1 N 8 2. Blatt zu Nr. 247 8 Steigerung der Prod Ausgeglichene Handelsbilanz.— Die Rohſtoffſicherung.— a Gebeſſerte Geſchäftslage. Nach den einſchneidenden Maßnahmen der Reichsregie⸗ rung iſt die deutſche Handelsbilanz vor allen unangenehmen Zufälligkeiten geſichert. Da vor allem die Einfuhrmöglichkeit nicht willkürlich geſteigert werden kann, ſondern durch den vorhandenen Deviſenvorrat begrenzt iſt, kann auf längere Sicht geſehen ein Außenhandelsdefizit mit allen ſeinen nach⸗ teiligen Folgen auf den volkswirtſchaftlich notwendigen Ein⸗ fuhrbedarf und insbeſondere auf die unverändert wichtige Rohſtoffverſorgung vorerſt als ausgeſchloſſen gelten. Die Septemberbilanz des deutſchen Außenhandels gibt bereits ein ſehr lehrreiches Bild, wie ſich Einfuhr⸗ und De⸗ viſenbewirtſchaftung in der Praxis des Warenverkehrs aus⸗ ewirkt haben. Sie iſt bei einem Einfuhrüberſchuß von rund 9 Millionen Mark faſt ausgeglichen. Beſonders bemerkens⸗ wert in dieſer allgemein erwarteten Entwicklung iſt aber die weitere Tatſache, daß dieſe Verminderung des Im⸗ portüberſchuſſes nicht etwa auf Koſten der Einfuhr erfolgt iſt; denn im vergangenen Monat ſind die Außenhan⸗ delsumſätze ſowohl in der Einfuhr als auch im Export ge⸗ ſtiegen, und zwar hat die Einfuhr um 3 Prozent und die Ausfuhr um 5 Prozent zugenommen. Neben der erhöhten Einfuhr gewiſſer Textilwaren hat auch die Rohſtoffeinfuhr, die von Mai bis Auguſt ununterbrochen zurückgegangen war, wieder etwas zugenommen; jedoch iſt die Entwicklung im einzelnen ſehr unterſchiedlich geweſen. Einer verſtärkten Ein⸗ fuhr von Wolle ſteht beiſpielsweiſe ein Rückgang bei Baum⸗ wolle und Papierholz gegenüber. Durch entſchlußbereites Handeln iſt es gelungen, das Außenhandelsdefizit zum Stillſtand zu bringen. Zwar ſind damit die Schwierigkeiten einer ausreichenden Rohſtoffein⸗ fuhr wie auch einer nachhaltigen Steigerung der deutſchen Exportbetätigung noch nicht beſeitigt, aber es iſt jedenfalls die Grundlage dafür geſchaffen, daß neue Erſchütterungen im zwiſchenſtaatlichen Zahlungsverkehr vermieden werden. Das Ausland wird ſich an die Tatſache gewöhnen müſſen, daß ſeit der Inkraftſetzung des„Neuen Planes“ in Deutſchland für die nichtgenehmigte Einfuhr keine Deviſen mehr zur Ver⸗ fügung geſtellt werden können. Selbſtverſtändlich dürfen die Auftriebskräfte, die vom deutſchen Binnenmarkt ihren Ausgang genommen haben, keine Störung erfahren. Hätte man 15 15 in früheren Jahren dem Problem der Rohſtoffſicherung eine größere Beachtung entgegengebracht, dann würden die 1 Schwierigkeiten leichter zu überwinden ſein. Profeſſor Dr. Übbelohde von der Dechniſchen Hochſchule Berlin hat ſich kürz⸗ lich in einem bemerkenswerten Vortrag über die Selbſtver⸗ ſorgung mit Rohſtoffen geäußert und dabei betont, daß die Roßſtoffrage in Kriegszeiten und in Zeiten der Verwicklung oft eine weſentliche und manchmal eine ausſchlaggebende Rolle geſpielt hat. Die techniſchen Möglichkeiten zur Erſatz⸗ beſchaffung ſind heute bereits in weitem Umfange gegeben, Nach der Auffaſfun von Profeſſor Übbelohde könnten allein aus dem zur Berchn geeigneten Teile der jetzigen een e 1,3 Millionen Tonnen Treibſtoffe ge⸗ wonnen werden. Es de ferner möglich, durch Hydrierungs⸗ und andere Herſtellungsverfahren, die teilweiſe noch in der Entwicklung ſtehen, weitere beträchtliche Treibſtoffmengen 3 erzeugen. Schon heute ſtehe feſt, daß Deutſchland in Zukunft ſoviel Treibſtoffe herſtellen könne, wie es brauche. Zur Frage der Textilrohſtoffe übergehend, äußerte ſich Profeſſor Übbelohde dahingehend, daß bei den heutigen Welt⸗ marktpreiſen jährlich etwa eine Milliarde Mark für den An⸗ kauf ausländiſcher Rohmaterialien aufgewendet werden müßte. Mit der Herſtellung von Viſtra und Wollſtra und neuen, bisher noch nicht bekanntgegebenen Errungenſchaften auf dieſem Gebiet ſei es gelungen, Faſern mit der Eigenſchaft wie Wolle herzuſtellen. Es ſel in neueſter Zeit ferner durch Vermiſchung von 25 Teilen Flachs und 75 Teilen Kunſtſeide die Erzeugung von Stoffen erreicht worden, die Wolle und Baumwolle erfolgreich verdrängen könnten. Die Auswertung aller dieſer Verfahren bedarf natürlich einer gewiſſen Zeit. Die bisher erzielten Fortſchritte geben jedoch die Gewißheit, daß die Regierung die mit der Umſtellung der Rohſtoffpolitik geſteckten Ziele erreichen wird. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es ſich bei der Aufwärtsbewegung der induſtriellen Tätigkeit und der gleich⸗ zeitig damit verbundenen Zunahme der Beſchäftigung nicht um eine jahreszeitliche Belebung, ſondern vielmehr um eine grundſätzliche Wende der Produktionsent⸗ wicklung handelt. Insbeſondere laſſen diejenigen Indu⸗ ſtriezweige, die keine ausgeprägte Saiſonbewegung haben, deutlich erkennen, daß ſich der konjunkturelle Aufſtieg durch⸗ weg fortgeſetzt hat. Von entſcheidender Bedeutung iſt die Entwicklung in den Inveſtitionsgüterinduſtrien, die ſich auch diesmal wieder als Schrittmacher der konjunkturellen Bele⸗ bung bewährt haben. Sehr intereſſante Zahlen hierüber wurden von Dr. Springorum gelegentlich der Generalverſammlung der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen⸗A.⸗G. gegeben. Danach iſt bei dieſem Unternehmen in dem dritten Quartal ds. Is. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres die Kohlenförderung um 15,5 rozent, die Kokserzeugung um 22,9 Prozent, die Roheiſen⸗ irzeugung um 39,3 Prozent und die Rohſtahlerzeugung um 14,5 Prozent geſtiegen. Entſprechend dieſer Produktionszu⸗ nahme zeigte auch der Verſand des Hüttenwerkes eine Erhö⸗ hung um 92 4 Prozent. Die beſſere Beſchäftigung ermöglichte allein bei dieſem Unternehmen ſeit dem 1. Juli 1933 die Zeueinſtellung von 3124 Mann. Gleichzeitig ſtiegen die Aus⸗ gaben für Löhne und Gehälter im Monatsdurchſchnitt Juli August 1934 gegenüber den gleichen Monaten des Vorſahres zun 688 000 Mark, alſo um faſt 20 Prozent. Die Verwaltung der Hoeſch⸗Köln⸗Reueſſen AG. glaubt, mit dem Abſchluß für 1933034 die dipidendenloſen Jahre beenden und bei gleichblei⸗ benden wirtſchaftlichen Verhältniſſen für das augenblickliche Geſchäftsſahr eine Dividendenausſchüttung vornehmen zu Innen. Die Zahl der Verluſtgeſellſchaften iſt im Bilanzjahr 1932/33 51 1255 auf. bilanzmäßiges Eigenkapital den 10,5 auf 6,7 Milltarden Mark zurückgegangen. Wenn auch der Ertrag zum Teil durch außerordenkliche Einnahmen gebeſſert wurde, ſo hat ſich doch auch die Ausgabe von Steuergutſcheinen bemerkbar gemacht. Damit iſt erneut der deweis dafür erbracht worden, daß eine Senkung der entlich en Laſten zu einer Steigerung der wirt⸗ chaftlichen Produkkivität führt Das iſt um ſo bedeutungs⸗ doller, als dieſer Grundsatz neben einer nicht minder not⸗ wendigen Vereinfachung des Steuerſyſtems die füngſten let eden 00 der Reichsregierung kennzeich⸗ net. Beſonders ſtarke wirtſchaftsfördernde Auswirkungen wird man vor allem von der Ausdehnung der Steuerfreiheit auf alle kurzlebigen Anlagen mit einer Nutzungsdauer von mindeſtens fünf Jahren, ferner von der Entlaſtung des lager⸗ haltenden Großhandels um 75 Prozent der bisherigen Um⸗ ſatzſteuern und von der Einführung der völligen Umſatz⸗ De im Großhandel mit Maſſengütern erwarten ürfen. Winterhilfe des Landvolks In acht Tagen 5,2 Millionen Jenkner Kartoffeln geſtiftet. Wie im Vorjahre folgt auch in dieſem Jahre das deut⸗ ſche Landvolk in ſelbſtverſtändlicher Treue dem Führer, um durch fühlbare Opfer Hunger und Elend zu mildern. Vor etwa acht Tagen wurde von Berlin aus die erſte und wich⸗ tigſte Sammlung für das Winterhilfswerk die„Kartoffel⸗ Spende“ in Angriff genommen. Trotz der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit und trotz der in manchen Gebie⸗ ten Deutſchlands geringen Ernte kann ſchon heute berichtet werden, daß die Kartoffel⸗Spende zu einem ungeheuren Erfolg geführt hat. Innerhalb von 8 Tagen hat der deutſche Bauer 5,2 Millionen Zentner gute Eßkarkoffeln dem Winkerhilfswerk zur Berfügung geſtellt. Das iſt mehr als von der Führung des Winkerhilfswerks insgeſamk erwartet wurde. Das deuk⸗ ſche Bauerntum hat damit wiederum den Beweis erbracht, daß es ſich im Opfern für die ärmeren Volksſchichten von keinem anderen Stand übertreffen läßt, ſondern daß es ſteis bereit iſt, in Treue zum Führer alles daran zu ſetzen, Elend und Not zu mildern. Handelsteil Rentenwerte im Vordergrund Das Intereſſe für feſtverzinsliche Papiere, das die Börſe in den letzten Tagen kennzeichnete, trat auch zum Wochenſchluß erneut in Erſcheinung. Altbeſitz erreichte bei einem Umſatz von 300 000 RM mit 106,12 Prozent einen neuen Höchſtſtand. Gerüchte wollen wiſſen, daß ein Umtauſch in eine Anleihe mit laufender Verzin⸗ ſung bevorſtehe. Intereſſe beſtand weiter für Schatzanweiſungen der Städte, Pfandbriefe und die Obligationen des Umtauſchver⸗ bandes. Der Aktienmarkt war zunächſt vernachläſſigt, zeigte ſpäter jedoch ein freundliches Ausſehen. Am Montanmarkt erhöhten ſich Mannesmann von 75,5 Prozent auf 76,12 Prozent, Phönix auf 48,62 Prozent. Die übrigen Montanwerte konnten ſich größten⸗ teils behaupten. Von den Braunkohlenwerten wurde Ilſe⸗Aktle mit plus angeſchrieben. Der Kurs wurde auf 150 gegenüber 140,5 Prozent am Vortage geſchätzt. Kaliwerte, Bank⸗ und Schiffahrts⸗ werte, ſowie Elektroaktien lagen uneinheitlich. Auto⸗ und Ma⸗ ſchinenwerte waren um die Bruchteile eines Prozents gedrückt. Der Geldmarkt geſtaltete ſich flüſſig, doch beharrte der Satz für Tagesgeld auf 4 bezw. 4,25 Prozent. Am internationalen De⸗ viſenmarkt lagen Pfund und Dollar erneut feſter. Am Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel herrſchte vorwiegend Geſchäftsſtille. Deviſenmarkt. Velga(Belgien) 58,17 58,29, dän. Krone 54.80 54,90, engl. Pfund 12,275 12,305, franz. Franken 16,38 16,42, holl. Gulden 168,43 168,77, ital. Lire 21,45 21,49, norw. Krone 61,66 61,78, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,97 47,07, ſchwed. Krone 63,29 63,41, ſchweiz. Franken 81,05 81,21, ſpan. Peſeta 33,97 34,03, tſchech. Krone 10,375 10,395, amer. Dollar 2,473 2,477. Senkung der Kalipreiſe. Zur Sicherung der deutſchen Nah⸗ rungsfreiheit und zur Erweiterung unſerer inländiſchen Rohſtoff⸗ grundlage ſind mit Wirkung vom 16 Oktober ermäßigte Preiſe und Lieferungsbedingungen für die zur unmittelbaren Verwendung als Kalidüngemittel in der deutſchen Landwirtſchaft beſtimmten Kali⸗ ſalze feſtgeſetzt warden. Entſprechend dem Wunſche des Reichs- nährſtandes auf Verringerung der Düngemittelzahl werden in Zukunft nur noch 5 Kaliſalzſorten zur unmittelbaren Verwendung als Kalidüngemittel an die deutſche Landwirtſchaft geliefert wer⸗ den. In dieſen Kaliſalzſorten wird die Einheit Kali zwiſchen 11 und 38 v. H. des dafür zuletzt vom Reichskalirat feſtgeſetzten Prei⸗ ſes geſenkt. Gleichzeitig werden Frankopreiſe eingeführt, ſo daß nunmehr alle Bauern an Stelle der bisherigen ungleichen Bezugs⸗ bedingungen ohne Rückſicht auf die Entfernung vom Lieferwerk den gleichen Preis für ſedes Kalidüngemittel zu entrichten haben. Abfatzregelung für Winterkopfkohl Der Reichsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von Gartenbauerzeugniſſen hat beſtimmt, daß für die Regelung des Abſatzes von Winterkopfkohl in den Lan⸗ desbauernſchaften beſtimmte Gebiete zu geſchloſſenen An⸗ baugebieten erklärt werden. Die Regelung des Abſatzes von Winterkopfkohl wird in dieſen Gebieten dem Gebietsbeauf⸗ tragten für Gartenbauerzeugniſſe übertragen. Die Erzeuger haben jede bei ihnen anfallende Menge, ſoweit ſie nicht im eigenen Betriebe oder am Ort der Erzeugung ſelbſt ver⸗ braucht werden kann, der Bezirksvertriebsſtelle anzubieten. Dieſe iſt allein berechtigt, die Abgabe von Kohl an die Ver⸗ teiler und Großverbraucher vorzunehmen. Der Kleinver⸗ kauf vom Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher auf Wochenmärkten ſowie im eigenen Betrieb des Erzeugers iſt geſtattet. Jugend im Landjahr Feuerſchein erleuchtet den Himmel über dem nacht⸗ dunklen Dorfe. Landsknechttrommeln dröhnen. Hundert⸗ Rif timmige Rufe hallen fern: Heil! Dann wieder trägt der Wind Fetzen von kampffrohen Liedern daher. Eben iſt die HJ. des Dorfes ausmarſchiert. Jetzt auch machen ſich die Bauern, die Frauen und ſungen Männer auf. Denn drau⸗ ßen iſt ein großes Lagerfeuer, und das Lager haben einige Hundert Jungen aus den umliegenden Landjahrheimen ge⸗ baut. Es iſt Sonnabendabend. Wochenende auf dem Dorfe. Die Flammen lodern. In ihrem unruhigen Schein kann man den raſch hergerichteten Thingplatz erkennen: am Hang haben die Jungen mit ihren Spaten wallartige Stu⸗ fen gegraben. Darauf können ſich die Dörfler ſetzen. Die Jungen ſtehen im Kreis um das Feuer, jedes Heim in Gruppen für ſich. Lieder werden geſungen. Sprechchöre treten auf, Kanons werden eingeübt und bald ſingen ſie alle mit, die Jungen und die Leute aus dem Dorf; alle lernen voneinander, ein Heim lernt vom anderen, jedes bietet das beſte und zum Schluß kommt noch Hans Sachs zu Ehren, und aus Käſe ſollen Kälber gebrütet werden Alle tragen ſie die HJ.⸗Uniform, die Landjahrjungen. man kann ſie kaum von der HJ. des Dorfes Unterſcheiden. außer an dem kleinen ſchwarzen Dreieck auf dem linken Arm mit der goldenen Aufſchrift„Landjahr“. Und an der Sprache! Ja das ſind ungewohnte Laute hier draußen in der Mark. wenn die Rheinländer oder die Hallenſer loslegen, oder gar erſt die Oberſchleſier. Sie ſind hier zu einem Landjahrtreffen zuſammengezogen worden, und die Leute im Dorf ſehen nun auch einmal im großen, was das iſt:„Landjahr“, denn ſonſt kommen ſie nur mit den Jungen„ihres“ Landjahrheims in Fühlung bei der Arbeit auf Acker und Hof. 5 a „Das ſchönſte in unſerem Heim“, ſagt da ein Junge zum Nachbarn von der anderen Gruppe, während ſie um das Feuer ſitzen, iſt der„Freßring“. Menſch, das müßtet ihr euch mal anſehen. Wenn ihr auf Fahrt geht, könnt ihr ja mal bei uns übernachten. Alſo, das iſt eine Tiſchplatte, flach auf der Erde liegt ſie und drum herum iſt im Kreis ein Graben ausgehoben, in dem wir unſere Beine ver⸗ ſtauen, wenn wir uns auf den Rand ſetzen. Die ganze Gruppe, alle 30 Jungen, ſitzen wir ſo nachmittags beim Veſperbrot. Menſch, und dann Pflaumenmus da drauf, ſo dick— alles aus unſerem Garten.“—„Wo iſt das denn?“ erkundigt ſich der Nachbar. Der Gefragte nennt den Ort— „Ne richtige Villa war das früher und an die 200 Obſt⸗ bäume im Garten, ja, und wenn wir dann ſo ſitzen, was meinſte, da kommen die kleinen Ferkel jedesmal an und wollen was abhaben. Wir haben überhaupt alles, Ferkelchen und Kaninchen und Gänſe und Hühner. Aber am ſchönſten iſt's doch bei meinem Bauern. ö Der Nachbar weiß nicht, ob er den Jungen beneiden ſoll, er iſt zu ſehr überzeugt, daß es in ſeinem Heim viel, viel ſchöner iſt. Darum ſagt er:„Unſer Heimleiter, der iſt knorke, das iſt ein Boxer!“. ö „Boxer? Wieſo Boxer?“—„Der boxt, der kann rich⸗ tig boxen wie Schmeling und ſo. Menſch, wenn der einem einen Kinnhaken gibt, das iſt knorke. Natürlich alles Sport. verſteht ſich. Wir lernen da richtig boxen. Wenn ich wieder nach Duisburg komme, da werde ich mal die Jun⸗ gens aus dem Anzug boxen. Ich habe ſchon einen ee harten Schlag“— und gibt dem anderen einen derben Buff auf den Oberarm. Der iſt nicht gerade erbaut davon. gibt wieder und das Ende des Geſprächs iſt ein Ordnungs⸗ ruf vom Gruppenleiter. Na, das gehört denn auch dazu. * Das Feuer brennt nieder, die Nacht wird kühl. Der Landjahrführer lieſt die Tageseinteilung des Sonntags vor. Wenn die Sonne aufgeht, heraus aus den Zelten! Waſchen an der alten Feldſcheune, 1 8 Flaggen⸗ parade, Kaffeekochen, Putzen, Kirchgang. er zu Hauſe bleibt, macht Lagerdienſt, Feuerſtellen bauen, Holz ſchleppen. Danach Geländeſport, anſchließend Vorbeimarſch vor dem Landjahrführer der Provinz. Mittageſſen. Abmarſch in die Heime.„Ade nun zur guten Nacht.. 5 Andern Mittags marſchieren ſie auf allen Landſtraßen heim, die Oberſchleſier, die Hallenſer, die Duisburger und ſingen und trommeln, laſſen Fanfaren und Pfeifen ſchallen. Das macht Spaß und ſie tun es gern, denn ſie können es alle noch ein wenig beſſer als ſonſt HJ. weil ſie in den Heimen täglich darin geübt werden. Stramm iſt der Dienſt, das iſt wahr, aber es iſt gut ſo für die Jungen aus den Induſtrieſtädten, für die Arbeiterkinder, deren Väter oft jahrelang arbeitslos waren, Großſtadtjugend, die man in marxiſtiſchen Schulen hatte ihrem Volke entfremden wollen. Jetzt marſchieren ſie als Kämpfer der Idee, des National⸗ ſozialismus und für dieſen Kampf werden ſie, geübt an Leib und Seele, in Sport und Unterricht. So marſchieren ſie dahin, eine kleine, ſtraff diſziplinierte Truppe. voll gei⸗ ſtig⸗ſeeliſcher Spannkraft. Licht Luft und Sonne und re liches Eſſen tun das ihrige dazu. Eine ganze Woche Dienſt liegt jetzt wieder vor ihnen aber auch eine Woche Arbeits⸗ dienſt beim Bauern, mit all den vielen Erlebniſſen im er⸗ eignisreichen bäuerlichen Alltag. VVVVVVCVGVGG Die Beiſetzung Alexan⸗ ders l. s König Peter II. von Jugoflawien mit ſeiner Mutter, Königinwitwe⸗ Maria, gefolgt von Prinz Paul mit ſeiner Gemahlin im Trauer⸗ zug. Dahinter König Carol von Rumänien, ganz links(in Marine⸗ uniform) Prinz Georg von England. er Eſnheimiſcher Sport. Fußball — Phönix Mannheim I 22 Phönix Mannheim II 0: 2 — Phönix Mannheim III 1:3 08 Mannheim Priv. 30 98 Seckenheim 1 98 Seckenheim II— 98 Seckenheim III 98 Seckenheim Priv. Ausführlicher Bericht folgt morgen, Handball. Tv. Friedrichsfeld 1 Tv. 98 Seckenheim 19:9(4:5) Tv. Friedrichsfeld II— Tv. 98 Seckenheim II 74 Tgd. Ketſch III— Tv. 98 Seckenheim III 14:2 In Friedrichsfeld trafen ſich zum fälligen Verb inds ſpiele der dortige Turnverein und die 98 er von Secken⸗ heim. Man ſah ein hartes Spiel, deſſen Ausgang dem gegenſeitigen Stärkeverhältnis entſprach. Seckenheim hat es nicht verſtanden, des Gegners Schwäche, die der Torwart war, auszunützen. Wenn man auch das große Spiel vom letzten Sonntag nicht zu ſehen bekam, ſo muß man doch ſehr lobend anerkennen. daß ſie ſich durch das harte Spiel des Gegners nicht aus dem Konzept bringen ließen; ſie haben gekämpft, wenn ſie auch nicht ſiegten. Der Tv. Friedrichsfeld hat einen ſchnellen und ſchuß⸗ kräftigen Sturm, der bis zur letzten Minute um den Steg kämpfte und dem es faſt noch gelang, die Partie für ſich zu entſcheiden. Der Mittelſtürmer und der Linksaußen be⸗ ſaßen enormes Schußvermogen; gefährliches Außenſpiel und ſchneller Stellungswechſel waren die überragende Stärke des Gegners. Bei Spielbeginn ſah es ſo aus, als ob einen hohen Sieg landen würde; doch das ſonſt ſo ge⸗ fürchtete Schußvermögen ſeiner Stürmer konnte trotz der ſchwachen Leiſtung des gegenſeitigen Torhüters keinen größeren Vorſprung herausholen. In der zweiten Halbzeit war der Gegner beſſer und die große Gelegenheit des Sieges war vorbei. Gegen Schluß, als die Partie aus⸗ geglichen ſtand, ſah man noch einmal einen 10 minuten⸗ langen erbitterten Kampf um das entſcheidende Tor. Bald war das Heiligtum der Grünen, bald das der Roten dem Momente nahe, wo es kapitulieren ſollte. 22 Mann geben ihr letztes her, doch beim Schlußpfiff verlaſſen 2 Mann⸗ ſchaften mit einem Unentſchieden den grünen Raſen und mit ihnen die Zuſchauer, die von dem ſpannenden Kampfe mitgeriſſen worden waren und gegen Schluß das herr⸗ liche Handballkampfſpiel und die mit letzter Energie kämpfenden Spieler mit wohlverdientem Beifall reichlich belohnten. Seckenheim * Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1— Germania Mannheim I 9:3 Tbd.„Jahn“ Seckenheim II— Germania Mannheim II 63 Die geſtrige Begegnung zwiſchen dem Tbd.„Jahn“ und Tbd. Germania Mannheim brachte den Einheimiſchen wiederum einen klaren und einwandfrei erkämpften Sieg beider Mannſchaften. Trotz der Kirchweih haben viele Freunde des Handballſports den Weg zum Sportplatz ge⸗ funden, um Zeuge eines raſſigen Kampfes zu werden. Die Einheimiſchen haben ihren Siegeszug auch geſtern fort⸗ ſetzen können. Allerdings muß geſagt werden, daß die Einheimiſchen im geſtrigen Spiel zeitweiſe ohne jeden Zu⸗ zuſammenhang kämpften, beſonders in den letzten Minuten der zweiten Halbzeit war wenig von Syſtem und Aufbau zu ſehen. Man kann zur Entſchuldigung annehmen, daß der Gegner nicht zur vollen Hergabe des Könnens heraus⸗ forderte, aber gerade dann ſollte dem überlegenen Gegner ein flüfſiges Spiel mit ſicherer Ballabgabe möglich ſein. In dieſer Hinſicht muß noch manche Arbeit geleiſtet werden, wenn ſich die Mannſchaft in den kommenden Spielen behaupten will. Der beſte Mannſchaftsteil war bei den Ein⸗ heimiſchen die Verteidigung mit dem glänzend arbeitenden Torwart. Die Läuferei war nicht ſchlecht, erreichte aber außer dem rechten Läufer nicht die gewohnte Form. Im Sturm war die erfreuliche Feſtſtellung zu machen, daß auch endlich mal die Außen eingeſetzt werden und es hat ſich dabei bewieſen, daß von dort manche heikle Situation geſchaffen wurde. Nur fehllt noch in der ganzen Stürmer⸗ reihe die notwendige Verſtändigung in ausſichtsvollen Momenten. 5 Der Gegner konnte nicht überzeugen, außer einem ruhigen und vornehmen Verhalten zeigte er nichts be⸗ ſonderes. Die Mannſchaft kann ſchön ſpielen, aber nicht kämpfen, was ihnen auch zum Verhängnis werden muß, wenn hier kein Wandel geſchaffen wird. Der Anfang des Spieles war ganz verheißungsvoll für ſie. Schon in den erſten Minuten konnten ſie den erſten Treffer erzielen und die Führung an ſich bringen. Auch im weiteren Ver⸗ lauf des Spieles mußte der Torhüter der Einheimiſchen gefährliche Balle unſchädlich machen. Als aber die Turner⸗ bündler Tor um Tor erzielten, war der Kampf- und, Siegeswille der Gäſte bald gebrochen, um erſt wieder gegen Schluß etwas aufzukommen. Im Spiel der zweiten Mannſchaften ſind die Ein⸗ heimiſchen aufgrund ihrer beſſeren Geſamtleiſtung ebenfalls als Sieger hervorgegangen, ſodaß auch die 2. wie die 1. Mannſchaft ohne Punktverluſt ſind. Weitere Reſultate: Tv. 1846— Polizeiſportverein Mannheim 47(355 Stucks neue Weltrekorde Der 50-Kilometer- und 50⸗Meilen⸗Rekord gebrochen. 240 Kilometer Durchſchnittsgeſchwindigkeit. Berlin, 20. Oktober. Der erfolgreiche deuiſche Rennfahrer Hans Stuck ſtellte mit dem neuen Auto-Union⸗Rennwagen auf der Berliner Avus zwei neue Weltbeſtleiſtungen auf. Er verbeſſerte den 50-Kllometer⸗Rekord, der von dem Engländer Frame mit 219,712 Stundenkilometer gehalten wurde, und den 50⸗Mei⸗ lenrekord desſelben Fahrers, der auf 224.680 Stkundenkilo⸗ meter ſtand. Stucks Durchſchnitt wird ungefähr 240 Stunden⸗ kilometern entſprechen. Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Baden: VfL Neckarau— Fc 08 Mannheim SV Waldhof— Freiburger FC Germania Karlsdorf— 1. FC Pforzheim VfB Mühlburg— Karlsruher JV Gau Südweſft: FSW Frankfurt— Eintracht Frankfurt Sportfreunde Saarbrücken— Union Niederrad FK Pirmaſens— Saar 05 Saarbrücken 1. FC Kaiſerslauten— Kickers Offenbach Phönix Ludwigshafen— Wormatia Worms = 2 2 32 6: 165 755 1 1 2 Gau Würktemberg: Stuttgarter Kickers— Union Böckingen SV Feuerbach— Ulmer FW 94 Sportfreunde Eßlingen— Sportf. Stuttgart 2: 1. SSW Ulm— SC Stuttgart Gau Bayern: AS Nürnberg— Schwaben Augsburg 1860 München— SpVg Weiden Bayern München— FC Schweinfurt SpVg Fürth— Wacker München Be Augsburg— Jahn Regensburg 2 SB Waldhof— Freiburger FC 11(1:1). Man hatte dem FFC Tauf Grund ſeiner ausgezeichneten Hintermannſchaft ohne weiteres in Waldhof einen Punkt⸗ gewinn zugetraut und tatſächlich gelang es auch dem Gaſt, der verbeſſerten Waldhof⸗Elf einen wertvollen Punkt zu entreißen. Die Partie endete verdientermaßen unentſchie⸗ den. Waldhof war zwar im Feld etwas beſſer, aber ſein Sturm verſtand es nicht, einige gute Chancen entſprechend auszuwerten Die 8000 Juſchauer ſahen ein ſchönes und ſpannendes Spiel, das von Schiedsrichter Selzam⸗Heidel⸗ berg ganz ausgezeichnet geleitet wurde. Vfe Neckarau— JC 08 Mannheim 4:1(2:0). Der VfL Neckarau kam zuhauſe zu dem erwarteten Sieg über den FC 08 Mannheim und behauptete damit ſeine günſtige Stellung in der Spitzengruppe. Sehr gut war bei dem Gaſt vor allem die Läuferreihe, auch die Ver⸗ teidigung konnte genügen, dagegen gab es im Sturm nicht einen einzigen Spieler von überdurchſchnittlichem Können. Bei Neckarau war Größle als Verteidiger wieder ganz hervorragend, auch die übrigen Abwehrſpieler zeichneten ſich aus. Im Sturm wurde zZeitweiſe famos zuſammenge⸗ ſpielt. 2000 Zuſchauer wohnten dem von Unverferth⸗Pforz⸗ heim etwas oberflächlich geleiteten Spiel bei. BfB Mühlburg— Karlsruher JB 1:0(1:0). Im fünften Spiel gelang Mühlburg endlich der erſte Sieg, der nach den vielen guten Spielen des VfB ja ſchon lange fällig und verdient war. Auch gegen den KV lie⸗ ferten die Mühlburger im Feld eine eindeutig überlegene Partie, aber nur ein einziges Mal konnten die mitunter ſehr ſchönen Kombinationen mit einem krönenden Torſchuß abgeſchloſſen werden. Beſter Mann bei den Einheimiſchen war diesmal Müller Schiedsrichter Jäger⸗Offenburg lei⸗ tete von rund 5000 Zuſchauern ausgezeichnet. Germania Karlsdorf— IC Pforzheim 0:2(0:1). Die Goldſtädter kamen in Karlsdorf vor einer recht an⸗ ſehnlichen Zuſchauermenge zu einem unverdienten 02⸗ Erfolg, zumal die Platzherren faſt Dreiviertel der Spielzeit für ſich hatten. Der beſte Mann auf dem Platz war in die⸗ ſem Spiel der Mittelläufer der Platzherren, dem dann mit Abſtand arſt Fiſcher von den Pforzheimern folgte. Ein beſonderes Lob verdiente ſich die Pforzheimer Hintermann⸗ ſchaft und dort vor allem wie erwähnt Nonnenmacher. 8 U A D DD Schmelings nächſter Amerikakampf. Max Schmeling kämpft nunmehr gegen Steve Hamas am 28. Februar 1935 in Miami (Florida) in einer Ausſcheidung um die Schwergewichts⸗Meiſter⸗ ſchaft.„Maxe“ hat alſo Gelegenheit, ſeine damalige Niederlage wettzumachen und das um ſo eher, als der Sieger alsdann gegen Weltmeiſter Max Baer kommen ſoll. Am Namen ſollſt du ſie erkennen Die Nibelungen ſtehen im Adreßbuch! Daß in unſeren Adreßbüchern eine Fülle von Namen zu finden iſt, in denen uraltes deutſches Kultur⸗ und Sagen⸗ gut ſteckt, iſt bekannt. Jedes zwangloſe Blättern in dieſen modernen Nachſchlagebüchern fördert eine Menge davon zu⸗ tage. Trotzdem wird es überraſchen zu hören, daß auch die Nibelungen, das bekannteſte Geſchlecht der altdeutſchen Sage, noch in den Adreßbüchern des 20. Jahrhunderts zu finden ſind. Es wäre einmal intereſſant, dem Namen des alten Sagengeſchlechts als Familiennamen nachzugehen. Für die letzten Jahrhunderte fehlen dafür alle Belege. Aber im Hochmittelalter iſt er nachweisbar, und zwar ſeltſamerweiſe gerade in der Stadt, die der ne der Nibelungen⸗ ſage iſt, nämlich in Worms. Dort kommt um 1223 häufig ein Dompropſt Nibelungus in Urkunden vor. Und 1241 erſcheint auch an dem dortigen Martinusſtift ein Propſt Nybelung. Aber ſchon 1145 gab es an dieſem uralten, kaiſerlichen Stifte in der Nibelungenſtadt einen Propſt die⸗ ſes Namens. Es muß damals in Worms von Nibelungen geradezu gewimmelt haben. Denn es gibt offenbar ver⸗ ſchiedene weige dieſes Geſchlechtes in der guten alten Reichsſtadt. So tritt dort 1216 ein Domſtiftsherr Nibelungus de Wolveskel auf, 1239 ein Nibelungus de Moneta, 1243 ein Nibelungus II. Und auch 1158 findet ſich am Dom ein Kuſtos des Namens Nibelungus. Merkwürdig, daß alle dieſe Leute gerade in der Zeit leben, in der das Nibelungenlied in ſeiner heutigen Faſſuͤng entſtanden iſt! Seltſamer noch, daß aber ſchon lange vor dieſem Zeitpunkt Männer mit dieſem Familiennamen in und um Worms auftauchen. Einer davon ſteht ſogar den Ereigniſſen der Völkerwanderungszeit, die in der Nibelun⸗ genſage ihren Niederſchlag gefunden haben, zeitlich noch 4 N L Handball 8 Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Baden: VfR Mannheim— SV Waldhof 275 Phönix Mannheim— Fc 08 Mannheim 12 Tgd Ketſch— TS Nußloch 573 Tſchft. Beiertheim— TW Ettlingen 11·7 TV Hockenheim— TV 62 Weinheim 276 Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen 19.2 SV Wiesbaden— Tgs Offenbach 3˙2 TS Herrnsheim— TW Frieſenheim 11:6 VfR Kaiſerslautern— SW 98 Darmſtadt 510 TV Haßloch— VfR Schwanheim 6˙7 Gau Würktemberg: Ulmer FV 94— Stuttgarter Kickers 0¹8⁸ TS Süßen— Tgd Göppingen 53 Stuttgarter TV— TW Stuttgart 819 Tbd Göppingen— Tgs Stuttgart 43 TV Altenſtadt— Eßlinger TSV. 93 Gau Bayern: Polizei Nürnberg— SpVg Fürth 6·15 1. FC Nürnberg— Polizei München 11:6 52 N TW Ingolſtadt— TV Milbertshofen Die badiſche Handball⸗Elf gegen Nordheſſen. Für das Vorrundenſpiel um den Handball⸗Pokal Ba⸗ den—Nordheſſen in Gießen, das am 28. Oktober ausgetrg⸗ gen wird, hat der Gau Baden folgende Vertretung aufge⸗ ſtellt: Rohr(Tgd Ketſch); Eppel, Leiderich(beide Tod Ketſch); Putſchmann, Schwöbel, Keilbach(SV Waldhof, TV 62 Weinheim, Tgd Kettſch); Zimmermann, Gund, Spengler, Herzog, Fiſcher(SV Waldhof, Tod Ketſch, S Waldhof, SV Waldhof, VfR Mannheim); Erſatz: Engelter (SV Waldhof). —— Hockey Hockey ⸗Repräſentativſpiel in Nürnberg. 5 Gau Bayern— Gau Südweſt(Damen) 2 Geſellſchaftsſpiele: SC Frankfurt 1880— IGS Frankfurt(Sa) 2.2 Dunlop Hanau— FS Frankfurt 2 12 Weiß⸗Blau Aſchaffenburg— Hanauer The 174 Wiesbadener THE— HC Aachen(Sa) 4 14 TV 46 Mannheim— Me Mannheim 3 22 Rot⸗Weiß München— TW Paſing 3 Der Radſport am Sonntag Schindlei und Krewer in Ankwerpen. Die beiden deulſchen Dauerfahrer Schindler ⸗Themniß und Krewer-⸗Köln beteiligten ſich am Samstag auf der Antwerpener Wenkerbahn as internationalen Steher⸗ rennen, konnten ſich aber mit den Bahnverhältniſſen, die nicht die beſten waren, nur ſehr ſchlecht abfinden. Nur im erſten der drei Läufe ſchnitten die beiden Deutſchen noch verhältnismäßig gut ab, endeten aber in den beiden übri gen weit zurück. Im Geſamtergebnis trug der Belgier Ronſſe mit fünf Punkten den Sieg vor dem Italiener Se⸗ vergnini, dem Franzoſen G. Wambſt mit je acht Punkten, Schindler mit 11 Punkten und Krewer mit 13 Punkten davon. Ehmer in Brüſſel Zweiter. Auf der Brüſſeler Winterbahn beteiligte ſich der Ber⸗ liner Lothar Ehmer an einem internationalen Omnium und fand ſeinen gefährlichſten Gegner in dem mit 15 Punk⸗ ten ſiegenden franzöſiſchen Spezialiſten Lemoine. Ehmer belegte mit 17 Punkten den zweiten Platz vor Haemerlinck (18), Richard(19), Pijnenburg(29) und Derichs. Ein 75 km⸗Einzelfahren, bei dem die Mannſchaften der Landes⸗ teile gewertet wurden, gewannen die Flamen mit 5 Punk⸗ ten vor den Valonen, die in Martin in 1:38:10 Minuten 15 1 ſtellten, mit 8 Punkten und Brüſſel mit 1 unkten verhältnismäßig nahe. Der Nibelung nämlich, der 774 ſeine in der Bretzenheimer Gemarkung bei Mainz gelegenen Güter dem damals gerade neu gegründeten Kloſter Lorſch ſchenkt, jenem Kloſter Lorſch, in dem die Sage dann Sieg⸗ fried beſtattet werden läßt, jenem Kloſter, das ſie als eine Stiftung der Nibelungenfürſtin Ute bezeichnet! Ja, die Nibelungen ſind hiſtoriſche Perſönlichkeiten. Und wie man ſieht, haben ſie mit den Stätten der Sage genug zu tun. Auch dem Kloſter Lorſch gegenüber 110 der anderen Rheinſeite in Dienheim, ſüdlich von Oppenheim, hauſte im frühen Mittelalter ein Nibelung. Alle Wahr⸗ ſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß es das ganze Mittelalter hin⸗ durch in Rheinheſſen eine edle Familie de Niepeling, nobiles de Niebeling, gegeben hat. Noch 1408 iſt unter den Haus oder Münzgenoſſen des Wormſer Biſchofs ein Nicolaus Nübeling nachweisbar. Aber auch die im Nibelungenlied nicht genannte Nachbarſtadt Mainz hat ihre Nibelungen ge⸗ habt; und ältere Forſcher haben ſogar ſchon die Anſicht vertreten, daß die Wormſer Nibelungen überhaupt nur ein Zweig der Mainzer ſeien. 1274 nämlich wird in Mainz ein Haus erwähnt, das den Namen führt„apud Nibelun⸗ gen), und 1300 vermietet ein„Nibelungus eivis Mogunti⸗ nus“, alſo ein Nibelung, Bürger von Mainz, ſein Haus den Dominikanern. Aber bald darauf ſcheint das Geſchlecht in Mainz erloſchen zu ſein. Denn 1333 wird in der mittel rheiniſchen Metropole ein Haus aufgeführt„Domus quo dam der Nibelungen ſita apud fontem dietum Grabeborn;, ein Haus, einſt im Beſitz der Nibelungen bei dem Brunnen, der Grabeborn genannk wird. Der Grabeborn wird von den Mainzer Topographen im heute Kirſchgarten enannten Stadtteil mitten im dickſten Häuſergewühl der Altſtadt ges ſucht, nahe bei dem uralten Kaiſerdom, näher noch bei 5 Johanniterkommende zum heiligen Grabe und nicht alli; weit von dem alten merowingiſchen Königshof bei St Mau ritius. f Friedrich Berla. — e e S —— S. ———— 1 2——. 20 = ————— ——————