Pfg. ringe Pfg. Pfg. ten, 2. Blatt zu Mr. 239 Wieder 113 300 weniger Außerordenklich günſtige Entwicklung des Arbeitsmarktes. Ueber die Entwicklung der Arbeitsloſigkeit im Septem⸗ ber 1934 berichtet die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung 5 Während in den früheren Jahren meiſtens der Septem⸗ ber durch die Verringerung der Arbeitsmöglichkeiten in den Außenberufen, in der Fahrzeuginduſtrie und in dem Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Fremdenverkehrsgewerbe einen Anſtieg der Arbeitsloſenzahl zu bringen pflegte, iſt im September die⸗ ſes Jahres unter dem Einfluß des ſchönen Herbſtwetters, das die Durchführung der Ernte in einem Zug ermöglichte und die reibungsloſe Fortführung der Außenarbeiten be⸗ günſtigte, der Zugang aus den Außenberufen ausgeblieben. Da zugleich die Feſtigung der innerdeutſchen Wirk⸗ ſchaftslage, die ſich in einer erhöhten Aufnahmefähigkeit der roduktions⸗ und Konſumgüterinduſtrien darſtellt, anhielt, konnte die Jahl der Arbeitsloſen über das zu erwarkende Maß hinaus geſenkt werden. Der Rückgang betrug insge⸗ ſamk 115 300. So iſt die Sepiemberentwicklung als außer⸗ ordentlich günſtig anzuſprechen. In den kommenden Mo⸗ naten wird jedoch mit einem verſtärkten Zugang aus den Außenberufen zu rechnen ſein. Die Abnahme verteilt ſich bis auf eine Ausnahme auf alle Landesarbeitsamtsbezirke. Sie war am ſtärkſten in den induſtriellen Teilen Sachſens und Mitteldeutſchlands, vor allem aber wieder in Brandenburg. Insgeſamt wurden am 30. September 1934 bei den Ar⸗ beitsämtern rund 2282000 Arbeitsloſe gezählt, von denen 1 733 000 Unterſtützungsempfänger waren, und zwar wurden unterſtützt: In der Arbeitsloſenverſicherung 208 000(minus 12 000), in der Kriſenfürſorge 757 000(mi⸗ nus 26 000), in der öffentlichen Fürſorge 678 000(minus 50 000). Die Zahl der Notſtandsarbeiter ging auch im Sep⸗ tember noch zurück. Insgeſamt waren Ende September 257000 Notſtandsarbeiter bei Maßnahmen, zu denen die Reichsanſtalt die Grundförderung leiſtete, beſchäftigt, das ſind 35 000 weniger als im Vormonat. Die in den September fallende Hackfruchternte führte zu einer lebhaften Nachfrage nach Kräften für die Land⸗ wirtſchaft. Das für den Arbeitseinſatz ſo wichtige Ba u⸗ gewerbe hat auch im Berichtsmonat wiederum ſeine große Stetigkeit bewieſen und entgegen der im September üblichen Tendenz noch Kräfte aufgenommen. Die ſtetige Aufwärtsentwicklung der Produktionsgüterinduſtrien hat auch im Berichtsmonat angehalten. Die Tertilindu⸗ ſtrie konnte mit Ausnahme einiger Werke der Juteindu⸗ ſtrie trotz der beſtehenden Rohſtoffverknappung ihren Be⸗ legſchaftsſtand halten. Bernſtein als Schmuck der deutſchen Frau NS. In den letzten Jahrzehnten hat man das Ein⸗ heimiſche, Bodenverwachſene, Erdgebundene vielfach vergeſſen. So iſt es vor allem dem Germanengold, dem deutſchen Bern⸗ ſtein, ergangen. Ausländiſcher Tand ſtand hoch in Ehren, der deutſche Bernſtein blieb vergeſſen. Hunderte von Fa⸗ milien wackerer oſtpreußiſcher Fiſcher wurden durch die Miß⸗ achtung des Germanengoldes brotlos.. Not und Elend iſt in die Fiſcherorte der Bernſteinkuſte eingekehrt. Wer wußte noch etwas von den Bernſteinfiſchern von Brüſterort, Georgenswalde, Großkuhren, Palmnicken, Rantau, Nauſchen, Warnicken und Kranz? Würde die deutſche Frau den uralten deutſchen Bernſteinſchmuck wieder achten, dann würde in die einſt ſo berühmten Ziegelhäuschen Palm⸗ nickens wieder neues Leben einkehren, ein neuer Handwerks⸗ zweig würde wieder erblühen. Künſtler würden wieder Arbeit und Brol erhalten.„Bernſteinſchmuck iſt Ehrenzier!“ Warum verachtet ihr das Germanengold? Iſt es nicht ein ſchöner würdiger Schmuck? Kaiſer und Könige achteten das Germanengold mehr als Diamanten und pures Gold. Mit dem Bernſteinſchmuck ließen ſich die Könige begraben. So hat man in den Königs⸗ gräbern zu Mykene Bernſtein gefunden. Jahrtauſendealt iſt der Bernſteinſchmuck. Er war nicht unbekannt in den Schwei⸗ zer Pfahldörfern. Zierknöpfe und Anhänger aus Germanen⸗ gold trugen die Menſchen der nordiſchen Steinzeit. Im Muſeum für Völkerkunde in Berlin iſt ein Pferdchen auf⸗ bewahrt, das aus Bernſtein geſchnitzt iſt und aus der jün⸗ geren Steinzeit ſtammt. In den Hügelgräbern der Bronze⸗ zeit, in Fürſtenhügeln und in Gräbern der Völkerwanderungs⸗ zeit fand man Bernſteinſchmuck. Mit Stolz trug die Germanin den Bernſteinring, und die Römer, die unter Kaiſer Nero in das Samland kamen, waren über das Germanengold voller Bewunderung. Rö⸗ miſche Künſtler bearbeiteten das Germanengold, um daraus wahre Prunkſtücke zu formen. Der römiſche Offizier achtete das Germanengold ebenſoſehr wie die römiſche Frau die „klare Träne der Vorzeit“ anderem Schmuck bevorzugte. Die germaniſchen Künſtler verſtanden es, aus Bernſtein Ketten zu fertigen, die wir wegen ihrer geſchmackvollen und mannigfaltigen Ausführung heute noch bewundern. Faſt in jedem Reihengräberfriedhof fand man in Frauengräbern Bernſteinperlen, die mit anderen Perlen aus Ton und Glas zu hübſchen Ketten gefaßt ſind. Seit Kaiſer Nero erblühte der deutſche Bernſteinhandel. Aus deutſchem Bernſtein wurden die orientaliſchen Gebets⸗ ketten, die ruſſiſchen Roſenkränze, die chineſiſchen Götzen⸗ bilder und japaniſchen Amulette geſchnitten. Selbſt die ver⸗ wöhnte Amerikanerin liebt den deutſchen Bernſtein. Und in Deutſchland? Hätte Uta, die Urdeutſche, anderen Schmuck getragen, als den, den die deutſche Erde gab? Würde die Oſtpreußin, die um die Not und das Elend deutſcher Fi⸗ ſcherleute weiß, den Bernſtein verachten? Der deutſche Frauenſchmuck iſt der Bernſtein, und wenn die deutſche Frau ihn wieder trägt, dann wird die Bern⸗ ſteinſchniterei wieder neue Leiſtungen hervorbringen, die die Achtung der Welt ſich erringen, die die Mode anderer Völker beeinfluſſen werden und die dadurch nicht zuletzt einer deut⸗ ſchen Arbeit den großen Handel von einſt erſchließen. Die Staatliche Bernſteinmanufaktur zu Königsberg hat durch ihre Meiſterwerke Weltruhm. Erhalten wir ihn ihr! Tragt Bern⸗ ſteinſchmuck! Es iſt jetzt Mode, wieder einen Talisman zu tragen. Warum dann nicht einen Talisman aus Bernſtein? Bern⸗ ſtein, mit einem Lappen gerieben, zieht Gegenſtände an, des⸗ halb nannten die Griechen den Bernſtein Elektron. Vielerlei Eigenſchaften des Bernſteins erweckten den Glauben, daß das Germanenaold Heilkräfte berge. Bernſteinkettchen ſchützen vor Fieber und Krankheiten. In indiſchen und ruſſiſchen Klöſtern genießen Bernſteinamuletts göttliche Verehrung. Der Bernſteintagebau wird ſeit dem Kriege maſchinell betrieben. Einſt aber förderte man den Bernſtein nicht aus der„blauen Erde“, da war„Schöpfen und Leſen“ eine gar langwierige und gefährliche Arbeit. Aus dem Jahre 1783 haben wir eine Erzählung von Krünitz, der die Bernſtein⸗ fiſcherei wie folgt beſchreibt: „Es ſteigen diejenigen, welche den Bernſtein fiſchen wol⸗ len, in die See und tragen ein Netz vor ſich her, welches ſie an einer langen Ruderſtange befeſtigen. Sie wagen ſich ſo tief hinein, bis ihnen das Waſſer an den Hals geht; als⸗ dann begeben ſie ſich zurück und ziehen das Netz mit ſich, in welchem ſie, nebſt anderen auf dem Grund des Meeres anzutreffenden Dingen, den Bernſtein finden. Je tiefer ſie kommen können, je mehr erbeuten ſie Bernſtein.“ So ganz einfach war die Bernſteinfiſcherei nicht. Bern⸗ ſteinfiſcher erzählen, daß ſie oft acht Stunden ununterbrochen bei ſchweren Stürmen im Waſſer ſtanden und Bernſtein „ſchöpften“. Der Bernſteinfiſcher kann bei gutem Sturm durch⸗ ſchnittlich 4—5, manchmal auch 10 Pfund Bernſtein ſchöpfen. Das größte Bernſteinſtück der Welt befindet ſich in dem Mineralogiſch-Petrographiſchen Muſeum der Aniverſität Ber⸗ lin. Dieſer Bernſteinklumpen iſt ſo groß wie ein Brotlaib, wiegt 7 Kilogramm und beſitzt einen Wert von faſt 120 000 Mark. Außer für Schmuck wird Bernſtein auch für die Ge⸗ winnung von Bernſteinöl, Bernſteinſäure, Kolophonium und Weihrauch verwendet. Bernſteinlack verleiht Haltbarkeit und ſchönes Ausſehen. Bernſtein iſt daher ein wichtiges Handelsobjekt! Bern⸗ ſteinproduktion muß wieder gefördert werden! Bernſtein⸗ ſchmuck muß wieder der Schmuck der deutſchen Frau werden! Hr Bernſtein ſchafft Arbeit und Brot! 5 ö Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) 18 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 11. Oktober. Amt⸗ lich notierten: Weizen: Feſtpreis Preisgebiet W 15 20.20, W 16 20.40, W 17 20.70; Roggen: Preisgebiet R 18 16.40, R 16 16.70, R 13 16; Gerſte: Braugerſte 19 bis 20.50, Winter- und Induſtriegerſte 18 bis 19; Futtergerſte: Preisgebiet G 7 15.40, G 8 15.70, G 9 15.90, G 11 16.20; Hafer: Preisgebiet 5 11. 15.40, H 14 15.90, 17 6.20; Raps inl. ab Station 31; Mais mit Sack 21.25; Mühlen⸗ produkte: Weizenkleie mit Sack 10.35(Oktober W'ö 17), Roggenkleie mit Sack R 16 10.02; Weizenfuttermehl 12.50; Weizennachmehl 16.25; Mühlenprodukte plus 30 Pfennig Ausgleich; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.50, Soya⸗ ſchrot 18.40, Rapskuchen ausl. 11.90, dito inl. 11.40, Palm⸗ kuchen 13.20, Kokoskuchen 15.20(alles plus 40 Pfennig Ausgleich); Leinkuchen 15.20, Biertreber mit Sack 17; Malz⸗ keime 14.50 bis 15.50; Rauhfutter: Wieſenheu loſes neues 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh Preßſtroh Roggen und Weizen 3.25 bis 3.75, dito Hafer und Gerſte 3.75 bis 4.05, gebundenes Stroh Roggen und Weizen 2.75 bis 3.25; Hafer und Gerſte 3.45 bis 3.80; Weizenmehl: Wei⸗ zenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus inl. Weizen 27.50; W'16 27.15, Wü 15(Bauland und Seekreis) 27.50, Rog⸗ genmehl: Feſtpreisgebiet R 16. Type 997 Oktoberlieferung 24.60; R 15. 23.75, R 13 23.25. Zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV. Aufſchlag für Weizenmehl mie 10 Prozent Aus⸗ landsweizen 1.50, mit 20 Prozent 3 Mark per 100 Kilo, Frachtausgleich 0.50 für 15 Tonnen⸗Ladungen. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 11. Oktober. Auftrieb: 64 Kälber, 29 Schafe, 23 Schweine, 250 Ferkel, 346 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 6 bis 9, über ſechs Wochen 15 bis 20, Läufer 22 bis 25. Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 11. Oktober 1934. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Reichspfennig ermittelt: Kartoffeln 4 bis 5, Salatkartoffeln 9 bis 12, Wirſing 6 bis 10, Weißkraut 6 bis 10, Rotkraut 8 bis 10, Blumenkohl Stück 6 bis 60, Roſenkohl 20 bis 30, Karotten Büſchel 5 bis 7, Gelbe Rüben 6 bis 10, Rote Rüben 6 bis 8, Spinat 5 bis 12, Mangold 5 bis 10, Zwiebeln 8 bis 10, Grüne Bohnen 8 bis 25, Grüne Erbſen 15 bis 30, Schwarzwurzeln 30, Kopfſalat Stück 3 bis 15, Endivienſalat Stück 3 bis 10, Feldſalat 32 bis 80, Oberkohlraben 4 bis 8, Rhabarber 5, Tomaten 4 bis 10, Radieschen Büſchel 5 bis 10, Rettich Stück 5 bis 25, Meerrettich Stück 15 bis 40, Schlangen⸗ gurken groß Stück 4 bis 40, Einmachgurken Stück 0,6 bis 1; Suppengrünes Büſchel 3 bis 8, Petetſilie Büſchel 3 bis 5, Schnittlauch Büchel 3 bis 5, Pfifferlinge 50, Steinpilze 605. Maronenpilze bis 40. Grünreizker 30 bis 35 Ein iſt nur noch ſeine eigene Karikatur. würden ſich für die Zumutung, darin eine längere Fahrt zu machen, beſtens bedanken. Die Anzeige erfüllt für die moderne Wirtſchaft die gleiche Aufgabe wie das Auto⸗ Sie gibt einem Fabrikanten, einem Geſchäftsmann erſt die Möglichkeit, über den eigenen engen Bezirk hinaus größere Kreiſe mit den jeweiligen Et— mobil für den Verkehr. Sie zeuqniſſen vertraut zu machen und ihren Abſatz zu ſichern. Ein Werk, ein Geſchäft, welcher Art es auch ſei, ohne Anzeigen in der Tagespreſſe wäre wie ein Auto ohne Motor, eine Karikatur ſeiner ſelbſt.— Denn mit der Anzeige fährt man geradewegs zum Leſer; durch ſie packt man ihn da, wo er innerlich bereit iſt, Neuigkeiten aller Art aufzunehmen; auch das Neue, was ihm die Anzeige bringt! Und es gibt niemand, der reich genug iſt, ſich ſolch einen Helfer entgehen zu laſſen. In der Herbeiführung dieſer„Verkaufsgelegenheit“ beſteht ja einer der Hauptwerte der Tageszeitungen für den Werbungtreibenden. Darum heißt es mit Recht: Zeitungs ⸗Anzeigen helfen kaufen und verkaufen! 5— Die Frau und ihre Eine Frau muß ſich hüten vor Streit, Tadel, Zorn und Aerger, der in Verbitterung ausartet. „Ordnung, die es bis zur Ordnungswut oder kleinlichen Pedanterie bringt. Haß und entbehrt. . Güte, die als läſtig empfunden oder mißbraucht wird. „ Selbſtgerechtigkeit, die durch ein Zuviel nur noch Ueber⸗ heblichkeit iſt. Liebe, die ein Narrenkleid trägt und bis zur Lächerlich⸗ keit herabſinkt. Am meiſten aber vor Kinderloſigkeit, denn Kinder ſind des deutſchen Vaterlandes ewiger Mai— alſo einer deutſchen Frau Wertvollſtes. E. Th. Mißachtung, wenn beides der Gerechtigkeit Ehe⸗Gedenktage. Von Gertrud Reinſch. Trotz der Zunahme der Eheſcheidungen und trotz Rück⸗ ganges der guten und harmoniſchen Ehen bürgerte ſich bei den Beſinnlichen mehr und mehr eine Erſcheinung ein, die früher weniger üblich war: der Ehe⸗Gedenktag. Was das iſt? An ſich eine vielen willkommene Gelegenheit, ſich wieder ein⸗ mal ſatt zu eſſen und zu feiern, und für eine findige Karten⸗ induſtrie der Anlaß, Gratulationskarten„Fur Wieder⸗ kehr des Hochzeltsta ges“ zu drucken und zu vertreiben. Für die Ehegatten aber iſt dieſer„Geburtstag“ ihrer Ehe etwas ganz anderes und eine ſchöne Einrichtung, die mehr gepflegt werden ſollte als bisher. Sehr leicht wandelt ſich T leider!— die vor der Ehe vorhandene Harmonie ſchon nach den ſogenannten Flitterwochen in Disharmonie. Von Jahr zu Jahr werden die Aufmerkſamkeiten, Freundlichkeiten, Liebes⸗ bezeugungen ſeltener in einer derartigen Ehe, und bald iſt der Zeitpunkt gekommen, an dem nach einer Statiſtik eines findigen Mannes nur noch„im ganzen Jahre vier oder fünf Pale geküßt“ werden. Gleichgültigkeit hat ihren Einzug ge⸗ alten. Dieſe Erſcheinung iſt ſehr traurig. Der ſogenannte„Ehe⸗ Geburtstag“ iſt jedoch durchaus dazu geeignet, das Verhältnis der Ehepartner wieder aufzufriſchen. Wie jeder Geburtstag iſt auch der Ehe⸗Geburtstag, der Tag alſo, an dem vor einem Fahre oder ſchon vor mehreren die Ehe geſchloſſen wurde, ein Gedenktag. Woran aber ſoll man denken? In der Haupt⸗ ſache an die guten Vorſätze, mit denen der Weg bis zu dem Tage„gepflaſtert“ war, an dem die Ehe geſchloſſen worden iſt. Das iſt eine Sache der beiden Gatten, und nur dieſer. Sie ſollten am Ehe⸗Geburtstag Bilanz halten und einen Rück⸗ blick vornehmen. Was hat man ſich und dem Partner gegen⸗ über von allen Verſprechungen wirklich gehalten? Was iſt anders geworden— und warum? Wo liegen die Fehler, die zur Disharmonie führten? Und nach dieſer Bilanz folgt der „Saldo⸗Vortrag“: was iſt in Zukunft zu tun, um die Situation überhaupt oder noch mehr zu verbeſſern? Wer auf dieſe Art ſeinen Ehe⸗Geburtstag begeht, wird b ewußt eine Ehe führen. Es e 0 noch ehr dazu, nämlich auch wirklich die gefaßten Vorſätze ausführen! Dazu iſt keine große Feſttafel an dieſem Tage notwendig. Die Zeit der teuren Gelage mit Sekt und Paſteten liegt endlich hinter uns. Nur ein ſtiller Abend, ein paar trauliche, vertraute Stunden und der objektive Wille zur Selbſterkenntnis genügen, um die innere Verbundenheit der Ehegatten zu feſtigen, das Band der Familien⸗ und damit der Volksgemeinſchaft feſter zu knüpfen! Solche Einkehrſtunden ſind ſehr weſentlich. Deshalb kann man es nur begrüßen, wenn der Ehe⸗Geburtstag eine allgemeine Einführung werden würde und nicht nur nach 25, 50, 60, 75 Ehejahren eine Feier ſtatt⸗ findet. In jedem Jahre ſollte er begangen werden, ſtill und ruhig, um den Weg zu finden, der verantwortet werden kann Ailpricht ethiſchen und moraliſchen Anforderungen der Zeit en richt.— Wir haben Feiertage und Feſte genug; dieſer Feiertag aber muß deshalb etwas ganz Beſonderes ſein. Das iſt eine Kunſt für viele, die ſich vom Strudel der Zeit tragen laſſen, ihr Leben leben, wie es gerade kommt. Der ſinkende Mut, das Zutrauen und Vertrauen zum Du, aber auch das Selbſt⸗ vertrauen gewinnen neuen Auftrieb, wenn der Ehe⸗Geburtstag beachtet wird. Das Band, das beide faſt eiſern umſchlungen hat, das die Gatten zuſammenhält, wird ſo noch feſter geknüpft und nicht als; 190 empfunden, wenn die Vorſätze von einſt immer wieder, Fahr um Jahr, in das Gedächtnis zurückgerufen werden. Man gewinnt dann gleichzeitig einen Ueberblick und erhält eine Antwort auf die wichtige Frage: Wie weit haben wir es gebracht? Gehen wir in unſerer Ehe rückwärts oder vorwärts? Darum— ohne viel Tamtam, ohne viel Auf⸗ hebens— ſollte jeder Verheiratete, der noch den Glauben an ſich ſelbſt, an ſeine Miſſion und die des deutſchen Volles beſitzt, den Ehe⸗Geburtstag feiern! Allein das Exinnern iſt ſo unendlich ſchön: Wie war es doch damals, wie glücklich waren wir? Ganz allein kommt dann die Frage in uns auf: Und jetzt? So ſollte es auch hinſichtlich der anderen wich⸗ tigen Etappen im Eheleben gehalten werden; denn ſolche Gedenktage ſind Markſteine auf dem Wege, der hinaufführt. Den Mut, objektiv⸗ehrlich auf dieſe, an ſolchen Zeitpunkten auftauchenden Gewiſſensfragen zu antworten, muß jeder auf⸗ bringen. Wie nett iſt auch die kleine Aufmerkſamkeit des Ehe⸗ manns, der z. B. am Ehe⸗Geburtstag ſeiner Frau ein paar Blumen ſchenkt, oder eine andere Aufmerkſamkeit. Wie ſchön ebenfalls die Aufmerkſamkeit der Gattin, mit einigen Lieblings⸗ 150 und Leckerbiſſen aufzuwarten oder für eine ſonſtige nnehmlichkeit Sorge zu tragen. All das kann den Ehe⸗ Geburtstag noch verſchönern. Und wenn er erſt überall ſo begangen wird, dann dürfte das Gemeinſchaftsgefühl in der Ehe bald wieder ein feſteres werden. Trotzige Kinder. Sie ſind ger nicht ſelten. Faſt alle Eltern haben mit ihnen u tun— gibt es doch eine Periode im Kindesalter, das vierte is ſiebente Lebensjahr, in dem der Trotz eine ſo ausgeprägte Eigenart bei vielen Kindern iſt, daß Pädagogen dieſen Lebens⸗ abſchnitt als Trotzalter bezeichnen. Der Trotz entſteht mit erwachendem Ichgefühl, mit Bewußt⸗ werden des eigenen Ichs. Dieſes Ich ſteigert das Kind ins abſolut Selbſthewußte. Es macht ſich zum Maßſtab aller Dinge und bezieht alles Geſchehen um ſich herum auf ſich ſelbſt. Das iſt natürlich und in der Entwicklung bedingt. Mit der wachſen⸗ den Erkenntnis von der anderen Welt der Dinge um es herum wird auch das Ichgefühl und Selbſtbewußtſein auf das richtige Maß zurückgedrängt. 5 Trotz iſt nichts weiter als die Reaktion des Kindes auf nach ſeiner Anſicht verletztes Naphe int Da hat das Kind ein neues Spielzeug erhalten; es ſpielt auf ſeine Art damit und zerſtört es, was von ſeiner Ichhaltung aus nichts weiter als eine Be⸗ friedigung ſeiner begreiflichen Wißbegierde bedeutet, zu ſehen, wie das Ding innen ausſieht. ir Erwachſenen empfinden dieſe Beſchädigung des Spielzeugs als nicht in Ordnung; das Kind wird gerügt oder beſtraft Da es ſich in die Situation des Erwachſenen nicht hineinzuverſetzen vermag, empfindet es den Tadel und die Beſtrafung als Unrecht; es verſtärkt ſeine Ich⸗ haltung gegenüber den Erwachſenen zum Trotz. zum Eigenfinn. Oder das Kind iſt beim Spielen; die Mutter ruft es vom Spielen ab. Das Kind, das aus ganzer Seele beim Spiel be⸗ teiligt iſt, folgt nicht ſofort. Die Mutter ſtraft es deshalb; ſicher beantwortet es die Strafe mit Trotz. d Wie ſind nun ſolche trotzigen Kinder zu behandeln? Trotz und Eigenſinn muß mit Gewalt gebrochen werden!, behaupten manche Eltern. Das iſt zugleich richtig und auch falſch. Wer einem Kinde den Trotz durch Tadeln und Beſtrafung aus⸗ treiben will, kommt nicht zu dem gewünſchten Ziele; denn je mehr der Erwachſene ein Kind in ſeiner verletzten Ichhaltung angreift, um ſo mehr flüchtet ſich dieſes Kind in die Feſtung ſeines Trotzes zurück. Aeltere Kinder kann man mit Vernunft⸗ gründen zu überzeugen verſuchen; wenn ſie einſichtig genug ſind, gelingt es, ſie zum Aufgeben ihrer Trotzhaltung zu ver⸗ anlaſſen. Bei jüngeren Kindern iſt das Mittel der Ueber⸗ zeugung vergeblich. Das beſte Mittel, ſie zum Aufgeben des Trotzes zu ver⸗ anlaſſen, iſt Ablenkung. Ein Kind, das trotzt, wird immer eigenſinniger, je mehr und je eifriger Erwachſene auf es ein⸗ wirken, nicht mehr zu trotzen. Denn oft iſt es ſo, daß der Trotz der Kinder länger andauert als das Bemühen der Eltern, es vom Trotz abzubringen. Das letzte Mittel, das dann in vielen ſolcher hoffnungsloſer Fälle angewandt wird, iſt eine derbe körperliche Züchtigung. Das Kind wird dann zwar von dem Stärkeren äußerlich bezwungen, gibt aber innerlich ſeinen Eigenſinn nicht auf. Abneigung, Haß, Feindſchaft, Verſtocktheit gegenüber ſeinen Erziehern ſind die Folgen, in Fällen von Kindern mit einem ſchwankenden Gefühlsleben auch eine Ver⸗ nichtung jeden Selbſt⸗ und Wertgefühls. Selbſtvertrauen und eigene Wertſchätzung ſind aber für das ſpätere Leben not⸗ wendige Dinge, die man nicht den Kindern durch eine barba⸗ riſche Behandlung rauben darf. Deshalb ſoll man Trotz nicht mit Gewalt zu brechen verſuchen. Wenn ein Kind eine Trotzſtellung einnimmt, ſoll man es ablenken. Das geſchieht zunächſt, indem Eltern und Erzieher ſeinen Trotz nicht beachten. Sieht der Trotzige ſeinen Eigen⸗ ſinn nicht beachtet, ſo legt er die Trotzmaske ab. Verletztes Selbſtgefühl wird ſich ſchnell beruhigen, wenn niemand Anlaß gibt, es zum Trotzaffekt zu ſteigern. Deshalb tun die Er⸗ wachſenen recht, die das trotzende Kind ſo behandeln, als ob kein Trotz vorhanden wäre und die es durch andere Dinge von ſich ſelbſt ablenken. Eine beſondere Behandlung bedarf auch noch der Trotz der Reifejahre. Die Pubertätszeit, die das Gefühlsleben des Jugendlichen aufwühlt, macht die Heranwachſenden auch leicht zum Trotzen geneigt. Auch in dieſem Falle gelten die Heil⸗ mittel Nichtbeachten, Ablenken und Ueberzeugen. Ein Mittel, dem Trotz vorzubeugen, iſt ruhige Erziehung und Gewöhnung. Wer einem Kinde in früher Jugend Er⸗ ziehungsfehler durchgehen läßt, kann ſie ſpäter nicht auf ein⸗ mal abſtellen, ohne auf den Trotz des Kindes zu ſtoßen und Widerſtand zu finden. Früh gewohnt, alt getan!, gilt auch hier. Beſonders ſind einzige oder jüngſte Kinder der Gefahr ausgeſetzt, verwöhnt und dadurch eigenſinnig zu werden. Dieſer anerzogene Eigenſinn bedarf der gleichen Behandlung wie der natürliche Trotz. H. M. „Nur ein Viertelſtündchen!“ Wie gern folgt man der Lockung, die altmodiſche Schlummer⸗ rollen uns aus der Sofaecke zublinzeln:„Nur ein Viertel⸗ ſtündchen!“ Es wurde, wenn man ſich dann ausſtreckte, aller⸗ dings manchmal mehr als vorgeſehen: ein halbes, ein ganzes Stündchen— ja, wenn man die Augen öffnete, entdeckte man vielleicht mit Schrecken, daß man mehrere Stunden verſchlafen hatte. Dann fehlte es nicht an Selbſtvorwürfen, aber die Zeit war hin, und nicht immer gelang es, mit verdoppelter An⸗ ſtrengung die verſäumte Arbeit nachzuholen. Das Schlummerviertelſtündchen zu überſchreiten, geht noch am erſten an der notwendige Schlaf erfriſcht auf alle Fälle die Körperkräfte, die dann auch zu größerer Leiſtung fähig ſind. Schlimmer iſt es ſchon mit den eingeſchobenen Ab⸗ lenkungen geiſtiger Art. Der Blick in die Zeitung verlockt, das ganze Blatt zu durchfliegen; dabei iſt man von Selbſt⸗ vorwürfen beunruhigt, kann nicht recht acht geben, weiß kaum, was man eben geleſen hat und fühlt ſich hinterher mehr zer⸗ fahren als befriedigt. Um die Bilder in einer Zeitſchrift zu betrachten, würde ja ein Viertelſtündchen genügen, aber da gibt es einen Text zu bildlichen Darſtellungen. Und außer ſchönen Gedichten und Sinnſprüchen enthält das Blatt einen Roman, an dem man nur zu leicht hängenbleibt, Kurzgeſchichten, die ſo feſſelnd ſind, daß man ſie gleich leſen muß Dabei vergeht die Zeit, und zum rechten Genuß kommt man doch nicht. Würde man rechtzeitig abbrechen und erſt ſeine Arbeit tun, ſo hätte man nachher die ſchönſte Feierſtunde. Pflichtbewußtſein und Selbſterziehung müſſen uns lehren, den Tag einzuteilen und ſeine Ruhepauſe verſtändig zu genießen. Man muß nicht nur eine Lockung, ſondern auch eine Mahnung ſehen in dem hübſchen kleinen Spruch:„Nur ein Viertelſtündchen!“ Marie Gerbrandt. Hausfrau und Hausangeſtellte. Von Erika Thomy. Es ging nicht mehr ſo. Die Hausfrau hat nach langem Ueberlegen und Hin⸗und⸗her⸗Rechnen ſich endlich eine Haus⸗ angeſtellte nehmen müſſen. Sie weiß, daß ſie dadurch den Arbeitsmarkt um eine Perſon wieder entlaſtet hat und iſt einesteils ſehr froh, andernteils aber iſt ſie ein wenig be⸗ unruhigt. Sie macht ſich Gedanken, wie das nun ſein wird, wenn erſt das fremde junge Mädchen im Hauſe iſt. Solange ließ ſie alle Schränke unverſchloſſen. Ob ſie das nun noch tun kann? Oder ob ſie ſie lieber verſchließt? Es iſt doch immerhin eine Fremde— ein Menſch, den man nicht weiter kennt, deſſen Charaktereigenſchaften uns noch ein Buch mit ſieben Siegeln d ſind.— 5 Die Hausfrau weiß, daß ſie das Recht hat, ſämtliche Schränke und auch die Speiſekammer vor ihren Haus⸗ angeſtellten verſchloſſen zu halten; ſie weiß aber auch, daß das Recht ein zweiſchneidiges Schwert ſein kann. Sie verſucht ſich in die Lage der jungen Hausangeſtellten hineinzudenken. Zum erſten Male von daheim fort, und nun in einer fremden Häuslichkeit, wo man ihr allem Anſchein nach mißtraut, die Schränke alle verſchloſſen ſind und auch die Speiſekammer.— Und die Hausfrau kommt zu dem Entſchluß, alles ſo zu laſſen wie es war. Alle Schränke immer unverſchloſſen, und auch die Speiſekammer auf. Das junge Mädchen ſoll merken, daß man ihr traut, und ſoll ſich wie zu Hauſe fühlen. Aber nochmals kommen ihr Bedenken. Und wenn nun doch dieſes junge Mädchen nicht ehrlich, wenn nun doch eines Tages aus einem der Schränke etwas verſchwunden iſt und in der Speiſekammer immer eine zweibeinige Maus heimlich unheim⸗ ich naſcht. Was dann? Doch auch dieſe Bedenken verſcheucht die Hausfrau. Dann vird man eben genau ſo heimlich, wie alles verſchwindet, auf⸗ haſſen und, wenn es angängig iſt, die Koffer der fungen Haus⸗ ungeſtellten durchſuchen. Paſſende Kofſerſchlüſſel würden ſich ja eicht beſchaffen laſſen, und zu dem Schrank der Hausgehilfin ſt ja ein zweiter Schlüſſel da. Halt! Ga hört das Recht der Hausfrau auf. Keineswegs darf die Hausfrau mit Schlüſſeln, die ebenfalls zu den ver⸗ cchloſſenen Schränken paſſen, ſie öffnen. Und die Koffer der dausaugeſtellten nun erſt gar nicht. 5. Selbſt wenn zehnmal der dringende Verdacht beſteht, daß barin Diebesgut— Sachen, die dem Haushalt entwendel vurden— enthalten iſt. Nur eins kann die Hausfrau und darf die Hausfrau tun: Das junge Mädchen veranlaſſen, ſelbſt die Koffer und die Schränke in ihrem Beiſein zu öffnen und deren Inhalt zu feigen. Weigert ſich das junge Mädchen, dann hat die Haus⸗ rau das Recht, polizeiliche Hilfe zu holen. 5 Doch dieſer unangenehme Vorfall kommt nicht zu oft vor Jedenfalls ſoll jede Hausfrau ihrer Hausangeſtellten un. bedingtes Vertrauen ſchenken; denn Mißtrauen kann oft die beſten Abſichten zerſtören und erſt gerade das, was wir ver⸗ meiden wollten, nahezu an den Haaren herbeizerren. Die praktiſche Hausfrau. f. Reinlichkeit der Hauskatzen erzielt man du i mehrere Behälter mit friſchem, trockenem, dagliog 15 neuerndem Torfmull oder Sägemehl.— Aſche iſt gänzlich 5 derwerfen, da die Tiere ſie an den Pfoten überall hintragen ſie außerdem ſtaubt und ſchlecht riecht. 10 5 f. Wie gewöhne ich mir das Rauchen ab? Die öhnli Methode iſt die, daß ſich der Raucher vornimmt kungen allmählich aufzuhören, jeden Tag etwas weniger zu rauchen. Da n, aber nicht leicht ausführen. Das läßt ſich ganz ſchön ausdenke Fam mungstsechſel und im Nu verſiegt der gute Vorſotz Man muß plötzlich aufhören und nie wieder anfangen! a 5 Mittel gegen Aſthma. Eine große Linderung bei Aſthma⸗ anfällen erzielt man dadurch, daß man am Tage und vor dem Schlafengehen einen Teelöffel geriebenen Meerrettich mit einem Teelöffel Bienenhonig miſcht und einnimmt. f. Nach Schaltern des elektriſchen Lichts taſtet man oft im Dunkeln vergeblich, um Licht zu machen. Man findet die Schalter ſofort abends und namentlich nachts, wenn man kleine ſelbſtleuchtende Radiumknöpfe am Schalterknebel befeſtigt Leuchtdauer jahrelang. g Das Abzeichnen von Stickereſen iſt dadurch vorzunehmen, daß man leicht ſchmiegſames Pa⸗ pier auf die Stickerei legt und mit der gewölbten Seite eines Zinnlöffels, wie er in jedem Haushalt zur Verfügung ſteht, über das Papier hinwegfährt. Die erhabenen Sticke⸗ reimuſter werden auf dem Papier gut erkennbar und auf den gewünſchten Stoff durchgepauſt. Jür die Küche. Rumſord⸗Topf, für 4 Perſonen. Dreiviertel Pfund Schweinebauch,(halb mager, halb fett), 3 Würfel Maggi's Rumford⸗Suppe, Suppengrün, 2 Pfund Kartoffeln. Das kleingewürfelte Fleiſch mit dem Suppengrün in eineinhalb Liter Waſſer halb garkochen.— Inzwiſchen 3 Würfel Maggi's Rumford⸗Suppe in einem viertel Liter kaltem Waſſer glattrühren und mit den in Scheiben ge⸗ ſchnittenen Kartoffeln zum Fleiſch geben, gut durchrühren und nach dem Wiederaufkochen noch eine halbe Stunde bei kleinem Feuer garkochen. Vor dem Anrichten den Salz⸗ geſchmack prüfen. 8 Eintopfgericht mit Fleiſch, für 4 Perſonen. Dreiviertel Pfund Rind⸗, Schweine⸗ und Hammelfleiſch, das man mit 1 Pfund gehobeltem Weißkohl, 1 Pfund in Scheiben geſchnittenen Mohrrüben, je 100 Gramm Sellerie, Porree und Peterſilienwurzeln, alles fein geraſpelt oder fein geſchnitten, eine Zwiebel und 2 Tomaten einſchichtet, mit Brühe aus Maggi's Fleiſchbrühwürfeln übergießt und unter feſtem Verſchluß eineinhalb bis zwei Stunden kochen läßt. f. Ungariſches Kalbsragout. Ein Pfund Kalbsbruſt, aus der man die Knochen entfernt hat, wird in viereckige Stücke ge⸗ ſchnitten, gewaſchen, mit Salz, Pfeffer und viel Paprika in heißem Fett ſo lange gedämpft, bis der entſtandene Fleiſchſaft eingedämpft iſt; dann bedeckt man das Fleiſch mit kochender, fetter Fleiſchbrühe, fügt einige Schwarzbrotſcheiben, einige zer⸗ ſchnittene Zwiebeln und einen halben Kaffeelöffel Paprika hinzu, bedeckt die Kaſſerolle und läßt das Nun langſam weich dünſten. Beim Anrichten wird die Soße dur getrieben. f. Gedünſtete Schwarzwurzeln. Die geputzten und vor⸗ gerichteten Schwarzwurzeln werden einige Minuten in kochen⸗ dem Salzwaſſer blanchiert, ſodann e in gutem Fett nebſt etwas de inden langſam weichgedünſtet, in der letzten halben Stunde etwas Mehl aufgeſtäubt, mit Mukatnuß ge⸗ würzt und, wenn ſie vollends weich geworden ſind, ſerviert. k. Kalter Apfelpudding. Aus guten Aepfeln wird Apfel⸗ kompott bereitet. Man gibt die abgeriebene Schale einer halben und den Saft von zwei ganzen Zitronen, 5 Pfund Zucker und 45 Gramm rote Gelatine dazu, die man in Weißwein aufgelöſt hat. Man rührt alles gut durcheinander, läßt es in der Form erkalten und ſtürzt es. Zu dem Apfelpudding gibt man Schlag⸗ ſahne oder Vanilleſoße. k. Spargelpfannkuchen. Man bäckt fünf dünne Omeletts goldbraun, bereitet von einem Pfund zerſtückeltem, abgekochtem oder Büchſen⸗Spargel mit einer holländiſchen Tunke ein feines Gemüſe und wiegt 4 Pfund Schinken oder auch 185 ziemlich grob. Nun belegt man eine gebutterte, feuerfeſte Form mit einer Omelette, gibt eine Lage Gemüſe darauf, beſtreut dieſe mit Schinken, deckt mit einer Omelette ab, und ſo weiter. Den Abſchluß bildet wieder eine Smelette, die mit ſaurem Rahm überſtrichen und mit geriebenem Käſe beſtreut wird. Der Auf⸗ lauf wird dann bei Mittelhitze im Rohr 25 bis 30 Minuten überbacken. Statt des Spargels ſchmeckt auch Blumenkohl oder Schwarzwurzel fein, ebenſo kann ein Bries⸗ oder Pilzragout Lingefüllt werden.. i 5