Lr H Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzelgenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. O. A. X. 34: 1200 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“ bwierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich; Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 94. Jahrgang Ausklang in Goslar Der 2. Reichsbauerntag iſt vorüber. Es war kein Feſt eines deutſchen Standes, es war auch keine Tagung einer Intereſſentengruppe alten Stils, ſondern lebendiger Aus⸗ druck der politiſchen Situation des ganzen Volkes, bezogen auf ſeine bäuerliche Grundlage. Am Schlußtag des Reichsbauernthings ſprach der Reichs⸗ bauernführer Darre zu den deutſchen Bauern. Er führte aus: Beachtet man die Tatſache, daß ſich bei der Machtüber⸗ nahme Adolf Hitlers im Januar 1933 die deutſche Land⸗ wirtſchaft nicht nur in einem reſtloſen Zerfall befand, ſondern auch ſichtlich mit Sturmſchritten der vollkommenen Zerſtö⸗ rung und Vernichtung entgegeneilte, dann können wir mit den Ergebniſſen der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik im lezten Jahre im großen und ganzen durchaus zufrieden ein. Wir können am Ende dieſes Jahres nationalſozialſſti⸗ ſcher Agrarpolitik eindeutig auf Grund nüchterner Tatſachen feſtſtellen, daß unſere Methode zur Geſundung der agrar⸗ politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland keine wiſſenſchaftliche oder akademiſche Theorie geblieben iſt, ſondern ſich in der Praxis als richtig erwies. Von dem Augenblick an, da im Frühjahr 1933 mich der Führer beauftragte, ihm das deut⸗ ſche Bauerntum unter ſeine Fahne zu ſammeln, habe ich dieſe Arbeit niemals durch materielle Verſpre⸗ chungen an das deutſche Bauerntum zu fördern verſucht, ſondern getreu dem Grundſatz, den der Führer in ſeinem anzen Kampf verwirklichte, appellierte ich nicht an die Ichſucht der Bauern, ſondern an die heldiſchen Inſtinkte, das heißt an das Blut. Gewiß wurde uns dadurch zu⸗ nächſt das Vordringen unſerer Ideen auf dem Lande er⸗ ſchwert. Man hatte ſich in Deutſchland daran gewöhnt, um das goldene Kalb zu kämpfen. Aber gerade ſolche Erſchwe⸗ tungen hatten das unerhörte Gute, daß zunächſt nur eine Musleſe von Menſchen zu der Fahne Adolf Hitlers ſtieß. In kraſſen Gegenſatz zu liberalen Theorien ſtellt der Rationalſozialismus den Primat des Blutes in allen Fragen des menſchlichen Lebens, alſo auch auf dem Gebiet der Wirtſchaft. Während der Nationalſozialismus ei 5 80 es Und der cet don blutsmäßig zu⸗ ſammengehörenden Menſchen darſtellt, proklamiert der Li⸗ berglismus die unbedingte Eigengeſetzlichkeit der Wirtſchaft in allen Dingen des Lebens. Der Redner zeigte dann in einem geſchichtlichen Rückblick den Einfluß, den das Ju⸗ dentum im Laufe der Entwicklung auf das Wirtſchafts⸗ leben ausübte. Er fuhr dann fort: Wenn man mich fragt, warum wir Nationalſozialiſten den landwirtſchaftlichen Sektor unſerer Wirtſchaft ſo außer⸗ ordentlich ſchnell vor dem Verfall bewahren konnten, dann muß ich antworten: Ausſchließlich deswegen, weil wir mit einer grundſätzlich anderen als der liberaten Vorausſetzung an das ganze Problem herangetreten ſind. Hat man unſere grundſäßzlichen Vorausſetzungen begriffen, dann wird man nun auch ſolche Maßnahmen beſſer verſtehen lernen, die bis⸗ her auch von unſeren liberaliſtiſchen Vorgängern noch nicht angewandt worden ſind, alſo rein nationalſozialiſti⸗ ſches Gedankengut darſtellen. Ich will davon nur zwei erwähnen: zunächſt die Marktordnung, deren Weſen ſich kurz wie folgt kenn⸗ zeichnen läßt: Wir haben im Intereſſe des geſamten deut⸗ ſchen Volkes die uns durch die Deviſenlage und Deutſch⸗ lands Isolierung bedingte Menge an Lebensmitteln in ihrem Weg vom Erzeuger zum Verbraucher ſo geordnet, daß kein Hunger in Deutſchland ausbrechen kann und eine Spekulation mit der verknappten Ware unmöglich iſt. Wenn wir dabei noch nicht alle Erzeugniſſe reſtlos dieſer Markt⸗ ordnung unterworfen haben, ſo daß auf Grund dieſer Tat⸗ ſache ſolche Erzeugniſſe, die bisher noch nicht unſerer Markt⸗ ordnung unterlagen, Preisſteigerungen erlebten, ſo würde dies zunächſt nur die Richtigkeit unſeres Prinzips erweiſen. Bei der Abſchnürung Deutſchlands und bei unſerer Deviſen⸗ lage iſt in erſter Linſe die Ordnung der Lebensmittelverhält⸗ niſſe auf dem Binnenmarkt erforderlich, weil man unter den gegebenen Verhältniſſen keine Wirtſchaft aufbauen kann, ſo⸗ lange der Binnenmarkt noch nicht in Ordnung gebracht iſt. us dieſer Sachlage heraus mußte man an das deutſche Bauerntum den Appell richten, ſich einzureihen in die kom⸗ mende Erzeugungsſchlacht. Heute kann ſich jeder ausrechnen, daß, wenn der Staat Adolf Hitlers nicht be⸗ ſtehen bleibt, wir alle erledigt ſind. Nachdem das deutſche aulerntum begonnen hat, mit der Ordnung ſeiner wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe anzufangen, wird über kurz oder lung die übrige Wirtſchaft nach den gleichen Prin⸗ zipien ſich in die Front des Bauern einreihen müſſen. So zeigt ſich am Horizont das Bild einer neuen Ordnung, deren Wurzel die Idee Adolf Hitlers iſt, die pom Bauerntum als erſtem Stand begriffen und durchge⸗ ührt wurde und die in ihrem Endergebnis die alte Sehn⸗ lucht der Völker nach einem europtiſche n Wirt⸗ ſchaftsfrieden realiſieren wird. Weil unſer Fuhrer unſer Garant für dieſe neue Idee der Wirtſchaftsordnung ſſt, iſt jeder letzten kindes in ſeiner Perſon auch der Ga⸗ kant für den Frieden in Europa. N f Auf der Abſchlußtagung auf dem hiſtoriſchen Rarktplatz in Goslar, die einen tiefen Eindruck hinter⸗ ließ, ſprach der Reichsbauernführer nochmals. Bevor der Aationalſozialismus die Macht übernahm, ſo erklärte er, da war es ſo, daß Ihr Bauern Euch auſ Euren Aeckern abrak⸗ kern konntet wie Ihr wolltet, die Scheunen voll waren und hr trotzdem nicht wußtet, was Ihr davon habt und wie ſich ie Zukunft geſtalten ſollte. Wir hatten das erſchütternde fühl. daß unſere Erde uns volle Scheunen ſchenkte und 3 — das Echo der Heilruſe auf den Befreier Dienstag, den 20. November 1984 Rudolf Heß bei den Seeleuten Große Kundgebung in Bremerhaven. Bremerhaven, 19. November. Auf einer zroßen Kundgebung der deutſchen Seele lie hielt der Stellver reter des Führers, Rudolf Heß, eine Rede. Er zührte uiner anderem cus: „Der Führer hat mich beauftragt, Ihnen ſeine ZBrüße und zügleich ſeine Wünſche für die deutſche Seefahrt zu übermitteln. Wie Sie alle wiſſen, fühlt er ſich innerlich ver⸗ bunden mit allem, was deutſche Seefahrt heißt. Mögen andere, in blinder Wut darüber, daß ihnen die Möglichkeit genommen iſt, Unfrieden ins deutſche Volk zu tragen, die Stände gegeneinander zu hetzen und daraus ihre Profite zu ziehen, nunmehr ihre Aufgabe darin erblicken, die Handels⸗ beziehungen zu zerſtören und die Völker wirtſchaftlich und politiſch gegeneinander zu hetzen: das nationalſozialiſtiſche Deutſchland läßt ſich dadurch nicht aus ſeiner Selbſtſicher⸗ heit und Ruhe bringen. Es geht ſeiner Arbeit nach, ſchafft neue Arbeitsmöglichkeiten und verſucht, die friedlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen den Völkern weiter zu pflegen und aus⸗ zugeſtalten. Wir haben begründete Hoffnung, daß die Vernunft ſie⸗ gen wird, die den Jührern aller Nationen ſagen muß, daß nur der normale Güteraustauſch zwiſchen den Völkern der Welt und der Wille zu gegenſeitigem Verſtehen dem Frie⸗ den der Welt dienen kann. Der Wille, nach dieſem Ziele zu ſtreben, wird von deutſcher Seite immer wieder betont und wird im deutſchen Volk geſtärkt. Wir glauben nicht, daß der Wirtſchaftskrieg, der Boykolt gegen Deutſchland, im Inkereſſe der anderen Völker liegt. Wir hoffen, daß der Zuſtand normaler Beziehungen bald wieder eintritt und dann wird auch die Kriſe in der Schiffahrt der Welt wieder behoben werden und die deutſche Seeſchiffahrt wird zu ihrem Teil beitragen zur Geſundung der Welt überhaupt. Ebensowenig wie in den hinter uns liegenden Jahren des Zuſammenbruches und der Depreſſion wird man den De ren Steben ann heute unterkriegen. Dem Nalkio⸗ nalſoziglismus iſt es gelungen, das Verſtändnis für die Bedürfniſſe der ſeefahrenden Mannſchaft bei den maß⸗ geblichen Stellen der Schiffahrt zu wecken und zu vergrö⸗ ßern und bei den Seefahrern das Maß für das Erreichbare zu begrenzen. Der deutſche Seemann hat in den vergange⸗ nen ſchweren Jahren die Treue gehalten, obwohl er mit am ſtärkſten der bolſchewiſtiſchen Agitation ausgeſetzt war, ob⸗ wohl ihn die Boykottbewegung materiell am ſchwerſten traf. Sämtliche Schiffe der deutſchen Handelsflotte haben am 19. Auguſt zu 90 und 100 Prozent mit„Ja“ geſtimmt. Im Namen des Führers danke ich an dieſer Stelle den deutſchen Seefahrern für ihre Treue. Ihnen aber, die wieder auf See gehen, rufe ich zu: Bleibt Euch der Verankwortung bewußt, die Ihr als Re⸗ präſenkanten des neuen Deutſchland tragt. Fragt man Euch nach Deutſchlands Außenpolitik, ſo ſagt den Fragenden, was wir alle empfinden: Kein ulſcher ſehnt iich nach einem Kriege, denn Deutſchland hat am ſchwerſten unker dem Weltkriege gelitten. NED Ap⸗Kundgebungen Nicht ohne Genehmigung. 1 Der Reichspropagandaleiter der NSDAP, Dr. Goeb⸗ bels, gibt bekannt: Im Einvernehmen mit dem Stellver⸗ treter des Führers erlaſſe ich folgende Anordnung: Oeffentliche Verſammlungen und Kundgebungen der NSDAP, all ihrer Gliederungen und aller angeſchloſſenen Verbände bedürfen der Genehmigung des zuſtändigen Ho⸗ heitsträgers, der ihre Durchführung im Einvernehmen mit dem jeweiligen Propagandaleiter entſcheidet. Dieſe Veran⸗ ſtaltungen werden genehmigt: 1. durch den zuſtändigen Ortsgruppenleiter, wenn die Bedeutung der Veranſtaltung nicht über den Orts⸗ gruppenbereich hinausgeht, 2. durch den Kreisleiter, wenn die Bedeutung der Veranſtaltung über den Ortsgruppenbereich hinausgeht, 3. durch den Gauleiter, wenn die Veranſtaltung eine allgemeine politiſche Bedeutung für das Gaugebiet beſitzt. Die ſchlagartige Veranſtaltung von Verſammlungen für ein Gebiet, das mehrere Gaue umfaßt, iſt nur mit meiner Genehmigung zuläſſig. doch Millionen deutſcher Volksgenoſſen nicht wußten, wo ſie das tägliche Brot hernehmen ſollten. Dazwiſchen war eine Zahl von Menſchen, die reich wurden, obwohl ſie offenbar gar nicht arbeiteten, ſondern nur ſpekulierten mit den Arbeitserzeugniſſen derjenigen, die zwar dieſe Produkte geſchaffen hatten, aber von ihrer Arbeit ſelber keinen Se⸗ gen verſpürten. Es war ſo, daß die ehrliche Arbeit nicht mehr zu ihrem Recht kam. Die Wichtigkeit der Arbeit aber iſt der Garant des Friedens, denn an Kriegen intereſſiert iſt immer nur derjenige, der nichts zu verlieren hat. Wer aber ehrlich arbeitet und Werte ſchafft, dem iſt es darum zu tun, in Frieden und Ruhe arbeiten zu können. Als der Reichsbauernführer geſchloſſen hatte, brach ſich des deutſchen Bauerntums, Adolf Hitler, tauſendfältig an den Häuſer⸗ fronten. Noch einmal, und zum letztenmal auf dieſer Tagung, ſtieg das Lied Horſt Weſſells auf Dann war das zweite Reichsbauernthing beendet. —— —— Nr. 272 N. 2* 4* Brzeziny⸗Feier in Berlin In Anweſenheit des Führers. 2.5 Berlin, 19. Nov. Zur Erinnerung an den heldenmütigen Durchbruch der von den Ruſſen eingeſchloſſenen deutſchen Diviſionen bei Brzeziny in der Nacht zum 24. November 1914 fand in Gegenwart des Führers ſowie zahlreicher Heer⸗ führer der alten Armee und unter Beteiligung von mehreren tauſend Mitkämpfern im Kriegervereinshaus eine erhebende Feier ſtatt. Die Gedenkſtunde ſtand unter der Schirmherrſchaft des 85 jährigen Generalfeldmarſchalls von Mackenſen. Die Rede auf den Führer und Reichskanzler hielt General der Infanterie Litzmann. Als wir, ſo führte er unter anderem aus, vor 20 Jahren das große Erlebnis hatten, das wir heute in Gegenwart des Führers feiern, da dachte ich, dieſer 24. November 1914 ſei der allergrößte Tag meines Lebens. Ich ahnte ja nicht, was mir noch bevorſtehen würde an furcht⸗ baren, aber auch ſtolzen und ſchönen Tagen. Wir gedenken heute in beſonderer Dankbarkeit und Liebe unſeres Führers, dem wir die Rettung zur Freiheit und Ehre allein zu ver⸗ danken haben. Plötzlich ſpielte die Muſik den Badenweiler Marſch, und zur Freude aller Anweſenden betrat Adolf Hitler den Saal. Er begrüßte die alten Heerführer mit Handſchlag. Nach der Begrüßungsanſprache von Generalmaſor von Maſſow widmete Generalfeldmarſchall von Mackenſen den Gefallenen herzliche Gedenkworte. General der Kavallerie non Poſeck gab dann an Hand einer großen Kartenfkizze eine kriegsgeſchichtliche Würdigung des Durchbruches bei Brzeziny. * General Litzmann wurde aus Anlaß der 20. Wiederkehr des Tages von Brzeziny vom Führer beſonders ausgezeichnet. Vor dem Hotel„Nord⸗ land“, wo General Litzmann Wohnung genommen hatte, war ein Poſten der Leibſtandarte Adolf Hitlers aufmarſchiert, der die einem großen Feldherrn gebührenden Ehrenbezeugungen erwies. Maſſenappell der Gaararbeiter Treuebekenntnis der Deutſchen Gewerkſchaftsfront. Saarbrücken, 20. November. Am Sonntag fand ein Maſſenappell der Deutſchen Ge⸗ werkſchaftsfront ſtatt, der ſich zu einem machtvollen Be⸗ kenntnis zum Deutſchtum geſtaltete. Im Mittelpunkt der Kundgebung ſtand eine Rede des Führers der Deutſchen Gewerkſchaftsfront, Peter Kiefer. Er ſtellte als beſon⸗ ders wichtige Aufgabe der Deutſchen Gewerkſchaftsſront die Erhaltung und Sicherung der Sozial verſicherung heraus. Seit Beſtehen der Regierungskommiſſion habe man unentwegt dafür gekämpft, daß die Sozialpolitik im Saar⸗ gebiet genau ſo entwickelt und ausgebaut werde wie im an⸗ geſtammten Vaterland. Man habe hier jedoch immer wieder tauben Ohren gepredigt. Peter Kiefer unterbreitete dann der Regierungskommiſſion erneut dieſe Forderung. Anter lebhafler Zuſtimmung des überfüllten Saales ſchloß Peter Kiefer ſeine Ausführungen mit einem Treue⸗ bekennktnis zum angeſtammten Volk und Vaterland, für das ſich zu entſcheiden ſittliche Pflicht der Menſchen in der Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsfronk ſei. Allein dieſe natürliche und vernünftige Entſcheidung diene der Verſöhnung der von der Vorfehung zu Nachbar⸗ ländern beſtimmten Reiche Deutſchland und Frankreich und darüber hinaus der ſo bitter notwendigen Befriedung Eu⸗ ropas. Es widerſpricht unſerer Menſchenwürde, uns von der angeſtammten Staatsbürgerſchaft und dem Erbe unſerer Väter zu trennen, um dafür die Verachtung der Welt als ſtaatenloſe„Saarois“ einzutauſchen. Es widerſtrebt uns auch, uns ſelbſt zu einem Kolonialvolk, das nicht ſelbſt über ſich beſtimmen kann, zu degradieren. Wir wollen auch unſeren Kin⸗ dern nicht die Schande antun, ſie der Botmäßigkeit frem⸗ der, dem eigenen Volkstum nicht angehörender Regierungs⸗ und Wirtſchaftskräfte für immer auszuliefern. Wir wollen unſer Jukunftsſchickſal als unzertrennliche Angehörige des deutſchen Volkes und als kreue Kinder unſe⸗ res deulſchen Vaterlandes in Gemeinſchaft mit dem eigenen Volk und im angeſtammken Vakerhauſe wohnen. Darum: ür uns kommt nur eines in Frage: Deutſchland, Deutſch⸗ d über alles! Wichlig für Saarabſtimmungsberechligte deren Eintragung in die Saarabſtimmungsliſten noch nicht feſtſteht. Der Bund der Saarvereine teilt uns mit: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Rekurſe gegen die Entſcheidung eines Kreisbüros auf den amtlichen, von der Abſtimmungskommiſſton herausgege⸗ benen weißen Formularen einzulegen find. Dieſe müſſen auf das ſorgfältigſte ausgefüllt werden Der Abſtimmungs⸗ berechtigte läuft ſonſt Gefahr, daß der Rekurs wegen for⸗ meller Mängel verworfen wird. Wem ein ſolches Formu⸗ lar nicht zugegangen iſt, wende ſich an den Vertrauens⸗ Agann, die Ortsgruppe oder die Geſchäftsſtelle des Bundes der Saarvereine. Berlin SWü 11, Streſemannſtraße 42. die genannten Stellen ſind auch bei der Ausfüllung der Jormulare behilflich. 5 Großer Wahlſieg in Danzig Sturkes Bekenntnis zum Nakionalſozialismus. Danzig, 19. November. Die Kreistagswahlen in Danzig brachten der NS DA einen glänzenden Sieg. In den beiden Kreiſen Danziger Niederung und Danzig⸗Werder wurden von zuſammen 41 560 Wahlberechtigten 38 066 gültige Stimmen abgege⸗ ben. Hiervon entfielen auf die NS DA 29 712 Stimmen, das ſind rund 74 Prozent. Die anderen Parteien können demgegenüber nur mit kläglichen Ziffern aufwarten. Es erhielten die Chriſtlich⸗ Nationalen(Zentrum und Deutſchnationale) 3035 Stimmen, die Sozialdemokraten 3654 Stimmen, die Kommuniſten 1303 und die Polen 255 Stimmen. Bei den gleichzeitig erfolgten Gemeindewahlen erzielte im Kreiſe Danziger Niederung die NSDAP mit 12128 von 13 174 Stimmen 92 v. H., im Kreiſe Danziger Werder mit 18 737 von 21 500 abgegebenen Stimmen 86 v. H. der abgegebenen Stimmen. Der große Sieg der NSDAP bei den Danziger Kom⸗ munalwahlen wird in Extraausgaben aller Danziger Zei⸗ tungen in einmütiger Begeiſterung gewürdigt.„Indem ſich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung,“ ſo ſchreibt das nationalſozialiſtiſche Organ„Der Danziger Vorpoſten“,„iy den beiden Kreiſen zur NSDAP bekannt hat, hat ſie zu⸗ gleich ein erneutes Bekenntnis zu ihrem unbedingter Deutſchtum abgelegt, und damit den Anſpruch der NSDAP. als die einzige maßgebliche Vertreterin des Deutſchtums zu gelten, beſtätigt.“ Die„Danziger Neueſten Nachrichten“ führen aus:„Da⸗ Wahlergebnis bedeutet eine Enkläuſchung für alle jene aus. ländiſchen Kreiſe, die darauf gehofft halten, daß ein Rück; gang der nationalſozialiſtiſchen Stimmen in Danzig auch 5 Deukſchland diplomakiſch hätte ausgewertet werder önnen.“ Italieniſch⸗abeſſiniſcher Zwiſchenfall Italien forderk Genugtuung. Mailand, 19. Nov. Die Preſſe beſchäftigt ſich lebhaft mit einem italieniſch⸗abeſſiniſchen Zwiſchenfall. Das italie⸗ niſche Konſulat in Gondar in Abeſſinien iſt dieſer Tage von Eingeborenen überfallen worden. Die Schutzwache des Kon⸗ ſulats konnte den Ueberfall zwar abwehren, dabei wurden jedoch ein Askari getötet und zwei verwundet. Von der italieniſchen Preſſe wird dieſer Zwiſchenfall als ernſt angeſprochen.„Corriere della Sera“ ſchreibt: Wir bezweifeln nicht, daß die Regierung von Abeſſinien auf unſere Vorſtellungen hinreichende Genugtuung leiſten wird, damit der bedauerliche Zwiſchenfall ohne weitere Verwick⸗ lungen beigelegt werden kann. Güdſlawiens Schritt beim Völkerbund Das Material über den Königsmord. Genf, 20. November. Die drei Außenminiſter der Kleinen Entente, Beneſch, Jeftitſch und Titulescu, haben zuſammen gefrühſtückt und im Anſchluß daran über die politiſche Lage verhandelt. Da⸗ bei ſtand, wie man hört, der beabſichtigte Schritt Südſla⸗ wiens beim Völkerbunde im Vordergrund, den man noch im Laufe dieſer Woche erwartet. 5 Der ſüdſlawiſche Außenminiſter wird ein Schreiben an den Völkerbund richten, in dem er beantragt, die mit dem Marſeiller Königsmord zuſammenhängenden Fragen auf die Tagesordnung des Völkerbundsrakes zu ſetzen, wobei aber erſt an die nächſte Ratstagung im Januar des kom⸗ menden Jahres gedacht wird. Es wird allgemein erwartet, daß die ſüdſlawiſche Denk⸗ ſchrift, die das bisherige Materia, über den Königsmord zuſammenfaßt und angeblich auch beſtimmte Feſtſtellungen enthält, ſchon während der jetzigen Völkerbundstaauna ver⸗ öffentlicht wird. Es ſoll ſich dabei um ein Schriftſtück han⸗ deln, das etwa 40 Seiten umfaßt. 5 5— 45 5 2. 0 floſg: 2 Mall cli. Janſ ein , ole ches Henn sC xs * Ge Hubenfelgen und Hönolfeg. 60 Duca wurde es immer klarer: Er wurde mit geheim⸗ nisvoller Gewalt in einen unbekannten, geheimen Bund hineingezogen, deſſen Agentin Olympia war. Ein Bund, der Sicherheit verſprach, der ihn— aus irgendwelchen Gründen— ſchützte. Der Marcheſe fuhr fort: „Olympia hat es vortrefflich verſtanden, Euch auf den Ferſen zu bleiben und aus der üblen Lage, in der Ihr Euch defend zu befreien.“ Duca hielt die Augen eine Weile geſchloſſen. Dann öffnete er ſie langſam und fragte, Wort für Wort betont abwiegend: „Dann wißt Ihr am Ende auch, wer hinter dem Rit⸗ ter de la Cintra ſteht?“ Eine kleine Weile war es ſtill. Der Marcheſe nickte ſanft. „Gewiß, auch das weiß ich.“ Duca blickte ihn feſt an. „Ihr ſeid Angelo Duca, der genialſte, ſtärkſte und abenteuerlichſte Vanditenfürſt. den Italien ie gohaht hat“ Der ſaß ganz ſtill. Abwartend. Ein wenig in den hohen Seſſel geduckt. Es kam ihm ſonderbar und bedrückend vor, daß er da dem Marcheſe, einem der erſten Granden Si⸗ iliens, gegenüberſaß, daß jener ihn kannte und zu ihm brach wie zu einem guten Freunde. Tief aufatmend ſagte er: „Ja, der bin ich!“ 5 5 „Ihr könnt überzeugt ſein, daß ich der einzige Menſch bin, der Euch hier kennt. Und— Ihr heißt nicht anders als de la Eintra!“ 5 f Der Marcheſe reichte ihm über den Tiſch die Hand hin. „Wir halten zuſammen, de la Cintra. Es ſei, wie es ſei. Ihr braucht hier in Meſſina nichts zu fürchten. Ihr ſeid unter meinem Schutz vollkommen ſicher. Das Schick⸗ ſal hat Euch etwas übel mitgeſpielt. Ihr werder es bald iber en Darum jeid hier guter Dinge und koſtet von den Früchten des Lebens, ſolange Ihr es hier noch könnt.“ Wie verlautet, hat ſich die Kleine Entente über die von Südflawien zu ergreifenden Schritte unter ſich vollſtändig geeinigt. Vor einer Beſchlußfaſſung ſollen aber noch Be⸗ ſprechungen mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval ſtattfinden. Man weiß, daß der franzöſiſche Außenminiſter ſchon wegen der franzöſiſch-italieniſchen Ausgleichsbemü⸗ hungen eine Verſtimmung Italiens zu vermei⸗ den wünſcht. Kurzmeldungen Gaſparri geſtorben. Nom, 19. Nov. Der frühere Kardinalſtaatsſekretär Ga⸗ ſparri iſt im Alter von 82 Jahren an einer Lungenentzün⸗ dung geſtorben. Gaſparri, deſſen Nachfolger der frühere päpſt⸗ liche Nuntius in Deutſchland, Pacelli, wurde, war die trei⸗ bende Kraft für die Ausſöhnung des Vatikans mit dem italieniſchen Staat. Deutſch⸗franzöſiſche Handelsverkragsverhandlungen. Im franzöſiſchen Handelsminiſterium haben am Mon⸗ tag die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen begonnen. Den Vorſitz führt Handelsminiſter Marchandeau. Die deutſche Abordnung, die Montag vormittag in Paris eingetroffen iſt, wurde vor Beginn der Verhandlungen vom franzöſiſchen Handelsminiſter empfangen, der ſich an⸗ ſchließend zum Quai d'Orſay begab, wo er mit Außenmini⸗ ſter Laval eine längere Unterredung hatte. Japaner von Franzoſen beſchoſſen. In der Nähe von Schanhaikwan beſchoß eine franzöſiſche Patrouille eine japaniſche Truppe. Der franzöſiſche General⸗ konſul ſprach den japaniſchen Behörden ſein Bedauern aus und erklärte, daß gegen die franzöſiſchen Soldaten eine Unterſuchung eingeleitet werden ſolle. Die Kämpfe mit Kommuniſten in China. Nach einem mehrtägigen Gefecht mit der Nachhut der von Kiangſi aus in ſüdweſtlicher Richtung abziehenden Kommuniſten beſetzten die chineſiſchen Regierungstruppen den kommuniſtiſchen Stützpunkt Juetu in Südoſt⸗Kiangſi. An der Grenze von Kwantung in der Nähe von Hunan ſol⸗ len Vorſtöße der Kommuniſten abgewehrt worden ſein. Zwei Tote bei politiſchem Streit Bern, 20. Nov. Wie aus Sitten im Kanton Wallis be⸗ richtet wird, brach in einem Dorf oberhalb von Sitten zwi⸗ ſchen jungen Leuten aus politiſchen Gründen eine ſchwere Schlägerei aus bei der ſich die Gegner mit Steinen bewar⸗ fen und ſchließlich auch von Schußwaffen Gebrauch machten. Zwei junge Leute wurden getötet, während zwei weitere verletzt wurden. Marxiſtiſche Niederlage in der Schweiz. Die von dem Marxiſten Nicole geführte Regierung des Kantons Genf hat eine ſchwere Schlappe erlitten. Die Regierung Nicole hat der Bevölkerung des Kantons Genf ein Geſetz zur Volksabſtimmung unterbreitet, das neue Steuern und Belaſtungen vorſieht, die in erſter Linie die Induſtrie und die größeren Vermögen treffen würden. Bet der Abſtimmung lehnte die Genfer Bevölkerung die Steuervorlage mit einer Mehrheit von 10 000 Stimmen ab. Die rechtsbürgerliche„Suiſſe“ berichtet aus Bern, daß dieſes Ergebnis dort in politiſchen Kreiſen einen ſehr gün⸗ ſtigen Eindruck gemacht habe. Man ſei von dieſem Um⸗ ſchwung ſogar überraſcht geweſen. Ein Jahr ſozialiſtiſcher Herrſchaft habe genügt, um einer großen Zahl von Genfer Bürgern die Augen zu öffnen. Der Kommuniſtenüberſall in Landsweiler Sdarbrücken, 20. Nov. Vor einigen Wochen erregte im Saargebiet ein kommuniſtiſcher Ueberfall auf Beſucher einer Kundgebung der Deutſchen Front in Landsweiler großes Aufſehen im Saargebiet. Landjäger und Polizei haben in Landsweiler verſchiedene Hausſuchungen vornehmen laſſen, die zur Beſchlagnahme einer großen Anzahl von Patronen führte. Bei einer Hausſuchung bei einem Kom⸗ muniſten konnte verſchiedenes Material ſichergeſtellt werden, das eine reſtloſe Aufklärung der Angelegenheit in Kürze er⸗ warten läßt. Vom früheren Güdweſtfunk Die Vorſchüſſe an Fleſch. Berlin, 19. November, Im Rundfunkprozeß wurden nach der Vernehmung des früheren Staatsſekretärs im Reichspoſtminiſterium Sautter die Angeklagten Dr. Bredow und Dr. Magnus über die Beſchuldigungen vernommen, die den Südweſtfunk he⸗ treffen. Dabei handelt es ſich in erſter Linie um die Vor⸗ ſchüſſe, die an den damaligen Frankfurter Inten⸗ danten Fleſch gezahlt wurden und um die Tatſache daß Fleſch auch nach ſeiner Uebernahme durch die Funk⸗ ſtunde Berlin noch drei Monate Gehalt vom Südweſtfunk erhalten hatte. Dr. Bredow erklärte zu den Vorſchüſſen, der Vorſit⸗ zende des Aufſichtsrates des Südweſtfunks, Schleuſener habe ihn 1928 gefragt, ob er gegen eine Erhöhung des Vor⸗ ſchuſſes von Fleſch von 6000 auf 13 000 Mark Einwendun⸗ gen hätte. Schleuſener habe dieſe Erhöhung befürwortet und er, Bredow, habe daher keine Bedenken gehabt. Aus einem Aktenvermerk von Dr. Magnus geht hervor, daß man die⸗ ſen Vorſchuß nicht in der Bilanz erſcheinen ließ, well man Beanſtandungen der Reviſions⸗ und Treuhandgeſel⸗ ſchaft vermeiden wollte. Als die Verteidigung geltend machte, daß die Vorſchüſſe an Fleſch dem Südweſtfunk doch keiner⸗ lei Nachteile gebracht hätten, bemerkte der Vorſitzende, daß es doch ſchließlich nicht zu den Aufgaben einer Sen⸗ degeſellſchaft gehöre, die finanziellen Schwierigkeiten eines Vorſtandsmitgliedes zu beſeitigen. Ueber die Weiterzahlung des Gehaltes an Fleſch ſagte der Angeklagte Dr. Bredow aus, daß er zu der Verſetzung von Fleſch nach Berlin nur unter der Bedingung ſeine Zuſtimmung gegeben habe, daß Fleſch ſeinen Nach⸗ folger in Frankfurt einzuarbeiten habe. Fleſch habe zu die⸗ ſem Zweck nach Uebernahme ſeiner Tätigkeit in Berlin wie⸗ derholt Reiſen nach Frankfurt unternehmen müſ⸗ ſen. Am Schluß der Sitzung wurde das frühere Vorſtands⸗ mitglied des Südweſtfunks, Schüller, vernommen, der ſeinerzeit Nachfolger von Fleſch wurde. Er bekundete, daß der Aufſichtsrat damals ein Darlehen für Fleſch bewilligt hatte, weil dieſer völlig mittellos zum Rundfunk gekommen war und in der Lage ſein ſollte, in ſeiner Wohnung Künſtler und andere Perſönlichkeiten, die mit dem Rundfunk zu tun hatten, zu empfangen. Ein theoretiſches Todesurteil Todesſtrafe gegen Makuſchka.— Aber nicht vollſtreckbar. Budapeſt, 20. November. Der Matuſchka⸗Prozeß ſteht jetzt unmittelbar vor dem Abſchluß. Das Urteil wird ſpäteſtens im Laufe des Diens⸗ tag erwartet. In der Montagſitzung begann der Oberſtaatsanwalt ſeine Anklagerede mit der Schilderung des Attentates und ging auf den Lebenslauf des Angeklagten ein. Er hob hier⸗ bei die beiden Eiſenbahnanſchläge bei Ansbach und gü⸗ terbog beſonders hervor. Der Angeklagte habe ſein Taten mit vorbedachter Abſicht auf die Herbeiführung eines Maſ⸗ ſenmordes gerichtet. Er beobachtete die Züge, beſaß eiſen⸗ bahntechniſche Kenntniſſe und ſuchte für ſeine Anſchläge die gefährdetſten Punkte aus. Unter Hinweis auf das gerichts⸗ ärztliche Gutachten ſtellte der Oberſtaatsanwalt feſt, daß der Angeklagte weder unter hypnotiſchem Ein⸗ fluß noch unter Suggeſtion gehandelt habe. Es liege keine Störung der Willensäußerungen, des Bewußt ſeins oder der Zurechnungsfähigkeit bei ihm vor. Der Oberſtaaksanwalt beantragte ſchließlich gegen Ma⸗ kuſchka die Todesſtrafe, die jedoch im Falle eines Todes⸗ url les des Gerichtshofes nicht vollſtreckt werden kann, da Makuſchka öſterreichiſcher Staalsangehöriger iſt und zur Zeit der Begehung des Attentats in Oeſterreich keine Todes⸗ ſtrafe beſtand. In ſeinem Plädoyer ſuchte der Verteidiger den Nachweis zu erbringen, daß Matuſchka hochgradig geiſtes⸗ krank ſei. Gewinnſucht ſei nicht der Beweggrund ſeiner Taten geweſen Auch politiſche Abſichten ſeien mit den Anſchlägen nicht verbunden geweſen Duca ſchlug in die Hand ein. Er lachte ein wenig. „So ſei es, Marcheſe. Ich bin gewöhnt, mich von dem Schickſal treiben zu laſſen.“ Duca fühlte ſich nach dieſem Geſpräch mit dem Mar⸗ cheſe vollkommen ſicher. Daß ein neues Leben für ihn blühte, mochte es ſich nun geſtalten wie es wollte. Da brachte ihm eines Tages der zu ſeiner perſönlichen Bedienung beſtellte Diener einen Brief, den in der Frühe ein Kurier für ihn abgegeben hatte. Nicht ohne eine ge⸗ wiſſe Erregung öffnete er ihn. Und er fühlte ein ſchwaches Zittern im Blut, als er ſah, daß er— von Olympia kam. Haſtig brach er das Siegel auf und las dann: „Mein geliebter Ritter! Ich habe Dir verſprochen, daß Du von mir hören wirſt. Da bin ich nun. Ich hoffe, Du befindeſt Dich wohl, in den beſten Händen von der Welt biſt Du jeden⸗ falls, und das beruhigt mich. Um mich brauchſt Du keine Sorge zu haben. Es ahnt niemand, wie Du aus Dei⸗ nem Kerker entfliehen konnteſt. Ganz Italien jubelt im ſtillen, daß Du wieder frei biſt und das Militär das Nachſehen hat. Ich bin ſehr glücklich darüber. Nun bitte ich Dich, mir Deine Dankbarkeit dadurch 1 bezeigen, daß Du dem Marcheſe Nomano in allem olgſt. Er iſt Dein guter Freund, wie Du wohl inzwi⸗ ſchen ſelbſt gemerkt haben wirſt. Alſo mißtraue ihm nicht. Er wird Dir ſagen, daß es Zeit wird, Dich mit dem Alten von Fronteja bekannt zu machen. Du darfſt das nicht verſäumen. Aber warte ruhig ab, bis es ſo⸗ weit iſt! Hoffentlich kommt bald der Tag, daß wir uns per⸗ 1 ſprechen können. Niemand wünſcht das ſehnlicher le 8 eee Nun habe ich noch eine Neuigkeit, die Dich gewiß intereſſieren wird. Nimm ſie hin als Mann, wie eine Nachricht, die man erwartet hat. Die berüchtigte Räu⸗ berbande des— Duca iſt, wie man hier erzählt, ganz aufgerieben worden. In St. Lucito ſind geſtern neun ſeiner Geſellen, die man lebendig bekommen hatte, er⸗ ſchoſſen worden. Du kannſt Dir denken, daß die Polizei ihr Mütchen an ihnen kühlte, da ihnen der Hauptmann wieder entwiſcht war. Friede ſei mit ihnen! Ein gewiſſer Einthio, der mit Dir zuſammen gefan⸗ gengenommen wurde, iſt tot Er hat das Arteil ſelbſt an ſich vollzogen, indem er ſich im Kerker erſchoß. Ein Held bis zur letzten Stunde. e Die zweite Neuigkeit iſt, daß ein gewiſſer, Dir wohl⸗ bekannter Kapitän von einem gewiſſen, Dir gleichfalls bekannten Lodovico bei dem letzten Kampf ſchwer ver⸗ wundet worden iſt. Er liegt ſehr ſchlecht darnieder. Der Täter ſelber iſt entkommen, was Dich gewiß freuen wird. Das iſt vorerſt alles, was ich Dir mitzuteilen habe. Daß ich Dich nicht vergeſſe, weißt Du! Mein letztet Kuß ſoll Dir noch immer im Herzen brennen! Lebe wohl für heute! Es bleibt Dir die Liebe *** * Deiner Olympia.“ Es war gut ſo. Duca atmete auf. Er war abgehärtet genug, um von dem Tod einiger Kameraden nicht ſonderlich erſchüttert zu ſein. Aber es freute ihn, daß Lodovico gerettet war! daß ſein Todfeind. der Kapitän Valentino, einen gehörigen Denkzettel erhalten hatte. Ja, er hoffte im ſtillen, daß er aus der Welt geſchafft ſei, und daß Lodovico da ganze Ar⸗ beit getan hatle. 1 Nur mit Unbehagen dachte er an den Kapitän 12 rück, der einſtmals ſein Nebenbuhler in Neapel 0 mach Hoffentlich hatte Lodovico wirklich ganze Arbeit ge' macht. g Er ging einige Tage wie im Traum umher. 9 begann freier zu atmen. Dann fiel dies alles von b 8 ab, und er gedachte der Worte des Marcheſe:„Koſtet vo den Früchten des Lebens, ſolange Ihr es noch könnt. Ja, bei Gott, das wollte er tun! en Sein Intereſſe für das ſchöne Geſchlecht wachte go auf, deren reizvollſte Vertreterinnen ja im Hause mano aus und ein gingen. iſterung, Sein Blick bekam Glut und entflammte Begeiſter wenn er im Park oder in den weitgedehnten Räumen. Wega ſchönen Damen begegnete und von ihnen ins ſpräch gezogen wurde. Da war die ſchwarzäugige Baroneſſe Laurg e ein junges Mädchen von zarter, durchglühter Se hinter deren blaſſer, pfirſichfarbener Haut geheime Baker ſchaft verheißungsvoll flackerte Sie war mit ihrem Min⸗ hier ſchon längeke Zeit zu Gaſt und ſpielte mit den nern wie mit Puppen. . us dem badischen laude Die badiſchen Fleiſchpreiſe Karlsruhe, 20. Nov. Der Reichskommiſſar für Preis⸗ überwachung hat den badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsmi⸗ niſter beauftragt und ermächtigt, mit den beteiligten Ster⸗ len wegen einer alsbaldigen Herabſetzung der Fleiſchpreiſe Fühlung zu nehmen. Die Verhandlungen hierwegen ſind eingeleitet. Karlsruhe an den Patenkreuzer Kiel, 20. Nov. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Karls⸗ ruhe hat auf die Meldung über die Gedenkfeier des Kreuzers „Karlsruhe“ an der Untergangsſtelle des erſten Kreuzers dieſes Namens an den Kommandanten folgendes Funk⸗ ſpruch gerichtet:„Für treues Gedenken der Helden des ruhmvollen erſten Kreuzers„Karlsruhe“ herzlichen Dank. Glückauf zur weiteren Fahrt.“ Heidelberg.(Ein Turnerführer geſtorben) Hier ſtarb im Alter von 71 Jahren ein bekannter badiſcher Turner, der Realſchuldirektor Daniel Weiß, der bis vor einigen Jahren Leiter der Schwetzinger Realſchule geweſen iſt. Weiß war einer der tatkräftigſten Förderer des Turnens in der Deutſchen Turnerſchaft und iſt als langjähriger Vor⸗ ſizender des Badiſchen Neckarturngaues und ſpäterer Ehren⸗ kreisführer vielen Turnern in Baden bekannt geweſen. Heidelberg.(Aus dem Auto gefallen.) In der Nacht fiel ein Mann aus Mannheim während der Fahrt durch die Stadt aus einem Perſonenkraftwagen und erlitt verſchiedene leichte Verletzungen. Der Mann hatte ſich bei der Fahrt mit dem Arm verſehentlich auf die Türklinke ge⸗ ſtützt, ſo daß dieſe nachgab und die Wagentüre ſich öffnete. Weinheim.(Ernte des Todes.) Der Feuerwehr⸗ Ehrenkommandant, Uhrmacher Philipp Kraut, iſt im 83. Le⸗ bensjahr geſtorben. Er war eine ſehr bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit und gehörte der Freiwilligen Feuerwehr 58 Jahre an. Sein Stolz war das Ehrenkreuz des Landes⸗ Feuerwehrverbandes Baden, das er für 50jährige Dienſtzeit erhalten hatte. [I Leimen.(Ern Unglück kommt ſelten al⸗ lein.) Der 37 jährige Rangierarbeiter Jakob Nägele ver⸗ unglückte beim Rangieren im Güterbahnhof Heidelberg derart, daß er die rechte Hand verlor und ſich gleichzeitig einen Oberarmbruch zuzog. Er wurde mit ſchweren inne⸗ ren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Seine Ehe⸗ frau Eliſe, die ſich auf dem Heimfahrt vom Beſuch ihres verunglückten Mannes befand, fiel an der Halteſtelle der Schillerſtraße von der Straßenbahn und erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung, Bluterguß und innere Verletzungen. Neckargemünd.(Der Katharinen markt.) Das alte Reichsſtädtchen an der Einmündung der Elſens in den Neckar war das Ziel vieler Beſucher aus dem Neckartal und dem Odenwald und ſelbſt von Mannheim. Der Katharinen⸗ markt, ein jahrhunderte altes Privileg Neckargemünds, hat ich wieder als ein beliebtes Volksfeſt erwieſen, dem aber auch ane nicht geringe wirtſchaftliche Bedeutung zukommt, denn ine große Anzahl von Händlern belebte die für den Durch⸗ zangsverkehr geſperrte Hauptſtraße. Zwar ſind die„Bohrer“ us dem kleinen Odenwald, nach denen der Katharinenmarkt m Volksmund auch„Bohrermarkt“ heißt, ſo ziemlich ver⸗ ſchwunden; ſie verkauften in früheren Jahren in Neckargemünd hre handwerklichen Erzeugniſſe, beſonders Holzwaren. Das zeizende Städtchen, im Sommer ſtets das Ziel vieler Aus⸗ flügler, nahm auch diesmal wieder Tauſende von Markr⸗ beſuchern auf. Während der Sonntag nach altem Herkommen den richtigen, lärmpollen Jahrmarktbetrieb mit ſich brachte, iſt der zweite Markttag, der Montag, mehr den Orts⸗ anſäſſigen und Nachbarn aus der nächſten Umgebung ge⸗ widmet. () Bruchſal.(Im Streit getötet.) Um Mitter⸗ nacht geriet der verheiratete 45 Jahre alte Zigarrenmacher Bader von hier in einer Wirtſchaft mit einem ledigen arbeitsloſen Arbeiter, Maj, in Streit. Bader ging hierauf in die Bahnhofswirtſchaft; Mai folgte ihm und fing dort wieder den Streit von neuem an. Er wollte ihm mit einem Bierglas auf den Kopf ſchlagen. Bader neigte ſich zur Seite und Mai traf ihn mit dem Glas am Hals und durch⸗ ſchlug ihm die Halsſchlagader. Bader iſt in kurzer Zeit ſeinen Verblutungen erlegen. Y Villingen.(15 Jahre Kloſter Maria Tann.) In dieſem Monat kann das Kloſter Maria Tann bei Vil⸗ ngen auf ein 15jähriges Beſtehen zurückblicken. Auf der Flucht vor den in das Elſaß einrückenden Franzoſen erwarben die Schulbrüder nach kurzem Aufenthalt bei Limburg das im Villinger Wald an der Straße nach Vöhrenbach gelegene Burghotel, das ſie zum Kloſter umbauten und allmählich ſtark erweiterten. Als Mutterhaus wurde dieſes Kloſter dann der Ausgangspunkt zahlreicher anderer Niederlaſſungen der Schulbrüder in Deutſchland und in der Schweiz. Dem Kloſter iſt auch ein Realgymnaſium bis Oberſekunda angegliedert. Die beiden oberen Klaſſen abſolvieren die jungen Brüder am Realgymnasium Villingen, von wo ſie die Aniverſität be⸗ ziehen und das Staatsexamen ablegen. Die als Präfekten und Lehrer ausgebildeten Kräfte werden dann in einer der Anſtalten des Ordens angeſtellt. ( Boöhringen bei Radolfzell.(Ein raffinierter Diebſtahl) Auf ganz raffinierte Weiſe verſuchte hier ein remder Mann zu Geld zu kommen. Er ging in eine Wirt⸗ chaft; kaum hatte er ſich niedergelaſſen, als die Wirtin be⸗ merkte, daß ihre Schweine ausgeriſſen waren. Sie ſchloß das Geldfach ab und ging hinaus auf den Hof, um die Tiere wieder einzufangen. Dabei machte ſie die Feſtſtellung, daß die Schweineſtälle abſichtlich geöffnet worden waren. Als ſie in das Wirtslokal zurückkehrte, war das Geldfach er⸗ brochen und das Geld geſtohlen. Sie ſagte dem Gaſt auf den Kopf zu, daß er das Geld geſtohlen habe. Der Gaſt er⸗ griff auf ſeinem Fahrrad die Flucht. Bei dem geſtohlenen Geldbetrag ſoll es ſich jedoch nur um eine geringfügige Summe handeln. Aus den Nachbarländern Eiferſuchtsdrama Die Geliebte erſchlagen. Großerweiler(bei Annweiler). Morgens wurde as Ortsausgang die Leiche eines Mädchens gefunden, die als die 21 jährige Luiſe Gramlich feſtgeſtellt wurde. Die Leiche zeigte ſchwere Schlagwunden. Es handelt ſich um eine Eiferſuchtstragödie. Der 22 jährige Heinrich Schlind aus Großersweiler lauerte der Gramlich am Ortsausgang auf, als ſie wie all⸗ täglich zu ihrer Arbeitsſtälte in einem Fabrikbetrieb gehen wollte. Die näheren Amſtände der Tat ſind noch nicht be⸗ kannt. Der Täter wurde verhaftet. Eine Gerichtskom⸗ miſſion weilte am Tatort. Freihaltung von Straßen durch Schneepflüge im ganzen Schwarzwald geſicherk. — Freudenſtadt. Während im Nordſchwarzwald von Achern und Bühl, vom Renchtal und Murgtal aus die Wege zu den Höhen und Skiſtützpunkten teilweiſe mit Schneepflügen, teilweiſe mit Pferdeſchlitten unter Zuhilfe⸗ nahme menſchlicher Arbeitskräfte im ganzen Winter offen⸗ gehalten werden, hat Freudenſtadt und der Feldberg für die⸗ ſen Winter die modernſten Schneepflüge eingeſtellt. Nach Schneefällen tritt der Pflug ſofort in Tätigkeit, um die Strecken für den ungehinderten Verkehr freizumachen. Im Südſchwarzwald, im Kreis Freiburg und Todtnau, ſowie in anderen Gebieten des Südſchwarzwaldes müſſen die hochgelegenen Teile für den Poſtverkehr notwendig frei⸗ gehalten werden, während im Nordſchwarzwald die Frei⸗ haltung mehr den ſportlichen Verkehr ermöglichen ſoll. — Ebingen.(Tödlich verunglückt.) Der bei der Ebinger Verwaltungsſtelle der Deutſchen Arbeitsfront be⸗ ſchäftigte ledige Hermann Fuß fuhr dienſtlich nach Winter⸗ lingen. Auf der Sigmaringer Straße geriet Fuß mit ſeinem Motorrad ins Schleudern und fuhr mit voller Wucht gegen einen Baum. Er erlitt dabei ſchwere Verletzungen, denen er nach Einlieferung in das Ebinger Krankenhaus erlag. Kaltenbach.(Wieder ſtarke Wildſchwein⸗ plage.) Während im letzten und vorletzten Jahr die Wildſchweinplage am Hermersbergerhof erheblich zurück⸗ gegangen war, wird in dieſem Jahre von den Forſtbehör⸗ den wieder von einer ſtarken Plage der Borſtentiere ge⸗ ſprochen. Welchen Schaden die Schwarzkittel gerade in den von Wäldern umgebenen Fluren anrichten, erhellt aus der Tatſache, daß in den letzten Jahren nicht weniger als 5000 RM zur Bekämpfung der Schwarzkittel ausgegeben wurden. Forſtwart Würtz von hier erlegte das hundertſte Wildſchwein in dieſer Gegend. Hauenſtein.(uf der Straße überfallen.) Der in Schwanheim beſchäftigte 19 Jahre alte Fabrikar⸗ beiter Guſtav Guthörlein von Wilgartswieſen wurde abends auf der Fahrt nach Schwanheim zwiſchen Spirkel⸗ bach und Wernersbergermühle auf ſeinem Motorrad von einem Unbekannten angehalten. In der Annahme, daß dieſer mitfahren wolle, hielt Guthörlein an. Sofort ſtellte ſich der Unbekannte vor ihn und verlangte die Herausgabe des Geldes. Es kam zu einem Handgemenge zwiſchen den beiden. Der Unbekannte, der mit einem Schraubenſchlüſſel auf den Ueberfallenen losging, verſuchte die Maſchine fahr⸗ unfähig zu machen. Schließlich brachte Guthörlein, als der Unbekannte zu Boden ſtürzte, die Maſchine wieder in Gang und fuhr davon. Der Räuber verſchwand ſofort im Wald. * Limburg.(In einer Kurve tödlich verun⸗ glückt.) Der 28jährige Kraftfahrer Albert Burggraf von hier verunglückte in der berüchtigten Kurve am Hammerberg tödlich. Er befand ſich mit ſeinem Lieferwagen unterwegs von Lindenholzhauſen nach Limburg. In der Kurve wollte Burg⸗ graf einer Radfahrerin ausweichen. Das Fahrzeug geriet auf dem naſſen Aſphalt ins Schleudern, raſte gegen zwei Prell⸗ ſteine und kam, mit den Vorderrädern über die Böſchung hinausragend, über der Tunnelunterführung des Kaſſelbachs zum Stehen. Angeſichts des drohenden Abſturzes ſprang der Fahrer ab und wurde dabei zwiſchen Auto und einen Prell⸗ ſtein geklemmt, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Die Radfahrerin, ein 18jähriges Mädchen aus Lindenholz⸗ hauſen. erlitt eine ſchwere Kopfverletzung. Volkserregung über einen Hamſter Leipzig, 19. Nov. Im Leipziger Oſten hatte man einen Hamſterer feſtgeſtellt. Am Sonntag bekam er, nachdem die Sache bekannt geworden war, die Meinung des Volkes über ſein Verhalten zu hören. Schon von Tagesgrauen an hatten ſich vor ſeinem Hauſe immer wieder neue Gruppen erregter Volksgenoſſen zuſammengefunden, die ihren Abſcheu zum Ausdruck brachten. Nach 11 Uhr ſetzte ſich dann ein Zug aus Volksgenoſſen aller Berufe durch die Straßen in Be⸗ wegung. Es wurden Transparente mitgeführt, deren Inhalt das Weſentlichſte über die Tätigkeit des ertappten Hamſterers ſehr eindringlich zur Kenntnis brachte. Er halte Gegenſtände des käglichen Bedarfs in größeren Mengen eingelagert, darunter allein 300 Pakete Seifen⸗ pulver und außerdem Putzmittel neben unverſtändlich vie⸗ len Stücken Seife, die vielerlei Fertigwaren gar nicht mit⸗ gerechnet. Abſchließend wurde als weſentlichſtes Kennzeichen der Einſtellung dieſes Hamſterers zur Volksgemeinſchaft die Tatſache bekanntgegeben, daß er, der 16fache Hausbeſitzer, der ein Vermögen von einer bis anderthalb Millionen Reichsmark beſitzt und der ſich ſelbſt zu einem Jahresein⸗ kommen von 20 000 Mark bekennt, ein Pfund Gräupchen — es wurde im Juge mitgetragen— für die Pfundſamm⸗ lung des Winterhilfswerkes„geopfert“ habe. Der Wunſch, den Hamſterer aus dem Bau zu ho⸗ len, wurde bedrohlich laut. Man fügte ſich aber gehor⸗ ſam den für den geſetzlichen Ablauf der Kundgebung be⸗ dachten Weiſungen. Lalcale Nuudocliau Der Tag des Gewiſſens Zum Bußz⸗ und Bektag. Bußtag iſt der Tag des Gewiſſens. Heute hören auch die auf ſeine Stimme, die es ſonſt nicht mehr gewohnt ſind. Was iſt eigentlich das Gewiſſen? Wir wollen nicht lange philoſophieren, ſondern klar und deutlich ſagen: Das Ge⸗ wiſſen iſt nicht bloß etwas in uns, es iſt etwas über und außer uns, vor dem wir uns beugen müſſen. Es iſt die Stimme Gottes, die ernſt und eindringlich uns ſeinen Willen kundtut, es iſt der neue und beſſere Menſch in uns, der Menſch von morgen, der mit dem Heute nicht zufrieden ſein kann, kurz, im Gewiſſen tritt eine andere Ordnung an uns heran, als die Naturordnung. Freilich: eins gilt auch von dem Gewiſſen: es bedarf immer neuer Stärkung und Schärfung. Wie ſtumpf waren die Gewiſſen geworden in jenen ſchweren Zeiten, wo Lüge, Betrug und Gemeinheit zu Großmächten geworden waren, wie müde und matt waren die Gewiſſen geworden bei der täglichen Gewiſſensbeugung. Und wie mancher glaubt ſich in falſch verſtandener Freiheit auf„ſein Gewiſſen“ berufen zu können für irgendeine zweifelhafte Sache, bei der ihm ſelbſt nicht ganz wohl zumute iſt, und weiß gar nicht, wie ſehr ſein Gewiſſen ein irrendes geworden iſt, das den Maß⸗ ſtab verloren hat, das nicht, wie Luthers Gewiſſen,„gebun⸗ den und gefangen“ iſt in Gottes Wort. Da tut es not, wie der Apoſtel ſagt:„ich übe mich, zu haben ein unverletzt Ge⸗ wiſſen!“ Und darauf kommt es an, daß wir unſer Gewiſſen im⸗ mer wieder mit Gott zuſammenbringen, an Gottes Wort prüfen und ſchärfen, damit es unverletzt bleibe, mit Luther zu reden:„Es iſt nichts Zarteres im Himmel und auf Erden, das weniger Schimpfs leiden kann, denn das Gewiſſen!“ Das iſt's, was uns not tut: Schafft beſſere Gewiſſen! Möge der Bußtag, der Tag des Gewiſſens, uns daran mahnen, daß auch in uns etwas iſt, dem wir nicht entrinnen können, etwas, das mit uns geht, wie unſer eigener Schatten, etwas, das eines Tages ſein Recht kategoriſch fordern wird, das wir ihm vorenthalten haben. Dann wird nicht bloß der Bußtag allein, dann wird jeder Tag uns zu einem ernſten Tag des Gewiſſens werden. Ilvesheim. Die Kinder der Blindenanſtalt wiederholen „die Schillerfeier“ am 22. November, abends 8 Uhr, im Speiſeſaal der Anſtalt zu Gunſten der Winternothilfe; ein Programm zu 20 Pfg. berechtigt zum Eintritt. Sie erbitten zahlreichen Beſuch. Tbd.„Jahn“. Wie alljährlich wird der Tbd.„Jahn“ ſeine Schüler und Schülerinnen durch den Beſuch des Nikolaus bei einer Feierſtunde am 5. Dezember erfreuen. Schon jetzt ſind die Kleinen und wißbegierigen Buben und Mädels feſt dabei, ſich für dieſen Abend vorzubereiten, um ja nicht vom Nikolaus mit ſeinen leckeren Gaben über⸗ ſehen zu werden. Ein ſchön zuſammengeſtelltes Programm, das nur von Schülern und Schülerinnen beſtritten wird, wird auch dieſes Jahr von den Eltern und Anhängern des Vereins beſondere Beachtung finden. Für die älteren Se⸗ meſter wird der Verein am kommenden Sonntag abend im Nebenzimmer der Schloßwirtſchaft einen Familien⸗ und Kameradſchaftabend mit allerlei humoriſtiſchen Darbietun⸗ gen veranſtalten. Schon heute ſei auf dieſen gemütlichen Unterhaltungsabend hingewieſen, zumal hierfür erſtklaſſige Kräfte zur Mitwirkung gewonnen werden konnten, ſodaß für Stimmung und Humor im Ueberfluß geſorgt iſt. * riketts nur nach Gewicht. Dem Reichs⸗ kommiſſar für isüberwachung iſt eine Reihe von Nach⸗ richten zugegangen, nach denen der Verkauf von feſten Brenn⸗ ſtoffen verſchiedentlich nicht nach Gewicht, ſondern nach dem Stückpreis erfolgt. Bei einem ſolchen Verkauf ſind Vexluſte und Aeberteuerung für die Bevölkerung zu beſorgen. Um die Bevölkerung davor zu ſchützen, hat der Reichskommiſſar für Preisüberwachung eine Verordnung erlaſſen, nach der der Verkauf von Steinkohlen, Steinkohlenkoks, Steinkohlenbriketts, Braunkohlen, Braunkohlenbriketts, Grudekoks ſowie aus die⸗ ſem hergeſtellte Briketts, oberbayeriſcher Pechkohle und der aus dieſer hergeſtellte Briketts nur nach Gewicht erfolgen darf. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis und mit Geldſtrafe beſtraft. UI Schaukäſten und Autos ausgeraubt. Auf ihren Beule⸗ zügen raubten vier erwerbsloſe junge Leute Schaukäſten und Autos aus; in einem Falle verübten zwei von ihnen in Neuoſtheim einen Einbruch, bei dem ihnen 118 Mark in die Hände fielen. Der Hauptangeklagte Karl Walter führte einen Revolver bei ſich, den er aber nur aus Furcht vor den Kommuniſten getragen haben will. Mangels Be⸗ weiſes, daß er die Waffe zu Zwecken ſeiner Diebereien mit ſich führte, wurde das Verfahren wegen Führung der Waffe auf Grund der Amneſtie eingeſtellt. Das Schöf⸗ fengericht verurteilte ihn, da er an allen Diebſtählen be⸗ teiligt war, zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, Hein⸗ rich Volz zu einem Jahre zwei Monaten, Willi Kupfer zu zehn Monaten, Auguſt Bopp zu ſieben Monaten Gefäng⸗ nis. Die Verurteilten blieben in Haft. Wetterbericht Ueber Süddeutſchland liegt immer noch Tiefdruck, wäh⸗ rend ſich bei Irland ein ſchwarzes Hochdruckgebiet zeigt. Für Mittwoch iſt zwar zeitweilig aufheiterndes, aber unbeſtändi⸗ ges Wetter zu erdsrten⸗ An unſere Leſer! Am Mittwoch, 21. November, iſt Buß und Bettag. Durch Reichsgeſetz iſt dieſer Tag erſtmals in dieſem Jahre im geſamten Reichsgebiet geſetzlicher Feiertag. Die Zeitung erſcheint daher am 21. November nicht. In der Que lität und in der Ausqiebigkeit liegt die wahre Billigkeit. . hlen Franck Hef gute Koffee Zosctæ zu e affe Badiſches Sondergericht [ Mannheim, 20. November. Kommuniſtiſche Vertrauensleute. Auf Weiſung eines KPD.⸗Funktionärs in Kreuzlingen (Schweiz) beſchäftigte ſich der 36 Jahre alte verheiratete Friedrich Sornatinger aus Wollmatingen, wohnhaft in Konſtanz, mit der Bildung von Zellen. Er übermittelte Adreſſen gewonnener Arbeiter und entſprach auch dem Wunſch nach Angabe eines Vertrauensmannes. Für dieſe Tätigkeit hatte er auch den 28 Jahre alten verheirateten Hermann Müller aus Konſtanz gewonnen, der außerdem angeklagt war, einen Funktionär beherbergt zu haben. Das Gericht ſprach gegen den Hauptangeklagten Sornatinger eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten aus, gegen Müller ein Jahr ſechs Monate Gefängnis. Mannheim.(Ein Jahr Gefängnis für Kör⸗ perverletzung mit Todesfolge.) Das Schwurge⸗ richt verhandelte gegen den 31 Jahre alten ledigen Karl Eiermann von Mannheim wegen Körperverletzung mit Todes⸗ folge. Der Angeklagte hatte am Nachmittag des 2. Auguſt dem 14 Jahre alten Lehrling Friedrich Möhrenberg in der Wurſtküche einer Metzgerei in der Clignetſtraße ein Meſſer, deſſen Klinge 27, der Stiel 18 Zentimeter lang war, in den Rücken geworfen. Das Meſſer traf unglücklicherweiſe das Rückgrat, ſo daß Rückenmarkflüſſigkeit eintrat und der Junge infolge der durch die Verletzung eingetretenen Hirn⸗ hautentzündung am 10. Auguſt im Städtiſchen Krankenhaus ſtarb. Der Angeklagte, der zuerſt leugnete, behauptete ſchließ⸗ lich, das Meſſer ſei ihm bei einer entſprechenden Bewegung ausgerutſcht und habe den Jungen aus zwei Meter Ent⸗ fernung getroffen. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen und vorgenommenen Verſuchen konnte die tödliche Ver⸗ letzung auf dieſe Art nicht eingetreten ſein; immer wieder fiel der ſchwere Stiel des Meſſers zuerſt auf den Boden. Der Junge ſoll ſich auf dem Krankenbett geäußert haben, Eier⸗ Mann habe es nicht gern getan. Nach einer umfangreichen Beweisaufnahme kam das Gericht zur Verurteilung des An⸗ geklagten von einem Jahre Gefängnis und ordnete ſofortige Verhaftung an. — Geldbußen zugunſten des Winterhilfswerkes. Geld⸗ bußen, die auf Grund einer Betriebsordnung wegen Ver⸗ ſtoßes gegen die Ordnung oder die Sicherheit des Betriebes verhängt werden, ſind nach einer Verordnung des Reichs⸗ arbeitsminiſters vom 1. Dezember 1934 ab an die National⸗ ſozialiſtiſche Volkswohlfahrt abzuführen. Sie floſſen zwar auch bisher ſchon einer neutralen Stelle, der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ zu, waren alſo nicht zum Beſten der Gefolgſchaft des Betriebes zu verwenden wie im alten Recht, wohl aber im Berufskreis der Werktätigen. Die neue Re⸗ gelung löſt nun auch den Zuſammenhang mit dem Berufs⸗ kreis und ſieht die Verwendung der Bußen für die wohl⸗ tätigen Zwecke der alle Volkskreiſe betreuenden National⸗ ſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt vor. Ihre Beträge ſollen in erſter Linie dem Winterhilfswerk zugute kommen. Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 20. November: Miete H 5: Gregor und Heinrich. Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 21. November: Miete M 6, Sondermiete Ms: Fidelio. Oper von Beethoven. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22 Uhr. i Donnerstag, 22. November: Miete D 6, Sondermiete D 3: Die Räuber von Schiller. Anfang 19.30 Uhr. Ende 23 Uhr. f Freitag, 28. November: Miete B 6, Sondermiete B 8: Der Herr Baron fährt ein. Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 20 Ahr. Ende nach 22 Uhr. Samstag, 24. November: Miete E 5: Zum erſten Male: Schwarzmann und die Magd. Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 20 Uhr. Ende gegen Neues aus aller Welt a Leichenfund in Altona. Der Beſitzer eines Garten⸗ grundſtücks in der Flottbecker Chauſſee ſtieß beim Um⸗ graben auf eine menſchliche Leiche. Mit Sicherheit konnte feſtgeſtellt werden, daß es ſich bei der Toten um die ſeit dem 14. Oktober vermißte 28jährige Elſe Kleiſt handelt. Seinerzeit verließ ſie das Haus ihres Arbeitgebers, um ſich mit einem gewiſſen Fridolin Becker zu treffen. Becker wurde verhaftet. u Gattenmörder feſtgenommen. Wie die Polizeidirek⸗ tion München mitteilt, iſt der Mörder von Füſſen, Anton Kohlhofer, in Bad Tölz feſtgenommen worden. Er hatte am Donnerstag in Füſſen ſeiner Ehefrau mehrere Stiche beige⸗ bracht, die deren Tod zur Folge hatten. ab Lawinengefahr in Oberitalien. Infolge der durch anhaltendes Regenwetter verſchärften Lawinengefahr muß⸗ ten zahlreiche Gebirgstäler Oberitaliens für den Verkehr geſperrt werden. Am Südabhang des Simplon ſind fünf Arbeiter in eine Lawine geraten, wobei einer ums Leben kam. Germaniſche Niederlaſſungen aufgedeckt. Bei Ausgra⸗ bungen in der römiſchen Zivilſtadt, der colonia trajang im Norden von Kanten, wurde eine größere germaniſche Sied⸗ lung angeſchnitten. Sie beſteht aus anſehnlichen Fachwerk⸗ 9 5 1 die aus lehmgedichteten Wänden errichtet waren und anſcheinend nicht weniger als drei Feuersbrünſte durchmachen mußten. Der letzte Brand muß im Jahre 70 n. Chr. ſtatt⸗ gefunden haben, als nach Tacitus während des Bataver⸗ krieges zahlreiche Germanendörfer zerſtört wurden. Da dies die erſte germaniſche Niederlaſſung größerer Art am Rhein iſt, wird ſie gänzlich aufgedeckt werden. Von einem Einbrecher erſchoſſen Oppeln, 19. Nov. Ein Einbrecher verſuchte in die Woh⸗ nung des Pächters eines Lichtſpieltheaters in Oppeln, Moczko, einzudringen. Ein Bewohner des Nachbarhauſes bemerkte den Einbrecher und machte Moczko auf dieſen aufmerkſam. Der Pächter begab ſich in den Hof ſeines Hauſes und ſah den Einbrecher auf dem Dach eines Schuppens liegen. Als der Einbrecher auf mehrmalige Aufforderung nicht herunterkom⸗ men wollte, rief Moczko, man ſolle ihm ſeine Piſtole bringen. In dieſem Augenblick zog der Einbrecher eine Schußwaffe und gab mehrere Schüſſe ab, von denen Moczko am rechten Arm verletzt wurde. Der ihm zu Hilfe eilende SA.⸗Trupp⸗ führer Florek aus Czarnowanz wurde durch einen Kopfſchuß tödlich verletzt. Der Einbrecher entkam unerkannt in der Dunkelheit. Gender„Hunke Punke“ Noch ein Schwarzſender an der Oſtgrenze. In den letzten Tagen meldete ſich mehrfach au Welle Kaunas(Kowno) 1935 Meter ein 9 1 Uhr, der ſowohl im Memelgebiet als auch in Oſtpreußen gehört wer⸗ den konnte und folgenden Morſetext ſandte:„Hier iſt der Sender Hunke⸗Punke. Da wir hier keinen einwandfreien Rundfunkempfang mehr haben, weil ein litauiſcher Schwarz⸗ ſender im Memeler Hafen den Rundfunkempfang ſtört, ſen⸗ den wir jetzt auf der Kownoer Welle.“ Das iſt jetzt der zweite Schwarzſender, der dank der an⸗ vom Sender Kowno ausgehen, waren im weitem Umkreis an der Oſtgrenze auftaucht und mit unglaublicher Rückſichts⸗ loſigkeit ſowohl Telegraphiezeichen als auch Tongeräuſche in verſchiedener Höhe während eines großen Teiles des Abends geſandt hat. Die litauiſchen Uebertragungen, die vom Snder Kowno ausgehen, waren in weitem Umkreis vollſtändig zerſtückelt und unverſtändlich. Neue Forſchungsergebniſſe am Südpol. Newyork, 19. Nov. Meldungen aus der Südpolarzone ſcheinen die Vermutung zu beſtätigen, daß das antarktiſche Feſtland von einer Meerenge in zwei Hälften geteilt wird. Konteradmiral Byrd hat von Kleinamerika mit zwei Be⸗ gleitern einen ſiebenſtündigen Flug über unerforſchtes Gebiet unternommen, bei dem er eine Geſamtſtrecke von beinahe 1300 Kilometer im Dreieck abflog. Admiral Byrd nennt ſeinen Flug den wichtigſten, den er jemals unternommen hat. Tragödie auf den Galapagos⸗Inſeln Im Segelboot verdurſtet. Los Angeles, 19. November. Der Fiſchdampfer„Santo Amaro“ meldete funkentele⸗ graphiſch, daß er am Strand der Inſel Marchena, die zur Galapagos⸗Gruppe gehört, ein kleines Segelbogt bemerkt habe. Bei näherer Unterſuchung habe die Beſatzung des Fiſchdampfers eine männliche und eine weibliche Leiche gefunden. Da der Kopf der männlichen Leiche bedeckt gewe⸗ ſen ſei, ſei anſcheinend der Mann zuerſt geſtorben. einiger Entfernung habe die Leiche der Frau gelegen Beide ſeien offenbar verdurſtet, da die kleine Insel ohne Trinkwaſſer ſei und ſelten beſucht würde. Bei der Leiche ſeien ein deutſcher Paß und eine franzöſiſche Erken⸗ nungskarte gefunden worden. Der Paß ſei auf den Namen Alfred Rudolf Lorenz ausgeſtellt geweſen, Aus der franzöſiſchen Erkennungskarte ſchlöſſe man, daß Lorenz ſich zuletzt in Paris aufgehalten habe. den worden. Wie ergänzend aus Guayaquil wird, haben zwei Deutſche namens Rolf Blomberg und Martin Foegli, die am Ende der vergangenen Woche von den Galapagos⸗Inſeln nach Guayaquil zurückkehrten, den dortigen Behörden gemeldet, daß die auf der Galapg⸗ gos⸗Inſel Santa Maria lebende Baroneſſe Wagner⸗Wehr⸗ born und ihr Begleiter vermißt würden. Ob die Vermißten mit den vom Fiſchdampfer„Santo Amaro“ aufgefundenen Toten perſonengleich ſind, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. 100 Bergarbeiter verſchüttet Schanghai, 20. November. Wie die Zeitung„Schun⸗ bao“ mitkeilt, kam es in den Juſchun⸗Kohlengruben in Mandſchukuo zu einer Exploſion, durch die 100 Bergarbeſ⸗ ker verſchüttket wurden. Furchtbare Auswirkung des Taifuns Manila, 19. Nov. Der Wirbelſturm, der die Philippinen heimgeſucht hat, ſtellt die ſchwerſte Kataſtrophe dar, die je⸗ mals über die Inſeln hereingebrochen iſt. Die Zahl der Toten beträgt nach den neueſten Nachrichten 266, darunter befinden ſich allein 225 Perſonen, die in dem Dorf Mauban ertrunken ſind. Von Mauban iſt wenig übrig geblieben. Tauſende von Einwohnern ſind obdachlos. Auf weite Streclen ſind 90 Prozent der Kokosnuß⸗, Bananen⸗ und Reisernte zerſtört, was allein einen Verluſt von ſchätzungsweiſe einer halben Million Pfund Sterling bedeutet. In der Provisz Camarines ſind 24000 Perſonen ohne Anterkunft. In det Provinz La Laguna wurden 7000 Häuſer zerſtört. Reiſende von Räubern ausgeplündert London, 19. Nov. Wie aus Jeruſalem gemeldet wird, haben ſechs bewaffnete Räuber auf der Straße Jeruſalem— Haifa in der Nähe des Dothan⸗Tales fünf Kraftwagen an⸗ gehalten und 30 Perſonen ihres Geldes und ihrer Kleider beraubt. Drei Reiſende, die den Befehlen der Räuber nicht ſofort nachkamen, wurden niedergeſchoſſen, aber nicht lebens⸗ gefährlich verletzt. Erdſtäße in Taſchkent. Moskau, 20. Nov. In Taſchkent wurden am Montag heftige Erdſtöße verſpürt. In einigen Ortſchaften der Um⸗ gegend entſtand unter der Bevölkerung eine Panik. 300, Kilometer von Toſchkent entfernt haben ſich noch ſtärkere Erdſtöße gezeigt. Die amtliche Mitteilung ſagt nicht, ob Menſchen ums Leben gekommen ſind. Goltesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche, Mittwoch, den 21. November 1934; Buß⸗ und Bettag. Kollekte für die baulichen Bedürfniſſe armer Kirchengemeinden. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt.(Kirchenchor) Pfarrer Fichtl. Anſchließend hl. Abendmahl. Pfarrer Fichtl. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Vikar Enderle. j e. Außerdem ſeien Briefe, die den Namen Margarete Wittmer trugen, gefun. (Ecuador) berichtet „27 22.30 Uhr. Anſchließend hl. Abendmahl. Eingetroffen: Verſammlungs⸗ Kalender. Thomasmehl (Sternmarke) Bo M. Heute Dienstag Scharabend. Ferner empfehle Ty. 1898. Heute abend 7.30— 8.30 Uhr gemeinſames Singen 10 ſämtl. Abteilungen. Erſcheinen aller iſt Pflicht. boblens. Düngezalt 5 gebr. Düngekalk Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Ruminal Morgen findet in Edingen ein Spiel zu Gunſten der Winterhilfe zwiſchen Dungfedern Torfmull gZoeſſienßeim-Inesheim[gompj. gegen Ellingen-omarhauſen-Padoenburg fnomb.] ſtatt. Spielbeginn um 2.30 Uhr. Vorher ſpielen: 11 Uhr Seckenheim Jugend— Edingen Jugend 12 Uhr Seckenheim Schüler— Edingen Schüler 1 Uhr Seckenheim Privat— Edingen Privat Zu den Spielen ladet ein Der Sportwart. Das Training für die Seniorenſpieler fällt heute abend umſtändehalber aus. Die Schülerübungsſtunde findet wie üblich ſtatt. Anſchließend Schülerbeſprechung. Um 8.30 Uhr Jugendbeſprechung im Lokal. Gleichzeitig werden auf heute abend die Theaterſpieler zu einer Beſprechung auf 8.30 Uhr eingeladen. Die Wichtigkeit der zu beratenden Punkte macht das Erſcheinen aller Schüler und Jugend⸗ lichen erforderlich. 5 Tabakpflanzerfachſchaft hm ⸗Seckenhenn. Diejenigen Tabakpflanzer, die ihren Tabak zur Fer⸗ mentation verwiegen wollen, werden gebeten, dies beim Ländl. Kreditverein anzumelden. Leere Wagen werden verwogen am Donnerstag, zollamtliche Verwiegung am Freitag. 5 5 1 Ach 92 8 11 in Ballen u. lose Alex. Schmich, r die uns anleßblich unserer Gllbernen Flochgeli erwiesenen Auf merſcsamſcellen danſcen berglicbot Fried. AMaußler u. Hau Küchen⸗ einrichtungen neueste Modelle prima Ausführung von Mk. 120.— an Uefert Schreinerei Kollnig. Der neue Henny Porten- Film (nicht zu verwechseln mit dem früheren stummen Film) kommt bereits morgen Mittwoch 1 zur Aufführung. 112 bm.-Gectenbeim, 20. Mob. 193d. Der Film steht unter dem e der N. S. V. und ist als„staatspolitis 2 wertvoll“ anerkannt. ene 1 offep ausgewo f Blütenhonig Pfd. 4 1 Schwarzw. Tannenhoni Ante ie ld.* 1 „„ uur für 6 N Beſtellungen auf 1 Tbhomasmehl, Kainit Kohlen, Koks, Eiform⸗ und Anionbriketts r 9 eee e eee ee e e N 55 Mannheim, Seckenheimerstraße 94. werden im Lager entgegengenommen. Der Vorſtand.