ihm 18 Sn aanhahiaun pc used * e ee ane S Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 9go mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 Fages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fe nſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34, Jahrgang Von Staat zu Staat der Reichsaußenminiſter für Verſtändigung ohne kom⸗ plizierte Paktſyſteme.— Volktsumspflege iſt kein Impe⸗ rialismus. Stuttgart, 13. Sept. Einen Höhepunkt der Veranſtaltung im Rahmen der „Stuttgarter Feſtwoche“ bildete die feierliche Eröffnung der Zahreshauptverſammlung des Deutſchen Auslandsinſtituts im großen Saale des Hauſes des Deutſchtums. Der Vor⸗ ſizende, Oberbürgermeiſter Strölin, eröffnete die Haupt⸗ verſammlung mit einer Anſprache. Er teilte mit, er habe an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Bitte ge⸗ richtet, die höchſte Auszeichnung des Deutſchen Auslands- inſtituts, den„Deutſchen Ring“, der einſt dem ver⸗ ewigten Reichspräſidenten verliehen war, entgegenzuneh⸗ men und fortan ſelbſt zu tragen. Unter dem Beifall der Verſammlung gab er bekannt, daß der Führer und Reichs⸗ kanzler, der in ſeinem Lebensgang ſelbſt aufs ſtärkſte mit dem Auslandsdeutſchtum verbunden iſt, ſich bereiterklärt habe, den„Deutſchen Ring“ des Inſtituts/ anzunehmen. Er verlas darauf das an den Führer und Reichskanzler ge⸗ richtete Telegramm. Im Verlauf der Tagung hielt Freiherr von Neurath eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Wir Deutſchen im Reich haben es gegenüber unſeren Brüdern und Schweſtern im Ausland verhältnismäßig ſehr leicht. Wir ſind ſeit dem großen Umbruch des vorigen Jah⸗ res ein innerlich geſchloſſenes, feſt gefügtes, von einem ein⸗ heitlichen Willen beſeeltes Volk, das unter der ſtarken Führung ſeines Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler ſteht. Die Tage von Nürnberg, die ſoeben verklungen ſind, haben uns un daller Welt hierfür wieder einen erhebenden Beweis erbracht. Gewiß iſt dem deutſchen Volk und Reich ſeine Behgup⸗ kung inmitten fremder Völker und Staaken keineswegs leicht gemacht. Aber wir können die großen außenpoliti⸗ ſchen Aufgaben, die uns bevorſtehen, wagen, in dem iiche⸗ ten Bewußtſein, daß die Erhaltung unſerer völkiſchen e nicht bedroht iſt und daß ſie uns niemand nehmen ann. Ganz anders unſere Volksgenoſſen im Ausland, ins⸗ beſondere die außerhalb der Reichsgrenzen lebenden deutſchen Volksgruppen. Sie müſſen täglich ſchwer um die Erhaltung deſſen ringen, was uns im Reich ohne weiteres ſichergeſtellt iſt, und was auch ihnen gleich uns das teuerſte und das für die Erhaltung ihrer Exiſtenz wichtigſte iſt, nämlich die Wahrung der von den Vätern ererbten Sprache, Religion, Sitte und Kultur. Was iſt natürlicher, als daß ſie zugleich den geiſtigen Austauſch mit dem deutſchen Volke in der Heimat dauernd geſichert wiſſen möchten? Und doch müſſen wir immer wieder die Erfahrung machen, daß die Ideen, die wir in dem Volkskumsgedanken verkörpert ſehen, von fremden Völkern vielfach nicht nur nicht verſtanden, ſondern abſichtlich mißverſtanden und falſch ausgelegt werden. Das Volk, die Gemeinſchaft derer, die gleichen Blutes, gleicher Sprache und gleicher Geſinnung ſind, iſt das Na⸗ turgegebene und Weſentliche, von dem der Nationalſo⸗ glalismus ausgeht. In dieſem Sinne hat, wie Sie alle wiſſen, der Führer und Reichskanzler zu wiederholten Malen betont, daß unſerer heißen Liebe zum eigenen Volk die Achtung vor fremden Völkern gegenüberſteht. Daraus geht klar hervor, daß die Erhaltung und Jör⸗ derung des deulſchen Volkstums, wie ſie der Nationalſozia⸗ liomus will, nichts mit Imperialismus zu kun hat. Sie ver⸗ krägt ſich vielmehr durchaus mit den Rechten und Inkereſ⸗ ſen anderer Völker. Das deutſche Volk will jedenfalls nicht anderes als dies: mit fremden Staaten in Frieden leben und mit fremden 1 friedliche und freundnachbarliche Beziehungen un⸗ erhalten. Gegen bedenkliche Paktſyſteme Die beſonderen Methoden der Friedensſicherung, wie ſie 0 jetzt von gewiſſen Regierungen empfohlen und ver⸗ ucht werden, können wir freilich nicht gutheißen. Gerade weil wir den Frieden wollen, können wir nicht komplizierten und bedenklichen Vertragsſyſtemen zuſtimmen, die aus machtpolitiſchen Tendenzen geboren, nur den Krieg gegen en Krieg vorbereiten wollen, und nach unſerer Anſicht nicht zun Entſpannung der Lage beitragen. Was wir wünſchen und anſtreben, iſt die aufrich⸗ tige Verſtändigung von Staat zu Staal, ohne Bündniſſe und Bündnisgruppen, die offene Ausſpra⸗ über entgegenſtehende Intereſſen auf der Grundlage ge⸗ genſeitiger Achtung und der Gleichberechtigung. Die Saarfrage a Wenn wir heute die große Idee des deutſchen Volks- ums feiern, richten ſich unſere Gedanken von ſelbſt auf die Frage, die jetzt in beſonderem Maße das ganze deutſche ol bewegt und in naher Zeit zur Entſcheidung kommen 2 0 Die Saarfrage. Künſtlich durch den Verſailler Ver⸗ trag geſchaffen, hat ſie 15 Jahre kerndeutſche Volksgenoſſen außerlich von uns getrennt und zugleich die politiſchen Be⸗ bebungen zu unſerem weſtlichen Nachbar belaſtet. Der evorſtehenden Neuordnung dieſes Zuſtandes ſehen wir mit ruhiger Zuverſicht entgegen. Freitag, den 14. September 1934 iſt doch die Entſcheidung in die Hände der Bevölkerung ſelbſt gelegt, die am 13. Januar die einfache Tatſache bekunden wird, daß ſie deutſch iſt. Gewiß wird noch eine Reihe von Fragen im Zuſam⸗ menhang mit der Beendigung des gegenwärtigen Saarregi⸗ mes zu regeln ſein. Aber es ſindtechniſche Fragen, die das politiſche Grundproblem und deſſen Löſung nicht berühren und zu Schwierigkeiten ſchon deshalb nicht führen dürfen, weil der Vertrag ſelbſt die klaren Richtlinien für die Regelung enthält. a Auf Grund der Abſtimmung unſerer kreuen deukſchen Saarbevölkerung und in Ausführung der verkraglichen Beſtimmungen wird zu Beginn des nächſten Jahres das Sdargebiet ohne Beſchränkungen der deulſchen Souveräni⸗ kät, für die der Vertrag keine Handhabe bietet, mit dem Vakerlande endlich wieder vereinigt werden. Tagesbefehl an die S2 Der Chef des Stabes, Lutze, hat folgenden Tagesbefehl an die SA erlaſſen: Nach den erhebenden Tagen von Nürnberg danke ich allen SA⸗Führern und SA⸗Männern, vor allem aber auch dem Aufmarſchſtab und Feldjägerkommando für ihre Lei⸗ ſtung und Hingabe. Nürnberg war die Konzentration unſeres Willens und Glaubens, eine unvergleichliche Demonſtrierung des ge⸗ einten nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Darüber hinaus aber waren die Tage von Nürnberg Beweis und Zeugnis für die Diſziplin, den Opfer⸗ geiſt und die kräftige Dienſtauffaſſung der SA Sie hat ihre Leiſtung gezeigt beim Appell, den beiden gro⸗ ßen Märſchen, draußen im Zeltlager und bei den Fahrten in die Stadt der Parteitage. Beſondere Anerkennung ver— dient dieſe Leiſtung, weil organiſatoriſche, umfangreiche Vorarbeiten in kürzeſter Zeit infolge der Ereigniſſe des 30. Juni vollbracht werden mußten und der neue Stab erſt wenige Wochen in Tätigkeit ſteht. Wie in Nürnberg die SA Schulter an Schulter ſtand und matſchierte mit den übrigen Organiſationen der Partei, ſo wollen wir in gleicher Kraft und Hingabe, im gleichen Willen und gleicher Disziplin die Aufgabe löſen für die Zukunft, unſere Körper ſtählen in Sport und Märſchen, Unſere Seele, unſere Gedanken und unſere Herzen aber ſchu⸗ len im Geiſte des Nationalſozialismus. Wir wollen und müſſen in unſerer SA vorbildlich wer⸗ den und bleiben für unſeres ganzen deutſchen Volkes Söhne. Lutz e, Chef des Stabes. Gegenbeſuch des Führers Berlin, 13. Sept. In Erwiderung des Beſuches des Diplomatiſchen Korps ſtaktete der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Mittwoch mittag 12 Uhr dem Doyen der in Berlin beglaubigten fremden Vertreter, dem apoſtoliſchen Nuntius Monſignore Orſenigo, in der Nuntiatur in der Rauchſtraße einen Gegenbeſuch ab; der Führer war hierbei von dem Staatsſekretär der Präſidialkanzlei, Dr. Meißner, und ſeinem perſönlichen Adjutanten, Gruppenführer Brückner, begleitet. 160 000 Morgen neuer Wald Das große Aufforſtungswerk. Die vorläufigen Ergebniſſe des von Reichsminiſter Darre durchgeführten nationalen Aufforſtungswerkes wei⸗ ſen nach, daß allein mit Hilfe der Reichskredite für Auffor⸗ ſtungen rund 160 000 Morgen Wald in Deutſchland neu entſtanden ſind. Das Aufforſtungswerk kann ſomit bereits im erſten Jahr ſeines Beſtehens einen glänzenden Erfolg in Bezug auf Umwandlung von Hedland in Kulturland verzeichnen. Das deutſche Aufforſtungswerk ſteht ſchon jetzt an der Spitze aller Länder. Das endgültige Aufforſtungsergebnis wird dieſe Zahlen noch erheblich übertreffen, da auch umfangreiche Neuaufforſtungen ohne Inanſpruchnahme von Reichsmitteln durchgeführt worden ſind. Von den Ergebniſſen des Aufforſtungswerkes entfal⸗ len beinahe 85 Prozent auf Preußen. Angarn und Deutſchland Für Beibehaltung freundſchaftlicher Beziehungen. Budapeſt, 13. Sept. Das der Regierung naheſtehende Morgenblatt„Vuda⸗ peſti Hirlap“ ſtellt in ſeinem Leitartikel feſt, daß ſich die Politik der ungariſchen Regierung nicht um ein Jota ge⸗ ändert habe. Iſt doch niemand in Ungarn, der die freund⸗ ſchaftlichen Gefühle des Duce und der italieniſchen Nation und deren moraliſche und gefühlsmäßige Tiefe nicht kenne. Dieſe Freundſchaft habe zu dem politiſchen Dreieck Budapeſt Rom.— Wien geführt. Die in Rom unterzeichne⸗ ren Protokolle enthielten auch für Ungarn lebenswichtige Abkommen, die gleichzeitig die Grundlage für die ungari⸗ ſche Außenpolitik bildeten. Dabei dürfe Ungarn aber niemals vergeſſen, daß dur die Friedensverfeäge zwiſchen Aagarn und Deukſchlan eine Schickſalsgemeinſchaft geichaffen wurde. Angarn müſſe ſich vor Augen halten, daß das Deutſche Reich und das Deulſchtum einer der wichligſten Faktoren ſei und daß deſſen Schickſal und deſſen Gleichberechtigung die Geſtal⸗ kung Mitteleuropas beſtim ne. Die ungariſche Außenpolitik dürfe die Tatſache nicht aus dem Auge laſſen. daß das Hitler Haukſchhand Angarn gegenüber vor allem auch großes wirkſchaftliches Berſtändnis bewieſen habe. Nr. 215 Für eilige Leſer : In Erwiderung des Beſuches des Diplomatiſchen Korps ſtattete der Führer und Reichskanzler dem Doyen des Diplomatiſchen Korps einen Gegenbeſuch ab. : Die Friſt zur Anmeldung der Betriebe des Land⸗ handel“ und der Be⸗ und Verarbeiter landwirtſchaftlicher Er⸗ zeugniſſe zum Reichsnährſtand iſt bis zum 30. September 1934 verlängert worden. 25: Reit 2 Fthe. v. Neurath hielt auf dei Tagung des Vereins 5 Deutſchtum im Ausland eine Rede, in der ſich für aufrichtige Verſtändigung von Staat zu Staat anſtelle komplizierter Paktſyſteme ausſprach. 2: Der polniſche Außenminiſter erklärte in aufſehen⸗ erregender Rede vor der Vollverſammlung des Völkerbundes, daß die polniſche Regierung in Erwartung eines allgemeinen Syßtiems des Minderheitenſchutzes das Minderheitenabkom⸗ men f — D Polen kündigt Minderheitenſchutz Es verlangt Verallgemeinerung der Minderheitenſchutz⸗ verpflichtungen. Genf, 13. Sept. Der polniſche Außenminiſter Beck hat am Donnerskag in einer auffehenerregenden Rede vor der Vollverſamm⸗ lung des Völkerbundes die praktiſche Mitwirkung Polens an der Durchführung ſeiner internationalen Minderheiten⸗ ſchutzverpflichungen vom heutigen Tage ab gekündigk. Po- ien habe in ſeinem Antrag an die Völkerbundsverſammlung die Berallgemeinerung dieſer Verpflichtungen verlangt, und es halte an dieſer Forderung ſeſt und erwarke eine klare und deutliche Antwort. Wenn die Antwort poſitiv ſei, ſo werde es an der Aus⸗ arbeitung der Beſtimmungen für ein allgemeines Minder⸗ heitenabkommen mitarbeiten, wobei die polniſche Regierung es für ſelbſtverſtändlich halte, daß dabei die beſonderen Be⸗ dingungen der anderen Erdteile berückſichtigt werden. Er habe noch Folgendes zu erklären: „In Erwarkung der Inkraftſetzung eines allgemeinen und gleichartigen Syſtems des Minderheitenſchutzes ſieht ſich meine Regierung veranlaßk, von heute ab jede Zuſam⸗ menarbeit mit den inkernakionalen Organiſakionen abzu⸗ lehnen, ſoweit ſie die Konkrolle der Durchführung des Min⸗ derheitenſchutzes in Polen betrifft.“ Beck fügte hinzu, daß dieſe Entſcheidung der polniſchen Regierung nicht gegen die Intereſſen der Minderheit gerichtet ſei. So würde ſich auch nichts an der wirklichen Lage der Minderheiten ändern. Vorher hatte Beck in längeren Ausführungen auseinan⸗ dergeſetzt, daß Polen den nur einigen Staaten ein⸗ ſeitig auferlegten Minderheitenſchutz als eine Ungerechtigkeit und Diskriminierung betrachtet, die weder mit der Gleich⸗ berechtigung aller Mitglieder im Völkerbund, noch mit der a Verfaſſung des Bundes in Einklang tände. Im übrigen habe ſich die Anwendung der bisherigen Min derhe en ngeſeße als völlig enttäuſchend ge⸗ zeigt. Sie haben den Minderheiten ſelbſt nicht genützt, aber als Mittel für eine herabſetzende Propaganda gegen die⸗ jenigen Staaten gedient, die ihnen unterworfen waren. und außerdem noch als polikiſches Druckmittel, das von Staa⸗ ten angewandt wurde, die, ohne ſelbſt durch dieſe Verträge gebunden zu ſein, das Recht für ſich in Anſpruch nahmen, an ihrer Kontrolle teilzunehmen. Der Oſtpakt ſchon geſcheitert? Keine Beteiligung Polens und der baltiſchen Länder London, 14. September. „Daily Telegraph“ zufolge hat der polniſche Außenminf⸗ ſter, Oberſt Beck, der britiſchen Regierung durch den Lord⸗ geheimſiegelbewahrer Eden mitgeteilt, daß Polen endgültig beſchloſſen habe, ſich nicht an dem Oſtpakk zu beteiligen. Der Berichterſtatter, deſſen Informationen anſcheinend teilweiſe aus polniſcher Quelle ſtammen, berichtet ferner, die kleinen baltiſchen Länder hätten ihre Beteili⸗ gung von der Teilnahme Deutſchlands und Polens abhän⸗ gig zu machen. Es iſt daher ſo gut wie gewiß, daß Eſtland, Lettland und Litauen unter den jetzigen Umſtänden eben⸗ falls die Vorſchläge für dieſen Pakt verwerfen werde, und dieſe Gewißheit wird noch erhöht durch die Genfer Mel⸗ dung über den Abſchluß des Balten⸗Paktes. Ein Oeſterreich⸗ Pakt? Verpflichtung zur Nichteinmiſchung. London, 14. September. Reuter meldet aus Genf: Wie verlautet, erwägen die Großmächte auf Veranlaſſung Italiens einen Vorſchla nach dem die Großmächte die Nachbarſtaaten Oeſterrei zur Unterzeichnung eines Paktes einladen, in dem ſie ſich zur Nichteinmiſchung in öſterreichiſche Angelegenheiten ver⸗ pflichten. Deutſchland würde natürlich zur Beteiligung an dem Pakt eingeladen werden. Von der deutſchen Antwort würde es abhängen, wei⸗ che Maßnahmen die in Frage kommenden Staaten ſpäter ergreifen würden. Bundeskanzler Schuſchnigg iſt bei Sir John Simon, Barthou und Baron Aloiſi geweſen. Letzte⸗ cer hatte eine längere Unterredung mit Sir John Simon. Politiſches Allerlei Oer„Tag des deutiſchen Volkstums“ Ein Jeſttag aller Deutſchen drinnen und draußen. Berlin, 13. Sept. Der Bundesleiter des VDA, Dr. Hans Steinacher, gewährte einem Vertreter des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros eine Unterredung, in der er ſich über den Sinn und Zweck der Veranſtaltung„Tag des Deutſchen Volks⸗ tums“ am 16. September äußerte. Der Tag des Deutſchen Volkstums ſei, ſo ſagte Dr. Steinacher, entſtanden aus dem Feſt der Deutſchen Schule, das wie alle VDA⸗Arbeit aus kleinen Anfängen ins Große gewachſen ſei. Der VDA habe ſeine Arbeit in der Nachkriegszeit zunächſt in die Schule hineintragen müſſen, um vor allem die Jugend zum volks- deutſchen Gedanken zu erziehen. Der Durchſchnittsdeutſche im Reich habe früher kaum etwas gewußt von ſeinem deut⸗ ſchen Brüdern jenſeits der Grenzen. Die Jugend aber habe begriffen, daß deutſches Volkstum eine Sache des Blutes und des Glaubens ſei, nicht aber ſtaatlicher Abgrenzungen. Aus der Verbundenheit zjwiſchen Schule und VDA ſei der Gedanke des Feſtes der Deutſchen Schule entſtanden, das in dieſem Jahr aber mit Förderung der maßgebenden Reichs⸗ miniſterien als wahre, große Volksfeier, als Tag des Volktsums begangen werden ſolle. Zum Schluß gab Dr. Steinacher der Hoffnung Aus⸗ druck, daß der Tag des Deutſchen Volkskums in naher Ju⸗ kunft ein Feſttag aller Deutſchen drinnen und draußen werde, an dem ſich das ganze deutſche Volk über die Gren⸗ zen hinweg ſeiner Einheit und Ganzheit bewußt werde. Denn jeder dritte Deutſche wohne außerhalb unſerer Gren⸗ zen. Einen Tag im Jahr ſollen die beiden anderen ihrem Bruder weihen und der Bruder ſoll an dieſem Tage im f ſeine Hand herüberſtrecken über Grenzen und Friſtverlängerung für Anmeldung zum Reichsnährſtand Berlin, 14. Sept. Amtlich wird bekanntgegeben, daß die Friſt zur Anmeldung der Betriebe des Landhandels und der Be. und Verarbeiter landwirtſchaftlicher Erzeug⸗ niſſe zum nährſtand, die am 15. September ablaufen würde, bis zun g. September 1934 verlängert worden iſt. Der Sulzbacher Separatiſtenpater gemaßregelt. Wie verlautet, iſt der Pater Dörr, der am 26. Auguſt in Sulzbach auf der Separatiſtenkundgebung eine Rede für den ſtatus quo gehalten hat, von ſeinem Oberen abberufen worden. Er hat das Saargebiet bereits verlaſſen. Ankerredung Barthou— Matz Braun? Wie die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ meldet, hat am Mittwoch eine Unterredung zwiſchen Barthou und dem ſaarländiſchen Separatiſtenführer Matz Braun ſtattgefun⸗ den. Bei einer eingehenden Veſprechung der Lage ſei ein bedeutender Fortſchritt zugunſten der Aufrechterhaltung des ſtatus quo im Saargebiet erzielt worden.(2) Streikende plündern Ernſte Lage im Skaate Rhode Island. Neuyork, 13. Sept. In der Fabrikſtadt Woonſocket im Staate Rhode Island ſpitzt ſich die Lage immer mehr zu. In den Morgenſtunden des Donnerstag begann eine aus mehreren kauſend Skrei⸗ kenden beſtehende Menge Läden und Fabrikgebäude zu plündern. Die Nationalgarde und die Polizei mußten er⸗ neut von der Schußwaffe Gebrauch machen. Dabei wurden einer der Streikenden erſchoſſen und mehrere verwundet. Da die zweihundert in der Stadt eingeſetzten National⸗ gardiſten gemeinſam mit der Polizei nicht in der Lage ſind, die Ordnung in ausreichendem Maße aufrecht zu erhalten, wurde der Gouverneur erſucht, Bundestruppen zur Verſtärkung anzufordern. Der Gouverneur von Rhode Island berief die Volksver⸗ tretung des Staats zu einer Sonderſitzung zuſammen, um auf Grund der Unruhen der letzten Tage eine Verſtärkung der Staatspolizei zu beantragen. 8 V Hein: E. Buca zuckte unter ſeinem triefenden der ſchon längſt nicht mehr dicht hielt, Achſeln. Er Gedanken. An der Müdigkeit, die ihn mählich zu übermannen be⸗ gann, merkte er, daß es wirklich wieder Nacht geworden ſein mußte, wiewohl nicht der kleinſte Stern am pech⸗ ſchwarzen Himmel zu entdecken war. Er ſchloß die Augen. So oder ſo— entweder wachte man nicht mehr auf oder man wurde irgendwo an einen Felſen, an einen Strand geſchleudert. And er ſchlief ein, als läge er ſeinem Fähnrichbett in Cagliari. So ſchlief Angelo Duca auf ſtürmendem Meer, ſo wurde er ſeinem Schickſal, dem grandioſen, großen Aben⸗ teuer ſeines Lebens engegengetragen.— Er erwachte dumpf, angerührt von einem eiskalten Hauch. Blinzelte in die feuchte Dunkelheit hinein. Vor ihm am Stumpf des Maſtes lehnte eine weiße Geſtalt. Schemenhaft, wie ein Spuk. Das Meer ſchien ſitch um ein weniges beruhigt zu haben. „He?!“ Duca machte die Augen mit einem Male weit auf. Die weiße Geſtalt blieb. Ein ſchmales Geſicht wie aus Marmor, von weißem, zerzauſtem Bart umflattert. Die Augen wie unheimliche Gruben, aus denen fern ein Funkeln glomm. Die ganze Geſtalt ohne feſte Konturen, nebelhaft verſchwimmend, nur der Eindruck von etwas Hellem, Ehernem blieb. Die Erſcheinung hob die Hand. Es war eine ſeltſam groteske und dennoch gebieteriſche Bewegung. Dabei be⸗ wegten ſich die Lippen langſam, als buchſtabierten ſie je⸗ des Wort, das ſie entließen. In— Salerno— nimm— dich— in acht.“ Wie ein Hauch waren die Worte. Erſt viel ſpäter dachte Duca: Wie ſeltſam, daß ich es überhaupt verſtanden habe in dem Lärm des Windes und der Wellen. Fiſchermantel, 5 hochmütig die hatte nicht eine Sekunde lang Jacht bei dieſem 3 9 1 f e 7 7 Amſturzplan in Spanien aufgedeckt Marxziſten haben Waffen verteilt. Madrid, 14. Sept. Die Jeitungen vom Donnerstag bringen mit glarmie⸗ renden Ueberſchriften die Meldung, daß es der Polizei ge- lungen ſei, im Juſammenhang mit einer Waffenſchmuggel⸗ affaire einem groß angelegten, umfaſſenden Revolutions⸗ plan der Marxiſten auf die Spur zu kommen. Der In⸗ nenminiſter habe erklärt, die Regierung könne zunächſt die ihr bekannten Einzelheiten noch nicht der Oeffentlichkeit übergeben, um die Unterſuchung nicht zu erſchweren, die der für ganz Spanien eingeſetzte Sonderrichter zu führen habe; er werde aber binnen kurzem mit völliger Offenheit alle Zuſammenhänge darlegen. Bis jetzt ſcheint feſtzuſtehen, daß die Marxiſten ihre im⸗ mer an verſchiedenen amtlichen und halbamtli⸗ chen Stellen ſitzenden Genoſſen dazu angehalten ha⸗ ben, Waffenſchiebungen aus den Beſtänden der Staat⸗ lichen Waffenfabrik vorzunehmen und große Mengen von Maſchinengewehren, Gewehren, Piſtolen, Handgranaten und Munition geſchickt über ganz Spanien zu verteilen. Man nimmt an, daß die bevorſtehende feier⸗ liche Ueberführung und öffentliche Beiſetzung der Reſte der im Jahre 1930 von der Monarchie füſilierten Offiziere Ga⸗ lan und Hernandez in Madrid, die damals den erſten Um⸗ ſturz verſuchten, das Signal für den allgemeinen Aufſtand in Spanien ſein ſollte. Zu dieſem Zweck war beabſichtigt, an jenem Tage aus allen Teilen des Landes etwa 100 000 organiſierte bewaffnete Arbeiter in Madrid zuſammenzu⸗ ziehen, um den erſten Schlag gegen die Regierung zu führen. 7 Die Moskaus Dank an Frankreich Kampfaufruf an das franzöſiſche Proletariat. Reval, 14. September. Wie aus Moskau Augenblick, Das Geheimnis der„Morro Caſtle“ Der kapfere Junker.— Ein Racheakt? Neuyork, 13. Sept. Der Dampfer„Morro Caſtle“ war nun ſoweit ausge⸗ brannt und abgekühlt, daß mit den Bergungsarbeiten und der Suche nach Todesopfern begonnen werden konnte. Von dem am Vorabend des Unglücks verſtorbenen Kapitän, der in Galauniform auf dem Bett der Kapitänskajüte aufgebahrt war, waren nur noch einige verkohlte Knochen und die goldenen Knöpfe der Uniform übrig. Ob es mög⸗ lich ſein wird, den im Sande verſinkenden Dampfer abzu⸗ ſchleppen, iſt zweifelhaft, zumal zahlreiche Stahlplatten durch die Hitze vom Schiffsrumpf abgetrennt wurden. Ueber die Zahl der Toten und Verwundeten ſind wieder neue Angaben veröffentlicht worden. Danach ſind 135 Perſonen tot bzw. vermißt. Von den 135 ſind 93 Paſſagiere und 42 Beſatzungsmitglieder. Die Vernehmungen vor dem vom Hondelsdepar⸗ tement eingeſetzten Unterſuchungsausſchuß wurden fortge⸗ ſetzt. Vernommen wurde u. a. der verantwortliche Leiker des Funkbetriebes auf der„Morro Caſtle“, Roger. Der erſte Hilferuf ging um 3,25 Uhr hinaus. Die Funkkammer war zu dieſer Zeit bereits von er⸗ ſtickendem Rauch gefüllt. Roger, der ſich den Kopf zum Schutz mit einem feuchten Tuch umwickelt halte, blieb am Apparat und hielt den Sender bis 4 Ahr in Tätigkeit, ob⸗ wohl die hereinleckenden Flammen ihm bereits die Füße verſengten. Als er die Funkkabine verließ, ſtand das ganze Deck um ihn herum bereits in Flammen. Vorerſt aber ſaß er wie feſtgebannt und ſtarrte der Erſcheinung auf die Lippen. Er hatte das beklemmende Gefühl von etwas Ungeheuerlichem, das ihm da zuſtieß. „Das iſt nicht Wirklichkeit,“ murmelte er und ſtreckte den Arm aus, als wolle er den Spuk wegwiſchen. Die Erſcheinung blieb unbeweglich. „Und— vor— den Frauen— nimm dich— in acht,“ murmelten die Lippen wieder.„Sie tragen Glück— und Verderben— in einem Kuß, Angelo.“ Der ſank langſam mit dem Rücken gegen das Steuer zurück. Das Blut gerann ihm in den Adern. Dieſer Blick aus dem weißen Geſicht war kaum noch zu ertragen. Wie kam dieſer Menſch überhaupt in den Kahn? „Alſo vor Salerno und den Frauen,“ verſuchte er laut zu ſpotten.„Gerade zwei Dinge, die mir ſehr am Herzen liegen. Vorausgeſetzt, daß ich überhaupt noch nach Salerno komme.“ „Du wirſt hinkommen.“ Die hellen, glimmenden Punkte in deſſen Augengruben bekamen einen ſtärkeren, drohenden Glanz. „Und behalte gut, was dir der Alte von Fronteja ſagen wird!“ Duca hockte wie gefangen. Der Alte von Fronteja? Was redete dieſes Geſpenſt da? Man konnte toll werden. Er wollte aufſpringen, dieſe weiße, ſchemenhafte Geſtalt dort anpacken, in das Meer hinausſchleudern, aus dem ſie erde gekommen war, ein Spuk dieſer grauenvollen Waſ⸗ erwüſte. Aber er war wie gelähmt. Er fühlte ſich zerſchlagen und wehrlos. Starrte die Erſcheinung mit acernden Augen an und bemerkte, wie ſie mählich zu erblaſſen be⸗ gann und ſich aufzulöſen. Ein Nebelſtreiß nur noch, ein zerflatternder Schleier, eine warnend diesen S in Nichts zergehende Hand. Da ſtieß er einen tiefen Seufzer aus. Seine Augen ſchloſſen ſich wieder. Er ſchlief von neuem ein. Und die Wogen rauſchten und brauſten. ** * Es war am 20. Juli des Jahres 1774, als Angelo Duca unweit von Salerno mit ſeinem Kutter an Land ſtieß. In einem dichten Ufergehölz landete er. Und hier erſt fiel ihm die Prophezeiung jener ſelſamen Nachter⸗ 13 7 Beſondere Bedeutung kommt der Feſtſtellung zu, daß an Bord des Schiffes vor einiger Zeit eine Pro, teſtaktion ins Werk geſetzt werden ſollte. Ein Tele graphiſt namens Alagna und ein Kollege von ihm hatten Rogerz eine ſchriftliche Beſchwerde an den Kapitän auß. geſetzt, in der ſie ſich über das Eſſen an Bord beklagten Nach Ausſage Rogers hat Kapitän Willmokt ſich eine acht Tage vor dem Brande ſehr abfällig über Alagna ge. äußerk. Er ſei ein Anruheſtifter und Agitalor und hahe den Gehorſam verweigert. Er könne zu ihm kein Verkrau. en haben und werde nach der Ankunft in Neuyork ber. ſuchen, ihn los zu werden. Ein eigenartiger Kapitän Neue Ueberraſchungen in der„Morro Caſtle“-Ankerſuchung Die Vernehmungen über die Urſachen der Kataſtroph⸗ auf der„Morro Caſtle“ fördern immer neue verblüffende Tatſachen ans Licht. Insbeſondere gibt das Verhalten der in die Tragödie verwickelten amerikaniſchen Seeleute de eigenartigſten Rätſel auf. Im Verhör erregte es Senſation, daß der Küſtendampfer„Preſident Cleveland“, der zu Hie geeilt war, von 6.20 Uhr bis 7.08 Uhr in der Nähe der brennenden„Morro Caſtle“ liegen blieb, Ut ein einziges Rettungsboot zu Waſſer zu laſſen. So wenig. ſtens behauptete der Erſte Offizier des„Preſident Cleve⸗ land“. Er knüpfte daran ſchwere Anklagen gegen den Ka pitän des„Preſident Cleveland“, Carey, der ſich über den Ernſt der Situation nicht hinreichend klar geweſen fei Der Offizier ſtellte vor dem Unterſuchungsausſchuß die For⸗ derung auf, daß Kapitän Carey von der Reederei entlaſſen wird, andernfalls könne er ſelbſt nicht länger Erſter Offizier auf dem„Preſident Cleveland“ bleiben und werde um ſeſ, nen Abſchied einkommen. e. Der Semmeringmörder zum Tode verurkeilt. Wien, 14 Sept. Der 26 Jahre alte Johann Fleiſcher, der im Semmering⸗Gebiet drei Perſonen ermordet hatte, wurde am Donnerstag zum Tode durch den Strang ver⸗ urteilt. f 30 Bergſteiger ſuchen die fünf Vermißten im Schüſſelkargebiet, München, 14. Sept. Bis in die Mittagſtunden des Don⸗ nerstag hat die am frühen Morgen wieder in großem Um⸗ fange eingeſetzte Suchaktion nach den fünf Vermißten von der Schüſſelkarſpize zu keinerlei Ergebnis geführt. C wurde der ganze Donnerstag dazu verwendet, mit einem Aufgebot von über 30 Bergſteigern die Nordſeite Schüſel⸗ earſpitze bis ins Schüſſelkar hinein abzuſuchen. Nach den bisherigen Reſultaten, die man mit der Flugzeugbeobachtung in dieſem beſonderen Fall gemacht hat, hatte man von einer nochmaligen Verwendung von Fliegern abgeſehen. Man hatte mit dem Flugzeug die Nordhänge und Wände ſehr eingehend abgeſucht, aber ez haben ſich nirgends Anhaltspunkte dafür ergeben, daß die Bergſteiger ſich irgendwo in dieſer Gegend befinden kön⸗ nen. Man hat ſie weder in irgendeiner Weiſe geſichtet, noch ſind Winkzeichen oder ſonſt etwas beobachtet worden, und man nimmt deshalb an, daß ſie, ſofern ſie ſich noch am Leben befinden, wahr⸗ ſcheinlich in großer Erſchöpfung in irgendeine Fels höhle geflüchtet oder ſonſt ein Ankerkommen geſucht haben, wo ſie nachts vor der ſehr kalten Witterung etwas Schuß haben. Der als vermißt gemeldete Karl Ammann iſt ein Deutſchamerikaner, der nur für einige Wochen zum Beſuch ſeiner Angehörigen ſich in die alte Heimat begeben hatte. Seine Begleiterin iſt die Kanzleiaſſiſtentin Huber. Das Anwetter in der Innenſchweiz Sieben Todesopfer. Baſel, 14. Sept. Die ſeit Sonntag im Gebiet des Gletſchhorns bei Andermatt vermißten zwei Baſeler Tou⸗ riſten namens Schmutz und Sauters ſind nunmehr von den Rettungskolonnen tot aufgefunden worden. Nach Anſicht der Mitglieder der Rettungskolonnen müſſen die beiden Touri⸗ ſten ſofort tot geweſen ſein. Der eine von ihnen hatte noch die Steigeiſen an den Schuhen. Mit dieſen beiden Verunglückten hat das Unwetter in der Innerſchweiz am Sonntag insgeſamt ſieben Todes opfer gefordert. ſcheinung vor zwei Tagen auf dem Meere ein: daß er Salerno lebend erreichen würde. Er reckte die Arme weit, als er endlich wieder Land und Sicherheit unter den Füßen fühlte. Ja, er lebte! And die Winde hatten ihn ſonderbarerweiſe wirklich nach Sa⸗ lerno getrieben. Es war merkwürdig. Seine hohe, ſchlanke Geſtalt ſtraffte ſich. Längſt hatte die Sonne ſeinen Soldatenrock wieder getrocknet. Was nun? Prophezeiung hin— Prophezeiung her, je⸗ denfalls war er in Sicherheit vor den ſardiſchen Sbitren. Er fühlte einen gewaltigen Hunger, denn ſeit drei Tagen hatte er nichts gegeſſen, und er wunderte ſich im ſtillen, was ein Menſchenmagen unter Umſtänden an Entbeh⸗ rungen aushalten kann.. Im übrigen hatte er ja noch Geld bei ſich, und eine Schenke würde wohl bald zu finden ſein Er kannte Sa⸗ lerno und die umliegenden Neſter von früher her ziemlich gut. Schon verſchattete ſich der Abend dichter. Er machte ich, die Taſchen noch vollgeſtopft mit Früchten, auf den Weg durch das Gehölz. Eine halbe Stunde ſpäter erreichte er eine Herberge am Ausgange des Waldes. Der Wi ſaß allein, ein unguter Geſell mit finſteren Augen und rotem, ſturem Haar. Es ſah unaufgeräumt und düſter aus. Eine Oellampe verbreitete flackernde Helle. Aber Duca war froh, zur Ruhe und zu einem nahrhaften Eſſen zu kommen. Ein Glas Wein ſtürzte er mit einem Zuge nunter. „Wirt, ein Eſſen für einen ausgehungerten Magen, 17 5 ich bitten darf. Kein Spaghetti und ſolchen Kram, e?“ 5 „Marode genug ſchaut der Herr General ſchon aus, gab der Alte ſpöttiſch zurück.„And— iſt auch Geld füt das Eſſen da?“ 6 1 5 ſcheint ſchlechte Erfahrungen gemacht zu haben. 2 255 Er warf einige Dukaten auf den Tiſch. „Es dürfte langen, he?“ Der Wirt ſtürzte mit greifenden Händen gierig da, rüber her. 60 Wenig ſpäter verzehrte Duca ein knuſprig und appetitlich gebratenes Hähnchen nebſt unterſchiedlichen angenehmen Zutaten, die die Donna des Hauſes ſelbſt ſervierte, und trant einige Feasco goldgelben Weines dazu. ohne auch nur 'ogerz Hung. rophe fende n der die ation, Hilfe e det Rur 25 15 Aus dembiadisclien Lande Weinheim.(Schweres Verkehrsu nglü ck.) Am Spätabend fuhr der Motorradfahrer Wilhelm Hilkert von Sulzbach mit ſeiner Braut die Bahnhofsſtraße herunter und wurde von einem aus der Bismarckſtraße herausfah⸗ renden Weinheimer Auto angefahren. Hilkert und ſeine Mitfahrerin wurden ſchwer verletzt; dem Motorradfahrer mußte noch in der Nacht ein Fuß amputiert werden. Das mädchen erlitt eine Gehirnerſchütterung und Hautabſchür⸗ Das Ende einer Wildererbande () Pforzheim, 13. Sept. Im Frühjahr wurden in Ell⸗ mendingen und Dietenhauſen mehrere Kellereinbrüche verübt, obne daß man der Täter habhaft werden konnte. Schließlich würden bein: vierten Einbruch der 44 Jahre alte Friedrich Breining aus Pforzheim⸗Brötzingen, und der 34 Jahre alte Karl Augenſtein, ebenfalls von Brötzingen, geſchnappt. Dem raſchen Jugriff der Gendarmerie gelaus es, bei der Haus⸗ fuchung einen Teil des Diebesguts und zahlreiche Wilderer⸗ gewehre zu finden, worauf die beiden ein Geſtändnis ablegten. ahrten noch ein dabei war. Alle hatten ſich wegen erſchwerten Rückſalldieb⸗ ſtahls, Wilderns, unerlaubten Waffenbeſitz und Fahrens ohne Führerſchein zu verantworten. Breining, der die treibende Kraft war, wurde wegen gewerbsmäßiger Wilderei, fort⸗ geſetzten Rückfalldiebſtahls, Vergehens gegen das Schuß⸗ waffengeſetz, Nichtanmeldung einer Waffe, unerlaubter Waf⸗ fenführung und Fahrens ohne Führerſchein zu drei Jahren Zuchthaus, Sicherungsverwahrung und 5 Jahren Ehrverluſt perurteilt. Augenſtein erhielt wegen Beihilfe zur Wilderei, fortgeſetzte Diebſtahls und Fahrens ohne Führerſchein zwei Jahre ſechs Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt. Manz wurde wegen Beihilfe zur gewerbsmäßigen Wilderei zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der größte Einzelſkandal der letzten 18 Jahre () Pforzheim, 13. Sept. Wegen ſchweren Veruntreuun⸗ gen wurde der frühere Rechmer der Spar⸗ und Darlehenskaſſe, der Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft und der Milch⸗ erzeugergenoſſenſchaft in Hamberg, der 37 Jahre alte Land⸗ wirt Wilhelm Raible, von der Großen Strafkammer zu zwei Jahren und ſechs Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Seit nahezu acht Jahren hatte der noch nicht vorbeſtrafte Angeklagte von ihm anvertrauten Geldern 23000 Mark unterſchlagen. Der Sachverſtändige bezeichnete den Fall als den größten Einzelſkandal der letzten 15 Jahre bei landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Baden. 16 000 Mark entnahm der Angeklagte bei der Spar⸗ und Darlehens⸗ kaſſe. Die weiteren 7000 Mark ſtammten aus Spareinzah⸗ lungen und Milchgeldverrechnungen. Teilweiſe gab Raible Sparbücher aus, ohne überhaupt ein Konto zu eröffnen. In anderen Fällen fertigte er doppelte Sparbücher aus, um ſeine Veruntreuungen zu verheimlichen. Das Gericht rechnete dem Angeklagten ſeine bisherige Unbeſtraftheit zugute und ferner, daß der Schaden durch ſeine Eltern und Schwiegereltern nahe⸗ zu gedeckt wurde. Dieſem glücklichen Umſtande hat es der Angeklagte zu verdanken, daß er nicht ins Zuchthaus kam. Kandern.(Zu viel des Guten.) Ein hieſiger Landwirt brannte ſeine Kirſchen. In einem unbewachten Augenblick machte ſich der Dienſtknecht ans Werk und trank einen Schoppen warmen Schnaps, der ihn ſinnlos betrunken machte. Im Laufe des Nachmittags mußte ärztliche Hilfe in h genommen werden, da eine Alkoholvergiftung vor⸗ ag. (O Waldshut.(NRommuniſt verurteilt.) Die Große Strafkammer des Landgerichts Waldshut verurteilte einen früheren Angehörigen der KPD. wegen Verbrechens nach Paragraph 2 des Geſetzes betr. die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren. Der Betreffende hatte einen anderen ehemaligen Angehörigen der KPD. zu beſtimmen verſucht, eine Nach⸗ richtenſtelle und Vermittlungszentrale zu übernehmen, die die Verbindung zwiſchen den im Ausland befindlichen Kommu⸗ miſten und deutſchen Kommuniſten aufrechterhalten ſollte. Nach⸗ dem ihm dies nicht gelang, ließ er ſich Anſchriften mehrerer früherer Mitglieder der KPD. geben, damit er dieſe auf⸗ Ae könne. Es stellte ſih heraus, daß bei den Wilddiebsf Dritter, der 26 Jahre alte Heinrich Manz von hier, Es ſchmeckte ihm wie nie in ſeinem Leben. Die Mat⸗ tigkeit in ſeinen Gliedern wich. Jetzt erſt begann die alte Lebenswärme durch ſeine Adern zu ſtrömen, neue Daſeins⸗ freude ihn zu beſeelen. Zum Teufel mit der ſardiſchen Leutnantsherrlichkeit! Leb wohl, kleine Arabella, dein letzter Kuß war der ſüßeſte und wildeſte. Es werden noch . ſolcher Küſſe auf meinem Lebensweg zu pflücken ſein. „Wunderbar, dieſes gebackene Federvieh, Herr Wirt! Meinen Reſpekt vor der Kochkunſt Eurer Frau. Sie iſt eine feine Köchin, meiner Seel'!“ „Ihr habt einen geſegneten Appetit, Herr.“ „Haha, das will ich meinen,“ lachte Duca.„Drei Tage lang nur Salzwaſſer, das gibt Hunger!“ „Der Herr kommt weit her?“ Duca beſann ſich. Er wurde vorſichtiger. „Italien iſt groß.“ . Der Wirt zog ein ſchiefes Maul und ſchwieg eine Weile. Dann fragte er: „Der Herr will hier übernachten?“ In der Tat, das will ich, falls Ihr ein annehmbares Logis habt.“ 8 Jener warf ſich in die Bruſt. N „Das beſte in der Umgebung von Salerno.“ „Schon recht. Dann bleibe ich alſo.“ Nachdem er bezahlt hatte, wies ihm der Wirt die Schlafzimmer im oberen Stockwerk an. Duca war zufrie⸗ den. Sorgſam verriegelte Duca zuerſt die Zimmertür, legte Piſtole und Degen griffbereit auf den Stuhl neben der Bettſtat. Duca begab ſich zur Ruhe.— Ihm war, als hätte er ewig lange geſchlafen, als er nufwachte, und dennoch war es noch immer ſtockfinſter. Aber er fühlte ſich ausgeruht und kräftig. Plötzlich fuhr er aus den Kiſſen auf und griff nach der Piſtole auf dem Stuhl. Doch die Hand erſtarte mitten in der Bewegung. 5 Auf dem Stuhl ſaß jemand. 5 Steif und grauenvoll. Duca dachte augenblickslang: Der Spuck vom Meer! Aber nein, dies war doch ein anderer. Ein langwallen⸗ der Bart hing um ein verſchattetes Geſicht, das wie lebend var. Die Geſtalt ſelbſt war nur ſchwach in den Umriſſen zu erkennen, ſie ſaß wie in die Finſternis eingeduckt. WWer biſt du?“ Eine ſehr milde und angenehme Stimme antwortete: „Ich bin der Alte von Fronteja.“ N Aus den Nachbarländern Einbruch beim Gerichtsvollzieher Auſel. Nachts wurde bei dem Gerichtsvollzieher Joſef Eiſenreich eingebrochen. Der Dieb hob am Küchenfenſter den Rolladen hoch und machte ſich auf dieſe Weiſe den Weg frei. Dem Einbrecher fiel eine Aktentaſche in die Hän⸗ de, in der ſich Geld befand, das der Gerichtsvollzieher mit⸗ tags eingetrieben hatte. Der geſtohlene Betrag beläuft ſich auf ca. 450 RM; etwas Haushaltsgeld wurde ebenfalls ge⸗ ſtohlen. Endlich ließ der dreiſte Einbrecher auch eine zum Trocknen aufgehängte Windjacke mitgehen und verſchwand unerkannt. Auf der Heimfahrk vom Wurſtmarkk verunglückt. Kaiserslautern. In der Kurve am Hochſpeyerer Stich ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall, ein vom Dürkheimer Wurſtmarkt kommender Perſonenkraftwagen überſchlug ſich und fiel ſeitwärts in die Wieſen. Sämtliche Inſaſſen, zwei Herren und drei Frauen, wurden verletzt und mußten in das Krankenhaus eingeliefert werden. Zwei der Verletz⸗ ten konnten nach Anlegung von Notverbänden wieder ent⸗ laſſen werden, während die übrigen ſchwer, einer lebensge⸗ fährlich, darniederliegen. Die Urſache des Unglücks ſcheint ein Defekt am Wagen geweſen zu ſein. Oppau.(Selbſtmordverſuch.) Nachmittags ver⸗ ſuchte eine 27jährige Ehefrau aus Oppau⸗Edigheim im Frankenthaler Kanal Selbſtmord zu verüben. Die Lebens⸗ müde wurde noch rechtzeitig aus dem Waſſer gezogen. Hambach.(Lebensmüde.) Ein in guten Verhält⸗ niſſen lebender, in den 70er Jahren ſtehender Bürger aus Hambach hat durch Erhängen Selbſtmord verübt. Ein hart⸗ näckiges Leiden dürfte ihn in den Tod getrieben haben. — Heilbronn.(Vermißter Bergſteiger tot aufgefunden.) Die Landesſtelle Bayern für alpines Nettungsweſen und Deutſche Bergwacht teilen mit: Der vermißt gemeldete Vertreter Walter Sommer aus Heilbronn, der am 8. September eine Bergfahrt nach Garmiſch unter⸗ nommen hatte, wurde auf der Leutaſcher Dreitorſpitze als Leiche aufgefunden. Er war abgeſtürzt. Großer Fabrikbrand Wertvolle Maſchinen und Höhzer vernichtet. Kaſſel, 14. Sept. Kurz vor Mitternacht brach in ber neuerbauten Niederheſſiſchen Tiſchfabrik von Stern u. Co. in Bad Sooden⸗Allendorf Feuer aus, das in den Holzvor⸗ rälen reiche Nahrung fand und ſich mit großer Schnellig⸗ keit au“ mehrere Gebäude ausdehnte. Neben einem großen Fabrikgebäude, in dem wertvolle Holzbearbeitungsmaſchinen untergebracht waren, wurde das mit völlig neuen Anlagen verſehene Keſſelhaus ein Naub der Flammen. Außerdem wurden mehrere Lagerſchuppen, ia de⸗ nen für über 80 000 Mark Furnier⸗ und Edelholz lagerten, vernichtet. Die ganze Fabrikanlage bildete am Donnerstag einen rauchenden Trümmerhaufen, aus dem nur noch die Außenmauern des Fabrikgebäudes herausragten. Simmern.(Von Erdmaſſen verſchüttet.) Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich bei Ausſchachtungs⸗ arbeiten in dem Hunsrückdorf Sohren. Ein junger Mann, der in einer Grube mit dem Herausſchaffen von Erd⸗ maſſen beſchäftigt war, wurde plötzlich von nachgebendem Geröll verſchüttet. Arbeitskameraden und Dorfbewohner nahmen ſofort das Rettungswerk auf und konnten den Ver⸗ ſchütteten auch noch lebend bergen. Er hat ſchwere Ver⸗ letzungen davongetragen. Anglück im Marmorwerk Von der Riemenwelle 400 mal herumgeſchleuderk. Kronach, 13. Sept. Ein grauenhaftes Unglück hat ſich im Marmor- und Granitwerk Eiſenhammer ereignet. Dort wollte der Arbeiter Jakob Lang einen nur 40 mm breiten Riemen auf eine Transmiſſionsſcheibe legen und wurde dabei vom Riemen erfaßt. Der nebenan arbeitende Stein⸗ metz Paul Holzmann eilte ſeinem Kameraden zu Hilfe, wurde aber auf unerklärliche Weiſe ebenfalls von der Welle erfaßt und wohl 400 mal herumgeſchſeudert, ſodaß der Kör⸗ per nur noch aus Fleiſchfetzen und zerſchmetterten Knochen beſtand. Lang liegt an einer Gehirnerſchütterung darnieder. Ermordet in der Müllgrube aufgefunden München, 13. Sept. Die 25jährige Kontoriſtin Berta Sauerbeck, die ſeit Sonntag früh vermißt wurde, iſt jetzt als Leiche in einer Müllgrube aufgefunden worden. Das Mädchen hatte am Samstag abend einer Tanzunterhaltung in einer Wirtſchaft beigewohnt. Gegen Mitternacht hat es den Heim⸗ weg nach der elterlichen Wohnung in Milbertshofen im Norden Münchens angetreten. Seitdem wurde es vermißt. Nach der Sachlage dürfte der Auffindungsort der Leiche nicht der Tatort des Verbrechens ſein. f Mit Stöckelſchuhen tödlich abgeſtürzt Berchtesgaden, 13. Sept. Die 50 Jahre alte Kreſzenz Altmann aus Kempten(Allgäu) unternahm, vollkommen un⸗ genügend ausgerüſtet, einen Spaziergang zur Eiskapelle und machte danz, obwohl ſie Schuhe mit hohen Abſätzen trug(0) und einen Regenſchirm mit ſich führte, eine Kletterpartie an. der Watzmann⸗Oſtwano. Als ſie ſich etwa 700 Meter über 1 befand, ſtürzte ſie etwa 25 Meter tief ab und blieb tot liegen. 1 Beſtattungsfeier in Nürnberg. Nürnberg, 14. Sept. Im Nürnberger Weſtfriedhof hatte ſich am Donnerstag eine nach Tauſenden zählende Trauer⸗ verſammlung eingefunden, um dem Hotelwirt Johannes Klein vom„Deutſchen Hof“, in dem der Führer des öfteren Auf⸗ enthalt genommen hatte, die letzte Ehre zu erweiſen. Der Sarg wurde von acht Politiſchen Leitern der NSDAP. zu Grabe getragen. Am Grabe ſprach Reichsleiter Bormann, der namens des Führers, ſeines Stellvertreters und der Reichsleitung der NSDAP. Kränze am Grabe niederlegte. Frecher Handtaſchenraub. O Zell i. W., 13. Sept. Auf der Rückkehr von ihrer Arbeitsſt. wurde eine 40 jährige Arbeiterin aus Gresgen überfallen Ein Mann mit einer ſchwarzen Maske vor dem Geſicht ſprang plötzlich hinter einem Felſen hervor, entriß der Frau die Handtaſche und verſchwand ſofort wieder im Walde. In der Handtaſche befanden ſich die geſamten Erſparniſſe der Ueberfallenen und zwar 1355 Mark in Papier⸗ und Silbergeld. Die Ueberfallene hatte die ſeltſame Gewohnheit, ſeit Jahre ihre Erſparniſſe mit ſich herumzutragen. Entweder ſie hatte das Geld in Strümpfen oder Kleidern verſteckt oder nahm es in ihrer Handtaſche mit. Der Räuber war wahr⸗ ſcheinlich von dieſem Tatbeſtand unterrichtet. Lolcale feucd cu au Vogeiſchutz beginnt im Herbſt! Vogelſchutz dient nicht nur der Erhaltung eines ſchönen Naturbildes, nicht nur der Freude am Geſang unſerer Vögel, ſondern hat auch einen durchaus wirtſchaftlichen Nutzen. Wenn z. B. ein Meiſenpaar nach den Berechnungen der Biologiſchen Reichsanſtalt im Laufe eines Jahres 1,5 Zentner Inſekten vertilgt, ſo ſehen wir ſchon daraus die Bedeutung unſerer Vögel bei der Schädlingsbekämpfung. Im Herbſt, wenn nur noch die winterharten Vögel in unſerem Lande geblieben ſind, darunter die Meiſen, dann haben wir dafür zu ſorgen, daß ſie auch durch den Winter kommen. Das Wichtigſte iſt, daß wir ſchon jetzt Niſtkäſten, Niſthöhlen und andere Hilfsmittel bereitſtellen. Vor allen Dingen ſind aus den Niſtkäſten, die im Sommer bewohnt waren, die alten Geniſte zu entfernen, weil ſie ſtark mit nugeziefer duychſetzt ſind. Dann ſind die richtigen Futtergeräte an Bäumen, aber auch an den Fenſtern anzubringen. Die inſektenfreſſenden Kleinvögel können höchſtens einen Tag ohne Nahrung leben. Bei Schneefällen kann alſo das Verhängnis ſehr leicht über ſie hereinbrechen. Es iſt dann durchaus falſch, einfach Brok⸗ krumen oder anderes Futter auf die Fenſterbretter zu ſtreuen, wo es vom Winde verweht oder vom Schnee zugedeckt wird. Hier ſind alſo Futterglocken auszuhängen und Futterhölzer (vor allem für Meiſen) mit Hanfſamen und Rindertalg aus⸗ zugießen. Man ſollte vor allem die Kinder in dieſes wohl⸗ tätige Werk einſpannen. Gerade ſie gewinnen ja am ſchmell⸗ ſten Freude an der Sorge für die Vögel. Aber auch ſchon jetzt muß die Arbeit für die Bereitſtellung guten Singvogel⸗ futters beginnen: Beeren und Sonnenblumenkerne ſollten jetzt geſammelt und trocken aufbewahrt werden, damit ſie ſich ohne zu ſchimmeln in den Winter hinein halten und dann ausgeſtreut werden können. Tödlicher Anglücksfall. Geſtern Nachmittag gegen 2 Uhr geriet beim Transport von Ausfüllmaterial durch die Feldbahn der im Bau be⸗ findlichen Autoſtraße in der Nähe des Transformatoren⸗ häuschens der hier wohnhafte verheiratete 27 Jahre alte Auguſt Mayer aus Sandhauſen, der als Heizer auf einer Transportlokomotive beſchäftigt war, auf bis jetzt noch nicht geklärte Weiſe ſo unglücklich zwiſchen die Kippwagen, daß er überfahren wurde und ſofort tot war. Der Ver⸗ unglückte war ein lebensfroher, fleißiger, braver Mann. Er hinterläßt eine junge Frau und 2 kleine Kinder, denen ſich allgemeine Teilnahme zuwendet. 2 Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über Seckenheim. Heute früh, kurz nach 7 Uhr, wurden die hieſigen Bewohner von einem kurzen Beſuch des Luftrieſen über⸗ raſcht. Das Luftſchiff kam in ſtolzem Flug aus Richtung Heidelberg und folgte der Bauſtrecke der Reichsautobahn. * Geſegnetes Alter. Seinen 70. Geburtstag feiert heute Herr Karl Volk, Zähringerſtraße. Unſere beſten Wünſche. 8 Leichtathletik⸗Klubkampf Tbd.„Jahn“ Seckenheim— Tv. 1890 Edingen. Am kommenden Sonntag, den 16. ds. Mts., nachmittags halb 2 Uhr begegnen ſich auf dem ſchön angelegten Sport⸗ platz im Schloßgarten der Tbd.„Jahn“ und Tv. 1890 Edingen zu einem leichtathletiſchen Klubkampf. Den Vorkampf haben die Edinger für ſich entſchieden. Allerdings war die Mannſchaft der Gäſte im Vorkampf aus allen ſporttreibenden Vereinen in Edingen zuſammengeſtellt, ſodaß die Einheimiſchen einen ſchweren Stand hatten. Im Rückkampf, der am Sonntag hier zur Austragung kommt, werden ſich beide Vereine um den Sieg bemühen. Wer die beſſeren Geſamtleiſtungen von beiden Gegnern zeigen wird, iſt ſchwerlich vorauszuſagen, erſt die Kämpfe werden den Sieger beſtimmen können. Mit dem Rückkampf ſind auch die Geräteturner der Gäſte nach hier verpflichtet, ſodaß wirk⸗ lich intereſſante Kämpfe zu ſehen ſein werden, die ſich kein Sportfreund entgehen laſſen wird. Außerdem wird der Tbd.„Jahn“ ſeine diesjährigen Vereinsmeiſter in allen Konkurrenzen ermitteln, ſodaß mit einem vollwertigen Programm am Sonntag im Schloß⸗ garten zu rechnen iſt. * Ein Jahr Städt. Hochſchule für Muſik. Als Nachfolger Max v. Paur's hat Direktor Chlodwig Rasberger die Leitung der im Herbſt 1933 gegründeten Städt. Hochſchule für Muſik und Theater übernommen. Das erſte Arbeitsjahr hat dem Inſtitut trotz mancher innerer Erſchütterungen, die durch die Uebergangszeit bedingt waren, eine erfreuliche Entwicklung gebracht. Der neuernannte Lei⸗ ter, ausübender Künſtler und Muſikpädagoge zugleich, hat mehrere Jahre am Grazer Konſervatorium gewirkt und war zuletzt Konzertmeiſter in Frankfurt a. M. Die Meiſterklaſſe für Klavier, die bisher Profeſſor v. Paur leitete, wurde Profeſſor Friedrich Wührer(Berlin) übertragen. Profeſſor Wührer, bis 1933 an der Staatsakademie in Wien tätig, erhielt dort als Nationalſozialiſt eine längere Freiheits⸗ ſtrafe, verließ Oeſterreich und überſiedelte nach Berlin. Seine ausgedehnten Konzertreiſen machten ihn im Ausland be⸗ kannt. * Sonderzüge zum 2. Südweſtdeutſchen Heimattag. Die Fahrzeiten der Sonderzüge zum Heimattag nach Karlsruhe liegen nunmehr endgültig feſt. Sonderzug Mannheim Karlsruhe: Am 22. 9. Mannheim ab 14.00, Karlsruhe ruhe an 15.32. Am 23. 9. Mannheim ab 6.40, Karlsruhe an 8.29. Rückfahrt am 23. 9. Karlsruhe ab 21.35, Mann⸗ heim an 23. 12. Am 24. 9. Karlsruhe ab 9.35; Mann⸗ heim an 11.10 Uhr. Gedenktage 15. Seplember. f 1812(bis 20.) Brand von Moskau. 5. 1834 Der Geſchichtsſchreiber Heinrich v. Treitſchke in Dres⸗ den geboren. 1882 Der Unterſeebotführer Otto Weddigen in Herford ge⸗ boren. 1926 Der Philoſoph Rudolf Eucken in Jena geſtorben. Sonnenaufgang 5,33. Sonnenuntergang 18,17. Mondaufgang 13,34. Monduntergang 20,23. Zuzugsſperre für die Gebiete um Hamburg und Bremen. Auf Grund des Geſetzes zur Regelung des Arbeits⸗ einſatzes hat der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung durch 2 Anord⸗ nungen vom 30. Auguſt 1934 veröffentlicht im Deutſchen Reichs⸗ und Preuß. Staatsanzeiger Nr. 203 vom 31. Auguſt 1934 mit Wirkung vom 1. September 1934 für die Stadtgemeinden Hamburg, Altona, Wandsbek, Harburg⸗ Wilhelmsburg, ſowie für das bremiſche Staatsgebiet, für die Städte Delmenhorſt, Nordenham, Weſermünde und die Gemeinden Hasbergen, Hemelingen, Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Oſt erholz⸗Scharmbeck, Lintel, Ritterhude Scharmbeckſtotel dieſelbe Zuzugsſperre verfügt, wie ſie be⸗ reits für die Stadtgemeinde Groß⸗Berlin ſeit dem 18. Mai 1934 beſteht. Danach dürfen Perſonen, Städten und Gemeinden am 1. September 1934 keinen Wohnort hatten, innerhalb derſelben als Arbeiter oder Angeſtellte nur mit vorheriger Zuſtimmung der für die Arbeitsſtelle zuſtändigen Arbeitsamts eingeſtellt werden. Eine Zuſtimmung wird jedoch nur in beſonderen Ausnahme⸗ fällen erteilt. Die Beſchäftigung von Arbeitern und An⸗ geſtellten in den geſperrten Bezirken ohne die erforderliche Zuſtimmung wird ſtrafrechtlich verfolgt und hat außerdem für alle Beteiligten erhebliche wirtſchaftliche Nachteile zur Folge. Ebenſo wie vor dem Zugang nach Groß-Berlin wird auch davor gewarnt, nach Hamburg, Altona, Wandsbek, Harburg⸗Wilhelmsburg, ſowie nach Bremen, Delmenhorſt, Nordenham, Weſermünde und den umliegenden Gemeinden zum Zweck der Arbeitsaufnahme als Arbeiter oder An⸗ geſtellte zuzuziehen. Alle Arbeitsämter können über die bisher ergangene Sperrbeſtimmungen nähere Auskunft er⸗ teilen. die in den bezeichneten 2 7 Was der Winzer alles wiſſen muß Zuckerung von Wein nur nach eingeholtem Gutachten. Iſt eine Zuckerung von Traubenmaiſche, Traubenmoſt⸗ oder Wein, die übrigens dem Bürgermeiſteramt anzuzeigen iſt, notwendig, ſo empfiehlt es ſich, fachmänniſchen Rat ein⸗ zuholen und nicht nach eigenem Gutdünken zu handeln. Man ſichert ſich dadurch auch am beſten vor einer Beſtrafung wegen Uebertretens des Paragraphen 3 des Weingeſetzes. Die Anterſuchung, zu der man eine halbe Flaſche des friſch⸗ gekelterten Moſtes einſendet unter Angabe der Traubenſorte, der Lage und Gemarkung, erfolgt durch das Ba d. Wein⸗ bauinſtitut in Freiburg i. Br., Bismarckſtraße 21. Um eine vorzeitige Gärung der Probe zu verhindern, ſetzt man ihr 10—12 Tropfen Formalin zu. Bereits in Gärung geratenen Moſt läßt man 2—3 Tage an einem warmen Orte vergären und entfernt die Kohlenſäure durch Schütteln. Formalin oder Senföl darf einer in Gärung befindlichen Probe nicht zugeſetzt werden. Die Unterſuchungsgebühren be⸗ tragen für alle Einſender 2 Mark für die Unterſuchung einer friſchen Moſtprobe und 4 Mark für die Anterſuchung einer bereits in Gärung befindlichen Moſtprobe oder eines Weines. Bei der Herſtellung von Haustrunk finden die Vorſchrif⸗ ten des Weingeſetzes über die Zuckerung keine Anwendung. Die nach dem früheren Weingeſetz zugelaſſene Herſtellung von Hefewein iſt verboten. Wer Wein, Traubenmaiſche oder Traubenmoſt gewerbs⸗ mäßig in Verkehr bringt, iſt verpflichtet, dem Bürgermeiſter⸗ amt die Herſtellung von Haustrunk unter Angabe der her⸗ zuſtellenden Menge und der zur Verarbeitung beſtimmten Stoffe anzuzeigen. Haustrunk darf nur im eigenen Haushalt des Herſtellers verwendet oder ohne beſonderes Entgelt an die in ſeinem Betriebe beſchäftigten Perſonen zum eigenen Verbrauch abgegeben werden. Jedes Faß Haustrunk muß deutlich gekennzeichnet ſein. tf. Ein Jernſeh⸗Sender auf dem Brocken. des Brockens im Harz wird berichtet, daß dort lich die zweite Fernſeh⸗Sendeſtation Deutſch⸗ lands errichtet werden wird. Die vom erſten deutſchen Fernſeh⸗Sender in Berlin ausgeſtrahlten Bilder ſollen auf dem Brocken empfangen, verſtärkt und erneut in den Aether Vom Gipfel vorausſicht⸗ geſtrahlt werden. Neues aus aller Well Auf der Fahrt zur ſterbenden Mutter verunglückt. Der 62 Jahre alte Förſter Joſef Huber von Innerwald wollte bei Roſenheim mit ſeinem Leichtmotorrad zwiſchen zwei ſich kreuzenden Laſtkraftwagen durchfahren, was ihm nicht gelang. Dabei wurde die auf dem Ruückſitz befindliche Ehefrau vom Rad geſchleudert. Das Laſtwagenrad ging ihr über den Kopf hinweg, ſo daß der Tod eintrat. Das Ehepaar wollte die ſterbende Mutter des Förſters beſuchen. hEigenartiger Anfall. Zu einem Kipfenberger Arzt begab ſich ein Mann aus Kemnathen(Mittelfranken), um ſich ſeine Hand verbinden zu laſſen. Der Arzt machte dem kranken einen Alkoholumſchlag. Als der Patient das Sprechzimmer verlaſſen wollte, wollte er ſich mit einem Streichholz ſeine Pfeife anzünden. Kaum aber brannte das Streichholz, als auch ſchon der ganze Verband Feuer fing, und auch die Haut völlig verſengte. Von der Eiſenbahnbrücke gefallen und überfahren. Auf den Eiſenbahnanlagen zwiſchen Rheydt und M.⸗Glad⸗ bach kam der vierjährige Sohn der Familie Aretz auf gräß⸗ liche Weiſe zu Tod. Wie Spielgefährten angeben, iſt er von der Eiſenbahnbrücke gefallen, als gerade ein Zug vor⸗ beifuhr. Er hatte ſich über die Brüſtung des Geländers ge⸗ legt und dabei offenbar das Gleichgewicht verloren. a Großfeuer durch Blitzſchlag. Während eines über das Kulmbacher niedergegangenen heftigen Gewitters ſchlug abends der Blitz in das Anweſen des Bauern Johann Vißmann in Ramſcheid. Die Erntevorräte und die land⸗ wirtſchaftlichen Maſchinen wurden ein Raub der Flammen. Waſſermongel erſchwerte die Löſcharbeiten außerordentlich. „ Zwei Pferde vom Strom getötet. Bei Kanten lagen Drahtleitungen, die man ver wollte, zunächſt ſtromlos am Straßenrande. Aus unbekannten Gründen wurden ſie jedoch plötzlich unter rom geſetzt. Kurz darauf kam ein Ackerknecht mit zwei Pferden des Weges. Beide Tiere kamen mit der Stromleitung in Berührung und wurden ſofort ge⸗ tötet. Der Reiter ſtürzte ebenfalls getroffen zu Boden, blieb aber unverletzt. Vollſtreckung eines Todesurteils Berlin, 14. Sept. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt mitteilt, iſt Donnerstag in Osnabrück der von dem Schwurgericht in Osnabrück am 21. März 1934 wegen Mordes an dem Brotkutſcher Willi Brandhorſt zum Tode verurteilte Wilhelm Vogtſchmidt hingerichtet worden. Der preußiſche Mi⸗ niſterpräſident hat von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Ge⸗ brauch gemacht im Hinblick auf die Gewiſſenloſigkeit, mit der der Verurteilte, lediglich um ſich Geld zur Feier des Karne⸗ vals zu verſchaffen, nach kaltblütig ausgeklügeltem und durch⸗ geführtem Plan einen Menſchen ermordet und beraubt hat. Mädchenmörder zum Tode verurkeilt. Aurich, 13. Sept. Das Schwurgericht verurteilte den Eppo Tammen aus Ochtelbur(Kreis Aurich) wegen Mor⸗ des zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Tammen hatte in der Nacht zum 2. 6. 1934 die Haustochter Berta Klingenberg in Riepe(Kreis Aurich) erwürgt. Um einen Selbſtmord des Mädchens vorzutäu⸗ ſchen, hatte er es dann an einem Strick aufgehängt. Auto fährt in HJ⸗Kolonne 16 Hitlerjungen verletzt. Ploen, 14. Sepk. In der Eutinerſtraße fuyr ain Donnerskag ein vierſitziger Perſonenkraftkwagen in einen Trupp Hamburger Hitlerjungen hinein. 16 Jungen wurden verletzt, davon zwei ſchwer. Hinter der Marſchkolonne der Hamburger Hs verſuchte ein größerer Perſonenkraftwagen an den Jungen vorbeizu⸗ fahren. Dabei überſah der Wagenführer jedoch einen ihm in einer Kurve enkgegenkommenden kleinen Kraftwagen. Beide Fahrzeuge ſtießen unmittelbar hinter der Marſch⸗ kolonne zuſammen, wobei dem kleineren Wagen das linke Vorderrad weggeriſſen wurde. Der Führer des großen Wagens verlor die Gewalt über das Steuer, und der Wa⸗ gen fuhr mitten in den Trupp Hitlerjungen hinein. Ein Teil der Jungen wurde zu Boden geſchleudert, überfahren oder eine Strecke mitgeſchleift. Flugzeug raſt in Zuſchauermenge Kaktowitz, 14. Sept. Auf dem Flupplatz ereignete fi am Mittwoch nachmittag ein furchtbares Unglück. Ein Flugzeug, deſſen Motor zum Start angeworfen war, ſetzte ſich plötzlich ohne Steuermann in Bewegung und raſte auf Vier Perſonen wurden Ein eine größere Zuſchauermenge zu. Vi von den Flügeln der Maſchine erfaßt und verletzt. junger Mann wurde getötet. Sinns Schule Schlescwoigs Schulen — wegen der Kinde hmung zm Einvernehmen mit dem zuſtändigen Kreis che Schleswiger Schulen bis auf weiteres ge worden. Die Maßnahme erfolgte als Vorbeugung gegen Ausbreitung der ſpinalen Kinderlähmung. 8 e Eiſenbahnzug überfallen. An der Eiſenbahnſtrecke Sipingai—Taonan(Mandſchurei) haben chineſiſche Bandi⸗ ten einen Zug zur Entgleiſung gebracht und beſchoſſen, Zahlreiche Fahrgäſte wurden getötet oder verletzt. . 25. planmäßiger Poſtflug über den Ozean. Mitt woch abend landete in Natal(Südamerika) der 10 Ton⸗ nen BMW⸗Dornier⸗Wal„Taifun“. Das Flugboot, das morgens kurz nach 6 Uhr von Bord des Lufthanſaſtützpund⸗ tes„Schwabenland“ abgeſchleudert wurde, hat ſomit den 25. planmäßigen Poſtflug über den Ozean ausgeführt. Neue Inſel für Japan Aus dem Meere emporgekaucht. Tokio, 14. Sept. Japan, das ſonſt ſoviel unter der vul⸗ kaniſchen Tätigkeit im dortigen Gebiet zu leiden hat, ver⸗ dankt neuerdings den Kräften des Erdinnern eine Erwei⸗ terung ſeines Beſitzes um eine neue Inſel. Sie iſt eine Viertelmeile öſtlich von der die Nordſpitze der japaniſchen Kurilen bildenden Inſel Alaid allmählich aus dem Meer aufgetaucht und hat jetzt den Namen Eaketomi erhalten, Bei einem Flächendurchmeſſer von etwa einer halben Meile ragt ſie über hundert Meter über die Meeresoberfläche em. por. Vor fünf Monaten befand ſich an derſelben Stelle nur Waſſer. Trotz des unheimlichen Urſprunges hofft man, auf ihr einen günſtigen Hafen für das benachbarten Alaid ge⸗ funden zu haben. N ſchloſſen. A ſind ſämtli ſen die Zeitſchriften und Bücher. 25 060 aktive Saarſänger reiſen nach der alten Moſel ſtadt Trier, wo ſie in einer gewaltigen Kundgebung u 15. nud 16. September unter Beteiligung von 80-100 000 Volksgenoſſen für ihr Deutſchtum Zeugnis ablegen. Diese große Sängerkundgebung wird in der neuen Nummer 38 der„Funk⸗Illuſtrierten“ in einem eindrucksvollen Bild⸗ bericht behandelt, in weiterer Folge finden wir den Aus⸗ klang des Reichsparteitages in Nürnberg, wenden uns nach Bad Kreuznach, wo die rheiniſche Grenzlandſchau veranſtal⸗ wird, finden Bilder in einem Bericht über das Schickſal der alten deutſchen Feſte Wartburg bei Eiſenach u. a. m. Die„Funk⸗Illuſtrierte“ bietet dem Leſer immer Neues und Intereſſantes und enthält auch das vollſtändige offi⸗ zielle Programm des Reichsſender Stuttgart(Mühlacker), und Frankfurt mit Freiburg. Ein ausführliches Programm der bedeutendſten europäiſchen Sender— 14 Seiten bildet hierzu außerdem noch eine willkommene Ergänzung. — Nur 80 Pfg. koſtet ein Monatsabonnement die„Funk⸗ Illuſtrierten“, wobei die Dauerbezieher— bei verheirateten auch die Ehefrau— noch koſtenlos gegen Unfall verſichert ſind. * Stundung und Eintreibung von fahrungsreiche Ratſchläge für Gläubiger. Von Hch. Schultz, Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis Mk. 1.—. In unſerer Zeit iſt für den Kaufmann die Stundung und Einziehung von Forderungen beſonders ſchwierig, weil alle Borgunter⸗ lagen weſentlich erſchüttert wurden und die Achtung vor der Verpflichtung vielfach geſunken iſt. Es iſt tatſächlich eine Kunſt, einen Schuldner, der überhaupt nicht zahlen möchte, zur Zahlung zu bewegen. Solange zweckmäßigere Geſetz⸗ vorſchriften noch nicht beſtehen, obliegt es dem Gläubiger, ſich ſelbſt zu helfen, um Forderungsverluſte möglichſt zu ver⸗ meiden. Deshalb werden die in dieſer Schrift gegebenen Rat⸗ ſchläge für die Bearbeitung dieſes wichtigen Gebietes, den Gläubigern gute Dienſte leiſten. Entwürfe von Mahnungen und Anträgen ſind in einem Anhang der Schrift beigegeben. Forderungen. Er⸗ Ty. 1898. Heute abend 9 Uhr Spielerverſammlung. Alle Spieler, welche ſich an den Verbandsſpielen beteiligen wollen, müſſen dringend erſcheinen. Spieler, die nicht anweſend ſind, können bei den Verbandsſpielen nicht berückſichtigt werden. Tod.„Jahn“. Heute Freitag abend treffen ſich alle Turner und Sportler nach dem Training im„Kaiſerhof“ zur Abgabe der Meldung für das Vereinsabturnen. Beim Vereinsabturnen haben alle Aktiven mitzuwirken. Die Turnratsmitglieder werden ebenfalls gebeten, ſich zur kurzen Beſprechung einzufinden. Fuß ballvereinigung 98, Mhm Seckenheim. Heute Freitag abend halb 9 Uhr im Lokal wichtige Mitglieder⸗ und Spieler⸗Verſammlung. Nach dem Erlaß des D. F. B. müſſen alle Spieler, die an den diesjährigen Verbandsſpielen teilnehmen, ver⸗ pflichtet werden. Dieſe Verpflichtung wird in der heutigen Verſammlung vorgenommen. Es iſt daher Pflicht aller Aktiven, anweſend zu ſein. Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden gebeten, in Anbetracht wichtiger Punkte der Tagesordnung eben⸗ falls reſtlos zu erſcheinen. Der bevorſtehende Beginn es richtig erſcheinen, wenn alle hiermit eingeladen wird. der Verbandsſpiele läßt Mitglieder kommen, wozu Der Vereinsführer. Die Tage werden kürzer——— Die Abende länger!! Der erholungsuchende Mensch lenkt seine Schritte wieder dem Lichtspielhaus zu Nirgendwo kann man dem Menschen für so wenig Geld bessere Unterhaltung bieten als im Kino! Das Kino vermittelt heute Kunst, Wissenschaft und Unterhaltung im besten Sinne des Wortes Als Auftakt zur neuen Spielzeit zeigen wir ab heute Eine Krone der Filmschöpfung mit: Marta Eggert, Jan Kiepura, Paul Kemp, Paul Hörbiger u. a. m. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitalteder der Landw. Ein⸗. Verhaufsgenoſſenſchaft. Beſfellungen auf Winterſaatgetreide müſſen bis ſpäteſtens Samstag dieſer Woche gemacht werden. Der Vorſtand. aaa Im Vorprogramm der erste natürliche Farbenfilm. Ufa-Tonwoche.— Kulturfilm. Achtung! Diese Woche jeder einmal ins Palast-Theater Beginn jetzt um 8 Unr abends. enen nnn Ad Schm Zel Neis in versch. Qualitäten. Pfund 32, 24, 20, 153 Neue Kartoffeln V Neues Sauerkraut pPfund 139 Neue Vollheringe„Stück 7½0 Flomen- Schmalz uin I- Pfund- Paketen 1.05 Neue steril. Gurken Stuck 83 Neue G. E. 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