deln Ingahe Unkten gung Jahren hieden ig gen n ſind trie Rord⸗ unter Hann. dre 2 Blatt zu Der deutſche Fremdenverkehr Auf der Tagung des Bundes Deutſcher Verkehrsver⸗ bände, die in München unter dem Vorſitz des Bundesprä⸗ ſidenten, Staatsminiſters Eſſer, ſtattfand, überbrachte Staatsſekretär Funk die Grüße und Wünſche der Reichsregie⸗ rung, insbeſondere des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels. Die Fremdenziffern aus dem Reiche und aus dem Auslande, ſo fuhr der Preſſechef der Reichsregierung fort, haben ſich im allgemeinen um 50 b. H. gehoben, in Einzelfällen aber mehr als verdoppelt! Der Ruf„Lernt Deutſchland kennen, reiſt nach Deutſchland J“ iſt durch eine großzügige Pro⸗ paganda in den verfloſſenen eineinhalb Jahren überall in der Welt gehört worden, und es muß dieſer Propaganda ein beſonders gutes Zeugnis ausgeſtellt werden. Gelang es uns doch, auf dem internationalen Plakatwettbe⸗ werb als Sieger hervorzugehen und einen überaus wert⸗ pollen Preis nach Deutſchland zu bringen. Der Verleum⸗ dungsfeldzug gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land hat es bewirkt, daß um dieſen Pokal aus reinem Gold ſogar noch nach der Verleihung an Deutſchland von uns ge⸗ kämpft werden mußte, da gewiſſe Kreiſe des Auslandes der Meinung waren, daß dieſer goldene Schatz in Deutſchland nicht ſicher aufbewahrt werden könne, weil man auf Grund der Greuelmärchen, die über die Zuſtände in Deutſch⸗ land verbreitet worden waren, glaubte, daß hier Mord und Raub an der Tagesordnung ſeien. Die vielen Zehntauſende von Ausländern, die dem Rufe Deutſchlands gefolgt und zu uns gekommen ſind, er⸗ lebten ſozuſagen das deutſche Wunder, indem ſie feſtſtellen mußten, daß es ſich nirgends in der Welt beſſer, ruhiger und angenehmer reiſt, als in Deutſchland. Dieſe Ausländer, die die deutſche Fremdenpropaganda nach Deutſchland brachte, wurden die beſten Propagandiſten für Deutſchland. Es gab naturgemäß auch böswillige und feindſelige Aus⸗ länder, die nur hierher kamen, um in Dingen herumzu⸗ ſchnüffeln, die ſie gar nichts angingen. Was würden wohl die Engländer und Amerikaner ſagen, wenn deutſche Rei⸗ ſende in ihren Ländern Einblick in Strafverfahren und Un⸗ terſuchungsaffären verlangen würden, wo jeder harmloſe deutſche Geſchäftsreiſende dort ſchon als ein gefährliches Werkzeug der„Goebbels⸗Propaganda“ beargwöhnt wird. Wenn wir doch nur einen Bruchteil der„Propaganda⸗Mil⸗ lionen“ hätten, von denen die Hetzer im Auslande phanta⸗ ſieren! Wir würden dieſe Summen ſofort zur Förderung des Fremdenverkehrs mit dem Auslande verwenden, um die Welt immer mehr davon zu überzeugen, daß Deutſch⸗ land in Ruhe und Ordnung planvoll und unermüdlich arbeitet, um ſeinem Volk wieder ein geſichertes Daſein zu verſchaffen, das durch die unheilvolle Politik ſchwacher und verantwortungsloſer Parteiregierungen bereits auf das höchſte gefährdet war! Bei uns ſind in dieſem Sommer zahl⸗ reiche Reiſende, insbeſondere aus England, Frankreich und Amerika geweſen, die ihrer Empörung darüber Luft mach⸗ ten, daß die ausländiſchen Zeitungen ihnen ein völlig ver⸗ zerrtes und lügenhaftes Bild über Deutſchland gegeben hätten. Auf dem Wege, den wir mit ſo gutem Erfolg beſchritten haben, müſſen wir weitergehen und unermüdlich weiter⸗ bauen an dieſem Aufkläruͤngs⸗ und Verſtändigungswerk, das die beſte Gegenpropaganda gegen den Hetz⸗ und Lügen⸗ feldzug unſerer Feinde im Auslande darſtellt. Fremden⸗ berkehrspropaganda iſt Friedenspolitik! Wir dürfen nicht müde werden, für deutſche Kultur und deutſche Sitte, für die Schönheit der deutſchen Landſchaft und die Aufbauarbeit des nationalſozialiſtiſchen Staates im Auslande zu werben. Mit dieſer Werbung erfüllen wir die hohe Aufgabe, beizutragen zur Verſtändigung der Völker und die Friedenspolitik unſeres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler wirkſam zu unterſtützen. Die zentrale Organiſation des Reichsausſchuſſes unter Leitung des Reichspropagandaminiſters und des Bundes⸗ präſidenten der Verkehrsverbände und Bäder hat ſich ſehr gut bewährt. Ohne dieſe Organiſation und ohne die tat⸗ kräftige Mitwirkung des Staates wären dieſe Erfolge gar nicht denkbar. Wer in dieſem Sommer durch die deutſchen Bäber und die Hauptſtätten des deutſchen Fremdenverkehrs kam, konnte überall eine freudige Stimmung und eine dank⸗ bare Anerkennung der Regierungsmaßnahmen feſtſtellen, denn überall hatte der Fremdenverkehr ſich ſtark gehoben. Wir danken allen, die an dieſem Werke mitgearbeitet und zu ſeinem Gelingen beigetragen haben. Auch die Tätigkeit der Parteiorganiſationen, insbeſondere der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ und der Hitlerjugend, darf nicht vergeſſen werden. Das Reiſen in Deutſchland iſt wieder ein Lebensbe⸗ dürfnis des deutſchen Volkes geworden. Die Zeiten ſind überwunden, wo eine Auslandsreiſe ſozuſagen zum Lebensſtandard gehörte, wo das Reiſen das Vorrecht einer beſtimmten kleinen Geſellſchaftsſchicht war! Wir verpönen die Auslandsreiſen keineswegs. Das 1 8 8 wußt ſein, daß es den deutſchen Reiſenden und 8 in 1 Rebe die Entdeckung ſeiner Schönheiten und 11 henswürdigkeiten verdankt. Augenblicklich haben wir 1515 Geld und keine Deviſen für Auslandsreiſen. Wir ſind wirk⸗ lich nicht ſolche Banauſen und Lokalpatrioten, daß wir 10 grundsätzlich gegen das Reiſen ins Ausland e ir wünſchen ſehr und hoffen, daß auch das deutſche 95 in breiten Schichten ſich wieder Auslandsreiſen leiſten ann. Aber, wer ins Ausland reiſt, ſoll zunächst einmal die. 05 mat kennen gelernt haben! Und dieſer Forderung 0 ie neue deutſche Fremdenverkehrspolitik Gletung verſchafft! Eine neue mächtige Reiſebewe gung hat da deut ſche Volk ergriffen. Wir wiſſen jetzt wieder, was 9 Deutſchland 1 Und die ganze Welt ſoll wiſſen, daß feen 55 land ein herrliches Reiſeland und ein ſchönes e das wir lieben und ehren und um deſſen Macht un 5 wir kämpfen und ringen. Wir dürfen nicht müde 1555 ſſen von dieſem deutſchland zu ſagen und zu ſingen, deſſen 5 und Ehre das beſte Unterpfand des Frie ens iſt! b 5 Gedenktage 5 25. Sepflember 1534 Papſt Clemens VII.(Giulio de Medici) in Rom ge⸗ 1555 floschlaß des 2 Religionsfriedens. 1931 Der Philolog Ulrich von Wilamowitz⸗Möllendorf in Charlottenburg geſtorben. Sonnenaufgang 5.49 Sonnenuntergang 11 Sport des Sonntags Leicktathletikſieg über Frankreich. Neben dem zahlreichen Fußballbetrieb gab es am Sonn⸗ tag noch einige andere wichtige Exeigniſſe. In Magdeburg fand der neunte Leichtathletit⸗Länderkam pf Deutſchland— Frankreich ſtatt, der den deutſchen Vertretern mit 95:50 Punkten den neunten Sieg brachte, der in ſeiner Höhe den Rekordſieg bedeutet. Damit hat die deutſche Leichtathletik ihre Saiſon erfolgreich abgeſchloſſen. Vollbetrieb herrſchte in der deutſchen Fußball⸗Hochbetrieb. Fußball⸗Gaunga. gshafen in Im Gau Südweſt verteidigte Phönix Ludo ſeinem vierten Heimſpiel erfolgreich die Tabellenführung durch einen 1:0⸗Sieg über Eintracht Frankfurt. An zweiter Stelle ſteht nach einem ſehr ehrenvollen 2:2 gegen den Gaumeiſter Kickers Offenbach der Neuling Anion Niederrad und der zweite Neuling, Saar Saarbrücken, folgt hinter dem FK. Hirmaſens an vierter Stelle. Von den fünf Treffen des Tages endeten allein drei mit 22. In Baden verlor der fü ein 0:0 beim Neuling Punkt. Der SV. We ide Freiburger FC. durch g a Karlsdorf ſeinen erſten of war ſpielfrei, er trug in Singen ein Werbeſpiel gegen den SSB. Alm aus, das er 2:1 ge⸗ wann. Dadurch iſt Phönix Karlsruhe mit ſeinem alten Lokalrivalen KF., gegen den er 1:1 ſplelte, an die zweite Stelle gerückt. Auf dem Vormarſch befindet ſich auch der BiR. Mannheim, der am Samstag den Neuling Mannheim 08 mit 6:3 beſiegte. In Württemberg erkitt der bisherige Tabellenführer Ulm 94 ſeine erſte Niederlage. In Böckingen unterlag er Lem Gaumeiſter Union mit 43. Dadurch iſt der SV. Feuer⸗ bach, der über die Sportfreunde St art 4:0 ſiegte, an die Tabellenſpitze gekommen. Der Stuttgarter Sport⸗Club kam durch einen 2:0⸗Sieg über den VfB. zu ſeinen erſten Punkten. Im Gau Bavern gab es ebenfalls einen Führungs⸗ wechſel und zwar nimmt jetzt hier Wacker München nach einem 4:2⸗Sieg über Weiden den erſten Platz ein. Auf den zweiten Platz hat ſich der 1. FC. Nürnberg vorgeſchoben, der Schwaben Augsburg knapp 1:0 beſiegte, während der bisherige Spitzenreiter, München 1860, durch ein 1:1 gegen die Spielpg. Fürth auf den dritten Platz zurückfiel. In Nordheſſen endeten drei von vier Spielen un⸗ entſchieden. Boruſſia Fulda, der Meiſter des vergangenen Jahres, verlor den erſten Punkt durch ein 1:1 gegen die neu aufgeſtiegene Elf der Germania Fulda. Die Boruſſen führen nun mit 5:1 Punkten weiter. Auf den zweiten Platz vorge⸗ ſtoßen iſt der VfB. Friedberg, der 2:1 über Kaſſel 03 ſiegte und damit auch ſein zweites Spiel gewann. Kurheſſen Kaſſel und Sport Kaſſel kamen durch Unentſchieden gegen Langen⸗ ſelbold und Hanau 93 zu ihren erſten Punkten. Im Gau Mittelrhein brachte der Sonntag einige überraſchende Ergebniſſe. Der vorjährige Gaumeiſter Mül⸗ heimer SB. mußte auf dem Idarer Klotz durch den Liga⸗ neuling FC. Idar ſeine erſte Niederlage einſtecken. Mit 2:1 wurden die Kölner geſchlagen. 0 Ein recht ſeltenes Ergebnis brachte der Kölner SC. 99 zuwege, der den Bonner FV. mit 953 hereinlegte. Sülz 07 unterlag zu Hause gegen den Kölner EfR. mit 2:3, der VfR. Köln ſchlug den Neuling Blauweiß Köln mit 2:1. Ohne Verluſtpunkte ſind nur noch die beiden Kölner Vereine EfR. und VfR. Handball in Süddeutſchland. Gau Baden: SV. Waldhof— TV. 62 Weinheim 9:8. TV. Hockenheim— FC. 08 Mannheim 45. TSV. Nußloch— Iſchft. Beiertheim 147. TV. Ettlingen— Tgd. Ketſch 2:12. Start zum Gordon⸗Bennett⸗Flug Unüberſehbare Menſchenmaſſen hatten ſich auf dem War⸗ ſchauer Flugplatz Mokotow zum Start des Gordon⸗Bennett⸗ Fluges verſammelt. Nach dem Eintreffen des polniſchen Mi⸗ Hiſterpräſidenten Kozlowfki, der zuſammen mit dem Präſi⸗ denten des Aero⸗Klubs, Fürſt Radziwill, in der Ehrenloge Platz nahm, wurde durch Hiſſen der polniſchen Flagge am Fahrtmaſt der Gordon-⸗Bennett⸗Flug eröffnet. Als erſter ſlartete der polniſche Ballon„Warszawa“. Vor jedem Start ſpielte eine Militärkapelle die Hymne des Heimatlandes des Ballons. Um 16,17 Uhr wurde als zweiter der deutſche Ballon„Stadt Eſſen“(Beſatzung Kaulen⸗Pröbſting) ab⸗ gelaſſen. Die beiden anderen deutſchen Ballone„Wilhelm von Opel“(Beſatzung: Zinner und Deku) und„Deutſch⸗ land“(Beſatzung: Goetze und Burghard) ſtarteten um 16,56 Uhr und 17,07 Uhr. Die Ballone nahmen im friſchen Winde raſche Fahrt nach Nordoſten. Allgemeines Bedauern und vielfache Verwunderung un⸗ ter dem Publikum rief die Tatſache hervor, daß der ebenfalls ſtartbereite ſpaniſche Ballon nicht zum Start zugelaſſen wer⸗ den konnte. Da er zu ſpät gemeldet worden war, mußte zu ſeinem Start die Erlaubnis aller beteiligten Aeroklubs⸗ ein⸗ geholt werden. Alle Aeroklubs haben den ſpaniſchen Start genehmigt, nur der franzöſiſche Aeroklub erhob Proteſt. Gordon⸗Bennett⸗Ballon über Lettland Ein Ballon von ſowjekruſſiſchen Grenzwüchtern beſchoſſen. Riga, 24. Sept. Zwei von den 19 Ballons des Gor⸗ den Bennett⸗Fluges, die in Warſchau geſtartet find, er⸗ reichten lettländiſches Gebiet und überflogen in den Moraenſtunden des Montaa Oſtprovinz Lettgallen, die Dienstag, 25. Sept. 1934 Lettlands. Beide Ballons krieben in nordöſtlicher Richtung nach Sowjetrußland weiter. Die Nationalität und Nummer der Ballone konnten nicht feſtgeſtellt werden. Der eine der beiden Ballons erreichte die lettländiſch⸗ſowjetruſſiſche Grenze bei Pytalowo. 5 Hier konnte feſtgeſtellt werden, daß der Ballon von der ruſſiſchen Grenzwache beſchoſſen wurde. Ob der Ballon oder 5 Inſaſſen getroffen worden ſind, ließ ſich nicht erm eln. In Eſtland gelandet. Wie die eſtniſche Preſſe meldet, landete der deu Gordon Bennet⸗Ballon hem von Opel“ mit der 52 ſatzung Dr. Zinner und Erich Deku bei Kudina bei Dorpat. Der Ballon ſtammt aus Oppeln(Oberſchleſien). Die bei⸗ den Ballonfahrer hatten in Memel die Orientierung völlig verloren und zogen es daher vor, zu landen. Die Ballon⸗ hülle wurde bei der Landung leicht beſchädigt. Die zurück⸗ gelegte Steecke beträgt etwa 800 km. Vier„Große Preiſe“ an Deutſchland Mit dem„Großen Preis von Spanien“ in San Seba⸗ ſtian iſt die Reihe der bedeutendsten internationalen Auto⸗ mobilrennen des Jahres 1934 beendet. Nach langen Jahren nur verminderter Betätigung unſerer deutſchen Fahrer ſind in Auto⸗Anion und Mercedes⸗Benz zwei neue Wagen ent⸗ ſtanden, die ſich allen anderen Konkurrenten überlegen ge⸗ zeigt haben. Was kennzeichnet die Güte des deutſchen Fabri⸗ kats beſſer als die Aufzählung der Sieger der„Großen Preiſe“ des Jahres 1934. Gr. Pr. v. Deutſchland(Nürburgring): Haus Stuck (Auto-Union); Gr. Pr. v. Frankreich(Montlhery): Louis Chiron(Alfa Romeo); Gr. Pr. v. Belgien(Spa): Dreyfus (Bugatti), ohne Deutſche; Gr. Pr. v. Schweiz(Bern): Hans Stuck(Auto⸗Anion); Gr. Pr. v. Italien(Monza): Carac⸗ cibla/ Fagioli(Mercedes⸗Benz); Gr. Pr. v. Spanien(San Sebaſtian): Luigi Fagioli(Mercedes⸗Benz). Handel und Wirtſchaſt Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 24. September. Amtlich notierten: Weizen, Feſtpreiſe Preisgebiet W 15 20, W 16 20.20, W 17 20.50; Roggen, Feſtpreiſe R 15 16.20, R 16 16.50, R 13 15.80; Braugerſte, inl. 19.50 bis 21, Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19.50; Futtergerſte, Feſt⸗ preiſe G 7 15.20, G 8 15.50, G 9 15.70, G 11 167 Hafer, Feſtpreiſe Preisgebiet H 11 15.20, H 14 15.70,§ 17 165 Mais mit Sack 21.25; Raps, inl. ab Station 31; Weizenkleie mit Sack W 17 10.25, Roggenkleie mit Sack R 16 9.90; Weizenfuttermehl 12.50; Weizennachmahl 16.25; Erdnußkuchen 14.30; Sojaſchrot 13.40; Rapskuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 13.10; Kokoskuchen 15.10; Leinkuchen 15.15; Biertreber mit Sack 17; Malzkeime 14.50 bis 15.50; Rohmelaſſe 9; Wieſenheu, neues 9.80 bis 10.60; Luzerneklee⸗ heu 10.50 bis 11; Stroh, drahtgepreßt(Roggen und Weizen) 3 bis 3.50, dto.(Hafer und Gerſte) 3.50 bis 3.80, Stroh, gebündelt(Roggen und Weizen) 2.50 bis 3, dto.(Hafer und Gerſte) 3.20 bis 3.60; Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17, Type 790 aus Inlandsweizen 27.25, 16 27.15, 15 2 Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark, mit 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark, Fracht⸗ ausgleich 0.50 Mark für 15 Tonnen⸗Ladungen; Roggenmehb: Feſtpreisgebiet 16, Type 997 24.15, Gebiet 15 23.75, Ge⸗ biet 13 23.25, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich. Waren, die wir nicht beſtellten Häufig werden einem Waren zugeſtellt, die man gar nicht beſtellt hat. Der Empfänger iſt dann oft im Zweifel darüber, was er in ſolchem Falle zu tun hat. In der„Welt des Kaufmanns“ wird jetzt die für ſolche Fälle geltende Rechtslage auseinandergeſetzt. Geht aus der Rechnung oder anderen Schriftſtücken hervor, daß es ſich nur um eine An⸗ ſichtsſendung handelt, ſo muß der Empfänger die Waren mit der gleichen Sorgfalt behandeln und aufbewah⸗ ren, die er auf eigene Angelegenheiten zu verwenden pflegt. Er braucht aber nichts von ſich hören zu laſſen. Er kann ruhig abwarten, bis er eine Mahnung bekommt, denn Still⸗ ſchweigen gilt grundſätzlich als Ablehnung. Anders iſt die Sachlage, wenn Abſender und Empfän⸗ ger durch geſchäftliche Beziehungen verbunden ſind und die Haie im gegenſeitigen geſchäftlichen Verkehr erfolgt. ann iſt ſie als Auswahl oder Muſterſendung zu werten. Der Verkäufer hat in dieſem Fall das Einverſtänd⸗ nis des Käufers ſtillſchweigend angenommen. Er hat ihm die Ware unter der Bedingung geſchickt, daß er annehme oder in angemeſſener Friſt ablehne. Das wird unter Kauf⸗ leuten meiſt der Fall ſein. Hier wird der Empfänger gut daran tun, dem Abſender mitzuteilen, daß er ſein Angebot ablehne und die Ware zu ſeiner Verfügung halte. Dieſer iſt dann zur Abholung verpflichtet. Die Friſt wird jeweils nach Treu und Glauben zu beſtimmen ſein Bei verderb⸗ lichen Waren kann raſche Antwort erwartet werden. So⸗ lange die Sendung noch beim Empfänger liegt, haftet die⸗ ſer für jede Sorgfalt. Um Schadenerſatzforderungen zu ent⸗ gehen, kann er die Sachen einem Spediteur oder einem an⸗ deren Mann, der ihm zur Aufbewahrung geeignet erſcheint, übergeben. Er kann ſie weiterhin an den Verkäufer zurück⸗ ſchicken. Porto und andere Aufwendungen hat in beiden Fällen der Verſender zu vergüten. Reichstagung der „Deutſchen Chriſten“ Die Reichstagung der „Deutſchen Chriſten“ wurde mit einer großen Kundgebung im Ber⸗ liner Sportpalaſt er⸗ öffnet. Von links nach rechts: Gauobmann Pfarrer Tauſch. Reichs leiter Dr. Kinder, e Müller, Vikar Engelke, Landes e 1 Coch(Sachſen) und Landesbiſchof Völ⸗ ker(Oldenburg). 5. Das zitronenfarbene Kleid Von K. B. Noubert Wieder einmal hielt vor dem eleganten Modeſalon der Fran Wendelot der Wagen Ferdy Bonns. Herr Bonn war dabei, einen der koſtſpieligen Wünſche ſeiner Freundin zu erfüllen. Es handelte ſich um einen Frühjahrspelz. Frau Wendelot, die den Scheck über 1500 Mark noch immer in der glänzend mankkürten, verhalten zitternden 2 hielt, geleitete den geſchätzten Kunden unter vielen Empfehlungen zur Tür. Er war im Begriff, den Modeſalon zu verlaſſen, als ſein Blick auf ein Mädchen fiel, das draußen am Schaufenſter ſtand und mit ſehnſüchtigen, beinahe ver⸗ 8. 2 1 75 5 1 Haul —— 5 5 * 5 5 2 N 2 5. 0 2 ⸗ J 55 0 72,, 0 7 f e 247 5 1 7 8, 9 ,, »Laſſen Sie mich doch in Ruhe!“ ſagte der Blick. klärten Augen ein zitronenfarbenes Kleid betrachtete. In dieſem Augenblick wurde ihm blitzſchnell der Unterſchied be⸗ wußt, der zwiſchen dieſem einfachen Mädchen und ſeiner Freundin beſtand. „Gefällt Ihnen das Kleid?“ fragte Herr Bonn wohl⸗ wollend. Das Mädchen erſchrak, errötete und wußte offenbar nicht, ob es die Frage beantworten oder ignorieren ſollte. „Wenn Ihnen das Kleid gefällt. würde ich es Ihnen gern ſchenken!“ fuhr Herr Bonn liebenswürdig fort. Jetzt ſah das Mädchen auf, aber es war kein freund⸗ licher Blick, der ihn traf. „Laſſen Sie mich doch in Ruhe!“ ſagte der Blick.„Was denken Sie ſich eigentlich?“ Ferdinand Bonn begann, dieſe Szene Vergnügen zu bereiten.„Iſt es möglich,“ dachte er,„ich habe ſoeben für eine Unſumme einen Pelz gekauft, und dieſes kleine Mäd⸗ chen ſcheint mir nicht zutrauen zu wollen, daß ich ganze 59 Mark für ein Kleidchen ausgeben würde?“ Das Mädchen hatte ſich wieder abgewandt und betrach⸗ tete die ausgeſtellten Kleider, ohne Herrn Bonn weiter zu beachten. Er hätte ja nun ſeinen Wagen beſteigen und in einem teuren Reſtaurant zu Mittag eſſen können. Gewiß fand er die Situation lächerlich. Doch er wandte ſich noch einmal an das Mädchen, als könnte er nicht begreifen, daß er zum enmal in ſeinem Leben eine Frau getroffen haben ſollte, bei der ſich die Macht ſeiner Geſchenke als wirkungslos er⸗ 2 wies. „Aber glauben Sie mir doch!“ ſetzte er ſeine Bemühun⸗ u fort, als handele es ſich eigentlich darum, ein Aktien- paket zu einem beſtimmten Kurs loszuwerden,„es iſt mein völliger Ernſt. Ich möchte Ihnen das Kleid ſchenken. Schen⸗ ken, wenn Sie geſtatten. Ohne Gegenverpflichtungen. Sie treten mit mir in den Laden, nehmen das Kleid in Emp⸗ beng, ich 9 5 und hier draußen trennen ſich ſofort wie⸗ r unſere Wege. Halten Sie es meinetwegen für eine Ma⸗ e OY GIS] BODE Marianne war eine entzückende Frau, eine tüchtige Hausfrau, eine ideale Gattin. Blitzblank war die kleine Wohnung, und als Marianne ihrer Freundin die Silber⸗ platte mit den Sandwiches hinüberreichte, ſagte ſie:„Morgen hat mich Peter zum Tee eingeladen.“ Heliane ſah ſie fragend an„Und du wirſt zu ihm gehen?“ „Ich weiß es noch nicht“, ſagte Marianne verſonnen, »ich habe noch nie geflirtet, ſeit ich verheiratet bin. Ich war immer nur Hausfrau, habe immer nur Staub abge⸗ wiſcht, gewaſchen und Knöpfe angenäht. Vielleicht möchte ich auch einmal in einem Maleratelier unter ſchönen Bildern ſitzen, mir den Hof machen laſſen und hören, daß ich jung und ſchön bin.“ „Wenn man einen Künſtler beſucht, muß man damit rechnen „Er will mir nur ſeine Zeichnungen aus China zeigen“, ſagte ſie. Das Atelier lag entſetzlich hoch. Peter öffnete ihr die Tür, küßte ihre ſchmale Hand, bewunderte ihren neuen Hut, ſprach über ihr entzückendes Kleid, ihr dunkles Haar und ſagte all die netten kleinen Schmeicheleien, die ein Mann ſagt, wenn ihn eine ſchöne Frau zum erſten Mal beſucht. Und Marianne iſt ein wenig unſicher, trinkt aus blauen Gläſern grüne Liköre und bewundert die chineſiſchen Zeich⸗ nungen, die ihr gar nicht gefallen. Eigentlich mag ſie auch Stahlrohrmöbel nicht und lachsrote Tapeten, aber Peter iſt ein Künſtler, und ſo findet Marianne alles originell und . „Bezaubernde Freundin, darf ich Sie einen Augenblick allein laſſen, um den Tee zu bereiten?“ Marianne möchte gern helfen, aber pflegten Hände auf ihre Schultern. „Nein. Ich möchte Sie bedienen. Bleiben Sie hier ſitzen und denken Sie fünf Minuten lang an mich.“ Marianne iſt allein. Wenn eine Frau allein auf einen Mann wartet, pudert ſie zunächſt ihre Naſe Dann ſchminkt ſie ſich die Lippen. Marianne hat nur einen Hauch Puder auf ihr Geſicht verſtreut, dann fährt ſie mit einer automa⸗ tiſchen Hausfrauenbewegung über die Tiſchkante. Entſetzt blickt 5 auf ihren Finger. Er iſt ſchwarz. Marianne ſteht auf, Schaut in eine Ecke, hinter einen Seſſel. Und erſchrickt zu Tode. In dieſem Zimmer iſt ſeit Wochen nicht ordentlich gekehrt worden! 3 1 Peter legt ſeine ge⸗ ite dder für ein Märchen, wie Sie wollen. Aber laſſen e das Kleidchen ſchenken. Seien Sie doch ver⸗ nünftig Das Mädchen ſah ihn darauf noch einmal an und ſchũt⸗ telte abweiſend den Kopf. Im Laden war man auf dieſe Szene aufmerkſam ge⸗ worden. Frau Wendelot erfaßte ſofort, um was es ſich hier handelte, und verſuchte, durch diskrete Zeichen das dumme, einfältige Mädchen zur Annahme des Geſchenkes zu bewe⸗ gen. Sie dachte wirklich nicht daran, daß ſie an dieſem neuen Verkauf 20 Mark verdienen würde, ſondern gönnte dem kleinen Mädel die unverhoffte Freude. Aber das Mädchen wandte ſich jetzt endgültig zum Gehen.„Ein letzter zorniger Blick traf den reichen Mann. „Das hätte ich nicht für möglich gehalten!“ dachte er, als er ſein Auto beſtieg. Er hatte das Gefühl einer Niederlage. In einem ſimplen Fall— einer Laune wegen— hatte er die Grenzen ſeiner Macht kennenlernen müſſen. Und als ihm abends ſeine verwöhnte, ſchöne, bewunderte Freundin um den Hals fiel, ſpürte er keine reſtloſe Befriedigung wie ſonſt. Er dachte an das kleine, unbekannte Mädchen vor dem Schaufenſter.— Kriegsfreiwilliger Hermann Löns Als 1914 der Krieg ausbrach, war Hermann Löns der Heidedichter ſich bewußt, daß es um Sein oder Nichtſein des deutſchen Menſchen ging. Da gab es für den 48jähri⸗ gen Mann nur eine Loſung: Ins Feld. Nur als Mitſtrei⸗ ter konnte er ſeine Schickſalszugehörigkeit zum deutſchen Volke ganz erfühlen. Da gab es in den Gefühlen des Dich⸗ ters keine Zerriſſenheit mehr, alles Müde fiel ab, der nor⸗ diſche Tatmenſch kam ganz zum Durchbruch. Da ſchreibt er an ſeinen Verleger:„Von allen Seiten mahnt man mich, aber es kommt mir dumm vor, dazuſitzen und zu dichten, wo andere, Schwächere als ich, ihre Knochen vor den Feind bringen.“ Wie freudig ſtolz ſieht er den Aufbruch ſeines Volkes. Seine einzige Sorge iſt:„Ich muß mit ich muß mit.“ Wie freut er ſich über ſeine Niederſachſen:„Die Kriegserklärung wurde von den Heidjern mit einer wunder⸗ baren Ruhe aufgenommen. Der Wirt Wimming bei der Kirche ab drei, nein vier Söhne fort, Lehrer Böſenberg ebenſo. Keiner verzog eine Miene. Ein Männervolk! Menſch, das Leben iſt ſo ſchön jetzt, daß es ſich lohnt zu ſterben!“ Nach langen Mühen iſt Löns als Freiwilliger bei den 73ern angenommen worden. Als am 2. September Erſatz Plötzlich ſteht Marianne in der Küche„Geben Sie mir ſofort einen Beſen, eine Schaufel und ein Staubtuch!“ Peter erſtarrt. „Wie bitte“ Ich verſtehe nicht.“ Marianne hat funkelnde Augen. — Sie ſieht bezau⸗ bernd aus.„Was iſt da zu verſte⸗ hen? Hier iſt es ſchmutzig! Ich werde Ordnung machen.“ Und ſchon ſteht ſie tatkräftig und zielbewußt beim Beſenſchrank und reißt ihn auf. „Es iſt ein Skandal, was für alte Beſen Sie haben! Dafür ge⸗ ben Sie wohl kein Geld aus? Beſitzen Sie we⸗ nigſtens einen Staubſauger?“ Faſſungslos ſchüttelt Peter den Kopf.„Wollen wir nicht zuerſt Tee trinken?“ Marianne iſt nicht abzulenken. „Das kann ich nicht in einer ſchmutzigen Umgebung. Bringen Sie mir einen Arbeitsmantel und ein Tuch über mein Haar“, ſagt ſie, und ehe der verdutzte Maler 5 kann hat ſie ihr Kleid über den Kopf gezogen, iſt in den weißen Mantel geſchlüpft, hat ihr Haar unter dem Tuche verſteckt und kommandiert weiter:„Laufen Sie hinunter, kaufen Sie fünf Stück Seife ein Kilo Soda, ein Scheuer⸗ tuch und eine Bodenbürſte. Aber ſchnell, mein Lieber!“ Und ſchon iſt Peter aus der Wohnung gedrängt. Einen Augenblick überlegt er, was er tun könnte, dann geht er brav und gehorſam einkaufen. Als er zurückkommt, traut er kaum ſeinen Augen. a i Marianne hat das Atelier ausgeräumt und kniet auf dem naſſen Boden. „Könnten wir nicht in ein Reſtaurant gehen?“ fragt Peter Fanatiſch ſchüttelt Marianne den Kopf, der unter dem bunten Bauerntuch reizend ausſieht. — And Marlanne iſt ein wenig unſicher, trinkt aus blauen Gläſern grüne Liköre und bewundert die chineſiſchen Zeichnungen, 5 108 gar nicht ge. allen. vom Regiment angefordert würde, wollte Löns, der 15 keineswegs ausgebildet war, durchaus mit. Nachts ſchmug⸗ gelte man Löns in den Transport. Am 13. Seplembe war die Front erreicht, und am gleichen Tage erhielt Löns noch die Feuertaufe. 5 Hermann Löns hat mit dem Tage ſeines Dienſtankrf Tagebuch geführt, das in Stichworten 1 Sätzen fen d lebniſſe feſthält. Von ſeiner Feuertaufe ſchreibt er: Die zwei Stunden im lebhaften Granatfeuer haben mich wie die anderen abgebrüht. Beim Regiment hatte man dieſen unausgebildeten Soldaten mit recht gemiſchten Gefühlen kehnſe und wollte ihn zum Stab ſtecken, aber hartnäckf lehnte Löns ab, und als der Hauptmann ihn faſt ſchnauzte:„aber Sie können doch nichts“, a 1 ſchießen könne er, und er wolle bei den Leuten im Graben bleiben. Es kamen harte Kampftage. Hermann Löns blieb vorn, trotz Ruhr und mancher Beſchwerden. Mit wachen Augen verfolgte der Jäger den Kampf, und im Kampflärm vernimmt er noch die Laute der Natur:„Granaten heulend und fauchend über uns. Mitten im Krach lockt Rebhahn. Patrouille, zwei Mann, ſteigt ſchweißgebadet, atemlos hei uns nieder, verſchnauft Augenblick, fragt nach Hauptmann und ſtürzt weiter... Granaten kommen näher, Hänfling zwitſchert vorüber, alle Leute horchen danach hin, mehr gls nach Schüſſen und Granatengewinſel.“ Von dieſem Tag erzählt ſein Kamerad Sarſtedt aus Hannover:„Schrecklich war's in unſerm Abſchnitt, doch in Löns' Geſellſchaft kann man alles ertragen. Denken Sie ſich im größten Schlachtenlärm hält er mir einen Vortrag über die Unterſchiede der Vogelſtimmen, ſich unterbrechend, wenn eine Granate platzte, um nach dem Krachen fortzufahren, alz habe es ſich um irgendeinen ungefährlichen Radau gehan⸗ delt.“ So war Löns, furchtlos, ganz Kamerad, der nichts beanſpruchte, alles teilte. Kampf war ſein Element, ſeine Freude. Und dennoch müſſen ihn Todesgedanken beſchlichen haben. Am 24. September ſchreibt er in ſein Tagebuch: „Leben iſt Sterben, Werden— Verderben!“ Und am 25, 1 Tag vor ſeinem Heldentod, fügt er den Grabſpruch azu: Auf dieſem Grabſtein könnt ihr leſen, Daß dieſer iſt Soldat geweſen. Der hier liegt, und der hier ruht, War ein treu Soldatenblut.“ Gibt es Ahnungen? In der Morgenſtunde des 26. Sep⸗ tember ſollte ein allgemeiner Angriff gemacht werden. Das Regiment 73 in vorderſter Linie. Nach kurzer Feuervorberei⸗ tung brach der Angriff von Loivre aus los; Hermann Löns iſt dabei. Sein Jägerherz träumte von Sieg. Da ſetzte ſtarkes Gewehrfeuer bei den franzöſiſchen Alpenjägern ein. Mitten im Sprung fiel Hermann Löns lautlos zuſammen, direkt aufs Geſicht. Ein Kamerad rief ihn an. Nur ein Stöhnen antwortet, wenige Minuten ſpäter war er kot. Ein Schuß ſaß mitten in dem Jägerherz. Seine erſte Grabſtätte fand Hermann Löns bei Loivre. Mehrfach wurden ſeine Gebeine umgebettet, und man glaubte ſie ſchon in einem Maſſengrab für immer verloren, aber vor kurzer Zeit wurden bei einer erneuten Umbettung ſeine Ge⸗ beine, an der Erkennungsmarke 309 kenntlich, wiederguf⸗ gefunden. Nun ſoll dem Dichter und Soldaten in ſeiner Heide für immer ein würdiges Grab bereitet werden, der als Dichter den niederſächſiſchen Menſchen und die Heide in ihrer Urkraft lebendig machte, und vor 20 Jahren, am 26. Sep⸗ tember, ſeine Liebe und Treue zu ſeinem Vaterlande mit dem Tode beſiegelte. Die Frage, ob die Gebeine von Hermann Löns nach Deutſchland überführt und in der Heide beigeſetzt werden ſol⸗ len, iſt nunmehr entſchieden. Vorausgeſetzt, daß die Ueber⸗ führungsformalitäten bis dahin erledigt werden können, ſoll die Beiſetzungsfeier an den Sieben Steinhäuſern bei Falling⸗ boſtel am Hubertustag, am 3. November, ſtattfinden. Die Angehörigen des Dichters haben ſich für eine ſchlichte Feier entſchieden. 3 „Ich verlaſſe dieſe Wohnung nicht, bevor es hier an⸗ ſtändig ausſieht. Ich kann Sie doch nicht im Schmutz er⸗ ſticken laſſen.“ Plötzlich läutet die Flurglocke. iſt ein wenig unruhig. Peter öffnet. Mariannes Mann. „Ich komme meine Frau abholen“, lacht er wütend. Peter ſtottert irgend etwas von einem Irrtum. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort—“ „Ihr Ehrenwort intereſſiert mich in dieſem Falle nicht! Ich werde die Wohnung durchſuchen. i ier ſein. Energiſch drängt der Mann den Maler zur Seite. Stol⸗ pert durch den Korridor ins Atelier Er ſtutzt. „Sie haben Großreinema⸗ chen?“ Vor dem er⸗ ſtaunten Go! Peter geht zur Tür. Er Vor der Tür ſteht Er ſtutzt:„Sie haben Groß reinemachen.“ ten türmen ſi aufeinandergeſtellte Möbel, das Waſſer fließt auf dem Boden, in einer Ecke kniet eine Reinemachefrau, deren Geſicht über die Bürſten gebeugt iſt. Das, was von ihr ſichtbar bleibt, drückt ſelbſt g in den Rockfalten eine ſtoiſche Gle tg gültigkeit gegenüber dem dramatiſchen Geſchehen aus. Der Mann wirft erleichtert die Tür hinter ſich zu. Peter aber tritt zu Marianne. Die kleine Frau lächelt ihm an.„Wiſchen Sie das Waſſer auf. Wir müſſen fertig werden!“.—