Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm. Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Aanahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. IX. 34: 1200 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Vereidigung der Reichsminiſter Der Eid auf den Führer.— Beſchlüſſe des RKeichskabinetts. Berlin, 17. Oktober. In der Sitzung des Reichskabinetts am Dienskag wurde zunächſt ein Geſetz über den Eid der Reichsminiſter und der Mitglieder der Landesregierungen angenommen. Darnach erhält der Paragraph 3 Abſſatz 1 des Geſetzes über die Rechtsverhältniſſe des Reichskanzlers und der Reichsminiſter(Reichsminiſtergeſetz)b vom 27. März 1930 in der Faſſung des Geſetzes vom 17. Oktober 1933 folgende Faſſung: „Die Reichsminiſter leiſten bei Uebernahme ihres Amtes vor dem Führer und Reichskanzler folgenden Eid: „Ich ſchwöre, ich werde dem Führer des Deutſchen Reiches und Volkes Adolf Hikler kreu und gehorſam ſein, meine Kraft für das Wohl des deutſchen Volkes einſetzen, die Geſetze wahren, die mir obliegenden Pflichten gewiſ⸗ ſenhaft erfüllen und meine Geſchäfte unparkeiiſch und korrekt gegen jedermann führen, ſo wahr mir Gokt helfe.“ Die Mitglieder der TLandesregierungen, ſoweit ſie nicht gleichzeitig Reichsminiſter ſind, leiſten bei Ueber⸗ nahme ihres Amtes vor dem Reichsſtatthalter, in Preußen vor dem Führer und Reichskanzler denſelben Eid; die im Dienſt befindlichen Reichsſtatthalter und Mitglieder der Landesregierungen ſind unverzüglich gemäß dieſem Geſetz zu vereidigen.“ In Anſchluß hieran nahm der Führer und Reichskanz⸗ ler die Vereidigung der Reichsminiſter vor. Neue Steuergeſetze Das Reichskabinett verabſchiedete ſodann eine Reihe neuer Steuergeſetze. Bei dieſen iſt beſonders auf eine Ver⸗ einfachung des Steuerrechtes und eine Entlaſtung der Verwaltung, ſowie eine ſtarke Berückſichtigung der kin⸗ erreichen Familien Wert gelegt worden. Bei dieſen Verbeſſerungen der beſtehenden Steuervor⸗ ſchriften auf den verſchiedenſten Gebieten handelt es ſich noch nichk um die geplante großzügige Steuerreform, die erſt in Zuſammenhang mit der gro⸗ ßen Reichsfinanzreform durchgeführt werden kann. Angenommen wurde ein Geſetz über das Ver⸗ ſteigerergewerbe, durch das gewiſſe Mißſtände be⸗ ſeitigt werden und die Grundlage für die Säuberung dieſes Gewerbes von unverläſſigen Perſonen geſchaffen wird. Das Geſetz zur Aenderung des Genoſſen⸗ ſchaftsgeſetzes bringt die ſeit langem geplante Re⸗ form der genoſſenſchaftlichen Prüfung. Ein Geſetz zur Aenderung von Vorſchriften über die 3 angsvollſtreckung bereinigt einige geſetzgeberi⸗ ſche Fragen des Vollſtreckungsrechtes, die nicht bis zur Ge⸗ ſetzorm zurückgeſtellt werden konnten. Insbeſondere enthält das Geſetz auch eine Aenderung der Vorſchriften über die Pfändung von Gehalts⸗, Lohn- und ähnlichen An⸗ ſprüchen. Das Geſetz zur Aenderung des Militärſtrafge⸗ ſetzbuches und der Militärſtrafgeſetzordnung bringt eine Anpaſſung des Militärſtrafrechtes an die inzwiſchen erlaſſe⸗ nen Geſetze auf dem Gebiete des allgemeinen Strafrechtes. Angenommen wurde ein Geſetz über die Löſung von Jerlagsverträgen öffentlich⸗rechtlicher Körperſchaf⸗ len, wonach Verträge des Reiches, der Länder oder anderer körperſchaften des öffentlichen Rechtes aus der Zeit vor dem 30. Januar 1933 über amtliche oder halbamtliche Ver⸗ ſſentlichungen ſowie über die Herausgabe von Zeitungen zur Aufnahme derartiger Veröffentlichungen unker Ein⸗ haltung einer Friſt von ſechs Wochen zum Schluß eines Kalendervierteljahres, ſpäteſtens jedoch zum 31. März 1935 gelöſt werden können. Ein Geſetz über die Förderung der Getreide⸗ bewegun g gibt der Reichsſtelle für Getreide, Futtermit⸗ tel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe(R. f. G.) die Möglichkeit, die Aufnahme von Getreide durch die R. f. G. auch bei der verminderten Ernte ſicherzuſtellen. Schließlich wurde ein Geſetz über die Errichtung einer deutſchen Verrechnungskaſſe angenom⸗ men, das zur Durchführung von Abkommen mit ausländi⸗ ſchen Regierungen, Zentralnotenbanken oder im Auslande antlicherſeits zugelaſſenen Verrechnungsſtellen, welche den Zahlungsverkehr ganz oder teilweiſe auf der Grundlage der errechnung regeln, notwendig geworden war. Der Führer eniſendet Göring Zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Belgrad. Berlin, 17. Oktober. 8 Der Führer und Reichskanzler hat in ſeiner Eigenſchaft 110 oberfler Befehlshaber der Wehrmacht den preußiſchen inaſterpräſidenlen General Göring als Sonderbevollmäch⸗ niis h zu der Trauerfeier anläßlich der Beiſetzung des Kö⸗ 9s Alexander von Jugoflawien nach Belgrad entſandt. ſc. Begleitung des Miniſterpräſidenten Göring befinden 1 0 weitere Vertreter der Wehrmacht der Generalleut⸗ 15 laskowitz und der Kapitän zur See Freiherr 155 5 arsdorf. Miniſterpräſident Göring wird mit ſei⸗ laregleitung am Mittwoch früh mit dem Fiugzeug nach grad ſtarten. eee eee Mittwoch, den 17. Oktober 1984 Hetze gegen Angarn Im Juſammenhang mit dem Königsmord.— Empörung in Budayeſt. Budapeſt, 16. Oktober. Die Entſpannung in der internationalen Preſſeausein⸗ anderſetzung über eine angebliche moraliſche Mitverantwor⸗ tung der ungariſchen Regierung an dem Marſeiller An⸗ ſchlag iſt entgegen der allgemeinen Erwartung noch nicht eingetreten. von Paris und Prag aus wird mit un⸗ geheuerlichen Verdächtigungen gegen Ungarn gehetzt. So be⸗ hauptet Pertinax im„Echo de Paris“, die moraliſche Schuld Ungarns gehe jetzt ſchon deutlich aus der Unterſuchung her⸗ vor. Wenn die ungariſche Regierung behaupte, daß das Terroriſtenlager in Janka Puſzta im April geſchloſſen wor⸗ den ſei, ſo geben ſie damit zu, daß ein ſolches Lager an der. füdſlawiſchen Grenze unterhalten worden ſei. Es ſei ſehr wahrſcheinlich, daß die Regierungen der Kleinen En⸗ tente die Einberufung einer außerordentli⸗ chen Völkerbundsſitzung für den Monat Novem⸗ ber fordern würden, um ihr die Angelegenheit zu unter⸗ breiten. Mit doppelter Schärfe nimmt nun die ungariſche Oef⸗ fenklichkeit gegen dieſe Beſchuldigungen und gegen die Lü⸗ gennachrichlen Stellung. Die übereinſtimmende Feſtſtellung der Blätter geht dahin, daß das großangelegte Manöver gegen Ungarn angeſichts der mazedoniſchen Abſtammung des Täters zuſammengebrochen ſei. An die Prager Adreſſe wird aber die Frage gerich⸗ tet, warum die Nachricht von der Ausſtellung des Paſſes für den Mörder durch die Budapeſter tſchecho⸗ ſlowakiſche Geſandtſchaft unterdrückt werde und warum die Geſandtſchaft in nächtlicher Stunde der Anna Majerfky ihren zweiten Paß ohne Hinzuziehung der ungariſchen Po⸗ kigeiorgane abgenommen habe. Eine Unterſuchung dieſer ganzen Angelegenheit könne nur von der ungariſchen Seite geführt werden, und die Anrufung des Völkerbundes habe von ungariſcher Seite auszugehen, damit Ungarn Ge⸗ nugtuung erhalte. Die Behauptung, ungariſche Offi⸗ ziere hätten die Kroaten in der Durchführung von Attentaten ausgebildet, wird von den Blättern mit Empö⸗ rung als Lüge bezeichnet. Der offiziöſe„Peſter Lloyd“ ſtellt in großer Aufmachung feſt, daß weder der Mörder noch ſeine Mittäter Ungarn ſeien, daß der Miniſterpräſident Gömbös die zehnjährige kroatiſche Emigrantenkolonie Janka Puſzta aufgelöſt habe und daß keine einzige ungariſche Be⸗ hörde auch nur das mindeſte mit den Vorbereitungen des Königsmordes zu tun habe. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß die ungariſche Regierung bereits auf diplomatiſchem Wege ihre Stellungnahme zu der Paßfrage den übrigen Mächten übermittelt habe. „Der große Giſtmiſchet Die Blätter richten in dieſem Zuſammenhang außer⸗ ordentlich heftige perſönliche Angriffe gegen Beneſch, der von„Magyarſzag“ als„der große Giftmiſcher“ und der größte Feind des europäiſchen Friedens bezeichnet wird. Die der Regierung naheſtehende„Függetlenſeg“ ſpricht von einem„fkrupelloſen Imperialismus der Prager Regie⸗ rung“ und warnt vor einer weiteren Zuspitzung der gegen Ungarn gerichteten Verdächtigungen.„Budapefti Hirlap“ verlangt, daß die Verleymder der nationalen Ehre Ungarns vor dem Bölkerbund Rede und Antwort ftehen ſollen. Wie Belgrad den toten König ehrt. Belgrad, 16. Oktober. Seit den frühen Morgenſtunden zieht die Bevölkerung von Belgrad in unabſehbaren Reihen an der Bahre des Königs Alexander vorbei. Der Menſchenſtrom iſt ununter⸗ brochen in langſamer Bewegung. Vier Offiziere halten an der Bahre, die von zahlreichen Kerzen umrahmt iſt, die Ehrenwache. Im Hintergrund des Gemaches flammt ein umflortes Kreuz mit weißem Licht. Darunter liegen die Krone und die Orden des Königs. Der Boden iſt mit weißen Chryſanthemen beſät. Die deutſchen Abgeordneten Kraft und Moſer ſowie der Senator Graſſe legten an der Bahre vier Kränze für die Organiſationen der deutſchen Volksgruppen in Südſtawien nieder. Das Tagesgeſpräch am Dienstag bildete die leidenſchaft⸗ liche Trauer, mit der der König in der Nacht empfangen worden war. Kein König ſei ſo ſehr beweint worden wie Alexander l. Bei der Ankunft der ſterblichen Hülle des Königs gegen Mitternacht trugen Generäle den Sarg zu dem vor dem Bahnhof ſtehenden Leichenauto. Als ſie den freien Platz vor dem Stationsgebäude betraten, fiel das dort harrende Volk auf die Knie. Ganz Belgrad hatte ſich auf den Straßen ver⸗ ſammelt. Die Häuſer waren mit ſchwarzen Fahnen dicht verhangen. Die Straßenlaternen waren mit Trauerflor um⸗ wunden. ... T ð·* ⁊ Der Führer und Oberbefehlshaber der deutſchen Wehr⸗ macht bringt mit der Uebertragung der ehrenvollen Miſſion an einen ſeiner nächſten Mitarbeiter die beſondere Ver⸗ ehrung und Hochachtung zum Ausdruck, die der deutſche Soldat für den verewigten König empfindet. General Göring wird am Grabe des Königs einen Kranz niederlegen mit der Inſchrift:„Ihrem einſtigen heroiſchen Gegner in ſchmerzlicher Ergriffenheit die deutſche Wehrmacht“.„„ eee — k ͤ—E——Vũ4 Nr. 243 Malny geſteht An der Vorbereitung des Attentats beteiligt. Paris, 16. Oktober. Der in der Nähe von Melun bei Paris verhaftete ſüd⸗ ſlawiſche Terroriſt Malny hal im Laufe der Vernehmung geſtanden, mit den übrigen Angeklagten den Anſchlag ge⸗ gen König Alexander und Außenminiſter Barthou vorbe⸗ reitet zu haben. Malny ſoll in Wirklichkeit Kralz heißen. Wie behauptet wird, habe er weiter eingeſtanden, daß drei Verſchwörer mit falſchen ungariſchen Päſſen aus Bu⸗ dapeſt nach Zürich gekommen ſeien und dort die Be⸗ auftragten Dr. Pawelitſchs, Suck und Kramer, getroffen hät⸗ ten. In Lauſanne hätten ſie ſich neu eingekleidet und ſich ſpäter in zwei Grupepn nach Frankreich begeben, um dort den Anſchlag auszuführen. Aus dem Verhör geht noch nicht einwandfrei hervor, ob Malny ſich im Augenblick der Tat in Marſeille aufgehalten hat. Feſt ſteht aber, daß er ſich im Beſitz von zwei Revolvern und zwei Bomben befand. Der Koffer der Attentäter gefunden In Lauſanne war es aufgefallen, daß ſich die Attentä⸗ ter von Marſeille, die ohne Gepäck eingetroffen waren, mit neuen Anzügen ausgeſtattet hatten und beim Verlaſſen ihres Hotels einen großen Koffer mitführten, den ſie in Lau⸗ ſanne gekauft hatten. Nun wurde im Handgepäckraum des Lauſanner Bahnhofs der Koffer entdeckt. In dem Koffer befanden ſich eine zweireihige Signalpfeife, eine automati⸗ ſche Mauſerpiſtole 7,65 Millimeter, geladen mit 18 Patro⸗ nen und mit einem Gürtel verſehen, g Das Geheimnis enthüllt Der Marſeiller Mörder war der Terroriſt Tſchernoſemfki. Sofia, 17. Oktober. Die Ermittlungen der bulgariſchen Polizeidirektion ha⸗ ben ergeben, daß die von ihr aus Paris angeforderten Fin⸗ gerabdrücke des Mörders des ſüdſlawiſchen Königs und franzöſiſchen Außenminiſters mit denen des mazedoniſchen Terroriſten Tſchernoſemſki gleich ſind. Von dieſer Feſtſtel⸗ lung ſind Dienstag abend die Polizeibehörden in Paris und Belgrad verſtändigt worden. Wie hierzu von der bulgariſchen Polizeidirektion erklärk wird, kann angeſichts dieſes Ergebniſſes der Prüfung der Fingerabdrücke kaum noch ein Zweifel daran beſtehen, daß es ſich bei dem Marſeiller Königsmörder um den mazedo⸗ niſchen Terroriſten Tſchernoſemſki handelt. Staatlicher Trauertag für Poincare Paris, 16. Okt. Im Elyſee fand unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik, Lebrun, der am Abend Paris boerlaſſen hat, um ſich nach Belgrad zu begeben, ein Mini⸗ ſterrat ſtatt. Der Präſident der Republik ehrte zu Beginn der Sitzung Raymond Poincare. Die ſtaatliche Trauerfeier für Poincare wird am Samstag in der Notre⸗Dame⸗Kirche und im Pantheon ſtattfinden. Die Beerdigung erfolgt nach dem letzten Wunſche des Verſtorbenen in der Familiengruft in Nubecourt im Moſel⸗Departement. Der Miniſterrat be⸗ ſchloß ferner, den 18. Oktober, den Tag der Beiſetzung des Königs Alexander, und den 20. Oktober, den Tag der Bei⸗ ſetzung Poincares, zu ſtaatlichen Trauertagen zu erklären. Das Schickſal der Gaar Aufruf für das neue Jahrbuch„Anſere Saar 1935!“ Immer näher rückt der große Schickſalstag des deutſchen Saarvolkes. Blatt um Blatt des 100 Tage⸗Saarkalenders fällt. An 750 000 Stellen erinnert er an die entſcheidenden Tage des Endkampfes. Dieſer 100 Tage⸗Kalender ſtellt ein Gemeinſchaftswerk dar, deſſen Erlös dem Winterhilfswerk der Saar zufließt. Er iſt reſtlos ausverkauft. Mit dem 13. Januar iſt aber der Kampf noch nicht be⸗ endet. Erſt dann werden die ganzen Probleme aufgerollt. Das ganze nächſte Jahr wird noch im Zeichen der Saar ſtehen. Dieſen Kampf auch vom Volke her zu unterſtützen, dient das neue Werk, das in dieſen Tagen zum Vertrieb kommen wird. Es iſt das Jahrbuch:„Unſere Saar 1935!“ Erprobte Kämpfer des Saarlandes, Arbeiter, Wirtſchafts⸗ führer, Journaliſten und Künſtler haben es geſchaffen. In volkstümlicher Weiſe werden alle Fragen des Saarlandes behandelt, die das ganze Jahr 1935 beherrſchen werden. Auch der Erlös dieſes Jahrbuches— es koſtet eine Mark— fließt dem Winterhilfswerk der Saar zu, das in der Haupt⸗ ſache mit dieſen Mitteln aufgebaut wird. Darum ergeht heute wieder der Appell an das Voik und alle Parteidienſtſtellen, Behörden und den Buchhandel, mit⸗ zuhelfen, daß dieſes neue Jahrbuch jeden Volksgenoſſen an das Schickſalsjahr unſerer Saar mahnt und ihn über ihre großen Aufgaben unterrichtet. Beſtellungen werden ſofork enkgegengenommen. Auch die noch nicht ausgeführten Auf⸗ kräge für den ausverkauften 100 Tage⸗Kalender werden mit dieſem Jahrbuch beliefert. Es iſt das einzige offiziell zugelaſſene Jahrbuch der Saar des ganzen Reiches. Wien. Die„Wiener Neueſten Nachrichten“ veröſſentn⸗ chen den vollſtändigen Text eines Rundbriefes, den den evangeliſche Superintendent Johannes Heinzelmann an allg evangeliſchen Gemeinden Heſterreichs 1 55 hat. Er wen⸗ det ſich gegen die vom Bundeskommiſſar Adam vorgebrach⸗ ten Beſchuldigungen gegen proteſtantiſche Pfarrer.. Es gibt nur einen Führer Der Begriff„Führer“.— Eine Anordnung Dr. Leys. Der Stabsleiter der Oberſten Leitung der PO, Dr. Ley, hat folgende Anordnung erlaſſen: „Die Bezeichnung„Der Führer“ war für uns National⸗ ſozialiſten immer ein unantaſtbarer Begriff. Heute iſt der Führer der NSDAP der Führer des geſamten Volkes und damit iſt dieſer Begriff ſtaats⸗ und weltpolitiſch eindeutig feſtgelegt. Ich ordne daher für die Oberſte Leitung der PO an, daß kein politiſcher Leiter, ganz gleich, in welcher Stellung innerhalb der Partei oder einer der angeſchloſſenen Orga⸗ niſationen er kälig iſt, das Wort„Führer“, auch nicht in Verbindung mit einem anderen Wort, für ſich verwenden darf. Für die Deutſche Arbeitsfront ordne ich an, daß ab ſofort für meine Perſon die Bezeichnung„Führer der Deutſchen Arbeitsfront“ nicht mehr gebraucht werden darf. Meine Dienſtbezeichnung iſt„Stabsleiter der PO“. Auch in organiſatoriſcher Hinſicht iſt eine beſondere Bezeich⸗ nung nicht nötig, da meine Tätigkeit für die DA lediglich eine Fortſetzung der Arbeit für die NSDAP iſt. Das Gleiche gilt für die Leiter der anderen Gliederun⸗ gen der Partei und aller weiteren Organiſationen.“ Betriebsgemeinſchaft und Arbeitsfront „Der Bekrieb ſoll eine Burg ſein.“ Leipzig, 16. Oktober. Auf einer Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront ſprach der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, über„Die Betriebsge⸗ meinſchaft als Fundament der Deutſchen Arbeitsfront“.— Der Redner führte u. a. aus, man müſſe die Wirtſchafts⸗ führer dazu bringen, daß ſie ſich zunächſt einmal über die Einrichtung des Vertrauensrates klar würden. Dieſer Ver⸗ trauensrat dürfe kein„Mißtrauensrat“ werden. Es iſt das Große in der Deutſchen Arbeitsfront, daß ſie alle und nicht nur einen Teil der ſchaffenden Menſchen umfaßt. Es beſtand die große Gefahr, daß ſie ſich mar⸗ xiſtiſcher geſtaltete, als alles bisher war, und es beſtand die zweite und vielleicht noch viel größere Gefahr, daß die Deutſche Arbeitsfront zu einem willfährigen Inſtru⸗ ment der Arbeitgeber geworden wäre, eine„gelbe An⸗ gelegenheit“. ant aber hätten wir das Vertrauen des ſchaffenden Volkes für dieſe Generation verloren gehabt. Beides aber wäre für uns als Nationalſozialiſten unmöglich. Wir konn⸗ ken niemals das Inſtrument einer Klaſſe werden, weder der Arbeitnehmer, noch der Arbeitgeber iſt das deulſche Volk. Wir haben auch die wirlſchaftlichen Inkereſſen aus der Arbeitsfront herauslaſſen müſſen, denn ſonſt wäre es keine Gemeinſchaft geworden. Wir brauchen die Gemeinſchaft. Der Betrieb ſoll die Burg der Menſchen werden, die in ihm ſchaffen. Sie müſ⸗ ſen dieſe Burg gemeinſchaftlich verteidigen gegenüber Not und Schickſal. SA und Geſchäſtsempfehlungen Eine Bekanntmachung des Chefs des Stabes. Der Chef des Stabes ſieht ſich, um böswilligen Gerüch⸗ ten entgegenzutreten, veranlaßt, Folgendes bekanntzugeben: Im Verordnungsblatt der Oberſten SA⸗Führung Nr. 29 vom 13. Auguſt 1934 habe ich grundſätzlich verboten, daß ſich SA⸗Dienſtſtellen dazu hergeben, Empfehlungen an Fir⸗ men und deren Erzeugniſſe zu geben, und habe ferner an⸗ geordnet, daß überall dort, wo geſchäftliche Bindungen mit irgendwelchen Firmen beſtehen, dieſe ſofort zu löſen ſind. Dieſe meine grundſätzliche Einſtellung iſt bezüglich der Fabrikate der Sturm⸗Zigarettenfabrik in Dres⸗ den in böswilliger Weiſe ſo ausgelegt worden, als ob die Sturm⸗Zigarettenfabrik mit der Röhm⸗ Revolte zu tun gehabt hätte und von der SA boykottiert werden müßte. Es iſt weder das eine richtig, noch das andere gewollt. Die Sturm⸗Zigarettenfabrik iſt für die SA ein reines Pri⸗ valunternehmen wie jede andere Firma auch.“ 1 all dein Noni. 720 — A . Mole ones Hen Scl Nene e, h Den Sie ſtand ſchlank und blaß und hoheitsvoll vor ihm. Unwillkürlich blieben die anderen in einiger Entfernung ſtehen. „Du haſt dich ohne meine Erlaubnis entfernt. Ich will dich lehren, mir ungehorſam zu ſein. Du Heilige— hahaha! Biſt nicht beſſer als die anderen. Auf die Knie mit dir, Weib!“ Sie ſtand ſteif und ſtill. Jeder Blutstropfen war aus ihrem Geſicht gewichen. Hämiſche Geſichter ringsum. Joh⸗ lende, halblaute Rufe. Die ganze verworfene Geſellſchaft empfand einen wilden Haß gegen das reine, unſchuldige Geſchöpf. „Auf die Knie!“ kreiſchte Rovezzo und ſtreckte brutal die Hand aus. In dieſem Augenblick fuhr ihm eine Fauſt gegen die Bruſt, daß er weit zurücktaumelte und geſtürzt wäre, hät⸗ ten ihn nicht einige ſeiner Kumpane gehalten. Mit einem Male war es ganz ſtill. Ducas Stimme ziſchte:„Hütet Euch, Baron Rovezzo! Ihr benehmt Euch wie ein Lump!“ Dem traten die Augen ſchier aus den Höhlen. „Verdammt, wer— wer ſeid Ihr denn?“ „Graf Dalbrogo, wenn Ihr es wiſſen wollt. Ich ritt gerade an der Parkmauer vorüber und hörte den wüſten Lärm. Da bin ich. Hütet Euch, Rovezzo, Euer Maß iſt voll!“ Der Baron riß in maßloſer Wut die Hundepeitſche aus dem Stiefelſchaft und ſtürzte nach vorn. Aber Duca war ſchneller als er. Ein furchtbarer Schlag fegte den Trunkenen beiſeite, daß er gegen die Erde ſchlug— die Peitſche flog zerknickt über die Köpfe der zuſammenge⸗ duckten Menge der Gäſte in das Strauchwerk. Keiner von all dieſen Verworfenen, deren Sinne halb umnebelt wa⸗ ren von den Geiſtern des Weins und den Ausſchweifungen dieſes Abends, wagte, dem Kühnen Widerſtand zu bieten. Einige der Frauenzimmer flüchteten aufkreiſchend in das Dunkel. 5 Ganzer Betrieb beſchlagnahmt Stettin, 17. Okt. Die Juſtizpreſſeſtelle Stettin teilt mit: Die Hauptaktionäre und Vorſtandsmitglieder der Klei⸗ derfabrik Gebrüder Hamburger, Aktiengeſellſchaft Stettin, die Brüder Karl und Jakob Hamburger, ſind ge⸗ meinſam mit dem Juden Dr. Martin Süßkind am 25. Julf 1934 ins Ausland geflohen. Sie führten ausländiſche Ef⸗ fekten im Betrage von 1,3 Millionen Reichsmark und etwa 100 000 Mark in Bargeld mit ſich. Es wurde gegen die drei Haftbefehl erlaſſen und das Vermögen der Aktiengeſellſchaft ſowie das Vermögen der drei beteiligten Perſonen beſchlag⸗ nahmt. Die Geſellſchaft betreibt eine Kleiderfabrik in Stet⸗ tin mit 140 Ane lten. Die Staatsanwaltſchaft beſchlag⸗ nahmte den geſamten Betrieb für das Reich. Die Bank der Deutſchen Arbeit in Berlin räumte dem Unternehmen einen großen Kredit ein. FN 9 228M. * ede ats 1 7 Noi 545 Kein Reichsgeſch s Führers hat folgende Bekannt⸗ machung erlaſſen: Zur Erledigung beſonderer Aufgaben hat der Führer den Parteigenoſſen Reichsleiter Bouhler nach Berlin berufen. Damit kommt die Dienſtſtelle eines Reichs⸗ geſchäftsführers der DAP bis auf weiteres in Fortfall Ihre Aufgaben werden von verſchiedenen Dienſtſtellen der Reichsleitung übernommen. Amtriebe in Danzig aufgedeckt Verhaftung eines hohen Beamten. Danzig, 17. Oktober. Ein führendes Mitglied der Danziger Zentrumspartei, Oberregierungs⸗ und Schulrat Behrendt, iſt wegen dringen⸗ den Verdachts des ſchweren Vergehens im Amte verhaftet worden. Behrendt wird beſchuldigt, ſein amtliches Wiſſen über dienſtliche Vorgänge, das er ſich durch ſeine Ver⸗ trauensſtellung im Danziger Schuldienſt erworben hat, dem Vertreter einer benachbarten Macht pflichtwidrig mitgeteilt zu haben. Behrendt, der in früheren Jahren preußiſcher Land⸗ tagsabgeordneter der Zentrumspartei war, iſt vom Danzi⸗ ger Zentrum in wichtige Aemter und Körperſchaften ent⸗ ſandt worden. Der Stellpertreter d Dienſtleiſtungen der Bevölkerung in Kriegszeiten. In den nächſten Tagen wird die angekündigte Verord⸗ nung des polniſchen Staatspräſidenten erſcheinen, die die perſönlichen Dienſtleiſtungen der Bevölkerung in Kriegs⸗ zeiten neu regelt. Die neue Verordnung ſtellt feſt, daß mit dem Augenblick des Kriegsausbruches oder der Mobilma⸗ chung für die geſamte Bevölkerung, Männer und Frauen vom 17. bis zum 60. Lebensjahre, automatiſch die Pflicht eintritt, für den Staat gegen Entſchädigung zu arbeiten und die Hilfe zu leiſten, die mittelbar oder unmittelbar zur Ver⸗ teidigung des Staates notwendig iſt. Rote Einheitsfront? Moskau, 16. Oktober. Nach einer amtlichen Mitteilung begannen in Paris die Verhandlungen zwiſchen der Zweiten und Dritten In⸗ kernakionale über die Schaffung einer Einheitsfront. Das Präſidium des Vollzugsausſchuſſes der Jugend⸗ Internationale hat alle marxiſtiſchen Jugendorganiſationen Curapas aufgefordert, auch mit ihr nach dem Beiſpiel der Komintern und der Zweiten Internationale Verhandlun⸗ gen zur Schaffung einer Einheitsfront zur Bekämpfung des Bürgertums einzuleiten. London. Der Marinemitarbeiter des„Dailt Telegraph“ ſchreibt, Nachrichten über die Neuordnung der rang ischen Seeſtreitkräfte zeigten, daß Frankreich eine neue und außer⸗ ordentlich ſtarke Flotte zum Schutze ſeiner Küſte im Aer⸗ melkanal und im Atlantiſchen Ozean ſchaffe. Dublin. General O' Duffy hat die Gründung einer eige⸗ nen politiſchen Organiſation angekündigt, die ſich zunächſt aus ſeinen Anhängern in der Blauhemdenbewegung zuſam⸗ menſetzen dürfte. 5 Angſt vor einem Kommuniſtenputſch in Wien. In einem Teil der Auslandspreſſe war die Na rt erſchienen, daß in Wien die Polizei in höchſte Alarmberei ſchaft geſetzt worden ſei, da man kommuniſtiſche Unruhen befürchte. Amtlich wird dieſe Meldung nachdrücklich 11 falſch bezeichnet. Richtig ſei nur, daß der kommuniſtiſchen unterirdiſchen Wühlarbeit größere Aufmerkſamkeit geſchent werde und eine Verſtärkung der Polizeiwachen an den im Ernſtfall gefährdeten Punkten durchgeführt worden ſei. Politiſcher Mord bei Wien? Wien, 16. Okt. Der Bürgermeiſter Joſeph Kaibling von Ober⸗Bierbaum bei Tulln wurde von Dorfbewohnenm in einer Waſſerpfütze tot aufgefunden. Er war erwürgt worden. Der Ermordete iſt politiſch ſtark hervorgetreten. So war er einer der führenden Männer des Niederöſterreſ⸗ chiſchen Bauernbundes, der ſtärkſten chriſtlichſozialen Orga⸗ niſation Oeſterreichs. Prag. In der Tſchechoſlowakei wurden zahlreiche ud, ſlawiſche Emigranten verhaftet. Ferner ſoll eine bedeutend verſchärfte Aufſicht über die Emigranten aller Länder ein, geführt werden. Madrid. Wie die Agentur Fabra mitteilt, werden der frühere Präſident und die übrigen Mitglieder der katalg⸗ niſchen Generalidad durch die ordentlichen Gerichte unter allen verfaſſungsmäßigen Garantien abgeurteilt werden. Kurzmeldungen Großmuttermörder hingerichtet Berlin, 16. Oktober. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der 20 Jahre alte Kurt Vogelmann iſt durch Urteil des Schwur⸗ gerichtes Berlin vom 26. April 1934 wegen Raubmordes, begangen an ſeiner Großmutter, rechtskräftig zum Tode verurteilt worden. Dieſes Urteil iſt nun im Hofe des Straf⸗ gefängniſſes Plötzenſee durch Enthauptung vollſtreckt wor⸗ den.— Der preußiſche Miniſterpräſident hat von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil es ſich bei dem Täter um einen völlig entarteten Menſchen handelt, der ſeine aufopfernd um ihn beſorgten nächſten Verwand⸗ ten, Mutter und Großmutter, fortgeſetzt beſtohlen und ſchließlich die übergroße Liebe ſeiner Großmutter, die alle ſeine Schandtaten immer wieder verzieh und ihm Unter⸗ kunft und Unterhalt gab, mit deren Ermordung vergolten hat.— Der Mörder hatte ſeine Großmutter, die greiſe Rentnerin Erneſtine Andjſzewſki am 10. Dezember mit einem Kopfkiſſen erſtickt, um ihr die letzten Er⸗ ſparniſſe im Betrage von 18 Mark zu rauben und dieſe auf Rummelplätzen zu verjubeln. Das Einſturzunglück in Kattowitz Kaktowitz, 16. Okt. Wie auf Anfrage erklärt wird, hat das ſchwere Einſturzunglück, das ſich beim Neubau der Ka⸗ thedrale ereignete, bisher kein Todesopfer gefordert. Eine Anzahl Schwerverletzter hat komplizierte Knochen⸗ brüche davongetragen. Von ärztlicher Seite wird beſonderz darauf hingewieſen, daß der Zuſtand einiger Verunglückter zu Beſorgniſſen Anlaß gibt. Insgeſamt ſind noch 62 Ver⸗ unglückte im Krankenhaus, deren mehr oder weniger ſchwere Verletzungen ausſchließlich durch die herabſtürzen⸗ den Balken und Bretter des Gerüſtes verurſacht worden ſind. Es iſt ein glücklicher Umſtand, daß die Arbeiter ſämt⸗ lich auf den durch den Regen aufgeweichten Boden gefallen ſind. Tragödie auf einem Bauernhof Hamm, 16. Okt. In der Nacht brannte die Scheuer dez Bauern Brockmann in Berge bei Hamm bis auf die Grund. mauern nieder. Den Flammen ftel die Frucht von 88 Mor⸗ gen Land zum Opfer. Der frühere Beſitzer des Hofes, Pin⸗ ninghoff, hat ſich in der Brandnacht erſchoſſen. Von amtli⸗ cher Seite wird hierzu noch mitgeteilt, daß Brockmann im Jahre 1931 den Bauernhof rechtmäßig von Pinninghoff er. worben hat. Obgleich er ſeinen Verpflichtungen voll und ganz nachgekommen war, verſuchte Pinninghoff weiter, Geld von ihm zu erhalten. Nach einem geheimnisvollen Anruf am Abend brach in derſelben Nacht das Großfeuer aus. 5 D Hein: „Kommt, Baronin, ich führe Euch ins Schloß. Ihr habt Ruhe nötig.“ And ſich drohend zu den anderen umwendend, fügte er hinzu: „Hütet euch, ihr Herren, der Baronin etwa noch nahe zu treten. Ich komme wieder. Und nicht allein. Ich komme beſtimmt wieder!“ Sie ließen ihn und Vittorina unbehelligt gehen. Ba⸗ ron Rovezzo lag langgeſtreckt am Boden. Der Hieb und der Rauſch, beides wohl, hatten ihn in eine rettende Be⸗ wußtloſigkeit geſtürzt. Die anderen ſtierten ihn blöde an. Sie hatten die Situation noch gar nicht recht erfaßt. Eine Frauenſtimme gellte: „Feiglinge— Hanswürſte, haha!“ Jemand hielt ihr den Mund zu. Sie rollten beide in das Gras. Einige lachten höhniſch. Einer lallte: „Der Rovezzo ſchläft.“ Ein anderer: 8 „Wein— Wein her! Verdammtes Lakaienvokk!“ Diener ſtürzten davon, das Verlangte zu holen. Plan lagerte ſich auf dem Raſen, rings um den leiſe ſchnar⸗ chenden Rovezzo, und machte alle Anſtalten, die Orgie aus dem Schloß hier im Freien fortzuſetzen. Die ſonderbare Begegnung mit dem„Grafen Dalbrogo“, ſeine Drohung, dies alles ſchien ſie aus dem Konzept gebracht zu haben. Irgend jemand brüllte: „Dieſen Grafen werden wir uns noch näher anſehen. Der wird gehängt“ Wildes Gelächter ſprudelte auf. Verſank wieder in lal⸗ lendes Stimmendurcheinander. Immer mehr ſanken plötz⸗ lich in Schlaf. Die Fackeln brannten nieder. Diener glit⸗ ten vorbei, traten die glühende Aſche aus Der wilde Spuk war zu Ende. Die Nacht ſchwieg wieder. Durch die Nacht, die ſchon am Horizont vor den erſten Strahlen der Morgenröte zu weichen begann, jagte Duca auf ſeinem Pferd dem Lager entgegen, aus dem er vor wenigen Tagen aufgebrochen war. Einthio war überraſcht, ihn ſo bald wiederzuſehen. Er hatte mit einer längeren Abweſenheit gerechnet. Aber Duca winkte ihn bald beiſeite. „Heute abend, mein Freund, ſoll Italiens Adel wieder die Fauſt Ducags zu ſpüren bekommen.“ Einthio war es zufrieden.„Wer?“ fragte er nur. Duca erzählte. Der Zorn ſtieg ihm von neuem hoch und bebte in ſeinen Worten. „Zwanzig Mann brauchen wir, Cinthio Vas genügt vollauf Suche die Zuverläſſigſten aus der Bande heraus, ſagte er zum Schluß„Es ſoll ein Strafgericht werden, an das Rovezzo ſein Leben lang denken wird“ 5 „Das ſoll es,“ pflichtete Einthio begeiſtert bei. „Wann?“ „Wie ich ſchon ſagte: Heute abend!“ Er ballte die Fäuſte. Am Abend war alles bereit. Zwanzig der beſten Leute waren ausgeſucht. Die anderen blieben zur Bewachung des Lagers zurück. Auf die Frage Sabines, wem der Schlag gelte, ant⸗ wortete Duca nur: „Einem Schurken!“ Sie ſah ihn tief und ernſt an. „Komme geſund zurück, Angelo.“ 5 Er wich ihrem Blick aus. Er fühlte ſich plötzlich ihr, der Getreuen, gegenüber mit Schuld beladen.. Haſtig zog er ſie an ſich und küßte ſie auf die Stirn. „Mein kleiner Kamerad!“ murmelte er.. Dann riß er ſich los und ſetzte ſich an die Spitze des Reitertrupps, der ſchon vor dem Zelt auf ihn warkete. „Vorwärts!“— Gedämpft klangen die Hufe der Pferde auf dem mooſt⸗ gen Waldboden. Sabine ſtand vor dem Zelt. Lange blickte ſie den Davonreitenden nach und ſchaute in den Abend hinein, der über dem Wald heraufzog mit langen, blauen Schleiern. Aus der Ferne wurde Geſang hörbar. Der Wind wehte ihn herüber. Ducas Leute ſcheuten ſich nicht, ihr Lied durch den einſamen Wald zu ſingen, da ſie auszogen, um einen der adligen, gewiſſenloſen Müßiggänger zu ſtrafen, die das geſchriebene Recht schützte, und eine wehrloſe Frau aus der Gewalt eines Schurken zu befreien. 5 Duca und ſeine Leute ritten frohgemut durch die Dun⸗ kelheit. Eine gute, eine gerechte Tat war zu vollbringen. Noch immer erlebte Duca im Geiſte jene furchtbare Szene, in der der truntene Rovezzo Vittorina ſchamlo⸗ vor den Gäſten und Dienern in 5 Knie zu zwingen ſuchte. Ah— er ſollte es büßen! And Vittorina? Was geſchah mit Vittorina? 5 1 Er preßte die Lippen zuſammen. Gott allein mochte wiſſen, was über ſie und ihn beſchloſſen war. Fortſetzung folgt, 4— ¶— . 2 2„. 1 „ Der ur⸗ des, ode raf⸗ or⸗ dem ſich elt, nd⸗ und alle ter⸗ ſten eiſe nit e us dembadlloclien Lande An die badiſchen Bauern! Ein zweiter Winter rückt heran, der von jedem deutſchen Volksgenoſſen die ganze Opferbereitſchaft zur Ueberwindung der durch Arbeitsloſigkeit hervorgerufenen ſozialen Nöte verlangt. In dieſer ſtarken Front der Opferbereiten muß der badiſche Bauer einen bedeutenden Faktor darſtellen. Es darf deshalb keinen Bauern geben, der in dieſem Winter nicht die Dankbarkeit gegenüber unſerem Führer durch ſeine Bereitſchaft zum Opfern nachweiſt. Der Reichsnährſtand hat die Durchführung des Winterhilfswerkes, ſoweit es ſich um die Sammlung von Gaben unter den Bauern handelt, ſelbſt in die Hand genommen. Deshalb ergeht auch heute wieder an alle badiſchen Bauern der Ruf und die Bitte, ſich für das Winterhilfs⸗ werk 1934⸗35 einzuſetzen. Es ſollen nicht alle Spenden, ſondern es müſſen freiwillige Opfer ſein, die von jedem freudig gegeben werden. In dieſem Winter darf niemand hungern oder frieren. Deshalb führt die Landesbauernſchaft Baden in der nächſten Zeit tatkräftig die vom Winterhilfswerk ihr geſtellten Aufgaben durch. Aus dieſem Grunde fordere ich meine geſamten Standes⸗ genoſſen auf, alles zu tun, um den Beweis zu liefern, daß der Bauer ſich als treueſter Sohn des Volkes und als dank⸗ barer Volksgenoſſe gegenüber unſerem Führer beweiſt, der dem Bauerntum wieder Bedeutung zurückgegeben und ihm jortdauernde Hilfe bewieſen hat. Engler⸗Füßlin, Landesbauernführer. Aus der Landeshauytſtad. () 75jähriges Jubiläum des Badiſchen Frauenvereins. Der Badiſche Frauenverein feierte ſein 75jähriges Beſtehen und hielt zur gleichen Zeit ſeine 54. Landesverſammlung ab. Dabei wurde die neue Satzung in Kraft geſetzt, worauf die bisherige Präſidentin, Frau Landgerichtsdirektor Neßler, mit Rückſicht auf ihr hohes Alter ihren Rücktritt erklärte und ihr Amt der neuernamten Vorſitzenden, Frau Miniſterial⸗ ral Hanna Zierau, übergab. () Haftbefehl gegen betrügeriſchen Facharzt. Der Anter⸗ ſuchungsrichter beim Landgericht Heidelberg hat gegen den Facharzt Dr. med. Joſef Wetterer aus Neckargemünd wegen Verdachts des Betrugs und Wuchers, begangen in fort⸗ geſetzter Tat, Haftbefehl 1 Dr. Wetterer wurde in das zuſtändige Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Er ent⸗ faltete in den letzten Jahren eine ausgedehnte Tätigkeit als Vortragsredner auf dem Gebiete der Krebsbekämpfung. Viele Krebskranke behandelte er in ſeinem„Radiumheim“ in Neckargemünd. Auf Grund zahlreicher Strafanzeigen aus allen lands iſt ein umfangreiches Sammelverfahren Teilen ches in Heidelberg anhängig. beim U: hungsrichter * Notſtandsarbeiten.— Rückgabe des Hafengeländes an die Landwirtſchaft. Ladenburg, 16. Okt. Die Stadt Ladenburg hat jetzt beſchloſſen, das für einen Hafen vorgeſehene Gelände am neuerbauten Neckarkanal, das die ganzen Jahre hindurch brach lag, der bäuerlichen Bewirtſchaftung zur Verfügung zu ſtellen. Es handelt ſich neben dem Hafengelände hauptſächlich um die Wiederinſtandſetzung des Bodens, der durch das faſt zwei Kilometer lange Zufahrtsgleis der Reichsbahn in An⸗ ſpruch genommen wurde. Die Regierung hat die Landkulti⸗ vierung als Notſtandsarbeit anerkannt, ſo daß nur ein ge⸗ tinger Zuſchuß der Gemeinde erforderlich iſt. Die Arbeiten erſtrecken ſich auf rund 5000 Tagewerke und geben 35 bis 40 Arbeitsloſen für ein halbes Jahr Arbeitsgelegenheit. 1200 Kubikmeter Gleisſchotter vom Bahndamm werden in der ganzen Gemarkung dazu verwendet, die Hauptwege herzu⸗ richten, womit einem dringenden Wunſch der Landwirtſchaft Rechnung getragen wird. Im Hafengelände ſelbſt müſſen etwa 1500 Kubikmeter Boden für Wege und ſonſtigen Gelände⸗ ausgleich bewegt werden, außerdem ſind Auffüllungsarbeiten notwendig, und der zugeſchüttete Mutterboden muß wieder nach oben gebracht werden. Im ganzen werden 12 000 Qua⸗ dratmeter nutzbar gemacht, nachdem der Gemeinderat im ver⸗ gangenen Sommer ſchon etwa 9000 Quadratmeter Hafenge⸗ lände zur Bewirtſchaftung freigegeben hatte. Wertheim.(Brückenweihe in Wertheim.) Gleichzeitig mit dem Kreiskongreß der NS DA findet am Sonntag, den 21. Oktober, auch die Uebergabe der neuen Tauberbrücke ſtatt. Neben dem Bezirkswalter der Deutſchen Arbeitsfront für Südweſt, Pg. Fritz Plattner, wird auch Reichsſtatthalter Robert Wagner an dieſem Tage in Wert⸗ heim erwartet. Heddesbach.(In Haft genommen!) Der frühere Bürgermeiſter von Heddesbach, der im Sommer zur Ruhe geſezt wurde, iſt in Haft genommen worden. Er ſoll ſich Unterſchlagungen während ſeiner Amtstätigkeit ſchuldig ge⸗ macht haben. Wie man hört, handelt es ſich um eine Summe von über 600 Mark. Der Winter meldet ſich Im Odenwald fiel der erſte Schnee. I Heidelberg, 16. Okt. Im Odenwald iſt heute der erſte Schnee gefallen. Nachdem der Katzenbuckel in ſchöner Winterlandſchaft prangte, erhielten die Berge um Heidelberg ebenfalls eine Schneedecke von einigen Zentimeter Höhe. Auf dem Königsſtuhl ſtand das Thermomete: auf dem Gefrierpunkt. Neuſchnee auf dem Schwarzwald. O Freiburg, 16. Okt. Der Witterungsumſchlag, der im Tal ſtarke Regengüſſe, verbunden mit einem Sturm brachte, hatte in den höheren Lagen des Schwarzwaldes Schneefälle zur Folge, die bis etwa 800 bis 900 Meter herunterreichten. Bei minus 1 Grad meldet der Schauinsland ſchon 10 Zenti⸗ meter Schnee. Auch der Feldberg iſt bei minus 2 Grad mit einer leichten Schneedecke überzogen. O Hornberg.(Durch herabſtürzende Geſteins⸗ maſſen erſchlagen.) Ein folgenſchwerer Unfall ereig⸗ nete ſich an der Schwarzwald⸗Bahnſtrecke zwiſchen Hornberg und Niederwaſſer. Ueber dem unteren Portal des Hippes⸗ bachtunnels waren drei Leute mit Ausbeſſerungsarbeiten an einem Stollen beſchäftigt. Plötzlich löſte ſich, wohl als Folge der ſtarken Regenfälle, am Berghang Geröll, und Felsmaſſen ſtürzten die Pforte herab. Während ein Arbeiter noch recht⸗ zeitig zur Seite ſpringen konnte, wurde der 38jährige Jo⸗ hann Reck aus Kirnbach, den ein großes Felsſtück am Kopf traf, ſofort getötet. Sein Arbeitskamerad Friedrich Huber aus Hausach wurde durch Geſteinsmaſſen am rechten Unter⸗ ſchentel ſchwer verletzt. Er fand Aufnahme im Hornberger Krankenhaus. Aus den Nachbarlaͤndern Die Vergiftung durch Bohnenſalat Groß-Gerau. Ueber das ſchwere Vergiftungsunglück in Wallerſtädten werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Die Familie Wendel Rödner aß Bohnenſalat. Kurz darauf erkrankte die 26jährige Tochter Lina Blumenſchein. Sie klagte über heftige Leibſchmerzen, ſo daß ihr Mann, der ebenfalls 26jährige Adam Blumenſchein, ſich veranlaßt ſah, die Gemeindeſchweſter zur Hilfeleiſtung zu holen. Auf dem Nachhauſeweg wurde auch er plötzlich von einem hef⸗ tigen Unwohlſein befallen. Daraufhin entſchloß man ſich, den Arzt zu rufen. Trotz ſeiner Hilfe verſchlechterte ſich der Zuſtand bei den Erkrankten. Inzwiſchen klagten auch Wendel und Heinrich Rödner über heftige Beſchwerden. In den frühen Morgenſtunden wurde nochmals der Arzt gerufen, der die ſofortige Ueberführung ins Stadtkranken⸗ haus Groß⸗Gerau anordnete. Zuerſt wurden die Eheleute Blumenſchein nach Groß⸗Gerau befördert. Die junge Frau war bei ihrem Eintreffen in Groß⸗ Gerau bereits kot, ihr Mann ſtarb kurz darauf. Der 22jäh⸗ rige Heinrich Rödner, der als nächſter nach Groß-Gerau transporliert wurde, konnte noch ſelbſt zum Auko gehen. Dabei klagte er über heftige Halsſchmerzen. Auch er ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. Als letzter wurde der 51jährige Familienvater Wendel Rödner nach Groß-Gerau gebracht. Er halte ſich mehrmals erbrochen, ſo daß bei ihm das Gift anſcheinend langſamer wirkte. Sein 1 wurde jedoch immer ſchlechter und ſchließlich ſtarb auch er. Neuſtadt a. d. 9.(Beſuch der„Dresden“ ⸗Be⸗ ſatzung.) Die Mannſchaft des vor einigen Wochen auf der Nordlandfahrt mit Urlaubern aus der Pfalz und dem Saargebiet geſtrandeten Dampfers„Dresden“ traf hier ein. Im Sitzungsſaal des Rathauſes fand ein Empfang der Gäſte ſtatt, denen 1. Bürgermeiſter Dr. Lederle den herz⸗ lichen Willkommgruß der Stadt entbot und dabei der auf⸗ opfernden Pflichterfüllung der Mannſchaft gedachte, die in der Stunde der Gefahr ſich entſchloſſen einſetzte und ein leuchtendes Beiſpiel der Kameradſchaft und Nächſtenliebe⸗ gab. Die Beſatzung ließ durch ihren Sprecher für den Empfang danken. Im Rahmen eines Abendempfangs im großen Saal des Saalbaues wurde den Gäſten Gelegenheit geboten, in Wort und Lied, Mundart und Tanz die Pfälzer kennen zu lernen. Iweibrücken.(Ein Reifen geplatzt.) Der 283 jährige Sohn eines hieſigen Zimmermeiſters fuhr mit einem Lehrling als Begleiter auf dem Motorrad von Conk⸗ wig her in Richtung Zweibrücken. Am Bahnübergang an der Zweibrücker Straße platzte plötzlich ein Reifen; der Fahrer wie ſein Begleiter flogen in hohem Bogen auf die Straße. Während der Lehrling mit geringeren Verletzun⸗ gen davonkam, erlitt der Fahrer eine Gehirnerſchütterung, ſo daß er bewußtlos liegen blieb. Man brachte den Ver⸗ unglückten ins Zweibrücker Krankenhaus. Koblenz.(die Weinernte an der Moſel.) In zahlreichen Weinbaugemeinden an der Moſel iſt mit der Leſe begonnen worden, andere wieder werden in den näch⸗ ſten Tagen zu herbſten beginnen. Es iſt damit zu rechnen, daß Ende dieſes Monats der weitaus größte Teil der dies⸗ jährigen Weinernte als Moſt im Faß aufgenommen iſt. Der Behang iſt in faſt allen Lagen gleichmäßig zu bemerken. Neben einem recht guten Ertrag inbezug auf die Quanti⸗ tät läßt aber auch die Qualität nichts zu wünſchen übrig. In vielen Gemarkungen überſteigt der Mengenertrag die ge⸗ hegten Erwartungen der Winzerſchaft. Von Ortſchaften an der Mittelmoſel wird gemeldet, daß die Leſe beendet iſt. Es haben ſich Feſtſtellungen machen laſſen, nach denen in einem Weinberg von 1000 Stock drei Fuder Wein geerntet werden konnten. Die Moſtgewichte ſind verſchieden und ſchwanken zwiſchen 60 und 85 Grad Oechsle bei einer Säure von 8 bis 12 pro Mille. In verſchiedenen Weinbaugemein⸗ den iſt ein Faßmangel feſtzuſtellen. Neues aus aller Welt a Eine eiſerne Natur. Dieſer Tage verunglückte in der Happinger Gegend(Bayern) ein Bauer dadurch, daß er ſich beim Pflügen(ohne Schuhwerk an den Füßen) die große Zehe des einen Fußes vollkommen abſchnitt. Trotz dieſer ſchweren Verletzung pflügte der Mann mit eiſernen Ner⸗ ven noch mehrere Stunden weiter und begab ſich erſt am Abend in ärztliche Behandlung. a Von Sandmaſſen verſchüttet. In einer Sandgrube bei Obertheres(Bayern) wurde das fünf Jahre alte Söhn⸗ chen des Arbeiters Johann Stumpf aus Wülflingen tot auf⸗ gefunden. Das Kind waar beim Spielen in die Grube ge⸗ fallen und von herabfallenden Sandmaſſen verſchüttet wor⸗ den. Ab Todesſturz vom Apfelbaum. Die 58 Jahre alte Land⸗ wirtsgattin Thereſe Frauendienſt aus Tann(Bayern) ſtieg mittels einer Leiter auf einen Apfelbaum, um deſſen Früchte zu pflücken. Die Frau ſtürzte ab, brach ſich das Ge⸗ nick und war auf der Stelle tot. a Zwei Bergknappen verunglückt. Auf der Schacht⸗ anlage Werne der Klöcknerwerke in Oppeln wurden die Kohlenhauer Janus und Boecker an ihrem Arbeitsplatz von einem Gasausbruch überraſcht. Während Boecker dem Schachtausgang zuſtrebte, wurde Janus von den nachftür⸗ zenden Kohlenmaſſen verſchüttet. Da die Luftzuführung durch die abgeſtürzten Kohlen abgeſchnitten wurde, iſt Boek⸗ ker erſtickt. 4% Bankier ſtürzt ſich zum Fenſter hinab. Der früher in Nürnberg wohnende Bankier Aichinger, der bei ſeinem vor⸗ übergehenden Aufenthalt in Nürnberg aus einem großen Reſtaurant heraus von der Kriminalpolizei feſtgenommen worden war, iſt zur Vernehmung in das Landesfinanzamt in ein Amtszimmer des vierten Stockes gebracht wordes. Im Laufe der Vernehmung äußerte Aichinger den Wunſch, ſich zum Luftſchöpfen an ein Fenſter begeben zu dürfen. Ehe jemand ſeine Abſicht vereiteln konnte, ſchwang er ſich aufs Fenſterbrett und ſtürzte ſich aus dem vierten Stock in die Tiefe, wo er mit zerſchmettertem Schädel tot liegen blieb. a Zweites Todesopfer des Erbſchaftsſtreites. Die Blut⸗ tal, die ſich in der Wirtſchaft Rohmann in Bottrop zutrug, hat jetzt ein zweites Todesopfer gefordert. Der von ſeinem Bruder durch zwei Schüſſe ſchwer verletzte Heinrich Roh⸗ mann iſt im Krankenhaus geſtorben. Der Zuſtand der 28⸗ jährigen Anna Goeker, die durch einen Rückenſchuß ſchwer verletzt wurde, iſt ſehr ernſt. CLolcale uudocliau Die Kirchweih naht. Große Ereigniſſe werfen ihre Schat⸗ ten voraus, könnte man auch hier ſagen, denn daß„Kerwe“ eine größeres Ereignis, beweiſt die rührige Tätigkeit, die ſchon ſeit Tagen mit Waſſereimer und Bürſte eingeſetzt hat. Nicht nur im Innern der Behauſung wird alles um und um gedreht, ſodaß der arme Hausherr, ausgerechnet jetz! bei der immerhin ſchon etwas kühleren Jahreszeit, aus ſeinem geruhſamen warmen Plätzchen aufgeſcheucht, ruhelos herum⸗ laufen muß, ſondern auch nach außen hin machen ſich die kommenden Ereigniſſe bemerkbar; auf die Hausfaſſade wird mit Schlauch, Waſſereimer und Bürſte ein Angriff unter⸗ nommen, der die Feuerwehr in Schatten ſtellt. Und wenn man gar einen Blick in den Anzeigenteil unſeres„Neckar⸗ boten“ heute wirft, ſo wird er vollends überzeugt, die vielen Schlachtinſerate zeigen an, daß die Wirte ſich zum Kampfe richten, das Häslein auf dem Felde hat keine ruhige Stunde mehr, auch die Wagen der Schau⸗ und Meßbuden kommen ſo langſam angerollt. Bei der Hausfrau wird nicht nur die Kleiderfrage recht eingehend deſprochen, auch die Backereß und Magenfrage iſt fetzt ihr Haupttätigkeitsgebiet. Alſo, große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus, die Kerwe naht. 2 Firmung in Seckenheim. Weihbiſchof Dr. Wilh. Burger wird am Dienstag, den 30. Oktober, nach Seckenheim kommen. Die Firmung für die kath. Gemeinden Seckenheim, Ilves⸗ heim und Friedrichsfeld findet am Nachmittag in der hie⸗ ſigen kath. Kirche ſtatt. * Die Eheſtandshilfe bleibt In Zukunft 600 Mark. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Rein⸗ hardt, teilt in der Deutſchen Steuerzeitung mit, daß das unter beſtimmten Vorausſetzungen gewährte Eheſtands⸗ darlehen beſtehen bleibt. Es ſind nunmehr bereits rund 320 000 Eheſtandsdarlehen gewährt. Die Entlaſtung des Arbeitsmarktes, die ſich daraus ergebe, betrage 400 000 bis 500 000 und die Verminderung des Finanzbedarfs der Ar⸗ beitsloſenhilfe 200 bis 250 Millionen Reichsmark jährlich. Die Zahl der Eheſchließungen ſei im erſten Vierteljahr 1934 um 43 752 gleich 46,2 v. H. höher geweſen, als im erſten Vierteljahr 1933. Der Staatsſekretär nimmt an, daß die Zahl der Eheſchließungen in den nächſten 12 Monaten in noch viel größerem Ausmaß zunehmen wird als bisher. Die Eheſtandsbeihilfe wird in das neue Steuergeſetz mit einigen Aenderungen übernommen. So ſoll beſtimmt werden, daß die künftige Ehefrau innerhalb der letzten zwei Jahre vor Stellung des Antrages mindeſtens 9 Monate lang(ſtatt bisher 6) im Inland in einem Arbeitnehmerver⸗ hältnis geſtanden hat. Ferner wird das Eheſtandsdarlehen nicht mehr auch an Verheiratete gewährt, ſondern nur an ſolche Antragſteller, die erſt heiraten wer⸗ den. Da infolge der Zunahme der Beſchäftigtenziffer und der Summe des Arbeikseinkommens auch das Aufkommen an Eheſtandshilfe zunimmt, ſoll der Durchſchnittsbetrag des Darlehens, der zuletzt 500 Reichsmark ausmachte, durch einen neuen Erlaß wieder auf 600 Mark erhöht werden. Späteſtens für den Sommer 1935 rechnet Staatsſekretär Reinhardt mit einem Mangel an K le inwohnun⸗ gen, und zwar mit einem Fehlbetrag von etwa 200 000 Wohnungen. Deshalb wird, wie er erklärt, ſchon ſehr bald die Frage der Finanzierung des verſtärkten Baues von Kleinwohnungen geprüft werden müſſen, damit ſpäteſtens im Frühjahr 1935 die Arbeitsſchlacht im Kleinwohnungs⸗ bau beginnen kann. — Dariehen der Invalidenverſicherung. Das Reichsevr⸗ ſicherungsamt hat eine Erleichterung für die Gewährung von Darlehen aus Mitteln der Invalidenverſicherung verfügt Für die Darlehen, die von den Trägern der Invpalidenver⸗ ſicherung aus den eingehenden Beiträgen der Wirtſchaft zur Verfügung geſtellt werden, mußten die Landesverſicherungs⸗ anſtalten bisher in allen den Fällen eine Genehmigung einholen, in denen der Zinsſatz unter 5 Prozent feſtgelegt wer⸗ den ſollte. Nach den neuen Beſtimmungen iſt die Genehmi⸗ gung des Reichsverſicherungsamtes nur noch dann notwendig, wenn der Zinsſatz für das Darlehen weniger als 4 Prozenſ betragen ſoll. In allen anderen Fällen können die Landes⸗ verſicherungsanſtalten nach eigenem Ermeſſen Darlehen gewäh⸗ ren. Infolge der durch die Sanierungsmaßnahmen beträcht⸗ lich geſtiegenen Einnahmen der Inpalidenverſicherung konnte die Darlehensgewährung in den letzten Monaten erheblich geſteigert werden. — Tanz zu hiſtoriſchen Märſchen— eine Würdeloſigkeit. Der Regierungspräſident in Magdeburg teilt mit: Es iſt feſtgeſtellt worden, daß in einigen öffentlichen Lokalen noch immer zu hiſtoriſchen Armee⸗Märſchen getanzt wird. Bisher habe ich davon abgeſehen, die Geſchmackloſigkeit des Tanzens zu hiſtoriſchen Märſchen durch Polizeiverordnung ausdrücklich zu verbieten, da ich von dem geſunden Sinn der Bevölkerung erwarte, daß ſie der Würde dieſer Märſche Rechnung trägt und von ſich aus das Tanzen dazu unterläßt. Ich bin auch jetzt überzeugt, daß dieſer nochmalige Hinweis auf die Grund⸗ gedanken des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbole genügt, um die Klagen in dieſer Hinſicht endgültig verſtum⸗ men zu laſſen. Fünf weiße Kreuze Opfert für die Heldengräber. Am 20. und 21. Oktober wird der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge im ganzen Deutſchen Reich eine Straßen⸗ und Hausſammlung durchführen, die ihm von der Reichsleitung der NSDAP., Reichsſchatzleiter Schwarz, bewilligt wurde, beſonders auch im Hinblick auf den Wunſch des verſtorbenen Reichspräſidenten, der der Arbeit des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge jede erdenkliche Unterſtützung angedeihen ließ. Die SA. und zahlreiche Verbände werden dieſe Sammlung wirkſam unterſtützen. Erſt kürzlich hat der Führer in Worten höchſten Lobes über die vom Volksbund bisher geleiſtete Arbeit ge⸗ ſprochen. Es iſt ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Volks⸗ genoſſen, dieſe Arbeit zu unterſtützen, denn Kriegsgräber⸗ fürſorge iſt nicht nur eine Pflicht der Dankbarkeit gegen⸗ über unſeren gefallenen Helden, ſondern ebenſo eine Pflicht der nationalen Ehre und Selbſtachtung, Darum opfert, wo immer ihr am 20. und 21. Oktober das Zeichen des Volksbundes, die fünf weißen Kreuze auf ſchwarzem Grunde ſeht, damit ſeine Arbeit forigeführt und vollendet werden kann! 5. Aufruf Der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge, e. V., veranſtaltet am 20. und 21. Oktober im ganzen Reich eine Sammlung zugunſten des weiteren Ausbaues der deut⸗ ſchen Heldenſtätten. Die Sammlung iſt vom Reichsſchatz⸗ meiſter der NSDAp im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ miniſterium für Finanzen genehmigt und wird als Haus⸗ und Straßenſammlung durchgeführt. Im Einvernehmen mit der Reichsführung der Deutſchen Arbeitsfront werden auch Sammelliſten in den einzelnen Betrieben aufgelegt. Die Anterzeichneten richten hiermit an alle badiſchen Betriebsführer die dringende Bitte, die ihnen durch die Verwaltungsſtellen der Deukſchen Arbeiksfront zugehenden Zammelliſten am Samslag, den 20. Oktober, in ihren Be⸗ trieben in Umlauf zu ſetzen. Es darf erwartet werden, daß Führer und Gefolgſchaft der Betriebe ſich in Würdigung der volkstümlichen Aufgabe der Deukſchen Kriegsgräberfür⸗ ſorge voll und ganz in den Dienſt der Sammlung ſtellen und ſich nach Kräften an der Sammlung bekeiligen. Karlsruhe, den 16. Oktober 1934. Der Führer des Bezirks Baden der Deutſchen Kriegsgräber⸗ fürſorge: gez. Dr. Zier au. Der Bezirkswalter der Deutſchen Arbeitsfront Südweſt: gez. Fritz Plattner, MdR. Der Präſident der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handels- kan mer: gez. 2 8 Acht Monate Zeit zum Ueberlegen. Am Kaffeetiſch mit zwei ihm völlig fremden Frauen in einem Mannheimer Automaten ließ ſich der 55 Jahre alte Fritz Groß aus Hohen⸗ limburg in ein politiſches Geſpräch ein, in dem er ſein politiſches Bekenntnis zur SPD in einer Weiſe vertrat, die eine Herabwürdigung der Regierung und des verſtorbenen Reichspräſidenten enthielt ſowie als Betätigung im Sinne der SPD von den Frauen aufgefaßt wurde, die hierüber Anzeige erſtatteten. Der Angeklagte gab die von den Be⸗ laſtungszeuginnen angegebenen Aeußerungen im weſentlichen zu. Die Handlungsweiſe des Mannes erhält eine beſondere Note durch ſeine Angabe, daß er die ſozialpolitiſchen Kurſe der Handelshochſchule beſuchte und zu den Intellektuellen gerechnet werden muß. Das Gericht ſprach eine Gefängnis⸗ ſtrafe von acht Monaten gegen ihn aus. KPD⸗Zeitungen verbreitet. Am Verbreitung von KPD Zeitungen handelt es ſich bei der Anklage gegen den 25jährigen Johann Müller aus Welſchingen, der ſie in Sin⸗ gen an ſeinen Mitangeklagten, den 37jährigen Andreas Kroiß aus Froſchham und den 26 Jahre alten Johann Konrad aus Höſelshurſt weitergab, der ſie wieder zwei Be⸗ kannten zuſteckte. Das Gericht verurteilte Müller zu zwölf, Kroiß zu neun und Konrad zu vierzehn Monaten Gefängnis. 2 Buntes Allerlei Der Aniformfetzen in der Lunge. Der ehemalige Schneidermeiſter und Landwirt Johann Kohl in Regensburg konnte dieſer Tage ſeinen 90. Geburts⸗ lag begehen. Er iſt ein Feldzügler von 1866 und wurde da⸗ mals durch einen Lungenſchuß ſchwer verwundet. Mehrere Monate lang lag er auf Leben und Tod darnieder im Laza⸗ rett zu Meiningen, wo ihn die Großherzogin perſönlich pflegte. Vor einiger Zeit nun erkrankte der faſt 90 jährige Greis plötzlich ſchwer. Durch eine Eiterung wurde ein in der Lunge befindlicher Fremdkörper ausgeſtoßen. Es war ein rotblauer Uniformfetzen, der bei der Verwundung im Jahre 1866 in die Lunge eingedrungen war und dort faſt 70 Jahre ſich verborgen hatte. Der alte Mann überſtand die Erkrankung, gut und iſt heute wieder wohlauf und munter. Jedem Brautpaar ſein Vienenſchwarm. Zur Hebung der Honigproduktion hat die ungariſche Stadt Kecskemet beſchlofſen, jedes mittellose Brautpaar der Stadt nach der Eheſchließung mit einem Bienenkorb und einem Bienenſchwarm zu beſchenken. Die ſo Beſchenkten er⸗ halten auch ebenfalls umſonſt entſprechenden Unterricht über die zweckmäßige Bienenzucht. Die Stadt erwartet von dieſer Maßnahme eine erhebliche Erhöhung der Honigproduktion. Deukſchland hat die meiſten Motorräder. Die 677000 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen Deutſchlands machen nur 2 v. H. des Weltbeſtandes von 33 565 000 Kraft⸗ wagen aus. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika be⸗ ſitzen mit 24,3 Millionen Stück 72,4 v. H. aller Kraftwagen. Dagegen ſteht Deutſchland mit 852 776 Motorrädern an der Spitze aller Länder, erſt mit 612 000 folgt das ſogenannte klaſſiſche Land des Motorrades, England. Frankreich hält mit rund 501 000 Krafträdern den dritten Platz. Da der Weltbeſtand an Krafträdern 2 841000 Stück beträgt, müſſen ſich alle übrigen Länder zuſammen mit 966 000 Motor⸗ rädern begnügen. Was ſich alles in einem Storchenmagen befindet. Wie in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“ berichtet wird, hatte in den letzten Jahren der Storchenbeſtand in Oſtpreußen außerordentlich zugenommen und man verdächtigte die armen Störche, Kücken und junge Haſen zu freſſen. Man erlaubte daraufhin, Störche zu ſchießen. Die Unterſuchung von 110 Storchenmägen ergab aber die Unſchuld der Störche. Außer Pflanzenfaſern und großen Mengen von Kies und Sand, die zur beſſeren Verdauung mit heruntergeſchluckt werden, fand man vorwiegend Inſekten, Käfer aller Größen, Heuſchrecken, Grashüpfer, Raupen, Regenwürmer(etwa 15 Prozent), keine einzige Vogelfeder wurde gefunden, auch kein Knöchel⸗ chen und kein Wollhärchen eines jungen Haſen. Der Alkoholverbrauch der Welk. Die ſtatiſtiſchen Daten über den Alkoholverbrauch in den verſchiedenen Staaten bezeugen, daß man die meiſten alkoholi⸗ ſchen Getränke in Frankreich genießt. Dort entfallen auf jeden Einwohner im Jahre 22,5 Liter reiner Spiritus. Es folgt Italien mit 17.1, Belgien mit 10.3, Deutſchland mit 1325 die Vereinigten Staaten und Schweden mit je 6.5 Liter. An letzter Stelle ſteht Paläſtina mit 0.5 Litern, was dadurch zu erklären iſt, daß den Mohammedanern durch den Koran der Genuß von Alkohol verboten iſt. Im ganzen hat ſich die Trunkſucht in den letzten Jahren vermindert. Noch im Jahre 1913 wurden in England 190 000 Perſonen für im Rauſch begangene Verbrechen beſtraft, im vorigen Jahr betrug ihre Zahl bei denſelben geſetzlichen Beſtimmungen nur noch 30 146. 2 Handel und Wirtſchaft Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 16. Oktober. Auf⸗ trieb: 264 Ochſen, 175 Bullen, 365 Kühe, 366 Färſen, 890 Kälber, 57 Schafe, 2583 Schweine, 1 Ziege. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark. Ochſen 35 bis 5 32 bis 34, 27 bis 31; Bullen 35 bis 36, 30 bis 34, 28 bis 29, 26 bis 27; Kühe 25 bis 31, 19 bis 24, 14 bis 18, Färſen 36 bis 37, 32 bis 35, 28 bis 31, 26 bis 27 Kälber 40 bis 50, 42 bis 48, 33 bis 40, 28 bis 32; Schafe nicht notiert; Schweine a) 53, b) 53, c) 50 bis 53, 48 bis 58, g) 48 bis 50.— Marktverlauf: Großvieh mittel, gute Ware geſucht, Kälber und Schweine lebhaft. Neue Zwiebelmindeſtpreiſe Mit Wirkung vom 15. Oktober 1934 an wurden im Rahmen der Abſatzregelung von Speiſezwiebeln für die Ab⸗ gabe von Speiſezwiebeln an die Verteiler folgende Mindeſt⸗ preiſe feſtgeſetzt: Pfalz: Güteklaſſe A unſortiert, Quer⸗ durchmeſſer 28 mm und mehr 5.05 Mark, Baden: 5.10 Mark. Für die ſortierten Zwiebeln gelten folgende Zuſchläge zu den genannten Mindeſtpreiſen: Größe! Querdurchmeſſer 45 im und aufwärts 0.60 Mark je 50 Kilogramm, Größe II Querdurchmeſſer 2845 mm 0.30 Mark je 50 Kilogramm. Die Preiſe gelten in den geſchloſſenen Gebieten ab Bezirks⸗ vertriebsſtelle, in den nichtgeſchloſſenen Gebieten bei der Ab⸗ gabe des Erzeugers an den Käufer. Die Preiſe gelten für 50 Kilogramm ausſchl. Sack, ſie ſind Mindeſtpreiſe und dürfen nicht unterſchritten werden. Wetterbericht 2 Die Wetterlage wird von einem Tiefdruckgebiet im Oſten beherrſcht. Für Mittwoch und Donnerstag iſt unbe⸗ n zu zeitweiligen Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Schnecken, Fröſche, Mäuſe, Eidechſen und Maulwürfe. Aber n 8 Rund funk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm Nummeg 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtif]. 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gyn ſtik II 8.40 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 Funſſtllz 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskorzen 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert J; 13 Je Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittageim zert II; 16 Nachmittagskonzert; 18.15 Kurzgeſpräch; 20 Nac richten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. 8 Donnerstag, 18. Oktober: 10.45 Liederſtunde; 15.0 Frauenſtunde; 17.30 Tanzmuſik; 18 Spaniſch; 18.15 Kutz. geſpräch; 18.30 Belutſchiſtan kommt auch mal dran; 15 Paprika; 20.10 Saarumſchau; 20.30 Der Opernball, Operet von Heuberger, 22.30 Worüber man in Amerika ſpricht 22.30 Tanzmuſik; 23 Tanzfunk. 1 Freitag, 19. Oktober: 10.45 Deutſche Volkslieder; 14.30 Wirtſchaftsbericht für die Saar; 15.30 Kinderſtunde; 18 Jugendfunk; 18.30 30 Minuten Kleinkunſt; 19 Moritaten und Bänkelſänger; 19.45 Politiſcher Kurzbericht; 20.55 Die Belt, lerakademie von Salamanca, launiges Spiel von Hoch⸗ meier; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Sportvorſchauß 33 Ballettmuſik. Samstag, 20. Oktober: 10.45 Brahmslieder; 11 Kleine Stücke für Violine und Klavier; 14.15 Was wäre ein Schlagerkomponiſt, wenn er nicht wüßt, was Liebe iſt?; 1 Jugendfunk; 15.30 Kirchweih in Franken, Plauderei; 18 30 Zeitungen in einer Sekunde, Funkbericht aus einem Mo⸗ dernen Zeitungsbetrieb; 18 Bunke Reihe; 19 Zur Unter. haltung; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Ein könend Band ſchlingt ſich um's Land, bunter Abend; 22.30 Alles tanzt mit. 1 Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm ⸗ Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik 1; 6.30 Gymnaſtik II; 645 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruc, Choral; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mit⸗ tagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchafts⸗ bericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Gießener Wetterbericht; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendfunk 1 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Donnerstag, 18. Oktober: 10.15 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 17.30 Tanzmuſik; 18 Spaniſch; 18.15 Bücher, die wir er⸗ warten; 18.25 Neue deutſche Dichtung; 18.35 Katechismus für Sprachſünder; 18.45 Anterhaltungskonzert; 19.45 Tages⸗ ſpiegel; 20.10 Saarumſchau; 20.30 Der Opernball, Operette von Heuberger; 22.20 Worüber man in Amerika ſprichtz 22.30 Kammermuſik; 23 Tanzmuſik. Freitag, 19. Oktober: 40.10 Schulfunk; 10.45 Prat tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.30 Wirtſchafts⸗ bericht für die Saar; 15 Kurpfälziſche Kammermuſik; 15.15 Für die Frau; 18 Jugendfunk; 18.15 Der Volksbund für deutſche Kriegsgräberfürſorge, Geſpräch; 18.30 Intereſſantes von der Reichsbahn; 19.45 Politiſcher Kurzbericht; 20.55 Das Brautpaar; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Sportvorſchau; 23 Konzert; 1 Alte und neue Tanzmuſik. Samstag, 20. Oktober: 14.30 Quer durch die Wirtſchaftz 15 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenze; 18.25 Stegreif⸗ ſendung; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel, 20.15 Luſtiger Abend; 23 Fortſetzung des luſtigen Abends; 24 Nachtmuſik. Wir bitten Kirchweih⸗Anzeigen rechtzeitig aufgeben zu wollen. Verlag des„Neckar⸗Bote“ Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sammel ⸗Anzeiger Verſammlungs-Kalender. 0 Am Kirchweih-Sonntag und Montag 9 Turnverein 1898, Mhm.-Seokenheim ü Kixrchweih- Kuchen! 5 Grat umd Billig kaufen Sie bei Heorg Nöser! Haſelnußkerne 1 Pfund 0.68 Mandeln, handverl.„ 1.20 Für den Auuuug⸗ Nane Nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Koglen, Kons und Brigolls werden im Lager entgegengenommen. Der Vorſtand. Citronat, Orangeat, Zironen Blockſchokolade, Sultaninen Corinthen, Backöle Weizenmehl 0 Auszugsmehl 00 Pfund—.29,—.18 Pfund—.21 5 11 Blütenmehl 5 Pfd. 2 Pfd I Pfd. Backpulver und Vanillzucher 2 1.05—.42— 21 in Säckchen zur feirchmeiß⸗Bulere= eee eee eee e E Konfektmehl 118 48 24 Feinſte Mehle wd ae e Das neue kleine 0 statt, unter Mitwirkung der Humoristen RNoſinen Korinthen Sultaninen 7 7 puter Back Artik 1 0 Rudi Frank und 0 Margarine, bezugſcheinfrei Pfd. 98, 66 5 Aal frische Süßrahmbn 10 2 U Frl. Laura Bernauer. Deutſche Markenbutter/ Pfd.—.39 Fichte billig und gut. Backfett, Kunſtſpeiſefett, Cocosfett Friſche Eier Stück 11 3 und der ij Ausschank: Pfisterer-Bräu. Aprikosen rrucht) zum Belegen von Kuchen offen, Pfund 48 Pfg. und 3% Rabatt. Jakob Würthwein. Backpulver, Vanillezucker, Backöle 87 3% Rabatt mit Ausnahme weniger Artikel 3 0% Rabatt. — Ein weiges Kinderbett Lahrer Hinkender Bote zu haben in der Papierhandlg. Zimmermann WÜ˖ Die Leitung. ö —— FFF Ein Posten ente fen Heute Mittwoch und morgen Donnerstag a Heute friſche f mit Matratze Daheloruch Cüßbücklinge zu verkaufen. Billingerſtr. 7. 9 eingetroffen 2E 4 S 2E N ine ingetroffen, Ztr. Mk. B.- o. Sack Einlegschweine Vir deiucic. e. 9 50 ack] Pfund. zu verkaufen, Pfund 50 Pfg. zu ae dee ee 5 Hlex. Schmidl. 3 Röſer Hauptstraße 110. Karfoffeln Babe 26 Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ a 5 N 5 berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie MWitschaft„pfälzer Hof“] Wirtscnaft„Zum Lamm] Wirtschaft„Lum Stern“. Wirtschaft„prinz Max- alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Morgen Morgen a Mor 5. 8 DTDebee, gen Morgen i 1 1 nötigen 5 Donnerstag früh Donnerstag früh 3 Donnerstag früh Donnerstag früh ruckſachen in gediegener 3 b und zwedenffprechen⸗ Schlachtfost. Schlachtfest. Senlachtfast, Sohlachftest der Ausſtatlung. Ab ½9 Ahr Von 9 Ahr ab Ab 9 Ahr Wellfleiſch Von 9 Ahr ab 8 b Wellfleiſch m. Kraut Wellfleiſch. a mit Kraut. i Wellfleiſch. Necleat Batę- Drucltęrei. Hierzu ladet freundlichſt ein] Hierzu ladet freundlichſt ein Hierzu ladet freundlichſt ein] Hierzu ladet ſteundlichtt en ö Jakob Möll. Peter Lenz Ww. W. RNaufelder Ernſt Wolf.