er Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-gZeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. X. 34: 1200 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illustriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“ Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Hürdle. Druck und Verlag: G=Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang 8 9 8 8 5 9 Knox' Willkürregiment Eine Denkſchrift an den Völkerbund. Landesleitung und. Fraktion der Deutſchen Front des Saargebietes haben ſich in einer großen Denkſchrift an den Völkerbund gewandt, in der zunächſt die kürzliche regie⸗ rungsamtliche Denunziation der ſaardeutſchen Bevölkerung ſcharf zurückgewieſen und aufſehenerregende Enthüllun⸗ gen über den Terror der Einheitsfront und ihre planmäßi⸗ gen Vorbereitungen zum Aufruhr gemacht werden. Die Denkſchrift ſetzt ſich zunächſt mit der Feſtſtellung des Präsidenten der Regierungskommiſſion auseinander, daß die Deutſche Front des Saargebietes eine Fort⸗ ſetzung der früheren NS D A P ſei und bemerkt hierzu, daß die NSDAP im Saargebiet eine vollkommen legale Organiſation ſei, die von der Saarregierung niemals verboten wurde. Es ſei lediglich Sache der Deutſchen Front, ob ſie ſich als Nachfolgerin dieſer vollkommen legalen Par⸗ tei anſehe oder nicht. Die Deutſche Front an der Saar ſei die Sidgenoſſenſchaft aller deutſchen Menſchen an der Saar, die ſich von allem Parteilichen losgelöſt haben und die bereit ſind, ſich im Rahmen des geſetzlich Erlaubten für die Rückgliederung zum Deutſchen Reich einzuſetzen. Die Art der Berichterſtattung der Saarregierung beim Völker⸗ bund ſei nur dazu geeignet, eine völlig falſche Beurteilung der Sachlage im Saargebiet hervorzurufen, wobei man zu⸗ gunſten des Herrn Knox annehmen möchte, daß er bei ſeinen geringen Beziehungen zu der Bevölkerung die tatſächlichen Verhältniſſe zu beurteilen nicht in der Lage iſt. An Hand eingehenden Dokumentenmaterjals und beige⸗ fügter eidesſtattlicher Erklärungen weiſt die Denkſchrift ſo⸗ dann nach, daß die Polizeiorgane der Regierungskommiſ⸗ ion Spitzel in den Reihen der Deutſchen Front unterhalten. Dieſe Beziehungen werden durch Emigranten, die bei der Regierungskommiſſion beſchäf⸗ ligt ſind, aufrechterhalten. Das ſeinerzeit bei der Haus⸗ ſuchung bei der Deutſchen Front beſchlagnahmte Material iſt ausſchließlich von Leuten bearbeitet worden, deren ent⸗ ſcheidender Lebensinhalt der Haß und die Feindſchaft gegen die heutige politiſche Ordnung in Deutſchland iſt. Das be⸗ ſchlagnahmte Material wurde damals in das Amtsgebäude der Regierungskommiſſion gebracht und dort unter Leitung des Emigrantenkommiſſars Ritzel und einer Reihe Emi⸗ 2 75 J 7. Ar granten und marxiſtiſcher Polizeibeamten geſichtet. Wie aus der eidesſtattlichen Erklärung einer unmittelbar betei⸗ ligten Perſon hervorgeht, pflegte ſich Ritzel nach Sichtung des Materials mit einigen der Führer der Se para⸗ tiſtenfront regelmäßig zu treffen und dort in aller Freiheit zu erzählen, welches Material während des voran⸗ gegangenen Arbeitstages geſichtet worden ſei. Dabei rief er des öfteren vergnügt aus:„Kinder, wenn wir das aus ſchlachten, gibt es eine feine Sache. Man muß aber vorſichtig zu Werke gehen.“ Dadurch iſt erwieſen, daß der an leitender Stelle ſtehende Oberregierungsrat Ritzel mit den Gegnern des heutigen Deutſchland, ja ſogar mit Per⸗ ſonen, die im Solde der deutſchfeindlichen Spio⸗ nage ſtehen, den Inhalt des beſchlagnahmten Materials beſprochen und ſich über deſſen Auswertung unterhalten hat. Von dieſem Treiben ſeiner Beamten hat der Kabinettschef und Leiter des ſaarländiſchen Polizeiweſens, Herr Hei m⸗ burg, laut eidesſtattlicher Ausſage gewußt. Die Deutſche Frant bittet daher den Völkerbund, zu erwägen, wieweit er angeſichts der Vorgänge, die bei der Beſchaffung, Sich⸗ tung und Auswertung des Materials der Deutſchen Front geſpielt haben, es noch für nötig hält, das in der Denkſchrift der Regierungskommiſſion verwertete Material zu würdi⸗ gen. Die Denkſchrift befaßt ſich ſodann grundſätzlich mit der Emigrantenpolitik des Präſidenten Knox und brandmarkt ſcharf die parteiiſche Stellungnahme des Saarpräſidenten, wie er die Emigranten im Saargebiet ge⸗ währen läßt und wie dieſe ſelbſt in die Abſtimmungsvor⸗ bereitungen der Saarbevölkerung eingreifen. Hierbei be⸗ fände ſich der Saarpräfident in vollem Gegenſatz zu völker⸗ rechtlich anerkannten Grundſätzen. Die Deutſche Front erhebt in ihrer Denkſchrift daher erneut die Forderung auf Aus⸗ weiſung aller nichtabſtimmungsberechtigten Perſonen, die aus politiſchen Gründen Deutſchland verlaſſen haben. Wie berechtigt dieſe Forderung ſei, bewieſen die Zuſammen⸗ lige, die zweifellos zwiſchen dieſer Emigrantenpolitik und heiten militäriſchen Vorgängen in Frankreich beſtehen. Aüf das entſchiedenſte wird ſodann der Vorwurf zurück⸗ gewieſen, als habe die Deutſche Front eine Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Ordnung im Saargebiet zu verant⸗ worten, und hierbei auf die ſtets bewieſene und von den Mitgliedern der Deutſchen Front beachtete diſzipli⸗ nderte Haltung hingewieſen. Stark verwundern müſſe alerdings, daß die Unterlagen, beſonders die vielen Droh⸗ briefe von gegneriſcher Seite und die illegalen Formationen, le hei der Aftenbeſeh i gen Front vor⸗ fanden worde ge ge ge ec fen aß zu einem ſchärſeren Vorgehen gegen die Emigranten und me ſogenannte Einheitsfront gegeben haben. Intereſſant iſt in bieſem Zuſammenhang eine eidesſtattliche Erklärung eines feügeren Emigranten vor dem Amtsgericht in Ul m, der ſich während einiger Zeit in dem ſaarländiſchen Emigranten⸗ lager von der Heydt aufhielt. Durch dieſe Ausſage wird be⸗ zündet, daß in edm Emigrantenlager regelmäßige ebungsſtunden unter Leitung eines ehemaligen Sergeanten aus Metz ſtattfanden. Bei den e u wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß Ende dember oder Anfang Dezember 1934 eine revolu lonäre Aktion im Saargeb iel unternommen Donnerstag, den 15. November 1934 Ihre Bedeutung für die Sich⸗ 29 des aligemeinen Frie- dens.— Ueberreichung der De Aigungsſchreiben. Derlin, 14. November. Der Führer und Reichskanzler empfing Mittwoch den zum Botſchafter ernannten bisherigen polniſchen Geſandten Joſeph Lipſki zur Entgegennahme ſeines Beglaubi⸗ gungsſchreibens als Botſchafter, Der Empfang fand im „Hauſe des Reichspräſidenten“ ſtatt. Der B oft ſchafter hielt bei Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens in polniſcher Sprache eine Rede, in der er u. a. ſagte: Herr deutſcher Reichskanzler! Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz das Beglaubigungs⸗ ſchreiben zu überreichen, auf Grund deſſen der Herr Präſi⸗ dent der Republik Polen mich als außerordentlichen und be⸗ vollmächtigten Botſchafter bei Eurer Exzellenz beglaubigt. Der Entſchluß der Regierungen Polens und Deutſch⸗ lands, ihre Vertretungen in beiden Hauptſtädten zu Bot⸗ ſchaften zu erheben, iſt von der öffentlichen Meinung unſerer beiden Länder mit Genugtuung aufgenommen worden; er iſt ein Ausdruck der günſtigen Entwicklung der Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Staaten. Es iſt für mich eine hohe Ehre, daß es mir gegeben iſt, in meiner neuen Eigenſchaft an der Annäherung unſerer beiden Völker weiterarbeiten zu können in der Ueberzeu⸗ gung, daß dies nicht allein den polniſch⸗deutſchen Intereſſen, ſondern auch der Sache des allgemeinen Friedens dienlich iſt. Seitdem ich mit der Vertretung der polniſchen Regierung bei der Reſchsregierung betraut worden bin, habe ich mein ganzes 2 zeben darauf gerichtet, die Grundſätze zu ver⸗ wirklichen, auf denen im Einklang mit der Stellunanabhme Eurer Exzellenz— die von meiner Regierung vollauf ge⸗ teilt wird— die Entwicklung der deutſch⸗polniſchen Bezie⸗ hungen ſich ſtützen ſoll. Von den bisher ſchon erreichten Ergebniſſen kann man mit Sicherheit ſagen, daß ſie zweifellos einen der wichlig⸗ Veri ſten und vielleicht weſentlichſten der in letzter Zeit in Europa auf dem Gebiete der Stabiliſſerung des Friedens erzielten Gewinne darſtellen. In voller Würdigung der Wichtigkeit dieſer Aufgaben werde ich danach ſtreben, daß das in dieſer Richtung unter⸗ nommene, durch perſönliche, beiderſeitige Beziehungen ge⸗ förderle Werk ſich weiter günſtig entwickelt und daß in unſeren Völkern ein immer beſſeres, auf gegenſeitiger Aih⸗ tung beruhendes Verſtehen weiter wächſt. Die Erwiderung des Führers Der Führer und Reichskanzler erwiderte mit folgenden Worlen: Herr Botſchafter! Ich habe die Ehre, aus Ihren Händen das Schreiben entgegenzunehmen, mit dem der Herr Präſi⸗ dent der Republik Polen Sie als außerordentlichen und be⸗ vollmächtigten Botſchafter bei mir beglaubigt.“ Auch ich ſehe in der Erhebung der beiden Vertretungen Deutſchlands und Polens zu Botſchaften ein erfreuliches Zei⸗ chen für die glückliche Entwicklung, die die Beziehungen zwi⸗ ſchen unſeren Ländern genommen haben. Der Neugeſtaltung dieſer Beziehungen, die ſich auf den übereinſtimmenden Enk⸗ ſchluß der deutſchen Regierung und der polniſchen Regie⸗ rung ſtützt, kommt angeſichts der mannigfachen Schwierig⸗ keiten in der gegenwärtigen politiſchen Lage Europas eine ganz beſondere Bedeutung zu. Sie iſt geeignet, nicht nur der Förderung der Intereſſen der beiden Länder zu dienen, ſon⸗ dern auch ein wichtiger Faktor für die Sicherung des allge⸗ meinen Friedens zu ſein. werden müßte, um der Regierungskommiſſion die Mittel zu liefern, den Abſtimmungszeitpunkt zu verſchieben. Es wurde dabei hervorgehoben, daß die Polizei des Saargebietes der Hauptfaktor ſei; ſie müſſe mürbe gemacht werden. Es wurde auch davon geſprochen, daß beim Ausrücken der Polizei mit Fahrzeugen dieſe mit leicht brennbaren Flüſſigkeiten an geeigneten Stellen übergoſſen werden müßte. Die Aktionen ſeien ſo durchzuführen, daß auch die Deutſche Front gezwungen werde, ſich zu regelrechten Straßenkämpfen zu ſtellen. Durch ſolche Verwirrun⸗ gen könnte erreicht werden, daß die Regierungskommiſſion ausländiſche Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung für das Saargebiet anfordere. Auf die Behauptung des Saarpräſidenten, daß ſich die deutſche Regierung unzuläſſig in den Abſtimmungs⸗ kampf einmiſche, wendet die Denkſchrift mit Recht ein, daß es ſich dabei vor allem um die ſozialpolitiſche Be⸗ treuung gehandelt habe. Ohne dieſe ſozialpolitiſchen Lei⸗ ſtungen wären die Sozialrentner und Kriegsopfer im Saar⸗ gebiet zu Grunde gegangen und würde heute noch im Saar⸗ gebiet ungeheure Wohnungsnot herrſchen. Die Denkſchrift verwahrt ſich jedoch mit aller Entſchiedenheit dagegen, daß der franzöſiſche Staat unmittelbar oder mittelbar Gelder zur Gewinnung von Menſchen deutſchen Volkstums aufwende und damit in unzuläſſiger Weiſe Einfluß auf die Abſtimmung zu nehmen ſuche. Aus einer Reihe von Doku⸗ menten ſei erwieſen, daß den rückgliederungsfeindlichen Or⸗ ganiſationen in hohem Maße franzöſiſche Propa⸗ andagelder zur Verfügung 9 würden. Aus einer Aufftelung der Grubeninſpektion Luiſental gehe hervor, daß allein von dieſer Stelle aus für wenige Monate ein Betrag von 202 000 Francs aufgewendet worden ſei. Nr. 268 Die bisher ſchon erzielten Ergebniſſe können uns nur be⸗ ſtärken in dem Willen, auf dem eingeſchlagenen Wege weiter fortzuſchreiten, die Zuſammenarbeit auf den verſchiedenen Gebieten unſerer Beziehungen immer mehr zu vertiefen und ſo in gegenſeitiger Achtung und in gegenſeitigem Ver⸗ ſtehen ein feſtes und dauerhaftes freundnachbarliches Ver⸗ hältnis zwiſchen Deutſchland und Polen zu begründen. Auch auf wirtſchaftlichem Gebiet iſt Deutſchland gern bereit, zun Ueberwindung der durch die gegenwärtige Kriſe verurſach⸗ ten Schwierigkeiten das Seinige beizutragen und den beider⸗ ſeitigen Warenaustauſch nach Möglichkeit zu fördern. Ich begrüße es, daß Sie, Herr Botſchafter, der Sie an der Entwicklung der deutſch⸗polniſchen Beziehungen ſchon ſo erfolgreich mitgearbeitet haben, von Ihrer Regierung dazu auserſehen ſind, ſich nun auch in Ihrer neuen Eigenſchaft dieſer Aufgabe zu widmen. Sie können überzeugt ſein, daß Sie bei Ihrer Arbeit ſtets meine Unterſtützung und auch die Unterſtützung meiner Regierung finden werden. Hieran ſchloß ſich eine längere Unterhaltung; als⸗ dann ſtellte der Botſchafter dem Führer und Reichskanzler die Mitglieder ſeiner Botſchaft vor. Zur gleichen Zeit überreichte der deutſche Botſchafter in Warſchau, v. Moltke, dem polniſchen Staatspräſidenten im Warſchauer Schloß ſein Beglaubigungsſchreiben. Der deut⸗ ſche Botſchafter erklärte in ſeiner Anſprache: Meine Regierung iſt feſt entſchloſſen, auf dem eingeſchla⸗ genen Wege fortzuſchreitſen, um ſo die freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen unſeren Ländern immer fruchtbarer zu geſtalten. Der polniſch u. a.: i In Anerkennung der ganzen Bedeutung weiterer nach⸗ barlicher Zuſammenarbeit unſerer beiden Länder und einer glücklichen Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen Ihnen, ſtel⸗ len ſowohl Sie wie die polniſche Regierung ſich als Ziel, über eine ſolche Geſtaltung der Beziehung zu wachen, die unſeren beiderſeitigen Intereſſen entſpricht und auch dem allgemeinen Wohle Vorteile bringt. Staatspräſident antwortete Aufruf des Führers der Wir üſchaſt Die Leiſtung für die Volksgemeinſchaft. Berlin, 15. November. Der kommiſſariſche Führer der Wirtſchaft, Graf von der Goltz, erließ einen Aufruf zum Winkerhilfswerk, dem ſämt⸗ liche in Berlin anweſenden Wirtſchaftsführer ihre Zuſtim⸗ mung gaben. In dem Aufruf heißt es: 5 Parteigenoſſen, Volksgenoſſen, Kameraden der deutſchen Wirtſchaft! Deutſcher Sozialismus iſt der Tag für Tag erprobte Wille zur Leiſtung für die Volksgemeinſchaft. Tag für Tag dieſen Willen durch Leiſtung zu bekunden, iſt unſere Auf⸗ gabe. Uns alle hat die Reichsregierung aufgerufen, dieſem uns beſeelenden Willen Ausdruck zu geben durch den immer aufs Neue durch die Tat ſich bekundenden Willen zur För⸗ derung des Winterhilfswerkes der Reichsregierung. Ihnen allen, meine Kameraden aus der deutſchen Wirlſchaft, ob⸗ liegt die Ehrenpflicht, miteinander zu wetteifern in der Förderung dieſer Großtat des deutſchen Sozialismus, dieſer ſchöpferiſchen Leiſtung, die unter dem bindenden Ge⸗ ſetz ſteht, daß derjenige, dem es vergönnt iſt, Höheres zu leiſten, auch höhere Pflichten für die Volksgemeinſchaft zu tragen hat. Die große Leiſtung des deutſchen Unternehmer⸗ tums für das Winterhilfswerk des letzten Jahres hat in aller Welt wohlverdiente Anerkennung gefunden. Es gilt für jeden Einzelnen, in der Fürſorge für die notleidenden Volksgenoſſen nicht nachzulaſſen, ſondern vielmehr die eigene Leiſtung nach Kräften zu ſteigern. Seien Sie ſtark und ſchätzen Sie ſich glücklich, daß es Ihnen vergönnt iſt dem Rufe des Führers Folge leiſten zu können: Opferk für die Not, damit die Blutsgemeinſchaft der Deutſchen frei und glücklich werde. Grußworte zum Reichsbauerntag Die nationale Berufung des Bauern. Goslar, 15. November. Zum zweiten Reichsbauerntag iſt vom Miniſterpräſi⸗ denten Göring ein Begrüßungsſchreiben eingegangen, in dem es u. a. heißt:„Der deutſche Arbeiter und der deut⸗ ſche Bauer Hand in Hand bilden das Rückgrat der Nation. In den ſchwerſten Zeiten des Kampfes um die Macht waren beide die Pfeiler, die tapferſten Kämpfer der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung, die treueſten Gefolgsmänner des Füh⸗ rers. So ſoll es für alle Zeiten bleiben! Dem deutſchen Landvolk gelten zum Goslaxer Reichsbauerntag meine be⸗ ſonderen Grüße und Wünſche.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchrieb folgende Be⸗ grüßungsworte:„Nur wenn alle Volksgenoſſen erkennen, daß der Bauer der Blutquell des deutſchen olkes und der Garant ſeiner Ernährung iſt, wird es möglich ſein, Stadt und Land endgültig zu verſöhnen. Der Bauernſtand iſt zu einer Berufung und nationalen Verpflichtung geworden.“ Chef des Stabes Lutze in Goslar. Goslar, 15. Nov. Zum Beſuch des zweiten Reichs⸗ bauerntages traf der Chef des Stabes, Lutze, in Goslar ein. Er benutzte den Nachmittag, um das Thinggelände auf dem Oſterfeld, vor allem den Ehrenhof, das Kongreß⸗ und Feſt⸗ ſpielzelt ſowie den Hilfszua„Bayern“ zu beſichtigen. Keine Beweihraͤucherung! Eine Verfügung des Skellverkreters des Führers. Berlin, 14. Nov. Der Stellvertreter des Führers hat folgende Verfügung erlaſſen: „Zu meinem größten Befremden finde ich in der Preſſe immer wieder Aufforderungen zum Flaggen und byzanti⸗ niſtiſchen Begrüßungsartikeln gelegentlich der Anweſenheit oder Durchfahrt führender Parteigenoſſen im eigenen Ge⸗ biet, oder in Parteizeitungen des eigenen Bereiches— ſowie geſchmackloſe Geburtstagsartikel, die die verherrlichten Füh⸗ rer, damit aber auch die Bewegung an ſich, lächerlich machen und mit der uns Nationalſozialiſten gebotenen Zurückhal⸗ tung keinesfalls zu vereinbaren ſind. das Anſehen führen⸗ der Parteigenoſſen kann in den Augen der Partei⸗ und Volksgenoſſen nur durch Lerſtung gehoben werden und durch das Vertrauen, das ſie ſich durch Taten und im perſönlichen Verkehr zu erwerben verſtehen. Ich verbiete hiermit letztmalig jede Beweihräucherung, ihre Beranlaſſung oder Duldung in der Preſſe oder ſonſti⸗ gen Oefefnklichkeit und werde in Zukunft unnachſichtlich die jeweils Schuldigen ohne Kückſicht auf ihre früheren Ver⸗ dienſte ihrer Aemter enkheben.“ Der Ehrenſold der NSDAP Berlin, 14. November. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP hat nun auf Grund der Verfügung des Führers vom 9. November 1934 über die Gewährung eines Ehrenſoldes an die Hinterbliebenen der im Dienſt der nationalſozialiſtiſchen Idee und für die Er⸗ oberung des Staates Gefallenen erlaſſen. Es wird be⸗ ſtimmt: 1. Einen Ehrenſold erhalten die Hinterbliebenen der auf der Ehrenliſte der gefallenen Kämpfer der NSDAP ver⸗ zeichneten Toten der Bewegung. Hinterbliebene im Sinne dieſer Beſtimmung ſind die Ehegatten, Kinder oder Eltern. 2. Der Ehrenſold wird für ein Kalenderjahr feſtgeſetzt, erſtmals für das Kalenderjahr 1935. Die Zahlung des Ehrenſoldes erfolgt in monatlichen Teilbeträgen. 3. Ein Rechksanſpruch auf Gewährung eines Ehrenſol⸗ des beſteht nicht. Der Ehrenſold iſt eine freiwillige zuſätz⸗ liche Leiſtung der NS DAP, die dazu beſtimmt iſt, den Hin⸗ kerbliebenen der Gefallenen der Bewegung den Dank der Partei in ſichtbarer Form abzuſtatken. Der Ehrenſold iſt unpfändbar. Gemäß dem Willen des Führers darf der Ehrenſold von den ſtaatlichen und ſon⸗ ſtigen Behörden auf das Einkommen der Bedachten nicht angerechnet, ſowie bei der Feſtſetzung von Hinterbliebenen⸗ renten, Verſorgungsbezügen und dergleichen nicht berückſich⸗ tigt werden. 4. Anträge auf Gewährung eines Ehrenſoldes ſind beim Reichsſchatzmeiſter der NSDAP, München 43, Poſtſchließ⸗ fach 80, mit entſprechenden Belegen einzureichen. f Die ſtudentiſche Verfaſſung Berlin, 15. November. Reichserziehungsminiſter Ru ſt hat an den Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft Feickert folgendes Schreiben gerichtet: „Der Führer und Reichskanzler hat meinem Vorſchlage einer Aenderung der ſtudenkiſchen Verfaſſung zugeſtimmk, die die Deutſche Skudentenſchaft als Geſamtverkrekung der Skudierenden von der bisherigen Mitverantwortung für die polifiſch-weltanſchauliche Schulung und Erziehung entbindet und dieſe Aufgaben dem Nakionalſozialiſtiſchen Studenten bund ausſchließlich und allein verankworklich überläßt. „Es ſoll damit die von mir erſtrebte Schaffung einer ein⸗ heitlichen weltanſchaulichen und politiſchen Autorität für de Studierenden erreicht werden. Im Hinblick auf die kommen⸗ de Neuordnung erſuche ich Sie, bereits jetzt die Führung und Richtunggebung der geſamten ſtudentiſchen Erziehung, insbeſondere die Löſung der Kameradſchaftshausfrage, dem NSStB zu überlaſſen.“ 13 Mit letzter, verzweifelter Kraft raffte er ſich auf und konnte gerade noch aus der furchtbaren Amſchlingung des Feuers heraustaumeln, das ihm bereits Haar und Bart ſchmerzlich zerfetzt hatte. Die Soldaten umringten den Triumphgeſchrei klang auf. Aber Einthio verlor trotz ſeiner Schmerzen, der Brand⸗ wunden und des Sturzes, der ihn faſt betäubt hatte, nicht ganz die Geiſtesgegenwart. Sein erſter Gedanke, als er wieder halbwegs ſich über ſeine Lage klar war, hieß: Duca muß ich retten! Was liegt an mir ſchon? Wenn nur Duca entkommt! „Wo iſt Duca?“ fuhren ihn ſchon ein Dutzend Stim⸗ men gell an. Er hielt ſich mühſam auf den Füßen, trotzdem er matt zum Umfallen war. „Duca?“ keuchte er und hatte verſtörte Augen.„Der iſt nicht mehr. Er iſt doch mit mir zuſammen durch den Boden ins Feuer geſtürzt. Er kam wohl nicht mehr her⸗ aus. Sucht 1 5 Ueberreſte, wenn der Speicher niederge⸗ brannt iſt.“ Das klang glaubhaft. Natürlich— beide mußten ja ins Feuer geſtürzt ſein, wie war es anders mö lich? Daß es noch eine Fluchtmöglichkeit da oben 8 hatte, daran dachte im Augenblick niemand. So ſchenkte man den Worten Einthios ohne weiteres Glauben, die dieſer doch nur geiſtesgegenwärtig geſprochen hatte, um Duca Zeit zur Flucht zu geben. Triumphierend riefen es die Soldaten einander zu. „Ducg verbrennt! Der Teufel röſtet ihn ſelber! Haha!“ Das Glöcklein der Kapelle läutet unermüdlich. Die um das Kloſter ausgeſtellten Wachen wurden nun zurückgezogen, alles eilte neugierig herbei und ſammelte ſich um das langſam niederbrennende Feuer, um nachher die Reſte des toten Duca zu ſuchen. Sie mochten lange ſuchen! Der ſaß inzwiſchen noch immer auf dem Dach und ſchöpfte Kraft. Der Weg war jetzt frei, das merkte er, aber Taumelnden ſofort. Warnung vor Terror Bekanntmachung der Saarabſtimmungskommiſſion. Saarbrücken, 14. November. Die Abſtimmungskommiſſion hat eine Bekanntmachung erlaſſen, in der ſie hervorhebt, daß es hinſichtlich der Abſtim⸗ mung drei vollkommen gleichberechtigte Parteien gebe, von denen keine als bevorzugt und eben⸗ ſowenig als minderwertig anzuſehen ſei. Zu ihrem großen Bedauern habe die Kommiſſion jedoch feſtſtellen müſſen, daß in politiſchen Verſammlungen ſowie in der Preſſe leider die eine oder andere der genannten Parteien in ihrer Gleich⸗ berechtigung angegriffen worden ſei. In einzelnen Fällen ſei man auch gegen politiſche Gegner mit ſoviel Druck und Drohungen vorgegangen, daß es berechtigt ſcheine, von politiſchem Terror zu ſprechen. Die Kommiſſion ſieht ſich gezwungen, in Zukunft eine ſolche Haltung, die nach der geltenden Geſetzgebung unzuläſſig iſt, dem zuſtändigen Staatsanwalt zur Kenntnis zu bringen. Zu dieſem Erlaß der Abſtimmungskommiſſion iſt dar⸗ auf hinzuweiſen, daß deutſcherſeits immer wieder der Wunſch laut geworden, den Abſtimmungskampf in ruhigſter und ge⸗ mäßigtſter Form abzuwickeln, da in der ſaardeutſche Bepöl⸗ kerung weder die Neigung noch die Veranlaſſung beſteht, den Kampf um die geſicherte deutſche Abſtimmung mit un⸗ nötiger Schärfe zu betreiben. Durch die von der Regierungs⸗ kommiſſion widerſpruchslos geduldete Einmiſchung landfremder und nicht abſtimmungsberechtigter Ele⸗ mente wurde der Abſtimmungskampf erſt in ein Stadium gebracht, das die Abſtimmungskommiſſion zu vorſtehender Warnung veranlaſſen konnte. Es ſei hier nur auf das un⸗ verantwortliche Treiben der Marley⸗Kommiſſion hingewieſen, die wochenlang im Sinne ihrer ſeparati⸗ ſtiſchen Geldgeber im Saargebiet ihr Unweſen trieb und in der Welt einen Verleumdungsfeldzug ge⸗ gen die deutſche Sache an der Saar entfeſſelte. Eine Beruhigung im Abſtimmungskampf an der Saar würde ſofort einkreten, wenn man ſich endlich zu einer Ent⸗ fernung der ohne jede innere Berechtigung in die ſaardeut⸗ ſche Abſtimmung eingreifenden Emigranten eniſchließen würde. Damit würde der Verwirklichung des Wunſches der Abſtimmungskommiſſion auf eine reibungsloſe Abwicklung des Abſtkimmungskampfes am wiekſamſten Rechnung getra⸗ gen werden. Ein unverſtändlie eil Drei Wochen Gefängnis zum Schu nigranten⸗ kommiſſare. 5 Sdarbrücken, 15. November. Der Internationale Oberſte Gerichtshof in Saarlouis hat den Buchhändler Baus aus Saarbrücken wegen Wider⸗ ſtandsleiſtung bei der im Juli dieſes Jahres in der Kaiſer⸗ ſtraße in Saarbrücken ſtattgefundenen Hausſuchungen beim DNB und der Saar⸗Korreſpondenz zu drei Wochen Gefäng⸗ nis verurteilt. Durch Denunziation eines Separatiſten war Baus ange⸗ zeigt worden, bei der Durchführung der polizeilichen Aktion in der Kaiſerſtraße Widerſtand geleiſtet zu haben. In erſter Inſtanz wurde er zu 200 Franken Geldſtrafe verurteilt, worauf der Staatsanwalt Berufung einlegte. Als Haupkbelaſtungszeugen erſchienen verſchiedene bekannte Emigrantenkommiſſare. Allein auf ihre Ausſagen geſtützt, ſprach der Gerichtshof ſein hartes Urteil aus, ohne die Zeugenausſagen der Verteidi⸗ gung zu berückſichtigen. Der Internationale Oberſte Ge⸗ richtshof glaubte erwieſen zu ſehen, das Baus„während der Manifeſtation das Volk aufgewiegelt habe“ und daß er als ein„vigilanter Menſch im Schoße der NSDAP“ angeſehen werden müſſe. 5 Eden über den Beſuch Ribbentrops. Im Unterhaus wurde der Lordſiegelbewahrer Eden über ſeine Zuſammenkunft mit Herrn von Ribbentrop be⸗ fragt. Der Lordſiegelbewahrer erklärte in ſeiner Antwort: „Ueber eine freundſchaftliche Unterhaltung hinaus hat ſich, nichts ergeben. Es iſt uns keinerlei neuer Vorſchlag gemacht worden. Eine neue Entwicklung liegt nicht vor.“ eee vorerſt hieß es einmal, vom Dach hinunterzukommen, un⸗ bemerkt. Das mußte gelingen. Irgendwie. Es kam ihm zuſtatten, daß keine Poſten mehr ausge⸗ ſtellt waren. Alſo hinunter in den Kloſterhof! Es gab nur eine Möglichkeit: Den Sprung!. Mit einem Ruck ſchnellte er vom Dachrand ab in die Tiefe. Mit gelockerten Gelenken, federnd, ſchlug er auf dem Boden auf, ſchnellte wieder hoch— und ſtand. Anver⸗ letzt. Ein akrobatiſches Kunſtſtück voll Kühnheit und Ge⸗ ſchmeidigkeit. Keine Sekunde war mehr zu verlieren. 5 Ex glitt um den Speicher herum. Eben ſtärzten ſich die Soldaten mit Stangen und Degen in das nieder⸗ gehende Feuer, um es auseinanderzureißen, da es gewiß ſeine Pflicht erfüllt hatte, und nach dem Toten zu ſehen. Duca huſchte haſtig vorüber. Die Erregtheit der Sol⸗ daten kam ihm zuſtatten— ſie bemerkten ihn nicht. Es gelang ihm, etwa dreihundert Schritte fortzukommen. Schon winkte das offene Tor des Hofes. Noch ſchwelte der Reiſighaufen davor. In dieſem Augenblick verließ ihn Fortuna. Oder der Zufall ſtellte ihm ein Bein. Einer der Soldaten hatte ihn vom Kloſterportal aus erade in dieſem Augenblick, da ihn nur noch wenige Schritte vom rettenden Tor trennten, bemerkt. Seine Stimme peitſchte über den Hof: „Duca lebt! Dort ſteht er!“ Im Nu wandten ſich alle Köpfe. Ein Zufall— ja, ein dummer Zufall, dachte Duca erſtaunt und verbiſſen. Noch zehn Schritte, und ich wäre draußen 54 ber da war nichts mehr zu machen. Er ſah es mit einem Blick. Er ſah die zwei Dutzend Flintenläufe auf ſich gerichtet. Er ſah Einthios verwundetes und zerriſſenes Geſicht. Der ſtand mit gebundenen Armen an der Speichermauer. Sabine— flatterte ein Gedanke heiß und jäh durch ſein Hirn. And dann: Gleich bin ich bei dir! Ein Schuß löſte ſich, pfiff an ſeinem Kopf vorbei. Dann hörte er eine Stimme: „Nicht ſchießen!“ 0 Ein Befehl: „Duca— die Hände hoch!“ ö Mechaniſch hob er die Arme. Starrte dem Leutnant Quintana entgegen, der auf ihn zukam. * „Ihr ſeid mein Gefangener, Duca!“ Deutſchland als Baumwollkaͤufer Vorſchläge deutſcher Einfuhrfirmen.— Konferenz bei Rooſevelt. Waſhington, 14. November, Das„Journal of Commerce“ berichtet über eine Konfe⸗ renz, die im Weißen Hauſe ſtattfand. Präſident Rooſevelt ließ ſich von Wallace, Peek und den Sachbearbeitern des Außenamtes, des Schatzamtes und des Handelsamies über die Möglichkeiten des Warenaustauſches mit Deutſchland Vortrag halten. Peek wies darauf hin, daß Deutſchland ein ſehr guter Kunde der amerikaniſchen Baumwoll-Lieferanten geweſen ſei und in der vergangenen Saiſon acht Prozent der amerikaniſchen Baumwollernte abgenommen habe. Verkreter deutſcher Baumwolleinfuhrfirmen ſeien jn Amerika eingetroffen, um Baumwolle zu kaufen. Sie hät⸗ ken jedoch dargelegt, daß dies nur im Wege des Warenaus- tauſches möglich ſei. Andernfalls müſſe ſich Deutſchland eige⸗ nen Rohſtoffen zuwenden, was einen dauernden Verzicht auf amerikaniſche Baumwolle zur Jolge haben könnke. Ackerbauminiſter Wallace erklärte dem Präſidenten Rooſevelt, daß er deſſen grundſätzliche Stellungnahme hier⸗ zu benötige, da er noch vor dem 1. Dezember die Vorſchrif⸗ ten über die ſür das nächſte Jahr zugelaſſenen Anbauflächen erlaſſen müſſe. Sowohl von Präſident Rooſevelt wie von den übrigen Konferenzteilnehmern wurde der Standpunkt verkreten, daß die Erhaltung der deutſchen Kundſchaft wünſchenswert ſei. Schwierigkeiten bereite jedoch die Frage, welche Waren man dafür einkauſchen ſolle. Endgültige Entſchließungen ſeſen, ſo erklärt das Blatt zum Schluß, noch nicht gefaßt worden. Gördeler vor den Wirtſchaftsführern Berlin, 15. Nov. Reichskommiſſar Dr. Goedeler ſprach vor ſämtlichen Wirtſchaftsführern über den Einſatz der Wirk⸗ ſchaftsorganiſation bei der Preisüberwachung. Der kommiſ⸗ ſariſche Führer der Wirtſchaft, Graf von der Goltz, erklärte im Namen der Hauptgruppen⸗, Fachgruppen⸗ und Bezirks⸗ führer, daß die Beſtrebungen des Reichskommiſſars die un⸗ bedingte Unterſtützung der Wirtſchaftsorganiſation fänden. Blutrache eines polniſchen Soldaten Warſchau, 15. Nov. Eine eigenartige Vorgeſchichte hatte ein Kriegsgerichtsurteil, das in Przemyſl gefällt worden iſt. Der Infanteriſt Sroka war vor einiger Zeit von zweit Bauern beleidigt worden. Sroka hatte ſich das derart zu Herzen genommen, daß er unter Mitnahme ſeiner Dienſt⸗ waffe deſertierte und die beiden Bauern aus dem Hinterhalt niederſchoß. Danach hielt er ſich etwa zwei Monate in den Wäldern verborgen. Am 7. November hat er ſich dann den Behörden geſtellt. Er wurde zum Tode verurteilt. Das Ur⸗ teil wurde ſofort vollſtreckt. Den Beiſtand eines Prieſters hat der Verurteilte zurückgewieſen. Engliſche Bewerber für die Sdarpolizei. Im britiſchen Kriegsamt ſprach eine größere Anzahl von Bewerbern für die Saarpolizeitruppe vor. Die zuneh⸗ mende Zahl dieſer Bewerber gegenüber der Vorwoche iſt auf die Tatſache zurückzuführen, daß die Saarpolizeifrage in der letzten Zeit von der geſamten Preſſe eingehend be⸗ ſprochen worden iſt. Während der letzten zwei Tage haben etwa 150 Männer, davon größtenteils ehemalige aktive Offiziere, im Kriegsamt nachgefragt. Sie wollen ihn nicht haben. Melbourne, 14. Nov. Der aus Deutſchland geflüchtete Schriftſteller Egon Erwin Kiſch, dem die auſtraliſche Regio⸗ rung verboten hatte, in Auſtralien zu landen, machte den Verſuch, von dem Dampfer, auf dem er zurückgehalten wird, an Land zu entkommen. Wenige Minuten bevor der Damp⸗ fer abfahren ſollte, ſprang Kiſch vom Deck auf den Kai, ver⸗ ſtauchte ſich aber auf den Eiſenbahnſchienen den Fuß und wurde ſofort wieder von der Polizei feſtgenommen. Kiſch behauptete, man könne ihn nicht wieder an Bord zurückbrin⸗ gen, denn er ſei auf dem Land verhaftet worden und ſtehe daher unter Landgerichtsbarkeit. Trotzdem wurde Kiſch ohne Federleſens an Bord des Dampfers zurückgebracht, der kurz darauf abfuhr. Der Leutnant warf ſich in die Bruſt. Die Soldaten drängten näher. f Duca ſtarrte ihn durchbohrend an. Dann glitt ein karges Lächeln über ſein hageres Geſicht. 1 „So ſorgt wenigſtens für eine anſtändige Anterkunft, ſagte er mit einem letzten Anflug von Humor,„denn ich bin— hundemüde.“ 5 5 Und damit ſprach er die Wahrheit. * 2 Als er aus einem faſt totenähnlichen Schlaf erwachte, fand er ſick in einem von einem kleinen vergitterten Fen⸗ ſter nur kärglich durchhellten Verlies. Wenn er durch das 5 hinausſah, ſo blickte er gerade gegen eine graue auer. Kein Zweifel, er befand ſich in einem Keller, und es war ſicher ſeit vielen Jahren der unbequemſte Raum, den er je bewohnt hatte. Er hatte kein Erinnern mehr daran, wie er hierher⸗ gekommen war. Er mußte auch ewig lange geſchlafen ha⸗ ben, das fühlte er. Mißmutig betrachtete er den Stroh⸗ ſack, der ſein Lager geweſen war. „Pfui Teufel!“ 13 Er reckte ſich. 25 „Nettes Gefängnis!“ Seine Lippen verzogen ſich. Wie ein gefangene Tier im Käfig begann er zwiſchen den vier Wänden auf und ab zu gehen. Hin und her— hin und her— her und hin— eine verzweiflungsvolle Wanderung. Ein bitterer Zug lag um ſeinen Mund. Wie lange er ſo wanderte, er wußte es nicht. Offenbar war es um die Mittagszeit, als ſich eine kleine, von ihm noch nicht bemerkte Schiebetür öffnete und ſpukhaft eine Schüſſel mit Eſſen hereingereicht wurde. Gleichzeitig schloß ſich die Oeffnung wieder. „Mit Heißhunger ſtürzte er über das Eſſen her. Es it lächerlich, noch Hunger zu haben, dachte er grimmig. Es iſt lächerlich. Vollkommen lächerlich. Dennoch— es ſchmeckte ihm. And es ſchmeckte ihm auch am nächſten Tage. Am übernächſten Tage. Kein Menſch ließ ſich ſehen.. Niemand.—„ Die Totenſtille in dem engen Verlies quälte ihn maß⸗ los. Was tun? Es gab nichts zu tun. 5 Er war ein verlorener Mann. Er wünſchte mit In⸗ brunſt, daß alles zu Ende ſein möge, daß man ihm endlich den Prozeß machen möge * us dem liadioclien lande KPD-Anhänger vor dem Oberlandesgericht. 0 Karlsruhe, 15. Nov. Der Strafſenat des Oberlandes⸗ gerichts hatte ſich mit dem Verſuch kommuniſtiſcher Kreiſe in Mannheim⸗Käfertal, dort in den Herbſtmonaten 1933 die Kd neu aufzubauen, zu befaſſen. Wegen ihrer Beteili⸗ gung an dieſem erfolglos gebliebenen Verſuch erhielten Jo⸗ hann Dörſam aus Mannheim⸗Käfertal ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis, Hermann Weber aus Mörſch(Pfalz) ein Jahr und vier Monate, Rudolf Karl Feil aus Mann⸗ heim ein Jahr und zwei Monate und Hermann Bauer aus Mannheim ein Jahr und einen Monat Gefängnis. Aus der Evangeliſchen Kirche Badens. () Karlsruhe, 15. Nov. Nachdem ſeine kommiſſariſche Dienſtleiſtung in der Deutſchen Evangeliſchen Kirchenkanzlei beendet iſt, hat Oberkirchenrat Voges am 8. November die⸗ ſes Jahres ſeinen Dienſt im Evangeliſchen Oberkirchenrat wieder aufgenommen. Mit dem gleichen Tage iſt die kom⸗ miſſariſche Dienſtleiſtung des Pfarrers Sauerhöfer in Karlsruhe beendet. Der evangeliſche Pfarrer Heinrich Rothenhöfer in Mannheim wurde unter Anerkennung ſei⸗ ner langjährigen treu geleiſteten Dienſte auf 1. Dezember 1934 in den Ruheſtand verſetzt. 5 Heidelberg.(Studenten helfen mit am Win⸗ terhilfswerk.) Die Preſſeſtelle der Heidelberger Studen⸗ tenſchaft teilt mit: Zur Linderung der Not vieler Volks⸗ genoſſen im Winter 193435 wird eine Hilfeleiſtung von den Studenten gefordert. Jeder Student iſt verpflichtet, aktiv und paſſiv im Winter 1934⸗35 mitzuhelfen an dem großen Werk. Noch ſind Tauſende von Volksgenoſſen ohne Arbeit und leben in dürftigſten Verhältniſſen. Da helfen keine barmherzigen Almoſen, ſondern nur durch perſönliche Opfer und eigene Entbehrungen kann der Student mitarbeiten und mithelfen. Er opfert täglich einen Pfennig, das iſt wenig, aber im Semeſter ergibt dieſer kleine Betrag die Summe von etwa 4000 Mark. Er opfert Zeit, indem er ſich zu Haus⸗ und Straßenſammlungen zur Verfügung ſtellt. Die Studentin⸗ nen betätigen ſich in der Volksküche, helfen bei der Organi⸗ ſation der NSV., unterſtützen bedürftige Familien durch tat⸗ kräftige Hilfe, wofür ihnen der Betrag zur Verfügung ſteht, den ſie durch freiwillige Sammlungen und Spenden inner⸗ halb der Aniverſität zuſammengebracht haben. Hier ſchließt ich keiner aus, Studenten und Dozenten, alle ſind bemüht ihr Teil beizutragen, zu dem unſer Führer aufgefordert hat. Weinheim.(Seinen Verletzungen erlegen.) Dem mit ſeinem Motorrad auf ein unbeleuchtetes Sand⸗ fuhrwerk aufgefahrenen Maurer Heinrich Eberhardt von Hemsbach wurde im Heidelberger Krankenhaus das verletzte Bein abgenommen. Trotzdem iſt der Verletzte geſtorben. i Weinheim.(Schuljungen als Diebe!) Seit einiger Zeit wurden an hieſigen Geſchäften nachts die Schau⸗ läſten ausgeräumt. Einem Beſitzer gelang es nun, die Diebe zu überraſchen. Es waren Schuljungen unter 14 Jahren, die mit einem Spitzmeiſel die Schaukäſten erbrochen hatten. Das Diebesgut konnte zum größten Teil wieder beigebracht werden. i Weinheim.(Verkehrsverein gegründet.) Auf Einladung des Oberbürgermeiſters fand hier eine Sitzung des vorbereitenden Ausſchuſſes zur Gründung eines Verkehrs⸗ vereins ſtatt. Die Gründung wurde beſchloſſen. Der Leiter der Schulungskurſe des Landesverkehrsvereins Baden, Sutter, Ard in einer öffentlichen Verſammlung am 6. Dezember über „Die Aufgaben der Verkehrsvereine“ ſprechen. r Königshofen.(90 Jahre alt.) Schloſſermeiſter Martin Adelmann feierte in geiſtiger und körperlicher Friſche die Vollendung ſeines 90. Lebensjahres. Er iſt ein Veteran des Feldzuges von 1866. Trotz ſeines hohen Alters arbeitet der Jubilar noch täglich in ſeiner Werkſtatt in ungehemmter chaffensfreude. () Ottersdorf bei Raſtatt.(Am goldenen Hoch⸗ zeitstag geſtorben.) Am Tage ſeiner goldenen Hoch⸗ zeit hat ein angeſehener und beliebter Bürger unſerer Ge⸗ meinde, Franz Frick, die Augen für immer geſchloſſen. Er iſt an den Folgen eines Sturzes vom Rad geſtorben, ein Unfall, der ſich vor etwa einem Vierteljahr ereignet hat. () Baden⸗Baden.(Jugendlicher Lebensretter.) Der jährige Schüler Erwin Geiler hatte während der großen Ferien eine Frau, die dem Ertrinken nahe war, unter eigener Lebensgefahr aus der hochgehenden Schütter bei Kehl⸗Sundheim gerettet. Der Landeskommiſſär hat dem mu⸗ ligen Lebensretter für ſeine entſchloſſene Tat eine öffentliche Anerkennung ausgeſprochen. () Altenheim.(Schwerer Unfall eines Kin⸗ des.) Vom Unglück verfolgt iſt das dreijährige Töchterchen des Sägewerksbeſitzers Jakob Zimpfer. Nachdem es vor anigen Wochen in die Jauchegrube gefallen und nur knapp dem Tode entgangen war, fiel jetzt ein in Arbeit befindliches Tor, das noch nicht feſtgemacht war, um und ſchlug dem Kind eiten Oberſchenkel ab, ſo daß es ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. () Kehl.(Die Lachszeit beginnt.) Der Lachs kommt aus der Nordſee und ſetzt ſeinen Weg im Ahein fort, um zu den Laichplätzen am Oberrhein zu ziehen. Bei dieſem etwa ſechs Wochen andauernden Lachszug ſtreben die Fiſche ſtets dem Sonnenaufgang entgegen, ſuchen alſo nur die Oſtgewäſſer auf. Zu dieſen gehört auch die Kinzig. In den letzten Tagen haben ſich ſchon einige Exemplare beim Meumühler Kinzigwehr gezeigt, das in prächtigem Sprung don den Tieren überſetzt wird. Am Willſtätter Wehr iſt den Tieren die Weiterreiſe verwehrt, da ſie dieſes nicht über⸗ hungen können. Am neuen Kinzigwehr bei Neumühl ſind nachts und links Lachstreppen eingebaut, die ein Vorwärts⸗ dringen bis Willſtätt ermöglichen, wo die alten Lachsfiſcher mit freudiger Erwartung ihrer harren. Ii O Lonſtan.(Die Stadt Patin der Vier⸗ linge) Der Oberbürgermeiſter hat den Eheleuten Schwarz die Glückwünſche der Stadtverwaltung übermittelt und ein Geldgeſchenk ſowie einen Blumenſtrauß und eine Weinſpende gundeicht Weiter hat der e e 5 die U Konftans die ML 55 73 7 55. une⸗Marie, Johanna, digita 0 Hie dere eden en Alls Paleft⸗ geſchenk erhält am Geburtstag jedes Mädchen einen Jahres⸗ ettag von 28 Mark bis zum 21. Lebensjahre. Es ſſt dies an tatkräftiger Beweis der Förderung kinderreicher Fa⸗ milien. Mutter und Kinder ſind wohlauf. Das ſeltene Er⸗ egnis hat die Anteilnahme der geſamten Bevölkerung wach⸗ gerufen. Man darf gewiß ſein, daß die Sorge der Eltern im das Großwerden und die Erziehung der Kinder ein⸗ ſclißlich des erſtgeborenen Mädchens nach Möglichkeit er⸗ leichtert werden.— Glückwünsche ſind aus ganz Deutſchland eingetroffen. i 8 8 Aus den Nachbarländern Anfälle am Bahnübergang Der Bürgermeiſter von Schlitz getötet. Schlitz. An einem Bahnübergang beim Bahnhof Hutz⸗ dorf auf der Strecke Bad Salzſchlirf Niederaula wurde der Kraftwagen des Bürgermeiſters Schmidt aus Schlitz von einem Triebwagen angefahren und zur Seite geſchleuderk. Bürgermeiſter Schmidt war ſofork kok, während ſein Be⸗ gleiter Kopfverletzungen davonkrug. Die Sichtverhältniſſe waren gut, auch wurden die vorgeſchriebenen Signale ge⸗ geben. n Lieferwagen vom Zug erfaßt. Biedenkopf. Am Montag abend gegen 21 Uhr trug ſich auf der Bahnſtrecke Erndtebrück Biedenkopf am Bahn⸗ übergang in der Nähe von Feudingen ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall zu. Der Wagen des Obſthändlers Nied aus Siegen wollte den Bahnübergang in dem Augenblick über⸗ queren, als ein Perſonenzug nahte. Der Lieferwagen wurde von der Lokomotive erfaßt und etwa 60 Meter mitgeſchleift. Nied erlitt ſchwere Verletzungen und wurde ins Kranken⸗ haus gebracht. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Worms.(Todesopfer der Diphtherie⸗Epi⸗ demie.) Die Diphtherie⸗Epidemie, die zurzeit in einigen Landorten des Kreiſes Worms herrſcht, hat jetzt in Becht⸗ heim ein Todesopfer gefordert. Dort iſt ein 12jähriger Knabe der tückiſchen Krankheit erlegen. Bad Dürkheim.(Das Gewiſſen ließ ihm keine Ruhe.) Der Bulldoggführer Georg Diehl überfuhr vor 14 Tagen den 15jährigen Schüler Albert Feibel von Gönn⸗ heim tödlich. Diehl ſowohl wie auch der Beifahrer ſagten anfangs aus, der Schüler wäre an ſeinem Tode ſelbſt ſchuld. Das Gewiſſen ließ aber dem Beifahrer keine Ruhe, und er ſagte nun vor der Polizei aus, daß er ſeinerzeit von Diehl zu den falſchen Ausſagen genötigt worden ſei. In Wirklich⸗ keit verhielt ſich die Sache ſo, daß der junge Feibel, der unter⸗ wegs mit der Erlaubnis der beiden Fahrer das Bulldogg⸗ fahrzeug beſtiegen hatte, um mitzufahren, infolge des plötz⸗ lichen Anfahrens der Maſchine von ſeinem Platz hinter dem Führerſitz herunterfiel. Dabei kam er unter ein Rad zu liegen, das ihm den Kopf zerdrückte. Die beiden Fahrer ſchleppten dann die Leiche an den Straßenrand und ſchoben die Schuld an dem Tode des Jungen auf ein unbekanntes Gefährt. Diehl wurde verhaftet. Bluttat im Amtsgericht Beamter von einer Angeſtellten niedergeſtochen. Nürnberg, 14. Nov. Das Amtsgerichtsgebaude in Lich⸗ tenfels war der Schauplatz einer furchtbaren Bluttat. Die 21jährige Franziska Dollinger, die bei dem Vollſtreckungs⸗ oberſekretär beſchäftigt geweſen war, trat gegen 9,45 Uhr in deſſen Amtszimmer und legte ihm eine Abmeldebeſcheini⸗ gung für die Ortskrankenkaſſe vor. Während Hack das Formular ausfüllte, nahm die Dol⸗ linger ein Schlächiermeſſer aus ihrer Einkaufstaſche und ver⸗ ſetzte dem Nichtsahnenden einen Slich in den Hals, der die Schlagader kraf. Ein zweiter Stich ging in den Ankerleib. Der Oberſekretär unternahm noch den Verſuch, einen nahe wohnenden Arzt aufzuſuchen, brach aber unterwegs blut⸗ überſtrömt zuſammen. Die Dollinger dürfte aus Verärgerung über ihre Enklaſſung aus dem Dienſt die Tat begangen haben. Die ſchwerkranke Mutter getötet Chemnitz, 14. Nov. Ein in der Weſtvorſtadt wohnen⸗ der 44jähriger Mann brachte ſeiner 73jährigen Mutter auf deren Verlangen einen Schuß in die Schläfe bei. Die Frau wurde ſchwer verletzt. Der Sohn tötete ſich dann durch einen Schuß in die Schläfe. Nach vorgefundenen Aufzeichnungen iſt die Tat im beiderſeitigen Einverſtändnis geſchehen. Neues aus aller Weli Zigeuner als Poſträuber Der dreifache RKaubmord im Kreiſe Pleß aufgeklärt. Kaktowitz, 15. Nov. Am 1. September war auf dem Waldweg zwiſchen Cwiklicz und Pleß ein Geldtransport des Poſtamtes in Pleß von mehreren Banditen überfallen worden. Bei dem Ueberfall wurde der begleitende Polizei⸗ beamte von den Räubern erſchoſſen und der Geldbriefträger ſo ſchwer verletzt, daß er ſpäter im Krankenhaus ſtarb. Den Tätern fielen etwa 7000 Zloty in die Hände. Auf der Flucht ſtellte ſich ihnen ein Pförtner entgegen, den ſie gleichfalls erſchoſſen. Vor einigen Tagen griff nun die Po⸗ lizei mehrere Zigeuner auf. Zwei davon verwickelten ſich in derartige Widerſprüche, daß der Verdacht aufkam, daß ſie mit dem Cwikliczer Raubüberfall in Verbindung ſtänden. Sie geſtanden ſchließlich die Tat ein. Die Mörder nahmen von dem Gelde nur einen kleinen Betrag an ſich und ver⸗ gruben den Reſt im Walde. Das Geld wurde von der Poli⸗ zei gefunden. Entführungsverſuch in Zürich Zürich, 15. Nov. In Zürichberg wurde ein ſtark an Wildweſt⸗Methoden erinnernder Ueberfall verübt. Als der Ingenieur Dürler⸗Tobler, der ein großes Vermögen beſitzt, von ſeiner Villa aus zur Stadt ging, um ſein Büro aufzu⸗ ſuchen, wurde ihm von einem Unbekannten ein Tuch von hinten über den Kopf geworfen. Im gleichen Augenblick fuhr ein Kraftwagen heran, und es wurde verſucht, den In⸗ genieur in den Wagen zu drängen. Der Angegriffene wehrte ſich jedoch kräftig, und es gelang ihm, das Vorhaben der Verbrecher zu verhindern, die darauf das Weite ſuchten. Die Polizei nimmt an, daß es ſich um einen Entführungs⸗ verſuch handelt, zu dem Zweck, Löſegeld zu erpreſſen. N Ab Kind erdrückt. Die Landwirtsfrau Schöberl von Landshut⸗Achdorf wollte mit einem Ochſenfuhrwerk in die Stadt fahren. Hinter ihr fuhr ein Laſtauto mit Anhänger. An einer ſtark abſchüſſigen Straße verſagten die Bremſen und das Laſtauto fuhr auf das Ochſenfuhrwerk auf, das in Trümmer ging. Hierbei wurde der auf dem Fuhwerk ſitzende zweieinhalb Jahre alte Knabe der Frau Schöberl unter den Wagen geſchleudert und erdrückt. ab Wieder Deviſenſchieber. Nachdem erſt vor kurzem in Garmiſch einem Deviſenſchieber das Handwerk gelegt wer⸗ den konnte, wurden jetzt in einer Partenkirchener Bank⸗ filiale zwei Deviſenſchieber feſtgenommen. Die Beiden ſtam⸗ men aus Holland und wollten Regiſtermark auf unberech⸗ tigte Weiſe umwechſeln. Lalcale Nuudocuau Aus der NS⸗Hago. Am geſtrigen Abend hielt im oberen Saal des„Bad. Hof“ die Ortsgruppe der NS⸗Hago eine Verſammlung ab, die gut beſucht war. Nach Begrüßung der Anweſenden gab Ortsamtsleiter Herren dem Referenten des Abends, Herrn Dr. Stiefel, das Wort. In klarer leichtverſtändlicher Weiſe ſprach Redner zunächſt über die Betreuung des ge⸗ werbl. Mittelſtandes, die dem Kampfbund des gewerbl. Mittelſtandes kurz der NS⸗Hago unterſtellt wurden. Durch die Einrichtung der Organiſation Arbeitsfront bleiben NSBoO. und NS⸗Hago als Untergliederungen beſtehen, ſie haben lediglich eine Umgliederung erfahren und ſind in Betriebsgemeinſchaften Handel und Handwerk zerlegt worden. Die Aufgaben dieſer Reichsbetriebsgemeinſchaften 17 und 18 in der deutſchen Arbeitsfront umriß Redner aus⸗ führlich; ſie beziehen ſich hauptſächlich auf die weltanſchau⸗ liche Erziehung ihrer Mitglieder, den Rechtsſchutz und ſoziale Unterſtützungseinrichtungen. Die Arbeitsfront iſt darauf bedacht, durch die ſozialen Einrichtungen ſeinen in Not geratenen Mitgliedern in allen Lebenslagen zu helfen. Ausführlich legte Redner auch die jetzt der NS⸗Hago über⸗ tragene Aufgabe der Ueberwachung von unberechtigten Preis⸗ ſteigerungen dar und erbat hierzu die Unterſtützung der Mitglieder. In der anſchließenden Ausſprache kam von Seiten der Zuhörer der Dank über den aufklärenden klaren Vortrag zum Ausdruck; geſtellte Fragen wurden beantwortet und Zweifelsfälle geklärt. Mit Befriedigung über den guten Beſuch und Dank an den Redner ſchloß der Ortsamtsleiter mit Sieg Heil auf den Führer die Verſammlung. * N 5 8 Zur Brotſammlung am 16. und 17. November 5„Wie geh zes? Na, es reicht gerade zum täglichen Brot“. Wie oft hört man dieſen gedankenloſen Ausſpruch von Menſchen, die, wenn auch nicht üppig, ſo doch immerhin noch ziemlich ſorglos leben und ausreichend ihr tägliches Eſſen haben. Sie überlegen dabei nicht, daß bei ſehr vielen ihrer Volksgenoſſen das tägliche Brot im wahrſten Sinn des Wortes wirklich faſt nur aus Brot beſteht und ſelbſt dieſes noch oft fehlt. Wir wollen einmal an die kleinen Kin⸗ derchen denken, deren Augen bittend an der Mutter hängen, und deren Lippen flehend nach Brot verlangen. Wenn wir dieſes Bild vor Augen haben, wird es uns ein leichtes ſein, die Not Anderer verſtehen zu können und mitzuhelfen. Auch hier will das Winterhilfswerk eingreifen und das wichtigſte und faſt unentbehrliche Nahrungsmittel wenigſtens einmal im Monat bedürftigen Volksgenoſſen zuſätzlich zukom⸗ men laſſen. Zu dieſem Zwecke wird im Gau Baden unter Mithilfe des BdM. und der HJ. am 16. und 17. November eine Brotſammlung durchgeführt werden. Nicht angeſchnittene, halbtrockene oder gar„belegte Stullen“ ſollen gegeben werden, ſondern lieber ein kleines, aber ganzes und vor allem friſches Brot. Die vorſorgliche Hausfrau wird jetzt ſchon bei ihrem Bäcker ein Brot beſtellen, damit ſie es am Sammeltag friſch holen und den Mädels oder Jungens, die mit Feuereifer ſam⸗ meln, ſofort geben kann. Arbeit und Brot ſollen nach des Führers Worten wieder allen Volksgenoſſen gegeben werden, und deshalb wollen wir für die, die noch nicht in den Ar⸗ beitsprozeß eingereiht werden konnten, wenigſtens das täg⸗ liche Brot beſchaffen. U Die Jäger ſpenden für das Winterhilfswerk. Der Kreisjägermeiſter für den Amtsbezirk Mannheim erläßt an die Mannheimer Jägerſchaft einen Aufruf, einen Teil des erlegten Wildes der NS.⸗Volkswohlfahrt zur Verfügung zu ſtellen, um ſo wie im Vorjahre einen Teil zur Linderung der Not beizutragen. 5 — Ehrenkreuze können auf der Polizei überreicht werden. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick hat durch Runderlaß erklärt, er habe nichts dagegen einzuwen⸗ den, wenn aus Gründen der Koſtenerſparnis von der Ueber⸗ ſendung der Ehrenkreuze des Weltkrieges abgeſehen wird und ſtatt deſſen die Ehrenkreuze den Beliehenen durch Organe der Polizei, Gemeindeſchulzen, Ortsvorſtehern uſw. ausgehändigt werden. Auch gegen die Ueberreichung der Ehrenkreuze auf den Polizeirevieren— nach vorheriger Benachrichtigung des Beliehenen— hat der Miniſter keine Bedenken. — HBilligere Eilzuſtellung von Poſtpaketen. Der Reichs⸗ poſtminiſter hat auf Anfrage mitgeteilt, daß beabſichtigt ſei, die Eilzuſtellung von Poſtpaketen und Gütern im Orts⸗ zuſtellbereich zu verbilligen, wenn der Abſender gleichzeitig mehrere Eilſendungen mit einer Paket⸗ oder Poſtgutkarte an denſelben Empfänger einliefert. Zu welchem Zeitpunkt die Ermäßigung in Krafk treten könne, laſſe ſich mit Sicherheit erſt angeben, wenn feſtſteht, daß die nötigen Mittel zur Verfügung ſtehen. Ueber die Art der Ermäßigung erklärt der Miniſter, daß, wenn die Gebühr vorausbezahlt wird, für das erſte Paket oder Poſtgut die volle Eilzuſtellungs⸗ falle für jede weitere Sendung die Hälfte erhoben werden olle. — Die Jugend grüßt die Soldaten der alten Armee. Der Reichsjugendführer hat eine Anordnung über die Grußpflicht der HJ., des Jungvolks und des BdM. erlaſſen, wonach die Angehörigen dieſer Gliederungen grundſätzlich ihre Kameraden und Kameradinnen, ihre Führer und Füh⸗ rerinnen, die Männer und Führer der PO, SA, S8, Arbeitsdienſt uſw., die Angehörigen und Offiziere der Wehrmacht und die Angehörigen der alten Armee grüßen. Alle Hitlerjungen, Jungvolkjungen und BdM.⸗Mädel haben, wie der Reichsjugendführer betont, die Pflicht, vor allen Dingen die Soldaten der großen alten Armee de grüßen und zu reſpektieren. Gegen dieſen Befehl Handelnde werden in Zukunft diſziplinariſch beſtraft. Wetterbericht Im Nordoſten liegt Hochdruck, während ſich von Island her ein breites Tiefdruckgebiet gegen das Feſtland heran⸗ ſchiebt. Für Donnerstag und Freitag iſt zwar noch zeitweilig i aber zur Unbeſtändigekit neigendes Wetter zu erwarten. 1—— 2 22. 2 5 Laſtwagenkraftfahrer! Sind die Reifen Deines Laſt⸗ kraftwagens in Ordnung? Anebenheiten(herausgebrochene Stücke, abgeſchliffene Stellen) beſchädigen die Fahrbahn. Die Straßen ſind Allgemeingut; die Polizei muß bei ord⸗ nungswidriger Bereifung Dich und den Eigentümer des Fahrzeugs ſchwer beſtrafen und das Fahrzeug aus dem Verkel ziehen! 3 1 i Die Lockerung der Einzelhandels ſperre Der Begriff der Sachkunde. Der Reichs wirtſchaftsminiſter und preußiſche Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit erläutert in einem Schreiben an die Länder und die preußiſchen Behörden die kürzlich erfolgte Lockerung der Einzelhandelsſperre. Die weſentlichſte Bedeu⸗ tung der neuen Durchführungsbeſtimmungen, ſo erklärt der Miniſter, liege darin, daß der Nachweis des Bedürf⸗ niſſes bei der Errichtung ſelbſtändiger Fachgeſchäfte grund⸗ ſätzlich fortgefallen iſt und daß nunmehr in erſter Linie die perſönliche Zuverläſſigkeit und Sach⸗ kunde des Antragſtellers entſcheidend ſind. Es ſei darauf verzichtet worden, neben der Sachkunde die„fachliche Eig⸗ nung“ beſonders hervorzuheben, da dieſes Erfordernis in der Praixs deshalb zu erheblichen Schwierigkeiten geführt habe. Zu dem Begriff der Sachkunde weißt der iniſter darauf hin, daß er ſowohl die Kenntniſſe des in Betracht kommenden Warenzweiges als auch die allgemeinen kauf⸗ männiſchen Kenntniſſe erfaſſe. Der Miniſter empfiehlt, daß über die Sachkunde eines Antragſtellers zunächſt eine gutachtliche Aeußerung der zuständigen geſetzlichen Berufsvertretung eingeholt wird. Wenn der Antrtagſteller eine abgeſchloſſene kaufmänniſche Lehre und eine anſchließende mehrjährige Gehilfenzeit oder ohne Lehrzeit eine wenigſtens fünfjährige Gehilfenzeit nach⸗ weiſt, kann in der Regel von einer beſonderen Prüfung abge⸗ ſehen werden. In allen anderen Fällen ſoll jedoch die Ab⸗ legung einer Prüfung verlangt werden. In entſprechenden Sonderfällen kann auch eine Ausnahmebewilligung erteilt werden, wenn zu erwarten iſt, daß der Antragſteller auf⸗ grund ſeiner bisherigen Vorbildung und Tätigkeit die noch vorhandenen Lücken in der Sachkunde in Kürze ausfüllt. Arbeit und Arbeitsloſigkeit In Südweſtdeutſchland im Oktober 1934. Das natürliche und unvermeidliche jahreszeitliche Nach⸗ laſſen der Beſchäftigung in der Landwirtſchaft, im Bauge⸗ werbe, im Geſundheitsweſen und im Gaſtwirts⸗ und Frem⸗ denverkehrsgewerbe hat nur in einigen Arbeitsamtsbezirken Südweſtdeutſchlands im Oktober ein leichtes Steigen der Arbeitsloſenzahlen verurſacht. Dank der Feſtigkeit der innerdeutſchen Wirtſchaftskon⸗ junktur wies aber die Mehrzahl der Bezirke noch fallende Arbeitsloſenzahlen auf, ſo daß als Geſamtergebnis eine für die vorgeſchrittene Jahreszeit ſehr beachtliche Senkung der Arbeitsloſenzahl um 2823 Perſonen zu verzeichnen iſt. Hauptträger der Entlaſtung war immer noch die metallver arbeitende Induſtrie, die für Facharbeiter, Hilfsarbeiter und Angeſtellte aufnahmefähſg blieb. Ferner iſt die weitere Beſſerung des Beſchäftigungsgrades im Nah⸗ rungsmittelgewerbe und im Bekleidungsge⸗ werbe beſonders zu erwähnen. Einzig die Gruppe der Le⸗ derherſtellung und»verarbeitung zeigt einen Beſchaf⸗ tigungsrückgang und leicht zunehmende Arbeitsloſenzahlen. Mit der Durchführung der Anordnung über die Ver⸗ teilung der Arbeitskräfte hat die Vermittlungstätigkeit der Arbeitsämter eine ſtarke Belebung erfahren. Die Beſtrebun⸗ gen, ältere langfriſtige Arbeitsloſe wieder in Beſchäftigung zu bringen, hatten vielerorts bereits erfreulichen Erfolg, trotz⸗ dem infolge von Entlaſſungen aus dem Arbeitsdienſt und in⸗ folge von Abgängen aus der Landhilfe auch junge Leute wieder zur Verfügung ſtanden. Der Einſatz von Notſtands⸗ arbeitern in den Maßnahmen der wertſchaffenden Arbeitsloſen⸗ fürſorge und beim Bau von Reichsautobahnen und Neckarſtau⸗ ſtufen iſt gegenüber dem Vormonat um ein Geringes höher; er belief ſich auf rund 16 600 Mann. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den ſüdweſtdeutſchen Arbeitsämtern vorgemerkt waren, betrug am 31. Oktober ds. Is. 108 050 Perſonen, 86 427 Männer und 21623 Frauen. Auf Württemberg und Hohenzollern kamen 24 964 Arbeitsloſe, 20 286 Männer und 4678 Frauen und auf Baden 83 086 Arbeitsloſe, 66 141 Männer und 16 945 Frauen. Die Inanſpruchnahme der Unterſtützungseinrichtungen iſt in der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung um 1013 Hauptunterſtützungsempfänger geſtiegen. In der Kriſenfürſorge iſt die Zahl der Unterſtützten um 1285 Perſonen zurückgegangen und auch die öffentliche Fürſorge wurde um rund 1000 Wohlfahrtserwerbsloſe entlaſtet. Sport und Spiel 0 Achtungserfolg für Italien England ſiegte im Fußballänderkampf 3:2. Im Arſenal⸗ Stadion zu London ⸗Highbury fand vor mehr als 60 000 Zuſchauern der Fußballänderkampf zwi⸗ ſchen England und Italien ſtatt. England ſiegte nur knapp „ nachdem es bei der Pauſe noch 3:0 geführt halte. Das feuchte Wetter und der ſchwere Boden machten den Italienern viel zu ſchaffen. Erſt in der zweiten Hälfte kamen ſie in Schwung, ohne aber den gewaltigen Vor⸗ ſprung der Engländer noch wettmachen zu können. Was den Spaniern, den Oeſterreichern und den Franzoſen nicht gelungen iſt, nämlich England auf britiſchem Boden zu be⸗ ſiegen das blieb auch Italien, dem„Weltmeiſter“ verſagt. England wird alſo nach wie vor von Italien als dem„Welt⸗ Pokal⸗Sieger“ ſprechen und für aber von unſerem Standpunkt dürfte. nent blieben Englands Ita * lien ohne Sie Wer Opfer br iſt in der Tat ein E Pokal am kommenden Sonntag Baden die gleiche Elf wie beim zog(beide SV. Waldhof), e,, e B E R 4 O S , , An. SqOOO des kontinentalen Fußballſports, dem man nun England nicht länger die ihm gebührende Achtung verſagen Schließlich konnte England gegen Oeſterreich und Italien zuhauſe nur knapp gewinnen und auf dem Konii⸗ Auserwählte Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn, die Tſchechoſlowakef und 8 ingt und Die badiſche Handballmannf Für das Zwiſchenrundenſpiel ſich den Weltmeiſtertitel be⸗ anſpruchen. Ob mit Recht oder Unrecht— darüber läßt ſich itreiten. Die vielen Vorteile, die die engliſchen Spieler dies mal hatten, hätten eigentlich in einem klareren Sieg ihren Ausdruck finden müſſen. Die Engländer werden ſagen,„Sieg iſt Sieg, ob 3:2 oder 5:2, das bleibt ſich gleich“, ja zwar aus iſt das 3:2 ein Erfolg auch in gegen Spanien, . e Eintopf ißt, Sozialiſt! chaft. um den Deutſchen Handbal⸗ gegen Bayern hat der Ga Vorrundenſpiel gegen Nord⸗ N heſſen aufgeſtellt, und zwar: Rohr(Tgd. Ketſch); Eppel, Leiberich(beide Tgd. Ketſch); Rutſchmann(SB. Waldhof, Schwoebel(62 Weinheim), Keilbach(Tgd. Ketſch); Zimmer⸗ mann(SVB. Waldhof), Gund(Tgd. Ketſch), Spengler, Her⸗ Fiſcher(VfR. Mannheim). beitsbeſchaffungslotterſe NN 8 W 9 l 0 0 N 68 5 200 20 eminner wnnien- unt Zusammen gowinner gewinner Zusammen Stesammes a. 5000 Todes-Anzeige. 5 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern 15 lieben Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgrofyater Herr Heinrich Klumb Feldhüter a. D. 195 im Alter von 81 Jahren, nach kurzer Krankheit zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen: 5 Familie Peter Klumb „ Karl RKRlumb Mhm.-Seckenheim, 2 15. November 1934. Die Beerdigung findet morgen Freitag, nachmittags 2 Uhr 5 vom Trauerhause, Freiburgerstragße 41 aus statt. Georg Jakob „ Gustav Heidt. 22 ee Kriegerbund Mhm.⸗Seckenheim. Todes⸗Anzeige. 8 Unſeren Mitgliedern daß unſer guter Kamerad Heinrich Klumb 9 verſchieden iſt. Beerdigung morgen Freitag nachm. 2 Uhr. Sammlung die traurige Nachricht, um ½2 Uhr im Lohal. Der Vereinsführer. 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Seckenheim. der Untergliederungen der les% Morgen Freitag vorm. von 9—10 Uhr letzter Termin zum Abholen der Kartoffel⸗Gutſcheine. Die Kartoffeln können ſofort am D. E.G.⸗Bahnhof abgeholt werden. Gammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaſt Beſtellungen auf Thomasmehl, Kainit Kohlen, Koks, Eiform⸗ und Anionbribetts werden im Lager entgegengenommen. Der Vorſtand. neuer Ernte Linsen Pfund 40, 36, 28, 209 Erbsen, gelbe u. grüne 18 J Rels in verschied. Sorten Plund 10,. 15; . Pfund 35, 30„ Pfund 32, 24. 20 Id, Bohnen, weiß und 0 10 Graupen Pfund 283 pfund 24 10[ Haterflocken Pfund 269 Sannν⁰ rann Pfund 12 Pfg. Frische Senwelnsg II ö Dörrilelsch, fit geräucben pit. 1.20 lappen Pfund 00g J Rippenspeer. Pfund 1.20 Suppenhünner auf Bestellung, zum günstigsten Tagespreis Verbrauchergenossenschaft Mannheim zei Irauer- Kleidung Trauerhüte, Trauerschleier stets in großer Huswahl Fischer- Riegel MHNNHEIM— Paradeplatz. 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Sein Zürnen betrifft nur dein äußeres Verhalten. Du haſt dich oft mit dem ſchönen Manne gezeigt und dadurch Anlaß zu einem Ge⸗ rede gegeben, das beſſer hätte vermieden werden ſollen. Du weißt ja, daß er in dieſem Punkte ſehr ſtreng denkt. Aber er wird auch darüber hinwegkommen. Laß ihm nur Zeit dazu. Vielleicht iſt dieſe Trennung zwiſchen euch jetzt ganz heilſam, und ihr findet euch darunter ſchneller wie⸗ der zurecht. Ihr ſeid beide verwundet. Laßt eure Wunden erſt zuheilen, ehe ihr ſie von neuem berührt. Kleine Zer⸗ würfniſſe kommen ja in jeder Ehe, auch in der beſten, vor, aber es ſcheint mir nach allem, was du mir geſtanden haſt, als wenn der Keim dazu doch ſchon länger und tiefer in euch gelegen und der kleine Zwiſchenfall mit Virgilio eigentlich nur den letzten Anſtoß zum Ausbruch gegeben hätte. Sieh mich nicht ſo erſchreckt an, liebes Kind. Laß uns auch in dieſe Wunde die Sonde einführen: Es ſtimmte ſchon vorher nicht ſo zwiſchen euch, wie es zwiſchen Ehe⸗ leuten ſein ſollte. Irre ich mich darin?“ „Mutter „Laß mich offen ſein, Urſel,“ fuhr die Mutter fort. „Schon vor eurer Reiſe in die Schweiz merkte ich es. Ihr ſeid eben in jene Phaſe eurer Ehe getreten, wie ſie in jeder Ehe früher oder ſpäter notwendig eintreten muß, wenn der erſte Rauſch der Leidenſchaft verflogen iſt und das nüchterne, alltägliche Leben ſein Recht verlangt.“ Ich bin ſchon lange nüchtern und der graue Alltag er⸗ kältet mich dachte Maria Arſula mit einem ſchmerzlichen Seufzer, während Frau Nordmann weiter ſprach: „Zuerſt macht man ſich noch gegenſeitig Konzeſſionen, ſieht mit liebevoller Geduld über kleine Fehler, Schwächen und Gewohnheiten hinweg, nimmt ſich ſelbſt in acht und be⸗ herrſcht ſeine eigenen Fehler und ſein Temperament. Spä⸗ ter läßt man ſich gehen, nimmt die alten Gewohnheiten wieder auf und verlangt vom anderen Teile, daß er ſich damit abfinde, fühlt ſich aber ſelbſt verletzt, gekränkt und herausgeriſſen aus dem Wahn, in dem anderen eine Voll⸗ kommenheit zu ſehen, wie man es zu Anfang gern tut. Das bringt dann Enttäuſchungen und Verſtimmungen mit ſich und ihr möchtet wohl zueinander, aber die Gegenſätze in euren Naturen, in eurem Charakter trennen euch noch. Es ſteht zuviel Fremdes, Feindliches zwiſchen euch— es iſt wie das ſtumme Ringen zweier kräftiger und doch ver⸗ ſchiedener Individualitäten in euch. Jeder will noch zu ſehr das Seine, als das, was des andern iſt. Du erzählteſt mir zum Beiſpiel, daß Kurt dich in deinem Fühlen und Denken wenig oder garnicht verſtände, daß er kein In⸗ tereſſe für deine Angelegenheiten, deine Kunſt zeige, und vollſtändig in ſeinem Beruf und in den Ferien in ſeinem Bergſport auſginge. Ja, Kind, haſt du ihn denn immer in ſeiner Eigenart verſtanden, dich immer in ſeine jeweiligen Stimmungen hineinfinden können? Natürlich hat er ſeine Fehler und Schwächen, wie jeder andere Menſch, die nicht immer leicht zu ertragen ſein mögen. Er geht vielleicht zu ſehr in ſeinem Beruf auf und iſt ehrgeizig, wenn auch kein Streber in des Wortes häßlicher Bedeutung. Er überläßt dich viel dir ſelbſt und du haſt nicht viel von deinem Manne, das alles gebe ich gern zu, auch, daß er, wenn er von den Sitzungen ermüdet und abgeſpannt nach Hauſe kommt, keine Luſt mehr hat, ſich mit den ſchönen Dingen des Lebens zu beſchäftigen, ſich für deine Kunſt zu inter⸗ eſſieren oder ein zärtlicher Ehemann zu ſein. Das iſt hart für dich, gewiß. Aber er liebt dich doch, er hält dich in Ehren, er iſt dir treu und dazu ein ſtarker, ehrenhafter Charakter. Das bedeutet für dich ſehr viel. Ein Mann iſt nun einmal nicht ſo ſenſitiv wie die Frau, ſein Herz iſt nicht Herrſcher über ſeinen Verſtand und Willen. Die Liebe, die für das Weib Evangelium und Lebenszweck iſt, bedeutet ihm nur eine Verſchönerung und Veredlung ſeines Daſeins. Das ſind alles Gegenſätze, die ausgeglichen werden ſollen, und dazu gehört ein Herz voll ſtarker, auf⸗ opferungsvoller Liebe. Ich habe einmal irgendwo einen Vers geleſen, den ich jeder jungen Frau zurufen möchte: Auch die glücklichſte der Ehen Mädchen, hat ihr Ungemach, Denn die beſten Männer gehen Oftmals ihren Launen nach. Lerne, deines Gatten Herzen Liebevoll entgegengehen, Kleine Kränkungen verſchmerzen, Kleine Fehler überſehen. Ach, das iſt ſchwer, mein Kind, oft bitter ſchwer. Du ſollſt überſehen, wo er dich ſtreng wegen deiner Fehler ta⸗ delt, ja, dich ſogar oft wie ein Kind, das erſt erzogen wer⸗ den muß, behandelt wie du mir vorhin klagteſt. Bedenke aber, daß dein Mann ſo bedeutend älter iſt als du, und ein fertiger, reifer Charakter war, als er dich heiratete, wäh⸗ rend du mit deinen 21 Jahren erſt im Werden begriffen warſt, und wenn du ganz ehrlich mit dir ſein willſt, ſo frage dich, ob du nicht oftmals ſeinen Unwillen und Ta⸗ del herausgefordert haſt in Trotz und kindiſcher Auflehnung. — Doch, wenn mich nicht alles täuſcht, ſo haben die letzten Erlebniſſe dich zu einem innerlich gefeſtigten Charakter reifen laſſen. Du ſchwankſt nicht mehr hin und her. Du weißt, was du wert biſt und was du willſt. Und daß du das Rechte willſt, deſſen bin ich ſicher. Ihr ſteht jetzt in einer Kriſe und es kommt darauf an, wie ihr ſie beſteht, und ob es ſich zum Guten oder Schlechten wenden wird. Gott gebe, zum Guten! Ihr liebt euch, und das iſt die Hauptſache. Deine Liebe wird dir auch den rechten Weg zurück zu ſeinem Herzen zeigen. And nun, mein liebes Kind, blicke wieder getroſt und hoffnungsvoll in die Zu⸗ kunft. Es iſt gut, daß du zunächſt hierher geflüchtzt biſt— alles übrige wird ſich finden. And nun laß uns zum Vater hinunter gehen; er wird ſich wundern, warum wir ſo lange hier oben in deinem Stübchen bleiben und wir wollen ihm doch das Herz nicht ſchwer machen und ihm lieber von die⸗ ſer Sache ſchweigen. Meinſt du nicht auch?“ Maria Arſula fühlte ſich nach dieſer Ausſprache mit der Mutter erleichtert und von neuem Mut belebt. Sie hatte es gewußt, daß ſie hier Verſtändnis und Troſt fin⸗ den werde. Kein Mann, auch der beſte nicht, kann die Mut⸗ ter erſetzen, denn kein Mann kann ſich ſo in Herz und Ge⸗ müt einer Frau hineindenken wie eben ein anderes Frauenherz, zumal ein Mutterherz. Als ſie am nächſten Morgen erwachte, mußte ſie ſich erſt beſinnen, wo ſie ſich befand und was mit ihr geſchehen war. Es war ihr, als wenn ſie einen böſen Traum gehabt hätte, der mit der goldenen Sonne, die durch das Fenſter lachte, verſcheucht wurde. Sie blinzelte noch ſchlaftrunken umher. War das nicht ihr Zimmer in Mythenſtein, fuhr nicht ſoeben ein Gotthardzug mit donnerndem Geräuſch am Hauſe vorbei? Sie richtete ſich auf und erkannte nun ihr Mädchenzimmer in der elterlichen Villa am Nikolasſee, das ſie bewohnt hatte, ehe ſie dem geliebten Manne gefolgt war in eine neue Heimat. a Hier in dieſem Bett hatte ſie ihre Mädchenträume ge⸗ träumt.— Wie ſchnell waren alle Illuſtonen zerſtört wor⸗ den, wie bald hatte die rauhe Hand der Wirklichkeit in ihre Träume gegriffen. Das wirkliche Leben war ganz an⸗ ders als das erträumte— ganz anders.— Nun war ſie wieder daheim.— Daheim. War hier denn ihr Daheim und nicht mehr in Berlin bei ihrem Gat⸗ ten? Eine plötzliche Angſt ergriff ſie und trieb ſie hinaus aus dem Bett. Nur nicht wieder grübeln, nur nicht wieder den ſchönen Sommermorgen mit Grillen beginnen. Sie wollte doch ſtark ſein, ſich nicht unterjochen laſſen und den frohen Lebensmut nicht verlieren. Wie gut, daß ſie dieſe Zufluchtsſtätte hatte, daß ſie bei den Eltern Geneſung ſu⸗ chen konnte! Sie wollte ihnen ein heiteres Geſicht zeigen, wenn ſie hinunter zum Frühſtück ging. Man ſollte ihr das heimliche Leid nicht anſehen. Zuvor warf ſie noch einen Blick hinunter in den Garten, wo die Roſenſtöcke, die Pfleglinge ihres Vaters, noch in voller Blüte prangten, obgleich es ſchon Auguſt war. Die Pflege und Kultur ſeiner Roſen war eine Lieblingsbe⸗ ſchäftigung des Profeſſors und er widmete ſeine freie Zeit dazu, wenn er von der Univerſität aus Berlin heimkehrte nach ſeiner Villa in dem ſtillen Vorort. Mit Stolz und Freude wurden ſie gezeigt und bewundert, wenn Gäſte kamen. Wie oft hatte Maria Urſula ſich mit ihrem Gatten dar⸗ an gefreut, wenn ſie zum Beſuch der Eltern herauskamen. Daran dachte ſie jetzt mit Wehmut. Wie ſchön wat es doch immer geweſen und wie glück⸗ lich hatte ſie ſich gefühlt, trotz mancher Enttäuſchung in ihrer jungen Ehe. (Fortſetzung folgt.) Ernährus 2 Juberkuloſe Als eines der deutlichſten Symptome für die Beſſerung des Geſundheitszuſtandes gilt namentlich beim Tuberku⸗ loſekranken die Zunahme des Körpergewichtes. Dies lennzeichnet prägnant die hervorragende Bedeutung der Ernährung gerade bei der Tuberkuloſe. Sie iſt für den Heilungsprozeß genau ſo ausſchlaggebend wie die friſche, reine Luft und die recht ausgiebige Ruhe. Gar häufig aber hört man den Einwand:„Wie gerne möchten wir unſerem Kranken in dieſer Hinſicht helfen, aber unſer Patient hat faſt überhaupt keine Eßluſt.“ Die⸗ ſer Klage begegnet man immer wieder. Was iſt in ſolchen Fällen zu tun? Wie in allen anderen Fällen der Appetit⸗ loſigkeit wird es auch hier darauf ankommen, durch ge⸗ eignete Maßnahmen den Appetitmangel zu beheben. und bei Geduld gelingt das immer. Eine bedeutſame Hilfe bieten hier zunächſt die Bitter⸗ ſtoffe, Es gehören hierher insbeſondere die Chinatinktur und die Chinarindentinktur. Von erſterer Tinktur erhält der Kranke jeden Tag mehrere Male einen halben bis zu einem ganzen Teelöffel, während man von der Chinarin⸗ dentinktur ungefähr einen Teelöffel regelmäßig vor einer Mahlzeit verabfolgt. Als appetitanregend haben ſich des weiteren Wermut und Hopfen bewährt und zwar kann der Patient dieſe Mittel entweder als Wermutwein oder auch in Bier nehmen. Als günſtigſte Gelegenheit gilt auch hier die Zeit vor den einzelnen Mahlzeiten. Zur Beſeitigung der Eßunluſt bei Tuberkuloſen kann aber auch viel durch die Zubereitung der einzelnen Ge⸗ richte ſelbſt getan werden. Eine Hausfrau, die die Koch⸗ kunſt nicht als etwas Mechaniſches und Oberflächliches auf⸗ faßt, kann hier bei gutem Willen förmliche Wunderdinge vollbringen. Zunächſt vermag eine ſchmackhafte Zuberei⸗ tung ſchon außerordentlich viel, dann aber auch kommt es weſentlich darauf an, in welcher Form dem Kranken das Eſſen dargeboten wird. Merkt erſt einmal der Patient, daß für ihn mit wirklicher Liebe, mit ganzem Verſtändnis gekocht worden iſt, kommt es dem Kranken erſt einmal ganz zum Bewußtſein, mit welcher Hingebung man ſich um die Beſſerung ſeines Zuſtandes kümmert, dann wird ſchon vieles gewonnen ſein. Die unabläſſige Beſorgtheit um ſeine baldige Wiedergeneſung wird auf den Patienten nicht ohne ſtarken ſeeliſchen Eindruck bleiben und der Kranke wird dann auch von ſich aus die Heilungsmaßnah⸗ men unterſtützen und ſoweit es in ſeinen Kräften liegt, die Eßunluſt überwinden helfen. Für die Ernährung Tuberkulöſer gelten im allgemei⸗ nen folgende Richtlinien: Schwerverdauliche Lebensmit⸗ tel ſind zu vermeiden. Die Koſt ſoll, um das Körpergewicht mehr und mehr zu heben, kräftig ſein, man verfalle aber nicht in den Fehler, dieſerhalb etwa mit zu großen Por⸗ tionen aufzuwarten, denn man würde dann genau das Gegenteil erreichen, da die überſteigerten Zumutungen an den Magen zu einem neuen Rückſchlag führen müßten. Unzuträglich für den Tuberkulöſen ſind ſchlackenreiche Nährſtoffe. Kartoffeln und Gemüſe in größeren Rationen ſind ebenſowenig empfehlenswert wie z. B. Schrotbrot. Beſonderer Wert hingegen iſt auf die Nahrungsmittel mit größerem Kalorienbeſtand zu legen. Eine wichtige Aufgabe wird namentlich auch das Fett erfüllen können und hier wieder verdient als wertvollſte Fettart die But⸗ ter genannt zu werden. Da gerade die Butter für den Tu⸗ berkulöſen wegen ihrer leichten Verdaulichkeit beſonders bekömmlich iſt, verdient ſie weiteſte Berückſichtigung im Speiſezettel. Die Verabfolgung von Butter iſt hier an keinerlei Grenzen gebunden. Man gebe ſie dem Kranken ſo reichlich, wie er ſie nur irgendwie aufnehmen kann. Hat der Patient Appetit auf fetten Schinken oder auf fettes Fleiſch, dann darf man auch hierin dem Wunſche des Kranken nachkommen. Zur Hebung der Eßluſt eignen ſich ferner Sardellen, Heringe, Brühen und dergleichen. Auch Malzextrakt und Süßigkeiten können die Appetitanregung fördern, jedoch kommen ſolche Beigaben immer nur als eine Ergänzung der Mahlzeit in Betracht. Sie ſind des⸗ halb ſtets nur im Anſchluß an die eigentliche Mahlzeit zu reichen. Um die Eßluſt nicht zu ſchmälern, dürfen ſie nie⸗ mals als Gelegenheitsgaben, alſo niemals„zwiſchen⸗ durch,“ verabfolgt werden. Wie bei allen ſonſtigen For⸗ men des Appetitmangels iſt es auch hier unbedingt von⸗ nöten, daß das„Jwwlſchenpurcheſſen auf alle Fälle unter⸗ bleibt, da der Kranke ſonſt an den Hauptmahlzeiten nicht das genügende Intereſſe fände. Außer Bier darf man dem Tuberkulöſen auch Wein und Weinbrand in beſcheidenen Mengen zugeſtehen, denn der Alkohol bewährt hier nicht allein ſeinen appetitſtei⸗ gernden Einfluß, er wird— was gleichfalls überaus wertvoll iſt— auch die Stimmung des Patienten vorteil⸗ haft anregen. Beſonders gute Erfolge werden ſich auch durch die Verabreichung von Milch erzielen laſſen. Im allgemeinen wird täglich eine Menge bis zu einem Liter in Betracht kommen. Freilich beſteht bei manchen Patien⸗ ten eine gewiſſe Abneigung gegen pure Milch. In dieſem Falle iſt anzuraten, die Milch mit Kakao oder auch unter Zusatz von Kaffee zu verabreichen. Auch Sahne darf man geben und zwar in beliebigen Mengen. Eine ſeltſame Wanderkrabbe Die Wollhandkrabbe iſt in China, im Yangtſekiang, daheim. Aus dieſem fernen Stromgewäſſer iſt ſie vor zwanzig Jahren zu uns nach Deutſchland gelangt, indem einige Krabben als„blinde Paſſaſſgiere, zwiſchen Wa⸗ renballen und Fäſſern im Laderaum eines Frachtdamp⸗ fers nach Hamburg reiſten. Hier entkamen ſie beim Aus⸗ laden über Bord in die Elbe und wanderten dieſe ſtrom⸗ auf bis nach Böhmen. Außerdem verbreitete ſich die neue Krabbe bei raſend zunehmenden Nachwuchs an der Nord⸗ ſeeküſte und in die Weſer hinein. Hier ging ſie auch in den Nebenflüſſen, namentlich in der Aller, flußauf. Dann eroberten ſich die Krabben auch die Ems, zogen mit Be⸗ nützung der Waſſergelegenheiten nach dem Rhein und da ſtromauf in den Bodenſee. Aus der Elbe gelangten ſie in die Havel und durch die Kanalverbindung in die Oder. Dort drangen ſie oſtwärts in die Zuwäſſer. Seit neueſtem wird bereits in Oſtpreußen ihr Erſcheinen beobachtet. In Böhmen wanderten ſie aus der Elbe in die Moldau und in die anderen Nebengewäſſer. Sie befinden ſich bereits an der Waſſerſcheide, die Elbe und Donau trennt. Es iſt daher anzunehmen, daß ſie bald auch in der Donau auf⸗ treten und ſich auf ihr nicht nur ſtromauf nach Bayern und Württemberg ſondern auch ſtromab nach Südoſt⸗ europa begeben werden. Denn ihre raſche Vermehrung zwingt den Nachwuchs immer wieder zur Wanderung nach neuen Nahrungsgebieten. Allein in der Anterelbe haben ſie ſich in den zwei Jahrzehnten ihrer„Einbürge⸗ rung“ ſo unglaublich vervielfältigt, daß man dort jährlich rund dreiviertel Millionen Wollhandkrabben fängt. In der Havel betrug die Fangbeute des letzten Jahres 8 hundert Zentner, wobei die Krabben den Fiſchern ſo zah reich in die Netze gehen, daß die Fahrt der Fiſcherfahr⸗ zeuge durch das Gewicht der überfüllten Zugnetze wie durch einen Anker gehemmt wird. Außerdem beſchädigen die gefangenen Krabben die Stellnetze durch Zerbeißen mit den Scheren ſo ſtark, daß in ihrem Lebensraum der Netzverbrauch in den letzten Jahren auf das Dreifache ſtieg. Im Naturzuſtand ſind die Wollhandkrabben oliven⸗ grün. Gekocht bieten ſie namentlich im Herbſt mit ihrem butterweichen Fleiſch ein wohlſchmeckendes Gericht. Laune und Farbe Die Farbenlehre unterſcheidet ſeit je kalte und warme Farben nach dem Eindruck, den wir von den Farben emp⸗ fangen. Durch dieſen Eindruck wird unſere Laune o ſtark beeinflußt, daß man bei modernen Heilmethoden dadurch ſogar auf das ae des Kranken wirkt. Haut⸗ krankheiten werden mit blauem Finſenlicht behandelt. Rot iſt anregend für unſer Nervenſyſtem, Blau beruhigt es. Moderne Chirurgen erzielen bei kleinen Operationen Un⸗ empfindlichkeit gegen Schmerz durch blaue Belichtung ſtatt durch Narkoſe. Orange und Gelb wirken anregend, aber ſchwächer als Rot, das die ausgeſprochene Farbe der Freude iſt. Violett und Grün wirken abdämpfend. Abend⸗ lokale, Konzertſäle, Anterhaltungsſtätten uſw. werden mit Vorliebe in Rot und Gold ausgeſtattet, um das Pu⸗ blikum ſchon zu Beginn froh zu ſtimmen. Johannes Se⸗ 9 7 könn ſofort am O. E. G.⸗VBahnhof abgeholt werden.