in f. Deuiſches Land an der Gaar Landſchaft und Induſtrie harmoniſch vereint. RDV Die für 1935 bevorſtehende Saarabſtimmung, die 800 000 deutſche Menſchen wieder mit ihrem Mutter- lande vereinen wird, lenkt die Augen der Welt auf dieſes kleine Land an der deutſchen Südweſtgrenze, das ſchon ſo oft im Laufe der Geſchichte inmitten der Auseinanderſet⸗ zungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich Kampfgebiet oder Zankapfel war. In dem Hin und Her der internationalen Debatte iſt faſt nur von den materiellen Werten, von den Bodenſchätzen, den Kohlengruben und Eiſenhütten die Rede. Und wer noch nicht in dieſem Lande war, könnte auf den Gedanken kommen, daß man hier ſtatt der Bäu— me nur Schornſteine, ſtatt der Wälder nur Induſtriege⸗ lände, ſtatt der Aecker nur Schlackenhalden und ſtatt na⸗ turbegeiſterter Wanderer nur Geſchäftsreiſende ſähe. — 5 2 — 2 3 Saarbrücken Das wäre ein gewaltiger Irrtum. Gerade im Saar⸗ gebiet ſind Induſtrie und Natur ſo glücklich gemiſcht, daß der allzu graue Alltag, der ſonſt aus Kohlengruben und Induſtrieanlagen ſpricht, von lieblichen Wäldern, roman⸗ tiſchen Hügel⸗ und Flußlandſchaften geradezu getarnt wird. Bergmannsſiedlungen, in anderen Induſtriegebieten oft kein ſchönes Bild, ſind im Saargebiet vielfach ausge⸗ ſprochene Ausflugszfele, und Fördertürme und Schorn⸗ ſteine liegen häufig in tiefen Buchenwäldern verſteckt. In Saarbrücken, der lebhaften, ſchönen Hauptſtadt, bemerkt man wenig von Zechenanlagen und induſtriellem Getriebe, und doch iſt dieſe Stadt die Zentrale des geſamten Saar⸗ kohlenbergbaus, in der alle Fäden dieſes ausgedehnten Wirtſchaftszweiges zuſammenlaufen, Das Saarland iſt ein aus pielfältigſten Land⸗ ſchaften zuſammengeſetztes Gebiet, in dem trotz umfang⸗ reicher Induſtrie ſchönſte Wald⸗ und Bergnatur vorherrſcht. Wer dieſes Land durchwandert, braucht nicht, wie ſonſt, die induſtriellen Gebiete ängſtlich zu meiden. Sie ſind in die Landſchaft harmoniſch eingegliedert, werden von dieſer umrahmt und geſchmückt. Der Fluß, der dem Lande ſeinen Namen gibt, bringt in ſeinem Laufe beiſpielhaft die Mannigfaltigkeit der Landſchaft zum Ausdruck: Von der franzöſiſchen Grenze bis kurz vor Saarbrücken trägt ſie durchaus idylliſchen Charakter. Noch iſt der Fluß nicht breit, und die liebliche Heiterkeit, die über dem Tale ſchwebt, läßt nichts ahnen von dem Ernſt in den ihn kurze Zeit ſpäter Technik und Gewerbefleiß zwingen. Von Brebach bis nach Merzig, auf einer Straße pon 40 Kilometern, gleitet er an gewaltigen induſtriel⸗ len Anlagen, Eiſenhütten und Kohlenzechen vorüber, und ſeine Fluten tragen geduldig die Laſten, die ihm die Menſchen aufbürden, von einer Arbeitsſtätte zur anderen. Noch einmal ſpiegeln ſich liebliche Bilder in ſeinen Waſſern: in Saarbrücken, der einſtigen Reſidenz des kunſtſinnigen Fürſten Wilhelm Heinrich, dem die Stadt chöne Bauwerke aus dem 18. Jahrhundert verdankt. Schon von weitem grüßt das Winterberg⸗Denk⸗ mal, das an die Schlacht bei den Spicherer Höhen(1870) erinnert. Den Mittelpunkt der Altſtadt bildet der Lud⸗ wigsplatz mit der Ludwigskirche, die 1775 nach Plänen des Baumeiſters Friedrich Joachim Stengel„mit fürſtlicher Pracht“ errichtet wurde. Den Reformierten er⸗ richtete der tolerante Fürſt die Friedenskirche, und aus der leichen Zeit ſtammt auch die katholiſche Barockkirche in St. Johann. Auch das Schloß iſt in jener Zeit entſtan⸗ en. Es wurde allerdings nach den Zerſtörungen zur Zeit der franzöſiſchen Revolution in 19. Jahrhundert im bie⸗ dermeierlichen Stil erneuert. Dagegen iſt das Prinzen⸗ palais in ſener urſprünglichen Form erhalten. Ein eugnis barocker Baukunſt iſt ferner das alte Rat⸗ haus, deſſen Türmchen das Wahrzeichen von Alt⸗Saar⸗ brücken iſt 5 Flußabwärts erſtreckt ſich das eigentliche Induſtrie⸗ gebiet, deſſen Mittelpunkt die Röchlingſchen Eiſenwerke 15 ölklingen bilden, Städte wie Saarlouis, die alte von Vauban erbaute Feſtung, Dillin g.e n, die berühmte Panzerplattenſtadt, und Merzig, Sitz einer großen Terrakotta⸗Induſtrie, ſind in der ganzen Welt bekannt. zon Merzig aus windet ſich die Saar durch ein roman! tiſches Bergland, deſſen ſchönſter Punkt das alte Mett⸗ lach mit der berühmten Saarſchleife iſt. Als ein Bau⸗ werk von eindrucksvoller Schönheit erhebt ſich hier die alte barocke Abtei am Ufer des Fluſſes. der Grenzſtreifen weſtlich der Saar, zu dem der Warndt, ein herrliches Waldgebiet, gehört, kann nur erwandert werden; denn die Eiſenbahn berührt nur das Randgebiet. Die Romantik dieſes Waldes und der 1 in tieſſtem Frieden liegenden Dörfer, z. B. St. Nicolas, iſt für den Wanderer ein Erlebnis köſtlichſter Art. Wer das Saargebiet vom Nahetal aus betritt, er⸗ lebt auch hier wieder den Zuſammenklang lieblicher Natur und ernſter Großtechnik. St. Wendel und Ottwei⸗ ler ſind idylliſche Kleinſtädte, während gleich darauf Neunkirchen der Mittelpunkt der nördlichen Saar⸗ induſtrie iſt. Ununterbrochen reiht ſich hier in Sulzbachtat auf einer Strecke von 25 km Länge Werk an Werk, Grude an Grube. Und doch iſt dieſe induſtrielle Welt umſäumt von dichtem Wald. Unter den Ortſchaften iſt Du d wen⸗ ler— nahe Saarbrücken— durch den„Brennenden Berg“ bekannt geworden, ein ſeit 170 Jahren bren⸗ nendes Kohlenflöz, das ſchon Goethe beſchrieb. Auch in dem parallel zum Sulzbachtal verlaufenden Fiſchbachtal liegt ein Bergwerk neben dem anderen. Doch bringt die Eigenart des zerklüfteten Geländes es mit ſich, daß hier die induſtriellen Anlagen noch mehr als in den anderen Gebieten mit der Natur verſchmelzen. Unend⸗ lich ſind hier die Wälder, einſam die Höhen und Täler. Wer hier wandert, lernt das Land lieben! Zwiſchen der Saar und dem Fiſchbachtal bietet das Hunsrückvorland eine Fülle von Naturſchönheiten. Hier erhebt ſich auch der höchſte Berg des Saarlandes, der 572 m hohe Schaumberg, an deſſen Fuß die ehemalige Benediktiner⸗Abtei Tholey, eines der älteſten Baudenk⸗ mäler frühgotiſcher rheiniſcher Kunſt, reizvoll gelegen iſt. Im ſüdöſtlichen Teil des Saargebietes, der vor 1919 zur Pfalz gehörte und daher allgemein als Saarpfalz bezeich⸗ net wird, liegen in nicht minder lieblicher Landſchaft das Städchen St. Ingbert, das Ausgangspunkt für ab⸗ wechslungsreiche Wanderungen im ſüdlichen Saargebiet ſein kann, und Blieskaſtel mit ſeinen hübſchen Barock⸗ bauten. Der Lauf der Blies berührt auch Homburg, das eine eigenartige romaniſche Kirche und einen ſchönen Marktplatz beſitzt. vom Schloßberg aus ſchweift der Blick weit ins nördliche Saargebiet und in die Pfalz, und auch in ſeinem Innern birgt der Berg eine Sehenswürdig⸗ keit: eine Höhle, die durch Auswaſchung weicherer Ge⸗ ſteinsmaſſen inmitten härterer Schichten entſtand. Auf einem Raume von 1900 qkm Flächeninhalt, das heißt auf etwa doppelt ſo großem Raume wie die Stadt Berlin einnimmt, wartet das Saargebiet mit einer Fülle der verſchiedenartigſten Landſchaftsformen auf. Ob Wäl⸗ der, Berge und Flüſſe, ob induſtrielle Anlagen, Kohlen⸗ türme oder Eiſenhütten, immer bieten ſich Bilder von har⸗ moniſchem Zuſammenklang. Wilhelm Fitzhoff. Das Anterſtütz ngsweſen der Arbeitsfront Gegen die Nörgler und Kritiker. giſch durchgegriffen und aus dem Trümmerhaufen gerettet, was noch zu reiten war. Von den nach Hunderten zählen⸗ den Millionen, die die deutſche Arbeiterſchaft in Jahrzehn⸗ ten ihrem Organiſationen gläubig anvertraut hatte, war ſo gut wie nichts mehr vorhanden. Bei einzeinen Gewerkſchaften wurde feſtgeſtellt, daß ſie noch gerade für drei Tage flüſſige Mittel hatten und dann ihre Schalter hätten ſchließen müſſen. Dieſe Tatſachen müſſe man denen in Erinnerung rufen, die heute mit theoretiſchen Zahlen jonglierten, mit ihren alten Verbandsbüchern in der Welt herumreiſten und die Unterſtützungsſätze der Deutſchen Arbeitsfront als zu niedrig bezeichneten. Durch die von Grund aus vorge⸗ nommene Verwaltungsvereinfachung in der Arbeitsfront konnten die Verwaltungskoſten von 50 auf 18 Prozent ge⸗ ſenkt werden. Der Beitragsſatz, der bei den Gewerkſchaften noch 3,02 Prozent des Bruttoeinkommens betrug, wurde von der Arbeitsfront auf 1,48 Prozent herabgedrückt. Millionen⸗ bekräge werden ſo erſpart und können nolleidenden Volks⸗ genoſſen zur Verfügung geſtellt werden. Handel und Wirtſchaß (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 1. November. Amt⸗ lich notierten: Weizen Gebiet W 15 20.40, Wü 16 20.60, W'17 20.90, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen, Gebiet R 15 16.60, R 15 16.90, R 13 16.20, Ausgleich plus 40 Pfg.; Braugerſte, inl. 19 bis 21; Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19; Futtergerſte, Gebiet G 7 15.60, G 8 15.90, G 9 16.10, G 11 16.40, Ausgleich plus 60 Pfennig; Hafer, Ge⸗ biet H 11 15.60, 5 14 16.10,§ 18 16.40, Raps, inl. ab Station 31; Mais mit Sack 21.25, Hafer Ausgleich plus 60 Pfennig; Erdnußkuchen 14.30; Sojaſchrot 13; Rapskuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 13.30; Kokoskuchen 15.20(alles Feſtpreis der Fabrik und Ausgleich plus 40 Pfennig); Leinkuchen 15.20; Biertreber mit Sack 17; Malz⸗ keime 15.50; Trockenſchnitzel(Fabrikpreis), loſe 8.40; Roh⸗ melaſſe 5.60; Steffenſchnitzel 10, Weizenkleie mit Sack W 17 10.45; Roggenkleie mit Sack R 16 10.14; Weizenfuttermehl 12.50; Weizennachmehl 16.25, Ausgleich plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfennig höher; Wieſenheu, loſes 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 3.25 bis 3.75, dto.(Hafer und Gerſte) 3.75 bis, 4.05, Stroh, gebündelt(Roggen und Weizen) 2.75 bis 3.25, dto.(Hafer und Gerſte) 3.45 bis 3.85; Weizenmehl: Weizen⸗ feſtpreisgebiet 17, Type 790, aus Inlandsweizen 27.50, W 15 (Bauland und Seekreis) 27.50; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16, Type 997 24.60, R 15 24, R 13 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnun⸗ gen der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilogramm, dto. 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark per 100 Kilogramm. Die Propaganda für die Olympiade Eine Winterſportwerbewoche vom 11. bis 18. November. Der vom Reichsſportführer und dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gebildete Propaganda⸗ Ausſchuß für die Olympiſchen Spiele Berlin 1936 haben es ſich zur Aufgabe geſtellt, den olympiſchen Sportgedanken im deutſchen Volk zu vertiefen. Die Durchführung liegt in Händen des beim Propaganda-Ausſchuß gebildeten Amtes für Sportwerbung. In der Erkenntnis, daß olympiſche Siege und über⸗ haupt Spitzenleiſtungen nur aus einer körperlich und geiſtig gleichwertig durchgebildeten ſport⸗ und kampffreudigen brei⸗ ten Maſſe des Volkes herauswachſen, wird die olympiſche Zielſetzung mit der Werbung für ſportliche Betätigung und Erziehungsarbeit verbunden. Jeder Volksgenoſſe ſoll ſich ein klares Bild darüber machen können, welche Bedeutung die Olympiſchen Spiele 1936 in ſportlicher, zugleich aber auch in politiſcher und volkswirtſchaftlicher Beziehung für das ganze deutſche Volk haben. Oeffentliche Kundgebungen, ſportliche Werbeveranſtaltungen, Film⸗ und Lichtbildvor⸗ führungen, Preſſe und Funk werden die olympiſche Werbe⸗ arbeit unterſtützen. In einer bebilderten Olympia⸗Heftreihe werden erſte Fachleute die Kameraden aus anderen Sport⸗ zweigen und Laien über ihr Sportgebiet zuſammenfaſſend unterrichten. Sämtliche Parteigliederungen, ſowie vor allem die Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen, werden ſich an dieſer Werbung beteiligen. Auf⸗ grund eines Erlaſſes des Reichsminiſteriums des Innern werden auch die Behörden der Länder und der Gemeinden durch polizeiliche Erleichterungen und verwaltungsmäßige Förderung die Werbearbeit unterſtützen. Die Gemeindeauf⸗ ſichtsbehörden ſind angewieſen, in allen Gemeinden über 500 Einwohner Vertrauensleute zu beſtellen, die dem Amt für Sportwerbung als Sachbearbeiter zur Verfügung ſte⸗ hen. Im Rahmen der allgemeinen Olympiawerbung wird in der Zeit vom 11. bis 18. November 1934 eine Winterſport⸗ Werbewoche durchgeführt, die eine im Lauf des Winters durchzuführende winterſportliche Maſſenwerbung einleiten ſoll. Ueber Einzelheiten wird in nächſter Zeit berichtet wer⸗ den. 18 „ a Fußball am Allerheiligentag Düſſeldorf— Köln 5:2(2:1). Düſſeldorf ſchlug am Allerheiligentag vor 4000 Zuſchauern in Köln die Kölner Fußball⸗Städtemannſchaft mit 5:2(2:1) Toren. Bis zum Wechſel hielten ſich die Dom⸗ ſtädter noch annehmbar, mußten dann aber die Ueberlegen⸗ heit der Düſſeldorfer anerkennen. Schwaben Augsburg— BC. Augsburg 1:2(0:1). Vor über 6000 Zuſchauern kam der BC. Augsburg zum erſten Sieg und damit auch zu den erſten Punkten ſeit ſeiner Zugehörigkeit zur bayriſchen Gauliga. Daß dieſer Sieg ausgerechnet gegen den Lokalrivalen und zudem noch auf deſſen Platz erkämpft wurde, gab dem Ereignis natür⸗ lich eine beſondere pikante Note. In der Mitte der erſten Spielzeit gingen die Gäſte durch Spät in Führung und der gleiche Spieler erhöhte nach der Pauſe nach ſchönem Zu⸗ ſammenſpiel auf 210. Erſt neun Minuten vor Schluß er⸗ zielte Schwabens Mittelſtürmer Wende den Ehrentreffer. 1860 München— Saar Saarbrücken 2:2(1:0). Der Gaſt aus dem Saarland kam im Münchner 186 er⸗ Stadion gegen die„Löwen“ zu einem durchaus verdienten Unentſchieden. Mit etwas mehr Glück hätte Saar 05 ſogar einen Sieg landen können. Das Spiel hatte nicht den er⸗ warteten Maſſenbeſuch aufzuweiſen, da die Witterung recht winterlich war.— Vertreten waren aber offiziell die Stadt München und die bayriſche Staatsregierung. Staatsſekre⸗ tär Dauſer betonte, daß das Mutterland ſich beſonders freue, wenn es die Brüder und Schweſtern von der Saar wieder im einigen Deutſchlond willkommen heißen könne. Baden gegen Bayern Paarungen gegen Handballpokal⸗Zwiſchenrunde. Der Fachamtsleiter für Handball hat die Paarungen für die Handball⸗Pokal⸗Zwiſchenrunde, die am 18. Novem⸗ ber vor ſich gehen wird, feſtgelegt. Die Austragungsorte der vier Spiele liegen dagegen noch nicht feſt. Da aber an der Gepflogenheit, daß die Mannſchaften, die in der Vor⸗ runde auswärts ſpielten und gewannen, in der nächſten Runde zu Hauſe ſpielen dürfen, feſtgehalten wird, dürften Baden und Nordmark, die mit Bayern bzw. Niederrhein gepaart wurden, diesmal die Gaſtgeber ſpielen. Es iſt da⸗ mit zu rechnen, daß die Begegnung zwiſchen Bayern und Baden in Mannheim ſtattfindet, allerdings konnte mit Rückſicht auf das wichtige Fußballtreffen Waldhof VfR. auch eine andere Stadt berückſichtigt werden.— Die ge⸗ nauen Paarungen lauten wie folgt: Baden gegen Bayern; Weſtfalen gegen Schleſien; Nordmark gegen Niederrhein; Brandenburg oder Sachſen gegen Oſtpreußen. Handballer helfen am 2. Dezember. Während die Fußballer ſchon am Bußtag(21. Novem⸗ ber) im Dienſt der Winterhilfe ſtehen, 1 1 955 deutſche Handballſport den 2. Dezember als Opfertag gewählt. Alle Handballfreunde werden mithelfen, daß das junge Fachamt 5 namhaften Betrag dem Reichsſportführer überweiſen * 5 Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Freitag, 2. November: Miete F 4:„Saat und Ernte.“ Schauſpiel von Hans Multerer. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Samstag, 3. November: Miete C 3 Sondermiete C1: „Die Regimentstochte 122 Komiſche Oper von Donizetti. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten). Sonntag, 4. November:„Die große Chance“. Luſtſpiel von Alfred Möller und Hans Lorenz. An⸗ 918 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr.— Eintrittspreiſe 0.50 Mark bis 3 Mark. JJFVVVVCCCVTVVVV Technik und Hausfrauenwünſche. Wer kennt nicht jene„große Geſte“, mit der ſich die Männer — oder wenigſtens viele unter ihnen ſo gern über die kleinen Sorgen und Probleme der Hausfrauenarbeit hinweg⸗ ſetzen? Kochen, braten, waſchen, bügeln— was ſind das ſchon für„ſchwierige Dinge“, heißt es dann, da hat ſich doch ein Mann mit ganz anderen Aufgaben herumzuſchlagen Die Männer, die gern ſo geringſchätzig von der Hausfrauen⸗ arbeit ſprechen, werden nie ausſterben. Und doch iſt ein ent⸗ ſcheidender Wandel der Auffaſſung unverker 5 n Welcher Mann hätte ſich zu Anfang unſeres Jahrhunderts ernſthaft darum gekümmert, wenn eine Hausfrau ſich über die Umſtändlichteit des Bügelns beſchwerte. Daß der Bolzen des guten alten Bügeleiſens erſt zwiſchen den Kohlen heiß ge⸗ macht werden mußte, daß man ihn im glühenden Zuſtand in⸗ mitten eines praſſelnden Funkenregens vermittels des Feuer⸗ hakens in das Bügeleiſen hineinpraktizieren mußte und was der vielen Mißhelligkeiten mehr da waren; das alles war für den Mann„unintereſſant“. Dann kam das elektriſche Bügel⸗ eiſen. Durch ſein Daſein allein ſchon iſt es ein Beweis den Umſchwung der Dinge geworden. Die techniſche Wiſſer ſchaft, die das elektriſche Bügeleiſen geſchaffen hat, iſt ja einzig und allein Männerſache. Ingenieure und Techniker haben ihr Mühen, ihr Sinnen darauf konzentriert, ein wichtiges Arbeits⸗ mittel der Hausfrau neu zu geſtalten. 8 Man iſt noch weiter gegangen. Gerade in dem rein männ⸗ lichen Arbeitsbereich der Technik hört man heute beſonders geſpannt auf das Urteil der Hausfrau, auf ihre leiſeſten Wünſche, Klagen und Beſchwerden. Man gewinnt daraus den Antrieb zu techniſchen Verbeſſerungen und zur Erweiterung der bisherigen Behelfsmittel. Klagen, die die Hausfrau äußert, können der Anfang zu ganz neuen Produktionsmöglichkeiten werden.. So raſch ſich die Frauenwelt mit dem elektriſchen Bügel⸗ eiſen vertraut gemacht hat, ſo zahlreich wurden doch die Klagen über gewiſſe Mängel und Nachteile. Die Hausfrau wird in der Stunde, da ſie bügeln will, oft durch andere häusliche Ver⸗ pflichtungen abgerufen. In der Eile vergißt ſie, das Eiſen ab⸗ zuſchalten. Wie leicht entſteht da eine Ueberhitzung, die Kurz⸗ ſchluß, Verſengen der Wäſche oder gar eine Brandgefahr im Gefolge hat, von dem unnützen Stromverbrauch ganz zu ſchweigen. Beim Hin⸗und⸗her⸗Bügeln wird auch die Schnur, die mit hin und her gezogen wird, recht läſtig. Oh, dieſe Bügel⸗ ſchnur! Die Kinder rennen im Eifer des Spiels hinein. Oder ſie brennt durch... Dann wieder hinterläßt ſie bei der ge⸗ ringſten Unvorſichtigkeit die bekannten ſchwarzen Streifen in der Wäſche. Das alles hat genügt, um der modernen Technik den Weg zu einer neuen Bügelmethode zu weiſen. 5 1 Charakteriſtiſch iſt es dabei, daß die dafür in Frage tom⸗ menden Werke in früherer Zeit nur für den Großbedarf der Technik gearbeitet haben. Die Erſtellung von Kraftwerken, die Schaffung elektriſcher Großmaſchinen, das war einſtens der Inhalt der Ingenieurberatungen, in denen für die Stimme der Hausfrau nie und nimmer Platz geweſen wäre. Heute dagegen haben die Brown-Boveri⸗Werke in Mannheim⸗ Neckarau Abiellungen, die nur fur den Bedarf und die Sonder⸗ wünſche der Hausfrau arbeiten... Heute betrachtet man in den neuen Werksabteilungen jede Anregung oder Kritik, mit der die Hausfrau ſich bemerkbar macht, als eine Botſchaft, die zur Grundlage ausgedehnter Ingenieur- und Werkführer⸗ beratungen wird. So entſtand durch jene Klagen der Hausfrau über die Nachteile und Mängel des elektriſchen Bügelns der Leitſatz: Bügeln, aber ſchnur⸗ und ſtromlos bügeln. Die Hausfrau iſt die Nutznießerin. Hat das Bügeleiſen, das auf einer aſbeſtgeſchützten Aufſtellvorrichtung ruht, die ge⸗ wünſchte Erhitzung erreicht, ſo ſchaltet ſich der Strom auto⸗ matiſch aus. Zugleich meldet ſich eine Signalglocke. Welche Bügeltemperatur gewählt werden ſoll, kann zuvor genau ein⸗ geſtellt werden; die einſt ſo gefährliche Ueberhitzung iſt dabei ausgeſchloſſen. Unmöglich iſt das gefürchtete„Elektriſieren“, wie auch die Kurzſchlußgefahr beſeitigt iſt. Unnützer Strom⸗ verbrauch iſt nun auch dann nicht mehr möglich, wenn die e mitten im Bügeln abgerufen wird. Daß man ohne chnur in der Führung des Eiſens ſicherer und freier iſt, daß man geſchickter und feiner bügeln kann, iſt eine Begleit⸗ erſcheinung, die beſonders gern entgegengenommen wird. Laſſen wir die Männer, die ſich ſo durchaus als die Herren der Schöpfung fühlen wollen, ruhig bei ihrem Stolz. Laſſen wir ihnen die beſcheidene Freude, ſich über die Arbeits⸗ probleme der Hausfrau erhaben zu fühlen und alles das, was die Hausfrau an Arbeit und Mühe beſchäftigt, mit groß⸗ zügiger Handbewegung zu bagatelliſieren. Manches Beiſpiel aus der jüngſten Gegenwart ſagt uns, daß Induſtrie und Technik— mit die„männlichſten“ Arbeitsgebiete— heute mit aller erdenkbaren Sorgfalt auf die Wünſche und den Geſchmack der Hausfrau achten. Man hat die Bedeutung und den Wert der Hausfrauenarbeit ſchätzen und beſſer als je würdigen ge⸗ lernt, und man rechnet die praktiſche Förderung und techniſche Unterſtützung der Hausfrauenarbeit heute mit zu den wichtig⸗ ſten Arbeitszielen von Wiſſenſchaft und Technik. v. d. B. Frauen, die ſich nicht trennen konnten Wir ſind ihnen allen ſchon begegnet, den Frauen, die ſich nicht trennen konnten. Sie haben ein zu anhängliches Gemüt an Dinge, die ihnen nun einmal gehören. „Aber“, werden Ste hier vielleicht einwerfen,„es iſt doch ſchön, wenn eine Frau an ſolchen Dingen hängt.“ In gewiſſer Beziehung haben Sie recht. Anhänglichkeit an Geweſenes zeugt von Gemüt. Aber die Frau, von der wir reden, treibt die Sache ein wenig zu weit. Sie müßten nur einmal einen Blick in ihre verſchiedenen Schränke werfen, dann würden Sie ver⸗ ſtehen, was wir meinen. Alſo wollen wir einmal ſolch einen indiskreten Blick wagen und wir werden ſtaunen. Denn dieſe Schränke ſind das reinſte Muſeum, aber ein Muſeum des Ausxangierten, unbrauchbar Gewordenen— kurz, ein höchſt unerfreuliches Muſeum. Betra hten wir uns die Dinge ein wenig näher. Da ſind vor allem die Kleiderſchränke. Da hängen ſie, fein aufgereiht, die Kleidungsſtücke, die vollſtändig außer Mode gekommen ſind, die ihre Beſitzerin nie wieder trägt. Sie würde den Gedanken, mit ſolch veralteten Sachen auszugehen, weit von ſich weiſen. Man will ja heute eher alles ſein als altmodiſch! Dasſelbe Bild bietet uns der Wäſcheſchrank. Da liegt noch Wäſche, vor allem Leibwäſche, von Anno dazumal, als man „ſo etwas“ noch trug! Dabei iſt ſie nicht einmal verſchliſſen, dieſe Wäſche, nur außer Mode gekommen in einer Zeit, deren Moderichtung andere e ane bedingt. Nun liegt ſie hier jahrein, jahraus, die noch tadelloſe Wäſche, die aber nicht mehr benutzt wird. Inzwiſchen vergilbt ſie immer mehr, um im Lauf der Zeit nur vom Liegen ganz brüchig zu werden— nur deshalb, weil man ſich nicht von ihr„trennen“ kann! Ob wohl die Frau, die ſo zäh an all dieſen Dingen 555305 die ſie doch ſelbſt nie mehr in Gebrauch nimmt, nie daran denkt, daß es Menſchen gibt, denen dies alles noch hoch⸗ willkommen wäre? Daß es arbeitsloſe Männer gibt, die ſo dankbar wären für ein altes Beinkleid, einen abgeſchabten Mantel, einen abgenutzten Rock! 5 5 Ahnt denn dieſe Frau nicht, daß es Mütter gibt, die man beglückt mit einem oder mit einem Kl mehr hat?! Wirklich, wir glauben, daß es meiſtens nur Gedanken⸗ loſigkeit iſt, die ſo die Dinge achtlos hängen⸗ und liegenläßt, die man ſelbſt nicht mehr verwendet. Wenn dieſe Frauen etwas mehr nachdächten, vielleicht ſich auch ein wenig näher darauſhin die Menſchen auf unſeren Großſtadtſtraßen an⸗ ſchauten, in einer Zeit, wo die Not an Türen pocht, an denen ſie früher vorübergegangen iſt— ja, dann bin ich überzeugt, daß dieſe Frauen nicht nur ihre Herzen und Hände— nein, auch ihre Schränke und Schubladen weit öffneten. Dann würden ſie ihre Beſtände aller Art etwas aufmerkſamer betrachten, würden ſo manches Teil entdecken, das für ſie überflüſſig ge⸗ worden, für andere aber noch ſehr wertvoll ſein kann. Darum, ihr Frauen, der Winter ſteht vor der Tür— die Not iſt groß und wird in Winterskälte noch größer werden— wollt ihr zicht helfen, ſie zu lindern? Dabei koſtet es euch nichts als ein wenig Arbeit, ein bißchen Nachdenken, ihr glück⸗ licheren Schweſtern jener, die nicht ſo gutgeſtellt ſind wie ihr! Ihr wollt doch ſicher nicht zu den Frauen gehören, die ſich nicht von den Dingen, die ſie nicht mehr brauchen, zu trennen vermögen— ſondern ihr gehört zu jenen, die, wenn ſie ſelbſt warm gegen Not und Kälte geſchützt ſind, auch ein Scherflein dazu beitragen, daß es ihren Mitmenſchen beſſer geht.. In euren Kiſten und Kaſten, ihr Frauen, liegen noch viele Glücks möglichkeiten für jene, an denen das Glück vorbei⸗ gegangen iſt, als es euch zugelächelt hat. Smada. Die mädchenhafte Frau. Von Johanna Weistirch. Die mädchenhafte Frau war bereits im letzten Jahrzehnt vor dem Kriege eine ſozuſagen außer Kurs geſetzte, als alt⸗ modiſch geltende, nicht mehr in die Zeit paſſende weibliche Erſcheinung. In der Nachkriegszeit, die die Vermännlichung des weiblichen Geſchlechtes als ihre Errungenſchaft auf den Schild hob, wurde die mädchenhafte Frau als geradezu„un⸗ möglich“ belächelt und abgetan. Das hat aber doch nicht zu⸗ wege gebracht, ſie verſchwinden oder gar ausſterben zu laſſen. Heute nimmt ſie wieder einen Ehrenplatz unter ihren Geſchlechtsgenoſſinnen ein und wird der heranwachſenden weib⸗ lichen Jugend ein leuchtendes Vorbild ſein. Kann eine Frau und Mutter eine edlere, ſchönere Krone tragen als die der Mädchenhaftigkeit? Selbſt an Frauen reiferer Fahre empfindet man, ihnen ſelbſt unbewußt, dieſes köſtliche Geſchmücktſein als etwas ganz Wunderſchönes. Jede Frau kann und ſoll mädchenhaft ſein, gleichviel, aus welchen Volkskreiſen ſie ſtammt, gleichviel, ob ſie häuslichen oder andersberuflichen Pflichten obliegt. Im richtigen Sinne verſtanden und angewendet hat das Wort„mädchenhaft“ auch nicht das allergeringſte mit unangenehmer Ehrpuſſeligkeit, mit unangebrachter, dumm und albern wirkender Prüderie, falſcher Scham und lächerlich wirkender Zurückhaltung ganz natürlichen Dingen, Fragen und Geſchehniſſen gegenüber zu tun. Die wirklich mädchenhafte Frau wird da gar nicht in Verlegenheit kommen und ſich nicht im geringſten veranlaßt fühlen, ſie zu heucheln; denn ſie betrachtet auch die heikelſten Fragen durch die reine, von keinem unkeuſchen Hauch getrübte Brille der Sachlichkeit und rein menſchlichen Notwendigkeit. Eine ſolche Frau und Mutter wird auch die Töchter heran⸗ ziehen, die zum Heil und Segen von Volk und Vaterland die mädchenhaften Frauen der kommenden Generation werden. Und ganz gewiß werden in einem ſolchen Hauſe auch die Söhne aufwachſen, die, durch die mädchenhafte Mutter in aller Selbſtverſtändlichkeit dazu erzogen, den Maßſtab an das zu legen wiſſen, was man unter einer mädchenhaften Frau verſteht, und in ihr immer diejenige ſehen und achten, die einmal die Mutter ihrer eigenen Kinder werden ſoll. Es gibt Frauen der verſchiedenſten Altersſtufen und aus ſehr unterſchledlichen Kreiſen, die ganz gewiß nicht bei dazu angetanen Gelegenheiten mädchenhaft erröten; aber ich kenne auch ſolche, die ſich trotz ihrer grauen und weißen Haare und Doktor⸗ oder ſonſtiger wiſſenſchaftlicher Würde dieſen köſtlichen Scharm zu bewahren gewußt haben. Es kommt immer auf die Frauen an, ob ſie ihn zerſtören wollende Elemente irgend⸗ welcher Art an ſich herankommen laſſen wollen oder nicht. An einer wirklich mädchenhaften Frau prallen alle Lüſternheiten und Unſauberleiten ab, weil es für ſie einfach keinerlei Ver⸗ ſuchungen gibt. verwachſenen Kleidchen des eigenen Kindes eide, für das man ſelbſt keine Verwendung Wir ſpielen mal Doktor Es muß ta nicht immer der Waldi ſein, der Bauchweh hat! Auch die Puppe Roſa und der Kanarienvogel können einmal ihre Rollen wechſeln, und Bubi und Mädi, die immer ſelbſt Doktor ſein wollen, übernehmen an ihrer Stelle das Patienten⸗ fach und ſprelen mit Mutti„Krank ſein“] Krank ſein, das heißt, man muß gurgeln, man muß Pillen und Pülverchen ſchlucken, man kriegt einen Umſchlag, man muß die Zunge zeigen— es iſt großartig! Es iſt wirklich großartig, wenn man's ſpielt. Denn man ſpielt es— für den Ernſtfall. Kluge Mütter können ſich eine Menge Aerger. Aufregung und Ueberredungskünſte ſparen, wenn ſie ihre kleinen Herrſchaften im luſtigen Spiel an die unangenehme Situation gewöhnen, die ſich mit einer Er⸗ kältung, einem verdorbenen Magen, den Maſern oder ſonſt einer Kinderkrankheit einſtellen. Man„ſpielt“ dann einfach, ſtatt mit der Mutti, mit dem Onkel Doktor genau dieſelben Spiele; man läßt ſich in den Hals ſehen, man zeigt die Zunge, man weiß, daß ein Umſchlag nicht weh tut, man ſchluckt das Pülverchen genau ſo glatt wie Zucker aus der Puppenküche und die Pille wie die Zuckererbſe. Man fühlt ſich nicht weiter geängſtigt, wenn man den Rücken und die Bruſt behorcht kriegt — das war ja alles ſchon da, das hat man mit Mutti geſpielt, und was haben wir dabei gelacht! Weißt du noch, wie dumm Mädti ſich angeſtellt hat, als ſie beim Gurgeln das Waſſer immer erſt ſchlucken mußte? Aber nachher konnte ſie's fein. Bubi behauptet jetzt, er könne eine große Schokoladenbohne — bums!— hinunterſchlucken, ohne zu kauen; und er zeigt's! (Mit der Rizinuskapfel wird das genau ſo gut klappen!) Sie überbieten ſich in Künſten, der Bub und das Mädel; und wenn der Ernſt kommen ſollte, werden ſie ihn für Spaß halten. Liebe Muttis, eure Kinder ſpielen mit Begeiſterung „Doktor“ und„Apotheker“, wie ſie mit Begeiſterung Trambahn⸗ ſchaffner, Seeräuber und Zeppelin ſpielen. Es muß nicht immer der Waldi und die Puppe Roſa ſein— verſucht es nur: ſie machen mit und lernen alles, was ihr ſie lehren wollt, ſie lernen's im Spiel und brauchen es fürs Leben. Guten Erfolg dazu! 8 M. W. Mann, Frau und Alltag! Eine Frau, die den Alltag bezwingt, wird auch ihr Leben bezwingen. Wie eine Frau mit dem Alltag des Lebens fertig wird, ſo wird ſie auch mit den ſchwerſten Anforderungen fertig, die das Leben ſtellt. Es iſt kein Platz für Flitterkram in dem Alltag einer deut⸗ ſchen Frau, aber etwas echtes Sonnengold kann ſie hinein hängen mit einem heiteren Gemüt. Wenn Frauenhände in den Alltag Blumen der Freude ſtellen, dann iſt der Alltag nicht mehr grau. ö Ein Heim— eine Welt! Ein Heim— das mir Liebe betreut wird, zeigt ſich dadurch dankbar, daß es Gemütlichkeit um ſich verbreitet! 5 1 Ein Heim— iſt für den Mann gleichbedeutend mit elner Frau: denn erſt die echte Frau verſchafft ihm ja das echte Heim! Ein Heim— iſt der ſchönſte Rahmen, der das köftlichſte aller Bilder— ein glückliches Familienleben— umſpannt! Ein Heim— iſt das, wonach der Menſch ſich ſehnt, wenn er es nicht beſitzt, und das er betrauert, wenn er es ver⸗ loren hat! Ein Heim— kann zum Paradies oder zur Hölle werden; das hängt davon ab. wozu der Menſch es ſich geſtaltet! Ein Heim— iſt keine tote Sache, ſondern lebendig; und wie alles Lebendige muß es gehegt und gepflegt werden! Ein Heim— wird zur rettenden Inſel im ungeheuren Weltenmeer; das weiß niemand beſſer als der Geſtrandetel Ein Heim— verlangt nach Kindern, wie ein Neſt nach jungen Vögeln! N. Ein Heim— ſich zu verdienen und zu beſitzen, wird immer der Lebenstraum wahrer Liebe ſein! Ein Heim— ſteht und fällt mu der Frau, denn ſie iſt und bleibt nun einmal die Seele des Heims! Femina, Pflanzlicher Balkonſchmuch im Winter. Wo im Balkon- und Fenſterblumenkaſten Einjahrsblumen wie Petunten, Lobelien, Kreſſe. Pelargonien, Geranſen uſw. vor Monaten ihre Farbenpracht entfalteten und verſchwendeten, da nehmen ſich jetzt die Käſten mit ihren dürren Stielen und Blattreſten recht häßlich aus Der Blumenliebhaber möchte aber auch im Winter ſeine Balkonbrüſtung im Pflanzenſchmuck gern ſehen. Wenn es auch in dieſer Zeit keine Blüten im Freien gibt, ſo kann man doch die Käſten ſehr gut mit leben⸗ digem Grün verſehen. Die einfachſte und ſchon vielfach an⸗ gewandte Löſung beſtehr in der Bepflanzung der Käſten mit jungen Fichten Sie halten ſich bis zum Frühjahr und können, ſobald es das Wetter erlaubt, durch Blumen erſetzt werden. Außer der einheimiſchen Rottanne eignen ſich für dieſen Zweck noch manche Weißtannen, Scheinzypreſſen(Chamae⸗ eyparis), Wacholder, Lärchen, Kiefern und Eiben. Man kann dieſe Pflanzen mit gutem Erdballen oder mit den Töpfen in die Balkonkäſten einſenken und im Frühjahr auf ein Garten⸗ beet auspflanzen. Hier erholen ſie ſich im Laufe des Sommers ſo weit, daß ſie im Winter von neuem den Balkon zieren können Ebenſo läßt ſich Buchsbaum verwenden und die myrtenähnliche, ſehr harle Geißblattart Lonicera pileata, die ihre dunkelgrünen Blättchen den ganzen Winter hindurch behält. Außer gelegentlichem Gießen in Trockenzeiten bedürfen dieſe Pflanzungen keiner Pflege. So kann man ſich zu einer Zeit, wenn niemand ſonſt daran denkt, Blumen vor das Fenſter oder auf den Balkon zu ſtellen, an dem lebendigen Grün erquicken. A. E. Die praktiſche Hausfrau. k. Entfernen von Schrammen auf der Möbelpolitur, Man bereitet eine Löſung aus Salatöl und Eſſig, beides zu gleichen Teilen. Dann nimmt man ein weiches Poliertuch, taucht dieſes in die Löſung und bearbeitet damit die Schrammen ſo lange, bis ſie verſchwunden ſind. Die betreffenden Stellen werden dann nachpoliert. . Entfernen von Bohnerwachsflecken. Bohnerwachsflecke in Teppichen. Läufern, Decken, Vorhängen uſw. laſſen ſich leich mit einem geeigneten Fleckwaſſer aus der Drogerie entfernen. f. Ein Käſtchen aus Poſtkarten. Eine allerliebſte Kinder⸗ arbeit kann unter Umſtänden ein Käſtchen ſein, das aus lauter Poſtkarten hergeſtellt iſt. Da der Kaſten ſechs Seiten hat, ſind zweimal ſechs, alſo zwölf Poſtkarten, dazu nötig. Am beſten iſt es, wenn man die Karten einheitlich wählt, entweder lauter Tier⸗, Kinder oder Blumenkarten. Anſichten von Städten ſehen weniger gut aus, da die Bilder meiſtens zu unruhig ſind. Ent⸗ weder müſſen alle Karten bunt, Photographien oder im Schwarzdruck ſein. Je zwei und zwei Karten legt man aufein⸗ ander, ſo daß die Bilder nach außen kommen, und näht ſie je wei mit paſſendem Garn mit gefälligem Stich zuſammen. Von en vier Karten, die die beiden Querwände bilden ſollen, muß man etwa drei Zentimeter abſchneiden, da ſie zu lang ſind. Wenn alle Seiten fertig umnäht ſind, fügt man ſie zu einem Käſtchen zuſammen und näht ſie ſauber aneinander. Die beiden Poſtkarten, die die Oberſeite bilden, dürfen nur an der einen 1 befeſtigt werden, damit man den Deckel auf⸗ und zuklappen ann. 5 Hierzu verwenden wir das alte, übriggebliebene Brot? Mehlſpeiſe aus altem Brot. Man bringt einen Liter Milch zum Kochen und rührt 450 Gramm geriebenes Schwarzbrot hinein— alles wird ſo lange gerührt, bis ein dicker Brei ent⸗ ſtanden iſt. Iſt er wieder abgekühlt, werden nach und nach acht Gelbeier darunter gezogen, ferner 150 Gramm geriebene Schoko⸗ lade, 160 Gramm Zucker, das Abgeriebene einer Zitrone, Zimt nach Geſchmack und 150 Gramm zerlaſſene Butter. Zum Schluß bereitet man aus den Weißetern einen ſteifen Schnee, der noch unter die Maſſe verrührt wird. Dazu eine Weinſchaumtunke. Gebackene Brotſchnitten. Scheiben von altem Weißbrot ſchneidet man zurecht, legt ſte in eine flache Schüſſel neben⸗ einander und übergießt ſie mit Milch, die mit einem Ei ver⸗ quirlt wurde. Darauf wender man ſie in Mehl und bäckt ſie in heißem Fett. Iſt das geſchehen, beſtreut man die Scheiben mit Zucker oder beſtreicht ſie mit einer guten Marmelade, legt le zwei zuſammen und richter alles auf einer Schüſſel an. Au als Abendeſſen ſehr zu empfehlen. 2 Brotroulade. Man rührt 170 Gramm Zucker mit fünf bis ſechs Gelbeiern ſchaumig, miſcht 80 Gramm ſüße Mandeln, die gleiche Gewichtsmenge ſeingeriebenes Schwarzbrot und zum Schluß den Schnee von vier Weißeiern hinzu. Mit der ab⸗ geriebenen Schale einer Zitrone wird die Maſſe gewürzt und Zint und geſtoßene Nelken nach Geſchmack hinzugegeben. Dieſe Maſſe wird auf ein gebuttertes Papier geſtrichen, auf ein Back⸗ blech gelegt, in einem heißen Ofen gebacken, mit Backobſt belegt und aufgerollt. Brotſuppe mit Wurzelwerk. Eingeweichtes Schwarſon wird zuſammen mit kleingeſchnittenen Suppenwurzeln gekocht. Ebenfalls kleingeſchnittene Zwiebeln werden in geräuchertem Speck, Nierenfett, Natur- oder Kunſtbutter braun geröſtet und dazugegeben. Dann wird alles mit Fleiſchbrühe aufgefüllt, völlig weich gekocht und durch ein Sieb getrieben. Salz, Paprita, Suppenwürze vervollſtändigen den Geſchmack. Brotſuppe auf fräntiſche Art. Altes Brot wird mit einer leichten Knochen- oder Würfelbrühe kochend übergoſſen und zehn Minuten an warmer Stelle ziehen laſſen. Zum Anrichten würzt man die Suppe mit feingeſchn ener Schnittlauch, einem Strich Muskatnuß und ganz wenig weißem, gemahlenem Wieffer. Zum Schluß auirlt man noch ein Ei daran. 0 2 5 2 2 * A in 1 Trel duld hier, zwa Emi die wür jeh ſcher raſck matt herv aug! lich wirt au ö kon in d men keich deut leich der tüm hänt hint gebe von das Ver polit laß inte ſätze hält die bei des