undes Zeit al flizei u Le⸗ chiol n wir in dieſen Wochen und Monaten Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil go mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. IX. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages-und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen, Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen- G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 94. Jahrgang Die Schüſſe von Marſeille Zwei europäiſche Staatsmänner, ein König und der Außenminiſter des ſtärkſten europäiſchen Staates, ſind in Marſeille den Schüſſen eines Mörders zum Opfer gefar⸗ ſen. In beſorgter Spannung erwartete man nach den erſten Meldungen Näheres über die Perſon des Täters, und im Hintergrund erhob ſich der Vergleich mit Seraſfewo. Der Tater war aber ein Untertan des ermordeten Königs der Jugoflawen, ſo daß außenpolitiſche Folgen ernſter Art nicht zu befürchten ſind. Wäre es etwa ein Italiener geweſen, die Entwicklung wäre bei der ſtarken Spannung zwiſchen beiden Ländern nicht auszudenken geweſen. So aber werden die Folgen der verhängnisvollen Schüſſe in erſter Linie inner⸗ politiſcher Natur ſein, eine innere Angelegenheit Jugofla⸗ wiens, wo die Kroaten als religiöſe und nationale Minder⸗ heit in ſchärfſter Oppoſition zur Regierung ſtehen. Aus dieſem Lager kamen die Schüſſe. König Alexander hat in Deutſchland viel Sym⸗ pathien genoſſen, da er eine Perſönlichkeit von ſtaatsmän⸗ niſchem Format war, deſſen Horizont weit über die Grenzen ſeines Landes hinausging. Er lehnte ſtets jede Politik der Abenteuer ab und verfolgte die Linie des Friedens und des Ausgleichs. Beſonders nachdem Italien nach den öſterrei⸗ chiſchen Ereigniſſen ſein Geſicht gezeigt hatte, ſuchte König Alexander eine Annnäherung an Deutſchland und zeigte, daß er nicht gewillt war, ſich als blinden Vaſallen Frank⸗ reichs zu betrachten. Innerpolitiſch war er nicht nur dem Namen nach, ſondern auch tatſächlich der Herrſcher ſeines Landes. Als er die abſolute Regierungsorm einführte, hatte er ein bemerkenswertes Manifeſt erlaſſen, in dem es hieß: „Die parlamentariſche Ordnung und unſer ganzes politiſches Leben erhalten immer mehr negativen Charakter, wovon Volk und Staat bisher nur Schaden litten. Alle nützlichen Institutionen in unſerem Staat, deren Fortſchritt und die Entwicklung des geſamten volklichen Lebens ſind dadurch in Gefahr geraten. Durch dieſen ungeſunden politiſchen Zu⸗ Land im Lande wurde nicht nur das Innenleben und der Fortſchritt, ſondern auch die Regelung und Entwicklung der Außenbeziehungen unſeres Staates, ſowie die Feſtigung unſeres Anſehens und Kredites im Auslande geſchädigt. Es hieße, koſtbare Zeit in vergeblichen Verſuchen verlieren, wollte man die Heilmittel dieſer Uebel in den bisherigen parlamentariſchen Regierungswechſeln oder in neuen ge⸗ ſezgeberiſchen Wahlen ſuchen. Wir müſſen neue Arbeits⸗ methoden ſuchen und neue Wege einſchlagen.“ Die konſtitutionelle Regierungsform wurde im Septem⸗ ber 1931 jedoch wieder eingeführt. Anfang 1932 verzichtete der König auf vier Millionen Dinar ſeiner Zivilliſte. Im Jahre 1933 begann Alexander ſich praktiſch mit der Bal⸗ kanpolitik zu befaſſen. Er beſuchte in dieſem Jahre den Kö⸗ nig von Rumänien, ſprach König Boris von Bulgarien bei einer Durchreiſe in Belgrad und führte im September 1933 eine Balkanrundreiſe durch. Am 24. September 1933 war er beim König von Rumänien zu Sinaja, am 3. Oktober beim König von Bulgarien in Warna und am 4. Oktober bei Kemal Paſchg in Iſtanbul. Dieſe Reiſe ſtand unter dem Leitſpruch:„Der Balkan den Balkanvölkern“. Sie hatte eine Anzahl von Friedens⸗ und Freundſchaftsverträgen zur Folge, darunter den am 9. Februar 1934 abgeſchloſſenen Balkanpakt. Mit Ausnahme von Bulgarien unterzeichneten dieſen Vertrag Südflavien, Griechenland, Rumänien und die Türkei. Als im Juni 1934 Sowjetrußland von der Tſchecho⸗ lowakei und Rumänien anerkannt wurde, ſchloß ſich Süd⸗ ſlawien dieſem Schritt nicht an. In Jugoſlawien trauert nun ein Volk um ſeinen Kö⸗ nig, der in unermüdlicher, zielbewußter Sorge für das Land gewirkt hat und es verſtand, ſeinem Staat auch in den Jah⸗ ren der ſchweren europäiſchen Kriſen eine ruhige Entwick⸗ lung zu ſichern. Mit Jugoſlawien aber muß ganz Europa voll Teilnahme an der Bahre dieſes Königs ſtehen, deſſen oberſtes politiſches Ziel es war, den Frieden zu wahren. Er war nicht der zur Regierung gekommene Erbprinz einer ruhigen Zeit, er hat den Thron mit der Stärke ſeines Charakters und der Ausgeglichenheit ſeines Willens er wirklich zu dem geſchaffen, was er in all den ſtürmiſchen Jahren war: ruhender Machtfaktor in dem Getriebe der In⸗ nenpolitik in Südfſlawien und der Außenpolitik im Süd⸗ oſten. Wir in Deutſchland empfinden mit dem ſerbiſchen Volke große und aufrichtige Trauer. Der König war der Garant einer Entwicklung, die Deutſchland im ganzen Süd⸗ oſten Europas nur begrüßen konnte. Ein König, ein Mann, ein Kämpfer, ein Aufbauer ſeiner Nation und ein großer Politiker iſt geſtorben. Selbſt tödlich verletzt, hatte ſich der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Barthou noch um den ſterbenden König bemüht. Kurze Zeit, nachdem König Alexander geſtorben war, ver ſchied auch Barthou. Außenminiſter Barthou hat mit Deutſchland auf politiſchem Gebiete manchen Kampf ausge; fochten, doch ſchweigt vor der Maſeſtät des Todes die Po⸗ lilitk Angeſichts des ruchloſen Verbrechens von Marſeille empfindet das nachbarliche Deutſchland Frankreich gegen! 1555 aufrichtiges Bedauern über den Tod eines Mannes, 1 mit allen ſeinen Kräften und ſeinen großen Fähigkei⸗ en ſtets ſeinem Vaterlande diente. Mit ihm ſinkt ein Geg⸗ ner Deutſchlands ins Grab, deſſen Energie und Zähigkeit kennengelernt haben. In den Annalen der deutſchen Nachkriegsgeſchichte wind ſein zame ebenſo verzeichnet bleiben wie die Vorkriegsgeſchichte ie Namen Poincare und Deleaſſe immer nennen wird. ———— Donnerstag, den 11. Oktober 1934 Nr. 238 An der Bahre des Königs. Eine kraurige heimkehr.— Die Trauerfeierlichkeiten in Frankreich.— Thronbeſteigung Peters II. Paris, 10. Oktober. . Um die beiden Toten von Marſeille, Südſlawiens Kö⸗ nig und Frankreichs Außenminiſter, kreiſen die Gedanken Europas. Beſonders groß iſt die Erregung natürlich in den beiden unmittelbar betroffenen Ländern. Die franzöſiſchen Blätter ſind mit Trauerrand umrahmt. Der ärztliche Befund hat ergeben, daß der königliche Gaſt von zwei Kugeln getroffen worden war. Eine der Kugeln war in die Lebergegend gegangen und war dann von innen in die Bruſt gedrungen. Die zweite hatte die linke Bruſtſeite durchgeſchlagen und hatte eine tödlich wirkende innere Blutung zur Folge. Der König wurde vorläufig in ſeiner Uniform, an die man das Großkreuz der Ehrenlegion heftete, im Empfangsſalon der Präfektur aufgebahrt und mit einer Fahne bedeckt. Die Leiche Barthous wurde in den frühen Morgen⸗ ſtunden aus dem Krankenhaus in das Gebäude der Präfek⸗ tur von Marſeille übergeführt, wo ſie neben der ſterblichen Hülle des Königs Alexander aufgebahrt wurde. Der Raum iſt in eine Kapelle verwandelt. Franzöſiſche Generale hal⸗ ten die Ehrenwache. Das Konſularkorps von Marſeille und die Vertreter der Behörden haben in der Präfektur den Toten die letzte Ehrung erwieſen und ſich in die ausliegen⸗ den Beileidsliſten eingetragen. Einer Havasmeldung zufolge ſollen die letzten an den ſüdflawiſchen Außenminiſter von König Alexander gerichte ⸗ ten Worke geweſen ſein:„Erhaltet die ſüdſlarwiſch⸗franzö⸗ ſiſche Freundſchaft. Die letzten Augenblicke Ein großer Teil der Preſſe veröffentlicht Bilder von dem Anſchlag in Marſeille. Von den zahlreichen Abbildungen ſtellt die eine die Begrüßungsanſprache dar, als König Alexander und Barthou ſich die Hände ſchütteln, die andere zeigt den Wagen in dem Augenblick des Anſchlags. Man ſieht die Geſtalt des Mörders auf dem Trittbrett hängen und bemerkt, wie der Begleitoffizier ſein Pferd herumreißt, um das Attentat zu verhindern. Auf einem anderen Bild ſieht man auf dem Kiſſen des offenen Wagens die bewußt⸗ ioſe Geſtalt des Königs. Wiederum ein anderes Photo zeigt, wie der ſchwerverletzte franzöſiſche General Georges in Ga⸗ launiform weggetragen wird. Ueber die letzten Augenblicke des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou wird bekannt, daß er ſich gleich nach der Einlieferung in das Krankenhaus erkundigte, wie es dem König von Südſlawien ergangen ſei. Man verheim⸗ lichte ihm den Tod des Königs und Barthou gab ſeiner Be⸗ friedigung darüber Ausdruck, daß dieſem nichts geſchehen ſei. Die letzten Worte des Außenminiſters waren:„Ich habe Schmerzen, gebt mir zu trinken!“ Die Trauerfeierlichkeiten Staatspräſident Lebeun hat bei ſeinem erſten Bei⸗ leidsbeſuch, den er der Königin von Südſlawien abſtattete, mit der Königin in großen Zügen die Regelung der Trauer⸗ feierlichkeiten beſprochen. Gegen Mittag führte der Chef des Protokolls des franzöſiſchen Außenminiſteriums die Königin Maria und den Staatspräſidenten Lebrun in die Totenka⸗ pelle. Um 16 Uhr wurde der Sarg des ſüdflawiſchen Königs an Bord des Kreuzers„Dubrovnik“ geſchafft. Die franzöſiſchen Miniſter ſind unter dem Vorſitz Dou⸗ mergues zuſammengetreten, der ſeine Mitarbeiter über die Regelung der Beiſetzungsfeierlichkeiten unterrichtete. Der ſüdflawiſche Kreuzer„Dubrovnik“ wird von zwei franzöſi⸗ ſchen Kreuzern und einer Torpedobootszerſtörerflottille be⸗ gleitet werden. Der Marineminiſter Pietri wird an Bord eines der franzöſiſchen Kreuzer die ſterbliche Hülle König Alexanders heimgeleiten und in Belgrad zuſammen mit dem Kriegsminiſter Marſchall Petain die franzöſiſche Re⸗ gierung bei den Veiſetzungsfeierlichkeiten vertreten. Das Staatsbegräbnis für Barthou iſt auf Samstag vormittag feſtgeſetzt. Der Schmerz der Königen Königin Maria von Südflawien, die mit ihrem Ge⸗ mahl Mittwoch früh in Laroche zuſammentreffen ſollte, wurde abends bei ihrer Ankunft in Beſancon von dem Prä⸗ fekten des Departements Doubs mit möglichſter Schonung über den ſchrecklichen Anſchlag unterrichtet, dem ihr Ge⸗ mahl zum Opfer gefallen war. Nachdem die Königin die traurige Nachricht erhalten hatte, erlitt ſie einen Ohnmachts⸗ anfall. Der Sonderzug wurde in Lons⸗le⸗Saunier angehal⸗ ten, damit Aerzte der Königin Beiſtand leiſten konnten. Die Gattin des Staatsminiſters Herriot hat ſich in Lyon der Königin zur Verfügung geſtellt und begleitete ſie bis nach Marſeille. Dort hatten ſich zum Empfang der Marinemini⸗ ſter und Vertreter ſämtlicher Behörden eingefunden. Die Königin, die am Arme von Frau Herriot den Zug verließ, wurde ſofort zur Präfektur geleitet, wo die Leiche des Kö⸗ nigs aufgebahrt liegt. Während der Fahrt von Lyon nach Marſeille hatte die Königin mehrere Ohnmachtsanfälle. Sie wurde ſoforkt in In Raum geführt, in dem der König den letzten Schlaf ſchlaft. Das geſamte Gefolge zog ſich zurück, um die Königin allein ihrem Schmerz zu überlaſſen. Nach einem langen Gebet begab ſich die Königin in einen Neben⸗ raum, während im großen Saal der Präfektur die feierliche Aufbahrung des Königs und des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſters vorbereitet wurde. Vier Todesopfer des Anſchlages Die Zahl der Todesopfer des Anſchlages in Marſeille beläuft ſich bisher auf vier: König Alexander, Außenminiſter Barthou, der Polizeibeamte Galy und eine Frau. In Kran⸗ kenhausbehandlung befinden ſich acht Perſonen, darunter der franzöſiſche General und Mitglied des Oberſten Kriegs⸗ rates Georges, der nachts operiert wurde und deſſen Befinden ſehr ernſt iſt, ferner drei Franzoſen, darunter ein Kinooperateur, drei Franzöſinnen und ein 14jähriger Junge. Außerdem find zwei weitere Verletzte in ihren Woh⸗ nungen in ärztlicher Behandlung, und zwar ein Polizeiinſpek⸗ zor, der einen Beinſchuß davongetragen hat, und eine Frau. Eine intereſſante Jeſtſtellung. In einer Taſche des Rockes des Mörders fand man meh⸗ rere Patronenſtreifen, ſo daß er über ungefähr 100 Schuß Munition verfüate. Die Unterſuchung der Leiche führte zu einer ſehr in⸗ tereſſanten Entdeckung. Am linken Unterarm hatte Kalemen eine Tätowierung, die eine Krone von fünf bis ſechs Zentimeter Durchmeſſer darſtellte und von ein em Totenkopf mit zwei gekreuzten Knochen umgeben war, und außerdem einige Buchſtabenabkürzungen aufwies. Es handelt ſich bei den Buchſtabenabkürzungen um die Worte:„Freiheil oder Tod!“ Ein ſüdſlawiſcher Journaliſt erklärte, daß dieſe Tätowierung das Zeichen der mazedo⸗ niſchen Komitadſchi ſei. Die franzöſiſche Polizei ſucht jetzt vor allem feſtzuſte len, ob Kalemen Helfershelfer gehabt hat. Die Ta ſache, daß ſeine Spur in keinem der Marſeiller Hotels auf⸗ zufinden war, läßt die Vermutung zu, daß er bei einem Freunde Wohnung genommen hatte. Eine Meldung aus Brüſſel beſagt, daß die Lütti⸗ cher Polizei ſich in der letzten Zeit mit einigen verdächtigen Kroaten, die in Lüttich wohnten, zu beſchäftigen gehabt habe. In einer kroatiſchen Kantine in Lüttich habe ſich ein Bergarbeiter namens Petrus Kalmenſti aufgehalten, der ſeit kurzem Lüttich ohne Wohnangabe verlaſſen habe. 2 L 12 t= Der Paß eine Jälſchung. Eine gemeinſam mit den ſüdſlawiſchen Behörden ſofort eingeleitete amtliche Unterſuchung hat ergeben, daß der bei dem Attentäter auf den König Alexander, Peter Kalemen, vorgefundene angeblich tſchechoſlowakiſche Paß eine Fäl⸗ ſchung iſt. Das tſchechoflowakiſche Generalkonſulat in Agram hat niemals einen Paß auf den Namen Peter Kalemen ausgeſtellt. Der Mordanſchlag durch Zufall gefilmt Aus einer Havas⸗Meldung über den Anſchlag geht her⸗ vor, daß man im franzöſiſchen Innenminiſterium der An⸗ ſicht iſt, die Schüſſe ſeien nur von dem verhafteten Süd⸗ ſlawen abgegeben worden. Ein Filmoperateur hat durch Zu⸗ fall die ganze Szene mitgefilmt. Dieſer Bildſtreifen wurde ſofort entwickelt und dem Leiter der Marſeiller Polizei übergeben. Die Abſperrungsmaßnahmen Wie Havas meldet, waren in Marſeille aus Anlaß der Ankunft König Alexanders von Südſlawien 1200 Polizei⸗ beamte, 191 Kriminalbeamte, 120 Gendarmen, 48 Mitglie⸗ der der Garde mobile ſowie aktive Soldaten zu Abſper⸗ rungszwecken aufgeboten worden. Als ein Polizeibeamter gewahr wurde, daß ein Mann zum Wagen des ſüdſlawi⸗ ſchen Königs vordringen wollte, ſtürzte er ſich ſofort auf ihn. Der Mörder richtete jedoch ſofort die Schußwaffe auf den Beamten, ſchoß ihn nieder und konnte ſo bis zum Wa⸗ gen des Königs gelangen. Scharfe Angriffe auf die Polizei Eine Anzahl Blätter richtet in ihren Kommentaren die ſtärkſten Angriffe gegen die franzöſiſche Sicherheitspolizei. So ſchreibt z. B. der„Jour“, eine Sicherheitspolizei, die weder Diſziplin halte, noch einen Chef habe, habe die Er⸗ mordung des Königs der Serben und des franzöſiſchen Außenminiſters zugelaſſen. Es gebe überhaupt kein Wort, um angeſichts einer ſolchen Schreckenstat die Entrüſtung zum Ausdruck zu bringen, die jeder Franzoſe in ſeinem Kopf und in ſeinem Herzen gegen eine ſtaatliche Stelle empfinde, die ſo unfähig und ſo verbrecheriſch ſei, daß ſie zulaſſe, daß 75 1 ungeheuerliches Verbrechen den Boden Frankreich beflecke. Man war gewarnt? Man habe am Dienstag früh in Paris gewußt, daß ein Altentat in Vorbereitung ſei, und man habe die Skunden dieſes kragiſchen Tages nicht dazu benutzt, um die Wache zu verſtärken. Nur der Geſamfrücktritt des franzöſiſchen Kabinelts werde es dem befähigten und geachteten Doumer⸗ que erlauben, eine Regierung zu bilden, die fähig ſei, mik Ehre und Sauberkeit zu regieren.. 9 97* Trauer in Güdflawien Die Aufnahme der Schreckensbotſchaft von Marſeille. Belgrad, 10. Oktober. Wie die Agentur Avala mitteilt, hat die Nachricht von dem tragiſchen Ende König Alexanders in Südflawien eine allgemeine Beſtürzung und tiefe Trauer hervorgerufen. So⸗ wie die Schreckensbotſchaft bekannt wurde, haben alle Ge⸗ ſchäfte und öffentlichen Einrichtungen zum Zeichen der Trauer geſchloſſen. Die Bevölkerung der Landeshauptſtadt war nach dem Eintreffen der erſten Trauerbotſchaften wie niedergeſchmettert. In den Straßen der Stadt ſprachen ſich die Vorübergehenden, überwältigt von den traurigen Er⸗ eigniſſen, mit Tränen in den Augen an. Die Nachricht von der Ermordung des Königs traf in Belgrad in den Abendſtunden des Dienstags ein, wurde aber nicht veröffentlicht. Trotzdem ſickerten Gerüchte durch und verbreiteten ſich wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Gleichzeitig wurden die Telephon- und die Telegraphenlei⸗ tungen mit dem Ausland und mit der Provinz unterbrochen. Die Straßen wurden ſofort durch die geſamte Gendarmerie beſetzt und die öffentlichen Gebäude durch ſtarke Poſten ge⸗ ſichert. König Alexander, deſſen Fähigkeiten in den letzten Jah⸗ ren auch von Zweiflern anerkannt wurden, hat ſich großer Beliebtheit in Südſlawien erfreut. Insbeſondere ſeine An⸗ näherungspolitik an Bulgarien fand den Bei⸗ fall der geſamten ſüdſlawiſchen Bevölkerung. Die Maſſen ſahen in Alexander nicht nur den Soldakenkönig, der alle Feldzüge mitgemacht hatte, ſondern auch den gro⸗ ßen Staatsmann, der die Einigung der ſüdſlawiſchen Stämme verwirklicht hatte und eben im Begriffe war, durch die Verſöhnung mit Italien das Werk zu krönen. In den Volksmaſſen wird immer wieder darauf ver⸗ wieſen, daß der König den ganzen Balkan heil durchreiſt habe und daß er gerade im befreundeten und verbündeten Frankreich habe einem Anſchlage zum Opfer fallen müſſen. Die halbamtliche„Vreme“ bezeichnet den tra⸗ giſchen Tod des Königs als unerſetzlichen Verluſt für Staat und Volk, der niemals wieder gut gemacht werden könne. In ähnlichem Sinne ſchreibt auch die„Politika“, die im Anſchlag ein Verbrechen ſüdflawiſcher Emigranten ſieht. Das Blatt greift die Führer der Emigrantenorganiſa⸗ tionen Pertſchetz und Pawelitſch heftig an und weiſt darauf hin, daß ſie ſchon eine Reihe von Anſchlägen vorbereitet hätten, für die ſie vom Ausland bezahlt worden ſeien. Peter Il. Einſetzung eines Regentſchaftsrates. In Anweſenheit von Prinz Paul, Miniſterpräſident Uzu⸗ nowitſch, dem Belgrader Stadtkommandanten, Komman⸗ dant der Königlichen Garde, General Giwkowitſch, und dem Flügeladjutanten des verſtorbenen Königs Alexander wurde die Teſtamentseröffnung vorgenommen. In dem Teſtament hat König Alexander während der Minderjährig⸗ keit des Königs Peter zu Regenten eingeſetzt: Prinz Paul Karageorgewitſch, den Senator und ehemaligen Mi⸗ niſter Dr. Zedenko, Stankowitſch und den Ban der Banſchaft Sau, Dr. Ivo Perowitſch. Die Agence Avala kündigt in einer amtlichen Verlauk⸗ barung an. daß der älteſte Sohn des in Marſeille verſtor⸗ benen Königs Alexander J. als Peter II. am 11. Oktober den Thron Südflawiens beſteigt. In der Proklamation an das Volk hierzu heißt es: Unſer großer König Alexander J. iſt als Opfer eines erbärmlichen Anſchlages am 9. Oktober um 4 Uhr in Marſeille verſtorben. Der Märtyrerkönig hat mit ſeinem Blut ſein Friedenswerk beſiegelt, für das er ſeine Reiſe in das verbündete Frankreich unternommen hatte. Gemäß Artikel 36 der Verfaſſung beſteigt ſein erſtgeborener Sohn, König Peter II., den Thron des Königreiches Südflawien. Die letzten Worſe, die König Alexander mit ſeinem letz⸗ ten Seufzer aushauchte, legen Zeugnis ab von ſeiner unend⸗ lichen Vaterlandsliebe. Er ſagkte:„Wacht über Süd⸗ ſlawien“. Die Königliche Regierung ruft die ganze ſüd⸗ flawiſche Nation auf, in Treue und Würde über dieſe Erb⸗ ſchaft zu wachen. 9„ ches Hemscus Hauen, u Handies. Es gab ein langes Erzählen. Lange Zeit hatten ſie ſich verſteckt gehalten. Erſt ſeit wenigen Wochen hatten ſie ſich aus ihren Schlupfwinkeln wieder hervorgewagt und Einthio hatte die Führung der Leute übernommen. Was tun? Man nahm das alte Leben wieder auf. „Angelo, es gibt für Leute unſeres Schlages kein Zu⸗ rück in die Enge und Wohlanſtändigkeit der Bürgerlich⸗ keit. Ich habe es verſucht. Es geht nicht.“ „Einthio— Einthio, wie oft haben wir damals ge⸗ wünſcht, das Handwerk an den Nagel hängen zu können,“ unterbrach ihn Duca. „Ja— damals! Genug, ich habe die Bande wieder nach und nach vervollſtändigt, es waren zu wenig, die übriggeblieben ſind nach jener verhängnisvollen Nacht. Aber Neuangeworbene, du weißt, wie es ſchwer es iſt, ſie zur Disziplin zu erziehen. Und nun, Angelo, bin ich wie⸗ der nichts anderes als ein Bandit und werde es wohl bleiben müſſen. Es iſt mir nichts anderes beſtimmt.“ Er ſchwieg. Nach einer Weile Duca ſtarrte ergriffen vor ſich hin. fragte Einthio: Du haſt wohl noch mehr zu erzählen als manchmal mit tiefer Trauer an dich gedacht. Aber du lebſt— lebſt— und niemand kann ſich mehr darüber freuen als ich. Sprich, Angelo, wie iſt das möglich? Wie kommſt du hierher?“ Duca erzählte und andächtig hörte ihm Einthio zu. Ohne ihn mit einem Wort zu unterhrechen. Es war eine Nlge, äbenteuekliche e Allerdings— das Ge⸗ präch mit dem Prinzen über Vittorina verſchwieg er. Dann war es wieder eine Weile ſtill. Draußen hat⸗ ten es ſich die Banditen beguem gemacht. Sabine hatte Des toten Königs Heimfahrt Kreuzer„Dubrownik“ in See gegangen. Paris, 11. Oktober. Die ſterbliche Hülle des Königs Alexanders von Südfla⸗ wien iſt am Mittwoch nachmittag im Beiſein der Königin und der Offiziere aus dem eGefolge des toten Herrſchers ein⸗ geſargt und unter militäriſchen Ehren zum Hafen überge⸗ führt worden, wo der ſüdſlawiſche Kreuzer„Dubrownik“ ſie an Bord nahm. An der Spitze der Trauerzuges ſchritt der Präſident der franzöſiſchen Republik, neben der Königin Maria der ſüdſlawiſche Außenminiſter, dann folgten der Präſident der franzöſiſchen Kammer und die übrigen Wür⸗ denträger. Der Sarg wurde von ſechs franzöſiſchen Offizie⸗ ren einer Abordnung von ſechs ſüdflawiſchen Offizieren übergeben, die ihn auf das Kriegsſchiff brachten. Der ſüd⸗ ſſawiſche Kreuzer iſt bald darauf in See gegangen. Fran⸗ zöſiſche Kreuzer geben dem Schiff das Geleit. Weiteres Beileidstelegramm des Führers Berlin, 11. Oktober. Der Führer und Reichskanzler hat an den Regentſchaftsrat in Belgrad nachſtehendes Beileids⸗ telegramm gerichtet:„Ew. Königliche Hoheit und die übri⸗ gen Mitglieder des Regentſchaftsrates bitte ich, die Verſiche⸗ rung meiner aufrichtigen Anteilnahme an dem ſchweren Verluſt entgegenzunehmen, den Südſlawien durch den ſo fragiſchen Tod Se. Majeſtät des Königs Alexanders erlitten hat.“ N TTT Aufruf des Chefs des Stabes Der Chef des Stabes, Lutze, erläßt folgenden Aufruf: „Der Führer ruft im Kampf gegen Hunger und Kälte zum Winterhilfswerk 1934⸗35 auf. Die Mithilfe ſeiner treuen SA bei dieſem Hilfswerk iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht. Die Kameradſchaft in den Reihen der SA und die Hilfsbereitſchaft untereinander hat hier zu allen Zeiten den Sozialismus der Tat am deutlichſten gezeigt. Durch die Mithilfe an dieſem ſozialen Hilfswerk des deulſchen Volkes kragt Ihr die ſprichwörklich gewordene Kameradſchaft und Hilfsbereitſchaft in die Reihen der noch bedürftigen armen deutſchen Volksgenoſſen und helft ſo zur Feſtigung wahrer Volksgemeinſchaft mik. Mitzuhelfen an dem Gelingen des Winkerhilfswerkes iſt Ehrenpflicht eines jeden S A- Mannes. Die Mitarbeit der SA⸗Dienſtſtellen habe ich durch Son⸗ derbefehl geregelt. Separatiſtenterror im Saargebiet Saarbrücken, 10. Okt. In Sulzbach ſpielte ſich ein neuer Fall planmäßigen Emigrantenterrors ab, der ein bezeich⸗ nende Lich! auf das beiſpielloſe Treiben ſeparatiſtiſcher Kreiſe wirft. In einer dortigen Wirtſchaft wurde ein Oktoberfeſt veranſtaltet, das verſchiedene Emigranten zu ſtören ſuchten. Als ihnen der Wirt die Verabfolgung von Getränken ver⸗ weigerte, entfernten ſie ſich und riefen durch Pfiffe etwa 25 Mann ihrer Geſinnungsgenoſſen zuſammen. Dieſe 25 Raufbrüder eröffneten ein regelrechtes Bombardement auf das Lokal Die Wirtſchaft glich in wenigen Minuten ein em Trümmerhaufen. Ein friedfertiger Paſſant, der ſich aus dem Lokal entfernt hatte, wurde von einem der Burſchen über⸗ fallen und durch Meſſerſtiche übel zugerichtet. * Die Stimmbüroleiter bei der Saarabſtimmung. Wie der Berner„Bund“ erfährt, werden von den 860 für die Sgarabſtimmung zu ernennenden Stimmbüroleitern 350 däniſche, ebenſo viele ſchweizeriſche und 100 luxembur⸗ giſche Staatsbürger berufen werden. Da es ſich dabei um Leute handeln muß, die in der Führung von Abſtimmungs⸗ lokalen eine gewiſſe Erfahrung beſitzen, wird man ſich in der Hauptſache an höhere Gemeindebeamte, Leiter ſtändiger Wahlausſchüſſe, Präſidenten von Gemeinden und Korpora⸗ tionen wenden. Ein franzöſiſcher Konſul in Saarbrücken. Wie im Amtsblatt der Regierungskommiſſion mitgeteilt wird, ift dem franzöſiſchen Vizekonſul Guy Brun die Er⸗ mächtigung erteilt worden, ſein Amt als franzöſiſcher Kon⸗ ſul im Saargebiet auszuüben. Die franzäſiſche Regierung hat ſomit einen in franzöſiſchen Kreiſen ſchon ſeit längerer Zeit geforderten Gedanken, in Saarbrücken ein ſelbſtändi⸗ ges Konſulat zu errichten, in die Tat umgeſetzt. Wein gebracht und gebratene Reſte einer Gazelle. Es ging hoch her. Aber die drei Gefangenen wurden ſcharf bewacht. Duca hatte von dem Ueberfall erzählt. ein hartes Geſicht. „Drei Schnapphähne, die ich vor einer Woche auflas. Sie werden ihrer Strafe nicht entgehen. Angelo, was willſt du nun tun?“ Sabine brachte nun auch ihnen Wein und Speiſe. Ihre Einthio hatte Wangen glühten. Sie ſetzte ſich neben Duca. Bewun⸗ dernd blickte Einthio auf ſie. „Ich weiß nicht—“ 35% Einthio hob den Becher. f Angelo— auf unſere Auferſtehung! Auf die Zu⸗ unft!“ „Danke, Cinthio!“ Sie tranken. Sabine nippte nur. Es war ein frohes Speiſen. Und der Wein ſchmeckte, golden ſchien die Sonne vom Himmel, und Sabines Augen leuchteten in glücklichem Glanz. Die Welt war wieder ſchön und die Zukunft hatte noch keine Schatten. „Angelo, was willſt du tun?“ Der blickte Sabine an. „Was wollen wir tun?“ Sie lächelte ſanft. „Leben! Glücklich ſein!“ „Vielleicht iſt dies das einzige richtige Alphabet des Daſeins: Leben und glücklich ſein! Wie, Einthio? Eigent⸗ lich ſehr einfach. Wir Männer machen uns vielzuviel Kopfſchmerzen darüber.“ Einthio ſah Sabine ſinnend an. wieder haſtig an Duca: „Angelo— komm wieder zu uns! Werde wieder un⸗ ſer Hauptmann. Du allein haſt das Zeug dazu. Du machſt die Bande wieder zu der, die ſie einſt war: Eine Schar von freien Männern, die Gerechtigkeit üben und ſich nicht vor Tod und Teufel fürchten.“ Angelo blickte ſtarr vor ſich hin. Ein Vorſchlag! Ein ſchlechter? Ein guter? „Cinthio, verſuche mich nicht!“ Er blickte zur Tür hinaus in die grüne Waldwildnis, ſah die Gruppen der lagernden Räuber— Menſchen, die Leben und Freiheit kühn auf der Degenſpitze trugen. Freie Männer des Waldes und der Berge. einem Ge⸗ ſetz untertan. Dann wandte er ſich Das Winterhilfswerk 1933.44 16,6 Millionen Perſonen wurden befreut. Die Reichsführung des Winkerhilfswerbes des Deulſch Volkes 1933-34 hat ſoeben der Oeffentlichkeit ihren Rehe ſchaftsbericht übergeben. darnach jind im vorigen Pi, 16 617 681 perſonen einschließlich Familtenangehörigen de treut worden. Von dem Geſamtſpendenaufkommen jn 5 von rund 358,1 Millionen Mark(davon 184,2 Millonen Geldſpenden) gelangten 346,6 Millionen zur Verfeiluna 3,4 Millionen dienten zur Deckung der Verwaltungsfoſſe und 8.1 Millionen wurden für das Winterhilfswerk 10h vorgetragen. Eine der imponierendſten Zahlen in dem Re chenſchaftsbericht iſt die Angabe über die 16,6 Milli nen Betreuten, die durch das Winterhilfswerk verſorg worden ſind. Gerade dieſe Zahl ergibt einen Einblick in i Vielſeitigkeit der geleiſteten Arbeit. Denn es iſt klar, daß e ſich bei dieſer Zahl nicht etwa um Hilfsbedürftige in ühlt chem Sinne des Wortes handeln kann. Die Zahl der with lich notleidenden Volksgenoſſen, denen Hunger und Käl unmittelbar drohten, iſt nur ein Bruchteil der obengenam⸗ ten Zahl. Aber die vielſeitige zuſätzliche Hilfe, die Renten. empfänger, kinderreiche Familien, Arbeitsloſe, Kleinxent. ner, Kurzarbeiter und dergleichen erhalten haben, drüc ſich in dieſen 16,6 Millionen aus. Beſonders bei beſonderen Anforderungen durch Krankheiten, Todesfälle, Geburten Unfälle, Wohnungswechſel uſw. wurde vielſeitige Hilfe ge währt. Peolitiſches Allerleſ Auflöſung eines Stadtrates. Der Stadtrat Bad Sulzas wurde vom Thüringischen Kreisamt Weimar aufgelöſt, weil durch ſein Verhalten die geordnete Fortführung der Gemeindegeſchäfte empfindlich geſtört wurde. In der Begründung fur dieſe Maßnahme hebt die Aufſichtsbehörde hervor, daß keine erſprießlich und, aufbauende Arbeit geleiſtet werde und daß ſich die Tätigkeit des Stadtrats in nutzloſen Debatten erſchöpfte Außerdem werde von einem Teil der bisherigen Mitglieder der Fraktionszwang nicht eingehalten, ſo daß entgegenge⸗ ſetzte Stimmabgabe innerhalb der Fraktion erfolgte. Bisher dem Stadtrat zuſtehende Befugniſſe ſind bis zur Neubildung des Stadtrats im Einvernehmen mit dem Kreisamt vom Stadtvorſtand auszuüben. Die Lage in Spanien Der Aufftand beendet, die Führer geflüchtet. Madrid, 11. Oktober, Die Regierung hat durch Rundfunk mitteilen laſſen, daß in den Provinzen Aſturien und Katalonien der Aufſtand be⸗ endet iſt. In Segovia und anderen großen Städten Spg⸗ niens fanden Kundgebungen der Bevölkerung stalt, in denen die Treue zur Regierung und die Vaterlandsliebe zum Auz druck gebracht wurden. Wie bekannt wird, haben bei den erſten Anzeichen, daß der marxiſtiſch⸗ſeparatiſtiſche Putſch in Katalonjen miß. glücken würde, faſt ſämkliche marxiſtiſchen Führer der Auf ſtandsbewegung, z. T. mik ihren Familien, die Flucht er. griffen. In Madrid wurden abends einige Aufſtändiſche feſt genommen, die aus dem Hinterhalt auf Polizeipatroulllen feuerten Im Laufe des Tages wurden insgeſamt 270 Ver⸗ haftungen in Madrid vorgenommen. In Cor a und Bil bao kam es zu kleineren Scharmützeln zwiſchen Polizei und Aufſtändiſchen. Das Ergebnis waren mehrere Tote und Verwundete. Wie man hört, ſollen die Standgerichte in Tätigkeit getreten und einige Aufſtändiſchen⸗Führer ſollen erſchoſſen worden ſein. So wurde ein höherer Polizei offizier zum Tode verurteilt, der den Befehl gegeben halte, auf die Regierungstruppen zu ſchießen. Verhaftung des früheren Miniſterpräſidenken. In der erſten Morgenſtunde traf die Meldung ein, daß der frühere ſpaniſche Miniſterpräſident Azana, der gele⸗ gentlich des katalaniſchen Aufſtandes zum Präſidenten der beabſichtigten ſpaniſchen föderativen Republik ausgerufen wurde, in Barcelona zuſammen mit dem Syndikaliſtenfüh⸗ rer Angel Deſtana und einem Hauptmann der Armee ver⸗ haftet worden iſt. „Nein!“ 5 „Wohin willſt du, Angelo? Wenn man dich erkennt, biſt du ein verlorener Mann. Es wird nicht mehr unbe⸗ kannt bleiben, daß du— noch lebſt. Man wird eine Be⸗ lohnung auf deinen Kopf ſetzen. Bleibe bei uns— und du wirſt ein Herrſcher ſein, ein König im kleinen, der König der Wälder, der Adler der Berge. Man wird dich fürchten und lieben!“ 5 Hat er nicht recht? dachte Angelo ernſt. Hier iſt meine wahre Heimat. Was ſoll ich draußen in der Welt? Vit⸗ torina iſt weit fort, wer weiß wo. Sabine iſt bei mit. Sie iſt lieb und teuer, ſie würde mich nicht verlaſſen. Was will ich mehr? Leben und glücklich ſein! So glücklich wie man nur ſein kann, wie es einem das Schickſal er⸗ laubt. Was mehr? Was noch mehr? Aber er ſchüttelte den Kopf. Dies alles wollte bedacht ſein. And Sabine? Sie ſchaute ihn ſtill an. „Ich bleibe immer bei dir.“ „Nun ja „Angelo— ſchlag ein!“ Der lächelte nur. Vergangene Tage ſtanden auf, voll Abenteuer, Romantik, Sorglosigkeit, Kühnheit und man⸗ cher Luſt. Sollten ſie nie mehr wiederkommen? Tage unbedingter Freiheit!: Da ſcholl von draußen Geſang. Aus rauhen, heiſeren Kehlen. Einthios Leute ſangen. Sangen das Lied ihtel Freiheit, ihres Lebens, das Lied der Wälder, das Lied, einſtmals von einem Banditen für ſeine Kumpanei ge⸗ ſchrieben. Aus vollen Kehlen ſangen ſie. 5 und ſorglos. Das alte, triumphale Räuberlied, das den Sbirren und del ſatten Bürgern früher oft genug Angſt und Schrecken ein- geflößt hatte. „Ein freies Leben in Saus und Braus, Was kann es wohl Schöneres geben? Wir brauchen nicht Hab und Gut und Haus, Wir führen ein freies Leben! Wir ſind die Herren in Berg und Wald Und machen nicht vor dem Teufel halt, Wir erobern uns kühn die ganze Welt, Die Sonne, den Mond und das Sternenzelt, Mit Piſtolen, mit Flinte und Degen! ſchen 1 die 'dlich ihne liche die pfte, ieder nge⸗ Sher hung vom an⸗ en ed, en in⸗ über euch! Es hat ſo ſein ſollen!“ lusdemliadisclien Lande Förderung der inländiſchen Oelerzeugung Die Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Zur För⸗ derung der Oelgewinnung aus deutſchen Oelſaaten ſind von der Reichsregierung Maßnahmen eingeleitet worden, in die bisher Raps, Ruͤbſen und Leinſaat ſowie Mohnſaat, letztere, oweit ſie im Lohnſchlag verarbeitet wird, einbezogen ſind. Um auch die in dieſem Jahre außergewöhnlich reiche Ernte an Bucheckernkernen für die inländiſche Oelgewinnung nutz⸗ har zu machen, wird für das aus Bucheckern gewonnene Oel eine Ausgleichsvergütung von 50 Mark je 100 Kilogramm Oel gezahlt werden. Hierdurch werden die Oelmühlen in die Lage verſetzt, das im Schlaglohn geſchlagene Oel, abgeſehen vom reinen Schlaglohn, frei von allen übrigen Zuſchlägen zurüczugeben. Am aber auch das Sammeln und Verwerten non Bucheckern über den Eigenverbrauch der Sammler hinaus zu fördern, und um hiermit zugleich der minderbemittelten Bevölkerungsſchicht eine Verdienſtmöglichkeit zu ſchaffen, wird die gleiche Ausgleichsvergütung den Oelmühlen dann ouf Antrag gezahlt werden, wenn ſie nachweislich für die ihnen gelieferten Bucheckern einen Kaufpreis von mindeſtens 14 Mark für den Doppelzentner zahlen. Der Preis gilt für gute, geſunde, trockene Ware(zur Herſtellung von Speiſeöl ge⸗ eignet). Die ausführlichen Richtlinien für die Durchführung dieſer Maßnahmen, ſowie der Zeitpunkt des Inkrafttretens werden in Kürze veröffentlicht werden. Der Hirſchhorner Mordfall hirſchhorn. Die Einzelheiten des Mordfalles ſind noch durchaus ungeklärt. Das verhaftete Paar gibt an, daß man mit dem etwa 50 jährigen Wandergeſellen oberhalb des Kapellengrundes genächtigt hätte und es dort zu Wortwechſel und tätlichen Auseinanderſetzungen gekom⸗ men ſei. Der Wandergeſell hätte zum Meſſer gegriffen— ein Meſſer hat man am Lagerplatze tatſächlich gefunden.— Der angebliche Bräutigam der Frauensperſon erklärt, er habe in Notwehr gehandelt. Man ſei ſchließlich gemeinſam zum Kapellchen gegangen, in deſſen unmittelbarer Nähe der Wandergeſelle tot auf dem Bahnkörper aufgefunden wurde. Wie wir einem Bericht der„Heidelberger Neue⸗ ſten Nachrichten“ entnehmen, ſteht bis jetzt unzweifelhaft feſt, daß der Tod nicht durch Schläge, ſondern durch die Maſchine eines vorüberfahrenden Güterzuges, an der man Kopfhaare des Toten fand, eingetreten iſt. Die Unter⸗ ſuchungsbehörde iſt eifrig dabei, volles Licht in die Ange⸗ legenheit zu bringen. () Anbekannter Toter auf dem Bahnkörper. Auf der Bahnſtrecke Graben— Karlsruhe zwiſchen Friedrichstal und Blankenloch bei der Blockſtation Heckrecht wurde die Leiche eines jüngeren Mannes aufgefunden. Beſchreibung: Etwa 1.65 Meter groß, hellgraue Knickerbocker, ebenſolchen Kittel, dunkel⸗ blauer Pullover, weiße Knieſtrümpfe, braune Halbſchuhe, gelber Ledergürtel, blau⸗ und gelblichkariertes Hemd. Der Tote hatte bei ſich u. a. zwei Abſchiedsbriefe mit der Anter⸗ ſchrift„Wilm“ und einen Geldbeutel mit 4.85 Mark Inhalt. () Stettfeld bei Bruchſal.(Verunglückt.) Der 20⸗ jährige Richard Metzger aus Unteröwisheim kam mit ſeinem Motorrad zu Fall und trug eine ſchwere Gehirnerſchütterung davon. Er wurde ins Bruchſaler Krankenhaus verbracht. () Neudorf bei Bruchſal.(Verkehrsunfall.) In der Nacht ſtießen bei der Neudorfer Mühle zwei Perſonen⸗ auto, ein Sechsſitzer und ein kleiner Wagen, in voller Fahrt zuſammen. Der große Wagen überſchlug ſich, der kleine wurde umgeworfen und fing Feuer. Während die vier Inſaſſen des eiſteren mit Schürfungen und dem Schrecken davonkamen, würden die Inſaſſen des Kleinautos ſchwer mitgenommen. Der Lenker wurde durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert und zog ſich Schnittwunden am Auge zu. Ein Mitfahrer erlitt bei dem Sturz einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb auf dem Transport nach dem Bruchſaler Krankenhaus. Seine Frau wurde am Kiefer verletzt. Beide Wagen ſind bis zur Un⸗ brauchbarkeit demoliert. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. e Muggenſturm bei Raſtatt.(Jugendliche Schwarzfahrer.) Hier wurden ein 19 und ein 21 Jahre alter Lehrling aus Hamburg geſtellt, die mit einem dort erſchwindelten Perſonenauto eine Schwarzfahrt nach der Schwei) unternehmen wollten. Es war ihnen hier das Benzin ausgegangen. Die beiden Burſchen haben einſtweilen Ge⸗ e im Raſtatter Gefängnis über ihren Streich nach⸗ zudenken. () Pforzheim.(Die Sorge für die Waiſenkin⸗ der) In den letzten Tagen wurde in aller Stille das Städt. Waiſenhaus in der Kronprinzenſtraße aufgehoben. Der na⸗ tionalſozialiſtiſche Staat beſchreitet neue Wege zur Betreuung der Waiſenkinder. Bei opferbereiten Volksgenoſſen werden ſie eine häusliche Heimſtätte finden. Ein Teil der Waiſenkinder wurde auf Landpflegeſtellen bei bäuerlichen Familien unter⸗ gebracht. Die kleineren Kinder ſind in das Städt. Kinder⸗ heim Salem überführt worden. Y Zell i. W.(Bau einer Kanaliſation.) Der Gemeinderat beſchloß, als Arbeitsbeſchaffungsprojekt den Ka⸗ naliſationsbau im Gewann Obermatt ausführen zu laſſen. Die Geſamtkoſten betragen zirka 50 000 Mark. Man rechnet mit einem Zuſchuß von 15 000 Mark, der Reſt von 35 000 1 ſoll durch einen außerordentlichen Holzhieb aufgebracht erden. den Wald, wie Faſt jauchzend brauſte das Lied durch ein wilder Choral.. Die Banditen draußen hatten ſich erhoben und näher⸗ ten ſich der Klauſe. Standen in geſammelter Schar vor der Tür. Schwenkten die Mützen. N E ſlebe ngelo Duca! Es lebe unſer Hauptmann! Der ſprang auf. Etwas verblüfft. Auch Cinthio er⸗ hob ſich. „Die Leute ſelber bitten—“ „Angelo Duca! Unſer Hauptmann! unſer Hauptmann ſein!“ 5. Da packte ihn plötzlich eine wilde Freudigkeit. Im Innerſten war er ja ſchon entſchloſſen. Er hatte wieder eine Aufgabe. Er kam von ſeinem Schicksal nicht los. Fragend ſah er Sabine an. d 0 5 „Dein in Not und Tod!“ 5 Da ſchrie er es der Schar entgegen, ſich mächtig auf⸗ rteckend in ſeiner ſtattlichen Größe: 1 „So ſei es denn! Angelo Duca kehrt zu euch wieder Er wird aufs neue euer Hauptmann! Mein Wort ſteht „ Jubelgeſchrei brüllte ihm entgegen. Einthio drückte ihm ſtürmiſch die Hand. Sabine ſchmiegte ſich wie ein cheues, zärtliches Tier an ihn. i a Er ſoll wieder Aus den Nachbarländern Großfeuer in Ludwigshafen Jabrikgebäudekomplex niedergebrannt. Ludwigshafen, 11. Oktober. Am Mittwoch abend gegen 19 Uhr brach in dem 1500 Quadratmeter großen Gebäudekomplex der Firma Heſſen⸗ müller und Wolpert, Prüfmaſchinen⸗ und Apparatebau, in der Bleichſtraße ein Brand dus, der ſich raſch zu einem Großfeuer enktwickelte. Das verheerende Element nahm ſeinen Ausgang in der von der chemiſchen Fabrik Knoll gemieteten Schloſſerei und griff mit ungeheuerer Schnelligkeit auf die unmittelbar ſich an⸗ ſchließenden Fabrikationsräume von Heſſenmüller und Wol⸗ pert über. Die Ludwigshafener Feuerwehr, zu deren Un⸗ terſtützung ſpäter auch Landespolizei eingeſetzt wurde, be⸗ kämpfte den Großbrand mit ſämtlichem verfügbaren Schlauchmaterial, mußte ſich aber im weſentlichen darauf beſchränken, ein Uebergreifen der Flammen auf die an⸗ grenzenden Gebäude zu verhindern. Der ganze Gebäudekomplex iſt bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Schaden geht in die Hunderkkauſende, da wertvolle Maſchinen und Einrichtungen vernichtet ſind. Aus dem Bürogebäude der Firma Heſſenmüller und Wol⸗ pertk konnte ſo gut wie nichts gerektet werden. Gegen 9 Uhr abends war die größte Gefahr beſeitigt. Auf einer Länge von vier Kilometern hatte die Feuerwehr 20 Schlauchleitungen verlegt. Beſonders hartnäckig hielt ſich das Feuer in der Knollſchen Betriebswerkſtätte, dem eigentlichen Brandherd, der von den Werkſtätten der Firma Heſſenmüller und Wolpert nur durch eine Holzwand getrennt war. Der Feuerſchein, der von dem Flammenmeer allsging, war weit über Ludwigshafen hinaus ſichtbar. In den vom Brand zerſtörten Werkſtätten waren insgeſamt etwa 100 Mann beſchäftigt. Allein der Wert der in der Schloſſerei der Firma Knoll vernichteten Maſchi⸗ nen und Einrichtungen wird auf 50 000 Mark geſchätzt. Gauleiter Bürckel ſpricht erſt am 17. Oktober Neuſtadt a. d. 9., 10. Oktober. Der Saarbevollmächkigte des Reichskanzlers, Joſeph Bürckel, hat anläßlich der kragi⸗ ſchen Vorkommniſſe in Frankreich ſeine für Freitag, den 12. Oktober, vorgeſehene Rundfunkrede, die ſich mit dem Saarproblem und der Saardenkſchrift des bei der verruch⸗ ten Tat in Marſeille ums Leben gekommenen franzöſiſchen Außenminiſters befaßt, abgeſagk. Die Kundgebung iſt auf Mittwoch, den 17. Oktober verlegt. 200 Kücheneinrichtungen verbrannt Eſſen, 11. Oktober. In den Dorſtener Fabrikräumen der Möbeltiſchlerei Elſebuſch⸗Eſſen⸗Borbeck entſtand am Mittwoch auf ungeklärte Weiſe ein Brand, der in den rei⸗ chen Holzvorräten und den halbfertigen Erzeugniſſen reiche Nahrung fand und ſich im Nu zu einem Großfeuer entwik⸗ kelte. In zwei Stunden war das große Gebäude mit rund 200 fertigen Kücheneinrichtungen ausgebrannt. Raubüberfall Eine Sparkaſſenangeſtellte um 3000 Rm beraubt. Mainz, 10. Okt. In den Vormittagsſtunden wurde in Mainz-⸗Mombach auf die Konkoriſtin der dortigen Spar kaſſe ein Raubüberfall ausgeführt, bei dem den Tätern ca. 3000 Rm ein die Hände fielen. Die Ueberfallene befand ſich auf dem Wege von der Sparkaſſe zur Poſt, um dort das Geld einzuzahlen. Die Täter, die die Oerklichkeiten und Gepflogenheiten genau kennen müſſen, flüchteten nach der Ausführung der Tat im Kraftwagen. Die Ermittlungen ſind im Gange. Jugenheim.(perſonenauto gegen Omnibus.) Mit dem fahrplanmäßigen Poſtomnibus ſtieß hier ein Per⸗ ſonenkraftwagen an der Kreuzung der alten Bergſtraße mit der Bickenbacher Landſtraße zuſammen. Während die Inſaſſen des Poſtautos mit dem Schrecken davon kamen, erlitten die Fahrer des Perſonenautos, ein Rechtsanwalt aus Bensheim, und ſein Bruder, erhebliche Verletzungen. Scholten.( Vei Straßenbauten tödlich ver⸗ unglückt.) Bei Bauten an der Provinzialſtraße Achot⸗ ten Lauterbach iſt in der Nähe des Dorfes Götzen der Arbeiter Otto Günther aus Rebgeshain von einem Laſt⸗ auto erfaßt worden. Dabei wurde ihm der Bruſtkorb ein⸗ gedrückt. Der Verunglückte wurde in noch bewußtloſem Zuſtand in das Krankenhaus nach Schotten eingeliefert, wo er alsbald geſtorben iſt. Kaiſerslautern.(Verkehrsunfälle im Bezirk Kaiſerslautern!) Im 3. Vierteljahr 1934 ereigneten ſich im Bereich des Bezirksamts Kaiſerslautern 28 Verkehrs⸗ unfälle gege 22 im 2. Vierteljahr. Getötet wurden dabei zwet männliche Perſonen, verletzt wurden 8 Kinder und 27 Erwachſene Die Arſache lag in einem Falle beim Fahrzeug, in 24 Fällen beim Fahrer und in 5 Fällen beim Fußgänger. Niederalben.(Tödlich verunglückt.) Die Familie Locher, Rathsweilermühle, erhielt die kraurige Nachricht, daß ihr bei der Reichswehr in Dienſt ſtehender Sohn Ludwig töd⸗ lich verunglückt iſt. Der junge Locher trat im Mai ds. Is. bei der Reichswehr ein und tat zuletzt in Schleſien als Kraft⸗ fahrer Dienſt. Zweibrücken.(Sturz aus der Schiffſchaukel.) Auf dem Kirchweihplatz ſtürzte ein einarmiges Mädchen aus Ernſtweiler aus einer in Bewegung befindlichen Schiffſchaukel. Das Kind wurde mit ſchweren Verletzungen in die elterliche Wohnung gebracht. Schießerei im Wirtshaus— Zwei Tote Köln, 10. Oktober. In der Gaſtwirtſchaft„Zur Pfalz“ ſpielte ſich in der Nacht kurz nach 24 Uhr eine Schießerei ab, der zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Gegen 0,20 Uhr betrat ein Kraftfahrer, der mit dem Wirt vor wenigen Tägen in Streit geraten und des Lokals verwieſen worden war, das Gaſthaus. Zwiſchen dem Kraftfahrer und dem Wirt entſpann ſich ein Wortwechſel, in deſſen Verlauf der Wirt eine Piſtole zog und damit dem Kraftfahrer einen Schuß in den Unterleib beibrachte. Als der Schütze ſah, was er angerichtet hatte, richtete er die Piſtole gegen ſich ſelbſt und brachte ſich einen Schuß in die Schläfe bei, ſo daß er ſo⸗ fort tot war. Der ſchwerverletzte Kraftfahrer ſtarb auf dem Wege ins Krankenhaus. 22 Tote bei Tyon Paris, 11. Oktober. Auf der Grube St. Pierre⸗la⸗Pa⸗ lud bei Lyon, die von einem Einſturzunglück betroffen wurde, ſind bisher 11 Leichen geborgen worden. Die Ge⸗ ſamtzahl der Todesopfer wird jetzt mit 22 angegeben. Lalcale Nuud scliau Zur Bernſteinſammlung Zum zweiten Male hat der Führer aufgerufen, dort zu helfen, wo unverſchuldete Not herrſcht, wo der Segen der Berufsarbeit ſich noch nicht zeigte und wo ohne den Zu⸗ ſammenhalt des ganzen Volkes Not herrſchen müßte. Durch das Verbot des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP., Schwarz, wird allen Gliederungen der Partei und den der Partei an⸗ geſchloſſenen Verbänden für die Dauer des Winterhilfs⸗ werkes jede Sammlung von Geld⸗ und Sachſpenden unter⸗ ſagt. Es geht aber um mehr als um die Hilfe materieller Art. Der Nationalſozialismus will beweiſen, daß die in Ar⸗ beit und Brot ſtehenden Volksgenoſſen nicht undankbar ſind, ſondern daß ſie ſich verpflichtet fühlen, einzutreten für alle die, die ſtarker Hilfe bedürfen. In der Zeit vom 10. bis 12. Oktober wird die erſte große Straßenſammelaktion durchgeführt werden. Zum Verkauf kommt eine ſchlichte Bernſtein⸗Opfernadel. Der Preis für jede Nadel beträgt 20 Pfennig, womit nicht ge⸗ ſagt iſt, daß größere Geldſtücke zurückgewieſen werden würden. Warum Bernſtein als Abzeichen gewählt wurde? Weil die Wahl dieſes Abzeichens den Notwendigkeiten entſpricht, die als Richtſchnur für die Wahl aller Winterhilfsabzeichen maßgeblich war. Hierzu gehört, daß entweder brachliegende Induſtrien große Aufträge erhalten, ſo daß auf dieſe Weiſe eine Verkürzung der Arbeitszeit oder eine Stillegung über den Winter unterbleiben kann, oder Heimarbeiter in emſiger Kleinarbeit jene Sammelabzeichen Wochen hindurch anzu⸗ ferligen in der Lage ſind, die ihnen Arbeit und damit einen erträglichen Lebensſtandard ſichern. Dieſe Vorausſetzungen treffer für die Bernſteinnadel in beſonderer Weiſe zu. Außer⸗ dem ſind die Bernſteinkugeln ſo hergerichtet worden, daß ſich aus einer größeren Anzahl hübſche Schmuckgegenſtände her⸗ ſtellen laſſen, die in aller Zukunft Zeugnis da⸗ von ablegen werden, wie das zweite Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes begonnen wurde. Bernſtein iſt„deutſches Gold“, iſt deutſcher Schmuck und ein Zeugnis unſerer bodenſtändigen Kunſt. Man kann Manſchettenknöpfe, Halsketten, Broſchen, und viele andere Schmuckgegenſtände aus den Bernſteinperlen herſtellen laſſen. Es hat im vorigen Winter Menſchen gegeben, die unſere Sammelabzeichen ſehr wohl kauften, aber ſie nicht trugen. Auch das Tragen dieſer Abzeichen gehört zum Kauf. 8 Das Feſt der goldenen Hochzeit können heute die Eheleute Jakob Reuther, früherer Zi⸗ garrenfabrikant und ſeine Gemahlin Margarethe geb. Seitz begehen. Das Jubilpaar erfreut ſich noch beſter Ge⸗ ſundheit. Vom bad. Staatsminiſterium ging ihm heute früh, ein Glückwunſchſchreiben zu. Ebenfalls hat der Oberbürger⸗ 9 der Stadt Mannheim ein Glückwunſchſchreiben nebſt Geſchenk überreichen laſſen. Den vielen anderen Glück⸗ wünſchen, die dem Jubelpaare heute ſicher von vielen Seiten zugehen, ſchließen auch wir uns an. Möge dem Jubelpaare ein recht geſegneter Lebensabend beſchieden ſein. 1 Roſalind von Schirach kommt nach Maunheim. Zu dem großen Chorkonzert der vereinigten Adamſchen Männerchöre anfangs November iſt es gelungen, die be⸗ deutende Berliner Sopraniſtin Roſalind von Schirach zur Mitwirkung zu gewinnen. Dieſe verſpricht für Mannheim ein Ereignis beſonderer Art zu werden. Roſalind von Schirach hat in den letzten Jahre ungeheure Triumphe als Sängerin gefeiert. Sie iſt eine Künſtlerin, wie man ſie ſelten trifft. Verſteht ſie doch, ſowohl durch die ausgefeilte Darſtellung Wagner'ſchen Geſtalten, wie durch die tief⸗ ſchürfende Ausdeutung der Konzertgeſänge, die Zuhörer in Bann zu ſchlagen. Dies beweiſen ihre immer neuen Er⸗ folge an der Staatsoper Berlin, wie auch im Gewandhaus in Leipzig, wo ſie ſchon acht mal in Konzerten auftrat. Wir freuen uns, dieſe Künſtlerin in Mannheim hören zu dürfen. Autounfall auf der Ilvesheimer⸗Landſtraße. Die Neckar⸗Bergſtraß⸗Poſt ſchreibt: Noch verhältnis⸗ mäßig gut abgelaufen iſt am Dienstag vormittag auf der Ilvesheimer Landſtraße einige Hundert Meter unterhalb des Wehrkraftwerkes bei Ladenburg ein Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen zwei Laſtkraftwagen. Ein aus Richtung Ladenburg kommendes Bierauto der Brauerei Pfiſterer Seckenheim geriet auf der regennaſſen Landſtraße ins Schleudern, was von einem entgegenkommenden Laſtwagen mit Anhänger des Konſumvereins Mannheim aus noch rechtzeitig bemerkt wurde, ſodaß der Führer des Letzteren ſeinen Wagen auf der rechten Straßenſeite zum Halten brachte. Dadurch, daß die Landſtraße dort außerordentlich ſchmal iſt, fuhr das immer noch ſchleudernde Bierauto mit Wucht gegen den anderen Laſtwagen und wurde durch den Anprall nach rückwärts die Böſchung herabgezogen. Es iſt nur dem Um⸗ ſtand, daß ein Randſtein im Wege war, zu verdanken, daß das Bierauto nicht ganz abrutſchte und ſich dabei noch überſchlug. Zum guten Glück iſt nur Materialſchaden zu verzeichnen, Menſchen kamen nicht in Gefahr. Dieſer Unfall zeigt wieder einmal ganz deutlich, daß es endlich einmal an der Zeit wäre, dem großen Uebel⸗ ſtand der dort allzu ſchmalen Landſtraße, die übrigens als verkehrsreich zu bezeinen iſt, ein Ende zu bereiten und die Straße durch eine großzügige Maßnahme zu verbreitern. 8. Kirchlicher Heimattag in Mhm.⸗ Friedrichsfeld am 14. Okt. Jahr um Jahr ruft die Evang. Gemeinde Mhm.⸗ Friedrichsfeld die vor 50 und 25 Jahren Konfirmierten und Getrauten am zweiten Oktoberſonntag(Tag der Kirchen⸗ einweihung) zu einem kirchl. Heimattag in die Heimat⸗ gemeinde. In dieſem Jahre ſind es die Jahrgänge 1884 und 1909. Und gerne folgen die„Feſtgäſte“ und in ſehr großen Zahl der Einladung, um gemeinſam mit der ganz hervorragend ſich beteiligenden Gemeinde zu feiern. Von fern und nah, von Freiburg und Frankfurt, von Weſtfalen und der Schweiz liegen freundliche Zuſagen vor; größer als je iſt diesmal die Zahl der Anmeldungen. Glockengeläute und Choräle eines Heidelberger Poſaunenchors leiten den Feſttag ſchon in der Frühe feſtlich ein. Um 9.30 Uhr be⸗ ginnt der Feſtgottesdienſt in der feſtlich geſchmückten Kirche. Im Gottesdienſt wirken mit der Poſaunenchor, der Kirchen⸗ chor und ein Mädchen⸗ und Frauenchor. Den Feſtgäſten wird als Erinnerung an den Heimattag ein Bild der Heimatkirche überreicht. Nachmittags 3 Uhr treffen ſich die Feſtgäſte zu einem gemütlichen Kaffee im Ev. Gemeinde⸗ haus, der allen Gelegenheit gibt, zu fröhlichem Beiſammen⸗ ſein und Austauſch der Jugenderinnerungen. Im Saal zur„Main⸗Neckarbahn⸗Reſtauration“(Koch) findet um 8 Uhr ein Feſtabend ſtatt, bei dem eine theatraliſche Aufführung „Der Zunftmeiſter von Nürnberg“, geſpielt von bewährten Kräften der Gemeinde, im Mittelpunkt ſteht. 5 Die Eintopfgericht⸗ Sonntage Der erſte am nächſten Sonntag. Im Rahmen des Winterhilfswerkes des deutſchen Vol⸗ kes 1934⸗35 ſind folgende Sonntage als Eintopfgericht⸗ Sonntage beſtimmt worden: 1 14. Oktober, 18. November, 16. Dezember, 13. Januar 17. Februar, 17. März. f 5 Für den 14. Oktober 1934 ſind lediglich folgende drei Eint opfgerichte zugelaſſen: 1. Löffelerbſen mit Ein⸗ lage, 2. Nudelſuppe mit Rindfleiſch, 3. Gemüſetopf mit Fleiſcheinlage Guſammengekocht). Zu Löffelerbſen:„Ein⸗ lage“ entweder Wurſt, Schweineohr oder Pökelfleiſch. Für die folgenden Eintopfſonntage werden entſprechenden Gerichte jeweils feſtgelegt. Sämtliche G aſt⸗ ſtättenb etriebe ſind eingeteilt in drei Klaſſen, welche die Gerichte zu Mark 0,70, Mark 1,00 bzw. Mark 2,00 ver⸗ abreichen. Die Gäſte erhalten für den an das Winterhilfs⸗ werk abgeführten Betrag eine Quittung aus einem nume⸗ rierten Quittungsblock. — Ausländer und Staatsjugendtag. Der Reichserziehungs, miniſter hat verfügt: Kinder von Ausländern ſind nicht ver⸗ pflichtet, am nationalſozialiſtiſchen Unterricht des Staats⸗ jugendtages teilzunehmen. Wetterbericht Ein Ableger des nach dem Eismeere abziehenden Tiefs hat nach dem Feſtland Eingang gefunden. Es ſteht ein Nach⸗ ſchub von ozeaniſchen Luftmaſſen bevor, alſo feuchtkühle Wit⸗ terung.— Vorherſage: Durchzug eines Regenſtreifens, Luft⸗ zufuhr aus Weſten, feuchtkühle Witterung. Der NS⸗Volksflugtag, eine Rieſen⸗Veranſtaltung auf dem Mannheimer Flugplatz am 14. Oktober. Die Vorbereitungen zu dem No⸗Volksflugtag, der am 14. Oktober auf dem Mannheimer Flugplatz ſtattfinden wird, ſind bereits weit vorgeſchritten. In weitem Umkreis wird der über einen Quadratkilometer große Platz des Mannheimer Flughafens abgeſperrt werden. Die Pläne für die Abſperrung ſind genau ausgearbeitet, ſodaß ein Durchkommen ohne Eintrittskarte unmöglich erſcheint. Der Abſatz, den die Eintrittskarten im Vorverkauf finden, be⸗ weiſt, daß die Organiſatioon„Kraft durch Freude“ im Ver⸗ ein mit der Lufthanſa und der Ortsgruppe des Deutſchen Luftſportverbandes den Geſchmack weiter Volkskreiſe in der Programmgeſtaltung getroffen hat— und im Eintritts⸗ preis! Die 30 Pfennige ſind keine unerſchwingiche Mehr⸗ ausgabe für einen Sonntag⸗Nachmittag. Wie leicht gibt man bei einem kleinen Ausflug noch viel mehr aus! Und was wird dafür geboten: ein Rieſen⸗Programm erſtkliſſiger fliegeriſcher Leiſtungen! Der Kühnſte von Allen iſt Oskar Dimpfel, der Luft⸗Akrobat. Einzig daſtehend in ſeinen Leiſtungen am frei vom Flugzeug herabhängenden Trapez. Dimpel gibt uns einen Begriff von den Leiſtungen der Männer, die unterwegs an Flugzeugen und Luftſchiffen Reparaturen ausführten. Den Kernpunkt des fliegeriſchen Programms bildet Ernſt Udet mit ſeiner 750 PS⸗Curtiß⸗Rekordmaſchine. Eine ſölche Maſchine hat Mannheim noch nie geſehen! Man wird ſtaunen, was Üdet, der ſonſt als Meiſter der kleinen und leichten Sportmaſchine beliebt und bekannt iſt, mit dieſem „fliegenden Motor“ anſtellen wird. Unſere Mannheimer Sportflieger werden in„rauhen Mengen“ vertreten ſein. Mit bekannt guten Leiſtungen, verſteht ſich. Voran die Fl.⸗Schwarmführer Chriſt und Bihlmaier, erſterer auf einer Fieſeler⸗Maſchine, letzterer als Tunſt⸗Segelflieger. Niemand laſſe ſich dieſes einzigartige Ereignis ent⸗ gehen; auf zum Volksflugtag am Sonntag, 14. Oktober! Aaaaneneenenmdemamammamemammmmmammmdmmdeaneme S CHIP E NN N 8 8 8 Spenden auf Poſtſcheckkonto Gauführung der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, Konto Winterhilfswerk, Karlsruhe Nr. 360. Wer ſoll das Ehrenkreuz tragen? Eine berechtigte Mahnung an die Ehrenkreuzbewerber, mit der ſich jeder Frontkämpfer einverſtanden erklären kann, veröffentlicht die„Brenneſſel“. Es heißt darin: Um eins möchte ich Dich heute bitten, lieber Ehrenkreuz⸗ bewerber! Vielleicht bekamſt Du das Eiſerne Kreuz— und nie pfiffen Dir die Kugeln um den Kopf. Vielleicht mußteſt Du die Leiden des Frontdienſtes nicht ſo bis auf die Neige auskoſten, weil Du— ohne Zweifel untadelig— ein Amt hinter der Front ausfüllteſt. Vielleicht haſt Du in den Kriegsjahren Dein feſtes Quartier, Deine geregelte Ver⸗ pflegung gehabt. Bringe alsdann den Mut zur Wahr⸗ heit auf, indem Du nicht das Ehrenkreuz für Front⸗ kämpfer erſtrebſt! Sieh, lieber Ehrenkreuzbewerber: Tau⸗ ſende von Frontkämpfern konnten nicht das Eiſerne Kreuz be⸗ kommen. Für ſie wäre das Frontkämpferehrenkreuz das einzige äußere Abzeichen für eine Unſumme von körper⸗ lichem und ſeeliſchem Leid! Auch ein Ehrenkreuz ſteht im Symbol des Kreuzgedankens, und vier Jahre lang trugen win unſer Kreuz um des Vaterlandes willen. Haſt Du auch vier Jahre lang wirklich ein Kreuz getragen? Hätteſt Du, als wahrheitsliebender Mann, innere Ruhe, wenn Du auf Deiner Bruſt ein Zeichen trügeſt, das ein anderer trägt, von dem Du weißt, daß er jahrelang als Infanteriſt von Stellungs⸗ kampf zu Stellungskampf, von Sturmangriff zu Sturman⸗ griff zog, daß er an ſeinem Leib Narben trägt, daß er das Leid des Krieges reſtlos durchmachen mußte? Sei nicht ſo frevelhaft, beweiſen zu wollen, wie gefährdet Dein Leben hinter der Front war! Gewiß— Du erlebteſt Fliegeran⸗ griffe, doch die erlebte Saarbrücken 250mal und mit 60 Toten. Du hätteſt gewiß als Feldgendarm überfallen wer⸗ den können, Du konnteſt Dich als Sanitäter im Seuchen⸗ lazarett anſtecken. Aber, lieber Ehrenkreuzbewerber, eine Knarre haſt Du nicht packen müſſen beim Sprung gegen die feindliche Stellung. Du warſt Soldat, nicht Kämpfer! Bedenke das, wenn Du in dieſen Wochen Dein Geſuch um das Ehrenkreuz einreichſt. Wir wollen doch im Dritten Reich ganz wahrhafte Menſchen ſein! 8 Sportiſpiegel Deutſche Schwimmerſiege gab es in London. Ernſt Küppers gewann 100 m Rücken in 1:13 vor dem engli⸗ ſchen Europameiſter Beresford(England), Wille⸗Gleiwitz die 100 m Freiſtil in 1:02,1 vor dem Engländer French⸗ Williams, während Nüske⸗Stettin über 400 m Freiſtil überlegen die Engländer Leivers und Milton in 5:12,2 Minuten beſiegte. Die drei Deutſchen holten ſich auch eine Staffel vor Beresford, Dove und Leivers. Jür den Fußzballkampf Brandenburg⸗Südweſt wurden folgende Mannſchaften aufgeſtellt: Südweſt Müller⸗Neun⸗ kirchen; Konrad(1. Fc), Leis(Eintracht); Gramlich (Eintracht), Hergert(Pirmaſens), Tiefel(Eintracht); Gre⸗ be, Kühnle(Kickers Offenbach), Conen(FV Saarbrücken), Möbs(Eintracht), Fath(Worms). Brandenburg: Riehl (Spandau); Brunke(Tennis), Krauſe(Hertha); Kauer (Tennis), Bien(Blau⸗Weiß), Appel BSW 92); Ballendat (BSW 92), Heinrich(Blau⸗Weiß), Käſtner(Tennis), Jun⸗ ge(Blau-Weiß), Gregor(VfB Pankow). i Deutſche Siege erfochten unſere Rennfahrer beim Ungariſchen Bergrennen von Goedoelloei. Winkler(DKW), Geis(DKW), Roſemeyer(DKW), Beſtzeit des Tages, Schumann(NSu⸗ Seitenwagen) und Möritz(Viktoria⸗ Seitenwagen) ſiegten bei den Kraftrad⸗Kategorien; Burg⸗ galler, von Delius und Möritz holten ſich Siege bei den Wagen. Zu den Europameiſterſchaften im Gewichtheben wird am 10. und 11. November in Genua eine deutſche Doppel⸗ ſtaffel antreten. Die Aufſtellung der beiden Mannſchaften, deren Angehörige aus der Olympia⸗Kernmannſchaft ent⸗ nommen werden ſollen, ſteht noch nicht feſt. Der Wettbewerbſieger für das Olympiaplakak. Berlin, 11. Oktober. In dem vom Kunſtausſchuß im Olympia⸗Propaganda⸗Ausſchuß veranſtalteten Wettbewerb zur Erlangung eines Plakates für die Olympiſſchen Spiele 1935 erhielt Willy Petzold⸗ Dresden den erſten Preis von 44 Bewerbern. Großer Rundfunk⸗Abend des Reichsſenders Stuttgart Die Kreisrundfunkſtelle der NSDAP. und der verband Deutſcher Rundfunkteilnehmer, Kreisgruppe Mann heim, legen beſonderen Wert darauf, daß der Abend d Reichsſenders Stuttgart am abends 8 Uhr, im Nibelungenſaal im Zeichen der ſteht und volkstümlich geſtaltet wird. Die Eintrit wurden daher ganz beſonders niedrig gehalten, jedem Volksgenoſſen den Beſuch zu ermöglichen. kannte rheiniſche Komiker und Rundfunk⸗Humoriſt Huſſels wird erſchütternde der Beſucher unternehmen. darauf hingewieſen, daß rechtzeitig Karten in den Vor⸗ Sipbupau gaia sc ufel ohavgz geg uag n pod gaanz verkaufsſtellen beſorgt werden müſſen, um den einzig artigen Abend des Reichsſenders Stuttgart miterleben 1 können. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik!. 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gym. ſtik II, 8.40 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 b 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzer 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert!; 18 Zei, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittags ton zert II; 16 Nachmittagskonzert; 18.15 Kurzgeſpräch; 20 Nach richten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Jeit, Nachrichten Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. 5 Donnerstag, 11. Oktober: 10.45 Liederſtunde; 1530 Frauenſtunde; 17.30 Bunte Liederfolge; 18 Spaniſch, 18.30 Anterhaltungskonzert; 20.10 Saarumſchau; 20.80 Operette konzert; 21.30 Deutſches Volk riſſener Boden, Hörfolge; 22.30 Tanzabend. Freitag, 12. Oktober: 10.45 Fünfzehn kleine Lieder von Hermann Zilcher; 15.30 Kinderſtunde; 18 Jugendfunk, 1830 Drittes. offenes Liederſingen; 19 M'r handorglet; 19.45 Po⸗ litiſcher Kurzbericht; 20.10 Klaviermuſik; 20.30 Buntes Kon⸗ zert; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Sportvorſchau; 2245 Danzmuſik; 23.30 Violine und Geſang mit Orgelbegleitung. Samstag, 13. Oktober: 10.45 Liederſtunde; 14.15 In * Schuſterladen, heitere Reportage: 15 Jugendfunk; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Zeitfunk; 18.30 O Täler weit, o Höhen., bunte Volksmuſik; 19 Tanzmuſik; 19.30 Kinkerlitzſchen, en Luftſchutzhörſpiel; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Großer bunter Abend; 22.30 Zum Tanze Muſikaliſche Feierſtunde ſchwäbiſcher Künſtler; 1 Nachtmufil. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm ⸗ Nummer 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 645 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch Choral; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; Donnerstag, 11. Oktober: 10.10 Schulfunk; 15.15 Kir⸗ derſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Rund um die Waſſerkuppe; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Saar⸗ umſchau; 20.30 Operettenkonzert; 22.30 Volkslieder 23 Nachtmuſik. Freitag, 12. Oktober: 10.15 Schulfunk; 10.45 Prakti⸗ ſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18.15 Moderne Schatzgräber; 18.25... und nebenbei noch ſtudiert! Wie man's geſchafft hat— auch ohne Geld; Zwie⸗ geſpräch; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.45 Politiſcher Kurz⸗ bericht; 20.10 Sportvorſchau; 20.30 Buntes Konzert; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Balladen von Carl Loewe; 23 Tanzmuſik; 1 Geſungene Walzer⸗ und Konzertſtücke. Samstag, 13. Oktober: talkabarett; 24 Tanzmuſik. Angriffe auf die Lachmuskeln Außerdem wird die Familie erklingen die Geigen. 2 14.30 Quer durch die Wirt⸗ ſchaft; 15 Jugendſtunde; 16.15 Zum Wochenend— luſtige Muſik; 18 Stimme der Grenze; 18.25 Stegreifſendung; 1845 Unterhaltung; 19.45 Tagesſpiegel; 20.05 Saarländiſche Um⸗ ſchau; 20.15 La Traviata, Oper von Verdi; 23 Inſtrumen⸗ Reich. d nd des Samstag, den 13, Oktober Humorz tspreiſz Um auc Der he⸗ IJur Jupp Funkſtile, — deutſche Arbeit— ent Kal 2 Verſammlungs ender. Evangl. Kirchenchor. Heute Abend 8 Uhr Probe. NS⸗Frauenſchaft. Heute Abend 8.30 Uhr haben alle Amts⸗ walterinnen, Zellen⸗ und Blockleiterinnen im„Deut⸗ ſchen Hof, Nebenzimmer, zu erſcheinen, laut PO.⸗Be⸗ fehl. Der Heimabend muß infolgedeſſen heute aus⸗ fallen. Deutſches Jungvolk. Heute Donnerstag, den 11. Oktober, findet von 1819 Uhr im Schulhaus, Zimmer 25, Sprechſtunde ſtatt. Es können ſich noch Jungens von 6-14 Jahren anmelden. Tv. 1898. Heute abend halb 7 Uhr Handballtraining in der Turnhalle. Erſcheinen iſt Pflicht. Gammel⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaſt. Ein fettes Schwein zu verkaufen, außerdem 1 Schwein unter 2 Ztr. zu kaufen geſucht. Auskunft im Lager. Zirka 20 Zenjner Gute Ernte große Freude! Latofel . und der Lohn? zu verkaufen. f 5 Breiſacherſtr. 34. Schöne Kleider- und Manielstoffe Se Ei är die Frau— schöne Hemden und Unterwssche r Wen e e Hechnungen liefert in jeder Ausführung Neckar-Bote- Druckerei. Weiße Kernſeife 250 er Stück 14 Pfg. B Weiße Kernſeife(Marke Schreiber) 250 fr St. 16 Pfg. Sunlichtſeife, Schmierſeife Seifenpulver Perſil, Henko, Sil Schreiber's Seifenflocken 250 fr Paket 30 Pfg. RNeines Terpentinöl Pfund 38 Pfg. i Terpentinerſatz Bodenwachs, Bodenlack 0 Bodenbeſze Doſe 40 u. 70 Pfg. 1 Stahlſpäne, Putzwolle 5 Kräftige Aufnehmer Stück ab 20 Pfg. Fenſterleder, Poliertücher 5 Spültücher Bürſten, Beſen, Schrubber Kriſtallſoda 10 Pfd. 50 Pfg. 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Anz“ used n due nee he wi u edo dag a0: one gun an 255 „pnjbun ufe Reilloch o— uehiaseſoch un— vans“ rh ne enn eie ppl dung mea nv Bunvealnzz gun sup 109 hol bufd gun Lanz 20 do„Appz ond— Ju eindg an!— azu pc“ gor meg ⸗udſpoaze gpl gun uz zugegen o eva„eusgzeig Mu jeg uscpaunjs seqiph une ant ua ng Moncpgzcs“ 8 enz ueb nn uu guvc dag ea gun uss de geld eue Udag! zog; Snbulg Sole dug on oa gun ua ue 161 4 Jog ub uses nb hegz ne dzplunm aun danu eaym ic Abeusbav pogel ufelusmu ves ue eee en ebe bung 8 gefjg biaqn ung ene peu ag sv ebieuſfch sog apm sb oianc fiene un an zen oinbae en i Uoſljpg -le usbulic us ezuvdech regnete ue a uz v g ueunzug sag! uepoc zcun zg de geaueeg neeuog sv roc Paus uegusg e ne chu zvoch uellvjuvida ne ebugze spa un usgebsnvujch use uß usbnzz ueg snv su dn gen eulngh 10 0 Bugulfeg ueuungg ou ockcknar zeufel u uiequof use su scphg olg de iuvg upp and bunu ag due ug uellvr usul obe gun jens b uengnu (Cusjoqaea pnagcpoztz) .— HAG —— . 5 lezuugz upequvg fiaue eil aun ozipg eguch use inſtox dabqicpant dle ue ee eee ee eh e benen zeulel nd dupjch ecpliflwuvgck jegeſq uuvg aun uogfe sch! ⸗Dgile epinen pep qupgzehv uenfeng an usbnzz uerg! zog usiduvi epos unc Soquezuson esu zu sea bgcand sone gpl uuvg uezeubebeg reuu pzc usgeg 2 uuegz abejlcd uecpou ne jeuunx uezeflun ueg bang uss zi ueuvluse inv usenv bemeln vgs usg 4 gv ur ava d espog uegehuch eau Ah us guseua vm ug: eie sgl ioava old on eie eee iet eee mund 1 koc uzoshps uleufel us uokuncßz ue ezuupz dic oinbzig lun ei segne unu aun eng usb 100 Ind zwai uod Jpocteb ei eig Hunbeainiz aun Abu elo ⸗udbuend duch Jung dig inv unvgz ding aunusmeſsd Sqppackloch seg Bungelhaog tous uv uhr onnegulh IUnzqh dausgsſuse eder usgeof eig zoo nv pol 10 „esblu na og— ung „szughppgoch uſeg c egg demouballagch in“ ufelpiz did oi ene ve pie uegueuudeng useufel onian! 1 „og vnc 180 Ins“ „eued od„ed! „og pn ug c 10— eicpnleg ouvöng ur agolhn rd uf pig cp sj— u“ percplne lei eu ze ebene recen d e ern„ goleigd“ „usgoh lebuppbjockcoc usue anu— loge ud due c:— dadckna d le zezun nod zzuehjog ie“ Inv ufeſusgunzegz eng! sno on ou Uli eilctupged neben sd pen eee bee“ Uehfie Uh! lag uezubgoch dag goa dom jchen onaeueg le leqv usdeinbuv duguesmeid 8e gefuea 1c dunvg robunuegn Aol ur Jeuner meu en eech 2 12918 uebojl slingz dug bunbenzach ongu ur vunzennzcc dleig pang zeneb ohh usqunlebaegeim unn Hung aueh eg on uebupg pu due unu ueg zii uhr uv qun Keniemhedvß augchl eg: ujel due zd anu se auuoz uehv uogz usucpzeeuuez ne usb ue muh! un glangeg se oog bunzezlnzag usbanz reusd anz ehh uegunlob and 91d 43 sig usghnz ne che hn eee een de un eeuc; adhs de zo uezfe geg nd dauch ue a un use equbgeq peagsig ung uebunfcpes neh cpu opog aon bid dan usuugz uebunng bunzgvlach ur schu pon 10 Tepe zehlung usctuseso meu ehh eue ug zog 10 uoa anu zuuu mug oog ups cujellet ne sugu eme 500 0 2 aun auc zei— ue se auuoz usuhf uga zech eg nun eig Inv neuuebnzz use ie fen ung Cungelhzo s pf) VF.. 5 Saenets ple UO ufo 2 ,,, 2 uli n L 9 110 8 bung o g —— 1 F. 2010 bl inv ae— fes di Burn dent 6 aeboneesc Olupzgzozom pogobvogz dong oe mel e Bang techn 8g Jod 2. 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J bonbag usdonnda nd duapgz gun ici uu sn oilſpg r F -n ne eee ee e en eee enges %% 0 usgualegn ne sojenm usbunugehzuch uenggrbaehhp 10 bn ue pudgu 8e Hol usagohzegß uleleig jag us; 1&0 nbaeem chi aun guapgz uebunzteevng gusbogeb F ⸗angszicz seuse spnlaogz dig usgun Sunjcpvogz dgonch Ihn eee en bun e e ee b ueguphaoa danpluejgog dig danch gezelun inv zom odo gun zig meanvgueigog zoa uch ueneigleh oho ueuugz 21975 ueguvgzea obnigach deuvb zin usbrenlnz mosespc oteg ushun gigs usunnvm eig usgeiſus uebunzebvjgz opang aun usqaenqiz ung pan Zenega ue use; lsckogto az duda ueb uses Ue gaga pon ur zog ihplobsnd pied ez une zeig gun uequngeb zjoy ur pugpm hv d dai zog us Jnvagzea danplue go uoa ug ue goa use gf i danpluejgo ß eig eg ui ae „vil sog ang nv ugequol ebuvlgz dig ꝙæpang anu zcpuzs Invfstzeng un eee ehe e eee neo i Zectigg a0chhuvbzo Hunuuszgzegz eig opang danpluszgoß eue eee eber anlegen snuszu pb ecplaen 4% aua danpluejgog uschnvagtea uekupjleß 18. i jegiiges danpluejgocg sn uebuvilgz ua din gang sido ono gog e 160 f 8e uus escpiea sn id jpauejgog use uebujomeb led bung ane en Ava gel zuugaiues dan puedo jeia ol suvpzingz dig ppang Sie ee g uegelsn orca sgana ona eee o. usgoß Igocebuv dapgch unn ee ehebeannpſueigog uegoh meg bil eg aue e ee ere ezeee, e ec Bunzgogzegß leg uuniqvig ushnal mee u opnaggzz eig usuugz z usbuvboß bi ada muvlbuvf usuugz uezcpogosg ou Mo une one se aim dim o bunjgozzo g dig uuogz uduugg ue umuemcplebuys nv noc ueq uo un z usoub 0 ujef uelcpvocteß ohenlaund usbufneh rear uv zuuu Icptu sgh feige oigoguieſ g eig ocpje usbuvjlckuslenzg 210 gya gem uvm uud zee chu ze i Bun anlszemogz dle ueqpoackh nd ue uda opniggz usudc unſeb us ⸗Hozusoſc ui dig ueufecht ono elne dig ued. ona Malcheg danpfusjgogß uda ahnung guſe duvjng oang r ud eee ech de en e eee ehe ee uu ujepfanzus usgeg Solplnten ci Ang ue usg ioc usboefus ea ol gapgcklo uz add Sunzscppcuseuvjlgz uebilenn souie ohfoluf danpluszgo di Anu ah meſeig ug usfescpigaea dich uezeubich wn puihpunv cn gaeanescplebqv duuog zeouſs sno szvuglufs 10 kom uozjohzue usloch udg ur noch danplusjgo dia gv ueuhsuub Ipfehlea lang up uur uggeh zlungsn;z dae due sbulgtehv oisojooch dig Fungeihguch udzeg zeqn bigusmzou uobus cz ueanogobun ur danpluszgoß zogy ava nbi uso jzeg iges stelo seg negavsbund F pifbunacklan zcpru to zjog danoluejhoz zog hn zeqſz uszhol uzebojqv legelch kezypch! aun usuceuinv cpi ur llonnvgzekuvgt gun usch 15 uelsmegeg uhr une ue usguvgada ung lezeubdehb u; e edle n jbupplog usgbunzobvig ono ue bunl gun uenfv uda olg bang ec en ben e eue jus uso meg sn jon 0%. ö— — .. 2 2— 2=— 18—* ſt⸗ — aufen. 85 ern latte 1 robe sen iSte, Veg⸗ Aae „Komit zu Bett, Clementine, deine überreizten Nerven bedürfen längſt der Ruhe.“ Clementine ſchüttelte den Kopf. „Nein laß mich, Mira— laß mich nur— aber wenn du mir eine Liebe tun willſt, ſo gehe zu den Zim⸗ mern des Prinzen— ſieh, ob er dort iſt, dann bin ich be⸗ ruhigt.“ Daraufhin ging Miria reſigniert hinaus. In einer Niſche verſteckt wartete ſie. Es war noch ſehr lebendig im Hotel, Türen klappten, Stimmen wurden laut. Vor den Zimmern des Prinzen blieb alles ſtill. Mira ſchlich auf Zehenſpitzen an die Tür und lauſchte. Drinnen regte ſich nichts. Schlief Prinz Egon bereits, und war Cle⸗ mentinens Sorge unnötig oder— horch, ein Schritt kam die Treppe empor. Erſchrocken wich ſie zurück. 5 Der Prinz kam. Er trug einen Lodenmantel und eine Mütze tief ins Geſicht gedrückt. Für Augenblicke war ſie wie verſteinert vor Schreck. Dann raffte ſie ſich zuſammen und ging zur Prinzeſſin zurück. Ihre Züge hatten mit Kraftanſtrengung einen beru⸗ higenden Ausdruck bekommen. „Er iſt zu Hauſe, Clementine,“ ſagte ſie nur. Da löſte ſich die Spannung und Elementine brach in Schluchzen aus. Darauf ließ ſie ſich wie ein Kind von Mira zu Bett bringen. * Virgilio hatte gleich den anderen ſeine Geige einge⸗ packt. Auch er hatte den ganzen Abend unter einem ſchwe⸗ ren Druck geſtanden und atmete befreit auf, als er nun ö war. Der Heimweg in der erquickenden Nachtluft ſollte noch das Uebrige tun, um ſeine erregten Nerven und ſein heißes Blut zu beſänftigen. Warum ihn die ganze Af⸗ färe eigentlich ſo maßlos aufgeregt hatte, begriff er nicht Es war doch alles glatt abgelaufen und für die nächſten Tage— der Prinz pflegte immer nur auf wenige Tage zu kommen— brauchte er nicht wieder nach Axenſtein. Aber wenn dem Prinzen dennoch ein Verdacht gekommen, wenn dieſer auf ihn gefallen war?— Die ſeltſam intenſiven, f aſt drohenden, haßerfüllten Blicke bereiteten ihm noch jetzt der Erinnerung einiges Anbehagen, und er wollte ſo ſchnell wie möglich dieſen Ort verlaſſen. Die Muſiker ſeiner Truppe hatten bereits einen guten Vorſprung, als er, durch geſchäftliche Angelegenheiten mit dem Wirt noch eine Weile zurückgehalten, das Hotel verließ und durch die Parkanlagen auf dem Wege nach Morſchach zuſchritt; er wäre heute weniger denn je im⸗ ſtande geweſen, ſich der Unterhaltung und den oft derben, nicht neidloſen Neckereien ſeiner Kameraden anzupaſſen. Ganz ſtill war es ringsum, nur der Schall ſeiner Schritte war das einzige Geräuſch. Aber— horch— knackte es dort nicht in dem dunklen Gebüſch am Wege— tauchte da nicht ein Schatten auf? Ein jähes Erſchrecken erfaßte ihn. Wenn man ihm aufgelauert hätte! And nun löſte ſich die Geſtalt und kam auf ihn zu. Virgilio nahm ſeinen ganzen Mut zuſammen und wollte ausbiegend an der Geſtalt, die in einen dunklen Lo⸗ denmantel gehüllt war, vorüber. Da ſtellte ſie ſich ihm in den Weg. „Monſieur!“ Virgilio fuhr zuſammen, als habe ihn ein Schlag ge⸗ troffen. Ganz ſtarr vor Entſetzen erkannte er bei der ſom⸗ merlichen Dämmerung die Züge: Es war der Prinz. Einskalt überlief es ihn, aber damit kam ihm auch die ganze Kaltblütigkeit des Mannes, der ſich ſeiner Lage wohl bewußt und entſchloſſen iſt, ſich bis zum Aeußerſten zu ver⸗ teidigen. „Was wünſchen Sie, mein Herr?“ gab er in demſelben kurzen und barſchen Ton, mit dem der Prinz ihn geſtellt hatte, zurück. Sie werden mir Rede und Antwort ſtehen,“ kam es mit unheimlich grollender Stimme über des Prinzen Lippen. „Worüber?“ 55 wiſſen Sie ſo gut wie ich— Antworten Sie jet* „Monſieur— wie kommen Sie dazu, in dieſem Tone zu mir zu ſprechen— geben Sie den Weg frei,“ unterbrach Virgilio ihn. Der Prinz erhob drohend die Hand f „Nicht einen Schritt— ich warne Sie— die Stunde der Abrechnung iſt gekommen— nicht eher verlaſſen Sie dieſe Stelle, als bis Ste mir Rechenſchaft gegeben haben.“ Wie Flammen loderten in der Dunkelheit ſeine Augen. „Ich verſtehe Sie nicht—“ „Sie werden mich ſofort verſtehen.“ Dabei trat er hart auf Virgilio zu, der unwillkürlich einige Schritte zurückwich. Im gleichen Augenblick packte ihn ein eiſiger Schauer. Er ſtand dicht am Rande des Fel⸗ ſens, der hier ſenkrecht und ſteil nach dem See zu abfiel Nur eine einzige weitere Bewegung des Prinzen, nur eine leichte Berührung, ein kurzes Weiterdrängen und er ver— lor das Gleichgewicht und ſtürzte hinab. Und wenn man ihn morgen zerſchellt und tot auffand, wer wollte nachwei⸗ ſen, ob er einem Verbrechen oder einem Unglücksfall zum Opfer gefallen war? Grauen und furchtbare Todesangſt verliehen ihm eine übermenſchliche Kraft und Geiſtesgegenwart. Mit einem kräftigen Ruck ſtieß er den Prinzen zurück, und ehe dieſer ſich noch von dem ganz unvorhergeſehenen Stoß, der ihn taumeln ließ, erholt hatte, rannte Virgilio die Straße hinunter, weiter und weiter ohne Aufenthalt, bis die erſten Häuſer von Morſchach ſichbar wurden. Da brach er zuſammen. An die Wand eines Hauſes an⸗ gelehnt die Stirn gegen die Mauer gepreßt, ſtand er da. Keuchend flog der Atem in ſeiner Bruſt, Leichenbläſſe be⸗ deckte ſein Geſicht und der Angſtſchweiß rann ihm von der Stirn, aber er war in Sicherheit— er war ſeinem Ver⸗ folger entgangen. Noch vermochte er keinen klaren Gedanken zu faſſen, nur das eine fühlte er, daß es nicht Feigheit war, die ihn zur Flucht getrieben hatte. Mit der Waffe in der Hand, oder auch nur Fauſt gegen Fauſt, hätte er dem Prinzen gegen⸗ überſtehen können, ohne mit der Wimper zu zucken und den Kampf redlich gekämpft. Aber ein unrühmliches Ende durch einen blinden Zufall beim Zerſchellen an einer ſtar⸗ ren Felswand zu finden— das wollte er nicht, davor graute ihm. Er wußte, daß mit dieſem nächtlichen Zwiſchen⸗ fall die Sache nicht aus der Welt geſchafft war, und daß ſie noch ein Nachſpiel haben würde. Ihm bangte nicht mehr davor, nun er von dieſem grauenvollen Tode gerettet war. Danach fand er die Kraft, ſeinen Heimweg fortzu⸗ ſetzen. Und ob er ihn auch auf einſamen Wegen durch fin⸗ ſteren Wald und den noch finſteren Tunnel führte, er fürch⸗ tete ſich nicht. * Maria Urſula hatte ſich wieder vollſtändig zurechtge⸗ funden. Es war eine ſtille Freude in ihr, ein inneres Ge⸗ hobenſein. Gottlob, daß ſie aus der ſchwülen Stimmung wieder heraus, mit Virgilio wieder verſöhnt und alles beim alten war. Sie war dahinter gekommen, daß das Erlebnis mit ihm ihr nicht allein nichts genommen, ſondern ihr viel gegeben, ſie innerlich gereiſt, zur Einkehr, zur klaren Beurteilung ihrer Ehe geführt und ſie mit frohen Gedanken und guten Vorſätzen für die Zukunft erfüllt hatte. Sie war ihm dank⸗ bar dafür und zürnte ihm auch nicht, daß er ihr in einer eidenſchaftlichen Aufwallung, die in ſeinem ſüdlichen Na⸗ turell begründet lag, Gefühle verraten hatte, die heißer waren, als ſie der Frau eines anderen gegenüber ſein durf⸗ ten. Trotzdem hatte er ſich von dem tiefen Reſpekt vor ihr leiten laſſen. Wo ſeine Willenskraft vielleicht nicht ausge⸗ reicht hätte, da ſetzte ſeine vornehme Geſinnung ein. Sie war ſicher, daß er ſich zu Freundſchaftsgefühlen für ſie durch⸗ ringen und ſie ihr bewahren würde, und das ſtimmte ſie froh und glücklich. Damit waren die letzten Schatten ge⸗ bannt, die Sonne ſchien in ſtrahlendem Glanze und ihre Seele trieb Knoſpen. Schon früher als ſonſt ging ſie hinunter in den Gar⸗ ten. Nach dem geſtrigen Gewitter war die Luft rein und klar, aber die erſehnte Abkühlung hatte es nicht gebracht. Der Tag verſprach wieder recht heiß zu werden. Nachdem ſie eine Weile gewartet hatte, zeigte ſich oben auf der Straße die helle Geſtalt Virgilios. Er ging wie jemand, der ſchwer an einer Laſt zu tragen hat, ſchwer⸗ fällig, nüde. Ganz langſam, zögernd faſt ſtieg er die Treppe hinab. (Fortſetzung folgt.) Sagenhafte Angeheuer der Meerestiefſen Erſt die neuere Zeit hat es uns wieder gelehrt, daß es nicht immer die Saure⸗Gurkenzeit zu ſein braucht, die gi⸗ gantiſche Seeſchlangen und andere fabelhafte Meeresunge⸗ heuer an die Oberfläche zerrt. Wir haben es erneut erlebt, daß die Kunde vom Auftauchen dieſer Fabelweſen wie eine Rieſenlaw um die ganze Welt läuft und auf ihrem 7* Wege ebenſoviel Gutgläubigkeit wie Mißtrauen antrifft. Es ergibt ſich die Frage: wie ſtellt ſich die Wiſſenſchaft zu dieſen Berichten? Iſt alles nur Phantaſterei und Hallu⸗ zination oder haben die Berichte tatſächlich einen Kern der Wahrheit? Wenn ſich Perſönlichkeiten als Augenzeugen melden, die man von Anfang an als verläßlich und gewiſſenhaft kennt, dann wird es ſchwer, ohne weiteres einen ſtreng⸗ ablehnenden Standpunkt einzunehmen. Da iſt beiſpiels⸗ weiſe der ehemalige Befehlshaber des„U. 28“, Korvetten⸗ kapitän a. D. Freiherr v. Forſtner, deſſen Ausſagen zu allem Ueberfluß noch durch vier Mann ſeiner Beſatzung geſtützt werden. v. Forſtner erzählt, daß er vom Turm des U-Bootes aus am 30. Juli 1915 aus ziemlich großer Nähe unweit der Weſtküſte Frankreichs ein rieſiges Seetier wahrgenommen habe, das ſeinem Ausſehen nach lebhaft an einen Saurier erinnerte. Läßt ſich eine ſolche Meldung ohne weiteres mit der Erklärung„Augentäuſchung“ abtun? Man wird gerade in dieſem Falle vorſichtig ſein müſſen, denn es darf nicht überſehen werden, daß die Männer, die hier als Berichterſtatter auftreten, ſich in den ſchwierigſten Situationen des U⸗Bootkampfes als unbedingte Beherrſcher ihrer Nerven bewieſen haben. Solchen Männern wäre es alſo nur ſehr ſchwer zuzutrauen, daß ſie in einer Situation, die weit ungefährlicher war, das Opfer einer Halluzination geworden ſein ſollen. Ein Mann, dem man außerordentlich viel Erfahrung auf dieſem Gebete nachrühmen darf, der engliſche Groß⸗ fiſchjäger und Sportangler F. A. Mitchell Hedges, vertritt die Anſicht, daß unſere Meere noch heute Fiſchgattungen beherbergen, die aus der Sekundärzeit ſtammen. Hedges iſt in den tropiſchen Meeren Rieſenfiſchen ſo ſchreckenerre⸗ gender Art begegnet, daß die Eingeborenen, die ihn bei der Jagd halfen, von Angſt und Grauen erfaßt wurden. Dieſe furchtbaren Angeheuer nahmen ſich aus wie die Aus⸗ geburt einer wilden Phantaſie, wie Höllenweſen, die den Menſchen erzittern laſſen. Hedges berichtet, daß er ſelber fünfzig Zentner ſchwere Sägefiſche und Rochen von vierzig bis fünfzig Zentner Gewicht als Beute gemacht habe. Au⸗ ßerdem iſt ihm der Fang von Haien geglückt, die bis zu dreißig Fuß lang waren. Der engliſche Großfiſchjäger glaubt, ſagen zu dürfen, die Tiefe der Meere berge noch heute Geheimniſſe, an die bis jetzt noch kein wiſſenſchaft⸗ licher Forſcher herangekommen ſei. Hedges hat, wie er mehrfach berichtet, Tiere gigantiſchen Ausmaßes angetrof⸗ fen, die den mächtigen Fanghaken aus Stahl, wie ihn der Engländer zu ſeinen Fängen benutzte, ohne weiteres ver⸗ ſchlangen und dann ſo raſch davoneilten, daß das dicke Fangſeil in Stücke ging. Die Fangſeile gingen jedesmal ſo erſtaunlich ſchnell entzwei, daß man hätte glauben kön⸗ nen, man habe einen morſchen Bindfaden vor ſich. Ein Beweis alſo, über welche ungeheuren Kräfte dieſe Rieſen⸗ tiere verfügen müſſen. Daß auch heutzutage noch in den Meerestiefen Tier⸗ arten leben können, die bis in unſere Zeit hinein unbe⸗ kannt geblieben ſind, dieſe Möglichkeit wird auch von dem früheren Leiter des Berliner Zoologiſchen Gartens, Ge⸗ heimrat Profeſſor Heck, nicht in Abrede geſtellt. Pro⸗ feſſor Heck denkt da in erſter Linie an Kraken von rieſigen Körperformen. Der Fall, daß wir früher oder ſpäter ein⸗ mal ein Angeheuer dieſer Art zu Geſicht bekommen, iſt alſo ſehr wohl gegeben. Eine andere Autorität, Profeſſor Pohle vom Berliner Zoologiſchen Muſeum, hält es für möglich, daß der Ozean noch von Walen unerforſchter Gat⸗ tung bevölkert ſei. Daß wir alſo wohl noch nicht die letz⸗ ten Rätſel des Meeres hinſichtlich ſeines Tierreichtums kennen, dieſe Wahrſcheinlichkeit wird, wie man ſieht, von keiner Seite beſtritten. Bei„Onkel Albert“ Von Eberhard Strauß. Die Schar munterer Buben will zu Bett. Sie haben ihre Schlafſäcke und Nachthemden unter den Armen und reden aufgeregt durcheinander. „Ich komme nach oben!“„Ach ja, Werner, ich darf es?“„Ich, ja ich, ich habe doch noch nie oben gepennt!“ Der Führer wehrt lachend ſeinen Jungen. Da kommt„Onkel Albert“, der Herbergsvater, langſam die Treppe herunter. Sein Mund zuckt verräteriſch. Er muß ein Lächeln unterdrücken.„Was iſt denn hier für ein Krach?“ fragt er und rollt ſeine Augen. Werner ſagt:„Sie wollen alle oben ſchlafen!“ 5 „Das iſt verſtändlich. Aber ich kann doch nur der Hälfte ihren Wunſch erfüllen..“ „Ich, ich, ich!“ ſchreien die Frechdächſe, heben ihre Fin⸗ ger wie in der Schule, drängeln ſich an den Herbergsvater, ſchmeicheln, lächeln ſchelmiſch. Kurz und gut, es muß ſich wohl bei Onkel Albert ein furchtbarer Seelenkampf ab⸗ ſpielen, wie dieſen doch ſehr berechtigten Wünſchen Rech⸗ nung getragen werden kann.„Na, dann kommt man erſt einmal mit! Ohne Tritt. marſch!“ Die Jungen ſtampfen die Treppe hinauf. Im Speiſeſaal ſammeln ſich alle um den Herbergsva⸗ ter. Der hat die Löſung ſchon gefunden, er hebt die Hand, gebietet Ruhe und fragt:„Wer von euch kann nicht ſchwim⸗ men, wer nicht radfahren? Vortreten!“ Faſt die Hälfte der Jungen meldet ſich. „Gut, ihr ſchlaft unten!“ Großer Proteſt, „Bitte, laßt mich doch erſt einmal ausreden, und da⸗ mit jeder zu ſeinem Rechte kommt, werde ich heute nacht um drei Uhr wecken, dann wird getauſcht!“ Alle lachen vergnügt. Keiner iſt mehr böſe. Die ſchwierige Frage iſt gelöſt. Die Jungen ſind zufrieden. Als die Jungen in den Betten verſtaut ſind, ſagt Onkel Albert:„So, jetzt wird geſchlafen. Wer noch nicht mäde iſt, ſoll ſich melden, dem klebe ich eine Briefmarke über die Augen.. Gute Nacht, Jungs!“ „Gute Nacht, Onkel Albert!“ Der Morgen iſt da. Die Jungen haben ſich gewaſchen. Onkel Albert kommt und nimmt den Schlaffaal ab, ob auch alles in Ordnung iſt. Er zeigt auf ein Bett:„Kerl! Kerl! Wer hat denn hier geſchlafen?“ Ein Knirps meldet ſich ſtrahlend. D „Ja,“ nickt der Schlingel. „Siehſt du die Decken? Sind die glatt? Mann!“ Onkel Albert tippt auf des Buben Bruſt. Die Decke iſt ja noch ſo faltig, daß ſich ein Floh darauf die Beine zerbrechen kann.“ Der Junge lacht und zieht dienſtwillig ſeine Decken und Tücher glatt. „Wer von euch kann leſen?“ fragt der Herbergsvater. Alle melden ſich erſtaunt. „So, dann kannſt du und du hier den Dreck aufleſen.“ Das gibt ein Geſchrei der Begeiſterung. Nach zehn Minuten iſt die Bude blitzſauber. Die Horde zieht mit einem Liedlein des Dankes von dannen. a Drei Monate ſpäter kommt eine Karte. Sie iſt von dem Knirps. 5 „Lieber Onkel Albert! Ich komme nächſte Woche mit meinem Freund. Wir wollen acht Tage bleiben. Ausweis haben wir. Kommen wir auch in die Herberge, wenn wir erſt elf Jahre alt ſind?“ Mutter läßt einen ſchönen Gruß beſtellen. Sie läßt auch fragen, ob ich oben ſchlafen darf. Mit freundlichen Grüßen bin ich Dein ſehr ergebener Joſeph.“ 5 9 Herbergsvater ſchreibt zurück:„Sicher darfſt du kommen! Ihr beiden Freunde dürft mit mir in den Wald gehen und Wild beobachten und die Meiſen füttern. Mit Herbergsgruß, Onkel Albert.“ 9