1 hagen ) über die an König ingen, dent früh Lönig, f und Vette, dſtüc ches t die lang rect, Eiſen⸗ dürch bäpf⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 9go mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen, Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Donnerstag, den 27. September 1984 Nr. 226 Heimkehr auf das Land Es gibt in Deutſchland eine Oaſe, in der die Induſtrie⸗ entwicklung der letzten Jahrzehnte es nicht vermocht hat, die Menſchen, die ihr dienen, aus der natürlichen Verbun⸗ denheit zu der Heim a t, zu Wald und Feld, zu Blut und Boden herauszureißen: das iſt die Gegend von Würt⸗ temberg und Baden. Induſtrie, Landwirtſchaft, Gartenbau und Wein bau ſind hier eine Verbindung eingegangen, die nicht nur die Bevölkerung kriſenfeſt gegen Mirtſchaftskataſtrophen machte, ſondern auch die ungeſunde Stadtentwicklung, wie ſie in den übrigen Induſtrierevieren Deulſchlands einſetzte, erſt gar nicht oder doch nur in ver⸗ ſchwindend kleinem Umfange aufkommen ließ. Soviel ſteht heute feſt: Die Fabrikſtädte Norddeutſchlands, Sachſens, Oberſchleſiens wurden mit ihren Häuſermeeren Zwing⸗ burgen des deutſchen Menſchen, die ihn abſchnit⸗ ten vom Boden der Heimat und ihm jede natürliche Ver⸗ bindung zum Lande nahmen. Wie die Wachstumszahlen unſerer Städte zeigen, war nur die Generation unſerer Väter und Mütter wenigſtens noch auf dem Lande geboren und aufgewachſen und erſt mit 17 bis 20 Jahren in die Stadt gezogen. Es war alſo noch ein Wiſſen um das Land und ſeine Bevölkerung bei ihnen vorhanden, das aus dem Erlebnis ſtammte und ſo feſt gewurzelt war, daß alle Unterminierarbeit der roten Internationale dieſe Wurzel nicht auszureißen vermochte. der Krieg hat das bewieſen. Wo war am 2. Auguſt 1914 und in den nachfolgenden ſchweren Kriegsjahren der Spalt zwiſchen Stadt und Land, zwiſchen Bauer und Städ⸗ ter? Nur in den Gehirnen der Volksverhetzer! Was hier noch das Erlebnis einer auf dem Lande auf⸗ gewachſenen Stadtbevölkerung zu überbrücken vermochte, mußte aber in den nächſten Generationen zum Verhängnis werden, die nur noch den Aſphalt der Großſtädte kannten und das Land nur vom Spazierengehen. Seit der Jahr⸗ hundertwende waren unſere Stadtkinder in Verhältniſſe gedrängt worden, aus denen— wie Reichsminiſter Ruſt es einmal ſagte— deutſche Männer und Frauen nur noch bei größter Willensſtärke herauswachſen können, da ſie in der Großſtadtatmoſphäre einfach nicht mehr die Gelegenheit haben, unter natürlichen Bedingungen mit dem Boden der Heimat groß zu werden. Hier mußte wiedergutgemacht werden, was vergangene Jahrzehnte geſündigt haben. Mit Schulausflügen und Ferienverſchickungen war hier nichts getan, das Kind mußte der Großſtadtatmoſphäre für längere Zeit entriſſen und in geſunden Boden verpflanzt werden. Es mußte aufs Land in eine Gemeinſchaftserziehung gebracht werden, die ihm das Erlebnis des Landes und ſeiner Menſchen als ein endgül⸗ tiges, das eigene Denken und Tun Geſtaltendes gewinnen läßt. So entſtand die Idee der Landerziehung in Landjahrheimen, in denen die Kinder nicht in die natürlichen Gegebenheiten unſeres Daſeins hineinunterrich⸗ tet werden, ſondern in denen ſie ſich in dieſe Gegebenheiten durch tätiges Schaffen ſelbſt hineinleben! Mit 22 000 Kindern hat Preußen im April 1934 das erſte Probejahr begonnen, und der Erfolg, der jetzt nach fünf Monaten ſichtbar zutage tritt, übertrifft alle Erwar⸗ tungen. Aus verkümmerten Aſphaltmenſchen, die oft ſchon vom Klaſſenhaß infiziert waren, ſind frohe, natürliche Menſchenkinder geworden, die ſich in die Heimat ein⸗ gelebt haben und nichts mehr von jenem angeblichen Ge⸗ genſatz zwiſchen Städtern und Bauern wiſſen, den die demagogiſchen Volksverführer dem Arbeiter einzublenen verſuchten. Als Beiſpiel für die Schulungsweiſe des Landjah⸗ res ſeien einige wenige genannt. So werden jeder Dienſt und jede Arbeit eingeleitet durch ein geſchloſſenes Antreten und damit durch ein innerliches und äußerliches Verſam⸗ meln der Gemeinſchaft. Der Anmarſch und Abmarſch ge⸗ ſchieht ebenfalls in geſchloſſenen Abteilungen. Auch hier⸗ durch wird ſich der einzelne bewußt, daß alles durch und für die Gemeinſchaft geſchieht. Die Mädchen bewirtſchaften ihre Heime ſelbſt und tragen reihum in Gruppen die Verantwortung für die Ver⸗ pflegung und ſparſame Wirtſchaftsführung. Die Einhaltung 1 Dienſtordnung, Sauberkeit und Pünktlichkeit in der Wirtſchaft ſind dabei ſelbſtverſtändliche Pflichten, neben deren Erfüllung die nationalpolitiſche Schulung einhergeht. lleberhaupt müſſen es die Heimleiter und Leiterinnen ver⸗ ſtehen, den Kindern bei jeder notwendigen Arbeit zugleich auch deren Bedeutung für die Gemeinſchaft bewußt zu machen. 5 Auch Geſchichte, Heimat⸗ und Volkskunde, Werkarbeit und Feiertagsgeſtaltung werden den Kindern nicht gelehrt, um ihnen Wiſſenſchaft und Kenntniſſe beizubringen, ſon⸗ dern um ihrer volks⸗ und gemeinſchaftsbil⸗ denden Kraft willen. Lehren heißt im Landiahr nicht, Über die Dinge ſprechen, ſondern zur Welt lebendige Bezie⸗ hungen herſtellen. Der Lehrer iſt hier der Führer zum Er⸗ leben von Heimat und Volk. Eine beſonders wichtige Aufgabe erwächſt der Land⸗ gahrerziehung in der Vermittlung der Vererbungs⸗ ehre und der Stärkung des Raſſenbewußtſeins. ei der Verbundenheit des Landjahrheims mit dem Dorf und ſeinen Bauern läßt ſich hier unter verſtändiger Leitung fad ven ſeloſt allmählich in die tiefere Wut un Schick⸗ nulsderbundenheit der Dorfgemeinschaft hineinführen, um Ber hier aus wieder über Verſippung, Geſchlechterfolge, berufsgliederung, Ausdrucksformen nach Sprache, Ueber⸗ ieſerung und Brauchtum den Weg zu weiſen zum organi⸗ chen Zuſammenhang mit dem Volksganzen. N 9 ga g ge 8688689 1000 Arbeitsdienſiin; am Bückeberg Waſſerleitungsbau für 300 000 Liter.— Bau von Straßen und Anmarſchwegen. Der Arbeitsdienſt iſt auch in dieſem Jahr wieder als der Hauptträger der Vorarbeiten zum Staatsakt auf dem Bückeberg am 30. September zu bezeichnen. Schon am 20. März ds. Is. wurde die Abteilung Hameln des NS⸗Ar⸗ beitsdienſtes in Stärke von 100 Mann nach Emmerthal am Fuße des Bückeberges verlegt, um die Arbeiten für die Errichtung von Arbeitsdienſtlagern in unmittelbarer Nähe des Bückeberges zu beginnen. Einquartiert wurde die Abteilung in der Zuckerfabrik Kirchohſen, von hier marſchierte der Arbeitstrupp täglich auf den Nordoſthang des Bückeberges, wo das Lager 1 errichtet werden ſollte. Trotz des zuerſt noch kalten und feuchten Wetters gingen die Arbeiten flott vonſtatten. Vor Beendigung dieſer Vorarbeiten rollte bereits Waggon auf Waggon mit den zerlegten Holzbaracken nach Emmerthal, um an Ort und Stelle zuſammengeſetzt zu werden. Für den ſchwierigen Transport mußten die Zu⸗ fahrtsſtraßen ausgebeſſert werden. Noch be⸗ vor das erſte Lager vollendet war, wurde mit dem Bau des zweiten begonnen, das im Walde auf dem Rücken des Bückeberges gelegen iſt. Im Juni konnte dann auch das Lager 2 bezogen werden und die 250 Mann ſtarke Arbeits⸗ dienſtgruppe konnte nunmehr an ihre eigentliche Aufgabe, die Vorbereitungen für das Erntedankfeſt, in größerem Maße herangehen. 8 Schwierigkeiten der Waſſerverſorgung. Eine der ſchwierigſten Aufgaben war die Verſorgung der Läger und vor allem des Feſtplatzes mit Trinkwaſ⸗ ſe r. Infolge der ſtark einfallenden Tonlette und Kalk⸗ ſteinſchichten war Waſſer erſt in größeren Tiefen zu er⸗ warten, ſo daß umfangreiche Bohrungen angeſetzt werden mußten. Nach Bohrungen auf dem Berg ſelbſt, die teil⸗ weiſe die Tiefe von 50 Meter erreichten, mußten dieſe Ver⸗ ſuche abgebrochen werden. Unterdeſſen mußte Waſſer in Waſſerwagen vom Vorwerk der Domäne Ohſen zum Lager 1 gebracht werden. Eine 1800 Meter lange Waſſerleitung vom Brunnen des Vorwerks zum Lager 1, die ebenfalls vom Arbeitsdienſt gelegt wurde, brachte dann eine fühl⸗ bare Erleichterung. Die Bohrungen wurden dann am Fuße des Berges fortgeſetzt, bis dieſe an der Bahnſtrecke Hameln—Emmerthal den gewünſchten Erfolg brachten. Hier wurde ein Brunnen gebaut, der ſtündlich 10 Kubikmeler Waſſer gibt. Von dieſem wurde ferner eine 1650 Meter lange Waſ⸗ ſerleitung mit 80 Millimeter ſtarken Rohren auf der Weſtſeite des Berges bis zum Lager 2 gelegt, wo ſie mit der vom Lager 1 Kommenden vereinigt wurde. Die An⸗ lage dieſer zweiten Leitung bot große Schwierigkeiten, da ſie 1,50 Meter tief in die ſteinige Erde eingelaſſen und jede Schaufel Erde erſt mühſam losgehackt werden mußte. Für die Sicherſtellung der Waſſerverſorgung im Hinblick auf die Maſſenkundgebung errichtete das Kulturbauamt einen 50 Kubikmeter faſſenden Betonhochbehälter direkt am Lager 2 und unmittelbar hinter dem Feſtplatz, an der höchſten Stelle im Walde einen 300 Kubikmeter faſſenden Hochbehälter, deſſen einer 150⸗Kubikmeter⸗Tank vor der Fertigſtellung iſt. Eine Verſorgung der Feſtteilnehmer mit Trinkwaſſer iſt nunmehr einwandfrei geregelt, da 300 000 Liter aus⸗ gezeichneten Trinkwaſſers zur Verfügung ſtehen. Zur Verteilung auf dem Feſtplatz dient eine, von oben in Huf⸗ eiſenform über den Feſtplatz führende Waſſerleitung mit 16 Anzapfſtellen und drei Hodranten. Straßenbau. Neben Ausbau und Inſtalthaltung der Anfahrts⸗ ſtraßen für die beiden Arbeitsdienſtlager galt als Haupt⸗ aufgabe die Herſtellung einer neuen Straße für die Tri⸗ büne auf dem Bückeberg. Die rund zwei Kilometer lange Straße iſt 11 Meter breit und hat eine 4.5 Meter breite Fahrbahn. Die Führung durch den Buchenwald machte umfangreiche Rodungen notwendig. Die Stra⸗ ßenarbeiten ſelbſt wurden wie alle Facharbeiten vergeben und in dieſem Falle von Erwerbsloſen als Notſtands⸗ arbeiten ausgeführt. Durch Rodung von rund 1000 Bu⸗ chenſtubben wurde ein Parkplatz für die Wagen der Ehrentribünengäſte geſchaffen. Die ungehinderte Ankunft der Diplomaten und Ehrengäſte vom Bahnhof Welſede aus und deren Rückkehr zum gleichen Bahnhof iſt dadurch voll⸗ kommen gewährleiſtet. Als letzte Maßnahmen ſind nun noch die Arbeiten an den Anmarſchſtraßen für die einzel⸗ nen Kolonnen der Feſtteilnehmer im Gange. Dee Können die Kinder dieſe Zuſammenhänge in lebendiger Dorfgemeinſchaft einmal ſelbſt erleben, dann werden ſie auch das Landjahr durchdrungen von der Erkenntnis ver⸗ laſſen, daß das deutſche Bauerntum der Blutquell iſt, aus dem, ſich ewig verjüngend, der Blutſtrom unſeres Volkes geſpeiſt wird. Sie werden den Weg zum Lande, von dem ihre Väter kamen, zurückfinden und auf die größeren Be⸗ uemlichkeiten der Stadt gern verzichten, um wieder ein eben führen zu können, das in ſich ewig fortpflanzenden Generationen dauernden Beſtand hat. Jeſtplatzausgeſtaltung. Der Feſtplatz iſt in Ausdehnung und Lage derſelbe wie im vorigen Jahr, er mußte aber an einigen Stellen aus⸗ planiert und, wo keine Grasnarbe vorhanden war, mit Schlacke belegt werden. Hierzu wurde ein Gleis den Berg hinaufgelegt, an deſſen oberen Ende eine Lokomobile die Loren heraufzog und herabließ. Die Ehrentribüne vom letzten Jahr wird wieder errichtet, von der man den wun⸗ dervollen Blick über das Weſertal bis nach Hameln genie⸗ ßen kann. Außerdem wurden zahlreiche Kabelgräben ge⸗ zogen und eine dreifache Reihe von Löchern für die zu er⸗ richtenden Fahnenmaſten ausgehoben. Neu gegenüber dem Vorjahr iſt ferner die Einteilung des Feſtplatzes in einzelne Felder durch Abſchrankungen, zu denen die entſprechenden Kolonnenwege die Beſucher von ihren Ankunftsſtationen oder Quartieren direkt führen werden. Desgleichen iſt für den Abmarſch der Maſſen ge⸗ ſorgt. In die Landſchaft hinein und nach Emmerthal zie⸗ hen ſich kilometerlange Kabelgräben für Poſt und Rund⸗ funk, Sanitäts⸗ und Verbandsplätze, Kommandoſtellen entſtehen, für alles mußte geſorgt werden, mußte der NS⸗ Arbeitsdienſt eingeſetzt werden, um eine ſichere und unge⸗ ſtörte Abwicklung des Staatsaktes zu gewährleiſten. II S 72 Die SA am Erntedanktag München, 27. September. Der Chef des Stabes der SA., Lutze, hat folgende An⸗ ordnung erlaſſen: Um dem Erntedankfeſt ſeinen Charakter eines Dankfeſtes zu ſichern und eine Beeinträchtigung der Erntedankfeſtgottesdienſte zu vermeiden, dürfen am Sonn⸗ tag, den 30. September 1934, während der Gottesdienſtzeit von 9.30 bis 11.30 Uhr andere Peranſtaltungen der SA. nicht ſtattfinden. Beſprechungen in Genf Nach Nufzlands Eintritt in den Völkerbund. Paris, 26. September. Lie das franzöſiſche Nachrichtenbüro zu berichten weiß, ſich die Beſprechungen, die Barthou mit Litwinow im 1 ſein von Maſſigli und dem Sowfetvertreter Roſenberg hatte, in der Hauptſache um die Fragen gedreht, die„ſich aus dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund ergeben“. In dieſem Sinne müßte der ſo⸗ genannte Oſtpakt beſondere Beachtung gefunden haben, doch erklärt man in franzöſiſchen und ſowjetruſſiſchen Krei⸗ ſen mit Nachdruck, daß ſich in dieſer Hinſicht nichts Neues entwickeln könnte, bis nicht Polens Antwort bekannt und geprüft ſei. Die polniſche Note werde ſpäteſtens am Don⸗ stag Barthou überreicht werden, die ſie zuerſt, wie ſie n Miniſterrat unterbreiten werde. ig werde dann in ihrer Geſamt⸗ worten Deutſchland und Polen B . 22 Regie „welche 15 fouen. Das öſterreichiſche Problem ſei von Barthou, ſo fährt Havas fort, nur in zwei Telefon⸗ geſprächen behandelt worden, doch würden die Beſprechun⸗ gen wieder beginnen, ſobald gewiſſe Antworten eingetroffen ſeien. Die Richtlinie beſtehe für Barthou darin, Mei⸗ nungsverſchiedenheiten auf einen Nenner zu bringen. Ueber das Grundſätzliche der ganzen Frage, die Unabhängigkeit und territoriale Integrität Oeſterreichs, ſeien ſich die intereſſierten Parteien, alſo Frankreich, Oeſter⸗ reich, Italien und England ſowieſo einig. Völkerbund und Abrüſtungsfrage Ein überraſchendes Manöver Litwinows, Genf, 27. September. Litwinow hat ein Schreiben an den Präſidenten der Völkerbundsverſammlung, Sandler, gerichtet, in dem er bit⸗ tet, die Verſammlung mit dem bisherigen Ergebnis der Abrüſtungskonferenz zu befaſſen. Die Völkerbundsverſamm⸗ lung ſoll dann den Völkerbundsrat erſuchen, ſeinerſeits zu der gegenwärtigen Lage der Abrüſtungsfrage Stellung zu nehmen. Ueber den Sinn und Zweck des fowjetruſſiſchen Vor⸗ ſtoßes ſind verſchiedene Anfichten zu hören. Die einen glauben, dies auf Gründe der ſowjetruſſiſchen Innenpolitik zurückzuführen. Andere wieder glauben, daß es ſich um einen Verſuch der Liquidierung der Abrüſtungskonferenz durch den Völkerbundsrat handelt. Verhandlungen hinter den Kuliſſen Die Meinungsverſchiedenheiten in der öſterreichiſchen Frage. Genf, 27. September. Hinter den Kuliſſen werden in der öſterreichiſchen Frage immer noch Verhandlungen ge⸗ führt. Es handelt ſich, wie man von verſchiedenen Seiten hört, hauptſächlich um die l e einer Erklärung, deren Veröffentlichung erfolgen ſoll, ſobald man ſich auf einen ge⸗ meinſamen Text einigt. Es beſtanden noch viele Meinungs⸗ verſchiedenheiten. So iſt es noch immer völlig unklar, ob es gelingt, dieſe Erklärung irgendwie in Verbindung mit dem Völkerbund zu bringen. Die überwiegende Meinung geht immer noch dahin, daß dieſer Plan am Widerſtand Italiens ſcheitern müſſe. Falls es nicht gelingen ſollte, die Anfichten von den drei der ſechs Mächte auf einen Nenner zu bringen, ſo wird ein⸗ fach an eine Wiederholung und Bekräftigung der Erklärung 1 5 1 505 Großmächte vom 17. Februar dieſes Jahres ge⸗ acht. 1 erteilt w Deutſch⸗italieniſches Abkommen Regelung des Waren- und Reiſeverkehrs. Berlin, 27. September. Zwiſchen dem Deutſchen Reich und Italien wurde ein Abkommen über die Regelung des Zahlungsverkehrs zwi⸗ ſchen Deutſchland und Italien unterzeichnet. Durch dieſes Abkommen, das am 1. Oktober 1934 in Kraft treten wird, werden alle im Warenverkehr zwiſchen Deutſchland und Italien zu leiſtenden Zahlungen einem Verrechnungsverfahren unterworfen, an das die Einführer und Ausführer in den beiden vertragſchließenden Ländern gebunden ſind. Die beiden Regierungen hoffen, daß durch den Abſchluß dieſes Abkommens die aus den Deviſenſchwie⸗ rigkeiten ſich ergebenden Hemmniſſe für den beiderſeitigen Warenverkehr nach Möglichkeit eingeſchränkt werden. Gleichzeitig wurde eine Vereinbarung über die Erleich⸗ terung des Reiſeverkehrs zwiſchen den beiden Län⸗ dern getroffen. Beitritt Rußlands zum deutſch⸗polniſchen Roggenabkommen Warſchau, 27. September. Zwiſchen Vertretern Deutſch⸗ lands, Polens und der Union der Sowjet⸗Republiken haben in Warſchau Verhandlungen über eine gemeinſame Rege⸗ lung der Ausfuhr von Roggen und Roggenmehl ſtattge⸗ funden, die zur Paraphierung eines Abkommens zwiſchen dieſen drei Ländern geführt haben. Hierdurch tritt die Union der Sowjet⸗Republiken dem deutſch⸗polniſchen Ge⸗ kreideabkommen vom 1. Auguſt 1934 hinſichtlich der Aus⸗ fuhr von Roggen und Roggenmehl bei. Das deutſch⸗pol⸗ niſche Abkommen iſt aus dieſem Anlaß entſprechend ergänzt und ausgebaut worden. Stark vermehrter Oelfruchtanbau Großer Erfolg für den deutſchen Fettylan. Das Ziel der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, die Er⸗ nährung Deutſchlands aus eigener Scholle zu ſichern, wird nach einer Erklärung des Reichsnährſtandes in erſter Linie durch den Fettplan gefördert, der die Verſorgung des deut⸗ ſchen Volkes mit heimiſchen Fetten in immer ſtärkerem Maße ſicherſtellen ſoll. Die Verringerung der Fettlücke ſei deshalb von ſo überragender Bedeutung, weil ſie die fühl⸗ barſte Lücke in der deutſchen Lebensmittelverſorgung ſei, da wir noch immer den größten Teil unſeres Fettbedarfs in Geſtalt von Oelfrüchten, Fetten und Futter⸗ mitteln aus dem Ausland beziehen müßten. Ein weſent⸗ licher Teil des Fettplanes beſtehe darin, daß durch An ba u⸗ prämien und Garantiepreiſe auf die Wirtſchaft⸗ lichkeit und damit auf die Verſtärkung des Anbaues hei⸗ miſcher Oelfrüchte hingewirkt werde. Die bisherigen Maß⸗ nahmen hätten berxeits— wie ſtatiſtiſch ermittelt ſei— eine ſprunghafte Anbauerweiterung von Oelfrüchten in Deutſchland zur Folge gehabt, und damit einen weſentlichen Erfolg aufzuweiſen. Der Anbau von Oelfrüchten in Deutſchland, der im vorigen Jahrhundert ſo bedeutend war, daß 1883 eine Fläche von 133 500 Hektar mit Oelfrüchten bebaut worden iſt, war im Laufe der Vernachläſſigung landwirtſchaftlicher Inkereſſen bis auf eine Anbaufläche von nur 5200 Heklar im Jahre 1933 zurückgegangen. Dank der Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung aber war die Anbaufläche für Oelfrüchte bereits 1934 faſt fünfmal ſo groß wie 1933, nämlich 26 708 Hektar. Die„Heſſen“ hat ausgedient Die Beſatzung des älteſten Linienſchiffes übernimmk „Admiral Scheer“. Berlin, 26. September. Das Linienſchiff„Heſſen“ iſt zur Außerdienſtſtellung von Kiel nach Wilhelmshaven in See gegangen. Damit wird auf dem älteſten Schiffe der Reichsmarine die Flagge niedergeholt. Die„Heſſen“ iſt in Kiel auf der Germania⸗ Werft in den Jahren 1902 bis 1906 erbaut worden. Der Stapellauf erfolgte am 18. September 1903, alſo vor ge⸗ nau 31 Jahren. ö Ge cines fm Sens GMHer Hauen un Handles. Sie hatten gegeſſen und getrunken. Ducas innere Er⸗ regung hatte ſich gelegt und er ärgerte ſich über ſich ſelbſt, daß er ſich vorhin ſo hatte gehen laſſen. Es war bewundernswert, wie dieſer einſiedleriſche Greis den leidenſchaftlichen Ausbruch ſeines Gaſtes von vorhin in wahrhaft nobler Weiſe ignorierte und einfach zu warten ſchien, bis Duca von ſelbſt, nun ruhiger gewor⸗ den, zu erzählen beginnen würde. Aber ein Zufall lenkte alles anders. Oder mochte auch dieſer Zufall ſeine höhere Bedeutung haben? Donato war hinausgegangen, um einen Waſſerbehäl⸗ ter an dem hinter der Klauſe aus dem Steingeröll hervor⸗ ſpringenden Quell zu füllen. Da hörte Duca einen Auf⸗ ſchrei. Er eilte hinaus. Dongto lag vor der Tür. Er hatte im Abenddunkel die Steinſtufe verfehlt und war geſtürzt. Nun konnte er ſich nicht mehr erheben und ſtöhnte vor Schmerzen. Be⸗ ſtürzt beugte ſich Duca über ihn. „Ihr ſeid verletzt, Bruder?“ „Das rechte Bein— es brennt wie Feuer.“ Duca hob den Klausner auf und trug ihn ins Haus hinein, bettete ihn auf das Lager. Der Alte blickte ihn nur ſtumm und dankbar an. Dann machte ſich Duca daran, das Bein zu unterſuchen. Der Fußknöchel war ſtark ge⸗ ſchwollen. Donato biß die Zähne zuſammen. „Gott ſei Dank ſcheint es kein Bruch zu ſein, Bruder. Eine Sehnenzerrung, immerhin in Eurem Alter ſchmerz⸗ haft und langwierig genug.“ „Ihr ſeid ja wie ein Heilkundiger.“ „Habe genug Leuten ihre Wunden verbunden und be⸗ handelt. Man kennt ſich aus. Liegt ganz ſtill, ich will Euch einen heilkräftigen Amſchlag machen. In ein, zwei Wochen werdet Ihr wieder laufen können. Wo habt Ihr Eure Kräuterapotheke?“ Donato wies nach einem kleinen Holzſchrank in der Ecke. 5 Nach der Indienſtſtellung im Frühjahr 1906 wurde die „Heſſen“ dem damaligen zweiten Geſchwader zugeteilt, in deſſen Verbande ſie an der Skagerrak⸗Schlacht Anteil nahm. Im weiteren Verlaufe des Krieges wurden die Schiffe des zweiten Geſchwaders wegen ihres hohen Alters und des nicht mehr genügenden Gefechtswertes nach und nach außer Dienſt geſtellt bzw. außerhalb des Verbandes der Hochſee⸗ flotte verwendet. Die Folgen des Verſailler J Vertrages zwangen die Reichsmarine, die veraltete„Heſſen“ im Jahre 1925 wieder in Dienſt zu ſtellen, bis nunmehr nach 29jäh⸗ riger Dienſtzeit die endgültige Außerdienſtſtellung erfolgt. Die„Heſſen“⸗Beſatzung wird demnächſt das Panzerſchiff „Admiral Scheer“ in Dienſt ſtellen. Politiſches Allerlei Arteil im Prozeß wegen Beleidigung des Bundesrates Schultheß. Das Bundesſtrafgericht fällte das Urteil 5 5 die beiden Mitglieder der Nationalen Front, die dem Vorſteher des Volkswirtſchaftsdepartements, Bundesrat Schultheß, öffent⸗ lich Bereicherung im Amte vorgeworfen haben. Ein Ange⸗ klagter wurde der Beleidigung durch das Mittel der Preſſe für ſchuldig erklärt und zu einer Woche Gefängnis und 500 Franken Buße, evt. 50 Tage Gefängnis, verurteilt. Das Ur⸗ teil iſt auf Koſten des Angeklagten zu veröffentlichen. Der zweite Angeklagte wurde freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens wurden zu drei Vierteln dem Verurteilten und zu einem Viertel der Gerichtskaſſe auferlegt. Vier Jahre Zuchthaus für einen RJ B.-Funktionär. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Sprengſtoffver⸗ brechens und Schuß⸗Waffenvergehens verurteilte der Volks⸗ gerichtshof den 41jährigen bereits 15 mal vorbeſtraften RF B.⸗Führer Hermann Eul aus Oberhauſen⸗Sterkrade zu vier Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Eut, der angeblich wegen Meinungsverſchiedenheiten mit der führenden Richtung über den politiſchen Kurs aus der KPD ausgeſchloſſen worden war, hatte krotzdem im September 1932 auf beſondere Anordnung der Parteileitung die Füh⸗ rung des Roten Wehrſports, einer getarnten Fortſetzung des verbotenen Rot⸗Frontkämpfer⸗Bundes, in Sterkrade übernommen. Im Verlaufe der bekannten Bewaffnungs⸗ aktion hatte er ſich dann aus einem Bergwerk etwa 18 Sprengkapſeln verſchafft. Weiter wurden zahlreiche Schrif⸗ ten und Flugblätter hochverräteriſchen Inhalts und eine Piſtole beſchlagnahmt. 7 Kampfanſage der franzöſiſchen Beamtenſchaft. Paris, 26. September. Die Ausführungen des franzö⸗ 1 Miniſterpräſidenten über die Staatsreform und ins⸗ beſondere die angekündigten neuen Vorſchriften für Be⸗ amte, ſtoßen bei den verſchiedenen Beamtengewerkſchaften auf heftigen Widerſtand. Die Verbände fühlen ſich in ihren bisherigen Freiheiten bedroht und haben zum Teil ſofort in ſcharfen Proteſtentſchließungen erklärt, daß ſie ſich mit allen. Mitteln gegen die Reformpläne Doumergues zur Weg ſetzen würden. Der autonome Beamtenverband hat eine Erklärung ab⸗ gegeben, in der es heißt, er werde ſich mit allen Mitteln gegen die äußerſt ernſte Drohung eines Beamkenſtatutes wenden und er ſei überzeugt, daß diesmal die Hinderniſſe, die bisher der gemeinſamen Front aller Beamten im Wege geſtanden hätten, ſchnell beſeikigt werden würden. Das iſt die erſte Kampfanſage einer Beamtengruppe an den Miniſterpräſidenten. Außer der Erklärung des autono⸗ men Beamtenverbandes liegen ſolche Entſchließungen vor vom Nationalverband der Beamtengewerkſchaften und Poſt⸗ angeſtellten und vom Allgemeinen Arbeiterverband(CGT.). Politiſcher Zuſammenſtoß Zwei Tote, mehrere Schwerverletzte. Paris, 25. September. Zettelankleber, die Aufrufe ver⸗ ſchiedener politiſcher Parteien an den Anſchlagſäulen und Mauern in einem Vorort von Marſeille anbrachten, wur⸗ den miteinander handgemein. Die Streiterei artete in einen regelrechten Straßenkampf aus, dem durch die Polizei ein Ende gemacht werden mußte. Zwei Perſonen wurden bei dem Kampf getötet, mehrere verletzt. „Ich habe mancherlei da.“ „Mein Mittel iſt das richtige. Paſſende da. gut tut.“ Er hantierte im Schrank, füllte eine Schale voll Waſſer und machte kunſtgerecht einen kühlenden, mit einigen Heil⸗ 1 aufgelegten Verband. Der Klausner hielt ganz ſtill. „So, Bruder, das wird fürs erſte genügen. Wenn es erlaubt iſt, komme ich morgen wieder und bringe Euch eine vortreffliche Salbe mit, die meinen Leuten oft gute Dienſte getan hat. Sie heilt ſchneller als alle Kräuter der Welt.“ Donato fühlte die Linderung. Die Ruhe und die ſchnelle Hilfe dämpfte den erſten brennenden Schmerz ſchon etwas. „Eure Leute?“ fragte er, und Duca merkte, daß er ſich verſchwatzt hatte. „Nun ja.“ „Wer ſeid Ihr, junger Freund? Ich habe Euch ſehr zu danken. Mein Segen ſoll auf Euch ruhen, er wird Euch vielleicht einſt von Nutzen ſein in Stunden großer Not. Der Bruder Donato iſt bekannter in der Welt, als Ihr vielleicht vermeint.“ Duca blickte in das alte, gütige Geſicht. Eine mächtige Hinneigung zu dieſem Alten ergriff ihn plötzlich, der er ſich nicht erwehren konnte. Mit einem Male beugte er das Knie und ſagte: „So ſegnet mich denn, Bruder, wenn Ihr es könnt. Ich bin Angelo Duca!“ Einen Augenblick lang war es ſehr ſtill, paare ruhten feſt ineinander. Dann hob Donato langſam die Hände, „Angelo Duca, nun kenne ich Euch ganz. Ich habe viel von Euch gehört und habe Euch nie verachtet. Was Ihr getan und geſündigt, das werdet Ihr einmal ſelbſt vor Gott dem Allmächtigen zu verantworten haben, und ich glaube, daß es ſchlimmere Sünder als Euch gegeben hat, die ſeine Gnade fanden. Es muß jeder auf ſeine Art durch das Labyrinth dieſes irdiſchen Lebens wandeln. Und es iſt gut, wenn es nicht jeder auf die gleiche Art tut. Angelo Duca, ich ſegne Euch und 155 von ganzem Herzen, daß Vielleicht habt Ihr das Sonſt bringe ich Euch morgen, was Euch Zwei Augen⸗ wir uns dereinſt jenſeits dieſer Erde dort wiederfinden werden, wo ſich alle Seelen begegnen, die Gutes auf Er⸗ den taten.“ Duca beugte den Kopf tiefer. Donatos Hände berühr⸗ ten ſein Haar, Seine Stimme wurde leiſer. „Gottes Segen über Euch, Angelo Duca, und wenn es auch nur für Eure heutige Hilfe wäre!“ Proteſt der Nanking⸗Regierung Nanking, 27. September. Die Nanking⸗Regierun wird, wie verlautet, vorausſichtlich im Falle eines end 15 tigen Verkaufsvertrages über die chineſiſche Ostbahn 5 neut ihre Rechte an der Bahn geltend machen. Sie beabſch lea wegen Verletzung dieſer Rechte Verwahrung e egen. 5 Bern. Der Schweizer Nationalrat ſtimmte der vom Ständerat bereits genehmigten Verlängerung der erſten Dienſtzeit(Rekrutenſchule) bei den Hauptwaffen(Infan⸗ terie, Kavallerie, Artillerie) um etwa drei Wochen u Das größte Schiff der Wel Der Stapellauf des Kieſendampfers„534“.—„Oueen Mary“ getauft. London, 26. September. Mit größter Spannung ſah man in ganz England dem Stapellauf des neuen Rieſendampfers entgegen, der bisher nur als Dampfer Nr.„534“ bekannt war. Die ungeheuren Ausmaße und die Lage der Werft machten ganz beſonder techniſche Vorbereitungen notwendig, um das Schiff glat ins Waſſer zu bringen. Bereits viele Stunden vor dem Stapellauf hatten ſic trotz des grauen regneriſchen Wetters etwa 250 000 Per ſonen aus allen Teilen Englands an der Clyde angeſam melt, um der Taufe des größten Schiffes der Welt beizu, wohnen, deſſen Bau, abgeſehen von 4000 Arbeitern dez Clyde, die unmittelbar daran beteiligt waren, einer Vierkelmillion Menſchen auf den briliſchen Inſeln Erwerb verſchafft hat. Nicht wengier als 2000 Poliziſten mußten hinzugezogen werden, um den Verkehr zu regeln und 3000 Sanitätsbe amte waren tätig. Innerhalb der Werft war eine beſon dere Unfallſtelle eingerichtet. Alles überragend erhob ſit „534“ aus dem Gewühl von Anlagen und Menſchen ſeinem Kleid von grauem Silber und ſeinem purpurfarhe⸗ nen Kiel. Von ſeinen Maſten wehte der„Union Jack“ und die Fahnen der Cunard White Star⸗Geſellſchaft ſowie der Werft John Brown. Zahlreiche Handelsſchiffe aus allen Teilen der Welt hatten ihr beſtes Kleid angezogen, um ihr⸗ freudige Teilnahme an der Taufe des britiſchen Schiffe und der Anweſenheit des engliſchen Königspaares zu be zeugen. Der König und die Königin trafen in Begleitung dez Prinzen von Wales auf dem Werftgelände ein und wur⸗ den von der Menſchenmenge begeiſtert begrüßt. Der König der die Uniform eines Admirals der Flotte trug, beſichtigt vor dem Feſtakt eine Ehrenwache, die in den Werftanlagen aufgeſtellt war. Auch der Prinz von Wales trug Flotten; uniform. Zur Jörderung des Friedens. Vor dem eigentlichen Taufakt hielt der König von Eng⸗ land eine kurze Anſprache, in der er darauf hinwies, daß ſich die engliſche Regierung in der Hoffnung auf eine bal⸗ dige Beſſerung des Welthandels dazu entſchloſſen habe, den Rieſendampfer, deſſen Bau lange Zeit unterbrochen war, zu Ende zu bauen. Er erwarte, daß der neue Dampfer zur Vertiefung der Beziehungen zwiſchen Großbritannien und den ſtammverwandten Vereinigten Staaten und darüber hinaus zur Förderung des Friedens beitragen werde Der Taufakt Bei der Taufe durch die Königin von England erhielt das Schiff den bis zum letzten Augenblick geheim gehaltenen Namen„Queen Mary“. Nach der Taufe leitete die Königin durch einen Druck auf drei elekkriſche Kontakte den Skapel⸗ lauf des Rieſenſchiffes ein, der unter dem Jubel der Menge glatt vonſtatten ging. Die Hoffnungen von Millionen von Engländern ſind auf das Schiff geſetzt. Wird es, ſo fragt man ſich, ſich alz ſchnellſter Dampfer erweiſen und das der„Mauretania entriſſene Blaue Band des Atlantiſchen Ozeans wieder⸗ gewinnen, das der deutſche Dampfer„Bremen“ ſich geholt hat? ſic Ein mattes Lächeln huſchte über ſein gefurchtes Ge⸗ icht. Sein Kopf fiel in die Kiſſen zurück. „Ich bin ſehr müde geworden.“ Als Duca ſich erhob, ſah er, daß Donato eingeſchlafen war. Da lächelte auch er. Gewiß hatten ihn die erſten Schmerzen im Fuß und der Schrecken ſo ermattet, daß Kör⸗ per und Geiſt der Ermüdung nicht länger hatten wider⸗ ſtehen können. Lächelnd nickte er dem Schlafenden zu. 5 Er trat ins Freie. Stieß einen leiſen Pfiff aus. Aus dem Dunkel trabte ſein Pferd heran. „Es geht heim, alter, getreuer Freund. Aber morgen reiten wir wieder her.“ 1 Mit einem Satz war er im Sattel. Und zurück ging es im Galopp durch den ſchlafenden Wald dem Lager zu. Am nächſten Tage geſchah das Unerwartete, im Tief⸗ ſten vielleicht doch heiß Erſehnte. Duca ſollte es nie ver⸗ geſſen. And die geheimnisvolle Zigeunerin behielt recht. Es war wie ein Wunder. Schon früh war Duca wieder fortgeritten, um nat dem Eremiten zu ſehen und ihm die heilenden Salben zu bringen. 5 Einige Stunden war er ſchon unterwegs, längſt hatte er jene Stelle paſſiert, an der ihm geſtern die Zigeunerin in den Weg getreten war. Eben bog er in einen ſchma⸗ len Pfad ein, der ihn dann direkt zur Klauſe führen mußte, als er mit einem Zügelruck das Pferd zurücktiß Mit einem Schlage ſchien ſein Herz auszuſetzen. Ein Rau ſchen und Brauſen war in ſeinen Ohren, das ungeſtüm das Rauſchen des Waldes übertönte, der lautlos vor ſei⸗ nem Blick zu verſinken ſchien. Mit einem Schlage war die ganze Welt leer, unend⸗ lich leer und göttlich einſam, nur er ſtand mitten darin und der eine, der einzige Menſch, nach dem ſein Herz ſen Jahr und Tag inbrünſtig verlangte, und der nun leibhaf⸗ tig und lebendig und ſtill vor ihm ſtand. 5 Ein Mädchen, jung, blaß, ganz eingehüllt in die Früh⸗ lingsſchönheit ihrer Jugend. Still und ergeben. 5 Schreck hatte einen roſigen Schimmer über ihr Geſicht g ae und groß aufgeſchlagen hingen ihre Augen an dem eiter. N Keinen Schritt tat ſie mehr vorwärts. bit Blick hing an Blick. And dieſer Blick ſagte: Da 192 du, Geliebter! Da biſt du, Liebſte! So ſpinnt das Le 125 unentrinnbaren Fäden. Man kann ihnen nicht e gehen. Alus dembladioclien Laude Badiſcher Sonderzug zum Bückeberg. Am Samstag, den 29. September 1934, verläßt ein Sonderzug die badiſche Heimat. 1000 badiſche Volksgenoſſen werden von der NS.„Kraft durch Freude“ im Auftrag der Landesſtelle für Volksaufklärung und Propaganda zum roßen Staatsakt auf dem Bückeberg bei Hameln entſandt. Der Fahrpreis beträgt einſchl. Verpflegung in Hameln 11 Mark. An der Fahrt beteiligen ſich Trachtengruppen aus ver⸗ ſchiedenen badiſchen Gegenden. Zu der Fahrt können noch Teilnehmer angenommen werden, wenn die Anmeldung bis ſpäteſtens Donnerstag 17 Uhr bei den Dienſtſtellen der NSG.„Kraft durch Freude“ eingegangen iſt. Keiner ver⸗ ſaumt das gewaltige Erlebnis auf dem Bückeberg! IJ Heidelberg.(Ausreißer aufgegriffen.) Zwei Mädchen, die als Fürſorgezöglinge in einer auswärtigen An⸗ ſtalt untergebracht und von dort entwichen waren, wurden feſtgenommen. Ui Heidelberg.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Am Neckar nahe bei der alten Brücke wurde ein in den Ser Jahren ſtehender Mann namens Rauch von einem Liefer⸗ kraftwagen angefahren. Der Verunglückte iſt noch im Laufe des Abends in der Klinik geſtorben. Es iſt dies bereits der ſechſte tödlich verlaufene Verkehrsunfall innerhalb weniger Wochen in Heidelberg. Hockenheim.(Keine Lernmittelfreiheit mehr.) Auf Beſchluß des Gemeinderats wurde mit ſofor⸗ liger Wirkung die allgemeine Lernmittelfreiheit für Bolks⸗ und Fortbildungsſchüler aufgehoben. Nur Ki kindern aus be⸗ dürftigen Familien werden die Lernmittel weiterhin unent⸗ geltlich geſtellt. () Raſtatt.(Molkerei⸗Kontrollanſtalt nach Raſtatt verlegt.) Die von dem Milchverſorgungsver⸗ band Mittelbaden(Sitz Karlsruhe) unterhaltene Badiſche Molkerei⸗Lehr⸗ und Kontrollanſtalt, die bisher in der Land⸗ wirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt Auguſtenberg bei Durlach un⸗ tergebracht⸗war, wird nach Raſtatt verlegt. Die Badiſche Mol⸗ kerei⸗Lehr⸗ und Kontrollanſtalt wird in dem zweiten Stock⸗ werk des Gebäudes der Milcktzentrale in der Kaſernenſtraße ihre Dienſträume haben. Mit der Anſtalt werden 11 Beamte und Angeſtellte nach Raſtatt überſiedeln. O Lörrach.(Große Diebesbeute.) Aus einem Auto wurde ein Handkoffer mit folgendem Inhalt entwendet: 9001000 Mark in bar in 20er und Ser Noten, ein drei Zentimeter breites, goldenes Armband, ein Anhängekollier, getragene Herren⸗ und Damenhemden, ſeidene Damenröcke und Damenſtrümpfe. () Konſtanz.—(ͥWegen Totſchlags zu 10 Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt.) In der Nacht vom 25. zum 28. Januar wurde der Arbeiter Kramer, der mit einem Arbeitskameraden ſich auf dem Heimweg befand, von diefem in der Nähe von Meßkirch durch Meſſerſtiche tödlich verletzt. Als Täter kam der 22jährige Matthias Steiner in Frage, der zunächſt die Tat leugnete aber ſchließlich auf Grund von Blutſpuren uſw. überführt werden konnte. Steiner gab dann die Tat zu und ſah nun ſeiner Aburteilung vor dem uſtanzer Schwurgericht entgegen. Wegen Totſchlags wurde Steiner der übrigens ſchon mehrere Jahre in einer Erziehungs⸗ anſtalt untergebracht war, zu einer Zuchthausſtrafe non ne Jahren, ſowie zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt Der Austauſch von Arbeitskräften Wichtig für Führer von Betrieben und Verwaltungen! Das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland, Stuttgart, teilt mit: Auf Grund der Anordnung des Herrn Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung vom 28. Auguſt 1934 über die Verteilung von Ar⸗ beitskräften ſind den Führern von Betrieben und Verwal⸗ tungen, für die ein Vertrauensrat zu bilden iſt(Betriebe mit in der Regel mindeſtens 20 Beſchäftigten) von den Ar⸗ beitsämtern in dieſen Tagen blaue Meldevordruche 2 zur Verfügung geſtellt worden. Dieſe Vordrucke, die nach Ausfüllung in doppelter Fertigung bis zum 1. Oktober ds. Is. an die Arbeitsämter zurückgegeben werden müſſen, ſind in vielen Fällen unzulänglich ausgefüllt worden. Die Führer der Betriebe und Verwaltungen werden daher gebeten, für ſorgfältige Ausfüllung der Vordrucke Sorge zu tragen.— Auf der Vorderſeite iſt noben dem Namen des Betriebes oder der Betriebsabteilung bezw. Verwaltung die Art des Betriebs möglichſt genau anzugeben. Allgemeine Angaben wie z. B.„Maſchinenfabrik“ genügen nicht, vielmehr ſind genauere Bezeichnungen wie Nähmaſchinenfabrik, Fahrzeug⸗ bau und dergl. zu wählen. 5 5 5 In der„Erklärung“ auf der Rückſeite ſind nicht nur die Zahlen der zum Austauſch vorgeſehenen jugendlichen Arbeits⸗ kräfte anzugeben, ſondern auch der Zeitraum, in welchem der Austauſch erfolgen ſoll.— Ferner ſind auch Datum, Firmenſtempel und Anterſchrift nicht zu vergeſſen. 8 — ! Aus den Nachbarländern ** Limburg.(Bei der Rettung eines Scha⸗ fes in de r Lahn ertrunken.) In der Nähe der Staffeler Brücke an der Lahn ließ der 29 jährige Schäfer Glorian aus Limburg ſeine Schafe weiden. Als eines der Tiere in das Waſſer fiel, ſprang Glorian ihm nach, um es zu retten. Er erreichte das treibende Schaf zwar, konnte es aber nicht mehr an das Ufer zurückbringen. Etpa fünf Meter vom Ufer entfernt verſank er plötzlich und ging un⸗ ter. Vermutlich iſt er einem Herzſchlag erlegen. Die Leiche konnte einige Zeit ſpäter geborgen werden. Kaſſel.(Tödlicher Verkehrsunfall.) An der Kreuzung Frankfurterſtraße und Roonſtraße kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem in Richtung Nieder⸗ zwehren fahrenden Perſonenkraftwagen und einem Motor⸗ radfahrer, der von der Frankfurterſtraße in die Roon⸗ ſtraße einbiegen wollte. Der Kraftfahrer wude durch die Wucht des Anpralls zu Boden geſchleudert und erlitt ei⸗ nen Schädelbruch ſowie Arm⸗ und Beinverletzungen. Kurz nach ſeiner Einlieferung in das„Rote Kreuz“ iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. Es handelt ſich um den 58 jährigen Alhert Weitſtadt aus Großenritte. Lauſchied.(Tödlich verunglückt.) Der bei dem Landwirt Guſtav Zink in Dienſt ſtehende Fuhrknecht Hans Schmidt fuhr mit ſeinem Wagen, als die Pferde plötz⸗ lich ſcheuten, gegen einen Telegrafenmaſt und dann in ei⸗ nen Graben. Die Pferde riſſen ſich los und raſten weiter. Durch den heftigen Anprall wurde Schmidt vom Wagen gegen die Telegrafenſtange geſchleudert und dabei inner⸗ lich und äußerlich ſo ſchwer verletzt, daß er noch am glei⸗ chen Tage ſtarb. Perſonenauto raſt gegen Otraßendamm 3 Perſonen ködlich verletzt. Köln, 27. September. Auf der Provinziallandſtraße Mechernich Dormagen ereignete ſich in der Nacht kurz vor Domagen ein folgen⸗ ſchweres Verkehrsunglück. Ein mit? Perſonen beſetzter Kraftwagen, deſſen Führer wahrſcheinlich, durch einen enkgegenkommenden Kraftwagen geblendet, die Ueberſicht über die Fahrbahn verloren hakte, raſte in voller Fahrt gegen einen Straßenbaum. Zwei der Inſaſſen, der Bezirksſtellenleiter der NS B. Dormagen, Emil Lauterborn, und der Kreiskaſſenwart der NS B., Theodor Mierbach⸗Reuß, wurden auf der Stelle getötet, während ein dritter Mitfahrer, der Geſchäftsführer der PO. Dorma⸗ gen, Werner Berg, kurz nach der Einlieferung in das Kran⸗ kenhaus Dormagen an den Folgen der bei dem Anfall er⸗ liktenen ſchweren Verletzungen ſtarb. Der Wagenführer blieb wie durch ein Wunder unver⸗ letzt, während die übrigen 3 Inſaſſen mit leichteren Ver⸗ letzungen dem Krankenhaus Dormagen zugeführt wurden. Kinderlähmung in Schleswig⸗Holſtein 31 Krankheitsfälle.— 3 Todesopfer. Schleswig, 26. September. Im erſten Drittel des Monats September ſind drei Fälle, im zweiten Drittel 13 Fälle und im letzten Drittel 15 Fälle von ſpinaler Kinder⸗ lähmung zu verzeichnen geweſen. Insgeſamt werden alſo 31 Krankheitsfälle gezählt. Drei Perſonen ſind der Krankheit erlegen, eine 45jährige Frau aus Sylt, ein 25jähriger Mann im Kreſei Süd⸗Tondern und ein 62jähriger Mann im Kreiſe Segeberg. In der Stadt Schleswig wurde eine 23jährige Haus⸗ angeſtellte von der Krankheit befallen. In dem Orte Lob⸗ acker bei Tolk erkrankte das vierjährige Kind eines Bauern. Beide wurden dem Schleswiger Krankenhaus zugeführt. Man rechnet damit, daß die erhebliche Abkühlung und be⸗ ſonders der Regen eine Verſchleppung der Keime der Kin⸗ derlähmung erſchweren werden. u Lebendig verbrannk. Auf gräßliche Weiſe kam in Küps(Oberpfalz) Frau Sophie Prediger ums Leben. Sie verbrannte bei lebendigem Leibe. Die Frau hatte be⸗ reits ſeit mehreren Tagen Spuren von Geiſteskrankheit ge⸗ zeigt. Plötzlich ſah man ſie einer lebendigen Feuerſäule gleich, ſchreiend in ihrem Hof herumrennen. Trotzdem ſich ſofort hilfsbereite Nachbarn um die Frau annahmen, gelang es nicht mehr, ſie zu retten. Sie ſtarb kurze Zeit nachher. a Selbſtmord eines ungekreuen Kaſſierers. Der Dieb⸗ ſtahl bei der Sparkaſſe in Roßlau(Anhalt) iſt aufgeklärt worden. Es wurde feſtgeſtellt, daß nur der Kaſſierer der Sparkaſſe Zugang zu dem Geldſchrank im Treſor haben konnte, aus dem rund 18 000 RM geſtohlen worden waren. Als der Kaſſierer keinen Ausweg aus dem Netz des Indi⸗ zienbeweiſes mehr ſah, tötete er ſich in ſeiner Wohnung durch zwei Schüſſe in die Bruſt. i Finbzeigeümmer gefunden. An der Meeresküſte, 5 Kilometer von Holyhead, wurde die Tragfläche eines Flug⸗ zeuges den. Das Luftfahrtminiſterium bemüht ſich, j der Maſchine aufgrund der auf der Tragfläche die Her n Ziffern und Ruchſtaben zu erkennen. „Das Muſikantiendorf“ Uraufführung im Mannheimer Nationaltheater. Die zweite Pfälzer Dorfkomödie von Heinz Lorenz, Lambrecht, erlebte im Mannheimer Nationaltheater ihre Uraufführung. War es bei der erſten,„Das Huhn auf der Grenze“, ein Stoff mit politiſchem Einſchlag, o führte„Das Mufikantendorf“ nach Mackenbach, jener bekannten pfäl⸗ zien Gemeinde, die ſeit Generationen ihre Muſiker in die Welt ſchickt.„Schnorrante“ nannte man ſie, ſie durchwander⸗ ten blaſend alle möglichen Gegenden Europas, ja ſogar in Amerika konnte man ſie antreffen. 5 1 In jenem muſikfrohen Dorfe im Weſtrich ſpielt das Stück. Andres Krüger, Trompetenwirt in Mackenbach, iſt in Schul⸗ den geraten und muß Wirtſchaft und Anweſen verkaufen. Sein Sohn Heiner war vor 14 Jahren als Schnorrant nach Anerika gezogen, dort„entdeckt“ worden und nun ein welt⸗ berühmter muſikaliſcher Erzentrik⸗Clown. Aber ſeine Heimat ſcheint er vergeſſen zu haben, nie ließ er von ſich hören. Der Vater iſt verbittert über ihn, der draußen ſeine Kameraden im Stich gelaſſen hatte und ſeiner Heimat abtrünnig geworden war. Der alte Oberlehrer lieſt, daß Heiner in Frankfurt auf⸗ tritt und unterrichtet ihn telegraphiſch von dem e Zuſammenbruch des Vaters. Bereits iſt der Kauſpertrag mi dem Sohne des Hypothekengläubigers unterzeichnet. Da trifft Heiner ein. Der Vater aber weiſt ihm die Tür, nur mit Mühe kann Heiners Pate dieſen an der Abreiſe ver⸗ hindern. Er bleibt, und raſch ſchlägt ihn die Heimat wieder in ihren Bann. Bei einem Feſt, das der neue Trompetenwirt am Abend des Kaufes gibt, gibt Heiner eine Probe ſeiner Kunſt, be⸗ geiſtert jubeln ihm die Landsleute zu, nur der Vater bleibt verſtockt abſeits. Bald darauf kommt es wegen eines Mäd⸗ chens, der reizenden Martha, zu einer großen Rauferet. Der Vater Krüger wird vom neuen Wirt ſchwer bedrängt, da ſpringt der Sohn hinzu. Die vom Vater dem Gegner zu⸗ gedachte Ohrfeige— ein Mordexemplar— landet verſehent⸗ lich auf der Backe des helfenden Sohnes. Sie leitet die Ver⸗ ſöhnung ein. In der gleichen Nacht geht Heiner mit der Martha im„Muſikantewäldl“ ſpazieren, und hier wendet ſich Heiners Schickſal endgültig. Er kauft am nächſten Tag das Gaſthaus„Zur Trompete“ wieder zurück, Martha hatte inzwiſchen in liſtiger Weiſe übrigens den Kaufvertrag aus der Taſche des neuen Beſitzers geſtohlen, beim Vater iſt der e gebrochen, wie er ſeinen Buben wieder in der bäuerlichen Dorfkleidung ſieht und ihn in der Mundart der Heimat reden hört. Er geſteht, daß die Ohrfeige in ihm etwas zum Platzen gebracht hätte, und ſo ſei es ſchon früher immer geweſen: Wenn er eine Wut in ſich gehabt hätte, hätte er dem Heiner jeweils eine runtergehauen, dann ſei ihm wie⸗ der leichter geworden. Vergebens verſucht der Impreſario Heiners in ſprudelnder Rede dieſen zur Weiterführung ſeines Wanderlebens zu bewegen, Heiner bleibt daheim, und damit am glücklichen Ende nichts fehle, finden ſich Heiner und Martha fürs Leben. i f Das Volksſtück— die Bezeichnung„Lu tſpiel“ ſagt doch wohl etwas zu viel— fand eine 71 dankbare Aufnahme. Die einzelnen Typen ſind großartig, ebensecht gezeichnet, be⸗ ſonders im Wirt Krüger(Hans Finohr) iſt der Pfälzer dar⸗ geſtellt, wie er leibt und lebt: Mit zornigen, harten Worten ſucht er die Weichheit ſeines Gefühls zu verbergen. Wir können hier nicht alle trefflichen ſchauſpieleriſchen Leiſtungen einzeln nennen, beſonders verdient aber Hermine Ziegler als Magd Kathrin hervorgehoben zu werden. Die Regie hat ſehr viel aus dem Stück gemacht, die Aufführung war ſauber. Der Verfaſſer durfte ſich mehrmals zeigen. 5 1 Lolcale Nuudlocliau Altweiberſommer Wieder verzehrt ſich der Herbſt in leuchtender, ſterbender Schönheit. Nun raſchelt wieder das goldgelbe Laub, das ſich müde vom Baum gelöſt hat, unter jedem unſerer Schritte. Die erſten welken Blätter ſind zu Boden gefallen. Noch aber ſteht des Herbſtes maleriſche Pracht unangetaſtet in den Kronen und Wipfeln und die Wälder grüßen bunt zu wan⸗ derfrohen Geſellen. Die Sonne vergoldet mit ihrem milden Schein des Herbſtes Lande. Es iſt Altweiberſommer— jene Zeit der ruhigen, beſonnten Tage, die wie ein Geſchenk der Natur noch beſchieden ſind, bevor der große Schlummergang da draußen in Feld und Wald beginnt. Silberne Fäden find durch ſo manche leuchtende, verklärte Stunde gewoben. Marienfäden nennt ſie der Volksmund und es mag ſein, daß dieſe Gewebe, die der Herbſtwind wie weißes Haar alternder Frauen bewegt, dem Spätſommer zu ſeinem Namen verholfen hat. Altweiberſommer! Worte erſchöpfen ſeinen Zauber, die Vielfalt ſeiner herrlichen Stimmungen nicht. Man muß ihn erleben und von den beſcheidenen Freuden dieſer Zeit ein Stücklein nach Hauſe tragen, damit man ge⸗ wappnet iſt, wenn des Herbſtes Stürme und Regenſchauer den Anfang rauherer Tage einleiten! * Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt morgen Freitag nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontroll⸗ karten ſind vorzulegen. Eine Frauenturnabteilung im Turnerbund„Jahn“. Dem Aufruf der Vereinsleitung in der letzten Woche zur Gründung einer Frauen⸗Turnabteilung ſind erfreulicher⸗ weiſe zahlreiche Intereſſentinnen gefolgt, ſodaß wunſch⸗ gemäß die Abteilung für Frauenturnen ins Leben ge⸗ rufen werden konnte. Die Uebungsſtunden werden jeweils Donnerstags abends in geſchloſſenem Kreiſe ſtattfinden und unter bewährter Leitung ſtehen. .Er wollte ſich erhängen. Vormittags verſuchte ein in Seckenheim wohnender Mann durch Erhängen in ſeiner Woh⸗ nung ſich das Leben zu nehmen. Familienangehörige konnten ihn rechtzeitig daran hindern. Der Grund zur Dat iſt noch unbekannt. „Der fliegende Motor“ Udet komt zum Volksflugtag in Mannheim. Flieger⸗Vicecommodore Ernſt Udet wird am Sonntag, den 14. Oktober, in Mannheim fliegen. Der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, die bekanntlich zuſammen mit der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa AG. und der Flieger⸗ Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen dieſen Flugtag veran⸗ ſtaltet, iſt es gelungen, dieſen ausgezeichneten Flieger zur Teilnahme zu gewinnen. Udet, den man bisher immer aus berhältnismäßig ſchwachen Sportflugzeugen Verblüffendes her⸗ ausholen ſah, kommt diesmal mit einem Hochleiſtungskunſt⸗ flugzeug. Die amerikaniſche Curtiß⸗Akrobatik⸗Maſchine, der fliegende Motor“ genannt, iſt die einzige ihrer Art in Deutſchland. Mit ihrem 750 PS. ſtarken Motor ſteigt ſie in faſt ſenkrechtem Flug in 50 Sekunden auf 1000 Meter Höhe. Die übrigen Programmpunkte reihen ſich dieſem Haupt⸗ trumpf würdig an. Für heute ſeien hier nur die Fallſchürm⸗ ſpringer genannt, die nicht nur mit automatiſcher Auslöſung, ſondern auch nach freiem Fall über einige hundert Meter hinweg mit Handauslöſung abſpeingen und dieſe„Rettungs⸗ ringe der Lüfte“ vorführen werden. „Verleihung der Ehrenkreuze koſtenfrei. Um Irrtü⸗ mern entgegenzutreten, weiſt das Reichsminiſterium des In⸗ nern i hin, daß die Verleihung des Ehrenkreuzes des Weltkrieges für den Antragſteller mit keinerlei Koſten ver⸗ bunden iſt. Sowohl die Antragsvordrucke wie die Ehren⸗ kreuze und Beſitzzeugniſſe werden unentgeltlich ausgehän⸗ digt. Auch etwaige mit der Verleihung zuſammenhängen⸗ de Verhandlungen, Urkunden und Beſcheinigungen ſind ge⸗ bühren⸗ und ſtempelfrei. — Zuſchlagskarten vor Antritt der Fahrt löſen! Seit die Zahl der Reiſenden mit Zeitkarten für Perſonenzüge, mit Urlaubskarten und Sonntags⸗ und Arbeiterrückfahrkarten im⸗ mer größer wird, hat ſich vielfach der Brauch eingeführt, die Zuſchlagskarten für Eil⸗ und Schnellzüge erſt im Zug ſelbſt zu löſen. Damit iſt eine nur für Ausnahmefälle vorgeſehene Einrichtung zu einer dauernden geworden, die die Zugs⸗ ſchaffner über Gebühr belaſtet und ſie von der Betreuung hilfsbedürftiger und reiſeunkundiger Perſonen abhält. Es iſt daher dringend zu empfehlen, daß ſich die Reifenden nicht nur ihre Fahrkarten, ſondern auch alle benötigten Zuſchlagskarten ſtets vor Antritt der Reiſe löſen. Sie erſparen ſich dadurch Aerger und Unannehmlichkeiten und tragen dazu bei, daß das Reiſen für alle angenehmer wird. — Arbeitszeitkontrolle im Fleiſchergewerbe. Innerhalb des deutſchen Handwerks waren ſchon vor längerer Zeit im Fleiſchergewerbe erfolgreiche Beſtrebungen zur Einführung des Arbeitszeitkontrollbuches im Gange. Dieſe grundſätzliche Neue⸗ rung im deutſchen Wirtſchaftsleben hat nunmehr die reichs⸗ geſetzliche Sanktion erhalten. Der Reichsarheitsminiſter hat nämlich angeordnet, daß in allen gewerblichen Fleiſcherei⸗ betrieben der Führer des Betriebes ein Verzeichnis über die Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiter zu führen hat. Die tägliche Arbeitszeit der einzelnen Arbeiter iſt ſpäteſtens am folgenden Werktag in das Verzeichnis einzutragen. Das Verzeichnis iſt im Betriebe ſo aufzubewahren, daß es den Arbeitern und den Gewerbeaufſichtsbeamten jederzeit zugängig iſt. Die Beſtimmungen treten mit dem 1. Oktober 1934 in Kraft. Die Zugehörigkeit der Kulturberufe 5 Amtlich wird mitgeteilt: In der Preſſe ſind in den letzten Lagen irreführende und unrich⸗ tige Mitteilungen über die organiſatoriſche Zugehörigkeit der Kulturberufe erſchienen. Insbeſondere wurden über die Organiſation der Künſtler, der Sänger, Muſiker, Maler und Zeichner, Bildhauer, Architekten, Schriftſteller, Schau⸗ ſpieler und Schriftleiter unzutreffende Angaben gemacht. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß für 0 P aller dieſer Berufsgruppen nach wie vor die einzige Berufsorga⸗ niſation und zwar die geſetzliche Reichskulturkammer mit ihren Einzelkammern iſt. Irgendwelche Aenderungen im Aufbau oder in der Zuſtändigkeit der Reichskulturkammer ſind nicht eingetreten; alle gegenteiligen Meldungen ſind unrichtig. 5 3 Kurzmeldungen A Die Leiche Stoſch⸗Sarraſanis auf dem Wege nach Deutſchland. Der deutſche Dampfer„Sierra Nevada“ iſt mit der Leiche des in Sao Paulo verſtorbenen deutſchen Zirkus⸗ direktors Hans Stoſch⸗-Sarraſani an Bord aus Santos nach Deutſchland ausgelaufen. Die Tochter Sarraſanis, Frau Hedwig Brandt, begleitet den Toten in die Heimat. ab Harte Landung eines deutſchen Ballons. In der Ge⸗ gend von Leningrad, bei Dno, iſt ein am Gordon⸗Bennett⸗ Wettbewerb beteiligter deutſcher Ballon niedergegangen. Die Landung ging nicht glatt vor ſich, ſo daß von den drei Inſaſſen einer ſchwerer und einer leicht verletzt wurde. Die Ballonfahrer ſind nach Leningrad gebracht worden, wo ſich das deutſche Generalkonſulat ihrer angenommen hat. Der Haupklagerführer der Himalaja⸗Expedition heim⸗ gekehrt. Der Führer des Hauptlagers der deutſchen Hima⸗ laja⸗Expedition, Reichsbahninſpektor Hans Hyronimus von Reichsbahndirektion Altona, iſt dort eingetroffen. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich auf dem Altonaer Bahnhof viele Freunde eingefunden. Direktor Koll von der Reichs⸗ bahndirektion Altona richtete herzliche Begrüßungsworte an den Heimkehrenden. Ein Segelboot im Skurm gekenkerk. Lauenburg(Pommern), 27. September. Auf der Oſtſee bei dem Dorf Wittenberg ereignete ſich ein ſchweres Booksunglück. Ein mit 5 Fiſchern beſetztes Segelboot wurde ungefähr 40 Meter vom Strande von einem heftigen Sturm überraſcht. Das Boot wurde von einer Welle, die bis an die Maſtſpitze hochſchlug, zum Ken⸗ kern gebracht. Alle 5 Inſaſſen fanden den Tod. Die Verunglückten ſind die Fiſcher Paul Mach, Franz Ziemann, Erwin Jankowski, Karl Mielke und Paul Jan⸗ kowſki. Die drei Erſten ſind in Wittenberg, die übrigen in Wierchutzin wohnhaft. Infolge der Stärke des Sturmes waren Rettungsverſuche vom Strande aus unmöglich, ob⸗ wohl das Unglück beobachtet worden war. Ein zweites Boot, das ſich zur gleichen Zeit in der Nähe der Unglücksſtelle be⸗ fand und mit 4 Perſonen beſetzt war, konnte von einem anderen Boot ins Schlepptau genommen und ſchließlich an der Küſte des Korridors auf Strand geſetzt werden. * Der Polen gewinnt Gordon⸗Bennett⸗Flug Warſchau, 26. Sept. Nach den erſten nichtamtlichen Be⸗ rechnungen des polniſchen Aero⸗Clubs, die noch kleinen Ver⸗ änderungen unterliegen werden, hat Polen die beiden erſten Plätze im Gordon⸗Bennett⸗Flug errungen. Beim dritten Platz iſt noch unſicher, ob ihn ebenfalls Polen oder Belgien erhält. Die vorläufigen Kilometerberechnungen ergaben für den pol⸗ niſchen Ballon„Koſzciuſzko“, gelandet bei Woroneſch, 1310 Kilometer, für den Ballon„Warszawa“, gelandet bei Rjaſan, 1240 Kilometer, für den Ballon„Polonia“, gelandet in Finn⸗ land, und den belgiſchen Ballon„Belgica“, gelandet in Sow⸗ jetrußland, etwa 1170 Kilometer. Von den drei deutſchen Ballons hat der in Sowjetrußland gelandete Ballon„Deutſch⸗ land“ mit etwa 960 Kilometer den 6. Platz. ab Noch zwei Todesopfer des Haldenbrandes in Ruda Das Brandunglück auf der Kohlenhalde des Klara⸗Schachts in Ruda hat zwei weitere Todesopfer gefordert, ſo daß die Zahl der Toten ſich auf 8 beläuft. In dem Befinden vor weiteren 9 Schwerverletzten iſt noch keine Aenderung ein⸗ getreten, ſo daß mit einer weiteren Erhöhung der Zahl der Toten gerechnet werden muß. Die von den Bergbau⸗ und den Gerichtsbehörden eingeleitete Unterſuchung über die Urſache des Unglücks iſt noch nicht abgeſchlofſen. ab Der Taifunſchaden bei der Schiffahrt. Wie das japa⸗ niſche Marineminiſterium mitteilt, ſind bei der Taifun⸗Ka⸗ taſtrophe in Kobe 23 Handelsſchiffe, 201 Segler und 2551 Motor- und Fiſcherboote zerſtört worden. Die Verluſte in den anderen Bezirken des Landes werden noch feſtgeſtellt. Eine Bombe auf der„Morro Caſtle“ Eine Ausſage des Wachmanns der Anglücksnachk. Neuyork, 26. Sept. Vom Unterſuchungsausſchuß für den Brand an Bord der„Morro Caſtle“ wurde Arthur Pender vernommen, der in der Unglücksnacht die Wache hatte. Pender vertrat die Anſicht, daß der Brand durch eine Bombenexploſion zum Ausbruch gekommen ſei. Er habe einen lauten, durchdringenden Exploſionsknall aus der Richtung des Schreibzimmers oder des Kajütganges ver⸗ nommen. Als er ſich dorthin begab, habe er einen jungen Mann im grauen Anzug bemerkt, den er nie zuvor geſehen habe, und der auch kein Mitglied der Beſatzung geweſen ſei. Weiter habe er geſehen, daß ein Mitglied der Beſatzung einen Schrank öffnete, aus dem Flammen ſchlugen. Schwerer Kampf mit Räubern Der Schrecken der chineſiſchen Oſtbahn vernichtef. Mukden, 26. September. Nach einer halbamtlichen Mitteilung haben mandſchuriſche und japaniſche Truppen an der öſtlichen Linie der chineſiſchen Oſtbahn die cinen ſchen Banden, die in den letzten Monaten zahlreiche Uebe fälle auf die Bahn durchführten, angegriffen und nach ſchwerem Kampf völlig vernichtet. Die Chineſen verloren 200 Mann an Toten und Verwundeten, während ſich die Verluſte der verbündeten Truppen auf drei Offiziere und 59 Mann an Toten und Verwundeten belaufen. Sowjetmilitärflugzeug in der Mandſchurei beſchlagnahm Wie Reuter aus Charbin meldet, wurde ein ruſſiſchez Militärflugzeug von mandſchuriſchen Truppen beſchlag, nahmt. Das Flugzeug war mit Maſchinengewehren be⸗ ſtückt und führte Bomben und ein Rundfunkgerät mit ſich Das Flugzeug landete bei Nacht in der Nähe der Grenz. ſtation Mandſchuria. Der Grund der Landung iſt unbe⸗ kannt. Die Beſatzung wurde verhaftet. Mannheimer Theaterſchau Spielplan vom 24. September bis 1. Oktober, Im Neuen Theater(Rofengarten): Donnerstag, 27. Sept.: Miete D 1:„Die Hoch zeit des Figaro“. Von W. A. Mozart. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Freitag, 28. Sept.: Miete F 1:„Das Muſikanten⸗ dorf“. Luſtſpiel von Heinz Lorenz. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. a Samstag, 29. Sept.: Miete „Schwarzwälder Kirſchl. Valentin. Anfang 19.30 Uhr, Sountag, 30. Sept.: Miete C Erntedanktag: Uraufführung: Schauſpiel von Hans Multerer. 22 Uhr. Montag, 1. Okt. 2. Vorſtellung für Minderbemittelte und Erwerbsloſe, ohne Kartenverkauf:„Das Muſikan⸗ tendorf.“ Luſtſpiel von Heinz Lorenz. Anfang 0 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. G 1: Araufführung: Operette von Ende etwa 22.30 Uhr. 1: Feſtvorſtellung zum „Saat und Ern kel Anfang 20 Ahr, Ende * Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Crolmutter und Ur- großmutter fu Barbara Bunter doo. geb. Schön im Alter von nahezu 82 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Jakob Reinhard. Mhm.-Seckenheim, 27. Sept. 1934. Die Beerdigung findet morgen Freitag, nachm. 3 Uhr von Ilvesheim, Alte Schulstr. 185 aus statt. Verſammlungs-Kalender. g Fußballvereinigung 98. Heute Abend Training auf dem Platze für alle Aktiven. Anſchließend wichtige Spielerverſammlung, wozu alle Verbandsſpielteilnehmer erwartet werden. Turnverein 98. Heute Abend ½6 Uhr Handballtraining im Wörtel. Evangel. Jugend. Morgen Freitag Abend 8¼ Uhr Wiederbeginn der Arbeitsgemeinſchaft. Ebang. Kirchenchor, Mhm.⸗Seckenheim. Heute Donnerstag Abend 8 Ahr beginnen wieder unſere regelmäßigen Proben. NB. Stimmbegabte Damen und Herren ſind herzlich willkommen. in FJungbauernſchaft Mhm.-Sechenheim.-. Heute Donnerstag Abend ½9 Uhr Versummlung im„Bad. Hof. Beſprechung über„Erntedankfeſt“. 0 ußbalneroinigung 98, mnhm-Semenßeim. ö Unserem Mitglied und Spieler 0 OSHAHE HHDENREEICH J 0 und seiner Braut G ENA entbieten ir zur heutigen 0 Vermdhlung die herzlichsten Glüchwünsche. Gammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ U. Verkaufsgenoſſenſchaft. Drima Mostäpfel zu verkaufen. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Die Verſicherung der Nindviehbeſtände betr. Es wird hiermit zur Kenntnis der Nindviehbeſitzer gebracht, daß die von den Ortsſchäzern im Monat Juli ds. Js. ermittelten Werte der Bindviehbeſtände in das Verſicherungsverzeichnis eingetragen ſind. Gemäß Artitel 15 des Verſicherungsgeſetzes wird das Verzeichnis während 8 Tage von Donnerstag, den 27 September 1934 ab auf dem Vathaus, hier, Zimmer Rr. 3 zur Einſicht der Beteiligten mit dem Anfügen aufgelegt, daß Beſchwerden gegen die Abſchätzung der Tiere während der Auflagefriſt und während dreier Tage nachher don den Viehbeſitzern ſchriftlich oder mündlich bei dem Anſtalksvorſtand geltend zu machen ſind. Mannheim⸗Seckenheim, den 26. September 1934. Ortsviehverſicherungsanſtalt: Der Vorſtand. Turnverein 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Freitag Abend nach der Turnſtunde Alle Turner, Voltzsturner und Spieler mögen er⸗ ſcheinen. Turner- Abend. (Liederbücher mitbringen), Die Leitung. Achtung, Landwirte! Die Siedlungsgemeinſchaft bittet nochmals, für einige Fuhren morgen Freitag von 8 Ahr ab ſich zur Verfügung zu ſtellen. Treffpunkt an der Siedlung. Achtung! Achtung!. 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juupzeg dzlang Husch jgogz zg usg es ⸗db ollog ze bunaunlich ind sjncug usbijlſsd nog uollegz ⸗udumvlng seg ga hpubgu snocpeng se i usgeljg ⸗ypnane eg uebue zg daoggab nv gun ocplpezoch uebuszg⸗ daohgas usuvulgog) uezv keg uepzggenesg usg ur ver oh Jeickleg sꝛegnavaagngs niz sous oog eig usecac asi uegelun leg gllog did nog zeuel nd uolpf gog dug vunjz ang gunzch mol gezleg sc aan jquvangea jeznucplpgz SI ogeiocß zegoaß mu spa szubnokach uscpüugpuslle usguswumumpi guvzicphznoc sn uleuje uda uoheſg uduog „ Siplaea joa uv feicpnog onen uon u ad u nogung avs ue uu zog Ja ue nue Ii uepeacdlneuv hung D und n 20 . ö 0 g ab ein rn. — er fand keine Erwiderung. Sein Blut hatte ſich noch nicht abgekühlt, es ſtürmte ihm wild in den Adern. Einige Schritte ging er mit ihr, dann ſtand er ſtill, „Wollen Sie mich morgen wieder im Garten von My⸗ thenſtein erwarten, Signora?“ Sie nickte ihm freundlich zu und reichte ihm zum Ab⸗ ſchied die Hand. Wie ſie dann den Weg hinauf nach Mythenſtein geeilt, wie ſie in ihr Zimmer gelangt war, wußte ſie nicht. Mit ihrer Kraft und Selbſtbeherrſchung war ſie am Ende. Aufſchluchzend brach ſie zuſammen. Alles, was bis dahin mühſam zurückgedrängt worden war, das brach nun ungeſtüm hervor. Wie vorhin der Föhn das Waſſer des Vierwaldſtätter Sees aufgepeitſcht und aufgewühlt hatte, ſo ging jetzt ein Sturm über ihre Seele hin, der ſie bis in ihre Grundtiefen erſchütterte. Rückhaltslos gab ſie ſich dem Ausbruch hin, aber ſie brach nicht darunter zuſammen. Es ſchien vielmehr, als wenn ſie ſich immer höher daraus erhob, als ob ihre Kräfte mit jedem erneuten Ausbruch wuchſen. And endlich ſiegte dieſe innere Macht über die Gewalt der Elemente. Die Wogen ſänftigten und glätteten ſich, die Tränen floſ⸗ ſen gelinder und verſiegten ſchließlich ganz. And wie ſi noch tränenumflort aufſchaute, da war ihr Blick klar und frei. Tief atmete ſie auf. Es war ihr, als wenn eine Laſt von ihr genommen war, und die Tränen alle unklaren Empfindungen weggeſpült hätte. Kein Zwieſpalt, kein Bangen und kein Zweifel war mehr in ihr. Sie war wie erlöſt von einem Bann, der auf ihr gelegen hatte. Und dieſe Erlöſung hatte ihr eine einzige Minute gebracht, als ſie mit Virgilio bei Sturm und Regen allein in der Warte⸗ halle geſtanden hatte. Wie Schuppen war es ihr da plötz⸗ lich von den Augen gefallen, im erſten Augenblick erſchreckt von der Erkenntnis, im nächſten gehoben, befreit. Was ſie für den ſchönen, intereſſanten und leidenſchaft⸗ lichen Mann, deſſen Geſellſchaft ſie täglich genoſſen, der ihr über die Einſamkeit und das Verlaſſenheitsgefühl hin⸗ weggeholfen, mit dem ſie ſo viele innere Anknüpfungs⸗ punkte gefunden hatte, empfand, das war eine innige lau⸗ tere Freundſchaft, geboren aus gegenſeitiger Hochſchätzung und innerem Verſtehen. Ihr künſtleriſches Schönheits⸗ gefühl hatte die Luſt, ihn zu malen, in ihr erweckt, und bei dieſem Schaffen, das ſie mit der ganzen Begeiſterung der Künſtlerin betrieb, waren ſie ſich näher getreten— das war natürlich. Sie war ſich der Gefahr, die in dem täglichen Zuſammenſein und in dem eifrigen Studium ſeines Charakters lag, nicht bewußt geworden. Erſt das Zürnen mit ihm hatte ſie in einen Zuſtand verſetzt, der ſie hätte irreleiten können, wenn ihr im entſcheidenden Mo⸗ ment nicht wie ein Blitz die Erkenntnis gekommen wäre: Was du für dieſen Mann fühlſt, das iſt viel, aber es iſt himmelweit entfernt von der Liebe, die deinem Gatten gehört. So hatte die Verſuchung ſie ſtark gefunden, nicht nur aus Pflichtgefühl, ſondern aus aus Liebe zu ihrem Gatten, die größer und ſtärker war, als ſie ſelbſt es bis⸗ her geahnt hatte. Und daraus wuchs die Sehnſucht nach ihm empor. Wenn er nur erſt wieder hier bei ihr wäre In ſeiner ruhigen, leidenſchaftsloſen Nähe, an ſeinem Her⸗ zen war ſie geborgen vor allen Stürmen. Wie hatte ſie ſich nach ſolchen Stürmen, nach Erlebniſſen hinausgeſehnt aus der kühlen proſaiſchen Atmoſphäre ihrer Ehe, wie hatte ſie die Enge des Alltagsleben bedrückt!— Nun hatte ſie einen Sturm erlebt, der ſie ganz tüchtig mitgenommen hatte. Als er vorüber war erkannte ſie erſt ſeinen Wert. Alles, was vorhin noch unfertig in ihr geweſen war, was ſie nur unbewußt und dunkel geahnt hatte, das hatte der Sturm hinweggefegt und klargelegt. Wie ein friſcher lebendiger Quell ſprudelte es jetzt über ſie hin und brachte, was am Verſanden geweſen war, zu neuem Grü⸗ nen. Das tiefe Erlebnis, das ſie hart am Abgrunde vor⸗ übergeführt hatte, war ihr zur Erkenntnis geworden, nicht nur ihrer wahren Gefühle, ſondern auch der Schat⸗ ten, die ihe Ehe in letzter Zeit verdunkelt und getrübt hat⸗ ten. War ſie nicht nahe daran geweſen, ſich ihrem Gatten innerlich zu entfremden? Hatte es nicht Streit und An⸗ ſtimmigkeiten zwiſchen ihnen gegeben, oft nur um Kleinig⸗ keiten? Dann hatte ſie ihn der Engherzigkeit, Unduldſam⸗ keit und Herrſchſucht angeklagt und ſich nie gefragt, wie weit ſie ſelbſt eine Schuld dabei träfe. Sie hatte ſich an ſeinen Härten geſtoßen, ſtatt ſie zu mildern mit liebevoller Nachſicht und Geduld, ſie hatte unter ſeinem mangelnden Verſtändnis und Zärtlicheitsbedürfnis gelitten, es für Kälte und Gleichgültigkeit angeſehen, ohne auch nur daran zu denken, daß ein reifer Mann ſich nicht ſo ohne weiteres umkrempeln ließ nach ihrem Wohlgefallen, daß ſie ihm nicht ein heißes Temperament einimpfen konnte, wenn es ſeiner Natur zuwiderlief. Sie hatte ihn der Unduldſam⸗ keit beſchuldigt und war ſelbſt unduldſam geweſen. O, wie töricht war ſie doch geweſen, ſich die Jahre ihrer jungen Ehe damit zu verkümmern! Das waren ja alles nur Nich⸗ tigkeiten, um die es ſich handelte. Groß mußte man denken und handeln, groß und klug, nur von dem einen Wegwei⸗ ſer geleitet: der Liebe. Gottlob, es war noch nicht zu ſpät — es ging noch alles nachzuholen. Ein froher Mut, eine neue Hoffnung keimte in ihr auf. Sie warf einen Blick zum Fenſter hinaus. Der Himmel war wieder klar und die Sonne ſchien. Da eilte ſie hinaus auf die noch regennaſſe, nach dem See zu liegende große Terraſſe. Da lag der See, der vor kurzem noch ſo wild geſchäumt, ſo unbändig getobt hatte, in ſeiner ſanften blauen Schön⸗ heit ſtill und friedlich vor ihr, als hätte es nie einen Auf⸗ ruhr 11 ihm gegeben und kein Sturm ſeine Tiefen auf⸗ gewühlt. Die Luft war klar und erfriſchend, die Berge zeichneten ſich ſcharf vom Horizont ab. Nur über dem Arirotſtock la⸗ gerte noch eine kleine Nebelwolke. Maria AUrſulas Gedanken ſuchten hinter dem Arirot⸗ ſtock, weit im Berner Oberland, den fernen Gatten. Nun kehrte er wohl bald heim, und dann ſollte ein neues, ſchö⸗ nes Leben beginnen. * Gleich Maria Arſula hatte auch Virgilio einen harten Kampf auszufechten gehabt, der freilich in ganz anderer Art geführt und ausgetragen wurde. Längſt hatte er erkannt, was er für die ſchöne junge Frau, in deren verführeriſcher Geſellſchaft er ſich Tag für Tag befand, fühlte. Mit ſtarker Selbſtüberwindung hatte es zurückgehalten, weil ſie es verſtand, die von ihr ſogleich anfangs gezogene Grenze aufrecht zu erhalten, nicht aus kluger Erwägung allein, ſondern aus feinem Herzenstakt, Reinheit und Anbefangenheit. Ihr dieſe Unbefangenheit zu rauben, wäre ihm wie ein Frevel erſchienen, und er ſelbſt hätte ſich damit aus einem Paradieſe vertrieben. Da glaubte er eines Tages eine Entdeckung zu machen, die ihm das Herz erbeben ließ, die ſeine Leidenſchaft zu förmlicher Glut anfachte! Maria Urſula war eiferſüchtig auf die Frauen, mit denen er verkehrte. Laut aufjubeln hätte er mögen. Sie war ihm näher gerückt. Nun glaubte er, ihrer ſicher zu ſein. Aber wie er ſchon die Hand ausſtreckte, um die köſtliche Blume zu pflücken, da erkannte er, daß ſie nicht gewachſen war für ihn. i So nahm er das Geſchenk ihrer Freundſaſaft und ſchwor ſich ſelbſt, es hoch zu halten. Aber das heiße Blut ließ ſich ſo ſchnell nicht zur Ruhe bringen. Er rannte in ſeinem kleinen Zimmer wie ein Löwe in ſeinem Käfig umher und kämpfte und rang mit ſeiner Lei⸗ denſchaft.. Da kniſterte bei einem zufälligen Griff ſeiner Hand ein Papier in ſeiner Taſche. Mechaniſch zog er es hervor und entfaltete den Bogen. 5 5 Ein Lächeln flog über ſeine Züge. Er las die Zeilen, die in franzöſiſcher Sprache geſchrieben waren, und heiße, leidenſchaftliche Liebesworte enthielten: Von Tlementine. Er hatte ſie vorgeſtern, ärgerlich über die fortgeſetzten Eiferſuchtsſzenen, die ſie ihm machte, verlaſſen. Nun bat ſie ihn voller Reue, heute wieder zu ihr nach Axenſtein zu kommen. 5 15 Nie würde Maria Urſula das getan haben, nie würde ſie ſich demütigen vor einem Manne, ſelbſt wenn ſte ihn liebte. Wie ſtand ſie doch ſo unvergleichbar hoch. Aber in dieſem Augenblick ſeiner zerriſſenen Stim⸗ mung und ſeines ſeeliſchen Unbefriedigtſeins empfand er Clementines hingebende Liebe als eine Art Genugtuung. Er wußte, daß er bei ihr die nötige Ablenkung fand. Schnell kleidete er ſich um. Das Wetter hatte ſich auf⸗ geklärt, die Sonne ſchien. .„ FHortſetzung folgt.) Eine Dichtermutter Wie wertvoll das Weſen einer Mutter für die Geſamt⸗ heit zu werden vermag zeigt uns die hohe Meinung, die Wilhelm Raabe in ſeinen zahlreichen Werken über die Frau vertritt. Er iſt ein Frauenlob geworden, wie wir kei⸗ nen zweiten unter den deutſchen Dichtern finden. Die Frau iſt ihm Hüterin von Sitte und Religion, Helferin des in die Weite wirkenden Mannes, Erzieherin der Kinder— ſie iſt die Seele, der Mittelpunkt, um den ſich das wirre Ge⸗ triebe der Außenwelt dreht und bei dem es Ruhe findet. Ihre größte und heiligſte Aufgabe aber heißt: Mutter ſein. Wo Raabe einmal dieſen ſicheren deutſchen Boden verläßt, wo er uns Frauen ſchildert, die den ihnen anvertrauten heiligſten Gütern gegenüber fündig und ſchuldig werden, die leichtfertig und ohne Gewiſſen durchs Leben tanzen, da ſind es bezeichnenderweiſe keine deutſchen Frauen und N mehr, ſondern welſche oder zum mindeſten nicht eutſche. Raabe hätte ſicherlich nicht ſeine vielen Muttergeſtalten ſo ſchön in ſeinen Büchern erſtehen laſſen, wenn 11 nicht an ihm ſelbſt die Güte und das Weſen einer ſolchen feinen, ſorgenden Frau offenbart hätten. Man kann darum Raa⸗ bes Muttergeſtalten als am beſten gelungene und echteſte bezeichnen, weil ſie nicht nur der Phantaſie ihren Urſprung verdanken. Und des Dichters Mutter muß eine der Frauen geweſen ſein, bei denen das Mütterliche das Weibliche an ſich bedeutet, eine der Frauen, die die ihr von der Schöp⸗ fung anvertrauten Gaben: Klugheit, Gemütswärme, Na⸗ türlichkeit und intuitives Erkennen in der rechten Weiſe zu brauchen und zu pflegen wußte. Sie hat ihm in„ſiebzig Jahren nie ein böſes Wort“ geſagt und prägte auf dem Sterbebett das ſchöne Wort:„Wir haben unſere Luſt an⸗ einander gehabt.“ Dieſe Frau, die Wilhelm Raabe ein⸗ mal einem Freunde gegenüber als„eines der lichtgeborenen Joviskinder“ bezeichnete, war dem Sohne unendlich viel. Und es wird danach begreiflich erſcheinen, daß ihr Bild „mit ſympathiſchen Geſichtszügen, von ſchlanker Figur und ruhigem, mildem, abgeklärtem Weſen“ dichteriſche Geſtal⸗ tung in ſeinen Werken fand. Es iſt ein Lobgeſang von Mutterliebe, Mutterweisheit, Mutterſchmerz und Mutker⸗ güte, der durch Raabes Werke hindurchklingt— es iſt ein Dank an ſeine eigene Mutter, ein Dank für ihre ſtets op⸗ ferbereite Liebe und ihr ſelbſtloſes Muttertum, das in den Worten der Chriſtine Unwirrſch(„Der Hungerpaſtor“) ſei⸗ nen erhabenen Ausdruck findet:„der Männer Herz muß bluten um das Licht, aber der Frauen Herz muß bluten um die Liebe.“ Raabes Hochachtung der Frau als Mutter gegenüber erklärt ſich durch das Erleben des Weſens und Wirkens einer eigenen Mutter, deren Sein ſich in der Sorge um ihren Sohn erfüllte, und deren Freude bedingt wurde durch ſeine Freude. Darum tragen alle ſeine wahren Mutterge⸗ ſtalten einen Teil ihres Weſens an ſich— eben das 1406 haft Mütterliche. Die Liebe iſt in den Werken Wilhelm Raabes nur ein Element im Kreis der Lebensmächte, die Mütterlichkeit aber das Element der Frau, dem ſie 16 unterzuordnen, das ſie hochzuhalten hat, und dem ſie ſich dienend beugen muß, um dadurch um ſo höher erhoben zu werden. Die Mütterlichkeit tritt bei den Frauen, wie Raabe ſie ſah, und bei der Frau überhaupt, in den mannigfal⸗ tigſten Formen in Erſcheinung. Mütterlichkeit heißt, ſich herabneigen zu allem Leidenden, zu jedem ſuchenden, rin⸗ genden, nach Hilfe rufenden Geſchöpf. Mütterlich ſein heißt, Schickſale anderer dienend und klaglos tragen, helfen heißt, ſich allem duldenden Sein verwandt fühlen— heißt, alles Wachstum auf Erden ſchützen und behüten. Für die müt⸗ terliche Frau gibt es keine abgezirkelten Kreiſe, das Feld ihres Wirkens iſt weit und ohne Grenzen. So wird ſie Kranken Pflegerin, Müden Tröſterin, dem Hauſe das alles überſtrahlende Licht. In den vielen ſelbſtloſen mütterlichen Frauen aber lebt ein Teil von jener Kraft, die das Gute in der Welt erhalten hilft, und die uns immer wieder zu⸗ rückführt zum Urgrund des Seins, zur Natur. Deshalb iſt Wilhelm Raabe wie kein anderer ein Dichter der Frauen und für die Frauen. Kinder als Erfinder Nur zu oft ſchon war das Erfinden eine reine Zufalls⸗ ſache. Deshalb braucht es auch nicht beſonders zu verwun⸗ dern, daß es ſogar Erfindungen gibt, die— Kindern zu verdanken ſind. So beiſpielsweiſe hat ein kleiner engliſcher Knabe den eigentlichen Anlaß zur Erfindung des Luft⸗ ſchlauches für Fahrräder gegeben. Der Junge beſaß ein Kinderfahrrad, an dem der Gummireifen entzwei gegan⸗ gen war. Da die Eltern ſehr arm waren und dem Kinde kein Geld für die Beſchaffung eines neuen Gummireifens geben konnte, holte der Knabe einen alten Gasſchlauch her⸗ bei und blies ihn auf, in der Hofſrung, ſich mit einem aufgblaſenem Schlauch vorläufig aus der Verlegenheit rrtten zu können. Ganz ungewollt hat damit das Kind den Anſtoß zur Erfindung des Pneumatiks gegeben. Als ein Nürnberger Glasſchleifer für ein paar Au⸗ genblicke ſeinen Arbeitsraum verlaſſen hatte, machte ſich ſein Töchterchen an der Säureflaſche zu ſchaffen. Plötzlich fiel die Flaſche um und das Mädchen, dem die herausflie⸗ ßende Säure Brandwunden an den Händen verurſacht hatte, ſchrie vor Schmerzen auf. Nachdem der herbeigeeilte Vater raſch die Hände des Kindes verbunden hatte, beſah er ſich den Schaden, der durch die Säure auf dem Arbeits⸗ tiſch angerichtet worden war. Die umherliegenden neuen Brillengläſer, die der Schleifer in recht langwieriger, ge⸗ duldreicher Arbeit angefertigt hatte, waren von der Säure buchſtäblich zerfreſſen. Der Vater dachte aber gar nicht daran, ſeinem Kinde deswegen Vorwürfe zu machen, um⸗ ſoweniger, als ihm durch den mißlichen Zwiſchenfall der Weg gezeigt wurde, wie ſich Glas auf leichte und ſchnelle Weiſe ätzen ließ. Auch die Erfindung des Fernrohres iſt rein zufällig und zwar gleichfalls durch ſpielende Kinder angeregt wor⸗ den. Die beiden Kinder eines holländiſchen Brillenſchlei⸗ fers machten ſich vor einem Spiegel allerhand Zeitver⸗ treib, wobei ſie plötzlich auch durch zwei geſchliffene Glä⸗ ſer ſchauten, die ſie in einem geringen Abſtand von ein⸗ ander hielten. Von der merkwürdigen Entdeckung, daß mit einem Male die Gegenſtände näher auf ſie zukamen, un⸗ terrichteten ſie ſogleich ihren Vater, der aufgrund dieſer eigenartigen Beobachtung dann die techniſchen Vorberei⸗ tungen zur Herſtellung eines Fernrohres in Angriff nahm. In einer an den Ufern des Liffeyfluſſes gelegenen Stärkefabrik kam einmal ein Großfeuer zum Ausbruch. Große Mengen der gebrannten Stärke vermengten ſich bei dieſer Gelegenheit mit dem Waſſer. Einige Tage nach dem Brande füllten ſich ſpielende Kinder mit dieſer klebrigen Maſſe ihre Eimerchen voll und brachten ſie nach Hauſe. Der Vater der Kinder der ſich die eigentümliche, ſtark⸗ klebende Maſſe beſah, kam bald darauf, daß dieſes Zeug nicht etwa ein wertloſer Miſchmaſch, ſondern ein ideales Material zur Herſtellung von Gummi war. Seit wann gibt es Seife? Aeber den früheſten Anfängen der Seife liegt ein völ⸗ liges Dunkel. Bisher weiß man, daß den Griechen der Gebrauch von Seife noch etwas ganz Unbekanntes geweſen iſt. Ja, ſogar noch erheblich ſpäter benutzte man zum Rei⸗ nigen alles Mögliche, nur nichts, was unſerer heutigen Seife ähnlich ſieht. Da gab es Holzaſche, Salz, Kleie, Ger⸗ ſtenſauerteig, Honig, Bohnenmehl oder natürliche Soda, die zum Waſchen verwandt wurden. Es beſteht große