0 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil go mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Aanahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. IX. 34: 1200 Tages- und Finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen- G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 54. Jahrgang Deulſchland und der Norden Im Ehrenhof des Berliner Zeughauſes hängt als einzige Fahne der fremden Länder zu Ehren der Schweden, die auf deutſcher Seite am Weltkrieg teilnahmen, an bevor⸗ zugter Stelle eine ſchwediſche Fahne. Das iſt ein deutliches Symbol der deutſch⸗ſchwediſchen Freundſchaft geweſen, die ſeit Jahrhunderten beſtanden hat. Es war eine Wohltat, wenn man nach dem Kriege, als überall noch der Haß lebendig war, nach S chweden kam: man fühlte ſich dort wie bei Brüdern, man fühlte ſich dort zu Hauſe. Und nun hat das alles eine Aenderung erfahren. Man hat in der öffentlichen Meinung Schwedens in der letzten Zeit die Freundſchaftsbande zerſchnitten. Die ſchwediſche Preſſe führt eine Sprache, die von Haß gegen Deutſchland diktiert iſt. Man wundert ſich, wie das möglich ſein konnte. Fragen der Religion können hier ebenſowenig trennend ſein wie Fragen der Raſſe, denn es iſt ja gerade das Blut geweſen, das Deutſchland und Schweden ſtets in Freundſchaft zuſam⸗ mengeführt hat. Gewiß, es hat wirtſchaftliche Schwierigkei⸗ ten gegeben, aber die waren erſtens ſchon älteren Datums und zweitens ſind ſolche Schwierigkeiten dazu da, um aus⸗ geglichen zu werden. Es mag auch richtig ſein, daß die Männer und Methoden, mit denen man in Schweden für Deutſchland warb, nicht immer die richtigen geweſen ſind. Solche Dinge kann man nicht einfach erledigen, indem man den Schweden Vorwürfe macht. Man ſollte aber meinen, daß eine Gelegenheit zu einer freundſchaftlichen Ausſprache zwiſchen maßgebenden Kreiſen geſucht werden könnte, denn es will uns ſcheinen, daß bei ernſtem Willen gerade die Schweden durchaus Verſtändnis für unſere Lage und unſere Entwicklung haben. Was für Schweden gilt, muß in gewiſſer Beziehung auch für Dänemark und Norwegen gelten. In Kopenhagen hat man uns in gewiſſen konſervativen Krei⸗ ſen beſſer verſtanden, weil man nämlich die e Mißwirtſchaft aus Eigenem kannte. So hat es denn hier nicht an Stimmen gefehlt, die der deutſchen Situation ge⸗ recht wurden, wenngleich nicht verkannt werden ſoll, daß eine gewiſſe Preſſe auch in den beiden Ländern heftig am Werk war, Gift zu ſäen. Das alles hat natürlich nicht davon abhalten können, daß man verſucht hat, einen wirtſchaftli⸗ chen Ausgleich zu finden, der den nordiſchen Ländern und Deutſchland in gleicher Weiſe gerecht wird. Es darf erinnert werden an den Abſchluß des Walfiſchtran⸗Geſchäftes, das für beide Teile von Nutzen iſt, und das unſere Fettverſor⸗ gung für den nächſten Winter ſichert. Im ganzen hat man den Eindruck, als ob die nordiſchen Länder Fänemark, Schweden und Norwegen daran ſind, ihre Haltung gegenüber Deutſchland zu überprüfen. Las wird am beſten dadurch geſchehen können, wenn nordi⸗ ſche Gäſte ſich durch einen Beſuch von Leben und Art unſe⸗ kes Staates und Volkes überzeugen. „Auf der anderen Seite muß aber einmal darauf hinge⸗ wieſen werden, daß Kräfte am Werke ſind, um die gewiſſe Vorzugsſtellung, die Deutſchland in den nordiſchen Ländern hatte, zu beſeitigen. Schon vor zwei Jahren hat der Prinz von Wales als Englands vornehmſter Handlungsreiſen⸗ der einen Propagandaausflug in die nordiſchen Länder unternommen; während der gleiche Prinz zu Hauſe predigt, nur britiſche Waren zu kaufen, hat er dafür geſorgt, daß britiſche Waren auch in Dänemark, Schweden und Norwe⸗ gen gekauft wurden. Dor deen: dis nicht übel⸗ nehmen, denn er vertritt die Intereſſen ſeines Landes aber wir müſſen wiſſen, wie ſtark heute britiſcher Einfluß iſt, um Deutſchland aus der Stellung zu verdrängen, die es in den nordiſchen Ländern gehabt hat. Schon wieder geht ein britiſcher Prinz, der Herzog von Kent, auf die Reiſe, und neuerdings haben die Engländer nach franzö⸗ lichem Vorbild auch eine Kulturpropaganda aufgezogen, denn ſie meinen, daß derjenige, der engliſche Bücher lieſt, auch engliſche Stgffe und engliſche Kohlen kaufen wird. Die britiſche Propagandatätigkeit be⸗ ſchränkt ſich nicht nur auf die drei genannten nordiſchen Staaten, ſondern ſie greift auch über in das Balti⸗ kum. Der Haß gegen das Deutſchtum hat hier dazu ge⸗ führt, daß in einigen Staaten die deutſche Sprache als Fremdsprache in den Schulen abgeſchafft worden iſt. Dafür iſt dann Engliſch eingeführt worden. Das iſt Grund genug für die Engländer, um nun in dieſer Richtung weiter zu wirken. Auch in Litauen ſind ſie in kleinlichſter Weiſe tätig. Wirtſchaftliche Schwierigkeiten und die politiſchen Schwierigkeiten zwiſchen Deutſchland und Litauen werden von den Engländern benutzt, um ſtärker ins Geſchäft zu kommen, und in der„Times“ hat neulich ein findiger Kopf angeregt, engliſche Bücherſpenden nach Litauen zu ſchlcken in der Hoffnung, daß ſich dieſe Spenden auch materiell lohnen werden. Es darf angenommen werden, d 5 22 Amt ee dieser Dingen die Augen nicht verſchließen wird, ſondern ſieht, was zu ſehen iſt. Der Kampf, um 775 Stellung Deutſchlands in den nordiſchen Staaten kann aber nicht nur von den Berufsdiplomaten geführt werden. 7755 ern hier muß jeder Einzelne mithelfen, der Freunde in den nordiſchen Ländern beſitzt, damit ſene Bande wieder ange knüpft werden können, die ſejt Jahrhunderten beſtanden haben, und die auch für alle Teile, kulturell und materiell. vorteilhaft ſirh ausgewirkt haben.. Es iſt nötig, daß dieſe Dinge gerade jetzt geſagt werden, aß unſer Auswärtiges weil nämtich der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden gleich⸗ jalls durch die kaadinaviſchem Lünder fuhr, um hier zu were ——— Dienstag, den 28. Oktober 1984 Die Leiſtungen der Arbeitsfront Nationalſozicliſtiſche Geſellſchaftsordnung.— Der neue Meiſterbegriff. Berlin, 22. Oktober. Auf der Tagung der Leiter der Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaften und der Amtsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, die in Berlin ſtattfand, machte Dr. Ley bedeutſame Ausführun⸗ gen über die Leiſtung der Deutſchen Arbeitsfront. Die Deut⸗ ſche Arbeitsfront leiſte weitaus mehr als die alten Gewerk⸗ ſchaften. Die Bargeldleiſtungen ſeien die gleichen geblieben, dabei ſei aber der Durchſchnittsbeitrag gegenüber früher um mehr als die Hälfte geſenkt. Ebenſo ſeien die Verwal⸗ tungskoſten gegenüber denen der alten Gewerkſchaften um mehr als die Hälfte gekürzt worden. Dr. Ley kündigte wei⸗ tere bedeutende Kürzungen an. Er erwähnte weiter die Rechtsberatungsſtellen, die NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude und die unſchätzbaren ideellen Werte, die die Deutſche Arbeitsfront dem ſchaffenden Volke gege⸗ ben habe, um zuſammenfaſſend feſtzuſtellen, daß das, was die Deulſche Arbeiksfront heute dem Volke zeige, mehr werk ſei als der Kampf um einen. halben Pfennig Lohnerhöhung. Als eine der weſentlichſten Aufgaben der Arbeitsfront be⸗ zeichnete Dr. Ley die Neuformung des Begriffes Lehr⸗ ling, Geſelle und Meiſter. Hier ſei die Gelegenheit gegeben, dem deutſchen Volke eine neue nationalſoziali⸗ ſtiſche Geſellſchaftsordnung zu ſchaffen. Die Bezeichnung Meiſter und Geſelle müſſe ein geſellſchaftlicher Titel werden, der unabhängig ſei von der Dienſtſtellung und dem jewei⸗ ligen Arbeitsplatz. Die fähigſten Volksgenoſſen im Betrieb häkten den Anſpruch auf den Meiſterkitel, ganz gleich welche Dienſtſtelle ſie inne haben. Auch in der Induſtrie müſſe der Begriff Meiſter wieder zu ſeinem vollen Wert emporgehoben wer⸗ den. Er habe nichts zu kun mit der Stellung als Abkei⸗ lungsleiter. Allerdings ſei zu fordern, daß der Betriebs- führer auch der Meiſter in ſeinem Beruf ſei und als ſolcher Anſpruch auf den Meiſtertitel habe. „Neichshandwerksmeiſter“ Neue Bezeichnungen im Handwerk. Der Reichshandwerksführer, Klempnermeiſter W. G. Schmidt⸗Berlin, erläßt folgende Anordnung: „Am 17. Oktober 1934 hat der Stabsleiter der PO, unſer Parteigenoſſe Dr. Robert Ley, für alle Politiſchen Leiter in der Partei und ihre Organiſationen die Bezeich⸗ nung„Führer“ unterſagt. Auch das Handwerk vertritt die Auffaſſung, daß nur einem Manne in Deutſchland die Bezeichnung„Führer“ gebührt, unſerem Führer und Volks⸗ kanzler Adolf Hitler. Dieſe grundſätzliche Einſtellung ver⸗ anlaßt mich, Folgendes anzuordnen: 1. Die Bezeichnung„Landeshandwerksführer“ wird erſetzt durch die Bezeichnung„Landeshandwerksmeiſter“. 2. Die Bezeichnung„Reichshandwerksführer“ wird erſetzt durch die Bezeichnung„Reichshandwerksmeiſter“. 3. Für die Innungen verbleibt es bei der Bezeichnung „Obermeiſter“. 4. Für mich bitte ich in Zukunft die Bezeichnung„Reichs⸗ handwerksmeiſter“ anzuwenden. Mit dieſen Bezeichnungen greift das Handwerk zurück auf ſeine alte kraditionsgebundene Vergangenheit und dient damit zugleich auch dem vom Nationalſozialismus heraus-. geſtellten Leiſtungsgrundſatz, der in der Meiſterwürde ſeine Krönung findet.“ Nattionalſozialiſtiſche Steuerpolitik Trotz Skeuerermäßigungen höheres Skeueraufkommen. Berlin, 22. Oktober. Ueber die nationalſozialiſtiſche Steuerpolitik ſchreibt die NSK u. a.: Es iſt das unbeſtreitbare Verdienſt des Nationalſozialis⸗ mus, zum erſten Male nach Beendigung des Krieges mit einer umfaſſenden Steuerreform und vor allem mik umfaf⸗ ſenden Steuererleichterungen vor das deutſche Volk getreten zu ſein. Obwohl an den verſchiedenſien Stellen die Steuer; ſchraube bereits merklich gelockert worden iſt, ſind die Ein⸗ künfte, die Reich und Gemeinden aus den Steuern und ſteuerähnlichen Abgaben ziehen, faſt mit jedem Monat größer geworden. Die Einkünfte des Reiches im dritten Vierteljahr 1934 ſind bereits 16,8 v. H. höher als um die gleiche Zeit 1933 (gegen 1932 ergibt ſich ſogar eine Steigerung um rund 24 v. H.). Die bisher durchgeführten Erleichterungen in der Einkommenſteuer haben dem Staat einen Ausfall von ſchätzungsweiſe 6 bis 7 Millionen Mark je Monat ver⸗ urſacht. Trotzdem aber iſt das Aufkommen in den Mo⸗ naten Juli und Auguſt um 41,7 Millionen größer geweſen als in derſelben Zeitſpanne des Vorjahres. Auch bei der Umſatzſteuer ſind ſchm verſchiedene Erleichterungen in ben und zu wirken. Daß die ſkandinaviſchen Länder ſich etwa großpolitiſchen Kombinationen 1 werden, daß ſie ſich einfügen in den Ring gegen Deutſchland, daran iſt nicht zu denken. Immerhin rerlangt gerade dieſe Reiſe die verſtärkte Aufmerkfamkeit aller maßgebenden deutſchen Stellen. 5 Nr. 248 den letzten eineinhalb Jahren geſchaffen worden und trotz⸗ dem iſt die Ertragskurve ſtändig aufwärts gerichtet. So haben die erſten fünf Monate des Steuerjahres 1934⸗35 gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 25 v. H. für den Staatsbeutel ergeben. Das große Verdienſt der nationalſozialiſtiſchen Steuer⸗ politik liegt darin, daß krotz der an vielen Punkken einge⸗ ſetzten ſozialen Steuerermäßigungen die Steuereinnahmen des Staates ſtändig ſteigen. Dadurch jſt es möglich, langſam die Auswirkungen der ungeſunden Finanz- und Schulden- politik des Reiches und der Länder, wie ſie über ein Jahr⸗ zehnk betrieben wurde, zu beſeitigen. Es ſei in dieſem Zuſammenhang erwähnt, daß nicht nur die direkten Beſitz- und Verkehrsſteuern unter nationalſozia⸗ liſtiſcher Staatsführung ſteigende Tendenz aufweiſen, ſon⸗ dern auch die Verbrauchsſteuern haben höhere Erträgniſſe gebracht. Tabakſteuer, Zuckerſteuer, Bierſteuer uſw. find im Jahre 1934⸗35 mit erheblich größeren Eingän⸗ gen im ſteuerlichen Einkommen des Reiches vertreten als dor einem Jahr. Sogar die Zolleinnahmen liegen noch etwas über den vorjährigen Ergebniſſen. Insgeſamt find an Zöllen und Verbrauchsſteuern im Zeitraum Aprir bis Juni 1934 18,8 v. H. mehr aufgekommen als zu gleichen Zeit im Vorjahr, in den Monaten Juli und Auguſt 13,4 v. H. mehr als in den gleichen Monaten des Jahres 1933. Nur noch halbe Arbeitsloſenlaſten Dadurch, daß es dem nationalſozialiſtiſchen Staal ge⸗ lungen iſt, nahezu zwei Drittel des Arbeitsloſenhee⸗ res aufzulöſen und die Beſchäftigtenzahl um rund vier Mil⸗ lionen Köpfe zu vermehren, hat ſich auch eine ſchwere Laſt, die auf dem Staatshaushalt bisher ruhte, neuerdings we⸗ ſenklich verringert. Die Aufwendungen für die Arbeitsloſenunterſtützung bezifferten ſich in der Zeit April bis Auguſt 1933 noch auf 900 Millionen Mark und ſind in der gleichen Zeit 1934 auf 480 Millionen Mark zurückgegangen. Sie ſind alſo auf die Hälfte geſunken. 20000 ͤ Handwerkerinnungen Senkung der Koſten. Berlin, 23. Oktober. Zu dem bevorſtehenden großen Handwerkertag am kom⸗ menden Sonntag teilt der Referent beim Reichsſtand des Deutſchen Handwerks, Dr. Arnold Zelle, aus dem organiſa⸗ toriſchen Neubau des Handwerks mit, daß wir 20 000 Hand⸗ werkerinnungen im Reichsgebiet bekommen würden. Dieſe Innungen ſeien die örtlichen Fachverbände für die Betriebs⸗ führer der einzelnen Berufe. An ihrer Spitze ſtehe mit ſtar⸗ ker Führerſtelle der Obermeiſter, der von der Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammer eingeſetzt und wieder abberu⸗ fen werden könne. Hierdurch und durch andere Einrichtun⸗ gen ſei der Mißbrauch der Führerſtellung unterbunden. In weiterer Verordnungsarbeit wäre noch neu zu regeln die Spitze der Geſamtorganiſation. Die Neuregelung wirke für den einzelnen Betrieb koſtenſenkend, zumal die Orga⸗ niſation einfacher geſtaltet und die Koſten in der Pflichtk⸗ organiſation auf die breiteſten Schultern verteilt würden. Göring über Güdſlawien Die beſten Eindrücke.— Ein ehrliches, achtbares Volk. Belgrad, 22. Oktober. Die„Politika“ veröffentlicht eine Unterredung mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten General Göring. Der Mini⸗ ſterpräſident befaßte ſich beſonders mit den außerordent⸗ lichen Eindrücken, die er in der ſüdſlawiſchen Hauptſtadt empfangen hatte:„Niemals in meinem Leben habe ich Aehn⸗ liches geſehen,“ erklärte Göring.„Die Art und Weiſe, wie die Maſſen des ſüdſlawiſchen Volkes von ihrem König Ab⸗ ſchied nahmen, bewegte mich auf das tiefſte. Beſonders der Blick aus dem Sonderzug, der den Leichnam des Königs nach Topola brachte— der Blick auf die Reihen des wei⸗ nenden Landvolkes— wird mir mein ganzes Leben lang im Gedächtnis haften bleiben.“ Ueber den Charakter des ſüdflawiſchen Volkes be⸗ fragt, ſagte der Miniſterpräſident:„Ein ungewöhnlich ehr⸗ liches und achtbares Volk. Ich hatte bis jetzt keine Gelegen⸗ heit, es kennen zu lernen, aber nunmehr bin ich von ihm begeiſtert. Daher habe ich mich entſchloſſen, ſchon in kurzer Zeit, vielleicht ſchon im Frühling, wieder Südſla⸗ wien zu beſuchen. Seien Sie verſichert, daß wir die Freundſchaft Süd⸗ ſlawiens wünſchen. Es iſt nicht wahr, daß ſich unſere In⸗ tereſſen kreuzen und daß das Reich irgendwelche unklaren Abſichten am Balkan verfolgt. Das neue Deutſchland kennt nur ſeine Inkereſſen, und der Fall aus dem Jahre 1914, wo das deulſche Volt für andere die Kaſtanjen aus dem Feuer holte, wird ſich nie wieder ereignen e ee 5 1 2 r Sabotage am Wiederaufbau. 8 Der Polizeipräſident in Nürnberg hat den Kaufmann Achill Scheuerle in Nürnberg in Haft nehmen laſſen. Scheuerle, der Handelsrichter und Vorſitzender der Alfred Graf Ab, iſt, hat ſeine Geſthäftspapiere und Rechnungen mit einem Stem⸗ pel verſehen, der den Vermerk enthält, daß 155 eventuell eintretende Valuta⸗ d. h. Geldentwertungsverluſte ausſchließ⸗ Aich der Kufer hafte, Neue Reiſen Gömbös' Das ſüdflawiſche Lager in Italien Berichterſtatter aus Südſlawien ausgewieſen. Nun nach Wien und Rom. 8 Wie der erſte Anſchlag auf Alexander vereilelt wurde. Der Belgrader Sonderberichterſtatter des„Daily Erpreh 11 der ſei B Berichte übe ehli une Bibapeſt 22 otbber%%% Miniſterpräſident Gömbös, der am Dienstag abend von Die„Prawda“ veröffentlicht eine ausführliche Beſchrei⸗ richtiger Meldungen“ 1 Südſlawien ausgewiesen 5b ſeinem Warſchauer und Krakauer Aufenthalt zurückkehrt,“ bung des Lagers der füdſlawiſchen„Aufſtändiſchen“ in wird, wie verlautet, in den nächſten Tagen der Wiener Re⸗ Borgotaro in Italien und ruft ihren Leſern den erſten Ver⸗ 75 Gorung einen Beſuch abſtatten. Von Wien aus wird ſich ſuch in Erinnerung, König Alexander im Dezember des Vor⸗ Das Luftfreuz Europas ömbös direkt nach Rom begeben. 5 a0 e 5 Blatt führt darüber u. a. aus: Aktion zum Bau von Luftſchutzräumen in Berlin. Die kurz aufeinanderfolgenden Beſuche des Miniſter⸗ die verbrecheriſche Tätigkeit der Aufſtändiſchenorganiſa⸗ Berlin, 22. Okt. Durch Aufrufe des St i präſidenten in Warſchau, Wien und Rom finden in hieſigen tion Uſtaſcha, deren Sammelpunkt ſich in Borgotaro in des Polizeipräſidenten 955 Reſchelaftſchu bandes ne e 1 f. N ſich e e het ih die Geſtändniſſe des Täters Bundes der Berliner Haus⸗ und Grundbeſitzervereine 1 n unterri en reiſen der Eindru 8 aß ei den Be⸗. 1* enthü„der im Dez ember des Vorjahres j e f 2 ft d 15 a ſuchen der drei Hauptſtädte die großen akkuellen Fragen König Alexander ermorden ſollte. b 1 iin eie e 15 Rahmen der Self der ſüdoſteuropäiſchen Politik eingehend zur Sprache kom⸗ Oreb hakte damals von Pawelitſch den Auftrag erhal⸗ nahmen der Bevölkerung werden die Haus⸗ und 6 5 men werden, und daß hierbei dem ungariſchen Miniſter- ken, nach Agram zu fahren, um den Anſchlag durchzufüh⸗ ſitz fgeruf 5 5 6 15 en g. 4 a en, hlag zufü beſitzer aufgerufen, den Bau von Schutzräumen vorzunch 1 beſonders bedeutungsvolle, vermittelnde 19 ae ihm 500 000 Dinar(etwa 30 000 Mark) verſpro⸗ men. 1 olle zufällt. en wurden. 5 5 Berlin ſei das Luftkreuz Europas. Im Falle eines uf Kurzmeldungen e e a e eee 9 ach dun angriffes ſei es aufs re Ae Es ſei pfih gefe e un Sweiſe. Er machte ſich mi jedes Haus- und Grundbeſitzers, dafür zu ſorgen 5 5. 8 jedes 9 it 3 gen, daß in f 8. ſechs Gefährten auf die Reiſe und traf rechtzeitig in Agram einem Grundſtück ein Luftſchutzraum vorhanden Generaloberst don uc fender aon diſtwaen doerggrbenen ein, hatte aber beim Einzug des Königs Alexander nich! e e ber, 14,00 Uhr, auf dem Waldfriedhof Stahnedorf ſtatt den Mut, den Anschlag durchzuführen. Von ſeinen Ge⸗ iat „1400 Uhr, auf iedh sdorf ſtatt. fährten mit Vorwürfen und Drohungen überhäuft, ver⸗ Kampfanſage der Neuſozialiſten Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem General⸗ ſprach er, den König am nächſten Tag zu töten. Inzwi⸗ 5 5 e 1 1 zum 75. Geburtstag herzliche Glück⸗ ſchen aber hatte die Agramer Polizei von ſeiner Anweſen⸗ Loslöſung von der Regierungsftonk. Wiömung 11 und ihm ſein Bild mit eigenhändiger 105 1 05 und drang in den frühen Morgenſtunden Paris, 22. Oktober, 0. 1 a überraſchend in ſeine Wohnung ein. Zwiſchen Oreb und den Der Bruch zwiſchen Arbeitsminiſter Marquet und Warſchau. Im Außenminiſterium wurde der polniſch⸗ Polizeibeamten kam es zu einem Feuͤerkampf, bei dem ein Neuſozialiſtiſchen Partei iſt nunmehr endgültig Wi ungariſche Vertrag über den Ausbau der kulturellen Zuſam⸗ Polizeibeamter getötet und ein anderer ſchwer verletzt Der Landesrat der Partei hat eine Enkſchließung angenom⸗ menarbeit zwiſchen beiden Völkern unterzeichnet. wurde. Oreb ſelbſt konnte entfliehen, wurde aber noch am men, in der dem Kabinett Doumergue Widerſtand ange 9 Todesopfer in Herne gleichen Abend verhaftet. Der Gerichtshof verurteilte ihn ſagt wird, weil es unfähig ſei, die reaktionären Kräfle 1 .. 5 zum Tode. meiſtern, die Aufgaben der Stunde zu löſen, und weil ez Schlagwetterexploſion durch einen Schneidbrenner. Im Laufe der Unterſuchung hatte Oreb ein umfaſ⸗ Wege einſchlage, die den verfaſſungsmäßigen Freiheiten ge. Herne, 23. Okt. Die Schlagwetterexploſion auf der ſendes Geſtändnis über das Lagerleben von Borgo⸗ fährlich würden Zeche„Vereinigte Konſtantin der Große“ hat jetzt das taro abgelegt und unter anderem erzählt, daß die Zahl der Die Partei iſt zur Teilnahme an jeder parlamentariſche ſchen neunte Todesopfer gefordert. Im Krankenhaus in Bochum dort verſammelten„Aufſtändiſchen“ bei ſeiner Abreiſe 400 Kräftegruppierung bereit, die eine ſtabile republikaniſche iſt der Grubenhauer Lohmann aus Wanne-Eickel ſeinen] betrug. Die Lagerinſaſſen ſeien in graue Uniform gekleidet entſchlußfreudige Regierung ermögliche. Sie tritt ferner en ſchweren Brandverletzungen erlegen. Das Befinden der übri«] und hätten täglich militäriſche Uebungen ab⸗ für die ſofortige Einberufung einer verfaſſunggebenden gen beiden noch im Krankenhaus liegenden Verletzten iſt[zuhalten. Sie ſeien beſonders im Bombenwerfen und Revol⸗[ Verſammlung zur Erneuerung der politiſchen und wil verhältnismäßig gut. verſchießen ausgebildet worden.. ſchaftlichen Einrichtungen.. Es wurde nun amtlich feſtgeſtellt, daß es ſich bei der 5 a 55 i a 11 Sie 9 von 911 l e 6 N um eine Entzündung von Schlagwettern Die Kirchenverfolgung in Mexiko ai 1 1 e 1 9890 1 10 ace e elt hat, die ſich in der Firſte eines Querſchlages in⸗ Mexiko-Stadt, 23. Okt. In der Stadt Mautepec im halb r 1 ße 59 jeder Politik, die den Frieden durch 7 olge von Abbauwirkungen angeſammelt hatten. Nach dem halb warnt i. 05 Staate Morelos, ſüdlich von Mexiko⸗Stadt, wurden mehrere tem der Militärbündniſſe feſtigen will, anſtatt den Bol. Abgeordnete, die Vorträge über den ſozialiſtiſchen Unter⸗ 70930 i bauen ſſe feſtig f 0 richt hielten, von der Bevölkerung mit Steinen beworfen.—— ö Sie mußten in das Stadthaus flüchten, wo ſie eine Stunde feſtgeſtellten Befund kann als ſicher angenommen werden, daß die Entzündung des Schlagwetters durch einen Schneidbrenner hervorgerufen worden iſt, der bei 7 i 1 22*** Reparaturgrbeiten an der Oruckluftleitung entgegen den be⸗ lang belagert wurden. In Saltillo im Staate Coahuila im Deutſche Kriegsſchiffe am Ausland ſtehenden Beſtimmungen Verwendung gefunden hat. nördlichen Mexiko wutde die Zeitung„Diario del Norte“ 5 Ace Geblendete Kinder! wegen ihrer Oppoſitionspolitik gegen den Gouverneur des N tener„ea sruhe e Ange 8 Staates geſchloſſen. Die Druckerei des Blattes wurde be⸗ Kiel, 22. Okt. Der Kreuzer„Karlsruhe“ iſt am Mon- Jurchtbare Untaten der Aufſtändiſchen in Aſturien. ſchlagnahmt. Die„Prenſa“ behauptet, in politiſchen Kreiſen tag von der Blücherbrücke im Kieler Hafen mit einer Be⸗ In Madrid trafen 20 Waiſenkinder von Polizei⸗ erwäge man, das Wohnhaus des Erzbiſchofs von Mexiko⸗ ſatzung von etwa 600 Mann zu ſeiner achtmonatigen Aus⸗ beamtenfamilien aus Aſturien ein. Die Kinder, deren Väter Stadt, Pascuel Diaz, zu verſtaatlichen. bildungsreiſe in See gegangen. Der Führer und Reichskanz bei Ausübung ihrer Pflicht von den marxiſtiſchen Horden Der Geſetzentwurf zur Reform des Verfaſſungsartikels 3, ler hat dem ausreiſenden Kreuzer„Karlsruhe“ folgende ermordet worden ſind und die ihre Mütter zum Teil auf der die Einführung des ſozialiſtiſchen Unterrichts[ Telegramm geſchickt:„Ich erwarte, daß der Kreuzer„Karls dieſelbe Weiſe verloren haben, ſind zum Teil blind, zum[ vorſieht und bereits von der Kammer und vom Senat ange- ruhe auf ſeiner Auslandsreiſe in treuer Pflichterfüllung Teil am Erblinden. Die Madrider Zeitung„ABC“ ſpricht nommen worden iſt, wurde den Parlamenten der Bundes⸗ für die Ehre Deutſchlands einſteht. Dem Schiff, ſeinem im Anſchluß an die Mitteilung vom Eintreffen der geblen⸗ ſtaaten Ratifizierung zugeleitet. Kommandanten und ſeiner Beſatzung wünſche ich glückliche deten Kinder die Vermutung aus, daß die„marxiſtiſchen— Fahrt und Heimkehr. Barbaren ſich vielleicht nur darum an dieſen Unſchuldigen Zwei Tote beim Auſtralienflug Linienſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ verläßt Amſterdam. vergangen hätten und ſie blind machen wollten, um ihnen London, 23. Okt. Während der Auſtralienflug bisher, Amſterdam, 22. Okt. Das deutſche Linienſchiff„Schles, den Anblick der Schreckniſſe der Revolution zu erſparen“. abgeſehen von kleineren Schwierigkeiten, ohne Unfall ver⸗ wig⸗Holſtein“ hat Montag nach Beendigung ſeines inofft⸗ In der Madrider Preſſe werden die Bewohner der Haupr⸗ laufen iſt, hat ſich nun ein ſchwerer Unglücksfall, der zwei] ziellen fünftägigen Beſuches den Amſterdamer Hafen ver⸗ ſtadt aufgefordert, dieſen unglücklichen Opfern der marxi⸗ Menſchenleben forderte, ereignet. laſſen und die Rückfahrt nach Deutſchland angetreten. Eine ſtiſchen Revolution eine neue Heimat zu geben. Ein engliſches Flugzeug mit den Inſaſſen Gilman und Abordnung der Beſatzung legte in Pmuiden an den dorkl⸗ Aus Aſturien nach Madrid gekommene Flüchtlinge er⸗ Baines ſtürzte in der Nähe von Palazzo San Gervaſio gen Gräbern der in der Skaherrak⸗Schlacht gefallenen An⸗ zählen bezeichnende Einzelheiten über die Tage der(Provinz Potenca) in Süditalien ab und ging in Flammen gehörigen der deutſchen Reichsmarine Kränze nieder. 805 n 10 995 um 1 0 17 0 A Sei⸗ auf. Die beiden Inſaſſen, die ſich auf dem Fluge von Rom Panzerſchiff„Deutſchland“ in Edinburgh. en wird beſtätigt, daß in den Reihen der Aufſtändiſchen nach Athen befanden, kamen ums Leben. 5; 5 0 K inder im Alter von 12 und 14 Jahren mit Schußwaffen 8.. 51. e dae an Fiunh af Fah le gekämpft haben. Unter den Anführern der roten Horden Neuland im Südpolargebiet entdeckt. gende Panzerſchfif„Deutſchland“, das mehrere Stunden befand ſich unter anderem eine etwa 25jährige Frau, die, bekleidet mit einer roten Bluſe, Gamaſchen Newyork, 22. Okt.„Newyork Times“ meldet aus Little] zur Beſichtigung freigegeben war. Bei heftigem Winde 7 ö 5 f America(Südpolargebiet), daß vier Mitglieder der Byrd⸗ herrſchte hoher Seegang, und die Wellen ſchaukelten die CV 0 Expedition von einer Traktorfahrt nach der Edſel Ford⸗ Pinaſſen, in denen die Beſucher den Meeresarm überquer⸗ zeug, das 155 den burden Poliziſten e Hats Gebirgskette zurückgekehrt ſeien. Sie hätten zwiſchen dem ten, tüchtig hin und her und durchnäßten die Inſaſſen en linker ftändigen Deo 5 die Geſchäftsinhaber Nockefeller⸗Gebirge, dem König Eduard VIl.-Land und dem[ Trotzdem war der Andrang groß. Die„Deutſchland“ trat aindigen Drohungen waren die Geſchäftsinhaber Edſel Ford⸗Gebirgszug eine ausgedehnte eisbedeckte Hoch⸗] Montag die Heimreiſe nach Wilhelmshaven an. gezwungen, die Lebensmittelvorräte herauszugeben. i n 8 deutlich den Karren ſehen, auf dem ſich das gefeſſelte„Da iſt er! Meiner Seel— haltet ihn feſt! Es ſſt Opfer befand. 25 8 Duca. Ich erlenne ihn!“ Sbirren ſchritten voraus, rückſichtslos allzu neugierige Wie ein Wütender ſuchte der andere zu fliehen. Gaffer beiſeite drängend. Dicht hinter dem Karren ſchritt„Es iſt nicht wahr!“ kreiſchte er. der Prieſter, das Kreuz in der erhobenen Hand, unauf⸗ Aber es war ſein Unglück, daß er den Leuten in ſeiner hörlich Gebete murmelnd. 8 Nähe nicht bekannt war. fich in de wurden laut. Drohende Fäuſte hoben„Er iſt's!“ ſchrie Duca, und die Sbirren hielten den ich in die Luft. 175 11 f f i 5 8 5 um ſich lagend 5 atte iht Duca erkannte das Geſicht. Jener war mit dabei ge⸗ 10 855 5 8 1 5 i dee in weſen, als das Schloß Rovezzo erſtürmt wurde. Ein wacke⸗ dem nun die g„ 1 5 508 Aufmerkſamkeit von Duca für eine Weile rer Kumpan, voll Draufgängertum und Todesverachtung. abgelenkt war, 1 5 ihm, ſich Durch und in Ja, es war gewiß, die Polizei wußte, daß Duca noch Gewiß kein Feigling. Einer der Zuverläſſigſten in Ducas einer der nahen Kirchen Zuflucht zu finden, wo er fürs 8 Er ſelbſt war überzeugt davon. Und es war ihm Schar er e en lar, daß man jetzt in ganz Italien mit verdoppeltem Verächtlich blickte er in die Menge. Wohl et i e ee Eifer nach ihm fahnden würde. Verdoppelte Vorſicht war im Geſich, 1 5 9155 Furcht r h Draußen ſchwoll der Lärm an. Die Menge warf ſic über den Unglücklichen, ihn den Händen der Sbirren ent⸗ alſo für ihn vonnöten. 55 0 5 D 8 j Heraus aus Italien! Ihm war, als ſpie ſeine Heimat Wenge dee n e e e 55 reißend und es hätte nicht viel gefehlt, ſo wäre er du ihn aus Ein Heimatloſer, Gehetzter. Hilfe zu kommen. Ein kühner und törichter Gedanke. Er[ Opfer der Sinnloſigkeit dieſer Menſchen geworden. Dt Wohin? 5 wußte sogleich, daß es für den dort keine Hilfe mehr gab. aber ſchrie jemand: f Er hatte bald ſeinen Plan entworfen. Er hätte ſich ſelbſt nur gleichzeitig in den Tod geſtürzt.„Seid ihr denn verrückt? Es iſt Giacomo, mein Nach Neapel! 8 5 Da traf ihn der Blick des andern vom Karren her. Ein Knecht!“. . Dort mußte er ein Schiff finden, das ihn wegbrachte,] kurzes Zuſammenzucken. Ein unwillkürlicher Ausruf: Der Fleiſcher der Stadt, Garibald, hatte ihn erkannt, irgendwohin in ein fremdes Land, wo ſein Name noch„O Duca— lebe wohl!“ bei dem er als Fleiſcherknecht in Dienſt ſtand Schützend nicht verfemt und gebrandmarkt war. Je eher er Neapel Der Ruf war laut genug, daß ihn alle verſtehen konn⸗ prang er vor den Bedrohten. Da kehrte den Leuten die erreichte umſo beſſer. Und dann hinaus in die Welt! ten. Mit einem Male entſtand ein Wirrwarr, jeder[ Beſinnung zurück, der Blutrauſch verebbte, nun meldeten Einige. Tage nach dem Abſchied von Einthio, erreiche] wandte den Kopf zu dem Pilger hin. Die Sbirren mach⸗ ſich ſchon mehrere, die lachend den Irrtum beſtätigten, er Jeſi. Ein kleiner Flecken. In den Reiz der Landſchaft ten halt, Geſchrei und Tumult! Wen hatte der zum Strick während Giacomo wilde Flüche ausſtieß. g eingebettet wie ein Juwel. Jeſi war ein beliebter Ort, Verurteilte gemeint? Der Exekutionszug ſetzte ſich wieder in Bewegung Die in dem Reiſende gern einige Zeit zu verweilen pflegten.„Duca— Duca!“ ſchrie und lärmte es durcheinander. Sbirren verſchwanden ſchleunigſt, ärgerlich über ihren Als Duca dort ankam, geriet er in einen großen Die Menge war plötzlich wie ein Tier, das eine gute Mißgriff. Giacomo rieb ſich die ſchmerzenden Glieder u Volksauflauf. Er fragte einen der Bürger nach der Ar⸗ Fährte gerochen hat. Duca mußte unter ihnen ſein! ſchrie: i fache der allgemeinen Erregung und erhielt die Antwort: 3 N 5„Wo iſt der Pilger? Maledetto— der Teufel ſoll mich „Einer von Ducas Bande wird öffentlich hingerichtet“ Schon drängten ſich die Sbirren mu gezogenem egen] polen, wenn der nicht Duca war! Die Fauſt gehörte ke Ihm war es, als verſetze ihm jemand einen Fauſt⸗ Un 5 9 1 91971 N 10 erſt nem Pilgrim. Wo iſt der Menſch?“ ſchlag ins Geſicht. Mit i m e l be⸗ e Geſtal e aft Alle Am Hale ge Mit einem Male ſchlug die Stimmung der Leute 755 wahrte er 1 un 1 5 e ſtſh Niemand ach⸗ überragte, mußte auffallen Zudem war er ſtadtfremd Mit einem Male begannen ſie zu begreifen, daß ſie eine i 5 8175 985 55 8 8 n. Gen Schon trafen ihn ſcharfe, drohende, prüfende Blicke Schwindler aufgeſeſſen waren. Ahnung erfüllte ſie, ban nicht weite e e ee ee eee eee e I der Pilgrim— Duca geweſen ſein konnte. Si 0 a i Schon tauchten die erſten Sbirren ganz in ſeiner Nähe Aber wo iſt er?. n en, Ss i 5 ſih den ſein 5 In dieſer höchſten Not faßte er einen tollkühnen Ent⸗ Da rief von irgendwoher eine Knabenſtimme:* Schickſal, zumal er ſich in ſeinem Pilgerkleide ziemlich ſchluß. Er packte den erſtbeſten Kerl, der neben ihm ſtand,„In die Kirche iſt er gelaufen! Ich hab's geſehen er fühlte einen vierſchrötigen Geſellen. das Geſicht von Blattern⸗ Zwiſchen den Beinen des Fleiſchers Garibald stet ſich 5 5 näherte ſich der Exekutionszug, der ſich eben narben entſtellt, und ſchleuderte ihn den Gendarmen ent⸗ ein kleiner rotznaſiger e Kopf hervor u vom Gefängnis zum Marktplatz begab. Duca konnte gegen: a ſchnitt eine wichtige Grimaſſe. 5 Apreß trigeg nd mn. rden. n.* üiſſarz, 150 des ne f 1 Vet⸗ maß, rund. zuneh, Luft. Pflicht aß in orli⸗ An⸗ din⸗ lie⸗ nden zinde die 8 us dembadloclien Lande Einheitlicher Semeſter⸗Beginn und ⸗Abſchluß. 1 Heidelberg, 22. Okt. Die Preſſeſtelle der Studenten⸗ ſchaft Heidelberg teilt mit: Nach einer Verfügung des Mi⸗ ſiiſters für Kultus, Unterricht und Juſtiz wurden auf Anord⸗ nung des Herrn Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung der Semeſterbeginn und das Semeſterende im Reich einheitlich geregelt. Hiernach beginnen für Hei⸗ delberg die Vorleſungen im Winterſemeſter 193435 am 1. November ds. Is. und endigen am 28. Februar 1935. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner in Wertheim. i Wertheim, 22. Okt. Am Abſchluß ſeiner Reiſe durch das badiſche Frankenland weilte der Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner in der alten und ſchönen Stadt an Main und Tauber, die in Baden nur allzuwenig bekannt iſt. Auf dem Kreiskongreß führte er u. a. aus: Nach wie vor müſſe die NS DAP. ein Teil des Staates bleiben, der die Aufgabe habe, den Staat auf Jahrhunderte zu ſichern. Sie ſorge für eine Auswahl der Männer und Frauen, die der Führer ſehen wolle. Der Siegesglaube der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung, der ſo Großes geſchaffen habe, müſſe auf allen Gebieten des Lebens nach wie vor derſelbe ſein. Be⸗ zirksleiter Fritz Plattner ſprach über das Ringen um den deutſchen Arbeiter. Pg. Leonhardt⸗Karlsruhe ſprach zu den Bauern des Kreiſes. 8 J Heidelberg.(ungefahren und lebensgeſähr⸗ lich verletzt.) In der Römerſtraße wurde eine Arbeiterin aus Kirchheim von einem Radfahrer angefahren und erlitt eine ſchwere Kopfverletzung. In lebensgefährlich verletztem Zuſtand wurde die Verunglückte in die Klinik verbracht. Ii Schwetzingen.(Rege Bautätigkeit.) In dieſem Sommer war die Bautätigkeit beſonders groß. Die umfang⸗ geichen Neubauten, das neue evangeliſche Gemeindehaus und das weithin ſichtbare Hochhaus der Welde⸗Brauerei, gehen ihrer Vollendung entgegen. Für eine Reihe von Gagfah⸗ Häusern ſind die Arbeiten bereits vergeben worden und auch die Bebauung der Nordſeite der Göbbels⸗Straße iſt ſicher⸗ geſtellt. Der Kleinwohnungsbau wird ebenfalls gefördert. Am Friedrichsfelder Weg ſind vier Siedlungshäuſer für je zwei Familien bereits bewohnt, vier weitere wurden dieſer Tage im Rohbau fertiggeſtellt. Die Schwanen⸗Brauerei hat ein Bauprogramm für Jahre entworfen, wodurch mit einem Auf⸗ wand von einer Viertelmillion der Betrieb moderniſiert wer⸗ den ſoll. Eine Reihe weiterer Firmen und Fabriken plant Betriebserweiterungen. Ei Wertheim.(Von der neuen Tauberbrücke.) Die Fertigſtellung der neuen Tauberbrücke hat ſich infolge ungünſtiger Witterungsverhältniſſe verzögert, ſo daß die Ein⸗ weihung verſchoben werden mußte. U Lauda.(Schwerer Autounfall.) Auf der Tau⸗ bertalſtraße zwiſchen Königshofen und Diſtelhauſen ereignete ſich ein ſehr ſchwerer Autounfall. Der Kaufmann Walter Meyer aus Stuttgart wollte ein vor ihm fahrendes Auto überholen, gleichzeitig kam ihm ein Auto entgegen. Der Führer des letzteren, Heckmann aus Bad Mergentheim, bremſte, ſo daß ſich der Wagen infolge der naſſen Straße guer ſtellte. Die Folge war, daß Kaufmann Meyer dem Heckmaunſchen Auto in die Flanke fuhr. Die Inſaſſin, die Ehefrau des Metzgermeiſters Albin Sans aus Würzburg, er⸗ litt ſchwere Verletzungen. Sie wurde zunächſt ins Krankenhaus Lauda und dann ins Würzburger Julius⸗Spital verbracht. Die beiden Kraftwagen mußten ſtark beſchädigt abgeſchleppt werden. () Bühl.(Tot aufgefunden.) In der Nacht wurde der hieſige Bärenwirt Bertſche kurz vor dem Ortsausgang von Vimbuch tot aufgefunden. Bertſche war mit ſeinem Fahr⸗ rad kurz zuvor von Vimbach nach Bühl weggefahren und wurde offenbar von einem ihm entgegenkommenden Auto überfahren, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. ( Singen a. H.(D⸗Zug rammt Holzfuhr⸗ werk.) Der mittags hier eintreffende Berliner D⸗Zug fuhr auf dem ſchienengleichen Bahnübergang an der Gott⸗ madingerſtraße ein mit Holz beladenes Fuhrwerk aus Boh⸗ lingen am Hinterrad an. Das Holz fiel vom Wagen und ver⸗ lezte den Schrankenwärter, als er die Schranke herunter⸗ laſſen wollte, ſo ſchwer, daß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Fuhrmann wurde vom Wagen geſchleu⸗ dert, kam aber mit leichteren Verletzungen davon. Die Pferde blieben unverſehrt. Witterungsumſchlag Ueber das Wochenende iſt im Rheintal und im Schwarz⸗ wald ein Witterungswechſel eingetreten. Der Wintereinbruch war bereits am Samstag vollkommen überwunden und unter Föhneinfluß ergab ſich ein ſtarker Temperaturauftrieb. Im Laufe des Sonntag ſtellte ſich eine Art Altweiberſommer ein, o daß die Höchſtwerte in der Niederung bis auf 16 Grad Wärme, im Gebirge bis auf 8 Grad über Null ſtiegen. Der Schnee iſt im Hochſchwarzwald bis auf Reſte abgeſchmolzen. Die Paßftraßen ſind ſämtlich wieder gut befahrbar. Die unerwartet eingetretene Wettergunſt iſt der Spät⸗ lee in den Weinbergen ſehr förderlich. Im Laufe dieſer ae wird die Weinleſe in ganz Baden zum Abſchluß ommen. Ettlinger Heimattag 1934 () Ettlingen, 22. Okt. Eingeleitet wurden die Veran⸗ ſtaltungen mit einem großen Heimatabend in der Stadthalle. Bürgermeiſter Kraft hieß die Feſtverſammlung aufs Herz⸗ lichſte in der„Pforte des Albtals“ willkommen. Im Mittel⸗ punkt des Abends ſtand der Vortrag über kunſthiſtoriſche Baudenkmäler in Ettlingen von Hochſchulprofeſſor Dr. Wul⸗ zinger, der im allgemeinen über die vielen prähiſtoriſchen Funde innerhalb der Gemeinde und in Sonderheit über die letzten Ausgrabungen in der St. Martinskirche berichtete. Nach Verabreichung eines Ehrentrunkes der Stadt Ettlingen an ihre Ehrengäſte fand ein hiſtoriſcher Feſtzug durch die reich⸗ beflaggten Ortsſtraßen ſtatt. Am Albufer wurde der aus alter Zeit ſtammende und jetzt renovierte Schildhalterin⸗ brunnen feierlich enthüllt. Im alten Schloß wurde das vergrößerte Ettlinger Hei⸗ matmuſeum mit einer A Dr prache des Direktors Profeſſor Dr. Brandel ſeiner neuen Beſtimmung übergeben. Abends fand in ſämtlichen Sälen der Stadt als Feſtausklang Tanzmuſik ſtatt. Erwähnt ſei noch, daß der prachtvolle Kirchenſchatz in der Herz Jeſu⸗Kirche, der zur Beſichtigung freigegeben war, viel Beachtung und Bewunderung auf ſich zog. 5 — 0 Nordbadiſches Gautreffen des Bd. Mannheim, 22. Okt. In den Straßen Mannheims regte es ſich am Sonntag ſchon in aller Frühe: aus allen Gegenden des nordbadiſchen Landes kamen die Mädchen des Bd M. zu einem nordbadiſchen Treffen in der Stadt der Quadrate zuſammen. Auf der Planetariumswieſe leitete eine würdige Morgenfeier den Tag ein. Nach dem Geſang des Bundesliedes und dumpfem Trommelwirbel des§J.⸗Spiel⸗ mannszuges zum Gedanken der Toten ſprach der HJ.⸗Stabs⸗ leiter Oberbannführer Heidt in Vertretung des am Erſcheinen verhinderten Gebietsführers Friedhelm Kemper. Außer 300 SA.⸗Männern fielen 21 Hitler⸗Jungen für die Fahne der Revolution mit dem Sonnwendzeichen. Sie haben uns hinter⸗ laſſen, daß wir gläubig hinter dieſer Fahne der Sonne ent⸗ gegenſchreiten ſollen. Wir leben und kämpfen für Deutſchland. Wir ſind bereit, unſer Leben für Deutſchland zu opfern. Nach⸗ mittags ſetzte ein großer Aufmarſch zum Stadion ein. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen a. Ah.(Fußgänger von Kraft⸗ rad angefahren.) Am öſtlichen Viaduktaufgang wur⸗ de ein 17 Jahre alter Fußgänger von einem hieſigen Leicht⸗ kraftrad angefahren. Durch den Anſtoß fielen der Fuß⸗ gänger, ſowie der Führer des Leichtkraftrades und deſſen Soziusfahrerin zu Boden und zogen ſich zum Teil nicht un⸗ erhebliche Verletzungen zu. Sie wurden in das Kranken⸗ haus überführt, wo jedoch zwei der Verletzten nach ärzt⸗ licher Behandlung wieder entlaſſen werden konnten. Das Motorrad wurde beſchädigt. Ludwigshafen a. Rh.(Radfahrer vom Zug überfahren.) Zwiſchen Dannſtadt und Mutterſtadt wurde an der Abzweigung der alten Bezirksſtraße der 17 Jahre alte Ludwig Herboth aus Oggersheim ſchwerverletzt mit abgefahrenem rechten Oberſchenkel aufgefunden. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt Herboth auf dem Fahrrad ab Dannſtadt neben dem Lokalzug 1837 Meckenheim— Mundenheim hergefahren. Dabei hielt er die falſche Stra⸗ ßenſeite ein. An der Straßenabzweigung geriet er auf einen Schutthaufen, fiel gegen den Zug, wurde erfaßt und überfahren. Der Verletzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes durch die Sanitätskolonne in das Marien⸗ krankenhaus Mundenheim⸗Hochfeld verbracht, wo er den Verletzungen erlag. Die Bilderdiebe verhaftet Frankfurt a. M., 22. Okt. Am Hermann Göring⸗ulfer wurde vor einigen Tagen ein Einbruchsdiebſtahl ausgeführt, bei dem den Dieben auch eine wertvolle Miniatur des eng⸗ liſchen Malers Gainsborough in die Hände fiel. Der Polizei iſt es nun gelungen, die beiden der Tat verdächtigen Bur⸗ ſchen zu verhaften. Beide Einbrecher haben ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Das Diebesgut konnte ſichergeſtellt und dem Eigentümer zurückgegeben werden. Vom Auto zu Tode geſchleift — Ludwigsburg, 22. Okt. Am Samstag abend fuhr auf der Beihinger Straße ein Ludwigsburger Perſonenkraft⸗ wagen von Benningen kommend in dichtem Nebel gegen ein Fußgängerpaar. Die Frau wurde mit ungeheurer Wucht auf die Seite geſchleudert, ſo daß ſie ſchwere Arm⸗ und Rippen⸗ brüche davontrug, während ihr Begleiter, ein 28 Jahre alter Buchdrucker aus Ludwigsburg, buchſtäblich zu Tode geſchleift wurde. Er verſchied bei ſeiner Einlieferung ins Ludwigsburger Kreiskrankenhaus. Sohn erſchlägt ſeinen Vater — Nottweil, 22. Okt. Der 33 Jahre alte verheiratete Johann Kipp erſchlug im Hauſe ſeines Vaters dieſen mit einem großen Vorſchlaghammer. Rübenſchneiden beſchäftigt, als der Sohn einen Vorſchlag⸗ hammer holte und mit drei Schlägen den Kopf ſeines Vaters zerſchmetterte. Er ſchleppte den Leichnam neben das Haus, deckte ihn mit Krautblättern zu und ſtellte ſich der Polizei. Die beiden waren ſchon öfters in Streit geraten. Im Keller waren ſie eben mit Lalcale uud scliau Kirchweih⸗Kehraus. „Weil ich jetzt ſcheiden muß, Annemarie“... Dieſe Klänge werden wohl heute am Kirchweih⸗Dienstag man⸗ chem noch in den Ohren liegen. Wehmütig hat es mancher in den frühen Morgenſtunden vor ſich hingeſummt, als er wankenden Schrittes„ohne Marie“ im grauen Herbſtnebel den heimatlichen Penaden zuſteuerte und mit Mühe das Schlüſſelloch ſuchte. Aber ſchließlich iſt alles vergänlich, auch die 1934er Kirchweih, aber ſie dürfte eine angenehme Vergangenheit ſein, wenigſtens für die Geſchäftsleute und für viele, die beim Wirtsgewerbe für einige Tage lohnenden Verdienſt gefunden haben, denn auch der Montag brachte wieder lebhaften Betrieb und beſonders Abends war der Zuzug von auswärts wieder recht lebhaft und überall traf man überfüllte Lokale. In der Frühe herrſchte bald wie üblich die gemütliche Stimmung; ausgedehnte Frühſchoppen, die man ſich natürlich nur bei der Kirchweih leiſten kann, gab es überall. Unſere Jugend hat ſich dann nachmittags die Freude auch nicht nehmen laſſen, Karuſſels und Buden zu umlagern; für ſie iſt„Kerwe“ eben ein Feſt, das ſich auf dem Juxplatz abwickeln muß. Die größere Jugend hatte reichlich Gelegenheit, das Tanzbein zu ſchwingen und hat es auch in ausgiebiger Weiſe getan, bis eben doch wieder der Moment kam, an dem die Muſik den Kehraus „Weil ich jetzt ſcheiden muß, Annemarie!“ zum ten Male ſpielen mußte. Nun noch einige Zuckungen am heutigen Kerwedienstag, denn einige gute Happen ſind immer noch übrig geblieben, und die„Kerwe 1934“ gehört der Ver⸗ gangenheit an. * Der Bürgermeiſterwechſel in Ilvesheim. Ilvesheim. Für den nach kurzer Amtstätigkeit von hier ſcheidenden Bürgermeiſter Hornberger, der ſein neues Amt als Bürgermeiſter in Malſch bei Ettlingen bereits an⸗ getreten hat, fand am Samstag in der„Krone“ ein Ab⸗ ſchiedsabend ſtatt. Die Vereine und Organiſationen ließen durch Anſprachen die Beliebtheit zum Ausdruck bringen, deren ſich Bürgermeiſter Hornberger in Ilvesheim erfreuen durfte. Von der Ortsgruppe der NSDAP erhielt der Scheidende eine künſtleriſch ausgeführte Mappe, von der SA einen Dolch mit Widmung. Bürgermeiſter Hornberger hat ſich während ſeiner nur wenigen Monate umfaſſenden Amtsdauer mit Erfolg um Arbeitsbeſchaffung bemüht; die Zahl der Arbeitsloſen hat ſich in Ilvesheim über die Hälfte veringert. Bis zum Amtsantritt von Bürgermeiſter Engel, Gemeinderat und Bezirksrat in Ladenburg, deſſen Beſtäti⸗ gung durch die Regierung noch ausſteht, iſt Gemeinderat Wittmann ſtellvertretendes Gemeindeoberhaupt. * Grabfund in einer Kirche. Neckarhauſen. Beim Ausheben eines Heizungsſchachtes im Schiff der katholiſchen Pfarrkirche ſtieß man auf das Grab des im Jahre 1799 in Mannheim verſtorbenen Grafen Albert von Oberndorf, der ſich um die Erbauung der Kirche im Jahre 1783 ſehr verdient gemacht hatte. * Der Anglücksfall bei Friedrichsfeld. Zum furchtbaren Unglücksfall geſtern früh erfahren wir noch folgendes: Am Montag waren die Arbeiter der Fa. Maiſchen& Gärtner von Lampertheim mit dem Umbau des Gleiſes der Hauptbahn von Mannheim nach Heidelberg etwa ein Kilometer oberhalb des Bahnhofes Friedrichsfeld⸗ Süd beſchäftigt. Die Aufſicht und Sicherung der Arbeiter führten der Rottenmeiſter Seitz⸗Plankſtadt und der Bahn⸗ arbeiter Schmidt⸗Sandhauſen von der Reichsbahn und der Schachtmeiſter Hilzheimer⸗Lampertheim und der Vorarbeiter Strühl⸗Hockenheim der genannten Firma. Als der 740 von Friedrichsfeld⸗Süd abgehende Zug fällig war, wurden die Arbeiter gewarnt und traten beiſeite auf die Böſchung des Gleiſes nach Heidelberg. Die 4 Aufſichtsbedienſteten traten auf die entgegengeſetzte Seite und zwar in das Gleis von Heidelberg nach Mannheim. Der um 7.35 Uhr in Heidelberg abgehende Zug, der infolge des Geräuſches des eben durchfahrenden Mannheimer Zuges, von den 4 Aufſichtführenden nicht gehört und wegen des dichten Nebels auch nicht geſehen werden konnte, ſauſte heran, er⸗ faßte und verſtümmelte die 4 Leute bis zur Unkenntlichkeit. Die Urſache des ſchrecklichen Unglücksfalles beſteht in erſter Linie in dem geſtern morgen herrſchenden Nebel, bei dem man noch kaum 5 Meter Sicht hatte. Das eigenartige an Unfall iſt, daß gerade die zur Aufſicht beſtellt geweſenen. Perſonen den Tod fanden. Sie haben die ihnen zur Auf⸗ ſicht anvertrauten Leute auf die Gefahr rechtzeitig auf⸗ merkſam gemacht und ſie vor Schaden behütet und ſind dann ſelbſt einem tragiſchen Geſchick zum Opfer gefallen. U Pilzwanderung— Pilzberatung! Am Mittwoch nach⸗ mittag iſt eine Pilzwanderung in Weinheim a. d. B., zu der die hieſigen Pilzfreunde gleichfalls eingeladen ſind. Treff⸗ punkt am Oberen Tor in Weinheim um 14.05 Uhr. Mann⸗ heim ab mit der Staatsbahn 13.10 Uhr, mit der OE. 13 Uhr Hauptbahnhof, Friedrichsbrücke 13.14 Uhr. Sonn⸗ tagsfahrkarte! Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! Fahr⸗ räder werden eingeſtellt. Angenehmes und Geſundheit das können Sie verbinden mit Mühlen Franckl der milde Ein⸗ fluß der Edel⸗Fichorie, dem Grundſtoff des allbewährten Raffeezuſatzes Münlen Franck, aufden menſchlichen Organismus, beſonders auf eine zweck⸗ mäßige verdauung, iſt bekannt. Mühlen Franek gibt dazu jedem Kaffee 5 einen vollen, herzhaften Geſchmack, köſtliches Aroma und tiefgoloͤbraune Farbe.. — 5 e 75— K 9258525 E. Aufbrauchsfriſt für Frachtbriefe alten Vordrucks. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit: Was die Seckenheimer Dünen verbergen. D neuen Frachtbriefmuſter für den innerdeutſchen Auſſchlußreiche Funde beim Bau der Autobahn. Die Verkehr werden erſt mit dem Inkrafttreten der neuen 2000 jähr. Siedlungen. In den letzten Tagen war den Mannheimer Altertums⸗ Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung eingeführt werden. Mit der freunden Gelegenheit gegeben, an Führungen teilzunehmen,[Neuausgabe der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung iſt vor dem die Prof. Gropengießer durch das Ausgrabungsgebiet im 1. Juli 1935 nicht zu rechnen. Alsdann wird für den Seckenheimer Dünenwald unternahm. Die Forſcher hatten Aufbrauch der noch vorhandenen(z. Zt. gültigen) Fracht⸗ briefe eine Friſt von 6 Monaten feſtgeſetzt werden, ſodaß ſchon lange erkannt, daß ſich unter den Sandanwehungen um Seckenheim mancherlei Zeugen vorgeſchichtlicher Beſiede⸗ die nach dem jetzigen Muſter hergeſtellten Frachtbriefe noch bis Ende nächſten Jahres verwendet werden dürfen. lung unſerer Heimat verbergen, und einzelne Funde de⸗ Das neue Internationale Uebereinkommen über den ſtätigten die Vermutungen. Der Bau der Reichsautobahn, Eiſenbahnfrachtverkehr, das neue Frachtbriefe für den inter⸗ nationalen Verkehr vorſieht, wird, ſoweit ſich jetzt über⸗ Neues aus aller Wel „ i Wiſenk-Mal in der Scharſheide enthüllt. Reiche jägermeiſter Göring enthüllte in der Schorfheide im Beiſen einer großen Anzahl von Jägern und Jagdfreunden 10 von Profeſſor Max Eſſer geſtaltete, faſt drei Meter bh Wiſent⸗Plaſtik. he AE 35 Brandſtiftungen aufgeklärt. Die ſeit zwei Jah ren beſtehende Brandfahndungsſtelle Traunſtein hat wah rend dieſer Zeit nicht weniger als 35 Brandfälle über denen vorher ein geheimnisvolles Dunkel lag, aufgeklärt der mit umfangreichen Erdbewegungen verbunden iſt, ge⸗ 8. 5 5 5 greick gungen v ſt, g Die in dieſen 35 Fällen verurteilten Brandſtifter erhielten ſtattete eine genaue Prüfung der Bodenverhältniſſe und brachte wertvolle Gegenſtände und Ueberreſte ans Tageslicht, aus denen ſich die Art der Beſiedelung des Neckarhoch⸗ geſtades erkennen ließ. Bei den Grundmauern eines vor einigen Jahren ſchon entdeckten römiſchen Wachthauſes wurde, in einer Entfernung von wenigen Metern, ein Brunnen freigelegt, der eine Tiefe von ſieben Metern hatte. Zwei weitere Brunnen befinden ſich unweit davon, ein acht Meter tiefer, deſſen Schacht mit Sandſtein aus⸗ gemauert iſt, und ein anderer mit Holzverſchalung und Treppen. Mit eimerartigen Gefäßen hat man das Waſſer hochgeſchafft. Die Brunnen liegen jetzt natürlich trocken, weil der Grundwaſſerſpiegel infolge der Rhein⸗ und Neckar⸗ korrektion und der Anlage vieler Pumpwerke jetzt etwa 11 Meter tief iſt, alſo von den alten Brunnen nicht mehr erreicht wird. Es iſt eine naheliegende Folgerung, daß ſich bei dieſen Brunnen auch Wohnſtätten befunden haben müſſen. Man hat auch bei den großen Erdbewegungen der letzten Monate 16 Wohnſtellen gefunden, die etwa den erſten zwei Jahr⸗ hunderten nach Chriſti angehören, ſich aber wenig von den Anlagen unterſcheiden, die im vorigen Jahr auf der ehe⸗ maligen Gemarkung des untergegangenen Dorfes Herms⸗ heim ausgegraben wurden, jedoch der Karolinger⸗Zeit zu⸗ zuſprechen ſind. An anderer Stelle im Doſſenwald fanden ſich Wohnſtellen mit viel tieferer Ausbuchtung, deren Alter auf rund 1000 Jahre geſchätzt wird und zwar an den vor⸗ gefundenen Werkzeugen, Schmuckſtücken und Scherben. Da⸗ neben läßt eine Begräbnisſtätte, ein Hügelgrab mit Bei⸗ gaben(Ringe, Nadeln, Dolch) auf die Bronzezeit ſchließen (ea. 1000 v. Chr.). Die reichen Funde, die wie wir ſchon kurz meldeten, demnächſt in einer Ausſtellung der All⸗ gemeinheit gezeigt werden ſollen, ſind dem großen Werk der Autobahn zu verdanken, aber auch dem unermüdlichen Forſcherfleiß der Männer, die ſich die Erkundung der Vor⸗ geſchichte unſerer Heimat zur Aufgabe gemacht haben. 9 Von einer Mauer geſtürzt. Einen Schädelbruch erlitt ein fünf Jahre alter Junge, der in Neckarau auf eine 1.80 Meter hohe Mauer geſtiegen war und von dieſer auf den Gehweg herabſtürzte. Der Junge fand Aufnahme im All⸗ gemeinen Krankenhaus. Es beſteht Lebensgefahr. — Jede Rückſicht auf körperbehinderte Volksgenoſſen. Der Reichsminiſter des Innern hat die Landesregierungen erſucht, dafür Sorge zu tragen, daß bei polizeilichen Ab⸗ ſperrungen und bei der Durchführung der Verkehrsregelung gelegentlich von Aufmärſchen, Aufzügen und bei ähnlichen Gelegenheiten Schwerbeſchädigten durch die Zuweiſung bevor⸗ zugter Plätze am Rande der Gehbahn oder Fahrbahn die Möglichkeit gegeben wird, an ſolchen Veranſtaltungen teil⸗ zunehmen. Auf körperbehinderte Volksgenoſſen, die ſich im Rollwagen oder Selbſtfahrer fortbewegen, ſoll jede nur mögliche Rückſicht genommen werden. — Druckſachen nach dem Saargebiet. Druckſachen nach dem Saargebiet, die einen gewiſſen Handelswert haben, wie gebundene oder ungebundene Bücher, Noten, Sendungen mit mehreren Stücken von Zeitungen oder Zeitſchriften, müſſen ſtets mit dem grünen Zollzettel beklebt werden; auf dem Zettel iſt vom Abſender der Wert der Sendung anzu⸗ geben. Solche Druckſachen unterliegen einer Einfuhrgebühr von 2 v. H. ihres Wertes. Für Einzelſendungen, wie Druck⸗ ſachen in Kartenform, Sendungen unter Kreuzband mit Preisliſten oder mit einzelnen Zeitungsnummern, iſt der Zollzettel nicht erforderlich. — Der Herbſtwind braufſt... Knüpf den Mantel feſter, Wandersmann, der Herbſtwind brauſt, die braunen Blätter fallen. Durch ſommersmüde Wälder jagt das Wuotisheer. Bucheckernſaatzeit iſt. Das Eichhorn ſammelt ein und füllt mit braunen Kernen, Eicheln und Haſeln ſeine feſtgeſtützten Winterneſter. Auf leeren Wieſen huſcht das Wieſel Feld⸗ mäuſen nach und ſtillt ſeine Blutgier. Die Dachſe wintern ein und ſcharren ihre Höhlen tiefer. Der Fuchs krägt Vor⸗ rat in den warmen Keſſel. Der Igel ſucht ſich ein geſchütztes Lager und rollt zur Kugel ſich, den Winter zu durchſchlafen. Die Natur erſtirbt. Im Garten welken die letzten Herbſt⸗ blumen. Nur die Aſtern leuchten noch als Schmuck für liebe Gräber. Der Herbſtwind ſauſt. Auf allen Straßen tanzen welke Blätter wilde Todesreigen. Das Jahr iſt merklich älter geworden. Der Wilde Jäger der Volksſage reitet übers eld.„Die Unholde gehen um“ belehrt die alte Ahne ihre kelkinder. Wetterbericht Da die Wetterlage wieder in ſtärkerem Maße von Hoch⸗ druck beeinflußt wird, iſt für Dienstag und Mittwoch mehr⸗ fach aufheiterndes Wetter zu erwarten. Vogelſchutz im Herbſt und Winter Vogelſchutz iſt keine müßige Spielerei, ſondern eine wirkſame wirtſchaftliche Maßnahme zur Schädlingsbekämp⸗ fung. Schon ſind unſere Zugvögel in wärmere Lande ver⸗ ſtrichen. Nur die winterharten Vögel beleben noch unſere luren, ſo die nützlichen Meiſen. Sollen ſie im kommenden ahr in unſeren Gärten niſten, dann müſſen wir jetzt ſchon Niſtgeräte beſorgen und aufhängen, daß ſie im Winter Zu⸗ flucht nehmen können und ſich daran gewöhnen. Aus Niſt⸗ höhlen, die im Sommer bewohnt waren, müſſen wir das alte Geniſt entfernen, weil dieſes ſtark mit Milben und Flöhen (Blutſaugern) durchſetzt iſt, welche unſere Schützlinge aus⸗ ſaugen. Die Vögel werden dadurch geſchwächt und ſind dann nicht mehr ſo widerſtandsfähig. Wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß tiefer Schnee die Vögel ihrer natürlichen Nahrung beraubt. Kerbtier⸗ freſſende Kleinvögel können aber höchſtens einen Tag ohne Nahrung bleiben. Wir ſind daher gezwungen, ſie zu füt⸗ tern. Die Vorbereitungen dazu müſſen jetzt ſchon getroffen werden. Man reinigt und füllt die Futtergeräte. Das Meiſen⸗ Futterholz wird mit Hanfſamen und Rindertalg ausge⸗ goſſen. Für die Singvögel ſammelt man Beeren und die Werde der Sonnenblumen, um ſie im Winter ausſtreuen zu können. ſehen läßt, vor dem 1. Juli 1935 nicht in Kraft treten. Mit der Gewährung einer Aufbrauchsfriſt für die zur Zeit gültigen internationalen Frachtbriefe iſt nicht zu rechnen. Es wird deshalb dringend empfohlen, Vorräte an ſolchen Frachtbriefen nur noch für die Zeit bis zum 30. Juni 35 zu beſchaffen. Filmſchau. Der Weiß Ferdl⸗Film hielt am Montag abend, was er verſprach Er bringt den beliebten Komiker in der Rolle des Meiſterboxers, als Wurſtfabrikant Friedrich Breiten⸗ wieſer, der durch ſeine Boperei in ſo ürkomiſche Verwick⸗ lungen gerät, daß die Lachmuskeln des Publikums bei⸗ beinahe übermäßig in Anſpruch genommen werden. Da der Wurſtfabrikant aber nur Pſeudoboxer ſpielt und die Wurſt⸗ fabrikantenfrau Adelheid ein ſtrenges Szepter führt, werden die ehelichen Situationen manchmal recht kritiſch, beſonders, als der ganze Boperſchwindel herauskommt. Doch es darf nicht zuviel vom Inhalt verraten werden. Heute Abend ich nochmals Gelegenheit geboten, Weiß Ferdl in dieſen komiſchen Rollen zu ſehen und zu hören. 5 Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) 0 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 22. Oktober. Amt⸗ lich notierten: Weizen Preisgebiet W 15 20.20, W' 16 20.40, W'᷑ 17 20.70, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen, Preisgebiet R 15 16.40, R 16 16.70, R 13 16, Ausgleich plus 40 Pfg.; Braugerſte, inl., Ausſtichware über Notiz, 19 bis 20.50; Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19; Futtergerſte Preis⸗ gebiet G 7 15.40, G 8 15.70, G 9 15.90, G 11 16.20; Hafer Preisgebiet H 11 15.40,§ 14 15.90,§ 17 15.20; Raps, inl. ab Station 31; Mais mit Sack 21.25, Ausgleich für Hafer plus 30 Pfennig; Weizenkleie mit Sack W 17 10.35; Roggenkleie mit Sack R 16 10.02; Weizenfuttermehl 12.50; Weizennachmehl 16.25, Ausgleich plus 30 Pfennig, Vollkleie plus 50 Pfennig; Erdnußkuchen 14.50; Sojaſchrot 13; Rapskuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 13.30; Kokoskuchen 15.20; Leinkuchen Fabrikfeſtpreis 15.20; Biertreber mit Sack 17; Malzkeime 15.50; Trockenſchnitzel 8.40; Rohmelaſſe 5.60; Steffenſchnitzel 10; Wieſenheu, loſes, neues 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 3.25 bis 3.75, dto.(Safer und Gerſte) 3.75 bis 4.05, dto. gebündelt(Roggen und Weizen) 2.75 bis 3.25, dto.(Hafer und Gerſte) 3.45 bis 3.85; Weizen⸗ mehl Feſtpreisgebiet 17, Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, dto. 16 27.15, dto. 15(Bauland und Seekreis) 27.50; Rog⸗ genmehl, Feſtpreisgebiet R 16, Type 997 24.60, dto. 15 24, dto. 13 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WB.; Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Auf⸗ ſchlag 3 Mark per 100 Kilogramm, dto. mit 10 Prozent Aus⸗ landsweizen Aufſchlag 1.50 Mark. Herabſetzung des Schmalzzolles Mit Wirkung vom 22. dieſes Monats iſt der Schmalz⸗ zoll von ſeiner bisherigen Höhe(100 Mark je Doppelzent⸗ ner) auf 40 Mark je Doppelzentner herabgeſetzt worden. Wie der Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes mitteilt, iſt dieſe Aenderung eine natürliche Folgerung aus der Neu⸗ regelung der Einfuhr von Schmalz über die Reichsſtelle für Oele und Fette, die bereits ſeit dem Frühjahr des Jahres zur Anwendung gebracht wird. Der ſtarre Schmalzzoll von 100 Mark je Doppelzentner iſt durch die neue Verordnung beſeitigt worden. An ſeine Stelle tritt für die Zukunft der weſentlich niedrigere Zoll von 40 Mark je Doppelzentner, zu dem die Reichsſtelle bei der Ausſtellung des Uebernahmeſcheines beſtimmte Aus⸗ gleichsbeträge erheben wird, die ſich jeweils elaſtiſch der preis- und mengenmäßigen Verſorgungslage im In⸗ und Ausland anpaſſen werden. Damit iſt die Möglichkeit gege⸗ ben, auch die Schmalzeinfuhr in gleicher Weiſe ſtärker als bisher handelspolitiſch auszunutzen, wie das ſchon ſeit län⸗ gerem bei der Einfuhr anderer landwirtſchaftlicher Erzeug⸗ niſſe gehandhabt worden iſt(Butter, Käſe, Eier uſw.). A— insgeſamt 100 Jahre Zuchthaus zuzüglich der üblichen Ne. benſtrafen. Fuhrwerk vom D⸗Zug erfaßt— Zwei Tote Königsberg, 22. Okt. Auf der Strecke Königsberg Inſterburg wurde abends kurz nach 22 Uhr an einem Ueber. weg ein mit zwei Perſonen beſetztes Fuhrwerk von dem nach Königsberg fahrenden D⸗Zug erfaßt. Die beiden Inſafß⸗ ſen des Fuhrwerks, ein Gemeindevorſteher und ſeine Toch⸗ ter, wurden getötet. Auch die beiden Pferde waren auf der Stelle tot. Das Fuhrwerk ſelbſt blieb eigenartigerweiſe un. beſchädigt. a Teueres Edelweiß. Ein Einwohner aus Schönau hal im Auguſt im Bandtal und im umliegenden Gebiet über 100 Stück Edelweiß gepflückt. Wegen Uebertretung des Pflanzenſchutzgeſetzes wurde der Edelweißmarder zu einer Geldſtrafe von 100 Mark verurteilt. Auch die Koſten der Verhandlung muß der Verurteilte tragen. i Mik dem Kreuz auf dem Rücken von Bayern nach Jeruſalem. Simbach paſſierte dieſer Tage ein wunderſamer Pilger: mit einem Kreuz auf dem Rücken zog ein weißlockk ger Greis von Linz her in den Ort ein, dem Ende einer faſt zweijährigen Pilgerfahrt entgegen, die ihn aus ſeiner baye⸗ riſchen Heimat nach Rom und Jeruſalem und nun wieder zurückführte. Er hatte die Pilgerfahrt unternommen mit einem Kreuz von 16,5 Kilogramm und den größten Teil des Weges zu Fuß zurückgelegt. Es handelt ſich um den 59 jährigen kaufmänniſchen Vertreter Johann Müller aus der Gegend von Roſenheim. A Bombenflugzeug im Dſchungel. Ein britiſches Vom⸗ benflugzeug, das am Sonntag von Singapore nach den malaiſchen Staaten abgeflogen war, wird vermißt. Man glaubt, daß es ungefähr 500 Kilometer von Singapore in den Dſchungeln eine Notlandung vorgenommen hat. 47 Der Schatz des„Schwarzen Jack“. 18 engliſche Schatz gräber, die nuch der Cocosinſel ausgefahren waren, um den ſagenhaften Schatz des„Schwarzen Jack“, des Seeräuberz und ſpäteren Gouverneurs von Jamaika, Sir Henry Mor⸗ gan, zu hben, ſind von der Polizei von Coſtarica verhaf⸗ tet worden. Gleichzeitig wurde auch ihre Ausrüſtung be⸗ ſchlagnahmt. Räuber überfallen ein Dorf— 300 Tote London, 22. Okt. Nach einer Reuter⸗Meldung aus Schanghai wurde das Dorf Kaoyu(Nord⸗Kiangſu) von 250 Räubern überfallen. 30 Einwohner wurden erſchoſſen, 90 weitere verbrannt und 216 ins Waſſer getrieben, wo ſie er⸗ tranken. Von den 300 Häuſern des Dorfes wurden 254 ein⸗ geäſchert. Ungefähr 150 überlebende Einwohner ſind ge⸗ flüchtet. Annähernd 80 ſind zurückgeblieben, obwohl ihnen ihre ganze Habe genommen iſt. Die Verteidigungsmann⸗ ſchaft des Dorfes hatte eine Gruppe Räuber, die 16 Mann als Geiſeln entführen wollten, beſchoſſen. Darauf zogen ſich die Banditen zurück. Echwere Stürme an der amerikaniſchen Weſtküſte San Franzisko, 22. Okt. Ein ſchwerer Sturm riß im Hafen von Seattle den Ozeandampfer„Preſident Madiſon“ von ſeiner Verankerung los. Hierbei fanden neun Perſonen den Tod. Der amerikaniſche Frachtdampfer„Floridian“, der 6698 Tonnen groß iſt, iſt acht Kilometer nördlich von der Mündung des Columbia⸗Fluſſes auf den Klippen ge⸗ ſcheitert. An Bord ſollen ſich 30 bis 40 Mann befinden. An der Küſte ſcheiterte ferner eine größere Anzahl von Fiſcher⸗ booten. Ein zwiſchen Seattle und Tacoma verkehrender Dampfer iſt untergegangen. 50 Fahrgäſte konnten gerettet werden, zehn ſind ertrunken. Aeberfall auf einen Eiſenbahnzug. Tokio, 22. Okt. Wie die Telegraphen⸗Agentur Schim⸗ bun⸗Rengo meldet, haben Banditen auf der Eiſenbahnſtrecke PeipingMukden einen Eiſenbahnzug zur Entgleiſung ge⸗ bracht. Zwiſchen dem Begleitperſonal und den Banditen kam es zu einer Schießerei, bei der zahlreiche Perſonen ge; sötet oder verwundet wurden. Die Banditen haben fünf i Staatsangehörige und zwei Japaner ent⸗ ührt. EN N. S. Vol kswohlfahrt— Winterhilfe. Morgen Mittwoch, 24. Oktober, Kartoffelgutſcheine. Gruppe A, B und C morgens von 9—11 Uhr Gruppe D, E und F. mittags von 2—4 Uhr. Die Gruppenleitung. 30 Pfg. für den Zentner Kartoffel mitbringen. den Ausgabe der Auedamm 88 preisliſten, Broſchüren, proſpette, Geſchäfts⸗ 8 berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen „Druckſachen in gediegener 0 und zweckentſprechen⸗. il. anonagel, Obstweinkelterei. N Friſch eingetroffen: ismerexhergge Nollmops Heringe in Gelee Bratheringe Salzheringe Bücklinge Heringsſalat Fleiſchſalat Lachs Oelſardinen Sardellen Mafonnaise, oſſen gal. Würthven gummi. stempel liefert in jeder Größe Mecharbote-Oruckele Die größte stimmungskanone ist und bleibt Weiss Ferdl Heute Dienstag Abend 8 Uhr zeigt er sich zum letzten Male als Melsker beer in Palast- Theater. . D 5 8 8 e Mostobst Gepfel und Birnen) eingetroffen bei Rollmops und Bismarckheringe 1 Lir.⸗Doſe 75, ½ Ltr. Dose 45 Pfg. a Heringsſalat (Fleiſchſalat % Pfund 20 Pfg. % Pfund 25 Pfg. Fettheringe in Tom. Doſe 35 Pfg. Bücklinge— Holl. Vollheringe Falera . heute eingetroffen ſſſſſaſſacſaſaſt Leda Seorg Röser. Karl Bächle, Offenburgerſt. Verkauf zum billigſten Tagespreis