np Biqanasusge n h,ν,ẽ̊ꝗ, ꝗj/Vsao a! 2641 ung 406 gun gun geponzlobs na e 12 A 8 e, e, ,, e 1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Die Gemeindefinanzen 1935 die Enkwicklung vorläufig kaum vorauszuſehen.— Vor⸗ ſichtigſte Finanzgebarung nokwendig. Berlin, 20. September. Der Deutſche Gemeindetag veröffentlicht einen Ueber⸗ blick über die Finanzlage der deutſchen Gemeinden, in dem darauf hingewieſen wird, daß die beträchkliche Beſſe⸗ rung der Gemeindefinanzen aus dem Rückgang der ge⸗ meindlichen Wohlfahrktserwerbsloſen für zahlreiche Gemein ⸗ den und Gemeindeverbände in den letzten Monaten z um Stillſtand gekommen ſei. Grund hierfür ſei nicht etwa ein Stocken im Rückgang der Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen, ſondern die Tatſache, daß der Reichs zuſchuß zu den Wohlfahrtserwerbs⸗ loſenlaſten ſtär ker geſenkt wurde, als es dem Rück⸗ gang der Erwerbsloſenzahl entſprochen hätte. Die Eigen⸗ laſt der Gemeinden für die Wohlfahrtserwerbsloſen habe ſich dadurch von 242 im Jahre 1933 auf 334 Millionen im Jahre 1934 erhöht. Auf dem Gebiete der Arbeits⸗ loſenhilfe werde alſo eine Anſpannung der Gemeinde⸗ finanzen um rund 90 Millionen eintreten. Wenn ſich in den letzten Monaten erfreulicherweiſe bei nicht wenigen Ge⸗ meinden trotzdem eine gewiſſe Verbeſſerung der Finanzlage gezeigt habe, ſo dürfte dies in erſter Linie auf die gute Ent⸗ wicklung der Einnahmeſeite zurückzuführen ſein. Es heißt dann weiter: Die Enkwicktung der Gemeindefinanzen im Jahre 1935 iſt vorläufig kaum vorauszuſehen. Auf der Ausgabeſeite ihrer Haushaltspläne werden die Ge⸗ meinden gewiſſe Mehraufwendungen für die Er⸗ haltung des Gemeindevermögens machen müſſen, die in den Jahren der Kriſe unterlafſen worden, ſind. Das gilt insbeſondere von den Aufwendungen für die Erhaltung der von den Gemeinden zu betreuenden Straßen (Gemeindeſtraßen, Kreisſtraßen, Provinzialſtraßen). In⸗ folge des ſtarken Rückganges des Gemeindeanteils an der Kraftfahrzeugſteuer im Jahre 1934 konnten die Unterhaltungsarbeiten an den Gemeindeſtraßen durchweg nicht in dem ſachlich unabweisbar erforderlichen Ausmaße vorgenommen werden. Da damit gerechnet werden muß, daß der Gemeindeanteil an der Kraftfahrzeugſteuer in den nächſten Jahren weiter zurückgehen wird, müſſen rechtzeitig andere Mittel bereitgeſtellt werden, um einen Verfall der von den Gemeinden betreuten Straßen zu verhindern. Ge⸗ rade die notwendign Arbeiten zur Erhaltung des Ge⸗ meindevermögens werden einen weſentlichen Teil der prak⸗ tiſchen Arbeitsbeſchaffung der öffentlichen Hand im nächſten Jahre darſtellen, wie überhaupt die öffentliche Arbeitsbeſchaffung der nächſten Jahre faſt ausſchließlich nur aus dem ordentlichen Haushalt erfolgen dürfte und nicht mehr aus dem außerordentlichen, d. h. durch Neu⸗ verſchuldung. Kein Verzicht auf Steuern möglich Der vorſorgliche gemeindliche Finanzpolitiker wird die Entwicklung für 1935 außerordenklich vorſichtig betrachten müſſen. Bei den Leitern der Gemeinden— von der Haupk⸗ ſtadt Berlin bis zur kleinſten Landgemeinde— muß Klar⸗ heſt darüber beſtehen, daß der vorausſichklichen Anſpan⸗ nung der Gemeindefinanzen ſchon jetzt nachdrücklich begeg⸗ nel werden muß. Unker den obwaltenden Umſtänden kommt insbeſondere ein Verzicht auf auch nur einen Teil der bis herigen Steuereinnahmen der Gemeinden, z. B. auf die Gemeindegetränkeſteuer, nicht in Betracht. Es iſt ausgeſchloſſen, daß den vielfältigen Wünſchen der Privatwirtſchaft auf Erweiterung des ge⸗ meindlichen Wirkungsbereiches durch verſtärkte Vergebung von Aufträgen entſprochen werden kann, wenn vorher nicht der Haushaltsausgleich tatſächlich geſichert iſt. Jede Stelle, die finanziell Anforderungen an die öffenk⸗ liche Hand für Zwecke der Arbeitsbeſchaffung ſtellt, muß ſich darüber klar ſein, daß die Ordnung der öffenklichen Iinanzen bei Reich, ändern und Gemeinden Vorausſet⸗ zung jeder planmäßigen Wirtſchaftspolitik iſt. Der neue Siudent Jeder zwei Semeſter im Kameradſchaftshaus.— Einheit⸗ liche Tracht. Berlin, 21. September. Aufgrund gegebener Vollmachten hat der Reichsführer der Elldieren den an den deutſchen Hoch⸗ und Fachſchulen mit Wirkung vom 20. September 1934 über die Kamerad⸗ ſchaftserziehung der Deutſchen Studentenſchaft eine Ver⸗ fügung erlaſſen, in der es heißt: Zum Winterſemeſter 1934.35 werden nur etwa 4000 Abikurjenten aus dem Arbeitsdienſt auf die Hochſchule kom⸗ men. Um eine einheitliche Erziehung des akademiſchen Nach⸗ wuchſes im nationalſozialiſtiſchen Sinne zu gewährleisten, t eine geregelte Verteilung auf die zur Verfügung ſtehen⸗ den bündiſchen Gliederungen innerhalb der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft notwendig. Ich verfüge daher betreffend Ka⸗ wendet serzkehnng der Studentenſchaft 1 5 „Jeder Abiturient, welcher zum Winterſemeſter 1034⸗35 zu ſtudieren beabſichtigt, ebenſo jeder Student, wel⸗ r zum Winterſemeſter 1934535 ſein zweites Studierſeme⸗ ſter beginnt, hat ſich bis zum 1. Oktober 1934 bei der Stu⸗ fer Nieden Hochschule zu melden, auf der er tudjeren will.„%%%Cͤͤð̃“]iÿ Freitag, den 21. September 1934 Eine Rede des Reichsbiſchofs Staat und Kirche. 8 Hannover, 20. September. Reichsbiſchof Müller hielt im Kuppelſaal der Stadthalle eine Rede, in der er u. a. ausführte, er ſei häufig gefragt worden, weshalb er ſich ſo für den Nationalſozialismus ein⸗ ſetze. Das ſei aus der Kampfſtimmung des Krieges und in der Zeit geſchehen, als die braunen Anhänger Hitlers die⸗ ſen gleichen Kampfgeiſt übernommen hätten. Als er zum erſten Male mit dem Führer zuſammengekommen ſei und ſein Weſen erkannt habe, da habe er geſagt: Ich gehöre an die Seite dieſes Mannes, ſolange ich auf Erden lebe. Bei ſeinem erſten Zuſammentreffen mit dem Führer habe er ſich geſagt, wenn der Nationalſozialismus zum Siege komme, müſſe unbedingt eine einige deutſche evan⸗ geliſche Kirche vorhanden ſein. Man könne nicht von Gegnern dieſes Gedankens ſprechen, ſondern höchſtens bon Leuten, die immer noch nicht recht begriffen haben, um was es ſich handele. In den äußerlichen Dingen habe der Staat das Recht, qa die Pflicht, einzugreifen, wenn die Kirche nicht von ſelbſt in Ordnung komme. Es ſei heute ſo, daß man fordern müſſe, daß jeder, auch derjenige, der den Nationalſozialismus noch nicht ganz ver⸗ tehe, doch in ſeine Reihen treten müſſe. Das müſſe man auch in dieſem Sinne von den Paſtoren der Gemein⸗ den verlangen. Sie müßten Kamerad, Freund und Berater hrer Gemeinden ſein und wenn ſie das nicht könnten, dann ollten ſie abtreten.— Der Redner kam dann auf die Judenfrage u ſprechen und wandte ſich gegen die Leute, die da ſagten, Ehriſtus ſei doch auch Jude geweſen. Das Chriſtentum ſei gicht aus dem Judentum herausgewachſen, ſondern in ſte⸗ ſem Kampfe mit ihm entſtanden. Zum erſten Male ſeit Thriſti Zeit habe nun ein Volk es gewagt, den Juden den ſtampf anzuſagen. In dieſem Kampf müſſen wir Chriſten ſuſammenſtehen und wenn wir auch einmal ein halbes Jahr darhon miißton— Der Redner wandte ſich dann ſpezielleren Fragen zu und erklärte, dem Buchſtaben nach ſeien alle Chriſten in die Reichskirche einzugliedern; und wenn das Geſetz beſchloſſen ſei, dann ſei es eben beſchloſſen. Er fügte noch hinzu:„Ich ſehe mir eine Sache ſolange an, wie ich es kann; wenn es aber nicht mehr geht, ſo ſoll man auch wiſſen, daß ich die Konſequenzen ſo hart ziehe, wie ſie gezogen werden müſſen.“ Wenn die Kirche von ſelbſt nicht zurecht komme und Unruhe im Staate entſtehe, müſſe und werde der Staat dafür ſorgen, daß dieſe Unruhe aufhört. Der Redner erörterte dann noch den Begriff der inne⸗ ren religiöſen Freiheit und erläuterte den Zuſtand des Glaubens und Vertrauens. Der Reichsbiſchof ſchloß: „Wer den Aufbau der Kirche nicht mitmachen kann. nicht ſo wie wir kämpfen kann im Drikken Reich, der ſoll Ruhe geben oder beiſeite kreten. Tut er es nicht, ſo muß ich Kirche zwingen. Was wir wollen, iſt eine freie deutſche irche. Keine Kampfanſage dem Katholizismus Eine Erklärung des Reichsbiſchofs. Berlin, 21. September. Der Reichsbiſchof Müller veröffentlicht folgende Er⸗ klärung: In einigen Zeitungen wird behaupteet, ich hätte bei meinen Ausführungen in Hannover dem Katholizismus den Kampf angeſagt. Eine derartige Ausführung ſteht im Gegenſatz ſowohl mit dem Wortlaut meiner Ausführüngen, als auch zu meinem eigenen Wollen. Ich habe lediglich er⸗ klärt, Luther habe die Abſicht gehabt, eine romfreie Kirche zu ſchaffen. Wir wollen in Deutſchland nicht eiwa einen Kampf ge⸗ gen die katholiſche Kirche. Im Gegenteil ſtehe ich auf dem Skandpunk,, daß die beiden großen chriſtlichen Kirchen nicht gegeneinander zu arbeiten haben, ſondern eine gemeinſame Aufgabe haben, nämlich zur Erziehung des deulſchen Men⸗ ſchen alle religiöſen und ethiſchen Werke unſerer Konfeſ⸗ ſionen ganz und gar einzuſetzen. 5 2. Jeder Student, welcher zum Winkerſemeſter 1934.35 das erſte bzw. zweite Semeſter beginnt, iſt verpflichtet, während der ee beiden Semeſter in einem von der Deutſchen Studenkenſchaft anerkannten Kameradſchafts⸗ aus zu wohnen. 5 3. 9 5 Anordnung des Reichsführers der Deutſchen Studentenſchaft iſt es den Einzelſtudentenſchaften unterſagt, ſogenannte ſtaatliche Kameradſchaftshäuſer der Studenten⸗ ſchaft neu zu errichten und auszubauen. Sämtliche ordent⸗ lichen Kameradſchaftshäuſer unterſtehen einem örtlichen ührer. 8 1 Für eine einheitliche Ausrichtung in dieſen Kamerad⸗ ſchaftshäuſern iſt die Deutſche Studentenſchaft verantwort⸗ lich. Sie hat das Recht, die Führer der Kameradſchaftshäu⸗ ſer ein⸗ und abzuſetzen. Die Deutſche Studentenſchaft be⸗ ſtimmt eine l einheitliche Tracht für die Belegſchaf⸗ ten ſämtlicher Kameradſchaftshäuſer. Die Kameradſchafts⸗ häuſer dürfen nicht nach konfeſſionellen Geſichts⸗ punkten belegt und geleitet werden. * Der Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft hat die Leiter der ſtudentiſchen Verbände zur Beſprechung ſtuden⸗ liſcher Fragen auf Dienstag, den 25. September, nach Ber⸗ lin berufen. ———-— 221 Nr. Eine Erklärung Papens Zur Auflöſung der Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher. Berlin, 21. September. nzler a. D. von Papen veröffentlicht folgende Er⸗ elle als Vizekanzler abberu⸗ 7 s in befriſteter Sondermiſ⸗ ſion nach dt worden bin, war es mir nicht mehr möglich, die Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher ver⸗ antwortlich zu leiten. Ich habe deshalb dem Führer vor⸗ geſchlagen, die Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher innerhalb des Reichsgebietes aufzulöſen, was mit Er⸗ laß vom 19. September dieſes Jahres bekanntgegeben wurde. Die Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher iſt von mir mit Genehmigung der Keichsparteileitung ins Leben gerufen worden, um in einer Zeit großer ſtaatspolitiſcher Umwälzungen und damit notwendig verbundener harker weltanſchaulicher Auseinanderſetzungen die Ver ſtämdi⸗ gung zwiſchen dem deukſchen Katholizismus und der nakionalſozialiſtiſchen Skaatsdoktrin zu erleichtern, das höchſte Ziel des Zuſammenwachſens aller Deutſchen zu einer geiſtigen Einheit zu fördern. Das im Juli 1933 geſchloſſene erſte deutſche Reichs ⸗ zonkor dat hatte die vertraglichen Grundlagen für eine reie und ſegensreiche Wirkung der katholiſchen Kirche ge⸗ ſchaffen, die eine parteimäßige Vertretung des politiſchen deutſchen Katholizismus in Zukunft überflüſſig machen zollte und als deren Folge die Zentrumspartei ſich alsbald aus eigenem Entſchluß auf lö ſt e. Es war indeſſen nicht erſtaunlich, daß der über ein halbes Jahrhundert wäh⸗ rende Zuſtand enger Verquickung politiſcher und religiöſer Intereſſen nun nicht klaglos liquidiert werden würde. Menſchliche Schwächen und Vorurteile auf beiden Seiten, ſachliche Gegnerſchaft derer, die das Chriſtentum für eine überlebte Angelegen⸗ heit hielten, ſtanden dagegen. In dieſen unvermeidlichen Auseinanderſetzungen dem deutſchen Volk einen Dienſt zu leiſten durch Aufklärung von Mißverſtändniſſen, Beſeiti⸗ gung von Vorurteilen, Wiedergutmachung von Unrecht, war das Beſtreben der Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher, die ſich bewußt war, damit auch zugleich der Ge⸗ ſamtheit der chriſtlichen Bekenntniſſe zu dienen. Die Stellung des nationalſozialiſtiſchen Staates zur chriſtlichen und katholiſchen Kirche iſt durch den Mund des Führers und Keichskanzlers oft und unzweideutig dar⸗ gelegt worden. Noch in jüngſter Zeit ſind ausſichksreiche Verhandlungen gepflogen worden, Unſtimmigkeiten in der uslegung des Konkordaks zu beſeikigen, und ich weiß aus vielen Anterhaltungen mit dem Führer, wie ſehr ihm die innere Befriedung zwiſchen Kirche und Staat am Herzen liegt. Nachdem Staat und Partei eins geworden ſind, kann es nicht mehr zweierlei Auffaſſungen geben. Der Führer ſpricht mit der ganzen Autorität ſeines hohen, verantwor⸗ tungsvollen Amtes. Niemand zweifelt an ſeinem Wort, aber auch niemand hat das Recht, ſeinen Abſichten entgegenzu⸗ handeln. Es iſt deshalb auch klar, daß das Werk der inne⸗ ren Befriedung nun am beſten von der Stelle aus behütet und gefördert wird, die ihm für dieſe Zwecke unmit⸗ elbar unterſteht. Allen meinen Mitarbeitern in der Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher, die ſich voller Hingebung der ſchweren Aufgabe des gegenſeitigen Intereſſenausgleichs gewidmet haben, ſage ich herzlichen Dank. Sie haben für ein hohes Ziel ihre Kräfte eingeſetzt und werden auch in Zukunft mit allen Gutgeſinnten nicht müde werden, zu arbeiten: für die geiſtige Zuſammenſchweißung unſerer Nation, für die glückliche Zukunft des Dritten Reiches auf der Grundlage der unvergänglichen und ſegensreichen Botſchaft des Chri⸗ ſtentums. Gaarfrauen⸗ Abordnung beim Führer Berlin, 21. September. Zahlreiche Frauen von der Saar, die zurzeit in Berlin weilen, begaben ſich am Don⸗ nerstag zur Reichskanzlei, wo eine Abordnung vom Füh⸗ rer empfangen wurde. Die Saarfrauen überbrachten dem Führer die Grüße ihres Heimatlandes und das Gelöbnis unwandelbarer Treue aller deutſchen Volksgenoſſen von der Saar zum Deutſchen Reich. Sie überreichten ihm da⸗ bei ſymbolhafte Angebinde ihrer Heimat. Der Führer dankte ihnen in herzlichen Worten und trug ihnen Grüße in das Saarvolk auf. Vom Fenſter aus begrüßte der Füh⸗ er dann die Saarfrauen, die in einem ſchnell formierten zug an der Reichskanzlei vorüberzogen. Geburtentieſſtand überwunden Mährend bisher hauptſächlich aus des Großſtädten Zah⸗ len vorlagen, werden jetzt die Ermittlungen des Reichsgeſund⸗ heitsamtes über die Bepölkerungsbewegung aller deutſchen Gemeinden mit 15000 und mehr Einwohnern im erſten Vier⸗ teljahr 1934 bekannt. Es handelt ſich hierbei um etwa die Hälfte der deutſchen Geſamtbevölkerung. Die Zahl der Ehe⸗ ſchließungen betrug rund 72 000, die Zahl der Geburten 104 000 und die Zahl der Geſtorbenen nahezu 83 000. Während der bisherige Geburtenrückgang in den letzten dreiviertel Jahren 1933 zum Abſchluß gekommen iſt, 5 nunmehr eine entſcheidende Geben 1 e b war um 22 Prozent höher als im erſten Vie jahr 1933. Hitlers Friedensliebe Rudolf Heß über deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung. Der„Intranſigeant“ veröffentlicht am Mittwoch in gro⸗ ßer Aufmachung eine Erklärung, die der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, dem Vertreter des Blattes auf dem Nürnberger Parteitag gegeben hat. Dieſe Erklärung iſt von Rudolf Heß perſönlich gegengezeichnet. Rudolf Heß er⸗ klärte u. a. „Die Liebe Hitlers für den Frieden iſt durch die Größe ſeiner moraliſchen Perſönlichkeik geſichert. Ich kenne den ührer ſeit 1920. Ich weiß, daß er für Deutſchland große läne und große Püchten hat, die in ſeinen Augen vie wichtiger ſind als Erfolge, die er mit den Waffen erzielen könnke. Er will auf geiſtigem Gebiet Großes für ſein Vol und damit für die ganze Welt ſchaffen. And Erfolge wie die, die er ſchon im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit er zielt hat— und hier handelt es ſich um einen friedlichen Sieg— ſind für ihn die ſchönſten Verwirklichungen. Sein Nakionalſozialismus wird den ſchönſten Ausdruck im Bau von Straßen und großen Neuſchaffungen finden. Für die großen Aufgaben, die er ſich auf den meiſten Gebieten ge⸗ ſtellt hat und ganz beſonders auf dem Gebiet der Kunſt Die Straßenbauer bei Dr. Goebbels „Die beſte Propaganda iſt Deutſchland ſelbſt.“ Berlin, 20. September. Im Anſchluß an die Schlußſitzung des Internationalen Straßenkongreſſes hatte der Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda, Dr. Goebbels, zu einem Tee⸗ Empfang im Park des Charlottenburger Schloſſes gebeten. Er hieß in herzlichen Worten die Gäſte aus der ganzen Welt willkommen. Sie haben Gelegenheit, ſo führte er aus, Land und Leute kennen zu lernen und auf einem Spezial⸗ gebiet die großen Aufgaben, die das junge Deutſchland ſich geſtellt hat, zu ſtudieren. Ich glaube nicht, daß ſie dabei zu dem Eindruck gekom⸗ men ſind, daß das Deutſche Reich und Volk Revanche oder Ariegsgelüſte hegen. Ich glaube, daß ſie im Gegenteil ſich durch Augenſchein davon überzeugen konnten, daß alle Deutſchen den Frieden wollen und die Abſicht hahen, in Ehren und Fleiß ihrer Arbeit nachzugehen. Vizepräſident Profeſſor Te Gavriant dankte im Namen des Kongreſſes für den großartigen Empfang. Die beſte Propaganda, ſo erklärte er, hätte bei den Teil⸗ nehmern des Kongreſſes während ihres Aufenthaltes in Deutſchland Deuktſchland ſelbſt gemacht. Man habe Deutſchland bei der Arbeit geſehen und jeder Kongreßteil⸗ nehmer nehme einen tiefen Eindruck von dem, was er in Deutſchland geſehen und erlebt habe, mit nach Hauſe. Politiſches Allerlei „Ein Jahr nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik“ Reichsminiſter Darre hält am Montag, den 24. Septem⸗ bor, in der Zeit von 19 Uhr bis 19.25 Uhr über alle deut⸗ ſſchen Sender einen Vortrag über das Thema:„Ein Jahr mationalſozialiſtiſche Agrarpolitik“ Lebenslänglicher Kerker für Wachbeamte. Der Militärgerichtshof Wien verurteilte die beiden an⸗ geklagten Wachbeamten Grylka und Nikiſch, die bei der Be⸗ ſetzung der„Ravag“ am 25. Juli Wachpoſten für die Auf⸗ ftändiſchen geſtanden haben ſollen, zu lebenslänglichem ſchweren Kerker. Der angeklagte Wachmann Nikiſch er⸗ klärte, er habe nicht gewußt, daß es ſich um eine illegale Aktion handele. 13 Tote bei den Streikunruhen in Amerika. Die Unruhen in Zuſammenhang mit dem Tertilarbeiter⸗ ſtreik haben an einem einzigen Tag im ganzen Lande 13 Todesopfer gefordert. Angeſichts der zunehmenden Erbitte⸗ rung hat der Textilarbeiterverband ſeine Bereitwilligkeit be⸗ kanntgegeben, in Verhandlungen einzutreten. In Verbindung hiermit wird es als bedeutſam angeſehen, daß Rooſevelt den Arbeitsminiſter und den Vorſitzenden des Schlichtungsaus⸗ ſchuſſes zu einer dringenden Beſprechung nach ſeiner Sommer⸗ wohnung im Hyde⸗Park eingeladen hat. Die Amſturzplaͤne in Spanien Oeffentliche Gebäude ſollten in die Luft geſprengt werden. Madrid, 21. September. Nach langem Stillſchweigen gab der ſpaniſche Innen⸗ miniſter am Donnerstag zum erſten Male Erklärungen zu den Gerüchten über revolutionäre Umtriebe in Spanien ab. Aus ſeinen Ausführungen geht hervor, daß die Polizei in Madrid in der Wohnung eines ehemaligen ſozialdemo⸗ kratiſchen Abgeordneten eine Werkſtätte zur Herſtellung von Bomben ſowie 90 Kilogramm D yhnamit gefunden hat. Die Unterſuchungen förderten u. a. Aufzeichnungen und Pläne ans Tageslicht, die deutlich die Arbeitsweiſe der Marxiſten nach Art der amerikaniſchen Gangſters erken⸗ nen laſſen. Die Revolution ſollte nach den gefundenen Auf⸗ zeichnungen am hellen Tage ausbrechen. Bombenan⸗ ſchläge ſollten in den belebteſten Straßen Madrids eine Panik unter der Bevölkerung hervorrufen. Die vom Revolukionsausſchuß herausgegebenen Be⸗ fehle für die marxiſtiſchen Mordbrenner ordneten an, daß die nur unter Schwierigkeiten einzunehmenden öffentlichen Gebäude wie das Kriegsminiſterium, das Verkehrsminiſte⸗ rium, die Polizeidirektion uſw. einfach in die Lufk zu ſpren⸗ gen ſeien. Sämtliche uniformierken Perſonen in Kaſernen ufw. ſeien zu ermorden. Unker den von den Revolutionä⸗ ren beſonders gekennzeichneten Perſonen befanden ſich nakürlich in erſter Linie die Miniſter. Am Abend des Re⸗ volutionstages ſollten die Verhafteten vom Revolutions gericht verurteilt und hingerichtet werden. Der Kampf gegen die Japaner in Angora. Die Streitigkeiten zwiſchen den weißen Farmern einer⸗ ſeits und den japaniſchen Farmern andererſeits ſind erneut zum Ausbruch gekommen. Aulf japaniſchen Farmen gingen drei Dynamitbomben hoch. Sie zerſtörten auch den Bewäſſerungs⸗ damm, wodurch eine Ueberſchwemmung verurſacht wurde. Beſchwerde Memels. Der Vizepräſident des Memelländiſchen Landtages, Schulrat Meyer, der ſich gegenwärtig in Genf aufhält, hat den Unterzeichnermächten des Memelabkommens eine Be⸗ ſchwerde übermittelt, in der die Lage im Menkelgebiet ein⸗ gehend geſchildert wird und ſie auf die Verletzung des in⸗ mere garantierten Memelſtatuts aufmerkſam gemacht werden. Reichsdeutſche zu Kerkerſtrafen verurteilt Wien, 21. September. Der Salzburger Schöffenſenat verurteilte am Donnerstag zwei Reichsdeutſche zu mehreren Jahren ſchweren Kerker. Der bei einem Gutsbeſitzer in Gnädig beſchäftigte Rötinger wurde zu drei Monaten ver⸗ ſchärften Kerker verurteilt, weil er eine Aeußerung über den Tod des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß gemacht hatte. Ferner wurde vor dem Schöffengericht der reichsdeutſche Mechaniker Wierer zu fünf Jahren ſchweren Kerker verur⸗ teilt. Der Urteilsbegründung zufolge hat Wierer am 6. März an der öſterreichiſch⸗bayeriſchen Grenze bei Groß— Gmein eine Handgranate geworfen, durch die jedoch nie⸗ mand verletzt wurde. Kurzmeldungen 20 Arbe ter vm Blitz getroffen Werden(Hannover), 21. Sept. Das heftige Unwetter, das zwiſchen Bremen und Werden über dem Weſergebiet tobte, verurſachte in der Feldmark Geeſtefeld ein ſchweres Unglück. Der Blitz ſchlug in eine Kolonne von 20 Erdarbei⸗ tern ein, die bei Erdaufſchüttungsarbeiten beſchäftigt waren. Die Arbeiter ſanken ſämtlich bewußtlos zu Boden, erholten ſich aber nach und nach wieder, bis auf den Arbeiter Heu⸗ er aus Kaſſel, der tödlich getroffen war. Von einem Fahnenmaſt erſchlagen. Aus Rethen an der Aller wird gemeldet, daß ſich dort ebenfalls ein tödlicher Unglücksfall ereignete. Der außerordentlich ſtarke Sturm legte einen Fahnenmaſt ins Gelände des Arbeitsdienſtlagers um, der den dort ſtehen⸗ den Feldmeiſter Tirow aus Walsrode traf und ſo ſchwer am Kopf verletzte, daß er auf der Stelle tot war. 5 e 00e cines Hence e duenegcn d Handl fen Italieniſche Soldaten waren lange hinter ihnen her geweſen, denn die Bande begann für das Anſehen der kö⸗ niglichen Autorität eine Gefahr zu werden. Man hatte ſie abgeſchüttelt, hier und da ein Gefecht zu beſtehen ge⸗ habt, ſich in Gruppen aufgelöſt, um leichter davonzukom⸗ men, und hatte ſich ſo bis in die Nähe von Florenz durch⸗ geſchlagen. Nun hatte man eine ſichere Zuflucht gefunden. Ruhe⸗ pauſe. Duca hatte die Abſicht, nach Florenz allein zu wan⸗ dern, um dort Erkundigungen über ein neues Unterneh⸗ men, das er plante, einzuziehen. Gleichzeitig wollte er auch Säckchen voll Juwelen und Diamanten in ſicheres Ge⸗ wahrſam bringen, ſeinen Beuteanteil an den„letzten Er⸗ eigniſſen der Gerechtigkeit“, wie er bedenkenlos die letzten, kleineren Aktionen nannte. Uebergriffe einiger fürſtlicher Beamten waren geahn⸗ det worden, dafür war wieder einigen unverſchuldeten Ar⸗ men geholfen worden, ohne daß die Bande ſelbſt Not zu leiden brauchte. Der auf jeden einzelnen entfallende An⸗ teil war immer reichlich bemeſſen, gerecht verteilt.— „Einthio—“ 5 Duca und Einthio ſaßen etwas abſeits vom wohlver⸗ ſteckten Lagerplatz. „Eine Frage: Wer war der vornehme Reiſende, den ihr vor ein, zwei Monaten zur Ader laſſen wolltet, als ich gerade dazukam? Du entſinnſt dich doch? Der letzte Auf⸗ trag eures früheren Hauptmanns, du weißt— noch in der⸗ ſelben Nacht ſtieß ich zu euch.“ „Ah, richtig. Habe es nicht vergeſſen. Bin noch ganz im Bilde. Warte mal— ja, ſo war es: Ich wollte von dieſer Sache damals eigentlich nichts wiſſen. Es handelte ſich um den Prinzen della Rocella. Ein Malteſerritter.“ „Ah— und weiter?“ „Er reiſte damals nach Parma und wollte weiter dann nach Florenz. Anſer Hauptmann hatte die Gelegenheit ausgekundſchaftet. Er vermutete viel Geld bei ihm, denn der Prinz war lange fort geweſen.“ „And warum warſt du dagegen?“ „Weil della Rocella keine Kreatur iſt, ſondern einer von den wenigen Edelleuten, die den wahren Adel im Herzen tragen Kein Schmarotzer, kein Leuteſchinder. Ein Freund der Armen, wie die meiſten Malteſer. And über⸗ dies ſollte er in Begleitung eines weiblichen Weſens fah⸗ ren, eines ſchönen Mädchens. Anſer Hauptmann wünſchte, daß ſie ihm überbracht werde. Sie hätte ein— ſo rechnete er— beſonders hohes Löſegeld gebracht. Aeberdies hatte er wohl ſeine eigenen, dunklen Abſichten.“ Duca preßte die Lippen zuſammen. „Gut, daß ich dazwiſchenkam. Es muß doch wohl alles Beſtimmung geweſen ſein, Einthio. Alſo— Florenz? Dann iſt er vielleicht noch da?“ „Schön möglich. Aber du willſt doch nicht etwa—“ „Keine Furcht, ich werde ihm gewiß nichts tun. Alſo della Rocella!“ Er ſtarrte in den Himmel hinauf, der ſich mit den vio⸗ letten Farben des Abends zu ſchmücken begann. Della Rocella! Merkwürdig— er ſah dabei nicht den Prinzen vor ſich, ſondern das Mädchen]! Wie ein ſchönes, blumen⸗ buntes. leichtes Gewand, ſo paßte der Name zu ihr. „Morgen reiſe ich nach Florenz,“ ſagte er. Ja. 66 „Du wirſt hier den Befehl übernehmen, Cinthio.“ „Wie du willſt. And wie lange gedenkſt du wegzu⸗ bleiben?“ Duca zögerte mit der Antwort. „Ich weiß es noch nicht. Es wird vielleicht längere Zeit dauern, Cinthio.“ Der ſagte nichts. Etwas fremd fuhr Duca fort: „Du biſt mein Vertrauter. Glaubſt du, daß es ſein 920 daß ich von dieſem Abenteurerleben mal genug abe?“ „Angelo—0 „Angelo, wenn du uns mal im Stich läßt, dann ſage es ntir vorher. Dann— gehe ich auch!“ „Ach, Cinthio, das ſind ſo Gedanken. Das ſind ſo Stim⸗ mungen. Manchmal möchte der größte Gauner wieder ein kleiner Bürgersmann, möchte ein König ein einfacher Menſch ohne Krone und Mantel, und möchte der Henker ein braver Soldat, ein freier Bandit ſein, wie? Haſt du doch nie über ſolche Dinge nachgedacht? In den drei, vier Jahren, in denen du ſchon dieſes Leben führſt?“ Wieder fünf Bergſteiger vermißt München, 20. Sept. Nachdem erſt vor kurzem f Bergſteiger im Schüſſelkar vermißt und dann tot aufg den worden waren, werden jetzt in den bayeriſchen B. wiederum fünf Bergſteiger vermißt. Wie die d Bergwacht meldet, handelt es ſich dabei um den Kunſt Arweiler und ſeine Begleiterin Bernhardine Geigl, die 10 letzten Sonntag nach Garmiſch gefahren ſind, um fi 90 den Baader ⸗See zu begeben, ferner um Dr. Erich Guth, tag aus München, der im Allgäu vom Heilbronner Nag über das Nebelhorn nach Oberſtdorf wandern wollte, und endlich un en Herrn und eine Dame, deren Name ge jetzt nicht t werden konnten. Der ſeit dem 13. An guſt 8 ohen ief Selmeir aus München iſt am Donner, tag man der Höllentalſpitze tot aufgefunden Kirche durch Blitzschlag eingeäſchert Hamburg, 21. September. In der Nacht brannte de Kirche des Dorfes Hörnerkirchen(Schleswig⸗Halſzg infolge Blitzſchlages vollkommen nieder. Bei einem Gen ter war gegen 7.30 Uhr der Blitz in den Kirchturm 10 fahren. Da der Turm mit Zinkblech beſchlagen war, konte man die Flammen zunächſt nicht ſehen. Erſt um 10.15 I wurde das Feuer von SA⸗Männern bemerkt, die ſoſor Löſchverſuche unternahmen, die jedoch keinen Erfolg neh: hatten. Die eingreifende Feuerwehr mußte ſich auf den Schutz der Nachbarhäuſer beſchränken. Gegen 12.30 lr war die Kirche vollkommen niedergebrannt. Das Gottes haus wurde im Jahre 1751 erbaut. N Volizelinſpektor als Verbrecherhäuptling Paris, 21. September. In Lille iſt eine Verbrecherbande ermittelt worden, deren Raubzüge um ſo größeres Aufſehen erregen, als ein in der Stadt ſehr bekannter Polizeiinſpe tor das Haupt der Bande iſt. Seinem Vorgeſetzten iſt der noch in jugendlichem Alter ſtehende Inſpektor durch ſein Auftreten und gewiſſe Gepflogenheiten, die Unſummen per ſchlangen, aufgefallen. Nach längeren Bemühungen gelang ſeinem Treiben auf die Spur zu kommen. Ait Hilfe einer Reihe von Freunden hatte er eine regel. hte Bande zuſammengeſtellt, die in der Hauptſache f. 5 ngen vornahm und auch auf den Rennplähen licht einwandfreie Tätigkeit entfaltete. Die Angelegenheit dürfte in Nordfrankreich noch weitere Kreiſe ziehen, da bekannte Perſönlichkeſten ez nicht verſchmäht haben ſollen, die Dienſte dieſer Bande in Anſpruch zu nehmen. Der Sohn eines bekannten Induſtrie⸗ len, deſſen Name noch verſchwiegen wird, ſoll Mitgli dieſer Bande geweſen ſein, die bis auf drei Perſonen ding⸗ ſeſt gemacht wurde. Todesurteile in Leoben ptember. In Leoben wurden am Donners: ngeklagten Stromberger und Kalcher we⸗ Vergeh gegen das Sprengſtoffgeſetz zum Tode ber ilt. Die heiden Verurteilten, die Berufung und Nichlig⸗ keitsbeſchwerde eingelegt haben, waren beſchuldigt, die lun heber des Sprengſtoffanſchlages auf Kaplan Eibe in Katzen. berg zu ſein. Durch den Sprengſtoffanſchlag war der Kaplan tödlich verletzt worden. Schweres Erdbeben in Mexik⸗ Drei Dörfer zerſtört. Mexiko, 21. Sept. Im Staate Jalisco ereignete ſich eh. ſchweres Erdbeben, durch das drei Dörfer zerſtört wurden, Man befürchtet, daß zahlreiche Menſchen dem Beben zung Opfer gefallen ſind. Neun Leichen ſind bereits unter den Trümmern der eingeſtürzten Häuſer geborgen worden. Di Zahl der Verletzten beträgt 200. Banditen überfallen eine Stadt. Hſinking, 21. Sept. 400 kommuniſtiſche Banditen ver⸗ übten einen Ueberfall auf die Stadt Lao Taokou; ſie zin⸗ deten die Stadt an allen Enden an, plünderten ſämtliche Här⸗ ſer und raubten 10 Perſonen. 60 Häuſer ſind vollkommen niedergebrannt. Die Banditen konnten ungehindert ent kommen. Einthio, der noch nie darüber geſprochen hatte, wie er, zin früherer Prieſterſchüler, in dieſen Kreis geraten war, lächelte abſonderlich und ergeben. „O ja, Angelo, gewiß. Man denkt wohl zuweilen an olche Möglichkeiten. Und dann ſteht hinter dieſen Gedan⸗ en immer ein hübſches Mädchen.“ Duca ſah ihn etwas verwundert von der Seite an. Was wußte denn der davon, wie es um ihn ſtand? Aber er nickte leichthin und ſagte: „Du kannſt ſchon recht haben, Einthio.“ „Ich wußte es, Angelo.“ „Was wußteſt du?“ „Daß du weniger wiſſen wollteſt, wer jener vornehme Reiſende war, als wer ſeine Begleiterin geweſen iſt. Sie ſoll ſehr ſchön geweſen ſein.“ „Du kannſt Gedanken leſen, lieber Freund.“ Ein wenig. Aber das ſind deine eigenſten Angele- genheiten. Ich wünſche dir, daß du findeſt, was du ſüchſt Inzwiſchen werde ich hier ſchon Ordnung halten und du wirſt mir Nachricht zukommen laſſen, wenn es nötig iſt. „Gewiß. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ich dich ſo gut wie möglich auf dem laufenden halte. Allzu lange werde ich euch nicht allein laſſen.“ Am nächſten Vormittag ritt Duca aus dem Lager, von Einthio noch ein Stück Wegs begleitet. Er hatte ſein beſtes Gewand angezogen und es war gewiß, daß man ihn nach der Kleidung und Haltung für einen jungen, vornehmen, Reſpekt gebietenden Granden halten konnte. Welch eine Verwandlung in wenigen Monaten! And welche Ver⸗ wandlungen würde er noch durchmachen? ö Es war ein bedeutſamer Ritt, dieſer Ritt nach Florenz! ** * Duca ritt gemächlich des Weges. Das Herz voll froher Erwartung, voll glücklicher Luſt, wieder einmal allein in der Welt zu ſein. Eine ſengende Hitze brütete bald über dem Land. Kein Lufthauch bewegte die Kornfelder, ſie lagen wie rieſengroße Stücke herabgefallener Sonne in ihrer gold⸗ gelben Reife. Duca fühlte das Märchenhafte dieſer Stunde, den Traum dieſer bunten, heiß atmenden Landſchaft, in die man verſinken konnte, und ſeine Seele ſelbſt pann Träume., die um ein fernes Mädchen rankten. 1 yottes, 1 bande ehen nſpel. ſt der ſein ber elang regel. Ko lähen eitere N eg e in ſtrie⸗ glied ding⸗ lers we⸗ 1 lig⸗ 1 gen. der die ö lusdembiadioclien Lande () Karlseuhe, 20. September. () Badiſcher Frauenverein⸗Tagung am 14. Oktober. Der Badiſche Frauenverein vom Roten Kreuz hält am Sonntag, den 14. Oktober, nachmittags 1 Uhr, im Saale der Eintracht (Karl Friedrichſtraße 80) ſeine 54. Landesverſammlung ab. Zu Beginn wird die Präſidentin, Frau Neßler, in ihrer Be⸗ grüßungsanſprache einen Rückblick auf die jetzt 75jährige Ver⸗ einstätigkeit werfen. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. ein Vortrag des Generalſekretärs Ott über die neue Verfaſſung des Deutſchen Roten Kreuzes und des Badiſchen Frauen⸗ vereins. Zum Schluß der Tagung wird die bisherige Prä⸗ ſidentin die Vereinsführung an die neuberufene Vorſitzende übergeben. () Karlsruhe. Zuchthaus und Si cherungs⸗ verwahrung für rückfälligen Betrüger.) Vor dem Schöffengericht ſtand der ſchon über ein Dutzend⸗ mal und mit Zuchthaus vorbeſtrafte 36jährige Karl Auguſt Klein aus Flehingen, welcher ſich wegen Rückfallsbetrugs zu verantworten hatte. Das Schöffengericht ſprach gegen den Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr, ſowie eine Geldſtrafe von 220 RM e aus; außerdem wurde gegen ihn als einen gefährlichen und unverbeſſerlichen Ge⸗ wohnheitsverbrecher die Unterbringung in der Sicherungs⸗ verwahrung angeordnet.. Immer wieder kommuniſtiſche Druckſchrifken. Karlsruhe. Der Strafſenat des Oberlandesgerichts ver⸗ urteilte den ehemaligen Unterbezirksleiter der KPD. in Freiburg, Georg Engl, zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Engl hatte in der Zeit von Juni bis Dezember 1933 verſucht, in Freiburg die KPD. und die RGoO. neu zu gründen und ſich mit der Einfuhr kommuniſtiſcher Drückſchriften aus der Schweiz nach Deutſchland befaßt. Wegen Verbreitung kom⸗ muniſtiſcher Druckſchriften im Jahre 1933 in Karlsruhe wurde Otto Neumann durch Urteil des Oberlandes⸗ gerichts zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt. Wertheim a. M.(Eine Obſt⸗ und Gemüſe⸗ ausſtellung.) In Verbindung mit der 9 lismeſſe (30. September bis 7. Oktober) wird eine O müſeausſtellung in einem beſonderen Ausſtellungszelt auf dem Feſtplatze veranſtaltet werden, gleichzeitig mit einer Schau landwirtſchaftlicher Maſchinen. (J Ettlingen.(Im Zeichen der Arbeitsbeſchaf⸗ fung.) Reichsſtatthalter Robert Wagner weilte am Diens⸗ tag in unſerer Stadt, um mit den zuſtändigen Stellen des Bezirks die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zu beſprechen. Der Kreisleiter der NSDAP., Ingenieur Pfeiffer⸗Ettlingen, ſchll⸗ derte die Notlage des Bezirks. Im einzelnen legte er dar, was zur wirtſchaftlichen Hebung des Bezirks getan werden ſoll. Man plant u. a. die Gründung einer Kreisobſtbau⸗ genoſſenſchaft. Auch der Anbau von Tabak und Gemüſe ſoll beſonders gefördert werden. Entwäſſerungen im Flußgebiet der Alb ſollen die Erträgniſſe der Landwirtſchaft ſteigern. Ein bedeutſames Kapitel bilden die Belange des Fremden⸗ verkehrs. Hier iſt es immer wieder die Sorge um die Erhal⸗ tung der Kloſterruine Frauenalb. Zur Aufbringung der Mittel wird die Veranſtaltung einer Lotterie angeregt. Wei⸗ tere Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen liegen auf dem Gebiete der Straßenherſtellung und in der Gewinnung anbaufähigen Geländes für die Landwirtſchaft. Schließlich iſt ſüdlich der Stadt die Schaffung einer Stadtrandſiedlung vorgeſehen. — Der Reichsſtatthalter nahm den Vortrag mit größtem Intereſſe entgegen und gab ſeinerſeits wertvolle Anregungen. 1(Fort mit der Getränkeſteuer.) Der Gemeinde er Gemeinde Niefern hat als erſte Ge⸗ meinde des Amtsbezirks Pfrorzheim beſchloſſen, ab 1. Oktober 1934 die Gemeinde⸗Getränkeſteuer aufzuheben. Kehl.(Von der Kleinbahn erfaßt.) Oberhalb der„Roſe“ wurde die in den 50er Jahren ſtehende Witwe Hock, die noch die Straße überqueren wollte, von der Ma⸗ ſchine des aufwärts fahrenden Zuges erfaßt und zu Boden geſchleudert. Sie erlitt einen Rippenbruch und eine klaffende 102 am Kopf und mußte ins Krankenhaus verbracht werden. . Kork bei Kehl.(Mit dem Motorrad geſtürzt.) Hauptlehrer Schlörer kam am Dorfeingang auf der friſch⸗ geteerten Landstraße mit ſeinem Motorrad zu Fall und zog ſich recht erhebliche Verletzungen zu. 2 St. Georgen(Schwarzw.).(Ein trauriger Ge⸗ denktag.) Am 19. September 1865, alſo vor 69 Jahren, wurde die Stadt St. Georgen von einem ſchweren Brand⸗ unglück heimgeſucht. Innerhalb von zwei Stunden wurden 23 Gebäude, darunter die Kirche, drei Gaſthäuſer und eine Brauerei eingeäſchert. Das Feuer brach morgens gegen halb Ahr aus und konnte erſt in den Nachmittagsſtunden zum Stillſtand gebracht werden. 27 Familien wurden durch dieſes e obdachlos. Der Schaden betrug damals 200000 ulden. r vyßãßãã y y „Zwei Tage ſpäter erreichte er Florenz. Zwei Tage päter war aus dem Führer der Apenninenbande der zMarcheſe Luigi Pirandello“ geworden, der mit einem Pagen und Pferdeburſchen in der beſten be der Stadt Quartier nahm und offenbar ein ſehr vornehmer, reicher und ſicher noch ſcharmanter junger Mann war. Und wenige Tage danach hatte er bereits Eingang in die lorentiniſche Geſellſchaft gefunden und in den Adelskrei⸗ en von Florenz. Kein Wunder bei ſeiner tadelloſen Er⸗ ſcheinung, die auf die Frauen einen beſtrickenden Zauber ausübte, ſeinen vortrefflichen Amgangsformen und ſeiner mitreißenden Anterhaltungskunſt. Als weitgereiſter Mann, trotz ſeiner Jugend, der ſo mancherlei abenteuer⸗ liche Ereigniſſe hinter ſich hatte, verſtand er mit Leichtig⸗ keit, eine Geſellſchaft zu feſſeln. Kein Zweifel, der„Mar⸗ cheſe Pirandello“ war mit einem Schlage ein wohlbelieb⸗ er, von den Kavalieren geſchätzter, von den Frauen und Mädchen begehrter Gaft geworden. Kein Wunder! Kein Wunder! 5 Niemals hätte Duca ſo leicht Frauenherzen gewinnen kännen, hundert rote Lippen küſſen, in hundert Umarmun⸗ gen liegen können! Niemals hätte er ſo leicht heiße, lühende Umarmungen koſten und die glühendſten Aben⸗ teuer erleben können! Niemals ſchien die Sonne ſo heiß mie in dieſem Jahr über Florenz, die vielgeliebte Stadt, niemals waren die Mondnächte ſo voll von ſilbern ſchwim⸗ gendem Mondlicht und Sternengefunkel und Frauenge⸗ lüſter Niemals war la bella italia eine ſo reizende, ge⸗ währende Dame wie in dieſen koſtbaren Sommertagen, da Angelo Duca in Florenz weilte und im ſtillen errechnete, wer unter dieſen leichtſinnig⸗bunten Menſchen, die er ken⸗ nen lernte, würdig einer baldigen Schröpfung ſei. Neues aus aller Welt Ab Schwere Wirbelſturmſchäden. Ein von einem Gewit⸗ ter begleiteter Wirbelſturm richtete in Röllinghauſen (Rheinland) ſchweren Schaden an. Durch den raſenden Sturm wurden 24 Gebäude ſchwer beſchädigt. Bei zwei Gebäuden ſind die Dächer ein eſtürzt. In Suderwich ſchlug der Blitz in das Gehöft des Landwirtes Kerkhoff ein und zündete. Das Wohnhaus und die Ställe brannten bis auf die Umfaſſungsmauern nieder. Vier Männer forkgeſpült. Ein Vater hatte mit ſeinen beiden Söhnen und einem anderen Manne unter einer Brücke in Solingen vor dem niedergehenden wolkenbruch⸗ artigen Gewitterregen Schutz geſucht. Durch die immer ſtärker den Kanal durchflutenden Waſſermaſſen murden die vier Perſonen abgetrieben, gegen das Brückengeländer und gegen Steine geſchleudert. Während die beiden Söhne ſich feſthalten konnten und gerettet wurden, iſt der Vater im Bach etwa einen halben Kilometer bis in die Wupper fort⸗ geſpült worden. Hier konnte die Feuerwehr den Mann zwar bergen, doch hatte er ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß der Tod eintrat. Von dem vierten Manne fehlt bisher jede Spur. Ravensburg.(Ein Findling ſtellt alltägliche Ueberraſchung erlebten die barmherzig Weſtern des Kinderaſyls St. Joſef. Lag da, als der Kirche zurückkehrten, vor der Kloſter⸗ pforte eine mit Luftlöchern verſehene Pappſchachtel, deren In⸗ halt zum nicht geringen Staunen der Finderinnen in einem kleinen neugeborenen Kindchen beſtand. Die Schachtel ent⸗ — Baindt, OA. ſich vor) Eine nicht hielt weiterhin folgende Zeilen:„Ich bin geboren am 14. September. Tauſet mich Maria Rita!“ 4 Die Frau verloren. Als der Straßenaufſeher Witt⸗ mann aus Regensburg mit ſeiner Frau, die auf dem So⸗ ziusſitz ſaß, einen Motorradausflug unternahm, bemerkte er außerhalb Pfatter zu ſeinem Schrecken, daß er ſeine Frau verloren hatte. Zurückkehrend fand er ſie an einer Kurve bewußtlos auf der Straße liegend auf. Die Frau hatte ſich einen Schädelbruch zugezogen. zb Blitz äſchert Bauerngehöft ein. Ueber das Gebiet von Schwarzach in St. Veit ging ein außerordentlich ſchweres Gewitter nieder. Ein Blitz ſchlug in das Anweſen des Landwirtes Pointner ein und zündete. Das Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude wurde ein Raub der Flammen. Bom Blitz erſchlagen. Die 30jährige Ehefrau Sitann, die ſich mit ihrem Töchterchen und ihrer Schwägerin auf einem Spaziergang in der Nähe des Langenforſter Wal⸗ des befand, wurde vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. Die Schwägerin wurde betäubt, während das Kind mit dem Schrecken davonkam. 25 Juwelier im Laden niedergeſchoſſen. In Montreux wurde ein Juwelier, der ſich allein in ſeinem Laden be⸗ fand, von einem Verbrecher überfallen und durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt. Auf ſeine Hilferufe eilte der Inhaber des Nachbargeſchäftes herbei, der den Täter feſt⸗ nahm. In einem unbewachten Augenblick erſchoß ſich der Verbrecher. Der Zuſtand des Juweliers iſt hoffnungslos. i Vor den Augen des Bruders in die Tiefe geſtürzt. Der Fabrikbeamte Joſef Kovarna aus Pardubitz in der Tſchechoflowakei unternahm mit ſeinem Bruder eine Berg⸗ tour in die Hohen Tauern. Auf dem Wege glitt Kovarng auf einer Waſenwand aus und ſtürzte vor den Augen ſei⸗ nes Bruders 240 Meter in die Tiefe, wo er mit zerſchmet⸗ terten Gliedern tot liegen blieb. 3 In 85 Tagen durch das Eismeer. Der Eisbrecher 85 Tagen in durchgehender Fahrt die von Wladiwoſtok nach Murmanſk durch das Sibi⸗ zismeer zurückgelegt. Dieſe Reiſe des Schiffes ſteht Geſchichte der Arktisſchiffahrt bisher einzig da. ui Großfeuer in einem Texkilwerk. In den Textilwer⸗ ken Sonnenſchein in Unterwaltersdorf(Niederöſterreich) brach Feuer aus, das innerhalb von eineinhalb Stunden das ganze Fabrikgebäude und die Arbeiterhäuſer einäſcher⸗ „Lidtke“ hat in Strecke te. Der Brand entſtand durch eine Exploſion im Dieſel⸗ motorenhaus der Fabrik. Unter donnerähnlichem Getöſe ſchlug eine etwa 30 Meter hohe Stichflamme aus dem Hauſe empor. In knapp fünf Minuten ſtand das geſamte Fabrikgebäude in hellen Flammen. Ab Schwere Erdbebenſchäden in Mexiko. Der Staat Jalisco iſt von zahlreichen heftigen Erdſtößen heimgeſucht worden. In der Stadt Concepcion de Bramador ſtürzte die Mehrzahl der Häuſer ein. In der Stadt Talpa ſtürzte ein zweiſtöckiges Polizeigebäude in ſich zuſammen, während die Mädchenſchule und die Pfarrkirche ſchwere Schäden er⸗ litten. Ab Flugzeug raſte in Soldatengruppe.— Vier Tote. Ein mandſchuriſches Flugzeug raſte bei Flugübungen auf dem Flugplatz in Keſchan in eine Gruppe mandſchuriſcher Soldaten. Vier Soldaten wurden getötet und fünf verletzt. Der Flugzeugführer und ſein Begleiter wurden ſchwer verletzt. a Seeräuber entführen 56 Paſſagiere. Chineſiſche See⸗ räuber überfielen einen zwiſchen Tientſin und Schangfang verkehrenden chineſiſchen Dampfer, entführten 56 männliche Paſſagiere als Geiſeln und plünderten den Dampfer voll⸗ ſtändig aus. Die an Bord befindlichen Frauen blieben unbe⸗ helliat. Dem Bergtod entronnen. Salzburg, 20. Sept. Der Bergführer Balthaſar Nuß⸗ baumer hatte mit zwei Touriſtinnen einen Aufſtieg auf den Großvenediger unternommen. Während ſie am Gipfel ra⸗ ſteten, vermeinte der Bergführer Rufe aus der Tiefe zu hören. Als er von der ſteilen Wand aus Ausſchau hielt, glitt er aus und ſtürzte zwiſchen dem Süd⸗ und Weſthang ungefähr 200 Meter tief ab. Er muß hierbei mehrmals Halt gefunden und dadurch die Wucht des Sturzes vermindert haben, denn er ſtand nach dem Sturze noch auf, ging etwa 50 Meter weit und brach dann zuſammen. Der Arzt erklärte die Ver⸗ letzungen als nicht lebensgefährlich. Löwenjagd in den Straßen Richmonds Neuyork, 20. Sept. In der Stadt Richmond(Virginia) brach bei einem Werbeumzug eines Zirkus durch die Stadt ein Junglöwe aus ſeinem Käfig aus. Tauſende von Zu⸗ ſchauern wurden von Schrecken ergriffen und ſtoben in wil⸗ der Flucht davon. In dem allgemeinen Drunter und Drü⸗ ber wurde der Löwe zunächſt durch den großen Lärm ein⸗ eſchüchtert. Bald erholte er ſich aber von ſeiner Angſt und fiel zwei Pferde an, die er ſchwer verletzte. Poliziſten ver⸗ ſuchten nun die Beſtie zu erſchießen. Sie verletzten ſie aber nur an der Tatze. Die Schmerzen ließen nun den Löwen mit Wutgebrüll durch die Straßen raſen, wobei er Hun⸗ derte von Fußgängern vor ſich hertrieb. Schließlich floh der Löwe in ein Haus, deſſen Bewohner aus Furcht aus den Fenſtern ſprangen. Endlich gelang es den Löwen zu er⸗ ſchießen, wobei jedoch eine Perſon durch eine verirrte Kugel verletzt würde. 1 Lalcale und ocliau f— Lumpen dürfen nicht vernichtet werden. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter hat in einem Schreiben an den Reichskuft⸗ ſchutzbund die Anregung gegeben, angeſichts der Rohſtofflagg mit allem Nachdruck darauf zu halten, daß die in den Haus⸗ halten vorhandenen wollenen und baumwoklenen Lumpen nicht etwa verbrannt oder als Müll, ſondern geſammelt und der Wiederverwertung zugeführt werden, da ſie den Nohſtoff für die Herſtellung von Kunſtwolle und Baumwolle bilden Die Luftſchutzhauswarte ſollen angewieſen werden, die Bevöl⸗ kerung bei der Entrümpelung der Hausblöcke auf dieſe Not⸗ wendigkeit aufmerkſam zu machen und die Ablieferung aller Lumpen an die Lumpenhändler anzuregen. Berichtigung. Der am 18. ds. Mts. verunglückte 72jähr. Leonhard Marzenell iſt nicht Taglöhner ſondern Landwirt. Er wurde auch nicht, wie uns fälſchlicherweiſe berichtet wurd 5 ins Akademiſche ſondern ins Diakoniſſenkrankenhaus ver⸗ bracht. Gründung einer Frauen⸗Turnabteilung im Turnerbund„Jahn“ e. V. Auf vielſeitigen Wunſch hat ſich nunmehr die Vereins⸗ führung des Tbd.„Jahn“ gleich anderen Turnvereinen ent⸗ ſchloſſen, das Frauenturnen im Verein aufzunehmen Die Deutſche Turnerſchaft iſt ſich längſt über die unſchätzbaren Werte des Frauenturnens klar, weshalb auch ſchon ſeit Jahren in unzähligen DT.⸗Vereinen das Frauenturnen gepflegt wird. Ueber den Sinn und Zweck des Turnens in geſchloſſenen Frauenabteilungen iſt nicht viel zu ſagen, deshalb eigentlich weil uns dieſe Gliederung für ſelbſt⸗ verſtändlich erſcheint. Wichtigen iſt es ſchon, über das Frauenturnen als unerläßliche Körperertüchtigung einige Betrachtungen anzuſtellen. Als vor Jahrzehnten erſtmals die Turnerinnen⸗elb⸗ teilungen der DT. in der Oeffentlichkeit auftraten, da glaub⸗ ten engſtirnige Zeitgenoſſen, die ſelbſt von Leibesübungen auch einmal etwas gehört haben, aber ihre Segnungen nie verſpürten, durch böswillige Verneinung und Herabſetzung der Turnerinnen⸗Abteilungen der Entwicklung des Frauen⸗ turnens Abbruch zu tun. Trotz dieſer Hemmungen und Anfeindungen hat ſich das Frauenturnen in Deutſchland beiſpiellos durchgeſetzt, aber nur aus dem Grunde, weil eben die breite Oeffentlichkeit und beſonders die Frauenwelt in vernünftiger Erkenntnis die unvergleichlichen Werte für Geſundheit und Körperertüchtigung im Turnen ſah. Es kann natürlich nicht Aufgabe einer Frauenabteilung ſein, Rekorde auf irgend einem Gebiete aufzuſtellen oder Turnfeſte zu beſuchen und abzuhalten, der Erfolg in Frauenturnen kann nur in einem ungezwungenen Turn⸗ betrieb liegen, wo die Wahl der Uebungen den Turir⸗ ſtunden⸗Beſuchern nach Möglichkeit überlaſſen bleibt. Das Frauenturnen, wie es nunmehr auch der Tbd.„Jahn“ in ſeinen Turnplan aufnimmt, will ja nichts anderes be⸗ wecken, als Stählung und Geſunderhaltung des Geiſtes und Körpers zum Wohle der eigenen Familie. Deshalb ergeht an alle Frauen und Mütter der drin⸗ gende Ruf:„Treibt zweckmäßige Körperertüchtigung durch Turnen.— Beſucht die erſte Zuſammenkunft der neu⸗ gegründeten Frauen⸗Turnabteilung des Tbd.„Jahn“ am heutigen Abend im„Kaiſerhof“. Näheres Inſerat. U Tödlicher Verfehrsunfgll. Der 15jährige Karl Spreng rutſchte infolge des regneriſchen Wetters mit ſeinem Fahrrad aus und kam unter einen Bulldoggzug mit zwei mit Kies ſchwerbeladenen Anhängern zu liegen. Die ſchweren Fahr⸗ zeugs fuhren dem Unglücklichen derart über Kopf und Kör⸗ per, daß er im Allgemeinen Krankenhaus ſeinen ſchweren Ver⸗ etzungen erlag. 5 — Terminablauf für Entſchuldungsverfahren. Am 30. September läuft die Friſt ab, zu der die Inhaber landwirt⸗ ſchaftlicher Betriebe den Antrag auf Eröffnung des landwirt⸗ ſchaftlichen Entſchuldungsverfahren ſtellen können. Das land⸗ wirtſchaftliche Schuldenregelungsgeſetz iſt eines der wichtigſten agrarpolitiſchen Geſetze. Es dient dazu, die Landwirtſchaft wieder auf eine geſunde Grundlage zu ſtellen. Allen Bauern und Landwirten, die ſich aus eigenen Mitteln nicht entſchulden können, kann deshalb nur geraten werden, rechtzeitig einen Entſchuldungsantrag einzureichen. Nach dem Ablauf des 30. September iſt die Friſt für die Einreichung von Entſchuldungs⸗ anträgen abgelaufen, und eine durchgreifende Hilfe für ver⸗ ſchuldete Betriebe iſt dann nicht mehr möglich. Der Termin⸗ ablauf gilt auch für Erbhofbauern und diejenigen Betriebs⸗ inhaber, welche die Selbſtentſchuldung beantragen wollen. Alle Bauern und Landwirte können nicht eindringlich genug auf die Bedeutung des Friſtablaufes aufmerkſam gemacht werden. — Der Bauer ſoll keine Margarine kaufen. In den amt⸗ lichen Veröffentlichungen des Reichsnährſtandes wird ein Appell an die deutſchen Bauern gerichtet, daß Aufgabe und Ziel der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik die Selbſtver⸗ ſorgung mit Nahrungsmitteln für alle Volksgenoſſen zu volkswirtſchaftlich gerechten Preiſen iſt. Ein wichtiges Mit⸗ tel zur Erreichung dieſes Zieles bilde der Fettplan. Neben anderen Maßnahmen ſei die Margarineproduktion erheb⸗ lich eingeſchränkt, die Margarine zum Teil verteuert, um den Fettverbrauch auf die Butter zu lenken, zum Teil auf⸗ grund von Fettbezugsſcheinen für die ärmere Bevölkerung zu einem für dieſe Schichten tragbaren Preis abzugeben. Ein Bauer, der Margarine kaufe, ſäge tatſächlich den Aſt ab, auf dem er ſitzt; denn er durchkreuze die Bemühungen ſeiner Staatsführung. Er verſündige ſich auch gegen ſeine ärmeren Volksgenoſſen, denen er die Möglichkeit nehme, genügend billige Speiſefette zu kaufen. Der deutſche Bauer; dürfe daher keine Margarine kaufen, denn er ſchädige ſich und vor allen Dingen ſeine ärmeren Volksgenoſſen. f Wetterbericht Die nachſommerliche Schönwetterperiode geht ihrem Ende entgegen. Der hohe Druck weicht immer weiter oſt⸗ wärts zurück und gibt die Herrſchaft wieder an die atlanti⸗ ſchen Druckſtörungen ab. Da über Irland ein weiterer Ab⸗ leger nachfolgt, wird die Witterung der nächſten Tage bei borwiegend ozeaniſcher Luftzufuhr einen unbeſtändigen Charakter annehmen.— Vorherſage: Durchzug eines Tiefdruckausläufers, zunächſt Bewölkungszunahme und Strichregen, in den nächſten Tagen ozeaniſche Luftzufuhr, daher kühleres und unbeſtändiges Wetter Zum Südweſtdeutſchen Heimattag Feierliche Enthüllung des Albert Leo Schlageter⸗Denkmals. Mit dem Gedenken für den großen Helden, den Vor⸗ kkämpfer des Dritten Reiches, wird der Heimattag Baden⸗ Pfalz⸗Saar eingeleitet werden. Die ſchlichte Gedenkfeier für den erſten Soldaten Adolf Hitlers, wie ihn der Führer ſelbſt Rannte, wird unſeres Schlageters würdig ſein. Oberbürger⸗ meiſter Jäger hält die Anſprache, in der er auf die Größe und das reine Menſchentum des Sohnes des badiſchen Schwarzwaldes eingeht. Wie innig verbunden Schlageter mit den Stämmen der Weſtmark iſt, wie tief er im Herzen jedes Deutſchen ruht, wird die Feier in bedeutungsvoller Weiſe ſkundtun. An dem einfachen Ehrenmal im Beierthei⸗ er Wäldchen werden nicht nur die Trachten aus der arzwaldheimat Schlageters und aus der Pfalz, nicht nur die Bergknappen aus der Saar und die Bürgerwehren und Milizen aus dem ganzen badiſchen Lande und die Militär⸗ und Waffenvereine mit den ſtudentiſchen Verbindungen an⸗ getreten ſein, auch die Ehrenſtürme der SA. und SS., die das Erbe Schlageters übernommen haben, werden Schlageter die Ehre erweiſen. Es wird ein ergreifender Augen⸗ blick ſein, wenn ſich die Sturmfahnen des neuen Reiches und pie Kampffahnen der Schlageter⸗Bünde beim Lied des guten Kameraden ſenken werden, und die Worte, die in den Stein gemeißelt wurden:„Kämpfe für Dein Volk, opfere für Dein Land“ werden nicht mehr Appell ſein, ſondern zum Schwur werden, in ſeinem Geiſte zu kämpfen und nach ſſeinem Vorbilde zu handeln und ſich einzuſetzen. ö Die Kundgebung für Volkstum und Heimat iim Anſchluß an die Morgenfeier des BdM. im Hochſchul⸗ or. wird noch einmal Sinn und Gedanke des Volkstums herausſtellen. Miniſterialrat Dr. Fehrle, der bekannte Forſcher und Vorkämpfer des Gedankens einer achten Volkstumspflege, wird Ziele und Aufgaben erſchöpfend behandeln und darüber hinaus auch klare Wege weiſen, denn ſelben vereinigt ſich in einem Forſcher ſo viel kämpferiſcher Geiſt mit der Tiefe des Forſchens wie gerade bei dem Redner der Kundgebung. Der Karlsruher Lehrerdichter r Willi Wagener wird dieſen Gedanken dichteriſchen Ausdru geben zin dem Sprechchohr:„Die Volksſtämme der Weſt⸗ mark ſprechen“. Zu dieſer Kundgebung werden die Trachten und Milizen, wie auch die Heimatvereine und ſonſtigen Gäſte geſchloſſen aufmarſchieren. Es wird ein ſtattlicher Zug ſein, der ſich vom Mühlburger Tor aus duuch die Kaiſerſtraße über den Adolf Hitler⸗Platz nach dem Hochſchulſtadion bewegt, denn neben den 14 badiſchen Wehren, die vollzählig antreten, werden etwa 3000 Trachten an dem Zuge teilnehmen. Nahezu alle heute noch erhaltenen und zum Teil neu erweckten Trachten haben zugeſagt, ſo daß man mit einer geſchloſſenen Trachtenſchau rechnen kann. Anter den zahlreichen wet⸗ teren Anmeldungen, die in den letzten Tagen eingingen, ſeien auch die der Badnervereine erwähnt. So werden u. a. Ab⸗ prdnungen aus Saarbrücken, Düſſeldorf, Nürnberg, Mün⸗ chen, Eſſen, Leipzig und Koblenz, ſowie eine Abordnung des Bundes der Badnervereine in Württemberg zum Heimattag kommen. Ferner hat ſich noch ein Sonderzug aus Freuden⸗ ſtadt angemeldet. Alle Veranſtaltungen des Heimattages werden in einem Tonfilm feſtgehalten, den die Stadtverwaltung im Ein⸗ vernehmen mit der Reichsbahn aufnehmen läßt. Dieſer Film wird dann vielen Tauſenden im In⸗ und Ausland ein le⸗ bendiges Bild vom Südweſtdeutſchen Heimat⸗ tag in Karlsruhe vermitteln und hoffentlich dazu beitragen, daß die edeln Kräfte des Volkstums in ihrer ganzen Tiefe erkannt werden. Die ſchnellſte Volkszaͤhlung der Welt Deutſche Haupkergebniſſe binnen Jahresfriſt. In einer Darſtellung des Statiſtiſchen Reichsamtes wird mitgeteilt: Sollen die für die deutſche Volkszählung 1933 ver⸗ wandten Summen und die große damit verbundene Arbeit ihren Zweck erfüllen, ſo iſt es unerläßliche Aufgabe, ihre Ergebniſſe in denkbar kürzeſter Zeit den Behörden und ſonſtigen Intereſſenten zwecks geſetzgeberiſcher Auswertung und Ummünzung in praktiſche Maßnahmen zur Verfügung zu ſtellen. Zum erſten Male wohl in der Geſchichte der großen Zählungen aller Länder hat man es in Deutſchland bei der Zählung 1933 zuwege gebracht, die Hauptergebniſſe binnen Jahresfriſt praktiſch zum Abſchluß zu brin⸗ gen. Die Vorausſetzung für dieſen Erfolg war eine bereits lange vor der Zählung einſetzende eingehende Vorbereitung auf Grund der bei früheren Zählungen gemachten Erfah⸗ rungen und eine reibungsloſe Zuſammenarbeit der Reichs⸗, Länder⸗ und Gemeindebehörden. Die Leitung der Zählung lag in den Händen des Statiſtiſchen Reichsamtes als oberſter ſtatiſtiſcher Reichsbehörde, die Durchführung war Aufgabe der Statiſtiſchen Landesämter, die unmittelbare Ausführung der Erhebung ſelbſt im Zeitpunkt der Zählung beſorgten die Gemeindebehörden. Die Vorbereitungen im Statiſtiſchen Reichsamt umfaßten insbeſondere die Aufſtellung des Er⸗ hebungs⸗ und Bearbeitungsplanes, eingehende Beratungen des Zählungsplanes mit den zuſtändigen Reichsſtellen, den Statiſtiſchen Aemtern der Länder und Städte, den Spitzen⸗ organiſationen der Wirtſchaft, die Aufſtellung der für die Zählungsarbeiten benötigten Nachſchlagewerke, die Klärung wiſſenſchaftlicher und organiſatoriſcher Fragen und vieles andere mehr. Weitere Vorbereitungsmaßnahmen waren von den Sta⸗ tiſtiſchen Landesämtern zu treffen, z. B. rechtzeitige Bereit⸗ stellung von Arbeitskräften, Arbeitsräumen und Maſchinen für eine ſtoßweiſe einſetzende Maſſenarbeit, Bereitſtellung ganzer Waggonladungen von Zählpapieren und richtige Verteilung an ſämtliche 50 000 Gemeinden des Deutſchen Reiches uſw. Schließlich mußten ſich die Gemeindebehörden, die nur in etwa 50 großen Städten über eigene Statiſtiſche Aemter verfügen, darauf einrichten, neben ihren laufenden Verwaltungsarbeiten in kürzeſter Friſt eine Sonderaufgabe größten Umfangs glatt zu erledigen. Jedem einzelnen Haushalt und jedem einzelnen Betrieb mußten die erforder⸗ lichen Zählpapiere pünktlich zugeſtellt werden. Rund 18 Millionen Haushaltungsliſten, 3 Millionen Land⸗ und Forſtwirtſchaftskarten und 1 Millionen Gewerbekarten mußten dabei an die Bevölkerung verteilt und nach Aus⸗ füllung am Erhebungstage in wenigen Tagen wieder einge⸗ ſammelt werden. Die Menge dieſer Zählpapiere füllt einen Güterzug von etwa 45 Wagen zu je 10 Tonnen. Rund 90 000 Tabellen waren von den Aufbereitungsſtellen auszu⸗ füllen und dem Statiſtiſchen Reichsamt für die Zuſammen⸗ faſſung zum Reichsergebnis zur Auswertung und Veröffent⸗ lichung zuzuleiten. Dieſes Tabellenmaterial aneinanderge⸗ legt, würde eine Fläche von 1 Hektar bedecken. Für die Volks⸗ und Berufszählung waren aus dem Zählmaterial die Angaben mit Hilfe von rund 66 Millionen Zählkarten aus den von den einzelnen Haushaltungsvorſtänden ausgefüllten Haushaltungsliſten zu gewinnen. Mediziniſche Winke. f. Neſſelſucht. Kinder leiden häufig an plötzlich auftreten⸗ der Neſſelſucht, die größtenteils auf Ernährungsfehler zurück⸗ zuführen iſt. Eier werden in dieſem Falle ſelten vertragen, ebenſowenig alle, einen roten Farbſtoff enthaltenden Speiſen, wie rotfarbige Früchte und deren Obſtſäfte; auch Speiſen, die mit roter Gelatine zubereitet ſind. Ebenſo ſind die inneren Teile des Tieres, wie Lunge, Leber, Niere, Zunge, bei der⸗ artigem Hautreiz eine unzweckmäßige Koſt. f. Schnupfen wird ſehr raſch geheilt, wenn man öfters Zitronenſaft in die Naſe zieht. f. Bei unangenehmer Schweißabſonderung ſind morgens und abends kalte Waſchungen vorzunehmen, dem Waſſer ein Zuſatz von Borax, Salizylſäure oder Eſſig beizugeben. Danach Pudern der Achſelhöhlen bzw. der Füße mit Vaſenol. Auch Salizylſäure in die Schuhe geſtreut, iſt ein wirkſames Mittel. k. Mückenſtiche. Das Beſtreichen der betreffenden Stelle mit gewöhnlicher Waſchſeife wird ſehr oft empfohlen; es iſt dies ratſamer, als Verwendung von Salmiak. Wenn weder Sal⸗ miak noch Seife zur Hand iſt, bedecke man die Stelle mit feuchter Erde. k. Beſeitigung von Sodbrennen. Ein ſicheres Mittel iſt eine Meſſerſpitze voll doppelkohlenſaures Natron mit einem Schluck Waſſer. Brombeerblättertee morgens und abends hilft auch. Das leidige Sodbrennen rührt von überſchüſſiger Magenſäure her; man meide fette Koſt und alle ſauren Speiſen. Samlands Küſtenhain Nakurwunder in Oſtpreußen. Die ſamländiſche Steilküfte von Pillau bis Cranz i unter der Bezeichnung„Samländiſcher Küſtenhain“ aun Naturſchutzgebiet erklärt worden. Das Naturſchutzgebiet 1 faßt die ganze Steilküſte mit den angrenzenden Schluchten Wem es vergönnt war, von der Steilküſte des Samlande⸗ den Blick auf die Wogen des Baltiſchen Meeres zu richten, wer je das farbenprächtige Schauspiel eines Sonnenunter. ganges über dem Meere von ſtolzer Uferhöhe geſehen hat der wird Eindrücke empfangen haben, die im Gedächtnis gaften. Auch wenn er ferne Ozeane geſehen hat, werden de Bilder vom Samlandſtrande in ſeiner Erinnerung nicht ver⸗ blaſſen. Dieſe ſtolzen Uferhöhen, von denen man den Blick auf die grünen, ſchaumgekrönten Wogen der Oſtſee hat, dieſe wildromantiſchen Schluchten, der üppige Baumbeſtand kön. nen auch verwöhnte Wanderer erfreuen. f Während die Uferhöhen bei Cranz noch eine gering Steigung aufzuweiſen haben, zeigt Neukuhren bereite Üferhöhen von anſehnlicher Erhebung, die einen weiten Blic auf die See geſtatten. Nahe der Küſte liegt das liebliche Lachsbachtal, ein Naturpark von beſonderer Schönheit. Tie unten im Tal rauſcht der Bach, ſteil ſtürzt das Ufer auf dei Neukuhrener Seite zum Bach ab. In Rauſchen lern! man die eigentliche Steilküſte kennen. Hier iſt das Land. ſchaftsbild ein anderes. Die Steilküſte und ihre Schluchten treten dem Kenner der Oſtſeeküſte als etwas Neues ent gegen. Und überall in dieſem wildzerklüfteten Dünengebie ein üppiger Baumbeſtand. Die Küſte mit ihren Erhebungen ihren Schluchten, ihren ſtändig anziehenden Formen biele ſtets neue Bilder. Kaum irgendwo ſind Küſtenabſtürze und Erdrutſche in ſolcher Zahl zu verzeichnen wie bei Groß ⸗Kuh ren. Klein⸗Kuhren gewinnt durch die terraſſenförmig über einandergebauten Fiſcherhäuschen, die dem Wanderer erſb Grüße zuwinken, faſt das Ausſehen eines Gebirgsdorfez dieſer Eindruck wird noch verſtärkt durch das ſchäumend Waſſer des Finkener Mühlenfließes, das es ſo eilig hat, zun freien Meere zu gelangen. Wer dann von ragender Höhe dem Spiel der Wellen zuſieht und dem Treiben der Fiſcher die mit dem Gezeuge beſchäftigt ſind, wer ſeinen Blick richte von dem mannigfachen Geſtein, das vom Strande her em porleuchtet, zu den Seglern und Motorkuttern, die geger die nimmer ruhenden Wellen ankämpfen, der wird verſtehen warum gerade dieſer herbe Teil der Küſte immer neu Freunde gewinnt. Der Wachtbudenberg hinter Klein⸗Kuhren bildet den höchſten Punkt der ſamländiſchen Küſte. Während die Meeresküſte von Cranz bis Warnicken alljährlich vom Frühling bis in den Herbſt von Zehntauſen den von Ausflüglern beſucht wird, laſſen ſich im weſtlichen Teil des Samlandes verhältnismäßig wenig Gäſte feſtſtes len. Und doch finden ſich gerade in dieſem Gebiet Punkte die die des übrigen Samlandes an Eigenart noch übertreffen Stätten, die aus mancherlei Rückſichten einen Beſuch an gezeigt erſcheinen laſſen, um nur an Brüſterort und das be kannte Bernſteinwerk Palmnicken zu erinnern. Dieſe Ver nachläſſigung eines in geologiſcher Beziehung reizvollen Landſchaftsgebietes durch den Verkehr hat ihren hauptſäch lichen Grund in weniger guten Verkehrsmitteln weſtlic von Brüſterort. Wohl fehlt es nicht an Erhebungen, abe nach den großartigen Eindrücken, die wir vom anderen Tei der Samlandküſte empfangen, wirken ſie nicht. Aber wi ſind im Lande des Bernſteins. Das Gold der Oſtſee ha in erfter Linie dazu beigetragen, das Samland bekannt 81 machen, lange bevor man in der Welt etwas von anderen altpreußiſchen Gebietsteilen wußte. Hierhin kamen noch vo den erſten Glaubensboten Kaufleute aus fernen Ländern um das begehrte Produkt zu handeln. Und eine Erinnerun an die Blüte des Vernſteinhandels iſt auch der Galgenber am Eingang der Dirſchkeimer Schlucht. Eine Erinnerun an die vielen Richtſtätten, die ſich längs der Küſte fanden iſt dieſer Berg; hier büßte mancher, der ſich den Geſetzer des Landes nicht unterordnen wollte, ſeine Unbotmäßigkei mit dem Tode. Denn der Diebſtahl des begehrten Vernſteins der dem Deutſchen Ritterorden als willkommene Einnahme quelle diente, wurde mit dem Galgen beſtraft. Auf kahlem Strandberg erhebt ſich ſüdweſtlich von Ten kitten ein gewaltiges eiſernes Kreuz, das dem Andenken an den Märtyrertod des heiligen Adalbert dient. Hier ſoll de Heidenapoſtel, der erſte Glaubensbote in Alt⸗Preußen, in Jahre 997 ſeine letzte Predigt gehalten haben. Infolge die ſer Predigt wurde er ausgewieſen und bald darauf, da e die ihm geſetzte Friſt überſchritt, von den ihn verfolgende Preußen in der Nähe von Pillau getötet. Verſammlungs⸗ Kalender. g Ty. 1898. Heute abend 9 Uhr Spielerverſammlung. Da am kommenden Sonntag die Verbandsſpiele beginnen, iſt es Pflicht eines jeden Spielers, zu erſcheinen. Tbd.„Jahn“. Heute Abend Spielerverſammlung. Alle Handballſpieler, welche die Verbandsſpiele mitmachen wollen, müſſen anweſend ſein. Wichtige Beſprechung. Turnerbund„Jahn“, C. B., Mhm.⸗Seckenheim. Aufruf! Auf vielſeitigen Wunſch hat die Vereinsführung eine Frauen⸗ Turnabteilung in den Turnbetrieb aufgenommen. Die erſte unverbindliche Zuſammenkunſt findet heute abend 8 Uhr im Nebenzimmer des„Kaiſerhofes“ ſtatt, wozu alle Intereſſenten freundl. eingeladen ſind.— Eingang zum Nebenzimmer durch den Hof. Der Vereinsführer. Heute Freitag, abends 8.30 Uhr, findet im „Reichsadler“ eine öffentliche Verſammlung der N. S. V. ſtatt. Thema: Zweck und Ziele der N. S. V. Die Einwohnerſchaft Seckenheim wird hierzu eingeladen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Aufgaben der N. S. V. wird um rege Beteiligung erſucht. Für die Mitglieder der NSDAP. und ihrer Unter⸗ gliederungen iſt die Teilnahme an dieſer Verſammlung Pflicht. 5 NSDAP., Ortsgr. Seckenheim Amt für Volkswohlfahrt. Feuerwehr, Mhm.⸗Seckenheim. Am Sonntag, den 23. September 1934, findet aus Anlaß der Feuerſchutzwoche eine große Hebung der Freiw. Feuerwehr Seckenheim ſtatt. Beginn der Uebung 14.30 Uhr an den Planken(Rathaus). Ab 8 Uhr ſtehen die Geräte zur Schau an den Planken. N. B. Es werden noch 10 junge Männer im Alter von 18 30 Jahren bei der Freiw. Feuerwehr Seckenheim, 10. Komp., Mannheim aufgenommen. Freiwillige Anmeldung kann erfolgen bei Säckingerſtraße 7. Kommandant Sößer, Das Kommando. Tolrstülle werden geflochten. 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