen können. Aber der Baron hob es empor und trug es im ſeinen kräftigen Armen zu Tal. Es war ihm wohl dabei. Nie hatte er ſeinen eigenen Knaben getragen. Er war erſt einige Monate 10 als Petra ſich von ihrem Mann getrennt hatte. Nun geſchah es, daß er dachte, während er den kleinen Körper nahe dem ſeinen fühlte und der Wind ihm das dünne, ganz weiche Haar dieſes Jungen bis an die Lippen wehte:„Ich hätte Petra doch meinen Sohn abfordern ſollen. Einen Sohn gibt man nicht her! Man hält ihn feſt!“ Plötzlich richtete derKnabe in ſeinen Armen ich ſtaunend hoch. Man hatte die letzte Wegbiegung überſchritten und die Gegend wurde nun frei von verdeckendem Ge⸗ ſträuch und den die Sicht nehmenden Bäu⸗ nen, daß man das Schloß erblickte. Wie aaf ein Stichwort ging in dem Bau nun Fenſter nach Fenſter lichterhell auf, ſo daß ſie wie gleichmäßige, goldene Vierecke in die dunkel dahinſtrömende Abendluft ge⸗ ſchnitten waren. Das gab einen herrlichen Anblick. Die Jungen konnten auf einmal gar nicht raſch genug vorwärts kommen, ſo eilig hat⸗ ten ſie es, in dieſes Goldhaus mit Zinnen und Turm einzutreten. Der Diener und die Köchin machten im erſten Augenblick verdutzte Geſichter, als in die Stille der Halle plötzlich ein Sturm von fünfzehn ſtrahlenden Jungen herein⸗ brauſte. Doch jeder wurde ſatt und für jeden fand ſich ein Schlafplatz. Die Jungen ſelbſt ſchleppten die lange nicht gebrauchten Matratzen aus den Gäſte⸗ zemmern herbei, breiteten ſie in der Halle aus, benutzten ihren Ruckſack als Kopfkiſſen und wickelten ſich in die Decken. Als ſie ſchliefen, ſtieg der Baron noch einmal aus dem oberen Stock hinab und durchſchritt die Reihen. Sie alle hatten das Geſicht emporgewandt, und der Mondſchein beleuchtete das eine und das andere. Jedes Geſicht, obwohl es ſchlief, verriet ſeinen Charakter. Da war ohne Mühe am Schwung der Lippe der Trotzige zu erkennen, der Be⸗ dächtige an der gewiſſen Ordnung und dem Gleichmaß, mit dem alle Züge hingebreitet waren, den Phantaſtiſchen verrieten die hin⸗ gemurmelten Traumworte und den Aengſt⸗ lichen die verzogenen Mundwinkel. Als der Baron dem Jungen, den er zu Tal getragen, ins Geſicht ſah, öffnete der plötzlich die Augen und ſah den zu ihm Ge⸗ neigten ernſt, beinahe ſtrafend an, als wolle er ſagen:„Mein Traum und mein Schlaf ſind mein Geheimnis.“ Der Baron ſtrich begütigend mit der Hand über den eigenſinnig ſteil in die Höhe geſtell⸗ ten hellbraunen Schopf des Jungen und wandte ſich ab. Da lächelte das Kind, ließ die Wimpern wieder niederfallen und ſchlief ruhig weiter. Am Morgen, als die Jungen fortgezogen waren, fand die Köchin zwiſchen den Ma⸗ tratzen ein vergeſſenes, ledernes Uhrenarm⸗ band. Der Baron erinnerte ſich, dieſes derbe Lederarmband am Handgelenk des Knaben geſehen zu haben, den er bergab getragen. Er nahm die Uhr aus dem Ge⸗ häuſe und erblaßte plötzlich bis in die Lip⸗ pen. Es war die goldene Uhr, die er wäh⸗ rend der Verlobungszeit einſt Petra ge⸗ ſchenkt. Er gebot dem Diener, den Wandernden nachzueilen und den Kleinen zu ihm zurück⸗ zubringen. Aber die Knaben waren ſchon zu weit fort. Der alte Mann holte ſie nich! mehr ein. Der Baron beſtieg ſein Pferd und rit ihnen nach. Der Knabe ſah den Mann, der ſein Vater ſein wollte, mit zuſammengepreßten Lippen ſchweigend an. Zwiſchen ſeinen Augen grub ſich die kleine Falte, die ſich bei Petra zeigte, wenn ihr Herz voll Groll war. Der Baron ſeufzte. Leicht war es nicht, das Herz dieſes Soh⸗ nes zu gewinnen, nach deſſen Anblick er bis her nicht begehrt und von deſſen Mutter ei ſich getrennt hatte. Ja, als er ſich abwandte und ſein Pferd beſtieg, um zurückzureiten, ſchien es ihm, er müſſe ſagen:„Unwieder⸗ bringlich verloren! Nie kehrt dieſer Knab, heim zu mir in ſeiner Väter Haus!“ Doch als er beim Ritt zurückſchaute, de ſchlug jäh eine Freude in ihm empor. Eine kleine, zaghafte Freude, die ſich kaum zu regen wagte. Der Knabe, der eben noch voll trotziger Abwehr vor ihm geſtanden, ſah ihm nach lächelte und winkte. Und ſie alle begannen zu ſingen. „Noch geht die Sonne nicht unter..“ klang es tröſtend und Hoffnung erweckend als er von dannen ritt. 5 Auf dem toten Gleise Von Walter Perſich. Die Arbeiterkolonne, die vor dem kleinen Bahnhof Schienen bauen ſoll, findet den D⸗ Zug⸗Wagen Heini. Der Wagen ſteht auf anem kaum zehn Meter langen toten Gleiſe. In der Frühſtückspauſe hat einer geſagt: Menſch, bei Hein können wir doch gemütlich itzen! Da iſt es windgeſchützt!“„Heini“ iſt der einſame Wagen, der ausrangierte, er wird ihr Frühſtückslokal. Bald erſcheinen zwei Vertrauensleute vor dem Bahnhofsvorſtand.„Es iſt wegen Heini 8 wegen dem alten D⸗Zug⸗Wagen da. Unſere jungen Kerle müſſen meilenweit mit hren Rädern fahren. Mancher hat nach der langen Arbeitsloſigkeit noch kein Geld ge⸗ habt, ein Fahrrad zu kaufen und läuft zwei Stunden zu Fuß. Wir würden gemeinſam dort ein Unterkommen ſchaffen und hätten einen guten Platz für die Mittagspauſe..“ Der D⸗Zug⸗Wagen Heini, amtlich 9743, wird zum Inhalt einer Eingabe an die Reichs⸗ bahndirektion, es dauert ein paar Wochen, bis die Akte geſchloſſen werden kann und die Nachricht kommt, gegen eine anderweitige nütz⸗ liche Verwertung des an ſich unbrauchbaren Wagens ſei nichts einzuwenden, wenn damit ein ſozialer Zweck erfüllt werde. Wie ſie es ſertigbringen, iſt ein Wunder, aber ſie ſchaffen den Wagen vom toten Gleis und ſchieben ihn in einen unbenutzten Schutt⸗ winkel hinter dem Bahnhof in die Nähe einer Pumpe, und nun geht ein Waſchen los, daß der Wagen verdutzt mit den Scheiben blinkt. „Heini ſieht bannig friſch aus!“ lachen die Arbeiter ſich am nächſten Morgen an.— Während die Arbeit um den Bahnhof fort⸗ chreitet, verwandelt ſich auch das Geſicht des zinſamen Wagens. In den Abendſtunden han⸗ tieren Arbeiter mit Farbtöpfen und Hand⸗ werkszeugen, bis er mit braunen Wänden und gelben Fenſterrahmen daſteht. Bald ſind die meiſten Abteile umgebaut in Schlafkammern, in denen immer zwei Mann übernachten kön⸗ nen. Ein Abteil wird eine kleine Küche, dann bleiben noch zwei, die ſtubenmäßig hergerich⸗ tet werden, und als der Bahnhofsvorſtand einmal herüberkommt, ſieht er, daß der Schutt⸗ platz ſauber geputzt und umgegraben wird. „Wir machen einen Garten. Dann werden Blumen gepflanzt und Bänke für den Feier⸗ abend aufgeſtellt. Das wird fein!“ Im Spätfrühjahr ſproßt ſchon ringsum Grün. Ein Dutzend oder mehr junger Kerle haben ihr neues Quartier bezogen und machen den Ein⸗ druck glücklicher Menſchen. Der Stolz der Arbeiter ſind die Roſen⸗ ſtöcke, die ihnen ein Baumſchulenbeſitzer geſpen⸗ det hat. And dann ſchäumt es roſa und pur⸗ purrot auf, als die Blüten ſich öffnen nun aber geſchieht Seltſames. In jeder Nacht verſchwindet eine Roſe von den Stöcken. Es ärgert die Leute, daß es immer die füngſte iſt, die erſt aufgehen ſollte. Sie beratſchlagen, daß einer Wache ſtehen ſoll und dieſe Wache endet mit einer mitternächtlichen Beratung im Wagen Heini, wie ſie wohl in der Weltge⸗ ſchichte noch nicht vorgekommen iſt. Der Arbeiter hat einen der verheirateten Kollegen erwiſcht, der tagsüber immer ſehr ge⸗ drückt umhergeht und prächtig bei der Schaf⸗ fung des Wagen⸗Heims geholfen hat. „Warum haſt du das gemacht?“ fragen ſie. „Meine Frau... ſtottert er, er hat einen Sprachfehler und wirkt damit umſo hilfloſer. „Was iſt mit deiner Frau?“ „Sie iſt krank. Wir haben uns immer ein Kind gewünſcht. Jetzt iſt es da. Ich habe alles Geld ausgegeben. So ein Kind braucht Windeln und Wäſche, wißt Ihr. Und die Frau iſt krank..“ „Deshalb ſtiehlſt du unſere Roſen?“ „Sie liegt im Fieber— und jedesmal, wenn ich ihr eine Roſe gebracht habe, hat ſie ge⸗ lächelt und geſagt, es wird alles gut. Geſtern war ſie halb beſinnungslos. Aber als ich ihr mit der Roſe über das heiße Geſicht ſtrich, ſchlug ſie die Augen auf und ſagte: nun bin ich bald geſund... Ich mochte es euch nicht erzählen!“ Die jungen Menſchen ſtehen vor einem Schickſal, von deſſen Wucht ſie niemals etwas geahnt haben. Warum gehen ſie mit run⸗ den Rücken in die Schlaflokale? Er will etwas ſagen. Da packt ihn einer an der Schulter, führt ihn hinaus in den Garten vor dem D⸗Zug⸗Wagen Heini und tritt an die Roſenſtöcke. „Oh, was tuſt du?“ ſagt der Aeltere er⸗ ſchreckt. „Hier!“ antwortete der junge Arbeiter und drückt ihm einen ganzen Arm voll Roſen ge⸗ en die Bruſt, alle, die gerade blühen.„Nimm ſe mit, ſie ſoll geſund werden. Dir gehört das ja ſo gut wie uns, und wenn die Kranke daran Freude hat. Er drückt dem Kameraden die Hand und dann verſchwindet auch er im Dunkel auf der Wagentreppe. Der kleine Ehemann geht lang⸗ ſam hinaus in die Nacht, der Stadt ent⸗ gegen, über deren Dächer es leiſe dämmert, und der Duft der Roſen umſpinnt ihn mit der großen Güte des Daſeins. 2 ——— Eine Erklärung Hamſuns Von dem berühmten norwegiſchen Dichter Hamſun, der kürzlich unter Anteilnahme der geſamten literariſchen Welt ſeinen 70. Ge⸗ burtstag feiern konnte, wird in norwegiſchen Kreiſen folgende Geſchichte erzählt. Eines Ta⸗ ges erſchien Hamſun ſehr aufgeräumt, weil er für die Ueberlaſſung des Ueberſetzungsrechts eines Romans einen großen Geldbetrag erhal⸗ ten hatte, und ordnete an, daß im Cafe ein Hamſun⸗Tiſch aufgeſtellt werde, an dem ſich jeder auf Hamſuns Koſten gütlich tun könne. Der Dichter ſelbſt ſetzte ſich in eine Ecke und beobachtete ſeinen Tiſch, an dem es bald luſtig herging. Vor ſeinem Fortgehen beglich Hamſun, der für ſich ſelbſt nur eine Flaſche Portwein beſtellt hatte, ſeine Rechnung mit einem 50⸗ Kronenſchein. Ein Fahrradhändler, der das geſehen hatte, aber nichts von dem Hamſun⸗ Tiſch wußte, beſchwerte ſich über den Nepp des Kellners beim Cafetier. Dieſer ließ den Kellner kommen, der ihm den Zuſammenhang erklärte. Der Cafebeſitzer verlangte aber von dem Kellner eine Erklärung Hamſuns als Beſtätigung. Als am nächſten Tage Hamſun wiederkam, klagte ihm der Kellner ſein Leid. Darauf ſchrieb Hamſun auf einen Zettel fol⸗ gendes nieder: s „Erklärung. Der unterzeichnete Knut Ham⸗ jun, der über ſein Eigentum das alleinige Verfügungsrecht beſitzt, erklärt hiermit, daß die Höhe der von ihm gegebenen Trinkgelder den Fahrradagenten garnichts anginge“. Vuntes Allerlei Ein Karikaturenmuſeum. In Boſton iſt vor kurzem ein intereſſantes Mufeum errichtet wor⸗ den. In dem Muſeum ſind nur Karikaturen zu ſehen, und zwar von den primitivſten bis zu den modernſten. Urzeitkarikaturen aus der Steinzeit Europas(die vielleicht aber nur verunglückte Porträts ſind), Indianerzeichnun⸗ gen karituriſtiſchen Inhalts, Karikaturen der Chineſen und Neger ſind hier in einzigartiger Auswahl zuſammengeſtellt. Namentlich die Ab⸗ teilung„Neuzeit“ verläßt kein Beſucher, ohne laut zu lachen. 5 der⸗Reihen einzutragenden Wörter ſind Der Staat kauft ein Verbrecherpatent. Dat ſeltſame Fall, daß der Staat von einen Einbrecher ein Patent erwirbt, hat ſich feht in den Vereinigten Staaten ereignet. Dog trat an die Polizei von Waſhington en Chemiker heran und bot ihr eine Flüſſigtet zum Kaufe an, mit der man jede Schrift von Papier entfernen könne, ohne daß ſpäter g. mals der Nachweis möglich ſei, daß ettuez auf dem Papier geſtanden habe. Der Chem ker erklärte, ihm ſeien von Verbrechern, Schec, fälſchern uſw. ſchon große Angebote gema worden. Die Polizei kaufte das Patent fi eine hohe Summe, nämlich für 21 000 Doll, Deutſchlands Seefiſchverſorgung. Der Ne brauch von Seefiſchen im Deutſchen Reich ha in den letzten Jahrzehnten ſtark zugenommm. Wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, 1983 5,7 Mill. dz friſche und zubereitete Fiche bun 11 auf den Markt gekommen gegen 4,5 Mill. im Jahre 1913. Dieſe Zunahme iſt or zu allem dem wachſenden Ertrag der deutsche Sch Seefiſcherei zu verdanken; die Fangfahrzelg: der der Hochſeefiſchereiflotte haben immer gröͤßete Es Mengen zu billigen Preiſen dem Verbrauch dell insbefondere den Großſtädten und dichtberl. Der kerten Gebieten zugeführt. Die an der delt. Jar ſchen Küſte gelandeten Fänge deutſcher Fiche N reifahrzeuge haben ſich gegenüber der Bon mit kriegszeit mehr als verdoppelt. Die Einfuhr ſcho von friſchen und zubereiteten Fiſchen, dunh] gen die 1913 noch rund zwei Drittel des Un. mer brauches gedeckt wurden, iſt gleichzeitig he] der trächtlich zurückgegangen. Aber noch immer gele wird mehr als ein Drittel der verbrauchten] Au⸗ Mengen eingeführt. Der Einfuhrüberſchuß be⸗ keit trug 1933 noch 2,1 Mill. dz im Werte vog! den 40 Mill. Rm. Der Seefiſchverbrauch, der!—ſen: von 6,8 kg je Kopf der Bevölkerung in die Jahre 1913 auf 8,3 kg im Jahre 1933 zl. den genommen hat, dürfte noch einer erhebliche gen Steigerung fähig ſein. In Großbritannien z. wie B. werden etwa i ſoviel Ses fiſche wie in Deutſchland verbraucht, nämſh iſt! 25 kg pro Kopf und Jahr. geſe Zuflucht zur Hölle. Der franzöſiſche Dich Trebillon, der von dem Hofe Bude 00 15 als der größte Dramatiker ſeiner Zeit behan⸗ delt wurde, liebte es, in ſeinen Tragödien du oll Erregung von Schrecken und Grauen zu win te ken. Einſt wurde er gefragt, weshalb e mer eigentlich das Schreckliche zum Stoff einn] zieh Tragödien gewählt habe.—„Mir blieb kee wi e gewähl wü andere Wahl übrig“, jagte er,„Corneille hat mir i Racine die Erde weggenon⸗ im men, mithin mußte ich meine Zuflucht zut i Hölle nehmen“. e an Troja. Vor kurzem wurde 20 Meilen vag heu Rom entfernt die Rüſtung eines Troja⸗Känp, zwe fers bei Ausſchachtungen zufällig entdeckt. Die ja l ſer Fund ſtellt eine der größten archäologische dan Entdeckungen in Italien dar. Die Rüſtulg Str beſteht aus einem ſchweren, reich verzierte o Panzer, einem kunſtvollen Helm, Schwert ud erſt Speerſpitzen. Die ganze Ausrüſtung zeit große Aehnlichkeit mit den Waffen, die alf bier dem berühmten Parthenon⸗Fries abgebildes 15 ſind. Luſtige Eile b „Geſtatten Sie, daß ich Ihnen meinen un] ef anbiete, gnädiges Fräulein?“ aden „Danke! Ich habe heute abend ſchon dig] von Herren den Arm abgeſchlagen!“ 5 11 (Söndagsniſſe, leß 4 g eh wer „Wenn Sie nicht etwas fleißiger u fan Auguſte, nehme ich mir ein anderes Dien wor mädchen!“ 5 den „Da wäre ich Ihnen ſehr dankbar, gu dige Frau eine Hilfe könnte ich gut] nah noch gebrauchen!“(For Alle. ben . id „Kannſt Du mir 100 Mark leihen, Peter?! kein „Lieber Kurt, Geld borgen zerstört de] lu! Freundſchaft, und unſere Freundſchaft iſt daß] Her viel mehr wert, nicht wahr?“ 1 „Natürlich— dann pumpe mir bitte Joh] non Markl“(Hemmets Jour)] est 5 el Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel. 10. 901 Die in die waagrechten und aer den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Wörter der waagrechten Reihen ſind in den oberen, die der ſenkrechten in dem un Teil des Bildes zu ſuchen.