„ Vel; litglied wirbt age in rbeitz, en der Unter, deitrag all er. en At, en bis „über „ übel lied f ie An n ge⸗ bac müſſen 1 Ein natlich is 100 entlich ) RN inder, s ord⸗ ießlih näch, lieder, idelen mmen r mit zahlen mmen bis 3 höher, laſſen r, die mmen ßgeb⸗ Mit⸗ erun⸗ enden in ſie Mit Orts. 18 zu innen ſic ſchen⸗ leben l zu inigt. ſonſt 9 die olgt, t zu folgt, 5 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 Tages- und Anzei für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. genblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beflagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen; G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 Jahrgang 7 ß oel 5 Nu m Völkerbund die Aufnahme vollzogen.— Der Sowjetſtern in Genf.— Ein froſtiger Empfang. Genf, 19. September. zerbundsverſammlung beſchloß in ihrer Voll⸗ Dienstag abend die Aufnahme Sowjekrußlands 9 2 Die Bö ſitzung am a 5 e n 5 in den Völkerbund. Die Abſtimmung über die Aufnahme war nach kurzer Debakte Punkt 7 Uhr beendet. die Sow⸗ jetunion erhielt 39 Ja-Stimmen von 49 im Saal anweſen⸗ 2 Völker dsmitgliedern. Sieben Mitglieder enthielten ſich der Stimme und drei ſtimmken mit Nein. Einige Völ⸗ kerbundsſtaaten blieben der Abſtimmung fern. Der Präſident erklärte Sowjetrußland als in den Völ⸗ kerbund aufgenommen. Darauf begann die zweite Abſtim⸗ mung über den ſtändigen Ratsſitz Sowſekrußlands, wäh⸗ rend die ruſſiſche Delegation noch außerhalb des Saales blieb. Bei dieſer Abſtimmung wurden für die Sowjetunion 40 Stimmen bei 50 anweſenden Staaten abgegeben bei zehn Skimmenthaltungen. Nein-Stimmen wurden nicht abgege⸗ ben. Der Präſidenk ſtellte daraufhin feſt, daßz die Sowjet⸗ union einen ſtändigen Katsſitz erhalken habe. Der Einzug Kurz darauf, um 7,15 Uhr, betrat die Sowjetdelegation unter Führung von Litwin ow den Saal und nahm unter ſchwachem Beifall den für ſie vorgeſehenen Platz ein. Einige Delegierte, darunter Titulescu, begaben ſich zu den Bänken der Ruſſen, um ſie zu begrüßen und zu beglück⸗ wünſchen. Es ſtellte ſich im übrigen heraus, daß die Ruſſen ſchon lange vorher durch einen Nebeneingang in das Gebäude gelangt waren, während eine ſich allmählich ver⸗ ſtärkende Menge auf der Straße noch auf ihre Anfahrt war⸗ tete. Eine Begrüßungsanſprache Nachdem die Sowjetdelegation die ihr zugewieſenen Plätze eingenommen hatte, wurde ſie von Präſident Sand⸗ ler mit einer kurzen Rede begrüßt. Er betonte, daß die Sowjetunion nunmehr alle Rechte und Pflichten eines Völ⸗ kerbundsmitgliedes erworben habe. Er begrüße die Ruſſen aufrichtig und herzlich. Der Völkerbund habe ſich durch Sowjetrußlands Eintritt ſehr weſentlich vergrößert. Der heutige Tag bedeute eine entſcheidende Wen⸗ dung in der Geſchichte des Völkerbundes. Er eröffne neue Möglichkeiten und ſei eine Beſtätigung dafür, daß der Völ⸗ kerbund der Vervollſtändigung zuſtrebe, die ſtets ein wich⸗ tiges Ziel bleiben müſſe. Er bitte die Ruſſen, am Friedens⸗ werk des Völkerbundes mitzuarbeiten. Daraufhin beſtieg der erſte ruſſiſche Delegierte, Volks⸗ kommiſſar Lit wino w, die Rednertribüne. Er wurde mit mäßigem Beifall begrüßt. Die Jupiterlampen wurden für die Photographen eingeſchaltet, und Liwtinow ſtand, als er ſeine Rede begann, im grellſten Lichtkegel. Aus der Sitzung Den Abſtimmungen war eine Ausſprache vorausgegan⸗ gen. Die entſcheidende Sitzung nahm folgenden Verlauf: Gleich zu Beginn der Völkerbundsverſammlung er⸗ teilte der Präſident dem Vorſitzenden des ſechſten(politi⸗ ſchen) Ausſchuſſes, dem Spanier Madariaga, das Wort zur Berichterſtattung über die geſtrigen Beſchlüſſe. Mada⸗ riaga verlas die Entſchließung, in der die Verſamm⸗ lung aufgefordert wird, die Sowjetunion in den Bund auf⸗ zunehmen. Er fügte den Wunſch hinzu, daß auch die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika den Weg nach Genf finden möchten. „Dann wurde die Ausſprache über den Beſchluß des ſechſten Ausſchuſſes eröffnet. Unter großer Spannung gab . Bundesrat Motta die kurze Erklärung ab, daß er bereits geſtern alles Grund⸗ ſagzliche vorgebracht habe, was ſein Land zu ſagen habe. gie Sowjetunion erfülle als Großmacht zweifellos die Be⸗ dingungen für einen ſtändigen Ratsſitz. Trotzdem habe er hier zu erklären, daß die Schweiz aus grundſätzlichen Er⸗ wägungen heraus ſich der Stimme enthalten werde. „Im Namen der Chriſtenheit“ Hierauf hielt der iriſche Delegierte de Valera eine viel⸗ beachtete Rede, in der er zunächſt feſtſtellte, daß Motta ge⸗ tern im Namen der geſamten Chriſtenheit geſprochen habe, die über die Entwicklung in Sowjetrußland ſchwer beunru⸗ higt ſei. Barthous Erklärung, daß es ſich bei Rußlands Aufnahme nur um eine politiſche Frage handele, ſei durchaus nicht überzeugend. 8 Wenn die Chriſten der Welt ihr Vertrauen in den Böl⸗ lerbund als Werkzeug der Friedensſicherung verlören, dann könne der Völkerbund auch ſeine Aufgaben nicht erfüllen. Die Sowjetunion habe erklärt, daß ſie ſich den Frieden als Ziel ihrer Politik ſetze. Er bitte deshalb die Sowjet⸗ regierung, daß ſie die Garantien, die ſie amerika ⸗ niſchen Bürgern vor einiger Zeit hinſichtlich ihrer Frei⸗ heit und der Sicherung ihrer perſönlichen und menſchlichen echte gewährt habe, auch auf die Bürger aller anderen Ftaaten und auf das ruſſiſche Volk ſelbſt ausdehne. de Va⸗ era fand großen Beifall. „Nach ihm ſprachen noch ganz kurz der Vertreter Per; 35 ns, der Rußlands Eintritt begrüßte, und die Ver ⸗ reter Argentiniens, Hollands und Portu⸗ gals. Daran ſchloß ſich dann die Abſtimmung. —— Mittwoch, den 19. September 1984 6 7 K 2 1 8 Saartagung des Völkerbundsrats? Außerordenkliche Ratsſitzung geplant? Paris, 18. September. Der Sonderberichterſtatter der Havas⸗Agentur in Genf meldet: Nachdem die Frage des Eintritts der Sowjet⸗Union in den Völkerbund praktiſch erledigt iſt, beginnt man ſich in hieſigen internationalen Kreiſen von neuem mit der Frage der Saarabſtimmung zu beſchäftigen, über die der Dreier⸗ ausſchuß in Kürze zu beraten haben wird. i öglich, daß angeſichts der Wichtigkeit diefer ge der Völkerbundsrat in der nächſten Zeit eine he der Unruhe in Europa.— t gegen den Verfſailler Verkrag. London, 18. September. Lord Snowden beſchäftigt ſich in einem Aufſatz in der „Daily Mail“ mit der Zukunft Europas. Er ſagt u. a.: Es wird keine Anſtrengung gemacht, die Beſchwerden gewiſſer Länder zu berückſichtigen, die, ſolange ihnen nicht abgeholfen iſt, den Frieden Europas gefährden. Anſtatt zu verſuchen, dieſe Ungerechtigkeiten wieder gut zu machen, be⸗ ſchäftigen ſich die Mächte, die die Urheber dieſer Ungerech⸗ tigkeiten ſind, damit, Bündniſſe zu ſchließen, um die Unge⸗ rechtigkeiten aufrechtzuerhalten. Dieſer Weg führt unmiltelbar zu einem neuen Krieg. Die Haupturſache der europäiſchen Unruhe und der fieber⸗ haften Bemühungen um Vermehrung der Rüſtungen und um Abſchluß von Verkeidigungsbündniſſen iſt in dem Ver⸗ ſailler Vertrag und in den Verkrägen zu ſuchen, die zur Zerſtückelung Oeſterreich⸗Angarns führten. Bevor dieſe Verträge nicht revidiert ſind, wird es in Europa keinen Frieden geben. Der Krieg wird nur ſo lange aufgeſchoben werden, bis die gekränkten Nationen ſich ſtark genug zu dem Verſuch fühlen, die Gerechtigkeit, die ihnen von den anderen Mächten verweigert wird, gewaltſam zu erringen. Dies iſt der Kern der europäiſchen Lage. Inzwiſchen verſchlimmert die Politik Großbritanniens, Frankreichs, Ita⸗ liens und der Kleinen Entente, neuerdings anſcheinend mit Unterſtützung Rußlands, die Lage. Sie gibt den gekränkten Nationen jeden Grund zu dem Glauben, daß ein vereinbar⸗ ter und entſchloſſener Wille beſteht, ſie mit Gewalt in Un⸗ terwürfigkeit zu halten. Deutſchland verließ den Völkerbund, da es mit Recht glaubte, daß die anderen Mächte entſchloſ⸗ ſen ſeien, ihm die Rüſtungsgleichheit zu verſagen. Deutſchland hat das noch nicht dageweſene Angebot ge⸗ macht, jedes, auch das beſcheidenſte Maß von Rüſtungen an⸗ zunehmen, wenn die anderen Mächke es ſich ſelbſt auferlegen. Dies war der Prüfſtein der Ehrlichkeit der anderen Mächke. Wie ſehr wir auch einige der Kundgebungen der jetzi⸗ gen Stimmung des deutſchen Volkes bedauern, ſo müſſen wir doch zugeben, daß ſie zum großen Teil das Ergebnis lan⸗ ger Jahre der Demütigung und des Leidens iſt. Eine Na⸗ tion von 60 Millionen ſtolzen und vaterlandsliebenden Menſchen kann nicht ewig in einer Stellung der Unterlegen⸗ heit gehalten werden. „Das übelſte Inſtrument“ Hearſt über den Verſailler Vertrag. Berlia, 19. September. Ein Vertreter der„Nachtausgabe“ hatte in Nauheim eine Untercebung mit vera cmerikaniſchen Zeit ingskönig William Randolph Hearſt. Hearſt äußerte ſich in Ausdrük⸗ 115 unzweideutigſter Ablehnung über den Verſailler Ver⸗ rag. „Ich betrachte, erklärte er u. a.,„den Verſailler Ver⸗ krag als eines der übelſten Inſtrumenie, die je geſchaffen wurden. Er iſt gerade ſo ſehr eine Urſache der Perwirrung und der Demoraliſierung, die heute in Europa herrſche, wie der Weltkrieg ſelbſt. Aeberdies machen die perverſen Klau⸗ ſeln des Berkrages einen neuen Krieg faſt unvermeidlich, ez ſei denn, daß eine friedliche methode gefunden werden 15 985 die man die Widerrechtlichkeiten des Verlrages zefeiligt Die Erkenntnis, daß unſer eigenes Land in irgend einer Form für den unerhört ungerechten und unktugen Vertrag von Verſailles verantwortlich iſt, iſt für den Ameri⸗ kaner peinlich und ſchmerzvoll. Es iſt kläglich, zu wiſſen, daß unſer damaliger Präſident ſeine hohen Prin⸗ zipien und ſchönen Phraſen, ſeine Garantien für eine Auto⸗ nomie der Raſſen, ſeine Zuſticherung der Selbſtbeſtimmung nergeſſen und das Volk verraten hat, das ihm vertraute, daß er die tes Volk verraten hat wegen der Befriedung eines eitlen Ehrgeizes.“ Europa ſcheine nichts von Zuſammenarbeit zu miſſen und nur an Zerſtörung zu denken. Ueberall treffe man auf Blindheit, Blindheit gegenüber dem allgemeinen Wohl⸗ ergehen, Blindheit gegenüber dem eigenen Vorteil, Blindheit gegenüber dem Vorteil des Friedens und der Einigkeit Es ſei Ze die Ungerechtigkeit des Verſailler Vertrages in Vernun't und in Frieden zu beſeitigen. Nr. 219 irfe: die vormilitäriſche nd vom 8. bis zum 21. ionen geiſtig, körperlich ntwurf männliche J den Jugendorganiſa und n erziehen ſoll. 25 Geſetzentwurf für die nachmilitäriſche Ausbildung, die den Zweck hat, nach der Dienſtzeit den mi⸗ litäriſchen Geiſt und die Kameradſchaft wachzuhalten und die ausgedienten Soldaten in ihren diesbezüglichen militä⸗ riſchen Funktionen ſowie mit allen kriegstechniſchen Ein⸗ richtungen und Fortſchritten auf der Höhe zu halten. Dieſe nachmilitäriſche Ausbildung iſt bis zum 10. Jahre nach Ab⸗ lauf der aktiven Dienſtzeit Pflicht und kommt, je nach Waf⸗ fengattung, nur für Feſttage oder für eine kurze Zeitſpanne in Frage. Weiter iſt vom Miniſterrat ein Geſetzentwurf gebilligt worden, der milftäriſche Ausbildungskurſe an den Mittel⸗ und Hochſchulen vorſieht. 16 858„ ſtiſche Neſtaut Gion Eine öſterreichiſche Erklärung. Dem Genfer Vertreter des„Telegraf“ wird aus Kreiſen der öſterreichiſchen Abordnung zu der offenſichtlich in Genfer diplomatiſchen Kreiſen viel erörterten Frage einer monarchi⸗ ſchen Reſtauration in Oeſterreich Folgendes erklärt: „Die Vertreter der öſterreichiſchen Regierung haben ge⸗ rade in Genf nachdrücklich den Standpunkt vertreten, daß die Frage einer monarchiſtiſchen Reſtauration für Oeſter⸗ reich in keiner Weiſe akut iſt. Mitglieder der öſterreichiſchen Regierung haben mehr als einmal ausgeſprochen, daß die Reſtaurationsfrage eine Angelegenheit darſtelle, die nicht als ein Problem der öſterreichiſchen Innenpolitik zu werten ſei, ſondern ausgeſprochen außenpolitiſchen Charak⸗ ter habe. Die Regierung iſt weit davon enkfernk, die Situation im mitteleuropäiſchen Raum durch die Aufrollung einer Frage zu komplizieren, die nach allgemeiner Ueberzeugung heute nur geeignet ſein kann, die zu deſſen Befriedung nok⸗ wendigen Maßnahmen zu erſchweren.“ „Weg mit der Königin!“ Zwiſchenfall nach der Thronrede im Haag. Haag, 19. September. In der üblichen feierlichen Weiſe fand am Dienstag mittag die Eröffnung der neuen Sitzungsperiode der Nie⸗ derländiſchen Generalſtaaten ſtatt. Königin Wilhelmina ver⸗ las die Thronrede, in der einleitend betont wird, daß auch Holland die Folgen der geiſtigen und wirtſchaftlichen Kriſe, von der die ganze Welt ergriffen wurde, ſtets ſchwerer zu ſpüren bekomme. Die Entwicklung des Wirtſchaftslebens in Holland wie in Niederländiſch⸗Indien gebe zu großen Beſorgniſſen Anlaß. Als die Königin im Ritterſaal die Verleſung ihrer Thronrede beendet hatte, erhob ſich einer der älteſten Ab⸗ geordneten, um die Monarchin mit dem gebräuchlichen Ruf „Es lebe die Königin“ zu ehren. Ehe noch die übrigen Anweſenden in dieſen Ruf ein⸗ ſtimmen konnten, hatte der aus Niederländiſch⸗-Indien ſtam⸗ mende kommuniſtiſche Abgeordneie der Zweiten Kammer, Ruſtan Effendy, die Worte„Weg mit der Königin!“ in den Saal geſchrien. Aller Anweſenden bemächtigte ſich große Erregung. Mehrere Kriminalbeamte ſtürzten ſich ſofort auf den Kom⸗ muniſten und warfen ihn zum Saal hinaus. Auch die bei⸗ den anderen toninnmmifficchen Abgeordneten der Zweiten Kammer wurden ſchleunigſt aus dem Saal geführt. Die übrigen Anweſenden ſtimmten begeiſtert in den Ruf„Es lebe die Königin!“ ein und ſangen darauf die Nationalhymne. Auch auf den Straßen mußte die Polizei an mehreren Stellen kommuniſtiſche Anſammlungen zerſtreuen. Kurzmeldungen Berlin. Auf Grund des Erlaſſes des preußiſchen Innen⸗ miniſters vom 8. Januar dieſes Jahres iſt nunmehr die Auf⸗ löſung von 14 Freimaurerlogen verfügt worden. Wien. Bundeskanzler Schuſchnigg erklärte nach ſeiner Rückkehr aus Genf, die Genfer Arbeiten hätten für Oeſter⸗ reich wertvolle Ergebniſſe gezeitigt. Prag. Auf der Rückreiſe vom Nürnberger Parteitag wurden am 12. September die deutſchen Reich sangehötigen Geſchwiſter Eugen und Gertrud Reiffert⸗Beißenberger, die Kinder eines Budapeſter reichsdeutſchen Journaliſten, auf 5 Bahnhof in Eger verhaftet und in Polizeiarreſt ge⸗ racht. Belgrad. Außenminiſter Jeftitſch gab in Genf dem Son⸗ dervertreter der Belgrader„Politika“ Erklärungen ab. Die Tatſache, daß Südflawien ſeine Stimme für Sowjetrußland abgegeben habe, bedeute keine Billigung. Waſhington. Der deutſche Botſchafter Dr. Luther über⸗ reichte in Boſton dem Dekan der juriſtiſchen Fakultät der Havard⸗Univerſität, Profeſſor Pound, das Diplom eines Ebrendoktors der Rechte der Univerſität Berlin. Der Reichsbankausweis Im Gegenſatz zu der für die zweite Monatswoche nor⸗ malen Bewegung, die immer eine, wenn auch infolge der Medioanforderungen geringfügigere Entlaſtung der Kapi⸗ talanlage brachte, hat in der zweiten Septemberwoche die Kapitalanlage der Reichsbank eine kleine Zunahme um 2,5 Millionen Mark erfahren. Es hängt dies allerdings in erſter Linie mit Umbuchungen zuſammen, infolge des Erſcheinens der neuen Reichsanleihe. Die Beſtände an Gold und dek⸗ kungsfähigen Deviſen haben ſich geringfügig um 0,1 Mil⸗ lionen Mark auf 78,8 Millionen Mark erhöht. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf beträgt 5560 Millionen Mark gegen 5474 Milltonen Mark zur gleichen Zeit des Vormonats. Politiſches Allerlei Seines Amtes enthoben. Die„Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz“ veröf⸗ fentlicht folgende Anordnung Dr. Leys:„Hiermit enthebe ich den Pg. Karl Buſch ſeines Amtes als Amtsleiter für Preſſe und Propaganda in der Deutſchen Arbeitsfront und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſowie als Haupt⸗ ſchriftleiter der Tageszeitung„Der Deutſche“. Als Nachfol⸗ er für das Amt Preſſe und Propaganda ernenne ich den g., Geiger, als Hauptſchriftleiter der Zeitung„Der Deut⸗ ſche“ den Pg. Corbach.“ Die Bluttat von Gollmütz geſühnt Hinrichtung in Elbing. Elbing, 18. Sept. Dienstag früh iſt in Elbing der von dem Sondergericht in Elbing am 4. Juli 1934 wegen Mor⸗ des an dem Politiſchen Leiter Elsholz rechtskräftig zum Tode verurteilte Gregor Meißner aus Gollmütz hingerichtet worden. Die Bluttat hat ſeinerzeit in ganz Deutſchland größ⸗ tes Aufſehen und größten Abſcheu erregt. Der preußiſche Mi⸗ aiſterpräſident hat wegen der tieriſchen Roheit, mit der der Mord ausgeführt wurde, von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht. Wer in ſo brutaler Weiſe ohne ede Veranlaſſung einen Volksgenoſſen, der ſeinem Volke wertvolle Dienſte, insbeſondere auch in der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung, geleiſtet hat, niedermetzelt, ſchließt ſich damit aus der Volksgemeinſchaft aus und kann auf einen Gnadenbeweis nicht rechnen. Mit der Hinrichtung hat der an dem Amtswalter Elsholz am 18. Juni dieſes Jahres began⸗ gene Mord ſeine verdiente Sühne gefunden. Konzentrationslager für ſtreikende Textilarbeiter. Wie der Newyorker Berichterſtatter des„Lokal⸗Anzei⸗ ger“ meldet, hat der Gouverneur von Georgia, um die Ar⸗ beiter von weiteren Terrorakten abzuſchrecken, angeordnet, daß verhaftete Streikführer und ſtreikende Aufrührer in das Konzentrationsalger Atlanta, in das bisher nur Farbige gebracht wurden, eingeliefert werden. Das Konzentrations⸗ lager befindet ſich an derſelben Stelle, wo ſich während des Weltkrieges ein Internierungslager für deutſche Kriegsge⸗ fangene befand. Das Lager, das mit Stacheldraht umgeben iſt, wird von Nationalgardiſten mit aufgepflanztem Bajo⸗ nett bewacht. Der polniſche Weſtmarkenverein. Der Hauptvorſtand des Weſtmarkenvereins, der in Oſtoberſchleſien der wichtigſte Träger des Kampfes gegen das Deutſchtum war, hielt in Kattowitz eine Sitzung ab, auf der eine Aenderung der Vereinsſatzungen vorgenommen wurde. Während der Verein bisher den Namen„Verband zur Verteidigung der Weſtmarken“ trug, heißt er jetzt„Pol⸗ niſcher Weſtverband“. Es wurde ferner beſchloſſen, den Hauptſitz des Verbandes von Poſen nach Warſchau zu ver⸗ legen. 5 400 Marxiſten verhaftet. Wie aus Linz berichtet wird, wurden im Zuſammenhang mit einer beobachteten verſtärkten Tätigkeit der Marxi⸗ ſten in Oberöſterreich 400 Kommuniſten und Sozialdemo⸗ kraten verhaftet und den Gerichten übergeben. Mehr als die Hälfte dieſer Feſtgenommenen wurde in aller Okille im ſchnellgerichtlichen Verfahren bereits abgeurteilt. Jerſetzungsarbeit in der ſchwediſchen Wehrmacht. Das Stockholmer Abendblatt„Nya Dagligt Allehanda“ bringt in größter Aufmachung eine Erklärung des ſchwedi⸗ ſchen Generalſtabschefs über kommuniſtiſche Wühl⸗ und Zer⸗ ſetzungsarbeit in der ſchwediſchen Wehrmacht. In der Er⸗ klärung des Generals heißt es wörtlich, daß„die ſtaatsfeind⸗ liche Agitation einen ſolchen Umfang und derartige Formen angenommen hat, daß eine ernſte Gefahr für den Zuſam⸗ menhalt der Armee beſteht“. ** Traurige Heimkehr Die Ueberlebenden der Himalaja⸗Expedition in Genug. Mailand, 18. Sept. In Genua ſind mii dem Motor⸗ ſchiff„Victoria“ die Ueberlebenden der deutſchen Himalaja⸗ Expedition eingetroffen. Nach Erklärungen Dr. Schnei⸗ ders an italieniſche Journaliſten hat die Expedition eine Höhe von 7899 Metern erreicht. Sie iſt ſomit dem Gipfel des Nanga⸗Parbat(8150 Meter) ſehr nahe gekommen. Der Aufſtieg wurde in acht Einzelabſchnitten bewältigt, bis ſich im achten das Unglück, dem vier Leute der Expedition und einige Träger zum Opfer fielen, ereignete. Merkl, Dr. Wieland und Dr. Schneider waren die erſten, die die Höhe von 7899 Metern erreichten und dort das achte Lager errichten wollten. Aus dieſem Grunde begab ſich Dr. Schneider nach dem ſiebenten Lager zurück, um die Träger herbeizuholen. Als er kaum im ſiebenten Lager eingetroffen war, brach ein Anwekter von ungeheurer Gewalt aus der Tiefe zu den höher gelegenen Regionen herauf. Sogleich habe man vom ſiebenten Lager an Merkl und Wieland gefunkt, ſie ſollten ſich nicht von ihren Plätzen entfernen, bis das Un⸗ welter vorbei ſei. Aus dem achten Lager ſei aber keine Ant⸗ wort gekommen. Entweder ſei dort das Funkgerät beſchä⸗ digt oder die beiden bereits ein Opfer des Unglücks geweſen. Die Teilnehmer der Expedition ſind von Genua aus nach Deutſchland weitergereiſt. 2 3 Jahre unter Menſchenfreſſern Die Tragödie einer deutſchen Urwaldexpeditſon.— Der einzige Aeberlebende nach zehn Jahren zurückgekehrt. London, 18. Sept. Reuter verbreitet folgende aufſehenerregende Meldung aus Quito(Ecuador): Dr. Hermann Hukh, der einzige Aeberlebende einer Expedition von 24 Teilnehmern, iſt nach faſt zehnjährigem Aufenthalt in den Urwäldern des Amazonas zur Ziviſiſakion zurückgekehrt. Zehn Mitglieder der Expedition einſchließ⸗ lich des Führers, Dr. Okto Schulz, wurden von der Boro⸗ Gruppe der Dſchibaro⸗ Kannibalen ermordet, ſidie übrigen ſind an Malaria und den Entbehrungen der Reiſe zugrun⸗ degegangen. Die von Dr. Otto Schulz ausgerüſtete Expedition be⸗ ſtand aus 24 Anthropologen, Natuͤrforſchern und Botani⸗ kern. Die Expedition ſollte das ungeſunde, unbewohnte ſüd⸗ amerikaniſche Gebiet zwiſchen dem Amazonenſtrom und dem Putomayo⸗Fluß erforſchen. Sie brach im Jahre 1924 aus Cuzco(Peru) auf. Im Jahre 1927 waren nur noch 11 Mann am Leben. Als ſie den Paſtaza⸗Fluß(öſtliches Ecuador) erreichten, wurden ſie von Dſchibaro⸗ Kannibalen angefallen und ermordet. Dr. Schulz war das erſte Opfer. Dr. Huth, der in Ohnmacht fiel, als er ſah, wie ſeine Freunde abge⸗ ſchlachtet wurden, war glücklicher als ſein Führer. Eine Eingeborene nahm ſich ſeiner an. Nur dadurch, daß er mit ihr die Ehe einging, konnke er dem Schickſal ſeiner Gefährken entgehen. Dr. Huth friſtete fünf Jahre lang ſein Leben bei dem Stamm als„Zauberer“. Seine Tätigkeit erregte jedoch die Eiferſucht und Feind⸗ ſeligkeit des Medizinmannes der Oſchibaro⸗Kannibalen, der dauernd neue Wunder verlangte. In der Erkenntnis, daß ſein Leben in Gefahr ſei, floh Dr. Huth mit ſeiner Frau, als einmal die Dſchibaro⸗Krieger abweſend waren. Drei Monate lang wanderten beide durch den pfadloſen Oſchun⸗ gel, bis ſie eine Morgan⸗Miſſions⸗Station erreichten. Zweites Todesopfer des Schleizer Dreiecksrennens. Schleiz, 19. Sept. Das Schleizer Dreiecksrennen am Sonntag hat ein zweites Todesopfer gefordert. Auch der Fahrer H. Gottſchall⸗Ilmenau iſt ſeinen Sturzverletzungen erlegen. Der junge Thüringer war in der dritten Runde zu Fall gekommen und hatte ſich einen Schädelbruch zugezogen, der anfangs jedoch nicht ſo ſchwer erſchien. Die Tragödie im Wetterſtein Arſache der Kataſtrophe: Skeinſchlag. N München, 18. September, Zu dem furchtbaren Bergunglück im Wetterſtein gibt die Deutſche Bergwacht einen ausführlichen, zuſammenfch⸗ ſenden Bericht heraus, in dem zunächſt die vom Montag biz Freitag der vergangenen Woche betriebenen Nachforſchun. gen nach den Vermißten eingehend geſchildert werden. Dann wird Folgendes mitgeteilt: Es ſtand noch die Möglichkeit offen, daß die Vermißten irrtümlich in eine ſteile, allmählich eine Schlucht bildende und in einen zirka 80 Meter hohen Wandabſturz endigende Rinne geraten ſeien. Dieſe Annahme bildete die Operg⸗ tionsbaſis. Bergwachtmann Grandl, der in die Wände dez Oberraintalturmes eingeſtiegen war, entdeckte mit dem Zeißglas den erſten Toten. Es war Ammann. In fortgeſezt ſchwerer Kletterei traf die Spitzengruppe etwa 60 Meter höher auf die Leichen von Singer, Langer, Dr. Döberl, Hu. ber und Weber, die in einem Knäuel aufeinanderlagen. Meter weiter oben wurde Leurpendeur aufgefunden. Er ſaß in einer kleinen Flesniſche, durch ein Seil geſichert, das etwa zehn Meter höher durch einen Mauerhaken lief und zum Abſeilen gedient hatte. Von ihm aus ging ein abge⸗ ſchlagenes Seil zur Gruppe Singer. Die fünf beieinander⸗ liegenden Toten wieſen ſämlich ſchwere Kopfverletzungen auf. Bei Leurpendeur, der unverletzt war, iſt der Tod dur Erſchöpfung, verbunden mit den furchtbaren ſeeliſchen Er regungen, eingetreten. Wenn auch der tatſächliche Hergang der Kataſtrophe mit zweifelsfreier Gewißheit nicht feſtgeſtellt werden kann, ſo dürfe auf Grund der Sachlage doch folgende Annahme der Wirklichkeit am nächſten kommen: Die Partie war ſpät nachts in die Steilrinne geraten und dortx noch eine Strecke weitergeklettert. Als ſich die ſchwierigen Kletterſtellen häuften und teilweiſe nur mehr mittels Abſeilen zu bewältigen waren, entſchloß man ſich, zu biwakieren. Der kräftige Leurpendeur, der als leh⸗ ter gegangen und durch Seil und Mauerhaken geſichekt war, hatte die ſechs Gefährten einige Meter fiber eins Wandſtufe in einen kleinen Plattenkeſſel herabgelaſſen und geſichert. Für ein Biwak oder für die Einſchaltung einer Längeren Raſt ſpricht der Umſtand, daß bei Leurpendeur Proviant ausgebreitet lag. Die eigentliche Urſache der Kataſtrophe bildete der Wetterſturz, der in der Nacht von Sonntag auf Mon⸗ tag eingeſetzt hatte. Die gewaltigen Waſſermaſſen vereinig⸗ ten ſich in der Schlucht, in der ſich die Verunglückten auf⸗ hielten, zu einem toſenden Waſſerfall. Das Waſſer wird dann wohl einen Steinſchlag ausgelöſt haben, der die unter Leurpendeur befindlichen ſechs Perſo⸗ nen mit furchtbarer Wucht getroffen und mit einem Schlag über eine 20 Meter hohe Wand in einen Keſſel geſchleudert hat. Die Gewalt des Waſſers war derart, daß Ausrüſtungs⸗ gegenſtände durch die Schlucht und in hohem Bogen über die Schlußwand hinaus in das Kar getragen worden ſind. Bei Langer, Singer, Dr. Döberl, Huber und Weber muß der Tod auf der Stelle eingetreten ſein. Auch Ammann hatte ſchwere Verletzungen, er ſcheint aber noch kurze Zeit gelebt und dabei den Abſtieg verſucht zu haben. Dann blieb er etwa 100 Meter über dem Karboden in einer Felsniſche liegen, wo er an ſeinen Verletzungen und an Er⸗ ſchöpfung geſtorben iſt. Die Skunden, die die Verſchütteten— geübte und beſtens ausgerüſtete Bergſteiger— während des Weyrterſturzes, vielleicht auch ſchon vorher, mitgemacht halten, zu ſchildern, iſt weder möglich, noch angängig; ſie müſſen entſetzlich ge⸗ weſen ſein. Wenn ſich die Gräber über den Toten des Schüſſelkars geſchloſſen haben, hat eine der größten und trau⸗ tigſten Bergſteigertragödien ihr Ende gefun- ben. Die Lebenden aber ſollen zum ehrenden Gedenken an die Opfer eines unerbittlichen Bergtodes wiſſen, daß das Unglück in ſeinem Ausmaß und in ſeiner Wucht entſtanden iſt aus edelſter Bergkameradſchaft und wahrem deutſchem Pflichtgefühl. . Zwei Touriſten ködlich abgeſtürzt. Zwei Wiener Touriſten ſind von einer ſtark überhängenden Wand auf dem Südgrat der Schwarzwand im Zillerthal 150 Meter tief abgeſtürzt und tot liegen geblieben. 5 —. 5 SD Hein: Plötzlich pfiff des Hauptmanns Stimme keuchend durch die Nacht. Sie war nicht mehr gedämpft. Sie klang wie ein Schrei, hemmungslos, voll Rachgier. Ein Zaudern. Zwei Kämpfer ſtanden ſich gegenüber. Die anderen waren aufgeſprungen. Selbſt die weintrunkenen Schläfer rührten ſich und griffen mechaniſch zu den Waffen, wie ſie es wohl ſo oft gewohnt waren. „Hauptmann—“ „Greift ihn, Leute!“ Kein Mann bewegre ſich. „Bande! Dann alſo—“ Er riß die Piſtole aus dem Gürtel die Fauſt fuhr hoch, dann war alles ſchon vorüber. Es war eine einfache und ſchnelle Sache. Einthio war zugeſprungen, hatte dem Hauptmann den Arm nach oben geſchlagen, aus der Menge der Umſtehenden blitzte ein Schuß, und er traf außeror⸗ dentlich ſicher. Einthio ſtand ſehr ſtill. Der Hauptmann lag mucksſtill am Boden. Er würde nie mehr einen guten Wein trinken, und eigentlich hatte er einen ſehr guten und gewiß unverdient anſtändigen Tod gehabt. Einthio blickte rundum. „Das habe ich nicht gewollt,“ ſtieß er finſter hervor. „Wer war es?“ Dumpfes, verworrenes Gemurmel. „Wer war es?“ Die Stimme klang drohender. „Ein Schuß aus dem Hinterhalt, hinterrücks— pfui Teufel! Ich hätte allein Abrechnung gehalten. Ich! Ka⸗ meraden, wer war es?“ 5 Drohende, finſtere Mienen ringsum. Verhaltene Zu⸗ rufe. „Mache kein Weſens davon, CEinthio! Er hätte es doch nicht mehr lange gemacht! Graben wir ihn ein. Heute er morgen ein anderer! Es war ſowie ſo ein ſchlimmer Tag! Spiele dich nicht auf, Einthio, und wenn du hun⸗ dertmal ſein Vertrauter warſt!“ So ſchwirrte es durcheinander. Der biß ſich auf die Lippen. Recht hatten ſie ſchon. Jedoch, er kannte ſeine Kameraden, die zuſammengewür⸗ felte Bande von Tagedieben aus allen Winkeln Italiens. Nur eiſerne Diſziplin hielt ſie zuſammen und machte ſie zu einem Machtfaktor Weiß Gott, es waren ſeltſame, geheimnisvolle Geſtal⸗ ten unter ihnen, und letzten Endes hatte wohl jeder von ihnen ſein dunkles Geheimnis, das ihn auf die Bahn außerhalb der geregelten Bürgerlichkeit getrieben. Da geſchah etwas Unerwartetes. Etwas, das dieſe ver⸗ wegene Geſellſchaft, die gewiß mancherlei Ueberraſchungen gewöhnt war, im Augenblick in förmliche Erſtarrung ver⸗ etzte. Sedan ſtand plötzlich mitten unter ihnen. Jemand, der eine goldtreſſengeſchmückte Uniform trug. Jemand, der ſie faſt alle um Kopfeslänge überragte, ſchlank und ſeh⸗ nig war und ein Geſicht hatte, deſſen kühne, männliche Schönheit Reſpekt und Bewunderung verlangte. Ja, mit einem Male ſtand er mitten unter ihnen, wie hingezaubert. Wie von ſelbſt hingepflanzt: Hier bin ich! Und mit einer ruhigen, wie ſelbſtverſtändlichen Ge⸗ bärde legte er einem der Banditen die Hand auf die Schul⸗ ter und ſagte: „Ich war es, mein Freund!“ Der zuckte zuſammen. Totenblaß. Wollte ſchreien, den Fremden anbrüllen— und konnte es nicht. Er ſtarrte ihn wie ein Geſpenſt an. 5 5 Da ſchrie einer auf, und es war ein Schrei des Ent⸗ ſetzens: „Der war es! die Quere kam!“ Ein anderer wimmerte: „Der— war es!“ Stimmen wirbelten, dröhnten, raſſelten, keuchten durch⸗ einander. Eine drohend geballte Menge drängte an. Arme, Fäuſte hoben ſich. Waffen klirrten leiſe. Die Nacht war Einthio, der war es, der uns heute in mit einem Schlage ſchlaſende Walo rauſchte. Da ſchob ſich einer vor. Es war Cinthio.. Fragend, neugierig ſtarrte er dem Fremden ins Ge⸗ ſicht. „Wer ſeid Ihr?“ „Keine Furcht! aufgeruhrt. Der Kein Sbirre! Kein Späher! J heiße Angelo Duca. And habe alles beobachtet. Es it nicht ſchade um den Hauptmann. Ihr aber— Cinthio heißt Ihr, nicht wahr?— Ihr gefällt mir.“ i Ein Augenblick atemloſen Schweigens. Dann raſchelte, quirlte Lachen auf. Wohlwollendes Lachen. Der Schrecken, die Drohung, wich aus den Geſichtern und machte achtungs⸗ vollem Reſpekt und behaglicher Wohlgelauntheit Platz And Einthio ſelber ſprach es aus, was wohl jeder die⸗ ſer verwegenen Geſellen in dieſem Augenblick dachte: Maledetto— er hat Courage!“ Duca lachte herzlich auf. Furchtlos blickte er ſich in Kreiſe um. 1 5 Vieſem Augenblick war eine merke Wandlung in ſeinem Innern vorgegangen, die er ſe 0 kaum begriff, die über ihn gekommen wär wie eine gro geheimnisvolle Seltſamkeit. 1 8 0 Er ſah in die verwegenen Geſichter. Sah e „Eure Worte vorhin— ich habe ſie gehört el mir gefallen, Freund. And ich, wahrhaftig, ich bin 15 der Meinung, eine Bande von wohlorganiſierten 0 ten könnte vielleicht, ſo ſonderbar es klingt, eine ſoh e Aufgabe erfüllen. Wenn ſie ihr Handwerk ſo e 1 Ihr es vorhin andeutetet. Es gibt viel Angerechtigke 15 in der Welt. And es wäre nicht die ſchlechteſte 1 für ſeinen Teil daran mitzuwirken, dieſe Ungerechtigkel u mildern. 5 5 5 Einthio forſchte voll Intereſſe im Geſicht dieses ai nen Sprechers. Der Mann gefiel ihm auf den erſten 55 Frei, offen, mutig blickten ſeine Augen. Sicher ein 95 der das Herz auf dem rechten Fleck hatte und der den gen wohl zu führen verſtand. 5 „Euch alſo haben wir es zu verdanken, daß h Mann von uns weniger da ſind als ſonſt?“ 1 „In der Tar. Es ließ ſich nicht anders machen, läche Duss.„Aber das jiſt vorbei.“ eute drei abge⸗ inder⸗ ungen durch N Er⸗ rophe kann, zahme raten h die sic einer Er⸗ luodembadioclien Claude (0 Einziehung des Vermögens des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland. Der Staatsanzeiger veröffent⸗ licht folgende Bekanntmachung des Miniſters des Innern: Auf Grund des Geſetzes über die Einziehung volks⸗ und ſtaatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 wird für den Bereich des Landes Baden das Vermögen des Volks⸗ vereins für das katholiſche 2 eutſchland zugunſten des Landes Baden eingezogen, da es nach Feſtſtellung des Reichsmini⸗ ters des Innern zu volks⸗ und ſtaatsfeindlichen Beſtrebungen ſtimmt geweſen iſt. Die badiſche Verordnung über die iehung marxiſtiſchen Vermögens vom 28. Juli 1933 det entſprechende Anwendung. 5. () Zur Tagung des Badiſchen Sängerbundes in Kon⸗ ſtanz. Die diesjährige Hauptverſammlung des Badiſchen Sängerbundes, die am 23. September 1934 in Konſtanz lattfindet, wird wegen der Wichtigkeit der zur Verhandlung ommenden Gegenſtände einen außerordentlich ſtarken Be⸗ erfahren. Am den Sängern die Möglichkeit einer ver⸗ hilligten Fahrt zu gewähren, wird die Reichsbahndirektion Karlsruhe den Teilnehmern an der Tagung Sonntagsfahr⸗ karten mit verlängerter Geltungsdauer gewähren. Dieſe Sonntagsfahrkarten ſollen Gültigkeit haben vom Samstag, den 22. September 1934, 0 Uhr bis Montag, den 24. Sep⸗ tember, 24 Uhr. in Schweres Motorradunglück Ein Toter, ein Schwerverletzter. Heidelberg, 18. Sept. Bei Waldwimmersbach, an der Straßenkreuzung nach Lobenfeld, ereignete ſich nachts kweres Motorradunglück. Aus noch unbekannter Ar⸗ ſate fuhr der Schuhmacher J. Berberich mit ſeinem Motor⸗ ad beim„Weißen Stein“ gegen einen Baum. Der Unglück⸗ rt tot, während ſein Begleiter, der Metzger 8 inen Armbruch und einen Schädelbruch erlitt. Verletzte konnte ſich noch nach Hauſe ſchleppen und brach der Treppe zuſammen. Unterſuchung iſt eingeleitet. Oritter deutſcher Volkskundetag Heidelberg, 18. Sept. Profeſſor John Meier⸗Freiburg, r der Tagung, zeichnete in längeren Ausführungen Bedeutung und Aufgabenkreis des Ver⸗ bandes der Deutſchen Volkskundevereine. Er unterſtrich dabei, daß der Verband die Reichsgrenzen nicht beachte, ſondern ſeine Arbeit auf den geſamten deutſchen Kulturboden ausgedehnt Er berührte weiter die Fragen kulturellen Sämmelns Schaffens ſowie die Aufgaben, die die neue Zeit an die Volkszunſt ſtelle, vor allem die Forderung, die gewonnenen Erkenntniſſe in das Volk ſelbſt hinauszutragen. Wahrheit und Klarheft müßten auch in der wiſſenſchaftlichen Arbeit das herrſchende Geſetz werden, dann nur könne auch Segen auf dem Wirken für das deutſche Volkstum liegen. a In einem anſchließenden Vortrag ſetzte ſich Miniſterialrat Profeſſor Dr. Eugen Fehrle⸗Karlsruhe mit dem Thema „Antike und Ehriſtliches im deutſchen Volks⸗ tum“ auseinander. Er führte das deutſche Volkstum auf ſeine drei Beſtandteile zurück, und zwar auf das Germaniſche, Ehriſtliche und Antike. Das Germanentum ſei als Wurzel vorherrſchend und maßgebend aufzufaſſen. Antike und Chri⸗ ſtentum dagegen ſeien fremde Aufpfropfungen. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis, daß ſich die deutſche Forſchung mit der ihr eigenen Gründlichkeit mit dieſem Problem des deut⸗ ſchen Volkstums ſchon immer beſchäftigt habe und daß keine Zeit geeigneter ſei als die heutige, um endlich die Entwick⸗ lungsgeſchichte des deutſchen Geiſtes zu ſchreiben. 5 UI Heidelberg.(Vorzeitliches Grab gefunden.) Bei den Erdarbeiten zur Siedlung der Kinderreichen in der Leimer Straße im Stadtteil Rohrbach fand man in 1.40 Me⸗ ter Tiefe ein ſehr gut erhaltenes Steinplattengrab, das das Skelett einer 1.90 Meter großen weiblichen Perſon ſowie einen verroſteten Armring enthielt. Nach Anſicht einer Sach⸗ verſtändigen⸗Kommiſſion ſoll das Grab etwa 2000 Jahre alt ſein. Heidelberg.(Sich ſelbſt gerichtet.) In einem hieſigen Hotel wurde kürzlich einem Hotelangeſtellten durch einen Mann mit vorgehaltener Piſtole 140 Mark entriſſen. Der Täter konnte nunmehr in Mannheim ermittelt und ins Gefängnis eingeliefert werden, wo er ſich erhängte. 5 EI Schwetzingen.(Im Rhein ertränkt.) Die Gen⸗ darmerie fand am Rheinufer bei Brühl ein Damenfahrrad und verſchiedene Kleidungsſtücke eines Mannes. Die Er⸗ mittlungen ergaben, daß ſich bei der Kollerfähre der ver⸗ heiratete Kriegsbeſhädigte Daniel Bechtold aus Bilfingen bei Königsbach(Baden) im Rhein das Leben genommen hat, Die Leiche iſt noch nicht gefunden. J Wölchingen.(An der Dreſchmaſchine verun⸗ glückt.) Beim Auffſtellen einer Dreſchmaſchine wurde der Landwirt Wilhelm Throm gegen eine Mauer gedrückt. Dabei brach er den rechten Arm, das Schulterblatt und zwei Rippen. Der Verunglückte wurde ſofort in das Borberger Kranken⸗ haus überführt. ö I Hardheim.(Ein Alpengarten.) Die Arbeiten für den großzügigen Ausbau des Alpengartens im Schloß⸗ garten zu Hardheim ſchreiten rüſtig vorwärts. Die uneigen⸗ nützige Mitwirkung aller Bevpölkerungskreiſe, ſei es durch finanzielle Unterſtützung oder duuch der Hände Arbeit, gibt dem Werk den Stempel eines Gemeinſchaftswerkes im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Sinne. Der Rohbau der Anlage, die mit einer Fläche von rund 32 Ar eine der größten dieſer Art ſein durfte, iſt faſt vollendet. Rieſige Felſen geben dem Alpengarten ein romantiſches Gepräge. Die Eröffnung der Anlage, die ſchließlich auch einen Waſſerfall, einen Gold⸗ ſiſcteich, Spielplätze für die Jugend und ein Vogelheim um⸗ faßt, ſoll 1935 anläßlich eines Frühlingsfeſtes ſtattfinden. Nußbach bei Triberg.(Brand durch Blitz⸗ ſchlag.) Bei einem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwirts Joſef Dold im Zinken Hirzberg ein und in kurzer Zeit ſtand das ganze Gebäude in Flammen. Mit knapper Not konnte das Vieh und etwas Mobiliar ge: rettet werden. Weiter ſchlug der Blitz in das Anweſen des Raimund Rapp in Nußbach⸗Ecke ein. Glücklicherweiſe war es nur ein kalter Schlag, der die elektriſche Schalttafel herunter⸗ riß, eine Kuh tötete, aber weiter keinen Schaden anrichtete⸗ 2 RNeuſtadt(Schwarzw.).(Weihefeſt der Kyff⸗ ere Im Nahlren eines ſchlichten Feſtes wurde die Weihe der 19 Kyffhäuſerflaggen für die Krieger vereine des ehemaligen Gaues Feldberg vollzogen. Der ehemalige Gauführer Jöſel begrüßte die Frontkameraden⸗ Nach ihm hielt Profeſſor Barner⸗Freiburg die Weiherede, in der er das Symbolhafte der neuen Flaggen hervorhob. 1 Weihe ſelbſt vollzog Stadtpfarrer Enz. Mit einem Gedächt⸗ nisalt für die gefallenen Kameraden fand die Weiheſtunde ihren Abſchluß. 95 Aus den Nachbarländern Iwei Komplizen Baumanns verurkeilt. Ludwigshafen. Gemeinſam mit den beiden Tätern der Maudacher Mordaffäre, Baumann und Scheuermann, ver⸗ übten der 26jährige Artur Münzer und der 35jährige Jakob Wadle, beide aus Ludwigshafen, im Februar und März in Ludwigshafen eine Reihe von Einbruchdiebſtählen. Hierbei wurden hauptſächlich Verkaufshäuschen und Ställe in Schrebergärten beraubt, Insgeſamt konnten zehn Fälle feſt⸗ geſtellt werden. Wadle, der heftig beſtritt, aber durch den Mitangeklagten Münzer überführt wurde, erhielt vom Schöf⸗ fengericht zwei Jahre zehn Monate Zuchthaus. Münzer wurde zu zwei Jahren fünf Monaten Gefängnis verurteilt; letzterer nahm ſeine Strafe ſofort an. Gagen Baumann und Scheuermann iſt kein Verfahren eröffnet worden, da die Strafe gegenüber ihrer Todesſtrafe wegen des Raubmor⸗ des nicht mehr ins Gewicht gefallen wäre. Windhoſe verurſacht großen Schaden — Ravensburg, 18. Sept. Ueber kleinere Teile der Ge⸗ en Ruſchweiler und Illmenſee, hart an der württem⸗ 1 Grenze, iſt eine heftige Windhoſe gezogen. Der ſee wurden abgedeckt. Fahnentücher und Fahnenſtangen ſowie H 8 5 7 7 + 7 5 allerlei andere Dinge wurden in die See hinausgetrieben. Die Menſchen mußten plötzlich in die Häuſer flüchten, ſonſt wären ſie verloren geweſen. Der Schaden iſt groß, beſonders auch an den Obſtbäumen. Dies alles ein furchtbares Werk weniger Minuten ohne vorheriges Gewitter. Stuttgarter Omnibus fährt auf einen Zug der hohen⸗ zolleriſchen Landesbahn. — Gechingen, 18. Sept. Ein aus Richtung Kleinengſtingen kommender, mit 24 Perſonen beſetzter Omnibus fuhr zwiſchen Haidkapelle und Trochtelfingen auf den fahrenden Zug 43 der hohenzolleriſchen Landesbahn auf. Der Zug hatte mit der Lokomotive den Straßenübergang bereits durchfahren, des der Omnibus gegen den hinter der Lokomotive laufenden Pack⸗ wagen auffuhr. Der Omnibus wurde vom Packwagen erfaßt, zur Seite geſchleudert und fiel dann die Böſchung hinunter. Bei dem Anfall wurden dier Perſonen des Omnibuſſes ver⸗ letzt, davon zwei ſchwerer. Die Reiſenden des Zuges ſowie das Zugperſonal blieben unverletzt. Der Packwagen und der Omnibus wurden beſchädigt. Eine Betriebsſtörung iſt nicht entſtanden. Die nicht verletzten Inſaſſen des Omnibuſſes ſetzten die Reiſe nach Beuron mit der Eiſenbahn fort. 8 * Frankfurt a. M. w(Mutter und Tochter ge⸗ meinſam in den Tod.) In der Kleyerſtraße ſchloß ſich in den ſpäten Nachmittagsſtunden eine 37jährige Frau mit ihrem achtjährigen Töchterchen in ihrer Wohnung ein und öffnete den Gashahn. Beim Geruch des ausſtrömenden Gaſes alarmierten Nachbarn die Rettungswache. Bei deren Eintreffen war das Kind bereits tot. Auch bei der Mutter waren die Wiederbelebungsverſuche umſonſt. Lorſch.(Sittlichkeitsverbrechen im Wald.) Eine junge Frau aus Worms wurde auf dem Wege durch den Lorſcher Wald von einem Mann plötzlich überfallen, in das nahe Gebüſch verſchleppt und vergewaltigt. Ihr Wider⸗ ſtand und ihre Hilferufe waren vergeblich. Nach der Untat verſchwand der Mann, die Ueberfallene verſtändigte ſofort die Polizei, und der Bürſtädter Gendarmerie gelang es, den Sittlichkeitsverbrecher in der Perſon eines verheirateten 32⸗ jährigen Mannes zu ermitteln und in Gewahrſam zu nehmen. Biblis.(Landſtreicher mit dem Meſſer.) Einem auswärtigen Bettler, der hier von einer Frau 4 Pfennig bekam, war die Gabe nicht genug. Er ſchmiß die Münze ſchimpfend zu Boden und holte einen andern„Kun⸗ den“ herbei. Beide bedrohten mit offenem Meſſer die Haus⸗ bewohner. Die rabiaten Burſchen konnten ſpäter feſtge⸗ nommen werden und kamen nach Gernsheim in Polizeige⸗ wahrſam. Mainz.(Erdrutſche.) An der Gemarkungsgrenze Koſtheim— Hochheim fanden infolge des Unwetters ſtarke Erdrutſche ſtatt, wobei ſich auf der von Koſtheim nach Hofheim führenden Landſtraße der Schlamm ein Me⸗ ter hoch anſammelte und ſo jeden Verkehr unterband. Die in der Ebene liegenden Felder bilden einen großen See. Die Mainzer und auch die Koſtheimer Feuerwehr verſuchten den Weg freizumachen. Die Weinberge wurden durch die herabſtürzenden Waſſermaſſen ſchwer beſchädigt. Das Waſ⸗ ſer riß Furchen bis zu einem Meter 7 e. 3000 Morgen Wald in Flammen Hifhorn(Hannover), 19. Sept. Ein Waldbrand im Weißen Moor, der ſchon am Montag entdeckt wurde, entwik⸗ zelte ſich zu einem Großfeuer, von dem 3000 Morgen Wald, Heide und Moor ergriffen worden ſind. Die Siedler, die im Weißen Moor wohnen, hatten zunächſt geglaubt, allein des Feuers Herr werden zu können. Erſt als ſie ſahen, daß ihre Siedlungshäuſer in unmittelbarer Gefahr ſchwebten, ver⸗ ſtändigten ſie den Freiwilligen Arbeitsdienſt, der ſofort ein⸗ geſetzt wurde, um Dämme aufzuwerfen und Gegenfeuer zu entfachen. Die Siedlung ſelbſt befand ſich am Dienstag mit⸗ tag bereits außer Gefahr. Luftpoſtrekord Südamerika Europa. Berlin, 19. Sept. Die für Europa beſtimmte Südame⸗ rikapoſt des Transozean⸗Luftpoſtdienſtes DeutſchlandSüd⸗ amerika der Deutſchen Lufthanſa, die Natal am Freitag, den 14 September, morgens um 9,45 Uhr verlaſſen hat und planmäßig erſt Dienstag nachmittag in Deutſchland eintref⸗ fen ſollte, erreichte Stuttgart ſchon Montag abend um 19,22 Uhr und konnte den europäiſchen Empfängern bereits Diens⸗ tag bei der erſten Beſtellung zugeſtellt werden.. Schweres Unwetter im Oſtyarz. Quedlinburg, 18. Sept. Ueber Quedlinburg und dem ganzen Oſtharzgebiet entlud ſich ein ſchweres Unwetter, das ſtellenweiſe erheblichen Schaden anrichtete. In Quedlinburg wurde vor allem das Reichsbahngelände in Mitleidenſchaft gezogen. Der Blitz ſchlug dreimal in das Empfangsgebäude des Bahnhofes ein, glücklicherweiſe ohne zu zünden. Durch einen weiteren Blitzſchlag wurde das Stellwerk heimgeſucht, wo die Schalttafel zerſtört wurde. Alle dienſtfreien Kräfte der Reichsbahn wurden zur Wiederinbetriebſetzung der ver⸗ ſchlammten Weichen und Schienen eingeſetzt. Die Strecke Quedlinburg—Suderode mußte vorübergehend für den Zug⸗ verkehr geſperrt werden. Die Felder der großen Samen⸗ züchtereſen in der Umgebung Quedlinburgs bildeten einen großen See. 5 Lalcale uudochiau Oronung im Hauſe der beſte Feuerſchutz! Altes Gerümpel im Keller, im Haushalt und auf dem Boden, undichte Oefen und Schornſteine, leichtſinniger Um⸗ gang mit feuergefährlichen Dingen, wie Benzin, Petroleum, Oelen, Fetten, dem Plätteiſen uſw., ſind die Arſachen immer wiederkehrender Feuersbrünſte. Gas und Elektrizität ſind die treueſten Helfer im Hauſe geworden, die ohne Gefahr zu handhaben ſind, wenn alle ſorglichen Vorſchriften im Umgang mit ihnen und ihren Geräten peinlichſt befolgt werden. Und doch hört man immer wieder, wordene Gasleitungen mit brennendem Streichholz ab⸗ geleuchtet, ſchadhafte Gasſchläuche nicht rechtzeitig ausge⸗ wechſelt, die Gashähne nicht ſorglich geſchloſſen, Badeöfen falſch bedient, elektriſche Lichtleitungen und ihre Sicherungen leichtfertig geflickt, elektriſche Plätteiſen nach dem Gebrauch nicht ausgeſchaltet werden uſw. Iſt es nicht angeſichts der jetzigen Notzeit ein Gebot der Stunde, den Brandgefahrenquellen größere Beachtung zu ſchenken? Man bedenke, daß jeder Brand unſer Volksver⸗ mögen vermindert und die Wirtſchaftskraft unſeres ver⸗ armten Volkes ſchwächt, gleichviel, ob der Geſchädigte Ver⸗ ſicherungsſchutz genießt oder nicht. Deshalb:„Helft Brände verhüten“ durvch Ordnung im Hauſe! * wie ſchadhaft ge⸗ Maikäfer flieg. In dieſem außergewöhnlichen Jahrgang blühen nicht nur Bäume zweimal, oder Erdbeeren werden zum zweitenmal geerntet, auch der Maikäfer ſcheint noch lange nicht an einen Winterſchlaf zu denken, wie wir uns geſtern von éinem munteren Exemplar überzeugen konnten, das uns die kleine Ilſe S. auf den Redaktionstiſch krabbeln ließ. UI Beginn der Spielzeit 1934⸗35.(Im Neuen Theater): Sonntag, 23. September, Miete B Nr. J, in neuer Inſzenie⸗ rung:„Die Hochzeit des Figaro“ von Mozart. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr.— Montag, 24. September, Miete A Nr. 1. Uraufführung:„Das Muſikantendorf“. Luſtſpiel von Heinz Lorenz. Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Auto überſchlägt ſich. Beim Befahren der Kreuzung Augarten⸗ und Traitteurſtraße bremſte der Führer eines Perſonenkraftwagens, der einen Zuſammenſtoß mit einem anderen Fahrzeug verhüten wollte, ſtark ab und warf das Steuer herum, wodurch ſich der Wagen überſchlug. Ein Mit⸗ fahrer erlitt einige Verletzungen. Im RNauſch.... Ein unter Alkoholeinwirkung ſtehen⸗ der Radfahrer, der abends auf der Seckenheimer Anlage mit einem Perſonenkraftwagen zuſammenſtieß und ſtürzte, er⸗ litt erhebliche Kopfverletzungen und brach den linken Anter⸗ ſchenkel. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Perfonenauto mit Kraftrad zuſammengeſtoßen. Auf der Neckarauerſtraße bei der Feuerwache Neckarau ſtieß ein Mannheimer Perſonenauto mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Kraftrad zuſammen. Während eine im Perſonenauto ſitzende Frau nur leicht verletzt wurde, erlitt der . Jahre alter Mechaniker aus Hockenheim, ngen und wurde bewußtlos ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Dort iſt er verſtorben. Entſchuldungsverfahren und Bauernehre Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Bayern teilt mit: Bauern! Am 30. September 1934 läuft die Friſt zur Antragsſtellung auf Eröffung des Entſchuldungsver⸗ fahrens ob. Habt ihr daran gedacht, was das bedeutet? Stellt unverzüglich Antrag, die Friſt wird kaum verlängert werden. Es iſt keine Schande oder Ehrenkränkung für einen Bauern, im Entſchuldungsverfahren zu ſtehen. Es iſt nicht eure Schuld, daß eure Höfe unter der Mißwirtſchaft der vergangenen Staatsführungen mit untragbaren Schul⸗ den⸗ und Zinſenlaſten belegt wurden. Der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat will die begangenen Fehler gutmachen. Wer feinen Nachbarn, der ſich im Entſchuldungsverfahren be⸗ findet, mit ſcheelen Augen betrachtet, ſtellt ſich außerhalb unſerer Reihen. Er beweiſt damit, daß er den Sinn unſerer Agrarpolitik noch nicht begriffen hat. Das Entſchuldungs⸗ verfahren bietet bei der gegebenen Sachlage u. a. die ein⸗ zige Möglichkeit, neben einem umfaſſenden Vollſtreckungs⸗ ſchutz die ſofortige Zinsſenkung zu erreichen. Hier iſt keine Scham am Platze. Völlig verkehrt iſt es auch, das Entſchuldungsver⸗ fahren mit dem Konkursverfahren zu vergleichen. Sowohl in ihren Zielen, als auch in ihren Vorausſetzungen wie Rechtsfolgen, unterſcheiden ſich die beiden Verfahren grund⸗ ſätzlich voneinander. Das Entſchuldungsgeſetz iſt wie das Reichserbhofgeſetz aus der Erkenntnis heraus geſchaffen worden, daß das Bauerntum erhalten werden muß, damit es ſeine großen Aufgaben erfüllen kann. Wir warnen auch alle jene Kreiſe, die über den wahren Sachverhalt falſche Gerüchte verbreiten zu dem Zweck, die Bauern vom Ent⸗ ſchuldungsverfahren abzuhalten. Wir wiſſen nur zu gut, als welchen Gründen ſie das tun. Bauern! Verſäumt den Termin am 30. September nicht! Verkaufsſitzung für 1933 er Tabake. Neue Einſchreibung notwendig. Die am Dienstag in Heppenheim abgehaltene Verkaufs⸗ ſitzung für die im nördlichen Anbaugebiet noch vorhandenen rund 14000 Ztr. 1933er und ein kleines Quantum 1932er Tabake hatte, wie zu erwarten war, nicht den gewünſchten Erfolg. Es konnten nur 3330 Ztr. abgeſetzt werden und zwar zu Preiſen, die im allgemeinen um einige Mark unter denen der letzten Einſchreibung lagen. Im Hinblick auf die bevorſtehende erſte Grumpeneinſchreibung der neuen Ernte war die Kaufluſt ohnehin nicht ſehr groß. Größere Partien wurden nur von Seckenheim und Heddesheim ver⸗ kauft. Hauptabnehmer waren die Firmen Bodenheimer in Mannheim, Zimmer Nachf. in Bremen, Hammer in Heidel⸗ berg, Rotag in Karlsruhe und Scherer in Walldorf. Abgegeben wurden von Seckenheim 1150 Ztr. zu 69 bis 73 RM., Heddesheim 1050 Ztr. zu 72 bis 75 RM., Ichenheim 320 Ztr. zu 93,50 RM., Oftersheim 300 Ztr⸗ zu 65 und 72,15 RM., Ilvesheim 210 Ztr. zu 66, und 68 RM., Leutershauſen 160 Ztr. zu 72,55 und 73 RM. und Grenzhof 140 Ztr. zu 76,15 RM. Für die zurfick⸗ gezogenen Partien iſt ein neuer Einſchreibungstermin noch nicht feſtgeſetzt. f N f 1 Neues aus aller Weli ih Der betrunkene Autolenker. f Auf der Straße Holz⸗ kirchen— Bad Tölz bezahlte in der Nacht ein betrunkener Autolenker ſeinen Leichtſinn mit dem Leben. Auf der gera⸗ den Strecke prallte der Wagen an zwei Alleebäume an und rannte an den dritten mit ſolcher Wucht, daß er nach rechte eudert wurde. Der Mitfahrer fiel in eine nahe Wieſe d blieb unverletzt. Der Fahrer wurde auf die Straße ge en und nom eigenen Wagen überfahren, von dem ein Rad noch auf der Bruſt ſtand, als Paſſanten ihn auffanden. a Auszeichnung des Siegers im Europarundflug. Hauptmann Bajan, der erſte Preisträger im Europarund⸗ flug, hat ſofort nach der Landung auf dem Flugfelde vom Staatspräſidenten den hohen Orden„Polonia Reſtituta“ 4. Klaſſe erhalten und wird, wie verlautet, in Kürze zum Major befördert werden. Außerdem erhält er das Flugzeug, das er zum Siege führte, von der Armee als Privateigen⸗ tum geſchenkt. Der Veiter des Sulkans von Marokko ertrunken. Der Vetter des Sultans von Marokko, der junge Student Mo⸗ hammed Ben Mulai Amor, ſchwamm an der Küſte von Mazagan zu weit ins Meer hinaus und verſank vor den 917 en der Badegäſte, ohne daß ihm Hilfe gebracht werden Keine Miich nach dem Genuß von Obſt. Nachdem vor wenigen Tagen die verhängnisvolle Unſitte, nach Genuß von Obſt zu trinken, ein Menſchenleben gefor⸗ gert hat, wird aus Oedenbullach(Bayern) ſchon wieder ein ähnlicher Fall gemeldet. Die 37 Jahre alte landwirtſchaft⸗ liche Arbeiterin Katharina Hinterholzer aß Aepfel und trank hinterher Milch. Die Frau erkrankte und iſt nach zweitägi⸗ gem ſchwerem Leiden geſtorben. Mit der Senſe den Hals durchſchnitten. Der Bauer Zrenner von Ilmmünſter glitt auf dem Wage zum Mähen aus und fiel ſo unglücklich in die über der Schulter getra⸗ gene Senſe, daß ihm der Hals durchſchnitten wurde. Motorrad raſt gegen Straßenbahn.— Zwei Tote. In der Kurve unter der Unterführung der Eiſenbahnſtrecke Oſterfeld— Horſt(Weſtfalen) raſten in der Nacht zwei junge Leute aus Bottrop mit dem Motorrad gegen einen aus der entgegengeſetzten Richtung kommenden Straßen⸗ bahnwagen. Beide wurden getötet. i Kommuniſtenführer aus dem Gefängnis ausgebro⸗ chen. Aus dem Gefängnis in Altdam bei Stettin ſind vier ehemalige Kommuniſtenführer entwichen. Gegen die vier Perſonen ſelbſt ſchwebt ein Hochverratsverfahren. Für die Vorbereitung der Tat kommt die Näherin Meta Müller in Frage. Zuchthaus für entflohenen Cagenne⸗Sträfling en, 18. Sept. Das Eſſener Schwurgericht verurteilte den 43 Jahre alten Paul Schenk wegen Totſchlags zu zehn Jahren Zuchthaus unter Anrechnung der Unterſuchungshaft und der bereits in der franzöſiſchen Strafkolonie Cayenne verbüßten Strafhaft. Dem Urteil liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Der Angeklagte Schenk wanderte im Jahre 1922 nach Frankreich aus. Dort geriet er nach ſiebenjährigem Einvernehmen mit ſeiner Haushälterin in einen heftigen Streit. Er habe ſie beim Halſe zu faſſen bekommen und im nächſten Augenblick habe die Frau leblos am Boden ge⸗ legen. Das franzöſiſche Gericht verurteilte Schenk wegen Mordes zu lebenslänglicher Strafverſchickung nach Cayenne. Nach 17monatigem Aufenthalt gelang es ihm, aus der Straf⸗ kolonie Cayenne zu entfliehen und auf Umwegen nach Deutſchland zurückzukehren, wo er von der Polizei feftge⸗ nommen wurde. Die deutſche Staatsanwaltſchaft griff nach den internationalen Rechtsbeſtimmungen den Fall auf. 5 — 1 Alaskas Haupiſtadt zerſtöri Rieſenbrand in Nome. Newyork, 18. September. Wie aus Rome, der Haupkſtadt Alaskas, gemeldet wird, iſt im Regierungs- und Geſchäftsviertel ein Brand ausgebrochen, der mit großer Schnelligkeit um ſich griff. Alle Regierungsgebäude ſowie zahlreiche andere Gebäude wurden ein Kaub der Flammen. Faſt die ganze Stadt, die faſt ausſchließlich aus Holz beſtand, iſt zerſtört. Bei dem Unglück ſind zwei Perſonen ums Leben gekommen. Der Brand iſt vermullich durch Funkenflug aus einem Schorn⸗ ſtein enkſtanden. Angeſichts des in jenen nördlichen Breiten ſchon ein⸗ ſetzenden Winters iſt die raſche Errichtung von Unterkunfts⸗ räumen und die Herbeiſchaffung von Lebensmitteln beſon⸗ ders wichtig; alle Nahrungsmittelvorräte ſind vernichtet. Nome wurde durch das Goldfieber in den 90er Jahren, das einen Strom von Abenteurern nach Alaska lockte, welt⸗ bekannt, und auch bei den verſchiedenen Flügen auf der Nordroute über den Atlantik wurde ſein Name öfter ge⸗ nannt. Leberfall auf einen Eiſenbahnzug Zahlreiche Todesopfer. Condon, 18. Sept. Einer Meldung aus Mukden zufolge iſt auf der Zweig⸗ linie der Eiſenbahn Mukden— Kirin ein Zug, beſtehend aus einem Perſonenwagen und 15 offenen Güterwagen, von 150 roten Banditen überfallen worden. Nach dreiſtün⸗ digem Kampfe wurden die Angreifer in die Flucht geſchla⸗ gen. Von den Inſaſſen des Zuges wurden 14 Perſonen, darunter drei japaniſche Poliziſten und fünf Fahrgäſte, ge⸗ köket und 15, darunter fünf Japaner, verwundek. Die Ban⸗ diten ließen viele Tote an der Stätte des Kampfes zurück. In den Güterwagen wurden Telefonmakerial und Benzin befördert. Der Brand auf der„Morro Caſtle Neuyork, 18. Sept. Im weiteren Verlauf der Unter⸗ ſuchung des Brandunglücks auf der„Morro Caſtle“ wurde feſtgeſtellt, daß der ſtellvertretende Kapitän Warms im Jahre 1926 als Kapitän des Ward⸗Dampfers„Yumuri“ zehn Tage vom Dienſt enthoben wurde, da er die vorge⸗ ſchriebenen Feuerlöſchübungen nicht abgehalten hatte. FFFFFFFFCCVVVVVVTVTVTVTVTVTVTVVVTVTCTVTVTVTVTVTVTVCTCTVTVTVTVTVTVTVTVTVDVTVTVVTVTVT—T—T——TTWW1W1WVW Wetterbericht Im Oſten beſteht der Hochdruck fort, während die De⸗ ion im Weſten etwas an Ausdehnung gewonnen hat. r Donnerstag iſt aber immer noch vorwiegend heiteres und ockenes, wenngleich zu vereinzelten Gewitterſtörungen geneig⸗ zes Wetter zu erwarten. Ati Feuerſch ut 3. W 0 f n 9 5 1* Deutſchland ift ein armer Staat geworden. Es iſt nicht viel übrig Reichtum eines Volkes 5 Von den ches durch ſe zohlſtand den Neid der ganzen Welt auf ſich zog. Grund und Boden und was darauf ſteht ſind heute bald die letzten Reſerven unſer 1 ögens. Aber broße Teile unſeres Volkes ziehen daraus nicht die not⸗ leben in wichtigen W᷑ den Tag hit Sie wendigen Folgen. Si legenheiten nur zu ſehr in natürlich kein Aufſtieg erreicht werden. Es hat keinen Zweck, wenn der eine Teil im Volkskörper ſich müht zu Paren, mit dem Pfennig zu rechnen und aufzubauen, wäh⸗ rend der andere Teil aller Schichten und Stände förmlich er⸗ trinkt in einem Wuſt von Gedankenloſigkeit, Leichtſinn, Un⸗ achtſamkeit, Gleichgültigkeit und Rückſichtsloſigkeit. Wie mangelhaft betreuen ſehr viele unſerer Volksgenoſſen z. B Sach⸗ und Lebenswerte(Haus und Hof, Gerät und Ware, Leben und Geſundheit und Arbeitskraft uſw.). Wenn bei einer namhaften deutſchen Verſicherungsgeſellſchaft im Jahre 1928 die Schadenvergütung der Sachſchäden gegen⸗ über der Friedenszeit um 35 Prozent ſtieg, ſo ſind das er⸗ ſchreckende Anzeichen eines unfaßbaren Zerſtörungswillens einerſeits und einer unbegreiflichen Gleichgültigkeit anderer⸗ ſeits. Hier kann doch nur gründliche Umkehr in der Geſin⸗ nung und reſtloſe Beſchützung unſerer Güter die Wendung bringen. Das Wort Volksvermögen verliert doch jede Bedeutung, wenn man einige Preſſemeldungen betrachtet, die erſchrek⸗ kend auf den unbefangenen Leſer wirken, der ſich oft fra⸗ gen muß, wo hier die Grenze zwiſchen Leichtſinn und Ver⸗ rechen liegt. Als Beiſpiel folgende Notiz:„In M. brannte das geſamte landwirtſchaftliche Anweſen des St. nieder, weil ein Dienſtknecht einen brennenden Zigarrenſtummel achtlos weggeworfen hatte. Geſamtſchaden 100 000 Mark.“ Gibt es noch etwas Wahnwitzigeres, als in einem Stall zu rau⸗ chen und brennende Zigarren⸗ oder Zigarettenreſte achtlos fortzuwerfen? Dieſe Denkfaulheit iſt eben unbegrenzt. Tau⸗ ſendmal wurde ſchon in Wort und Schrift auf das Gefähr⸗ liche derartigen Unterfangens hingewieſen, und dennoch gibt es immer wieder Menſchen, die den Stall mit dem Wirtshaus verwechſeln, ja ſogar in pulverdürren Waldun⸗ gen ihren Glimmſtengel qualmen müſſen. Betrachten wir doch die Waldbrände, von denen Deutſchland gerade in die⸗ ſem Jahre ſchwer heimgeſucht wurde. Sind nicht in den mei⸗ ſten Fällen Leichtſinn und Unachtſamkeit dkie Urſachen die⸗ ſer Kataſtrophen geweſen? Millionen durch Denkfaulheit zu einer Zeit vernichtet, da der größte Teil des deutſchen Vol⸗ kes ſchwer um ſeine Exiſtenz zu ringen hat! Es iſt, als ob an ſolchen Menſchen die ganze Schwere unſerer Zeit abprallt. Gelder, die zweckmäßig für den Auf⸗ bau verwendet werden könnten, werden ſinnlos für Nach⸗ ſchaffung verkohlter Werte hinausgeworfen. Das iſt frivolſte Verſchleuderung des Volksvermögens, denn die Brandſchä⸗ digungen ſind auch Teile des deutſchen Geſamtbeſitzes. Es iſt Unſinn, ſich immer wieder mit dem Gedanken zu tröſten, die Verſicherung kommt ja für den Schaden auf. Wer iſt denn die Verſicherung? Doch nur die Prämienzahler. Ihre Beiträge ſind Spargut, alſo Volksvermögen! Wieviele Menſchen kommen in den Flammen um. Volksgenoſſen, die aktiv am Wiederaufbau unſeres Vater⸗ landes beteiligt ſind, verlieren durch Unachtſamkeit eines anderen ihr Leben. Die Familie entbehrt des Ernährers und Führers, Kummer und Sorgen ziehen ein, Hoffnungen und Pläne werden über den Haufen geworfen, alles nimmt einen anderen Verlauf. Verträgt ſich das mit unſerer harten Zeit, wenn wir jährlich nur allein durch Feuer 1400 Volks⸗ genoſſen verlieren? Gerade heute heißt es für den Einzel⸗ nen, mit allen Mitteln dem Unglück aus dem Wege zu ge⸗ hen, um an Leib und Leben nicht Schaden zu erleiden und wirtſchaftlich keinen Rückſchlag zu bekommen. Je mehr der Einzelne dieſen Grundſatz befolgt, deſto beſſer iſt es um die ganze Volkswirtſchaft beſtellt. Zurzeit iſt jede geſunde, pro⸗ duktive Arbeitskraft in Deutſchland ſozuſagen gezählt, denn der Kapitalswert des Einzelnen iſt gegenwärtig und zu⸗ künftig viel größer als vor dem Kriege, da wir bekanntlich mit Gütern geſegnet waren, während es heute ſparen und aufbauen heißt. Die unlängſt ſtattgefundene Verkehrserziehungswoche hat bewieſen, daß ſich durch Aufklärung und Erziehung vie! erreichen läßt; z. B. ſind die Verkehrsunfälle in Berlin um zehn Prozent zurückgegangen. Es hat alſo Sinn und Zweck mit großen Aufklärungsaktionen vor das Volk zu treten Wenn wir uns alle bemühen, mit der ganzen Kraft, die wir beſitzen, mitzuhelfen an der Auſklärung derjenigen Volks⸗ genoſſen, die durch den Schlendrian einer vergangenen Zeit die Gedankenloſigkeit als Erbgut übernommen haben, ſo muß es gelingen, den gewünſchten Erfolg zu erzielen. Die Feuerſch e Woche vom 17. bis 23. September 1934, mit deren Durch fahrung die Oberſte Leitung der PO, Amt für Volkswohlfahrt, Abteilung Schadenverhütung, vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda betraut wurde, ſtellt an uns alle große Anforderungen. Mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln hat ſich jeder Einzelne reſtlos für das Ziel einzuſetzen, welches der Sinn für dieſe Aktion iſt:„Mitzuhelfen an der Verringerung der Brand⸗ ſchäden an Sach⸗ und Lebenswerten, von denen unſer Volks⸗ körper betroffen wird.“ ſamtheit zu J Reiche anerk und Lebens 1934 den vom Reichs: woche geneh 1 1 . 0 bl. 5 1 d fllt Das Motto: Der Ver 19 V da Pol tragen. rieh rie V 1 f 0 opfert werden, darf der Ruf:„Helft mit, Brandſcha den iſt Lan d ſter Schwarz in ſeiner Eigen Bertrieb der niniſterium des migt. 25 5 Vi 22 i l an ü Lug. o Ted lou alo bob. Jin Hin u vou ui, tai. eleven Mn op, . rg f Lune vt l e 606 70 n o.» Oi 4 1 e F, , di Jol e bro dub hun oo ſefallin oh i 8 . r, db v melb D. uu N n. iuuoulb iui du Boe, Ul rü Meere Be. r gol„„ mall oi Hua glur pu od . Hull. , e on e Cie 1 Ne ll, f ere. Me, aui Vac Heul pie, ce 0 b Ui 4 chr oll vr alu nil olg Ghei hvrſobun hund nie nid nöglul leb Huli bei ori Tb-von n,(. 5 NRG 2 „ „„ Clair baus mich, frre. 1 „View 1 Dorau vun „Brandſchaden iſt Land welches der Feuerſchutz⸗Woche vorausgeſtellt wurde, hat gehn Berechtigung, denn jeden einzelnen Schaden, 14 Feuer verurſacht wird, hat unſer Volkskörper in ſeiner 1 der Feuerſchugzbroſchüre iſt 4 iſt von allen fü N S 5 u es gilt, dem deutſchen Volke zu erhalten, niemand zurückſtehen. Brände z ſchaft als Bevollmächtigter de Stellvertreters des Führers hat im Einvernehmen mit den Reichsminiſterium der Finanzen unter dem 13. Feuerſchutzbroſchüre im Rahmen dz Innern angeordneten Feuerſchuz cha de der durch geſtattet. le den S len im d Oſach⸗ die jährlich den Flammen 955 An Alle geſh berhüten! 1 1 Der Reichsſchatzmez, ſcha den!“ 2 September —— 2—4 5 1 viunluulaſ lu, 22 o Tun. N Vor, en beg axle na, vnd, Verſammlungs⸗ Kalender. f Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Tv. 1898. 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