da 2. Blett zu Mr. 225 nes Mme mel dez 1 A8 g 8 leben 928 nung aus Berlin vom Jahre 1732 an, die von Friedrich 2 Ef. 8 9 8 50 5 f 99 2 be 5 8 N Wilhelm J. erlaſſen wurde wegen des ſtarken Fahrens und Nu ind fur ik⸗ ſrogramme uk— 585 Jagens auf der Straße. 197 A angeordnet, daß die Reichsſender Stuttgart. e lher⸗ Strick, vor den 1 in dnung und R zu ſtehe n r 55„„.. 1 18 n sollte 915 at gn 5 nac ö 55 3 ſfont f Donnerstag, 27. Sep 10.10 Schulfunk; 10.40 b 0 b iſchen Kurfürf 10 muß der Beſi e r Str Es iſt ni t 7105 Zwei Klavierſtücke; 11 Eine ins Blaue im Dreiviertel⸗ 0 ch rfürſte 1 5 2 2 S 5 L 1 He 25 40 N rn 1+ 7 7 7 0 ran enburg e d ist Reiß daß die Schlitten in früh eren Dokumenten im mer eine i 11.40 Bauernfunk; Kinderſtunde; 17.30 Im ne 11. ha fel 5 den größere Rolle ge ſpielt haben als heute, ein Zeichen dafür 0 der e 8 iegeſ 17.45 Geſungene Märchen umefte auf ewahrte. dieſes daß die iter tat chlich früher härter e und Legenden; 18.15 Der nhimmel im Oktober und nglich 1 de Klos erſtr 75 daß Winter tatſäc früher härter geweſen ein mu Novembe 18.2 Snaen Mui 7 I bel 5 He 9 0e f. e ſen, als wir ſie erleben. N f. 5 8 1 75 h., 18.45 Muſik für acht Klaviere . 2 im erzen B 2118 ef inde ſich yer ſtattl iche 1 us, de 5 5 Nerhändig; 19 Roſe we 3, 5 rot, bunte Volksmuſik; 19.30 ons; Bau des G eimen Staatsarchevs in Berlin Dahlem, Es iſt 5 17 10 1 c halt e 5 Saagrumſchau; 20.15 Unser 2 Dorf, ein Jahr deutſcher Land⸗ ö Rt und ert 0 0 ine 517 5 75. 5 E N er J 8 Ager recht und wenn auch eine b f a Wir 795 9005 a 1 5 Ar i- 0 ſchaft und ihrer Menſchen; 22 Balalatkakon zert; 22.40 Tanz⸗ weit keit und den ieſe 5 e e fen muſik, 23.25 Zigeunermuſik. rüch hei 0 d; ſäuberlich franzö ſchrieben. Wir die Freitag Sen 5 r 4 hel 95 berühmte Randbemerkung aus dem Jahre li Freitag, 28. Septem ber: 10.10 Muſik für 11 0 und einer e 1 1 Ran Klavier; 10.40 Verliebte Weiſen aus alter Zeit;„Luſtiges g gionen müſſen alle tolerieret“ werden. Vom aus dem Soldatenleben: 120 3 5 e i 6 aus dem Soldatenleben; 14.30 Schulfunk; 15.10 5 e Kam⸗ zeugt das Reſcript, mermuſik; 15.40 Volksmuſik; e eee e 11 n Volksmuſik; 17.30 Ein Stück Gand ils. 25 Derbe und grobe Sprache, wenn 5 1 Walzerklänge 18.25 Volkslieder; 19 . ern ſeinen Räten als von„Eſels“ ſpr e 19.0 3 Wetter, Bauernfunk; 19.45 Poli⸗ rſten Har⸗ e e e Blick: tiſcher wurzel cht; 20.55 Sinfoniekonzert; 22 Viertelſtunde . November 1815, preu u de en Verfaſſun des Frontſoldaten; 22.45 Sportporſ chau; 28 Abendmuſik. U ßiſch f N Same 15: 7 0 5 e ee e 1035 e 29. Septemb 10.10 Wiener Schrammeln; 1 einzigen Nicht one 5 1 5 0 für 0 10.50 Arien der Rokokozeit; Unter 05 4.805 df 5.10 Lernt morſen; 15.30 Aus alten ge E 8 30 Aus, alten zer⸗ Es wird weiter i Die alten Deutſchen tranken immer dig Es wird weiter beklag 5 Eingabe das Eindri ngen f Grenze; 0 Halali, Jagdhör⸗ 95 der Franzoſen it 70 en Aemter und Stellen l 5 folge; 10 Einmal. daß du⸗ 5 Tan rich⸗ * N a 5 5 51 e 5 1 Tanzen Et bb 17 f 1 nd zeigen pol während ben e deut brotlos werden.„Schon e ig lernſt; 20.05 945 Bunte S ier die blof 1 lunden von den Händen Steins und] Rund Mints Olioberſe„ Nie⸗ e. gen die Arbeit an der Wiedererhebung 5 Tanzmüfik. 5 5 1 5 woll und wir 85 n ſchrecken vo rneren 90 erſchre L erneren. 55 f e 2 5 die Wuchtige He an 1 2 Sera 5 5 1 e Froh⸗ i bar Unter Mittwoch, 26. September: 10.10 Schulfunk; 10.50 Prak⸗ 9575 ſteht ſein Name, unter der Pr f 0 ſchläge für Küche und Haus; 15.10 Dreimal fünf⸗ eh: e 1 au das aſfung 6 Minuten aus dem Sendebezirk; 17.30 Zum 175. Ge⸗ ge⸗ 2 U Tuch 0d 5 1 0 1 8 Dal 73 raf 57. 95 e 1888 An Genn 0 0 tag von 5 8 0 Graf Pork von Wartenburg; 15 1 15 88. An Gegnern und Neidern hat Fugefidtunde 18.50 Ns Bismarcks Briefe 5 5 hat In anonymen 1 0 18 8 e 05 5 i 0 i 15 5 i e t 8.35 Neue d euch Dichtung; 18. 50 Ante rhaltungs⸗ 05 den Staatearg 5. 295 8 11 Das 9 95 55 5 20.10 Unſere„ 0 95 5 5 8 8 35 inde der junge 21 Tanzmuſik; 23 Volks⸗ 1 15 85 binde mit denn ich gerade ſreundſg zaft⸗ 1 5 Sti jungen Nation Tanzmuſik; 23 Volks terker ns 1 iſt e Be iſpie föhnen. 5 81 S 8. e Menſchliches, allzu Menſchliches neben den ü A 27. September: 10.45 Praktiſche Ratſchläge f n N 1 8 5 4. No 3 Joche en, und ſo rundet ſich das Bild aus einem 17 0 0 1 5 5 10 Kind derſtunde, 17.30 Deutſche 77 5 ußiſcher un nd deutſcher Geſchichte. N 5 us Zeit und Leben; 18.10 Verwendung und wer 5e. 1 8 5 Vorteile der eizach hee bei der Herſtellung von Apfel⸗ Ntereſſ fat iſt auch daß bein; 18.25 5 0 as i 0 N gal 15150 9 8 9 098 Spaniſch, 18.50 Hochzeit machen das iſt wunder⸗ Rock aufbewahrt wird, der 2 ſchön; 19.30 Saarumf ſchan, 19.45 esſpiegel; 20.15 U 5 ö g 5 8 5 a tſe ſt i Saar: 0 Tagesſpiegel; 20.15 Unſer von Preußen trug, Handel und Wir cha Dorf, ein Jahr deutſcher Landſchaft und ihrer Menſchen; In rgermeiſter von Stor⸗ 5 22 Zeit achrichten; 22 Lokale Nach e, Wen; g bt(Ohne Gewähr.) Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, in verübte.. 5 bort: 2 8 e e Dichter: 24 ſel 148 Muh eimer Großviehmarkt vom 25. September. Auf⸗ e 7„ den 8 ehr lebendige Ueber⸗ 4 1 er. 111 Kammerm 24 Wien wird bei Nacht erſt chöt 1 ub uber ſomatl Formulierungen. Da] trieb. 250 Ochſen, 100 Bullen, 346 Kühe, 319 Farſen, 664 Freitag. 2 45 e 5 ung ſehen wir die Ratif ku von Verträgen, die[Kälber, 7 Schafe, 2552 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm 1 Freitag. ee bie ee 1 Rotſchläge fe e it fende Staaken ln 8 e Lebendgewicht in eichsma k. Ochſen 33 bis 35, 30 bis 3 Küche und Haus; 15.10 Für die Frau, 17.30 Bauernblutz Preußen mit fremd n Staaken loß. Da iſt ein Handels⸗ 5 5 5 bis 82 1 Kleine 1 10 Der oli⸗ vertrag mit Siam in deutſch und ſiameſiſch, da ſind] 7 bis 25 Bullen. bis 34, 28 bis 30, 25 bis 27; Kühe 18 e ee ane 0 Olobet; Das deutſch⸗japaniſche Verträge, und da ſind auch Dolumente, 21 bis 30, 28 bis 26, 18 bis 23, 13 bis 17; Färſen 34 bis 20.55 31 a e 5 e ee ben die der Chan der budcziakiſchen Tataren an Frie drich 0 1 0 i ee 45 5 5 10 i 115 29 9 Wer See 0 den Große i ande 37 bis 41, 30 bis 36; Schweine a) 53, b) 58, 51 bis 53, 49 e 5 Sportvorſchau 23 Zwei Seelenkünder ſick⸗ 7— 1— 15 Im Phe de Aus der arch ivariſchen Reich fülle ſei nur noch eini⸗ bis 53.— Marktverlauf: Großvieh lebhaft, geringere Ware 8 1 0 5 5 4.8 79 65 5 57 Samstag S ber: 1“ O die Wi er⸗ ges berworgehobe R. Da iſt 1 gre 5 ſiegelgeſchmückte Doku⸗ abflauend; Kälber und Schweine lebhaft. ab r tag; 25 Sender ien ee den dee 1 i dn e Side f. e aft: 15.10 1. mor 1 15 0 Aufforderung zum Tanz; 18 en, 17 2 en de 5 Stimme der Grenze; 20 Wochenſchau; 18.35 Ste 5 ürſten Friedrich II. das L ö 5 K 5 ö: 35. Stegreif i 5 1 0 ae e bh den Senner e Pferdemarkt vom 25. September. Zufuhr: ſendung; 19 Anterhaltungs konzert; 20.05 Saarländiſche Um⸗ ans dem 1 5 4530 90 find 110 2 1 Theſen 15 a ts⸗ und 9155 Schl e 55855 Preiſe: Arbeitspferde 450 Sin, 20.15 Bunte Stunde; 22 Büdingen, eine oberheſſiſche f gericht aus dem e 1540, da ſi 0 5 0 bis 1100 lachtpferde 25 bis 120 Mark pro Stück.— Stadt, 22.35 Lokale Nachrichte Wetter, S 22.45 e, 955 Me Stück. 35 L ichten, Wetter, Sport; 22.45 0 in Plakatform. rtig mutet auch die erde rs or d⸗ Ma: ruhig. Tanz zmuſtk. e e in ſich un⸗ auf 3 ä 9 zu en ö* der* 7 00 Was nun n 89 9% Ein kleines Licht im Ounkel der Nacht! Spender von Lebenskraft für manchen verzweifelnden Wanderer! Wenn aber gegen ſolch ein kleines Licht in der Nacht ein Rieſenſcheinwerfer mit ſeinen Spiegeln Strahlen⸗ bataillone anmarſchieren läßt, und wenn ſie ſich dem Wanderer in die Augen ſtürzen, dann übertönt die Blendung den heiteren Schimmer des Lichts, und die Frage drängt ſich auf:„Was nun?“... Dem Anter⸗ ſchiede zwiſchen dem kleinen Licht und dem großen entſpricht der Unterſchied zwiſchen der beſchaulſchen Empfehlung des Kaufmannes der alten Zeit und der modernen Werbung durch die Anzeige. Der Kaufmann kann nicht mehr an ſeiner Ladentür mit einer freundlichen Handbewegung den Käufer einladen, die Ware oder wenigſtens das Schaufenſter zu beſichtigen. Er iſt ſich bewußt, daß er viel mehr Menſchen als Käufer erreichen kann, wenn er die Möglichkeiten ausnutzt, die ihm die Zeitungsanzeige 5 an die Hand gibt. Sie erlaubt ihm, die Freundlichkeit des ſchlichten, kleinen Lichtes mit 5 der Kraft des Rieſenſcheinwerfers zu vereinigen: und ſie ermöglicht ihm eine außerordent⸗ — liche Vermehrung ſeiner„Schaufenſter“ f Die Zeitungsanzeige ſtelſt täglich dem Geſchäftsmann hellerleuchtete„Schaufenſter“ innerhalb Abe Hauſes und jeder Familie zur 0 Verfügung. Nicht bloß das; der Werbungtreibende kann nach und nach ſein ganzes Lager, jeden Sonderartikel, in ſeinem gedruckten 4 Schaufenſter mit all der Liebenswürdigkeit ausſtellen und anbieten, die den alten Geſchäftsmann an der Ladentür auszeichnete. Er 2 9 2 . kann jeden Wunſch des Käufers vorausahnen; auch deſſen Wunſch, Preiſe zu wiſſen. Oos gilt auf dem Lande, für die Kleinstadt, die 1 Mittelſtadt und die Großſtadt in gleicher Weiſe: Die Anzeige in der Zeitung hilft jedem verkaufen! llulethaltuuiq uud liſi seu Fe Herbſtlied Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub; Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden! Und geht es draußen noch ſo koll, Unchriſtlich oder chriſtlich, Iſt doch die Welt, die ſchöne Welt So gänzlich unverwüftlich! Und wimmerk auch einmal das Herz, Stoß an und laß es klingen! Wir wiſſen's doch, ein rechtes Herz Iſt gar nicht umzubringen. Wohl iſt es Herbſt, doch warke nur, Doch warte nur ein Weilchen! Der Frühling kommt, der Himmel lachk, Es ſteht die Welt in Veilchen. Die blauen Tage brechen an, Und ehe ſie verfließen, Wir wollen ſie, mein wackrer Freund, Genießen, ja genießen! Theodor Storm. Vater... Dein Geſicht Von Maria Gleit. Ich war voller Unraſt und Ruheloſigkeit an dieſem Abend. Ich war müde und konnte nicht ſchlafen. Hinter meiner Stirn gingen die Gedanken. Von einer ſeltſamen Stim⸗ mung ergriffen, wußte ich nicht, was ich tun ſollte. Ich hätte manches unternehmen wol⸗ len, unterließ aber alles, ſetzte mich in den niederen Stuhl vor das Fenſter, öffnete beide Flügel ſehr weit, nahm ein Buch und verſuchte zu leſen. Es war mir, als hätte ich vieles zu bedenken, ich bedachte aber nichts, ſpürte mich nur von den widerſtreitendſten Gefühlen ergriffen, niedergedrückt und doch ſelig emporgehoben, las einen Abſchnitt, fand nichts weiter, legte das Buch fort und ſchaute zum Fenſter hinaus. Ein Fliederſtrauch ließ die grünen Blätter hängen, der Wärmedunſt der Luft bedrängte ihn. Er hatte vereinzelte Blüten getrieben, leere, blaſſe Dolden, die in der Treibhaus⸗ ſchwüle dieſes Sommers keine Kraft und keinen rechten Duft beſaßen— aber er ſtand vor meinem Fenſter, natürlich, ich erinnerte mich an ihn, denn er ſah morgens, wenn ich erwachte, mit ſonnendurchtränkten Blättern durch die Scheiben. Tag für Tag bildete er mein Entzücken.„Sieh nur!“ rief ich der Mutter zu, wenn ſie den Frühkaffee brachte, und unterhielt mich mit ihr über den grünen Strauch. Es iſt nicht alles ſo geworden, wie wir es gewünſcht hätten in unſerem Leben. Der Himmel verdunkelte ſich allzu oft, ſchwere Wolken bedrohten uns. So lange es aber noch einen Strauch gibt, der durch unſer Fenſter ſchaut Die Schwüle zog ſich zuſammen. Ehe ſie herniederſtrömten, hörte ich die ſchweren Re⸗ gentropfen; ich ſpürte ſie fallen, als ſie ſich, eine Ewigkeit von meinem Fenſter entfernt, aus den Himmelswolken löſten. Die Blätter des Fliederſtrauches ſtanden auf, bogen ſich dem Regen entgegen, die Zweige bewegten ſich, die Erde— wahrhaftig, unter meinem Fenſter lagerte eine breite Erdſchicht— ſog die Näſſe ein und verſtrömte einen kühlen, ſtarren Duft. Ein Mädchen lehnte in einem der gegenüberliegenden Fenſter. Es war dunkel geworden, die Stube lag ſchon völlig ohne Licht, das Mädchen ſah geradeaus; es war, als beobachtete es den Himmel, die vom Wetterleuchten zerriſſenen Wolken, und als höre es die grollenden Töne des Donners wie eine gewaltige Muſik. Manchmal ſtand das Mädchen, den einen Arm aufs Fenſter⸗ brett geſtützt, im Licht der Blitze. Es hatte ein kindlich⸗ruhiges Geſicht, vertrauensvolle Augen und ſchien noch ſehr jung zu ſein. Menſchen gingen über den Hof. Sie ver. ſteckten ſich unter den Schirmen, eilten und ſchwiegen. Es war ſehr ſtill. In dieſer Stille erkannte ich den Fliederſtrauch, die Erde, den ſtarken Duft wieder— ich ſah die hellen Fenſter, an denen 0 trotzdem ich lange ſchon in dieſem Hauſe wohnte, vorüberge⸗ gangen war, ich verſtand die kleinen Dinge, die die Frauen für den Sonntag taten, und ich fragte mich, wo in aller Welt ich denn ſo lange geweſen ſei. War ich nicht immer da? Ging ich nicht Tag für Tag in dieſes Haus? Ich fühlte mich heimgekehrt, ohne fortgeweſen zu ſein. Der Tag hieß Arbeit, gute, ausfüllende Betäti⸗ gung. Ich ſprach mit bekannten Menſchen und lernte unbekannte kennen. Pünktlich kam ich Abend für Abend zurück, die Mutter wartete mit dem Eſſen, trug es auf, wir be⸗ ſprachen die notwendigen Dinge, träumten in unſeren Geſprächen wohl auch einmal von fernen Zielen, ſchungen hinweg, hatten Freunde bei uns oder gingen einmal aus, führten ein geord⸗ netes Leben mit kleinen Freuden und Er⸗ ſchütterungen, das Leben aller zwiſchen Stadtmauern und Arbeitsbüros— wie war höchſter tröſteten uns über Enttäu⸗ es möglich, daß es mir mit einemmal ſo fremd erſchien, ſo— nebenher? Ich dachte an meine Bekannten, an die, die es gut mit mir meinten, und an jene, denen ich lieber aus dem Wege ging. Sie verflüchtigten ſich in ein ſchemenhaftes Da⸗ ſein, Schatten wurden ſie, ſchreckhaft⸗geſpen⸗ ſtiſche, ſanft gefügige. Ich behielt die Augen offen. Der Regen hate nach einer berauſchenden Ouvertüre eine Pauſe eingelegt. Die Hauswände reck⸗ ten ſich wie Kuliſſen ſteil in den Abend, die erleuchteten Fenſter ſchimmerten im Licht, der Himmel, aus Wolken gewebt, leuchtete in einem von zartem Glanze bewegten Abendblau. Das Leben der letzten Jahre fiel von mir ab. Er war Arbeit und Pitterkeit. Jagd nach Brot und Jagd nach ein wenig Freude ge⸗ weſen. In lech Jahren hatte ich neben dem Geſichte meines Vater dahingelebt— faſt war er zur Legende geworden, der ſtille, ſchlichte Mann mit dem großen Herzen, den wir an einem kalten Wintermorgen vor fünf Jahren begraben haben. Wir haben viel von ihm geſprochen in all dieſer Zeit, ſein Bild hängt an unſerer Zimmerwand, eine etwas verſchwommene vergrößerte Photo⸗ graphie, vor der wir manchmal ſtehenblei⸗ ben, an der wir oft vorübergehen. Wenn es etwas ſehr Schmerzliches in unſerem Leben gibt, denken wir heimlich an ihn, und er tröſtet uns noch über den Abgrund des ewi⸗ gen Schweigens hinweg, und wenn wir eine große, unverhoffte Freude haben, ſagen wir es laut, froh, ſo, als müßte er es drüben hören:„Wenn das der Vater noch erleben könnte!“ Der Tag aber forderte alle Kräfte, der Va⸗ ter ſtand hinter uns, groß, gut, mit einem nachſichtig milden Lächeln, der Zukunft galt die Arbeit und die Konzentration— ein Abend wie dieſer voller ſeltſamer Gedanken und Wünſche mußte kommen, um des Va⸗ ters ſtilles Geſicht hervorzuheben aus dem Dunkel. Ich halte Zwieſprache mit ihm. Ich ſehe wieder, wie es ausſah an jenem Abend, an dem er eingezogen wurde und fortfahren mußte aus der kleinen Stadt. Ich ſehe wieder, wie von innen her erleuchtet und von außen beſtaubt es mir erſchien, als er, lange nach Kriegsſchluß, aus der Gefan⸗ gen nach Hauſe kam. Am Ofen ſtand die alte, verrunzelte Großmutter mit zittri⸗ gen Händen. Am Tiſch ſtand ich, verwun⸗ dert, weil der Vater die Mutter nicht aus den Armen ließ, und durch die Tür dräng⸗ ten die Nachbarsleute, neugierig, ſchwaß⸗ luſtig Ich ſehe es, über die jungen Pflanzen ge⸗ beugt, deren feine Wurzeln er in das Erd⸗ reich ſenkte, mit jenem unbeſchreiblichen Ausdruck von Zartheit im Geſicht, die dem werdenden Leben galt— und ich ſehe es, von Schmerzen erfüllt, an jenem Nachmit⸗ tag, an dem das Unglück in der Tuchfabrik geſchah. Vater— dein Geſicht. Du haſt nie geklagt und auch an jenem Nachmittag nicht. Ich war ſehr klein damals, acht Jahre alt wohl, und ich ſpielte auf der Straße, als du nach Hauſe kamſt. Ich ließ den Ball in den Rinnſtein rollen, und ich ſah dich an. Du preßteſt das Taſchentuch an das linke Auge. „Vater!“ rief ich, und ich lehnte mich an die Wand. So klein ich noch war, ich wußte doch, was es bedeutete, wenn ein Arbeiter am frühen Nachmittag ſchon die Fabrik ver⸗ ließ. Damals, Vater, ging es noch gut. Eine ſchreckliche Angſt hatte mich erfaßt, ich ſah das Beil über uns ſchweben, das Verhäng⸗ nis, die Gefahr. Zitternd lief ich mit dir in die Stube hinauf. Erſchöpft ſetzteſt du dich auf einen Stuhl. Das Sprechen ſtrengte dich an. Trotzdem ſpracheſt du, abgeriſſen, beru⸗ higend:„Der Schützen... herausgeſprun⸗ gen... gerade am Auge vorbei.. biß⸗ chen Haut aufgeriſſen.. nicht ſchlimm...“ Und dann nahmſt du meine Hand und lie⸗ beit dich von mir zum Doktor führen, Va⸗ 3 Das Beil iſt viel ſpäter erſt niedergeſauſt und hat uns zermalmt. Zehn Jahre gab das Schickſal Friſt. Noch einmal kamſt du aus der Fabrik nach Hauſe. Das letztemal. Das Leben, Vater.. ohne dich Der Himmel geht ein in die Finſternis der Nacht. Ich ſchließe das Fenſter. Es iſt kühl e Und auch das Mädchen von drü⸗ en hat Licht angeſteckt und die Jalouſien herabgelaſſen. s Vater,— dein Geſicht. Wie ein Meißner Teller entſteht Porzellan“! Der Audruck deutſcher Qualitätsarbeit! Ueber Jahrhunderte hinweg hat die Meißner Ma⸗ nufaktur ihren Weltruf immer neu befeſti⸗ gen können. Dabei hat ſie bei allem Stre⸗ ben nach Verbeſſerungen, bei allem Mitge⸗ hen mit der Zeit doch auch die alten For⸗ „Meißner men, Farbgebungen und Dekorationen bei⸗ behalten im richtigen Erkennen, daß Neue⸗ . rungen am beſten auf dem Sockel der Ueberlieferung gedeihen, beſonders wenn dieſe Ueberlieferung ſo groß iſt, wie bei der Meißner Porzellanmanufaktur. Da iſt die Zwiebelmuſter⸗Taſſe, der Tel⸗ ler mit dem quadronnierten Rand: Gegen⸗ ſtände wie ſie ſchon in Großmutters Schrank geſtanden haben.— Wie entſteht ſo ein Teller? Auf der einfachen Drehſcheibe, die mit Hand und Fuß in Bewegung ge⸗ ſetzt wird, erhält der feuchte Tonlappen ſei⸗ ne Rundung. Ein Profil aus dünnem Zinkblech gibt dem Teller die äußere Ge⸗ ſtalt, prägt während des Drehens der wei⸗ chen Maſſe die Form auf. Iſt das Außen⸗ profil fertig, ſo kommt der entſtehende Tel⸗ ler in die Gipsform, die ihm ſeine innere Geſtalt gibt, den vertieften Teil, den Rand mit ſeiner Bordüre und dem fein einge⸗ preßten Muſter. Die Gipsform entzieht dem Ton auch die Feuchtigkeit, ſo daß er in der Größe zurückgeht und ſich leicht von der Jorm ablöſt. dann wird der nun ſchon deutlich erkennbare Teller zum völligen Trocknen hingeſtellt, nachdem zuvor die ſcharfen Ränder mit feuchtem Schwamm und Meſſer gemildert wurden. Bei der Taſſe wird ähnlich verfahren. Der Tonlappen kommt in eine Außenform. Ein Halbprofil gibt ihr dann im Drehen ihre Form. Nach Ablöſen des über den Rand anhängenden Tonſtreifens wird der Henkel angeſetzt, der auch erſt aus einer Gipsform hervorgeht. Die Gegenſtände wer⸗ den dann in Chamottemuffeln gebrannt. Darin werden die Unterglaſurfarben aufge⸗ malt, beim Zwiebelmuſter in Blau, beim Weinblattmuſter in Grün. Es handelt ſich dabei um Flußfarben, die durch Brennen dem Porzellan unlösbar verbunden werden. Schließlich wird der Gegenſtand in die Gla⸗ ſur getaucht und nochmals bis zur Weiß⸗ glut gebrannt. So einfach das klingt, ſo ſchwierig iſt es in Wirklichkeit. Schon die Behand⸗ lung, das Lagern der Porzellanerde, die Zuſammenſetzung der Glaſur, die Herſtel⸗ lung gewiſſer Farben verlangen eine ganze Wiſſenſchaft und langjährige Erfahrungen. Dem fertigen Teller, der Vaſe oder ſonſti⸗ gem Gegenſtand werden nun, falls er nicht unter der Glaſur bemalt war, die eigent⸗ liche Schönheit gegeben. Die Verwendung von Unterglaſurfarben iſt beſchränkt, denn nicht jede Porzellanfarbe kann die Glut des zweiten Brandes aushalten. Mit den Ueber⸗ glaſurfarben ſind auch die ſchönſten Wir⸗ kungen zu erzielen. Sie ſind aus Metallen hervorgegangen, die, mit Fluß verſetzt, im erneuten Brennen mit der Glaſur unlöslich verſchmelzen. Und das gibt den Wert der Porzellan malerei. Sie bleibt von dem Einfluß von Licht und Luft dauernd unberührt. Neben feinen Blumenſtudien in Aquarell ſieht man andere reizvolle Gebilde naturgetreu und doch künſtleriſch erfaßt und empfunden. Buntes Alferlei Die Verbreitung unſerer Zeitungen. Im Frühjahr 1934 erſchienen im Deutſchen Reich 3097 Zeitungen mit einer Geſamtauflage von 16 687 545 Exemplaren; dabei ſind die Amts⸗ zeitungen, Illuſtrierte Zeitungen, Sonntags⸗ zeitungen, und politiſche Wochenzeitungen mit gezählt. Da die Einwohnerzahl des Deutſchen Reiches 65 188 626 zählt, entfällt auf 21 048,96 Einwohner eine Zeitung. Umgerechnet auf die Haushaltungen, deren Geſamtzahl in Deutſch⸗ land 17 729 485 beträgt, ergibt ſich, daß auf 5724,73 Haushaltungen das Verbreitungsge⸗ biet einer Zeitung entfällt, wobei zu bemer⸗ ken iſt, daß eine Zeitung 16,73 Wohnorte zu betreuen hat. Rechnet man die Geſamt⸗ auflageziffer der deutſchen Zeitungen nach, ſo ergibt ſich, daß je ein Zeitungseremplar auf 1,06 Haushaltungen kommt; mit anderen Worten: in faſt jede deutſche Familie kommt ein Zeitungseremplar.— Ueber die Erſchei⸗ nungsweiſe der 3097 Zeiten gibt folgende Tabelle Aufſchluß: Es erſcheinen 1 Zeitung IAmal, in der Woche, 6 Zeitungen 13mal, 58 Zeitungen 12mal, 266 Zeitungen 7 mal. 2071 Zeitungen 6mal. 6 Zeitungen mal, 44 Zer⸗ kungen Amal, 421 Zeitungen Zmal, 115g tungen 2mal und 74 Zeitungen einmal in de Woche. Die Statiſtik zeigt, daß in Dent land jeder erwachſene Menſch, der leſen ur von der Zeitung erfaßt wird. Intereſſant st wiſſen, daß Engand mit Irland bei dee 84 Mill. Einwohnern nicht mehr als 150 J, geszeitungen zählt, davon haben alletdih einige Zeitungen Auflagen von 2 N nen Exemplaren. Schickſo! eines Denkmals. Als 1915 de deutſchen Truppen ſich Riga näherten, holt man das Denkmal Peter des Großen von nem Sockel herunter, verfrachtete es in 1 kleines Schiff und dieſes nahm Kurs fz Petersburg. Es iſt dort nie angekommen, du kurzem ſtießen eſtniſche Seeleute bel In gungsarbeiten bet der Inſel Worms auf 0 Denkmal, das mit ſamt dem Schiff dort g funden wurde. Es wurde gehoben und 15 Riga gebracht, wo über den Fund Freude entſtand. Einſtweilen ſetzte man de Zaren Peter ins Muſeum. Der eſtniſchn Regierung wurde mit herzlichen Worten ß die Tat gedankt. Jetzt iſt in Riga eine Kolle rechnung der Eſten für die Bergung eingettgß⸗ fen— von unheimlicher Höhe. In Riga if man entſetzt. Was ſoll man mit dem Du mal anfangen, es wieder verſenken? Deshal bliebe die Rechnung doch beſtehen. Bezaſſ muß es auf alle Fälle werden.. Aneldoten Der Mann, der Spinnen aß. Der berühmte Aſtronom Lalande war i den Pariſer Salons berühmt oder vielmehr berüchtigt, weil er Spinnen verzehrte. Ju der Tat vollbrachte Lalande zum Entſetzeg ſeiner Freunde das Furchtbare; wo er ging und ſtand, immer trug er eine reizend ge arbeitete kleine Bonbonniere bei ſich, und wenn er den Deckel lüftete, ſo gewahrte ma im Innern die ſchönſten getrockneten Sy . nen. Lalande machte ſich ein beſonderes Nr gnügen daraus, in allen Salons ſeine Bo bonniere hervorzuholen und von Zeit zu Zeit wie ein echter Feinſchmecker ei Spinne zu verzehren; nicht ſelten machte en ſich den Spaß, den Damen ſeine Leckerblſ⸗ ſen anzubieten, und amüſierte ſich königlth über die entſetzten Mienen der ſchönen Frauen. Niemand ahnte es, daß der 0 lehrte die Welt mit ſeinen Spinnen nur zun beſten hielt. Erſt nach ſeinem Tode verre ein Zuckerbäcker das Geheimnis. Die reizen, den Tierchen, die Lalandes Bonbonnien zierten, waren kunſtvoll und täuſchend n turwahr aus Schokolade nachgemacht und während er mit dem größten Behagen ſeine„Spinne“ genoß, amüſierte er ſich über die entſetzten Mienen der Geſellſchaft, die an die Echtheit derſelben glaubte. Treffende Begründung. Auf einem Spaziergang ſah einſt Kön Ludwig J. von Bayern einen noch junges, aber bereits ergrauten Bauern auf dem Felde arbeiten.„Was hat Ihn denn ſo früh zeitig grau gemacht?“ fragte ihn der Kön, Der Mann ſtrich ſich über den Kopf und entgegnete:„Die Haare“. Alle lochten mit dem König um die Wette, und dieſer ſagte, dem Bauern ein Goldſtic ſiberreichend:„Seine Antwort war geſchel⸗ ter als meine Frage.“ Wiſſen Sie das! Die kürzeſte Eiſenbahn der Welt iſt de päpſtliche Eiſenbahn, die rund 600 Meter lang iſt und kürzlich eingeweiht wurde; die Streck, die den Vatikan mit dem italieniſchen Eisen, bahnnetz verbindet, führt 273 Meter dur italieniſches und ganze 318 Meter durch päpf⸗ liches Hoheitsgebiet. 5 f i Rotes Haar iſt im allgemeinen 45 f o dick wie blondes; dafür haben die Rol haarigen auch weniger Haare auf dem Kopf * Das nördlichſte Weingebiet Europas iſt dae e Weinland, deſſen Mittelpunkt Gil, erg iſt. 5 Vom Südweſtdeutſchen Heimattag in Karlsruhe.