ewis⸗ hat, rbie⸗ benn Frau eine hat Das mal ruch, weiß ge⸗ dazu denn ichen vor tacke ichen und gen⸗ t an len am inen ſehr 5 er Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. zn der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm. Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Aunahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. IX. 34: 1200 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 94. Jahrgang Frankreichs gefährliches Spiel Unglaubliche Herausforderungen.— Wer iſt der wahre Friedensſtörer? Berlin, 1. November. Die Meldung des„Matin“, nationalſozialiſtiſche Sturm⸗ abteilungen beabſichtigten einen Handſtreich auf das Saar⸗ gebiet und deswegen habe Frankreich im Elſaß und in Lothringen Truppen bereitgeſtellt, hat in ganz Europa ſtärkſtes Aufſehen erregt, im Saargebiet ſelbſt aber große Beunruhigung hervorgerufen. Eine treffende Antwort gibt das rechtsbürgerliche„Berner Tagblatt“. Es ſtellt feſt: Schweizer, die Lothringen beſuchten, haben uns ſchon vor längerer Zeit über die dortigen militäriſchen Vorberei⸗ fungen berichtet. Von dem angeblich beabſichtigten national⸗ ſozialiſtiſchen Handſtreich ſind wir noch zweieinhalb Mo⸗ nate entfernt, da er nach der Abſtimmung erfolgen ſoll. Wenn jetzt militäriſche Vorbereitungen franzöſiſcherſeits im Grenzgebiet getroffen werden, wo die ſogenannken Dek⸗ kungskruppen innerhalb weniger Skunden marſchbereit ſind, ſo ſieht das eher danach aus, als wolle man dem angebli⸗ chen nakionalſozialiſtiſchen Handſtreich zu vorkommen, d. h. bor der Abſtimmung das Saargebiet beſetzen. Wir nehmen beſtimmk an, daß nur die Milikärs an einen ſolchen Huſa⸗ renſtreich denken, nicht aber die Regierung Frankreichs. Seit der Abſtimmung in Oberſchleſien iſt die Welt ſehr mißtrauiſch gegen eine Abſtimmung„unter dem Schutz der Bajonekte“. „Eine vorſätzliche Herausforderung“ Ueber die Sgarfrage enthält auch die Londoner Preſſe im Anſchluß an die Meldungen von einer Bereit⸗ ſtellung franzöſiſcher Truppen an der Grenze des Saarge⸗ bietes ausführliche Meldungen und Aufſätze. Der diploma⸗ liſche Korreſpondent des„Daily Herald“ hält es für ziemlich ſſcher, daß verantwortliche Kreiſe in Berlin einen ſolchen Wahnſinn wie einen Putſch vor der Abſtimmung nicht beabſichtigen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„News Chronicle“ berzeichnet den Eindruck der Meldungen aus Frankreich in deulſchland und erklärt, in maßgebenden deukſchen Kreiſen werde der franzöſiſche Schritt als eine vorſätzliche Heraus⸗ forderung betrachtet. Zu dem in einer Meldung des Pariſer„Oeuvre“ er⸗ wähnten Beſuch des franzöſiſchen Botſchafters in London bei Simon berichtet der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“, der Botſchafter habe verſichert, daß Frankreich entſchloſſen ſei, im Falle von Unruhen im Saargebiet„ſeine internationale Pflicht“ zu erfüllen. Genauere Mittei⸗ lungen über die zu dieſem Zweck in Frankreich getrof⸗ fenen Vorbereitungen habe er aber nicht gemacht. In einer Berliner Meldung der„Times“ wird über die in Deutſchland entftandene Erbitterung berichtet. Halbamtliche Beruhigungspille Zu den Meldungen über ein etwaiges militäriſches Ein⸗ greifen Frankreichs im Saargebiet bemerkt die halbamt⸗ liche franzöſiſche Agentur Havas: „Im Auslande erſchienene Nachrichten beſagen, daß von den franzöſiſchen Milikärbehörden Vorkehrungen getroffen jein ſollen, um einem etwaigen Aufruf der Regierungskom⸗ ſiſſion des Saargebietes entſprechen zu können. So darge⸗ holen, benötigen dieſe Nachrichten eine Richtigſtellung. Frankreich hält ſich ſtrikt an die loyale Anwendung des im Vertrage vorgeſehenen Abſtimmungsverfahrens und gedenkt in keiner Weiſe, die Abſtimmung der Saarländer, die frei Heiben muß, zu beeinfluſſen. Polizeimaßnahmen, die die Einſetzung franzöſiſcher Streitkräfte nötig machen, könnten ſur in Ausführung internationgler Verpflichtungen, die ſich für Frankreich aus den vom Völkerbundsrat 1925 und 1926 angenommenen Entſchließungen ergeben, Platz greifen, und war auf ausdrückliches Anfordern der Regierungskommiſ⸗ ſion des Saargebietes.“ Die Pariſer Preſſe hetzt weiter Von den Blättern entwickelt das„Echo de Paris“ den ranzöſiſchen Standpunkt. Seine Auslaffungen decken ſich in⸗ altich im großen und ganzen mit denen der übrigen Preſſe. Das Blatt polemiſiert ſcharf gegen Deutſchland und ſchreibt, die deutſche Preſſe beſchuldige die franzöſiſche Re⸗ gierung, ſie bereite einen Handſtreich auf das Saargebiet wor Die Männer in Berlin verſtünden ſich auf Handſtreiche 1 Putſche. Derartige„Manöver“ könnten kaum dazu füh⸗ en, die anderen Länder in die Irre zu führen. Barthou habe am 27. September in Genf ausdrücklich erklärt, Frank⸗ eich lege keinen Wert darauf, ſelbſt für die Ordnung im Fuargebiet ſorgen zu wollen.— Dann verſteigt ſich das Blatt zu Behauptungen, von denen man wohl ſagen kann, daß grotesker die Wahrheit nicht auf den Kopf geſtellt werden kann. weder Frankreich noch die anderen Staaten, die wirklich 115 Frieden ergeben ſeien, könnten zulaſſen, daß ein Dik⸗ 985 lediglich, weil er Diktator ſei, und weil er bei ſich die zundfeſten ſeiner Allmacht feſtigen wolle, ſich das Recht 11 die Stimmung einer Bevölkerung zu„erſtik⸗ fin(, der das internationale Geſetz das freie Selbſtbe⸗ benmungsrecht zuerkenne. In Wirklichkeit„fürchte“ ſich er Reichskanzler außerordentlich vor der Saarabſtim⸗ —— Freitag, den 2. November 1984 mung. Das ſei„der Grund der Wut“. Dieſe Feſtſtellung ſei gerade nicht dazu angetan, Frankreich zu einer ſchwäch⸗ lichen Haltung zu raten. Im„Petit Pariſien“ wird erklärt, gewiſſe neuerliche deutſche Preſſeäußerungen ſchienen darauf hinzudeuten, daß Deutſchland nur die vertragliche Abwicklung der Volks⸗ abſtimmung wünſche und ſich anſchicke, die Saarländer auf⸗ zufordern, vorbildliche Manneszucht zu wah⸗ ren. Wenn dieſe Beteuerungen aufrichtig ſeien und be⸗ folgt würden, dann wäre das umſo beſſer. Auch Frankreich wünſche nichts anderes als die getreuliche Durchführung des Vertrages. In Erwartung deſſen aber könne ihm nie⸗ mand das Recht abſprechen, grundlegende Vorſichtsmaß⸗ nahmen zu treffen. Der Gipfel! Eine beſondere Anprangerung verdient die Aeußerung des„Jour“, in der insbeſondere die Mißachtung gegenüber Genf recht bemerkenswert iſt. Das Blatt verlangt nämlich, daß die franzöſiſchen Grenztruppen garnicht erſt den internationalen Auf⸗ trag abwarten ſollen. Im Falle von Gewalttätigkeiten würde das Saarproblem, ſelbſt wenn es diplomatiſch zwiſchen Europa und Deutſch⸗ land aufgerollt werden würde, militäriſch doch zwiſchen Frankreich und Deutſchland aufgerollt werden. Um wirkſam einzugreifen, dürften daher die franzöſiſchen Truppen nicht den internationalen Auftrag abwarten. Der„Paris Soir“ ſpricht neuerdings von Mißverſtänd⸗ niſſen, die im Juſammenhang mit militäriſchen Vorberei- kungen aufgetaucht ſeien, und erklärt, die Vorbereitungen des Kriegsminiſteriums ſeien rein kechniſcher Ark und ließen durchaus nicht darauf ſchließen, daß es die Abſicht habe, ins Saargebiet einzurücken. Es ſtände weder den milikäriſchen Behörden noch der franzöſiſchen Regierung zu, darüber zu beſchließen. Außerdem habe Frankreich durch⸗ aus nicht den Wunſch, franzöſiſche Soldaten ins Saargebiet zu ſchicken, ſondern wäre glücklich, wenn die inkernakionale Polizei, die ausreichend zu verſtärken ſei, ihrer Aufgabe ge⸗ nügen würde. Frankreich würde ins Saargebiet nur dann Berſtärkungen entſenden, wenn darum in klarer und for⸗ meller Weiſe nachgeſucht würde und wenn der Völker⸗ bundsrat ſeine Inſtruktionen von 1925 und 1926 wieder ⸗ hole. Frankreich würde ſich an andere Mächte wenden, um nicht allein die Verantwortung übernehmen zu müſſen und hoffe dann auf Mitarbeit, die den internakionalen Charak- ker dieſes Schrittes beſtätigen würden. Saartagung des Völkerbundsrates Zum 21. November einberufen. Genf, 1. November. Der Präſidenk des Völkerbundsrates, Beneſch, hat be⸗ ſchloſſen, die außerordentliche Tagung des Nales auf den 21. November einzuberufen. Als einziger Punkt der Tages⸗ ordnung iſt, wie ausdrücklich betont wird, die Saarfrage vorgeſehen. Somit iſt entſchieden, daß die Abrüſtungsfrage nicht auf dieſer Tagung behandelt wird, ſondern der nächſten Sit⸗ zung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz vorbehalten bleibt. Vereidigung der Reichsſtatthalter Ansprache des Führers über politiſche und wirkſchafkliche Tagesfragen. Berlin, 2. November. Die Reichsſtatthalter wurden in einer gemeinſamen Sitzung auf den Führer und Reichskanzler vereidigt. SZämt⸗ liche Reichsſtalthalter waren anweſend. Die Eidesformel war die gleiche wie für die Reichsminiſter. Im Anſchluß hieran hielt der Führer und Reichskanzl⸗ eine Anſprache über politiſche und wirtſchaftliche Tages⸗ fragen. i Unter Vorſitz des Reichsminiſters Dr. Frick fand eine Ausſprache über landwirtſchaftliche und ernährungspolitiſche Fragen ſtatt, an der ſich auch der preußiſche Miniſterpräſident Göring und der Stellvertreter des Führers, Reichsmini⸗ ſter Heß, beteiligten. Staatsſekretär Backe vom Reichs⸗ ernährungsminiſterium gab auf die verſchiedenen Fragen, die von den Reichsſtatthaltern vorgebracht wurden, die gewünſchten Auskunfte. SA⸗Gruppenführerappell in Berlin In Berlin fand in Anweſenheit des Führers ein Grup⸗ penführerappell der SA ſtatt. Der Chef des Stabes, L u tz e, begrüßte den Führer und brachte in ſeiner einleitenden An⸗ ſprache zum Ausdruck, daß die Eröffnung des Appells durch den Führer ein Symbol dafür ſei, daß das Wort des Füh⸗ rers Befehl für die SA ſei, daß die SA nur einen Führer kenne und allein in ſeinem Geiſte arbeite Der Führer umriß dann in klaren und eindrucksvol⸗ len Ausführungen das große und verantwortungsvolle Auf⸗ gabengebiet der SA im Rahmen der umfaſſenden nakional⸗ politiſchen Erziehungsarbeit am deutſchen Volke. Die zum Appell in Berlin verſammelten SA⸗Gruppen⸗ führer waren am Abend Gäſte des Führers in der Reichs⸗ kanzlei. * —. Nr. 257 An die deutſche Jugend Rundfunkanſprache des Keichsminiſters Dr. Goebbels. Berlin, 1. November. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach am Donnerstag abend über alle Sender zur deutſchen Jugend. Die Rede wurde von den Gefolgſchaften der Hitler-Jugend durch Ge⸗ meinſchaftsempfang aufgenommen. Dr. Goebbels erklärte einleitend, daß es ihm eine be⸗ ſondere Freude ſei, vor der Jugend zu ſprechen, weil er ſich ſelbſt jung genug fühle, um wie zu Gleichgeſinnten und Gleichgeſtellten zu ſprechen. Er fuhr dann fort: „Was die neue Jugend von der Jugend vor allem der Vorkriegszeit unterſcheidet und vor ihr auszeichnet, das iſt die Aufgewecktheit ihres Geiſtes, die wache Spannkraft, die Tapferkeit, die Offenheit ihres Charakters, die Klarheit ihrer Auffaſſungen und die Unſentimentalität im Begreifen unſeres deutſchen Schickſales. Dieſe Tugenden müſſen in Euren Reihen erhalten bleiben. Wenn Ihr dazu noch das Wunder fertigbringt, ſie zu paaren mit einer edlen und ſtolzen Beſcheidenheit, die Achtung vor dem Alter und Reſpekt vor der Leiſtung in ſich ſchließt, dann ſeid Ihr in der Tat die würdigen Nach⸗ kommen der Generation, die den Krieg durchkämpft und die deutſche Revolution zum Siege geführt hat. Denn eines dürft Ihr nie vergeſſen: Nicht jeder, der älter iſt als Ihr, muß deshalb ein Reaktionär ſein! Und nicht jeder, der etwas kann, verdient deshalb den Spott und die Verachtung derer, die noch jung ſind und deshalb etwas lernen müſſen. Wie Alter an ſich kein Fehler iſt, ſo iſt Ju⸗ gend an ſich auch keine Tugend. Mit Reden und Großtuen iſt noch kein Staat aufgebaut worden! Und die Welt⸗ geſchichte fängt nicht erſt mit Euch an, ſondern ſie wartet nur darauf von Euch fortgeſetzt zu werden.“ Es müſſe, ſo erklärte Dr. Goebbels, ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, aus der Piekät von den Werten unſerer Vergangenheit die Kraft zu finden, um die Gegenwart zu meiſtern und die Zukunft zu gewinnen. Damit ſei auch die Achtung vor Eltern und Lehrern verbunden, obwohl dieſe zum Teil noch in einer Weltauffaſſung verwurzelt ſeien, die zu überwin⸗ den wäre. Ich habe mich darüber gefreut, ſchon in Euren Kreiſen die Debatten über Kirchen⸗ und Konfeſſionsfragen verſtummt ſind. Denn das ſind keine Probleme, die von Euch gelöſt werden müſſen, und es ge⸗ nügt ſchon, wenn die Erwachſenen ſich nicht darüber einig werden. Ihr Jungens und Mädels habt ſo viele andere Auf⸗ gaben, die Euch ſelbſt betreffen, unmittelbar zu löſen, daß Ihr getroſt noch einige Jahre warten könnt, um Euch in dieſe Diskuſſion hineinzumiſchen. Vielleicht ſind bis dahin auch die Erwachſenen unter ſich einig geworden. Ich möchte in dieſem Zuſammenhang all die vielen Hunderttauſende von jungen Menſchen, die aus den konfeſſionellen Verbänden in die Hitler-Jugend herübergekommen ſind, auf das herz⸗ lichſte in unſeren Reihen begrüßen. Ihr müßt alle dafür ſorgen, daß ſie in unſeren Gruppen und Fähnlein vollends aufgehen: ſie ſollen Eure wahren und echten Kameraden werden und dürfen nicht fürchten müſſen, daß das, was vom Elternhaus heilig und unantaſtbar iſt, in Euren Rei⸗ hen irgendwie geſchmälert wird.“ Im weiteren Verlauf ſeiner Rede ſprach der Reichs⸗ miniſter von dem Recht der Jugend auf Lebensfreude und von den vielen Fällen, in denen die Jugend bereits vor den Kampf ums Daſein geſtellt werde. Hierfür führte er das Beiſpiel eines Jungvolkpimp⸗ fes an, der ihn angeſichts tragiſcher Familienverhältniſſe um die Vermittlung eines Gewerbeſcheines gebeten habe. Dieſer Einzelfall habe ſeine höhere Bedeutung. Es ſei ein Einzelfall, an dem ſich der herbe und phraſenloſe Heroismus einer deutſchen Jugend abwandele, die hinter uns ſtehe, und einmal an unſere Plätze treten ſolle. Ihr Eltern und Lehrer, ſo fuhr der Miniſter fort, mögt in dieſen Jungens und Mädels nicht nur die vorlauten Naſeweiſen ſehen, die reden, ohne gefragt zu ſein, ſondern auch die kommenden Männer und Mütter unſeres Volkes. Wenn ſie in dieſen Wochen und Monaten an Euch herantreten und um Heime, in denen ſie ſich verſammeln können, bitten, ſorgt mit dafür, daß ſie ſie bekommt; denn es iſt beſ⸗ ſer, ſie dienen in bieſen Heimen nach beſtem jugendlichen Vermögen der Nation und ihren Aufgaben, als daß ſie taten⸗ und hoffnungslos auf den Straßen herumlungern. Sie haben ein Recht, von uns zu fordern, denn hinter ihnen kommen aufs neue Kinder, die bei ihnen dasſelbe Recht gel⸗ tend machen werden. 5 5 Dr. Goebbels ſchloß ſeine Rede an die Jugend mit den Worten:„Einmal wird auch an uns alle die Stunde heran⸗ treten, da wir das Schlachtfeld des Lebenskampfes verlaſſen müſſen. Wenn unſere Augen ſich dann ſchließen, wollen wir wiſſen, was aus dem Werk werden ſoll, das wir be⸗ gonnen haben. Eure ſtarken Hände müſſen es dann halten und tragen, auf daß es in guter Hut ſei von Geſchlecht zu daß ſeit langer Zeit Geſchlecht!“ Armierungsſoldaten erhalten das Ehrenkreuz Der Reichsminiſter des Innern weiſt in Beantwortung verſchiedener Anfragen darauf hin, daß die in ſeinem Erlaß vom 15. Oktober 1934 enthaltene Anweiſung, wonach Ar⸗ mierungs⸗Arbeiter das Ehrenkreuz nicht erhalten können, da ſie im Sinne des Abſatzes 1 zur Ziffer 3 der Durchfüh⸗ rungsverordnung keine Kriegsdienſte geleiſtet haben, auf die Armierungsſoldaten keine Anwendung findet. Dieſe wa⸗ ren im Gegenſatz zu den Armierungsarbeitern zur Wehr⸗ macht eingezogen und ſind daher bei der Verleihung des Ehrenkreuzes zu berückſichtigen. Sie können auch das Front⸗ kämpferkreuz erhalten, ſofern die Vorausſetzungen dazu er⸗ füllt ſind. Deutſch⸗engliſches Zahlungsabkommen Ankerzeichnung in Berlin. Berlin, 2. November. In Berlin wurde ein deutſch-engliſches Jahlungsabkom⸗ men unterzeichnet, das von deukſcher Seite die Anterſchrif⸗ ten der Herren Freiherr von Neurath und Dr. Hjalmar Schacht, von engliſcher Seite die Ankerſchriften der Herren Eric Phipps und F. W. Leith-Roß krägt. Das Abkommen enthält folgende Beſtimmungen: Vorbehaltlich beſtimmter genau feſtgelegter Ver⸗ einbarungen wird die deutſche Regierung uneingeſchränkt Deviſenbeſcheinigungen für die Einfuhr von Waren des Vereinigten Königreichs aller Art nach Deutſchland erteilen. Es handelt ſich beſonders um Kohle und Koks zum Ver⸗ brauch im deutſchen Zollgebiet, Bunkerkohle für deutſche und ausländiſche Schiffe und Kohle für Freihafengebiete, um Heringe, Garne, Gewebe und Textilien. Die Reichs⸗ bank wird von den aus der deutſchen Ausfuhr nach Eng⸗ land eingehenden Deviſen monatlich für die Bezahlung der engliſchen Ausfuhr nach Deutſchland einen Betrag abzwei⸗ gen, der 55 v. H. des Durchſchnitts zwiſchen dem in der deutſchen Statiſtik für den vorletzten Monat der deutſchen Ausfuhr nach England einerſeits und dem der entſprechen⸗ den engliſchen Statiſtik andererſeits entſpricht. Von dieſem Durchſchnittswert werden abgezogen a) der Sterlinggegen⸗ wert, der von der Bank von England im laufenden Monat verkauften Sondermark; b) jede einzelne Schuld(oder Teile davon) als der Ausfuhr deutſcher Waren nach Eng⸗ land, die als uneinbringlich feſtgeſtellt worden iſt; c) der Wert Waren, für welche die Reichsbank nachgewieſen hat, eines Clearing⸗Syſtems liquidiert werden. Die Verein⸗ barung ſtellte das beſte dar, was unter den obwaltenden Umſtänden erreicht werden konnte. Deutſch⸗japaniſche Kultur beziehungen Ausſtellung„Das heukige Deutſchland“ in Tokio. Tokio, 2. November. Am Donnerskag wurde in Tokio die Austellung„Das heutige Deulſchland eröffnet. Ihre Aufnahme in der Preſſe und in der japaniſchen Oeffentlichkeit iſt ausgezeichnet. Bis zum Mittag wurden über 2000 Beſucher aus allen Volks- ſchichten gezählt. Man lobte beſonders die eindrucksvolle Darſtellung. Reges Intereſſe finden die Abkeilungen„In ⸗ gend“ und„Arbeitsdienſt“. Anläßlich der Eröffnung des deutſch⸗japant⸗ ſchen Forſchungsinſtitutes in Kioto am Sams⸗ tag, den 3. November, findet im Berliner Funkhaus in der Zeit von 14 bis 15,10 Uhr eine Austauſchſendung Tokio⸗ Berlin ſtatt. Tokio ſendet die Anſprachen. Die Berliner Sendung ſieht ebenfalls Anſprachen und Muſik vor. Der Deutſchlandſender bringt dieſe Veranſtaltung des inter⸗ nationalen Programmaustauſches am Sonntag in der Zei! von 0 Uhr bis 1,10 Uhr. Schweizeriſches Volksbegehren gegen die Freimaurer. Wie der„Berner Bund“ erfährt, iſt in der ſchweizerz ſchen Bundeskanzlei ein Volksbegehren eingereicht worden das die Unterdrückung der Freimaurerorganiſation 5 langt. Das Begehren ift von einem Ausſchuß, der ſich Hel. vetiſche Aktion“ nennt, in die Wege geleitet worden und ſol 56 579 Unterſchriften aufweiſen. Die durch das Geſetz vod. geſchriebene Mindeſtzahl für die Einleitung einer Volks, abſtimmung beträgt 50 000. Keine politiſchen Waffenſtillſtandsfeiern. Wie der franzöſiſche Innenminiſter mitteilt, ſollen die Gedenkfeiern am Tage des Waffenſtillſtandsabſchluſſes in dieſem Jahre ausſchließlich der Totenehrung dienen. Pole tiſche Kundgebungen ſollen vermieden werden. An den üb lichen Aufmärſchen dürfen nur ehemalige Frontkämpfer teilnehmen. Alle Geſänge ſind verboten, ebenſo jede andere Fahne als die blauweißrote Nationalfahne. Der frühere Kommandank von Sofia verbannt. Wie von amtlicher Seite bekanntgegeben wird, ſind außer dem ehemaligen Handelsminiſter Gitſcheff, der in der vorigen Woche feſtgenommen und nach der Stadt Berko⸗ witza gebracht worden war, nunmehr auch der frühere Gar⸗ niſonkommandant von Sofia, General Georgieff, ſowie die Oberſten a. D. Gorbanoff und Porkoff verbannt worden weil ſie durch Intrigen und Gerüchtemacherei verſucht hal ten, die Tätigkeit der Regierung und das große Werk der Armee zu ſtören. Raubüberfall auf eine Bank Das Perſonal gefeſſeſt und geknebelk.— N Bukareſt, 1. November, Ein verwegener Raubüberfall auf ein Bankhaus wurde in der beſſarabiſchen Stadt Baltzi verübt. Während ſic ſämkliche Beamten noch im Dienſt befanden, drangen drei maskierte Männer mit vorgehaltenen Piſtolen in den Ka ſenraum ein, ein vierter blieb als Poſten mit Handgranalen an der Tür ſtehen. Die vier anweſenden Beamten wurden überwältigt, gefeſſelt und geknebelt. Als die Räuber in der Hauptkaſſe nicht genügend Geld fanden, gingen ſie noch in den Direktionsraum, feſſelten und knebelten dort den Direktor und einen weiteren Beamten und plünderten auch hier die Kaſſe aus. Die Beute betrug Die Vorgänge in der Geeſchiffahrt Ein notkleidendes Gewerbe. Berlin, 1. November. Die Wirkſchaftskriſe hat die Seeſchiffahrt aus einem blühenden in ein notleidendes Gewerbe umgewandelt. Ju⸗ ſammenbrüche, Verluſte, einſchneidende Wirkungen auf ihre Struktur ſind die Folgen. Amſtellungen in der Haltung der beteiligten Kreiſe, der Oeffenklichkeit und des Staates im Verhältnis zu den Problemen des Berufes und ſeiner Ta⸗ gesfragen ſind unerläßliche Pflichten. Die leitenden und verantwortlichen Persönlichkeiten der deutſchen Seeſchiffahrt haben in enger Zuſammenarbeit mit dem Reichsverkehrsminiſterium aus dieſen Tatſachen Fol⸗ gerungen gezogen. Die Aenderungen auf organiſatoriſchem 521 igen den 115 Zweck, die Kräfte zuſammenzufaſſen, verluſtbringende Reibungen auszuſchalten, die Reederper⸗ f 117; ö ſönlichkeit anſtelle überſteigerter Konzernbildung in den Vor⸗ insgeſamt 3 e une 925 te 800 Marbu die Bei dergrund zu rücken und damit die Verbindungen enger zu folgung Aer 997 Alb 9111 erf die Wa e werden al geſtalten, die nach außen mit der Kundſchaft und nach innen Paſſanten in den Abendstunden die Bank noch offen ſahe, daß ſie im Sinne eines unmittelbaren deutſch⸗engliſchen Warenaustauſches Deviſenaufkommen nach England ein⸗ geführt ſind. Der für die Bezahlung der engliſchen Ausfuhr nach Deutſchland von der Reichsbank abgezweigten Deviſen⸗ beträge werden täglich an Perſonen in Deutſchland ab⸗ gegeben, die eine Deviſenbeſcheinigung gemäß den deut⸗ ſchen Deviſenbeſtimmungen beſitzen. RNuneiman über das Handelsabfommen London, 2. November. Am erſten Tage des Wiederzuſammentritts des Unter⸗ hauſes gab der Präſident des Handelsamtes, Runci⸗ man, ſeine mit größter Spannung erwartete Erklärung über die deutſch⸗engliſchen Verhandlungen ab. Er führte aus, die britiſche Abordnung unter der Führung von Leith⸗ Roß habe mit den deutſchen Regierungsvertretern verhan⸗ delt, um eine vernünftige Grundlage für die Regelung der ausſtehenden Handelsſchulden zu erzielen und die Fortdau⸗ er des laufenden Handels zwiſchen den beiden Ländern unter annehmbaren Bedingungen ſicher zu ſtellen. Eine Zeitlang während der Verhandlungen habe es geſchienen, als ob keine Löſung der Schwierigkeiten gekunden werden könnte, außer in Richtung einer Clearing⸗Vereinbarung trotz der Nachteile eines ſolchen Syſtems und der Behinde⸗ rung, die es unvermeidlicherweiſe für den Handel bilde. Gegen Ende der Verhandlungen habe die deutſche Regie⸗ rungx einen Alternativvorſchlag vorgebracht, mit dem Zweck, die Bezahlung für laufende Ausfuhr von britiſchen Waren nach Deutſchland ſicher zu ſtellen und zu ermög⸗ lichen, daß die ausſtehenden Schulden ohne Errichtung mit der Gefolgſchaft beſtehen müſſen. Die Meldungen über die Vorgänge in der Seeſchiffahrt ſtimmen nicht in allen Sobald es nach der Entwicklung der Verhältniſſe möglich ſein wird, ſoll eine zu⸗ Punkten mit den Tatſachen überein. verläſſige Darſtellung gegeben werden. Kurzmeldungen Schiffsuntergang in der Elbemündung Deulſches Mokorſchiff geſunken. Cuxhaven, 1. Nov. In der Nacht hat ſich in der Elbe⸗ mündung, 300 meter ſüdlich vom Elbe-Feuerſchiff II, ein Schiffsunfall ereignet. Das Mokorſchiff„Johanna“ iſt nach einer Exploſion an Bord geſunken. Die Beſatzung, die aus drei Mann beſtand, konnte von dem däniſchen Dampfer „Phönix“ gerettet und nach Cuxhaven gebracht werden. Das Motorſchiff hatte Stückgut geladen und befand ſich auf dem Wege vom Rhein⸗Herne⸗Kanal nach Bertin Ber⸗ gungsdampfer ſind an vie Unfallſtelle abgegangen. Proteſt gegen jüdiſche Einwanderung in Braſilien. Eine einflußreiche ſozialpolitiſche Vereinigung verwahrt ſich öffentlich erneut gegen die jüdiſche Einwanderung in Braſilien. Die jüdiſchen Einwanderer wären Schmarotzer, Zwiſchenhändler, Altkleiderkäufer und unehrenhafte Wett⸗ bewerber des ſteuerzahlenden Handwerks. Die Geſellſchaft wirft den Miniſterien der Arbeit und des Auswärtigen ſo⸗ wie der Paßpolizei vor, durch Zulaſſung dieſer verfaſſungs⸗ widrigen Einwanderung gegen die nationale Ehre zu han⸗ deln. Sie fordert den Bundespräſidenten auf, gegen dieſe Einwanderung unmittelbar vorzugehen. che ces Hr Nd GMG legen ai Houten Sie reckte ihren geſchmeidigen Körper und blitzte ihn mit den dunklen Augen an. „Haſt du nicht mich?“ Da vergaß auch er Valentino und riß ſie in die Arme. Hier war das Leben! Warmes, glühendes, verliebtes Le⸗ ben! Was kümmerte ihn denn der Kapitän und was küm⸗ merte ihn die Welt da draußen? Er küßte ſie jäh und wild. „Olympia, ſchönſte Neapolitanerin! Recht haſt du, tau⸗ ſendmal recht. Ich habe ja dich, das iſt genug.“ Der Rauſch der Stunde fiel von neuem über ſte und ließ Duca Zeit und Umwelt vergeſſen. Ließ ihn auch ver⸗ geſſen, daß er noch immer ein Flüchtling war, nach dem ganz Italien fahndete und auf deſſen Kopf nicht weniger als hunderttauſend Dukaten geſetzt waren.— Als er ſich eines Tages wieder in der Abenddämme⸗ rung zu Olympia begab, öffnete ihm ein fremder Diener das Tor, den er bisher nicht geſehen hatte. Sonſt hatte ihm immer Olympias reizende Zofe geöffnet. Der Diener war verwundert, als ihn Duca, kaum be⸗ achtend, beiſeite ſchob und eintrat. Pflanzte ſich dann aber, die Verblüffung abſchüttelnd, ſchnell wieder vor ihn auf und fragte mit einer Miſchung von Strenge und Anter⸗ en „Wen darf ich dem Prinzen melden?“ Duca blickte ihn ärgerlich an. 1 5„ Was für dummes Zeug ſpricht Er da? e 44 „Zu dienen, dem Prinzen, meinem Herrn.“ „Wer wohnt hier?“ Ducas Blick wurde drohend. Es flimmerte gefährlich darin Der Diener wurde ängſtlich und trat einen Schritt zurück. 5 „Der Prinz Torella, der geſtern von ſeiner Reiſe zu⸗ rückgekommen iſt.“ F Es traf ihn wie ein Schlag auf das Stöhnen der Geknebelten aufmerkſam wurden und ſte befreiten. Die Wunder der Kurzwellen Marconi kündet neue Möglichkeiten an. Rom, 1. Nov. Bei der Eröffnung der neuen Kurzwel⸗ lenſtation in Prato⸗Smeraldo, die für den Dienſt nach den Vereinigten Staaten beſtimmt iſt, führte der berühmte Er⸗ finder und Präſident der italieniſchen Akademie Marconi ein drahtloſes Telephongeſpräch mit dem Präſidenten der Radio Corporation von Newyork. Er berichtete über die Fort⸗ ſchritte der Kurzwellenſendung, die er bereits am 20. Juni 1932 in Newyork in einem Bericht vor dem amerikaniſchen Ingenieurinſtitut als Methode der Zukunft bezeichnet hatte. Heute könne man ſagen, daß alle Verbindungen auf große Entfernungen für Telegraph und für Telephon und Fern⸗ ſehen auf Benutzung der Kurzwellen beruhen. Marconi teilte weiter mit, daß es ihm gelungen ſei, Ultrakurzwel⸗ len von 60 Zentimeter Länge auf eine Entfer⸗ nung von 258 Kilometer zu empfangen, das heißt auf achi⸗ fache Sehweite. Aber eine praktiſche Verwendung dieſer Wellen ſei heute erſt auf Sehweite möglich. Nachdem Mar⸗ coni dann noch von ſeinen Verſuchen über drahtloſe Schiffſteuerung im Juli dieſes Jahres im Golf von Genua geſprochen hatte, ſchloß er: „Vielleicht werde ich in wenigen Monaken über die⸗ ſelbe Entfernung neuerdings mit Euch über eine andere Arbeit ſprechen und Euch nicht nur die neue akuſtiſche An. wendung der Mikrowellen zeigen, ſondern Euch auch durch Fernſehen die Apparate erblicken laſſen, die ich ver⸗ wendet habe. And vielleicht werde ich dann die Freude haben, auch jemanden von Euch im Fernſehgeräl zu ſehen.“ „Der Prinz Loreſla Der aljſo wohnt in dieſem Hauſe? So ſo. und— er iſt hier“ „Wenn ich Euer Gnaden darf— „Schon gut And Signoring Olympia iſt auch hier?“ Der Diener verzog das Geſicht kaum merklich. Aber es entging Duca nicht. Er fühlte mit einem Male eine merk⸗ würdige Kälte in den Gliedern, die langſam bis ans Herz hinaufkroch. „Signorina Olympia iſt auch da.“ Iſt auch da,“ wiederholte Duca wie ein Echo.„So, ſo. Sehr gut. Dann war die Prinzeſſin ſo lange allein.“ Der Diener ſagte kühl: „Signorina Olympia iſt nicht des Prinzen Gemahlin. Sie wohnt nur hier.“ Duca griff plötzlich nach vorn und packte den Lakaien an der Bruſt. g „Grinſe Er nicht! Lakaienbande! Oder ich zeige Ihm, wo die Tür iſt.“ Er ſchüttelte ihn hin und her wie ein Kleiderbündel, daß er faſt den Atem verlor. Aber er wagte keinen Laut von ſich zu geben. Dann ſtellte ihn Duca plötzlich wieder auf die Füße und eilte wie gehetzt die Treppe hinauf. Entgeiſtert ſtarrte ihm der Diener nach. „Der Kerl hat Fäuſte von Eiſen!“ murmelte er keu⸗ chend„Was wird das nun geben?“ Duca hatte ſich mühſam geſammelt. Als er in das Zimmer trat, in dem ſich der Prinz, eine hohe, elegante Exſcheinung mit olivenfarbigem, nicht unſchönem Geſicht, än 9 befanden, war er ganz ruhig, wenigſtens äußerlich. Verwundert blickte der Prinz zu ihm hinüber. Er hatte offenbar den Diener erwartet. Graf Mandochini,“ nannte Duca ſeinen Namen. Olympia hatte ſich wunderbar in der Gewalt. „Ein guter Freund, mein Prinz, der mir öfter die lan⸗ gen Stunden unterhaltſam vertrieben hat.“ „Ah, ſehr erfreut Wollt Ihr nicht Platz nehmen, Graf? Es freut mich, Eure Bekanntſchaft zu machen Signoring Olympia war lange allein. Ich kam geſtern von einer län⸗ geren Reiſe zurück, ſonſt hätte ich gewiß ſchon früher das Vergnügen gehabt, Euch kennenzulernen.“ Der Prinz war zweifellos ein Mann von Lebensart und Diſtinktion. „Danke, ich habe nicht viel zu ſagen,“ antwortete Duca und ſchien den warnenden Blick Olympias nicht zu bemer⸗ ken.„Ich war der Meinung, daß Signorina Olympia allein hier wohnte.“. Der Prinz zog die Brauen hoch. „Das tut ſie auch, Graf. Sie hat den kleinen Palazzo von mir gemietet, da ich wenig in Neapel bin. Aber was kann Sie das intereſſieren?“. „Immerhin,“ ſagte Duca, und plötzlich ſtieg ein maß⸗ loſer Zorn in ihm auf. Die nonchalante Haltung des Prinzen, die ſcheinbare Reſerviertheit Olympias, die in ſtrahlender Schönheit am Fenſter ſtand und ihn ſo fragend anblickte— es ſchien ihm nur eine Deutung möglich Olympia war die Geliebte des Prinzen. Sie hatte ſich ge⸗ langweilt, und er— er war ihr ein williges Werkzeug geweſen, ihr dieſe Langeweile zu verkürzen. Jetzt, da der Prinz wieder da war, tat ſie, als kenne ſie ihn nur flüch⸗ tig. Tat ihn ab wie jemand, den man nicht mehr braucht Er wußte nicht, daß es letzten Endes nur maßlose Eiferſucht war, die plötzlich in ihm emporquoll und ihn ſinnlos machte. „Immerhin, Prinz, intereſſtert es mich, zu erfahren, daß Olympia hier nicht allein wohnt. Ich hatte das nicht gewußt.“ Olympia erblaßte. Rot ſtanden ihre Lippen in ihrem hellen Geſicht. Aber Duca achtete nicht darauf, ſpürte nicht den mahnend ge⸗ bieteriſchen Blick dieſer Augen, die er ſo oft geküßt halte in heißer Leidenſchaft, nur der eine Gedanke hatte ſich in lein Hirn ſeſtgehohrt: Sie hat mich zum Narren gehalten. Ihre Seeber waren Lüge Sie iſt nicht die, für die ich ſie gehalten habe. Ich Dummkopf. „Ich hatte nicht die Abſicht gehabt, in Ihr Gehege zu kommen, Prinz. And Ihr, Iympia, ſeid gewiß überrascht, daß ich den Mut habe, ſolche Worte zu finden. Tröſtet Euch mit dem Gedanken, daß Ihr es wieder einmal fer⸗ 3 gekriegt habt, einen Mann„toll und dumm zu ma⸗ 1 n 40 2 Grafl⸗. Ihre Augen flammten. l „Ich habe in meinem Studium der Frauen die 1 ſanen bisher vernachläſſigt. Nun aber denke ich, daß ſie kenne. Ich bin um eine gute Erfahrung reicher. „Ihr ſeid von Sinnen.“ 85 „Ich war es, Teuerſte. Es iſt vorbei. Es ſoll— „Schweigt doch, ſchweigt!“ 1 „Es ſoll Euch nicht 75 vorkommen. Frauenliebe in Neapel, hahahaha! Ich hätte mirs denken können. Ge 75 Euch wohl! Euer Prinz wird Euch mit einer Perlenkette all kröſten wiſſen“ a rene „r 7 2 — 2 ſusdemladisclien Caude Die evangeliſche Kirchenvermögensverwaltung gewährt Pachtzinsermäßigung. () Karlsruhe, 1. Nov. Wie in den letzten Jahren will auch in dieſem Jahre die Grundſtücksverwaltung der Evang. Landeskirche ihren Pächtern durch teilweiſe Gewährung von Pachtzinsermäßigungen eine Erleichterung ſchaffen, ſoweit die fachlichen Bedürfniſſe dies rechtfertigen. Während bisher die Ermäßigungen in Form eines Zahlungsxrabattes gegeben wurden, der nach der Zeit der Zahlung verſchieden hoch war, wird dieſes Jahr allen Pächtern, die bis zum 15. Dezember ihre Pachtzinsſchuld tilgen, ein zweiprozentiger Rabatt ge⸗ währt. Außerdem doll Ermäßigung der Pachtzinſen eintreten derart, daß der Nachlaß einſchließlich Barzahlungsrabatt die im letzten Jahr zur Verfügung geſtellte Summe ungefähr erreicht, wobei ſolches Pachtgelände, das unter beſonders un⸗ günſtigen Witterungseinflüſſen ſtand, beſonders berüchſichtigt wird, während andererſeits Pächter, die einen wirtſchaftlich zu rechtfertigenden Pachtzins zu tragen haben, eine Ermäßi⸗ gung nicht erfahren. Keine Straußwirtſchaften in Baden Karlsruhe. In Uebereinſtimmung mit der Landes⸗ bauernſchaft Baden hat der Herr Miniſter des Innern ver⸗ fügt, daß für das Jahr 1934 Straußwirtſchaften für Baden nicht zugelaſſen werden können. I Heidelberg.(Tödlicher Verkehrsunfall.) An der Ecke Schiermann⸗ und Bismarckſtraße wurde der Che⸗ miker Dr. Lubberger von hier, der auf dem Fahrrad ſaß, von einem Kraftwagen angefahren und derart wuchtig auf die Straße geſchleudert, daß er bald darauf in der Klinik ſeinen ſchweren Kopfverletzungen erlag. Eberbach.(Vom Neckarkanal.) Die Neckar⸗ kanalarbeiten machen weitere Fortſchritte. Vom Neckarbau⸗ amt werden nun die Erd⸗ und Aferbefeſtigungsarbeiten auf dem rechten Afer des Neckars in den Gemarkungen Offenau und Gundelsheim ausgeſchrieben von Neckarkilometer 96.8 bis Neckarkilometer 98.8. Es handelt ſich insgeſamt um 48 000 Kubikmeter Aushub und 15000 Quadratmeter Uferbefeſti⸗ gung und Nebenarbeiten. 1 Seckach.(Ein Bubenſtreich.) In kurzem Abſtand verendeten in unſerem Dorf 18 Enten und eine Gans, die berſchiedenen Familien gehörten. Wie die Feſtſtellungen er⸗ gaben, hatten ſämtliche Tiere Gift in ihrem Körper; es er⸗ gab ſich weiter, daß von unbekannten Perſonen dieſes Gift in die Seckach gelegt worden war und dort von den Tieren gefreſſen wurde. () Raſtatt.(Bürgermeiſter Fees verabſchie⸗ det ſich.) Im Stadtrat verabſchiedete ſich Bürgermeiſter Dr. Fees, der infolge ſeiner Berufung in das Miniſterium am 1. November 1934 aus den Dienſten der Stadt aus⸗ ſcheidet. Aus der Mitte der Verſammlung heraus wurde ihm der Dank für ſeine umſichtige Tätigkeit zum Wohle der Stadt ausgeſprochen. () fehl.(Aufgehobene Entlaſſung.) Der Bezirksrat hatte ſich in der letzten Sitzung mit der Be⸗ ſchwerde des Sparkaſſendirektors a. D. Adolf Berning in Kehl gegen das auf Entlaſſung lautende Erkenntnis des Verwaltungsrates der Städtiſchen Sparkaſſe in Kehl vom 12. April 1933 zu beſchäftigen. Der Bezirksrat hat das Er⸗ kenntnis des Sparkaſſenverwaltungsrats aufgehoben und gegen Berning einen Verweis und eine Geldſtrafe in Höhe der Hälfte ſeines derzeitigen Monatsgehaltes ausgeſprochen. Lahr.(Auf dem Wege zur Arbeit tödlich verunglückt.) Der 54 Jahre alte Gipſer Ivo Lorenz, Vater von fünf erwachſenen Kindern, geriet, als er auf dem Wege zur Arbeit die Straße überquerte, im Stadtteil Ding⸗ lingen zwiſchen zwei ſich kreuzende Laſtwagen. Lorenz, der eine lange Stange mit ſich führte, wurde von einem ſchwer⸗ beladenen Wagen erfaßt und unter die Räder geſchleudert. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er im Bezirkskranken⸗ haus kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung verſtarb. Die Rache eines Verſchmähten Die Liebestragödie in Allensbach. (—) Konſtanz. Die furchtbare Tragödie, die ſich in der Gemeinde Allensbach abgeſpielt hat und zwei Menſchen⸗ leben forderte, iſt nunmehr vollſtändig aufgeklärt. Es ſteht feſt, daß der 51 Jahre alte Bruno Herrmann, geboren in Buchheim, Amt Meßkirch, und ſeit 1917 in der Heilanſtalt Reichenau käkig, in der Nähe der Heilanſtalt die 2lſährige Anng Götz aufgelauert hal und dem mädchen nach einem erbitterten Kampf den Hals durchſchnikten hak. Nach der entſetzlichen Tat ließ ſich Herrmann auf dem nahe⸗ gelegenen Bahngleis vom Zug überfahren. Wie die Ermittulngen weiter ergaben, hatte Herrmann die Abſicht, das Mädchen zu heiraten. Die Eltern des Mäd⸗ chen waren aber gegen eine eheliche Verbindung mit dem bedeutend älteren Mann. Aus hinterlaſſenen Briefen geht hervor, daß ſich Herrmann mit Rachegedanken trug und die at aus verſchmähter Liebe begangen hat. Der brauſte auf „Was exlaubt Er ſich, Graf?“ „„Ich beglückwünſche Euch zu einer ſolchen Geliebten. ie würde gewiß eine hervorragende Komödiantin im eater zu Rom abgeben.“ 5. Sein Zorn machte ihn töricht und raſend wie einen Knaben. Ih, er hätte ſie noch mehr demütigen mögen, ſie, die ihm Glück und Liebe auf ſo natürlich ſcheinende Art vorgetäuſcht hatte, er hätte den Prinzen, der ſo ſteif und abweisend daſtand, ohrfeigen können, nur weil er der Ge⸗ liebte Olympias war Warum warf ſie ſich ihm nicht an den Hals? Warum blieb ſie kühl und voll Hochmut ſtehen? % Ihm war, als wäre die letzte, ſchöne Sicherheit ſeines 5 8 zerſtört, und er ahnte nicht, daß er ſelbſt ſie zer⸗ e. „Werden Sie glücklich, Prinz,“ ſchrie er voll Qual und 3„ſoweit 1 mit einer Olympia glücklich werden Das war zuviel. 5 Der Prinz ſprang nach vorn. Hinaus!“ 5 Seine Hand wies zur Tür. Olympia ſtarrte blaß und voll Trauer zu Duca hinüber. ein wenig zwiſchen dem Rot der Lippen, Rauptierzähne. 5 „„Ich gehe, Prinz. And ſeid verſichert, ich werde be⸗ ſimmt nicht wiederkommen.“ Ein letzter, faſt widerwilliger, flackernder Blick zu Olympia. Mit Verwunderung glaubte er ein kurzes Lä⸗ eln um ihre Lippen zu ſehen. Da ſtürzte er zur Tür hin⸗ aus und lief wie ſinnlos durch die Straßen kleine, feſte Ihre Zähne ſchimmerten Holzwarenfabrik niedergebrannt Großfeuer in Buchen.— Vermutlich Brandſtiftung. Buchen, 1. Nov. In der Holzwarenfabrik Fertig wurde nachts ein Brand entdeckt, der ſich in ganz kurzer Zeit zu einem Rieſenfeuer entwickelte, dem die ganze neuerbaute Fabrikanlage reſtlos zum Opfer fiel. Im Eilſchritt waren etwa 200 Mann vom Arbeitsdienſtlager Buchen herbeigeeilt und unterſtützten die Löſcharbeiten. Von der Fabrik konnte nichts mehr gerettet werden. Sämtliche modernen Maſchinen, Spezialmaſchinen, die teil⸗ weiſe erſt vor wenigen Wochen angeſchafft wurden, Pläne und Zeichnungen, alles wurde vernichtet, da infolge der großen Rauchentwicklung ein Vordringen in das techniſche Bürb un⸗ möglich war. Die Feuerwehr konnte wenigſtens das Ma⸗ ſchinenhaus und die anderen Gebäude wie Trockenräume und das große Holzlager vor der Vernichtung retten. Auch das gegenüberliegende Lagerhaus mußte ſtets unter Waſſer ge⸗ halten werden, da Gefahr beſtand, daß es von den Flammen erfaßt werde. Der Verdacht der Brandſtiftung liegt ſehr nahe. Die letzte Schicht verließ um 10 Uhr den Betrieb. Werk⸗ meiſter und Heizer überzeugten ſich, daß alles in Ordnung war. Auch der elektriſche Strom wurde vor dem Weggehen ausgeſchaltet, ſo daß Kurzſchluß ausgeſchloſſen iſt. Die Fabrik beſchäftigt zurzeit 150 Arbeiter; ſie ſtellt Fernſprechzellen, Chaiſelongues und ſeit neueſter Zeit auch einen Spezialartikel her. Die Fabrik iſt auf das modernſte eingerichtet. Das Tragiſche iſt, daß etwa 80 Arbeiter in den letzten Wochen in dieſem Betrieb nach monate⸗ und jahrelanger Arbeitsloſigkeit durch große Aufträge wieder in Arbeit kommen konnten und nun wieder vor dem Nichts ſtehen. Betroffen ſind hiervon Facharbeiter von Buchen, Het⸗ tingen und Heimſtadt. Neues aus aller Welt Koblenz.(Der Sendeturm fertiggeſtellt.) Der Sendeturm des künftigen Koblenzer Zwiſchenſenders auf der Rübenacher Schanze iſt im Rohbau fertiggeſtellt. Man iſt jetzt damit beſchäftigt, den Antennenmaſt und die Holzkon⸗ ſtruktion, die die Sendeantenne trägt, in der Nähe des Tur⸗ mes anzubringen. Im Spätſommer 1935 ſoll der Koblenzer Zwiſchenſender in Betrieb genommen werden. Bacharach.( Hohe Moſtgewichte bei Spät ⸗ leſen.) Die von den großen Weingütern in der hieſigen Gegend in den letzten Tagen beendete Spätleſe hat er⸗ ſtaunliche Moſtgewichte gebracht. So z. B. erzielte eine Weinkellerei in Steeg bei ihren Spät⸗ und Edelbeeraus⸗ leſen ein Moſtgewicht von 119 Grad Oechsle. Ein derartig hohes Moſtgewicht hat man hier noch nicht beobachtet. Im übrigen ſchwanken die Moſtgewichte durchweg zwiſchen 90, 95 und 98 Grad nach Oechsle. Bullay.(Verhängnisvoller Sturz) Ein im Alter von 24 Jahren ſtehender Einwohner aus dem benach⸗ barten Alf befand ſich mit ſeinem Motorrad auf einer Ge⸗ ſchäftsreiſe von Wittlich nach ſeinem Heimatort. Als er eine Kurve paſſierte, rannte er auf einen Steinhaufen und kam hierbei zu Fall. Geraume Zeit nach dem Anfall wurde der Motorradfahrer von Straßenpaſſanten tot aufgefunden. Saarbrücken.(Tod zwiſchen den Puffern.) Im Bahnhof Saarbrücken⸗Burbach geriet der 40 jährige Nangier⸗ arbeiter Wilhelm Ballier zwiſchen die Puffer zweier Wagen. Hierbei wurde ihm der Bruſtkorb eingedrückt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ir Einen 11 Zentner ſchweren Ochſen geſtohlen. In einem Münchener Großunternehmen wurde ein lebender Ochſe im Gewichte von über 11 Zentnern von zwei unbe⸗ kannten Männern geſtohlen. Am gleichen Tage ließen die Täter den Ochſen ſchlachten, verkauften Haut, Magen, Kopf und Füße und ſchafften die zwei Hälften Fleiſch fort. Ib Giftweizen geſtreut. In den Hühnerſtall des Land⸗ wirts Heinrich Meyer in Nördlingen wurde von einem noch unermittelten Burſchen Giftweizen geſtreut. Nicht weniger als 32 Hühner wurden vernichtet. Im Vorjahre wurden dem Landwirt auf die gleiche ruchloſe Weiſe ebenfalls ſeine Hühner vergiftet. ab Selbſtmord nach einem Aukounfall. Nachts fuhr in der Nähe von Neuhaus ein lediger Flaſchnergehilfe aus Hof mit einem Perſonenwagen an einen Baum. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert, während der Lenker keinen ſchweren Schaden davontrug. In der Aufregung ging der Autofahrer in den Wald und erhängte ſich dort. Beide Hände verloren. Als der Spenglermeiſter Ig⸗ naz Tafelmajer von Murnau für eine Baufirma Spreng⸗ arbeiten ausführte, kam er mit einer Starkſtromleitung in Berührung. Tafelmaier, der den Draht mit beiden Händen angefaßt hatte, brach ſofort zuſammen. Im Krankenhaus mußten ihm die beiden Hände abgenommen werden. 4 Todesſtrafe gegen früheren Abgeordneten beankragk. Im Mordprozeß gegen den früheren kommuniſtiſchen Ab⸗ geordneten Schulz in Schweidnitz beantragte der Staats⸗ anwalt gegen den Angeklagten wegen Mordes an ſeinem Sohne Horſt wie in der erſten Verhandlung im Februar die Todesſtrafe. ar Poſtwagen überfallen.— Jwei Tote. In der Nähe von Lublin haben bewaffnete Banditen einen Poſtwagen in einem Wald überfallen. Kampf den Poſtbeamten und den une e e beigege⸗ benen Polizeiwachtmeiſter und raubten die Geldſäcke. ak Schnee in England und Franki ch. In ganz Eng⸗ land hat unvermittelt der Winter begonnen. In vielen Be⸗ zirken von England, Schottland und Illand fiel Schnee. An einzelnen Stellen war die weiße Decke mehr als einen halben Meter hoch. In den frühen Morgenſtunden fiel auch in Pa⸗ ris der erſte Schnee. Im Sturm untergegangen Dreizehn Perſonen ertrunken. Quebec(Kanada), 1. Nov. In der St. Lorenz⸗ Bucht in der Nähe der Inſel Anticoſti iſt das Motorſchiff„Roy Da⸗ vid“ während eines heftigen Startmnes untergegangen. Der Kapitän und vier Mann der Beſatzung erreichter auf Holz⸗ flößen in der Nähe von Pigon die Küſte und berichteten, daß zwei Mitglieder der Beſatung bei dem Untergang des Schiffes ertrunken ſeien. i Die reſtlichen ſechs Mann der Besatzung und fünf Fahr⸗ gäſte, die verſucht hatten. einem Rektungsboof Land zu erreichen, werden noch ver wißt. Man befürcztet, daß ſie in der ſtürmiſchen See Hentalls ums Leben gekommen ſind. Sie erſchoſſen nach kurzem Lalcale uudocliau Sanitäts⸗Scharführer Nobert Gyßer wird zu Grabe getragen. Eine große Trauergemeinde hatte ſich am geſtrigen Allerheiligentag eingefunden, um dem ſo jäh aus dem Leben geriſſenen Robert Gyßer das letzte Ehrengeleit zu geben. Am Trauerhauſe ſelbſt hielt eine Ehrenwache der SA. die Totenwache. Nach der feierlichen Einſegnung ſetzte ſich bei grauverhängtem Himmel und gedämpftem Trommelklang der rieſige Leichenzug in Bewegung. Am Grabe legte Stadtpfarrer Fichtl ſeiner Trauerpredigt Pſalm 73, Vers 23— 26,„Dennoch bleibe ich ſtets an dir, du hältſt mich an deiner rechten Hand, und wenn mir gleich Leib und Seele verſchmachten, ſo biſt du Gott doch allzeit meines Herzens Troſt und mein Teil“, zu Grunde. Nach dem Gebet wurde der Sarg unter den Klängen vom guten Kameraden ſowie drei Ehrenſalven der Erde übergeben. Im Anſchluß brachten ehrende Nachrufe und Kranzniederlegungen Sturm⸗ führer Mosbacher Sturm 21/40, Brigadeführer v. Halden⸗ wang⸗Mannheim, Standartenführer Kraft, Weinheim, Stan⸗ darte 240, Sturmbann III/ 240, Sturmführer Slangen⸗ FJeudenbeim. Standartenarzt Dr. Thren, Kraftſportſturm Dentiſt Hetzel, NSDAP., Ortsgruppenleiter Raule, Jung⸗ ſchar, Jungvolk und BdM. Direktor Diehl von den Deutſchen Oelfabriken, wo der Verſtorbene beſchäftigt war, hielt einen ehrenden Nachruf und ſchätzte ihn als pflicht⸗ getreuen deutſchen Arbeiter. Die Fahnen ſenkten ſich; die Gattin und 5 Kinder- haben ihren Ernährer verloren, die nationale Bewegung einen pflichtgetreuen Kämpfer. * — Mitgliederverzeichnis der Innungen ſind kein Werbe⸗ material. Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks hat ein Rundſchreiben an die Landeshandwerksmeiſter und Mitglieds⸗ körperſchaften gerichtet, worin er feſtſtellt, daß immer wieder einzelne Firmen zum Zwecke der Eigenwerbung die Innungen um die Hergabe von Mitgliedsverzeichniſſen bitten. Der Reichsſtand bittet die Kammer, die Kreishandwerkerſchaften und Innungen, darauf hinzuweiſen, daß Mitgliedsverzeich⸗ niſſe an Einzelfirmen nicht gegeben werden dürfen. Mit⸗ gliedsverzeichniſſe können nur den Fachzeitſchriften gegeben werden, die das amtliche Organ oder Veröffentlichungsblatt des zuſtändigen Reichsverbandes ſind. Rechtzeitige Unterrichtung von Straßenſperren. Am die Kraftfahrer über bevorſtehende Sperrungen aus Anlaß von Straßenbauarbeiten uſw. rechtzeitig zu unterrichten, hat der Reichsinnenminiſter angeordnet, daß von allen Straßen⸗ ſperrungen und größeren Straßenbauarbeiten, abgeſehen von den üblichen Bekguntmachungen in der Tagespreſſe, jeweils der zuſtändige Gau des Deutſchen Automobil⸗Klubs recht⸗ zeitig in Kenntnis zu ſetzen iſt, damit er ſeinerſeits die Kraftfahrer unterrichten kann. — Einwinterung von Gemüſe. Zum Einſchlagen der Gemüſe im Keller ſollte man in jedem Herbſt friſchen, reinen, gelben oder weißen Sand in den Keller ſchaffen und den vorjährigen entfernen; denn dieſer ſchon einmal zum Ein⸗ ſchlagen benutzte Sand enthält viel Fäulniskeime von den Gemüſereſten. Ueberhaupt iſt eine gründliche Reinigung des Kellers, wozu auch das Ausweißen und Ausſchwefeln gehört, ſtets anzuraten. Je ſauberer der Keller, deſto größer die Haltbarkeit der eingelagerten Vorräte. Daß nur völlig ausgereiftes, ſorgfältig und bei trockenem Wetter geerntetes Gemüſe eingekellert werden ſollte, iſt ſelbſtverſtändlich. And damit kein zu frühes Welken im Keller eintritt, wird der Sand ganz ſchwach angefeuchtet, ſo daß er eine Bodenfriſche wie im Garten erhält. Auch das eingeſchlagene Gemüſe darf nötigenfalls etwas angefeuchtet werden, wobei aber ſtreng darauf zu achten iſt, daß kein Waſſer in die Herzen und ge⸗ ſchloſſenen Köpfe dringt. Kampf gegen den Schnupfen Zu den Krankheiten, die man im allgemeinen nicht ernſt genug zu nehmen pflegt, gehört der Schnupfen. Und doch handelt es ſich hier um eine Geißel, die wohl einem jeden von uns alljährlich mehr oder weniger die Tage des Wohl⸗ ſeins in unangenehmer Weiſe verkürzt. Das feuchte und neb⸗ lige Inſelklima bringt es mit ſich, daß der Schnupfen in Eng⸗ land beſonders ſtark verbreitet iſt. Es iſt ausgerechnet wor⸗ den, daß England durch den Schnupfen in jedem Jahr 15 Millionen Pfund Sterling einbüßt, Verluſte an Arbeitsver⸗ dienſt, Produktion uſw., die ſich aus der durch den Schnup⸗ fen hervorgerufenen Unpäßlichkeit ergeben. Angeſichts dieſer teueren Verſchnupfung will man nicht länger untätig beiſeite⸗ ſtehen. Neben wiſſenſchaftlichen Maßnahmen zur Erforſchung des Schnupfenbazillus hat man zunächſt eine große Auf⸗ klärungsaktion eingeleitet. In Millionen von Exemplaren wird im Publikum ein Flugblatt verbreitet, das Verhaltungs⸗ maßregeln enthält, die die Verſchnupfungsgefahr auf ein Minimum herabdrücken ſollen, ſofern ſie befolgt werden. Sie lauten: Verbringe ſoviel Zeit wie nur möglich im Freien: gehe täglich ſpazieren; lüfte oft dein Zimmer; deine Kleidung ſei nicht ſo dünn, daß die Kälte ſie durchdringen kann, a auch nicht ſo dick, daß die Aus dünſtung verhindert wird! Trage waſſerdichte Schuhe; iß viel friſches Obſt und Gemüſe! Lauter weiſe Natſchläge. Fragt ſich nur bei all dieſen Vor ſichtsmaßregeln, ob der Schnupfenbazillus darauf reagiert. — Die Ratten— ein gefährlicher Feind.„Ratten⸗ ſchäden? Rattenbekämpfung? Wegen dem wenigen, was ſo eine Ratte frißt?“— Irre dich nicht! Freilich frißt die einzelne Ratte im Tag nur für etwa zwei Pfennige. Aber hundert Ratten— du haſt vielleicht mehrere hundert, wenn du es auch nicht weißt, in deinem Anweſen oder ſie kommen aus der Nachbarſchaft zu dir auf Beſuch. Hundert Ratten freſſen im Jahr Lebens⸗ und Futtermittel oder dergl. im Wert von mindeſtens 450 Mark. Dazu zerſtören ſie viel⸗ leicht noch das Doppelte und Dreifache durch Beſchmutzen, Zernagen, Unterwühlen uſw. And wenn dir ein oder mehrere ück Vieh an Maul⸗ und Klauenſeuche eingehen, ſo war öfter, als du es ahnſt, eine Ratte der Ueberträger dieſe tödlichen Krankheit.— Darum müſſen dieſe frechen, ge⸗ fräßigen, ſich zahllos vermehrenden Nager auf das äußerſte bekämpft werden! Nördlicher Tiefdruck beherrſe vollſtändig die Weite aeg e 00 für e—— und kühleres Wetter zu erwarten iſt. ——— ̃ ꝑꝰ 100000 Gulden für ſchlimmen Nat Ein König endet als Abenkeurer. Nach der entſcheidenden Schlacht von Höchſtädt 1704, in der Ludwigs XIV. Kriegsmacht vor den wuchtigen Schlägen Prinz Eugens und Marlboroughs zuſammenbrach, blieb Deutſchland von den Kriegsſchrecken faſt völlig verſchont. Nicht ganz freilich, denn alsbald griff der„Nordiſche Krieg“, den der geniale, aber bizarre Schwedenkönig Karl XII. gegen ſeine feindlichen Nachbarn führte, nach Deutſchland über. 1704 erzwang der nordiſche Herrſcher die Abſetzung ſeines verhaßteſten Feindes, des ſächſiſchen Kurfürſten Auguſt ll. als König von Polen. 1706 drang er, um die Stellung ſei⸗ nes Geſchöpfes, des neuen Polenkönigs Stanislaus Les⸗ zinſky, zu befeſtigen, durch Schleſien in Sachſen ein und zwang nach dem Siege über die Sachſen bei Frauſtadt im Frieden von Altranſtädt Auguſt II., endgültig auf die polniſche Krone zu verzichten und dem ſchwediſchen Heere Winterquartiere in Sachſen zu überlaſſen. Als er aber im folgenden Jahre keine Miene machte, das Land zu räumen, erregte er bei den gegen Ludwig XIV. verbündeten Mächten ernſte Beſorgniſſe, er könne ſich dieſem anſchließen. Seinem Einmarſch in Sachſen hatte man un⸗ tätig zuſehen müſſen, da die deutſchen Streitkräfte im Kampf gegen Ludwig XIV. gebunden waren und zudem immer mit der Türkengefahr gerechnet werden mußte. Nun jedoch er⸗ hob der Kaiſer bei Karl Vorſtellungen. Aber die Furcht davor, daß der Schwede auf die Seite der Franzoſen treten könnte, lähmte die deutſchen Schritte, das ſchwediſche Heer an der böhmiſchen Grenze hätte mit einem Schlage alle Er⸗ folge der deutſchen Waffen auf dem weſtlichen Kriegsſchau⸗ platz vernichten können. . So griff man denn zur Intrige. Einem einzigen Manne hatte Karl XII. ſein ganzes Vertrauen geſchenkt, dem Grafen Piper. Er war der geborene Höfling, der ſeine vornehm⸗ lichſte Aufgabe von je darin geſehen hatte, den Charakter ſeines Herrn mit allen Tugenden und Schwächen genau zu ſtudieren. An ihn wandte man ſich nun und verſprach ihm 400 000 Gulden, wenn er es durchſetzte, daß Sachſen geräumt würde und Karl ſich gegen Rußland wende. Piper war für den Glanz des Goldes nicht unempfänglich, aber er kannte auch den Eigenſinn ſeines Herrn und wußte, wie wenig er auf einen Rat hörte. Er wußte aber auch, welcher Ehrgeiz den König beſeelte, wußte, daß nichts ihn mehr zu reizen vermochte, als das Ungeheuerliche zu verſuchen, von dem je⸗ der andere zurückgeſchreckt wäre. Lieber als einen leichten Erfolg wählte der König den denkbar ſchwierigſten und un⸗ günſtigſten Weg zum Ziel. Was jeden anderen Sterblichen auch ſchon am Verſuch gehindert hätte, das nur konnte ihn dazu verführen. Darauf baute Piper, und ſo brachte er eines Tages das Geſpräch auf die Schwierigkeiten eines Feldzuges gegen Rußland. Karl XII. hörte ihm aufmerkſam zu, und am folgenden Tage brachte er ſelbſt das Geſpräch auf die Ausſichten eines Feldzuges gegen Rußland. Nun riet ihm Piper mit aller Eindringlichkeit von einem ſo tollkühnen und ſchwierigen Unternehmen ab. Ja, er wies darauf hin, wie der König durch ein Bündnis mit Lud⸗ wig XIV. unſchwer leichtere und glänzendere Erfolge erzielen könne, er ſtände in Sachſen, vor den Toren der Habsburger Monarchie, deren Heere den Franzoſen eben gerade ſo be⸗ drängten, daß Ludwig XIV. für die Entlaſtung durch ein ſchwediſches Eingreifen ſicher alle Zugeſtändniſſe machen würde, die man überhaupt verlangen könne. Alle ſeine Aus⸗ führungen beſtärkten den König nur in dem entgegengeſetz⸗ ten Entſchluß. Kategoriſch erklärte er Piper, daß für ihn nur ein Krieg wirklich ernſthaft in Frage käme, der Ver⸗ nichtungsfeldzug gegen Rußland, mit dem er bereits 1700 vor Narwa ſiegreich die Waffen gekreuzt hatte. Die Be⸗ ſtrebungen Peters des Großen bedeuteten eine ernſtere Ge⸗ fahr für Schweden als alles andere. Sie müſſe beizeiten gebannt werden, und darum werde er jetzt die Offenſive gegen Rußland ergreifen! Piper kannte ſeinen Herrn wirk⸗ lich ſehr gut, und ſo konnte er es wagen, noch einen beſon⸗ deren Trumpf auszuſpielen. Er ſah, es bedurfte nur noch eines kleinen Anſtoßes, um Karl in das ruſſiſche Abenteuer zu ſtürzen, und ſo erklärte er:„Eure Majeſtät werden am beſten die große Gefahr eines Unternehmens gegen Rußland daraus erſehen, daß Euer Majeſtät Feinde mir 100 000 Gul⸗ den haben bieten laſſen, wenn ich Eure Majeſtät dazu zu überreden vermöchte!“—„So?“ antwortete Karl, bei, dann nehmen Sie die Summe nur an, Piper, weil Sie gegen Ihren Herrn ehrlich waren, Wir brechen morgen gegen Rußland auf!“ Und Karl brach mit 44 000 Mann in Rußland ein, ſiegte bei Goloweyn und marſchierte dann ohne jede Sorge um ſeine rückwärtigen Verbindungen nach der fernen Ukraine, um vor Poltawa 1709 ſeinen Schickſalsſchlag zu erleben. Mit nur 2000 Begleitern mußte er auf türkiſches Gebiet flüchten. Der in ſo vielen Schlachten ſiegreiche König, vor dem Europa gezittert hatte, endete als Abenteurer. Fünf Jahre verweilte er ohne Zweck in der Türkei und überließ Schweden ſeinem Schickſal. Als er ſich endlich 1714 zur Rückkehr entſchloß, war es zu ſpät, die von Guſtav Adolf begründete ſchwediſche Großmachtſtellung war für immer derloren, und es iſt nur eine bizarre Laune des Schickſ⸗ wenn der bizarrſte Ma⸗ narch der Neuzeit im Laufg ſoen vor Fredrikshald einer verirrten Gewehrkugel erliegt. N Allerlei aus AA Der 26jährigen Violet Hilton wurde zweimal, auf den Standesämtern in New Vork und in Newark, eine Trauung verweigert, weil ſie, als ſiameſiſcher Zwilling, mit ihrer Schweſter Daiſy an den Hüften zuſammengewachſen iſt. Hilfs⸗Korporationsanwalt Ruſſell Tarbor, hier in New Vork, gab als Grund genauer an, daß man einen Reklame⸗ trick dahinter vermute, und außerdem würde eine ſolche Ver⸗ bindun„indezent und unmoraliſch“ ſein. Darnach verſuchte Violet(und ſelbſtverſtändlich auch Daiſy) am Nachmittag ihr Glück in Newark. Aber auch dort lehnte es Stadtelerk Harry 2 55 ab, aus denſelben moraliſchen Gründen wie in New ork, eine Heiratslizenz auszuſtellen. Dies konnte jedoch weder Violet, noch auch ihren Zu⸗ künftigen, den 29 Jahre alten Maurice L. Lambert, ent⸗ mutigen. Sie werden jetzt eben ihr Glück in Elkton, Md., verſuchen. J. L. Martin, der Standesbeamte in Charlotte, N. C., erklärte:„Wenn ſie in mein Büro kommen, werde ich ſie trauen. So weit mir bekannt iſt, gibt es kein Geſetz, welches das erbistet.“ rank H. Warder, früher ſtaatlicher Bankenſuperinten⸗ b jetzt aus dem Sing Sing⸗Zuchthauſe entlaſſen. Er hat drei Jahre, 5 Monate und 14 Tage eines Straf⸗ termins wegen Beſtechlichkeit verbüßt, der auf von 5 bis zu 10 Jahren bemeſſen war. Roberl J. Millay, ein 46 Jahre alter begnadigter äſeing des Bundeszuchthauſes in Leavenworth, wurde er⸗ ſchoſſen, während er auf der vorderen Veranda ſeiner Woh⸗ nung, 2428 W. 25. Str., ſaß, um ſich abzukühlen. Millaß wurde im Januar 1932 zu ſieben Jahren Zuchthaus verurteilt, nachdem ihm nachgewieſen worden, daß er Mitglied einer Bande war, die ſich auf den Dieb⸗ ſtahl zwiſchenſtaatlicher Sendungen verlegte. Am verfloſſenen 1. Juni wurde er begnadigt und zwar, wie in„Gangſter“-Kreiſen angenommen wird, als Belohnung dafür, daß er ſich Bundesagenten gegenüber geſprächig er⸗ wies und dieſen verſchiedene Sachen verriet, die den Banden⸗ mitgliedern noch ſehr unangenehm werden können. Seine Ermordung ſoll eine Folge dieſes„Verrats“ geweſen ſein. Der auf Drängen der Regierung für fünf Rundfahrten wieder im Europa⸗Dienſt eingeſetzte amerikaniſche Rieſen⸗ dampfer„Leviathan“, der von jeher ſeine Beſitzer eine Stange Gold gekoſtet hat, verlor auf ſeiner nun beendeten Rundfahrt nach Europa nicht weniger als 134000 Dollar. Als Hauptgrund für dieſes klägliche Reſultat wird an⸗ gegeben, daß die Poſt der am gleichen Tage nach Europa abfahrenden„Paris“ der franzöſiſchen Linie 500 Sack Poſt mitgegeben hatte, die nicht unweſentlich zur Deckung der Un⸗ koſten der Leviathan⸗Reiſe beigetragen hätten. Jedoch macht die Poſt geltend, daß ſie nach jetzt gültigen Beſtimmungen verpflichtet ſei, den ſchnellſtens erreichbaren Dienſt zu garan⸗ tieren, und daß ſich an Bord der Paris ein Seepoſtamt be⸗ fand, das prompte Verteilung der Poſt in Europa ermög⸗ lichte. In Zukunft werde man aber darauf achten, daß alle irgendwie geſetzliche zuläſſige Poſt auf der„Leviathan“ befördert würde. Eine Geldſtrafe von 15 Dollar, zu der die 16jährige Roſe Alba Cummings wegen anſtößiger Kleidung verdonnert wurde, wurde vom Richter Frank F. Neutzein im Kriminal⸗ gericht von Camden wieder aufgehoben. Das Mädchen, eine frün Schülerin der Collingswood High School, wurde auf der Black Horſe Pike vom Poliziſten Georg Taylor verhaftet. Sie trug kurze Wanderhöschen, einen Sweater und einen Badeanzug, was die Behörde für nicht genügend erachtete und die junge Dame zu 15 Dollar Geldbuße be⸗ ſtrafte. Frl. Cummings legte Berufung ein. Sie erſchien mit den Kleidungsſtücken des Ausflugs über dem Arm. Richter Neutzein warf einen Blick auf die kurzen Höschen, erklärte der Klägerin, es ſei überflüſſig, ſie angezogen vorzuführen, ſchlug die Strafe nieder und be⸗ lehrte die Polizeibeamten von Blackwood ſchließlich noch darüber, daß die Mode ſich im letzten Jahrzehnt ganz be⸗ deutend geändert habe. Organiſation des Weinbaues Schaffung von Weinbeiräten. 5 Den Landesbauernſchaften der Weinbaugebiete Rheiy⸗ land, Heſſen⸗Naſſau, Bayern, Baden Württemberg, Sachſen⸗Anhalt, Schleſien wurde vom Reichsnährſtand der nachſtehende Plan einer Neuregel der Organiſation des deutſchen Weinbaus übermitteln „Um in Kürze eine enge Verbindung zwiſchen Rei nährſtand und Winzer herzuſtellen, iſt die Organiſation des 1 Weinbaues nach folgenden Grundſätzen durchzu⸗ üh ren: 1. Der Reichsweinbeirat beim Reichsnährſtand Der Reichsweinbeirat bildet die Spitze der weinbäuerlichen Berufsvertretung. Der Reichsfachbeirat ſthet dem Reichs⸗ weinbeirat zur Beratung des Weinbaues auf dem Gebiete der Praxis, der Wiſſenſchaft und der Technik zur Seſte. 2. Der Landesweinbeirat bei den Landes. bauernſchaften: Die Federführung liegt bei der betreffenden Landesbauernſchaft. Der Führer des Landesweinbeiratz und deſſen Stellvertreter müſſen Mitglieder des Reichs⸗ weinbeirates ſein. Außerdem müſſen die Reichsweinbei⸗ ratsmitglieder automatiſch dem Landesbeirat angehören. Der Landesweinbeirat ſoll ſich möglichſt aus drei bis ſieben Vertretern zuſammenſetzen, je nach Größe und Differen⸗ ziertheit des betreffenden Weinbaugebietes. Dem Landes. weinbeirat ſtehen zur Beratung der Fragen der Praxis, der Wiſſenſchaft und der Technik die zuſtändigen Weinbau⸗ anſtalten, ſowie die bereits im Reichsfachbeirat tätigen Fachleute zur Verfügung. 3. Kreis ⸗ bzw. Bezirksbeirat für Wein bei den Kreis⸗ bzw. Bezirksbauernſchaften: Die Federführung liegt bei den Kreis⸗ bzw. Bezirksbauernſchaften. Bei den Kreis⸗ „zw. Bezirksbauernſchaften ſind je nach den Verhältniſſen Kreis⸗ bzw. Bezirksbeiräte für Wein zu benennen(1—9). Die verbindende Linie zum Landesweinbeirat muß, ebenso wie beim Reichsweinbeirat, ſtreng beim Landesweinbeirgt durchgeführt werden. 4. Der Winzer: Die Betreuung des Weinbaues liegt örtlich beim landwirtſchaftlichen Ortsfachberater bzw. beim landwirtſchaftlichen Vertrauensmann, die ſich einen Winzer als Vertrauensmann heranziehen können. Jeder Winzer gehört ohne irgendwelche Beitragszahlung zur Geſamtorga⸗ niſation. Eine enge Verbindung zwiſchen Reichsnährſtand und Winzer iſt durch das Reichszentralorgan„Der deutſche Weinbau“ gegeben. Hierdurch kann der Winzer die nötigen Richtlinien unmittelbar erhalten.“ S— —— an unserem Leid, herzlichen Dank. — —————— oo . . Mhm.-Seckenheim, 2. Nov. 1934. — — „„ — Allen denen, die teilnahmen Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Georg Grieser und Frau Hanna geb. Wilhelmy PEIZ Kragen , Tabloh Lale für Bauhandwerker (nach vorgeschrieb. städtischem Muster) zu haben in der Druckerei des Neckar-Bote. Pelzkrage Stück 1.75 Mark g n Kalender. ö Tbd.„Jahn“. Heute Freitag abend allgemeine Turnſtunde mit Handballtraining und Spielerverſammlung. Gammel⸗Anzeiger Hur für Mitalteder der Landw. 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