* al⸗ — le. ue FF 3 J 8 3 „ſinnigkeit Venizelos geſcheitert. Die g. Blatt z] ¾ ·MT. 284 5 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Der 1. Oktober 1934 wird in der Geſchichte der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront als ein wichtiger Markſtein bezeichnet werden. Mit dieſem Tage wurde der Umbau der Deutſchen Arbeitsfront abgeſchloſſen. Alle Dienſtſtellen der DAF bis herunter zur Orksgruppe und zur kleinſten Betriebsgemein⸗ ſchaft haben ihre Tätigkeit in vollem Umfange aufgenom⸗ men. Die DA iſt nunmehr die einzige Organiſation aller deutſchen Arbeitsmenſchen. Sie iſt das geworden, was der Führer wollte, nämlich die Gemeinſchaft aller ſchaffenden Heutſchen. Der deutſche Arbeiter ſteht als wertvollſtes Glied in der deutſchen Wirtſchaft, er ſteht heute in gemeinſamer Arbeitsfront mit dem Betriebsführer. Ihre gemeinſame, von gegenſeitigem Vertrauen getragene Arbeit bildet die Grundlage der Geſundung und Erſtarkung der deutſchen MWirtſchaft und damit der deutſchen Volkswirtſchaft. Die deutſche Arbeitsfront umfaßt alle Glieder der Wirtſchaft, den Arbeiter, Angeſtellten und Unternehmer. Der nunmehr vollendete Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront muß deshalb als einer der wichtigſten Markſteine auf dem Wege zur Schaffung des neuen Deutſchland bezeichnet werden. An der Saar hat der Endkampf begonnen. Der Aus⸗ gang der Endſcheidung kann nicht zweifelhaft ſein und wird auch, abgeſehen von einigen„Intereſſenten“, kaum noch an⸗ gezweifelt. Selbſt im Ausland iſt man von der Tatſache überzeugt. In einem Aufſatz über die Saar ſchreibt Vernon Bartlett im„News Cronicle“, ſeiner Anſicht nach würden etwa 85 v. H. der Saarländer für die Wiedervereinigung mit Deutſchland ſtimmen und zwar nicht auf nationalſozig⸗ litiſchen Druck hin, ſondern weiſ ſie Deutſche ſeien; ſchließ⸗ lich wiege die Volkszugehörigkeit viel ſchwerer als materiel⸗ le und meiſtens auch als religiöſe Erwägungen. Zu dem von manchen Seiten vorgebrachten Argument, man dolle den Saarländern, falls ſie für ein Verbleiben unter dem Völkerbund ſtimmen, Selbſtverwaltung gewähren und eine neue Volksabſtimmung in fünf Jahren verſprechen, ſchreibt Bartlett, eine freie politiſche Wahl würde den Parteien, die eine ſofortige Rückkehr zu Deutſchland fordern, die Mehr⸗ heit geben. Hierzu komme noch ein weiterer Nachteil, denn eine endgültige Regelung des Saarproblems ſei die unbe⸗ dingte Vorausſetzung einer Verſtändigung zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich, und von dieſer wiederum hänge der europäiſche Friede ab. * Mit Schauern und Beſchämung denken wir noch an die Zeit, da wir in den Schützengräben Angehörige der verſchie⸗ denſten Negerſtämme uns gegenüber hatten, ie auf Frank⸗ reichs Seite den Kampf führten. Wir denken an die Zeit, da Reger zu den Beſatzungstruppen im Rheinlande gehörten. Von allen Seiten iſt auf die ſchwar ze Gefahr ein⸗ dringlich hingewieſen worden. Jetzt iſt Frankreich ſchon ſo⸗ weit— eine Folge des Geburtenrückganges in den Kriegs⸗ jahren—, daß es ſein Heer mit Angehörigen der farbigen Truppen auffüllen muß. Fünf Regimenter ſollen zunächft nach Frankreich kommen und bis nahe an die deutſche Grenze vorgeſchoben werden. Die Gefahr, die mit dieſer Maßnahme allen europäiſchen Ländern droht, ſoll nicht unterſchätzt werden. Am wenigſten iſt Frankreich ſelbſt zu beneiden, denn es könnte der Tag kommen, an dem Frank⸗ reich die Geiſter, die es rief, wieder loswerden möchte, ſich aber ihrer nicht entledigen kann. Nach langen und ſchwierigen Verhandlungen iſt es Lerroux gelungen, ein neues ſpaniſches Kabinett zu bilden. Zweimal war die Miniſterliſte ſchon fertig und ſtand zur Veröffentlichung, aber im letzten Augenblick mußte ſie noch Veränderungen erfahren. Zum Miniſter für öffentliche Arbeiten wurde der Agrarier Cid berufen. Da in der vor⸗ läufigen Liſte einem Radikalen dieſer Poſten zugeſchrieben worden war, haben ſomit die Agrarier zwei Vertreter und die Radikalen neben dem Miniſterpräſidenten ſieben Ver⸗ treter in der Regierung. Beſonders bemerkenswert bei der Zuſammenſetzung der neuen Regierung iſt, daß der Katholiſchen Volksaktion drei wichtige Miniſte⸗ rien zugeteilt wurden, und zwar das Arbeits- Juſtiz⸗ und das Landwirtſchaftsminiſterium, die für die Durchführung der von der Katholiſchen Volksaktion angeſtrebten ſozialpo⸗ litſchen Maßnahmen ſehr bedeutend ſind. Die Beſtrebun⸗ gen der Volksaktion, die von den Sozialiſten geſchaffene Landwirtſchaftsreform zu ändern, und von den marxiſtiſchen llebertreibungen zu befreien ſowie für die katholiſchen Ar⸗ beitervereinigungen zumindeſt die Gleichberechtigung neben den marxiſtiſchen Arbeiterverbänden zu erkämpfen, dürften oalſo in der ſpaniſchen Innenpolitik der nächſten Zeit mit beſonderem Nachdruck vertreten werden. * Auch Fronkreich hat ſeine Sorgen. Die Rundfunkan⸗ ſprochen des Miniſterpräſidenten Doumergue laſſen dieſe Forge daulfich orbennen die ihren Urſpruna in erſter Linie darin zu haben ſcheint, daß das Kabinett nicht über gen gend Autorität verfügt. Doumergue hat Reformpläne be⸗ verleihen ſollen, um ſie allen Angriffen beſonders von ſeiten der„Gemeinſamen Front“ der Sozialiſten und Kommuni⸗ ſten zu ſichern. Doumergue wandte ſich in ſeiner letzten Rede auch an die Jugend und rief zur Einigkeit auf. Der Verband der Vaterländiſchen Jugend hat dem Beiſpiel meh⸗ rer nationaler Verbände folgend ſeine Mitglieder aufgefor⸗ dert, ſich für den 13. Oktober bereit zu halten, da die Ge⸗ meinſame Front und die Linksparteien für dieſen Tag große Straßenkundgebungen planten. Dieſer Aufruf ſei keine Herausforderung, aber alle national denkenden Franzoſen wünſchten, an dieſem Tag geſchloſſen aufzutre⸗ ten, um zu beweiſen, daß auch ſie eine Macht darſtellen, mit der man rechnen müſſe, und um eintretendenfalls mit eigenen Mitteln revolutionäre Störungen zu unterdrücken. So ſtoßen auch hier zwei Richtungen aufeinander, ſodaß es zu erheblichen Schwierigkeiten kommen kann. Nachdem auch die rumäniſche Kabinettskriſe überwun⸗ den iſt, droht eine neue in Griechenland. Alle Vermittlungs beſtrebungen der Regierung, um zu einem Bündnis mit den Oppofitionsparteien zwecks Wiederwahl des Staatspra⸗ ſidenten Alexander Zaimis zu kommen, ſind an der Starr⸗ l Regierung ſei ent⸗ chloſſen, ſo ſchreibt die griechiſche Telegraphenagentur, aßnahmen zu ergreifen, die geeignet ſind, die Lage zu e e die der Regierung die notwendige Autorität klären und die normale Tätigkeit des par tamentariſchen Regierungsſyſtems zu ſichern. Die Abgeordnetenkammer hat das Wahlgeſetz endgültig angenommen, das vom Se⸗ nat abgelehnt worden war und das den Hauptgegenſtand der Unterhandlungen zwiſchen der Regierung und Oppoſi⸗ tion dargeſtellt hat. Wie verſichert wird, wird die Regie⸗ rung zur Auflöfung der Abgeordnetenkammer und zu Kam⸗ merneuwahlen im Laufe des November ſchreiten, falls der letzte Verſuch, zu einer Einigung zu kommen, ſcheitern ſollle. Die NE, Kulturgemeinde. Der Beauftragte des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Schulung der Partei und aller gleichgeſchalteter Verbände, ſowie des Werbes„Kraft durch Freude“, A. Roſenberg, hat die früheren Verbände der„Deutſchen Bühne“ und des„Kampf⸗ bundes für deutſche Kultur“ in der„NS⸗Kulturgemeinde“ zuſammengefaßt. Gleichzeitig wurde die NS⸗Kulturgemeinde in die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft dur Freude“ eingegliedert und ihr die Durchführung der kulturellen Veranſtaltungen innerhalb der Arbeitsfront übertragen. So wurde auf breiteſter Grundlage eine gewaltige Kultur⸗Vereinigung geſchaffen, die das geſamte arbeitende Volk vom Lehrling bis zum Fabrikherrn und gleichzeitig die Berufsverbände der Angeſtellten und Beamten umfaßt. Es handelt ſich alſo um das Feierabendwerk des ganzen Volkes ſchlechthin, wie es in dieſem Ausmaß wohl einzig⸗ artig daſteht. 5 Dieſe gewaltige Aufgabe verpflichtet dazu, auch auf Gebieten des kulturellen Lebens dem Geiſt des National- ſozialismus zum Durchbruch zu verhelfen und zwar nicht nur in der Auswahl des gebotenen Stoffes, ſondern auch in der äußeren Art der Durchführung von Veranſtaltungen. Es darf nicht mehr ſein, daß die hohen Werte deutſcher Kunſt auf die wohlhabenden Kreiſe unſeres Volkes beſchränkt bleiben. Kunſt und Kultur find im Dritten Reich eine Angelegenheit des ganzen Volkes. Ge⸗ rade diejenigen, die in ihrem werktätigen Leben einen harten Kampf um ihre Exiſtenz zu führen haben, der Ar⸗ beiter am Schraubſtock, der Bauer am Pflug, der Angeſtellte im eintönigen Rythmus der Schreibmaſchine und die an⸗ deren Volksgenoſſen in den Amtsſtuben und Werkſtätten: ſie alle haben nach der harten Arbeit des Alltags in be⸗ ſonderem Maße ein Recht darauf, am Feierabend einen ſeeliſchen Ausgleich durch die hohen Werte deutſcher Kunſt geboten zu bekommen, um daraus wieder neue Kraft zu ſchöpfen für die Arbeit des Alltags. Dieſe Feierabendgeſtal⸗ tung des ganzen Volkes iſt letzten Endes die Aufgabe der No⸗Kulturgemeinde. Sie wird in wechſelnder Folge, Abende ernſten und heiteren Charakters bringen, um in guter Theaterkunſt, Konzerten, Filmen, bunten Abenden und Vorträgen Entſpannung und Freude zu bringen und den Feierabend unſeres Volkes würdig zugeſtalten. Die Kunſt wendet ſich an die Seele des Menſchen, an Regungen, die in keiner Weiſe von der ſozialen Lage des Einzelnen, von Beruf, Stand oder Vermögen ab⸗ hängig ſind. Der Gedanke der ſeeliſchen Erbauung und inneren Erhebung verträgt ſich nicht mit Vorrechten des Standes oder Geldbeutels. In der NS⸗Kulturgemeinde hat daher jeder Volksgenoſſe der Kunſt gegenüber ds gleiche Recht und deshalb auch Anſpruch auf einen gleichwertigen Platz in den Veranſtaltungen. Die verſchie⸗ denen Einkommensverhältniſſe bemeſſen lediglich den Grad der Pflichten gegenüber der Kunſt. Wer erfreulicherweiſe über ein höheres Einkommen verfügt, ſoll billigerweiſe auch einen entſprechend höheren Preis beazhlen, ohne des⸗ halb einen Anſpruch auf einen beſſeren Platz zu erheben. Die Einrichtung, die in der NS⸗Kulturgemeinde grund⸗ ſätzlich durchgeführt wird, iſt die Vorausſetzung dazu, auch den Aermſten der Armen zu erſchwinglichen Preiſen den Beſuch guter Feierabendveranſtaltungen zu ermöglichen. Der richtige Weg zum Eigenheim Die Heimſtättenämker der 5 DAP. und ihre Aufgaben. Die Not der Großſtast hat in Tauſenden die Sehnſucht nach eigener Scholle geweckt. Auf einem, wenn auch noch ſo kleinen Stückchen Land ſuchen ſie Fuß zu faſſen. Damit dieſes geſunde Drängen zum Boden nicht von der Spekula⸗ tion ausgebeutet wird ſondern zu guten Ergebniſſen führt, die dem Siedler wirtſchaftlichen Aufſtieg ermöglichen, ſind die Heimſtättenämter der NS D A P. geſchaffen worden; ſie beraten den Siedler und fördern das Siedlungs⸗ werk. Täglich kommen Volksgenoſſen zu den Heimſtätten⸗ ämtern, die bereits für 1000 RM oder mehr ein Grundſtück erworben haben, denen aber zum Bauen das Geld fehlt, das Heimſtättenamt ſoll helfen. Es iſt verſtändlich, wenn derjenige, der zur Scholle zu⸗ rück will, erſt einmal ein Grundſtück kauft. Aber dieſer Weg iſt in den ſeltenſten Fällen der günſtigſte. Dadurch, daß Tauſende und aber Tauſende von Volksgenoſſen verſuchen, ein möglichſt gut gelegenes Grundſtück zu erwerben, beſteht große Nachfrage. Die Preiſe gehen in die Höhe, der Bo⸗ denwucher blüht. Der künftige Siedler wird Eigentümer eines viel zu hoch bezahlten Grundſtücks. Gerade deshalb iſt er nicht mehr in der Lage, den Bau zu finanzieren. Gelder ſind für ihn ſchwer zu erhalten, weil ſich die großen Geld⸗ geber mit derartig kleinen Objekten nur ungern befaſſen. Das Grundſtück bleibt liegen, und nur im günſtigſten Falle iſt wenigſtens eine kleingärtneriſche Nutzung möglich, ganz abgeſehen davon, daß er meiſt nicht die Sachkenntnis hat, um die Bodeneignung für die Gartenkultur zu beurteilen. Alles in allem: das Eigenkapital iſt verbraucht, das Grund⸗ ſtück liegt brach, und nach wie vor muß irgendwo in der Stadt Miete bezahlt werden. Es iſt klar, daß dieſer Weg nicht der richtige iſt. Viel⸗ mehr muß durch ſinnvolle Hilfe ermöglicht werden, daß bei Verwendung der Spargelder in Höhe von 1000 bis 3000 RM unter Zuhilfenahme von Hypothekengeldern ein genü⸗ gend großes Grundſtück und Haus mit eigenem Wirtſchafts⸗ raum geſchaffen werden kann. Dann iſt es möglich, Spar⸗ gelder und erſparte Mieten andererſeits zur Befruchtung der Bauwirtſchaft(ſtatt Bodenſpekulation), vor allem aber zur Beſchaffung einer ausreichenden Wirtſchaftsheimſtätte zu verwenden. Wer daher eine Heimſtätte erwerben will und nicht über genügend Eigenkapital verfügt, der laſſe ſeine Samstag, 6. Okt. 1934 Nee Finger vom Ankauf eines Baugrundſtückes und begnüge ſich mit einem Kleingarten! Wer aber Rat und Hilfe zur Er⸗ langung einer Siedlerſtelle wünſcht und bereit iſt, durch eigene Leiſtung ſich emporzuarbeiten, der fülle einen Frage⸗ bogen des Heimſtättenamtes aus. Es werden ihm ſo die Mittel und Wege gezeigt, um in den Beſitz eines Eigen⸗ heimes mit einem ausreichenden Garten zu gelangen. Die Förderung der Bauarbeiten Großer Erfolg der Reichsaktion für das Handwerk. Berlin, 5. Oktober. Ueber den Erfolg der Reichsaktion zur Förderung von Gebäudeinſtandſetzungen und Woh⸗ nungsteilungen werden durch eine Veröffentlichung des Deutſchen Handwerksinſtituts Einzelheiten bekannt. Von den geſamten Arbeiten ſeit Beginn der Arbeitsbeſchaffung ent⸗ fielen etwa 20 bis 30 Prozent auf Umbauten und 70 bis 80 Prozent auf Inſtandſetzungen. Von den Umbauten kamen etwa ein Drittel auf Wohnungsteilungen mit einem Zu⸗ ſchuß von weniger als 1000 Mark. Zurzeit ſtehen nur noch etwa 2 Prozent der Großwohnungen leer gegenüber 4 bis 5 Prozent in den Jahren 1931-32. Die in den Monaten Ok⸗ tober 1933 bis April 1934 vorgenommenen Inſtandſetzun⸗ gen und Erneuerungen übertreffen bei weitem die jährli⸗ chen Aufwendungen der Vorkriegszeit und der Nachkriegs⸗ jahre. In den Wintermonaten 1933⸗34 wurden mindeſtens 8 000 Menſchen durch die bezuſchußten Arbeiten beſchäf⸗ igt. Die Beteiligung der Handwerkszweige war ſehr ver⸗ ſchieden. 16 unterſuchte Handwerkszweige haben insgeſamt 24,8 Millionen Tagewerke geleiſtet. Von dieſen entfallen allein 46 Prozent auf die Maurer. In weitere 29 Pro⸗ zent teilen ſich die Maler und Tiſchler etwa zur Hälfte. Maurern, Malern, Tiſchlern und Inſtallateuren fielen zu⸗ ſammen fünf Sechſtel der Tagwerke zu. Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe zeigte in dieſer Woche wenig ver⸗ änderte Kurſe, da die Kundſchaft ſich eine gewiſſe Zurück⸗ haltung auferlegte und demzufolge auch die Kuliſſe von Neuanſchaffungen abſah, vielmehr eher zu Glattſtellungen ſchritt, blieb das Geſchäft ſehr ruhig. Kursmäßig überwogen leichte Abſchläge. Beſondere Anregungen aus der Wirt⸗ ſchaft, die der Tendenz eine Stütze geben könnten, lagen nicht vor. Im ganzen waren aber die Märkte widerſtands⸗ fähig, zumal das herauskommende Material keine allzugroße Bedeutung hatte. Am Aktienmarkt waren beſonders Braunkohlenwerte abgeſchwächt. am Rentenmarkt blieb es ebenfalls ſehr ſtill. 5 Geldmarkt. Die Beanſpruchung der Reichsbank am Quartalsultimo hielt ſich in normalen Grenzen. Die Geſamtausleihungen im September lagen um mehr als 300 Millionen über dem Stand von Ende Auguſt und kommen damit nahe an die 4 Milliarden⸗Grenze heran. Der Betriebs⸗ kredit des Reichs wurde nicht beanſprucht, wie überhaupt die Reichskaſſe zurzeit recht flüſſig zu ſein ſcheint. Außer dem Quartalsultimo haben die Erntefinanzierung und die ſaiſonmäßigen Herbſtanſprüche größeren Bedarf aus⸗ gelöſt. Produktenmarkt. Die Getreidemärkte haben ge⸗ ringes Geſchäft. Der Mehlverbrauch iſt zurzeit recht ſchwach. Handelspolitiſch iſt die deutſche Getreidewirtſchaft heute nicht mehr den internationalen Preisſchwankungen ausgeſetzt. Dar⸗ über hinaus iſt der ausländiſche Wettbewerb zu Schleuder⸗ preiſen keine Gefahr mehr, ſo daß wir es heute ruhig darauf ankommen laſſen können, Agrarerzeugniſſe einzufüh⸗ ren oder auszuführen. Allerdings ſteht dem zunächſt die De⸗ viſenknappheit entgegen, aber grundſätzlich hat die neue deutſche Bauernpolitik ſich handelspolitiſch neue Wege ge⸗ öffnet. Warenmarkt. Die Großhandelsgetreideinderziffer iſt von 100.3 um 0.4 Prozent auf 100.7 geſtiegen. Daß die inner⸗ wirtſchaftliche Belebung die Sommerflaute überwunden hat, wird nicht nur durch die wachſende Beſchäftigung in der Induſtrie beſtätigt, ſondern auch durch die wachſende Inan⸗ ſpruchnahme der Kreditbanken. Viehmarkt. An den Schlachtviehmärkten waren Großvieh und Kälber bei leicht anziehenden Preiſen gut gefragt. An den Schweinemärkten gab es kleine Preisſchwankungen, doch war auch bier die Preistendenz im allgemeinen feſter. * Der deutſche Schmuck. Der Schmuck der deutſchen Frau, die durch das Tragen von Bernſtein den notleidenden Volksgenoſſen aus der oſtpreußi⸗ ſchen Bernſteininduſtrie hilft. Ketten und Armbänder aus dem„Gold“ Oſtpreußens gewonnen. 5 SD Hein: 5 5 8 0 di. — 3 ee ccc cines fler Oer Hauen en un Handle 20 Donato war längſt wieder geheilt. Er ſaß vor ſeiner Hütte und las im Brevier, als Duca aus dem Wald her⸗ auskam und mit ſeinem Pagen die der Klauſe vorgelagerte Lichtung durchſchritt. N 5 Donato erſchrak ſichtlich, ließ das Buch ſinken und ſtarrte dem Reiter wie einem Geſpenſt entgegen. Der ſprang lachend aus dem Sattel und half Sabine herunter. „Heilige Maria, ſeid Ihr es oder iſt es ein Doppel⸗ gänger von Euch? Iſt es Eure wandernde Seele?“ „Gott ſei Dank bin ich noch mein eigen Fleiſch und Blut, Bruder Donato,“ erwiderte Duca lächelnd und reichte dem Alten die Hand.„And hier iſt mein Page Sabo. Darf man bei Euch raſten, Bruder?“ i Der ſtrich ſich aufatmend über die Stirn. „Wahrhaftig, Ihr ſeid es. Angelo D ifel. Ja, aber wie iſt denn das möglich 2 Es hieß doch, Vielleicht hat Euer Segen mich gerettet. )? Genug, Ihr ſeht, ich lebe! Und ich bin deſſen froh, Bruder!“ Der blickte ihn nun voll Güte an, nachdem er den er⸗ ſten Schreck überwunden hatte. Sabine hockte ſich auf die Hausſchwelle, während Do⸗ nato Ziegenkäſe und einen Laib Brot herbeiholte und dann mit Duca im kühleren Zimmer Platz nahm. Taſtend ging das Geſpräch hin und her, bis Duca ſchließlich geradezu fragte: „Bruder Donato, ich bin mit einem beſonderen An⸗ liegen zu Euch gekommen. Jene Bilder dort Ihr wißt, ich habe ſchon einmal danach gefragt. Vielleicht wißt Ihr auch, was ſich noch in der Zeit, die zwiſchen dem Damals und dem Heute liegt, ereignet hat. Donato, ſagt mir ehr⸗ lich, wer ſeid Ihr? Wer ſind jene beiden? Wer iſt— Vittorina?“ Der Alte ſah ihn ernſt an. Er hatte etwas Fremdes im Blick, etwas Väterlich⸗Gütiges, etwas, was erraten ließ, daß dieſer Mann viel in Menſchenſeelen geleſen, viel Not und Leid und Abſonderlichkeiten erfahren hatte. „Nun denn— ich glaube, es iſt wohl höhere Beſtim⸗ mung, daß ich Euch Aufklärung geben muß. Ihr wußtet ja bereits, daß jener Mann dort in Uniform der Prinz della Rocella iſt. Ein Bild aus jüngeren Jahren, wie Ihr wohl ſeht.“ „Ja, ich wußte es. neben?“ „Eine Nonne. And die ſchöne Kloſterfrau da⸗ Einſt eine junge Edeldame aus römi⸗ ſchem Adel. Della Rocella hat ſie ſehr geliebt Aber ein Gelübde zwang ihn, unverheiratet zu bleiben. Das Ge⸗ lübde, das er als Malteſerriter einſt ſeinem Orden gege⸗ ben hatte. Und ſo—“ „Nahm ſie den Schleier?“ „Nicht gleich. Erſt als der Liebesbund nicht ohne Fol⸗ gen war.“ „Vittorina!“ ſtieß Duca hervor. „Ja, Vittorina iſt die Tochter des Prinzen und jener Kloſterfrau.“ „Ich ahnte es. „Nach Vittorinas Geburt nahm ſie den Schleier. Und della Rocella ertrug das Leben nur, weil er für Vittorina zu ſorgen hatte.“ „And Ihr, Bruder Donato? Wer ſeid Ihr? Woher wißt Ihr dies alles?“ Der Einſiedler lächelte ſtill. „Ich bin des Prinzen Ohm. Einſt nannte man mich des Königs rechte Hand. Vom Herzog Donatus Forneſe hat mancher gehört. Aber die Welt, denke ich, kam gewiß ohne dieſen Herzog auch ſehr gut aus. Ich wurde der, der ich bin— und ich tauſche mit keinem Herzogsmantel mehr.“ Duca ſenkte ergeben den Kopf. Viel Unausgeſproche⸗ 195 lag hinter den Worten des Eremiten, das ahnte er wohl. „Vittorina,“ murmelte er.„Wo iſt ſie jetzt, Bruder Donato?“ „Der Prinz führte ſie— dem zukünftigen Gatten zu,“ ee dieſer, und es klang unabwendbar. „Nein!“ Duca ſchrie es leiſe und bedrückt. „Es war eine längſt beſchloſſene Sache,“ ſagte Donato ernſt. Duca ſenkte den Kopf tiefer. Ihm war, als drücke eine Zentnerlaſt ihm den Nacken tiefer. Es war furchtbar. Schweigen breitete ſich aus. Sabine hockte auf der Tür⸗ ſchwelle wie eine zierliche, bunte, zuſammengeſunkene Puppe. Sie hatte alles mitangehört. Und das Herz tat ihr unendlich weh. Sie hielt die Augen feſt geſchloſſen, um nicht die Tränen hervorzulaſſen, die ſich empordrängten. Kreuz und Quer Oberlaus nicht beliebt.— Das Eſelderby.— Das geſtörte Verlobungsmahl. Die Laus iſt im allgemeinen ein ſehr unbeliebtes Tier — ſoweit ſie nicht dreſſiert iſt und ſich vorführen läßt. Wir, die wir in den Schützengräben oder in den Artillerie⸗ ſtellungen geweſen ſind, können von mancher Lausjggd er⸗ zählen, auf der die„Bienen“ nach kurzer Lebensdauer zur Strecke gebracht worden ſind. Auch die Ober⸗ und Nie⸗ derläuſe, die man der Lauſitz mit den poſtaliſchen Ab⸗ kürzungen Oberlaus und Niederlaus.. in den Pelz ſetzte, haben glücklicherweiſe nur ein kurzes Leben gehabt. Wie einer Anordnung des Reichspoſtminiſteriums zu entnehmen iſt, werden die vor einigen Monaten eingeführten Abkür⸗ zungen wieder abgeſchafft werden und an ihre Stelle die vollen Beſtimmungsangaben Lauſitz, Oberlauſitz und Nieder⸗ lauſitz treten. In der Lauſitz freut man ſich, daß die Reichs⸗ poſt ſich jenes geographiſchen Ungeziefers ſo raſch entledigt hat, die Lauſitzer ſtehen damit vor der poſtaliſchen Welt wieder ſauber da. Auf den meiſten Rennbahnen iſt inzwiſchen Kehraus ge⸗ weſen, auch in Königswinter am Rhein, wo es zwar keine Pferderennen gibt, wo aber die„Eſelderby“ geritten werden. Es iſt ſchon mal ſo— wie zu Königswinter der Drachenfels, ſo gehören zum Drachenefls die Eſel, die Tag für Tag unverdroſſen jung und alt auf ihrem Rücken zur Kuppe des Drachenfels hinaufbefördern. Aber auch ein Eſel will schließlich man einen Feſttag haben, und den wollten die Eſel vom Drachenfels krönen mit einem„Eſelderby“. Der 60 „Wohin iſt der Prinz gereiſt?“ 0 Auf Frage ſtand lauernd und drohend eine Weile in er Luft. Donato ſchüttelte ſacht den Kopf. Sein Blick ruhte voll, ernſthaft auf Ducas Geſicht. Seine Züge waren voll Hoheit und Würde. „Nein, Angelo Duca, nicht ſo! della Rocella gereiſt iſt. And wüßte ich es, ich würde es Euch nicht ſagen. Niemals! Ihr müßt das begreifen!“ „Ich begreife nur, daß ich Vittorina nicht vergeſſen kann, Bruder Donato,“ ſtieß Duca voll Trotz und Wider⸗ ſpruch hervor. Er trat dicht an Donato heran. Ruhe. Faſt ſtreng ſagte er: „Gott gebe, daß Ihr Vittorina nie wieder begegnet! Gott wird gnädig ſein!“ „Donato!“ Duca legte ihm die Hand mit eiſenhartem Druck auf 10 Schulter. Es ſchien, als wolle ihn die Beſinnung ver⸗ Aſſen. Da drängte ſich die Geſtalt Sabines zwiſchen die bei⸗ den. Ganz plötzlich. Die Hände erhoben. Mit ihren hel⸗ len Augen den Blick Ducas fangend. Ich weiß nicht, wohin Der bewahrte ſeine Ber 722— 2—.— Ein Seufzer voll Angſt und Flehen. „Herr— Ihr dürft einen frommen Bruder nicht an⸗ rühren! Es würde Euch gereuen.“ Er ließ den Arm ſinken. Wie erwachend blickte er ſich um. geſicht war voll feierlicher Ruhe. „Verzeiht!“ murmelte Duca verſtört. Sein Blick wurde kühl und geſammelt.„Mir war, als hättet Ihr mir etwas verſchwiegen. Ich weiß nicht— verzeiht, frommer Bru⸗ der! Ich bin ein wilder Menſch. Vielleicht wäre es Sünde geweſen, Vittorina an mich zu ketten. Man ſoll nicht nach den Sternen greifen wollen.“ 8 4 Herr Donatos Greiſen⸗ 7 Sabine taſtete nach ſeiner Hand. Donatos Geſicht war voll Güte und Verſöhnung. Er legte die Hand auf Sabines Haupt. „Verlaß ihn nicht ohne Not, mein Knabe! Behalte ihn lieb, deine Herrn! Mir ſcheint, er könnte dich noch öfter nötig haben. Du biſt ſanft und gütig. Bleibe bei ihm!“ Sabine nickte ſtumm. Das Herz ſchlug ihr unter dem ſeidenen Pagenwams wie ein Hammer. „Ich bleibe bei ihm,“ flüſterte ſie. Duca griff mit beiden Händen um ihre Schultern. „Mein Page— mein kleiner Page!“ murmelte er.„Ich glaube ſelbſt, ich werde dich jetzt ſehr nötig haben.“ Gleich darauf gingen Duca und Sabine. Draußen warteten die Pferde. Sie ritten davon. Wohin? Italien war groß. Die Welt war weit. In der kleinen Stadt Sarſina blieben Duca und Sa⸗ bine einige Tage. Die Stummheit zwiſchen ihnen war faſt unerträglich geworden. Unausgeſprochenes ſtand zwiſchen ihnen, jeder von beiden wußte es. Duca hatte unterwegs die mancherlei Schätze, die er an ſicheren Plätzen vergraben gehalten, wieder an ſich ge⸗ nommen. In Sarſina ſelbſt kaufte er einen Wagen und etliche Zugmaultiere, um das Gepäck, das ſich erheblich vermehrt hatte, wegſchaffen zu können. Für Sabine waren wieder Mädchenkleider beſchafft worden. Sie ſah darin entzückender aus denn je. Aber es war, als achte Duca nicht auf dieſe junge, ſelige Schön⸗ heit neben ſich, als wäre er noch immer nicht frei von der Vergangenheit, die Vittorina hieß, und die doch nimmer wiederkehren konnte. Der„Graf Dalbrogo“ war ein ſtil⸗ ler Mann geworden In einer der ſeltſam ſchönen, bezaubernden und war⸗ men Nächte war es, daß Duca in ſeinem Herbergszimmer aufwachte und nebenan heftiges Schluchzen hörte. Er lauſchte. Es war kein Zweifel daran, daß es Sabine war, die im Nebenzimmer weinte. Plötzlich kam Duca der bedrückende Gedanke: Wie oft wird ſie ſchon geweint haben, ohne daß ich es hörte? Um wen und warum weint ſie? Er lag mit offenen Augen. Das Weinen klang wie das Wimmern eines jungen Hundes, der die Einſamkeit fürchtet. Duca erhob ſich. Streifte das Wams über. Lauſchte ſehr angeſtrengt. Entſchloſſen ſchritt er dann zur Tür. Gleich darauf trat er über die Schwelle zu Sabines Zimmer. Zog die Tür hinter ſich zu. „Sabine!“ Er ſah die Amriſſe ihrer Geſtalt im Stuhl am offenen Fenſter. „Du ſchläfſt nicht?“ Das Weinen verſtummte. „Sabine, mein Page, mein kleiner Kamerad!“ Er kam näher. * Nat der„Eſelſachverſtändigen“ traf ſchon ſeit längerer Zett eingehende Vorbereitungen. Täglich wurde trainiert und ſchließlich hatten unter den größten Schwierigkeiten die„Renn⸗ ſtallbeſitzer“ ihre Pflegebefohlenen„fitgemacht“. Dieſer Tage ſtieg denn nun das große Ereignis, der Kampf um das zblau-weiße Band“. Die„Jockeys“ ſaßen auf..., die Start⸗ fahne ſenkte ſich..., die Langohre ſauſten davon——— Die Zuſchauer waren hingeriſſen, und in der höchſten Spannung geſchah etwas ganz Seltſames. Einer der tapferen Eſelsreiter zog plötzlich einen langen Draht her⸗ vor, an dem ein Stück Brot baumelte, das er nun dem Eſel vor die Naſe hielt. Und wie der Hund hinter dem Haſen, ſo lief der Eſel hinter dem Brot— ſeine Tantalus⸗ qualen verliehen ihm ungeahnte Kräfte. Kein Wunder— daß die Artgenoſſen weit ins Hintertreffen kamen. Wie zu erwarten, hagelte es ſchließlich Proteſte ſeitens der Kon⸗ kurrenz, aber die Rennleitung wies alle Einſprüche zurück, da der Genasführte ein Eſe! war. Sie konnten zueinander nicht kommen, nämlich der Eſel und das Stück Brot. Das nennt man Pech. Aber dieſes Pech iſt auch dem Menſchen beſchieden. Von Zeit zu Zeit taucht in der öffentlichen Erörterung in der Gegend von Arendſee(Altmark) immer mal wieder der„wanderprediger und tempelwächter von arendſee, guſtav nagel“, auf. Vor allem ſind es ſeine gewöhnlich vergeblich verlaufenen„braut⸗ werbungen“, die eine Quelle beſtändiger Heiterkeit ſind. Nachdem bisher alles Liebeswerben vergeblich war, hatte ſich guſtay nagel nunmehr eine Wirtſchafterin in Geſtalt einer jungen Magdeburgerin verpflichtet. Es kam, wie es bei guſtav kommen mußte: er verliebte ſich in die Wirtſchafterin, fragte aber vorſichtigerweiſe nicht vorher an, ob ſeine innigen Ge⸗ „Was iſt dir? Heimweh? Sehnſucht?“ Sie trocknete die Tränen. Der Mond ſchien durch offene Fenſter und wob ſilbernen Schein um ihren Korf „Ach nichts, gar nichts!“ 1 „Doch, man weint nicht ohne Grund, Sabine.“ „Mädchenlaunen!“ Nun ſtand er dicht vor ihr. „Du? Launen? ein k Ach nein!“ „Mir iſt ganz wohl.“ „So, ſo!“ Er wollte die Hand auf ihr Haar legen. Aber irgend etwas hemmte die Bewegung, ein Gedanke, eine lein, ſeltſame Erregung, die ihre Nähe, die Nachtſtunde 95 Fenſter, der feine Duft ihrer Haut in ihm vielleicht her vorrief. „Sabine!“ Da ergriff ſie plötzlich ſeine Hand und preßte ſie gegen die Wange. 5 „O Herr, ich habe Angſt um Euch. Ich weiß, daß Ihr trauert um jemand, der Euch verlaſſen hat. Und das das tut mir weh.“ Sabine, du dummer, kleiner Page!“ Ihre Worte erſchütterten ihn Er fühlte, wie ein git tern durch ſein Herz ging, ſo daß ihm das Atmen ſchuer fiel. Er vermochte nicht, ſeine Hand zurückzuziehen, „Sabine!“ Und plötzlich geſchah es, daß ihn dieſe Stunde übe mannte und ihn niederriß, daß er das Mädchen, das ſich ihm auf Tod und Leben anvertraut hatte, hochzog, an die Bruſt nahm, überlegungslos, getrieben von dem ewi⸗ gen, unſterblichen Gefühl, das aller Menſchen Herzen im⸗ mer neu bewegt. Sabine blickte mit leuchtenden Augen zu Duca auf, „Ja, Kind, ich habe gelitten, mein Herz iſt ſchwer ge⸗ troffen, aber ich will ja vergeſſen, vergeſſen. Du biſt guß, Sabine, deine Hände ſind weich und ſanft und könnten wohl tröſten.“ „Oh. wie gern möchten ſie es tun, Herr!“ „Angelo heiße ich, mein Kamerad. Ich bin nicht dein Herr, und will nicht dein Herr ſein.“ „Angelo,“ hauchte ſie.„Ich werde dich lieben, ſolange du willſt.“ 5 Kleine Sabine. Ihre Lippen ſchenkten ſich ihm in einer ſeligen In⸗ brunſt. Leiſe rauſchte die Nacht vor dem Fenſter. Sie roch A amerad und Launen) 60 berden ſehen, daß wir in das Ausland gel Duca.„Und dort, Sabine, wollen wir vere es Leben aufbauen.“ hatte vergeſſen, wie oft er ſchon früher dieſe Ab⸗ ſicht gehabt lte, ohne daß es ihm vergönnt gewe wäre, ſie auszuführen Noch immer war das Schickſal, der Zufall, die Gewalt der Umſtände, oder wie man es ſonſt nennen wollte, ſtärker geweſen als der Wille bin mit allem einverſtanden, was du beſtimmſt“ ie demütig und froh. So ſetzten ſie denn die Reiſe fort. Schon in Ceſona, einer kleinen, maleriſchen und pit⸗ toresken Stadt, begegnete ihnen ein abſonderliches Aben⸗ er, das Sabine erſchreckte, Duca beluſtigte. Sie kamen ber den Stadtplatz, wo Händler ihre Waren feilboten. war beinahe der reine Jahrmarktstrubel. Allerlei iges Gauklervolk ſorgte für Unterhaltung, Zauberkünſ⸗ ler, Seiltänzer, Kartenſchläger, Poſſenreißer und Wunder⸗ doktoren, und es war ein gehöriger Lärm. Junges Volk kändelte vorüber, Schabernack treibend; Soldaten ſorgten bärbeißig für Ordnung und drückten für einen Becher Wein wohl beide Augen zu, wenn das Geſchret hier und da zu laut wurde; würdige Ehepaare ſtolzierten hochmü⸗ tig von Bude zu Bude, während in reſpektvollem Abſtand der Diener hinterherſchritt. Und rotznaſige Jungen tobten wie die Wilden. Plötzlich ſtutzte Duca und hielt Sabine zurück. Ein Bänkelſänger zeigte mit einem Stock auf einzelne Bilder und ſang jeweils dazu ſeine Strophen ab, die kei⸗ nen anderen als Duca, den toten Räuberhauptmann, be⸗ ſangen Es war eine gruſelige Geſchichte. Die Leute dräng⸗ ten ſich davor. Sabine entſetzte ſich. „Komm, o komm!“ 8 „Laß nur, das iſt ja eine beluſtigende Sache. Ich muß doch hören, was dieſer Mann über mich zu ſingen hat.“ Wiſſen Sie das? In Kanada werden 85 Sprachen und Dialekte geſprochen; es beſtehen dort nach der neueſten Zählung 79 Religionen und Konfeſſionen ſowie 56 Nationalitäten. 5 Die feuchteſte Stelle auf der Erde iſt Cherra⸗Perugi in Aſſam in Vorderindien; hier beträgt die jährliche Nieder⸗ ſchlagsmenge 11000 Millimeter; in unſerer Gegend beträgt die durchſchnzttliche Niederſchlagsmenge vielfach nur 600 Mill meier fühle erwidert würden. Vielmehr ließ guſtav einfach in aller Stille ein reichhaltiges Verlobungsmahl herrichten. Erſt als die ſchönen Sachen auf dem Tiſch ſtanden, trat er mit ſeinen Liebesbeteuerungen hervor. Die anweſenden Gäſte bekamen einen gewaltigen Schreck, als in dieſem Augenblick die Wirt⸗ ſchafterin aufſtand und mit dem Tiſchtuch das geſamte Ver⸗ lobungsmahl herunterwarf. Dann ließ ſie den um eine Er⸗ fahrung reicher gewordenen„tempelwächter“ mit ſeinem„kum⸗ mer“ allein zurück. 7 guſtav nagel war nicht auf dem richtigen Wege. Das it zu entſchuldigen, nicht zu entſchuldigen iſt, wenn... Ein, Eiſenbahnerverein machte mittels Sonderzuges einen Aus⸗ flug. Eigentlich ſollte man annehmen, daß im Schienengewirr niemand ſo gut Beſcheid weiß wie der Fachmann, der Eiſen⸗ bahner; und wenn nun gar, wie im vorliegenden Falle, gleich tauſend Eiſenbahner übe reinkommen, mit einem Son⸗ derzug einen Ausflug nach Immenſtadt zu unternehmen, dann wäre doch gewiß niemand auf die Idee gekommen, daß es da Schwierigkeiten mit der Eiſenbahn geben könnte. Aber es zeigt ſich dennoch, daß auch tauſend Fachleute ein⸗ mal einem Irrtum zum Opfer fallen können. Auf der Heim⸗ fahrt nämlich, in Kempten, kam der Sonderzug auf Ab⸗ wege. And ſtatt in die ſchwäbiſche Heimat über Memmingen heimwärts zu fahren, geriet der Zug auf die Strecke nach München. Erſt nach einiger Zeit wurde die Verirrung öffen⸗ bar, und nun ſetzte eine ſorgſame Fahrplankonferenz pes Telefon ein, ehe ohne ſonſtige Schwierigkeiten die Lokomo⸗ tive ihre Naſe in die korrekte Richtung lenken konnte. Mit einer dreiſtündigen Verſpätung kamen die Eiſenbahner in der ſchwäbiſchen Heimat an, wo ſie eine ganze Anzahl Wige über ſich ergehen laſſen mußten. len) nlelt chauerraum verd. der Vorhang rauſcht auf, und die Bühne erſtrahlt im Scheinwerferlicht.— Dann beobachtet der Autor 5 in ſeiner Loge mit klopfendem Herzen das Spiel auf der Bühne und die Aufna hme im Publikum. 5 Wird ſeine Idee veiſtanden? Jinden ſeine Worte den begeiſterlen Widerhall, den er ſehnlich erwartet? Viel wird erzählt von der geheimnisvollen Spannung bei Theater⸗Erſtaufführungen, jeder kann die bebende Erwattung des Dichters nachempfinden— aber wiſſen Sie, daß eine ebenſo dramatiſche Szene vor ſich geht, wenn Sie gleich dem Publikum im Zuſchauerraum des Theaters mit kritiſchen Blicken den Anzeigenteil Ihrer Zeitung muſtern? Da iſt nämlich i in den Fabriken und in den Büros wochenlang oder 15 i monatelang gearbeitet und ausgeprobt worden, wie man die Waren, die Artikel noch verbeſſern, noch 1 preisgünſtiger geſtalten kann. Jetzt ſind ſie heraus, jetzt wird ihre Beſchaffenhelt durch Anzeigen ins helle 5 Licht der Offentlichkeit gerückt. Hunderttauſende ſagen jetzt nein oder ja, und ſie entscheiden damit nicht nur 0 über Gewinn und Verluſt, ſondern auch über das Wohl und Wehe von vielen Angeſtelſten und Arbeitern . Denken Sie daran, wenn Sie beim Anzeigenleſen Ihr Arteil über dieſe oder jene Ware fallen. Ber⸗ d gleichen Sie gründlich, damit Ihr Urteil gerecht iſt— zu Ihrem Vorteil, zu unſer aller Votteil! Dan jeder Käufer hilft nicht nur ſich, nicht nur dem Einzelhändler und dem Herſteller der Ware, er hüt 5 unſerer geſamten deutſchen Volkswirtſchaft, deren Aufblühen unſete Zukunft bedeuteil Anzeigen ſind die beſten Helfer, ſie ſind marſchierende Bataillone in jedem Werbefeldzug: Dem Werbungireibenden elfen Zeitungs⸗Anzeigen richtig verkaufen! Einheimiſcher Fußball. Verbandsſpiele der Gruppe Weſt der Bezirksklaſſe Unterbaden. Aus Anlaß des„Erntedankfeſtes“ war im Gau Baden am vergangenen Sonntag für alle Spielklaſſen die Aus⸗ übung jeglichen Fußballbetriebes verboten. Die ausgefal⸗ lenen Spiele werden am 2. Dez. ds. Irs. nachgeholt. 5 Morgen geht es wieder mit vollem Programm weiter. Es treffen ſich: Hockenheim— Altrip Neulußheim— Friedrichsfeld Viernheim— Oberhauſen Feudenheim— Ilvesheim Seckenheim— Käfertal Phönix u. Sandhofen ſpielfrei. Hockenheim hat Altrip zu Gaſt und beſtreitet damit gleichzeitig ſein erſtes Heimſpiel. Die beiden Auswärtsſpiele hat Hockenheim hoch verloren und wird mit aller Energie dahin ſtreben, die erſten Punkte zu holen. Altrip wird ſich jedoch damit nicht einverſtanden erklären und wenn man mit allen Fußballerſchikanen den Sieger herausrechnen will, dann muß man, trotz des Platzvorteils für Hockenheim, den Altripern den Sieg zuerkennen. Anders liegt die Sache mit der Partie Neulußheim Friedrichsfeld. In dieſem Spiel wird aller Wahrſcheinlichkeit nach der eigene Platz den Sieg für Neulußheim entſcheiden. Hieran dürfte auch die große Spielerfahrung der Friedrichs⸗ felder nichts nützen. In Viernheim wird Oberhauſen Reſultat ſpielen können. nur auf ein gutes Der Sieger heißt Viernheim. Feudenheim hat die Ilvesheimer zum Gegner. Im letz⸗ ten Privatſpiel ſiegte Ilvesheim ganz hoch mit 4:0. Wenn auch dieſes Reſultat nicht der wirklichen Spielſtärke ent⸗ ſpricht, ſo iſt es aber dennoch im Vergleich auf den Aus⸗ gang des Spieles zu beachten. Ilvesheim hat einen guten Sturm, dem auch gegen Feudenheim's Schlußtrio Erfolge zugeſprochen werden können. Feudenheim hat dagegen keine ſonderlich ſchußſtarke Stürmerreihe, die von der Ilvesheimer Hintermannſchaft im Schach gehalten werden könnte. Der Ausgang des Spieles iſt daher ganz offen. Seckenheim hat Käfertal als Gegner. Wohl hat Käfertal ſeine beiden letzten Spiele verloren, aber da haben Umſtände mitgeſprochen, die hier nicht aufgeführt werden können. Die Gäſtemannſchaft wird unter allen Umſtänden ſehen, den erſten Punktgewinn zu erzielen und mit Volldampf an die Löſung der geſtellten Aufgabe herangehen. Seckenheim muß ſich auf ein ſchnelles Spiel gefaßt machen. Tändelei gegen eine ſolch erfahrene Mannſchaft wie Käfertal ſind nicht an⸗ gebracht und werden ſich rächen. Nur mit einem zügigen und raumgreifenden Spiel kann gegen eine ſolche Mann⸗ ſchaft Stand gehalten werden. Wenn keine Enttäuſchung erlebt werden ſoll, dann muß jeder Spieler voll auf ſeinem Poſten ſein. Allen Spielen wünſchen wir einen an⸗ genehmen Verlauf. Handball. DK. Lindenhof— Tv. 98 Seckenheim Am kommenden Sonntag finden auf dem Platze der DK. Lindenhof das zweite Treffen der diesjährigen Hand⸗ ballrunde der Bezirksklaſſe ſtatt. Dic. Lindenhof war immer einer der ſtärkſten Vertreter dieſer Gruppe und man wird abwarten müſſen, wie die Seckenheimer ſich an⸗ laſſen. Nach dem Siege über Poſt kann man ſchon ſagen, daß der Ausgang der Partie vollkommen offen iſt. Auf jeden Fall wird ein ſpannender und harter Kampf erwartet, da mit ihm vieleicht ſchon eine Klärung der geſchaffen wird. Tbd.„Jahn“ Seckenheim— Tv. Waldhof Der Tbd.„Jahn“ nimmt in dieſem Jahre zum erſten Male im Mannheimer Turnkreis mit 2 Mannſchaften in der Kreisklaſſe Staffel A an den Handballverbandsſpielen teil und hat folgende Gegner: Tv. Waldhof, Tv. Sand⸗ hofen, Tv. Viernheim, Amicitia Viernheim, Tſch. Käfertal, Tbd. Germania Mannheim, DK. Grün⸗weiß Mannheim. Die Mannſchaft der Turnerbündler, die ſich z. Zt. in guter Verfaſſung befindet und im Neckarturnkreis immer einen beachtlichen Gegner abgab, wird auch im Mann⸗ heimer Kreis ihren Mann ſtellen. Nachdem die Mannſchaften ſich noch wenig kennen, dürften die Spiele von beſonderem Intereſſe ſein. Als erſtes Spiel ſteigt am morgigen Sonn⸗ tag das gegen Waldhof in Waldhof. Wir wünſchen ein ſchönes Spiel und unſerer Mann⸗ 718 Spitzengruppe ſchaft guten Erfolg. S. Auswärtiger Sport. Fußball. Zum ſiebten Male findet ein Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Dänemark ſtatt. Nur zweimal hat Deutſchland bisher gegen Dänemark gewonnen, während die Dänen vier Siege zu verzeichnen haben. Zurückzuführen iſt dies darauf, daß der D B. meiſtens die Dänen unter⸗ ſchätzt und zu den Länderſpielen gegen unſere nördlichen Nachbarn ſchwächere Mannſchaften geſtellt hat. Diesmal iſt der DSB. aber ſcheinbar entſchloſſen, die Bilanz zu verbeſ⸗ ſern, denn er ſchickt unſere augenblicklich ſtärkſte Mannſchaft nach Kopenhagen. Das Programm der Gauliga erfährt in Süddeutſchland keine nennenswerte Unterbrechung, nur im Gau Südweſt ſind die Spiele von Wormatia Worms und Eintracht Frank⸗ furt abgeſetzt worden, in den übrigen Gauen finden aber mindeſtens vier Treffen ſtatt. Im Gau Süd weſt trägt Phönix Ludwigshafen wieder ein Heimſpiel aus, die Sport⸗ freunde Saarbrücken ſind der Gegner. Der FSB. Frankfurt gaſtiert in Pirmaſens und Boruſſia Neunkirchen hat den FC. Kaiſerslautern zu Gaſt. In Baden erwartet der Tabellen- führer Freiburger FC. zu Hauſe den VfB. Mühlburg, Gau⸗ meiſter Waldhof muß nach Karlsruhe zum KFV. und die beiden Neulinge ſpielen zu Hauſe. Mannheim 08 erwartet den FC. Pforzheim, Germania Karlsdorf den VfR. Mann⸗ heim. In Württemberg, wo nach dem führenden SV. Feuerbach vier Mannſchaften mit gleicher Punktzahl am zweiten Platz ſtehen, dürfte der Sonntag eine Verſchiebung bringen. Schon Feuerbach wird den Beſuch in Ulm beim SSV. kaum erfolgreich geſtalten. Kickers Stuttgart hat ein leichtes Heimſpiel gegen den SSC., Union Böckingen wird es aber zu Hauſe ebenſowenig leicht gegen den VfB. Stutt⸗ gart haben wie Ulm 94 in Eßlingen. Das Treffen der Sportfreunde Stuttgart gegen Göppingen ergänzt das volle Programm. Im Gau Bayern hat der führende 1. Fc. Nürnberg einen ſchweren Gang nach Schweinfurt vor ſich. Das bedeutendſte Treffen in Nordheſſen führt Bo⸗ ruſſia Fulda und den VfB. Friedberg zuſammen. Boruſſia iſt Tabellenführer, Friedberg folgt mit einem weniger aus⸗ getragenen Spiele ohne Verluſtpunkt an dritter Stelle. Heſ⸗ ſen Hersfeld erwartet den Neuling Langenſelbold, Hanau 93 empfängt Kurheſſen Kaſſel und in Kaſſel gibt es ein Lokaltreffen SC. 03— Spielverein. Der Gau Mittelrhein iſt ſpielfrei, da zahlreiche Ver⸗ eine Spieler zu dem in Köln ſtattfindenden Treffen Mit⸗ telrhein— Baden abgeſtellt haben. Boſucht die Ranincon⸗ Handball. Der deutſche Handballſport verdient nach der ſtraffen 35 ſammenfaſſung in einer Hand, nach dem beendeten Ka um die„Federführung“ heute mehr Intereſſe. Die Lage iſt auch durch den Wegfall der in den einzelnen Gauſtgen üblich geweſenen Gruppen und Abteilungen überſichtliche geworden. Ob die Belaſtungen für die Vereine in 15 räumlich großen Gauen allerdings auf die Dauer getragen werden können, iſt abzuwarten. Das Sonntagsprogramm verzeichnet zwei intereſſante Gauſpiele Württemberg 8b. weſt, die am Samstag in Eßlingen und am Sonntag in Göppingen ausgetragen werden. In den übrigen Gauen geht der Punktekampf auf der ganzen Linie weiter. Das Programm: Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— Sz. Wiesbaden: Baden: Waldhof— Mannheim 08, Phönſe Mannheim— TSV. Nußloch, Beiertheim— VfR. Mann⸗ heim, TV. Hockenheim— Tgm. Ketſch, TV. Ettlingen— TV. 62 Weinheim; Nordheſſen: Tura— 03 Kaſſel, Kurheſſen Kaſſel— Eſchwege, Tuſpo 86⸗09— Turnge⸗ meinde Kaſſel, TV. Kirchbauna— TV. Wetzlar, Tuſpo Bel. tenhauſen— Gießen 1900? Mittelrhein: TB. Sieg, burg⸗Mülldorf— TV. Gummersbach, TV. Mülheim⸗Kob⸗ lenz— TV. Algenrodt. TV. Köln⸗Kalk— TV. Obermendig, TFC. Niederpleis— Mülheimer SV. 5 Leichtathletik. Ueber 30 Teilnehmer erſcheinen in München am Stark zur 22. Deutſchen Meiſterſchaft im 50 Kilometer⸗Gehen. Mit guten Ausſichten geht der Titelinhaber über 20 Kilometer, der Berliner Schmitt, an den Start. Sievert⸗Berlin, Häh⸗ nel⸗Erfurt und Reichel⸗München, die ſich alle ſchon mit dem deutſchen Meiſtertitel ſchmücken konnten, ſind ſeine ſchärfſten Konkurrenten. In Dresden wird ein Hindenburg⸗Gepäck⸗ marſch ausgetragen und in Paris gehen deutſche Athleten bei einem„Internationalen“ an den Start, wo man mit be⸗ ſonderer Beachtung dem Revanchetreffen zwiſchen Berger⸗ Holland und Borchmeyer entgegenſieht. Radſpork. Der Sonntag bringt wieder zahlreiche Kehraus⸗Rennen auf offenen Bahnen. Von den deutſchen Rennen verdienen die in Köln⸗Riehl, deren Hauptereignis das„Goldene Nad oom Rhein“ mit Weltmeiſter Metze am Stark iſt, beſondere Bedeutung. Waitere Schlußren nen ſtehen in Chemnitz Mainz und Singen auf dem Programm. Auch in Zürich⸗ Oerlikon ſchließt die Rennbahn ihre Pforten. Für das 100 Kilometer⸗Mannſchaftsrennen iſt beſte internationale Klaſſe, darunter die Deutſchen Schön⸗Buſchenhagen und die Stra- ßenfahrer Altenburger und Geyer, verpflichtet. Deulſche Fahrer gehen auch bei den Samstagsrennen in Antwerpen und Brüſſel und am Sonntag in Paris an den Start. In Frankfurt geht ein Radball⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz in Szene, eine weitere intereſſante ſaalſportliche Veranſtaltung iſt in Bremen vorgeſehen. Mokorſport. Am Samstag und Sonntag wird mit Start und Ziel in Königsberg die Oſtpreußen⸗Fahrt abgewickelt, zu der 206 Nennungen in allen Klaſſen abgegeben wurden. Ganz Oſt⸗ preußen wird in zwei großen Schleifen bei dieſer Zuverläſ⸗ ſigkeitsfahrt durchfahren, die geſamte deutſche Klaſſe det Tourenfahrer erſcheint am Start. Pferdeſpork. Die deutſche Galopprennzeit geht langſam ihrem Ende entgegen. Noch bringt allerdings der Oktober zahlreiche Rennen. Am Sonntag ſteht auf dem Programm der Hoppe⸗ gartener Rennen als Hauptereignis das Ratibor⸗Rennen. Weitere Rennen finden in Dortmund, Leipzig, München⸗ Riem und Longchamps ſtatt. In Potsdam wird ein großes Reitturnier abgewickelt. I. Heſfügel⸗lusſlollung Foctengoim⸗alalion. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik 15 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gym⸗ ſtik II, 8.40 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 Funkſtille; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert I; 18 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittags kon⸗ zert II: 16 Nachgnittagskonzert; 18.15 Kurzgeſpräch; 2“ Sonntag, 7. Oktober: 6.15 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nach; richten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zul; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Morgenmuſik; 10.45 Junge ſchwä⸗ hbiſche Dichter; 11 Klaviermuſik; 11.30 Alt⸗Wiener Weiſen; 13 Orvcheſterkonzert; 13.45 Kleines Kapitel der Zeit; 14 Kinderſtunde; 15 Leichtes Blut; 16 Nachmittagskonzert; 17.45 Unſere Heimat; 18.15 Hiſtoriſches Konzert; 19.15 Saar⸗ ländiſche Landſchaftsbilder: der Warndt; 19.45 Sport; 20 Bunter Abend; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Damenwahl, bitte!; 24 Nachtmuſik. Montag, 8. Oktober: 10.45 Klaviermuſik; 15.30 Theodor Koch⸗Grünberg, ein deutſches Forſcherſchickſal; 18 Jugendfunk; 18.30 Drei ſinnige Geſpräche; 19 Schwung im Fiedelbogen; 19.45 Saarumſchau; 21 Unbekanntes von Tſchaikowſky; 22.30 Heiteres Intermezzo; 23 Zeitgenöſſiſche deutſche Unterhaltungs⸗ muſik. Dienstag, 9. Oktober: 10.45 Liederſtunde; 15 Volk auf dem Weg, Vorleſung; 15.30 Kinderſtunde; 18 Franzöſiſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Die Tage ver⸗ gehen...., 30 Minuten Kleinkunſt; 19 Auslands deutſche Balladen und Jägerlieder; 20.10 Orcheſterkonzert; 18 Junge Dichtung; 21.15 Onſer Wei, ſchwäbiſcher Weinherbſt; 22.20 Ein Tänzlein, bitte; 23 Tanzmuſik. Mittwoch, 10. Oktober: 10.45 Lieder; 15.15 Tante Näle erzählt; 15.30 Blumenſtunde; 18 Lernt morſen; 18.30 Blas⸗ muſik; 19.30 Hei, grüaß di Gott, Ländle— grüaß Gott au, ihr Leut!; 22.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Bunte Stunde der Saar; 22.30 Willi Wende ſpielt zum Tanz. Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 7. Oktober: 6.15 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.15 Chorgeſang; 11 Friedrich Schnack lieſt: Die Zündholzbrücke; 11.15 Hausmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Aus dem Leben eines jungen Arbeiters; 13.15 Auf voller Tour; 14 Kinder⸗ ſtunde; 15 Stunde des Landes; 15.30 Der Pächter vom Schleifelderhof, Lebensbild eines alten Bauern; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18 Stegreiferzählung; 18.15 Waidmannsheil, heitere Hörfolge; 18.45 Schummerſtunde; 19.15 Saarlän⸗ diſche Landſchaftsbilder; 19.45 Funkbericht vom Tenniskampf Nüßlein— v. Cramm; 20 Die verkaufte Braut, komiſche Oper oyn Smetana; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Der Zeitfunk bringt den Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzmuſik; 24 Stelldich⸗ ein der Komiker. Montag, 8. Oktober: 15.15 Jugendſtunde; 15.30 Haus⸗ frauen erzählen von der großen internationalen Kochkunſt⸗ ausſtellung in Frankfurt am Main; 15.45 Vom nordi⸗ ſchen zum deutſchen Menſchen, die Urheimat der nordi⸗ ſchen Raſſe; 18.15 Bücherfunk; 18.35 Aus Wald und Flur; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.30 Das Leben ſpricht; 19.45 Saarumſchau; 21 Anterhaltungskonzert; 22.30 Kammermü⸗ ſik; 23 Im Schatten der Domtürme, Funkfolge. Dienstag, 9. Oktober: 10.45 Praktiſche Natſchläge für Küche und Haus; 15 Für die Frau; 15.30 Kunſtbericht der Woche; 18 Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Der Stromboli; 18.40 Neue Tanz⸗ und Tonfilmlieder; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Orcheſterkonzert; 21.20 Steine und Weine im Nahetal, Funkfolge; 22.30 Volksmuſik; 23 Tanzfunk. Mittwoch, 10. Oktober: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Dreimal fünfzehn Minuten aus dem Sendebezirk; 18 Was wollen wir eigentlich in der Stratoſphäre?, Zwiegeſpräch; 18.20 Aus Zeit und Leben; 18.45 Bunte Stunde; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Chopin⸗ Konzert; 21.30 Tanzmuſik; 22.30 Tanzmuſik. Gartenarbeiten im Oktober Im Gemüſegarten: Das Spätgemüſe ſoll man voll ausreifen laſſen, ſolange es die Witterung erlaubt. Zuerſt werden dann die froſtempfindlichen Gemüſearten ge⸗ erntet, es ſind die letzten Bohnen, Gurken, Kürbiſſe und Salat. Auch Tomaten fallen den erſten Nachtfröſten zum Opfer, daher ſind die roten Früchte täglich zu ernten. Die letzten unreifen Tomaten kann man dadurch zum Nachreifen bringen, daß man die Geſamtpflanze mit Wurzeln aufnimmt und an einem trockenen und ſonnigen Ort aufhängt, die rot⸗ gereiften Früchte ſind dann noch zu Suppen zu verwenden. Wenig bekannt iſt, daß man von halbfertigem Blumen⸗ kohl noch ſchöne Köpfe ernten kann, indem man die Pflanzen ſorgfältig mit dem geſamten Wurzelballen aufnimmt und in einem hellen, froſtfreien Keller oder Schuppen dicht an dicht einſchlägt. Dieſe Arbeit muß aber vorgenommen werden, ehe die Nachtfröſte einſetzen. In der gleichen Weiſe kann man mit Endivien verfahren. 5 Im Obſtgarten: Die Ernte der ſpäten Sorten dürfte noch den größten Teil dieſes Monats in Anſpruch nehmen. Wenn es die Witterung zuläßt, ſoll man die Spätſorten möglichſt lange hängen laſſen, umſo aromatiſcher werden ſie. Da die Früchte zum Teil bis zum Frühjahr lagern, ehe ſie genußreif werden, ſind ſie beſonders ſorgfältig zu ernten und aufzubewahren. Soll Obſt verkauft werden, dann nur gute und gleichmäßig ausſortierte Ware. Mit Abſchluß der Ernte ſind die Leitern, Körbe uſw. gründlichſt zu ſäubern und bis zur nächſten Ernte gut zu lagern. Wenn das Laub von den Bäumen fällt, kann auch ſchon wieder an die Neupflanzung gegangen werden. Im Ziergarten: Die Knollen der Dahlien, Kama, Begonien uſw. müſſen ſofort aufgenommen werden, getr und an einem froſtfreien Ort gelagert werden. Mit dem Teilen und Verpflanzen der Stauden ſollte man ebenfalls aufhören. Die Pflanzen wurzeln nicht mehr an und wintern aus. Leer gewordene Beete kann man mit Frühlingsblumen bepflanzen oder mit Blumenzwiebeln beſetzen. Die Blu⸗ menkäſten bepflanzt man mit kleinen Rottannen oder ſteckt ſie mit Tannengrün aus, falls man nicht vorzieht, ſie in einem trockenen Raum zu lagern. Die noch im Freien be⸗ findlichen Topfpflanzen müſſen nun ſchleuniglt in dis Ueberwinterungsräume gebracht werden. 6—— F K 9 1934 Das warme Wetter wollte die Hirſchbrunft gar nicht recht in Gang bringen. Nur in etwas kühleren Nächten ſchrien ein paar Hirſche, aber faul und kurz, und dabei hat⸗ ten wir ſchon den 28. September. Ich widmete mich ſchon tagelang einem Jagdbaren im Düſtertal. bekam ihn aber nur einmal flüchtig gegen den Morgenhimmel zu Geſicht, dann ſah ich, fährkete und roch ich ihn nicht mehr. Trotz⸗ dem gab ich noch einen Morgen daran, nachdem ich ſein Standgebiet im weiteſten Umkreiſe abends ungeſtört gelaſſen hatte. Aber er mußte vergrämt ſein oder hatte ſich zu einem entfernter ſtehenden Rudel geſchlagen. der Hirſch im Tal Es wurde heller und heller; da ſchrie im untern Tal ein Hirſch. Ich kroch aus meinem von Tollkirſchen um⸗ wucherten Sitzloch unter dem Wurfboden einer vom Sturm gefällten Rieſenfichte heraus und pirſchte talabwärts, den Schreien des Hirſches folgend. So kräftig röhrte in dieſer Brunft noch kein Hirſch und zumal am hellen Morgen. Ich blieb ſtehen, um genauer die Richtung prüfen zu können. Mein Ahnen wurde Gewißheit; der Hirſch ſtand jen⸗ ſeits der Grenze, wo ſich ſein allmählich ſchwächer und kürzer werdendes Schreien den Dickungshang hinaufzog, um in halber Höhe zu verſtummen. Ich ſuchte den Wechſel, den mir ſchon von weitem meine Naſe verriet. Der Hirſch, nach der Fährte jagdbar, wenn Fährten auch nicht immer maß⸗ gebend ſind, war einem Rudel von drei Tieren mit zwei Kälbern gefolgt. Meinen Pappröhrenhirſchruf hatte ich leider nicht bei mir. Ich ſchaute mich nach einem Platz um, den ich, ausgerüſtet dann auch mit dem Hirſchruf, früh am Nachmittag bezie⸗ hen wollte, und entdeckte im Buchenaltholz an der Berglehne über mir einen mir noch unbekannten und, wie ich im Jagdhaus er⸗ fuhr, vor etwa vier Wochen errichteten Hochſitz, der wie für mich geſchaffen war. Ich ſtieg den Pirſchweg zu ihm hinauf, kletterte hoch und ſtellte feſt, daß ich gün⸗ ſtiger gar nicht ſitzen konnte. Von ſeder Windrichtung war ich hier nachmittags und abends unabhängig, und freies Schußfeld hatte ich auf 150 Meter in den Hochwald hinein wie auf den ſich unten hinziehenden neuen Abfuhrweg, an deſſen angeſäten Gräſern und Kräutern das Kahlwild mit Vorliebe äſte. Es war am 30. September. Vom wol⸗ kenloſen Himmel lachte die Sonne, das Buchenlaub begann, ſich zu verfärben. Spechte hämmerten und wieherten, Kleiber ſchnalzten, Miſteldroſſeln ſchnarrten, Eich⸗ hörnchen krabbelten und keckerten, und da⸗ zwiſchen plätſcherte der vom letzten Regen⸗ fall nach langer Sommerdürre aufgemun⸗ terte Bach. Und kein Menſch weit und breit, kein Lärm der lauten„Kultur“. In ſolcher Waldesſtimmung atmet man auf. lachen die Augen, und das Herz ſchwillt. kommt dazu noch die Ausſicht auf die Er⸗ beutung eines guten Hirſches. Um 14 Uhr brach ich vom Jagdhaus auf, unbekümmert um das Kopfſchütteln der Jagdfreunde. die den Zeitpunkt als verfrüht annahmen. Eine Zigarrenlänge wenigſtens ſollte ich noch bleiben. Ich ließ mich nicht halten. Zu lange kenne ich den Harz und ſein Rotwild. So weiß ich denn auch, daß ſeine Hirſche zur Brunftzeit iſt das Revier ruhig, zu allen Tagesſtunden im Freien anzutreffen ſind, daß ſie zwi⸗ ſchen 11 und 13 und zwiſchen 15 und 18 Uhr beſonders gern rege werden. Um 16 Uhr herum hatte ich im Harz die über⸗ raſchendſten Brunftbilder, den Anblick von Hirſchen, die ſich ſehen laſſen konnten, und von denen zwei ſo ſtark waren, daß man glauben konnte, in eine Flachlandwildbahn mit Feldäſung verſetzt zu ſein. Vor die Büthſe geröhrt Wenige Minuten vor 15 Uhr beſtie ich meinen Hochſitz, dem ich mich behutſam genähert hatte. Ich ſetzte mich zurecht und olte die zweiteilige Pappröhre aus dem Ruckſack, mit der ich ſchon im Harz und in den Bergwäldern zwiſchen Werra und Fulda Hirſche herangeretzt hatte, und die mir jetzt helfen ſollte und half. Ich hatte dieſes eigen. händige Erzeugnis, eine einfache Erfindung, die mir einmal eine Hämmerſtunde heimlicher Hirſchjagdträumerei eingab. eben auf das Sitzbrett griffgerecht gelegt, als aus der Dickung im Staatlichen in die Stille des goldenen Frühherbſtnach⸗ mittags der erſte Schrei des Hirſches hineingrohnte. Pauſe — wieder ein Schrei, ebenſo kurz und abgeriſſen. Noch ein drittes Mal ließ ich ihn ſchreien. Dann röhrte ich etwas ſchwächer, lauerte gierig auf ſeine Antwort. Hatte er mich nicht vernommen? Wieder ſetzte ich die kleinere und kürzere, in der größeren und längeren ſteckende Röhre an die Lippen— da brachs's am Hange, und näher, forſcher klang ſein Schrei, dem ich wieder Antwort gab. Hin und her rollten Schreie und„Rufe“ Eine endlos lange halbe Stunde verging, der Hirſch ſtand und antwortete prompt. Dann verſchwieg er, aber das Zweiggeknick und Aeſtegekrach lebten immer wieder auf und hielten mich in leidenſchaft⸗ lichſter Spannung. Ich hätte wer weiß was drum gegeben, hätte ich einen Zeugen bei mir gehabt und wär's auch nur die blonde Tochter des einen Jagdherrn geweſen! Ein ur⸗ weltwildes Rufen ſetzte ein— ein Umſchnapperlaut und wieder ein gereiztes Brummen. Dann wieder ein Orgeln— Aeh— uuh— ah— äuh— ööö! Dann war der Wider⸗ hall verklungen, und Stille trat ein. Da— Steingeklapper! Der Hirſch zog durch den Bach., war vielleicht noch 120 Schritt von mir entfernt. Ich ver⸗ zuchte, wieder zu reizen. Keine Antwort, aber das Geknack tam näher. Noch einmal röhrte ich, um dann abzuwarten. Hin und her ging das Geräuſch brechenden Aſtwerks, kam jetzt ganz nahe von einer Stelle. Ich reizte kurz, da hörte ich ein Knarren, und jetzt ſah ich, und die Pulſe hämmer⸗ ten, wie eine Fichte geſchüttelt wurde. Mein Hirſch war in Wut und hatte Forkelgelüſte. Ich ließ den Sprengruf 6⸗5⸗6⸗5 hören— alles ſtill. Nun„mahnte“ ich, das naſale Knören eines runftigen Tieres vortäuſchend——— Wenn der Hirſch dieſen Wechſel beibehielt, dann könnte die Sache klap⸗ pen... Stille war für einen Augenblick— nun ein Straucheln. Da— ein kurzes Melden, grollend und ebietend, ein Schrei. Wie das Jägerherz ſolchen Lauten lauscht! Und mit einem Satz ſtand der Hirſch frei auf dem breiten Weg und verſuchte mit gehobenem und geblähtem Windfang, ſich Wind vom vermeintlichen Gegner zu holen. Aber das Geweihl Statt des kapitalen Kronenhirſchen, deſſen Wechſel hier in der Feiſtzeit war und der er nach Stimme und Fährte ſein konnte, ſtand ein offener, ſehr alter Schadhirſch von ſechs Enden da mit dolchartigen Stangenſpitzen und langen. ge⸗ fährlichen Kampfſproſſen. Die Enttäuſchung hielt noch den Druckfinger gerade. Auch ließ ich den Hirſch mit Rückſicht auf die etwa 100 Meter entfernte Grenze beſſer noch ein Stück zu uns herein. Er ſtand jetzt im Hochwald 80 Schritte breit vor mir, ein langer„Kerl“ mit mächtiger ſchwarzer Brunftmähne. Wieder ſuchte der Wind⸗ fang den Gegner. Wer will ſich mit dem Alten meſſen? Der alte Borghirſch N Da krachte mein Schuß. Das Teilman⸗ telgeſchoß hatte wieder ſeine Schuldigkeit getan. Im brechenden Schuß ſteigt der Hirſch vorne hoch. Verſchwommen rauſcht das Echo vom Berge zurück, als wäre ein zweiter Schuß gefal⸗ len. Eine fünf Meter lange, tiefe Flucht machte der Hirſch und brach dann in einer Senke zuſammen. Mit fertiger Waffe ver⸗ harrte ich noch in meiner luftigen Warte eine Weile. Dann ſtieg ich hinab und trat an den Hirſch, der, 12 bis 14 Jahre alt und im Geweih ſchlecht veranlagt und als Schadhirſch anzuſprechen, erlegt werden durfte, zur Strecke kommen mußte. Ich befühlte die nadelſpitzen Stangen und Kampfſproſſen, ſtaunte über die Harz⸗ und Borlkenwülſte, die er ſich beim„For⸗ keln“ der Fichte geholt hatte, und ſchaute dann nach den Haken. Große Augen machte ich, denn ſolche Haken können ber ſehen laſſen. Mittelſtark, tiefbraun und eine mit einem ſtecknadelkopfgroßen, pech⸗ ſchwarzen Loch. Ich habe eine kleine Handvoll ſelbſterbeuteter Hirſchhaken, aber ſo einer war noch nicht darunter. Neben den Backenzähnen der Unterkiefer, die tiefe Buchtungen zeigten, ſind auch ſolche Haken ein Zeichen des Alters. Nach dem Aufbrechen, ein aromatiſches Vergnügen in Anbetracht des waſchbecken⸗ großen Brunftfleckes, ſteige ich talan nach der Jagdhütte. Die Tochter des einen Jagdherrn fährt von ihrer Handarbeit hoch, als ſie mich ſo früh und ſo verſchwitzt urückkommen ſieht, und fragt mich ent⸗ 5 d niedlichen Windfang rümpfend, ob ich mit Wilderern zu tun gehabt habe? — Nein, wenn die ſo röchen, kriegte man ſie alle! Ich erzähle, während ich mich waſche und die Brunftwitterung des Hir⸗ ſches von meinem Gewande zu verdrän⸗ gen mich bemühe. Dann gab's einen fidelen Abend, denn ein junger Gaſt hatte ſeinen erſten Hirſch erlegt, 5 daß wir zwei totzutrinken ein Recht hatten. Der Bierkeller wurde leer, und ich wurde heiſer, ſo oft mußte ich er⸗ zählen und vorröhren, wie ich mir von 15 bis 16.15 den alten Berghirſch vor die Büchſe ſchrie, und ich kam den Wünſchen gern nach, weil man ſeltene Erlebniſſe im⸗ mer wieder gern nacherlebt. Wilhelm Hochgreve⸗Goslar⸗ 5 KiZzze von VGE 8008 Der Wind heulte durch das tiefe Tal, das zwiſchen Mount James und Mount Ruß entlanglief. Die kleinen ſehnigen Reitpferde keuchten den ſteilen Bergpfad empor, und die Reiter hauchten dampfend ihren Atem in die ſtarr⸗ kalte Luft „Willkommen, Ikey! Willkommen, Billy!“ Eine Frau ſtand unter der Tür eines Blockhauſes, das mit ungelenken Buchſtaben die Inſchrift trug:„Meilenſtein 2187. Lachend ſtreckte ſie den Gäſten ihre Hände entgegen. Die Reiter ſprangen ab. klopften den Schnee von den Män⸗ teln, drückten die Hand der Frau und meinten: „Kaum lebend heraufzukommen zu dir, Caſſie Crown. Sollteſt dein Wirtshaus etwas tiefer verlegen. Der„Mei⸗ lenſtein 218“ liegt zu hoch und zu weit.“ „Weshalb ſeid ihr denn gekommen, Männer?“ Du wirſt es wiſſen, Caſſie!“ Und zwei warme Augen⸗ paare lagen auf der ſchönen Frau, die. leiſe aufkichernd, ins Haus trat. Die beiden Männer folgten. Die Gaſtſtube war bereits erfüllt von Rauchwolken, vom Aufklatſchen der Spiel⸗ karten und dem derben Gedröhn niederfallender Män⸗ nerfäuſte auf Tiſchplatten. Caſſie Crown hatte mit ihrem Wirtshaus„Meilen⸗ ſtein 218“ das beſte Einkehrhaus nördlich der Hudſonbai. Sie hatte es eigens tief in die Berge verlegt, in die wilde Einſamkeit. denn ſie wußte, daß ſie und nur ſie dieſe Oaſe in der ſchaurigen Wildnis zum Treffpunkt aller ledigen Män⸗ ner im Umkreis von Churchill machen könne. Und wirklich: allſonntäglich kamen ſie auf ihren ſehnigen Pferden, ſaßen viele Stunden im Sattel, ſcheuten nicht den glühenden Son⸗ Caſſie ſtand inmitten der Männer, die ſie umdrängten, und muſterte ſie der Reihe nach. nenbrand im Sommer und die peitſchenden Schneeſtürme des Winters, um einige Gläſer Gin bei Caſſie Brown zu leeren, die ſchwerverdienten Geldſtücke im Kartenspiel zu verlieren und ſchließlich der ſchönen Caſſie in die weiten Augen zu ſehen und ihr helles, metalliſches Lachen zu hören Diesmal war aber die Gaſtſtube beſonders voll, und alle waren gekommen, denn Caſſie feierte ihr Geburtsfeſt und man munkelte, daß ſie an dieſem Tage die Entſcheidung treffen werde wer ihr helfen ſolle, künftighin das Geſchäft und das Leben in gemeinsamer Regie zu führen „Willſt du denn immer ein Mädel bleiben, fragte eine Stimme gröhlend vom Tiſch herüber. „Du kannſt von den Surryſtrolchen überfallen werden..“ Caſſie? „Ich fürchte mich nicht, Billy“, lachte ſie durch den Raum Und das war wahr: Caſſie kannte keine Furcht und ſchoß beſſer als der älteſte Pelztierjäger von ganz Kanſas. Mit ſolchen Einſchüchterungen und Prophezeiungen war ihr keineswegs zu imponieren. Und je weiter die Stunde vorrückte, um ſo lauter wur⸗ den die Stimmen. In einer Ecke der Gaſtſtube ſaß ein Mann, der an dem Lärm und Kartenſpiel, an den Flüchen und derben Witzen nicht teilnahm. „Du biſt ſo ſtill, Baud!“ „Du weißt, warum„gab er Caſſie zurück und blickte ſie ſehr ernſt an. In ſeinen Augen lag eine Frage, die von der Frau mit hellem Lachen beantwortet wurde: „Muß es heute ſein, Daud?“ „Ich bitte dich darum. Caſſie. mal entſcheiden, und ich— ich will bin. Ich ertrag' es nicht länger!“ Er ſtand auf und ſtand ſetzt knapp vor ihr. Seine Augen griffen nach dieſer Frau, ſeine Hände hingen ſchlaff herab. „Wir werden ſehen, Daud!“ Caſſie wandte ſich wieder den anderen Gäſten zu. „Heute 8 „Du haſt es verſprochen, Caſſie. „Wenn du dich nicht entſcheideſt. dann werden wir eben dich ausloſen laſſen müſſen...“ Caſſie ſtand inmitten der Männer, die ſie umdrängten, und muſterte ſie der Reihe nach. Dann ſagte ſie langſam: „Ich ſoll alſo heute einen von euch wählen. Wer ſollte es ſein? Vielleicht du, Ikey? Oder gar du. Billy? Nein, ihr trinkt mir zu viel und ſeid zu roh. Und du, Gig, du fluchſt zu arg— ich würde dich am erſten Tag davonjagen.“ Da fiel ihr Blick auf Daud Rey, der bis jetzt ſtill in ſeiner Ecke geſeſſen hatte und kein Auge von Caſſie Crown gewandt hatte. „Vielleicht gar du, Daud, hm, mir fällt die Wahl ſchwer“ Sie ſchloß die Augen und dachte nach, dann blin⸗ zelte ſie zu den Männern hin, als ſpiele ſie mit ihnen und mit ihren Abſichten. Stille, wartende, laſtende Stille lagerte im Raum Ich weiß einen Ausweg, Männer. Ihr müßt mich er⸗ obern, erkämpfen. Ich verlange den Beweis des Opfers!“ „Ich bring' dir den größten Bären von ganz Kanſas.“ „Und ich fahre im Kanu bis nach Furſhy und fange den größten Salm den du je geſehen haſt.“ „Ich ſchieße dir vom Gipfel des Mount James die See⸗ adler paarweiſe ab und Genug!“ rief Caſſie in dieſen Redeſtrom hinein.„Das iſt alles nichts. Der Abend bricht an. Wer holt den Ehering meiner Mutter bei Silvery in Eharch an der Hudſonbai, den auch ich tragen will, und ſteckt ihn mir beim grauenden Mor⸗ gen an den Finger? Ich warte ſo lange!“ „Das iſt unmöglich Das Pferd wird zu Tode geritten!“ „Wer mich liebt ſpringt ab und läuft weiter!“ „Die Wölfe in den Wäldern bei Churchill.“ „Wer fürchtet Wölfe wenn er an mich denkt?“ Caſſie und blickte in die Runde „Man muß ſich in den Schluchten des Nachts totſtürzen!“ „Es iſt Wahnſinn! Du biſt eine Teufelin. Caſſie! Nie⸗ mand kann es!“ . Du mußt dich doch ein⸗ eben wiſſen, woran ich fragte „Ich will den Ring von Silvery holen!“ Ruhig waren die Sätze in den Raum geworfen mos, den. Alle wandten ſich nach dem Sprecher um: es Un Daud Rey „Du biſt ein Narr... du kommſt nicht wieder 15 Mittag kannſt du nicht zurück ſein!“ Statt die Einwände zu beantworten, wandte ſi an Caſſie:„Wenn der Morgen graut, an deinen Finger ſtreifen, Er wandte ſich aller folgten ihm. „Wir werden ihn erwarten Die Stunden krochen langſam dahin; alle waren fil geworden und dachten an den tollen Ritt, den fetzt Dau Rey über Schluchten hinweg, die die Wildnis zerſchner den, vollführen müſſe. Man trank und ſchwieg; die Spielkarten ruhten. Hin und wieder ging einer zur Tür und ſtarrte in die Nacht hinaus. Auch Caſſie Crown war ſtill geworden;: ihr Lachen war verſtummt. Ihr Wunſch war Wahnſinn geweſen und jetzt wußte ſie, daß Daud ihr ganz naheſteht, daß er allein ihr Mann werden könne: Hätte ſie ihn bloß noch zurückrufen kön⸗ nen . werde ich 25 Nun und du wirſt mein Weib ſeinle zur Tür und verſchwand. Die Blick 45 Der Morgen graute. Langſam ſchlich das erſte Sonnengelb über die Berggipfel. Alle waren vor die Hütte getre⸗ ten und blickten 8 in die Ferne. 5 „Er kann nicht kommen Dort! und einer zeigte gegen Süden. Ein Mann lief den Hang empor. Keuchend, gebückt, als ob er Laſten trüge, Er kam näher. „Daud!“ ſchrie Caſſie auf, und Leuchten lag in ihren Augen. Er war gerettet, er war doch nicht ihrem Wahnſinn zum Opfer gefallen! Inzwiſchen war Daud herangekommen. Sein Anzug war zerfetzt, ſein Gang war ſchlürfend. völlige Ermattung umfloß die Geſtalt. Das Pferd mochte irgendwo in einer Schlucht liegen. denn er war allein zurückgekommen. „Hier!“ Knapp, ohne die anderen zu beachten war er vor Caſſie hingetreten. Dann griff er in die Taſche, zog einen Ring hervor und faßte nach Caſſies Hand. Er ſchob den Ring an deren Finger. „Ich habe mein Wort eingelöſt „Daud!“ ſauchzte Caſſie auf und wollte ihn umfangen. Doch da wich er einen Schritt zurück, maß die Frau vom Kopf bis zu den Füßen und ſagte dann ganz langſam und trocken: Ich habe mir die Sache überlegt. Caſſie; wer für eine Laune Tier und Menſch als Opfer verlangt, der kann kein guter Menſch ſein! Und eine Frau— ſie muß gut ſein, ſonſt iſt ſie eine Teufelin und keine Frau!“ Er wandte ſich und ſchritt den Hang hinab Das Gaſthaus zum Meilenſtein 218“ iſt ſtill und leer geworden. Keiner der Männer iſt wiedergekommen. Und Daud Rey iſt nie mehr geſehen worden; er ſoll nach Poolnn hinſhergezggoey ſein „Und eine Frau— ſie muß gut ſein, ſonſt iſt ſie eine Teufelin Alte Mären von Alfred Hilme. Der Profeſſor von heute iſt ein Menſch von heute. Er ſteuert ſeinen Mercedes-Benz. er iſt ein gewandter Tänzer, ein unterhaltſamer Plauderer, ein geſchickter Debatteredner, weltoffen und vor allem nicht ſo unwahrſcheinlich vergeßlich wie der Profeſſor von ehedem Was uns von der Vergeßlichkeit und Zerſtreutheit be⸗ rühmter Gelehrten von damals berichtet wird. mag manch⸗ mal übertrieben vielfach erfunden ſein. Wer weiß. ob Iſaac Newton wirklich ſeine Uhr ins kochende Waſſer geworfen und das Frühſtücksei in der Hand behalten hat oder ob Vir⸗ chow tatſächlich ſein zufällig in den gleichen Straßenbahn⸗ wagen geſtiegenes Töchterchen, das ihm gefiel. nach ſeinem Namen gefragt hat! Aber es gibt genug verbürgte Geſchichten von der da⸗ maligen Profeſſorenzerſtreutheit. Zwei aus den letzten Jahr⸗ zehnten des vorigen Jahrhunderts ſeien hier mitgeteilt. Ein berühmter Gelehrter, der an der Univerſität Leipzig wirkte, wollte umziehen. 5 Er war unverheiratet. Seine Haushälterin ſuchte recht⸗ zeitig eine neue Wohnung; er ſah ſie ſich an, fand ſie geeig⸗ net und mietete ſie. Dann kehrte er für die acht bis zehn Wochen bis zum Umzug in die bisherige Wohnung zurück. Und über der gewohnten Arbeit vergaß er Umzug, Umzugs⸗ datum und neue Adreſſe. Vergaß ſie völlig. Das war an und für ſich kein Unglück. Denn für ſolche Dinge des bürgerlichen Alltagslebens 1 ja die zuverläſ⸗ ſige Haushälterin. Und als der Tag des Umzuges gekom⸗ 85 war., ſagte dieſe am Morgen fürsorglich zu dem Ge⸗ lehrten: „Wir ziehen heute um, Herr Profeſſor. Es wird am beſten ſein, wenn Sie ausnahmsweiſe einmal im Reſtau⸗ rant zu Mittag ſpeiſen. Und am Abend kommen Sie dann aus dem Inſtitut gleich in die neue Wohnung.“ Der Pro⸗ feſſor war es zufrieden. Am Abend ſtand er vor ſeiner bisherigen Wohnung und ſtaunte. Die Vorſaaltür ſtand offen. Alle Zimmer waren leer. Da fiel ihm ein, daß er ja an dieſem Tage umge⸗ zogen war Aber wohin? Er konnte und konnte ſich durchaus nicht auf die neue Adreſſe beſinnen. Er wußte die Straße nicht, geſchweige denn die Hausnummer. 8 Der arme Profeſſor war verzweifelt. Da kam ihm ein rettender Gedanke: er lebte ſchon ſo lange in Leipzig, wo er ſo Bekannt Er würde ſich einfach eine Droſchke neh⸗ men und ſich vom Droſchkenkutſcher heimbringen laf⸗ ſen, ohne ihm eine Adreſſe anzugeben. Der Mann würde ſich ſchon zu helfen wiſſen. Dieſe Leute waren ja geſchickt. Der Profeſſor ſteigt alſo in eine Droſchke und nennt dem Kutſcher ſei⸗ nen Namen als Adreſſe. Weiter nichts. Der Kutſcher Hal Newton ſeine Uhr ins kochende Waſſer geworfen und das Früh⸗ ſtücksei in der Hand behalten? fährt los. Schließ⸗ lich begegnet er einem Kollegen. Er fährt langſam und ruft zu ihm auf die andere Straßenſeite hinüber: „Du, Auguſt, hör emal: weeßt du nich. wo Profeſ⸗ ſor X. wohnt?“ Und herüber tönt die unerwartete Antwort:„Dummer Kerl! Du haſt'n ja hinten drinne!“ * Derſelbe Gelehrte, dem dies begegnete— nennen wir ihn Profeſſor A.— ſollte eines Tages die Weiherede bei der Enthüllung eines bekannten Leipziger Denkmals halten. Dank der Fürſorge ſeiner Haushälterin war er rechtzeitig mit dem Manuſkript der Rede aus ſeiner Wohnung weg⸗ gegangen. Alles iſt in Ordnung. Sein Weg führt ihn an der Wohnung ſeines Freundes und berühmten Fachkollegen, des Profeſſors B. vorbei Da er noch Zeit genug hat, wird er ihn abholen, falls er noch zu Hauſe iſt. Profeſſor B. iſt noch zu Hauſe. Er ſitzt in ſeinem Stu— dierzimmer und lieſt in einem ſoeben achtete Buche, das ihn ſehr feſſelt. 5 Blick auf dieſes Buch, wäh⸗ „Werfen Sie einmal einen rend ich den Frack anziehe!“ ſagt er zu Profeſſor A., dem Feſtredner. Ich bin in einer Minute fertig. Das Buch hervorragend. Es iſt ſicher etwas für Sie.“ Und während Profeſſor A. ſich niederläßt und nach dem Buche 1 eilt ſein Freund in ſein Schlafzimmer, zieht den iſt ganz Frack an, ſetzt den Zylinder auf und— verläßt ſchnurſtracks ſeine Wohnung, um ſich zur Denkmalsweihe zu begeben. Da ſeine Familie on fortgegangen iſt, unterläßt er nicht, ſorg⸗ fältig zweimal herum abzuſchließen. Es vergeht eine halbe Stunde. Der Feſtausſchuß iſt verzweifelt Alles iſt in Ordnung; die Muſik, der Chor, die zahlreichen Ehrengäſte, alles iſt zur Stelle: nur der Feſt⸗ redner fehlt Profeſſor B. unterhält ſich angeregt mit einem Fachkol⸗ legen. Ueber das neue Buch Da dringen die verzweifelten Worte an ſein Ohr:„Wo nur Geheimrat A. bleiben mag?! In ſeine Wohnung habe ich ſchon ge⸗ ſchickt; da iſt er nicht! Das iſt ja fürchterlich!“ Profeſſor B. fällt aus allen Himmeln.„Der ſitzt ja bei mir in meinem Studier⸗ zimmer und kann nicht heraus: ich habe ihn einge⸗ ſchloſſen!“ Und als er mit einem Wa⸗ gen ſchleunigſt nach ſeiner Woh⸗ nung gebracht, in ſein Zimmer hin⸗ einſtürzt und ruft: „Entſchuldigen Sie, Herr Kol⸗ lege!“, blickt der andere ganz ruhig von ſeinem Buche auf und ſagt nur: „Ach, Sie ſind ſchon fertig?“ Der Feſtausſchuß iſt verzweifell. Alles 15 zur Stelle nur der Feſt⸗ redner nicht. 2 E ZONES NON YO HAN DON N ⁰αν (J. Fortſetzung) Im amerikaniſchen Staatsgefängnis ſoll ein Mann namens Logg Sar hingerichtet werden. Als der Elektriker den Schalt⸗ hebel umſchlagen will, um den Strom durch den Stuhl zu ſchicken, ſtocken plötzlich alle Maſchinen, der Strom verſagt, und in dem Tumult verſchwindet der Delinquent. Das Er⸗ eignis erregt ungeheures Aufſehen. Der Polizeipräſident von New York wird von Dr. Gloſſin beauftragt, alles zur Er⸗ greifung des Flüchtlings zu unternehmen. Der Polizeipräſi⸗ dent läßt ſich von dem Leiter des Gefängniſſes, Prof. Curtis, Bericht erſtatten. Profeſſor Curtis lachte. „Wir Leute von der Wiſſenſchaft ſind immun. Sagen Sie ruhig, daß dieſer Logg Sar die Panamaſchleuſen wahr⸗ ſcheinlich niemals in ſeinem Leben geſehen hat, und daß der Geheime Rat ihn aus ganz anderen Gründen zum Teufel ſchickt“ 1 MacMorland wandte ſich dem Ferndrucker zu. „Hallo, da haben wir weitere Meldungen über R. F. c. 1. Verſuchen Sie Ihren Scharfſinn, Herr Profeſſor. Vielleicht können Sie das Rätſel löſen. Der Bericht lautet:„R. F. c. 1 ſtand um ſieben Uhr morgens zur Abfahrt bereit. Drei Mon⸗ teure und ein Unteroffizier waren an Bord. Der Komman⸗ dant ſtand mit den Ingenieuren, die an der Fahrt teilneh⸗ men ſollten, dicht dabei. Zwei Minuten nach ſieben erhob ſich das Flugzeug ganz plötzlich. Seine Maſchinen ſprangen an. Es flog in geringer Höhe über einen neben dem Flug⸗ platz liegenden Wald. Etwa fünft Kilometer weit. Man nahm auf dem Platz an, daß die Maſchinen verſehentlich angeſprungen ſeien und die Monteure das Flugzeug hinter dem Wald wieder gelandet hätten. Ein Auto brachte den Kommandanten und die Ingenieure dorthin. Vom Flugzeug keine Spur. Die Monteure in ſchwerer Hypnoſe behaupten, es habe nie ein Flugzeug R. F. c. 1 gegeben. Sie ſind zur Zeit in ärztlicher Behandlung.“ MacMorland riß den Papierſtreifen ab und legte ihn vor den Profeſſor auf den Tiſch. „Das iſt das Tollſte vom Tollen. Was ſagen Sie dazu?“ Der Polizeichef lief aufgeregt hin und her. Auch Pro⸗ feſſor Curtis konnte ſich der Wirkung der neuen Nachricht nicht entziehen. „Sie haben recht, Herr Präſident. Es iſt ein tolles Stück. Aber Gott ſei Dank fällt es nicht in das Reſſort von Sing⸗ Sing und geht mich daher wenigſtens beruflich nichts an. Es wird Sache der Armee ſein, wie ſie ihren Kreuzer wie⸗ derbekommt.“ * Wie griechiſcher Marmor glänzten die Mauern des Weißen Hauſes zu Waſhington in der grellen Mittagſonne. Aber ein dunkles Geheimnis barg ſich hinter den ſchimmern⸗ den Mauern. Lange und nachdenklich hafteten die Blicke der Vorübergehenden auf den glatten, geraden Flächen des Ge⸗ bäudes. Die politiſche Spannung war bis zur Unerträg⸗ lichkeit geſtiegen. Jede Stunde konnte den Ausbruch des ſchon lange gefürchteten Krieges mit dem engliſchen Welt⸗ reich bringen. Die Entſcheidung lag dort hinter den breiten Säulen und hohen Fenſtern des Weißen Hauſes. In dem Vorzimmer des Präſident⸗Diktators ſaß ein Adjutant und blickte aufmerkſam auf den Zeiger der Wand⸗ uhr. Als dieſe mit leiſem Schlag zur 11. Stunde ausholte, erhob er ſich und trat in das Zimmer des Präſidenten. „Die Herren ſind verſammelt, Herr Präſident.“ Der Angeredete nickte kurz und beugte ſich wieder zum Schreibtiſch. wo er mit dem Ordnen verſchiedener Papiere beſchäftigt war. Ein Mann mittleren Alters. Eine Art Uni⸗ formrock umſchloß den hageren Oberkörper. Auf einem langen, dünnen Halſe ſaß ein gewaltiger Schädel, deſſen voll⸗ kommen haarloſe Kuppel ſich langſam hin und her bewegte. Aus dem ſchmalen, durchgeiſtigten Aſzetengeſicht blitzten ein Paar außerordentlich große Augen, über denen ſich eine zu hohe und zu breite Stirn weit nach vorn wölbte. Das war Cyrus Stonard, der abſolute Herrſcher eines Volkes von 300 Millionen. Als er ſich jetzt erhob und lang⸗ ſam, beinahe zögernd der Tür zuſchritt, bot er äußerlich nichts von jenen Herrſcherfiguren, die in der Phantaſie des Volkes zu leben pflegen. Er durchſchritt das Adjutantenzimmer und betrat einen langgeſtreckten Raum, deſſen Mitte von einem gewaltigen, ganz mit Plänen und Karten bedeckten Tiſch ausgefüllt war. In der einen Ecke des Saales ſtanden ſechs Herren in leb⸗ haftem Geſpräch. Die Staatsſekretäre der Armee, der Marine, der auswärtigen Angelegenheiten und des Schatzes Die Oberſtkommandierenden des Landheeres und der Flotte. Sie verſtummten beim Eintritt des Diktators. Cyrus Stonard ließ ſich in den Seſſel am Kopfende des Tiſches nieder und winkte den andern, Platz zu nehmen. 5 8 Mr. Fox, geben Sie den Herren Ihren Bericht über die auswärtige Lage.“ Der Staatsſekretär des Auswärtigen warf einen kurzen Blick auf ſeine Papiere. 5 „Die Spannung mit England treibt automatiſch zur Entladung. Seitdem Kanada ſich mit uns in einem Zollver⸗ band zuſammengfunden hat, ſind die Herren an der Themſe verſchnupft. Die Beſtrebungen im auſtraliſchen Parlament, nach kanadiſchem Muſter mit uns zu verhandeln, haben die ſchlechte Laune in London noch verſchlechtert. England ſieht zwei ſeiner größten und reichſten Kolonien zu uns kommen.“ 15 Ein ſpöttiſches Lächeln glitt über die Züge des Flotten⸗ efs. „In Aſien und Südamerika ſtoßen unſere Handelsinter⸗ eſſen ſchwer mit den engliſchen zuſammen. Meines Erachtens treiben die Dinge einer ſchnellen Entſcheidung entgegen. Die Entführung von R. F. c. 1 gibt einen geeigneten Anlaß. Seit zwei Stunden tobt unſere Preſſe gegen England. 5 Cyrus Stonard hatte während des Vorkrages mechanisch allerlei Schnörkel und Ornamente auf den vor ihm liegen⸗ den Schreibblock gezeichnet. f f „Wie denken Sie über die Entführung des R. F. c. 17 Nich 05 heftete ſeine Augen auf den Flottenchef Admiral elſoenn 8 a „In der Nähe der Station ſind zwei engliſche Agenten ergriffen worden. Sie leugnen jede Teilnahme.“ „Es gibt Mittel, ſolche Leute zum Reden zu bringen.“ „Sie hatten den Strick um den Hals und ſchwiegen.“ „Es gibt wirkſamere Mittel... Wie lange kann ſich R. F. c. 1 in der Luft halten?“ „Die Tanks waren für zwölf Stunden gefüllt. Genug, um in voller Dunkelheit zu landen, wenn es nach Oſten geht. Unſere Kreuzer über dem Nordatlantik ſind aviſiert. Eine Landung in England müßte noch bei Helligkeit erfolgen und würde gemeldet werden.“ „Sie halten es für ſicher, daß die Entführung auf Be⸗ treiben der engliſchen Regierung erfolgt iſt?“ „Ganz ſicher!“ „Hm!. der Gedanke liegt nahe.. vielleicht zu nahe. Und die anderen Herren?. meinen dasſelbe .I hml Hoffentlich, nein ſicherlich haben ſie unrecht!“ Die Staatsſekretäre ſahen den Diktator fragend an. „Der letzte Gamaſchenknopf ſitzt noch nicht! Ich werde erſt losſchlagen, wenn ich weiß, daß er ſitzt. Wie weit iſt die Verteilung unſerer U⸗Kreuzer durchgeführt?“ „Die ganze Kreuzerflotte liegt auf dem Meridian von Island vom 60. bis zum 30. Breitengrad gleichmäßig ver⸗ teilt.“ Admiral Nichelſon erhob ſich, um die Lage der Kreuzer⸗ flotte an einem großen Globus zu demonſtrieren. „Wo ſtehen die Luftkreuzer?“ „Die leichte Beobachtungsflotte zwiſchen Island und den Faröer. Die Panzerkreuzer liegen ſeit drei Tagen auf dem grönländiſchen Inlandeis.“ „Die G⸗Flotte“ „Die Schiffe auf Grönland ſind damit ausgerüſtet.“ Nur dieſer Staatsrat wußte um das Geheimnis, daß die neuen Luftkreuzer mit Bomben verſehen waren, die nach dem Abwurfe Milliarden und aber Milliarden von Peſt⸗ und Cholerakeimen in die Luft wirbelten. Man hatte noch keine Gelegenheit gehabt, den Bakterienkrieg im großen auszu⸗ probieren. Aber die amerikaniſchen Fachleute verſprachen ſich viel davon. „Die P⸗Flotte“ ,. Ein ſardoniſches Lächeln lief über die ſonſt ſo unbeweg⸗ lichen Züge des Diktators, als er das Wort ausſprach. Seit mehr denn Jahresfriſt lagen engliſche Banknoten im Be⸗ trage von Hunderten von Milliarden Pfund Sterling in den geheimen Gewölben des amerikaniſchen Staatsſchatzes. Von der Tauſendpfundnote bis hinab zu den kleinſten Beträgen. Alles ſo vorzüglich gefälſcht und nachgedruckt, daß die Bank von England ſelbſt dieſe Noten für echt halten mußte. Die Aufgabe der P⸗Flotte war es, ſofort bei Kriegsausbruch dieſe Unmengen engliſchen Papiergeldes über die ganze Welt zu zerſtreuen. Die Tätigkeit dieſer Flotte mußte das angle Geldweſen in wenigen Tagen vollkommen zerrütten. Aber die P⸗Flotte war noch ein ſchwereres Staatsgeheimnis als die G⸗Flotte. „Die P⸗Flotte übt zwiſchen Richmond und Norfolk“, ſagte Admiral Nichelſon trocken. Jedermann wußte, daß die⸗ ſer Standort 15 Flugminuten von den Gewölben des Staats⸗ ſchatzes entfernt war. Cyrus nahm das Wort von neuem. „Wie lange wird es noch dauern, bis unſere Unterwaſſer⸗ ſtation an der afrikaniſchen Küſte vollkommen geſichert iſt? Die Friſt iſt bereits ſeit einer Woche abgelaufen.“ Bei dieſen nicht ohne Schärfe geſprochenen Worten erhob ſich der Flottenchef unwillkürlich. „Die Schwierigkeiten waren größer, als vorauszuſehen war, Herr Präſident.“ „Können Sie ein beſtimmtes Datum angeben?“ „Nein. Doch dürfte es auf keinen Fall länger als bis zum Ablauf dieſes Monats dauern.“ Ein Adjutant trat ein und flüſterte dem Präſidenten ein Wort ins Ohr. „Gut, ich komme.“ Der Präſident erhob ſich, die Sitzung war beendet. * Aus dem blauen Mittagshimmel ſchoß ein ſilbern ſchim⸗ mernder Punkt auf das Weiße Haus in Waſhington zu. wurde größer, zeigte die ſchnittigen Formen eines Regie⸗ rungsfliegers und landete ſanft auf dem Dach des Gebäudes. Als einziger Paſſagier verließ Dr. Edward F. Gloſſin die Maſchine. Den linken Fuß beim Gehen leicht nachziehend, ſchritt er an der Leibgarde vorbei.. Im Vorzimmer traf der Doktor den Adjutanten des Dik⸗ tators und ließ ſich melden. Nur eine knappe Minute, und der Diktator trat aus dem Sitzungsſaale und ſtand vor ihm. Nach flüchtigem Gruß hieß er ihn in Arbeitszimmer mit⸗ kommen. i „Wer iſt Logg Sar?“ f Dr. Gloſſin fühlte die unbeſtimmte Drohung, die in der Frage lag, und trat einen Schritt zurück. „Logg Sar iſt.. Silveſter Bursfeld.“ Tiefes Erſtaunen malte ſich auf den Zügen Stonards. „Bursfeld... der im engliſchen Tower gefangen ſaß?“ „Nein, ſein Sohn. Der Vater hieß Gerhard.“ „Mein Gedächtnis iſt gut. Sie haben mir von einem Sohne Gerhard Bursfelds nie geſprochen. Warum nicht?“ „Ich weiß es ſelbſt erſt ſeit drei Monaten.“ „Und ich erfahre es erſt heute?“ Cyrus Stonard trat dicht an den Doktor heran. Ein Blick traf ihn, der ſein Geſicht noch eine Nuance blaſſer werden ließ. „Erklären Sie!“ „Es war vor ungefähr drei Monaten.. Ich hielt mich einige Zeit in Trenton auf, um in meinem Laboratorium im Hauſe einer Mrs. Harte an einem Verſuch zu arbeiten. Eines Tages kommt ein junger Ingenieur, der in den Staats⸗ werken von Trenton beſchäftigt iſt, zu Mrs. Harte und er⸗ kundigt ſich nach ihren Familienverhältniſſen. Dabei ſtellt ſich heraus, daß der verſtorbene Mann der Mrs. Harte ein Stief⸗ bruder von Gerhard Bursfeld war.“ „Ihre Erzählung ſcheint darauf hinauszuwollen, daß der junge Ingenieur der Sohn von Gerhard Bursfeld iſt. Warum nannte er ſich Logg Sar?“ „Auf Logg Sar lauten ſeine Papiere. Für die Welt und 55 ihn beruht alles andere auf Vermutungen. Für mich iſt er Beweis erbracht.“ „Liefern Sie ihn mir!“ „Sie erinnern ſich an meinen früheren Bericht über die Sache, Herr Präſident. Heute kenne ich ſeine Fortſetzung. Nachdem Gerhard Bursfeld die unfreiwillige Reiſe nach Eng⸗ land gemacht hat, verſchwindet er für immer im Tom ein Weib flieht mit ihrem kleinen Knaben in die kur n Berge. Unterwegs ſchließt ſie ſich einer Karawane an Kauf⸗ leute, Prieſter und was ſonſt in Karawanen nach Mitel⸗ aſien zieht. Die ſunge Frau iſt den Strapazen des gagen Weges nicht gewachſen Irgendwo auf der Streck gen Bagdad und Kabul wurde ſie beſtattet. Ein tibetaniſcher Lama nimmt ſich der Sterbenden an Ihm übergibt ſie ihren Kna⸗ ben „Etwas ſchneller, wenn's beliebt. Herr Doktor!“ „Der Lama nimmt den Knaben mit in ſein Kloſter und erzieht ihn in den Lehren Buddhas Als der Knabe 14 Jahre alt iſt, beſucht eine Expedition ſchwediſcher Gelehrter das 1 Der junge Europäer fällt auf. Von einem der Mit⸗ glieder der Expedition. dem Ethnologen Olaf Truwor, wird er mit nach Schweden genommen, wird mit deſſen Sohn zu⸗ ſammen erzogen. wird wie dieſer Ingenieur Cyrus Stonard hatte während des Berichtes mecha⸗ niſch allerlei Arabesken gemalt, wie es ſeine Gewohnheit war. Jetzt warf er den Bleiſtift unwillig auf das vor ihm liegende Papier. „Glauben Sie im Ernſt, Herr Doktor, daß irgendein Anwalt in den Staaten auf Ihre Erzählung hin einen Erbſchaftsprozeß übernehmen würde?“ „Nur noch einen kurzen Augenblick Geduld, Herr Prä⸗ ſident. Die Kette ſchließt Glied an Glied. Auf einer Rhein⸗ reiſe, die er nach dem Abſchluß ſeiner Studien macht, wird Logg Sar von einem alten Ehepaar angeſprochen, dem ſeine überraſchende Aehnlichkeit mit Gerhard Bursfeld auffällt. Die alten Leute ſind mit Gerhard Bursfeld verwandt, haben ihn genau gekannt und ſind von dieſer Aehnlichkeit ebenſo frappiert... wie ich es war, als Logg Sar mir das erſte Mal vor die Augen trat. Ich glaubte damals, Gerhard Bursfeld ſo vor mir zu ſehen, wie er 30 Jahre früher in Meſopotamien vor mir geſtanden hat. Die alten Leute ma⸗ chen Logg Sar darauf aufmerkſam, daß ein Stiefbruder Gerhard Bursfelds in Trenton lebt. Logg Sar findet im weiteren Laufe ſeiner Ingenieurkarriere eine Stellung in den Trentonwerken. Er erinnert ſich der Mitteilungen der alten Leute und ſpricht bei Mrs. Harte vor. Ihr Mann iſt tot. Ein Bild von Gerhard Bursfeld findet ſich im Hauſe. Die Aehnlichkeit iſt überzeugend.“ ö Cyrus Stonard blickte den Erzähler durchdringend an. „Herr Doktor, ich wünſche von Ihnen ſchlaßege Beweiſe und keine Phantaſtereien. Haben Sie irgendeinen wirklichen I daß Logg Sar und Silveſter Bursfeld identiſch in 4 Dr. Gloſſin ſpielte ſeinen Trumpf aus.„Mein letzter Beweis, ein zwingender Beweis! Er kennt das Geheimnis ſeines Vaters. Es iſt ihm überkommen, er hat es ausge⸗ baut in einem Maße, daß. Die feinen Flügel der Adlernaſe des Diktators zitter⸗ ten. Zwei lotrechte Falten zogen ſich zwiſchen ſeinen Augen⸗ brauen zuſammen, als er den Satz des Doktors vollendete: „ daß er unſer werden oder verſchwinden muß, wie ſeinen Vater die Engländer verſchwinden ließen.“ „Das iſt wohl nicht mehr möglich.“ A Stonard ließ die Lider ſinken und fragte:„Wie ſind Sie hinter ſein Geheimnis gekommen?“ Der Doktor ſchöpfte tief Atem und begann ſtockend zu erzählen: „Sein Geſicht war mir vom erſten Tage an verhaßt. Auch ſonſt hatte ich Grund.. ſeine Anweſenheit im Hauſe Harte unangenehm zu empfinden.“ „Hml Hm ſo weiter!“ „Er bat mich, mein Laboratorium in meiner Abweſen⸗ heit benutzen zu dürfen. Ich erlaubte es ihm. Beim Fort⸗ ehen ſorgte ich dafür, daß zehntauſend Volt an den Tiſch⸗ lemmen lagen, während der zugehörige Spannungsmeſſer nur hundert Volt anzeigte. Ich kam wieder, um eine Leiche zu finden, und ſah ihn unverſehrt aus dem Hauſe treten, Das Lächeln eines Siegers auf den Lippen, der ſoeben einen großen Erfolg errungen hat. Da wußte ich, daß Sil⸗ veſter Bursfeld der rechte Sohn ſeines Vaters iſt. Er mußte wiſſen, daß ich ihm die Falle geſtellt hatte. Ich durfte mich nicht mehr vor 11 Augen zeigen. Drei Tage ſpäter ver⸗ ſchwand er.. Unauffällig, wie es üblich iſt. ee ee Elektrokution. Ich glaubte, der Fall ſei erledigt. Was weiter geſchah, wiſſen Sie, Herr Präſident“ 3 5(Fortſetzung folgt.) Nadtsel Cclce Schach⸗Aufgabe. a d 0 d e 1 8 0,. 5 N 25. 5 ee ü ie e e 5 e 2 7 2 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. en 0 — — d Arithmetiſche Aufgabe. Es verteilt jemand an eine Anzahl Kinder Pflaumen. Jedes Kind bekommt deren 4, während der Verteiler 44 übrig behält. Das wollte er nicht, und er ließ ſich daher die Pflaumen wieder zurückgeben, um nunmehr jedem Kinde ſechs einzuhändigen. Jetzt behielt er nur 12 übrig. An wie⸗ viel Kinder hatte er Pflaumen ausgeteilt und welche Zahl? Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel. 2 N Die in die waagerechten und ſenkrechten Felderreihen einzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. Silben-Rätſel. Aus den 38 Silben: a be ber cae che da de draht e e ed fe fe gen ha hal he i i li ma mag mi mie mir nar nat ne neb nef or pos ſar ſel ſieb ſper ſüd wind ſind 19 zweiſilbige Wörter zu bilden mit nachſtehender Be⸗ deutung: 1. Hoher Adliger, 2. Hundename, 3. Geſetzliche Gemeinſchaft, 4. Stern 1. Größe, 5. Römiſcher Staatsmann und Feldherr, 6. Brettſpiel, 7. Arabiſcher Fürſt, 8. Ver⸗ wandter, 9. Naturerſcheinung, 10. Zentralaſtatiſcher Fluß, 11. Wundenmal, 12. Wirtſchaftsgegenſtand, 13. Römiſcher Geſchichtsſchreiber, 14. Berg in Tirol, 15. Altnordiſche Ge⸗ dichtſammlung, 16. Raubvogel, 17. Teil der Naturwiſſen⸗ ſchaften. 18. Stadt in Weſtfalen, 19. Zierfiſch. Sofern die Bildung der Wörter richtig erfolgte, müſſen dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und ihren End⸗ buchſtaben von hinten nach vorn ein Sprichwort ergeben. Wie lautet dieſes? Anfügungs⸗Aufgabe. Es ſoll den Wörtern Lippe Rade Adler Ulm Ocker Alter Rebus Lias Eros je ein Buchſtabe vorn angefügt werden, ſo daß neue, und zwar wiederum Hauptwörter, entſtehen. Aneinandergefügt, ergeben dieſe Buchſtaben ein ländliches Volksfeſt. Workbau-Rätſel. de bret na In vorſtehendem Quadrat ſind in jeder Reihe zwei Sil⸗ ben ſo hinzuzufügen, daß drei Wörter entſtehen, die von ünks nach rechts, wie von oben nach unten Wörter mit fol⸗ gender Bedeutung ergeben: 1. Weiblicher bibliſcher Per⸗ nenname, 2. Textbuch, 3. römiſche Göttin. SH Ar YNHAN MN O ACK EN Wede nosrmode jg Schr? Seitdem ſich langſam die Neigung zu längerem Haar bemerkbar macht, hat die Friſur eine beſtimmte Wandlung erfahren, deren Kleidſamkeit bereits mit großem Eifer aus⸗ probiert wird. Die Zeit der ausgeprägten, vom Scheitel her⸗ unterlaufenden Wellen ſcheint vorläufig vorbei. Man will uns zur ſeitlich aufſteigenden Linie den neuen Hüten zu⸗ liebe bekehren, und nun iſt es nur noch ein kleiner Schritt zu den Löckchen. Die Nacken⸗ rolle muß ein bißchen abgelöſt werden. Unter den Händen bewährter Haarkünſtler ent⸗ ſtanden neue Friſuren mit Löckchen im Nacken oder auch D 6 auf dem Hinterkopf. Das Haar e 2 1 wird 19 5 nach oben gebür⸗ 8 2 7 5 ſtet, die Stirnpartie zeigt 5 weiche Wellen, und als Krö⸗* 2 nung des Ganzen ringeln ſich,. hochgetürmte Löckchen auf dem, 75 Hinterkopf; eine wirklich feſt⸗, He, 5 liche Friſur. die durch ein ſchmales Seidenbändchen ge⸗ halten werden kann. Die Stirn wird durch alle Arten von ſchneckengleichen Ringel⸗ löckchen, kleinen Korkenzieher⸗ locken und Ponys verdeckt. Manche Friſuren erhal⸗ ten beſonderen Ausdruck durch einen ſchmalen Schmuckreifen, der quer über die nach hinten gekämmten Wellen läuft. Na⸗ türlich wird der Scheitel nicht verſchwinden, wir finden ihn vielmehr in paſſender Anordnung hoch ſeitlich begin⸗ nend und ſchräg verlaufend am entgegengeſetzten Wirbel endend. Sehr geeignet für weniger ſchmale Geſichter iſt immer der ſeitliche Scheitel auf der richtigen Seite. Daß bei der neuen Haartracht die Ohrläppchen wieder frei werden, kommt den halbvergeſſenen Ohrringen zugute. Wenn Sie ſich aber mit der neuen Haarmode noch nicht befreunden können, dann ſuchen Sie ſich doch einmal Jungmädchenbild⸗ niſſe aus der Zeit vor 1900 hervor. Sollte man deren Lieb. reiz nicht etwas abgewinnen können? Kleider und Anzüge waſchen Frauenkleider ſollte man ſtets tropfnaß auf einem Kleiderbügel auf die Leine hängen. Sie dürfen überhaupt nicht ausgewunden werden, ſondern müſſen tropfnaß von einem Waſſer in das andere und ebenſo auf den Bügel ge⸗ langen, gleich zurechtgezogen und zugeknöpft werden, wie ſie ſchließlich getragen werden ſollen. Herren⸗ und Knaben⸗ kleider werden ebenſo behandelt— ja nicht auswinden. Die Beinkleider werden zweckmäßig auf der Innen⸗ und Außen⸗ ſeite gebürſtet; wieder auf die rechte Seite gewendet, legt man ſte ſo, wie ſie geplättet ſein müßten, alſo in Bügelfalten und hängt ſie ſo, wie man ſie etwa in den Spanner klemmt, an den Beinen ebenfalls tropfnaß auf. Röcke und Weſten werden ebenfalls auf Bügel gehängt. Auch hier wird ein Verſuch den Zweiflern zu ihrem Erſtaunen zeigen, wie ſchön dieſe für eine Frau ſchwierig zu„ Herrenkleider nach ſolcher Behandlung Ausſehen. Auflöſungen aus voriger Nummer: Schach⸗Aufgabe: 1. Se2—d4, co da(c4), 2. La3—e7 matt. 1.„Sa beliebig, 2. Las—c1 matt. 1.....„ Lbds beliebig auf as bis 91, 2. Sda4.—es matt. 1..... Eos beliebig auf bs bis g8, 2. Sd4—f3 matt. Füll⸗Rätſel:[fil— hitler—akonit ring- rmke. Wirrwarr: Editha, Arteil, Penſum, Epoche. Nachod, Mimikry.— Eupen— Malmedy. Scherzfragen: 1. Bei einer Wanderung zwiſchen Schwyz und Zug. 2. Beide müſſen rühren können. 3. Hu⸗ ſten und Sorgen. Rätſel: Lange weile— Langeweile. Röſſelſprung⸗Rebus: Man beginnt mit Ab⸗ leſen bei dem oberſten Feld rechts und lieſt dann in der bekannten Röſſelſprungmanier in der Richtung des Uhr⸗ zeigers weiter. So erhält man:„Ob Sommer, Winter, in der Welt iſt's immer ſchön, wenn man hat Geld.“ 8989 ——— 1 9 Fernſehrundfunk Die neueſten Verſuche der Reichspoſt. Die Leitung der Deutſchen Reichspoſt hat während de letzten Jahre in enger Zuſammenarbeit mit der esch induſtrie dieſe neue Technik ſo weit gefördert, daß heute 50 reits in Berlin eine fertige Sendeanlage für einen Fern rundfunk zur Verfügung ſteht. Sie beſteht aus zwel Ultra. kurzwellenſendern, von denen der eine für das Bild und der andere für den Ton beſtimmt iſt. Regelmäßige Fernſe verſuchsſendungen von Tonfilmen werden ſeit einiger täglich durchgeführt. Die Induſtrie iſt eifrig mit der Et wicklung marktfähiger Empfänger beſchäftigt und es it z erwarten, daß bald mehrere Firmen brauchbare Empfangs apparate zum Verkauf ſtellen können. Dieſe erſte Fernſeh⸗Sendeanlage für Tonfilme in Berlin ſoll eine Muſteranlage werden. An ihr wird die Deutz Reichspoſt fortlaufend Verbeſſerungen anbringen und alle Veh ſuche ausführen, die für die weitere Entwicklung des Fern Rundfunks erforderlich ſind. Der Sender hat eine Reichwweſß von etwa 40 Kilometern im Umkreis. Für die Verſorgung ganz Deutſchlands mit Fernſeh ſendungen iſt eine erhebliche Anzahl von Sendeanlagen nos, wendig. Dieſe Zahl muß aus wirtſchaftlichen Gründen mög lichſt niedrig gehalten werden. Da die Reichweite von Alta. kurzwellenſendern umſo größer iſt, je höher die Antenne Hegg wird man im Flachland die Antennen auf ſehr hohe Maſten ſetzen und in gebirgigen Gegenden die Sender auf hohen Bergen aufſtellen. Ein geeigneter Berg für die Aufſtellung einer ſolchen Fernſehanlage ſcheint in Mitteldeutſchland der Brocken zu ſein. Die Deutſche Reichspoſt hat den Bau einer ſolchen Fernſeh⸗Sendeanlage in Auftra gegeben, die zu nächſt während des Sommers 1935 auf dem Brocken aufe geſtellt werden ſoll. Zurzeit werden auf dem Brocken Enp⸗ fangsverſuche gemacht. Die Fernſprechkabel ſind für die Uebertragung von Fern. ſehſendungen nicht verwendbar. In letzter Zeit iſt es jedoch der Deutſchen Reichspoſt in Zuſammenarbeit mit der Kabel. induſtrie gelungen, Sonderkabel für Fernſehzwecke durchgu⸗ bilden. Man könnte dann ſpäter, ähnlich wie beim Rundfunf, das Fernſehen von jedem beliebigen Ort den Sendern zu führen. Sind einmal ſolche Kabel vorhanden, ſo können ſie auch ohne Schwierigkeit für den Fernſprecher ausgenutzt wer⸗ den. Fernſeh⸗Fernſprechverkehr kommt wegen der hohen Ko⸗ ſten allerdings nur für außergewöhnliche Fälle in Frage. Man könnte vielleicht daran denken, je eine Fernſeh⸗Fem⸗ ſprechverbindung zwiſchen einzelnen größeren Skädten einzi⸗ richten. Die im Vorſtehenden angedeuteten Pläne für die weitere Entwicklung des Fernſehens in Deutſchland ſtellen ein Pro⸗ gramm dar, das bis zur praktiſchen Verwirklichung mehrere Jahre in Anſpruch nehmen därfte. „Zum Wochenende Nr. 41 mtt Nebenausgaben„Die Familie und„Zum Zeitvertreib“ D. A 9. 34. 638 592 Verantwortlich für den redaktionelen Teil Kurt Winkler, verantwortlicher Anzeigenleiter Carl Görg.— Verlag Sonn⸗ tagsblatt Deutſcher Proving⸗Verleger, ſämtlich Berlin Wo, Mauerſtraße 80, Mes. abi NIVEAC RENE gegen sSprôde Hauff Anzeigen helfen Ihnen kaufen; ſie helfen dem Wer⸗ bungtrei⸗ henden ver⸗ kaufen! e Nind war ich ander vol. licht-„Das nennt man heute Pigmen- blond. fetzt wird mein Haar immer tierung mein Kind. Aber dieser dunkler. Zustand lat sich jetet korrigieren. s „PICGMENIIERLNG“ macht BLONDES HAAR dun ſeel Pigmentierung“ ist Veränderung der Pigmentbildung des Körpers, die mit Beendigung der Kinder jahre einsetzt und die Ursache ist für das Nachdunkeln naturblonden Haares: das Haar verliert die goldene Schönheit der Kinderjahre.„Nurblond“ verhindert die Nachteile der„Pigmentierung“, weil es besonders zu diesem Zweck geschaffen wurde. Es reinigt nicht nur die Kopf-Epidermis gründlich, sondern es verhütet auf Grund seiner wissenschaftlichen Zusammensetzung die„Pigmentierung“(das Nachdunkeln des Haares) und gibt dem Haar seine ursprüngliche lichte Farbe wieder. „Nurblond““enthält keine Färbemittel, keine Henna und ist frei von Soda und allen schädlichen Bestandteilen. Es wirkt 80 milde, daß Millionen Mütter es regelmäbig für ihre kleinen Lieblinge benutzen. NUN BOND Das Spezial- Shampoo för Blondinen BB Nicht för gebleichtes, sondern nur för echtblondes Haar. O hAllRE MEIMTE, ES Müsst so SEIN. Da Rasieren sei nun mal ein täglich wieder- kehrender Arger! Daran lasse sich beim besten Willen nichts ändern. Stimmt nicht, Herr Schulze! Gewiß, Sie haben einen unan- genehmen Bart. Hart und borstig und sicher nicht leicht zu rasieren. Aber glauben Sie uns, es gibt heutzutage Rasierseifen, die auch da- mit spielend fertig werden. Da ist 2. B. die Slyzerinhaltige Kaloderma-Rasierseife, speziell für das Rasieren von drahtigem, hartem Bart. haar und empfindlicher Haut zubereitet. Mit FW OI F F 8 Hilfe des sahnigen, glyzerinhaltigen Kalo- derma- Schaumes gleitet das Messer leicht und sauber durch den sprödesten, widerspenstig- sten Bart! Die Haut bleibt kühl, glatt und ge- schmeidig, selbst beim schärfsten Ausrasieren! NES LIEGT AM SGIVYZZERIN: Glyzerinhaltiger Schaum erweicht den Bart besonders rasch und gründlich. 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