Etſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 am breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. VIII. 34: 1200 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34, Jahrgang 895 0 3 Oer Aufſtand in Spanien Der von den Separatiſten in Spanien angezettelte Auf⸗ ſtand gegen das Kabinett Lerroux hatte ſtellenweiſe recht blutige Formen angenommen, aber es ſcheint, daß Ler⸗ roüx die Oberhand behalten und mit Hilfe des Militärs die Kraft des Aufruhrs gebrochen hat. Am meiſten hat der Kampf in der Provinz Katalanien getobt, in der die Separatiſten die Republik ausgerufen hatten, die unter völliger Trennung vom übrigen Spanien verwaltet werden ſollte. Dienstag, den 9. Oktober 1934 Nr. 236 Vom Standesamt zum Sippenamt. Feſtſtellung auch der Erbgeſundheit und der Anlagen. Berlin, 8. Oktober. Die„Verwaltungswiſſenſchaftliche Woche für Standes⸗ beamte“ wurde durch den Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, eröffnet. Er führte u. a. aus: Der Aufſtieg eines Volkes zu einer innerlich ſtarken Nation kann nur geſche⸗ hen, wenn alle die Kräfte unwirkſam geworden ſind, deren Ziel es iſt, die klare Linie der Entwicklung zu ſtören. Des⸗ uno ſidatsrechtlicher Beziehung von Bedeutung iſt und wer⸗ den kann. Aber aus der Schau unſerer Erkenntnis in den Raſſefragen heraus beabſichtigen wir das, was wir an den einzelnen Menſchen beobachten, nicht nur allein für ihn und zu ſeiner Beurteilung heranzuziehen, ſondern wir werden es ebenſo zur Beurteilung der mit ihm Blutsverwand⸗ ten benutzen. Denn nicht allein die Geſundheit des Einzel⸗ nen, ſondern die Erbgeſundheit, den Erbwert einer Sippe Wie iſt es in Katalanien zum Aufſtand gekommen? Nachdem die geſetzmäßige katalaniſche Regierung(Generali⸗ dad) am Freitag, alſo am erſten Tag der in ganz Spanien ausgebrochenen revolutionären Aufſtandsbewegung, immer wieder die Madrider Zentralregierung ihrer Zuverläſſig⸗ keit verſicherte und dabei nicht müde wurde, immer wieder zu betonen, daß ſie die Ordnung in Katalanien unter allen uUmſtänden aufrechterhalten würde, gingen ſchon am Sams⸗ dag mittag Gerüchte um, wonach die Generalidad ein dop⸗ peltes Spiel mit der Madrider Regierung getrieben habe. Wie ſich herausſtellte, ſollten die Beteuerungen der Genera⸗ lidad nur dazu dienen, Madrid in Sicherheit zu wiegen, da⸗ mit inzwiſchen die völlige Abſchließung und Iſolierung Ka⸗ talaniens vom übrigen Spanien in Szene geſetzt werden könnte. Dieſe waren am Samstag abend reſtlos durchge⸗ führt. Zu dieſem Zeitpunkt war ſowohl jeder Eiſenbahnver⸗ kehr als auch der Telephon⸗ und Telegraphenverkehr an den katalaniſchen Grenzen ſtillgelegt worden. Gleichzeitig hatten ſich die Separatiſten geſchickt über die wichtigſten Plätze ver⸗ eilt, ſo daß die Generalidad nun ohne weitere Gefahr glaubte, den Abfall von Spanien erklären zu können. So er⸗ folgte denn auch am ſpäten Samstag von dem Vorſitzenden der Generalidad her die Unabhängigkeitserklärung Katala⸗ niens und die Ausrufung der freien katalaniſchen Republik. Gleichzeitig rief man die„Spaniſche föderat i ve Republik“ aus und ernannte zu ihrem Präſidenten Azana, den Miniſterpräſidenten der letzten halbmarxiſtiſchen Regierungen der Jahre 1932-33. Dieſer erklärte nun ſeiner⸗ ſeits die Madrider Regierung für illegal und abgeſetzt. Die Generalidad hatte nun allerdings bei dieſem hochverräteriſchen Spiel einen ſchweren Fehler gemacht. In ihrer maßloſen Selbſtüberhebung glaubte ſie ſich des Heeres ſoweit es in Katalanien garniſoniert iſt, und der Polizei völlig ſicher. Als nun die Madrider Regierung als Antwort auf die Abfalls erklärung Katalaniens ſofort den Kriegszuſtand über das ganze ſpaniſche Staatsgebiet ver⸗ hängte, ließ man den Befehlshaber der dortigen Militär⸗ ſtreitkräfte in das Regierungsgebäude der Geſieralidad kom. men, um ſeine Stellungnahme zu erfahren. General Batet bat ſich eine Stunde Bedenkzeit aus, die er ſofort dazu benutzte, um die geſamte Garniſon von Barcelona zu alarmieren. Eine weitere Stunde ſpäter waren die ſpaniſchen Batterien an den wichtigſten Plätzen aufgefahren, Maſchinengewehre in Stellung gebracht und die wichtigſten Gebäude, darunter die Generalidad, militäriſch beſetzt. Der ſpaniſche General und die ihm unterſtellten Trup⸗ pen haben vorbildlich ihre Pflicht erfüllt. Als der Präſident der ſogenannten„katalaniſchen Republik“ dieſe unerwartete Wendung ſah und ihm außerdem gemeldet wurde. daß auch der größte Teil der katalaniſchen Polizei gemeinſame Sache mit dem Militär machte, begann er im Rundfunk in halb⸗ ſtündlichen Abſtänden ſtark gefärbte Berichte über die Ge⸗ ſamtlage herauszubringen und die geſamte Bevölkerung wünſchen wir feſtzuſtellen. So wie der Einzelne durch die Blutsbeziehungen ſeiner Familie in einem inneren, natürlich gegebenen Juſammen⸗ gang zu ſeiner Sippe ſteht, ſo kann er auch nur beurkeilt und bewertet werden, wenn wir ihn aus dieſen Beziehun⸗ gen heraus kennenlernen. Der Geſundheitszuſtand ſeiner Blutsverwandten iſt weſenklich für die Feſtſtellung der An⸗ lagen der einzelnen Glieder ſeiner Sippe, zur Beurteilung ſeiner erblichen Veranlagung. halb ſcheiden wir Blut von Blut, Art von Art, deutſches Blut vom fremden Blutseinfluß, weil wir den klaren Strom unſerer raſſiſchen Vergangenheit nicht in ein Wirrſal von ungeklärten Raſſenmiſchungen verebben laſſen wollen. Die Raſſengeſetzgebung in Deutſchland ſoll uns den Weg freimachen, um eine dauerhaft gegrün⸗ dete Zukunft aufbauen zu können. Wir wenden uns dabei nicht gegen dieſen oder jenen, ſondern gegen die falſche Richtung, in der die Entwicklung zu gehen drohte, wir ſehen als Objekt unſeres Handelns immer das Volk als Ganzes, als Volksgemeinſchaft, als Organismus. Uns geht der Gemeinnutz vor Eigennutz. Dieſer Grund- ſatz gibt uns das Recht und legt uns die Pflicht auf, ohne Anfehen der Perſon gerecht das durchzuführen, was wir um des Volkes willen tun müſſen. Vor jetzt genau 60 Jahren wurden in Preußen, bald darauf im ganzen Reich die Standesämter eingeführt. Die⸗ ſes Werk Bismarcks ſoll uns jetzt als Unterbau für das dienen, was wir in Zukunft und für die Zukunft aufzeich⸗ nen müſſen. Denn das wichtigſte und weſentlichſte für alle Bevölkerungspolitik in der Zukunft wird die Materialſamm⸗ lung ſein, in treuer, fleißiger Arbeit alles zuſammenzutra⸗ gen, was für Der Miniſter wies dann darauf hin, daß ſich für die die Bewertung des Einzelnen g ö J. in körperlicher und geiftiger Hinlicht und gelundpeitlcher Standesbeamten eine große Mehrarbeit ergeben würde. Fügen wir der Perſonenſtandsurkunde ein Sippen ⸗ blatt hinzu, rücken wir den Einzelnen aus ſeiner Einzel⸗ heit heraus in den Zuſammenhang ſeiner Sippe, ſo ſchaffen wir eine Grundlage, die es uns möglich macht, tiefer in den Menſchen hinein zu ſehen. Die großen Aufgaben, die den durch das Geſetz zur Vereinheitlichung des Geſundheitswe⸗ ſens entſtehenden Geſundheitsämtern zufallen werden, müſ⸗ ſen ergänzt werden durch den Ausbau der Standesämter zu Sippenämtern. Wenn im Zuge des Ausbaues und der Vereinheitlichung des Standesamtsweſens eine Sippenverwaltung für das ganze Reichsgebiet entſtehen ſoll, dann iſt es wichtig, daß alle Kräfte, die ſich mit den Fragen der Sipyus und des Blutzuſammenhanges beſchäftigt haben, zuſc Kmengefaßt werden. roux, als er ſich zu einem Beſuch des Staatspräſidenten Der Miniſter ohne Portefeuille im neuen Kabinett, a nach dem Nationalpalaſt begab. In den Außenbezirken wa⸗ Martinez de Velasco, der in Madrid an die Stelle des ab⸗ geſetzten marxiſtiſchen Bürgermeiſters getreten iſt, ließ durch ren vor allem die Truppen das Ziel der Freudenausbrüche Rundfunk bekannt geben, daß diejenigen ſtädtiſchen Arbei⸗ der Menge. ter und Beamten, die bis Dienstag nicht zur Arbeit erſchei⸗ N nen, entlaſſen ſind. 1 Nach Mitteilungen der Regierung kam es nur in ver⸗ 5 Furchtbare Greueltaten 5 einzelten Provinzorten noch zu kleineren bewaffneten Aus⸗ Paris, 9. Oktober. Nach einer Havasmeldung aus Pa⸗ einanderſetzungen zwiſchen Polizei und Revolutionären. In lencia(Nordſpanien) ſollen die Aufſtändiſchen in der Ort⸗ b ſchaft Barruelo fürchterlich gehauſt haben. Sevilla haben die Hafen⸗ und Transportarbeiter ihre Sie ſollen die Polizeikaſernen in die Luft geſprengk und Arbeit wiederaufgenommen, lediglich die Bauarbeiter be⸗ Lu a finden ſich noch im Ausſtand. In Barcelona herrſcht ſogar die Jamilienangehörigen der Polizeibeamten nieder⸗ ebenfalls Ruhe. Straßen⸗ und Untergrundbahnen verkeh⸗ gelt haben. Dasſelbe Schickſal hat angeblich ein Wai⸗ 349.—— ren wieder. In dem Regierungsgebäude der Generalidad in fenhaus erfahren, das von religiöſen Schweſtern betreut Barcelona, in dem ſich der Präſident Katalaniens ergeben wurde. Sämtliche Schweſtern und auch einige der Waiſen⸗ mußte, würden über 1000 Gewehre, unzählige Bomben und kinder ſollen dabei ums Leben gekommen ſein. Piſtolen, ſowie einige Kiſten Dynamit gefunden. In den Wie Havas weiter aus Madrid meldet, iſt es dort in Straßen Barcelonas werden beg eiſterte Hochrufe der Nähe des Südbahnhofes zu einem ſchweren Zuſammen⸗ auf die ſpaniſche Republik ausgebracht und Polizei und ſtoß zwiſchen Aufſtändiſchen und der Polizei gekommen, wo⸗ Truppenabteilungen in ähnlicher Weiſe gefeiert wie in hei ſechs Perſonen gelötet und zahlreiche weitere verletzt Madrid.. worden ſind. Im übrigen macht die ſpaniſche Regierung darauf auf⸗—* merkſam, daß die falſchen Gerüchte, die fortwährend unter der Bevölkerung im Umlauf ſind, jeder Grundlage ent⸗ . Portugal iſt vorbereitet Katalaniens 2 en. Er hoff alle 1 e i 5 auf eee e e„ a Liſſebon, 8. Oktober. Nach Beendigung einer Beratung, „ e 51 5 dad die zwiſchen dem Miniſterpräſidenten, dem Kriegsminiſter nen, die ſeit langen b oſt bewaffnet und ausge⸗ eue ident der Generalidad 958 n e e „die ſeit langem von ihm ſelbſt bewaffne ur sg Neuer Pra d dem Marineminiſter und dem Miniſter des Innern ſtattge⸗ bildet waren und die neben den ſeparatiſtiſchen Escamots eine Art katalaniſche Sturmtruppe bildeten. Wie nicht anders denkbar war, hat der Kampf um harcelona zahlreiche Opfer gefordert, deren Höhe noch nicht feſtſteyt. Es iſt auch ſelbſtverſtändlich, daß die Kampfe noch nicht völlig beendet ſind, da die Anarchiſten, dieſe Ge⸗ legenheit ausnutzend, mit allen Mitteln die Unruhe in Bar⸗ celona aufrechtzuerhalten verſuchen. Sonntag mittag ſind allerdings die von Cartagena herbeibefohlenen Kriegsſchiffe im Hafen von Barcelona vor Anker gegangen, ſo daß mit einer baldigen Beendigung der Unruhen gerechnet werden kann. Die Linksradikalen Azana und Quiroga ſind aus Bar⸗ celona entkommen; es iſt aber anzunehmen, daß ſie infolge der von der Madrider Regierung verhängten Grenz⸗ und Hafenſperre nicht entkommen werden. Auch der„ſpaniſche Lenin“, der Vorkämpfer der marxiſtiſchen Einheitsfrone, Largo Caballero, hat ſich aus dem Staube gemacht. Wie verlautet, ſoll Azana bereits verhaftet ſein. In Barcelona iſt an Bord des Dampfers„Uruguay“ ein Kriegsgericht zur Aburteilung der hochverräteriſchen Mitglieder der früheren katalaniſchen Regierung zuſammen⸗ getreten. Obwohl die ſpaniſche Verfaſſung die Todesftrafe abgeſchafft hat, ſehen ſie die Kriegsartikel, die bei Kriegs⸗ zuſtand maßgebend ſind, vor. Oberſt Antonio Jimenez Arenas iſt zum Präſidenken der Katalaniſchen Generalidad ernannt worden. Die Regierung ließ in Madrid eine große Reihe füh⸗ render Sozialdemokraten, vor allem die Führer der ſoziali⸗ ſtiſchen Jugend, feſtnehmen. Es iſt die Auflöſung der marxi⸗ ſtiſchen Gewerkſchaften zu erwarten. In Madrid verſuchten die Marxiſten nachts durch ſtarkes Feuer, teils aus Maſchi⸗ nengewehren, die Bevölkerung zu beunruhigen. Gegen Mor⸗ gen fanden ſich ſtarke Abteilungen von Marxiſten an den Arbeitsſtätten ein, um Arbeitswilligen den Zutritt zu ihren Arbeitsſtätten zu verwehren. In Kakalanien, beſonders in Barcelona, iſt die Arbeit wieder aufgenommen worden. Pioniere arbeiten an der Wiederherſtellung der Fernſprech. und Telegraphenverbin⸗ dungen nach Aſturien. Der Eiſenbahnverkehr iſt noch ſtark gehemmt, da in der Provinz verſchiedenklich die Gleiſe auf⸗ geriſſen worden ſind. Aus der Provinz Katalanien ſind ſeit Sonntag abend 12 Tote und 20 Schwerverletzte gemeldet worden. Viele Kirchen, hauptſächlich in der Provinz Albacete, ſollen in Brand geſteckt worden ſein. Nach amtlichen Mitteilungen beherrſchen die Regie⸗ rungstrüppen die Lage im Kohlenbecken von Aſturien. Der Kreuzer„Libertad“ beſchoß das Grubengebiet und trug ſomit weſentlich zur Einſchüchterung der Aufſtändiſchen bei. funden hat, wird eine amtliche Erklärung veröffentlicht. Danach habe ſich die Regierung entſchloſſen, die gegenwärtt⸗ gen Vorgänge in Spanien mit der größten Aufmerkſamkeit zu verfolgen und die nötigen Sicherungsmaßnahmen zum Schutze Portugals zu ergreifen. Im Hinblick auf Gerüchte über umſtürzleriſche Verſuche in Portugal ſeien Maßnah⸗ men in Vorbereitung, um überall im Lande die Ordnung aufrechtzuerhalten. ———b——ͤ—— Blutige Gegendemonſtration 4 Tote, 38 Verletzte. Rio de Janeiro, 8. Oktober. 12 000 uniformierte faſchiſti⸗ ſche„Integraliſten“ veranſtalteten am Sonntag in Sao Paulo eine Proteſtkundgebung gegen die Ermordung eines ihrer Angehörigen durch Kommuniſten. Trotz Verbots er⸗ folgte eine Gegenkundgebung der Kommuniſten, die die In⸗ tegraliſten aus dem Hinterhalt und von den Häuſern herab beſchoſſen. Erſt nach etwa halbſtündigem Kampf gelang es der Polizei, die kommuniſtiſchen Schützen zu vertreiben. Die Schießerei hat 4 Todesopfer und 38; erletzte gefordert. Kurzmeldungen Berlin. Das Preußiſche Statiſtiſche Landesamt iſt mit dem 30. September aufgehoben worden. Seine Aufgaben werden, ſoweit nicht im einzelnen anders beſtimmt iſt, vom Statiſtiſchen Reichsamt übernommen. — Ein Bericht der pan ſchen Zentralregierung. Madrid, 8. Oktober. Nach einem Rundfunkbericht der Madrider Zenkralre⸗ gierung herrſcht ſowohl in der Hauptſtadt als auch in den anderen Revoſutionsgebielen wieder Ruhe. In Madrid ſind ſämkliche Geſchäfte wieder geöffnet und die Lichtſpielhäuſer geben wieder ihre Nachmitfagsvorſtellungen. In den Flra⸗ ßen Madrids herrscht lebhafter Verkehr und den Polizei- und Mititärpatrouillen werden von der Bevölkerung Sym- dalbiekundgebungen dargebracht. Straßenbahn und Kraft roſchken verkehren jedoch noch unvollſtändig. Ovationen für Lerrour Miniſterpräſident Lerroux wurde aus Anlaß der erfolg⸗ reichen Niederwerfung des Separatiſtenaufſtandes in Kata⸗ lanien von der Bevölkerung begeiſtert gefeiert. Zehntau⸗ ſende von Menſchen füllten die Straßen der Innenſtadt, und als Miniſterpräſident Lerroux ſich von ſeiner Wohnung in das Innenminiſterium begeben wollte, wurde ſein Wagen derart von der jubelnden Menge umdrängt, daß der Mini⸗ ſterpräſident nur mit Mühe das Miniſterium erreichen konnte. Die gleichen Begeiſterungsſtürme umbrandeten Ler⸗ Fürſterzbiſchof Dr. Rieder f. Der Fürſterzbiſchof von Salzburg, Dr. Egnazius Rieder, iſt geſtorben. Am 12. Auguſt 1918 wurde er zum Fürſt⸗ erzbiſchof von Salzburg gewählt. Seine Inthroniſation fand im Dezember desſelben Jahres aſttt. Im Juli 1931 feierte er das goldene Prieſterjubiläum. Als Fürſterzbiſchof von Salzburg führte er den Titel des Primas Germaniae. J ee ee. All 39 18 Oletſches erles Aus Ikalien ausgewieſen. Am 22. September wurde in Mailand der für das Deutſche Nachrichtenbüro tätige reichsdeutſche Staatsange⸗ hörige Dr. Wilhelm Bianchi von der italieniſchen Geheimen Staatspolizei verhaftet. Am 26. September wurde Dr. Bianchi zum erſten und einzigen Mal verhört. Er konnte anſtandslos jede gewünſchte Aufklärung geben. Erſt am 1. Oktober war es Dr. Bianchi möglich, einen Vertreter des Mailänder Generalkonſulats zu ſprechen. Dr. Bianchi wurde bis zum 3. Oktober im Mailänder Gefängnis feſtgehalten. Am Morgen dieſes Tages wurde Dr. Bianchi zur Quäſtur geführt, wo ihm eröffnet wurde, daß er ausgewieſen ſei und unverzüglich Italien zu verlaſſen habe. Trotz ſeines Befra⸗ gens wurde ihm auch jetzt eine Erklärung über die Gründe der gegen ihn verhängten Maßnahmen nicht gegeben. Dr. Bianchi wurde von einem Kriminalbeamten bis an dre Schweizer Grenze begleitet. Falſcher Verdacht Verhandlung gegen den ſtellvertretenden Geſchäftsführer der Deutſchen Front. Saarbrücken, 9. Oktober. Vor dem Internationalen Oberſten Gerichtshof in Saarlouis fand unter dem Vorſitz des Schweizer Allenbach am Montag eine Verhandlung ſtatt. Am 17. Juli wurde während der Hausſuchung in den Büroräumen der Deutſchen Front u. a. die Abſchrift eines Schreibens gefunden, das an die Leitung eines Arbeits⸗ dienſtlagers in Schleſien geſandt worden ſein ſollte und das ungünſtige Bemerkungen über den dort dienenden Arbeits⸗ dienſtfreiwilligen Otto Schneider aus Dudweiler(Saarge⸗ biet) enthielt. Wegen dieſes Schreibens hatte ſich der ſtell⸗ vertretende Landesgeſchäftsführer der Deutſchen Front, Dr. Reiſel,(Denunziation bei den reichsdeutſchen Stellen) zu verantworten. In der Verhandlung bekundete ein Zeuge, daß das Originalſchreiben an den Arbeitsdienſt niemals ab⸗ geſandt worden iſt, ſondern dieſes von Dr. Reiſel perſönlich verbrannt wurde. Auch der angeblich denunzierte Arbeits⸗ dienſtfreiwillige Otto Schneider beſtritt die Möglichkeit, daß Dr. Reiſel ihn bei reichsdeutſchen Behörden habe ſchädigen wollen. Das Gericht kam dann auch zu einem Freiſpruch für Dr. Reiſel. Deutſch⸗ungariſche Kulturpolitik Keichserziehungsminiſter Ruſt in Budapeſt. Budapeſt, 9. Oktober. Der ungariſche Kultusminiſter Dr. Homan gab zu Ehren des Reichserziehungsminiſters Ruſt ein Frühſtück. An dem Feſteſſen nahm u. a. auch Mi⸗ niſterpräſident Gömbös teil, ferner der Budapeſter deutſche Geſandte von Mackenſen und viele andere hervorragende Perſönlichkeiten des wiſſenſchaftlichen, politiſchen, künſtleri⸗ ſchen und geſellſchaftlichen Lebens. Der ungariſche Kultus⸗ miniſter Homan führte u. a. aus: Die römiſchen Geſchichtsſchreiber ſahen in den Germa⸗ nenſtämmen Barbaren. 500 Jahre ſpäter berichteten mit gleicher Voreingenommenheit die Geſchichtsſchreiber Ita⸗ liens, Deutſchlands und Frankreichs von den Anſtürmen des jungen, ſtolzen ungariſchen Reitervolkes. Dieſelbe Vor⸗ eingenommenheit jener Zeiten kennzeichnet auch die Be⸗ richte der Geſchichtsſchreiber der Neuzeit. In der Geſchichts⸗ wiſſenſchaft ſind dieſe und ähnliche Auffaſſungen und Wert⸗ Urteile längſt überholt. Die ungariſche Nation hat ihre Kultur vor allem mit norditalieniſchen und baye⸗ riſch⸗öſterreichiſchen, weiterhin mit norddeutſchen, flämi⸗ ſchen, franzöſiſchen ja ſogar mit ſpaniſchen und engliſchen Kulturelementen durchſetzt und ſomit ging das Neue in den Blutlauf des ungariſchen Volkskörpers ein und es blühte die hergebrachte ungariſche Raſſekultur, geſchmückt mit an⸗ Nolaten fremden Elementen als echte ungariſche nationale ultur weiter. Die Unabhängigkeit und Eigenart unſeres Geiſteslebens aufs äußerſte wahrend, weben wir weiter an den in den letzten Jahrzehnten ins Werk geſetzten vielſeitigen und auf uns befruchtend wirkenden ausländiſchen Beziehungen, und ganz beſonders wollen wir das ſchon ſeit chert be⸗ ſtehende kulturelle deutſch⸗ungariſche Freund chaftsverhält⸗ nis mit aufrichtigſtem Herzen aufrechterhalten. de ches em xs Hauen, end Hoehn. „Verheiratet—“ ſtieß Duca hervor und fühlte, wie f ſein Herz ausſetzte. Eine kühle Welle ging durch ſein Blut, trotz der brennenden Hitze in der Gaſſe. „Ja,“ ſagte della Rocella. „Sie hat— gehei—“ Duca zerbiß das Wort förmlich mit den Zähnen. Trunkene Abendſtunden wurden wach. Heiße Amarmun⸗ gen. Rote Küſſe. Schwüre von ewiger Liebe und Treue. „Das alſo konnte ſie tun?“ „Es war lange geplant.“ „Von Ihnen, Prinz?“ „Ja, von mir, gewiß—“ Della Rocella hatte ein ſteinernes Geſicht. „Ihr habt ſie gezwungen! Oh, Ihr habt ſie wie ein Opferlamm zum Altar geſchleppt, Ihr habt—“ „Nichts von alledem. Sie hielt Euch für tot. Es iſt 1 einfache Sache. And darum gab ſie meinem Wunſche nach.“ Duca lachte ſchrill auf. „Darum alſo— darum alſo! Man könnte toll werden, hahaha!“ „Es wäre ihr Kloſter zu gehen.“ 2e Duca ſtampfte mit dem Fuß 1 „Prinz, warum ſteht Ihr noch hier und ruft nicht die Gendarmen? Warum ſchreit Ihr nicht in die Gaſſe hin⸗ ein: Duca lebt noch! Greift ihn! Warum lauft Ihr nicht und laßt die Stadttore verſperren?“ „Ich bin kein Sbirre,“ antwortete della Rocella. „Hahaha!“ „Von mir habt Ihr nichts zu befürchten. Es iſt, als ob ich nicht wüßte, daß ich Euch geſprochen habe, daß Ihr überhaupt lebt. Und nun—“ „Halt! Roch ein Wort. Wie heißt Vittorinas Gatte?“ Der Prinz ſchüttelte ſacht den Kopf. ſonſt nichts übriggeblieben, als in ein Excellenz! Die ungariſche Kulturpolitik ſtehk auf Ihrem Standpunkt, und deshalb bin ich feſt überzeugt, daß die deulſch-ungariſchen Kulturbeziehungen, die ſchon auf eine lange Zeifſpanne zurückblicken, ſich von nun an zugunſten beider Nationen vertiefen und die alte Freundſchaft wei⸗ kerhin noch mehr verinnerlichen werden. Reichs miniſter Ruſt ehrt die Gefallenen. Reichserziehungsminiſter Ruſt legte in Begleitung des ungariſchen Kultusminiſters und des deutſchen Geſandten von Mackenſen an dem ungariſchen Heldendenkmal einen Kranz nieder. Vorher hatte der Reichsminiſter ſeinem Gaſt⸗ geber, dem ungariſchen Kultusminiſter Homan, einen Beſuch abgeſtattet und war anſchließend von Erzherzog Joſeph in ſeinem Palaſt auf der Burg empfangen worden. Die Wahlen in Frankreich Keine großen Veränderungen.— In 308 Kankonen Stich⸗ wahl. Paris, 8. Oktober. In den Kantonen Frankreichs fanden am Sonntag die Wahlen zum Generalrat, der kommunalen Vertretung der Departements, ſtatt. Nach den bisherigen Ergebniſſen(von 1518 zu wählenden Generalräten ſtehen noch 18 aus) ſind keine großen Veränderungen gegenüber dem bisherigen Stand feſtzuſtellen. Abzuwarten iſt allerdings noch der Ver⸗ lauf der Stichwahl am nächſten Sonntag, die in 308 Kanto⸗ nen erfolgen muß. Endgültig gewählt ſind 1192 General⸗ räte, von denen auf die Parteien von rechts nach links fol⸗ gende Ergehniſſe entfallen: Konſervative: 65, Rechtsrepublikaner Deutſche Winterſtiftung für Schanghai. Generalkonſul Kriebel übergab 3000 von der Notgemein⸗ chaft Deutſcher Wiſſenſchaft geſtiftete Bücher der im Neuauf⸗ 0 0 ſchaft geſtif bau begriffenen Orientaliſchen Bibliothek. Die alte Stadt⸗ teil Chapei gelegene Bibliothek war 1932 während der Kämpfe mit den Japanern völlig niedergebrannt; rund 470000 Bücher, darunter viele wertvolle chineſiſche hiſtori⸗ ſche Schriften ſind dabei zu Grunde gegangen. Anknüpfend an das Hakenkreuz als Symbol der nordiſchen Sonne und an das chineſiſche Hol zeichen, das die Sonne darſtellt, betonte Kriebel den Wert deutſch⸗chineſiſcher Zuſammenarbeit. Amerikaniſcher Matroſenſtreik. Den Mannſchaften amerikaniſcher Schiffe, die von den Häfen des Atlantiſchen Ozeans und dem Golf von Mexiko aus ihre Fahrten unternehmen, iſt von ihrer Organiſation der Befehl zum Streik erteilt worden. Der Streik wird am Montag, 9 Uhr, amerikaniſcher Zeit beginnen. Die Streik⸗ urſache iſt in Lohnſtreitigkeiten, Arbeitszeitforderungen, ferner in der Forderung nach Verſtärkung der Beſatzungen um ein Drittel und Freiheit in der Organiſierung zu ſuchen. „Den Namen werdet Ihr nie erfahren. Denkt nicht mehr daran, Duca. Es iſt umſonſt.“ „Den Namen—“ Amſonſt! Und nun lebt wohl!“ Della Rocella ſtreckte die Hand aus. Plötzlich ſchien er ſich zu beſinnen Streifte einen Ring vom Finger— er 1 7 das Wappen ſeiner Familie— und reichte ihn Duca in. „Nehmt! Zum Zeichen, daß ich Euer nicht in Groll gedenke. Ich verachte Euch nicht. Ihr ſeid vielleicht ein großer, gewiß aber ein ſeltſamer Menſch. Tragt dieſen Ring in Gedanken an mich— und vielleicht auch an Vittorina.“ Duca verſchlug es die Stimme. Er brachte kein Wort hervor und ließ es geſchehen, daß jener ihm den Ring an den Finger ſchob. „Lebt wohl!“ hörte er den Prinzen ſagen. Fühlte deſ⸗ ſen Hand in der ſeinen.„Auf ein zweites, froheres Leben, mein junger Freund.“ Danke, danke. Prinz.“ murmelte er abweſend. Die Stille der Gaſſe zerriß. Della Rocella ſchritt da⸗ von, das gleichmäßige Aufſtampfen ſeines Stockes auf das Pflaſter hieb durch die Ruhe. Duca ſtand noch lange auf dem gleichen Fleck. Be⸗ trachtete den goldenen Schlangenring des Prinzen mit dem Wappen und riß ſich dann kurz zuſammen. Langſam ging auch er weiter. In ſeinem Hirn hämmerte es: Frau eines anderen! Vittorina ſehe ich nie es vorbei! Nun, er konnte nicht ahnen, daß es dennoch nicht vor⸗ bei war! Am Tage darauf reiſte er mit Sabine weiter. Aber er mied nunmehr die breite Landſtraße und nahm den Weg in die Berge Eine merkwürdige Sehnſucht nach Einſam⸗ keit war über ihn gekommen. a Sabine war es zufrieden. Noch mehr, ſie war glück⸗ lich. In ihr ſelbſt lebte ja ein Hang zu Stille und Zu⸗ rückgezogenheit. Und ſo war es ihr ganz recht, als Duca eine vetlaſſene Eremitenklauſe ausfindig machte und vor⸗ ſchlug, hier für einige Tage zu bleiben. Es war eine romantiſche Zuflucht. Sabine war ſelig. e es: Vittorina iſt die Nun iſt ſie mir ewig verloren. mehr! Es iſt vorbei! Nun erſt iſt re di fo Ur V ſo G zu in ſte 90 4. gu Di ſch Un Ar vo ſte 3n¹ Vi Ja lei He ſeh K ſich Londoner Kommuniſten erlaubt. Auf Schleichwegen, eine weiße Fahne mit der Inſchrift:„Laßt Thälmann fte Da der deutſche Botſchafter von London abweſend iſt 95 dem Täter duͤrchſucht. Es ließ ſich jedoch kein Anhaltspunt dafür finden, wie die Eindringlinge auf das Dach ſchaft gelangt ſind, ohne entdeckt zu werden. Die Polizei za troffen. hervorgerufen. Grünhain ereignete ſich ein folgenſchweres Kraftwagenüln glück, das drei Todesopfer forderte. mit ſechs Perſonen beſetzter Kraftwagen über den Abhaſg und überſchlug ſich. Zwei Perſonen waren auf der Seele kot, eine dritte ſtarb noch am Abend. werden. Ableitung im Betriebe der Papierfabrik Tannroda wurde wußklos. Da am Sonnkag der Bekrieb ruhte, Unglücksfall nicht ſofort bemerkt werden. ſo daß er erſtiche Bei den ſpäteren Rettungsverſuchen iſt ein Befriebsmel⸗ ſtickt. liegen noch krank darnieder. Bei einem beſteht keine Lebens gefahr. die die mit Geſteinsbohren beſchäftigten Schießhauer Schnei⸗ der und Putiſchke abgeſchnitten wurden. Die Rettungelo⸗ lonne konnte nach vielen Stunden zunächſt eine Verſtändi⸗ ren, ermöglichen. Durch ein Bohrloch und eine Preßluftlek tung wurden ihnen Nahrung und Erfriſchungen zugeführt. insgeſamt 12 Stunden war es gelungen, die beiden einge⸗ geklärter Urſache eine Montagehalle ein. Von den bein Bau beſchäftigten Arbeitern wurden hierbei ſechs getötet des Unfalles wurden fofort eingeleitet. ſichtigt war. Die Ruhe und romantiſche Zurückgezogenheit taten auch Duca wohl. der hinausſchiebend. Sabine waltete dann wie eine kleine, tüchtige Hausfrau in der Klauſe, die ſie mit viel weib⸗ lichem Geſchick wohnlich hergerichtet hatte. Jagd zu gehen. 0 nen Tage, wie ſie in dieſer Bergeinſamkeit ſo köſtlich blüh⸗ ten. ihn heute beſonders zurücktrieb. zu Kopf. „Laufe— raſe!“ 7 Kein Zweifel, es war Sabines Stimme, die um Hilfe rie ten ſich in ſeinem Hirn. hatte, daß ſolcher Aufenthalt auch ſeine gefährlichen Sei⸗ ten haben konnte! gegen zwei, drei Männer wehrte, denen die kecke Spiel⸗ hahnfeder am Hut ſaß, wie ſie ſo oft und gern ſeine Leute getragen hatten. vom Pferd. Letzte Meldunger Eine freche Herausforderung London, 9. Oktober. Eine freche Herausforderung habn ichten ſie das Dach der deutſchen Botſchaft und hißten dun e deutſche Flagge nicht aufgezogen. Die Fahne wurde h rt heruntergeholt. Das Gebäude der Botſchaft wurde nag 9 der do, nfaſſende Maßnahmen zur Feſtſtellung der Täter 905 Auto raſt gegen einen Baum Zwei Todesopfer. Memmingen, 8. Okt. Auf der Bezirksſtraße Men gen— Ottobeuren rannte der Perſonenkraftwagen des Fleiſh warenfabrikanten Micheler von Ottobeuren f ſchwindigkeit an einen Baum und überſchlug ſaſſen, der 51 Jahre alte Fleiſchwarenfabrikant Eugen Miche ler und der 32 Jahre alte Kraftwagenführer 9 6 wurden buchſtäblich erdrückt. in hoher 6 ſich. Die Ju arl Mi Die Feſtſtellung der Gerichtskommiſſion ergah, daß ein erſchulden Dritter nicht in Frage kommt. Der Anfall wurde weit ſich noch feſtſtellen läßt, durch die außerordentlich hoh eſchwindigkeit und den dadurch verurſachten heftigen Nupn Kraftwagen überſchlägt ſich Chemnitz. Auf der Staatsſtraße Schwarzenberg Beim Einbiegen in die Kurve vor Grünheim fuhr ein Zwei weitere Paſſagiere mußten mit ſchweren Verlel ngen ins Bezirkskrankenhaus Schwarzenberg eingeliefen Im Schacht erſtickt Zwei Tote, zwei Verletzte. Weimar, 8. Oktober. Bei der Konkrolle einer Abwäſſer⸗ einem Schacht ein Bekriebsangehöriger durch Gaſe be. konnte der r in Unkenntnis der Gefahr in dem Schacht ebenfalls er. Zwei weitere helfsbereite Einwohner von Tannroda 12 Stunden im Schacht eingeſchloſſen Relkungswerk für abgeſchnittene Bergknappen. Duisburg, 8. Oktober. Auf der Zeche Neumühl in Ham⸗ rn ſtürzten in der Nacht in einem Aufbruch zwiſchen der und 6. Sohle etwa 200 Tonnen Geſteinsmaſſen ab, durch ng mit den Eingeſchloſſenen, die unverletzt geblieben wa⸗ e Rettungsarbeiten wurden mit Eifer fortgeſetzt und nach loſſenen Bergleute unverletzt zu bergen. 6 Arbeiter getstet Stendal, 8. Okt. In Stendal ſtürzte aus bisher nicht d fünfzehn verletzt. Die Ermittelungen über den Grund „Hier mochte ich am liebſten immer mit dir leheß, igelo,“ ſagte ſie entzückt.„Hier ſind wir wie abgeſchloſſen n der Welt. Hier iſt es ſchön. Hier könnte ich leben und rben. Mit dir, mit dir, Angelo!“ „Kameradin! Liebſte! Teuerſte! Einziger Menſch, det mir hält! Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich!“ „Dann iſt alles gut, Angelo—“ Die Klauſe bekam längeren Beſuch, als es zuerſt beab⸗ Oft ritt er allein aus. Die Weiterreiſe immer wie⸗ Wieder einmal war Duca ausgeritten, um auf die Es war einer jener unvergleichlich ſchö⸗ zum erſten Male ohne Beute geblieben. die reizvolle Schönheit der Natur, die ſtark ablenkte und nicht recht bei der 3d ſein ließ. Vielleicht war es auch ein dunkles Ahnen ner Seele, das ihn früher als ſonſt nach der Klaufe Duca war elleicht war es Unweit davon hörte er plötzlich einen Hilferuf. Er lauſchte. Noch einmal:„Hilfe— Hilfe!“ Da riß er das Pferd nach vorn. Das Blut ſtieg ihm Wie der Teufel jagte er dahin. Gedanken überſtüh, Was war Sabine zugeſtoßen; rrgott, die einſame Klauſe! Daß er nie daran geda Da war er ſchon heran.: Sah zwiſchen den Bäumen, wie Sabine ſich verzweifelt Kerls von reichlich verwildertem Aus⸗ en. Galgengeſichter. Der Teufel mochte ſie in dieſe iedſamkeit hergeführt haben, Wie ein Sturmwind ſprengte Duca heran. Herab Drauf und dran! Ausdlemliadiscuen laude i Weinheim.(Kennſt Du das Land... 2) Die rüchte der Zitronenbäume in der Bahnhofsanlage ſind nun reif geworden, nur die Frucht iſt kleiner als bei ſüdländiſchen Zitronen. 5 Ul Schriesheim.(Ein Ehrenhain.) Auf Veranlaſſung der Gemeindeverwaltung wurde am Oelberg ein Ehrenhain zu Ehren der nationalen Erhebung mit einem großen Haken⸗ kreuz geſchaffen, der am Sonntag, den 14. Oktober, einge⸗ weiht wird. Reilingen bei Schwetzingen.(Geld am falſchen Ort.) Anſtatt ſeine Erſparniſſe der Sparkaſſe anzuvertrauen, bewahrte ein Altrentner etwa 700 Mark in ſeiner Wohnung auf. Von dieſem Betrag entwendete ihm ein bisher unbe⸗ kannter Dieb 300 Mark. I Weinheim.(Schwerer Motorradunfall) Der verheiratete Leonhard Oswald von hier fuhr mit ſei⸗ nem Kraftrad bei der Wirtſchaft„Zur Kurpfalz“ eine die Straße überſchreitende Frau an und prallte dann gegen einen dort ſtehenden Möbelwagen. Die Frau, die 75 Jahre alte Witwe Anna Wolf von hier, trug u. a. einen Schädel⸗ bruch mit Gehirnblutung davon, an deren Folgen ſie ſtarb. Der Fahrer erlitt einen ſchweren Schädel⸗ und Unterkiefer⸗ bruch. Der Hirſchhorner Raubmörder gefaßt Hirſchhorn, 8. Oktober. Das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt teilt mit: Der Landeskriminalpolizei Darmſtadt iſt es unker Mit- wirkung des gut funktionierenden Nachrichten und Preſſe⸗ dienſtes gelungen, die Täter des Hirſchhorner Raubmordes überraſchenderweiſe bereiks am 6. Oktober in der Nähe der Halteſtelle Hähnlein bei Alsbach an der Bergſtraße feſt⸗ zunehmen. Im Hinblick auf die Unterſuchung können nä⸗ here Einzelheiten zurzeit noch nicht mitgeteilt werden. Bei den Verhafteten handelt es ſich um einen Mann namens Bierbaum und um die beſchriebene Frauensperſon, die vor einigen Tagen beide in der Heidelberger Herberge zur Heimat übernachteten. litluß 2 heim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf e Hockenheim— Altlußheim fuhr nachts ein Mo⸗ ö r namens Kraus aus Neulußheim gegen ein Fuhrwerk, das wahrſcheinlich nicht beleuchtet war. Der junge Mann mußte mit ſchweren Verletzungen ins Akademiſche Krankenhaus Heidelberg überführt werden. Der Fuhrwerks⸗ lenker, ein Heddesheimer Einwohner, wollte fliehen, wurde aber eingeholt und verhaftet. Eppingen.(Weihe eines Kriegerdenkmals) Am Sonntag, den 14. Oktober, wird Miniſterpräſident Köhler die Weihe des neuen Kriegerdenkmals der Stadt Eppingen vornehmen. In das Kriegerdenkmal ſoll in einer Urne die Liſte der im Weltkrieg gefallenen Eppinger einge⸗ legt werden. Buchen.(Ein gräßlicher Anglücks fall.) Die 15jährige Tochter Helene des Landwirts Julius Trink in Reichenbach half ihrem Vater beim Häckſelſchneiden. Plötz⸗ lich wurde ſie mit ihren langen Zöpfen von der Transmiſſion erfaßt und mitgeriſſen. Obwohl der entſetzte Vater den Motor alsbald zum Stehen brachte, war das Unglück nicht mehr aufzuhalten. Dem Mädchen wurden die Zöpfe und Haare mit der Kopfhaut buchſtäblich vom Kopfe geriſſen, außerdem die rechte Ohrmuſchel. Die Schwerverletzte wurde ſofort in das Krankenhaus nach Buchen gebracht, nachdem Dr. Herming⸗ haus⸗Mudau die erſte ärztliche Hilfe geleiſtet hatte. Mosbach.(Tödlich verunglückt.) Beim Her⸗ unterziehen der Schalung einer Betonwand an der Stau⸗ ſtufe Guttenbach fiel die Schalung auf den 58jährigen Lud⸗ wig Friedrich von hier und verletzte ihn derart, daß er nach wenigen Stunden ſtarb. ( Bühl.(Tödlicher Unfall.) Abends gegen halb acht Uhr wurde auf der Straße zwiſchen Steinbach und Bahnhof Steinbach ein etwa 50⸗ bis 60jähriger Mann von einem Kraftwagen angefahren und tödlich verletzt. Die Per⸗ ſönlichkeit des Verunglückten iſt bis jetzt nicht feſtgeſtellt; er ſtammt vermutlich aus Karlsruhe, da er ein dortiges Stra⸗ zenbahnfahrheft bei ſich hatte. e Pforzheim.(4. Badiſches Bruckner⸗Feſt in Pforzheim.) Hier findet vom 8. bis 13. November das 4. Badiſche Bruckner⸗Feſt des Brucknerverbandes ſtatt. Zur Aufführung werden Sinfonien und Chorwerke des Meiſters gelangen: die Vierte,„Nomantiſche Sinfonie“, die F⸗Moll⸗ Sinfonie ſowie vier nachgelaſſene Orcheſterwerke, die E⸗Moll⸗ Meſſe, der 150. Pſalm und Motetten. Als Gaſtdirigent wurde Profeſſor Franz Moißl, Kloſter Neuburg bei Wien, ge⸗ wonnen, der die Muſikwelt in den letzten Jahren mit den beiden vom Meiſter nicht veröffentlichten Sinfonien in D⸗ Moll und F⸗Moll bekannt machte. Außerdem werden Kapell⸗ meiſter Leger⸗Pforzheim und Chordirektor Baumann⸗Pforz⸗ heim dirigieren. Ein Abend für Orgelmuſik iſt Brückner und Bach gemeinſam gewidmet. In einer Morgenfeier wird der Vorſitzende des badiſchen Brucknerbundes, Profeſſor Dr. Gru⸗ ninger, über Bruckner und ſein Schaffen ſprechen, in einer großen Feſtverſammlung hält der Direktor der Karlsruher Hochſchule für Muſik. Profeſſor Franz Philipp, die Feſtrede. D Titiſee.( Fremdenverkehr.) Anſer Kurort zählte in dieſem Jahre bereits 15000 Gäſte mit 62 300 Uebernach⸗ mungen. Holland iſt mit 7300 Uebernachtungen beteiligt, die Schweiz mit 3300, Frankreich mit 3000 und England mit 2900. Aus den Nachbarländern Speyer.(Schwer verletzt aufgefunden.) Auf der Straße zwiſchen Speyer und Otterſtadt wurde der Mo⸗ torradfahrer Bohländer und ſein Soziusfahrer Strebel, beide aus Otterſtadt, verletzt aufgefunden. Strebel hat ei⸗ nen Schädelbruch und eine tiefe Wunde erlitten, während Bohländer mit leichteren Verletzungen davonkam. Beide wurden ins Diakoniſſenkrankenhaus eingeliefert. Ueber den Berben des Unfalls konnte noch nichts Genaues feſtgeſtellt rden. Schifferſtabt.(Felddiebe erwiſcht.) In der Nacht wurden zwei hieſige Burſchen durch Feldhüter beim Stehlen von Kartoffeln erwiſcht. Sie hatten am Neuwieſereck bereits fünf Zentner in ihren Säcken untergebracht. Man nimmt an, daß die beiden die ſchon lange geſuchten Felddiebe ſind. Edenkoben.(Mit dem Lieferwagen verun⸗ 1 Der Lieferwagen des Weinhändlers Adolf Wilhelm uhr an der Ausbweichſtelle zwiſchen Maikammer und Eden⸗ koben in den Straßengraben und rannte mit voller Wucht gegen einen Eiſenmaſt der Oberlandbahn. Der Maſt wurde umgeriſſen, das Auto fiel um und wurde ſtark beſchädigt. Ein im Wagen befindliches Kind wurde erheblich verletzt, Chauffeur und Beifahrer blieben unverletzt. Der Wagen⸗ lenker war durch ein entgegenkommendes Auto geblendet worden und fuhr ſo in den Straßengraben. Waldmohr.(Unter ſchwerem Verdacht verhaf⸗ tet.) Hier wurden zwei junge Leute feſtgenommen, die im Verdacht ſtehen, im Februar 1931 einen gewiſſen Neuffang aus Fürth im Saargebiet auf der Straße Krottelbach—Alten⸗ kirchen nachts beraubt und erſchlagen zu haben. Worms.(Diebiſcher Handwerksburſche ver⸗ haftet.) Die Polizei nahm hier einen 20jährigen Wander⸗ burſchen aus St. Ingbert feſt, der vor acht Tagen in Grün⸗ ſtadt einen Hauſierer beſtohlen hatte. . Worms.(An Blutvergiftung geſtorben.) Ein 40 jähriger Einwohner aus Weſthofen zog ſich kürzlich während der Ausübung ſeines Berufs durch Hinfallen einen Bluterguß in einer Hand zu. An den Folgen einer Blutvergiftung, die die Verletzung nach ſich gezogen hatte, iſt der Bedauerns⸗ werte nach Einlieferung ins Städtiſche Krankenhaus Worms nunmehr geſtorben. — Göppingen.(Alte Frau von einem Auto überfahren) Am Ortsausgang war eine ältere Frau gerade dabei, Roßäpfel auf der Straße zu ſammeln, als ein Perſonenkraftwagen aus Lorch des Weges kam. Die Frau wurde angefahren und auf die Straße geſchleudert. Mit ſchweren Verletzungen wurde die Verunglückte ins Kreis⸗ krankenhaus nach Göppingen eingeliefert. — Göppingen.(Fuhrwerk fährt auf Garten⸗ mauer.) Auf der Steige von Wangen nach Faurndau kam ein Pferdefuhrwerk aus Oberwälden, ſehr wahrſcheinlich in⸗ folge Verſagens der Bremſe, in raſche Fahrt. Das Pferd raſte davon und prallte ſamt dem mit Kartoffeln beladenen Wagen auf eine Betongartenmauer einer Villa am Orts⸗ eingang in Faurndau auf. Die Mauer wurde teilweiſe ein⸗ gedrückt und der Wagen ſtark beſchädigt. Das Pferd verlor zwei Zähne. i — Schelklingen, OA. Blaubeuren.(Tödlicher Un⸗ fall.) Beim Kaſtanienſchütteln verunglückte der frühere Sägewerksbeſitzer Moritz Henle von Schmiechen tödlich. Es brach plötzlich ein Aſt, wodurch der Verunglückte vom Baum fiel und durch den Aufprall auf den Gehweg ihm die Ge⸗ hirnſchale zertrümmert wurde. Henle hinterläßt vier un⸗ mündige Kinder. — Kirchenkirnberg, OA. Welzheim.(Eine tapfere Tat.) Nachmittags tummelte ſich das zweijährige Söhnchen des Ortsbauernführers Wohlfahrt am Badſee und hatte ſeine Freude an den dort ſchwimmenden Gänſen. In un⸗ mittelbarer Nähe pflückte der zurzeit in den Ferien hier weilende Sohn des Kronenwirts Sammet, der Koch Helmut Sammet, Aepfel. Da er das Kind plötzlich nicht mehr ſah, eilte er, nichts Gutes ahnend, dem See zu und fand das Kind an der allertiefſten Stelle im See dem Untergang nahe. Raſch entſchloſſen ſprang er in voller Kleidung in den See und rettete das Kind vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens. Bingen.(Glänzende Herbſtergebniſſe.) Die Ernte der Trauben im Binger Weinbaugebiet und an der unteren Nahe iſt den Erwartungen entſprechend ſehr gün⸗ ſtig ausgefallen. Bei der Unterſuchung der Trauben auf Moſtgewicht wurden folgende Feſtſtellungen gemacht: In Bingen wurden Moſtgewichte von 75 bis 100 Grad Oechsle bei äußerſt niedrigem Säuregehalt von 5 bis 8,5 pro Mille gemeſſen. An der unteren Nahe betragen die Moſtgewichte 72 bis 90 Grad Oechsle bei 6 bis 7,5 pro Mille Säure. Er⸗ freulicherweiſe können die meiſten Moſte naturrein gelagert werden und brauchen keinerlei Zuckerzuſatz. Da, wo Zucker beigegeben werden muß, wird nur Trockenzuckerung empfoh⸗ len und von einer Verbeſſerung der Moſte mit wäſſeriger Zuckerlöſung abgeraten. i Rheydt.(Für 6000 Mark Schmuckſtücke ge⸗ ſtohlen.) Bei einem nächtlichen Einbruch wurden aus der Wohnung eines Kaufmanns an der Waiſenhausſtraße, der mit ſeiner Familie verreiſt iſt, für etwa 6000 RM Schmuck⸗ ſachen geſtohlen. Die Einbrecher ſind von der Gartenſeite aus in das Haus eingedrungen und haben ſich offenbar reichlich Zeit gelaſſen, da ſie keinerlei Störung zu befürchten brauchten. Sämtliche Schränke wurden aufgeriſſen und durchwühlt. Mitgenommen haben die Einbrecher nur die wertvollen Schmuckſachen, die ſie in einem Toilettentiſch fan⸗ den, ſowie einen kleineren Geldbetrag aus den Zimmern der Hausangeſtellten. Lalecile uud schau Gute und ſchädliche Abhärtung So richtig es iſt, den Körper durch geeignete Methoden gegen Unbilden aller Erſcheinungsarten abzuhärten, ſo muß doch vor jeder Uebertreibung gewarnt werden. Wenn Eltern z. B. ihre„abgehärteten“ Kinder bei ſtrengſter Winterkälte in Wadenftrümpfen herumlaufen laſſen, ſo iſt dies keine Ab⸗ härtung mehr, ſondern Anwiſſenheit, die in zahlloſen Fällen mit Froſtſchäden an den Beinen, ſchweren Anterleibsſchädi⸗ Huang und Erkältungen bezahlt werden muß. Eine ſinnvolle Abhärtung dagegen ſchützt vor Anfälligkeit und Anſteckungen. Ein ausgezeichnetes Mittel, das auch keine Unkoſten macht, ſind kurzandauernde Waſchungen und Abreibungen mit kaltem Waſſer, denen ſofort warmes Frottieren oder Bettruhe zu folgen hat. Dadurch wird der Blutumlauf an⸗ geregt, die Hautgefäße füllen ſich und es wird im Körper eine beſtimmte Wärme durch die auf die Haut einwirkende Kälte erzeugt. Die beſſere Durchblutung führt zu einer Lüftung der Haut, die dann die Atmung weſentlich beein⸗ flußt. Jede Form der Abhärtung, ſei es durch kalte Wa⸗ ſchungen, Turnübungen oder Atemgymnaſtik, muß in gering⸗ ſtem Maße begonnen und langſam bis zur wirkungsvollſten Grenze geſteigert werden. Wird die Abhärtung übertrieben, wie es ſo häufig der Fall iſt, ſo wird gerade das Gegenteil des gewünſchten Zieles erreicht. Die übertriebene Abhärtung führt nämlich zur Ab⸗ ſtumpfung, die verhindert, daß der Menſch die Grenzen des für ihn Tragbaren erkennt. Es kommt dadurch zu einer Ueber⸗ laſtung des Blutkreislaufes und zu ſchweren Schädigungen der Organe. Es gilt hier, wie überall im phyſiologiſchen Ge⸗ ſchehen des Menſchen, die Regel, daß kleine Reize anregen, große Reize lähmen und ſehr ſtarke Reize vernichten. * Bluttat in der Mannheimer Anterſtadt „ Mannheim, 8. Okt. Nachts brachte der 23 Jahre alte ledige Erwin Boch in ſeiner in der Anterſtadt gelegenen Wohnung ſeiner Geliebten, der 20jährigen Verkäuferin Irma Haas, eine Anzahl Stiche in die Herzgegend bei, die den alsbaldigen Tod des Mädchens zur Folge hatten.— Der Täter verſuchte ſich dann durch Oeffnen der Halsſchlagader und der Pulsadern ſelbſt zu entleiben. Er wurde in ſchwer⸗ verletztem Zuſtand ins Allgemeine Krankenhaus gebracht, wo et— wie wir erfahren— ſich den Amſtänden nach gut be⸗ findet. Die Beweggründe zur Tat ſind noch ungeklärt. ( Aus der Muſikwelt. Die bisherige Ausbildungsklaſſe für Klavierſpiel des Profeſſors Max von Pauer wird, nach⸗ dem dieſer die kommiſſariſche Leitung und ſein Lehramt an der ſtädtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater in Mann⸗ heim niedergelegt hat, vom 1. Oktober ds. Is. als Son⸗ derabteilung der Badiſchen Hochſchule für Muſik in Karls⸗ ruhe angegliedert. Damit iſt ein ganz hervorragender Künſt⸗ ler und Pädagoge gewonnen, deſſen Namen zu den allererſten der Gegenwart zählt.— Die Generaldirektion des Badiſchen Staatstheaters hat übrigens Profeſſor von Pauer auch für eines der diesjährigen Sinfoniekonzerte als Soliſt verpflichtet. Badiſches Sondergericht U Maunheim, 8. Oktober. Sprengſtoff geſtohlen. Nach einer Hausſuchung wegen verbotenen SPD⸗Ma⸗ terials am 19. Auguſt kam der 23jährige ledige Adolf Breit⸗ ling von hier anderntags zur Polizei und lieferte drei Rol⸗ len Sprengſtoff ab, die er angeblich auf der Straße g0ſtoff den hatte. Die Erhebungen ergaben, daß der Sprengſto aus einem Steinbruch bei Heiligkreuzſteinach ſtammte. Over⸗ dick gab an, er habe den Sprengſtoff zu Selbſtmordzwecken verwenden wollen. Tatſächlich e die Selbſtmord⸗ abſichten des O. der Wahrheit. Das Gericht ſprach gegen O. eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren aus, gegen B. eine ſolche von einem Jahr ſechs Monaten. Kommuniſtiſches Inventar aufbewahrk. Bei einer Hausſuchung fand man bei dem 24jährigen Wilhelm Vinold in Weinheim auf dem Speicher kommuni⸗ ſtiſches Inventar der KPꝰD⸗Ortsgruppe Weinheim, das dem Angeklagten von einem bekannten Weinheimer KPD⸗Füh⸗ rer zum Verwahr übergeben waren war. Das Urteil lau⸗ tete auf drei Monate Gefängnis. Ein dummer Schwätzer. Aus reiner Luſt am Schimpfen äußerte ſich am 8. Auguſt, als durch Radio der Entſchluß des Führers und Reichskanzlers bekannt wurde, das Amt des Reichspräſiden⸗ ten ſelbſt zu übernehmen, der 40jährige Joſeph Lauber in Oberhof in herabſetzender Weiſe hinſichtlich der Abſichten des Reichskanzlers. Das Gericht erkannte auf drei Monate Ge⸗ fängnis. In Wollmadingen miſchte ſich der 35jährige frü⸗ here Funktionär Jakob Stoll im„Löwen“ in ein Geſpräch von SA⸗Leuten und bemerkte, er werde noch den Tag er⸗ leben, an dem er wieder auf der Bühne ſtehe und zum Pro⸗ letariat ſpreche. Sieben Monate Gefängnis. Wetterbericht Infolge eines Hochdruckgebietes iſt mit ue guten Herbſtwetters zu rechnen. 8 e ee lk an Dein Wohlb efinden. Gute verdauung hält Dich geſund. Schon immer hat man den verdauungsfördernden Einfluß der Edel⸗Fichorie geſchätzt. Sie iſt der Grundſtoff des altbewährten Kaffee zuſatzes Mühlen Franck. Man bereite daher das tägliche Kaffeegetränk immer mit Mühlen Franek. Bekömmlichkeit, voller Geſchmack, köſtlicher Duft und goloͤbraune Farbe ſind der Gewinn. —ů— 2 der qute Kaffee- Zusatz 5 g MU 2 1 —— a . 1——— Drei Jubiläen im Nibelungenſaal des Roſengarten Mannheim. Der Mannheimer Männergeſangverein beſteht 75, der Liederkranz Mannheim⸗Waldhof 40 und ihr Chormeiſter Emil Landhäuſer wirkt nun 30 Jahre in dieſen Vereinen, alſo Grund genug, dieſe Jubiläen zu feiern. Daß man zu dem offiziell zu beſtreitenden Programm alle von Land⸗ häuſer geleiteten Vereine zuſammennahm, bewirkte, daß ein Maſſenchor von 500 Sängern zuſammenkam, der dich aus den Vereinen Freundſchaft Handſchuhsheim, Männergeſang⸗ verein Rheingönheim, Sängerbund Seckenheim, Sängereinheit Altrip, Liederkranz Mannheim⸗Waldhof und dem Mann⸗ heimer Männergeſangverein rekrutierte. Im erſten Teil ſang der Chor dann, nachdem die Vereine in ſtattlichem Feſtzug vom U⸗Schulplatz aus nach dem Roſengarten gezogen waren, unter der zielſicheren Leitung ihres Chormeiſters Ins Feld“ von R. Trunk und den jetzt ſchon bekannteren Männerchor von H. Heinrichs,„Volk“, denen dann einige friſchfröhliche Soldatenlieder folgten. Der zweite Teil der Vortragsfolge brachte nach einem ſchillernden Männerchor⸗Tongemälde von Lothar Kempter, „Rheinwein“ genannt, frohe und gefällige Pfälzer Wein⸗ und Wanderlieder, die Hanns Glückſtein ſelig gedichtet und Emil Landhäuſer anſprechend und munter vertont hat. Das Publikum fühlte ſich von dieſen Klängen recht heimatlich angeweht und ſpendete reichlich Beifall, Das Liederkranz-Landhäuſer⸗ Quartett ſang dann Volkslieder, darunter„Schön Röſelein“, ein allerliebſter verſchnörkelter Quartettſatz,„Im fröhlichen Lande Rhein“, „Pfälzer Blumenſtrauß“ und„Pfälzer Gebet“, weinſelige und ſchelmiſch⸗neckiſche Kompoſitionen von E. Landhäufſer. Als Abwechflung dieſer ganz von Männerſtimmen be⸗ ſtrittenen Vortragsfolge ſpielte das Marcelle Bächtold⸗ Quartett den Allegroſatz aus dem Klavierquartett op. 25 von Johannes Brahms, und im zweiten Teil das Klavier⸗ aquartett op. 3 von W. A. Mozart Hoch gingen die Wogen der Begeiſterung dann, als der Männerchor mit einem Wanderchor zu Blasorcheſter „Fröhlich Pfalz, Gott erhalt's“ das Jubiläumskonzert höchſt effektvoll ſchloß. Das Blasorcherſter war von der Ss⸗ Standarte geſtellt. Um 17 Uhr begann der große Feſtakt mit dem macht⸗ vollen Zukunftsbekenntnis„Glauben“ von Gg. Vollerthun. Kreisführer Hügel betonte in einer kurzen Anſprache die Bedeutung der Anweſenheit des erſt vor 14 Tagen er⸗ wählten Gauführers K. Schmitt für das dreifache Jubiläum und die Stadt. Dem neuen Gauführer wurde ein herz⸗ licher Empfang bereitet, als er zu längeren Ausführungen das Wort nahm. Es ſei eine glückliche Fügung, daß gleich⸗ zeitig mit der Wahl die Verordnung des Führerſtellvertre⸗ ters Rudolf Heß bekannt wurde, die es den Sangesbrüdern ermöglicht, ſich für ihre Singſtunden von ihrem Dienſt zu befreien.„Wenn ein Verband im weiten deutſchen Reich das verdient hat, dann iſt es der deutſche Sängerbund, denn jedermann weiß, daß wir in ſechs Jahrzehnten nie etwas anderes getan haben als Dienſt zu leiſten an Volk und Vaterland.“ Den Jubilaren des Tages ſprach er ſeine Anerkennung und Glückwünſche aus. Anſchließend nahm Kreisführer Hügel die Ehrungen vor. Und viele Ehrungen wurden den einzelnen Jubilaren noch zu teil. Mit Hans Heinrichs„Deutſchland, Dir mein Vaterland“ klangen die Ehrungen aus, an die ſich dann noch ein Ehrenſingen von dreizehn befreundeten Chören anſchloß. Um 20 Uhr begann der große Feſtball, der die dreifache Jubiläumsfeier abſchloß. — Ausprägung der neuen Fünfmarkſtücke ſchreitet rüſtig fort. Der Reichsfinanzminiſter gibt einen Ueberblick über die Münzprägung in den Monaten Juli, Auguſt und Sep⸗ tember bekannt. Von den neuen Silbermünzen iſt beſonders die Ausprägung von Fünfmarkſtücken tatkräftig betrieben worden. Sie erreichte mehr als 76 Millionen RM, ſodaß letzt insgeſamt rund 94 Millionen RM von den neuen Mun⸗ zen im Umlauf ſind. Auch von den Einmark⸗Nickelmünzen find wieder rund 30 Millionen RM ausgeprägt worden, der Umlauf beträgt jetzt rund 30 Millionen RM. Von den alten Dreimarkſtücken, die am 1. Oktober ihre Gültigkeit im allgemeinen Zahlungsverkehr verloren haben, ſind bis Ende September rund 210 Millionen eingezogen worden. Ob⸗ wohl dieſe Münzen jetzt nur noch von der Reichsbank an⸗ genommen werden, ſind ſie noch in ſehr beträchtlicher Zahl, nämlich in Höhe von rund 62 Millionen RM im Umlauf. Von den alten Einmarkſtücken ſind bisher 92 Millionen RM eingezogen. Sennbtein Mon Scl S HI AH E 7934%5 Ausſtellung chriſtlicher Kunſt Eine Rede des Erzbiſchofs Gröber. Freiburg. Im Kunſtverein wurde eine Ausſtellung chriſtlicher Kunſt eröffnet, die als Wanderausſtellung durch eine große Anzahl Städte reiſen wird und einen ſehr wert⸗ vollen Einblick in die ſakrale Kunſt der Gegenwart bietet. Den Grundſtock bildet das Material der deutſchen Ab⸗ teilung der diejährigen 2. Internationalen Kunſtausſtellung auf dem Gelände der Villa Borgheſe in Rom. Es iſt ergänzt durch viele beachtenswerte Werke badiſcher Künſtler. Die Schau wird, wie Bürgermeiſter Dr. Hofner in ſeinen ein⸗ leitenden Worten ausführte, mit denen er allen beteiligten Inſtanzen dankte, dazu beitragen, wahre Kunſt von Scheinkunſt zu trennen und hoffentlich zu Ankäufen An⸗ laß geben, die den ſchaffenden Künſtlern neuen Auftrieb verſchaffen können. Beſondere Aufmerkſamkeit fand die Rede des Freiburger Erzbiſchofs Dr. Gröber. Es habe ſich ge⸗ zeigt, ſagte Se. Eminenz, daß Impreſſionismus, Hi⸗ ſtorien malerei und nazareniſche Kunſt überwunden ſeien und daß die ſakrale Kunſt beherrſcht ſei von der Betonung bes Weſentlichen und einen Zug mach de ar eo t ultie fi talen und ins Innerliche zeige, das Herbe und Pri⸗ mitive betone und farbenfreudig geſtimmt ſei. Es ergebe ſich eine Anknüpfung an das Traditionelle, an die beginnende Renaiſſance, eine Erinnerung an die Barockzeit und an die Romantik, die in Kunſt und Lyrik unſerer Tage neu zu er⸗ wachen ſcheine. Im Gegenſatz zu früher ſei feſtzuſtellen, daß die weltliche vor der kirchlichen Kunſt den Vortritt habe. Es zeigt ſich wie immer manches Extreme und daß auch die Kunſt wie alles andere dem Geſetz der Variation folge, da auch ſie wie alles Menſchliche relativ ſei und ihre Zeit habe. Das Neuartige habe den Sieg davongetragen, aber die Tradition rage mit Recht in die neue Kunſt hinein. Es fehle gottlob jedes Süßliche und der Wunſch, lediglich angenehm zu wirken. Die Ausſtellung zeige Gutes, aber Klaſſiſches, Exceptionelles ſei bisher nicht erreicht. Zu kon⸗ ſtatieren ſei eine dem modernen Menſchen eigene Zerklüftung, die ſich daraus ergibt, daß er die ſich ihm bietenden zahl⸗ loſen Eindrücke nicht verarbeiten kann und die auch dem Künſtler anhaften muß, weil er nur Sprecher und Prophet des Lebens ſei. Der Zweck der Ausſtellung ſei die Offen⸗ barung des Kunſtſchaffens und der Kunſtſchöpfer. — Bürgermeiſter Dr. Hofner dankte dem Erzbiſchof für ſeine 1 Worte un) erklärte die Ausſtellung für er⸗ öffnet. Wohin mit den Quitten? Aus allen Landesteilen hört man von einer ungewöhnlich reichen Quittenernte in dieſem Herbſt. Die Preiſe für dieſe an ſich wertvolle hocharomatiſche Frucht ſind ſo niedrig wie noch nie. Zum Teil liegt das ſicher auch daran, daß man mit dieſer Frucht— in größeren Mengen wenigſtens— nichts anzufangen weiß. Wohl hat man ſchon immer draus Gelee hergeſtellt, hat auch beim Keltern einige Quitten dem Moſt⸗ obſt beigegeben des Aromas und der Klärung wegen. Aber für eine Verwendung in größerem Stil hat erſt die neuere Süßmoſtbewegung die Möglichkeit geboten. Quitten geben einen ausgezeichneten Süßmoſt von einem wunderbaren Aroma. Kenner halten ihn für das Feinſte, was es an Süßmoſten gibt. Notwendig iſt vor allem, daß man nur ganz gut ausgereifte Früchte dafün verwendet. Sie müſſen beſonders fein gemahlen werden, da ſie ohnedies weniger ſaftreick ſind. Die Maiſche wird einmal abgepreßt, darauf die Treſter nochmals gemahlen und in einem Holzzuber mit Waſſer angeſetzt. Waſſer nur ſoviel, als die Maſſe gut aufſaugen kann. An einem möglichſt kühlen Ort etwa eine bis zwei Stunden ziehen laſſen. Dadurch wer⸗ den vor allem auch die an den Quitten beſonders geſchätzten aromatiſchen Stoffe gelöſt. Alsdann nochmals abpreſſen, erſte und zweite Preſſe miſchen und je nach Reifegrad und Ge⸗ ſchmack Zucker zuſetzen. Auf ein Liter dürften etwa 30 bis 50 Gramm Zucker genügen. Das Entkeimen„Sterilifieren) des ſo gewonnenen Saftes erfolgt nun wie bei jedem anderen Süßmoſt. In größeren Mengen für Fäſſer und Korbflaſchen mittels Durch⸗ laufapparat(Entkeimungsglocke) oder Elektrolyt. Das ſogen. Flaſchenverfahren in gewöhnlichen Flaſchen kann in jedem Haushalt ohne Apparate und beſondere Unkoſten zur Her⸗ ſtellung von Süßmoſt angewandt werden. Die neuerdings an⸗ ſtelle der Korke dafür auf den Markt gebrachten Gummi⸗ kappen haben das Flaſchenverfahren bedeutend bequemer ge⸗ macht. Ausführliche Belehrung hierüber vermitteln Früchte⸗ verwertungskurſe und billige Schriften, wie ſie von der Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für gärungsloſe Früchteverwertung Ober⸗ erlenbach bei Frankfurt a. M. oder von den betreffenden Landesausſchüſſe(für Baden: Karlsruhe, Herrenſtraße 45a) bezogen werden können. Quittenmoſt wird ärztlicherſeits ſehr empfohlen fir Tuberkuloſelranke, auch für Leber⸗ und Nierenleidende gz der Wichtigkeit der Sache ſollten einmal in unſeren Lungen heilanſtalten Verſuche in großem Stil gemacht werden. Solche Verſuche ſind billig und ſchaden auf keinen Fall. Volks, geſundheit und unſere Obſtbauern könnten davon großen Nutzen haben. Quitten moſt wird auch vorteilhaft dem Amerifaner, füßmoſt zugeſetzt. Der Amerikanergeſchmack wird dadurch ver. deckt, und der Saft gewinnt ſehr an Feinheiten des Ge⸗ ſchmacks. Vermehrter Warenaustauſch Die deulſch-polniſche Wirtſchaftsvereinbarung. In den letzten Wochen haben in Warſchau zwiſchen der deutſchen und polniſchen Regierung Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen ſtattgefunden. Dieſe Verhandlungen hatten eine Aus- weitung des deutſch⸗polniſchen Warenaustauſches zum Ziele. Sie haben am 6. Oktober zur Paraphierung einer Vereinbarung geführt. Die in Warſchau paraphierte deutſch⸗polniſche Wirt⸗ ſchaftsvereinbarung gilt für die Dauer eines Jahres. Sie dürfte Mitte Oktober in Kraft treten. Die Vereinbarung, die die Summe von 22 bis 23 Millionen Zloty umfaßt, be⸗ deutet einen merklichen Fortſchritt in der Entwicklung dez deutſch⸗polniſchen Handelsverkehrs, da in ihr zum erſtenmal von Seiten Polens Vertragszölle für einzelne Waren be⸗ willigt worden ſind. Die deutſchen Waren, die auf Grund dieſer Vereinbarung nach Polen ausgeführt werden kön⸗ nen, ſind in einer umfaſſenden Liſte niedergelegt, aus der als wichtigſte genannt ſeien: Zuchtvieh, Sämereien, Weine, Chemikalien, Metall⸗, Galalith⸗, Glas⸗ und kosmetische Waren. Deutſcherſeits iſt für Holz die Meiſtbegün. ſtigung zugeſagt worden. Um die Schwierigkeiten aus der derzeitigen deutſchen Deviſenlage zu überwinden, iſt vereinbart worden, daß die Ein⸗ und Ausfuhr der beiderſeits in die Vereinbarung auf. genommenen Waren ſich auf dem Wege privater Ver⸗ rechnung vollziehen ſoll. Auf polniſcher Seite wird die Abwicklung der Zahlungen durch die polniſche Kompenſa⸗ tions⸗Handelsgeſellſchaft, auf deutſcher Seite durch den ein⸗ getragenen Verein„Deutſch⸗polniſche Handelskammer e. V.“, Breslau⸗Berlin, vorgenommen werden. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 8. Oktober. Amt⸗ lich notierten: Weizen: Feſtpreiſe Preisgebiet W 15 20.0, W'᷑16 20.40, W 17 20.70; Roggen: Feſtpreiſe Preisgebiet R 15 16.40, R 16 16.70, R 13 16, Gerſte Braugerſte in. 19 bis 20.50, Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19; Futter, gerſte Feſtpreiſe Preisgebiet G 7 15.40, G 8 15.0, 6 9 1., G 11905 16.20, Hafer: Feſtpreiſe Preisgebiet§ 11 1540, H 14 15.90, H 17 16.20, Mais mit Sack 21.25, Raps inl. ab Station 31; Weizenkleie mit Sack W 17 10.35, Roggen⸗ kleie mit Sack R 61 10.02, Weizenfuttermehl 12.50, Weizen nachmehl 16.25, Vollkleie 50 Pfennig höher; Erdnußkuchen 14.50, Soyaſchrot 13, Rapskuchen ausl. 11.90, inl. 11440, Palmkuchen 13.20, Kokoskuchen 15.20, Leinkuchen 15.25, Bier; treber mit Sack 17, Malzkeime 14.50 bis 15.50, Wieſenhel. neues 9.80 bis 10.60, Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh Preßſtroh Roggen und Weizen 3.25 bis 3.75, dito Hafet und Gerſte 3.75 bis 4.05, gebundenes Stroh Roggen und Weizen 2.75 bis 3.25, dito Hafer und Gerſte 3.45 bis 3.85; Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 27.50, W'e16 27.15, Wö 15 27.50, Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark per 100 Kilogramm, mit 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark per 100 Kilo; Frachtausgleich 0.50 Mark für 15⸗Tonnen⸗Ladungen; Roggen⸗ mehl: Feſtpreisgebiet 16 Type 997 24.60, 15 Type 997 24, 13 Type 997 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich. — 8—.— — N A 9 0 e edel nende Im Neuen Theater(Roſengar Dienstag, 9. Oktober: Außer Miete. In neuer Inſzeme⸗ rung: Die Regimentstochter. Komiſche Oper von Donizetti. Eintrittspreiſe 0.50 bis 3 Mark. Anfang 20 Uhr. Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 10. Oktober: Außer Miete: Tiefland. Oper von Eugen d' Albert. Eintrittspreiſe 0.50 bis 3 Mark. Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 11. Oktober: 1. Vorſtellung für Schüler höherer Lehranſtalten ohne Kartenverkauf: Saat und Ernte. Schauſpiel von Hans Multerer. Anfang 18 Uhr. Ende 20 Uhr. Verſammlungs⸗ Kalender. ö Fußballvereinigung 98. Ab dieſer Woche findet das Saal training in der Schulturnhalle jeweils Dienstags und Freitags ſtatt. Beginn für Schüler 6.30 Uhr, Be⸗ gin für Senioren 7.30 Uhr. Zu den Uebungsſtunden werden die Spieler pünktlich und zahlreich erwartet. Tv. 1898. Bei dem morgen Mittwoch, den 10. Oktober, abends halb 9 Uhr ſtattfindenden öffentl. Turn⸗ abend wird erwartet, daß ſämtl. Mitglieder der Frauen⸗ und Turnerinnenabteilung erſcheinen. Blauer Turnanzug. mme led Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. NMecltar- ate- Drũciterei. 7 A dd õwdVVVSVPPPPTPPPPTPPVPTPTPTTPTTTTPTTTTPTTTTVTTVWWTTTWTTTTTWTTTT Aeneon * 2* Anträge zum Winterhilfswerk werden ab morgen Mittwoch, den 10. ds. Mts., im Rathaus Zimmer 5 entgegengenommen. Mittwoch: Familien mit 4 Kindern und mehr. Freitag: Familien mit 2—3 Kindern. Samstag: Die Uebrigen. Junges kinderloſes Ehepaar ſuchtſ ea R 80 7 zum 1. oder 15. November Heute friſch: 4 Zimmer Wohnung 5 5 Bückli 2 Limmer und Küche Sache 9er in Seckenheim in Seckenheim oder Umgebung zu Bismarokherin ge zu mieten geſucht. mieten. Adreſſen an die Geſchäfts⸗ Adreſſen an die ſtelle ds. Bl. erbeten Rollmops Geſchlſteſ⸗ d. Bl. Heringe in Tomaten i 2 Heringsſalat.. 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