2 b f J ) ö mung zu ſichern. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages · und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(wvierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich; Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 94. Jahrgang 8 q s 705 8 2 ö 922 Frankreich und das Saargebiet Die„Saarbrücker Zeitung“ widmet der Einweihung eines großen franzöſiſchen Kriegerdenkmals auf den der Stadt Saarbrücken gegenüberliegenden Spicherer Höhen eingehende Betrachtungen über die ungeheuren Blutopfer, mit denen ein halbes Jahrhundert deutſch⸗franzöſiſcher Be⸗ ziehungen belaſtet war.„Wir glauben feſt ſo ſchreibt das Blatt,„daß das franzöſiſche Volk keinen Krieg mit Deutſchland will wie das deutſche Volk keinen mit Frankreich. Beide haben genug davon, ſie haben den Irrſinn eines neuen Krieges erkannt Die Völker wiſſen es, wiſſen es auch die Regierun⸗ gen? Nichts iſt in den Reden des Führers und Reichs⸗ kanzlers ſchärfer gebrandmarkt als der Wahnſinn des Krie⸗ ges und nichts wird ſtärker betont, als die Notwendigkeit einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung und ſeine Bereit⸗ ſchaft dazu. Wo aber bleibt das Echo Frankreichs? Von der franzöſiſchen Regierung iſt bisher nichts zu uns herübergedrungen, das als Manifeſtation eines ernſthaften Friedenswillens gedeutet werden könnte. Sie hat auf Adolf Hitlers Verſtändigungsangebot nicht geantwortet, nicht ge⸗ antwortet auf ſeine Unterredungen, nicht geantwortet auf die Rede ſeines Stellvertreters. Sie überhört das alles, ſie ſteht abſeits. Wir wiſſen, wie gänzlich belanglos dem fran⸗ zöſiſchen Volk die ganze Saarfrage iſt. Denn das iſt der Unterſchied in der Behandlung der Saarfrage hüben und drüben: Für den Deutſchen iſt die Saarfrage eine An⸗ gelegenheit des Volkes, des Volkstums, des Rech⸗ kes auf deutſchen Boden, in Frankreich iſt ſie nur eine Angelegenheit ehrgeiziger Politiker, Von allen Franzoſen, die im Felde verbluteten, iſt keiner geſtorben mit dem Bewußtſein, das Saargebiet erobern zu ſollen. Alle ſtarben in der Ueberzeugung, die Heimat zu verteidigen. Und von den 19 000 Toten des Saargebiets ſtarb jeder mit dem Bewußtſein, neben dem größeren Vaterland auch die engere Heimat zu verteidigen. Deshalb iſt die Saarfrage für Deutſchland eine nationale Frage, für Frankreich nur eine Frage der Vertrags⸗ paragraphen und ihrer dialektiſchen Auslegung. Wir voll⸗ ziehen alſo nur ein Vermächtnis unſerer Toten, wenn wir heute mit Entſchiedenheit das Recht auf Rückkehr des Saar⸗ gebietes zum Deutſchen Reich verteidigen. Und wir ſind uns bewußt, daß wir damit nicht im Angriff auf das fran⸗ zöſiſche Volk, ſondern in Abwehr gegen die franzöſiſchen Politiker ſtehen. Wir glauben an den Friedenswillen des franzöſiſchen Volkes und wir laſſen uns von dieſem Glauben auch durch die Aggreſſität der franzöſiſchen Politik und durch ihre ungerechtfertigten Anſprüche auf das Saargebiet nicht ab⸗ bringen. Im Gegenteil: Weil wir gegenüber dem franzö⸗ ſiſchen Volk ein gutes Gewiſſen haben, dshalb bekämpfen wir umſo entſchiedener die angeblichen Anſprüche und wirk⸗ lichen Abſichten der franzöſiſchen Politik auf das Saar⸗ gebiet. Dem franzöſiſchen Volke reichen wir die Hand, der franzöſiſchen Politik treten wir in unnachgiebiger Gegner⸗ ſchaft ſo lange gegenüber, bis ſie von uns abläßt. Das Brüſſeler liberale Organ„L'eEtoile Belge“ veröf⸗ fentlicht eine Unterredung ſeines Berliner Korreſpondenten mit dem Reichskommiſſar für das Saargebiet, Bürckel. Der Korreſpondent äußert ſich bei der Schilderung ſeines Beſuches wiederbolt recht freundlich über die Perſönlichkeit des Reichskommiſſars, u. a. erwähnt er, daß am 19. Auguſt in dem Wahlbezirk, wo Bürckel ſein Hauptquartier age ſchlagen habe, 96 Prozent Ja⸗Stimmen abgegeben worden ſeien, ein Umſtand, der allein ſchon den Reichskommiſſar für ſein hohes Amt qualifiziere; außerdem beſitze er das grenzenloſe Vertrauen des Führers. Auf die Frage, weshalb eine ſo große Abſtimmungs⸗ ſchlacht im Saargebiet organiſiert werde, wenn man ſchon von vornherein des Sieges der deutſchen Sache gewiß ſei, erwiderte der Reichskommiſſar:„Auch wenn wir nicht den kleinſten Finger rühren würden, bekämen wir am 13. Ja⸗ Aar eine Mehrheit, aber das genügt uns nicht. Wir wollen emen triumphalen Volksentſcheid. Mit ihren lebertreibungen zwingen uns unſere Gegner, uns voll ein⸗ zuſetzen, um der ganzen Welt die Nichtigkeit ihres Geredes zu beweiſen. Man möchte zu gern, daß wir mit gekreuzten Emen die Verleumdungen über uns ergehen laſſen, aber eine ſolche erhabene Haltung wollen wir nicht einnehmen. Das Saargebiet iſt zwar deutſch geblieben, aber wir empfin⸗ den doch kiefe Freude darüber, daß die 15jährige kennung bald ein Ende nimmt, und es würde eine Vergewaltigung unſerer Gefühle bedeuten, wenn wir dem⸗ gegenüber gleichgültig blieben.“ Der Korreſpondent ſtellte im Laufe der Unterredung die tage ob die Beibehaltung des Status quo nicht inſofern em Frieden diene, als dadurch ein Pufferſtaat zwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland geſchaffen wird.— Bürk⸗ 11 wies dieſe Auffaſſung mit Entrüftung zurück und er⸗ 19055 daß ein ausſchließlich aus Deutſchen zuſammengeſetz⸗ er Pufferſtaat, in dem alle Emigranten ſich ein Stelldich⸗ ein geben könnten, um gegen Deutſchland zu hetzen, nicht 0 Verbindungsglied ichen beiden Ländern, ſondern in Pulver magazin ſein würde. 80 Der Reichskommiſſar wandte ſich ſehr energiſch gegen ie dunklen Manöver, die bei offenſichtlich ſympathiſcher as Frankreichs zurzeit für die Beibehaltung des Sta⸗ 95 quo gemacht werden. Er erinnerte daran, daß der Völ⸗ erbund nur die eine Pflicht habe, die Freiheit der Abſtim⸗ ſindk Die Ausübung eines Druckes auf die emp⸗ 10 ichſten Punkte Euro das würde bedeuten, daß man 8 den Frieden und die europäiſche Entſpan⸗ una wolle. P Mittwoch, den 3. Oktober 1984 Die Front der Schaffenden Dr. Ley an die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront. Berlin, 2. Oktober. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, ver⸗ öffentlicht einen Aufruf an die Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront, dem wir folgende Stellen entneh⸗ men: Mit dem heutigen Tage tritt jene Gemeinſchaftsorga⸗ niſation in Kraft, die für alle Zeiten den Marxismus und Liberalismus aus den Betrieben Deutſchlands bannen ſoll. Die nächſten Monate bis Ende des Jahres wollen wir nun benutzen, um die Organiſation einſpielen zu laſſen, dort, wo noch Fehler vorhanden ſind, ſie auszumerzen und falls ſie hier oder da noch unvollkommen ſein ſollte, ſie zu er⸗ änzen. Es iſt ganz klar, daß bei einer ſo gewaltigen Um⸗ wann ſich Mängel ergeben werden und nur durch das Vertrauen zu den altbewährten Kämpfern der NSBo und NS⸗Hago konnte jene Zuverſicht erwachfen, dieſe gewalti⸗ gen Leiſtungen zu vollbringen. An dieſer Stelle möchte ich jenen Kämpfern in den Betrieben danken, die in jahrelan⸗ gem Ringen den Nationalſozialismus zum Glaubensbe⸗ kenntnis von Millionen ſchaffender Menſchen gemacht haben. Und ein Zweites erfüllt mich mit Stolz und Freude. Nicht nur der Arbeiter und Angeſtellte haben ihr Volk wiedergefunden und ſind jetzt zu wahren Sozialiſten gewor⸗ den, ſondern auch der Ankernehmer hat in dieſem Jahr des Aufbaues bewieſen, daß auch er teilhaben will an der Ge⸗ meinſchaft und damit an der Nation. Wer hätte es für möglich gehalten, daß Tauſende und aber Tauſende von Unternehmern aus freien Stücken erhöh⸗ ten Urlaub gewährten, nicht nur die Urkaubszeit bezahl⸗ ten, ſondern auch zu den Urlaubsreiſen der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ namhafte Beiträge zuſteuerten! Allein auf Anregung hin werden die Werke verſchönert, huygieniſche Einrichtungen die Jugendarbeit unendlich gefördert! Mit einem Wort, wie es mir viel tauſend Arbeiter immer wieder beſtätigten: Geiſt in den Betrieben iſt ein anderer geworden. Deshalb kann ich auf einige Uafragen, die Gott ſei Dank nur vereinzelt an mich gelangen, folgendes antworten: Wenn in früheren Verfügungen und Anordnungen der Be⸗ hörden oder Wirtſchaftsführer von betriebsfremden Elemen⸗ ten geſprochen wurde, ſo kann ſich dies nie und nimmer auf die politiſchen Leiter der NSDAP, auf die Amtswalter der Arbeitsfront oder Amtswarte der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beziehen. Die NS DA P und ihre Gliederungen(RS BO, NS⸗Hago, Arbeies⸗ front und NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“) ſind Deutſchland. Der Führer ſagt: Die Partei befiehlt dem Staat! So kann es ſich bei ihren Organen, die als ehrliche Makler für die berechtigten Intereſſen aller Schaffenden auftreten wol⸗ len, niemals um betriebsfremde Elemente handeln. Wir kommen nicht als Hetzer, Schnüffler und Spione, als die Vertreter von einzelnen Klaſſen und Schichten, ſon⸗ dern wir wollen Allen helfen. Wir wollen daß das, was dem Arbeiter dient, auch dem Unternehmer diene. Und ſollten auch Fehler und Schäden vorhanden ſein, ſo werden wir das nicht zum Anlaß nehmen, unnötige Kri⸗ tik zu üben, oder etwa die Gefolgſchaft gegen den Führer des Betriebes aufzuhetzen, ſondern wir werden vernünfti⸗ gerweiſe Mittel und Wege ſuchen, um ſie mit beiden Teilen gemeinſam abzuſtellen. Wenn man jedoch den Führerſtand⸗ punkt, der in dem Geſetz zur Ordnung der Nationalen Ar⸗ beit verankert iſt, in einen dünkelhaften Herrenſtandpunkt verwandeln will und den Männern der Partei und ihrer Gliederungen die Einſicht in Fehler und Schäden verhindern will, ſo ſoll jeder wiſſen, daß ſich das neue Deutſchland einen ſolchen Standpunkt einfach nicht mehr gefallen läßt. So erwarte ich von allen, die die Ehre und das Glück haben, an der großen Aufgabe des Führers, die Ken e ſchaft des Volkes zu formen, mitarbeiten zu dürfen, Ein⸗ ſicht und Vernunft, damit in einem weiteren Jahr aus der Deutſchen Arbeitsfront jene lebendige Organiſation des Volkes wird, in der jeder Deutſche freudig und aus inne⸗ rem Bedürfnis mitarbeitet und wetteifert im Dienſt am Voll und an der Nation. *„ 2 27 „Die Partei befiehlt dem Staat Tagung der Leiter der Landespropagandaflellen. Berlin, 3. Oktober. Im Reichsminiſterium für Vo ksaufklarung und Pro⸗ paganda fand eine Tagung der Landesſtellenleiter ſtatt. Reichsminiſter Dr. Goebbels gab die Richtlinien bekannt, die für die Arbeit der Landesſtellenleiter maßgebend ſein ſollen. Er betonte, daß das Reichspropagandaminiſterium ein na⸗ tionalſozialiſtiſches Miniſterium ei und daß der Grundſatz „Die Partei befiehlt dem Staat“ o zu verſtehen ſei, daß der Miniſter, der Staatsſekretär und die Abteilungsleiter als Nationalſozialiſten und alte Parteimitglieder die Grund⸗ ſätze und Forderungen der Partei in der Staatsführung verwirklichen. In ſeiner Per ſon wäre die Partei re⸗ präſentiert, die durch ihn im Staate die dem Miniſterium obliegenden Aufgaben ausüben baſſe. Das gleiche gelte für die von ihm beauftragten Organe, alſo auch für die Lei⸗ ter der Landespropagandaſtellen im Reich. Nr. 231 Aus dieſem Juſammenhange ergibt ſich für die Landes⸗ ſlellenleiter die Pflicht, ſich in erſter Reihe als Vertreter der Parlei zu betrachten und ihr Handeln nach den alten be⸗ währten Parteigrundſätzen zu richten. Hieraus ergibt ſich ferner die Pflicht zu einer engen Juſammenarbeit mit an⸗ deren Parteiſtellen und eine ſtetige Fühlungnahme mit den Gauleitern. Dr. Goebbels ermahnte die Landesſtellenleiter, ihre Ar⸗ beit als Dienſt am Volke aufzufaſſen und im Volke und mit dem Volke zu leben. Die Volksgenoſſen müſſen den Eindruck gewinnen, daß die Landesſtellenleiter des Neichspropa⸗ gandaminiſteriums die Nöte und Sorgen des Volkes kennen Und für deren Beſeitigung eintreten. Die Landesſtellenleiter müſſen alles vermeiden, was im Volke mit Mißbehagen be⸗ trachtet wird und was zu einer Entfremdung zwiſchen Re⸗ gierung und Volk führt. Andererſeits hätten die Landes⸗ ſtellenleiter dafür zu ſorgen, daß die politiſche Linie und Anordnungen des Keichs⸗ propagandaminiſteriums ſich im ganzen Reiche durchſetzen und ſie wären deshalb verpflichtet, gegenüber den anderen Behörden die ihnen er⸗ teilten Anweiſungen mit allem Nachdruck zu vertreten. Es dürfen nirgends Zweifel darüder aufkommen, daß die Füh⸗ rung in der Propaganda beim Propaga⸗ daminiſterium liege und daß ſich alle anderen Organiſationen in der Ausübung der Propaganda dieſer Führung unterzuordnen hätten. Der Miniſter gab ſodann im einze nen die Richtlinien eine erfolgreiche Propa⸗ hiuß ſprach der Miniſter den Lan⸗ . nk und ſeine Anerkennung aus. Der und die Methodik für ganda bekannt, Zum desſtellenleitern ſeinen D 7 n rom zum Grab.— Jahlreiche Kranzniederlegungen. Hohenſtein, 2. Oktober. has Tannenbergdenkmal, die Ruheſtätte des Reichs⸗ ten von Hindenburg, bildete am Dienstag, dem stage des Verewigten, das Ziel einer großen Men⸗ ſchenmenge. Generalmajor von Hindenburg legte als erſter am Grabe ſeines Vaters einen Kranz mit Ehryſantemen und Veilchen nieder. Unzählige Scharen harrten vor dem verſchloſſenen Tannenbergdenkmal. Um 8 Uhr zog die Ehrenwache auf. Zwei Poſten vor dem Feldherrnturm, zwei Poſten in der Gruft und zwei Poſten vor dem Außen⸗ portal. Generalleutnant von Brauchitſch, der Wehr⸗ kreiskommandeur des Wehrkreiſes 1, legte einen Kranz des Führers, des Reichswehrminiſters Generaloberſt von Blom⸗ berg und der deutſchen Wehrmacht nieder. Aus allen Teilen Oſtpreußens erſchienen Abordnungen, die Kränze aus den einzelnen Städten, von Verbänden uſw. überbrachten. Um die Mittagsſtunde traf Landeshauptmann Blunk ein, der im Namen des Oberpräſidenten Koch einen Kranz niederlegte, deſſen Schleife den Aufdruck trug:„Dem Retter der Heimat namens der dankbaren Provinz Oſtpreu⸗ ßen“. Oberbürgermeiſter Dr. Will legte einen Lorbeer⸗ kranz nieder, deſſen Schleife die Farben der Stadt Königs⸗ berg und die Inſchrift:„Unſerem unvergeßlichen Ehrenbür⸗ ger die Stadt Königsberg“ trug. Im Auftrage des preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten hat Vizepräſident Dr. Bethke einen Kranz niedergelegt, der die Aufſchrift trägt:„Das dankbare Land Preußen, ber Miniſterpräſident.“ Ehrenwache für Hindenburg Der Führer auf dem Kyffhäuſer ſichtigung der Ehrenhalle. Sangershauſen, 2. Oktober. Auf dem Rückweg vom Bückeberg beſuchte der Führer den Harz. Von Nordhauſen ging die Fahrt in die Goldene Aue, aus der in ſatteſten Farben die Höhenzüge des Kyff⸗ häuſergebirges ſtiegen. In zahlreichen Serpentinen ging es dann empor zum Kamm des deutſchen Sagenberges, auf dem ſich wuchtig das 1896 geweihte Kyffhäuſer⸗National⸗ denkmal erhebt, das wohl eines der ſchönſten und ſchön ge⸗ legenen deutſchen Denkmäler iſt. Der Fuhrer besichtigte das dem deutſchen Reichskriegerbund Kyffhäuſer gehörende Nationaldenkmal in allen Einzelhei⸗ ken, insbeſondere auch die Ehrenhalle, in der über Opfer⸗ ſteinen die Fahnen der Kriegervereine aus den Gebieten aufbewahrt werden, die Verſailles Deutſchland nahm. In dieſer Halle befindet ſich jetzt auch eine Gedenktafel für die Gefallenen des Weltkrieg es, der Frei⸗ korps und der Hitlerjugend. Am Kyffhäuſer hatten ſich bei der Abfahrt des Führers Hunderte eingefunden. Mik Windeseile verbreitete ſich die Nachricht und bei der Weiterfahrt ſtanden ſie überall in Gruppen an der Straße und in den Orten. Kranzniederlegung des Kyffhäuſerbundes in Tannenberg. Berlin, 3. Oktober. In treuem Gedenken an den Ge⸗ burtstag ſeines Schirmherrn legte der Kyffhäuſerbund an der Gruft des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg einen Kraaz mit Widmungsſchlelfe leder. Berlin. Am 3. Oktober feiert in Hannover der Vize⸗ admiral z. D. Oldekop, wohl der älteſte lebende Zeuge des Werdens der deutſchen Marine, ſeinen 90. Geburtstag. Berlin. Im Voktragsſaal der Halle IV des Meſſegelän⸗ des am Funkturm wurde die Jahresſchau für das Gaſtwirts⸗, Hoteliers⸗, Bäcker⸗ und Konditorengewerbe Berlin 1934 feier⸗ lich erhifnet. Die Eröffnungsanſprache hielt Reichshandwerks⸗ führer Schmidt. 5 5 5 5 5 Politiſches Allerlei Ein hoher Wiener Beamter verhaftet. Ein hoher Beamter der Staatspolizei namens Sonn⸗ leitner wurde wegen angeblicher nationalſozialiſtiſcher Pro⸗ paganda verhaftet. Der Verhaftete amtierte im Nebenge⸗ Acht Memelländer verurkeilt. Der litauiſche Appellationshof in Kowno verurteilte auf Grund des neuen Geſetzes zum Schutze von Volk und Staat acht Memelländer. Zwei erhielten je eineinhalb Jahre Zuchthaus, einer drei Monate und die übrigen je einen Monat Gefängnis. Den Angeklagten wurde zur Laſt gelegt, durch Verbreitung eines Artikels von Profeſſor Woldema⸗ ras fſtr den Staat gefährliche Unruhe angeſtellt zu haben. Nach dem Geſetz zum Schutz von Volk und Staat verlieren auch die mit Gefängnis beſtraften Perſonen diejenigen bürgerlichen Ehrenrechte, die ſonſt nur den mit Zuchthaus Beſtraften automatiſch abgeſprochen werden. Bei den An⸗ geklagten handelt es ſich in der Mehrzahl um Jugendliche. Todesurteile im bulgariſchen Kommuniſtenprozeß. Sofia, 3. Oktober. In dem großen Kommuniſtenprozeß gegen 118 Perſonen wurde vom Militärgericht in Philippo⸗ pel das Urteil verkündet. Neun Angeklagte wurden zum Tode durch den Strang, 36 zu Kerkerſtrafen in Höhe von 12 Jahren ſechs Monaten bis fünf Jahren und 32 Ange- klagte zu einem Jahr Gefängnis unter Zubilligung von Be⸗ währungsfriſt verurteilt. 41 Perſonen wurden fegeſpös⸗ chen. Die Verurteilten, größtenteils Soldaten und einige Un⸗ teroffiziere, waren wegen kommuniſtiſcher Zellenbildung in⸗ nerhalb einiger Garniſonen, darunter der von Philippopel, angeklagt geweſen. 1 . Das neue rumäniſche Kabinett Bukareſt, 3. Oktober. Die Regierungskriſe iſt verhält⸗ nismäßig ſehr ſchnell beendet worden. Die neue Miniſter⸗ liſte iſt folgende: Miniſterpraſident, vorläufiger Außenmini⸗ ſter und Rüſtungsminiſter Tatarescu, Unterricht: Dr. Ange lescu, Inneres: Inculet, Verkehr: Fran a⸗ ſovici, Heer: General Angelescu, Induſtrie und Handel: Manolescu Strunga, Juſtiz: Viktor An⸗ tonescu, Finanzen: Slavescu, Geſundheit: Dr. Co ſt inescu, Ackerbau: Saſſy, Arbeit: Niſtor, Kul⸗ tus: Lapedatu, Propaganda: Jamanſt, Miniſter ohne Portefeuille: Valer Pop. —— Auf der ruſſiſchen Eiſenbahnn herrſchen nicht gerade erfreuliche Juſtände. Moskau, 2. Oktober. Unter Vorſitz des Verkehrskommiſ⸗ ſars Andrejew trat eine gußerordentliche Konferenz der Di⸗ rektoren der ſowjetruſſiſchen Eiſenbahnen in Moskau zu⸗ ſammen, die ſich mit der Lage der Eiſenbahnen beſchäftigte. Den Beratungen wohnte auch der Chef der politiſchen Ab⸗ teilung des Verkehrsweſens, die das geſamte Verkehrswe⸗ ſen im politiſchen Sinne zu überwachen hat, bei. Andrejero betonte in ſeiner Anſprache u. a., daß eine Verſchärfung der Disziplin bei der Arbeiterſchaft unbedingt notwendig ſei. Zahlreiche Unglücke im Laufe der vergangenen neun Mo⸗ nate ſeien nur auf die Fahrläſfſigkef der Beamten, die teilweiſe direkt eine Verantwortungsloſigkeit ſei, zurück⸗ zuführen. Der Staat habe in dem erwähnten Zeitraum große Verluſte nur wegen dieſer Fahrläſſigkeit und wegen der Mißachtung der ſtaatlichen Intereſſen erlitten. Verſchie⸗ dene Eiſenbahnen ſeien nicht in der Lage, ihren Verpflich⸗ tungen gegenüber dem Staat nachzukommen, ſo daß Lebens⸗ mittel, Getreide und andere notwendigen Waren wegen des Mangels an Transportmitteln verfaulen müßten. Es werde weiter behauptet, erklärte Andrejew, daß auch die Reparaturen bei den ſowjekruſſiſchen Eiſenbahnen viel zu wünſchen übrig ließen. Die reparierten Waggons und Lokomotiven müßten zum Teil ſofort aus dem Verkehr ge⸗ zogen werden, weil ſie eine direkte Gefahr für den geſamten Verkehr darſtellten. Neues aus aller Welt ai Hundert blühende Bäume. Die Nachwehen des im Auguſt niedergegangenen Unwetters mit Hagelſchlag machen ſoch in eigenartiger Weiſe bemerkbar. Es ſtehen die durch den Hagel ihrer Früchte beraubten Obſtbäume mit neuen Blattſpitzen und völlig entwickelten Tragknoſpen im herrlichſten Blütenſchmuck, wie im Frühjahr, da. So wurden an den Straßen der Gemeinden Gollhofen, Herrenberchtheim, Ippes⸗ heim, Seinsheim und Bullenheim weit über hundert blühende Obſtbäume gezählt. A Kaubmordverſuch an einer Frau. Auf dem Fußweg zwiſchen Obergreinau und Eibſee wurde dieſer Tage eine Frau mit ſchweren Stichverletzungen am Hinterkopf bewußt⸗ los aufgefunden. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, wurden eine braune Lederhandtaſche mit 50 Mark und ein öſterreichiſcher Reiſepaß auf den Namen Walburga Ober⸗ mair geborene Walter, Hoteliersgattin in Görbersdorf, ausgeſtellt vom öſterreichiſchen Konſulat in Breslau, ge⸗ raubt. Der Tat verdächtig iſt ein etwa 20⸗ bis 25jähriger Burſche. Die Regierung von Oberbayern hat für ſeine Er⸗ mittlung eine Belohnung von 300 Mark ausgeſetzt. Das Oel läuft wieder Die Urſache des Brandes ungeklärk.— Fünf Todesopfer. Nienhagen, 2. Oktober. Die Unglücksſtätte iſt in einem Umkreis von 100 Me⸗ tern ein Trümmerfeld. Die Aufräumungsarbeiten ſind in vollem Gange. In fieberhafter Eile werden kleine Gräben gezogen, die ſich bald mit dem ſchwarzen, zähflüſſigen Roh⸗ öl füllen, das in der Nacht zu fließen begonnen hat.„Die Bohrung iſt wieder eruptiv geworden“, würde vielleicht zu viel ſagen; aber mit dem Ausbruch muß über kurz oder lang doch gerechnet werden. 5 Im Verwaltungsgebäude kamen die Vertreter der Berg⸗ behörden, Sachverſtändige und verantwortliche Leiter der Gewerkſchaft Nienhagen zu einer Sitzung zuſammen, in der die Vernehmungen ſowie die Protokollierungen der Aus⸗ ſagen über den Hergang des Unglücks erfolgten. Die eigent⸗ liche Urſache des Unglücks wird wohl niemals ergründet werden. a Zur Niederzwingung des Brandes iſt noch folgendes zu ſagen: Das Bohrloch hat ſich durch Sand oder ſteiniges Geſchwämme verſtopft. Das war für das erfolgreiche Eingreifen mit dem Schaumlöſchverfahren die Vorausſetzung, weil dadurch der Gas⸗ und Oelausbruch vollkommen unterbunden wurde. Hinzu kam, daß ſich der Drehtiſch, mit dem das Geſtänge getrieben wird, infolge der Hitze etwas geneigt hat. Hierbei iſt das Hohlgeſtänge offenbar geknickt worden. Durch dieſe doppelte Abdroſſelung wurde der Sondenbrand zu einem Oelflächenbrand, deſſen Ablöſchung dann erfolgte. Falks Schiebungen Staatsanwalf beantragt fünf Jahre drei Monake Zuchk⸗ haus, zehn Jahre Ehrverluſt. Berlin, 2. Oktober. In dem Prozeß wegen der Sachlie⸗ ferungsſchiebungen des Kommerzienrats Falk⸗Düſſeldorf hielt der Vertreter der Reichsanwaltſchaft die Anklagerede. Nach dreiſtündiger Begründung beankragke er, den An⸗ geklagten Max Falk wegen forkgeſetzter landesverräteriſcher Untreue im Sinne von Paragraph 2 Ziffer 3 St. G. B. und Abgabe einer falſchen eidesſtaktlichen Verſicherung zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von fünf Jahren und drei Monaten Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt zu verurteilen. Die ſoeben abgeſchloſſene Verhandlung, ſo ſtellte der An⸗ klagevertreter feſt, habe gezeigt, was für eine unendliche Gefahr für Volk, Wirtſchaft und Staat liege darin, wenn Elemente von ſo tiefſtehender geſchäftlicher Moral wie Falk ſich dazu hinreißen laſſen, mit Hilfe von Vertretern auslän⸗ diſcher Staaten das deutſche Volk in noch größere Not zu bringen, als ſie ihm durch den Ablauf der Dinge ſchon be⸗ ſtimmt war. Weiter ſei das deutſche Anſehen auf das Schwerſte geſchädigt worden. Darüber hinaus müßten dieſe Handlungen aber auch als ſtaatsfeindliche Akte ſchlimmſter Ark 5 Ane. Gehe ches Kurs HEf S GMHer füblenenen un Hendl. 17 Ratlos ſah er ſich um. Alles dunkel. Ja, was denn? Das Bild? Verſchattet, kaum erkennbar, hing es über dem Lager an der Wand. Ein unbekanntes Bild. Er richtete ſich auf. Alles, alles von Anfang an geträumt? war das. Nun erkannte er bei näherem Hinſehen das Geſicht. Es war wirklich das des Alten. Aber es war jetzt ohne Leben, war ein gemaltes Geſicht aus Oel und Leinwand. Nichts weiter. Er ſchüttelte den Kopf. Man konnte verrückt werden, wenn man nicht von guter, abgehärteter Natur war. Dieſe Ruine ſchien ihre ſpukhaften Erſcheinungen zu haben, und ſicher nicht die angenehmſten. Er fuhr mit der Hand über die Stirn. Sie war feucht von Schweiß. Wahrig zuckte er 1 Wahrhaftig, das Bild lebte doch! Deutlich hatte ſich 0 der Mund geöffnet, und wie ein kalter Hauch fuhr es ihn an: „Menſch in Gefahr, Angelo! In dieſen Mauern! Du mußt ſuchen— ſuchen— ſuchen—“ Als Duca erwachte, ſchien der erſte Sonnenſtrahl in den Raum. Hilflos ſah er ſich um. Auch das letzte mußte, konnte doch nur ein Traum geweſen ſein. Traum im Traum. Er hatte vermeint, aufgewacht zu ſein— mehrere Male und auch dieſes Erwachen mußte immer nur ein Traum geweſen ſein. Duca ging hinaus, kühlte Kopf und Oberkörper im Bach, der draußen an der Ruine vorüberplätſcherte. Das ſpülte die Dumpfheit hinter der Stirn fort und machte wieder friſch. Anſchlüſſig ſtand er dann eine Weile da, tief den düfte⸗ vollen Atem des Waldes, dieſes ganzen jungen Tages ein⸗ ziehend. der ſo erquickend war. Er ging wieder zurück. Ueber den verwucherten Hof dieſes zerfallenen Schloſſes. Sah an den grauen Mauern hinauf, von wildem Efeu überſponnen. Blickte durch die Sonderbar Fenſterhöhlen. Wanderte durch einige der Räume, in denen Modergeruch atembeklemmend lag. Duca fielen die ſeltſamen nächtlichen Viſionen ein, die er in dieſer Nacht erlebt hatte. Genau entſann er ſich jedes Wortes, das der heimnisvolle Alte zu ihm geſprochen hatte. Oder war das alles nur ein Spuk ſeiner von der langen Krankheit noch geſchwächten Nerven? Bilder konnten nicht ſprechen, konnten nicht lebendig werden. Er trat wieder ins Freie. Schritt durch den verwilder⸗ ten Garten. Etwas abſeits ſtand ein verwitterter Turm. Die Fenſterhöhlen mit Eiſengittern verſehen. Das eichene Bohlentor verſchloſſen. Duca ſtutzte. Er rüttelte an dem eiſernen Klopfer. Da wurde drinnen ein Schrei laut. Ein leiſer, von Angſt angefüllter, zitternder Mädchenſchrei. „Hallo, wer iſt da?“ rief Duca. Sich plötzlich der ge⸗ heimnisvollen Worte in der Nacht bewußt werdend, die das Bild oder ſeine eigene ahnungsvolle Seele geſprochen hatte.„Menſch in Gefahr! Geh ſuchen— ſuchen—“ Von drinnen kam ein betendes Gemurmel. ** Duca rüttelte von neuem an dem Tor. Es öffnete ſich nicht. Natürlich nicht. Die Eichenbohlen waren wie Eiſen. Was tun? Drinnen murmelte noch immer die Mädchenſtimme im Gebet. Leidenſchaftlicher, erregter, ſinnloſer. Duca rief von neuem: „Wer iſt das? Antwort! Antwort!“ Es kam keine. Da packte ihn der Zorn. Zum Teufel, er mußte hinein! Er zog ſich zu einem der Fenſter hinauf. Rüttelte an den eiſernen Gitterſtäben. Seine Muskeln ſpannten ſich. Einer der Stäbe lockerte ſich. Ein anderer. Das Mauerwerk war morſch. Eine kurze Weile ſpäter hatte er die Fenſter⸗ höhlung von dem Gitterwerk befreit. Kroch durch die Oeff⸗ nung hinein. Ein nur matt vom Dämmerlicht durchtränktes Verlies. Ein Mädchen irgendwo— in einer Ecke zuſammenge⸗ kauert, die Knie hochgezogen, die Augen ſtarr auf den Eindringling gerichtet, ein verzücktes, befreites Flackern verhaltener, ungläubiger Freude im Blick. Duca hielt inne. Mit einem Blick umfaßte er das junge, hübſche Geſchöpf, das kaum ſiebzehn Jahre alt ſein mochte und in zerriſſenem Röckchen im Winkel hockte. Mit wenigen Schritten war er bei ibr. bezeichnet werden. Es handelt ſich dabei um eine groß ange legte Sabotage gegen die von der deutſchen Regierun er⸗ laſſenen Rettungsmaßnahmen für unſere 8 un da⸗ mit zugleich um einen Eingriff in den Kamp Deutſchlandz gegen 1 Auslandstribuke. Weiter ſei feſtzuſtellen, daß nicht nur eine Einzelhandlung vorliegt, ſondern offenbar ſogar eine organiſierte Ausplünderung des Sachlieferungsfondg durch Vorlegung gefälſchter Papiere beabſichtigt war. die⸗ jenigen, die dieſen verbrecheriſchen Schleichwe benutzten haben aus perſönlicher Gewinnſucht und ſchnöder Geldglet gehandelt und dem Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigen. nutz“ ins Geſicht geſchlagen. Bei ſo ſchweren Verſtößen fin nen mildernde Umſtände keineswegs zugebilligt werden. 2* L Angarns Verhältnis zu den Maͤchten Frieden und Freundſchaft mit den Völkern. Budapeſt, 2. Oktober. Aus Anlaß des zweiten Jahrestages der Regierungs⸗ übernahme durch Gömbös ſprach der ungariſche Miniſter⸗ präſident im Rundfunk und behandelte dabei auch das Ver⸗ hältnis Ungarns zu den europäiſchen Staaten. Als Leit⸗ motiv der ungariſchen Politik ſtellte Gömbös folgende Sätze auf: Aufrechterhaltung alter Freundſchaften, Schaffung neuer Freundſchaften, Kampf mit friedlichen Mitteln um die Vertragsreviſion und Sicherung des Beſtandes der unter Fremdherrſchaft gelangten ungariſchen Minderheiten. Ueber das Verhältnis zu Deutſchland erklärte Gömbös, daß Ungarn unverändert ſtarke Sympathien für Deulſch⸗ land hege und hoffe, daß das Dritte Reich in jeder Bezſee⸗ hung den ihm mit Recht gebührenden Platz in der Gemein⸗ haft der Nationen Europas einnehme und zu einer gewal⸗ e der friedlichen ſchöpferiſchen Arbeit des moder⸗ iegseuropas werde. Sieben Tote durch Flugzeugabſturz Leichen und Trümmer im Kanal gefunden. London, 2. Okt. Der Dampfer„Biarritz“, der den Dienst über den Kanal verſieht, hat etwa fünf Meilen von Jolke. ſtone die Trümmer eines Flugzeuges enkdeckt und ſieben Leichen aus dem Kanal aufgefiſcht. Der Dampfer brachte, bevor er ſeine Fahrt nach Bou⸗ logne fortſetzte, die Leichen nach Folkeſtone. Ein Rettungs⸗ ſchiff aus Dover hat ſich trotz der hochgehenden See und dez nebligen und regneriſchen Wetters an die Unfallſtelle bege⸗ ben. Der Londoner Flugplatz Croydon hatte Notſignale eines Flugzeuges aufgefangen, jedoch hatte der Apparat offenbar keinen Empfang, um ſeinen Standort und Nationalität an⸗ zugeben. Die Nachforſchungen haben aber ſchließlich ergeben, 95 es ſich um eine Maſchine der Hillmans Airways Limit ted handelt, die von Heſton nach Le Bourget unterwegs war. Die Leichen ſind ſo verſtümmelt, daß ſie nicht identifi⸗ ziert werden konnten. Bei den Toten handelt es ſich um drei Engländer, darunter den Flugzeugführer und eine ſunge Frau, drei Franzoſen, darunter eine Pariſerin und um einen Amerikaner. Die Maſchine ſelbſt iſt gänzlich zerſtört. e* I Arwaldrieſe im Strombett der Weſer. Bei den We⸗ ſerregulierungsarbeiten in der Feldmark Ritzenberge wurde ein Urwaldrieſe in Geſtalt eines mächtigen Eichbaumes frei⸗ gelegt. Der Baum hatte eine Länge von etwa 50 Meter und und eine durchgehende Stärke von zwei Meter. Schon wie⸗ derholt wurden im Strombett der Weſer in genannter Ge⸗ gend Eichbäume gefunden, ſo bei dem Schleuſenbau in Dör⸗ verden 50 ſolcher Rieſen. Es iſt anzunehmen, daß an dieſer Stelle ein Urwald geſtanden hat. Häufig ſind im Laufe der Jahrhunderte Veränderungen des Strömbettes erfolgt, ſo daß umgeſtürzte Urwaldrieſen dann verſandet ſind. Jeden⸗ falls trägt auch dieſer neueſte Fund dazu bei, die Urge⸗ ſchichte unſerer Heimat auch nach der Seite des Baumwuchſes zu erkunden. „Mädchen, was geht hier vor? Um Himmels willen, wer hat Euch hier hinter Schloß und Riegel geſetzt? Wer ſeid Ihr? Wie kommt Ihr hierher?“ Zwei braune, ſchimmernde Augen ſahen zu ihm auf, kindhaft und beglückt. e Zwei Arme ſtreckten ſich ihm entgegen wie in einem heißen, inbrünſtigen Verlangen einer im Waſſer Verſin⸗ kenden, die im letzten Augenblick noch Rettung erſpäht. „Oh, Herr—“ Er zog das Mädchen an den Händen empor, erſchüttert von dem Ausdruck ihres Geſichts und der flehenden Innig⸗ keit ihres Blickes. „Mädchen, wer biſt du? Wie kommſt du hierher?“ „Oh, daß mich endlich einer retten könnte!“ „Wer biſt du?“ drang ſeine Stimme in ſie. 8 Ich bin— ach, wer bin ich?“ murmelte ſie verſtött. „Wer kennt meinen Namen? Vielleicht habe ich ihn ver⸗ geſſen— vielleicht habe ich nie einen gehabt—“ „Was redeſt du, Kind?“ 5 Sie krampfte die Hände ineinander. Es ſah verzweifelt und zornig aus. „Sabine nennt man mich. Mehr weiß ich nicht. Rettet mich, Herr, rettet mich!“ 1 Ihre Stimme wurde zu einem Schrei aus zerquälter Seele. „Rettet mich, laßt mich nicht allein! Oh, es iſt furcht⸗ bar— geht nicht, Herr! Euch muß Gott oder die heilige Mutter Gottes geſchickt haben. Oh!“ 2 Er nahm ſie wie ein Kind in die Arme und zog ſie an die Bruſt. Sie ſchluchzte leiſe auf. Tröſtlich ſtrich er iht mit der Hand über das Haar. „Weine nur, weine, und dann erzähle mir, was das Schickſal dir aufgelegt hat! Ich bleibe bei dir, mein Wort darauf! In meiner Gegenwart wird dir niemand ein Haar zu krümmen wagen.“ Sie blickte mit tränenverſchleierten Augen zu ihm auf, „Oh, Ihr ſeid ſtart, das ſehe ich. Und gut ſeid Iht, Zu Euch habe ich Vertrauen.“ a „Dann ſprich nur, Sabine! Wie kommſt du hierher in Fieſes alle Gemäuer? Wer hat dich hier eingeſchloſ⸗ ſen?“ i Sie faltete die Hände in einer kindlichen Ergebenheit. 1 hat mich geraubt— fortgeſchleppt.“ „Wie?“ „Schon als Kind. Es iſt lange her. Ich weiß nur noch daß ich in einem ſchönen Hauſe lebte, am Meer, und da ich 955 Kleider trug und gute Menſchen um mich was ren. 5 De . P S ee eee e N Ss 1 engen . us deniladiocuen Lande Herbſt in Baden Die prallen Trauben an den Hängen der Badener Rebgelände ſind nun geſättigt von der Sonne eines einſichtigen Himmels, der uns dieſes prachtvolle Weinjahr ſchenkt. Die Zeit der Leſe iſt gekommen. In verſchiedenen Gemeinden und Gegenden hat man bereits— früher als ſonſt— mit dem Geſchäft des Herbſtens begonnen. Rekordernte 1934“ heißt es allenthalben, Quan⸗ tität und Qualität ſind gut; verheißungsvolle Ausſichten ſind für die Qualitäten vorhanden, mit deren Leſe man noch wartet, bis die Sonne den Trauben in den guten Lagen die letzte die Edelre 5 5 bringt. a e dann in dieſem Jahre im Badner Land vielleicht einen Moſt mit 100 bis 120 und noch mehr Grad. Freilich, mindere Lagen müſſen ſchon jetzt geherbſtet werden und das Moſt⸗ gewicht erreicht nur eine Höhe von ungefähr 90 Grad; doch auch der iſt gut und gibt einen feinen Zder Wein. Jett ſteht nun ganz Baden im Zeichen der Weinleſe. Ake fleißigen Hände regen ſich, die Leſe, ſtreng nach Ge⸗ ſehen geregelt— kann beginnen. Die Trennung der Trauben nach dem Reifezuſtande ſpielt eine große Rolle; Vor⸗ und 2 8 Nachleſe muß ſorgfältig betrieben werden, und wenn die Herbſter mit Leſekübel und Sortierblech in die Reben gehen, ſo muß ſich der Winzer auf ſie verlaſſen können, denn in die Tragbutten, die in der Gaſſe ſtehen— auf badiſch heißen ſie Ständle— dürfen nur gute Trauben geworfen werden. Hier in der mittelbadiſchen Gegend faßt das ge⸗ eichte Ständle immer 50 Liter, und vom Ständle geht es gleich auf die Mühle, die auf einem großen Bottich ruht, um das kostbare Gut in ſich aufzunehmen. Angemahlene Reben werden von der Trotte nicht oder nur ſehr ſchwer zer⸗ malmt, weil die elaſtiſche Haut der Reben Widerſtand bietet. Bei größerer Entfernung vom Weinberg zum Kelter⸗ oder Trotthaus, wird das Mahlen gleich am Berg vorgenommen. Aus der Trotte fließt dann der wundervolle klebrige Saft, den wir einesteils ſo gern als Süßmoſt trinken, während der andere Teil uns ſpäter den klaren köſtlichen Reben⸗ aft gibt. Durch Schlauchleitungen geht dann der Süßmoſt 5 in die Gärkeller und dort beginnt nach kurzer Zeit die Gärung unter ſtarker Kohlenſäureentwicklung. Zum Ent⸗ wickeln der Kohlenſäure wird auf das Spundloch eine ſoge⸗ nannte Gärglocke, auch Pfeife genannt, geſetzt, die ſo kon⸗ ſtruiert iſt, daß die Kohlenſäure ohne Luftzutritt entweichen kann. Am Weihnachten herum wird der Wein dann das erſte Mal umgefüllt. Wenn man jetzt durch die Rebgelände der Ortenau und des Bühler Weinbaugebietes wandert, die Böllerſchüſſe hört, die die genäſchigen Vögel vertreiben ſollen, von der charakteriſtiſchen Ruine der Mburg, die Wagen mit der Fülle des Segens behütet, ſieht, wenn ſie brechend voll in die Kelter fahren— und wenn vor allem die Rebhänge von den Kopftüchern der Maidle wimmeln, die fleißig die Scheren haben, dann iſt es Herbſt, fröhlicher, geſegneter Herbſt im Badnerland. In den Wirtſchaften aber fließt der Süße bereits in Strömen. Amtliche Perſonalnachrichten Es wurden ernannt: Landrat Dr. Karl Käußner in Lör⸗ tach zum Direktor des Oberverſicherungsamts in Konſtanz, Regierungsrat Albert Peter beim Bezirksamt Bruchſal zum Landrat in Lörrach; Praktiſcher Arzt Dr. Heinrich Neu in Neckarbiſchofsheim zum Medizinalrat als Bezirksarzt in Schopf⸗ heim, Aſſiſtenzarzt Dr. Joſef Heid an der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Emmendingen zum Medizinalrat als Bezirksarzt in Villingen. Schwetzingen.(145000 Schloßgartenbeſu⸗ cher.) In den erſten neun Monaten dieſes Jahres wurde der Schwetzinger Schloßgarten von insgeſamt 145 024 Perſonen beſucht. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine erhebliche Zunahme, denn in der gleichen Zeit des Jahres 1933 hatte der Schloßgarten nur 117 183 Beſucher aufzuweiſen. Zu dieſer Steigerung der Beſucherzahl haben vor allem die vielen Geſellſchaftsfahrten der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beigetragen. Triberg.(Angefahren.) Die Zeitungsträgerin Frau Imhof wurde in der Mußbacher Straße von einem aus Richtung Mußbach kommenden Motorradfahrer ange⸗ fahren und kam ſchwer zu Fall. Die Anglückliche hat neben einer Gehirnerſchütterung einen Schädelbruch und ſchwere Ver⸗ letzungen am Arm davongetragen. Sie wurde in das Tri⸗ berger Krankenhaus eingelkefert. CCCCCCCͤͥͥ ˙·ꝛA ·˙ Acc/ Schwarzwälder Kirſch Operetten-Erſtaufführung in Mannheim. 9 Als erſte Operettenaufführung in der neuen Spielſaiſon ging im Mannheimer Nationaltheater„Schwarzwäl⸗ der Kirſch“ über die Bühne. Wie im Schwarzwaldmädel, ſo ſpielt auch hier, wie der Titel ſchon verrät, das Werk im Schwarzwald und zwar im Gaſthaus zum Schwarzwälder Kirſch, in dem ſelbſtverſtändlich auch Schwarzwälder Kirſch . wird, der dann beſonders bei dem Regiſſeur Söhnchen viel Verwirrung anrichtet, aus der er ſich nicht mehr zu helfen weiß. Durch das Erſcheinen einer Filmge⸗ ſellſchaft im Gaſthaus während des Schützenfeſtes ergeben ſich eine Reihe heiterer Szenen mit den verſchiedenſten Ver⸗ wicklungen. Der dritte Akt, der zwei Jahre ſpäter auf einem Ozeandampfer ſpielt, wo es ein mehrfach überraſchen⸗ des Wiederſehen gibt, führt zu einer für eine Operette not⸗ wendigen befriedigenden Löſung. 5 Die Aufführung nahm einen guten Verlauf. Die Beſetzung ſämtlicher Rollen war ſehr gut. Hedwig Hillen⸗ gaß als Filmdiva und Guſſa Heiken als die Nichte des Kieſch⸗Wirtes“ boten wieder ſehr ſchöne Leiſtungen. Vera Spohr als ſchnoddriger Kellnerburſche erregte viel Heiter⸗ keit ebenſo wie Hermine Ziegler als komiſche Alte. Die Hauptrollen bei den Herren hatten Max Reichart, als Straßenſänger und Komponiſt, und Hans Becker als Re⸗ giſſeur Söhnchen; für ſämtliche anderen Mitſpieler ein Ge⸗ ſamtlob. Karl Klauß mit ſeinem Orcheſter verſtand es, die Kompoſition recht zur Geltung zu bringen die eine zum Teil gefällige und einſchmeichelnde Muſik hat. Beſon⸗ ders gefielen die Lieder„Hör meine Geige erklingen,„Ich hab dich lieb“ und das Tanzlied„Wir ſind zwei gute Ka⸗ meraden“. Originell„Was aus einem Volkslied werden kann“. Die von Gertrud Steinweg geleiteten Tänze ſanden reichen Beifall. Nachdem ſchon vorher einige Wie⸗ derholungen notwendig waren, ſpendete das Publikum am Schluß der Aufführung reichen Beifall. 1 UI Oftersheim.(Ein guter Fang.) Die Polizei nahm hier zwei landſtreichende Perſonen feſt. Bei der Kontrolle ſtellte ſich heraus, daß beide von der Staatsanwaltſchaft Frei⸗ burg wegen Diebſtahls ſteckbrieflich verfolgt werden. Sie wur⸗ den in das Mannheimer Bezirksgefängnis eingeliefert. UI Wiesloch.(Kurpfälziſches Winzerfeſt.) Das Kurpfälziſche Winzerfeſt in Wiesloch, der älteſten Winzer⸗ ſtadt des Kreiſes, wurde mit einem ſinnvollen Zug der Win⸗ zer eingeleitet, der den Werdegang des Weines ſymboli⸗ ſierte und allgemein Beifall fand. Nach dem Einzug in das große Feſtzelt auf der Tuchbleiche entwickelte ſich bald ein weinfrohes Leben und Treiben. Eine Stadtbeleuchtung bildete den Abſchluß des erſten Tages des Kurpfälziſchen Winzer⸗ feſtes. () Baden⸗Baden.(Faſt 84000 Gäſte in Baden⸗ Baden.) Nach der Statiſtik, die die Bäder⸗ und Kurver⸗ waltung am 1. Oktober 1934 herausgegeben hat, ſind in der Zeit vom 1. Januar 1934 bis 30. September 1934 in Baden⸗ Baden nahezu 84000 Gäſte, genau gezählt 83 928, abgeſtiegen, um zu längerem oder kürzerem Aufenthalt in der Bäder⸗ ſtadt zu verweil Darunter fallen auf deutſche Beſucher: 62 047 und au 21881. Im vorigen Jahr waren es bis zum glei 52997 im Ganzen, darunter ent⸗ fielen auf Deutſ 7 und auf Ausländer 9570. Baden⸗ Baden hat alſo in dieſem Jahre eine Steigerung der Besucherzahl von 30 931 Gäſten erfahren. Deutſche Beſucher waren es 18620 mehr als im vergangenen Jahre und Aus⸗ länder 12311 mehr als im Jahre 1933 Beſonders günſtig waren die Zahlen Monat September. Allein in dieſem Monat bef 3 Gäſte Baden⸗Baden, darunter waren 19428 ind 5 Ausländer, während im September vorigen res im Ganzen nur 8160 Beſucher nach Baden⸗ Baden kamen, darunter 6309 Deutſche und 1551 Ausländer. UI Tauberbiſchofsheim.(Errichtung von Neben⸗ ſtellen) Die Handwerkskammer Mannheim beabſichtigt, nachdem die Notwendigkeit hierfür ſich ergeben hat, die vor einigen Jahren aufgehobene Nebenſtelle hier wieder einzu⸗ richten. Ebenſo wird das Arbeitsamt, das die Bezirke Gera⸗ bronn, Mergentheim, Tauberbiſchofsheim und Wertheim um⸗ faßt, hier wieder eine Nebenſtelle einrichten. E Lobſtadt bei Sinsheim.(Schönes Beiſpiel.) Auf dem Acker des Gutspächters Seitz durfte die hieſige Schul⸗ sgeſamt wurden Die Schuljugend erntete die 0 eferte ſie bei der n icht des Guts⸗ ſieben Zentner Bohnen g Bohnen nicht Volkswohlf pächters. Wenn es noch keinen Karhreiner gabe, müßte er jetat erfunden werden! Aus den Nachbarländern Staftwagen vom Zuge erfaßt Neuſtadt a. d. 9. Am Bahnübergang an der Landſtraße Neuſtadt—Mußbach ereignete ſich abends ein ſchweres Autounglück. Ein Perſonenkraftwagen durchſtieß, von Rußbach kom⸗ mend, die geſchloſſene Bahnſchranke und kam auf dem Gleis zum Stehen. In dieſem Augenblick nahte auch ſchon der um 7.45 Uhr fällige Perſonenzug aus Neuſtadt heran. erfaßte das Auto und ſchleifte es etwa 50 Meter weit mit. Die Inſaſſen des Kraftwagens, der etwa 50 Jahre alte Jakob Herrmann und der 45 Jahre alte Guſtav Peter, beide aus Neuſtadt a. d. Hdt. wurden aus dem Wagen geſchleu⸗ dert und blieben ſchwerverletzt liegen. In bewußkloſem Zu⸗ ſtand wurden ſie in das Krankenhaus„Hetzelſtift“ einge⸗ liefert, wo Herrmann inzwiſchen ſeinen Verletzungen er⸗ legen iſt. ** Marburg.(Mit dem Motorrad gegen einen Leitungsmaſt.) In die hieſige Klinik wurden zwei Marburger Motorradfahrer, die in der Nacht gegen einen Leitungsmaſt der Hochſpannung bei Niederwalgern gerannt waren, mit ſchweren Verletzungen eingeliefert. Gießen.(motorradfahrer von ſcheuendem Pferd geſchlagen.) In dem Nachbarort Leihgeſtern wurde der Telegraphenarbeiter Heinrich Mohr aus Daubringen, als er mit ſeinem Motorrad ein Bauernfuhr⸗ werk überholen wollte und dabei zu nahe an die Pferde herankam, von dem einen ſcheuenden Pferd ſo ſchwer gegen den Unterleib geſchlagen, daß er bewußtlos von ſeiner Maſchine ſtürzte. Dem Verunglückten wurde ſofortige ärzt⸗ liche Hilfe zuteil. Anſchließend konnte er in ſeine Wohnung gebracht werden. — Beſigheim.(Autounfall auf der Kirchhei⸗ mer Steige.) Obſthändler Guſtar Kühner war mit etwa 50 Zentnern Obſt unterwegs nach Stuttgart, als ihm auf dem abſchüſſigen Stich ein Einſpänner vorausfuhr, während ein Kuhfuhrwerk entgegenkam. Infolge des Verſagens ſeiner Bremſen kam Kühners Laſtwagen ins Schleudern und geriet mit den Vorderrädern über eine zwei Meter hohe Mauer⸗ böſchung. Durch den ſtarken Druck der Ladung brach das Führerhaus zuſammen und Kühner wurde derart gegen das Steuerrad gedrückt, daß er gefährliche Bruſtverletzungen er⸗ litt und ins Beſigheimer Krankenhaus eingeliefert werden mußte. — Göppingen.(Tödlich verlaufener Betriebs⸗ unfall.) Nachmittags wollte ein in einem Betrieb beſchäf⸗ tigter Arbeiter den elektriſchen Strom am Motor einer Ma⸗ ſchine einſchalten. Offenbar kam er dabei mit dem Strom in Berührung und brach plötzlich mit einem Aufſchrei be⸗ wußtlos zuſammen. Die ſofort angeſtellten mehrſtündigen Wie⸗ derbelebungsverſuche blieben erfolglos. Der Verunglückte, ein 34 Jahre alter Familienvater namens Gölz aus Albershauſen iſt kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus geſtorben. Schweres Autounglück Nürnberg, 2. Oktober. Ein Nürnberger Auto fuhr in der Nähe von Streitberg gegen einen Baum. Durch den Anprall wurden zwei Inſaſ en des Wagens herausgeſchleu⸗ dert. Der Metzgermeiſter Daniel Krauß und ein Kind ſtar⸗ ben unmittelbar nach dem Unfall, während zwei Perſonen ſchwer und zwei leicht verletzt wurden. Eine Ge⸗ i nahm den Tatbeſtand auf. Alle ſechs Ver⸗ unglückten ſind Nürnberger. weitere Lalcale ſeundoclhiau Perſonenſtandsaufnahme. Am 10. Oktober findet die diesjährige Perſonenſtands⸗ aufnahme für Steuerzwecke ſtatt. In Verbindung damit wird eine Zählung der leerſtehenden Wohnungen und Geſchäfts⸗ räume durchgeführt. Die hierzu verwendeten Druckſachen werden z. Zt. durch die Schutzmannſchaft an die Eigentümer oder Hausverwalter ausgegeben. Im übrigen verßweiſen wir auf die Bekanntmachung des Herrn Oberbürgermeiſter im Anzeigenteil. * Schenkungen. Herr F. Heutze in Sydney, der bereits im vorigen Jahr und wiederholt in der vergangenen Zeit dem Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus wertvolle Schenkungen gemacht hat, hat neuerdings aus⸗ gezeichnete und ſeltene ethnographiſche Stücke aus der Süd⸗ ſee und aus Auſtralien dem Muſeum geſchenkweiſe zu⸗ kommen laſſen. Der Oberbürgermeiſter hat dem Spender den Dank der Stadtverwaltung für dieſe neuerliche Schen⸗ kung übermittelt. 1 Zum Jubiläumskonzert der Landhäußer⸗Geſangvereine. Fahrpreisermäßigung.— Billige Eintrittspreiſe. Zu dem am kommenden Sonntag, den 7. Oktober, nachmittags 3 Uhr, im Nibelungenſaal in Mannheim ſtatt⸗ findenden Jubiläumskonzert der 6 Landhäußer⸗Geſang⸗ vereine hat ſich die O. E. G. in entgegenkommender Weiſe bereit erklärt, Sonntagsrückfahrkarten zum Preiſe von 40 Pfg. abzugeben. Es iſt ſomit jedem ſangesliebenden Volksgenoſſen die ſeltene Gelegenheit geboten, ein wirklich erſtklaſſiges Konzert beſuchen zu können, zudem ſind die Eintrittspreiſe in erſchwinglichen Grenzen gehalten, ſodaß jedem Volksgenoſſen der Beſuch ermöglicht wird. Herr Land⸗ häußer hat in zielbewußter mühevoller Arbeit, dank der ſangesbrüderlichen Zuſammenarbeit der unter ſeiner Leitung ſtehenden Vereine, ein Werk geſchaffen, das in ſeiner künſt⸗ leriſchen Geſtaltung etwas ganz hervorragendes zu werden verſpricht. * Der Mannheimer Plankendurchbruch begonnen. Wie borgeſehen, iſt das große Projekt des Plankendurchbruchs in Angriff genommen worden. Die Häuſerflucht der Qua⸗ drate P 5 und P 6 wird der Spitzhacke zum Opfer fallen, wodurch die ſogenannten engen Planken verſchwinden, die ſich im Laufe der Zeit als ſtarkes Verkehrshindernis er⸗ wieſen haben. Der Neuaufbau wird in der Weiſe erfolgen, daß künftig die Straße die gleiche Breite aufweiſt, wie die eigentlichen Planken. * 30 Jahre Verbandsabbdeckerei. mp. Ladenburg, 2. Okt. Eine Viertelſtunde oſtwärts von Ladenburg liegt, inmitten ausgedehnter Felder unweit des Roſenhofs, die Verbandsabdeckerei. Durch eine landes⸗ herrliche Verordnung vom 18. September 1904 wurden die Gemeinden der Amtsbezirke Mannheim, Schwetzingen, Weinheim und eines Teiles der Amtsbezirke Heidelberg und Wiesloch zu einem Abdeckereiverband vereinigt mit dem Zweck, in der bei Ladenburg errichteten Verbands⸗ abdeckerei die Tierkadaver unſchädlich zu machen und zu⸗ gleich möglichſt nutzbringend zu verwerten. Anfang Oktober 1904, alſo vor nunmehr 30 Jahren, wurde die Abdeckerei in Betrieb genommen und arbeitete ſeitdem zufrieden⸗ ſtellend. Die vollkommen veraltete Anlage wurde im Som⸗ mer 1931 durch eine neue Apparatur erſetzt, die hygieniſch vollkommen einwandfrei arbeitet und den von den Bewohnern der Umgebung oft als läſtig empfundenen üblen Geruch kaum noch aufkommen läßt. Auf die 90 Gemeinden des Tätigkeitsgebietes, das von den Ab⸗ deckereien in Waibſtadt und Durlach begrenzt wird, iſt der Anſchaffungspreis der neuen Anlage in Höhe von rund 30 000 RM. ſeinerzeit umgelegt worden. Die Ladenburger Abdeckerei übertrifft mit ihrer modernen Einrichtung alle gleichartigen Betriebe; ſie konnte die Herſtellung von Futter⸗ und Knochenmehl verbeſſern und die Fettausbeute(natür⸗ lich nur für Induſtriezwecke) ſteigern. Vor allem aber iſt die Betriebsſicherheit erhöht worden. Im Lauf der Jahre hat ſich der Verwalter eine Kurioſitätenſammlung angelegt. Es ſind vor allem Knochen und Skelette ſeltener Tiere, u. a. ein Zebraſchädel und Haar⸗ ballen, die ſich manchmal im Magen von Rindern finden. In einem Pferd fand man vor wenigen Jahren einmal einen 15 Pfund ſchweren Darmſtein. Was beſonders an⸗ genehm empfunden wird, das iſt, wie ſchon angedeutet, das faſt völlige Fehlen des unangenehmen Geruchs, der vor Erſtellung der neuen Anlage beſonders im Sommer oft unerträglich war und weithin die Luft verpeſtete. Jetzt werden ſogar dieſe Abgaſe verbrannt. * — Betrifft: Ehrenkreuz des Weltkrieges. Für einen ver⸗ ſtorbenen Kriegsteilnehmer kann das Frontkämpferkreuz oder das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer auch dann nicht bean⸗ tragt werden, wenn der Tod erſt nach dem 13. Juli 1934, dem Tage der Verkündung der Verordnung des Reichspräſi⸗ denten, eingetreten iſt. Stirbt ein Antragſteller, nachdem er den Antrag auf Verleihung des Ehrenkreuzes ordnungsgemäß bei der zuſtändigen Behörde geſtellt hat, ſo wird dadurch die Verleihung des Ehrenkreuzes, ſofern die Vorausſetzungen dazu erfüllt ſind, nicht berührt. Das Ehrenkreuz iſt in waer Falle mit dem auf den Namen des Verſtorbenen auszuſtellen⸗ den Beſitzzeugniſſes an die Hinterbliebenen des Beliehenen als Erinnerungszeichen zu überſenden. — Erſte Hilfe bei Blitzſchlag. Vielfach geht der Blitz nur an der Oberfläche des menſchlichen Körpers entlang, weil Schweiß infolge ſeiner guten Leitungsfähigkeit dieſen Weg begünſtigt. Am gefährlichſten ſind die Einwirkungen des elektri⸗ ſchen Schlages auf das Zentralnervenſyſtem, Gehirn und Rückenmark. Die durch den Blitz hervorgerufenen Beſchädi⸗ gungen ſind die gleichen wie bei Starkſtrom. Die Hilfeleiſtung verlangt ſofort die Einleitung der künſtlichen Atmung, die zweckmäßigerweiſe durch Frottieren der Haut, Herzmaſſage oder ein heißes Bad zu unterſtützen iſt. Bei der einf Ausführung der künſtlichen Atmung liegt der Atemloſe auf dem Rücken und der Helfer ergreift vom Kopfende her beide Arme in der Gegend der Ellenbogen und drückt ſie kräftig an den Bruſtkorb des Bewußtloſen. Er zieht ſie dann un⸗ gefähr 15—20mal in der Minute raſch nach oben und aus⸗ wärts an den Kopf des Bewußtloſen heran, wodurch dann friſche Luft an die Lungen herangeführt wird. 5 1 Blumen vom Hofe Von Hermann Joſeph Lingen. Manchmal noch ſchickt die Mutter dem großen Sohne in der Stadt ein Paket, wenn ſie oder er Geburtstag hat, wenn ſie daheim auf dem Hofe ein Schwein geſchlachtet haben, wenn ein Feſttag iſt. Es iſt ohnehin immer Feſttag, wenn aus der Heimat das Paket ankommt, ſind auch nur bäuerlich einfache Dinge darin, die kaum etwas Verlockendes haben für die empfindliche Genußſucht des ausgewachſenen Großſtädters. Das Beſte iſt das ſchwere, ſchwarze Brot, grob und hart, aber wohlſchmeckend und bekömmlich wie kein anderes; ſanfte Nachahmungen ſtädtiſcher Brotfabriken führen den Namen dieſes Bauernbrotes vergeblich und ſind, obwohl ſie„nach dem Originalrezept“ gebacken ſein wollen, doch nur klägliche Erinnerungen daran. And ſonſt noch: Wurſt, gebratenes Fleiſch, Butter, Eier, faſt alles Sachen, die man zum Leben nun einmal braucht. Ungemein fachlich, ganz wirtſchaftlich; wer die Dinge nur nach ihrem Gebrauchs⸗ werte abſchätzen wollte, würde nicht einmal eine hohe Zif⸗ fer herausrechnen; wer mehr ſuchte, würde wohl doch einige Freude an einem haben, das mir das Liebſte iſt: ein paar Blumen, ein paar grüne Blättchen ſind immer im Paket. Sorgſam in feuchte Erde und getränkte Watte gebettet, in ſchützendes Papier gehüllt. Es ſind Blumen, die in dem bunten Garten des Bauernhofes gewachſen ſind, Blumen, wie auch ich ſie damals geſät, gepflanzt, gehegt habe. Es gibt keine Jahreszeit, die dem Suchenden nicht genug für ein kleines Sträußchen böte. Freilich zu Pfingſten iſt es mehr als zur Weihnacht, aber darauf kommt es nicht an. Auch darauf nicht, daß dieſes Heine Gebinde meiſt bei der weiten Reiſe über Hunderte von Kilometern ſein friſches Geſicht verloren hat. Immer iſt es die Zierde meines Zimmers, es koſtet mich Mühe, die ſchaffende Wirtin zu hindern, die welken Blumen fortzu⸗ werfen, ſo wie ſie es bei anderen Sträußen gewohnt iſt. And dann, eines Tages, ſind ſie doch weg. Ich finde ſie nicht mehr, wenn ich heimkomme; vielleicht iſt nur noch ein tauber Duft in dem Raume, eine ſtille, ſchnellflüchtige Erinnerung, die Wehmut bringt Es iſt das in ſeiner unendlichen Fülle nie zu beſchreibende Gefühl der engſten ſeeliſchen Verbundenheit mit jenem lieb⸗ ſten aller Menſchen, aus deſſen Schoß wir geworden ſind, der uns ins Leben geführt hat und ſich in Sorge um uns ſelbſt verzehrt, das Gefühl der nach nichts fragenden Liebe, das dieſen Blumen entduftet. Mehr kann es nicht geben. Aber es gibt etwas daneben, das auch unſer Inneres zutiefſt bewegt: Dieſe Blumen ſind gewachſen in dem Garten, der ein Stück deiner Jugend iſt. Du weißt, wo der Skamm jener mildroten Roſe ſteht, du fragſt, ob die Levkojen dieſes Jahr wohl noch dort ſtehen, wo du ſie einmal zum Strauße an deiner Mutter Feſttag bracheſt. Du weißt, ſie ſind auf dem Stückchen Erde gewachſen, von dem aus du in die Welt geſchritten biſt. Auf dem Boden, den Jahrhunderte vor dir die betreuten, aus deren Blute du geboren biſt, den dank einer neuen Rechtsordnung durch die kommenden Jahr⸗ hunderte Menſchen bebauen ſollen, die dir verwandt ſind, die deinen Namen tragen. Wird der Purpur des Flieders, den du gepflanzt, wird der tiefe Duft der dunkeln Roſe, an deren Stämmchen du die erſte Knoſpe ſprießen ſahſt, wohl auch die deiner Sippe nach dir erfreuen, ihnen den Abend verſchönen, wenn ſie nach dem Furchenziehen, dem Dungbreiten und Roggenmähen ſo zart, wie ihre ſchwere Hand es kann, den gertenhaften Zweig zu ſich herüberbiegen? Du biſt nur Einer von Vielen, Vielen vor, neben und nach dir, biſt vergänglich und nur beſtellt als Verwalter und Be⸗ treuer des Erbes, das du antrittſt und weitergibſt: Blut und Boden. Iſt das Reſeda, das da vor mir in dem Glaſe ſteht? Nun, es iſt für mich Riechkräutchen, ſo wie ſie es daheim in der Heimat nennen. And das iſt nicht Maßliebchen, ſondern Maifätchen, nicht Goldlack, ſondern Stockviole, nicht Phlox, ſondern Heinrichsblumen, und weiter: Schöne Mädchen, Oſterblumen, Morgenſterne, Aufläuferchen, ſo nennt ſie das Volk, in deſſen Mitte ich groß geworden, deſſen nachbarlicher Umgang und heimatliche Zuneigung dieſe Sprache mit ihren eigenen Worten vermittelte, das eines Stammes und einer Landſchaft mit mir, auch eine Sprache ſpricht, von deren Beobachtungsſchärfe, Schöpferkraft und Wohllaut dieſe Ueber⸗ tragungen ins Hochdeutſche keinen Begriff geben können: ge⸗ liebtes Platkdeutſch!— Der Poſtbote weiß nicht, was er mir in dieſer unſcheinbaren, zerſchundenen Pappſchachtel ins Haus trägt: Mukterſprache und Heimat. Doch auch meine niederfränkiſchen Stammesbrüder drun⸗ ten vom Niederrhein nennen die Roſen Roſen und Vergiß⸗ meinnicht Vergißmeinnicht. Sonderheiten trennen nicht von der Sprache aller Deutſchen. Das Eigene wendet ſich nicht eigenſinnig vom Ganzen. Aus dem bunten Bauernblumen⸗ garten unſeres Hofes wächſt mir der ganze bunte Garten der deutſchen Lande, bunt in allem: Menſchen, Bräuchen, Wirken, Denken, einig aber in der einen Sehnſucht, Teil zu haben an dem ſchönen Vaterland, über dem die Sonne wieder aufgegangen iſt, deutſch zu haben dieſes eine: Raum und Raſſe. Ein paar Blumen wandern aus dem bäuerlichen Dorfe hart an der Weſtgrenze des Reiches in ſeine größte Stadt, zu der die Oſtgrenze ſich nahe herangeſchoben hat. Welche Brücke! Handel und Wirtſchaßt Mannheimer Großviehmarkt vom 2. Oktober. Zufuhr: 162 Ochſen, 177 Bullen, 320 Kühe, 303 Färſen, 850 Kälber, 29 Schafe, 2452 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Ochſen 35 bis 38, 31 bis 34, 28 bis 30, Bullen 32 bis 35, 29 bis 31, 27 bis 28; Kühe 29 bis 32, 25 bis 28, 19 bis 24, 14 bis 18; Färſen 33 bis 36, 31 bis 33, 27 bis 30; Kälber 47 bis 50, 43 bis 46, 37 bis 42, 32 bis 36; Schafe nicht notiert; Schweine a) 53, b) 58, c) 52 bis 53, 50 bis 58. Der Reichsbankausweis Berlin, 2. Okt. Die Inanſpruchnahme der Reichsbank hielt ſich zum Vierteljahreswechſel in normaler Höhe. Die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln, Schecks, Lom⸗ bards und Wertpapieren hat ſich um 499,5 Millionen Mark gegen 496,1 Millionen Mark zur gleichen Zeit des Vorjah⸗ res erhöht. Im einzelnen ſtiegen die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 432,1 auf 3810,6 Millionen Mark, an Lom⸗ bardforderungen um 52,6 auf 147,7 Mlliionen Mark, an Reichsſchatzwechſeln um 13,4 auf 18,7 Millionen Mark und an deckungsfähigen Wertpapieren um 1,2 auf 431,1 Mil⸗ lionen Mark. Die ſonſtigen Aktiven ſtiegen infolge Inan⸗ ſpruchnahme des Reichskredites um 12,6 auf 609,6 Millio⸗ nen Mark. Der Reichsbanknoten⸗ und Rentenbankſcheinum⸗ lauf ſtieg insgeſamt um 350,7 Millionen, der Notenumlauf allein um 350,1 auf 3918,8 Millionen Mark. Giroverbind⸗ lichkeiten nahmen weiter um 35,7 auf 847,6 Millionen Mark zu. Der Beſtand an Gold und deckungsfähigen deve blieb mit rund 79 Millionen Mark nahezu unverändert. des geſamte Zahlungsmittelumlauf betrug 5874 Millionen Mark gegen 5771 Millionen Mark im Vormonat und 5736 Mile lionen Mark zur gleichen Zeit des Vorjahres. Rundfunk⸗Hrogramme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik I; 6.45 Zei Nachrichten Wetter; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik II 38445 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen, Frauenfunk; 9 Funkttille. 10 Nachrichten; 11.25 Funkwerbungskonzert; 11.55 Wetter. 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten, Saardienſt; 18005 Lokale Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert[I; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde; 19.45 Zeit, Donnerstag, 4. Oktober: 10.15 Schulfunk; 10.45 Rui ſche Stimmungsbilder; 15.30 Frauenſtunde; 18 Spanisch; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Klingende Anekdote; 19.15 Pet Heil, ein luſtiger Fiſchzug; 20.10 Saarumſchau; 20.30 Bayriſche Komponiſten; 21.10 Unſer lieber Reiſeonkel, Hörfolge; 2220 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Allerlei Kleinkunſt; 23 Werke für zwei Klaviere; 23.25'S iſt Zeit, gut“ Nat zuſammen. 5 Freitag, 5. Oktober: 10.15 Schulfunk für alle Stufen, 10.40 Hugo Wolf⸗Stunde; 15.30 Kinderſtunde; 18.30 Hurra, die Muſ'k kommt: 19.30 Erzähle Kamerad; 19.45 Polſtiſcher Kurzbericht; 21 Schöne Volksmuſik; 21.15 Saarländer ſpre⸗ chen; 22.50 Sportvorſchau; 23 Tanzmuſik; 23.30 Neue Ton⸗ filmſchlager. Samstag, 6. Oktober: 10.15 Schulfunk; 10.45 Kunter⸗ bunt; 15 Jugendſtunde; 18 Freilichttheater— Naturthegter — Landſchaftstheater— Thingſpiele, Vortrag; 18.30 Unter⸗ haltungsmuſik; 19 Der Oktoberwieſenrummel lockt ſelbſt Willi auf den Bummel; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Hochzeitskuchenl. bitte, zu verſuchen; 22.30 Willi Wende ſpielt zum Tanz. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Ehoral: 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungeg, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Donnerstag, 4. Oktober: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Frohes Leben; 18.45 AUnterhaltungskonzert; 19.45 Tages⸗ ſpiegel; 20.10 Saarumſchau; 20.30 Konzert; 21.20 Unſer lieber Reiſeonkel, Hörfolge; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Kammermuſik; 23 Tanz. Freitag, 5. Oktober: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktische Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 15.35 Kinderunarten, Elternirrtümer, willkommene und unerwünschte Miterzieher; 18.15 Deutſche Geſpräche; 18.35 Kleine Beobaßch⸗ tungen auf einer großen Straße; 18.45 Volksmufik; 19.45 Politiſcher Kurzbericht; 21 Schöne Volksmuſik; 22.15 Sgar⸗ länder ſprechen; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.40 Sportvorſchau; 23 Deutſcher Wald, deutſches Feld, deutſcher Strom, Funkfolge. Samstag, 6. Oktober: 14.30 Quer durch die Wirtſchaft; 15 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenze; 18.30 Stegreif⸗ ſendung; 18.45 Blasmuſik; 19.45 Tagesſpiegel; 20.05 Saar⸗ ländiſche Umſchau; 20.15 Luſtiger Abend; 22.30 Fortſetzung Amlliche Derößentlichungon der stadt mannheim. Die Fuhrwerkswaage Seckenheim iſt wegen Reparaturen vom 4. bis 11. Oktober 1934 außer Betrieb. Städt. Maſchinenamt. Perſonenſtandsaufnahme. Am 10. Oktober findet die diesjährige Perſonen⸗ ſtandsaufnahme für Steuerzwecke ſtatt. In Verbindung da⸗ mit wird eine Zählung der leerſtehenden Wohnungen und Geſchäftsräume durchgeführt. Die hierzu verwendeten Druck⸗ ſachen werden z. Zt. durch die Schutzmannſchaft an die Hauseigentümer oder Hausverwalter ausgegeben. Sollten hierbei einzelne Häuſer verſehentlich übergangen werden, ſo wird erſucht, die Druckſachen für dieſe vor dem 10. Oktober bei dem Polizeirevier abzuholen. Die Aufnahmeliſten ſind nach dem Stand von Mitternacht 9/10. Oktober aus⸗ zufüllen und zwar die Hausliſte und die Anlage hierzu III 3b, ſowie der Vordruck zur Zählung leerſtehender Räume durch den Hauseigentümer oder deſſen Vertreter, die Haus⸗ haltungsliſte durch jeden Haushaltungsvorſtand, das Be⸗ triebsblatt durch den Betriebsinhaber. Die Vordrucke ſind genau zu beachten. Die Hausliſte und die Anlage III 3b dienen in dieſem Jahr auch der Einheitsbewertung der Grundſtücke, ſie gelten zugleich als Steuererklärungen und ſind entſprechend zu behandeln. Hausbeſitzer, die ein Dop⸗ pel des Vordruckes der Hausliſte zum Eigengebrauch wün⸗ ſchen, können ſolche beim Städt. Steueramt Abt. Bürger⸗ ſteuer— N 2, 3— erhalten. Die ausgefüllten Haushaltungsliſten und Betriebs⸗ blätter ſind bis ſpäteſtens 15. Oktober an den Hauseigen⸗ tümer zurückzugeben, der ſie nebſt der Hausliſte und der Liſte leerſtehender Räume zur Abholung für die Schutz⸗ mannſchaft bereitzuhalten hat. Liſten, die beim Erſcheinen der Schutzmannſchaft zur Abholung nicht bereit liegen, hat der Hauseigentümer unmittelbar dem zuſtändigen Poli⸗ zei⸗Revier zu übergeben. Die Anlage III 3b zur Hausliſte iſt, wie aus dem Aufdruck hervorgeht, ausgefüllt bis ſpä⸗ teſtens 30. Oktober 1934 an das Finanzamt, in deſſen Bezirk das Grundſtück liegt, abzugeben. Auf Verlangen der Schutzmannſchaft müſſen die An⸗ gaben der Liſten ergänzt und aufgeklärt werden. Aus⸗ füllung und Einreichung der Liſten, ſowie Mitwirkung der Hauseigentümer und Auskünfte durch dieſe können nach § 202 der Reichsabgabenordnung durch Geldſtrafen bis zu 5000 RM., im Unvermögensfall durch Haftſtrafe bis zu 4 Wochen erzwungen werden. Mannheim, den 28. September 1934. Der Oberbürgermeiſter. Zwangsverſteigerung. Donnerstag, den 4. Oktober 1934, vorm. 10 uhr, werde ich im Rathaus in Seckenheim gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Kommode; 1 Sekretär, aufklappbar; 1 Sofa, roter Plüſch; 1 Plüſchſeſſel; 1 Auszugtiſch; 1 Schreibtiſch. Maunheim, 2. Oktober 1934. Fuhr, Gemeindevollzieher. LLerſammlungs⸗ Kalender. Siedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Turuplan: Montag und Mittwoch von 6—7 Uhr Schülerinnen Dienstag und Freitag von 6—7 Uhr Schüler Montag und Mittwoch von 8— 10 Uhr Turnerinnen Donnerstag von 8—9 Uhr Frauen Dienstag u. Freitag von 8— 10 Uhr Turner u. Igd.⸗Turner 2 28 Gäſte ſtets willkommen. Der Vereinsführer. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Dieſe Woche findet das 2. Saaltraining in der Schul⸗ turnhalle ausnahmsweiſe am Donnerstag abend ſtatt. 6.30 Uhr Schüler, ab 7.30 Uhr Senioren. Anſchließend Spielerverſammlung. Der Sportwart. Tuimerein 98, bm Seckenein 0 Zu dem am Samstag, 6. Oktober, 9 1 in unserer Turnhalle stattfindenden Geräte- Mannschaftskumpf Tb. Hockenheim— Tv. 98 MNhm.-Seckenheim ji laden wir die hiesige Einwohnerschaft freundlichst ein Die Leitung. Oammel⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Ein leinenes Wams verloren. Ein Schwein zu verkaufen. Auskunft im Lager. des luſtigen Abends. Kinder⸗ wagen zu verkaufen. Von der Reise zurück Dr. Spitzmüller. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. ds Bl. — Achtung! Achtung! Taglohn- Zettel Es bietet sich eine seltene Gelegenheit 15 Dürkheimer Nalur Nolwein Bauhandwerker a 55(nach Feuerberg vorgeschrieb. Liter 50 Pfg., in jedem Quantum. städtischem Muster) Bestellungen nimmt entgegen Frau Elise Sauer Bonndorterstraße 8. zu haben in det Neckar- Bote. Druckerei. f= added ſieschäfts-Fröffaung und Empfehlung. Der verehrlichen Einwohnerschaft von Seckenheim zur Kenntnis, daß ich ab heute im Hause Hauptstraße 198 ein 2 eee Lader. Id uncle Aeschil eröffnet habe. 5 Um geneigten Zuspruch bittet Otto Pfeiffer, Malermeister. F pflaume —— Esch-Oef f 5 2 Familhreten Wer ſiofert Roeder Koch- 1 b Tentner Kartoffel Kessel- Oefen gegen 24 teil,, 100 gr Auflage in köpfer u. Emallle Silber⸗Beſteck, fabriknel. Kohlenkasten Angebote unter Rr. 998 an die Kohlenfüller Geſchäftsſtelle ds. Bl. Ofenrohr i— — 2 kauſen Sie bei* Gg. Röser, Eisenhandlung Ein Poſten 1 ullertaroten tr. Mk. 1.80, abzugeben, Gummistempel i neee, in jeder Größe und Ausführung N a 60 W²tschaft ahn M Honnersiäg früh schnell vermietet 8 2 ist alles, was die große 8 Schlachtfest. Oeffentlichkeit. Von 9 Ahr ab soll.— Der einfachste, 5. Wellfleiſch. billigste und beste Weg⸗ Hierzu ladet freundlichſt ein Wa Ernſt Wolf. das Zeitungs- Inserat Alex. Schmich. Neckar-Bote-⸗ Druckerei. e e