e 7 A 9 2 Fee 22 r er?? Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ lund Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60. qu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Fextteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. X. 34: 1200 Lages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(wierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Freitag, den 16. November 1934 Waffen deutſchen Geiſtes. Die philoſophiſchen Grundlagen des Nationalſozialismus. —„Wir brauchen nicht nur Tempel der Kunſt, ſondern auch Dome des Geiſtes.“ In der Großen Aula der neuen Kölner Univerſität ſprach Donnerstag abend der Reichspreſſechef der NSDAP, dr. Otto Dietrich, vor den Spitzen des weſtdeutſchen Geiſteslebens, den Rektoren und Profeſſoren der weſtdeut⸗ ſchen Univerſitäten und weit über 1500 Vertretern der wiſ⸗ ſenſchaftlichen Welt über das Thema„Die philoſophiſchen Grundlagen des Nationalſozialismus.— Ein Ruf zu den Waffen deutſchen Geiſtes.“ Der Redner erklärte, der Nationalſozialismus ſei keine abſtrakte weltanſchauliche Konſtruktion, ſondern ein aus der Verbundenheit des Blutes und der Volksgemeinſchaft heraus gewachſener Erlebnisinhalt, der unſerem eigenen innerſten Weſen entſpricht.„Wir Deutſche begreifen den Rationalſozialismus, indem wir ihn tagtäglich in allen ſei⸗ nen Aeußerungen und Wirkungen innerhalb der national⸗ ſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft erleben. Aber wenn wir Vert darauf legen, den Nationalſozialismus anderen Nationen, die in einer anderen Welt der Gefühle und Gedanken leben, begreiflich zu machen und Verſtändnis für ihn zu erwecken, dann müſſen wir ihnen unſer Gedan⸗ kengut in einer Form mitteilen, die ſie verſtehen.“ „Wir Nationalſozialiſten ſind im Gegenſatz zu anderen nach dem Grundſatz verfahren, erſt das praktiſche Leben nach unſerer Weltanſchauung zu geſtalten und dort ihre Brauchbarkeit zu erweiſen, ehe wir nun ihre Formgebung auch auf wiſſenſchaftlichem Gebiete vollenden. Wir leben heute am Schnittpunkt zweier Epochen, deren Wechſel und lebergang durch den Weltkrieg und die ſozialiſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Revolutionen in ſeinem Gefolge aus⸗ gelöſt wurden. Iſt es verwunderlich, iſt es nicht ganz und gar natürlich, daß dieſer Uebergang, in dem das Alte ſtürzt und das Neue noch nicht fertig iſt, ſeinen Nieder⸗ ſchlag auch in einer geiſtigen Umwertung findet, in einer Kriſe des Geiſtes und des philoſophiſchen Denkens, wie wir ſie heute ſehen?“ Wenn wir das geiſtige Weltbild, ſo wie es die meiſten Philoſophen der Vergangenheit geſehen und erforſcht haben, auf einen allen gemeinſamen Ausgangspunkt, auf einen allen gemeinſamen Nenner bringen, dann iſt es der Indi⸗ vidualismus geweſen, dem ſie faſt alle in ihrem Den⸗ ken untertan waren: der Menſch, das Maß aller Dinge. Was iſt ſelbſtverſtändlicher, als daß die Kriſe des Indivi⸗ dualismus, die wir heute erleben, auch die Kriſe der indi⸗ pidualiſtiſchen Philoſophie ſein muß! Und wie ſich das Leben ſelbſt neu orientiert, fort von det Bergokkung des Individualismus und hin zur Ge⸗ meinſchaft, ſo muß es auch vom geiſtigen Leben im allge⸗ meinen und von der Philoſophie im beſonderen erwarkel werden, wenn ſie zu neuem Leben erſtehen ſoll. Menſch und Gemeinſchaſt Dem individualiſtiſchen Denken liegt die als ſelbſtver⸗ ſtändlich hingenommene Vorausſetzung zugrunde, daß der Menſch ein Einzelweſen ſei. Dieſe Vorausſetzung — ſo feſt ſie auch in der allgemeinen Auffaſſung verwur⸗ gelt ſein mag— iſt falſch und beruht auf einem ver⸗ hängnisvollen Denkfehler. Der Menſch tritt uns in der Welt enkgegen nicht als Einzelweſen, ſondern als Glied einer Gemeinſchaft. der Menſch iſt dadurch begrifflich beſtimmt, daß er in Ge⸗ meinſchaft mit anderen lebt; ſein Leben verwirklicht ſich nur in der Gemeinſchaft. Die tatſächlichen Gegebenheiten, die wir in der Welt finden, ſind nicht einzelne Menſchen, ſondern KRaſſen, Völker, Nationen. der Menſch als Individuum mag Forſchungsobjekt der Naturwiſſenſchaften ſein, Erkenntnisobjekt der Geiſteswiſ⸗ ſenſchaften iſt er nur als Glied einer Gemeinſchaft, in der ſein Leben wirklich und praktiſch verläuft. Dieſer fundamentalen Tatſache werden die Geiſteswiſ⸗ ſenſchaften und insbeſondere die Philoſophie in ihrer er⸗ kenntnistheoretiſchen Grundlegung Rechnung tragen müſ⸗ len, wenn ſie ihre hervorragende Stellung im Geiſtesleben der deutſchen Nation behaupten und mit ihrer Entwicklung in lebendiger fruchtbarer Verbindung bleiben wollen. Den fundamentalen Unterſchied zwiſchen Gemeinſchaft und Ge⸗ ſellſchaft hat zwar Tönnies für die Wiſſenſchaft klarge⸗ macht, Eucken hat ihn idealiſtiſch unterbaut, ohne aber daß die Wiſſenſchaft die Wertloſigkeit des Geſellſchaftsbegriffes für ihre grundlegende Arbeit erkannt hätte Hier iſt die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung be. 8 den wiſſenſchaftlichen Durchbruch zu vollziehen und as univerſaliſtiſche gemeinſchaftsbewußte Denken endlich auf den Thron wahrer Erkenntnis in den Geiſteswiſſen ſchaften zu erheben, auf den es einen Anſpruch hat. led Eines Denkers möchte ich hier Erwähnung tun, der Kr zu früh von uns gegangen iſt, des vor wenigen Mo⸗ aten in München verſtorbenen jungen Philoſophen Paul Na bal Es iſt mir eine Ehrenpflicht, ihn, der uns dationalſozialiſten in den Jahren ſeines Schaffens ſo un⸗ i telbar verbunden war, der breiteren Heffentlichkeit fahezubringen und ſeinem Werk einen Platz in der philo⸗ ophiſchen Grundlegung des Nationalſozialismus einzuräu⸗ men. Sein 1928 in München erſchienenes Werk„Das orga⸗ niſche Weltbild“ möchte ich als den erſten vom national⸗ ſozialiſtiſchen Standpunkt aus richtig geſehenen Verſuch be⸗ zeichnen, die organiſche oder univerſaliſtiſche Weltauffaſſung als die unſerer deutſchen Lebensart im Innern gemäße wiſſenſchaftlich zu verdeutlichen und zur Darſtellung zu bringen. Wie Krannhals der Schöpferkraft des deutſchen Seelentums, der deutſchen Volksſeele, die die Wurzel der deutſchen Kultur iſt, den entſcheidenden Platz unter den deutſchen Geiſtesmächten zuweiſt, ſo fordert er die Erzie⸗ hung zum Gemeinſchaftsbewußtſein und die Ausbildung aller ſeeliſchen Kräfte hierzu. Das ſchöpferiſche nordiſche Seelentum hat eine Reihe von Kulturen geprägt und wird es auch in Zukunft tun. Es iſt der unſchätzbare Wert der großen deutſchen Kunſtwerke, daß ſie uns die innere Ver⸗ bundenheit aller Generationen deutſcher Geſchlechter unter⸗ 1 und mit dem Heimatboden zutiefſt erfühlen aſſen. Kants Sittengeſetz:„Handele ſo, daß die Ma⸗ xime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Geſetzgebung gelten kann,“ iſt die geradezu klaſſiſche Formulierung nationalſozaliſtiſcher Ethik. Fichte iſt als Philoſoph zugleich Prediger und Pro⸗ phet der Nation. Er verlangt, daß die wiſſenſchaftliche Lehre nicht dem Buchſtaben nach ſondern durch den Geiſt zu ver⸗ ſtehen iſt, daß ſie den ganzen Menſchen erfaſſen ſoll. Sein Grundſatz:„Ich mag nicht bloß denken, ich will handeln,“ iſt Geiſt von nationalſozialiſtiſchem Geiſt. Seine Forderung nach ſtaatlicher Organiſation der Arbeit, damit ein jeder von ſeiner Arbeit leben könne, wie er ſie im „Geſchloſſenen Handelsſtaat“ fordert, iſt praktiſcher Natio⸗ nalſozialismus im beſten Sinne. Der große Amſchichtungsprozeß In der Volkwerdung der Nationen, die wir heule be⸗ reils in Deutſchland und Italien zum Durchbruch gekom⸗ men ſehen, kündigt ſich jener ſtruktuelle Amſchichkungspro⸗ zeß innerhalb der Völker an, der nicht nur berufen iſt, ihre inneren Kräfte zur Wohlfahrt aller zu entfalten, ſondern auch die Ordnung der Nationen unkereinander durch eine tiakürliche Abgrenzung ihrer Lebensbedürfniſſe und Intereſ⸗ ſen zu gewährleiſten. Die Freiheit der Perſönlichkeit Die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung erkennt nicht nur die Freiheit der Perſönlichkeit an, ſondern fordert ſie ſogar. Fordert ſie um der Gemeinſchaft willen, d. h. im Intereſſe der Gemeinſchaft und ihrer immer voll⸗ kommeneren Geſtaltung. Die geſtaltenden Kräfte und ſchöpferiſchen Werte der Perſönlichkeit innerhalb der Gemeinſchaft zur Entfaltung zu bringen, iſt geradezu das beſtimmende Weſensmerkmal der nationalſozialiſtiſchen Idee. 5 Dieſen einzig wahren Freiheitsbegriff lehrte ſchon Ari⸗ ſtoteles, der die Freiheit nur dem ſchöpferiſchen Menſchen zuerkannte. Schöpferiſch aber kann man nur ſein für eine Gemeinſchaft. Schöpferiſch kann nur der ſein, der ſich ſeiner Pflichten gegenüber der Gemeinſchaft bewußt iſt und ihnen gemäß handelt. Und deshalb ſetzt der Begriff der Freiheit Bindung an die Gemeinſchaft vor⸗ aus. In dem Maße, in dem das Gemeinſchaftsgefühl durch die Erziehung zum nalionalſozialiſtiſchen Denken wieder zur natürlichſten Selbſtverſtändlichkeit werden werde— und in der jungen Generation ſei das bereits heute der Fall— werden die problemaliſchen Na⸗ turen von heute der Sorge enthoben, einer Freiheit des In⸗ dividuums nachzutrauern, die ein kaum noch vorſtellbarer Denkfehler war und im univerſaliſtiſchen Weltbild des Na⸗ tionalſozialismus durch die wahre Freiheit der Perſönlich⸗ keit erſetzt und gegenſtandslos geworden ſei. In der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ſehen wir jenen wahrhaft philoſophiſchen Geiſt lebendig, der nicht nur denkt um des Denkens willen, ſondern auch ſeinen Er⸗ kenntniſſen gemäß handelt und nach ihnen das Leben geſtaltet. Der Nationalſozialismus neigt nicht zu abſtrak⸗ tem, trockenem Denken. Seine volksverbundene Welt⸗ anſchauung wird die Wiſſenſchaft wieder dem flutenden Le⸗ ben und die unendliche Fülle ſeines Lebens wieder der Wiſſenſchaft erſchließen 5 Die religiöſe Frage Und dieſes Leben iſt für die nationalſozialiſtiſche Welt⸗ anſchauung eine Erkenntnisebene, die ſich auch gegenüber der religiöſen Frage klar und entſchieden abgrenzt. Dieſe Tatſache, deren man ſich manchmal, nicht überall, bewußt iſt, möchte ich gerade hier im Rheinland einmal beſonders betonen. Der Nalionalſozlalismus ſteht ſeinem ganzen Weſen nach der religiöſen Frageſiellung fern. Er gewährt den Kir⸗ chen Raum zu freier religiöſer Betätigung, ohne ſich ſelbſt auf dieſes Gebiet zu begeben. Wie er die koufeſſionellen Ein⸗ flüſſe aus dem politiſchen Leben enkfernt hat, und mit Enk⸗ ſchiedenheit auch in Zukunft fernhalten will, ſo verwehrk er auch der Politik jede Einmiſchung in religiöſe Fragen. Wer gegen dieſen Grundſatz verſtößzt, verſtößßt gegen die Grund⸗ ſätze des Nakionalſozialismus. f i Nr. 269 Wie die griechiſche Philoſophie die edelſte Verkörperung des griechiſchen Geiſtes iſt, ſo öffnet die nationalſozialiſtiſche Wiedergeburt auch dem deutſchen Geiſtesleben wieder den Weg zu lichten Höhen. Gewiß, den volksfremden und die Volksgemeinſchaft zerſtörenden akademiſchen Dünkel hat er beſeitigt, aber nicht, um damit die Wiſſenſchaft zu treffen, ſondern um umgekehrt die Liebe zur Wiſſenſchaft dem Volke zurückzugeben. Deutſchland braucht heute dieſes wiſſenſchaft⸗ liche Streben und ſeine ſtarken geiſtigen Triebkräfte mehr denn je. Nicht nur im eigenen Land, ſondern auch nach außen zur Welt gewendet Wir brauchen nicht nur Tempel der Kunſt, ſondern auch Dome des Geiſtes. Wenn das Rheinland ſeitens unſerer weſtlichen Nach⸗ barn oft genug vergeblich als ein Glacis für kulturelle und geiſtige Einflußverſuche gegen das Reich angeſehen wurde, ſo glauben wir vielmehr, daß es dazu prädeſtiniert iſt, ein geiſtiges Ausfalltor Deutſchlands zu ſein. Denn das geiſtige Deutſchland der Gegenwart beſitzt die innere Kraft, über die Grenzen hinaus vorzuſtoßen, um den Wall des Miß⸗ verſtändniſſes zu durchſtoßen, der den Frieden der Welt bedroht. Wir wiſſen: der Ruf zu den Waffen deutſchen Geiſtes wird nicht ungehört verhallen, wenn er von dem gleichen unbändigen Willen getragen iſt, der unſer Volk aus dem Juſammenbruch wieder zu neuem ſtarken Leben emporge⸗ riſſen hat. Das Reichsbauernthing Die große Kundgebung der deutſchen Bauernſchafk. Goslar, 15. November. Das Reichsbauernthing, das im Kongreßzelt auf dem Oſterfeld feierlich eingeleitet worden war, fand in einer großen Kundgebung ſeine Fortſetzung. Schon eine halbe Stunde vor Beginn iſt das gewaltige Zelt, das 3000 Perſonen zu faſſen vermag, bis auf den letz⸗ ten Platz gefüllt. Und es iſt an den braungebrannten, ge⸗ ſunden und kräftigen Geſtalten unſchwer zu erkennen, daß man ſich inmitten einer bäuerlichen Gemeinſchaft befindet. Heilrufe künden von weitem das Nahen des Reichs⸗ bauernführers, dem von ſeinen Bauern, von denen viele in ihren Trachten erſchienen ſind, ein herzlicher Emp⸗ fang bereitet wird. Die feſtliche Sonate„Feierwerksmuſik“ von Händel iſt das feierliche Vorſpiel zur Eröffnung des Reichsbauernthings. Erſchütternd eindringlich ſang der Chor der Leibſtandarte das alte Bauerntrutzlied„Leever dood as Slap“. ö Dann eröffnet der Sprecher des Reichsbauernthings, Staatsſekretär Willikens, das erſte Bauernthing im neuen Deutſchland. Nach alter Sitte und üblichem Gebrauch erhoben ſich die Thinggäſte von den Plätzen, um den Füh⸗ rer mit einem dreifachen Siegheil zu grüßen. N Staatsrat Helmut Reinke, der das erſte Referat des Reichsbauernthings übernommen hatte, wies in ſeiner Rede darauf hin, es ſei bezeichnend für die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung, daß ihm als dem Reichskommiſſar für Lan d⸗ arbeiterfragen die Aufgabe zugefallen ſei, die Reihe * der auf dem Thing zu behandelnden Probleme zu eröffnen. Das zeige, daß der Landarbeiter als vollwertiges Mitglied in die bäuerliche Gemeinſchaft aufgenommen ſei. Bauer und Landarbeiter ſeien heute eine in unverbrüch⸗ licher Treue hinter dem Führer ſtehende Gemeinſchaft. Als zweites Referat folgte die Behandlung eines ähn⸗ lichen Problems, nämlich die Betreuung der Men⸗ ſchen im Reichsnährſtand, das der oſtpreußiſche Landes⸗ bauernführer Matthias Haidn hielt. Bauer ſein, ſei eine Angelegenheit der Geſinnung und blutbedingten Lebenshaltung, die nur aus einer Welt⸗ anſchauung heraus denkbar ſei. Die ſeeliſche Betreuung müſſe dieſe Geſinnung, die noch lange nicht Allgemeingut unſeres Volkes ſei, zu wecken verſuchen. Der Führer des Verwaltungsamtes, Freiherr von Kanne, behandelte die Betreuung des Hofes im Reichsnährſtand. Das letzte Referat hatte der Leiter der Reichshauptabteilung 4, Karl Vetter, übernommen, der über die Getreidewirtſchaft als Beiſpiel einer Markt⸗ ordnung durch den Reichsnährſtand ſprach. Auch am Donnerstag nachmittag lag das Thinggelände auf dem Oſterfeld noch im dichten Nebel, ſo daß die präch⸗ tige Geſamtanlage kaum zu überſchauen war. Das hat die Teilnehmer des Reichsbauernthings nicht gehindert. die mehrſtündige Mittagspauſe zu einer erſten Beſichtigung der an hiſtoriſchen und Kulturdenkmälern ſo reichen Stadt aus⸗ zunutzen. Am Nachmittag füllten ſie dann wieder das vie⸗ ſige dreiteilige Kongreßzelt bis auf den letzten Platz. Nach der Wiedereröffnung des Thing durch den Spre⸗ cher Staatsſekretär Willikens behandelte Stabshauptabtei⸗ lungsleiter Roland Schulze das Aufgabengebiet der 5 Preſſe als Mittlerin zum deutſchen olk. i Ueber die Werbung im Reichsnährſtand ſprach dann Stabshauptabteilungsleiter Karl Motz. Die agrarpolitiſche Aufklärungsarbeit müſſe ſich an alle Schichten des Volkes in Stadt und Land wenden. a Den Schlußvortrag des erſten Tages hielt der Gaulei⸗ ter von Mainfranken, Dr. Otto Helmuth, der ein packendes Bild vom Leben und Sterben des Vorkämpfers für die bäuerliche Freiheit Florian Geyer gab. eee Wieder Ausfuhrüberſchuß Der Außenhandel im Oktober.— Beſſerung der Ausfuhr. Berlin, 15. November. Die deutſche Handelsbilanz ſchließt im Oktober erſtmalig ſeit März dieſes Jahres wieder mit einem Ausfuhrüber⸗ ſchuß, und zwar von 16,4 Millionen Mark gegenüber einem Einfuhrüberſchuß von 1,9 Millionen Mark im Vormonak, ab. Im Oktober des vergangenen Jahres war die Handels- bilanz noch mit 98 Millionen Mark aktiv. Die Einfuhr war wenig verändert. Sie ging von 352,2 Millionen Mark im Vormonat auf 349,5 Millionen Mark zurück. Nach der Saiſontendenz pflegt die Einfuhr im Oktober anzuſteigen. Insbeſondere gilt dies für Roh⸗ ſtoffe und Fertigwaren. Gerade dieſe hat aber im Oktober dieſes Jahres ſtark abgenommen. Die Fertigwareneinfuhr ging von 74,8 auf 61,6 Millionen zurück. Die Verminderung entfällt in erſter Linie auf Textilwaren. Die Rohſtoff⸗ einfuhr ermäßigte ſich von 199,8 auf 185,6 Millionen Mark. Hier hängt die Verminderung zu einem erheblichen Teil da⸗ mit zuſammen, daß die Einfuhr von ODelfrüchten und Oelſaaten, die in den Vormonaten vergleichsweiſe hoch lag, ſtark geſunken, und daß ferner die nach der Saiſonten⸗ denz übliche Einfuhr von Baumwolle diesmal faſt ganz ausgeblieben iſt. Im Gegenſatz zu Rohſtoffen und Fer⸗ tigwaren hat die Lebensmitteleinfuhr beträcht⸗ lich zugenommen, und zwar von 75,5 Millionen Mark auf 101 Millionen Mark. An der Steigerung ſind Waren beteiligt, deren Einfuhr regelmäßig im Oktober zu⸗ zunehmen pflegt, wie Obſt und Südfrüchte. Darüber hinaus war aber auch die Einfuhr von Gerſte, Kaffee(noch Lagerabrechnungen), Butter und Eiern beträchtlich erhöht. Die Ausfuhr, die bereits im Vormonat geſtiegen iſt, iſt im Oktober nochmals, und zwar von 350,3 auf 365,9 Mil⸗ lionen geſtiegen. Die Steigerung entfällt ebenſo wie im Vormonat faſt ausſchließlich auf Fertigwaren. Zu⸗ genommen hat insbeſondere die Ausfuhr von Werkzeug⸗ maſchinen, elektriſchen Maſchinen und elektrotechniſchen Erzeugniſſen, chemiſchen und Eiſenerzeugniſſen. Rückgängig war lediglich die Ausfuhr von Textilwaren. Die Spannung Angarn—Südſlawien Die ungariſchen Blätter beſchäftigen ſich mit den Maſſenverhaftungen und Ausweiſungen von Ungarn in Südſlawien. So ſchreiben„Budapeſti Hirlap“ und„Nem⸗ zeti Ujſag“, man müſſe gegen dieſe neue Verletzung inter⸗ nationaler Gepflogenheiten ſchärfſten Proteſt erheben. Andererſeits richtet auch die füdſlawiſche Preſſe leidenſchaftliche Angriffe gegen Ungarn. In Belgrader po⸗ litiſchen Kreiſen iſt man davon überzeugt, daß Belgrad den Königsmord vor den Völkerbund bringen werde, um dort ſeine Anklagen vor allem gegen Ungarn zu er⸗ neuern. Ein Wink an Japan Großer amerikaniſcher Geſchwaderflug über den Pazifik. London, 15. November. Berichten aus den Vereinigten Staaten zufolge wird Ende dieſes Monats ein Geſchwader amerikaniſcher Waſſer⸗ flugzeuge einen Maſſenflug über den Stillen Ozean nach den Philippinen unternehmen. Von San Franzisko ſoll die Reiſe nach Hawai gehen(3200 Kilometer), von Hawai nach Guam(der größten der amerikaniſchen Marianen⸗Inſeln ſüdlich von Japan, 4800 Kilometer) und von Guam nach Manila(1600 Kilometer). Der ganze Flug wird in Forma⸗ tionen unternommen. Nach engliſcher Darſtellung wird in Amerika ganz offen erklärt, daß dieſer Flug den Teil eines Planes bildet,„eine Luftbrücke über den Skillen Ozean zu bauen“. Man nimmt an, daß im Falle des Fehlſchlagens der Floktenkonferenz be⸗ feſtigte Stützpunkte und Flughäfen auf Guam, der Wake⸗ Inſel und der Midway⸗Inſel geſchaffen werden ſollen. Hierin wird eine Antwort auf den gemeldeten Bau von Jlughäfen auf den japaniſchen Mandatsinſeln der Ma⸗ rianengruppe erblickt, von denen der eine auf Saipan und eine Flugſtunde von Guam entfernt iſt. 57 Mit grauſamer Regelmaßtigreit wurden ihm die Spet⸗ ſen hineingeſchoben. Das Geſicht des dienſtbaren Geiſtes konnte er niemals ſehen, nur die hagere Hand, die den Speiſentopf und das Brot hereingab, war ſichtbar. Einmal packte Duca mit ſchnellem Griff dieſe Hand. Ein leiſer Aufſchrei. „Wo bin ich eigentlich?“ brüllte Duca hindurch„Zum Teufel, warum kommt niemand zu mir, und wenn es der Henker iſt?“ Mit einem Ruck wurde die höhniſches Lachen erſcholl. ſtimme: „Der Herr denkt wohl gar, daß man ihm noch groß⸗ artig den Prozeß machen wird wie einem gewöhnlichen Verurteilten? Hahaha! Der Herr wird ſich irren! Der 0 wird in vierundzwanzig Stunden hängen— daß er's weiß.“ Die eiſerne Luke ſchnappte zu. Duca lehnte blaß gegen die Wand. Was hatte der Kerl da 0 geſagt? In vierund⸗ zwanzig Stunden— ohne Prozeß? Er ſtemmte die Fäuſte gegen die Schläfen. Das Blut dröhnte ihm in den Adern. ö In vierundzwanzig Stunden? „Seid gegrüßt, Raben, ſchwarze Vettern am Hochge⸗ richt! Bald ſchließen 1 Freundſchaſt! Ihr waret mir immer vertraute Vögel, ſchwarzgefiederte Kamera⸗ den. Ich liebe euch!“ Wie raſend hämmerte er gegen die eiſerne Kerkertür und brüllte dabei ſinnlos:“„ T Ich liebe euch! Ich liebe euch!“ 5 Bis ihm die Arme ermattet herunterſanken rauh auflachend, ſich auf die Pritſche fallen ließ. Ja, da war nichts mehr zu machen. Pah— warum wollte er ſich gegen Unabwendbares auflehnen? Was Hand zurückgezerrt. Ein Dann eine heiſere Lakaien⸗ und er, In engliſchen Sachverſtändigenkreiſen glaubt man, daß die Vereinigten Staaten, falls ſie die in Ausſicht genom⸗ menen Flugſtützpunkte ausbauen, in verhältnismäßig kur⸗ zer Zeit 1000 Bomben⸗ und Torpedoflugzeuge in Reichweite der japaniſchen Inſeln zuſammenziehen können. 800 neue Flugzeuge gefordert Das Heeresfliegerkorps fordert in einem Geſuch an den Haushaltsausſchuß 800 neue Flugzeuge, durch die die ame⸗ rikaniſche Luftſtreitmacht zur größten und modernſten Luft⸗ flotte der Welt gemacht werden ſoll. 500 von den Maſchinen ſollen veraltete Flugzeuge er⸗ ſetzen, ſo daß die tatſächliche Erhöhung 300 Flugzeuge be⸗ trägt. Es wird vorgeſchlagen, den Bau der neuen Maſchi⸗ nen über drei Jahre zu verteilen, nach deren Ablauf die Vereinigten Staaten 2400 Militärflugzeuge beſitzen würden. Kurzmeldungen Berlin. Der Geſandte a. D. Freiherr Lucius von Städ⸗ ten iſt im Alter von 65 Jahren geſtorben. Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Profeſ⸗ ſor von Güntter in Marbach wegen ſeiner hervorragenden Verdienſte um das Schillernationalmuſeum die Goethe⸗Me⸗ daille verliehen. Berlin. Die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsver⸗ handlungen werden am kommenden Montag, den 19. No⸗ vember, in Paris beginnen. Berlin. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat angeordnet, daß der Verkauf von feſten Brennſtoffen nur nach Gewicht und nicht nach Stückzahl erfolgen darf.— Der Preiskommiſſar hat ferner eine neue Verordnung zur Verhinderung von Preisſteigevung in der Lederwirtſchaft erlaſſen. Die Prüfung der karkellmäßigen Bindungen. Im Intereſſe der von dem Preiskommiſſar Dr. Görde⸗ ler angeſtrebten einheitlichen Prüfung der Frage, ob und welche kartellmäßigen Bindungen gelockert werden können, wurde dem Führer der Wirtſchaft auf ſeinen Wunſch von Seiten der induſtriellen Hauptgruppenführer die Kartell⸗ ſtelle des bisherigen Reichsſtandes der deutſchen Induſtrie bis auf weiteres unmittelbar unterſtellt. Es ſoll ohne irgendwelche Experimente geprüft werden, wo zu Erſtar⸗ rungen gewordene privatrechtliche Bindungen zu lockern oder zu löſen ſind. Die Entſcheidung über die Durchführung ſolcher Vorſchläge liegt bei dem Preiskommiſſar Dr. Görde⸗ ler, ſoweit in ſolchen Fällen ein Kartellverband nicht frei⸗ willig die entſprechenden Folgerungen zieht. g Wenn die Litauer aus Memel abziehen Die Polniſche Telegraphen⸗Agentur meldet aus Memel: Der deutſche Staatsangehörige Schukat wurde von den litauiſchen Behörden zur Verantwortung gezogen, weil er ſich geweigert hatte, die Arbeit in ſeiner Fabrik zum Zeichen der Trauer aus Anlaß des Jahrestages der Beſetzung von Wilna durch General Zeligowſki für eine Minute zu unter⸗ brechen. Er erklärte dabei, daß er bereit ſei, die Arbeit nicht nur eine Minute, ſondern eine halbe Stunde zu unterbrechen, wenn die Litauer aus Memel abziehen würden. Schukat wurde der Prozeß wegen Beleidigung des litauiſchen Volkes gemacht. Paris. Die franzöſiſche Münze hat zu Ehren des Königs 1 1 von Südflawien eine Gedenkmünze prägen aſſen. London.„Times“ zufolge hatte Herr von Ribbentrop eine private Zuſammenkunft mit General Smuts, bevor dieſer die Rückreiſe nach Südafrika antrat. London. In einem Leitaufſatz zur Rede Macdonalds kritiſiert die„Times“, ohne Außenminiſter Simon beim Namen zu nennen, die Führung der engliſchen Außenpolitik. Madrid. Der in Spanien weilende„Unterſuchungsaus⸗ ſchuß“ franzöſiſcher und engliſcher Marxiſten wollte den Führer der katholiſchen Volksaktion wegen der Vorgänge in Aſturien„verhören“. Gil Robles erteilte den Marxi⸗ ſten eine gründliche Abfuhr, indem er ihnen ſagen ließ, er hoffe, die Regierung werde ſie möglichſt umgehend an die Grenze ſchaffen. Neues aus aller Welt Der Inſpektor mit der Reitpeitſche Enkſcheidung eines ſozialen Ehrengerichts. Hamburg, 16. Nov. Vom Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Nordmark wird mitgeteilt: Das ſoziale Ehrengericht der Nordmark trat erſtmalig zuſammen. Ein Gutsinſpektor in Mecklenburg war an e⸗ klagt, böswillig und unter Ausnutzung ſeiner Machtſtellun einem taubſtummen Gefolgſchaftsangehörigen einen Schla mit der Reitpeitſche verſetzt zu haben, angeblich, um ihn zu wecken. Das ſoziale Ehrengericht folgte in ſeiner Entſcheidung dem Ankrage des Treuhänders der Arbeit und verurteilte den Inſpekkor wegen unſozialen Verhaltens zu einer Ord⸗ nungsſtrafe von 500 Mark. In der Arteilsbegründung wurde darauf hingewieſen, daß ſchon das herausfordernde Umherlaufen mit einer Keitpeitſche nicht dem Geiſte wah⸗ rer Volksgemeinſchaft entſpräche. Matuſchka als„Schwerverletzter“ Sogar Schadenserſatzforderung angemeldek. Budapeſt, 16. November, Das Zeugenverhör im Matuſchka⸗Prozeß erbrachte am Donnerstag den einwandfreien Beweis, daß Matuſchkg in der Attentatsnacht ſich überall als ſchwerverletzten Reiſenden des Unglückszuges ausgegeben und Schadenerſatzforderun⸗ gen angemeldet hat. Matuſchka hat in der Unglücksnacht ver⸗ ſchiedenen Perſonen gegenüber erklärt, er habe in einem der verunglückten Wagen gerade während des Unglücks an der Tür geſtanden und nur dieſem Umſtande habe er ſein Le⸗ ben zu verdanken. Matuſchka wurde jedoch damals noch nicht verhaftet. Ein Zeitungsberichterſtatter machte in den frühen Morgenſtunden an der Unglücksſtelle eine Auf⸗ nahme von zwei von allen bewunderten Männern, die angeblich unverſehrt aus der Kataſtrophe herausgekommen waren. Ein Polizeirat, dem dieſe Perſonen gleich verdächtig erſchienen, beſchlagnahmte ſpäter dieſe Aufnahmen.(z erwies ſich, daß einer der Perſonen Matuſchka war. Der Polizei gegenüber gab ſich Matuſchka in der Nacht als Fa⸗ brikdirektor aus und machte hierbei phantaſtiſche Angaben. So ſagte er, es ſei für ihn ein Hochg enuß geweſen, im Eiſenbahnwagen in die Tiefe zu ſtürzen. Er würde das gern nochmals durchmachen, wenn er unverletzt bliebe. Der An⸗ ſchlag ſei von Kommuniſten begangen worden, die vermutlich die nahe tſchechoſlowakiſche Grenze überſchritten hätten. Er erſuchte damals die Behörden, ſeine Frau tele⸗ graphiſch davon zu unterrichten, daß er bei dem Unglück lebendig geblieben ſei. Aus allen Zeugenausſagen geht hervor, wie raffiniert es Matuſchka verſtanden ha, an dem Schauplatz ſeines An⸗ ſchlages zu bleiben, ſich in aller Ruhe die Verwüſtung mit anzuſehen und den Schein zu erwecken, als ob er ſelbſt zu den Verunglückten gehöre. 5 Die neue Taifunkakaſtrophe. Manila, 15. Nov. Die neue Taifunkataſtrophe auf den Philippinen hat, wie allgemein befürchtet wird, noch größere Schäden verurſacht als der Taifun vom 16. Okto⸗ ber. Die Regierungsrundfunkſtation in Legaſpi auf der Inſel Luzon wurde vollkommen zerſtört. Die Ernte in dem betroffenen Gebiet iſt vernichtet. Sämtliche Telegraphen⸗ und Telephonleitungen ſind unterbrochen. Der Taifun er⸗ reichte eine Stundengeſchwindigkeit von über 120 Kilometer. Verkehrsflugzeug London—Auſtralien abgeſtürzt. Sydneg, 15. Nov. Ein britiſches Verkehrsflugzeug ſtürzte Donnerstag ungefähr 45 Kilometer von Long Reach (Queensland) ab. Die vier Inſaſſen— drei Mann Beſatzung und ein Fahrgaſt— fanden den Tod. Es handelte ſich um das zweite britiſche Verkehrsflugzeug, das Poſt von Lon⸗ don nach Auſtralien gebracht hat.— Im Verlaufe des letz⸗ ten Monats hat ſich ſchon ein ſchwerer Verkehrsunfall in Auſtralien ereignet. Vor nicht ganz vier Wochen ging ein Paſſagierflugzeug mit elf Perſonen verloren, und da keine Spur von ihm entdeckt werden konnte, wird angenommen, daß es in die See geſtürzt iſt. wollte er denn noch auf dieſer Welt? Hatte er ſein Le⸗ ben nicht ausgeſchöpft? Vittorina— Olympia— Sabine — ſie, denen er das Beſte seiner Seele geſchenkt hatte, wa⸗ ren dahin, waren verloren. „Sabine, dich ſehe ich vielleicht wieder. Eine Hoffnung, e— die letzte Hoffnung. Möge ſie mich nicht enttäu⸗ chen.“ „Der kurze Verzweiflungsrauſch war vorüber. Duca war wieder ganz gefaßt, in ſich geſammelt. Auch dieſe vierund⸗ zwanzig Stunden würden vergehen, und was dahinterlag, das ſollte ihm jetzt keine Sorge machen. Mochte hinter die⸗ ſer irdiſchen Welt liegen, was wollte! Nein, dieſe letzte Nacht vor dem Strick wollte er ruhig „ Ihm war der Tod ja kein unheimlicher Fremd⸗ ing. Langſam kroch die Zeit dahin. Längſt war es wieder ſtockfinſter in dem Verlies. Die Augen fielen ihm zu. Mit aller Kraft ſeiner Seele verſuchte er an Sabine zu den⸗ ken, die ſich umſonſt für ihn geopfert hatte, um vielleicht noch einen ſchönen Traum in dieſen Schlaf der letzten Nacht hinüberzuretten.— Er fuhr mit einem kleinen Seufzer mitten in der Nacht vom Lager auf. 5 Holte man ihn ſchon? Er vermochte nicht die Augen, eben geöffnet, offen zu halten, da ihm greller Lichtſchein ins Geſicht fiel und ihn blendete. 8 Da riß er ſich hoch. 9 „Was it Der Lichtſchein fiel in die Dunkelheit des Kerkers. Es 5725 eine flackernde Oelleuchte, die jemand in der Hand ielt. Duca taumelte ein wenig, als er die Geſtalt, das Ge⸗ ſicht erkannte. Zum Teufel— das war ein Traum? Das konnte doch unmöglich Wirklichkeit ſein! Er riß die Lippen auseinander, um ſeinen eigenen Schrei zu hören und ſo feſtzuſtellen, ob er wache oder ſchliefe. Aber im gleichen Augenblick legte ſich eine Hand auf ſeinen Mund Eine kleine, ſchmale Hand. „Still!“ ſagte eine Stimme dazu. Leiſe und beſtimmt. Eine Frauenſtimme, voll verhaltener Schwingung und fei⸗ ner Erregtheit. Duca hielt die Hand feſt— riß ſie von ſeinem Mund — ſtarrte in das Geſicht, das weich im flackernden Licht⸗ ſchein ſtand. „Olympia!“ ſtieß er gepreß! hervor. Blick bohrte ſich in Blick. i „Biſt du's— oder dein Geiſt?“ Sie ſtellte die Leuchte auf den Fußboden. lachte ſie. „Ich bin's!“ a 5 „Herrgott— du— wie kommſt du hierher? Wo bin e Was iſt denn das alles? Wache ich oder träume ich?“ a Ihre Hand wiſchte leicht über ſein Geſicht. 5 „Du wachſt! Und ich bin es wirklich— ſo ſeltſam dit dies alles auch vorkommen mag. Ich— Olympia, die ver⸗ geſſen hat, daß du ſie mal ſchwer beleidigt haſt, wie man nur 555 Frau beleidigen kann.“ Er war ganz verwirrt. Er begriff nichts. Alles drehte ſich hinter ſeiner Stirn. „Wie kommſt du hier herein?“ ſtieß er hervor. 8 „Auf dem einfachſten Wege— durch die Tür!“ „Durch die Tür?“. „Ja, wie denn ſonſt? Ich habe den Schlüſſel dazu“ „Olympia, was bedeutet denn das alles?“ J „Daß du noch in dieſer Nacht von hier fort mußt“ Er lachte kurz und rauh auf. 6 „In der Tat— du weißt am Ende auch—“ 5 5 8 daß es morgen ſchon zu ſpät wäre, ja. Natürlich weiß ich das.“ „Olympia, ſo erlläre mir nur um Gottes willen— „Du ſcheinſt noch viel Zeit zu haben, mein lieber Freund. Man könnte dich darum beneiden. Aber gut damit deine erſte Neugierde geſtillt iſt: du befindeſt dich auf einem Schloß des Prinzen von Torella.“ Lautlos „Er iſt ein guter Freund des Grafen Vincenzo terno, der ja den ganzen Feldzug gegen dich geleitet hat. So kam es, daß man dich hierher rachte. Man wartete hiet die Entſcheidung des Juſtizminiſteriums ab. Sie iſt geſtern eingetroffen.“ Duca fühlte ein Zittern im Blut. Er murmekte: Alſo morgen ſoll wirklich—“ Olympia machte eine unbeſtimmte 1 ng. „Morgen wirſt du nicht mehr hier ſein. Es kann dir 98 lack duttig ſein, was morgen geſchehen könnte! Es wird nicht.“ e:! „ 8 7 .. lusdem badioclien laude () Herſtellung und Abbrennen von nicht genehmigten Brandſätzen iſt ſtrafbar. Der Miniſter des Innern erläßt für Baden auf Grund des Paragraphen 367, Ziffer 4, des NStr SB. eine Polizeiverordnung, wonach Brandſätze, die i ihrem Aufbau und in ihrer Wirkung zur Brandſtiftung dienen können oder die Wirkungsweiſe von Brandſtiftungs⸗ mitteln zeigen ſollen, gleichwohl zu ihrer Herſtellung wie zum Abbrennen der vorherigen Genehmigung durch das Be⸗ zirksamt(Polizeipräſidium, Polizeidirektion) bedürfen. Wer ſich gegen dieſe Verordnung vergeht, wird mit einer Geld⸗ ſtrafe bis zu 150 Mark belegt oder mit Haft beſtraft. Ii Sinsheim a. Elſ.(Wegen Unterſchlagung verhaftet.) Der„Landbote“ meldet: Der bei der hieſi⸗ en Kornhaus Gmbß angeſtellte Kaufmann Uhler hat, wie eine unvermutete Reviſion feſtſtellte, eine größere Summe — man ſpricht von etwa 3000 Mark— unterſchlagen. Er würde ſeiner Stellung enthoben und befindet ſich in Anter⸗ ſuchungshaft. Wie das Blatt weiter berichtet, hat ſich kürz⸗ lich ein anderer Angeſtellter des Kornhauſes das Leben genommen. Er konnte es nicht überwinden, daß gegen ihn der Verdacht der Unterſchlagung aufgetaucht war, ein Ver⸗ dacht, der ſich als unbegründet herausſtellte. () Bad Peterstal.( Namensänderung.) Der Ge⸗ meinderat hat beſchloſſen, zuſammen mit dem Verkehrsverein Schritte zu unternehmen, um die Abänderung des Orts⸗ gamens Bad Peterstal(Renchtal) in Bad Peterstal (Schwarzwald) zu erreichen. () Offenburg.(Betrunkener Kraftwagen⸗ führer.) Bei der Vereinsbank in der Okenſtraße fuhr ein 23 Jahre alter Kraftwagenführer von hier infolge Trunken⸗ heit mit ſeinem Perſonenwagen auf einen am ſüdlichen Geh⸗ wegrand aufgeſtellten beladenen Pritſchenwagen ohne Be⸗ ſpannung. Die durch den Anprall nach rechts ſchnellende Wagendeichſel traf einen auf dem Gehweg ſtehenden 11 Jahre alten Knaben auf den Leib. Der Knabe erlitt eine Gehirn⸗ erſchütterung und ſchwere Bruſt⸗ und Bauchquetſchungen und mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Der betrunkene Kraftwagenführer wurde feſtgenommen. O Freiburg.(Zehn Monate Gefängnis für einen Betrüger.) Der ſchon ſiebenmal, meiſt wegen Be⸗ ugs vorbeſtrafte Auguſtin Schwer aus Bleibach hatte ſich wiederum einige Betrügereien zu ſchulden kommen laſſen. In zwei Fällen erſchwindelte er ſich unter Vorſpiegelung ſalſcher Tatſachen vom Wohlfahrtsamt in Freiburg einen Geldbetrag von 5 Mark bezw. ein Paar Arbeitsſchuhe im Werte von 6 Mark; in einem anderen Falle betrog er die Reichsbahn, indem er den Beſtimmungsort Höllſteig in Hinterzarten umänderte, wodurch er auch eine ſchwere Urkundenfälſchung beging, und in einem weiteren Falle mietete er ſich ein Zimmer unter der Angabe, daß er in ſeſter Arbeit ſtehe. Das Gericht billigte dem Angeklagten noch einmal mildernde Umſtände zu, da eine gewiſſe Not vorgelegen haben mag, und erkannte auf zehn Monate Gefängnis. Freiburg.(Zuchthaus und Sicherungsver⸗ wahrung.) Eine Gewohnheitsverbrecherin übelſter Sorte iſt die mehrfach wegen Diebſtahls und Gewerbeunzucht vor⸗ beſtrafte Roſa Luiſe Säbele geborene Wilke aus Durlach, Me von ihrem Ehemann getrennt lebt. Sie entwendete aem ſchlafenden Arbeiter im Mooswalde den Geldbeutel mit 22 Mark und friſtete davon einige Zeit ihr Daſein. Wegen Diebſtahls im Rückfall erkannte das Gericht auf ein Jahr vier Monate Zuchthaus abzüglich drei Monate Anterſuchungshaft, fünfjährigen Ehrverluſt und auf Siche⸗ rungsverwahrung. (OY Deflingen(Bezirk Säckingen).(Bahnum bau.) der Bahnkörper der Wehrtalbahn erfährt ſeit dem letzten Monat einen durchgreifenden Umbau, und zwar auf die Strecke vom Bahnhof Oeflingen bis zum Einbiegen in die Geleiſe der Rheintalbahn hinter Brennet. Die erſte Teil⸗ ſtrecke bis zu dem vor kurzem wieder für den Verkehr ge⸗ öffneten Bahnhof Brennet⸗Weſt iſt bereits fertiggeſtellt. Die Geleiſe werden verſtärkt, damit es auch auf dieſer Strecke möglich iſt, die Fahrtzeiten durch Beſchleunigung der Züge zu verkürzen. Die Arbeiten werden noch etwa zwei Monate in Anſpruch nehmen. c Das Eintopfopfer iſt ein Weg zu echter Volks gemeinſchaft Duca ſtarrte in das ſchöne, blaſſe Frauengeſccht. Ver⸗ wirrung war in ihm. a i „Olympia— und du— wie kommſt du dazu— ja— du biſt des Prinzen—“ 5 5 „Nein!“ ſagte ſie.„Du irrſt. Du haſt auch damals ge⸗ irrt, da du mich in Neapel beſchimpfteſt. Was ich mit dem Prinzen Torella zu ſchaffen habe, das liegt auf einem an⸗ 1 Gebiet als dem— der Küſſe und Zärtlichkeiten. Aber 5 Ihre Züge hatten einen Glanz ſanfter Ergebenheit. Nin 1 95 was du willſt. Doch wenn ich dich nicht a lieben würde, was ginge mich dann dein Schick⸗ 5 an?“ 10 Ja—“ flüſterte Duca etwas verſtört.„Ja—“ Und dachte verzweifelt: Man muß an Wunder glauben. An große und ſchöne Wunder. „Frage jetzt auch nicht, wie ich hierherkomme, in dieſes Schloß des Prinzen. Vielleicht glücklicher Zufall Vielleicht etwas anderes. Einmal werden wir uns beſtimmt noch wiederſehen, dann wirſt du 1 5 e Vorerſt gibt es noch wichtigere Dinge zu beſprechen. 5 Sie 7 75 fei Hand und er fühlte erſchauernd wie⸗ der die verwirrende Nähe ihrer Körperlichkeit und die Seltſamkeit dieſes ganzen Erlebens 8 ſpäter Nachtzeit in e Verlies. Neue Lebenskraft und Zuverſicht urchſtrömte ihn erquickend a Olympia griff in eine Taſche des ſeidenen weberman⸗ ls, der ſich Um ihre Geſtalt ſchmiegte, und zog ein Schrift⸗ ſtück hervor, das ſte Duca reichte. 1 „Hier iſt ein ordnungsmäßig ausgeſtellter Paß ſu 5 er lautet 15 den eh eines Ritters de la Eintra. Ver⸗ 1 7 te 75 wir ihn brauchen. uca ſteckte ihn wortlos ein. 5 „And hier— ein Empfehtungsſchreiben. Auch das wird dir gute Dienſte tun. Es iſt an einen Marcheſe Ro⸗ 8 in Reue 18 1 * 6 Aber was 0 1 2 5 „Du wirſt dich nach Meſſina begeben, lieber Freund! Wirſt das Schreiben dort abgeben und gut aufgenommen werden. Du darfſt ſchon Vertrauen zu mir haben. Es riß Duca mit Gewalt zu Olympia hin. date er ihr doch Unrecht getan gehabt? Wie merkwürdig war das alles. Krampfhaft umſpannte er mit den Händen ihre Schultern. 5 „Iſt denn das alles wirklich? Du?“ 66 Aus den Nachbarländern Zwei Motorradfahrer getötet Heppenheim, 15. Nov. Einem aus Mannheim kommen⸗ den Laſtzug, der nur ein mäßiges Tempo führ, fuhr ein Motorrad mit Beiwagen, als es aus einer Nebenſtraße in Ae, Hauptſtraße einbog, zwiſchen Wagen und Anhänger. Beide Inſaſſen des Motorrades waren ſofort tot. Die Führer des Laſtzuges wurden vorübergehend in Haft ge⸗ Rommen; eine Schuld ſcheint ſie nicht zu treffen. Tödlicher Ausgang einer Schlägerei — Backnang, 15. Nov. Der Holzarbeiter Eugen Wieland gon Liemersbach wurde in Grab bewußtlos aufgefunden Die Erhebungen der Landjäger haben ergeben, daß mehrer! junge Leutte nach einem Zechgelage in Streit geraten ſine Das Opfer der Schlägerei wurde Wieland. Der Schwerver⸗ letzte, der ins Kreiskrankenhaus übergeführt wurde, iſt ſeinen Verwundungen erlegen. Zwei beteiligte Täter wurden in Haft genommen. 6 d. Autolaſtzug verunglückt Ein Toter. — Eltingen, OA. Leonberg, 15. Nov. Aus Augsburg traf Dienstag vormittag die Nachricht von einem ſchweren Autounglück in der Nähe von Augsburg ein. Der Laſtzug des Autounternehmers Chriſtian Wiedmaſer fuhr Dienstag früh bei ſtarkem Nebel eine Böſchung hinunter. Hierbei wurde Chriſtian Wiedmaier getötet. Sein Schwager Robert Röckle, der am Steuer war, wurde leicht verletzt. Offenbach.(der Verkehr auf der Main⸗ brücke.) Wie bereits gemeldet wurde, iſt Anfang No⸗ vember die Offenbacher Mainbrücke für den Fußgänger⸗ verkehr freigegeben worden. Von kommenden Montag ab wird die Brücke nun auch für den Fahrverkehr frei ſein. Damit wird ein Wunſch der Autobeſitzer und Geſchäfts⸗ leute erfüllt, die den Umweg über Frankfurt wählen muß⸗ ten, um nach Offenbach zu kommen, was natürlich zu unliebſamen Verzögerungen geführt hat. Gießen.(Gefängnis für einen Schwind⸗ ler.) Das Schöffengericht verurteilte den Waldemar Foullon von hier wegen zahlreicher raffinierter Schwin⸗ deleien zu eineinhalb Jahren Gefängnis. Der Angeklagte hatte ſich in Frankfurt am Main eine SA.⸗Uniform für über 90 Mark beſtellt, obwohl er wußte, daß er ſie nicht bezahlen konnte, und ſich bei dieſer Beſtellung als gut ſituierter Geſchäftsmann ausgegeben. Dann beſuchte er wiederholt in dieſer Uniform Landwirte im Vogelsberg, mit denen er Viehlieferungsverträge abſchloß und darauf größere Anzahlungen kaſſierte, hinterher aber kein Vieh lieferte. Wegen fortgeſetzten Betrugs im Rückfall erkannte das Gericht auf die obengenannte Strafe. ** Amöneburg(Kreis Kirchhain).(40 bis 50 Schafe getötet.) Als der hieſige Schäfer ſeine Herde am Abend für kurze Zeit verlaſſen hatte, drangen zwei fremde Hunde in den Schafpferch ein und zerriſſen mehrere Tiere. Infolge der entſtandenen Panik brachen die Schafe aus und irrten im Felde umher. Ein Teil der Tiere ſprang in die nahe am Pferch vorüberfließende Ohm, wo ſie von den gegenwärtig hochgehenden Fluten mitgeriſſen wurden und erkranken. Drei weitere Tiere gerieten auf das Geleiſe der Ohmtalbahn und wurden von einem Zug überfahren und getötet. Insgeſamt ſind etwa 40 bis 50 Schafe dem Unglück zum Opfer gefallen, ſo daß den Amöneburger Schafhaltern empfindlicher Schaden entſtanden iſt. * Kaſſel.(Deviſen beſchlagnahmt.) Bei einer Kaſſeler Einwohnerin wurde von der zuſtändigen Behörde eine anſehnliche Summe ausländiſche Zahlungsmittel(Deviſen) vorgefunden und ſichergeſtellt. Sie wird ſich daher wegen Vergehen gegen die Deviſenordnung noch zu verantworten haben. Es wird der Bevölkerung an dieſer Stelle nochmals bekanntgegeben, daß ausländiſche Zahlungsmittel der De⸗ viſenbewirtſchaftungsſtelle(Reichsbank) anzubieten ſind. — Eislingen(Fils).(Auf den Kühler eines Autos geſchleudert) Auf dem Weg zur Arbeit fuhr ein hieſiges Mädchen beim Paſſieren der Krummbrücke an der Turnhalle mit dem Fahrrad auf ein entgegenkommendes Auto von Göppingen. Dabei wurde es vom Kotflügel erfaßt und auf den Kühler des Kraftwagens geſchleudert. Es trug Arm⸗ und Fußverletzungen davon. Das Fahrrad und das Auto erlitten Beſchädigungen. Mesſtetten, OA. Balingen. Die größte Sprung⸗ ſchanze der Schwäbiſchen Alb.) Unſer ſport⸗ freudiger, als Skiplatz wohlbekannter Ort erhält die größte Sprungſchanze auf der Alb. Die große Schanze, neben der voriges Jahr noch eine Jugendſchanze erſtellt wurde, iſt ſchon mehrfach erweitert und umgebaut worden. Dies wird auch in dieſem Jahr wieder geſchehen. Der Schanzentiſch wird um etwa 10 Meter zurückgenommen und auf zweiein⸗ halb Meter erhöht, und auch der Anlauf wird entſprechend verlängert und abgegraben. Hiermit kommt Mesſtetten in den Beſitz der weitaus größten Sprungſchanze der Alb. Von guten Springern kann jetzt die 50 Meter⸗Grenze er⸗ reicht, wohl noch überſchritten werden. Trier.(Ein nettes Früchtchen.) Ein hoffnungs⸗ volles Früchtchen wurde hier von der Polizei feſtgenom⸗ men. Es handelt ſich um einen 15jährigen, der, aus Düſſel⸗ dorf ſtammend, der Stadt Trier einen Beſuch abſtattete. Bei Speiſe und Trank fand er ſchnell„gute Freunde“, mit denen er eine Fahrt die Moſel entlang zum Rhein in einem Mietauto unternahm. Als nun die„Reiſegeſellſchaft wieder nach Trier zurückkam und der Führer des Miet⸗ autos ſeine Bezahlung forderte, hatte der jugendliche Abenteurer plötzlich kein Geld mehr. Der Wagenführer übergab den jungen Burſchen der Polizei. Morötat eines Geiſteskranken Frau und Sohn erſtochen. Schwelm(Weſtfalen), 15. Nov. Hier wurde ein grau⸗ ſiges Verbrechen entdeckt. In der Wohnung der Eheleute Schüler fand man die Ehefrau und den 21 Jahre alten Sohn mit Stichverletzungen tot auf ihren Betten auf. Als Täter wurde der geiſtesſchwache Ehemann Auguſt Schüler verhaftet, der flüchtig war. Zwei weitere Morde. Bei der Vernehmung des geiſtesſchwachen Schüler ge⸗ ſtand der Feſtgenommene, auch ſeine in Wuppertal⸗Elber⸗ feld wohnende verheiratete 29jährige Tochter und deren zweijähriges Kind ermordet zu haben. Er hatte am Mittwoch die Beiden nach Schwelm geholt und war mit ihnen in den Schwelmer Wald gegangen, wo er ſie durch Hammerſchläge und Meſſerſtiche tötete. CLalcale Nuudotliau Am Sonntag gibt es wieder Eintopfgericht. Wie im vergangenen Monat wird auch am kommenden Sonntag jeder Volksgenoſſe eines der beliebten Eintopf⸗ gerichte eſſen. Mit dem Herrannahen des Winters, wenn die Speiſekarte nicht mehr die vielſeitigen Gerichte des Sommers aufweiſt, müſſen alle deutſchen Volksgenoſſen ſich wieder derer erinnern, denen das Schickſal kaum das Not⸗ wendigſte zum Leben gibt. Wenn wir am kommenden Sonn⸗ tag wieder„unſer“ Eintopfgericht eſſen, werden viele mit⸗ eſſen, die ſonſt vielleicht abſeits geſtanden und mit knurren⸗ dem Magen ihr Daſein verwünſcht hätten. Das gibt es aber heute in Deutſchland nicht mehr. Jeder Menſch im dritten Reich iſt dazu verpflichtet, mit ſeinen hilfsbedürf⸗ tigen Volksgenoſſen zu denken, zu fühlen und auch zu teilen, ſelbſt dann, wenn er ſelbſt den Leibriemen um ein Loch enger ſchnallen muß! Das Opfer, das wir bringen, bringen wir nicht nutzlos. Es ſind Menſchen wie wir, mit denen wir zuſammen unſer Eintopfgericht eſſen werden. Wir kennen heute im neuen Reich nur eine Volksgemein⸗ ſchaft. Denen, die zu ſchwach ſind und nicht mitkommen, müſſen wir unſere Hand reichen und vorwärts helfen. Das iſt ritterlich, edel und deutſch! * Betrunkener Kraftradfahrer. In der Nacht fuhr ein betrunkener Kraftradfahrer auf der Mosbacherſtraße in Wall⸗ ſtadt mit ſeinem Fahrzeug gegen eine Gartenmauer. Der Fahrer, der nur unbedeutende Hautabſchürfungen erlitten hatte, wurde bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt gebracht. Das Fahrzeug wurde ſichergeſtellt und dem Fahrer der Führerſchein abgenommen. — Novembernebel. Wieder wallen weiße Nebel über dem Lande und hüllen alles, was dem Auge fern liegt, in eine dunſtige Schicht. Grau und trüb iſt der Himmel und feucht und näſſelnd die Luft. Von den kahlen Bäumen tropft es. Unwirtlich und armſelig iſt das Naturbild. In der Stadt iſt an ſolchen Novembertagen von der Straße nicht viel zu ſehen, denn da taucht der Nebel die Häuſerreihen in ſein Gewoge hinein. Am Boden entſteht ein Belag wie nach einem leichten Regen. Die Menſchen aber kratzt der Nebel im Halſe. Der Nebel iſt ein ſchlimmer Feind des Verkehrs. Manche Tragödien auf einſamen, entlegenen Stra⸗ ßen draußen im Land ſind im Schweigen der Nebelmaſſen ent⸗ ſtanden und verklungen. — Einkommenſteuervorauszahlungen der Landwirte am 10. Dezember. Es ſind Zweifel darüber entſtanden, ob bei Land⸗ und Forſtwirten die nächſte Vorauszahlung wie bisher am 15. November oder, wie es das neue Einkommenſteuer⸗ geſetz vorſchreibt, am 10. Dezember zu leiſten iſt. Das Reichs⸗ finanzminiſterium weiſt darauf hin, daß das neue Ein⸗ kommenſteuergeſetz bereits in Kraft getreten iſt, und da Land⸗ und Forſtwirte daher ihre nächeſt Einkommenſteuerz vorauszahlung nicht wie bisher am 15. November, ſondern erſt am 10. Dezember 1934 zu entrichten haben. U Pilzwanderung. Pilzberatung. Am Samstag und Sonntag nachmittag iſt wieder Pilzberatung am Karlſtern im Käfertaler Wald von 16.30 Uhr bis Einbruch der Dun⸗ kelheit. Am Samstag nachmittag iſt eine Pilzwanderung vom Bahnhof der OEG. Viernheim aus. Treffpunkt daſelbſt um 13.45 Uhr. Mannheim Hbf. ab um 13 Uhr und Friedrichs⸗ brücke ab um 13.14 Uhr.— Am Sonntag vormittag iſt eine Pilzwanderung in Oftersheim bei Schwetzingen, und zwar Treffpunkt am Bahnhof Oftersheim um 8.45 Uhr. Mann⸗ heim Hbf. ab 8.19 Uhr, Schwetzingen an 8.32 Uhr, und von dort zu Fuß nach dem Bahnhof Oftersheim.— Am Nachmittag iſt eine Pilzwanderung in Rheinau, Treffpunkt am Bahnhof Rheinau um 13.30 Uhr. Mannheim Hbf. ab um 13.13 Uhr. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! Führerprinzip in der Gozialverſicherung Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit dem Innenminiſter und dem Finanzminiſter eine erſte Ver⸗ ordnung zum Aufbau der Sozialverſicherung erlaſſen, deren weſentlicher Inhalt die Sicherſtellung des Führerprinzips in den Zweigen der Sozialverſicherung iſt. Die Verordnung beſtimmt den Wegfall einer Reihe von Organen, ſo der Ge⸗ noſſenſchaftsverſammlungen bei den Genoſſenſchaften der Unfallverſicherung, der Ausſchüſſe der Krankenkaſſen und der Landesverſicherungsanſtalten, des Verwaltungsrates der Reichsverſicherung, der Generalverſammlungen der Seekaſſe und der Seekrankenkaſſe, der Hauptverſammlungen der Reichsknappſchaft uſw. An die Stelle dieſer e treten vorläufig bei den Trägern der reichsgeſetzlichen Krankenverſicherung der Vorſtand, bei den Genoffenſchaften der Unfallverſicherung der Genoſſenſchafts⸗ bzw. Sektions⸗ vorſtand, bei den Verſicherungsanſtalten der Invalidenver⸗ ſicherung der Geſamtvorſtand, bei der Seekaſſe der Vor⸗ ſtand, bei der Reichsverſicherungsanſtalt das Direktorium und bei der Reichsknappſchaft und deren Untergliederungen der Reichskommiſſar. i Betrogen und geſtohlen. In grober Weiſe verſtieß der 44 Jahre alte verheiratete Wilhelm Henning gegen Treu und Glauben. Er verkaufte zwei bei ihm gekaufte und auch bezahlte Wohnungseinrichtungen, die ihm zum Wiederverkauf übertragen worden waren, auf eigene Rechnung. Die Kun⸗ den verloren die Möbel und ihr Geld. Ferner ſtahl er bei einer Anterredung mit ſeinem Hausherrn dieſem 75 Mark aus der Rocktaſche und prellte einen Bekannten um den Preis einer Fahrkarte nach Karlsruhe, die er ſich am Schalter wieder einwechſeln ließ. Der mehrfach vorbeſtrafte Ange⸗ klagte wurde zu einem Jahr Gefängnis und 50 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. e Ein Schädling an der Volksgemeinſchaft. Seit vier Jahren bezog der 67 Jahre alte Ernſt Orthwein von der Städt. Fürſorge Mannheim Anterſtützung in Höhe von 2928 Mark. Er verſchwieg aber, daß er in der genannten Zeit zirka 1700 Mark eingenommen hatte aus Holzvermittlungen für Grubenverwaltungen. Zur Geltendmachung ſeiner Für⸗ ſorgeanſprüche trat Orthwein ſehr forſch auf. Er verweigerte beiſpielsweiſe die von der Fürſorge geforderten Unterlagen über ſeine Geſchäfte mit dem Bemerken, er mache demnächſt ein großes Geſchäft, dann könne er auf die Unterſtützung verzichten. Bei den Wettbüros machte er öfters Beſuche. Wohl lebte das kinderloſe Ehepaar ziemlich anſpruchslos, ſtak aber trotzdem tief in Schulden. Das Fürſorgeamt beziffert ſeine Schädigung auf 2500 Mark. Das Einzelgericht verur⸗ teilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten. Wetterbericht Schwachem öſtlichem Hochdruck ſteht immer noch eine ausgedehnte Depreſſion gegenüber, deren Kern ſich über der Biskaya befindet. Für Samstag iſt mehrfach bedecktes, aber vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten. 5 Eintopfgerichte in Gaſtſtätten 1 8 Wie der Reichsverband des deut⸗ ſchen Gaſtſtättengewerbes mitteilt, ſind für den zweiten Eintopfſonntag am 18. November folgende drei Ge⸗ richte vorgeſchrieben: 1. Deutſche Bohnen mit Einlage (beſtehend aus Wurſt, Speck oder Fleiſch), 2. Brühkartof⸗ feln mit Rindfleiſch, 3. Gemüſetopf mit Fleiſcheinlage. — Schutz der Vorräte vor Schädlinge. Der hinter uns liegende heiße Sommer war für die Entwicklung der tieri⸗ ſchen Schädlinge aller Arten beſonders günſtig. Sie haben ſich trotz aller Abwehrmaßnahmen in überreichem Maße entwickelt. Es iſt daher Pflicht jedes Volksgenoſſen, bei dieſer Schädlingsbekämpfung mitzuwirken, damit die Vorräte ge⸗ ſchützt werden. Hier ergeben ſich wichtige Aufgaben für den Warenhandel und die Hausfrauen. Bekannte Schädlinge ſind der Reismehlkäfer und die Mehlmotten, die ſich in unge⸗ wöhnlicher Weiſe vermehren. Auch der Kornkäfer wird ſehr läſtig, der Getreide, Graupen, Reis und Makkaroni anfällt. Viel geklagt wird ferner über ſogen.„Maden“, die Raupen der Kakao⸗ und Dörrobſtmotte, die ſich über Süßigkeiten her⸗ machen. Vorratsſchutz iſt notwendig. Achtſamkeit beim Feuern Weder beim Feuern zu Kochzwecken noch beim Heizen unſerer Wohnräume arbeitet man immer ſo überlegt, daß man den größten Nutzeffekt aus der kleinſten Feuerungs⸗ menge herausholt. Es iſt nicht nötig, daß man die zu be⸗ reitenden Speiſen erſt dann aufs Feuer ſetzt, wenn bereits ein ſtarker Hitzegrad erreicht iſt. Sobald das Feuer brennt, können die Töpfe aufgeſetzt werden. Etwas hilft dies be⸗ ſtimmt ſchon zur Erhitzung. Beim Feuern ſelbſt wird häufig das Feuerloch bis oben hin vollgepackt. Das iſt in zweifacher Hinſicht falſch. Einmal bedeutet es eine Vergeudung des Brennmaterials, und zum anderen erzielt man dadurch auch keine beſondere Hitze, denn die Flammen arbeiten unterdrückt, können ſich infolge des knappen Raumes gar nicht recht ausbreiten, weshalb eine gute Ausnutzung des Brennmaterials nicht erfolgen kann. Hinſichtlich der Speiſen hat man natürlich ſein Augen⸗ merk noch ganz beſonders auf richtiges Feuern zu lenken. Die Speiſen dürfen weder zu ſtark noch zu wenig kochen oder gar aus dem Kochen kommen. Im erſteren Falle wür⸗ den ſie leicht anbrennen, während ſie im zweiten nur halb gar zu Tiſch gebracht werden würden. Handelt es ſich darum, mäßige Glut lange Zeit zu er⸗ halten, ſo iſt es ein ausgezeichnetes Mittel, wenn man ein Brikett mit mehreren Lagen angefeuchteten Zeitungspapiers 5 7 gewiſſermaßen feſt verpackt, und ſo in die Glut egt. Sandblatteinſchreibung Tabalpflanzer⸗Fachſchaften.— badiſcher und württembergiſcher 6200 Ztr. verkauft. In Bruchſal fand am Donnerstag eine Vexkaufsſitzung des Landesverbandes badiſcher Tabakpflanzer⸗Fachſchaften ſtatt, bei der rund 4500 Ztr. Sandblatt aus den Anbau⸗ gebieten des Neckartals, der Haardt, des Bruhrains, des Kraichgaus und der Bergſtraße ſüdlich des Odenwaldes zur Einſchreibung gelangten. Die Spitzenpreiſe der letzten Schwetzinger Einſchreibung wurden zwar nicht erreicht, doch läßt ſich aus den erzielten Preiſen erkennen, daß man auch anderwärts gute Qualitäten anerkennt. An der Spitze liegen die Orte des Elſenztales(Mauer, Meckesheim, Zuzen⸗ hauſen, Hoffenheim uſw.), von denen Mauer mit 69,85 RM. den höchſten Preis des Tages erzielte. Im übrigen bewegen ſich die Preiſe zwiſchen 58.— und 69,85 RM. Von Heddesheim wurden 166 Ztr. 1933er Hauptgut zu 73.— RM. je Ztr. abgeſetzt. Anſchließend wurden noch ea. 1700 Ztr. Sandblatt württembergiſchen Landesverbandes angeboten. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen 58,70 und 70,40 RM. Keine Verkitſchung deutſchen Kulturgutes Wer der Menge ſchaffender Volksgenoſſen Kulturgüter vermitteln will, muß drei Vorausſetzungen mitbringen. Er muß zunächſt den Pulsſchlag dieſes Volkes kennen. Er muß die Werte des geiſtigen Lebens abſchätzen können und muß drittens ſoweit organiſatoriſch talentiert ſein, dieſe beiden grundlegenden Vorausſetzungne in einen vernünf⸗ tigen Einklang zu bringen. Denn der Kampf um die Seele eines Volkes iſt nicht zu gewinnen, wenn man dieſem Volke„von obenher“ geiſtige Koſt vorſetzt, die ihm nicht gemäß iſt, an der es keinen ſeeliſchen Zuſammenhang mit ſeiner Welt— und ſeinen Lebensanſchauungen findet. Des⸗ halb wird auch ſtets Wert darauf gelegt, daß die Kultur⸗ arbeit der NSG.„Kraft durch Freude“ nicht als Voll⸗ endung einer herkömmlichen und ſelten lebensnahen„Bil⸗ dung“, nicht als Wiſſensvermehrung, ſondern ausſchließlich als ſeeliſche und charakterliche Stärkung aufgefaßt wird. Ebenſo muß es einleuchten, daß eine ſolche ſeeliſche Stär⸗ kung nicht in der Verflachung des Kultur⸗ anſpruchs, in der Herabſetzung des künſtleriſchen Niveaus gefunden werden kann. Man kann ſelbſtverſtänd⸗ lich bei der kulturellen Arbeit das Wiſſensniveau des „Ungebildetſten“ anlegen und dennoch auch dem Klügſten und„Wiſſendſten“ mit den gleichen Mitteln einen ſeeliſchen Aufſchwung geben. Wie anders wäre ſonſt der Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu erklären, wenn nicht aus der Tatſache, daß die gleichen politiſchen und welt⸗ anſchaulichen Grundſätze dem„Wiſſenden“ und„Unwiſſen⸗ den“, dem„Gebildeten“ und dem„Ungebildeten“ ſo ein⸗ leuchtend kenntlich gemacht wurden, daß er ſich ihnen ver⸗ ſchrieb? Die wahre Kunſt bringt die ſeeliſchen Voraus⸗ ſetzungen mit und iſt deshalb gleich gut für jedermann, wie ſich überhaupt der Maßſtab der Kunſt an dieſen ſeeliſchen Vorausſetzungen bilden ſoll, nicht an der rein theoretiſchen Frage:„Verſteht das der Arbeiter auch, oder iſt es zu ſchwere Koſt?“. Dieſe Ein⸗ ſtellung führt zu einer zwangsläufigen Niveauminderung. Man iſt vielleicht beſtrebt, die äußere Form zu vereinfachen und ſinnfälliger zu machen, erniedrigt aber nicht ſelten unverſehens den ſeeliſchen Wert der Kunſt und des Kunſt⸗ werkes, an dem ſich kluge Leute ebenſo erfreuen ſollen wie ſchlichte Neulinge. Nicht um der einfachen Form willen ſehnt ſich der ſchaffende Menſch nach Kunſt, ſondern aus der Tiefe ſeine Gemütes heraus nach einem Widerpart zur Mechaniſierung ſeines Alltags. Man würde ſchließlich, wenn man ihm dabei mit Kitſch zu helfen bemüht wäre, das Gegenteil des angeſtrebten Zieles erreichen: Abkehr und Verſtimmung anſtatt Erhebung und ſeeliſchen Auf⸗ bruch. Deshalb auf keinen Fall„Kraft durch Kitſch“— wiewohl es das letzten Endes nicht geben kann. Aber ſchon dem Verſuch muß Kampf angeſagt werden! (Ernſt Günter Dickmann) Zeitſchriften und Bücher. Wie erhalte ich ein Eheſtandsdarlehen? Von Klaus Schreiber. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis Mk. 0.75. In dieſer kleinen Schrift wird dem Laien leicht ver⸗ ſtändlich an Beiſpielen und Begründungen dargeſtellt, was man zur Erlangung des Darlehens wiſſen muß. Wer ein Eheſtandsdarlehen erhalten kann, wo und wie es zu be⸗ antragen iſt, wer den Antrag entſcheidet, wie und wann das Darlehen gegeben wird, und anderes mehr iſt genau ge⸗ ſchildert. Ferner erfährt man, wie die Bedarfsdeckungsſcheine zu verwenden ſind, wann die Rückzahlung infolge der Geburt von Kindern erlaſſen und unterbrochen wird. Heiratsluſtige und die Verkaufsſtellen ſollten ſich das nütz⸗ liche und wichtige Büchlein beſchaffen. Sport und Spiel Neuer Gauführer für das Amt Boxen Der badiſche Gauführer der Fachſchaft Sportpreſſe ul uns folgendes mit: Im Einvernehmen und auf Veranlaſſung des Beg ten des Reichsſportführers für den Gau Baden w bisherige Gauführer für Boxen vom Reichsfachleiter für Boxen mit ſofortiger Wirkung ſeines Amtes enthoben. Gaufachamtsleiter im Amt VII(Boxen) wurde Karl Crezeß (Mannheim) ab ſofort eingeſetzt. Gleichzeitig wurden die von der ehemaligen Gauführugg des Deutſchen Amateurborverbandes widerrechtlich erlgſen Maßregelungen gegen den Führerring des 1. Karlsruher Borſportvereins von 1922 für ungültig erklärt. Die Vereins. führung des 1. Karlsruher Borſportvereins wird als ſauber anerkannt. Der Sport im Dienſte der Winterhilfe Der Führer hat zum Kampf gegen Hunger und Kälte aufgerufen. Wie im vorigen Jahre, ſo wird auch diesmal wieder der deutſche Sport ſich geſchloſſen die Parole des Führers zu eigen machen und mit allen Kräften ſeine Orga⸗ niſation in den Dienſt der Winterhilfe ſtellen. Er wird keine Möglichkeit hierzu verſäumen und keine Mühe zum Einſatz ſcheuen. 8 Der Deutſche Fußballbund eröffnet die Reihe der Veranſtaltungen. Am 21. November 1934 werden in allen Gauen Deutſchlands ausſchließlich zu dieſem Zweck Fußballſpiele ſtattfinden, deren Ergebnis uneingeſchränkt der Winterhilfe zugute kommen wird. Ich rufe hiermit alle Volksgenoſſen in Stadt und Land zum Beſuch dieſer Spiele auf. Von den Gliederungen der Partei und allen ſonſtigen Formationen wir erwarket, daß ſie ſich für die Werbung mit allen Kräften zur Verfügung ſtellen und zum guten Gelingen beitragen. Karlsruhe, den 15. November 19334. 5 Herbert Kraft. — nn Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 16. November: Miete F 6, Sondermiete F 3: f Gregor und Heinrich, Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. Anfang 19.30. Ende 22.30 Ahr. Samstag, 17. November: Miete B 5: Die Räuber, von Schiller. Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. Sonntag, 18. November: Nachmittags: Sondervorſtellung für die SA, Gruppe Kurpfalz(ohne Kartenverkauf: Der Herr Baron fährt ein, Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 14.30, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete A 5, Sondermiete A 2: Carmen, Oper von Georges Bizet. Anfang 19, Ende 22.15 Uhr. 5 Montag, 19. November: Miete G 5: Schön iſt die Welt, Operette von Franz Lehar. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, 17. November: Für die„NS⸗Kulturgemeinde, Abteilung Theater, Mannheim“, Abt. 139 bis 14, 160, 224 bis 226, 327 bis 332, 342 bis 347, 351, 356, 359, 573 bis 576, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 131 bis 200, 431 bis 500: Die Re⸗ gimentstochter, komiſche Oper von Donizetti. An⸗ fang 20, Ende 22 Uhr. a e Nach Heimgang unserer lieben Entschlafenen sagen ö wir allen denen, die ihr die letzte Ehre erwiesen haben, unseren herzlichen Dank. Besonders danken wir den für ihre liebevolle Pflege evangelischen Schwestern in, der langen Leidenszeit, dem Herrn Pfarrer Fichtl für seine trostrejchen Worte im Hause und am Grabe, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen: Georg Mich. Würthwein 0 nebst Kinder. Mum. Seckenheim, Ib, November 1934. ( Perſobungs- Karen Vermahlungs- Marion Sesuchs- Marlon gratulalions-Marien 0 Ket h. Pfarrgemeinde. Eintritt 30 Pfg.— Saalöffnung 7 Uhr. Am Sonntag, den 18. November, abends 8 Uhr f im„Schloss“ Wiederholung des Schauspiels „„Defirof f“, b Ralo 0 Karten für geschentz woche in geschmactvoller Ausfulbrung. . Ole 2 Evang. Männerverein Mhm.⸗Seckenheim Todes⸗Anzeige. Ganz unerwartet ſchied unſer lieber Vereinsbruder Herr Heinrich Klumb aus dem Leben. Wir verlieren in ihm eines unſerer älteſten und treueſten Mitglieder, dem wir ein herzliches Gedenken alle Zeit bewahren werden. Beerdigung heute Freitag Rachmittag 2 Uhr. Wäe erhalte ſeh den Empfehle: Sdurearmen 934 Wein? Trockenes Brot, trockene Brötchen Sämtliche Weinkrankheiten] Haferflocken, Waffelbruch wie Braunwerden, Essigstich] Futterkartoffeln, Troctzenſchnitzel und Milchsäurestich sind in] Biertreber, Weizenkleie 1 Weizenfuttermehl e 9995 Weizennachmehl, Gerſtenſchrot f Maisſchrot Auskunft erteilt: Neckai- Drogerie W. Homung.“ Mex. Schmich. schienenen Roman N 5 85 1 evtl. 2 5 mit Stallung, auch 9 in Ilvesheim zu eh 8 mieten geſucht. Das 711 1 Adreſſen an die eee eee Geſchäftsſt. d. B. Ein Film aus der romantischen Ferümple, erbeten. Welt der Alpen. Nach dem 1925 Leide, solide im„HB“ Qual. Der ü ane m ae Romantik unbe- Paare s kannter Gebirgsgegenden. Berg und i fe. rei- iſch: Wald sind nicht nur schöner Hinter- Aae 17 Heute friſch grund des Geschehens, sie haben teil Paar 2.35. ö Süßbücklinge an der abwechslungsreichen und span- Kinder- Majonnaiſe i Gl. nenden Handlung, weil sie hineinge- strümpfe ingsſalat wachsen sind in das Denken und Füh- b Hering len ihrer Bewohner, Menschen, die dem Herrenfocken] Fleiſchſalat Berg und Wald verwachsen sind, Bauern, Sport- Seelachs In Soheiben die ihren heiligen Wald pflegen, der Strümpfe Vollheringe mit seinen Bäumen das Dorf vor La- hege Winen schützt.— Das Berliner 8 Uhr- bismale Abendblatt schreibt:„Ein Film, der un- Rollmops bedingt wert ist, daß man ihn vor an- Heringe in Gelet deren sich ansieht.. Bratheringe Nur 3 Tage im Palast Theater uſw. empfehlt Jak. Wütthwel 2 e p f — We — — S: S S