E Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. X. 34: 1200 Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 4. Jahrgang Finanzen und Wiriſchaft Eine Rede des Reichsfinanzminiſters.— Mahnung an das Inland und Ausland. Aachen, 13. November. Hier ſprach der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, über„Oeffentliche Finanzen und Mirtſchaft“. Er erinnerte an die Scheinkonjunktur, die mit Hilfe der Auslandskredite erzeugt wurde, und an den gro⸗ ßen Fehler, daraus nicht die Reſerve zu ſchaffen für die Kri⸗ ſenzeit, die unvermeidlich in dem Augenblick kommen mußte, in dem die Kredite nicht mehr floſſen. Die dann folgende Droſſelung der Ausgaben verringerte nicht nur alle Ein⸗ nahmen, ſondern erhöhte auch die Ausgaben für die Arbeits⸗ loſigkeit und ſchädigte die Steuermoral. Die erſte Wende dieſer Politik kam Ende Januar 1933 als man die Sicherung des Haushaltes aufbaute auf das Vertrauen des Volkes. Praktiſch geſchah das durch Ver⸗ mehrung und Verſtärkung der öffentlichen Aufträge einer⸗ ſeis und den Anreiz zur Vermehrung der Privataufträge andererſeits. Für die Belebung der privaten Initiative nannte der Miniſter zahlreiche Beiſpiele, u. a. die Steuer⸗ erleichterungen und die Eheſtandshilfe. Hier ſel eine ſehr dringlich gewordene Bevölkerungspolitik durch⸗ geführt worden, weil unſer Volk im Begriff ſtand, zu ſter⸗ ben. Wenn das neue Einkommenſteuergeſetz nicht überall volle Zufriedenheit hervorgerufen habe, ſo ſei das zu verſtehen, aber jede Steuerſenkung habe ihre Gren⸗ zen. Hier liege die Grenze in der Vorbelaſtung der kommenden Jahre durch die Rückzahlung der Kredite, die zur Finanzierung der zuſätzlichen Arbeitsbeſchaffung aufgenom⸗ men worden ſind. Die oft geſtellte Frage, woher das Geld für die Finanzierung der Arbeitsbe⸗ ſchaffung genommen würde, f beantwortete der Miniſter dahin, daß es in Wechſeln von den Sparkaſſen und Banken, u. a. auch von der Reichsbank, gegeben worden ſei. Die Ein löſu ng dieſer Wechſel be⸗ laſte zwar die kommenden Jahre, aber abgeſehen davon, daß im Jahre 1933 gar keine andere Wahl gegeben war, ſei es eine einfache Rechnung, zu beweiſen, daß die Rückzah⸗ lung der Wechſel durch die Erſparniſſe aus Aufwen⸗ dungen für Arbeitsloſenhilfe und Steuermehreinnahmen aus der Wirtſchaftsbelebung geſichert ſei. Auf dem Gebiete der Finanzwirkſchaft werden wir be⸗ ſüimmt nicht Pleite gehen, erklärte der Miniſter, machte aber auf Gefahrenherde aufmerkſam. Alte Weiber beiderlei Geſchlechts machten aus einer leicht verſtändlichen Knappheit die Uebertreibung eines Mangels. Es ſei ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Deckung des neuge⸗ weckten Mehrbedarfs auch eine vermehrte Einfuhr von Roh⸗ ſtoffen erfordere. Die Deviſenſchwierigkeilen eilen eine Folge des Verſailler Diktats. Deutſchland, das induſtrieintenſipſte Land der Welt, ſei durch das Verſailler Aiktat das rohſtoffärmſte und damit kapitalärmſte Land ge⸗ worden. Wir haben ſtets unſeren Gläubigern geſagt: Wir wollen zahlen, laßt uns zahlen mit dem, was deutschland leiſten kann, mit Waren und mit Dienſten. Aber Daren von Deukſchland ablehnen und gleichzeitig Bezahlung von Deutſchland fordern, das iſt ein wirtſchafklicher Irrſinn and iſt nicht durchführbar. Ich heile daß wir schließlich doch zumal mik dieſen ganz ſelbſtverſtändlichen und ganz klaren bewefsgründen Gehör finden werden. 8 Vorläufig bleibt uns nichts weiter übrig, als den bis⸗ ſerigen Weg zu gehen; jeden Verſuch zu machen, unſere Ausfuhr zu fördern, aber auch unſere Einfuhr aus dem Auslande einzuſchränken. Dabei bat der Miniſter ein Wort nicht anzuwenden, das er haſſe, das Work: Erfatzſtoffe. Aas wir ſelbſt erzeugen, ſind nicht Erſatzſtoffe. Ebenſowenig wie der Rübenzucker ein Erſatzſtoff war für den Rohrzucker. der neue Deviſenplan wird zweifellos Schwierigkeiten be⸗ zeiten, niemals aber fühlbaren Mangel bringen, wenn nicht as deutſche Volk ſelbſt die Nerven verliert und durch un⸗ ſekechtfertigte Hamſterei Schäden herbeiführt, zu denen kein Mlaß vorkfegt. Haniſterei würde nur zur Preistreiberei führen. i aß die Regierung jeder Preistreiberei ſcharf entgegentritt, at ſie durch die Ernennung Dr. Gördelers zum Preiskom⸗ giſſar und durch deſſen Sofortmaßnahmen bewieſen. Aue lee Finanz N en der Regierung leheuten nicht das Ende der freien Wirt ſchafl. Stürmiſchen Beifall fand der Miniſter, als er erklärte: der königliche Kaufmann war in dem Augenblick verſchwun⸗ u, als über dem Hauptbuch nicht mehr ſtand:„Mit att“ Falſch wie der ganze Marxismus war auch ſein Gaube an ein Primat der Wiriſchaft vor der Politik. Mit 1 5 Lehre machte der Staat ſelbſt der Wirtſchaft Konkur⸗ g. 1 0 8 Je ſtärker der Staat iſt, um ſo weniger hal er es nölig, flbſt Wirtſchafk zu kreiben. Darum iſt unſer Staatsziel: Ein Npfahrer! Ift Deine Beleuchtung in Ordnung? Fahre bei Auntecher aber argen Nebel nicht ohne Beleuchtung. Bei Zuſammenſtößen mit anderen ziehſt Du den Kürzeren Mittwoch, den 14. November 1984 2 2 K 1 GN 2 r 987 7 58 1 ˖ Arb 1 Der Preiskomm ſſar an der Arbei Verordnung gegen Preisbindungen.— Neue Markenartikel nur noch mit Genehmigung. Berlin, 13. November. Im Neichsgeſetzblatt wird eine Verordnung des Reichs⸗ kommiſſars für Preisüberwachung, Dr. Gördeler, über Preisbindungen und gegen Verteuerung der Bedarfsdek⸗ kung veröffentlicht. Im Paragraph 1 iſt ſie im weſentlichen eine Wiederholung der vom Herrn Reichswirtſchaftsminiſter erlaſſenen Verordnung vom 16. Mai 1934. Sie beſtimmt in Paragraph 1, daß Verbände und andere Zuſammenſchlüſſe öffenklichen und bürgerlichen Rechts Preiſe, Mindeſtſpannen, Höchſtnachläſſe und Mindeſtzu⸗ ſchläge nur noch mif Einwilligung des Reichskommiſſars oder ſeiner Beauftragten feſtſetzen, verabreden, empfehlen oder zum Nachteil der Abnehmer des Kleinhändlers ver⸗ ändern dürfen. Paragraph 2 verbietet Erzeugern und Großhändlern, ohne vorherige Einwilligung des Reichskommiſſars Klein handelspreiſe feſtzuſetzen oder zum Nachteil der Abnehmer zu verändern. Damit wird der unbegrenzten Herausgabe neuer Markenartikel ein Riegel vorgeſchoben. Der Reichs⸗ kommiſſar wird die Genehmigung für neue Markenartikel nur erteilen, wenn die Ware hinreichende Qualität für einen markenwürdigen Schutz aufweiſt und die Preisſtellung in allen Teilen angemeſſen iſt. Paragraph 3 unterſagt, den Weg der Ware vom Er⸗ zeuger zum Verbraucher durch Einſchaltung volks⸗ wirtſchaftlich entbehrlicher Zwiſchenſtellen aller Art zuerſchwe⸗ ren, zu verlangſamen oder zu verteuern. Damit ſoll ſelbſt⸗ verſtändlich nicht die volkswirtſchaftlich notwendige Funk⸗ tion des großen Einzelhandels angetaſtet werden. Sie ſſt im Gegenteil unentbehrlich. Wenn jeder Verbraucher ſeinen ganzen Warenbedarf bei den verſchiedenen Erzeugern dek⸗ ken würde, würde er ein Mehrfaches ſeines Einkommens ver⸗ reiſen müſſen. Betroffen werden ſollen hiermit aber diejeni⸗ gen Zwiſchenſchaltungen auf dem Wege der Ware vom Er⸗ zeuger zum Verbraucher, die entbehrlich ſind und irgendeine volkswirtſchaftlich berechtigte und nützliche Wir⸗ kung nicht mehr haben. Damit auch hier keine Unklarheiten in der Praxis entſtehen, hat ſich der Reichskommiſſar die Entſcheidung darüber vorbehalten, ob die Zwiſchenſtelle im einzelnen Fall volkswirtſchaftlich entbehrlich iſt oder nicht. Kauf⸗ und Lieferungsverträge ſind einzuhalten Beim Reichskommiſſar für Preisüberwachung gehen täglich Klagen ein, daß bei Verträgen, die vor einigen Wo⸗ chen oder Monaten feſt abgeſchloſſen ſind, der Verkäufer jetzt die Lieferung nur zu erhöhtem Preis oder zu ſon⸗ ſtigen verſchlechterten Lieferungs⸗ oder Zahlungsbedingun⸗ gen ausführen will. Es wird darauf hingewieſen, daß ein ſolches Verhalten bei zu feſten Bedingungen abgeſchloſſenen Verträgen voll ⸗ kommen rechtswidrig iſt und Einhaltung abgeſchloſſener feſter Verträge zu den ſelbſtverſtändlichen Gepflogenheiten eines ehrbaren Kaufmanns gehört. Auch Verbände die Preiſe beſtimmt haben, haben häufig verſucht, auf ihre Verbandsangehörigen einen Druck dahin auszuüben, daß ſelbſt ſolche Waren zu den neuen höheren Preiſen abzuſetzen ſind, die noch zu einer Zeit ein⸗ gekauft ſind, als Preisbindungen oder Auflagen nicht be⸗ ſtanden. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach Auffaſ⸗ ſung des Reichskommiſſars dieſe Verſuche,„Alt⸗Ware“ ſpã· teren Preisbindungen oder verſchärften Abſatzbedingungen zu unterwerfen, unzuläſſig ſind. Vom Reichsbauerntag Die Sondertagungen.— Nationalſozialiſtiſche Kreditpolitik. Goslar, 13. November. Von den weiteren Sondertagungen des Reichsbauern⸗ tages verdient die der ſtellvertretenden Vorſitzenden der Be⸗ zirksausſchüſſe für Agrarkredit beſondere Erwähnung. In ihr wurden die mit der Neugeſtaltung des deutſchen Bank⸗ weſens zuſammenhängenden Fragen einer kritiſchen Prü⸗ fung unterzogen. Ueber die Neugeſtaltung des E r b⸗ hofkredites könnten, ſo wurde erklärt, im Augenblick Einzelheiten noch nicht geſagt werden. Auf der Sondertagung der Beauftragten für die Re⸗ gelung des Abſatzes von Kartoffeln und Gartenerzeugniſſen entwickelte der Reichsbeauf⸗ tragte Sinn und Zweck dieſer Marktregelung. Dabei ſtellte er als Leitmotiv heraus, daß Marktrege⸗ lung nicht zu Gunſten irgendeiner Schicht im Volke geſchaf⸗ fen worden ſei, ſondern daß das Ziel der nationalſozialiſti⸗ ſchen Marktregelung ſei, dem Erzeuger den unbedingt not⸗ wendigen Preis, dem Handel und Be- und Verarbeiter die unerläßliche spanne und dem Verbraucher einen gerechten, ſeinem Lebensſtandard angemeſſenen Preis zu ſichern. Zum Schluß konnte der Reichskommiſſar für die ge⸗ ſamte Marktregelung und Führer des Verwaltungsamtes, Freiherr von Kanne, unter ſtarkem Beifall darauf hin⸗ weiſen, daß zu den großen Erfolgen der Marktregelung, die die beſte Nutzanwendung des Nationalſozialismus in der Praxis ſei, auch der große Erfolg der Winter⸗ hilfe auf dem Gebiete der Kartoffelbelieferung zu rechnen ſei.. Nr. 267 ne 2891 dür f Rechtsſecherheil und Vollsgemeinſchaſt Aufruf Görings zum Rechtsbewußtſein und Rechksgewiſſen. Berlin, 14. November. Im feſtlich geſchmückten großen Sitzungssaal des Berli⸗ ner Rathauſes begann am Dienstag die fünfte Vollſitzung der Akademie für deutſches Recht, die eine beſondere, über die deutſche Grenze hinausreichende politiſche Bedeutung durch die damit verbundene Saarkundgebung und die große Rede des preußiſchen Miniſterpräſidenten Hermann Göring über die Rechtsſicherheit als Grundlage der Volksgemein⸗ ſchaft erhielt. s Der Präſident der Akademie für deutſches Recht, Reichs⸗ juſtizkommiſſar Dr. Frank, führte in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache u. a. aus: Die Akademie für deutſches Recht iſt das ſtolze Inſtrument des deutſchen Rechtswillens des Na⸗ tionalſozialismus und damit ein Inſtrument des Friedens⸗ willens unſeres Führers. Möge die Welt überzeugt ſein, daß der Nationalſozialismus vor der Geſchichte beſtehen will als Garant einer menſchheitsfortſchrittlichen Rechtsgeſinnung, und möge man verſtehen, daß auch in dieſem Augenblick unſer aller Gedanken unſeren Brüdern an der Saar gewid⸗ met ſind. Denn das Recht Deutſchlands auf die Saar iſt das un⸗ abdingbare. gon keinem Verkrag, von keiner Machtanwen⸗ dung zu erſchüktkernde ewige Nalurrecht, wie das der Mufter auf ihr Kind. Dann nahm der preußiſche Miniſterpräſident Reichsmi⸗ niſter General Göring das Wort zu dem Thema„Die Rechts⸗ ſicherheit als Grundlage der Volksgemeinſchaft“. Miniſterpräſident Göring führte aus: Wenn ich heute vor der Akademie für deutſches Recht einige Ausführungen mache, ſo bitte ich Sie, darin ein ſtarkes und feſtes Be⸗ kenntnis zum Recht als Grundlage der Rechtsſicher⸗ heit, beſonders als Grundlage der Volksgemeinſchaft zu er⸗ blicken. Ich glaube, ſagen zu dürfen, daß in der kurzen Zeit⸗ ſpanne, wo ich durch das Vertrauen des Führers die Ehre habe, an der Spitze Preußens zu ſtehen, ich mich be⸗ müht habe, jenes Rechtsempfinden und jene Rechtsſicherheit wieder herzuſtellen, die aufs tiefſte erſchüttert geweſen ſind, als wir zur Macht gekommen waren. Auch wir Nakionalſozialiſten erkennen die Bedeutung des Rechtes für das im Staat geordnete Zuſammenleben der Volksgenoſſen durchaus. Aber wir gehen dabei von einer nakürlicheren Lebens- und Stkaaksauffaſſung aus. Das Pri- märe für uns iſt nicht der Einzelne, ſondern die Gemein⸗ ſchaft aller Volksgenoſſen. Deshalb nennen wir uns Sozia⸗ liſten. a Die Rechtsſicherheit iſt die Grundlage jeder Volksge⸗ meinſchaft. Das gilt ganz beſonders für den nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staat. Dieſe Lebensform beruht nicht auf Furcht und Bedrückung und ſteht gerade um des willen im Gegen⸗ ſatz zu Deſpotismus und Willkür. Ihre Grundlage iſt die wechſelſeitige Treue zwiſchen Führer und Gefolgſchaft. Es kann aber nicht in Betracht kommen, daß der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat ſeine Organe, ſeine Machtmittel einſetzt, um den in ſeinem Tun zu ſchützen, der etwas begehrt und er⸗ ſtrebt, was der Volksgemeinſchaft ſchädlich iſt. Der Haus- eigentümer, der unbarmherzig und ſkrupellos arme Volksgenoſſen um Nichtigkeiten willen obdachlos macht, hat den Schutz des Staates in dieſem ſeinem Treiben verwirkt, denn er verſtößt gegen die Grundgeſetze der Volksgemein⸗ ſchaft, ſelbſt wenn er in ſeinem Tun den Schein eines Ge⸗ ſetzesparagraphen für ſich hat. Jeder Einzelne der Gefolgſchaft hat den Anſpruch auf Schutz der Geſetze, aber auch nur, ſolange er ſich in der Volksgemeinſchaft als wirklicher Volksgenoſſe im wahrſten Sinne dieſes ehrenumkleideten Workes bewegt. Der Deutſche iſt von jeher ein rechtlich denkender und fühlender Menſch geweſen. So hat gerade der Deutſche ſtets und zu allen Zeiten eine tiefe und leidenſchaftliche Sehn⸗ ſucht nach Gerechtigkeit gehabt. Wir wiſſen, daß wir dieſe Sehnſucht niemals abſolut erfüllen können. Aber wir dürfen niemals unterlaſſen, in allem unſerem Tun und Handeln die abſolute Befriedigung dieſer Sehnſucht anzu⸗ ſtreben. Untragbar aber iſt es für jede geſunde, natürliche Volks⸗ gemeinſchaft, wenn der einzelne anſtändige Volksgenoſſe das Gefühl haben müßte, er ſei gegen gewiſſe Angriffe ſchutzlos, ſeine Sicherheit liege in der willkürlichen Entſchei⸗ dungsgewalt Unbefugter. Solche Zuſtände müſſen rückſichts⸗ los beſeitigt werden. Ich habe darum bereits im März dieſes Jahres unnachſichtig und ohne Anſehen der Perſon durchge⸗ griffen, als ich Nachricht davon bekam, daß z. B. in Stettin unſchuldigen Menſchen auf Grund haltloſer Ver⸗ dächtigungen ſchweres Unrecht zugefügt wurde. Nicht zweierlei Recht! Vor allem aber iſt es unmöglich, daß in der Anwen⸗ dung des Geſetzes, das gegenüber dem einen Teil der Volksgemeinſchaft ordnungsmäßig gehandhabt wird, vor einem anderen Teil Halt gemacht wird, daß ein Teil der Volksgenoſſen vor dem Geſetz eine bevorzugte Stellung ge⸗ nießt. Ein ſolcher Juſtand würde eine unüberbrückbare Kluft zwiſchen dieſen Volksgenoſſen und dem übrigen Teil des Volkes ziehen, er würde den Todes keim für jedes Recht, aber auch für jede Volksgemeinſchaft bedeuten.. Wir wollen doch nicht die Kleinen hängen und die Gro⸗ ßen laufen laſſen, ſondern wir wollen gerade die großen Schädlinge beſonders anfaſſen. Das beſagt noch nicht, daß ſede Geſetzesbeſtimmung zu jeder Zeit ſtarr und ohne Rückſicht auf beſondere Verhält⸗ niſſe des Einzelfalles angewendet werden muß. Wir haben geſehen, wie gerade im Privatrecht uner⸗ hörte Rechtsbrüche vorgekommen ſind. Gehen Sie in das Volk hinaus und fragen Sie, ob das heutige Privatrecht, das aus kapitaliſtiſcher Einſtellung heraus geworden iſt, nicht den ſchwachen Kleinen ſchützt, ſondern dem Ausbeuter das Recht zuſichert. Hören Sie ſich die homeriſchen Geſänge der beiden Anwälte an, und Sie werden verſtehen, was Recht und was Verdrehung darſtellt. Ein geſundes und klares Recht muß von dem Einzel⸗ nen eigentlich ſelbſt vertreten werden können, zur Vertre- An 5 wahrhaften Rechts bedarf es eigentlich nicht des nwalts. Es können Umſtände eintreten und vorliegen, durch die die Anwendung der ordentlichen Geſetze geradezu zu ſchwe⸗ rem Unrecht führen kann. Aber von den mit der Strafrechts⸗ pflege im weiteren Sinne betrauten Organen der Gemein⸗ ſchaft muß in derartigen Fällen erwartet werden, daß ſie den Stellen, die hier im Wege der Gnade Ausgleich ſchaffen können, Gelegenheit geben, darüber zu befinden. So habe ich es beiſpielsweiſe als Anrecht empfunden, daß man Männer nach den Beſtimmungen der für normale Zeiten geſchaffenen Geſetze be- und verurteilte, die in den erſten Monaten nach der Machtübernahme aus ehr⸗ lichem kämpferiſchen Wollen für die nationalſozialiſtiſche Re⸗ volution gegen die beſtehenden Geſetze verſto⸗ ßen hatten. Revolution bedeutet Kampf, und revolutionä⸗ rer Kampf führt bisweilen aus Notwendigkeiten heraus zu Ungeſetzlichkeiten. Kein Volk der Erde kann über uns richten, weil im Laufe dieſes Ringens hier und da etwa auch eini⸗ ges geſchehen iſt, was in ruhigen Zeiten nicht vorgekommen wäre. Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat ſich in uner⸗ hörter Diſziplin und Geſetzlichkeit vollzogen. Es erſchien mir daher widerſinnig und dem Gebote einer wahren Gerechtigkeit widerſprechend, diejenigen, die ſich in ſelbſtloſer Hingabe für die Sache hatten hineinreißen laſſen, unter Hinweis auf dieſe auch von ihnen nicht ermöglichte Geſetzlichkeit der Revolution zu beſtrafen. Der Führer hat den Zuſtand der Revolution inzwiſchen für beendet erklärt. Wir haben uns in die Zeit geordneten Neuaufbaues durchgekämpft. Der Führer hat in ſeinem Amneſtiegeſetz vom 7. Auguſt 1934 noch einmal in hochher⸗ zigſter Weiſe Gnade geübt. Wer ſich jetzt gegen die Geſetze des Staates vergeht, handelt gegen den Willen des Führers, handelt gegen die Bewegung, gegen den Staatsgedanken und gegen unſere Weltanſchauung. Er verletzt damit die hei⸗ lige Treuepflicht gegenüber dem Führer. Der Oberſte Gerichtsherr Wohin es führt, wenn wir dieſes Geſetz vergeſſen, daß haben uns die Ereigniſe, die wir in der Mitte dieſes Jahres erleben mußten, mit erſchütternder Deut⸗ lichkeit gezeigt. Die harte und enkſchloſſene Tat des Führers war auch deshalb erforderlich, um eine Zerſtörung der Rechksſicher⸗ heit zu vermeiden und damit die bedrohte Volksgemeinſchaft zu retten. Wie iſt dieſe vielleicht größte Rechtstat vom Aus⸗ land mißverſtanden worden! Wie hat man zu er⸗ klären verſucht, hier habe Willkür geherrſcht, hier ſei ohne ordentliche Gerichte verurteilt worden. Meine Herren, für das deutſche Volk iſt das erledigt durch das Wort des Rich⸗ ters in dieſer Stunde, des Führers, der erklärt hat: In dieſer Stunde der höchſten Gefahr ſei er allein der vom Volke gewählte Führer, oberſter und alleiniger Gerichtsherr der deutſchen Nation. Das Aufatmen des ganzen Volkes, ſeine Zuſtimmung, ſeine dem Führer bezeugte glühende Begeiſterung in jenen Ta⸗ gen, ſprachen ein beredteres Zeugnis für das Rechtsempfin⸗ den des Volkes, als alle anderen Dinge es je vermocht hätten. N Zwei, drei Tage gingen ſo dahin. Dann geſchah auch hier das Unerwartete. Das Militär hatte die Spur der Flüchtlinge nicht verlaſſen. Der Leut⸗ nant Quintana mußte eine Naſe wie ein Spürhund haben. Er hatte neue Verſtärkungen herangezogen, und am Abend des dritten Tages ſagte er frohgelaunt zu ſeinem Ser⸗ geanten: „Der Krebs ſitzt im Loch! nicht.“ Man lag bereits in dem Wäldchen vor dem Kloſter verſteckt. And Quintana war überzeugt, daß Duca ſich nur dort verborgen halten konnte. f Im Morgengrauen ſollte der Sturm beginnen. And im Morgengrauen trommelten in der Tat Gewehrkolben gegen die Eichenpforte des Kloſters. Es klang hallend und voll Gefahr. Duca und Einthio fuhren aus dem Schlaf. Die drohen⸗ den Schläge gegen das Tor hörten nicht auf. Sie liefen zum Prior. Den hatte der Lärm auch ſchon aufgeſcheucht. Sie blickten zum Fenſter hinaus, ſahen an die zwanzig, dreißig Mann vor dem Tor ſtehen. Duca zuckte reſigniert die Achſeln. „Ja, Freund Einthio, es geht zu Ende,“ murmelte er ironiſch.„Mit zehn Schuß Munition, die wir noch haben, kann man keine dreißig Mann über den Haufen knallen, wie?“ Einthio ſchnitt eine Grimaſſe. „Es ſieht verzweifelt aus.“ i „Allerdings. Gegen dieſe wohlbewaffnete Uebermacht, die noch dazu durch die Ausſicht auf die hohe Prämie auf⸗ geſtachelt iſt, ſind wir wehrlos. Da iſt nichts zu machen.“ Und er wiederholte grimmig: „Nichts!“ Der Prior ſagte: „Ihr werdet euch verſtecken. Das Haus iſt groß. Wer kann wiſſen, ob die da draußen euch hier finden werden? Ich kenne euch nicht, habe euch nicht geſehen. Gott wird mir die Lüge dereinſt verzeihen, wir ſind allzumal Sün⸗ der.“ Diesmal entwiſcht er uns An die Richter und Staatsanwälte Darum bitte ich auch hier noch einmal die Herren Rich⸗ ter und Staatsanwälte, gerade die heutige Lage mit einem beſonderen Takt zu behandeln. Sie müſſen auf der einen Seite das unerbittliche Recht ſprechen laſſen, auf der ande⸗ ren Seite darf die Ihnen durch unſere Autorität gegebene Machtſtellung nicht mißbraucht werden, um, wie es bei Richtern, die innerlich die Volksgemeinſchaft des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates nicht anerkennen wollen, vorgekom⸗ men iſt, die ſchwerſten Härten des Geſetzes in Sonderheit gegen Nationalſozialiſten ſprechen zu laſſen. Wenn erſt in das Empfinden des Volksgenoſſen das Gefühl kommt, daß ſeine Führer ihn verlaſſen und verraten haben, daß er wie in früheren Zeiten unter einem Brüning und Gröner deshalb erneut und erſchwert verfolgt wird, weil er Nationalſozialiſt iſt, dann hat das ſelbſtverſtändlich mit Recht nichts mehr zu tun, und mag zehnmal die äußere paragraphenmäßige Form hier Recht ſprechen, mag zehnmal der Richter ſagen: geſetzmäßig bin ich gezwungen, die Höchſtſtrafe auszuſpre⸗ chen, wenn jeder das Empfinden hat, daß dieſes Recht ein Volleichc ins Geſicht des wahren Rechtsempfindens des olkes iſt. Hier muß ich bekonen: Gerade bei den Richtern und Skaatsanwälken liegt es, Hand in Hand mit uns die neue Rechtsſichergeit auszubauen, von allen Seiten, aber im na⸗ kionalſozialiſtiſchen Geiſt, der verſöhnendes in ſich krägt. Keine falſche Humanität! Volksgemeinſchaft verlangt Selbſtloſigkeit; ſie verlangt aber auch Vertrauen und hilfsbereites Verſtehen jedes Ein⸗ zelnen gegenüber dem Volksgenoſſen. Falſche Milde, falſche Humanität ſorgen nur dafür, Rechtsbegriffe und Rechtsſicherheit zu untergraben. Falſche Milde hat zu allen Zeiten die Rechtsſicherheit zerſtört und den Staat ſelbſt untergraben.(Lebhafter Beifall.) Entſpricht es dem Rechts⸗ empfinden, der Rechtsſicherheit, wenn Kaubmörder dem Steuerzahler noch weiter zur Laſt fallen ſollen, wenn ſie— gänzlich unſinnig, da ſie ja doch nicht wieder in die Volksgemeinſchaft eintreten können— nun ewig hinter Gittern leben ſollen? Hier iſt die Milde falſch verſtanden! Hier iſt die wahre Milde die, jene Elemente zu ſchützen, die von ihnen angegriffen waren. Ich habe daher vom erſten Tage an rückſichtsloſen Kampf und Vernichtung allen denen angeſagt, die aus Selbſtſucht und aſozialem Treiben die Ge⸗ meinſchaft und ihre Glieder gefährden und ſtören. Ich habe grundſätzlich dort die Begnadigung verwei⸗ gert, wo Menſchenblut vergoſſen war, wo gemordet worden war. Und der Erfolg?— Sehen Sie ſich die Statiſtik durch, vergleichen Sie einmal die Raubmorde vor unſerer Machtergreifung und danach—, und Sie werden erkennen können, daß in einem Monat im Jahre 1932 allein in Berlin mehr Raubmorde geſchehen waren als im ganzen Jahre 1933 im geſamten Preußen. Ich meine, das ſpricht eine deutliche Sprache. Wir Nationalſozialiſten haben kein Verſtändnis für überſpitzte Rechtstüfteleien. Wir bezeichnen es nicht als Rechtsſicherheit, wenn der Staat ſeine Organe und ſeine Machtmittel denen treulich zur Verfügung ſtellt, die unter dieſem Recht ihn und ſeine Zwecke bekämpfen wollen. Das iſt für uns jedenfalls nicht Rechtsſicherheit, ſondern Ver⸗ brechen am Volk und ſeiner Gemeinſchaft. Im Kampfe gegen falſches Recht und Rechtsloſigkeit hat Adolf Hitler das Dritte Reich geſchaffen. Sorge jeder an ſeinem Platze, auf den ihn der Führer geſtellt hat, dafür, daß es in die Geſchichte des Reiches als das Reich der Ge⸗ rechtigkeit eingeht mit dem alkpreußiſchen Grundſatz: Suum cuique— Jedem das Seine! * Nachdem Miniſterpräſident Göring ſeine Rede beendet hatte, wandte ſich Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank an den Miniſterpräſidenten mit folgenden Worten: Parteigenoſſe Göring! Sie haben durch Ihre Ausfüh⸗ rungen der Akademie für deutſches Recht, den nationglſozia⸗ 1 deutſchen Juriſten, ront des Dritten Reiches ein arole ge die wir uns kameradſchaftlich 11 1 0 werden. Sen überzeugt, daß Ihr flammender Aufruf zum Rechtsbem 11 ſein und Rechtsgewiſſen im Dritten Reich in uns lebe ſchaftlichen Widerhall findet und daß wir nur eine Sehn 65 haben, die große nationalſozialiſtiſche Idee, die Sie lugt heute hier vorgetragen haben, endlich auch in der deut 15 Juſtiz verwirklichen zu können. lichen Kurzmeldungen Keine Amtsenthebung katholiſcher Profeſſoren. In einem Teil der deutſchen Preſſe iſt eine Meldun verbreitet, derzufolge die beiden Mitglieder der kahl. ſchen theologiſchen Fakultät in Braunsberg, Profeſſor Dr. Barion und Profeſſor Dr. Eſchweiler, ihrer Aemter ent⸗ hoben worden ſeien. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, entſpricht dieſe Meldung nicht den Tatſachen. Beide Profeſſoren ſind nach wie vor im Amt. f Schobers Tagebuch verſchwunden. Der ehemalige Polizeipräſident und Bundespräſident dr Johannes Schober hat während ſeiner Tätigkeit als Poli zeipräſident ſowie als Politiker ein umfangreiches Tagebuch verfaßt und eine große politiſche Aktenſammlung angelegt Das Tagebuch, das außerordentlich wichtiges Material über die ganze Geſchichte Oeſterreichs vor dem Kriege enthält wurde auf Wunſch des Verſtorbenen niemals veröffentlicht Es wird nun bekannt, daß dieſe Tagebuchaufzeichnungen ver⸗ ſchwunden ſind. Frau Helene Schober iſt nach dem Tode ihres Gatten geſtorben. Die Tagebuchaufzeichnungen felbſt konnten in ihrem Nachlaß nicht gefunden werden. 0 Berlin. Der Reichsfinanzminiſter weiſt darauf hin, daß das neue Einkommenſteuergeſetz bereits in Kraft getreten iſt und daß Land⸗ und Forſtwirte daher ihre nächſte Ein⸗ kommenſteuervorauszahlung erſt am 10. Dezember zu ent⸗ richten haben. München. An der Univerſität München wurde die erſte Profeſſur für Volksgeſundheitslehre nicht nur in Deutſch⸗ land, ſondern in der ganzen Welt errichtet. Neun Imro-Gegner ermordet aufgefunden. Wie aus der mazedoniſchen Stadt Petritſch gemeldet wird, haben die Behörden auf einer Wieſe bei der Eiſen⸗ bahnhalteſtelle Pirin ein Grab mit neun Leichen gefunden. Alle Leichen konnten wiedererkannt werden. Es handelt ſich um Einwohner des Dorfes Krupnik. Die Toten waren Geg⸗ ner des Imro⸗Führers, der ſie verſchleppen und ermorden ließ. Die Mörder ſind vor drei Monaten verhaftet worden. Sowjetſchecks in Spanien Die Finanzierung des Aufftandes. Madrid, 14. November. Bei Hausſuchungen in Barcelona hat die Polizei Schrift ſtücke beſchlagnahmk. Anker dieſen befinden ſich Scheck abſchnilte, aus denen hervorgeht, daß die kakalaniſchen Auf⸗ ſtändiſchen bedeutende Geldunkerſtützungen aus der Sowpel⸗ union bezogen haben. In Valencia wurden von unbekannten Tätern zwei Bombenanſchläge verübt, wobei das Verſammlungs⸗ lokal einer rechtspolitiſchen Vereinigung und die Wohnung eines Pfarrers ſchwer beſchädigt wurden. Regierungsrücktritt in Belgien Meinungsverſchiedenheiten über das Aufbauprogramm. Brüſſel, 14. November. In der Kammer hielt Dienstag nachmittag Miniſterprä⸗ ſident de Broqueville eine längere Rede, die mit der Erklä⸗ rung ſchloß, daß das jetzige Kabinett das wirtſchaftliche und finanzielle Wiederaufbauprogramm, das es auf Grund der von der Kammer im Sommer bewilligten Sondervollmach⸗ ten durchzuführen unternommen habe, nicht zu Ende führen könne, weil unter den Miniſtern in letzter Zeit Meinungs⸗ verſchiedenheiten über die weitere Fortſetzung entſtanden ſeien. Unter dieſen Umſtänden habe er ſich entſchloſſen, dem König die Demiſſion des Geſamtkabinetts zu überreichen. Schon drängten die Münche aus ihren Zellen herbei. 1 von dem immeren anschwellenden Lärm drau⸗ en. Sie waren bald im klaren darüber, worum es ſich handelte. „Niemand wird die Anweſenheit unſerer Gäſte ver⸗ raten!“ befahl der Prior. „Das Kloſter ſteht unter Gottes Schutz und mit ihm, die ſich in ſeine Mauern geflüchtet haben. Erſtes Ordens⸗ geſetz. Es verſtoße niemand dagegen!“ „Niemand,“ kam es wie im Echo zurück. Der Prior ſelbſt wies Duca und Einthio Speicher unter dem Dach. „Dort findet euch keiner.“ Er ging davon und ſchickte den Bruder Pförtner ans Tor, um den Soldaten zu öffnen. Es war die höchſte Zeit, denn dieſe machten bereits Anſtalten, ſich gewaltſam Einlaß zu verſchaffen. Die Soldaten hatten Holz und Reiſig herbeigeſchafft und waren eben dabei, ein Feuer zu entzünden, um damit das Eichentor zu zerſtören. „In eben dieſem Augenblick öffnete der Pförtner wider⸗ willig, ſich bekreuzigend, und wich dann erſchrocken vor den aufzüngelnden Flammen zurück. „Gott erbarme ſich eurer! Seid ihr von Sinnen?“ Da ſtürzten ſchon einige der Soldaten auf ihn zu pack⸗ ten ihn an der Kutte, zerrten und ſtießen ihn. Der Leut⸗ nant ſelbſt ſchrie ihm ins Geſicht:. „Iſt das die Achtung vor den Soldaten Seiner Maje⸗ ſtät, uns hier ſo lange warten zu laſſen? He? Langwei⸗ nges Pack— Mönchsvolk! Wo iſt Duca und ſein Kum⸗ pan?“ Dem Bruder verging bald der Atem. „Wer?“ ſtotterte er. „Verſtell' Er ſich nicht, oder—1“ „Ich weiß von nichts—“ „Wo ſind die beiden? Kerls, haltet ihn gut feſt. Wir werden ihm ſein Gedächtnis wiedergeben!“ „Bei Gott, ich weiß nicht, was ihr wollt,“ ſtöhnte der Bruder mit dem Mute der Verzweiflung.„So wahr mir Gott helfe! Oh— ihr würgt mich ja.“ Der Leutnant lachte ihm ins Geſicht. g „Ihr werdet noch die Engel im Himmel pfeifen hören, mein Lieber, wenn ich nicht bald die gewünſchte Antwort bekomme. Packt ihn, Leute— ins Feuer mit ihm!“ Der Pförtner ſchrie gell auf. Er wehrte ſich verzwei⸗ felt, aber dieſen Fäuſten war nicht zu entrinnen. i nach dem eee eee zGeſteh Er!“ ziſchte ihm der Leutnant zu.„Oder— Wer wollte es dem armen Teufel verdenken, wenn er in dieſer höchſten Not, angeſichts des flammenden Schei⸗ terhaufens, das Gebot des Priors vergaß? 8ch will geſtehen,“ röchelte er. 5 Die Griffe lockerten ſich. f Na alſo, ich wußte ja, daß er zur Vernunft kommen wird. Alſo?“ Mit angſtflatternder Stimme nannte der Mönch das Verſteck. Wenige Augenblicke ſpäter ſtrömte der Soldaten⸗ trupp in das Kloſter, jagte über den Hof, dem Speicher zu⸗ Ein Schuß fuhr zwiſchen ſie. Sie ſtoben wie ein aufge⸗ ſcheuchter Hühnerſchwarm auseinander. Den Speicher ſtürmen? Sie dachten nicht daran, das Riſiko war ihnen zu groß. Nach kurzer Beratung des Leutnants mit dem Sergeanten kamen ſie überein, die gefährlichen Gegner auszuräuchern. An der Stelle unter dem Dachboden, die der Mönch ihnen als Verſteck der beiden bezeichnet hatte, wurde ein Feuer angelegt. Es war klar, daß der Bretterboden der Hitze nicht lange würde ſtandhalten können und in Flammen aufgehen mußte. Ein teufliſcher Plan, die Gegner zu vernichten. Der Prior und die Brüder lagen in ihren Zellen auf Knien und beteten inbrünſtig für die Anglücklichen. In det kleinen Kapelle läutete das Glöcklein mit zitterndem, kla⸗ gendem Ton. Es klang in ſeiner Feierlichkeit ſeltſam zu dem Praſſeln des Feuers und dem Kniſtern im Gebälk. Aber Duca ſchien auch dieſer gefährlichen Situation ewachſen zu ſein Er kletterte durch eine Luke auf dae Dach und ſteckte Einthio die Hand hinunter, an die dieſer anklammern ſollte. So wollte er ihn nachziehen, „Zähne zuſammen!“ rief er ihm zu.„Es muß! Da Schauſpiel wollen wir ihnen nicht geben, uns lebendig röſten zu ſehen, wie?“ Einthio war ziemlich ermattet. Sein durch Wundfieber, Strapazen und Aufregungen der letzten Wochen ge⸗ ſchwächter Körper hatte nicht mehr die Kraft, ſich feſt ge⸗ nug an der rettenden Hand feſtzuhalten. 5 „Schon hatte er faſt den Rand der Luke erreicht, 75 löſte ſich der Griff ſeiner Finger. Mit einem kurzen Au ſchrei ſauſte er zurück und ſchlug gegen den ſchon 8 5 nenden Bodendeſchlag des Speichers. Sein maſſiger 5 per durchſchlug ihn in der Wucht des Anpralls, ſo da noch ein Stockwerk tiefer ſtürzte, in die praſſelnden Flam⸗ men hinein, die dort entzündet waren. i der geſamten deutſchen Rechtz⸗ 0 el hei 55 us dem liadisclen Claude Heidelberg.(Großes Schloßfeſt.) Der Ver⸗ ehrsverein und die Stadt Heidelberg veranſtalten am 24. No⸗ vember, gelegentlich der Einweihung des Bandhausſaales, ein großes Feſt im Keller und im Bandhausſaale. Nach der Einweihung durch Miniſterpräſident Köhler ſpielen die SA. und SS. Kapelle. In den Pauſen gibt es Darbietungen von Mitgliedern des Städtiſchen Theaters. i Nußloch.(Kind in die Rübenmühle gera⸗ ten) Das dreijährige Söhnchen des Landwirts Wipfler be⸗ ſtieg, während die Mutter mit dem Mahlen der Futterrüben beſchäftigt war, die Mühle. Dabei rutſchte der Kleine aus und fiel mit den Händen ſo unglücklich in die Rübenmühle, daß er ſofort in die Heidelberger Klinik gebracht werden mußte. () Durlach.(Vom Auto getötet.) In Berg⸗ hauſen ereignete ſich ein folgenſchweres Unglück. Bei der urchfahrt eines Stuttgarter Perſonenautos, das zwei Per⸗ ſonen überholen wollte, wurde der 20jährige Ringwald vom Kraftwagen erfaßt, überfahren und getötet. Bis zur Klärung der Schuldfrage wurde der Kraftwagenführer feſtgenommen. Freiburg.(Miſſionswagen geweiht.) Die Miſ⸗ ſons⸗Verkehrs⸗Arbeitsgemeinſchaft(Miva) hat von der Auto⸗ Anion 20 Wagen erſtanden, die nunmehr ihre Reiſe in die Miſſionsgebiete antreten ſollen, nachdem ſie in Deutſchland größere Probefahrten hinter ſich haben. Am Sonntag wurde zum einer dieſer DRW.⸗Wagen von Erzbiſchof Dr. Gröber geweiht und ſeinem Dienſt übergeben. In ſeiner kurzen An⸗ ſprache betonte der Erzbiſchof, daß der Wagen weder dem Vergnügen noch dem Materialismus diene, ſondern ganz allein der Tätigkeit der Miſſionare. Es ſei ſehr erfreulich, daß deutſche Arbeit und deutſcher Geiſt auf dieſe Weiſe ins Ausland gebracht würden, um in den ehemals deutſchen Schutzgebieten für das Deutſche Reich zu wirken. (Krumbach(Amt Meßkirch).(Schadenfeuer.) Auf bis jetzt noch nicht geklärte Weiſe brach in der Scheune des Landwirts und Viehhändlers Ernſt Riegger Feuer aus, das mit ſo ungeheurer Schnelligkeit um ſich griff, daß kaum das Vieh gerettet werden konnte. Ein Pferd, das in einem Raum untergebracht war, kam in den Flammen um. Den Flammen fielen die reichen Erntevorräte, landwirtſchaftliche Maſchinen ſowie Vieh zum Opfer. Der Schaden wird auf ungefähr 20 000 Mark geſchätzt. Aus den Nachbarländern Der Rückſichts loſe Autolenker gefaßt Landau, 13. Nov. Ueber die Ermittlungen des tödlich verlaufenen Unfalls bei Schaidt, durch den durch einen rückſichtsloſen Kraftfahrer der 22jährige SA⸗Scharführer Karl Bauer aus Freckenfeld getötet wurde, erfahren wir, daß es den gemeinſamen Anſtrengungen der Beamten der Staats⸗ anwaltſchaft Landau und des Polizeipräſidiums Karlsruhe gelungen iſt, den flüchtigen Täter in der Nacht in Karlsruhe zu ermitteln und feſtzunehmen. Das zur Fahrt benutzte Auto wurde beſchlagnahmt. Es handelt ſich um den Kraftfahrer Konrad Ringle aus Karlsruhe, der mit einem Geſchäftsreiſenden eine Fahrt nach Schaidt gemacht hatte. An dem Kraftwagen wurden Be⸗ ſchädigungen, die durch den Anfall entſtanden ſind, feſtge⸗ stellt, desgleichen wurden Gewebefaſern der Mütze des Ge⸗ 70 an einem Teil des Autos wie auch Blutſpuren er⸗ mittelt. In den ſpäten Nachtſtunden wurde der Beſitzer des Fahr⸗ zeugs bei der Heimkehr in ſeine Wohnung geſtellt und feſt⸗ genommen. Nach anfänglichem Leugnen gab er ſeine Schuld an dem Unfall zu. Er wird ſich nun wegen fahrläſſigen Tötung und Autoflucht zu verantworten haben. — Blaubeuren.(Vor der Aufklärung eines Verbrechens?) Ein 19jähriges Dienſtmädchen aus Nel⸗ lingen, das ſich hier in Stellung befand, wurde ſeit einigen Tagen vermißt. Auf die Anzeige ſeines Dienſtherrn bei der Staatsanwaltſchaft wurde nach dem Mädchen gefahndet, das dann als Leiche aufgefunden wurde. Es wurde noch nicht ſeſtgeſtellt, ob es freiwillig in den Tod ging oder ob man eiſem Verbrechen auf der Spur iſt. Ihr in Geislingen in Arbeit ſtehender Liebhaber wurde verhaftet und der Toten gegenübergeſtellt. Koblenz.(In Schutzhaft genommen) Die Preſſe⸗ telle der Landesſtelle Koblenz⸗Trier teilt mit, daß in den lezten Tagen ſechs Perſonen in Schutzhaft genommen wer⸗ den mußten, weil ſie führende Mitglieder der Bewegung, an ihrer Spitze den oberſten Hoheitsträger des Gaues, Gau⸗ leiter Staatsrat Simon, durch Verbreitung von unwahren Gerüchten und böswilligen Verleumdungen in der öffent⸗ lichen Meinung herabzuwürdigen verſuchten. Die Verhafte⸗ ten ſtammen aus Koblenz und aus Nachbarorten. * Frankfurt a. M.(Wieder zwei Heiratsbe⸗ trüger feſtgenommen.) Der 45jährige Peter Knapp unterhielt mit verſchiedenen Mädchen Beziehungen und ver⸗ ſprach ihnen die Ehe. Unter dieſem Verſprechen veranlaßte er ſie zur Hergabe von größeren Geldbeträgen; u. a. ſhädigte er ein Mädchen um 1750 Mark. Einen Teil des Geldes benutzte er als Anzahlung für ein Auto. Weiter halte K. eine Vertretung für den Verkauf von Stoffen übernommen. Einen erheblichen Teil dieſer Stoffe verſetzte er. Knapp iſt wegen Heiratsbetrugs bereits vorbeſtraft.— Lin weiterer Heiratsbetrüger konnte in der Perſon des Ihjährigen Konrad⸗ Ihrig feſtgenommen werden. Ihrig veranlaßte ſein Opfer unter der Vorgabe, ſie zu heiraten, zur Herausgabe ihres Sparkaſſenbuchs. Das Geld in Höhe von 275 Mark hob er reſtlos ab und kleidete ſich ein. Ihrig handelte an ſeinem Opfer noch inſofern gemein, als er mit ihr ein Lokal aufſuchte, eine größere Zeche machte und aun heimlich verſchwand. Die Geſchädigte mußte auch hierfür aufkommen. Simmern.(Todesſturz auf der Landſtraße.) Ein Mann aus Wahlbach, der am Abend vorher in einem gachbarort geweilt hatte, wurde am Morgen von ſeinen gehörigen vermißt. Bei den Nachforſchungen wurde der ann auf der Landſtraße neben ſeinem Fahrrad tot auf⸗ ſeunden. Er hatte während der Heimfahrt in der Nacht auf er ſteil abfallenden Straße offenbar die Herrſchaft über ſein 0 krad verloren, war geſtürzt und hatte ſich ſo erhebliche erletzungen zugezogen, daß er auf der Straße hilflos ſtarb. 5 Neunkirchen.(Abreibung ſtatt Autofahrt.) In et Nacht erwiſchte ein Autobeſitzer zwei junge Leute, die der Nariff waren, ſein Auto, das vor dem Pfälzer Hof in „ Bahnhofſtraße abgeſtellt war, zu ſtehlen bzw. eine Aowarzfahrt zu machen. Ein junger Mann, der ſchon im Ariel ſaß, erhielt von dem Beſitzer eine tüchtige Tracht Miniſtergehälter beim Syſtem⸗Rund funk Schon 1928 ſchwere Verwürfe gegen die Mißwirtſchaft. Berlin, 13. November. Die Dienstagverhandlung im Rundfunkprozeß begann mit der Verleſung einer Reihe vertraulicher Rundſchreiben, die der Angeklagte Dr. Bredow 1928 als Rundfunkkommiſ⸗ ſar an die einzelnen Sendegeſellſchaften gerichtet hatte, und aus denen hervorgeht, daß ſchon damals ähnliche ſchwere Vorwürfe wie jetzt in der Anklage gegen die leitenden Per⸗ ſönlichkeiten des Rundfunks erhoben worden waren. Vorſitzender: Dieſe Rundſchreiben zeigen, daß ſchon damals Vorwürfe wegen der Verſchwendungs⸗ ſucht bei den Rundfunkgeſellſchaften erhoben worden find. f Bredow: Dieſe Vorwürfe haben eigentlich nur poli⸗ tiſche Hintergründe, denn ſie wurden faſt ausſchließlich von Sozialdemokraten und Kommuniſten erhoben. Staatsanwalt: Sie ſtellen es ſo dar, Herr Dr. Bredow, als ob dieſe Vorwürfe nur von Kommuniſten und Sozialdemokraten erhoben worden ſeien. Hat nicht auch der jetzige Reichsſtatthalter von Heſſen, der damalige natio⸗ nalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Spren ger, gegen den Rundfunk und die dortige Mißwirtſchaft ähnliche Erklä⸗ rungen abgegeben? Bredow: Dieſe Vorwürfe ſind von Sprenger erſt ſpä⸗ ter erhoben worden, aber der Abg. Sprenger ſtand ja auch in ſchärfſter Oppoſition gegen das damalige Regime. Der Angeklagte Bredow erklärte, der Reichsfinanzmini⸗ ſter ſei damals damit einverſtanden geweſen, daß ihm, Bre⸗ dow, als Rundfunkkommiſſar ſowie den beiden Direktoren der Reichsrundfunkgeſellſchaft Magnus und Gieſecke, den beiden Direktoren der Funkſtunde Berlin und dem Inten⸗ danken Hardt vom Kölner Rundfunk das Gehalt eines Keichsminiſters zugeſprochen würde. Darüber hinaus ſei ihm, Bredow, ſowie Dr. Magnus und Gieſecke eine Gewinn⸗ beteiligung zugeſtanden worden. Staatsanwaltſchaftsrat Stier: Hat dieſe Sparkommiſſion denn einmal verſucht, an die Gehälter über 12 000 Mark heranzugehen? Bredow: Herr Staatsanwalt, das Geheimnis jede⸗ wirtſchaftlichen Erfolges und jeder Wirtſchaftsführung iſt das, an richtiger Stelle zu ſparen. Ich habe es niemals für richtig gehalten, bei den Perſönlichkeiten zu ſparen, die für den Erfolg eines Unternehmens maßgebend waren. Ich habe es ganz bewußt vermieden, ſolchen für den Erfolg maßgebenden Perſötlichkeiten Abzüge vorzuſchrei⸗ ben, die für den geſamten Etat keine große Rolle ſpieiten, die aber verärgernd gewirkt hätten. Was ich getan habe, kann ich vor Gott und dem deutſchen Volk verantworten, mag man mich dafür auch ins Gefängnis ſtecken, das wird mich nicht weiter berühren. Der Vorſitzende ging dann auf den erſten Punkt der An⸗ klage gegen Bredow ein. Bredow hat ſich aus der Kaſſe der Reichsrundfunkgeſellſchaft verſchiedentlich Vorſchüſſe zah⸗ len laſſen. Bredow erklärte Jazu, er ſet der Auffaſſung ge⸗ weſen, daß eine Entnahme, wenn er ſein Scheckbuch nicht zur Hand gehabt habe, aber eine Rechnung habe begleichen müſſen, keinen Schaden für die RR bedeu⸗ tete, da ja bei der nächſten Zahlung an ihn alles habe abge⸗ bucht werden können. Verluſte ſeien nicht entſtanden. Bredows Bezüge Es wurden dann die Gehalts⸗ und Tantieme⸗ zahlungen an Bredow erörtert. Bredow erklärte, er habe an Gehalt 28 500, ſpater 22 000 und in den letzten Jahren nach Erhöhung ſeiner Bezüge auf ein Miniſtergehalt rund 30 000 Mark bezogen.— Der Buchſachverſtändige D o⸗ nath ſagte auf Befragen: Nach Prüfung aller Anerlagen der einzelnen Sender⸗ geſellſchaften der RR und der Funkdienſt G. m. b. 5. hat Bredow insgeſamk in den ſieben Jahren ſeiner Täkigkeit ein Einkommen aus dem Rundfunk von 397 418 Mark bezogen. Neues aus aller Welt Am Matuſchkas Zurechnungsfähigkeit Die Damen auf der Journaliſtenbank. Budapeſt, 13. November. Die Verhandlungen im Matuſchka⸗Prozeß beſchränken ſich jetzt immer mehr auf die Feſtſtellung der Zurechnungs⸗ fähigkeit des I Hefte Die Schuldfrage iſt grundſätzlich durch das volle Geſtändnis Matuſchkas geklärt. Ein überaſchender Ankrag der Verteidigung, den Ange⸗ klagten durch eine Einſpritzung in einen Rauſchzuſtand zu verſetzen, um ſo von ihm reſtlos die Wahrheit zu erfahren, wurde vom Gerichtshof enkſchieden abgelehnt Im Verlauf der Verhandlung teilte der Präſident mit, daß der Wiener Unterſuchungsrichter einen Zettel mit der Unterſchrift„Rote Front“ erhalten habe, auf dem mitgeteilt worden ſei, daß der Anſchlag von Bia Torbagy nicht von Matuſchka begangen worden ſei, ſondern ein Racheakt einiger Perſonen ſei. Matuſchka erwiderte, daß es ſich hier⸗ bei offenbar um einen Witz handele. Gegen die wieder⸗ holt ausgeſprochene Vermutung, daß der Angeklagte Ko m⸗ muniſt ſei, verwehrte ſich Matuſchka. Er berief ſich dar⸗ auf, daß er alle ſeine Auszeichnungen aus dem Kriege ſorg⸗ fältig aufbewahrt habe. Am Schluß der Verhandlung erhielt Matuſchka vom Präſidenten fünf Tage Dunkelarreſt, da er, wie ſchon häufig, in der Verhandlung Fragen des Präſidenten nicht anhörte, ſondern ſeine Aufmerkſamkeit auf eine junge Dame auf der Journaliſtenbank lenkte. Mör der hingerichtet Oels(Schleſien), 13. Nov. Der am 2. Oktober 1911 ge⸗ borene Joſeph Knoſpe iſt in Oels hingerichtet worden, Knoſpe war am 22. März vom Schwurgericht in Oels wegen Raubmordes an der Kolonialwarenhändlerin Elſe Weinert in Freyhan zum Tode verurteilt worden.— Der preußiſche Miniſterpräſident hat von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, da der Verurteilte, der wiederholt, dar⸗ unter wegen ſchweren Raubes, vorbeſtraft iſt, ſein Opfer, das ihm früher ſogar Wohltaten erwieſen hatte, in roheſter Weiſe zu Tode gemartert hat. Dampfer zuſammengeſtoßen— 17 Tote Mexiko, 13. Nov. Zwei Vergnügungsdampfer, die Ausflügler beförderten, ſind infolge eines heftigen Stur⸗ mes auf der Höhe der Carmen⸗Inſel an der Küſte des Staa⸗ tes Campeche im Golf von Mexiko zuſammengeſtoßen. 17 Menſchen, unter ihnen auch Frauen und Kinder, ſind er⸗ trunken. Lalcale Nuud scliau Die letzten Blatter Die erſten Nachtfröſte laſſen die letzten Blätter unſerer ſommergrünen Bäume zu Boden fallen. Wir ſchreiten durch das raſchelnde Laub, das ſich in einer dichten Decke unter den Bäumen breitet. Noch iſt dieſe Decke neu und braun, aber im Frühjahr iſt ſie vermodert und die erſten Blumen lugen dann zwiſchen dem Laub hervor. Von den Nadelhölzern wer⸗ fen die Lärchen alljqährlich ihre Nadeln reſtlos ab. Selbſt⸗ verſtändlich werfen auch die übrigen Nadelhölzer ihre Nadeln ab, aber das pflegt nicht auf einmal zu geſchehen, weil die Nadeln einzelner Arten eine überjährige Lebensdauer be⸗ ſitzen. Die Kiefernadel hat beiſpielsweiſe eine Lebensdauer von zwei bis zu vier Jahren. Die Nadeln der Fichte ſind fünf bis ſieben Jahre lebensfähig. Eine lange Lebensdauer haben die Nadeln der Weißtanne, die acht bis elf Jahre halten. Die abgeſtorbenen Nadeln der Koniferen fallen natur⸗ gemäß ebenfalls ab, wie das Laub. Nur iſt ihr Abfall nicht ſo augenſcheinlich. Für den Baumwuchs iſt der Laub⸗ und Nadelabfall ſehr wichtig. Er iſt der Dünger für den Waldboden. Die Ent⸗ nahme von Laub⸗ und Nadelſtreu iſt unter Strafe geſetzt, weil man dadurch dem Wald die einzige Nahrungszufuhr abſchneidet. Durch den Einfluß der Niederſchläge, durch Licht und die Tätigkeit der Bodenbakterien, die noch von größeren Waldtieren unterſtützt werden, zerſetzt ſich der Waldboden. Die dabei entſtandenen Nährſtoffe werden durch Regen und Schneewaſſer in die Tiefe, in den Bereich der Wurzeln ge⸗ ſchwemmt und von da aus wieder in die Höhe geführt. Wir dürfen alſo im herbſtlichen Laubfall nicht eine brutale Vernichtung des einſt ſommergrünen Waldes ſehen, ſondern eine Maßnahme, die ihm neue Kräfte zuführt, wenn er nach Ablauf der vegetationsloſen Zeit(im Winter) ſich wieder anſchickt, im neuen zarten Grün zu prangen. * Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt morgen Donnerstag nachm. von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis- und Kontroll⸗ karten ſind vorzulegen. Verkehrsunfall. Auf der Seckenheimer Anlage ſtieß geſtern vorm. eine Radfahrerin mit einem Radfahrer zu⸗ ſammen und ſtürzte. Sie erlitt eine Armverletzung und wurde mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Kranken⸗ haus gebracht. Der liebe Alkohol. Ein unter Alkoholwirkung ſtehen⸗ der Kraftradfahrer, der in der Nacht bei einer Fahrt durch die Schwetzinger Landſtraße mit der Lenkſtange einen Telegrafenmaſt ſtreifte und hierdurch ſtürzte, blieb bewußt⸗ los liegen. Der Sanitätskraftwagen brachte den Verletzten nach dem Allgemeinen Krankenhaus. — Die Einſtellung von Landarbeiterfamilien. Der Prä⸗ ſident der Reichsanſtalt erſucht in einem Rundſchreiben die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter, um die Mehreinſtel⸗ lung von Landarbeiterfamilien weiterhin mit allen Mitteln beſorgt zu ſein. Die Landwirte ſollen bei der Freimachung und Neuerrichtung von Wohnungen nach Möglichkeit unter⸗ ſtützt werden. Die Förderung mehrbeſchäftigter Landarbeiter⸗ familien aus Mitteln der Landhilfe wird aufrechterhalten. Am die Weiterbeſchäftigung der geförderten Landarbeiterfamilien zu erleichtern, erklärt ſich der Präſident der Reichsanſtalt da⸗ mit einverſtanden, daß auch in dem auf das erſte För⸗ derungsjahr folgenden zweiten Beſchäftigungsjahr eine Bei⸗ hilfe gezahlt wird, und zwar im Betrage von 25 Mark je Viertelfahr. Vorausſetzung iſt, daß ein neuer Jahresvertrag abgeſchloſſen wird. — Anzuläſſige Gepäckmitnahme in die Perſonenwagen. Die Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung hat den Gepäckträgern, Bahnſteigſchaffnern und Zugbegleitbeamten aufgegeben, die über die Mitnahme von Handgepäck in die Perſonenwagen erlaſſenen Beſtimmungen in Zukunft ſtreng durchzuführen. Dieſe Maßnahme war aus Gründen der Betriebsſicherheit und im Intereſſe der Bequemlichkeit der e notwendig. Es iſt in neuerer Zeit wieder darüber geklagt worden, daß einzelne Reiſende allzu umfangreiches Handgepäck in den Zügen mitführen und damit anderen Reiſenden die Anter⸗ bringung ihres Gepäcks erſchweren. Nach den Beſtimmungen ſteht dem Reiſenden nur der Raum über und unter ſeinem Sitzplatz für Handgepäck zur Verfügung. Das Belegen un⸗ beſetzter Sitzplätze mit Gepäck, das Anterbringen des Ge⸗ päcks in anderen Abteilen oder das Abſtellen im Seiten⸗ gang iſt nicht zuläſſig. Wenn feſtgeſtellt wird, daß Reiſende mehr Gepäck als zuläſſig in die Abteile mitgenommen haben, ſo ſind die Zugführer verpflichtet, den überſchüſſigen Teil des Gepäcks zur vorläufigen Abfertigung in den Gepäckwagen ſchaffen zu laſſen. U Freier Bund. Am Donnerstag, den 15. und Freitag, den 16. November, pünktlich 20.15 Uhr, ſpricht Profeſſor Dr. Hans Jantzen, Frankfurt a. M., über„Die Kaiſerſtadt Frankfurt a. M.“ Unter den deutſchen Städten nimmt Frank⸗ furt a. M. als Kaiſerſtadt und damit als Schauplatz des größten politiſchen Zeremoniells im erſten Reich eine be⸗ ſondere Stellung ein. Maſſenkundgebung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Nah⸗ rung und Genuß. Im Roſengarten veranſtaltete die Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß eine Maſſenkund⸗ gebung, bei der zunächſt der Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Pg. Schmidt(Karlsruhe) ſprach. Im weſentlichen führte der Redner aus, daß mit großer Freude feſtgeſtellt werden könne, daß die Betriebsordnungen in den meiſten Betrieben im nationalſozialiſtiſchen Sinne abgefaßt ſeien. Reichsfachgruppen⸗ walter Pg. Altvater(Berlin) geiſelte die Verhältniſſe, die bei den Kontrollen angetroffen wurden. Nach Aus⸗ führungen des Reichsredners der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Genſch, gab der Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß, Pg. Wolkersdörfer, MdR.(Berlin), in großen Zügen einen Rechenſchaftsbericht über die bis jetzt von der Reichsbetriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß geleiſtete Arbeit, der mit großer Genugtuung aufgenommen wurde. * Wetterbericht Ausgedehnte, aber ſchwächere Tiefdruckgebiete zeigen ſich über Irland ſowie über Mitteleuropa. Für Donnerstag iſt zwar zeitweilig aufheiterndes, aber immer noch zur Unbe⸗ ſtändigkeit neigendes Wetter zu erwarten.. Jeclen Abend, jSden Morgen OShlorodont Zur Erſtaufführung des 2 U„großen Kalender“. Der gemiſchte Chor des Mannheimer Lehrergeſangvereins ſingt am 23. November unter der Stabführung von General- muſikdirektor Philipp Wüſt das Oratorium„Der große Kalender“ für Sopran⸗ und Bariton⸗Solo, gemiſchten Chor, Kinderchor, Orcheſter und Orgel. Die Soli ſind Frau Mia Neuſitzer⸗Thöniſſen, der Sängerin der Uraufführung, und Wilhelm Trieloff vom Mannheimer Nationaltheater an⸗ vertraut. Den Text hat Ludwig Anderſen aus weltlichen und kirchlichen Sprüchen und Gedichten zuſammengeſtellt. Einfüh⸗ rungsſtunde(Vortragender: Dr. Friedrich Eckart, am Klavier: Friedrich Schery) am Buß⸗ und Bettag, den 21. November, vormittags 11.30 Uhr, in der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater A 1, 3. Eintritt 30 Pfennig. D Pilzberatung. Am Donnerstag nachmittag wird noch einmal eine Pilzwanderung in den Wald von Maxdorf veranſtaltet. Mannheim ab mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn an der Friedrichsbrücke um 13.03 Uhr. Ludwigshafen(Lud⸗ wigsplatz) ab: 13.18 Uhr. Treffpunkt am Bahnhof Markdorf um 13.45 Uhr. Die Pilzberatung auf dem Wochenmarkt unter dem Turm des alten Rathauſes wird auch noch weiter⸗ hin Dienstags, Donnerstag und Samstags von 9.30 bis 10 Uhr durchgeführt. 5 Gchlagartige Verkehrskontrollen Nachdem am 1. Oktober 1934 die Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung in Kraft getreten iſt und damit im ganzen Reiche ein einheitliches Straßenverkehrsrecht gilt, hat nunmehr der Reichsminiſter des Innern durch Nunderlaß an die Landes⸗ regierungen einheitliche Richtlinien über die Durchführung von Verkehrskontrollen herausgegeben. Die immer noch ſtei⸗ gende Verkehrsunfallziffer gebietet es, zur Hebung der Ver⸗ kehrsdiſziplin den Verkehr auf der Straße in vermehrtem Umfange zu kontrollieren und dieſe Kontrollen im ganzen Reiche nach einheitlichen Geſichtspunkten auszuüben. Der Reichsminiſter des Innern hebt beſonders hervor, daß ſeine Anordnung, die für Verkehrssünder einſchneidende Maßnahmen ſtrafrechtlicher und verwaltungsmäßiger Art nach ſich zieht, keineswegs als kleinliche Handhabung der Verkehrsvorſchriften aufgefaßt werden darf, ſondern viel⸗ mehr auf das eine Ziel abgeſtellt iſt: Sicherheit auf der Straße, ein Ziel, das im Zeichen des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staates Gemeingut aller Verkehrstreibenden werden muß. Die Kontrollen ſollen ſchlagartig einſetzen und ſich in gewiſſen Zeitabſtänden auf eine oder mehrere Gruppen von Verkehrsteilnehmern erſtrecken und je nach Anordnung inner⸗ halb beſtimmter Bezirke, eines Landes oder gar für den Amfang des Neichsgebietes ſtattfinden. Für den Kraft⸗ fahrer und Fuhrwerkslenker iſt es im Hinblick auf den vielfach verübten Mißbrauch durch Unbefugte von be⸗ ſonderer Bedeutung, daß das Haltezeichen bei Ver⸗ kehrskontrollen jetzt einheitlich in folgender Weiſe gegeben Wird: a) bei Tage durch Hochſtrecken des Armes, oder, ins⸗ beſondere bei Durchführung von Kontrollmaßnahmen grö⸗ ßeren Umfanges und bei Kontrollen von Polizeikraftwagen aus durch Zeigen einer roten Flagge; b) bei Nacht ausſchließlich durch Schwenken einer gut ſichtbaren roten Laterne, hinter der in geeigneter Entfernung ein Polizeibeamter Aufſtellung nimmt, der durch eine Lampe angeleuchtet wird und der das Zeichen mit hochgeſtrecktem Arme wiederholt. Neben Kontrollen des Fuß g ängerverkehrs ſollen Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke ſowohl auf das Verhalten ihrer Führer im Verkehr als auch auf ihre vorſchriftsmäßige Beſchaffenheit und das Vorhandenſein der Fahrzeugpapiere geprüft werden. Im Hinblick auf die Zunahme von Kraft⸗ fahrzeugdiebſtählen und die Fälſchung ſowie den Mißbrauch von Kennzeichen und Fahrzeugpapieren werden die Kraft⸗ fahrzeugführer gelegentlich eingehende Kontrollen über ſich ergehen laſſen müſſen. Fahrzeuge, zu denen die Papiere bei der Kontrolle nicht vorgewieſen werden können, werden künftig bis zur Beibringung dieſer Papiere einſtweilig ſicher⸗ geſtellt werden. An die Führer von Kraftfahrzeugen ergeht in ihrem eigenen Intereſſe die Aufforderung, ſich über den Sitz der Fahrgeſtell⸗ und Motornummern auf den von ihnen geſteuerten Kraftfahrzeugen Kenntnis zu ver⸗ ſchaffen, da dies zu einer ſchnellen Abwicklung der Kontrollen beiträgt. Das Aufſuchen der Nummern iſt nicht Aufgabe der prüfenden Polizeibeamten. Kraftfahrzeugführer, die Auskunft hierüber nicht zu geben vermögen, werden künftig ſolange von der Abfertigung ausgeſchloſſen bleiben, bis ſie die Nummern ſelbſt aufgefunden haben. Ein ganz beſonderes Augenmerk ſoll den Radfah⸗ rern zugewendet werden. Die leider oft mangelnde Ver⸗ kehrsdiſziplin dieſer Gruppe von Teilnehmern am öffent⸗ lichen Verkehr zeigt ſich ganz beſonders darin, daß vielfach bei Dunkelheit ohne Beleuchtung oder Rückſtrahler gefahren wird, ine Gefahrenquelle, die nicht unterſchätzt werden darf. Es iſt deshalb Vorſorge getroffen worden, daß Radfahrer, auch, wenn ſie, wie das vielfach geſchehen iſt, bei Wahr⸗ nehmung der Kontrollpoſten ihre Räder ſchieben, um ſie, außer Reichweite gelangt, wieder zu beſteigen, am Weiterfah⸗ ren verhindert werden. Künftig werden gelegentlich nächt⸗ licher Kontrollen die Fährräder mindeſtens bis zum nächſten Tage ſichergeſtellt werden, die unbeleuchtet oder ohne vor⸗ ſchriftsmäßigen Rütkſtrahler gefahren werden. Fehlen ge⸗ eignete Räume zur Sicherſtellung der Fahrräder, ſo werden nach Herauslaſſen der Luft aus den Reifen die Ventile ſichergeſtellt. Der Reichsminiſter des Innern hebt zum Schluß ſeines Runderlaſſes beſonders hervor, daß nach wie vor das Schwergericht der polizeilichen Kontrolle in der laufenden Verkehrsüberwachung liege. Wenn ſcharfe Maß⸗ nahmen, wie die jetzt angeordneten ergriffen worden ſind, ſo nur deshalb, um allen Verkehrstreibenden und damit dem Wohle des geſamten Volkes zu dienen. Handel und Wirtſchaſt Mannheimer Großviehmarkt vom 13. November. Zufuhr: 222 Ochſen, 124 Bullen, 299 Kühe, 298 Färſen, 804 Kälber, 113 Schafe, 2549 Schweine, 1 Ziege. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen: 37 bis 38, 31 bis 36, 27 bis 30, Bullen: 35 bis 36, 31 bis 34, 27 bis 36, Kühe: 30 bis 32, 24 bis 29, 16 bis 23, 11 bis 15; Färſen: 37 bis 38, 31 bis 36, 27 bis 30, Kälber 48 bis 52, 42 bis 47, 36 bis 41, 30 bis 35; Schafe: nicht notiert; Schweine: al) as) 58, b) 53, 50 bis 53, 47 bis 52, g) 46 bis 50. Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueberſtand; Kälber mittel, Schweine mittel, geringere Ware Ueberſtand. i Mannheimer Pferdemarkt vom 13. November. Zufuhr: 48 Arbeits⸗ und 70 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 450 bis 3050, Schlachtpferde 25 bis 120 Mark. Marktverlauf: Gegen die„Lärmſpezialiſten“. In der Pfalz wird ietzt gegen die„Lärmſpezialiſten“ ſcharf vorgegangen. Die Kraftfahrer werden aufgefordert, ſeden Mißbrauch der Warnſignale zu unterlaſſen. Beſonders ſtreng ſollen dieje⸗ nigen zur Verantwortung gezogen werden, die Auspuffſire⸗ nen in geſchloſſenen Ortsteilen gebrauchen. Von den Fuß⸗ gängern wird andererſeits erwartet, daß auch ſie ſtrengſte Verkehrsdiſziplin halten und nicht durch verkehrswidriges Verhalten den Kraftfahrer zum Gebrauch der Warnvorrich⸗ tungen geradezu herausfordern. Tauſend Eiſenbahner fahren falſch. ereignete. der Eiſenbahner; Sonderzug einen Ausflug men, daß es da Schwierigkeiten mit der leute einmal einem Irrtum zum Opfer Abwege. Und ſtatt in die ſchwäbiſche Heimat über Mem⸗ mingen heimwärts zu fahren, geriet der Zug auf die Strecke nach München. Erſt nach einiger Zeit wurde die Verirrung offenbar, und nun ſetzte eine ſorgſame Fahrplankonferenz per Telephon ein, ehe ohne ſonſtige Schwierigkeiten die Lokomotive ihre Naſe in die korrekte! ichtung lenken konnte. Mit einer dreiſtündigen Verſpätung kamen die Eiſenbahner in der ſchwäbiſchen Heimat an, wo ſie eine ganze Anzahl Witze über ſich ergehen laſſen mußten. Sucre, am IG. uud I. Nor ember 8 Am 16. November wird Mal und 17. im Lande Baden eine Brotſammlung durchgeführt. Dieſe Brotſammlung wird unter der Leitung der Ortsamtsleiter der NSV. von dem Jungvolk und der Hitlerjugend, die ſich mit großer Begeiſterung für dieſe Sammlung zur Ver⸗ zum erſten fügung ſtellt, durchgeführt.„Spendet Brot“. a i Es muß darauf hingewieſen werden, daß nur friſche Brote gegeben werden mögen. Die geſammelten Brote werden am Eintopfſonntag, den 18. November 34, aus⸗ gegeben. Niemand ſoll hungern. Jeder ſoll ſein Brot auf dem Tiſch haben. Darum muß es ſich jede Hausfrau in Stadt und Land zur Ehre anrechnen, wenn ſie mit ihrem bedürftigen Volksgenoſſen das Brot teilen kann. Sorgt dafür, daß die Pimpfe und Hitlerjugend am Samstag Abend freudig ihr Sammelergebnis überblicken können. Gebt zur Brotſammlung am 16. und 17. November. Wenn das am grünen Holz geschieht. Vom Allgäu wird ein ergötzliches Geſchichtchen gemel⸗ det, das ſich bei dem Sonntagsausflug eines Eiſenbahner⸗ vereins, der mit Hilfe eines Sonderzuges durchgeführt wurde, Eigentlich ſollte man annehmen, daß im Schie⸗ nengewirr niemand ſo gut Beſcheid weiß wie der Fachmann, und wenn nun gar, wie im vorliegenden Falle, gleich tauſend Eiſenbahner übereinkommen, mit einem nach Immenſtadt zu unterneh⸗ men, dann wäre doch gewiß niemand auf die Idee gekom⸗ Eiſenbahn geben könnte. Aber es zeigte ſich dennoch, daß auch tauſend Fach⸗ fallen können. Auf der Heimfahrt nämlich, in Kempten, kam der Sonderzug auf Aufruf zur deutſchen olympiſchen Schulung e haben uns lange Zeit damit begnügt, führend im Reiche des Geiſtes zu ſein. Das Volk der Dichter und Denker, wie uns anoͤere Nationen bezeichnet haben, hat es lange nicht vermocht, ſich in der harten Wirklichkeit bie realen Grundlagen ſeiner politiſchen Exiſtenz zu ſchaffen. Das ſchwere Schickſal, das Deutſchland traf, hat ein neues Geſchlecht erzogen, das hart und unbeugſam den Tatſachen ins f ſieht und ſich nicht in einer Welt von Illuſionen verliert, er Biloung des Geiſtes iſt die Erziehung des Körpers an die Seite getreten. Mit der Begeiſterung eines jugendlichen Volkes haben wir den Geoͤanken des Sports aufgegriffen und uns zur erſten Reihe der ſporttreibenden Nationen empor⸗ gekämpft. Im Jahre 1956 werden wir uns mit den Völkern der Eroͤe meſſen und ihnen zeigen, welche Kräfte die Iber der oͤeutſchen Volksgemeinſchaft auszulöſen imſtande ſſt. Deutſchland hat nie kriegeriſchen Ehrgeiz beſeſſen, ſondern ſeinen Ruhm im frieoͤlichen Ringen der Nationen geſucht. Für den Wettſtreit der Olympiſchen Spiele 1936 ſoll ſich Deutſchlands Jugend in oͤen kommenden Monaten mit aller Kraft rüſten. Das kommende Jahr wird das Jahr ber olympiſchen Schulung ſein. Dr. Frick Reichs miniſter oͤes Innern Dr. Goebbels Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda von Tſchammer und Oſten Keichsſportführer Mannheimer Theaterſchau Mittwoch, 14. November: Miete M 5, zum erſten Male: Schön iſt die Welt, Operette von Franz Lehar. Anfang 20, Ende etwa 22.30. Uhr. 5 Donnerstag, 15. November: Nachmittags: Schülermiele B 2: Lohengrin, von Richard Wagner.(Ohne Kar⸗ tenverkauf). Anfang 14.30, Ende 18.30 Uhr.— Abends: Miete D 5: Der Herr Baron fährt ein, Ko⸗ mödie von Heinz Steguweit. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Die Gruppe B.— D., welche 1 Ztr. Kartoffeln zu wenig bekommen haben, holen ſich heute Nachmittag noch einen „ Geldbeutel mit 3 Mk. 0 g 8 98 5 50 0 verloren don Gengenbacherſtr. 4 0. 5 30 bis Achernerſtr. eee N 6 Abzugeben Gengenbacherſtr. 4. g ö Todes-Anzeige. 1 3 8 N i i„ Preiswerte N Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche 0 0 5 0 72 5 1 Mitteilung, daß meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Kleinere Rübenmühle ase done 0 Schwester, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und 66 zu kaufen geſucht. Angebote an bante 0 Ludwig Walter, Nhein au Ueneuteg, 55 h V/ thwein 6(Rähe Zündholzfabritz). 1 1 Frau O Anna s U 0 080 9.80 N. geb. Kleinböck 0 5 9 f f E ddrcso ile Finette 0 im Alter von 58 Jahren am Dienstag Nachmittag nach langem 0 weiche Qua- 9 Leiden sanft entschlafen ist. 0 Schnell Verkaaft täten 100 6 In tiefer Trauer: 0 5 5 0.90, 0.70 b. 9 Georg Nich. Würthwein. Schnell vermietet eta ln 90 5 N ist alles, Was die große 0 0 8 N 5 litäte 0 nebst Kinder. 0 Oeffentlichkeit wissen 1.45105 00 um. Seckenheim, 14. November 1934. 5 0 soll.— Der einfachste, giber- 6 8 59 hilligste und beste Weg- Bettücher 0 * Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, nachmittags 3 Uhr 0 eie N 8 gebl, 230%½ 60 vom Trauerhause, Meßkircherstraße 29 aus statt. 0 4 5 N 75555 500 N 0,3. 5 0. 2 5 e das Leitungsiuserat! in FPbPPGWPbPGöTPöGTW—TDWmwꝛy„— pale 3 280% 1 ebogt, wel 5 chedhüel 1 5.10, 3.95 0. Verſammlungs⸗ Kalender. 0 lebe . 5* Aan Tv. 1898. Heute abend halb 8 Singſtunde für ſämtl. 2 12 8 farbig 105 Abteilungen. Vollzähliges Erſcheinen unbedingtes Er⸗ 4.75, 2.75 1 F——— an die warme Kleidung für den Winter gedacht? Bei M.& M. gibts doch so schöne Mantelstoffe, warme Kleiderstoffe für Straſſe und Haus, Unterwäsche nicht zu vergessen. Alles H.& H.- Quali- täten zu billigen Preisen. rh Gutſchein für 1 Ztr. Auch alle Neuangemeldeten bekommen . heute die Gutſcheine. ————— MANNHEIM S ETTES FRAGE. Of.