ands⸗ nnen⸗ 2405 gleich ufuht Ferie äufer Schafe mbet, gende ittelt: s 10 linge irnen chan er it ischen abal⸗ heren bezw. ihre alle ber⸗ Qua⸗ ffen⸗ ehün⸗ jet rmen rials — — 2 88 0: 8 „ 2. Blatt zu WMW. 227 Dorberollungen ung Programm zum Ernleuanmof. Des Volkes Erntedank. Von Karlheinz Backhaus. Erntezeit— Hohezeit! Wenn des Feldes letzte Früchte abgeerntet ſind, wenn der letzte Erntewagen ins Dorf ge⸗ holt iſt, gibt es für jeden Bauern eine Zeit ſtiller Beſin⸗ nung und Rückſchau. Wochen⸗ und monatelange Arbeit liegt hinter ihn. Frohe Hoffnung und vielleicht auch manch⸗ mal bange Erwartung haben die Herzen in Erregung ge⸗ halten, wenn die Saat begann, wenn der Pflug die Scholle brach, um dem Saatgut Platz zu machen, damit es keime, wachſe und reiche Frucht gebe. Kein Beruf iſt ſo wie der des Bauern abhängig von dem großen unerbittlichen Geſetz des„Stirb und Werde“ in der Natur. Seine Arbeit iſt Arbeit in der Natur und darum iſt er wie keiner mit ihren geheimſten Geſetzen verbunden und von ihrem Wal⸗ ten abhängig. Sein Leben fließt nicht im ruhigen Gleich⸗ maß wie das ſo vieler Städter. Ein Hagelſchlag kann ver⸗ nichten, wofür er wochenlang aufs härteſte gearbeitet hat. Sonne und Regen ſind ſeine Freunde, können aber auch ſeine Feinde ſein. Er weiß, daß es eine Gnade göttli⸗ chen Willens iſt, ob ſeine Arbeit lohnen wird oder nicht. So iſt es ſelbſtverſtändlich, daß er der großen göttlichen Gewalt Dank darbringt, wenn er am Ende der Erntezeit die Gaben überſieht, die ihm die Kraft der Erde geſchenkt hat. Unbeachtet faſt von der Haſt des ſtädtiſchen Lebens trat dann die bäuerliche Bevölkerung in ſtiller Ehrfurcht vor den Höchſten, in Dankbarkeit ergeben ſeiner Gewalt und mit dem heiligen Willen, von neuem wieder zu begin⸗ nen, um der Erde Heiligſtes zu erarbeiten— des Vokles Brot. Es liegt eine tiefe Tragik und nicht zuletzt die Urſache unſeres völkiſchen Zuſammenbruches darin, daß ein Groß⸗ teil des deutſchen Volkes dem Bewußtſein dieſes Wachſens und Werdens entfremdet wurde. Ein Volk ſteht nur feſt, wenn es in der Erde wurzelt, die Ahn um Ahn bearbeitet hat und die in immer wieder neuer Fülle die Grundlagen ſchafft für des Volkes Ernährung. Je mehr aber die den Geſetzen des Blutes und der Erde verſchworene Bewegung des Nationalſozialismus das Volk ergriff, je mehr unter dem altgermaniſchen Heilszeichen des Hakenkreuzes Bande ſich ſchlugen von Beruf zu Beruf, von Stand zu Stand und von der Stadt zum Land, deſto mehr wurde ſich das Volk auch der Werte bewußt, die letzten Endes die Grundlagen ſeines Daſeins ausmachten. ieſe gewaltige Umkehr in der Haltung des Volkes fand ihren erſchütterndſten Aus⸗ druck, als im Vorjahre Hunderttauſende deutſcher Bauern und deutſcher Volksgenoſſen aus der Stadt ſich auf dem Bückeberg, im niederſächſiſchen Bauernlande, zuſammenfan⸗ den, um in einer einzigartigen Kundgebung Bekenntnis abzulegen zu dem Gedanken von Blut und Boden. Ein Jahr iſt ſeitdem ins Land gegangen. Manches⸗ mal hat der deutſche Bauer ſorgenvoll ſeine Arbeit ver⸗ richtet, wenn der Sonne Glut Tag für Tag auf die Felder brannte und keine Wolke den erſehnten Regen bringen wollte. Böſe Zungen, kraſſe Egoiſten und andere Gegner des nationalſozialiſtiſchen Staakes glaubten die Ungunſt der Witterungsverhältniſſe dazu benutzen zu können, um Unruhe ins Volk zu tragen. Schon tauchte das Gerücht auf, daß durch den Ausfall der Ernte eine Brotverteuerung hervorgerufen würde. Doch hat der Reichsnährſtand in die⸗ ſem Jahre eindeutig bewieſen, daß ſeine Geſetze und Maß⸗ nahmen einzig und allein von dem Willen getragen ſind, allen Teilen des Volkes gleichermaßen und gerecht zu die⸗ nen. Durch die Feſtpreisgeſetze und die Geſetze über die Marktregelung wurde jegliche Brotpreisſteigerung verhin⸗ dert, zum anderen aber auch dem Bauern ein gerechter 0 für ſeine Arbeit geſtchert. Und während in anderen zändern kataſtrophale Preisverhältniſſe herrſchen, der Bauer für nichts und wieder nichts ſeine Erzeugniſſe abgeben muß, durch Spekulantengier und dunkte Börſenmanöver die Verbraucher trotzdem teure Preiſe bezahlen müſſen, ſind die Preisverhältniſſe in Deutſchland von einer Stabilität, wie wir ſie wohl noch nie erreicht haben. Alle Sorgen und alles Bangen vor der Preisentwicklung zu Beginn des Winters ſind in ein Nichts zerſtoben vor der Tatkraft der deutſchen Regierung, die gerade während diefer Be⸗ laſtungsprobe gezeigt hat, daß das Wort vom„Gemein⸗ nutz geht vor Eigennutz“ nicht eine leere Redensart, ſon⸗ dern tatſächlicher Inhalt des deutſchen ſtaatspolitiſchen Willens iſt. So ſteht der diesjährige Ernte⸗ danktag, gefeiert vom ganzen deutſchen olk, in allen ſeinen Ständen, Schich⸗ ten und Berufen unter einem beſonde⸗ ren Zeichen: dem Willen zur wahrhaft ſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft! Der große Staatsakt Der Führer begibt ſich am 30. September früh mit dem Flugzeug nach Goslar. Dort verſammeln ſich um 10 Uhr die Bauernabordnungen aus dem Reich in ihren heimatli⸗ chen Trachten in der alten Kaiſerpfalz. Der Reichsbauern⸗ führer, Reichsminiſter Darre, begrüßt den Führer und die einzelnen Bauernabordnungen. Der Empfang wird etwa bis 11,20 Uhr dauern. Inzwiſchen hat ſeit dem frühen Mor⸗ gen der Anmarſch der Teilnehmer auf dem Bückeberg begonnen. Er iſt gegen 14 Uhr beendet. Die wartenden Volks 0 erd it Muſik und Maſſenchör i Volksgenoſſen werden mi uſik und Maſſenchören ſowie durch Maſſenfreiübungen, ausgeführt von Arbeitsdienſt⸗ männern, unterhalten. Um 13,20 Uhr ſtellen ſich die Bauern in Trachten längs des Mittelweges des Kundgebungsplat⸗ zes, den ſpäter der Führer beſchreitet, auf. Von 14 Uhr bis 14,30 Uhr kommen die Diplomaten und die Ehrenformakſonen mit ihren Fahnen an und nehmen ihre Plätze ein. „Um 1 Uhr veginnt die eigentliche Kundgebung. Der Fü h rer wird nach ſeiner Ankunft die angetretenen Eheen⸗ ormalionen der Reichswehr und des Arbeitsdienſtes ab⸗ ſchretten. Währenddeſſen feuert Artillerie 21 Schuß Salut. Der Führer wird dann den Mittelweg empor zur Ehreg⸗ tribüne auf der Höhe des Berges gehen und dort die Di⸗ plomaten und die anderen Ehrengäſte begrüßen. Um 15,20 Uhr eröffnet Reichsminiſter Dr. Goebbels die Kundgebung. Dann wird dem Führer und dem Reichs⸗ bauernführer eine Erntekrone bzw. ein Erntekranz über⸗ reicht. Von 15,30 Uhr bis 15,50 Uhr findet in der Ebene zwiſchen der Weſer und dem Bückeberg eine kombi⸗ nierte Reichswehrübung ſtatt. Dann ſingt ein Maſſenchor des Arbeitsdienſtes das„Lied des Bauern“. Von 16 bis 16,15 Uhr ſpricht der Reichsbauernführer Darre. Von 16,15 bis 17 Uhr Rede des Führers. Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſchland-⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes Schluß der Kundgebung. Die Trachtengruppen beim Erntedankfeſt Die Organiſationsleitung des Erntedankfeſtes auf dem Bückeberg gibt bekannt: Die am Erntedankfeſt auf dem Blückeberg teilnehmenden bäuerlichen Trachtengruppen ſam⸗ meln ſich am 30. September, 13 Uhr, hinter der Ehrentri⸗ büne und marſchieren in zwei Säulen rechts und links des Mittelweges auf. Dieſen ſchließen ſich die Forſtbeamten und die Waldhornbläſer, ebenfalls in zwei Gruppen geteilt, an. Die Feſtvorbereitungen in Goslar Platzeinteilung auf dem Flugplatz und am Kaiſerhaus. Die verkehrstechniſchen und organiſatoriſchen Maßnah⸗ men anläßlich der Ankunft des Führers in der Reichs⸗ bauernſtadt Goslar ſehen am 30. September von morgens früh bis mittags 15 Uhr auch eine Luftſperre vor. In der genannten Zeit dürfen weder Privat⸗ noch Verkehrsflug⸗ zeuge die Stadt überfliegen und auf dem Flugplatz dürfen nur Regierungsflugzeuge landen. An der Südſeite des Flug⸗ platzes iſt Platz für das Publikum vorgeſehen. Längs dem Verwaltungsgebäude und der Halle werden die Ehrenformationen— wobei auch die Landes⸗ polizei eine Ehrenkompagnie ſtellt und die HJ durch eine Ehrenformation vertreten ſein wird— Aufſtellung nehmen. Vor der Kaiſerpfalz ſpielt die Reichswehrkapelle. Hier wird ſich ein beſonders feſtliches Bild zeigen, das mit dem Spalier von 400 Bauern, in ihren Arbeitstrachten und mit Geräten ausgerüſtet, das beſondere Gepräge des Tages erhalten wird. Enrtedankfeiern in den Schulen Berlin, 27. Sept. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß für alle ihm unterſtellten Schulen folgendes angeordnet: „An einem Tage vor dem deutſchen Erntedankfeſt iſt in allen deutſchen Schulen in kurzer, ſchlichter Feier auf die Bedeutung des Tages hinzuweiſen und das Bauerntum als wichtigſte Grundlage unſeres Volkslebens zu würdigen. Ich gebe anheim, auch darüber hinaus dieſe Fragen im Unter⸗ richt zu behandeln.“ Der Jeſtſaal der Kaiſer⸗ pfalz in Goslar. Der Feſtakt auf dem Bückeberg wird einge leitet mit einem Emp fang der Bauernabord⸗ nungen durch den Füh⸗ rer im großen Feſtſaal der Kaiſerpfalz zu 2 Goslar. eine Freitag, 28. Sept. 1934 Erntedankfeſt 1934 in Baden Laudenbach und Großſachſen als Feſtorte. Weinheim, 27. September. Als Feſtorte für den Ernte⸗ danktag im Sinne der Anordnung der Gaupropaganda⸗ leitung wurden die Orte Laudenbach und Großſachſen be⸗ ſtimmt. Der Tag beginnt in allen Orten mit einem Wecken. Um 8 Uhr treten die Ortsbauernſchaften zur Flaggenparade an und um 9 Uhr iſt Feſtgottesdienſt. Gegen 14 Uhr treffen die örtlichen Züge in den Feſtorten ein. Auf dem Feſtplatz wird Miniſterpräſident Köhler ſprechen. Gegen 16 Uhr wird die Führerrede vom Bückeberg übertragen und anſchließend beginnt das Volksfeſt mit Tanz als Abſchluß. Die Abordnungen der Ortsbauernſchaften tref— fen gegen 9.30 Uhr in Weinheim ein und werden durch Ehrenſtürme zum Marktplatz geleitet, wo der Kreisleiter die Spenden übernimmt und der NS.⸗Volkswohlfahrt übergibt. Kauft das Erntedankzeichen! uft jeder das Erntedankabzeichen! 8 8 Das badiſche Gaſtſtättengewerbe „Das Gaſthaus gibt die Viſitenkarte eines Landes ab.“ () Karlsruhe. Auf der großen öffentlichen Kundgebung im Rahmen des 1. badiſchen Gau⸗Gaſtſtättentages führte Gau⸗ verwalter Knodel aus, das badiſche Gaſtwirtsgewerbe habe infolge der Grenzlandlage ſchwer zu leiden. Notwendig ſei eine Reduzierung der Zahl der vorhandenen Betriebe. Es beſtehen in Baden 6000 Schankkonzeſſionen, 2600 Gaſthöfe, 220 Hotels und 200 Penſionen. Der Redner hob das ſegens⸗ reiche Wirken der Güte⸗ und Konzeſſionskommiſſionen her⸗ vor und ſtellte weiter feſt, daß der Flaſchenbierhandel ſeit 1931 eine zehnprozentige Verringerung erfahren habe. Die ungerechte Gemeindegetränkeſteuer müſſe fallen. Dem badiſchen Winzer möge man durch Abnahme ſeiner Erzeugniſſe helfen. Bemerkenswert iſt die Mitteilung des Redners, daß innerhalb von elf Monaten nur fünf Arbeits⸗ gerichtsprozeſſe zu verzeichnen ſeien, gegen hunderte, die früher an der Tagesordnung waren. Der Gauverwalter ſchloß mit der Aufforderung, die namentlich an die Saiſonbetriebe gerichtet war, im Winter möglichſt keine Entlaſſungen vor⸗ zunehmen. Der Gauamtsleiter der NS.-Hago, van Raay, ſprach über die Neuordnung in der Fachgruppe Gaſtſtätten, wäh⸗ rend ſich der Vertreter des Treuhänders der Arbeit Süd⸗ weſt, Dr. Heſſel, über den Charakter des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit verbreitete. Dann nahm Präſident Goerke das Wort. Es wies zunächſt auf die Zerſplitterung hin, die früher im Gaſtſtäl⸗ tengewerbe zu verzeichnen war. Aus den 500 Verbänden und Vereinen ſei es nun ein einheitlicher Verband gewor⸗ den. Der Gütekommiſſion ſei es gelungen, mehr als 50 Millionen Mark dem Gewerbe zu retten und mehr als 2200 Betriebe vor dem Zuſammenbruch zu bewahren. Eine der nächſten Aufgabe ſei, die Sonderbeſteuerung des Gaſtſtäktengewerbes zu be⸗ ſeitigen. Von größter Wichtigkeit ſei ferner die Bereinigung des Gewerbes. Dem Reichskabinett liege eine neue Sperrver⸗ ordnung vor. Die größten Schwierigkeiten würden aus den Bindungen mit den Lieferanten erwachſen. Er hoffe auf Verſtändigung zwiſchen Gaſtſtättengewerbe und Brauereien; gegebenenfalls müſſe zur Selbſthilfe durch Ausbau der eigenen genoſſenſchaftlichen Organiſationen ge⸗ ſchritten werden. Die Belaſtung der Betriebe durch Bei⸗ träge an verſchiedene Organiſationen werde bald auf⸗ hören. Sehr weſentlich ſei, daß durch die Die Anfälle in den Betrieben Am gefährlichſten die Seeſchiffahrt.— Das harmloſeſte Ge⸗ werbe die Textilinduſtrie. OL. Es hört ſich ſehr troſtreich an, wenn wir vernehmen, daß in den letzten fünf Jahren die Zahl der Betriebsunfälle immer mehr abgenommen hat; im Jahre 1928 erlitten von 1000 Vollarbeitern 93 einen Unfall, im Jahre 1932 waren es nur 60. Aber dieſe Zahlen beweiſen nicht, daß die Arbeit ungefährlicher geworden iſt; ſie zeigen nur, daß in den ſchlech⸗ ten Jahren, wenn die Konjunktur erſchlafft, die Betriebe leerer werden und das Arbeitstempo nachläßt, auch die Be⸗ triebsgefahr geringer wird, zumal man ſich auch dann ge⸗ nauer an die Verhütungsvorſchriften hält. So ſind die Unfallziffern der Induſtrie ein ſehr genaues Konjunkturbarometer. Im Jahre 1928 gab es, auf 1000 Arbeiter gerechnet, weſenklich mehr Unfälle als in den voraus⸗ gegangenen Jahren, im Jahre 1929 ſchon eine Kleinigkeit weniger als 1928, und im Jahre 1932 waren auch die Un⸗ fälle am ſeltenſten. Es gibt gefährliche und beinahe gefahr⸗ loſe Gewerbezweige. Das ſieht man am deutlichſten an den tödlichen Unfällen, die ſich ereignen. Am weitaus gefährlich⸗ ſten iſt die Seeſchiffahrt; auf nicht viel mehr als 300 Beſchäf⸗ tigte gibt es im Jahre einen Todesunfall. Das übrige Ver⸗ kehrsweſen iſt ebenfalls gefahrenreich und folgt an zweiter Stelle mit ungefähr einem tödlichen Anfall auf 1200 Voll⸗ arbeiter. Dann kommt das Baugewerbe; hier erlebt von ungefähr 1400 Beſchäftigten einer einen Anfall mit töd⸗ lichem Ausgang. Beinahe ebenſo gefährlich ſind die Indu⸗ ſtric der Steine und Erden ſowie der Bergbau. Sozuſagen das harmloſeſte Gewerbe iſt die Textil⸗ induſtrie; erſt rund 11000 Vollbeſchäftigte haben im Jahr mit einem Todesfall zu rechnen. Gefährlich iſt nicht etwa nur die Induſtrie, auch die Landwirtſchaft iſt ziemlich gefahren⸗ reich. Tödliche Unfälle gab es in der Landwirtſchaft ſogar mehr als im Gewerbe, nämlich faſt 2500 im Jahr gegen rund 2200 bei den gewerblichen Berufsſtänden. Groß ſind auch die Gefahren bei Tierhaltern; allein 36 Perſonen er⸗ leiden jährlich den Tod bei der Wartung von Bullen und Hengſten und 240 beim Umgang mit Zug⸗ und Nutztieren aller Art. Durch die Zunahme der Beſchäftigung in allen Zweigen der Wirtſchaft wird auch das Arbeiksleben wieder gefährlicher; die Ziffer für 1932 wird wahrſcheinlich für lange Zeit die niedrigſte bleiben.„ f Herbſtgedanken. Von Peter Prior. 8 Immer kleiner wird der Sonnenbogen, immer kürzer werden die Tage. Die Hausfrau beginnt daran zu denken, daß die Lichtrechnungen höher werden und bald der Tag herannaht, an dem die Kohlen beſtellt werden müſſen. Und noch gibt es Hausfrauen genug im Vaterland, die dem kommenden Winter mit banger Sorge entgegengehen. Schon melden ſich die Rufer des Winterhilfswerks: Sendet uns Obſt! Frauen werden die Früchte einmachen. Kein Volksgenoſſe darf hungern. Un⸗ beachtet bleibt oftmals Fallobſt liegen. Es kann noch verarbeitet werden. Durch unſachgemäße Aufbewahrung kommt viel Obſt in Kellern und Speiſekammern um. Her damit, bevor es ver⸗ kommt. Ueberall ſind Sammelſtellen eingerichtet. Die Tage werden kürzer, ſchon iſt die Nacht empfindlich kühl. Vielleicht haſt du im vorigen Jahre gelernt von der Opfer⸗ bereitſchaft des Volkes. Und hilfſt in dieſem Winter aus⸗ giebiger als im vorigen. Denke nach, ob du nicht arme Bekannte oder gar Verwandte haſt, die ſich über drei Zentner Brikett freuen. Ob du, Frau— in bis jetzt geordneten Verhältniſſen—, fünfzig, dreiundfünfzig oder ſechzig Zentner kaufſt, ſpielt weniger eine Rolle, als wenn Kinder und alte Leute und Mütter frieren! Schon werden die Enten und Gänſe, die auf deinen noch wohlbeſtellten Tiſch im Winter kommen, täglich runder und fetter. Für dich werden Schweine gemäſtet, Kartoffeln aus der Erde geholt und dergleichen mehr für dich getan, deutſche Frau. Und das Getreide für deine Semmeln, den Kuchen und allerlei Leckereien wird gemahlen. Denke daran, wenn die Tage kürzer werden und der Herbſt⸗ ſturm um das Haus heult, daß es deine Pflicht iſt, auch der Darbenden zu gedenken. Ungeheure Lager in warmen Kleider⸗ ſtoffen, in Wäſche und Strümpfen warten auf dich. Und du biſt in der angenehmen Lage einzukaufen, womöglich dich nach der Mode zu kleiden. Laß den alten Kram, von dem du dich nicht trennen zu können glaubſt, fahren! Das heißt, ſetze ihn ordentlich inſtand, wenigſtens aber ſo, daß die Frauen, die dein Geſchenk flicken müſſen, nicht die Köpfe ſchütteln. Die armen Volksgenoſſinnen können nicht mit voller Börſe einkaufen gehen; ſie haben das Recht, von dir zu verlangen, daß du hilfſt. Mit einem abgelegten Smoking oder einem Gehrock von Anno dazumal kannſt du wenig Ehre einlegen bei notleidenden Männern. Aber mit einem noch tragbaren Rock, mit einer, wenn auch geflickten Hoſe und mit Wäſche! Und dann denke an Schuhe! Kennſt du oder dein Mann das Gefühl naſſer Füße? Ihr ſeid vielleicht im Gebirge oder an der See einmal vergnügt durchs Waſſer gepatſcht. Aber laufe einmal mit zer⸗ riſſenen Schuhen durch den Straßenmoraſt. Laſſe dein Geld rollen, wenn du dazu imſtande biſt. Aber denke dabei an die, die vielleicht gar nicht mehr wiſſen, wie ein Zwanzigmarkſchein ausſieht. Dir wird der Braten beſſer ſchmecken, wenn du weißt, daß du alles, was dir möglich war, getan haſt, um auch den hungernden Kindern, Frauen und Männern einen vollen Magen zu verſchaffen. Und dein warmer Mantel ſoll zum Engelskleid werden, wenn du einer armen Volksgenoſſin auch mit zu einem warmen Mantel geholfen haſt. Und wie froh wirſt du ſein, wenn du dir, der Armut zuliebe, vielleicht gar einen Wunſch verſagſt. Jetzt, wo die Tage kürzer werden und die Sorgen größer. Mutter iſt müde. „Höre auf, ich bin müde, ich habe keine Zeit, mit dir zu ſpielen!“ Ein Paar enttäuſchte Kinderaugen, ein Zucken um die Mundwinkel, und gleich darauf iſt der kleine Mann ſchon wieder getröſtet. Er hat ein Seil an das Tiſchbein gebunden, der Tiſch iſt ſein Pferd— und ſo ſpielt er vergnügt allein, bis... Mutter hereinkommt. i „Nicht an dem Tiſchtuch ziehen! Willſt du wohl gleich das Seil losmachen!“ Der Kleine folgt gehorſam.„Mutter, bleibſt du jetzt ein wenig hier?“ Aber die iſt ſchon wieder fort. Sie kam nur eben, um zu ehen, was der Junge macht. Und abends heißt es:„Jetzt chnell ins Bett. Ich bin auch froh, wenn ich endlich einmal itzen kann und meine Ruhe habe.“ Der Kleine begreift nichts von dieſen harten Worten. Er weiß auch nicht, weshalb Mutter ſo böſe iſt. Er weiß nur: Mutter iſt immer müde und hat nie Zeit für ihn und ſein Spiel. Glücklich die Mutter, die zuweilen Zeit findet, auch wenn ſie keine Zeit hat. Kinder haben meiſt eine reiche Phantaſie; ſie ſind ſo ganz in ihr Spiel vertieft, daß ſie ein Eingreifen der Erwachſenen meiſt nicht gern ſehen. Aber zwiſchen dem Eingreifen und dem Glauben, daß Mutter mit tut, auch wenn ſie nicht immer dabei iſt, liegt ein großer Unterſchied, und dieſer läßt die Kleinen mit viel größerem Eifer ſpielen.. Glücklich die Mutter, die hin und wieder fünf Minuten ſich zu den Kindern ſetzt, Kaffee trinkt aus dem Puppengeſchirr, mitfährt in der Stuhleiſenbahn, ein wenig mit ihren Kindern lacht und ſcherzt und dann wieder verſchwindet. Aber ſie ſpielt doch mit. Und bevor es zu Bett geht, hat Mutter auch wieder ein wenig Zeit; ſie iſt für fünf Minuten Pferd, Bär oder Elefant. Es ſind nur wenige Minuten, aber fünf Minuten find bei Kindern ſehr lang. Sehr viele Mütter finden in der täglichen Sorge im Haus⸗ halt nur wenig Zeit für ihre Kinder; ſie tröſten ſich auf ſpäter, wenn ſie einmal mehr Zeit haben werden. Aber dieſes„ſpäter“ kommt für viele erſt, wenn die Kinder groß ſind und wenn in ihrer Erinnerung ihre Jugendjahre fortleben, die immer müde war und die nie Zeit hatte, mit ihnen fröhlich zu ſein. Zw. Was iſt Heilſport und Heilgymnaſtik? Von Gertrud Reinſch. Heilſport? Wieder eine neue Sportart? Keineswegs! Sondern nichts anderes als— Ja! Das wollte ich berichten! Die Leiden des Körpers und des Geiſtes ſind in der heutigen ſchnell lebenden Zeit ſo groß, ſo mannigfaltig, daß es doch nur eine Urſache im Grunde genommen gibt: Nerv oſität! Gegen dieſe Urſache verſagen die meiſten Arzneien, die meiſten Aerzte und die meiſten Menſchen. Tatſache iſt jedenfalls, daß einmal zerſtörte Nerven nicht wieder nachwachſen: ſie bleiben tot! Wer deshalb zur rechten Zeit daran denkt, ſeine Nerven zu ſtärken und ſie ſich zu erhalten, der wird niemals über An⸗ wandlungen klagen müſſen. Und dieſes„Konſervierungsmittel“ und Geſundungsmittel heißt— Sport! f Keineswegs Sport ſo ſchlechthin, ſondern Sport, der der Individualität und dem Leiden bzw. der Quelle des Leidens gerecht wird. Für die Geſundheit und beſonders für den Zu⸗ ſtand der Nerven iſt der Blutkreislauf das weſentlichſte Er⸗ fordernis. Muskeltätigkeit und tiefe Atmung verurſachen regere Körperdurchblutung. Damit geht ſtärkerer Appetit und Be⸗ einfluſſung des Verdauungsapparats Hand in Hand. Der Ver⸗ ſettung wird gleichzeitig vorgebeugt und infolge der regen Durchblutung auch der Arterienverkalkung und Herzverſettung, denen unendlich viele Menſchen zum Opfer fallen! Weſſen Körper jedoch ſchnell durchblutet iſt, der vermag im Leben auch etwas zu leiſten, denn die Organe werden viel ſpäter ſchlaff und müde. wenn ſie genügende Blutzufuhr haben Selbſtverſtändlich ſoll heilſam wirkender Sport nur im freier Natur, in friſcher Luft, in Licht und Sonne betrieben werden. Auch im Winter gibt es ſehr viel Gelegenheiten, im Freien Sport zu treiben. Genannt ſeien nur Skilauf, Rodeln, Schlitt⸗ ſchuhlauf, an ſchneearmen Tagen Ballſpiele verſchiedenſter Art und ſo weiter— ja, ſelbſt eine„ſolide“ Schneeballſchlacht oder eine Fußwanderung von einer oder zwei Stunden hat im Winter ihr Gutes. Außerdem läßt ſich gymnaſtiſcher Spor auch im Zimmer bei geöffneten Fenſtern treiben Jede, auch die kleinſte Uebertreibung muß allerdings unter⸗ bleiben! Selbſt Berufsſportler haben an der Mißachtung dieſer Forderung zu leiden und müſſen früher oder ſpäter aus dem Grunde„abdanken“, daß ſie den Sport übertrieben! Niemals beſitzt übertriebener Sport eine Heilwirkung! Wer jedoch auf skelſtärkung bedacht iſt, der wird ſehr bald ſeine Nervoſität und damit die Haupturſache vieler anderer Leiden, die nur infolge Nervenſchwäche entſtanden, beſeitigt haben. Der Wille wird geſtärkt, die Widerſtandsfähigkeit der Organe gefeſtigt, der Geiſt zu regerer Tätigkeit angeregt, die Blutbildung gefördert und damit das Gegengift gegen Infektionen, die Verdauung iſt reger und dadurch der Abtransport der„Schlacken“ aus dem Körper, die ſich ſonſt andernorts anſammeln und Störungen verurſachen können. Auch ſeeliſch ſind die Wirkungen des Sports groß. Der Frohſinn, die Geſelligkeit, das Zuſammen⸗ gehörigkeitsgefühl, die Selbſtdiſziplin werden gefördert. Keine Zeit? Das iſt eine bewußte Lüge! Jeder hat morgens und abends zehn Minuten Zeit, Gymnaſtikübungen zu abſol⸗ vieren, jeder kann auf dem Wege zum Büro Sport treiben— richtig gehen, tief atmen, gerade Haltung!— jeder kann Sonn⸗ abendskoder Sonntags eine Stunde in die freie Natur wandern, um friſche Luft zu ſchöpfen und ſeinem Körper Bewegung zu verſchaffen! Zu alt? Niemand iſt zum Sporttreiben zu alt! Es ſei denn, er iſt gelähmt oder ihm fehlen die Beine oder das Augen⸗ licht! Doch ſelbſt dann kann noch Sport getrieben werden, wie Erfahrungen in Blinden- und Krüppelheimen bewieſen en! Im höheren Alter iſt einzig eine engere Ausleſe anzu— en. Sport iſt Bewegung, Bewegung aber iſt— Leben und Geſundheit! Denken wir alle daran und gehen wir aus der Bequemlichkeit heraus, dann werden auch die Kräfte, die Menſchen und die Zeiten andere werden! 13 NI Eine Frau kann glücklich ſein, wenn ſie — ihren Beruf liebt wie einen Menſchen. — den Gewinn einer aufrichtigen Freundſchaft höher bewertet als alle anderen Werte. — geſund und tatkräftig und für irgendeinen Menſchen oder irgendeine Sache unentbehrlich iſt. id Leidenſchaft zu bändigen weiß, wie — Zorn und Aerger un e Pferd, das energiegeladen unter ihm der Beduine das edl zittert. — das hat, was ſie haben muß, um ihr Leben in ſich zu vollenden: des Weibes Beſtimmung. — das eigene Heim, Mann und Kinder mit allen Sorgen und Nöten und Mühen ihre ganze Welt ſein läßt. Am glücklichſten aber kann die Frau ſein, wenn ſie den Partner für die Ehe gefunden, mit dem es lohnt, den müh⸗ ſamen Weg des Lebens zu gehen. Erika Thomy. Die Träger wahrer Volksgemeinſchaft. Die Träger wahrer Volksgemeinſchaft ſind in allererſter Linie die Frauen! Die Frauen, die dem werdenden Geſchöpf ihre letzte Kraft, ja, oft ihr Leben opfern, die ſich erſchöpft im Aufziehen der Kinder und im Erziehen der Buben und Mädchen, die wirt⸗ ſchaftlich in ſehr beträchtlichem Maße den Inhalt der deutſchen Familie ausmachen; ſie ſind es, von denen das Sein oder Nichtſein einer wahren Volksgemeinſchaft abhängt. Wie die Mutter das Gemeinſchaftsleben innerhalb der Familie aufzieht, wie ſie das Verhältnis der Kinder zu den Eltern und umgekehrt und weiter das Verhältnis der Familie zu Verwandten und Bekannten zu formen verſteht, wie ſie als hehre Prieſterin des inneren Friedens und der Eintracht mit den Fernerſtehenden zu walten und zu wirken weiß, das iſt ausſchlaggebend für den Einſatz des Mannes, der den Geiſt des Haufes mit in Beruf, Arbeit und Kampf nach draußen nimmt. Herrſchen kleinlicher Hader und zermürbende Mißhellig⸗ keiten ſchon daheim, verläßt der Mann des Morgens den eigenen Herd nach Zank und Streit, gehen die Kinder in die Schule, nachdem ſie als ſchuldige oder unſchuldige Objekte mütterlicher Verdroſſenheit ohne ein gutes, ermunterndes Abſchiedswort eiligſt die Tür hinter ſich geſchloſſen haben, wo ſoll da eine Freude auf die Arbeit, auf den Tag, auf den Feierabend aufkeimen können? Wo ſoll der Mann dann die Gabe herzaubern, ſich als Volksgenoſſe unter Volksgenoſſen zu fühlen, ihre Freuden zu teilen, an ihrem Leid teilzunehmen, wo er doch ſelbſt beladen iſt in ſeiner Seele? Er muß ja dann mürriſch und unzugänglich werden, wenn er ſich aus⸗ malt, daß er nach erledigter Pflicht in ſeinen vier Pfählen doch nur auf die Fortſetzung unerquicklicher Auseinanderſetzungen zu rechnen hat. Nein, ſo darf das Familienleben nicht ausſehen! Den Frauen iſt das Große Los in den Schoß gefallen und es wird ihnen immer wieder vom Schickſal in den Schoß ge⸗ worſen, den Ton im Hauſe zu beſtimmen, die böſen Geiſter zu bannen, zu vermitteln und zu verſöhnen, Frieden zu ſtiften und Frieden zu balten, vom kleinen Kreis ihre Güte hinaus⸗ elt ſtrahlen zu laſſen in die Weite ins Volk— und ſo entſte die Volksgemeinſchaft, die Mann und Frau, Eltern 110 Kinder, Verwandte und Bekannte, deutſche Mädchen und Frauen, zuſammenführt und zuſammenſchließt. Der Weg zur wahren Volksgemeinſchaft führt vom ein⸗ zelnen Hausſtand aus; die Frauen ſind es, die der Verpirk⸗ lichung die Wege zu ebnen, Steine hinwegzuräumen und dle Einheit zwiſchen allem, was deutſch heißt, herzuſtellen haben d Fſihlen ſie ſich von dieſer inneren Stimme getrieben, dann wird ihnen die Pflicht leicht werden, die Schiller allen Menſchen als Pflicht für jeden in ſeinem unvergänglichen Diſtichon mahnend anpreiſt: i „Immer ſtrebe zum Ganzen, und kannſt du ſelber kein Ganzes Werden, als dienendes Glied ſchließ an ein Ganzes dich an!“ G. St. Männer⸗ oder Frauenſache? „Heizen iſt Männerſache!“ ſagen die Frauen. Sie berufen ſich dann gern darauf, daß ſie ſo ſchon genug im Hauſe zu tun haben Mit der Mühe des Heizens, gar mit der geheim⸗ nisvollen Kunſt des richtigen Heizens können ſie ſich nicht mehr beſchäftigen. „Heizen iſt Frauenſache!“ behaupten die Männer. Leidet glauben ja viele Männer, ſich etwas zu vergeben, wenn ſie ſich im häuslichen Bereich ein wenig mit betätigen. 5 So iſt es in vielen Familien mit dem Heizen beſtellt wie mit einem Stiefkind. Niemand will ſo recht etwas davon wiſſen, Es wird mit durchgeſchleppt, weil es nun einmal nicht anders geht. Sich wirklich liebevoll mit ihm zu beſchäftigen— dazu findet keiner den Weg. Und doch iſt ein Ofen oder Herd ein Organismus, der richtig behandelt ſein will, ſoll er auch etwas Richtiges leiſten. Läßt es ſich verantworten, eine Feuerſtelle jahraus, jahrein J brennen, ohne daß ſie ein einziges Mal nachgeſehen wird? Ot Lohn, der dem Töpfer für ſeine Arbeit zufließt, kommt der Gefamtrechnung einer Haushaltung doppelt und dreifach zu⸗ gute. Eine ausgebeſſerte, in dem einen oder anderen Punlie vielleicht gar moderniſierte Feuerungsſtelle wird— dankbat wie ein lebendiges Weſen— bei geringerem Brennſtoffver⸗ brauch eine höhere Wärmewirkung gewährleiſten. Für die Erzielung der richtigen Heizleiſtung iſt aber auch ein wenig Liebe und Intereſſe in der täglichen Behandlung po Herd und Ofen erforderlich. Daß die Geheimniſſe des rechten Heizens dabei kein Buch mit ſieben Siegeln ſind, zeigen die Geſichtspunkte, die man als die Hauptregeln für eine möglichſt günſtige Ausnützung des Braunkohlenbriketts bezeichnen kann. Vor dem Feueranmachen müſſen Roſt, Aſchenfall und Aſchen⸗ kaſten gut geſäubert werden. Auf den Roſt, legt man wenig Papier und kleingeſpaltenes, trockenes Holz, darüber einige Briketts. Bei offener Aſchentür und gleichfalls geöffneſei Droſſelklappe läßt man nun die Briketts ſchnell durchbrennen. Das Aufhören der Flammenbildung iſt das Zeichen, Droſſel klappe wie Aſchentür zu ſchließen. Die Glut hält nun— das iſt der entſcheidende Vorzug der Brikettheizung— durch viele Stunden hindurch gleichmäßig an. Vorausſetzung wird dabeſ immer bleiben, daß man nicht in der Brikettglut herumſtocherl. Scheint das Feuer nicht lebhaft genug zu brennen, ſo gilt es vorſichtig die Aſche zu entfernen, durch Bewegen des Rüttel; roſtes oder, wo dieſer fehlt, mit dem Schürhaken von unterhalb des Roſtes. Auf keinen Fall darf die Brikettglut ſelbſt zerſtört werden. In einem eiſernen Ofen ſoll man nicht mehr als fünf bis ſechs Briketts auf einmal auflegen. In einem guten Herd iſt es ſchon mit drei bis vier Briketts möglich, für eine mehrköpfige Familie ein vollſtändiges Mittageſſen und gleichzeftig einen zureichenden Vorrat an warmem Waſſer zu bereiten. Ein warmes Vollbad liefert der Brikettbadeofen mit vier Briketts. Für die Bedienung eines Kachelofens gilt die Regel, die Tages menge an Briketts auf einmal aufzulegen. Das ſchließt nich aus, daß man bei ſtarker Kälte im Verlauf des Tages einmal nachheizt. 5 Das ſogenannte„Darauflos⸗Heizen“, mit der Erwartung, die Menge allein mache es, ſollte man unterlaſſen.„Wenige wäre mehr!“ kann man denen zurufen, die im Heizen imer nur auflegen und auflegen, ſtatt dafür zu ſorgen, daß der Brennſtoff auch richtig durchglüht und ſo bis aufs letzte aus; genützt werden kann. Ob das Heizen, genau genommen, Männer⸗ oder Frauen: ſache iſt, diefe Streitfrage wird ſich nie reſtlos klären laſſen, 91 oo 2 1 2 1 f Am eheſten kommt man zu ihrer Schlichtung, wenn beide, Mann und Frau, ein gewiſſes Maß an Sorgfalt dafür auf wenden, daß der Wärmeſpender gut inſtand iſt und gut be⸗ handelt wird. Eine Feuerſtätte mit ihrer Räume und Menſchen durchwärmenden Glut iſt ſelbſt ein Lebeweſen, ein guter Geiſt, der inmitten der Familie ſeine Arbeit tut, zuverläſſig und ſparſam, anſpruchslos und ſtill, ein guter Kamerad, den eder gut leiden kann. E. J. Die praktiſche Hausfrau. f. Das Glänzendreiben der Schuhe ſoll man erſt geraume Zeit nach dem Einfetten mit Schuhereme vornehmen, die Creme hat ſich inzwiſchen dem Leder einſchmiegen können, und die Arbeit des Nachreibens beanſprucht die Hälfte der üblichen Zelt mit beſſerem Erfolg. 1 f. Guter Leim für zerbrochene Gegenſtände. Eine oder mehrere Tafeln weiße Gelatine werden zerſchnitten und in elt Gefäß geſchüttet. Es wird ſo viel Eſſig darauf gegoſſen, daß die Gelatine ſich zu einem ſteifen Brei auflöſen kann. Dieſer Leim wird erhitzt und die Bruchſtellen des betreffenden Gegen⸗ ſtandes damit beſtrichen und feſt aneinander gepreßt. 0 k. Schmutzige Steinſtuſen wäſcht man vor dem Scheuern mit Sand und Schmierſeife mit einer ſehr verdünnten Salzſiur Aan ab. Etwa auf einen Eimer Waſſer drei Cßlöſſel Salzſäure.. Deutſche Herbſtmode. Im Marmorſaal de' Berliner Zoo fand eine Herbſt⸗Modenſchau der Berliner Innungen ſtatt. Auf unſerem Bilde ſehen wir einige Modelle der neuen mo! diſchen Linie.