g be⸗ mmer uchten ß be⸗ e bog „der 9 it 3 zl lichen ien. Sk imlich — Dicht XV. ſeha⸗ durch it, lb et einer keine e hat mom t zut vol ämp⸗ Die⸗ iche Iſtung ierten t und Zagt e alf bildet — 4 28 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm.Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Feenſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 4 Jahrgang Friede ſiatt Formeln! dem Tag, an dem Diplomaten in Genf die Völker⸗ s Age e, hat Deutſchland in einer Note ſeine grundſätzliche Stellungnahme zum Nordoſtpakt zu erkennen gegeben. Es handelt ſich um ein hochpolitiſches Schriftſtück, das in den entſcheidenden Auseinanderſetzungen der nächſten Wochen ſeine Bedeutung nicht verlieren wird. Es enthält grundſätzliche Feſtſtellungen, die den Kurs der deutſchen Außenpolitik beſtimmen. Dieſer Kurs ift für Deutſchland der einzig mögliche, und er wird feit dem 30. Januar 1933 unverrückbar feſtgehalten. Das Ziel dieſes Kurſes iſt der Friede und das Haupt⸗ mittel die Gleichberechtigung Deutſchlands. Es mag das ſchon ſo oft geſagt ſein, daß es den anderen Mächten unan⸗ genehm in den Ohren klingt: das hilft nichts, es muß im⸗ mer wieder geſagt werden, denn erſt wenn der Weg von der theoretiſchen zur praktiſchen Gleichberechtigung zurück⸗ gelegt worden iſt, ergeben ſich unſeres Erachtens für den Ausbau eines Friedensſyſtems neue und beſſere Möglich⸗ keiten, als ſie heute vorhanden ſind. Wir wollen den Frie⸗ den und wiſſen, daß Formeln allein dazu führen. Wir wiſ⸗ ſen: Gleichberechtigung iſt Friede. Es ſind deshalb mit Recht die Vorausſetzungen noch einmal erneut in dieſer Note in den Vordergrund gerückt worden. Sind die Vorausſetzun⸗ gen erfüllt, iſt ja über vieles andere viel leichter zu ſprechen, wie z. B. über die Rückkehr Deutſchlands nach Genf. Was nun dieſen Nordoſtpakt im beſonderen angeht, ſo iſt hier Deutſchlands Lage im Her zen Europas ſehr geschickt skizziert worden. Das letzte Völkerbunds⸗Jahrbuch weiſt aus, welche Gelder für Rüſtungszwecke von Deutſch⸗ lands Nachbarn in den letzten Jahren ausgegeben worden ſind. Dabei handelt es ſich nur um die ſogenannten legalen und feſtſtellbaren Rüſtungen, von den indirekten Rüſtungen ſoll ſchon gar nicht geſprochen werden. Dieſes ungeſchütz⸗ de Deukſchland kann keine Verpflichtungen überneh⸗ men, die es in alle im Oſten möglichen Konfliktsfälle hinein⸗ ziehen und zum wahrſcheinlichen Kriegsſchauplatz machen würde. Sollen wir alle die Pulverfäſſer aufzählen, die im Oſten Europas offen herumſtehen? Es gibt hier genug Möglichkeiten, an denen ſich ein Kriegsbrand ent⸗ zünden könnte, und dann iſt vor allem zu bedenken, daß heute ein Krieg niemals mehr eine lokale Angelegenheit zweier Staaten ſein kann und ſein wird. Der Weltkrieg hat ja bewieſen, wie ſofort zwei Syſteme entſtanden, und was damals nicht möglich war, nämlich die Lokaliſierung des Streites zwiſchen Oeſterreich und Serbien, das wird heute, wo in der ganzen Welt der Zündſtoff angehäuft wurde, erſt recht nicht möglich ſein. 5 Was die grundſätzliche Seite anbelangt, ſo iſt hier auch eine Stellungnahme zum Paktgedanken überhaupt ausgedrückt worden, die volle Beachtung verdient. Von den Sondergarantien Frankreichs und der Sowjetunion in die⸗ ſem Paktſyſtem kann Deutſchland keinen Vorteil für ſich er⸗ warten. Der deutſche Regierung würde überhaupt zwei ⸗ ſeitigen Pakten den Vorzug geben. Ein Beiſplel dafür iſt der deutſch⸗polniſche Pakt, der praktiſch zu einer Befriedung im Oſten geführt hat, wenn auch nicht verſchwie⸗ gen werden ſoll, daß vom Standpunkte des Volkstums aus von polniſcher Seite manches unerfüllt gelaſſen wurde, was hätte erfüllt werden können. Deutſchland hat weiter gezeigt, daß es auch mehrſeitige Verträge nicht ab⸗ lehnt. Es darf dabei an den Viererpakt erinnert werden, in dem der Konſultatipgedanke ſeinen Ausdruck fand. Wenn dieſer Pakt nicht in die Wirklichkeit überführt worden iſt, ſo liegt das nicht an Deutſchland, ſondern an den übrigen Kontrahenten. Vorerſt liegt noch keine autoritative Stellung⸗ nahme des Auslandes vor, da ſich ja die meiſten Au⸗ ßenminiſter in Genf befinden und die Note in den Haupt⸗ ſtädten der beteiligten Länder überreicht wurde. Es iſt aber kein Zweifel, daß dieſe Note bei den Genfer Verhand⸗ lungen eine bedeutſame Rolle ſpielen wird. Wie aus Genf verlautet, hat die engliſche Abordnung mit den Ver⸗ tretern anderer intereſſierter Mächte bereits Fühlung ge⸗ nommen. Auf engliſcher Seite bemüht man ſich, wie es ſcheint, die deutſche Ablehnung noch nicht als endgültig und unbedingt anzufehen und auch die ſehr poſitipen Elemente in der deutſchen Note zu beachten, wie über⸗ haupt die öffentliche Meinung in England dem deutſchen Standpunkt mehr gerecht zu werden verſucht als gewiſſe an⸗ dere Kreiſe des Auslandes. So ſchreibt z. B.„Daily Tele⸗ graph“:„Der Gedanke, daß Armeen des roten Rußland durch das antimarxiſtiſche Deutſchland marſchieren könnten, um ihm gegen Frankreich beizuſtehen, hat für Deutſchland ebenſo wenig Intereſſe wie die Möglichkeit, daß Frankreich ihm ſeine Hilfe gegen Rußland zuteil werden laſſen könnte.“ Demgegenüber verſucht die deutſchfeindliche Propaganda mit Frankreich an der Spitze die deutſche Haltung ſo dar⸗ zustellen, daß Deutſchland einen ausſichtsreichen und für den Frieden wichtigen internationalen Vertrag zerſchlage. Die franzöſiſche Preſſe kann ihre ohnmächtige Wut nicht derbergen 15 ee ſich zu ſchweren Beleidigungen der deutſchen Politik, verbunden mit inſtändigen Beſchwörungen an die Adreſſe Polens. Die Weigerung der halbamtlichen „Gazeta Polska“ läßt ja erkennen, daß die polniſche Diplo⸗ matie noch nicht geſonnen iſt, ohne weiteres ihren Namen unter ein Stück Papier zu ſetzen. Sodann wird natürlich durch den Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund grundsätzlich eine neue Situation geſchaffen. a Wir können abwarten, was die Anderen tun wollen. Man hat uns gefragt, und wir haben geantwortet. Wer aus dieſer Antwort das Nein herausleſen will, der mag 6 n, dieſes Nein iſt dann nicht unbedingt, wenn die not⸗ wendigen Vorausſetzungen erfüllt werden. Wenn die übri⸗ Donnerstag, den 13. September 1984 Diplomatenempfang beim Führer Die Glückwünſche der fremden Mächte zum Amksankrikt.— Auskauſch von Anſprachen. Berlin, 12. Sept. Im Reichspräſidenkenpalais fand Mittwoch mikkag der erſte große Empfang der Miſſionschefs aller in Berlin akkreditierten Länder ſtakkt. Die Berliner Bevölkerung brachte im Anſchluß daran dem Führer begeiſterte Ovakio⸗ nen dar. Schon gegen 11 Uhr wies das Ausſehen der Wilhelm⸗ ſtraße auf ein Ereignis beſonderer Art hin. Zu Tauſenden hatten ſich hier die Berliner vor der Reichskanzlei und dem Reichspräſidentenpalais eingefunden, um dem Führer auf ſeiner Fahrt durch die Wilhelmſtraße zu huldigen und der An⸗ und Abfahrt der Diplomaten beizuwohnen, die, ſelbſt⸗ verſtändlich in großer Gala, im Palais zum Empfang er⸗ ſchienen. Gegen 12 Uhr rollte ein Wagen nach dem anderen in den Vorhof ein. Das ſtarke Wachkommando präſentierte jedesmal beim Eintreffen der Diplomaten das Gewehr, und bei den Botſchaftern ſowie dem Doyen des diplomatiſchen Korps, Nuntius Orſenigo, ertönte lauter Trommelwirbel. Kurz vor 12.30 war die Auffahrt des diplomatiſchen Korps beendet. Ueber den Empfang wird folgender amtliche Be⸗ richt herausgegeben: Aus Anlaß der Uebernahme des bisherigen Amtes des Reichspräſidenten durch den Führer und Reichskanzler ſpra⸗ chen heute die hier beglaubigten fremden Botſchafter, Ge⸗ ſandten und Geſchäftsträger dem Führer und Reichskanzler ihre und ihrer Regierungen Glückwünſche aus. Der feier⸗ liche Empfang der Diplomaten durch den Führer fand im großen Saale des Reichspräſidentenhauſes ſtatt, in welchem der verſtorbene Reichspräſident, Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg, alljährlich am Neujahrstage die Vertreter der fremden Mächte zur großen Gratulationscour zu empfangen pflegte. Der Führer und Reichskanzler, in deſſen Begleitung ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, befand, empfing die Diplomaten im großen Saal des Reichspräſidentenpalais. Anſprache des Doyens Der Doyen des Diplomatiſchen Korps, der apoſtoliſche Nuntius, Monſignore Ceſare Orſenigo, richtete an den Führer eine franzöſiſche Anſprache, die in Ueberſetzung wie folgt lautet: „Herr deutſcher Reichskanzler! Das Diplomatiſche Korps freut ſich, vor Ihrer Perſon zu erſcheinen, um dem unmittelbaren Nachfolger des hoch⸗ verehrten Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg, deſſen Andenken unauslöſchlich in unſeren Herzen eingeprägt iſt, ſeine aufrichtige Gratulation und die beſten Wünſche darzubringen. Durch unſer heutiges Erſcheinen möchten wir Ew. Exzellenz zum Ausdruck bringen, daß ein jeder von uns dem neuen Oberhaupt des Deutſchen Reiches gegenüber dieſelbe Bezeugung der Ehrerbietung und die gleiche Verſicherung der gegenſeitigen Juſammenarbeit, die er bereits anläßlich der UHeberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens ausge⸗ ſprochen hat, heute erneuert. 3 Wir ſind der Ueberzeugung, daß Ew. C ellenz alle un ⸗ ſere Bemühungen bei Erfüllung der edlen Miſſion, die un⸗ ſere Staatsoberhäupter uns anvertraut haben, angelegenk⸗ lich unkerſlützen werden, um die guten Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und unſeren Ländern aufrechtzuerhalten und zu feſtigen, und ſo zur Erhaltung des Friedens in der Welt beizutragen. Wir wiſſen wohl, daß man nur durch das Erſtarken des Geiſtes, der Wahrheit der Gerechtigkeit und der Nächſten⸗ liebe in der Welt zur Befriedung der Völker gelangen kann. Und wir ſind glücklich darüber, daß Ew. Exzellenz zu wie⸗ derholten Malen die Erklärung abgegeben haben, daß Deutſchland, im Herzen Europas gelegen, feſt entſchloſſen iſt, ein wirkſamer Faktor des Friedens zu ſein. Wir können bereits feſiſtellen. mit welcher hingebenden Sorge Ew. Exzellenz in Ihrem neuen Amt daran arbeiten, Ihrem Vaterlande über die ſchmerzlichen Folgen der Ar⸗ beitsloſigkeit hinwegzuhelfen und die Wohlfahrt des deut⸗ ſchen Volkes herbeizuführen. So geben wir dem Wunſche Ausdruck, es möge Ihrem Vaterlande unter der nunmehr in Ihren Händen vereinig⸗ ten oberſten Regierungsgewalt vergönnt ſein, eine Wohl⸗ fahrt zu ereichen, die die innere Ruhe Ihres Landes ge⸗ währleiſten kann. Wir wünſchen auch, daß Deutſchland den Beſitz aller Güter einer höheren Ordnung, die den wahren Schatz einer jeden Nation bilden, immer mehr befeſtige. Möge die göttliche Vorſehung dieſen Wünſchen und Hoffnungen Verwirklichung verteihen für die Größe Ihres teueren Vaterlandes, s Ihnen ſoeben das höchſte Amt des Deutſchen Reiches übertragen hat.“ gen Mächte und insbeſondere Frankreich ven Frleboen wollen, gibt es genug Möglichkeiten, ihn zu ſchaffen. Wollen ſie aber ſtatt eines ehrlichen Friedens eine Iſo⸗ lierung Deutſchlands, ſo mögen ſie ein Werk fort⸗ ſetzen, das niemanden nutzt und allen nur ſchaden kann. Solche Beſtrebungen ſind das Muſter einer 1 Außenpolitik, und es wird höchſte Zeit, daß dieſe über⸗ lebten Methoden verlaſſen werden, und daß anſtelle von Formeln und Paragraphen die poſitive Aktivität für einen europäiſchen Frieden geſtellt wird. Nr. 214 Die Antwort des Führers Der Führer und Reichskanzler antwortete hierauf mit folgenden Worten: „Herr Nuntius! Ew. Exzellenz danke ich aufs Herzlichſte für die Glück⸗ wünſche, die Sie mir im Namen des Diplomatiſchen Korps aus Anlaß der Uebernahme des bisherigen Amtes des Reichspräſidenten ausgeſprochen haben. Mit beſonderem Dank erfüllt es mich, daß Sie dabei noch einmal des ver⸗ ewigten Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, gedachten. Die Erinnerung an ihn wird unauslöſchlich im Herzen aller Deutſchen weiterleben. Sie haben, Herr Nuntius, der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß ich Sie in Ihrer Aufgabe, die guten Beziehun⸗ gen zwiſchen Ihren Ländern und Deutſchland aufrechtzu⸗ erhalten und zu feſtigen, unterſtützen werde. Es iſt mein Wille, enge und aufrichtige Verbindungen zwiſchen Deutſch⸗ land und den fremden Mächten zu erhalten und dadurch ein gegenſeitiges Verſtehen und Kennenlernen zu fördern, das zurzeit noch vielfach fehlt und das die Grundlage wechſel⸗ ſeitiger Achtung und Anerkennung iſt. Die großen Aufga⸗ ben, die wir uns geſtellt und— wie Sie, Herr Nuntius, ſelbſt ſagen— mit Erfolg in Angriff genommen haben, können wir nur löſen, wenn uns und der Welt der Frie⸗ den erhalten bleibt. Auch heute und vor Ihnen, meine Herren Verkreter der fremden Staaten, erkläre ich, daß es das unverrückbare Fiel meiner Politik iſt, Deutſchland zu einem feſten Hort des Friedens zu machen. Nicht nur die Macht und die Gewalt ſollen die Beziehungen unter den Völkern beſtimmen, ſon⸗ dern der Geiſt der Gleichberechtigung, ſowie die Achtung vor der Arbeit und Leiſtung eines jeden anderen Volkes. Unter dem Schutze dieſes Friedens werden ich und mit mir die Reichsregierung alle Kräfte der ſeeliſchen Wieder⸗ aufrichtung unſeres unter den Nöten des Krieges und der Nachkriegszeit faſt zuſammengebrochenen Volkes, der inne⸗ ren Neuordnung unſeres Reiches und der Ueberwindung ſeiner wirtſchaftlichen und ſozialen Not widmen. Wenn wir dieſe Aufgaben zu löſen vermögen — und wir werden ſie löſen— ſo dient Deutſchland nicht nur ſich ſelbſt, ſondern der ganzen Welt und es trägt damit zu ſeinem Teil bei zum Wohle und zum Fortſchritt der Menſchheit. Zu dieſem Werk, das hoffen wir zuverſichtlich, wird uns der Segen der göttlichen Vorſehung, den Sie, Herr Nuntius, in ſo war⸗ men Worten für uns anrufen, nicht verſagt ſein! Ich bitte Sie, meine Herren, zugleich für Ihre Staats⸗ oberhäupter, Regierungen und Länder meine aufrichtigſten Wünſche für eine glückliche Zukunft unſer aller Völker ent⸗ gegenzunehmen.“ Nach dem Austauſch der Anſprachen begrüßte der Füh⸗ rer und Reichskanzler die einzelnen Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger und nahm deren Glückwünſche entge⸗ gen. Ovationen für den Führer Während des Empfangs hatte ſich in der Wilhelmſtraße eine zahlreiche Menge angeſammelt, welche die Auffahrt der Diplomaten mit Intereſſe verfolgte und mit freundli⸗ chen Begrüßungen begleitete. Als nach Schluß der Veran⸗ ſtaltung die immer größer werdende Menge Heilrufe auf den Führer ausbrachte, trat der Führer auf den Balkon des Hauſes. Die vielen Tauſende brachen in ſtürmiſche Heilrufe aus und ſangen mit Begeiſterung das Deutſchland⸗ und das Horſt Weſſel⸗Lied. Zum Schluß ſchritt der Führer und Reichskanzler die Front der im Ehrenhof aufgeſtellten Ab⸗ teilung der Reichswehr ab. f Dank der Diplomaten für Nürnberg Der japaniſche Botſchafter Nagai hat anläßlich des Ab⸗ ſchluſſes des Reichsparteitages nachſtehendes T an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geſandt: Im Augenblick, wo wir Nürnberg verlaſſen, bitte ich im Namen der Vertreter der Staaten, die die Ehre gehabt haben, Gäſte Eurer Exzellenz geweſen zu ſein, den Ausdruck des verbindlichſten Dankes für die Aufnahme entgegenzu⸗ e uns in ſo überaus freundlicher Weiſe zuteil ge⸗ worden iſt. Ein Nachruf des Chefs des Stabes Der Chef des Stabes, Lutze, hat dem„Völkiſchen Beob⸗ achter“ zufolge, den folgenden Nachruf für zwei in Nürn⸗ berg aus dem Leben 1 SA⸗Kameraden gewidmet: „Mitten heraus aus der Zeltſtadt bei Nürnberg, von der Seite ihrer hunderttauſend Kameraden, kurz nach den erhebendſten Stunden ihres Lebens, in denen ſie ihrem oberſten Führer Auge in Auge gegenüberſtanden, ſchieden durch ein tragiſches Geſchick aus dieſem Leben der SA⸗Mann Peter Kleinmann, Gruppe Niederrhein, der SA⸗ Rottenführer Georg Reinecker, Gruppe Oſtland. Sie haben ſich gemeldet bei der Standarte Horſt Weſſel. Ihr Geiſt ſchwebt in unſeren Reihen. Der Chef des Stabes: Beunruhigende Gerüchte unwahr Die Reichsbahndirektion Nürnberg gibt amtlich bekannt: Der Rücktransport der Teilnehmer am ee s 100 hat ſich bisher reibungslos und ohne jeden Un⸗ a abgewickelt. Das verbreitete Gerücht über einen gro⸗ ßen Unfall in Erlangen oder Eltersdorf entbehrt jeder Grundlage und iſt frei erfunden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich hier um eine böswillige Verbrei⸗ tung handelt, mit der Abſicht, die Beſucher des Reichspar⸗ teitages zu beunruhigen. Eine Frage an die Gaarregierung Angeheure Beſchimpfung Hindenburgs und des Führers. Saarbrücken, 13. Sept. In einer redaktionellen Vorbemerkung zu dem Artikel „Faſchismus und Nazismus“, der in Nr. 211 vom 12. Sept. der Emigrantenzeitung„Deutſche Freiheit“ erſchienen iſt findet ſich der Satz:„Ein Staatsoberhaupt von normaler geiſtiger und moraliſcher Beſchaffenheit hätte niemals den Staat einer Räuberbande ausgeliefert, wie es Hindenburg unter Bruch ſeiner Treuepflicht und ſeines Eides getan hat.“ Die„Saarbrücker Zeitung“ ſtellt hierzu folgende Fragen: 1. Iſt die Regierungskommiſſion der Anſicht, daß dieſe ungeheuerliche Beſchimpfung des toten Reichspräſidenten „allein dem Urteil des Anſtandes und der öffentlichen Mei⸗ nung“ unterliegt? oder liegt hier mit Rückſicht darauf, daß die deutſche Bevölkerung des Saargebiets dieſe Gemeinheit gegenüber dem verſtorbenen Reichspräſidenten als eine unverſchämte Heraus foerun g betrachten muß, nicht auch eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit vor? 2. Was gedenkt die Regierungskommiſſion zu tun, ge⸗ genüber der Tatſache, daß in dem oben angeführten Satz der Führer und Reichskanzler, das jetzige Skaatsoberhaupk des Deutſchen Reiches, als einer Räuberbande ange⸗ hörig bezeichnet wird? 5 r 1* Bündnis Frankreich Rußland? Wenn der Oſtpakt ſcheitert. Genf, 12. September. meldet aus Genf, der Wortlaut der Einladung an Sowjetrußland ſei jetzt fertig. Der Brief zitiere den Anfang von Artikel 1 der Völkerbundsſatzung, nicht aber den Schluß, wo es heißt, daß der betreffende Staat, der zuge⸗ laſſen wird, Garantien für eine aufrichtige Abſicht gibt, ſeine internationalen Verpflichtungen zu beobachten. Die Weglaſſung ſei auf Betreiben mehrerer Vertreter, darunter des britiſchen, erfolgt, weil man fürchtete, die Abſicht, mög⸗ lichſt viele Unterſchriften zu erlangen, könne dadurch vereitelt werden. Die franzöſiſche Abordnung befaſſe ſich mit der Sammlung von Anterſchriften und der Sondierung der Sow⸗ jetvertreter, mit denen ſie bereits„in der Nähe von Genf“ in Fühlung ſei. Die franzöſiſche Abordnung könne den Ruſſen nun mitteilen, daß eine Zweidrittelmehrheit und ein ſtändiger Ratsſitz geſichert ſind. „Daily Expreß“ berichtet aus Genf, in franzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen ſei von der Möglichkeit eines Vertei⸗ digungsbündniſſes zwiſchen Frankreich und Sowjetrußlaud die, Rede geweſen. Die feindſelige Haltung Polens gegenüber dem Oſtpakt habe dazu geführt, daß Frankreich die Hoff⸗ nung verloren habe, auf dieſem Wege die Einkreiſung Deutſch⸗ lands zu erreichen. Es ſcheine kein anderer Ausweg zu blei⸗ ben, als die Wiederbelebung des Vorkriegsbündniſſes mit Rußland. Der„Matin“ erklärt klipp und klar, daß ein Syſtem gegenſeitiger Anterſtützung in Oſteuropa ohne Deutſchland unmöglich ſei. Man werde alſo darauf verzichten oder das Kind beim Namen nennen, d. h. ganz offen von einem Bündnis mit Sowjetrußlan d ſprechen müſſen. Das ſei natürlich nicht ſehr einfach, wenn man nicht das Ganze mit dem Mantel einer internationalen Zuſammenarbeit um⸗ geben könne. Scharfe Ablehnung in Belgien Keine Anterzeichnung der Einladung. Mit unverkennbarer Genugtuung verzeichnen die Blät⸗ ter die Genfer Meldung, daß die belgiſche Abordnung end⸗ gültig beſchloſſen habe, bei der Abſtimmung der Völker⸗ bundsverſammlung über den Eintritt Rußlands in den Völkerbund ſich der Stimme zu enthalten. Ebenſo wie die Schweiz, betonen die Blätter, habe auch Belgien ſich für verpflichtet gehalten, dieſen Proteſtakt zu vollziehen. Selbſtverſtändlich werde die belgiſche Abordnung auch das Einladungstelegramm, das an Rußland gerichtet werden ſoll, nicht unterzeichnen. Die belgiſche Preſſe verurteilt nahezu einſtimmig die Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund. Auch von ſonſt frankreichfreundlichen Blättern wird die Kußland⸗ politik des franzöſiſchen Außenminiſters ſcharf kritiſierk. „Times“ Ein Schritt beim Vatikan Der Genfer Sonderberichterſtatter der„Libre Belgique“ will aus katholiſchen Kreiſen gehört haben, daß der Bot⸗ ſchafter Frankreichs beim Vatikan mit Unterſtützung Englands und Italiens einen Schritt beim Heiligen Stuhl unternommen habe, um zu erreichen, daß der Vatikan dem Eintritt Rußlands in den Völkerbund keine Schwierigkei⸗ ten mache. Der Vatikan habe berechtigte Einwände gemacht. Der franzöſiſche Botſchafter habe aber zu verſtehen gegeben, daß es nach dem Eintritt Rußlands leichter ſein werde, von Rußland gewiſſe Garantien auf religiöſem Gebiet zu erlangen. Verlegung des Völkerbundſekretariats? Der diplomatiſche Korreſpondent des„News Chronicle“ berichtet aus Genf, er glaube gute Gründe für die Annahme zu haben, daß die Zulaſſung Sowjetrußlands die Verle⸗ gung des Sekretariats nach Wien oder einer an⸗ deren gaſtfreundlichen Stadt zur Folge haben könnte. Es gelte als möglich, daß in der Schweiz eine Volksabſtimmung über die Frage veranſtaltet werden wird, ob die Schweiz Mitglied des Völkerbundes bleiben ſoll, und das Sekretariat prüfe die Frage, was im Falle eines Austritts der Sichweiz zu tun wäre. Rede Schuſchniggs in Genf Die Mittwochſitzung des Völkerbundes. Genf, 13. Sept. Nach Eröffnung der Vollverſammlung des Pölkerbun⸗ des am Mittwoch beſtieg der ſchweizeriſche Bundesrat Motta die Rednertribüne, um dem Andenken des öſter⸗ reichiſchen Bundeskanzlers Dollfuß und des langjährigen Delegierten Scialoja einige Erinnerungsworte zu wid⸗ men. Die Rede Mottas wurde von der Verſammlung mit Beifall aufgenommen. Darauf dankte der Hauptdelegierte Italiens, Baron Aloiſi, dem Redner herzlichſt für die Würdigung Scialojas, und der öſterreichiſche Delegierte, Baron Flügel, ſchloß ſich dieſem Dank im Hinblick auf den Bundeskanzler Dr. Dollfuß an. Die Völkerbunds⸗ verſammlung erhob ſich dann zur Ehrung der beiden Toten. Erſt im Anſchluß an dieſe Kundgebung wurde dann die Generaldebatte der Völkerbundsverſammlung eröffnet. Als erſter Redner beſtieg der argentiniſche Delegierte Centilo die Tribüne. Nach ihm ſprach der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchni g g. Er dankte zunächſt für die Ehrung Dollfuß', den er als glühenden öſterreichiſchen Patrioten und guten Europäer ſchilderte. Er wolle nicht darauf eingehen, ob es richtig war, das heutige Oeſterreich zu ſchaffen. Trotzdem wolle er feſtſtellen, daß Oeſterreich in ſeinem gegenwärtigen Zuſtande aufrechterhalten werden müſſe, und zwar nicht nur in ſeinem eigenen Intereſſe. Seine Regierung ſei ebenſo wie die des verſtorbenen Bun⸗ deskanzlers Dollfuß feſt entſchloſſen, dieſen Grundſatz un⸗ weigerlich zu verfolgen und diefe Unabhängigkeit zu ver⸗ teidigen. Oeſterreich habe nicht die Mittel gehabt, zu verhindern, daß politiſche Bewegungen, die ihren Urſprung außerhalb ſeiner Grenzen hatten, Rückwirkungen auf das innere Leben zur Folge gehabt haben, und daß auswärtige politiſche Kräfte auf direktem oder indirektem Wege verſu⸗ chen konnten, die politiſche Entwicklung in Oeſterreich zu beeinfluſſen. Die Unruhen und Kämpfe im Februar und Juli ſeien mit illegalen Waffen durchgefhrt wor⸗ den, über deren Herkunft er nicht ſprechen wolle. In beiden Fällen habe es ſich für die Regieruung darum gehandelt, Ordnung, Ruhe und Frieden wieder herzuſtellen, einfach um die Exiſtenz Oeſterreichs zu ſichern. In beiden Fällen hätte ſich eine revolutionäre Minderheit der überwältigen⸗ 55 Mehrheit des öſterreichiſchen Volkes gegenüber befun⸗ en. Schuſchnigg betonte dann, daß allerdings die Partei⸗ en in Heſterreich der Vergangenheit angehörten, und daß der Verſuch, ſie wieder zu erwecken, reaktionär ſein würde. Während Schuſchnigg für den größten Teil ſeiner Rede ſich der deutſchen Sprache bediente, ging er bei den Sätzen, auf die er beſonderen Wert legte, zwiſchendurch ins Franzöſiſche über. Der öſterreichiſche Halde ae erhielt perſönliche Glückwünſche verſchiedener Miniſter, darunter Aloiſis und Simons, als er an ſeinen Platz zurückgekehrt war. F 8 Ehle cines Hlef,scI Es G Helenbengen di Handl fen, Der Fähnrich ſchob den Degen in das Gehänge. In ſeinen Augen ſtand ein ferner Schrecken. Teufel, ſo ſchlimm hätte die Geſchichte nicht auszulaufen brauchen! In Se⸗ kundenſchnelle erriet er die Folgen dieſes Vorfalles. Zwar ein Menſchenleben galt nicht viel in dieſen Zeiten, je⸗ dennoch, er war Soldat, und jener dort am Boden war ein Kapitän! Der Strang war ihm ſicher. Anwillkürlich hatte ihm die Menge ſchon einen Weg freigemacht. „Lauf Er,“ ziſchte ihm Chiavell zu,„draußen kommen ſchon die Sbirren!“ In der Tat, vor den Fenſtern der Schenke herrſchte Tumult. Die Tat war ſchon bekannt, auf der Straße gellte ſchon das Wort„Mord“ böſe und ungeheuerliche durch die aufgerührte Nacht. Solche Dinge haben blitzſchnelle Beine Waffen der Sbirren, der königlichen Häſcher, klirr⸗ ten gefährlich. „Er iſt doch wie ein Baum in meinen Degen geſtürzt.“ ſagte der Fähnrich erbittert und voll Trotz,„ich habe keine Schuld.“ Die Burſchen drängten jetzt: „Lauft! Lauft!“ Er ballte die Fäuſte. Arabella ſtarrte von weitem aus bleichem Geſicht zu ihm herüber. Graue Furcht und bit⸗ terheiße Liebe im Blick. Er eilte zu ihr, riß ſie an bel 8 Ein Kuß, ein letzter, Mädel! Dann mag man mich in Teufesnamen hetzen—“ 5 Er küßte ſie wie in Wut. Wehrlos hing ſie an ſeinem Munde. Eine Sekunde nur, eine holde Ewigkeit. Die Tür wurde aufgeriſſen. 8 Die dunklen Röcke der ſardiniſchen Sbirren drängten e ee e herein. Man liebte ſie nicht, dieſe Häſcher, böſe Blicke flo⸗ gen ihnen entgegen. Mauergleich ſtand die Menge vor ihnen. Da iſt er!“ Der Anführer wies auf den ſich eben von Arabella Losreißenden „Greift ihn!“ „Nur zu, wenn Ihr es könnt!“ kam es lachend zurück. Jener ſchwang ſich mit einem katzengeſchmeidigen Satz auf das Fenſter. Winkte zurück. N Sprung in die Dunkelheit des Hofes, Die Sbirren ſtürzten nach vorn. Der Wirt rang ver⸗ zweifelt die Hände. Chiavell grinſte froniſch. „Wer war der Mann?“ herrſchte ihn der Anführer an. Chiavell kniff ein Auge zu. „Wenn Ihr ſchon ſonſt nichts von ihm fangen werdet, den Namen möget Ihr meinetwegen erfahren. Morgen wißt Ihr ihn ja doch. Nun alſo, der Fähnrich Angelo Duca. war es.“ Er wandte ſich brüsk um. Einige der Sbirren waren dem Flüchtling zum Fenſter hinaus gefolgt. Andere bemühten ſich um den Toten. Ein wildes Durcheinander herrſchte Duca lief um ſein Leben! Ueber Mauern ſprang er, durch ſchmale Gaſſen rannte er, an ſteilen Gründen rutſchte er hinab, immer hinter ſich das keuchende Atmen der ver⸗ olgenden Meute! Verflucht, verflucht dieſer Tag! Er raſte durch die verwinkelte Romantik des Hafens. och immer Schritte hinter ſich? Er lauſchte, an eine ver⸗ chattete Hausecke gepreßt. Das Herz ſchlug ihm dröhnend n der Kehle. Blutgeſchmack im Mund. Er biß die Zähne n die Lippen. 5 Die Schritte der Verfolger vertönten irgendwo in der Ferne! Was nun? Cagliari war klein. Er konnte nicht bleiben. Morgen gatte man ihn erwiſcht, morgen ſchon konnten ſich die Raben am Galgen mit ihm unterhalten. Alſo vorwärts! Angelo Duca glitt aus dem tiefen Schatten des Hau⸗ ſes heraus, dem Ufer zu. Ein lauer Nachtwind wehte über das Meer, in deſſen leichten Kräuſelwellen ſich das Mond⸗ licht magiſch und geheimnisvoll⸗ſchön widerſpiegelte. Von der anderen Seite der Stadt her kam noch verworrenes, gedämpftes Geräuſch. Da feierten ſie noch immer und waren froher Dinge. Duca kletterte vorſichtig in einen der Fiſchkutter, die am Bollwerk angepflockt waren. Zerſchnitt mit dem Degen das haltende Seil. 5 Kurzmeldungen D. Engelke reichsbiſchöflicher Vikar. Auftrag dieſes Amtes liegt in der Stellvertretung und ben ſonderen Hilfeleiſtung des Reichsbiſchofs; auch das Sekret. riat des Reichsbiſchofs iſt ihm unterſtellt. 22 amerikaniſche Bombenflugzeuge für China. zeuge neueſten Typs für China fertiggeſtellt habe. Die 500 kg von Schanghai nach Tokio zu fliegen Brennſtoffergänzung an ihren Ausgangspunkt zurückzuleh, ren. Berlin. 1000 Jungarbeiter, die der alten Garde der HJ. angehören und ſich gegenwärtig auf einer Nordland gemeinſam mit der Mannſchaft des Dampfers im Skagerral eine Heldengedenkfeier. London. Wie„Evening Standard“ meldet, deckte dee kanadiſche Polizei einen verbrecheriſchen Plan auf, den kang⸗ diſchen Miniſterpräſidenten Bennett nach ſeiner Rückkehr aus Genf zu entführen. Mehrere Perſonen wurden verhaftet. Madrid. An der ſpaniſchen Nordküſte wurde ein un fangreicher Schmuggel mit Infanteriepatronen aufgedeckt. Die Polizei beſchlagnahmte 100000 Patronen und verhaftete 26 Perſonen. fichtvergeſſene amerikaniſche Seeleute Die Anterſuchung der„Morro Caſtle“-Kataſtrophe. Neuyork, 12. Sept. Die Unterſuchung über die Urſache des Unterganges der „Morro Caſtle“ dauert an. Während der erſte, der zweite und der dritte Offizier der„Morro Caſtle“ bei ihrer Anſicht blieben, daß Brandſtiftung vorliege, enthüllte die weitere Unterſuchung die unerklärliche Tatſache, daß der erſte Offizier, der nach dem Tode des Kapitäns das Kom⸗ mando übernommen hatte, nach Ausbruch des Brandes we⸗ der den Chefingenieur noch den zweiten Ingenieur wecken ließ. Weiter wurde feſtgeſtellt, daß der Chefingenieur, anſlall ſeinen Poſten im Maſchinenraum zu beziehen, auf Deck ging, um das brennende Schiff zuſammen mit 30 Makroſen und nur zwei Paſſagieren zu verlaſſen. Die Unterſuchung ergab weiter, daß ein vorbeifahrender Dampfer den Telegraphiſten der„Morro Caſtle“ über das Großfeuer befragte bevor die„Morro Caſtle“ ihren erſten Notruf an Alle ausgeſandt hatte, daß der Telegraphiſt dieſen„Ruf an Alle“ auf eigene Verantwortung bereits um 4,15 Uhr Neuyorker Zeit gegeben hatte und erſt zehn Minuten ſpäter auf Befehl des Kapitäns mit dem Senden der SOS ⸗Rufe begann. Ein als Fahrgaſt mitreiſender Feuerwehrmann ſagte aus, er ſei drei Stunden vor der Ausſendung des SOS⸗Rufes durch Brandgeruch aufgewacht. Andere Fahrgäſte erklärten, ſie hätten keinen Feueralarm gehört. Ueberhaupk ſeien ſie in ihrem Bemühen, in die Rel kungsbooke zu kommen oder Rettungsgürkel zu erhallen, nicht unterſtützt worden. Die weitere Ankerſuchung ergab, daß ſich die Verluſtliſte der Fahrgäſte auf 29 v. 5., die der Beſatzung jedoch nur auf 18 v. 95. belaufe. Ein noch nicht verhörter Telegraphiſt deutete an, daß die wahre Urſache des Unglücks bisher noch nicht dargeſtellt worden ſei. Ein Funker der„Morro Caſtle“ und mehrere andere Beſatzungsmitglieder ſind auf Veran⸗ laſſung der Gerichtsbehörden feſtgenommen worden. Engliſcher Dampfer in Brand London, 13. Sept. Der engliſche 5000⸗Tonnen⸗Damp⸗ fer„Bradburn“ iſt nach einer Funkmeldung im Stillen Ozean in Brand geraten. Der Kapitän teilt mit, daß das Schiff ſofort nach Balboa(Panama) zurückkehrt. Nach den letzten Meldungen gelang es, das Feuer auf den Packraum des Schiffes zu begrenzen, obwohl es eine gefährliche La⸗ dung von Baumwolle und Schwefel an Bord führt. Verſchwand mit einem Vorwärts! Leicht wiegte ſich der Kahn auf und ab, von Duca leicht mit dem Ruder dem offenen Meere zugetrieben, wo er nachher das Segel ſetzen wollte.. Wohin? Woher er gekommen war— nach Italien Dort war er geborgen. Dort würde man weiterſehen.— Das Meer rauſchte leiſe. Der Wind ſetzte ſich in dit Segel. 5 85 Angelo Duca trieb in ſein Schickſal hinein. Er wußt nicht, wie es ſich geſtalten würde, aber es war ihm 15 beſtimt, und er hätte ihm niemals entfliehen können. El ahnte nicht, dieſer junge, fliehende Fähnrich, welchen ge fährlichen Klang einmal ſein Name in ganz Italien habez würde. Gegen Mittag kam ein heftiger Wind auf. Statt dei hoffnungsvollen Morgenröte zeigten ſich am Himmel grau, Wolkenfahnen, und im Oſten ſtand eine dunkle Mauer. Sturm! Duca wickelte ſich in den alten, dicken Fiſchermantel den er im Kahn gefunden hatte und der nach Teer un! Tang roch. Sein Geſicht war wie aus Stein gehauen Mochte der Himmel ihn vor dem Untergang bewahren — mit dieſer Nußſchale im Sturm war man verrate und verkauft. Es dauerte keine Viertelſtunde, da brauſte der Win, wie eine Armee von Pauken und Trommeln, und da Waſſer war tiefſchwarz und bäumte ſich wie ein ſchlangen haftes Ungeheuer empor. Der Kutter wurde wie ein Spiel zeug hoch⸗ und niedergeſchleudert. Längſt hing das Sege in Fetzen. Der Maſt war zerbrochen Anmöglich, das Steue zu regieren. Dazu ſtrömte triefender Regen aus den un erſchöpflichen Schleuſen des Himmels. Duca hockte wie ein Standbild im Rumpf des Kahns Hier gab es nicht anderes, als auszuhalten, ſich zu fügen abzuwarten, ob einen der gurgelnde Schlund hinunter, 1 8 oder irgendwo ausſpeien würde. Eine Sache der Nerven, des Galgenhumors, aber ſicher keine angenehme Wie lange der Sturm wütete, Duca wußte es nicht Der Sinn für de und Raum war ihm in dieſem wahn⸗ ſinnigen Aufruhr der Elemente verlorengegangen. Die Dunkelheit vertiefte ſich. ielleicht war der Tag ſchon zu Ende. Eine neue Nach kau, eine Nacht voller neuer Schrecken, die vielleicht der Untergang brachte. Am Mittwoch wurde Paſtor D. Engelke in das Am des Vikars der Deutſchen Evangeliſchen Kirche berufen. Der In Zuſammenhang mit den Rüſtungsverhören berichte „New Pork Herald Tribune“, daß die kaliforniſche Flug. zeugfabrik Northrop Co. in dieſen Tagen 22 Bombe flug Flugzeuge, die eine Stundengeſchwindigkeit von faſt 400 fn entwickelten, ſeien imſtande, mit einer Bombenladung von und ohne fahrt mit dem Dampfer„Stuttgart“ befinden, veranſtalteteg U M— 2 2 S A 888 2 us dembliadioclien laude Vergünſtigungen der Reichsbahn für die 2. NS⸗Grenzland⸗ Werbemeſſe, Braune Meſſe— Deutſche Woche Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe gibt in einem Um⸗ kreis von 75 km Sonntagsrückfahrkarten während der Dauer der 2. NS⸗Grenzland⸗Werbemeſſe, Braune Meſſe— Deut⸗ ſche Woche Karlsruhe jeweils von Samstags 0 Uhr bis Montag mittags 12 Uhr aus; außerdem Dienstags, von Uhr bis 24 Uhr und Donnerstags von 0 Uhr bis 24 Uhr. Außerdem gewährt die Reichsbahn bei Sonderzügen mit einer garantierten Perſonenzahl von 300 Fahrgäſten eine Ermäßigung von 50 9%, bei einem Sonderzug von 600 Per⸗ ſonen 60 00 Ermäßigung. Sonderzüge, die durch das Gau⸗ amt„Kraft durch Freude“ mit einer Teilnehmerzahl von 800 Perſonen zuſammengeſtellt werden, erhalten 75% Er⸗ mäßigung. Damit dürfte allen Verbänden und Organiſatio⸗ nen die Möglichkeit gegeben ſein, durch das Entgegenkommen der Reichsbahn auf verbilligtem Wege die 2. NS⸗Grenzland⸗ Werbemeſſe, Braune Meſſe— Deutſche Woche Karlsruhe zu beſuchen. 5 Der Anterrichtsfilm in Baden Erhebung eines Lernmittelbeitrags. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts, Dr. Wacker, hat den Kreis⸗ und Stadtſchulämtern, ſämtlichen Volksſchulen, ſämtlichen allgemeinen Fortbildungsſchulen, den öffentlichen Höheren Lehranſtalten und der Oberhandelsſchule in Freiburg den Erlaß des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung und des Reichsminiſters für Volksauf⸗ klärung und Propaganda ſowie der Reichspropagandaleitung der NSDAP(Abteilung Film) über die Zuſammenarbeif zwiſchen den amtlichen Bildſtellen und den Gaufilmſtellen der Partei zugehen laſſen Für Baden hat der Miniſter ergänzend angeordnet, daß ein Lernmittelbeitrag zu erheben iſt, der grundſätzlich von allen Schüllern und Schülerinnen der Volksſchulen und der allgemeinen Fortbildungsſchulen, ſowie der öffentlichen Höhe⸗ ren Lehranſtalten leinſchließlich der Oberhandelsſchule) zu zahlen iſt. Noch nicht erfaßt werden zurzeit die Fachſchulen, alſo nicht die Gewerbe⸗ und Handelsſchulen, die gewerblichen Fortbildungsſchulen, die Uhrmacher⸗ und Schnitzereiſchule, das Staatstechnikum und die Kunſtgewerbeſchule in Pforzheim. Der Lernmittelbeitrag für jeden Schüler beträgt 8 0 Pfennig im Jahr. Er wird in vier Teilbeträgen erhoben. Ausdrücklich wird bemerkt, daß der Beſitz von Lichtbild⸗ oder Filmeinrichtungen eine Schule oder Lehranſtalt nicht von der Pflicht enthebt, die Regelung über den Lernmittel⸗ beitrag für den Unterrichtsfilm ordnungsgemäß durchzu⸗ führen. Beſonders bedürftigen Schülern kann der Lernmittelbei⸗ trag ganz oder zum Teil erlaſſen werden. Auch Gemeinden, in denen Lernmittelfreiheit eingeführt iſt, dürfen nur Kinder beſonders bedürftiger Eltern vom Lernmittel⸗ beitrag befreien. Bei kinderreichen Familien tritt eine ent⸗ ſprechende Ermäßigung ein. In Baden werden die vier Schulfilmvorfüh⸗ rungen im Jahre bis auf weiteres durch die Gaufilm⸗ ſtelle vorgenommen. Die Eintrittsgelder können bis auf weitere Weiſung ganz an die Gaufilmſtelle der NSDAP abgeführt werden. Der Schülerhöchſtbeitrag für eine ſtaats⸗ politiſche Filmvorführung iſt auf 15 Pfennig feſtgeſetzt. Steigender Fremdenverkehr Baden⸗Baden meldet 122 Prozent mehr Ausländer, 41 Pro⸗ zent mehr Reichsdeutſche. () Baden⸗Baden, 12. Sept. Uebereinſtimmend mit allen anderen deutſchen Fremdenverkehrsgebieten und Orten meldet auch Baden⸗Baden für 1934 eine ſtarke Zunahme des In⸗ und Auslärderverkehrs. Bis zum 31. Auguſt wurden dort insgeſamt 69 750 auswärtige Beſucher gezählt, d. h. 90.8 Prozent mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres(44 837). Davon entfielen auf Deutſchland ſelbſt 51924(36 818), d. h. 41 Prozent, und auf das Ausland 17826(8019), alſo 122 Prozent Beſucher mehr. Im Auslandsverkehr waren am ſtärkſten vertreten: Frankreich mit 4272(911), Holland mit 3715(1541), England mit 2835(978) und die Schwetz mit 2347(1310) Gäſten. Spiegelt ſich ſchon in dieſen Zahlen die Wiederbelebung der deutſchen Wirtſchaft und das wachſende Vertrauen des ausländiſchen Reiſepubli⸗ kums zum neuen Deutſchland, ſo iſt ein Vergleich mit den entſprechenden Geſamtziffern der Vorjahre noch aufſchluß⸗ reſcher. In den letzten Jahren vor der nationalen Erhebung ſank die Fremdenverkehrsziffer von 63 798(1930) auf 54330 (1931) und 45 471(1932). Dieſe abſteigende Tendenz war auch in den erſten Monaten des Jahres 1933 nicht gleich zu überwinden. Die Ziffer ſank zunächſt noch weiter auf 44 837, ſchnellte 1934 aber auf 69 750 empor. Wenn Zahlen beweisen, dann kann es kein eindrucksvolleres Zeichen dafür geben, daß ich die deutſche Verkehrswerbung auf dem rechten Wege be⸗ findet, und daß es mit Deutſchland aufwärts geht! Windſchläg.(Die Hand in die Fräsmaſchine gebracht.) Der 34 Jahre alte Schreiner Karl Gallehr aus Durbach brachte die linke Hand in die Meſſer einer Fräsmaſchine, die ihm vier Finger abſchnitten. Oppenau.(Scharlachepidemie) In verſchiedenen hieſigen Familien traten Scharlacherkrankungen auf, ſo daß die Volksſchule auf ärztliche Anordnung hin vor Beginn der Herbſtferien geſchloſſen werden mußte. St. Georgen(Schw.).(Unwetterſchäden.) Ein hier niedergehendes Gewitter war mit ſtarkem Hagelſchlag verbunden und brachte wolkenbruchartigen Regen. An Ge⸗ bäuden und auf den Fluren wurde großer Schaden ange⸗ zichtet. Das Waſſer drang in den tiefer liegenden Häuſern in die Keller, ſo daß teilweiſe die Motorſpritze zum Heraus⸗ pumpen angeſetzt werden mußte. Der Blitz ſchlug an verſchie⸗ denen Stellen im Walde ein. ( Welſhhingen(Amt Engen).(Schwere Hagel⸗ ſchäden im 0 9 Auch im Hegau hat das Unwetter ſhweren Schaden angerichtet. Schwer heimgeſucht wurde der Irt Welſchingen, wo die Obſternte zum Teil vernichtet wurde. Die Hagelkörner praſſelten mit ſolcher Wucht nieder, daß auf der Wetterſeite zahlreiche Fenſterſcheiben zuſammenge⸗ ſchlagen wurden. Auf der Straße nach Binningen wurde eine große Zahl Bäume umgeworfen. Noch nach Stunden lagen die Hagelkörner auf den Straßen. Auch in Mühlhauſen und: Ehingen iſt erheblicher Schaden angerichtet worden. ( Tennenbronn(Amt Villingen).(Tödlich ver 1 glückt) Die Witwe Maria Fleig(Altpoſthalterin) ſtürzte ſo unglücklich eine Mauer herab, daß ſie einige Rippen 5 ein Schlüſſelbein brach. Im Schramberger Krankenhaus ill die alte Frau abends ihren Verletzungen erlegen. Sie hätte im kommenden Dezember ihren 90. Geburtstag feiern können. Aus den Nachbarlaͤndern Blutige Eiferſuchtstat Die Frau mit dem Meſſer verletzt, ſich ſelbſt erhängt. ** Frankfurt a. M., 13. Sept. Eine ſchwere Bluttal ereignete ſich Mittwoch vormittag gegen 9 Uhr in der Gu⸗ tenbergſtraße. Die Bewohner des Hauſes hörten plötzlich laute Hilferufe aus einer im oberſten Stockwerk gelegener Manſarde. Nachdem man in das Zimmer eingedrungen war, fand man die Bewohnerin mit einer ſchweren Schnittwunde in der Kehle am Boden liegen. Der Täter, ihr geſchiedener Mann, hatte ſich ſofort nach der Tat in der Küche einge⸗ ſchloſſen und ſich das Meſſer in die Bruſt geſtoßen und außer⸗ dem noch erhängt. Er war, als man ihn fand, bereits tot. Die Frau wurde in das Städtiſche Krankenhaus überführt, Vermutlich handelt es ſich um eine Eifferſuchtstat. Im EGtreit erſtochen — Altbach, OA. Eßlingen. In Altbach bei Plochinger wurde der 31 Jahre alte Schloſſer Wilhelm Mangold von ſeinem Nachbarn nach vorausgegangenem Wortwechſel nieder geſtochen. Mangold iſt im Krankenhaus Plochingen nack zwei vergeblichen Operationen ſeinen ſchweren inneren Ver letzungen erlegen.— Der erſt 4 Jahre verheiratete Wilheln Mangold hatte in dem Gaſthaus ſeines Schwiegervater; ausgeholfen und befand ſich mit ſeiner Frau auf dem Heim⸗ weg, als aus dem Nachbarhaus die Frau ſeines Nachbrs um Hilfe rief, ſie werde von ihrem Manne bedroht. Man gold betrat auf die Hilferufe der Frau hin das Haus und ſchlichtete den Streit. In dem Augenblick, als Mangold das Haus verlaſſen wollte, ſtieß ihm ſein Nachbar von hin⸗ ten ein großes Meſſer in den Rücken. Mangold brach zu⸗ ſammen und obwohl er ſofort in das Krankenhaus verbracht wurde, konnten die Aerzte ihn nicht mehr retten. 8 Koblenz.(Den Bruder erſchlagen.) Als die Familie Greifrath in Rederſcheid(Kreis Neuwied) ſich mit einigen Bekannten an Weihnachten um den neuen Radioapparat verſammelt hatte, kam es zwiſchen den Brü⸗ dern Anton und Apollinaris wegen eines Mädchens zu tätlichen Auseinanderſetzungen. Nachdem die Streitenden bereits getrennt waren, drang der 27jährige Anton auf ſei⸗ nen 45 Jahre alten verkrüppelten ſchwächlichen Bruder ein, hob ihn in die Höhe und ſchleuderte ihn dann mit voller Wucht auf den Boden, ſodaß der Bedauernswerte alsbald an der erlittenen Gehirnerſchütterung verſchied. Vor dem Koblenzer Schwurgericht verſuchte ſich Anton Greifrath auf Notwehr herauszureden, dieſer Einwand konnte dem bereits zweimal einſchlägig vorbeſtraften und als gewalttätig ge⸗ fürchteten Angeklagten jedoch widerlegt werden. Ge⸗ gen den Angeklagten wurde am 9. Mai auf acht Jahre Zuchthaus erkannt. Wegen eines Formfehlers wurde dieſes Urteil auf die Reviſion des Angeklagten vom Reichsgericht unter Aufrechterhaltung des Schuldſpruchs im Strafaus⸗ ſpruch aufgehoben und die Sache zwecks neuer Straffeſt⸗ ſetzung an das Schwurgericht Bonn zurückgewieſen. Friedrichsthal.(Sich freiwillig geſtellt.) Der Gemeindevollſtreckungsbeamte Fritz Weil hat ſich der Po⸗ lizei freiwillig geſtellt. Soweit bisher feſtgeſtellt wurde, be⸗ laufen ſich die Unterſchlagungen auf etwa 14000 Franken. Die Veruntreuungen, die ſchon einige Jahre zurückliegen, wurden von Weil in geſchickteſter Weiſe verdeckt. Dillingen.(In der Saar ertrunken.) Der 21⸗ lährige Matthias Hector aus Pachten wollte, nachdem er bei der Grummeternte behilflich war, in den Fluten der Saar Abkühlung ſuchen. Kaum hatte er ſich ins Waſſer begeben, als ihn plötzlich die Kräfte verließen. Da Hilfe nicht zur Stelle war, mußte er ertrinken. Großfeuer auf einem Kiltergut. Hannover, 13. Sept. Auf dem Gräflich Görtzſchen Rit⸗ tergut in dem braunſchweigiſchen Dorf Brunkenſen bei Al⸗ feld(Leine) brach am Mitkwoch Feuer aus. Innerhalb ei⸗ ner Viertelſtunde ſtand die große Scheune in hellen Flam⸗ men. Die Ernte von 180 Morgen Getreidefeld und Heu von etwa 40 Morgen Wieſe ſowie landwirtſchaftliche Klein⸗ maſchinen und Geräte fielen den Flammen zum Opfer. Neues qus aller Weli Der Europarundflug Die Deutſchen alle in Rom. Rom, 13. Sept. Von ſämtlichen Europarundflugteilneh⸗ mern wurde am Mittwoch von Tunis aus der Flug über das Mittelländiſche Meer angetreten. Alle Piloten haben ohne Unfall das europäiſche Feſtland wieder erreicht Ueber Palermo und Neapel ging es nach Rom, wo als er⸗ ſter Flieger der Deutſche Junck um 11.40 Uhr eintraf. 13 Minuten ſpäter landeten dann die Deutſchen Oſterkamp und Seidemann, kurz nach 12 Uhr auch Paſewaldt und als letzter Deutſcher Wolfgang Hirth um 14.08 Uhr. Mit den acht Deutſchen ſind insgeſamt 22 Piloten in Rom angelangt. Der Italiener Teſſore mußte in Neapel aufgeben„Bisher wurden insgeſamt 6 615,4 km zurückgelegt. Wieder acht Opfer der Berge Zermatt, 12. Sept. Seit Freitag wurden im Monteroſa⸗ gebiet zwei italieniſche Bergſteiger vermißt, die eine Be⸗ ſteigung des 4478 Meter hohen Lyskammes unternommen hatten. Zwei Münchener Bergſteiger fanden nunmehr auf dem Gipfel ein Seil und einen Hut. Eine Kolonne fand die Leichen der beiden Vermißten. Wie aus Andermatt gemeldet wird, iſt dort ein weiteres Mitglied der am Ga⸗ lenſtock abgeſtürzten fünfköpfigen Baſeler Bergſteigergruppe ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Die Zahl der To⸗ desopfer dieſes Bergunglücks iſt damit auf vier ge⸗ ſtiegen. Bozen, 12. Sept. Die beiden Jakob Tozk und Kurt Oel⸗ acker aus Sterzing waren im Begriff, die Jaufenſpitze zu er⸗ klettern. Sie hatten bereits den größten Teil der Strecke hinter ſich gebracht, als Oelacker plötzlich über dem nördli⸗ chen Grat den Halt verſor und tödlich abſtürzte. Kraftwagen raſt gegen Straßenbahn Zwei Tote, vier Schwerverletzte. Berlin, 13. Sept. In der Kaiſerallee unweit des Kai⸗ ſerplatzes in Berlin⸗Friedenau ereignete ſich am Mittwoch früh ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit ſechs Perſonen beſetzler Perſonenkraftwagen verſuchte einen Autobus zu überholen und raſte dabei in eine entgegenkommende Straßenbahn. Sämkliche Inſaſſen des Perſonenkraftwagens mußlen mit ſchweren Verletzun⸗ gen ins Krankenhaus gebracht werden, wo der Führer des Wagens und eine Frau kurz nach der Einlieferung ihren Verletzungen erlagen. Der Kraftwagen wurde vollkommen zertrümmert. 5 Vor zwanzig Jahren Septembertage 1914. WTB. Großes Hauptquartier, 10. Sept. Die öſtlich Paris in der Verfolgung an und über die Marne vorge⸗ drungenen Heeresteile ſind aus Paris und zwiſchen Meaus und Montmorail von überlegenen Kräften angegriffen wor⸗ den. Sie haben in ſchweren, zweitägigen Kämpfen den Geg⸗ ner aufgehalten und ſelbſt Fortſchritte gemacht. Als der Anmarſch neuer, ſtarker, feindlicher Kolonnen gemeldet wurde, iſt ihr Flügel zurückgenommen worden. Der Feind folgte an keiner Stelle. Als Siegesbeute dieſer Kämpfe ſind bisher 50 Geſchütze und einige 1000 Gefangene gemeldet.— Die weſtlich Verdun kämpfenden Heeresteile befinden ſich in fork⸗ ſchreitendem Kampfe. 5 Generalquartiermeiſter v. Stein. * Rotterdam, 10. Sept. Nach hier vorliegenden amtlichen engliſchen und franzöſiſchen Meldungen zog ſich der deutſche rechte Flügel über die Flüſſe Petit⸗Morin und Marne zurück. Die Meldungen beſagen weiter:„Die Deutſchen griffen ver⸗ gebens die franzöſiſchen Streitkräfte am rechten Ourcq⸗Ufer an. Weiter öſtlich im Zentrum der Linie Montmirail— Som⸗ puis wütet der Kampf mit abwechſelndem Erfolg. Die deutſche Linke verliert an Terrain in der Richtung von Reims. Die Schlacht dauert ſchon zwei Tage an.“ * WTB. Großes Hauptquartier, 10. Sept. Der deutſche Kronprinz hat heute mit ſeiner Armee die befeſtigte feind⸗ liche Stellung ſüdweſtlich Verdun genommen. Teile der Armee greifen die ſüdlich Verdun liegenden Sperrforts an. Die Forts werden ſeit geſtern durch ſchwere Artillerie be⸗ ſchoſſen. 5 Der Generalquartiermeiſter: v. Stein. * WTB. Großes Hauptquartier, 12. September. Amtlich. Die Armee des Generaloberſten v. Hindenburg hat die ruſ⸗ ſiſche Armee in Oſtpreußen nach mehrtägigem Kampfe voll⸗ ſtändig geſchlagen. Der Rückzug der Ruſſen iſt zur Flucht geworden. Generaloberſt v. Hindenburg hat in der Verfol⸗ gung bereits die Grenze überſchritten und meldet bisher über 10000 unverwundete Gefangene, etwa 80 Geſchütze, außerdem Maſchinengewehre, Flugzeuge, Fahrzeuge aller Art wurden erbeutet. Die Kriegsbeute ſteigert ſich fortgeſetzt. Generalquartiermeiſter v. Stein. * Der Polizeipräſident erläßt eine Bekanntmachung, wonach auf Anordnung des Ober⸗Präſidenten alle im Bezirk des 6. Armeekorps vorhandenen Benzin- und Benzolmengen für den Privatgebrauch zu ſperren ſind. Breslauer Morgen⸗Zeitung, 12. September. * Amtlich. WTB. 13. September. Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz haben die Operationen, über die Einzelheiten noch nicht veröffentlicht werden können, zu einer neuen Schlacht geführt, die günſtig ſteht. Die vom Feinde mit allen Mitteln verbreiteten, für uns ungünſtigen Nachrichten ſind falsch. In Belgien iſt heute ein Ausfall aus Antwerpen, den drei belgiſche Diviſtonen unternahmen, zurückgeworfen worden. ——.... — 2 E Eine„gemütliche“ Hochzeitsfeier. Bei einer Hochzeits⸗ feier in Aiching(Inn) gerieten mehrere Burſchen in Streit, der in eine Rauferei ausartete, bei der Meſſer, Bierkrüge und eiſerne Werkzeuge als Waffen benutzt wurden. Der Bauernſohn Georg Joachimbauer von Ofen erlitt ſchwere Hieb⸗ und Stichwunden. Auch die übrigen Beteiligten tru⸗ gen Verletzungen davon. z Blutiges Jamiliendrama. Der Bauer Adam Wirth aus Großdechſendorf(Bayern) geriet mit ſeiner Frau in Streit und droſſelte ſie, ſodaß die Frau nach dem elterlichen Haus in Klebheim ging. Am anderen Morgen machte ſich Frau Wirth mit ihrem Bruder Johann Staudigl auf den Weg nach Großdechſendorf zurück. Als beide den Hof⸗ raum des Wirth betreten wollten, wies Wirth den Stau⸗ digl aus dem Hof, wobei ſich Staudigl angegriffen fühlte und mit einer Piſtole einen Schuß abgab. Wirth wurde ſo ſchwer getroffen, daß er ſtarb. Die„Hellſeherin“ geſteht ihren Bekrug. Die gericht⸗ liche Preſſeſtelle Augsburg teilt in der Angelegenheit der Hellſeherin Anna Inderſt mit, daß die Angeklagte jetzt zu⸗ gegeben hat, den Schädel, den ſie als den des ermordeten Ludwig Brückl bezeichnet hatte, aus dem Friedhof geholt und an der Fundſtelle begraben zu haben. A Vom Affen gebiſſen. In Schöneberg im Weſterwald hatten Kinder in einem dort gaſtierenden Wanderzirkus einen Affen geneckt. Das offenbar ſehr gereizte Tier biß ſpäter eine zum Zirkusunternehmen gehörende Frau ſo heftig in den Unterarm, daß die Schlagader verletzt wurde. Benzin explodiert.— Zwei Schwerverletzte. In Nachtsheim(Eifel) wollte ein junger Mann von auswärts in der Küche eines Bekannten ſein Motorrad ausbeſſern. Anſcheinend war der Benzintank des Motorrades leck ge⸗ worden, denn das Benzin ſickerte auf den Fußboden. Als die 13jährige Tochter des Hausbeſitzers mit einer Petro⸗ leumlampe leuchten wollte, entzündete ſich das Benzin. Das Mädchen ſowie der junge Mann trugen ſchwere Brand⸗ wunden davon. Mit der Kohlenſchaufel erſchlagen. An der Fritzſtraße in Alteneſſen befindet ſich ein Schlammteich, aus dem arme Leute ſich ſogenannte Schlammkohle holen. Dort kam es zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen dem 56jährigen In⸗ validen Franz Kaßner und einem unbekannten Mann. Im Verlauf des Streites wurde Kaßner von ſeinem Gegner mit einer Kohlenſchippe über den Schädel geſchlagen und 5 blutüberſtrömt bewußtlos zuſammen, ſpäter il er ge⸗ ſtorben. 700 Fälle ſpinaler Kinderlähmung in Dänemark. In⸗ folge der Ausbreitung der ſpinalen Kinderlähmung in ver⸗ fchiedenen Teilen Dänemarks hat der Kriegsminiſter be⸗ ſchloſſen, die Herbſtmanöver abzuſagen. Nach Angaben der oberſten Geſundheitsbehörde betrug die Zahl der an ſpi⸗ naler Kinderlähmung Erkrankten in ganz Dänemark in den letzten Tagen etwa 700. i „ 48 Todesopfer der Lungenpeſt. Nach einer amtlichen Meldung iſt in dem Gebiet an der Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Sipingai und Taonan die Lungenpeſt ausgebrochen. Bis jetzt werden 48 Tote gemeldet. b Typhusepidemie im Gefängnis von Leoben. Im Gefängnis von Leoben iſt eine größere Typhusepidemie ausgebrochen. Von amtlicher Seite wird eine Mitteilung boerbreitet, nach der bisher 70 Fälle feſtgeſtellt worden ſind. Es handle ſich jedoch nur um leichtere Erkrankungen, die auf den Genuß von ſchlechtem Speiſeeis zurückzuführen ſeien. Bisher ſei kein einziger Todesfall zu verzeichnen. 5 Lolcale Nuudlocliau — Kein Bargeld zu Hauſe aufbewahren! Das Landes⸗ kriminalpolizeiamt muß bei der Bearbeitung der Diebſtahls⸗ anzeigen aus dem Landgebiet immer wieder die bedauer⸗ liche Feſtſtellung machen, daß den Langfingern oft größere Bargeldbeträge in die Hände fallen, weil das Geld in den Häuſern verwahrt und in Schränken, Betten, unter Kleidern uſw.„verſteckt“ wird. Die Berufseinbrecher kennen dieſe Verſtecke und wiſſen faſt ſtets das Geld zu finden. Die Bevölkerung muß daher wiederholt und nachdrücklichſt davor gewarnt werden, Bargeld in größeren Beträgen zu Hauſe aufzuheben. Der richtige, jedermann zugängliche Ver⸗ wahrungsplatz iſt die öffentliche Kaſſe, Sparkaſſe und der⸗ gleichen. Wer aber ſein ſauer verdientes Geld zu Hauſe im Strumpf aufbewahrt, muß damit rechnen, daß er Schaden erleidet. Außerdem ſchädigt er das Volksganze, weil er ſein Geld dem allgemeinen Geldverkehr entzteh!. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt morgen Freitag nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis- und Kontroll⸗ karten ſind vorzulegen. 2 Eine ſenſationelle Erfindung. Einer großen Verſuchs⸗ anſtalt iſt es nach jahrelanger Arbeit gelungen, einen Farbenfilm herzuſtellen, der die natürlichen Farben wieder⸗ gibt. Das Problem des Farbenfilms iſt dadurch erneut wieder lebendig geworden und verſpricht eine wirkliche Sen⸗ ſation zu werden. Dem hieſigen Palaſt⸗Theater iſt es ge⸗ lungen, dieſe Woche ſchon eine Probe dieſer Erfindung zeigen zu können. Der Farbfilm heißt:„Die Vöglein im Walde“. Dieſe Extra⸗Einlage wird zum Auftakt des Beginns der Winterſpielzeit gezeigt. Der Hauptfilm des Abends be⸗ ſtreitet Jan Kiepura und Marta E ggerth in dem neuen Ufa⸗Tonfilm:„Mein Herz ruft nach Dir“. Dem hie⸗ demnach ab ſigen Kinopublikum ſteht künſtleriſcher Genuß bevor. morgen ein großer vergeſſen! Ge aus O-Pfen en * 91 Weg gemacht ſeine Sparbüchſe zur Sparkaſſe bringen, um ſie entleeren zu laſſen, denn es wäre doch ſchade, wenn ſich noch nach Ablauf dieſer Friſt ein nicht mehr in Kurs befindliches 3⸗Mark⸗Stücd darin befinden ſollte, das ſeinen Wert verloren hat. — Warnung vor„wilden Jugendherbergen“, Der Reichsverband für deutſche Jugendherbergen weiſt darauf hin, daß häufig Klagen kämen, wonach in verſchiedenen Teilen des Reiches ungeeignete„Jugendherbergen“ einge⸗ richtet ſeien, die das Wandern verleiden. Es handele ſich in ſolchen Fällen meiſtens um Geſchäftemacher, die unter irgendwelchen Vorwänden verſuchten, Wanderer abzufangen. Auf den Landſtraßen würden Handzettel verteilt, auf denen für ſogenannte Ferien⸗ und Wanderheime mit dem Hinweis geworben werde, daß auch Nichtmitglieder Aufnahme fänden. Zum Teil würden Leute eigens zu dem Zweck beſchäftigt, Wanderer mit Ruckſack oder Tourniſter anzusprechen, und ſie in eine dieſer wilden Jugendherbergen zu weifſen. Der Reichsverband appelliert demgegenüber an die Benutzer der Jugendherbergen, ſich nicht irreführen zu laſſen. Die Jugend⸗ herbergen, die dem Reichsverband für deutſche Jugendherber⸗ gen unterſtehen, ſeien ſtets gekennzeichnet durch das weiße dreieckige Schild mit den Buchſtaben DI ß. * — Keine neuen Schulbücher für das kommende Schuljahr. Der Reichsunterrichtsminiſter Ruſt ſtellt in einem Erlaß feſt, daß ſich die Neueinführung von Schulbüchern für das Schul⸗ jahr 1935/36 jetzt nicht mehr ermöglichen laſſe, da für die Neuſchaffung von Schulbüchern von den Verlegern eine län⸗ gere Vorbereitungszeit gebraucht werde. Eine Ausnahme bilden lediglich das Volksſchulleſebuch für das 5. und 6. Schuljahr und die Fibel, weil die Vorarbeiten zur Einfüh⸗ rung getroffen ſind. Alle übrigen Schulbücher mit den Er⸗ gänzungsſchriften müſſen wie im Schuljahr 1934/35 bei⸗ behalten werden. Auch für Geſchichtsbücher iſt im allgemeinen der Weitergebrauch für das nächſte Schuljahr notwendig. Der Miniſter iſt aber damit einverſtanden, daß Geſchichts⸗ bücher, deren rſtellung ſchon weit gefördert iſt, ihm dem⸗ Brüfung vorgelegt werden, da auf dieſem Gebiet ührung neuer Bücher beſonders dringlich erſcheine. Reife Roßkaſtanien! Ueberall im Stat iet ſieh! mit dem 0 dem Schütteln Roßkaſtanien ſind nicht nur auch ein unentbehrliches nd auf der Reißinſe! ein Spielzeug für 0 Winterfutter für unſere im gehegten Rehe. Die ſtädt Ga waltung hat deshalb zwei Ankaufsſtellen für Roßkaſtan in der Stadtgärt⸗ nerei am Rennplatz und die andere auf der Reißinſel(Ein⸗ gang: Polizeiwache Strandbad) eingerichtet und bezahlt füt den Zentner 2 Mark. Im Zuſammenhang damit wird darauf hingewieſen, daß das S Früchte und deren Ab⸗ lieferung an den oben ukaufsſtellen erwünſcht iſt. Dagegen iſt das zütteln oder Abſchlagen der Kaſtanier an ſtädtiſchen Bäumen verboten. Auch ſind andere Stellen außer den beiden erwähnten nicht echtigt, von ſtädtiſchen Bäumen geſammelte Roßkaſtan zu erwerben. Helft mit am Schutz unſerer wertvollen 2 und unſeres prächtigen Wildbeſtandes, um den uns manche Stadt beneidet. Tierquälerei. In unglaublich roher Weiſe ſchlugen abends auf der Ilvesheimer aße in Feudenheim zwei Händler(Vater und So auf ein vor den Wagen ge⸗ panntes Pferd ein, das hierdurch am ganzen Körper mit Striemen bedeckt war und außerdem erhebliche Hautabſchür⸗ fungen erlitt. Die beiden Rohli 5 en Polizeibeam⸗ f in einem bei Breiſach erfolgten plötzlichen Pegelanſtieg um nahezu zwei Meter. Innerhalb der letzten 24—36 Stunden betrug der Waſſeranſtieg bei Rheinfelden und Waldshut zwiſchen 1—1.8 Meter. Die Pegelgrenze von vier Meter iſt im Oberlauf be⸗ reits überſchritten. Da der Anſtieg des Oberrheins noch nicht beendet iſt, treffen jetzt größere Flutwellen bei Kehl, Marar und Mannheim ein. Man erwartet bei Maxau einen unge⸗ fähren S ſtand von ſechs Meter, einen Pegel, der die doppelte Höhe des Frühjahrswaſſerſtandes aufweiſen wird Da inzwiſchen die Regenfälle aufgehört haben, dürfte Hoch waſſergefahr nicht unmittelbar auftreten. 32 sevielt 5 Die über unſer ene Störung kann als erledigt gelten. Wir befinden uns wieder in einem Zwiſchen⸗ hoch, das einige ſchöne Herbsttage erwarten läßt, zumal das atlantiſche Tief über dem europäfſchen Nordmeer genügend Betätigung findet.— Vorherſage: Luftzufuhr aus Oſten, örtliche Morgennebel, untertags vorwiegend heiter, wieder wärmer. Neue Stoffe Die Fragen der Rohſtoffverſorgung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft werden zurzeit allenthalben eingehend erörtert. Häu⸗ fig greifen dieſe Erörterungen allerdings auf die Erfah⸗ rungen mit der Erſatzwirtſchaft im Weltkrieg zurück, und es klingt aus dieſem Grunde häufig die Sorge hindurch, als kämen wir wieder zu einer Verſorgung des deutſchen Vol⸗ kes mit ungenügenden Erſatzſtoffen. Bei dieſem Stand der Dinge iſt es beſonders intereſſant, einmal wirklich zu ſehen, was die Technik heute in der Herſtellung neuer Stoffe aus heimiſchen Quellen zu leiſten im Stande iſtt. Der Zufall bot mir Gelegenheit dazu, als mich kürzlich ein Bekannter aufforderte, ſeinen Anzug zu begutachten. Der Stoff unterſchied ſich in nichts von anderen Wollſtoffen, fühlte ſich weich an, war ſchön in der Farbe; umſo über⸗ raſchender war es, zu hören, daß er etwa zur Hälfte aus Buchenholz beſtand. Dieſes hatte natürlich den Umweg über die chemiſche Aufſchließung machen müſſen und war dann als Kunſtfaſer mitverſponnen und verwebt worden. Der Schneider, der dieſen Stoff verarbeiten ſollte, hatte ſich zu⸗ erſt, als er davon hörte, mit allen Mitteln zu wehren ge⸗ ſucht, aber der Auftraggeber hatte auf ſeinem Willen be⸗ ſtanden, und als der Stoff kam, war der Handwerker ganz begeiſtert davon, wie gut er ſich verarbeiten und bügeln ließ. Auch ein tüchtiger Regenguß hatte dieſem„Buchen⸗ anzug“ nichts anhaben können. 5 a Die Unterhaltung über dieſe neuen Stoffe, die Technik und Chemie erſt in den allerletzten Jahren ſchaffen gelernt haben, führte vom Wollſtoff zum Leder, einem Stoff alſo, den wir heute noch in großen Mengen einführen müſſen. Dem Träger des Buchenanzugs waren Lederproben vor⸗ gelegt worden: Boxkalf, Chevreau und ein Wildleder für Handſchuhe. Auch dieſe„Leder“ waren künſtliche Erzeug⸗ niſſe, die ſich ſelbſt bei genaueſter Betrachtung nicht von Naturleder unterſcheiden ließen. In den Vereinigten Stag⸗ ten, einem Lande, das nicht, wie wir, mit Einfuhrſchwierig⸗ keiten zu kämpfen hat, iſt man dabei, Schuhe ſür den täg⸗ lichen Gebrauch aus diefen Kunſtledern herzuſtellen, ein Zeichen dafür, daß es ſich nicht um minderwertigen Erſa ſondern eben um einen neuen Stoff handelt. Auch Bind⸗ faden hat man aus Kunſtfaſer herzuſtellen gelernt. Hier be⸗ ſtand vor einiger Zeit, noch die Schwierigkeit, daß die Fe⸗ ſtigkeit des Fadens abnahm, wenn er feucht wurde; auch das hat man bereits überwunden. Man braucht alſo an die neuen Stoffe, die wir in näch⸗ ſter Zeit häufiger auf dem Markt finden werden als his her, nicht mit Mißtrauen heranzugehen, genau ſo wenig, wie man das getan hat, als der Fernſprechhörer plötzlich aus Kunſtſtoff hergeſtellt wurde. In der Erzeugung von Kunſtſtoffen iſt die Technik heute weiter als vor nunmehr faſt 20 Jahren im Weltkrieg. Preisfeſtſetzung für Kartoffeln „Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: 5 Die im Rahmen der Abſatzregelung von Kartoffeln feſt⸗ geſetzten Preiſe für Speiſekartoffeln lauten wie folgt: Für die Zeit ab Montag, den 10. September 1984, bis auf weiteres beträgt der Mindeſtpreis für Kartoffeln, der nicht unterſchritten werden darf, innerhalb der Landeshauern⸗ ſchaft Baden 2.50 Mark je Zentner. Es werden bezahlt: für weiße Speiſekartoffeln 2.55 Mark je Ztr. für rotſchalige Speiſekartoffeln 2.55 Mark je Itr. für blauſchalige Speiſekartoffeln 2.55 Mark je Itr. für gelbfleiſchige Speiſekartoffeln(In⸗ duſtrie⸗ und ähnliche Sorten) 2.80 Mark je Itr. Dieſe Preiſe ſind gültig für Speiſekartoffelkäufe beim Erzeuger, ab Hof des Erzeugers bezw. ab Verlade⸗Vollbahn⸗ ſtation des Erzeugers. a Ich halte daher einen Kleinhandelspreis von 45 Pfennig le 10 Pfund für gelbe Speiſekartoffeln für angemeſſen und bei Verkäufen unter 10 Pfund einen Preis von 5 Pfennig je Pfund. Für Lieferungen an die ſtädtiſchen Verbraucher fei Keller durch den Erzeuger auf Grund von Schlußſcheinen, den Großhandel, Landw. Genoſſenſchaften, Zwiſchenhandel und Kleinhandel halte ich einen Preis von 3.80 Mark je Zentner für angemeſſen. Dieſe vorgenannten Preiſe werden unter der Voraus⸗ etzung normaler Verhältniſſe bis zur Beendigung der Speiſe⸗ artoffelernte beſtehen bleiben. Dieſe Preiſe können alſo dem Geſchäft während der Hauptverkehrszeit mit Speiſekar⸗ toffeln im September, Oktober und November heute ſchon zugrunde gelegt werden. Für die ſpätere Zeit iſt vorgeſehen, die durch Einlagerung und Einmieten entſtandenen Mehr⸗ koſten in der ſpäteren Preisfeſtſetzung zu berückſichtigen, ſo daß kein Grund vorliegt zwecks Vermeidung dieſer Koſten die Kartoffel voreilig abzugeben und dadurch den Markt in Verwirrung zu bringen. Die Krebsbekämpfung Keine voreiligen Hoffnungen!— Eine amtliche Erklärung. Der Präſident des Reichsgeſundheits⸗ amtes, Prof. Reiter, erläßt folgende Erklärung: In Nr. 34 der ärztlichen Wochenſchrift„Die medizini⸗ ſche Welt“ vom 25. Auguſt iſt eine Abhandlung von Dr. W. von Brehmer erſchienen, die durch die Behauptung der Entdeckung des Krebserregers allgemein größtes Auf⸗ ſehen erregt und in der geſamten Tagespreſſe Anlaß zu zahlreichen Aeußerungen teils zuſtimmender teils ablehnen⸗ der Art gegeben hat. Die Mitteilungen Herrn von Brehmers ſind geeignet, Beunruhigung in die Bevölkerung zu kragen und in un⸗ verantwortlicher Weiſe unbegründeke Hoffnungen zu er⸗ wecken. Eine amtliche Nachprüfung der Angaben des Herrn von Brehmers muß beſchleunigt durchgeführt werden und wird zeigen, ob die von ihm mitgeteilten, allen bisherigen mikro⸗ biologiſchen Erfahrungen widerſprechenden Befunde etwas tatſächlich Neues bieten, oder auf techniſchen Fehlern und irrtümlichen Deutungen beruhen. Bis das Ergebnis dieſer Nachprüfung vorliegt, empfiehlt ſich eine durchaus zurückhaltende Stellungnahme den Angaben und Befunden des Herrn von Brehmers ge⸗ genber, die von allen auf dem Gebiete der Krebsbe⸗ k fung und Krebshehandlung beſonders erfahrenen bereinftimmend ſtark bezweifelt oder vollkommen Verſammlungs⸗ Kalender. Deutſches Jungvolk. Infolge zahlreicher Scharlach⸗Erkran⸗ kungen muß der Dienſt verlegt werden. Nächſter Fähn⸗ leindienſt am Dienstag, den 25. September, 6 Uhr, an den Planken. Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Heute abend Training aller Aktiven. Morgen Freitag abend halb 9 Uhr wichtige Mitglieder⸗ und Spieler⸗Verſammlung. 5 Nach dem Erlaß des D. F. B. müſſen alle Spieler, die an den diesjährigen Verbandsſpielen teilnehmen, ver⸗ pflichtet werden, Dieſe Verpflichtung wird in der morgigen Verſammlung vorgenommen. Alle Aktiven müſſen daher anweſend ſein. b Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden gebeten, wegen vorliegender wichtiger Punkte ebenfalls vollzählig anweſend zu ſein. In Anbetracht des bevorſtehenden Beginns der Ver⸗ bandsſpiele wird alles erwartet. Der Vereinsführer. GSammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ U. Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Winterſaatgetreide müſſen bis ſpäteſtens Samstag dieſer Woche gemacht werden. Der Vorſtand. 2 Zimmer für Bürozwecke mit ſep. Eingang zu vermieten. Räheres in der Geſchäftsſt. ds. Bl. Neue Küchen Büfett m. eingeb. Uhr, Kühl schrank und reichh. Innen- Ausstg,, m. Tisch, 2 Stühlen, u. 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Acaadoddadddooddodooddoododddoddoddoododocacdaddodz 1934 00 36 Nr. dag! usg uf jon pu uuf ohuel gun mphnogog ze a „n uescpea ted u Ich— gussdnueb cpu gegn“ „op pod dn dean e“ eign!s inv biloz uoßupgz dag gue agp di epi ung„ig“ „usq ug inppfeduieuig inuscze acpru æpou 918 Hog“ Juupdleg oi eva„e unz6“ „ébaoubſch ueuugz uejvul icpru uebnſz aufem eic unzvm 918 uolligz“ mol bunuofegz zee nu aan] gun ze eco:„Fugunzbieun— oli; „— Mompphpppu qivg uv Uusphunas ur ei unehicp gjva— biqupzlog vl zjelpem usbnjz leahs pnaasnizß dec— bifge bea 4e— uon zugz ne udbuggguseuig pnagsniz uespen ug mpuque allo h e ehe ene“ elle en ue„uebnzz das“ „eil 1c uolleaf spgz“ Meliemezga qupg on len„in oi 4 65 — ppheqn eiu dog r— blu 165 5— 1156“ 5 Mol espe po gun feluigz Bunbemogz us biaingedun zauie uu ei lava cifgajch gplasgnuig uur n ne quelnzck eg nd zig. uda zul gg inge fleinda Luvpb ava dic Icpiu ulh bupjab 8 lego ueguejnego di epd obus eipnlasa Al zugelos ⸗yhane janig usg ui billy zeqnusbebs 61 00 01152185 ezgnjb uebuvgz dig ag: gra Pialje ol oſpu gun us ⸗vlpcd ulne ol uusg nefbofeblnv oinog cpi onanl 18 Jelellvic zeag zda uenvpch un zedeiq vjnſan voc gol odo uequebjollnvarg uz 11 aolofduvane ur zogen uezeguv ud nu snobguoßß 800 115 ushnaqn us unu goueb gun ſpoglog adbuvag uebulpr meu uda auzunlur ou enn dig Ipo gungch ueg deqn usg ⸗Uvgech zulez nv chi aun usgunleb segung nnd uehob aao open sv an! ugenvgegß soſpülgg uss jvuufe Icli oh did Inv cnanzniaun azeugo vnn vaapogg Mul eignen le eee ht ehe gachl „egi user aufe oho zn Ipplegur age pon inu susbzegsbuh bung usgnagplugeepp seufel uennſch dig sv öh e eee ih e ehen ee ehen udbnane usugcpl uud bono di uus gun usuapacplne ⸗uv ujnlan vnc usuuobog ohh ad noc usgupglaea ⸗Ule cpu snocpang ꝙæpnaqinzz ug zu dog sudo sbagg! 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Mit einem Ruck ſprang er in die Höhe und ſchlug ſich vor die Stirn. „Oh! Verzeihen Sie mir einen Augenblick, Signora!“ Mit wenigen Sätzen, einer Gemſe gleich, ſprang er die ſteile Treppe hinauf auf die Straße, wo zwei Damen ſei⸗ ner harrten. Es waren eine ältere und eine jüngere, an⸗ ſcheinend Mutter und Tochter. Wer mochte das nun wieder ſein? Der Mann hat ja alle Tage neue Bekanntſchaften und neue Freundinnen, dachte Maria Arſula, die Störung unliebſam empfindend. Während ſie ſich eifrig über ihre Staffelei beugte, und mechaniſch einige Striche zog, flog zuweilen ein verſtohle⸗ ner Blick nach oben. Sie ſah Virgilio neben den Damen ſtehen und ſehr lebhaft, ja, faſt erregt mit ihnen ſprechen. Verſtehen konnte ſie kein Wort. Endlich kam er wieder herunter und machte ein reſig⸗ niertes Geſicht. „Das waren die beiden Damen, die mich geſtern auf dem Schiff einluden,“ erklärte er ihr und ſetzte ſich auf ſeinen Platz.„Ich hatte ihnen verſprochen, dieſen Tag mit ihnen zuſammen in Brunnen verbringen— ſie woh⸗ nen in Morſchach— und weil ich das vergeſſen habe, zür⸗ nen ſie mir und ſchwören mir ewige Feindſchaft.“ Ein ſeltſames, unverſtandenes Gefühl beſchlich Maria Arſula bei dieſen Worten, in denen ſich Erregung und Unmut vereinten. „Aber bitte, Signore, das können Sie doch noch nach⸗ holen,“ ſagte ſie ſchnell.—„Laſſen Sie ſich durch mich nicht zurückhalten— ich dispenſiere Sie gern.“ Virgilio horchte auf. Was war das?— welcher ſelt⸗ ſame Unterton klang durch ihre Stimme? „Nein“ entſchied er,„ich bleibe hier bei Ihnen. Glau⸗ ben Sie, Signora, Virgilio ließe ſich tyranniſieren?“ Ich meinte nur,“ erwiderte ſie leichthin,„und glaubte“ ſte ſtockte und lenkte ſchnell ab.„Von dieſen Damen haben Sie mir übrigens noch nie erzählt, Signor.“ „Sie ſind auch erſt ſeit einigen Tagen hier, aber mir vom vorigen Jahre bekannt,“ antwortete er. „Wie viele Freundinnen Sie doch haben! Faſt jeden Tag höre ich von neuen.“ Er lachte und zuckte die Achſeln. „Es iſt nicht meine Schuld.“ „So— weſſen denn?“ „Signora, glauben Sie es mir doch,“ verteidigte er ſich, „ich weiß nicht, was die Frauen an mir finden. Ich habe zu Hauſe meinen Spiegel genommen und mich darin be⸗ trachtet, ja ſtudiert Zug um Zug— ich entdecke nichts Be⸗ ſonderes an mir. Aber es reizt mich, zu ergründen, womit ich dieſes Feuer entfache.— Signora, Sie als Künſtlerin, Malerin, müſſen es wiſſen— ſagen Sie mir, was Sie da⸗ zu veranlaßt hat, mich zu malen“ ſchloß er leidenſchaftlich. Sie ſchnippte ſpöttiſch mit den Fingern nach ihm hin: „Bilden Sie ſich nur darauf nichts ein. Es war eine Laune von mir— eine Künſtlerlaune— weiter nichts.“ „Weiter— nichts?“ „Nein— Sie hörten es ja.“ Sie machte ſich wieder an ihrem Bilde zu ſchaffen und wandte ſich nicht nach ihm um. Da kam das Glaockenzeichen, das die Hotelgäſte zur Mittagstafel rief. Maria Arſula erhob ſich und machte ihm eine ſcherz⸗ hafte Verbeugung, ihn damit einladend. Er folgte ihr in einiger Befangenheit und Verlegen⸗ heit, denn er wußte es im voraus, daß ſich aller Aufmerk⸗ Allerdings erregte es einiges Aufſehen, ats die junge hübſche Frau Staatsanwalt mit ihrem„Verehrer“, dem ſchönen Italiener, den Speiſeſaal betrat und er an ihrer Seite ihres Gatten Platz einnahm. Man wandte die Köpfe nach ihnen und machte leiſe Bemerkungen zu ſeinen Nachbarn hin. Maria Arſula ließ ſich dadurch in ihrer Anbefangen⸗ heit nicht ſtören. Sie beherrſchte die Situation vollkommen. Auch Virgilio zeigte ſich gewandt und ſicher, nachdem er die erſte peinliche Regung glücklich überwunden hatte. Maria Urſulas Nähe, ihre Anmut und Lieblichkeit, ihr prickelndes Weſen und beſtrickendes Lachen wirkten auf ihn, wie der Genuß von Champagner. 5 Sie ſchrieb den erhöhten Glanz in ſeinen Augen der Wirkung des Weines zu und animierte ihn immer wieder zum Trinken. Nach Tiſch wollte ſie ſeine Augen malen. Als ſie ihn aber nach dem Eſſen um eine kleine Sitzung bat, zögerte er. „Ich verſprach, nach Axenſtein zu kommen“, „Nach Axenſtein?“ fragte ſie verwundert, während es fee heiß nach ihrem Herzen ſchoß,„wem? der Kom⸗ teſſe?“ „Dann will ich Sie nicht zurückhalten und nicht wieder Anfrieden zwiſchen Ihnen und ihren Freunden ſtiften“ meinte ſie anzüglich. Es lag etwas in dem Tonfall ihrer Stimme, was ihm das Blut jäh zum Herzen trieb. Eine Art Triumph, Sie⸗ gesfreude durchzog wie ein Feuerſtrom ſeine Seele. „Ich darf die Komteſſe nicht vernachläſſigen“, ſagte er wie entſchuldigend. Sie zuckte zuſammen und entgegnete verletzt: „Daß Sie um meinetwillen jemanden vernachläſſigen, liegt weder in meinem Wunſch noch Willen und ich bedau⸗ ere, Ihre koſtbare Zeit bisher ſo ahnungslos für mich in Anſpruch genommen zu haben.“ Es gab ihm einen ordentlichen Ruck über ihre Emp⸗ findlichkeit: „Sie wollen mich mißverſtehen, Signora—“ „Durchaus nicht“, ſchnitt ſie ihm jede weitere Ent⸗ ſchuldigung ab.„Gehen Sie nur—“ „Gut— ich gehe“, brauſte er jetzt auf. Er wandte ſich kurz und ſchritt dem Ausgang zu, und ſie blieb mit widerſtreitenden Empfindungen zurück. Was war das nur geweſen, vorhin? Was hatte 7 bis dahin ſo ſchöne Harmonie mit dieſem Manne plötz ich geſtört? Seine Abſage allein? Die konnte ſie doch nicht ſo kränken. Was war die tiefere Urſache zu dieſer kleinen Verſtimmung geweſen? Es war etwas Unklares in ihr, das ſie peinigte, ein unbehaglicher, ſie quälender Zuſtand, dem ſie auf irgendeine Weiſe gern ein Ende bereitet hätte. Was zwiſchen ihm und ihr ſtand, mußte beſeitigt werden. Sie ging in ihr Zimmer, ſetzte ſich an das Fenſter und beobachtete den gegenüberliegenden Morſchachbahnhof, Virgilio mußte bald vorbeikommen, da er nach Axenſtein wollte. Sie beſchloß, ihn anzurufen, freundlich zu begrü⸗ ßen und zu tun, als ob nichts geſchehen wäre. Hinterher war dann alles wieder gut und im alten Geleiſe. So wartete ſie mit heimlicher Ungeduld. Endlich, im letzten Augenblick, als der Zug ſchon ab⸗ gehen ſollte, kam er in Haſt und eilte, ohne ſich umzuſehen, auf den Bahnhof. 8 Das war eine bittere Enttäuſchung für ſie, die ſie mit brennendem Weh erfüllte. Bis tief in die Nacht hinein lag ſie noch wach und horchte, ob nicht ſein Jodler ihr wie ſonſt ſeine Rückkehr anzeigte; aber es blieb alles ſtill. Nun beſchloß ſie, nicht mehr an ihn zu denken. Deſſenungeachtet ging ſie am nächſten Morgen wieder mit ihrer Staffelei in den Garten. Zum Malen kam ſie jedoch nicht. Es war eine ſtarke Anluſt und Anraſt in ihr. Alle Augenblicke ſah ſie hinauf nach der Straße oder gera⸗ deaus zum Eingang des Gartens. Die Zeit, wo er ſonſt zu kommen pflegte, verſtrich. Endlich— das Blut ſchoß ihr jäh zum Herzen— tauchte ſeine weißgekleidete Geſtalt oben an der Straße auf. Er lüftete grüßend ſeinen Panama, blieb aber ſtehen, als erwartete er erſt ihre Aufforderung, in den Garten zv kommen. Als dieſe nicht erfolgte, ſie ſich vielmehr nach kurzen Gegengruß wieder über ihre Arbeit beugte, ſtieg er kur⸗ . ſamkeit bei der Tafel auf ihn wenden würde. zerhand hinunter.(Fortſetzung folgt.) Die Am GF (Schluß)„„ In der einige Tage ſpäter ſtattfindenden Generalver⸗ ſammlung wurde Vollrad faſt einſtimmig gewählt. Die we⸗ nigen Stimmen, die gegen ihn abgegeben worden waren, fielen nicht ins Gewicht. Als die Herren des Vorſtandes zu Vollrad gingen, um ihm den Beſchluß mitzuteilen und ihn zu bitten, ſeine Ver⸗ zichtleiſtung zurückzunehmen, ſtießen ſie auf energiſchen Widerſtand. Alle Ueberredungsverſuche der Herren prallten an ſeinem Starrſinn ab und ſchließlich kehrten ſie unver⸗ richteter Sache heim.—— Felizitas Mangold erſchrak, als ſie es erfuhr. Sie hatte gehofft, er würde ſich umſtimmen laſſen. Nun er feſt blieb, überkam ſie ein Gefühl der Scham und Reue. Trug ſie nicht die Hauptſchuld— hatte ſie nicht die ganze Sache ein⸗ gefädelt und ihm das Leben und Wirken im Chor ſo ſauer wie möglich gemacht? And warum hatte ſie es getan? Um Zöllner die Stelle zu ſichern, über deſſen wahren Cha⸗ rakter ihr jetzt erſt ein Licht aufgegangen war?—— Nein, das war's nicht allein. Es hatte ſie von Anfang an etwas in Vollrads Weſen ihr gegenüber gereizt—— ſie wußte es nicht beim Namen zu nennen, aber es war da⸗ geweſen. War es ungenügende Beachtung ihrer Perſon — sprach hier wieder ihre törichte Eitelkeit?—— Sie wurde ſich auch jetzt nicht darüber klar, aber es ging etwas in ihrer Mädchenſeele vor, was ſie ſchmerzte und zu gleicher Zeit beglückte. Ein harter Kampf ſpielte ſich in ihr ab, der zu einem ganz ſeltſamen Reſultat führte.—— Wenige Tage ſpäter, gerade als Vollrad zum Ausgehen bereit, die Tür ſeiner Wohnung öffnete, ſtand Felizitas Mangold ihm gegenüber. „Fräulein Mangold— zu wem wünſchen Sie?“ fragte er beſtürzt. „Zu Ihnen.“ „Zu mir?— Bitte, wollen Sie eintreten,“ ſagte er höflich und ließ ſie voran eintreten. „Herr Vollrad—— ich komme als Beauftragte un⸗ ſeres Chores,“ fing ſie mit leicht bebender Stimme und ohne alle Umſchweife an. Er ſchob ihr einen Seſſel hin und ſie ließ ſich darauf nieder. „Sie haben ſich geweigert, die Dirigentenſtelle anzu⸗ nehmen?“ fuhr ſie fort. „Allerdings,“ gab er zur Antwort.„Ich glaube, es es Ihnen vor dem Konzert ſchon geſagt zu haben.“ „So ſagten Sie.“ „Aber Sie hielten es für leere Worte.“ „Nicht doch— ich glaubte nur, daß die Erfolge, die glänzende Kritik und die— Bitten des Vorſtandes Sie umſtimmen würden— daß Sie——“ „Eine Wetterfahne ſind,“ beendete er den Satz. „Herr Vollrad,“ fiel ſie ihm bebend ins Wort. „Nun—— was ſonſt?“ fragte er. Sie krampfte die Hände im Schoß zuſammen.„Ich weiß, daß ich die Hauptſchuld an Ihrer Weigerung trage—— „Alſo, bitte „Laſſen Sie mich ausreden.— Ich will Ihnen offen bekennen, daß ich einen Anſchlag gegen Sie geplant hatte.“ „Das wußte ich längſt,“ unter brach er ſie von neuem. Sie zuckte leicht zuſammen, beherrſchte ſich aber ſchnell. „Die Gründe will ich Ihnen jetzt nicht auseinander⸗ ſchay ſie tun auch nichts zur Sache. Was im Konzert ge⸗ „War nicht Ihr Wunſch und Wille.“ „Doch—— er war es— ich war anderer Meinung geworden.“ „Sehr intereſſant— doch, wozu sagen Sie mir das jetzt?“ „Weil ich Sie bitten will— Ihren Widerſtand aufzu⸗ geben und die Dirigentenſtelle anzunehmen.“ „Ah,“ machte er überraſcht und dabei zuckte es wieder ſpöttiſch um ſeine Mundwinkel.„Glauben Sie wirklich, ſtürzlerin * 1 daß ich Luſt hätte, mich von den Launen einer Frau bald heben, bald ſtürzen zu laſſen?“ d; e Sie war tief erblaßt. Er ſah es und wollte wohl ſeine ſchroffen Worte mildern, denn er fügte freundlicher hinzu: „Ich danke Ihnen für Ihre gute Abſicht, aber—— ſie kommt zu ſpät.“ „Nein— nein, ſie darf nicht zu ſpät kommen,“ rief ſie jetzt leidenſchaftlich und ſprang auf. Er hatte die ruhige Felizitas noch nie ſo geſehen.„Sie hat⸗ ten mich beleidigt, durch Ihre ganze Art mir gegenüber von Anfang an—! fuhr ſie erregt fort.„Sie haben mei⸗ nen Stolz und meine Eitelkeit aufs Empfindlichſte ver⸗ letzt— ich hielt Sie für einen Eindringling— wollte die Dirigentenſtelle für einen anderen ſichern— kurz— ich war blind, ging Irrwege— ja, mein Gott, was ſoll ich Ihnen denn noch alles ſagen, um Sie zu überzeugen?“ „Wovon?“ fragte er und trat einen Schritt näher. Er lächelte, diesmal nicht ſpöttiſch; es hatte etwas ei⸗ gentümlich Weiches, dieſes Lächeln. „Leben Sie wohl,“ rief ſie ſchnell und wandte ſich der Tür zu. „Bleiben Sie noch—— ich bitte.“ Sie ſtand ſtill. Ihre Bruſt hob und ſenkte ſich in ſchnel⸗ len Atemzügen. „Sie ſagten vorhin, Sie wären ſchuld an der Geſchichte.“ „Ja— und— ich gäbe wer weiß was darum, wenn ich alles ungeſchehen machen könnte.“ „Felizitas——“er ſtreckte plötzlich beide Arme aus, „ſo gib dich mir und alles iſt gut.“ Er faßte ſie an ihren Händen und zog die nur ſchwach Widerſtrebende an ſeine Bruſt. Hier ruhte ihr Kopf minu⸗ tenlang regungs⸗ und willenlos. Da beugte er ſich herab und küßte ſie auf die friſchen, roten Lippen, leidenſchaftlich 15 innig. Sie duldete es, zuletzt erwiderte ſie ſeine Küſſe ogar. 8 Endlich erwachte ſie aus dem Rauſch und machte ſich erſchrocken aus ſeinen Armen frei. Ihre Wangen glühten. So ſtand ſie vor ihm, ein Bild holder Scham und Ver⸗ wirrung. Das war die hochmütige Felizitas Mangold nicht mehr, das war ein Weib, welches liebt und welches die Tatſache, zu dem geliebten Manne gegangen zu ſein, de⸗ mütigte und niederdrückte. Was mußte er von ihr den⸗ ken? Er wußte ja nicht, daß ſie erſt hier zur Erkenntnis ihrer Liebe gekommen war. Dieſer Gedanke ſchmetterte ſie nieder und ertötete jedes Glücksgefühl in ihrer Bruſt. Vollrad merkte nicht, was in ihr vorging. Er zog ſie glückberauſcht von neuem an ſich. Nun fand ſie den Mut, ihm zu geſtehen, daß ſie nicht gekommen wäre, wenn ſie ihre Liebe ſchon vorher er⸗ kannt hätte. „Das glaube ich,“ erwiderte er und küßte ihre Hände, zaber nun laſſe ich dich nicht eher fort, bis du mir geſagt haſt, daß du meine liebe Frau werden willſt.“ Da zuckte es ſchelmiſch um ihren Mund: „Ich werde— nur die Frau des— Dirigenten der Harmonie,“ ſagte ſie. „O,“ machte er überraſcht,„das iſt ja eine ſeltſame Bedingung. Man will alſo nur„Frau Dirigentin“ ſein!“ „Heinz,“ bat ſie und ſah ihn mit einem Blick voll in⸗ niger Liebe an. Er verſtand ſie. i „Du ſollſt deinen Willen haben, kleine Eitelkeit.“ „Liebſter——— „Halt—— nur möchte auch ich zuvor eine Bedingung ſtellen.“ „Welche?“ fragte ſie leiſe. „Daß ich auch— im Hauſe Dirigent werde—“ „O du——“ „Und daß gewiſſe kleine Hände mich nie mehr ſtürzen wollen.“ Ihre Antwort erſtarb in einem heißen Kuſſe.