en 50 I * r 2. Ble zu Mr. 275 Entſchuldungsaktion für die Beamten Die erſten Maßnahmen. Der vor einiger Zeit erörterte Plan, eine Um⸗ 1 Entschuldung der deutſchen Beamten durchzuführen, iſt 10 der Beamtenſchaft als fühlbare Entſpannung begrüßt wor⸗ den. der Reichsbund der deutſchen Beamten hat dieſen Plan aufgegriffen und, wie die NS⸗Beamtenzeitung mit⸗ teilt, auch inzwiſchen ſchon die erſten praktiſchen Maßnah⸗ men ergriffen. Der Führer des Reichsbundes hat angeord⸗ net, daß bei den Kreiſen des Bundes Entſchuldun gs⸗ ſtellen eingerichtet werden. Ueberall ſollen Kreis⸗ und Gauentſchuldungsreferenten ernannt werden. Eine erſte Be⸗ ſprechung der praktiſchen Durchführung der Entſchuldung mit den Referenten der Gaue hat bereits in Berlin ſtatt⸗ gefunden. Bis Ende dieſes Monats werden wichtige orga⸗ niſatoriſche Vorarbeiten im weſentlichen abgeſchloſſen ſein. der Fortgang der Arbeit ſoll ſich in ſchnellem Zuge voll⸗ ziehen. Es wird mitgeteilt, daß die Frage der Ausfall⸗ bürgſchaft keine Schwierigkeiten mehr bietet. Hervorgehoben wird, daß keineswegs an eine Sonder⸗ aktion des Reiches für die Beamten gedacht ſei, ſondern daß es ſich vielmehr um eine Selbſthilfe der Beamten han⸗ dele. Die Schaffung eines Beamtenkreditinſtitutes werde nicht erwogen, da die Umſchuldung eine einmalige Sache ſein ſolle. Den Gläubigern der Beamten wird verſſchert, daß die rechtmäßig abgeſchloſſenen Geldgeſchäfte von dem Umſchuldungsplan nicht berührt werden. Gicherung von Marſchkolonnen Ein Erlaß des Keichsjuſtizminiſters an die Skraf⸗ verfolgungsbehörden. Der Reichsminiſter der Juſtiz hat am 20. November einen Erlaß an alle deutſchen Strafverfolgungsbehörden über die Sicherung von Marſchkolonnen gegen rückſichts⸗ loſe Kraftfahrer gerichtet. Der Erlaß erwähnt eingangs neun Unglücksfälle aus dem ganzen Reich aus der Zeit vom Juni 1933 bis November 1934, die durch rückſichtsloſe Kraftfahrer verurſacht worden ſind und zuſammen vier Tote und 44 Verletzte, darunter an 30 Schwerverletzte, for⸗ derten. In dem Erlaß heißt es u. a.: Fälle rückſichtsloſen oder nur fahrläſſigen Anfahrens ſolcher marſchierenden und arbeitenden Kolonnen ſind von der Skaatsanwaltſchaft mit allergrößker Beſchleunigung und mit ſchärfſtem Nachdruck zu bearbeiten. Insbeſondere iſt zu prüfen, ob die Gewiſſenloſigkeit des Anfahrens ſol⸗ cher Kolonnen nicht Anlaß zur Annahme gibt, daß der Tä⸗ ter in ſeiner bewieſenen Gewiſſenloſigkeik verſuchen wird, ſich der Skrafe zu entziehen, und ob nicht deshalb ſofortige Jerhaftung angezeigt erſcheint. Bei der Bearbeitung ſolcher Fälle muß die Staatsanwaltſchaft davon ausgehen, daß die freie Entwick⸗ lung des Kraftfahrweſens verlangt, daß der Kraftfahrer bei Begegnen oder Ueberholen marſchierender oder arbei⸗ tender Kolonnen eine Geſchwindigkeit, die ihm ein ederzeitiges ſofortiges Halten ermöglicht, unter keinen Umſtänden überſchreitet. „Bei Beantragung des Strafmaßes iſt dem Gesichtspunkt weiter Raum zu gewähren, daß derjenige, der gewiſſenlos oder fahrläſſig die Sicherheit marſchieren⸗ der Kolonne node rarbeitender Gruppen gefährdet, in be⸗ ſonderem Maße verantwortungslos gegen die Volksgemeinſchaft handelt. „Bruchbuden und Knochenmühlen“ Ein Aufruf der Deutſchen Arbeiksfronk. Der„Informationsdienſt“ veröffentlicht folgenden Auf⸗ ruf der Deutſchen Arbeitsfront NS. ⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude, Abteilung„Schönheit der Arbeit“: „Betriebsführer und Gefolgſchaft! Der Kampf um die nationalſozialiſtiſche Geſtaltung der Betriebe hat begonnen! Die Abteilung„Schönheit der Arbeit“ der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft Kraft durch Freude wird das geſamte ſchaffende Deutſchland darüber aufklären, daß Arbeitsfreude nur en dem Betriebe herrſcht, wo für Geſundheit, Ordnung, Sauberkeit und Schönheit geſorgt wird. Darum überprüft Eure Arbeitsſtätten! Weg mit den Bruchbuden und Knochenmühlen“ im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland! Schafft Arbeitsſtätten, in denen jeder mit Freude an die Arbeit geht! Gebt nicht nur den Ma⸗ ſchinen, was ſie brauchen, gebt dem arbeitenden Volks⸗ genoſſen, was ſeiner würdig iſt: einen freundlichen, ge⸗ ſunden Arbeitsplatz. Weg mit den verrotteten Umkleide⸗, Waſch⸗ und Aborträumen, weg mit dem Dreck und Gerüm⸗ del in den Fabrikhöfen, weg mit allem, was früher einmal die Arbeitsſtätten verhaßt gemacht hat! Betriebsführer, zeige Dich als wahrer Führer, ſorge für dus Wohl Peiner Gefolgſchaft während der Arbeik und in den Pauſen. Männer und Frauen der Gefolgſchaft, zeigt Euch als Nationalſozialiſten, packt mit an und ſchafft Euch ſhöne Arbeiksſtälten! Der Wettbewerb um die Schönheit der Arbeit beginnt! Die Abkeiſung„Schönheit der Arbeit“ ſteht bereit. Warket 5 5 bis Mißſtände aus Tageslicht gebracht werden, han⸗ ell von ſelbſt! Schönheit der Arbeit in allen deulſchen Be⸗ trieben! Heil Hitler!“ Güdfrüchtepflanzungen in Baden und der Pfalz Infolge des ungewöhnlich ſonnenreichen Jahres ſind heuer Pfirſiche, Mandeln und Feigen in einzelnen klima⸗ lich beſonders bevorzugten Gegenden am Südweſthang des Schwarzwaldes und in der Pfalz vorzüglich gediehen. Nee Erſcheinung hat Veranlaſſung gegeben, der Anpflan⸗ zung von Südfrüchtebäumen größere Aufmerkſamkeit zu chenken. So ſollen an den beſonders beſonnten Talhängen der Oos um Baden⸗Baden Mandel- und Feigenbäume in btßerer Zahl angepflanzt werden, nachdem die Entwwick⸗ ung dieſer Früchte am Kloſtergut Fremersberg über⸗ raschend günſtig verlaufen iſt. Auch an der Bergſtraße, wo ich gegen 1500 Mandelbäume befinden, erwägt man eine develterung der Pflanzungen. In der Pfalz konnten in er Hambacher Gegend dieſes Jahr verſchiedentlich zwei⸗ mal Feigen geerntet werden. Hier und in nachbarlichen eſchützten Hügelgeländen hat ſich der Boden für Süd⸗ bien apfkanzungen ebenfalls als durchaus geeignet er⸗ n. Handel und Wirtſchaft Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. An der Börſe ſetzte ſich dieſe Woche eine Er⸗ holung durch. Die Stuttgarter Ausführungen des Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Schacht haben eanen ſtarken Eindruck an den Effektenmärkten gemacht. Beſonders ſeine Darlegung über die Anlage⸗ und Geſchäftspolitik der Sparkaſſen ſind dem Ren⸗ tenmarkt als Anregung von Nutzen geworden, wie überhaupt ſeine Stuttgarter Rede als programmatiſch für die nahege⸗ rückte Bankenreform aufgefaßt wurde. Das Publikum betei⸗ ligte ſich weſentlich lebhafter am Geſchäft und legte zum Teil beachtliche Aufträge an den Markt. Vom Renkenmarkt aus ließ ſich auch der Aktienmarkt anregen. Auf dem Renten⸗ markt hatte Altbeſitzanleihe die Führung. Am Aktienmarkt traten faſt auf der ganzen Linie Beſſerungen von durch⸗ ſchnittlich 1 Prozent ein. Anterſtützt durch eine Reihe gün⸗ ſtiger Wirtſchaftsmeldungen liegt die Grundtendenz im ganzen Verlauf der Woche unverkennbar freundlich. Geldmarkt. Die Geldmarktlage blieb verhältnismäßig leicht. Der leichte Druck, den die Abzüge für Steuerzahlungen nach dem Medio ausgeübt hatten, konnte bald überwunden werden. Tagesgeld notierte für erſte Adreſſen mit 3.75 Pro⸗ zent, Monatsgeld wird etwa 4 Prozent betragen, Geld über den Ultimo nicht ſehr weſentlich darüber. Die leichte Ver⸗ flüſſigung des Geldmarkts iſt in der Hauptſache aber nur techniſch bedingt. Produkteumarkt. An den Getreidegroßmärkten blieb das Geſchäft ſehr klein, da Angebot ſo gut wie nicht vorlag. Dieſe Stille iſt in gewiſſem Umfange eine Saiſonerſcheinung, da die Landwirtſchaft im Oktober und November noch mit den letzten Feldarbeiten beſchäftigt iſt. Der Mehlmarkt lag ebenfalls ruhig. Am Futtermittelmarkt herrſchte überall ziem⸗ liche Verknappung. Die Produktennotierungen blieben un⸗ verändert. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer iſt mit 101.4 unverändert geblieben. Der kommiſſariſche Führer, Graf von der Goltz, hat dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung die unbedingte Unterſtützung der Wirtſchaftsorganiſationen zu⸗ gedacht. Eine ſolche Zuſammenarbeit iſt umſo wichtiger, als ſchon die erſten Verordnungen Dr. Gördelers erkennen laſ⸗ ſen, wie tief die Maßnahmen des Reichskommiſſars in die Wirtſchaft eingreifen werden. Selbſt für Markenartikel dürfen Feſtpreiſe z. B. nur noch mit beſonderer Genehmigung neu feſtgeſetzt werden. Die Behörden gehen gegen alle Volks⸗ ſchädlinge mit bemerkenswerter Energie vor. Das tatkräftige und einheitliche Vorgehen von Behörden und Partei auf allen Gebieten gibt die Gewähr, daß ſelbſt der bevorſtehende Winter der günſtigen Entwicklung keinen Schaden tun kann. Viehmarkt. An den Viehmärkten ſind die Preiſe für faſt alle Schlachtviehgattungen, beſonders für Kälber, leicht zurückgegangen. Holzmarkt. Die Lage an den Holzmärkten hat ſich weiter befeſtigt. Die Nachfrage nach Rundholz wie nach Brennholz iſt unverändert rege. Clearing und Krediinot Handelskammer fordert Oeffnung der Jollgrenze. Die Handelskammer zu Saarbrücken hat eine Vollver⸗ ſammlung abgehalten, in der die durch das Clearing⸗Syſtem und die franzöſiſche Kreditverweigerung geſchaffene Lage ſowie die Forderung der Handelskammer der Deutſchen Front nach Oeffnung der ſaarländiſch⸗deutſchen Zollgrenze eingehend erörtert wurde. Der Handelskammerpräſident Bodo Karcher wies auf die augenblickliche Lage im Saar⸗ gebiet hin, die ſo drohend geworden ſei, daß mit Pla⸗ nungen und Konferenzen nicht mehr geholfen werden könne. Die einfachſte und wirkſamſte Möglichkeit, der Saar⸗ wirkſchaft zu helfen, die immer ſchärfere Kreditnok und die damit zu befürchtenden Folgen in der Verſorgung des Sgargebiets mit Lebensbedarf und Handelsartikeln aller Art zu beheben, beſtehe in der Oeffnung der Jollgrenze nach Deutſchland. Der Handelskammerpräſident gab ſodann von einer Mitteilung der Regierungskommiſſion Kenntnis, nach der dieſe auf Grund der Denkſchrift der Handelskammer bereit iſt, einen gemeinſamen Weg zur Linderung der Schwierig⸗ keiten durch Oeffnung der Zollgrenzen zu finden, Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Sonntag, 25. November: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zu!; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Geſänge an Gott; 10.15 Morgenmuſik; 10.45 Deutſches Volk— deutſches Erbe; 11.30 Oſtpreußiſche Feierſtunde am Totenſonntag; 12 Stand⸗ ortmuſik aus Alm; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Feierlich und ernſt iſt dieſer Tag; 14 Kinderſtunde; 15 Sonate in ſi minore; 15.30 Stunde des Handwerks; 15.45 Eröffnung des deutſchen Winterſports 1934⸗35; 16.05 Muſik am Nachmittag; 18 Unſere Heimat; 18.30 Herr, ſchicke was du willſt..., volkstümliche Stunde; 19.10 Sport; 19.30 Requiem; 21.30 Sechſtes Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Abendkonzert; 23.30 Die Hand der Jezerte, Märchen; 24 Nachtmuſik. Montag, 26. November: 10.45 Klaviermuſik; 11 Lieder; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Schwäbiſche Meerfahrt; 17.30 Luſtige Muſik; 18 Jugendfunk; 18.30 Kylu⸗Phonie; 19 Aſtrologie lügt nie, Hörſpiel; 20.10 Volk und Wirtſchaft an der Saar; 20.30 Ruſtem und Schrab, Funkballade; 21.10 Die Verſailler Saarverhandlungen, Hörſpiel; 22.30 Bunte Volksmuſik. Dienstag, 27. November: 10.45 Vom Barock zum Rokoko; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 17.30 Bunte Muſik; 18 Franzöſiſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Tanzmuſik, 19 Anterhaltungskonzert; 20.15 Opfer⸗ ſtunde, Hörſpiel; 20.45 Ein Jahr Kraft durch Freude, Kundgebung im Berliner Sportpalaſt; 22.30 Tanzmuſfik; 23 Spätmuſik. Mittwoch, 28. November: Muſik für Violincello; 11 Lieder; 14.15 Sendepauſe; 15.15 Tante Näle erzählt; 15.30 Blumenſtunde; 18 Lernt morſen; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Operettenkonzert; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Nordiſche Komponiſten; 22.30 Tanz auf zwei Flügeln; 23 Hackepeter, buntes Schallplattenkonzert; Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 25. November: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.15 Der baltiſche Dichter Werner Bergengruen lieſt aus ſeinem Buch„Deutſche Reiſe“; 10.30 Chorgeſang; 11.10 Totengedenken, Hörfolge; 11.30 Oſtpreußiſche Feierſtunde; 12 Orgelkonzert; 12.30 Requiem; 14 Kinderſtunde; 15 Stunde des Landes; 15.30 Der Bauer gedenkt der Toten; 16 Nachmittagskonzert; 18 Mozarts letzte Stunde, Funkfolge; 18.30 Der Forſtmann im Wandel der Jahreszeiten, Funk⸗ folge; 19.10 Orgelmuſik; 19.35 Bekenntniſſe zur Zeit; 19.50 Sport; 20.05 Erſtes Volkskonzert; 21 Der blinde Thomas, Schickſalsbild; 21 Sechſtes Meiſterkonzert des deutſchen Rund⸗ funks; 22.05 Zeit, Nachrichten; 22.20 Lokale Nachrichten, Wetter; 22.25 Sportſpiegel des Sonntag; 22.45 Abend⸗ konzert; 24 Aus deutſchen Meiſteropern. Montag, 26. November: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 15.30 Der Zeit⸗ funk ſendet Kurzgeſchichten aus dem Leben; 15.45 Studenten von heute; 18 Jugendfunk; 18.15 Hufſchlag im Blut, Schick⸗ ſalsweg der Balten; 18.30 Bücherfunk; 18.45 In einem kühlen Grunde, Singſpiel; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Volk und Wirtſchaft an der Saar; 20.30 Muſik um Goethe; 21.30 Die Verſailler Saarverhandlungen, Hörſpiel; 22.30 Konzert; 23 Doppelkonzert. Dienstag, 27. November: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15 Für die Frau; 15.55 Kunſtbericht der Woche; 18 Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Unſer Außenhandel erholt ſich; Bericht; 18.45 Unter⸗ haltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Kleines Kaba⸗ rett, geſungen und geſpielt; 20.45 Ein Jahr Kraft durch Freude, Kundgebung im Berliner Sportpalaſt; 22.25 Land der Nibelungen; 23 Polniſche Muſik. Mittwoch, 28. November: 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15 Saarländiſche Dichter ſprechen; 15.15 Dreimal fünfzehn Minuten aus dem Sendebezirk; 18 Kunde vom Volke, Geſpräch; 18.15 Aus Zeit und Leben; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Anſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Lachender Funk, 22.30 Kammermuſik; 23 Tanzmuſik. Der N neue deutſche Luftrieſe Unſer Bild zeigt den gewaltigen Körper des „LZ. 129“ in der Halle in Frierichshafen. Der Luftrieſe ſoll in den erſten Monaten des kom⸗ menden Jahres ſertig⸗ geſtellt werden und zu⸗ nächſt im neuen Trans⸗ atlantik⸗Dienſt zwiſchen Deutſchland und Nord⸗ amerika eingeſetzt werden. Kreuz und Quer „Hätte ich doch..— Verkehrsſünder.— Vor drei Jahren hatte er ſie kennen gelernt. Die hübſche junge Dame ſaß auf einer Bank im Hyde⸗Park und las einen Roman von Zola. Der Londoner Muſikprofeſſor John Mawyer nahm auf der gleichen Bank Platz und bewunderte die hübſche eifrige Leſerin, die ſich nicht im geringſten in ihrer Lektüre ſtören ließ. Es war für den geiſtreichen und gewandten Profeſſor nicht ſchwer, ſeine Nachbarin, als ſie gerade ein Kapitel beendet hatte, in ein Geſpräch zu ver⸗ tiefen, das ſich auf die Literatur bezog und in dem ſich der Muſikprofeſſor als ein vielbeleſener Menſch in das beſte Licht zu ſtellen wußte. Die junge Daiſy fand Gefallen an dem Mann, der wie das intereſſanteſte Buch zu unterhalten verſtand, und nicht lange dauerte es, da war ſie ſeine Frau. Es zeigte ſich ſchon in den Flitterwochen, daß Daiſy von einer faſt krankhaften Leſewut befallen war. Man konnte ihr zwar nicht vorwerfen, daß ſie die Wirtſchaft vernachläſſigte, aber täglich beſuchte ſie die Leihbibliothek und verſah ſich dort mit neuen Büchern. Was dem Muſikprofeſſor beſonders ſchmerzlich war, ſie hatte gar kein Verſtändnis für Muſik, vielleicht, weil die ſie nur vom Leſen abhielt. Der Gatte, der ſich ganz überflüſſig vorkam und es auch war, wenn ſeine Frau mit Leſen beſchäftigt war, wurde immer reizbarer und ſchließlich ſah auch Frau Daiſy ein, daß ſie ihre Lektüre wenig⸗ ſtens ſo lange unterbrechen müßte, bis ſie von ihrem Mann vom Gericht geſchieden war.„Hätte ich doch damals im Hyde⸗ Park ſie nicht beim Leſen geſtört!“ klagte ſich der unglückliche Ehemann vor Gericht ſelbſt an. „Hätte ich doch...“ wird in den letzten Tagen ſchon ſo mancher Radfahrer und Verkehrsfünder geſagt haben, nachdem er eine gebührenpflichtige Verwarnung erhalten hatte, denn nichts ärgert mehr als ein Strafmandat, das ja ſchließlich nicht unbedingt ſein mußte.. Hätte man nämlich die Verkehrsvorſchriften beachtet und beim Umbiegen um die Ecke ein Zeichen gegeben, oder am Abend eine Laterne am Rad gehabt. In allen Städten— und hoffentlich auch bald auf dem Lande— iſt die Polizei dieſen Sündern auf den Ferſen und darauf bedacht, ſie zu erziehen. Bisher waren die Bemühungen leider ohne den gewünſchten Erfolg. In Karlsruhe hat die Polizei eine Radikal⸗ kur vorgenommen, deren Auswirkung abgewartet werden muß. Etwa 400 Radfahrern, die ſich eine eigene Verkehrs⸗ ordnung gemacht hatten, wurden nach einer gebührenpflich⸗ tigen Verwarnung die Räder abgenommen und die Sünder auf das Präſidium zu einer Belehrungsſtunde beſtellt. Unter den„Eingeladenen“ herrſchte die Jugend vor, aber auch Leute im geſetzten Alter fehlten nicht. Nicht ganz ohne Herz⸗ klopfen harrte man der Dinge, die da kommen ſollten. Der Polizeipräſident begrüßte ſeine Gäſte mit freundlichen Wor⸗ ten und löſte ſo die Spannung. Dann gab es eine Anter⸗ richtsſtunde und ſchließlich konnten die Radfahrer mit ihren Fahrzeugen wieder das Haus verlaſſen. Nun wollen wir hoffen, daß dieſer Weg der Polizei endlich den gewünſchten Erfolg hat, der ja nicht nur im allgemeinen Verkehrs⸗ intereſſe, ſondern auch im Intereſſe der Radfahrer ſelbſt liegt. Für ihr unerlaubtes Handeln ſind die von der Polizei Gefaßten immer noch gut davongekommen. Beim Militär gingen ſolche Sachen nicht ſo glatt ab. Wer einmal Soldat war, weiß das nur zu genau und vergißt es auch nicht ſo leicht. In einem badiſchen Ort ſoll im Frühjahr ein Ehren⸗ mal aufgeſtellt werden. Die Pläne wurden zur Prüfung ein⸗ gereicht. Ein Künſtler ſtellte auf ſeiner Zeichnung einen Krie⸗ ger mit Gewehr dar und zwar ſo, daß die Hand des Kriegers auf dem Gewehrlauf ruht. Der den Plan überprüfende Be⸗ amte ſchickte den Entwurf zurück mit einer Bemerkung, die den Künſtler ſicherlich ſehr überraſcht hat, ſie lautete nämlich kurz und bündig„Drei Tage Mittelarreſt wegen unerlaubter Haltung des Gewehrs.“ Es war und iſt ſtrengſtens verboten, die Hand auf den Gewehrlauf zu legen. Aus leicht erſichtlichen Gründen. Im Schatten uralter Eichen und Buchen gelegen, bis zum Dachfirſt von Efeu umrankt, war das ſonſt an ſich ſchmuckloſe Jagdſchloß Göhrde doch geſchichteich das Juwel der etwa 36 000 Morgen großen fiskaliſchen Forſt. Dieſe Forſt, von der rund 30 000 Morgen zur Hege des Wildes eingezäunt ſind, kann als eines der ſchönſten Jagdreviere angeſprochen werden. Zu hannoverſchen Zeiten vor 1866 hat die Göhrde mehrere hundert Jahre den Fürſten von Braunſchweig und Lüneburg ebenfalls als Jagdrevier ge⸗ dient. Wie die Chronik erzählt, beſtimmte Georg Ludwig, Kurfürſt von Hannover, im Jahre 1706, daß in der Göhrde ein neues Schloß errichtet werden ſollte. Der Bau wurde ſchon in den Jahren der Befreiungskriege durch die Fran⸗ zoſen erheblich beſchädigt und litt ganz beſonders im Jahre 1813 bei dem Gefecht an der Göhrde. Während die Ent⸗ ſcheidungskämpfe gegen den Länderräuber Napoleon ſich zum Endkampf bei Leipzig zuſpitzten, führte ſein Marſchall Davouſt in Hamburg ein hartes, ja, grauſames Regiment. Um die Verbindung mit den Heerſcharen ſeines Kaiſers wie⸗ derherzuſtellen, entſandte er die Diviſion Pecheux. Dieſer trat am 16. September an der Göhrde Wallmoden entgegen. In dem kriegsgeſchichtlich äußerſt wichtigen Kampfe wurde die franzöſiſche Diviſion vernichtet, Davouſt in Hamburg iſoliert, das er, einer der tüchtigſten Heerführer Napoleons, bis zum Friedensſchluß halten konnte. Selten krifft man eine Bache mit ihren kleinen, zebrageſtreiften Friſchlingen. 4058 3 Geschichte Auch dieſer Künſtler wird gute Miene zum böſen Spiel gemacht und letzten Endes über die Bemerkung gelacht haben, denn Lachen iſt geſund. Aber Lachen kann auch ſehr unbeliebt ſein, wenn man zuviel lacht. In einem Kabarett, in Newyork trat ein Künſtler, und zwar ein Komiker, auf, der einen ungeheuren Erfolg hatte, und ſchließlich wurde der Erfolg zu groß, ſo daß er entlaſſen wurde. Dieſer Mann machte auf der Bühne ſo viele Witze, daß nicht nur das Publikum ſich vor Lachen bog, ſondern daß ſogar die Möbel und Geräte verbogen wurden. Man ſtelle ſich das illuſtriert vor; aber es kommt noch beſſer. Bei den Gloſſen war das Publikum ſchließlich derart ausgelaſſen, daß Geſchirr, Tiſche und Stühle„die Faſſon verloren“. Man könnte lachen, wenn man ſich derartige Szenen ausmalt. Und für dieſen Lacherfolg mußte der Künſtler büßen mit ſeiner Entlaſſung. Sehr ſchnell fand er aber einen neuen Wirkungskreis, denn ein Konkurrenzunternehmen engagierte ſich dieſen Mann und gleichzeitig erſchien i A digung, daß in dieſem Ka⸗ baret* dsfähige Möbel einer beſtimm⸗ ten Firma 31 ung verwender wurden. Ja, man muß nur die Gelegenheit richtig benutzen. Der Amerikaner iſt nun einmal ſehr geſchäftstüchtig und auf Reklame verſteht er ſich auch recht gut. Und auch hier zeigt ſich, daß des einen Leid des anderen Freud ſein kann. 1 * Das Muſikerohr Die Ohren großer Muſiker aller Jeiten gleichen ſich. Neueſte Forſchungsergebniſſe des franzöſiſchen Morpho⸗ logen Dr. Mac Auliffe beſchäftigen ſich mit den Zuſammen⸗ hängen, die zwiſchen der Muſikalität und der Form des Ohrs beſtehen. Demnach ſcheint die muſikaliſche Begabung kein Geheimnis mehr zu ſein, ſie beruht vielmehr ſo gut wie ausſchließlich auf der Form und Geſtaltung des äußeren Ohres. Der innere Gehörgang ſpielt bei der Aufnahme der Töne zwar eine überragende Rolle, doch iſt die Muſikalität im beſonderen an das äußere Ohr gebunden, alſo an die Ohrmuſchel, deren Bildung auch raſ⸗ ſenmäßig außerordentliche Abweichungen erkennen läßt. Es iſt beiſpielsweiſe gänzlich unmöglich, auch nur zwei ganz gleich geſtaltete Ohren zu finden. Die ideale Modellierung der Ohrmuſchel fand Dr. Au⸗ liffe, faſt gleichartig, bei allen geborenen Muſikern. Zu dieſer Entdeckung gelangte er durch ſtändige Beobachtung. Der Forſcher fand zunächſt, daß ausgeſprochene Muſiklieb⸗ haber im großen ganzen ein äußeres Ohr beſitzen, das bei vollendeter Zeichnung ſeiner Muſchel geradezu klaſſiſche Maßverhältniſſe offenbart. Nach dieſer erſten Erkenntnis verfolgte er die Enewicklung des Ohres durch die verſchiede⸗ nen Zeitalter der Menſchheitsgeſchichte, ausgehend von den Ohren der menſchenähnlichen Affen. Bei dieſen Tieren iſt in jedem Falle das äußere Ohr kaum durchgebildet und zeigt ſtark voneinander abweichende Maßverhältniſſe bei Schimpanſen, Meerkatzen und Gorillas. Die Ohren dieſer Tiere haben zu dem Ohr des Menſchen gar keine Beziehung. Die Unterſuchung der Affen auf ihre Muſikalität iſt denn auch von recht beſcheidenen Ergebniſſen begleitet geweſen. Das Menſchen ohr iſt für die Aufnahme von Muſik ungleich geeigneter. Allerdings iſt auch dieſe Regel bekannt⸗ lich nicht ohne Ausnahme. Es gibt Meaſchen, deren muſika⸗ liſchen Verſtändnisloſigkeit in einem innigen Zuſammen⸗ hang etwa mit enggebauten Ohrenmuſcheln oder vom Kopf abſtehende Ohren ſteht. Dr. Mac Auliffe hat die Reproduk⸗ tionen der Ohren von Muſikern aller Zeiten und aller Län⸗ der ſyſtematiſch geſammelt. Beim Betrachten dieſer Samm⸗ lung kann man durch Vergleichung feſtſtellen, daß alle dieſe Muſikerohren eine verblüffende Aehnlichkeit mitein⸗ ander zeigen. Es gibt ein typiſches Muſikerohr mit einer ſchöngebildeten Muſchel, mit breitem Gehörgang, entwickel⸗ ten Ohrläppchen und regelmäßig geſchnittenen Ohrrändern. Bach, Beethoven, Liſzt, Schumann und Wagner, aber auch eines gore vie fs Das Schloß geriet nun in einen ſchnellen Verfall und mußte einige Jahre ſpäter gänzlich abgebrochen werden. Lange Jahre fanden dann keine Jagden mehr ſtatt. Erſt der ſpätere Kaiſer Wilhelm J. bezeigte der ſchönen Forſt bei ſeinen Beſuchen wieder ſein ganzes Intereſſe. Er ließ den von der Zerſtörung verſchont gebliebenen Marſtall ſchloß⸗ artig umbauen. Nun zog wieder neues Leben ein, denn alljährlich kam der Monarch in die Göhrde und hielt Hof⸗ jagden ab. Das Jagdſchloß bewies aufs neue ſeine große Anziehungskraft. Auch ſetzte zu jener Zeit eine große Ver⸗ beſſerung im Wege⸗ und Bahnbau als natürliche Folge der Kaiſerbeſuche ein, und dieſe wiederum wirkten in jeder Weiſe fördernd auf das ganze wirtſchaffliche Leben dieſer Gegend. Auch Wilhelm II. kam anfänglich in jedem Jahre zur Jagd in die Göhrde, ſpäter wurde jedoch eine Pauſe von zwei Jahren zwiſchen die Hofjagden gelegt, weil man dem für ein ſo großes Waldrevier durchaus nicht ſtarken Wildbeſtand durch zweckmäßige Hege Gelegenheit zu beſſerer Entwicklung geben wollte. Durch den zweijährigen Abſchuß und mit der Einführung von neuen Hirſchen und Wildſchweinen erreichte man das Ziel Auch das berühmte Mufflonwild wurde im Jagdrevier Göhrde eingeführt. Im Jahre 1913 leuchtete in den beiden letzten Oktober⸗ tagen zum letzten Male der Stern über dem Jagdſchloß Göhrde. Keiner der 45 geladenen Gäſte zu edlem Pirſch⸗ 5 gang hat wohl damals ge⸗ ahnt, daß dieſes die letzte Hof⸗ jagd ſein würde. Auch der⸗ jenige, deſſen früher Tod durch Mörderhand den An⸗ ſtoß gab zum Völkerringen, befand ſich unter den damali⸗ gen Jagdgäſten des Kaiſers, der Erzherzog Franz Ferdi⸗ nand von Oeſterreich. Intereſſant iſt ein Blick in den Jagdrapport jener letzten Hofſagd am 30. und 31. Oktober 1913, der zugleich Kunde von dem Wildreichtum der Göhrde in der Vorkriegs⸗ zeit gibt. Es mag nebenbei e werden, daß das Wild ſeinerzeit lange Wochen uvor„eingelappt“ wurde, h. es wurde in ſogenannten „Kammern“ zuſammengetrie⸗ 8 e die kleineren Meiſter wie Mascagni, Puccini und die 68 kannten der modernen Muſiker wie Darius⸗Milhaud, neger und Maurice Ravell haben typiſche Muſikerohren. Steinzeitkultur in Griechenland 800 Höhlen durchforſcht.— 10 000 Geräte ausgegraben. Griechenland war eins der wenigen Länder Europas in denen bisher die Steinzeitkultur nicht nachzuweiſen war. Man fand weder Gräber und Geräte noch Siedlungsreſte. Durch ſyſtematiſche Forſchung iſt es nun gelungen auch in Griechenland durch Unterſuchung der zahlreichen Höhlen älteſte Kulturdenkmale der Steinzeit aufzufinden. Nach der erſten Fundſtätte in der Nähe der Stadt Megara wurde dieſe Epoche einer längſt vergangenen Zeit„Megarien“ ge⸗ nannt. Die Geſellſchaft für Höhlenforſchung in Oeſterreich nahm dieſe Unterſuchungen vor und konnte in 800 Höhlen etwa 10000 Geräte aus Glasſtein auffinden. Dieſe ſtein⸗ zeitlichen Funde gaben Anlaß zu wertvollen Schlüſſen auf das Klima, das damals geherrſcht hat, und auf die Pflan⸗ zen⸗ und Tierwelt, in der die Ureinwohner Griechenlands lebten. Zahlreiche Wohnſtätten der jüngeren Steinzeit mit Gefäßtrümmern, Mahlzeitreſten, Knochen und Abfällen ge⸗ 1 1188 5 von der Lebensweiſe und der Ernährung jenes rvolkes. Im Verlauf dieſer Unterſuchungen wurden auch geo⸗ logiſche Studien vorgenommen, die den Beweis für eine Hebung und darauf erfolgende Senkung der griechiſchen Landmaſſen ergaben. Auch prähiſtoriſche Pfahlbauten wur⸗ den eingehend erforſcht und das bekannte Minotauruslaby⸗ rinth auf Kreta einer neuen gründlichen Vermeſſung unter⸗ zogen. In der Nähe des Labyrinths hat man weiterhin im Verlauf dieſer ſehr großzügig angeſetzten Höhlenforſchun⸗ gen unterirdiſche Steinbrüche entdeckt, die ſchon zur Römer⸗ zeit induſtriell ausgenutzt wurden. So ſchließt ſich der Ring um die Länder Europas, der uns Kunde gibt von den Vorvätern, die von den Hochebenen Innerrußlands eingewandert, allmählich in Europa ein⸗ drangen und deren Spuren man zuerſt in Weſtdeutſchland, dann in England und Südfrankreich auffinden konnte. Es ergibt ſich aus dieſen durch zahlreiche Fundſtücke belegten Tatſachen einer europäiſchen Steinzeitkultur die Folgerung, daß es in noch früheren Zeiten vielleicht an nur wenigen Stellen Mitteleuropas jene erſteingewanderten Urmenſchen gegeben haben muß, deren Nachkommen bereits ganz Europa bevölkerten. Bisher iſt es aber noch nicht gelungen, die Spuren jener erſten Europäer zu finden. Schlangen als blinde Paſſagiere Der Fall, daß eine Schlange als blinder Paſſagier mit einer Bananenladung aus Weſtindien in Europa eintrifft, iſt an ſich nicht bedeutſam. Nun wird aber in einem eng⸗ liſchen Blatt von der Entdeckung einer Lanzenſchlange be⸗ richtet, die ſich um ein Bananenbüſchel geringelt hatte. Nur durch einen Zufall iſt der Entdecker dabei nicht ums Leben gekommen, denn der Biß dieſer gefürchtetſten Giftnatter iſt unbedingt tödlich. Die Lanzenſchlangen waren ſeinerzeit in Trinidad eingeführt und in den dortigen Zuckerrohrpflan⸗ zungen ausgeſetzt worden in der Hoffnung, daß dadurch den Sklaven die Luſt genommen würde, einen Fluchtverſuch zu wagen. Die menſchenfreundliche Abſicht der Plantagen⸗ beſitzer, ſich einen billigen Wachtdienſt zu ſchaffen, rächte ſich auf eine unvorhergeſehene Weiſe: Die Reptilien vermehrten ſich ſo ungeheuerlich ſchnell, daß ſie bald eine wahre Land⸗ plage wurden. Man ſah ſich deshalb genötigt, zu ihrer Ver⸗ tilgung Schlangenſperber einzuführen. Damit kam man aus dem Regen in die Traufe, denn die Sperber vermehrten ſich auch ſo ſtark, daß es bald unmöglich wurde, Hühner zu hal⸗ ten. Die letzte Lanzenſchlange konnte vor vier Jahren der Reptilienſammlung des Londoner Zoologiſchen Gartens ein⸗ verleibt werden. Auch ſie war in einer Kiſte aus Weſtindien eingetroffener Bananen gefunden worden. 2 ben. Auf dieſe Weiſe war es möglich, nur kapitale Tiere zum Abſchuß kommen zu laſſen. da den ſchwächeren die Freiheit wieder geſchenkt wurde. Die Geſamtſtrecke betrug 154 Rothirſche, 288 grobe Sauen, 4 Rehe und 1 Mufflon, zuſammen 447 Stück. Korrekt in Reih und Glied lag das aufgebrochene Wild im Schloßhof gerichtet, und ſilberne Schildchen kennzeichneten die Jagdbeute des Kaiſers be⸗ ſonders. Jetzt gehört alles der Vergangenheit an: der weithin ſchmetternde„Morgengruß“ der Ratzeburger Jäger, die ver⸗ hallenden Klänge der Tafelmuſik aus dem Saale des Schlof⸗ ſes, die die Ka⸗ pelle der 16. Dragoner aus⸗ führte, und die lebhafte Anteil⸗ nahme der Be⸗ völkerung an den Jagdtagen. Solange die Göhrde als Hof⸗ jagdrevier galt, wurde das Wild mit einem hohen Koſtenaufwand aufs ſorgfältigſte gepflegt und alle hierzu not⸗ wendigen Ein⸗ richtungen erhal⸗ ten. Nach dem Kriege waren alle Futterſtel⸗ len, 55 15 nungsplätze, die den Wildſchwes nen allabendlich den Tiſch mit Ein Kameraſchnappſchuß vielen Zentnern auf einen Rehbock. Mais deckten, verſchwunden, denn es fehlte der Jagdherr, der dieſes alles einmal ſchuf und unterhielt. Das iſt jetzt wieder anders geworden. Heute kann ſich der Wanderer zur Brunftzeit des Schreien⸗ der Hirſche erfreuen, weil die Göhrde auch heute noch einen guten Rotwildbeſtand birgt; jedoch trifft er auf den zum Verkehr zugelaſſenen Wegen nur noch ſelten auf einen Schwarzkittel, der in ſchnellem Lauf die Schneiſe überquert, noch ſeltener aber eine Bache mit ihren kleinen, zebrageſtreiften Friſch⸗ lingen, wie man ſie früher zu Rudeln bei den Körnungen beobachten konnte. a Von den Baulichkeiten iſt nur noch das Jagdſchloß mit ſeinen Nebengebäuden zu finden. Der hiſtoriſche Teil des Schloſſes iſt zu einem Jagdmuſeum umgewandelt. g 5 5 8 Carl Stein⸗Hambura. 1 war noch ſtaue S U A ihm entge 2 geſchr war doch D wie e ſtellte 15 mant D durfte verlie 1 bitter 8 Euch 8 ./ Hole: ul 5 95 5 5 Gcchſolſe cines fen Scr Ger ffötſenher zen d Holten. 5 Wie ſehr muß ſie mich lieben, dachte er ergriffen. Sie kamen wieder ins Helle. Menſchenſtimmen ſchlu⸗ en ihnen lauter als vorher entgegen. Vor der Terraſſe war eine größere Gruppe verſammelt. Offenbar waren noch einige verſpätete Gäſte gekommen. „Komm, wir wollen gehen,“ ſagte Dianora,„Haus⸗ ſalenpflichten ke Sie ſtrebten näher. And dann ſtand Duca einen Augenblick wie erſtarrt. Aus der Gruppe der neuangekommenen Herren blickten ihm die funkelnden Augen— des Kapitäns Valentino entgegen. Herrgott, wie kam der hierher? Hatte Olympia nicht geſchrieben, er läge auf den Tod darnieder? Freilich, das war nun ſchon wieder eine lange Weile her. Alſo war er doch wieder geſundet? Dumpf, verworren, wie aus weiter Ferne hörte er, wie einer der Herren den Kapitän als guten Freund vor⸗ ſtellte, den er ſich erlaubt habe, mitzubringen. Hörte Dia⸗ noras angenehm ſchwingende Stimme wie durch einen Nebel. Und hatte ſich mit einem Male wieder ganz in der Gewalt, da der Kapitän ſich ihm näherte. „Hier alſo treffe ich den ruhmreichen Räuberhaupt⸗ mann,“ ſtieß er plötzlich rauh und ſinnlos hervor, ohne Rücksicht auf ſeine Umgebung. Sein Geſicht ſah grinſend, voll Hohn und verzerrt aus. Alle wichen mit einem Male verſtört zurück. Was bedeutete denn das? Der Kapitän ſchrie gell: „Da ſeht ihn euch an, den Banditen! Ganz Italien ſucht nach ihm! Schurke! Schuft! Jetzt holt dich doch der Teufel!“ Er griff zur Piſtole im Gurt. Einige der Herren ſtürz⸗ ten auf ihn zu und riſſen ſie dem Sinnloſen aus der Fauſt. „Heilige Madonna!“ kreiſchten die Damen auf. Dianora ſtammelte entſetzt:„Wer iſt der Menſch? Was will er vom Baron de la Eintra?“ Duca ſtand hoch und aufrecht. Ohne Furcht. Man durfte in dieſer Minute nicht die Klarheit der Gedanken verlieren. Eine Stimme an ſeinem Ohr. Stimme. Ziſchend: „Degen heraus, lieber Freund!“ Die Klinge fuhr aus der Scheide. eulſchloſſen: „Signor Capitano, den Schimpf zahlt Ihr auf der Stelle! Ob Irrtum oder nicht, ſo benimmt ſich kein Edel⸗ mann. Die Klinge heraus, Kapitän!“ Der brüllte höhniſch: „Edelmann— hahaha! Aber Ihr ſollt Euern Willen haben.“ Die Damen liefen entſetzt davon. Ratlos ſtanden die Herren da. Ein Duell— nun ja! Man konnte es dem Herrn de la Cintra nicht verdenken, wenn er auf der Stelle benugtuung von dem fremden Kapitän verlangte. Die ſizilianiſchen Edelleute verſtanden das durchaus. Buca lag nur daran, zu verhindern, daß Valentino, den der Teufel hierher geführt haben mochte, nicht Zeit bekam ſeinen— Ducas— wahren Namen herauszubrül⸗ len. Darum hatte ihm wohl auch Romano ſofort zugeflü⸗ ſtert:„Degen heraus!“ Schon verbiſſen ſich die Klingen ineinander wie zwei wütende Hunde. „Ich muß ihn niederſtechen, dachte Duca finſter, eher gibt der keine Ruhe. Der Kapitän focht wie ein Wilder. Beide wußten, daß der andere der Todfeind war. Der Stahl ſchwirrte. Funkelte in den blitzſchnellen Schlägen wie feurige Schlangen. Jetzt drang Duca vor. Der Degen kreiſte förmlich um ſeinen Kopf. Der Ka⸗ zitän parierte noch immer geſchickt. Er keuchte von der Anſtrengung. Aber er fand noch immer Atem genug, um hervorzuſtoßen: 2 „Weiß denn keiner, wer der Menſch iſt? He? Daß 0 alle wißt, bevor vor euren Augen Unheil geſchieht, if— Duca ſprang noch weiter vor. 1 Hund!“ ziſchte er. 55 „Die Herren wichen weiter zurück. Sollten ſie den Kämpfern in den Arm fallen? Ratlos blickten ſie einan⸗ der an. Nur Romano ſtand mit verſchränkten Armen da. den Mund zuſammengepreßt. In dieſem Augenblick krachte ein Schuß. Ganz aus der Nähe. Wie ein Peitſchenknall war das. And bevor der Kapi⸗ üän den Namen hatte ausſtoßen können, warf er die Arme in die Luft. Der Degen entfiel ihm. Er taumelte mit dem Kopf gegen die Erde. Der Schuß war ihm durch die Bruſt gegangen. Des Marcheſe Romanos Duca rief ſcharf und Hinter einem Boskett rauſchte es auf. Knackende Aeſte. Jagende Schritte.. 1 „Das iſt der Schütze!“ rief es durcheinander. Einige Herren rannten hinterher. Gellende Aufſchreie im Garten. as Feſt war zerriſſen. Die Schritte liefen durch das dichteſte Buſchwerk. Es war als breche ein Tier da hindurch. Die Verfolger kehrten reſigniert zurück. Der fremde, unheimliche Schütze war entkommen. 5 Inzwiſchen hatten ſich andere um den Kapitän bemüht. war nicht tot, aber offenbar ſchwer verwundet. Man wickelte ihn in ein Tuch und trug ihn vorerſt ins Haus. Ein Reiter jagte zum Medikus in die Stadt in eiligem itt. Das Feſt war vorbei. 5. „Der Marcheſe hatte in all dem Durcheinander Duca bei⸗ leite gezogen. i 5 5 0„Schade, dieſes fatale Intermezzo. Leider nicht zu än⸗ ern. Ihr müßt fort.“ 5 bi„Es wird ſich nicht umgehen laſſen,“ ſagte Duca mit itterem Galgenhumor. N g „Ich behalte Euch im Auge, Cintra. Aeberdies wird Eu ſowieſo bald der Alte von Fronteja begegnen. „Wieder der Alte?“ „Er iſt über Euch genau informiert.“ 9 8 5 er weiß ja nicht, wohin ich mich nun wenden 25 Romano ſah ihn ruhig an. 5 „Er weiß 1 5 1 wiſſen will, darüber könnt 5 2. ſein. Er wird Euch ſchon finden, wenn es ſo is 882 „Sonderbar.“ „Hier könnt Ihr vorläufig nicht bleiben. Wenn der Kapitän wieder zur Beſinnung kommt— nein, neint“ „Woher kennt Ihr ihn, Marcheſe?“ Der verſchloß ſich wieder in ſich ſelbſt. „Ich kenne ſehr viele Menſchen, angenehme und un⸗ angenehme. Der Kapitän iſt ein wandernder Agent, aber nicht in unſerer Sache. Doch genug davon. Vorläufig hat er an der Kugel genug. Ihr habt Zeit zum Rüſten. Wenn Ihr morgen losreitet, werdet Ihr weit genug ſein, bevor die Polizei ſich vielleicht mit der Affäre beſchäftigt. Man weiß nicht, ob der Kapitän hier nicht einflußreiche Freunde hat.“ Er drückte Duca die Hand. „Mit Geld werdet Ihr noch hinreichend verſehen. Ihr habt auch noch Gelegenheit, Euch von der Gräfin zu ver⸗ abſchieden.“ „Ja,“ ſagte Duca wie eine Puppe. Alſo wieder fort! Hinaus aus der Ruhe und Sicherheit, die er hier gefunden hatte. Wohin? Ach, wohin? „Es iſt gut, Marcheſe, ich ſehe ein, ich kann hier nicht länger bleiben.“ „Wir ſprechen uns morgen noch.“—— Leer und kühl war es. Selbſt die Luft ſchien mit einem Male ihre luftfrohe Wärme verloren zu haben. Eine fri⸗ ſche Briſe wehte vom Meer her. Duca fand Dianora in einem der Zimmer. Sie lehnte ſich ſtill an ſeine Bruſt. „Ich muß fort, Dianora.“ Sie antwortete nicht. Tränen ſtanden in ihren Augen. „Ich habe ſchon mit dem Marcheſe Romano geſprochen.“ „Oh, wie furchtbar das war, Liebſter. Hat man den Schützen gefunden?“ „Nein, er iſt entflohen.“ „Wie ſonderbar dies alles iſt. Ich bin nur froh, daß du ſelbſt ihn nicht getötet haſt— dieſen Kapitän. Ah, er muß von Sinnen geweſen ſein.“ „Sicher! Oder er hat mich verkannt.“ Sie ſchloß die Augen. Tröſtlich preßte er ſie an ſich. „Das ſei nun alles, wie es ſei, Dianora. wird dieſe Affäre noch Staub aufwirbeln. annehmlichkeiten haben, denen ich mich nicht ausſetzen möchte. Ich bin hier ein Fremdling, da iſt man weniger nachſichtig.“ Jedenfalls Ich werde Un⸗ „Aber du haſt doch nichts Verwerfliches getan! Der andere hat dich zuerſt angegriffen.“ „Trotzdem, man könnte vielleicht annehmen, daß mir der geheimnisvolle Schütze hekannt iſt, was weiß ich. Die Polizei von Meſſina wird nicht menſchlicher ſein als wo anders. Fort muß ich.“ Sie ſah es ein. „Aber du kommſt wieder?“ „Vorläufig wahl kaum“ Sie überlegte. Ueberhäufte ihn mit Zärtlichkeiten und lachte und weinte zwiſchendurch in ihrer Erregung. Wohin denn? Wohin nur? Wenn man dich fände!“ Mit einem Male hatte ſie ſelbſt Angſt, daß ihm die Polizei ſchlimm zuſetzen könnte. „Ja, wohin? Man wird den Ritter de la Eintra wohl verfolgen.“ „Nein, man ſoll nicht!“ rief ſie heftig aus. 5 „Ich werde es nicht hindern önnen Wieder ſaßen ſie eine Weile ſtumm und nachdenklich Hand in Hand. Die Zeit rann wie Sand in der hohlen Hand. Dann ſagte Dianora langſam, als hole ſie jedes Wort aus ſich heraus: „Ich beſitze noch ein altes Schloß im Innern der Inſel. Ein Kaſtell, das ſchon hundert Jahre und mehr auf dem Buckel hat. Es iſt das Stammſchloß der Grafen Martagno geweſen. Ich kenne es nur flüchtig, habe dort nie länger als einen Tag verbracht. Es liegt einſam in den Bergen, von Wäldern umgeben. Dort wirſt du dich hinbegeben. Mein verſtorbener Gatte lebte dort viele Jahre lang.“ Ja,“ ſagte Duca, verwundert und froh zugleich.„Ja, natürlich.“ Ein alter Kaſtellan lebt dort mit ſeiner Tochter. Du wirſt die beiden kennen lernen. Ein mürriſcher, wortkar⸗ 101 Geſelle, der Alte. Das junge Ding wird dir beſſer zu⸗ agen. Dianora vermochte ein klein wenig zu lächeln. „Sie verwalten ſeit Jahren das alte Gemäuer und ſprechen wohl kaum mit jemand. Niemand wird dich dort ſuchen, dich dort vermuten. Der Aufenthalt dort wird ganz ſicher für dich ſein.“ „Ich danke dir,“ ſtieß Dusa hervor. »Aber noch eins, bald hätte ich es vergeſſen. Ich muß dir ja ein Begleitſchreiben mitgeben. Der Alte iſt ſehr mißtrauiſch. Warte!“ Sie ſann vor ſich hin. „Ja, ſo geht es. Du wirſt als Baron Tegnano dorthin kommen. Dieſen Namen werde ich dir in meinem Schrei⸗ ben geben. And ich werde hinzufügen, daß ich dich zum unumſchränkten Herrn und Beherrſcher dieſes Landſitzes ge⸗ macht habe.“ „Dianora!“ Erſchrocken ſah er ſie an. Sie lächelte ihm voll Liebe zu. „Was denn? Gehört nicht alles, was mein iſt, ſchon längſt dir?“ „Liebſtes, es wird dich vielleicht gereuen.“ „Pah, warum? Mein Herz gehört dir, was gilt mir da materieller Beſitz. Ich liebe dich, da iſt alles eins. Und es darf kein Mißtrauen in dem Alten aufkommen. Mag er glauben, du hätteſt das alte Kaſtell gekauft, mag er ſonſt was glauben! Mir iſt es gleichgültig. Genug, du ſollſt dort der Herr ſein, ſollſt frei ſchalten und walten können in dem alten Gemäuer. das wünſche ich.“ Die modiſche Haltung verlangt in dieſem Jahr von den Frauen viel mehr Grazie und Anpaſſungsfähigkeit; ein alt⸗ modiſch gewordenes Wort ſoll durch die weiblichſte Eigen⸗ ſchaft wieder Bedeutung gewinnen. Die elaſtiſchen, ſport⸗ geübten Körper mit eckigen Bewegungen haben ſich bereits in frauliche Figuren verwandelt, es fehlt ihnen noch der richtige Ausdruck, zart abgeſtimmte Geſten, die auch eine innere Wandlung glaubwürdig machen. Ein gewiſſer Hang zur Romantik in der Mode läßt die Frauen eine neue Art, ſich zu geben, lernen. Es beginnt ſchon bei der Anprobe der letzten Neuheiten für den Winter, und der Spiegel mahnt zum Korrigieren einiger unbewußter Fehler. Stilvolle Dra⸗ pierungen an den Abendkleidern, Anſätze zur Schleppe ver⸗ pflichten zu einer faſt königlichen Haltung, Volants und Rüſchengarnierungen müſſen mit großer Vorſicht getragen werden. Nichts wirkt komiſcher als eine„neu⸗weibliche“ Aufmachung, wenn die Trägerin vergißt, ſich mit dem neuen Kleid auch andere Bewegungen zuzulegen. Man kann nicht mehr nach Herzensluſt tüchtig ausſchreiten, die Enge der neuen Röcke(bis zu den Knien) und ihre untere Weite gebieten genau ſtudierte Schritte, ſo wie ſie zu zarten Geſtalten paſſen. Den beſten Eindruck rührender Hilfsbedürftigkeit erwecken die win⸗ terlichen Koſtüme und Mäntel, denen ein Muff beigefügt iſt. Es iſt merkwürdig, wie ver⸗ ſchieden dieſe Formen mit Handtaſche oder mit Muff ausſehen können. Es kann kaum eine beſſere Wir⸗ kung geben, als durch eine ſchöne Mufftaſche, die zugleich die Umriſſe einer neuen Silhouette prägt. In dieſem Jahr ſind die Mufftaſchen keine tönnchenartigen Rollen mehr, ſie haben jetzt einen größeren Umfang, ſind flacher geworden und etwas in die Breite gezogen. Ganz aus Pelz, ganz aus Stoff, oder auch aus Stoff mit Pelz⸗ garnierung gibt es. nette handliche Formen, die man durchaus praktiſch nennen kann, weil ſich alles, was in einer Handtaſche Platz hat unterbringen läßt. a Auch das Complet für den Winter(Nr. 1) erhäll durch die Mufftaſche eine beſondere Note. Der ſchmale Kra⸗ gen mit dreieckigem Revers aus Perſianerklaue iſt ebenſo wie der Aermelbeſatz flach und anliegend gearbeitet. Die Mufftaſche, ganz aus Pelz angefertigt, paßt ſich dem Gan⸗ zen ſehr gut an, ohne überladen zu wirken. Die Form des Capes(Nr. 2) mit ſeitlichem Verſchluß i am Hals leicht drapiert und mit einem ſchmalen a d en umſäumt. Die Mufftaſche iſt hier ſehr groß gewählt, die Kräuſeleien er⸗ geben eine weiche, gefällige Form. Bei dieſem Format iſt man mit der Anwendung des Pelzwerks etwas zurückhalten⸗ der, um die Taſche nicht zu ungeſchickt erſcheinen zu laſſen. Daß man nicht nur auf die Garnierung mit Fellen ange⸗ wieſen iſt, zeigt das Samteomplet Nr. 3. Ein ſehr eleganten Anzug für Theaterbeſuche oder feſtliche Gelegenheiten, der auf jede Abweichung in der Farbe und im Material ver⸗ zichtet. Die Kappe und der hochgeſchloſſene Ausſchnitt ſind mit Blüten und Blättern aus Samt verziert. Dieſelben Blumen wiederholen ſich am kleineren, ſtark gekrauſten Muff mit Innentaſche. Georgette und Glasbatiſt in zarten Farben werden nie ihren Reiz verlieren. Dieſe zier⸗ lichen Garnierungen ſchaffen viel Abwechſlung und ſind gar nicht koſtſpielig. Die pliſſierte Aus⸗ ſchnittverzierung aus pfirſichfarbe⸗ nem Georgette wird auf einem braunen Wollkleid freundlich und Ache 9555 8 Etwas koketter iſt ſchon das Jabot aus weißem Glasbatiſt mit hochſtehendem, viereckigem Kragen. Wenn Sie ſich etwas mehr Mühe machen wollen, können Sie den Wert dieſer kleinen Sache durch eine leichte Handarbeit erhöhen. Einzeln verſtreute Schatten⸗ ſtichmotive nehmen ſich auf Glasbatiſt ſehr gut aus, eine Anregung für andere Hand⸗ arbeiten, die ſchnell fertig werden ſollen. Schönheitspflege in Stichworten Müde Füße, in ſtark kochſalzhaltigem Waſſer gebadet, werden wieder widerſtandsfähig. Läſtige Haare laſſen ſich leicht entfernen. Eine Paſte aus je zur Hälfte Zinkoxyd und Stärke und zwei Teilen Kalziumſulfid, alles in Waſſer angerührt, wird auf die be⸗ treffende Stelle aufgelegt. Nur 5 Minuten liegen laſſen and die Haut danach abreiben! Häufig wiederholt, verſchwin⸗ den die Haare. Kleine Leckereien Beſondere Freude namentlich für die Kinder bereiten in der Adventszeit und zu Weihnachten die kleinen Bäckereien, die Mutter mit viel Luſt und Liebe und allerhand guten Zutaten ſelbſt herzuſtellen pflegt. Es gibt in deutſchen Gauen eine große Menge ſolcher Rezepte. Einige, die immer ge⸗ lingen, mögen hier Platz finden. Schokoladenplätzchen. Hierzu gehören 200 Gramm geſiebter Zucker, 150 Gramm geſiebte Schokolade, 75 Gramm feines Mehl und vier Eiweiß. Das Eiweiß wird u einem feſten Schaum geſchlagen und mit den genannten eilen ſchnell vermiſcht. Dann werden kleine Plätzchen davon auf eine dick beſtrichene Platte geſetzt und bei Mittelhitze ge⸗ backen. Zu Zimtſternen brauchen wir 500 Gramm geſieb⸗ ten Zucker, 500 Gramm Mandeln, die gewaſchen, getrocknet und mit der braunen Schale gerieben werden, 6 Eiweiß, 4 Gramm feinen Zimt und die kleingeſchnittene Schale einer Zitrone. Man rührt Zucker und Zitronenſchale mit dem zu Schaum geſchlagenen Eiweiß eine viertel Stunde ſtark und ununterbrochen, fügt den Zimt hinzu, rührt die Mandeln gut dazwiſchen, rollt den Teig auf einem mit Mehl beſtreuten Backbrett dünn aus und formt ihn mittels eines Ausſtechers zu Sternen von beliebiger Größe, die man mit Eiweiß und Zucker beſtreicht und auf einer mit Wachs angeriebenen Platte langſam bäckt. Mandelſpäne erfordern 250 Gramm abgezogene, gewaſchene, getrocknete und in Streifen geſchnittene Man⸗ deln, 200 Gramm Zucker, 2 Eiweiß, ein wenig abgeriebene Zitronenſchale, etwas Zimt, 2 geſtoßene Nelken. achdem Eiweiß, Zucker und Gewürz zu einer dicken Maſſe gerührt und mit den Mandeln vermiſcht worden ſind, wird der Teig meſſerrückenbreit auf Oblaten geſtrichen. Dieſe werden in fingerlange und zweifingerbreite Stücke geſchnitten und bei ſchwacher Hitze gebacken. N der Bezirksklaſſe Einheimiſcher Sport Fußball im Bezirk Unterbaden (Gruppe Weſt) Am vergangenen Sonntag wurden ſolgende Ergebniſſe gemeldet: Altrip— Käfertal 5:3 Feudenheim Neulußheim 3:2 Hockenheim Viernheim 2:2 Ilvesheim— Friedrichsfeld 0:0 Sandhofen— Seckenheim 5:0 Oberhauſen— Phönix verlegt. Altrip ließ die Käfertaler nicht einen einzigen Augen⸗ Punktgewinn blick daran ergattern hieß es könnten. glauben, daß die Schon nach 20 Gäſte einen Minuten Spieldauer 310 für Altrip. Schließlich hieß es 5:0 für die Platzherren. Man wurde leichtſinnig und mußte als Quit⸗ tung für die Tat 3 Gegentore hinnehmen. Feudenheim konnte die Neulußheimer mit Krach niederhalten. Dem Spielverlauf nach wäre Punkteteilung im Bereich der Möglichkeit gelegen. Hockenheim knöpfte den und eine Ach favoriſierten Viernheimern einen wichtigen Punkt ab. Wenn auch Viernheim zur Zeit eine Schwächekriſe durchmacht, ſo hatte man dennoch mit einem knappen Sieg des alten Routiniers Viernheim ge⸗ rechnet. Ilvesheim— Friedrichsfeld trennten ſich mit einem torloſen Remis. Zwei gute Hintermannſchaften hielten die Stürmerreihen, die nicht ſonderlich aufgelegt waren, im Schach und retteten dadurch je einen Punkt. Seckenheim mußte in Sandhofen verſpüren, was die Meiſtermannſchaft alles kann. Das Spiel ſelbſt verlief in⸗ deſſen nie einſeitig und war durchweg geführter Kampf. Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Sandhofen 8 5 1— Ilvesheim 9 5 3 1 Fenn 8 4 4 85 iernheim 8 4 2 2 Friedrichsfeld 8 4 2 2 Altrip 9 4 1 4 Reulußheim 85 3 2 4 Hockenheim 9 3 2 4 eckenheim 8 1 3 4 Phönix Mannheim 7 1 2 4 Käfertal ö 9 1 2 6 Oberhauſen 8 1 7 7 Morgen ſteigen: Friedrichsfeld— Altrip Zwei Käfertal— Phönix Viernheim— Sandhofen Feudenheim— Oberhauſen Hockenheim— Ilvesheim Neulußheim— Seckenheim alte Bekannte treffen in ein fair durch⸗ Tore Punkte 255 15 24:10 13 13 11 12 20:16 10 17:14 10 1715 9 16:16 8 17:22 8 12 10 5 14:22 4 121 4 1132 2 Friedrichsfeld auf⸗ einander. Heiße Kämpfe um die Meiſterſchaft der früheren „Kreisliga“ ſind noch in angenehmer Erinnerung. Wer morgen ſiegt, iſt genau wie in früheren Begegnungen ganz ungewiß. Käfertal hat Phönix zu Gaſt. Beide Mannſchaften wollen Punkte, um vom Tabellenende wegzukommen. Der Platzvorteil könnte für einen ſchlaggebend ſein. Sandhofen muß nach Viernheim und ſollte auf Grund der beſſeren Mannſchaftsleiſtung ungeſchlagen nach Hauſe zurückkehren. Feudenheim hat die Leute aus Oberhauſen auf eigenem Gelände und ſollte ohne große Mühe einen überzeugenden Sieg herausſpielen können. Hockenheim iſt zu Hauſe ein gefährlicher Gegner und 1 Trotzdem dürfte an einem Sieg der Gäſte nicht zu Zweifeln ſein. Seckenheim muß nach Neulußheim. Bisher haben die Leute der„Olympia“ zu Hauſe noch kein Spiel verloren. Ob die Seckenheimer in der Lage ſind, dieſen Bann zu wird den brechen? Ilvesheimern ſtark einheizen. Sieg der Käfertaler aus⸗ ch Handball. Zur Ausfüllung des morgigen verbandsſpielfreier Sonntags hat der hieſige Tbd.„Jahn“ die ſpielſtarke El des Fußballklub„Germania“ Friedrichsfeld zu einem Freund i f ſchaftsſpiel verpflichtet. Für die hieſige Mannſchaft, die in veränderter Aufſtellung antritt, bedeutet es ſpiel für die weiteren Verbandsſpiele. Möge die ausfallen und berechtigte Hoffnungen ein Probe Probe gu für b den weiteren Verlauf der Verbandsſpiel wecken. Das Zeug hat die Mannſchaft dazu. * Auswärtiger Sport Meiſterſchaftsſpiele im Handball und Fußball.— Silber⸗ ſchild⸗Endſpiel.— Amateur⸗Bosländerkampf gegen Polen. Das Programm iſt zwar etwas weniger ſtark als ſonſt, immerhin führen aber die Fußballer neben ihren Meiſter⸗ ſchaftsſpielen auch zwei Gaukämpfe durch und zwar Würt⸗ temberg— Südweſt in Göppingen und Mitte gegen Nord⸗ heſſen in Erfurt. Die Hockeyſportler haben mit dem Silber⸗ ſchild⸗Endſpiel zwiſchen Brandenburg und Württemberg⸗Ba⸗ den in Berlin ein Großereignis und die Boxer führen in Eſſen ihren ſechſten Länderkampf gegen Polen durch. Die übrigen Sportarten halten ſich etwas zurück. Lediglich die bedeutende Veranſtaltungen im Reiche durch. Im Fußball intereſſieren hauptſächlich die zwei Gaukämpfe Württemberg gegen Südweſt in Göppingen und Mitte— Nordheſſen in Erfurt. Im erſten Kampfe ſollte wohl ein Sieg der zwar nur aus ſaarländiſchen und pfälziſchen Spielern, aber ſehr ſtark zuſammengeſtellten ſüdweſtdeutſchen Vertretung heraus⸗ ſpringen und in Erfurt dürfte es nach ausgeglichenem Kampf einen knappen Erfolg der Vertretung des Gaues Mitte geben. Südweſt: Saar 05 Saarbrücken— Eintracht Frankfurt. Wormatia Worms— Kickers Offenbach. Baden: SV. Waldhof— Phönix Karlsruhe. Karlsruher FV.— VfR. Mannheim. Freiburger FC.— Pf. Neckarau. I. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg. 08 Mannheim— Germania Karlsdorf. Württemberg. SC. Stuttgart— 1. SSV. Ulm. Bayern. Sp.⸗Vgg. Weiden— 1. FC. Nürnberg. ASV. Nürnberg— 1860 München. Bayern München— Jahn Regensburg. BC. Augsburg— Wacker München. FC. 05 Schweinfurt— Schwaben Augsburg. Nordheſſen. Hanau 93— Kaſſel 03. Heſſen Hersfeld— Kurheſſen Kaſſel. SWeLangenſelbold— Sport Kaſſel. Mittelrhein. Eintracht Trier— Kölner SC. 99. VfR. Köln— Weſtmark Trier. wichtigſten Treffen ſind: SV. Waldhof— Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV.— BfR. Mannheim, Freiburger F.— Vf. Neckarau, Sp.⸗Vgg. Weiden— I. FC. Nürnberg, ASV. Nürnberg— 1860 München, Bayern München— Jahn Regensburg, ſowie das Gauſpiel in Göppingen zwiſchen Südweſt und Württemberg. Handball. Baden: TV. Ettlingen— SV. Waldhof,— TG. Ketſch— TV. Weinheim, TSV. Nußloch— 08 Mannheim, Hockenheim— Turnerſchaft Beiertheim. Württemberg: Tbd. Göppingen— TV. Cann⸗ ſtatt, Eßlinger TSV.— Turngeſellſchaft Stuttgart. Bayern: Polizei Nürnberg— TV. Ingolſtadt, FC. Bamberg— 1860 München, Mtv. München— Polizei München. Die Schwimmer zeigen ſich noch ziemlich rührig. Sie führen ſechs 5 8. 11 88 ,. eee, 2 eee. Eishogey. Die Eishockey⸗Mannſchaft des SC. Rieſſerſee begibt ſich am Wochenende auf eine Auslandsreiſe, um in Paris und London zwei fällige Spiele im Rahmen des Europa⸗Turniers auszutragen. Am Samstag treten die Bayern in Paris ge⸗ gen die Mannſchaft von Stade Francais an. Die Reise wird dann nach London fortgeſetzt, wo am 29. November im Eispalaſt zu Wembley die Begegnung mit den Wemblen Lions ſteigt. 5 Schwimmen. in Köln iſt nur den Frauen vorbehalten. ringer Kurs gibt es in Stuttgart und einen Waſſerball⸗Kurs in Elberfeld. Für Berlin ſtehen Olympia⸗Prüfungen auf dem Programm. Bosen. In der Eſſener Ausſtellungshalle ſteigt der ſechſte Län⸗ derkampf zwiſchen Deutſchland und Polen. Die deutſche Staf⸗ fel, die mit Rappſilber, Staſch, Aring, Schmedes, Campe Schmittinger, Figge und Runga antritt, ſollte ihren bis⸗ herigen vier Siegen einen neuen hinzufügen. Die elektriſche Narkoſe Fiſchfang mit Gleichſtrom.— Die Ausſichken für den Menſchen. Unabläſſig arbeitet die Forſchung an der Verbeſſerung der Verfahren, die den chirurgiſchen Eingriff erleichtern ſol⸗ len. So ſind auch die Unterſuchungen von Dr. Scheminzky von großer Bedeutung, der in jahrelangen Laboratoriums⸗ verſuchen das Problem der elektriſchen Narkoſe zu löſen ver⸗ ſuchte. Den bisher verwendeten Narkoſemitteln, die ſämtlich chemiſcher Natur waren, wie etwa Chloroform und Aethet wohnen immer eine Anzahl Gefahren inne, die auch den widerſtandsfähigſten und geſündeſten Patienten bedrohen. Sie unterbinden nämlich jede Art von Lebenstätigkeit, wäh⸗ rend der elektriſche Strom lediglich auf das Nervenſyſtem wirkt und dieſes lähmt. Die erſten Verſuche, die an Tieren vorgenommen wurden, ſollten zunächſt die Frage klären, ob ſich für das Verfahren der Gleichſtrom oder der Wechſel⸗ ſtrom beſſer eignet. Dabei wurden Ergebniſſe gewonnen, die von großer biologiſcher Bedeutung ſind und die be⸗ ſonders dem elektriſchen Fiſchfang, wie er in Amerika viel betrieben wird, gänzlich neue Methoden zuweiſen. Die ſchon im Jahre 1875 von dem berühmten Phyſiker Mach beobachtete Tatſache, daß Fiſche in einem von Gleich⸗ ſtrom durchfloſſenen Waſſerbecken betäubt werden, wurde vollauf beſtätigt. Die Betäubung tritt aber nur ein, wenn der Strom, der von der Anode zur Kathode fließt, den Fisch in Richtung Kopf⸗Schwanz durchſtrömt. Der amerikanische Biologe J. Loeb bezweifelte dieſe Narkoſewirkung und er⸗ klärte ſie als eine Anſpannung ſämtlicher Muskeln des Tie⸗ res, ſo daß es einfach unbeweglich würde. Es gelang nun Dr. Scheminzky nach„Forſchungen und Fortſchritte“ der Nachweis, daß es ſich um eine Lähmung des Zentralnerven⸗ ſyſtems handelt. Er ging von der bekannten Tatſache aus, daß ſich die Wirkung zweier Narkotika addiert. So erregte er zunächſt mit einem zu ſchwachen Narkoſemittel das Zen⸗ tralnervenſyſtem der Fiſche und ließ dann einen gleichfalls zu ſchwachen Strom durch das Becken fließen. Die Fiſche wurden daraufhin betäubt, ſo daß einwandfrei bewieſen wurde, daß es ſich um eine echte Lähmung handelt. Gewöhn⸗ licher Wechſelſtrom dagegen hatte lediglich die Wirkung, den Fiſch durch Anfpannung ſämtlicher Muskeln unbeweglich zu machen. Dieſe Tatſachen ergeben die Forderung, den elek⸗ triſchen Fiſchfang nicht mehr mit Wechſelſtrom vorzunehmen, denn die Muskelanſpannung verurſacht ohne Zweifel dem Tiere ſehr heftig, krampfhafte Schmerzen, während Gleich⸗ ſtrom es ſchmerzlos lähmt. Zudem wird durch den Krampf die Schwimmblaſe des Fiſches zuſammengepreßt, ſo daß die bewegungsloſen Tiere nicht nach oben ſteigen ſondern ver⸗ ſinken und verlorengehen. Intereſſant iſt ein weiteres Ergebnis dieſer Unterſu⸗ chungen, wonach die elektriſche Narkoſe nur auf höher ent⸗ wickelte Lebeweſen angewendet werden kann, deren Nerven ſyſtem in Längsrichtung angeordnet iſt. Seeſterne z.. mit ihrem ringförmigen oder radialen Syſtem laſſen ſch nicht betäuben, da ſie ſich zur Hälfte unter Anoden⸗ und Ka⸗ thodenwirkung befanden. Die Methode aber erfordert un⸗ bedingt die alleinige Einwirkung der Anode auf den über⸗ geordneten Nervenring. Beim Menſchen alſo müßte der Strom von Kopf zu Fuß fließen. Man kann von der Wei tererforſchung der Elektronarkoſe noch vieles erhoffen — Sie mich nicht. zu ſchenken. der Das Wädehen und die ſeben Hreuden Sie hieß Karoline, und die Angewöhnlichkeit des Namens in einer Zeit, die Mia und Baby, Jo, Daiſy und Gwen als erſte durchs Ziel gehen ließ, iſt meine früheſte Erinnerung an ſie. Mißverſtehen Karoline war gar nicht unmodern. Sie war Abteilungsleiterin in einer großen Firma, geſchäftstüchtig, fleißig und dabei eine Meiſterin in der Kunſt, ihr Geſicht ſchön zu machen, ohne das Auge des Bewunderers ihrer Figur zu beleidigen. Wie ſie mich aus einem Haufen ſtrampelnder Mädchenarme und Bubenbeine im Schwimm⸗ bad herausgriff, um mir Anterricht im Crawlen zu geben, das iſt die zweite Erinnerung. And Karoline im ſeligen Walzerſchritt die dritte— am Abend, an dem ich zum erſten Male mit Onkel ausgehen durfte/ Immer der gleiche, frohe und ausgeglichene Kamerad, das iſt Karoline(und ſeit dem Schwimmunterricht darf ich ſie alle paar Wochen beſuchen). Als ich ſie geſtern überraſchen wollte, fand ich ſie am Schreibtiſch— verlegen zum erſten Male, ſeit ich ſie kenne.„Es iſt Adventszeit“, ſagte ſie,„Zeit zum Nachdenken, wer mir Gutes getan hat in dieſem Jahre, bewußt oder unbewußt. Hier ſiehſt Ou ſieben Namen. Sie bedeuten ſieben Freuden, die mir geſchenkt worden ſind, und die Mehrzahl ſieben weiß wohl gar nicht, daß ſie es taten“„„Da iſt Schweſter Martha, die mir die Hand hielt in der langen Nacht vor der Operation. Da iſt Paul, der Portier des Büro⸗ hauſes, der im rechten Augenblick ſagte:„Wie ſchön ſcheint die Sonne heute, Frollein“ als ich einmal ganz verzagt dachte, alles ſei zu Ende. Da iſt der Omnibusſchaffner, der immer ein wenig wartet, wenn ich verſpätet zur Halteſtelle laufe. Berger, Herr Schmidt, die Mutter Moſer und nicht zuletzt der kleine Fritze, der ſo wundervoll ſpucken kann und mir das Mur melſpielen beigebracht hat“„ Jetzt darf ich mitwählen und mitausſuchen, 5 Dann darf ich helfen, machen, in Weihnachtspapier gepackt und mit bunten Bändern verſchnürt. Dann werde ich helfen, ſie zur Poſt zu tragen. Aber es werden vierzehn Pakete und nicht ſieben, denn meine eigenen ſieben Freuden werden auch dabei ſein/ And dann, das weiß ich, werde ich Karoline ſo glück⸗ lich ſehen, wie damals im ſeligen Walzerſchritt. Da iſt Fräulein um ſieben Menſchen Freude ſieben Pakete zu e FE S S e= 7 S N A N 7 2 K n 5 n 2 1 2 8 Der Tod iſt das Geheimnis des Lebens. Und wenn wir an einem Tage im Jahre unſere Schritte zum Friedhof len⸗ ken, wenn wir durch die ſchweren Tore ſchreiten und voller Andacht zwiſchen den Gräbern weilen, um das eine Grab, jene Ruheſtätte zu finden, wo ein uns teurer Menſch ſeinen großen Schlaf ſchläft, dann ſoll mit der Trauer um den Ver⸗ luſt der Glaube in uns ſein, daß mit dem Tode zwar ein irdiſches Leben jäh abgeſchloſſen wurde, daß aber damit ein neues Leben begonnen hat. Mit dem Tode hört die äußere Wirkſamkeit des Men⸗ ſchen auf; nur ſo weit reicht unſer Wiſſen. Gleich dem Er⸗ müdeten, der von der wunderbaren Macht des Schlummers ergriffen wird und für Stunden das Bewußtſein verliert, verläßt der Sterbende das ſichtbare Leben. Wenn wir den Toten zur letzten Ruheſtätte bringen, dann folgen ihm Men⸗ ſchen, die ſeines Blutes und Fleiſches ſind. Iſt nicht das ſchon ein Beweis dafür, daß der Tod niemals das Leben beendet? Und wir betten ihn zur letzten Ruhe, wie wir ſagen, weil wir darin eine Verheißung ſehen, die durch den Glau⸗ ben Wirklichkeit wird. So iſt für uns der Tod nicht Ende ſondern lebenskeimender Schlaf, aus dem einſt neues, pran⸗ gendes Leben erſteht. Wir gedenken der Abgeſchiedenen, anſtatt ſie aus dem Gedächtnis zu löſchen. Zeigt ſich nicht auch darin der Glaube an die Ewigkeit des Lebens? Denn wenn wir den Tod für das Ende aller Dinge hielten, würden wir ihm aus⸗ weichen und die Abgeſchiedenen aus dem Gedächtnis löſchen. Nein, in der unlösbaren Verbindung über den Tod hinaus liegt die Beſtätigung dafür, daß der irdiſche Tod ſelbſt uns Lebenden nicht als 98 abſolute Ende gilt. Freilich mit dem Glauben an ein ewiges Leben iſt für uns Lebende nicht das Geheimnis um den Tod gelüftet. Aber deshalb ſoll uns der Tod nichts Grauſames oder Furcht⸗ erregendes ſein. Dem Urmenſchen war der Tod ſo geheim⸗ nisvoll wie der Kreislauf der Geſtirne, das Wachstum von Pflanze, Tier und Menſch; trotzdem nahm er den Tod hin ohne Furcht als eine unausbleibliche Erſcheinung des Le⸗ bens. Der moderne Menſch hat manches Geheimnis gelüftet; wenn ſein Geiſt an dem Geheimnis Tod verſagt, ſo macht dieſes Verſagen den Tod nicht furchterregend, ſondern be⸗ weiſt nur, daß dem Menſchengeiſte Schranken geſetzt ſind. Wir klagen und trauern, daß der Tod den Dahingeſchie⸗ denen uns nahm, und wir ſind untröſtlich um einen Verluſt, der uns betroffen hat, nicht aber klagen wir für ſie, weil ſie das Leben verlaſſen mußten. Iſt nicht auch dieſe Erſchei⸗ nung wunderbar genug und ein Beweis dafür, daß für uns — ohne daß wir uns deſſen bewußt würden— der Tod nicht Ende iſt? Laßt uns um die Toten klagen, weil ihr Dahinſcheiden uns einſam gemacht hat; aber glaubt an das unendliche Leben, deſſen größtes Geheimnis der Tod iſt. K. W. Am den Tod belogen Skizze von C. H. Barnick. Am Donnerstagabend ſchlug Campell auf der Probe hin, es gab einen dumpfen Ton, als fiele ein Kürbis auf die Bretter. fiel Der Theaterarzt konnte nur noch einen Herzſchlag feſt⸗ ellen. Eine Stunde ſpäter erfuhr Maxley von dem Tod ſeines beſten Freundes. Maxley hatte am ſelben Abend im Roxley⸗ Theater den Falſtaff in Shakeſpeares Heinrich⸗Drama zu ſpielen. Er fürchtete den Abend wie den Tod: Sein beſter Freund war geſtorben— und er ſollte Falſtaff ſein Es war gut, daß ihn der Telephonruf des Ballkomitees aus ſeiner Angſt riß. Er müſſe ſofort in den Bühnenklub kommen, mit Campells Tode ſei das ſeit Wochen vorbereitete Feſt in Frage geſtellt. Auch das noch! An den„Ball der Komiker“ hatte er ja gar nicht gedacht Den Ball, der ſeit Jahren den Gipfel der Feſtſaiſon der Hauptſtadt bildete, das Feſt, dem ſeit Jahren die vier ihren Stempel 5 15 Campell, Maxley, Brewers und Schumakow, der Ruſſe. Die vier großen Künſtler der Stadt, ſie, von denen jedem ein Platz in der Theatergeſchichte ſicher war. 0 1 5 nun war Campell tot! Man mußte das Feſt ab⸗ en Aber man konnte nicht 55 zurück, das ganze Komitee war ſich darüber einig, und ſo faßte man den Entſchluß, den Tod Campells bis zum Sonntag früh 85 verheimlichen. Keine Notiz ſollte in die Zeitungen, der all mußte unter e Campells, Maxleys, Brewers“, Schumakows atten gehen. Maxley wehrte ſich gegen dieſes„irrſinnige Vorhaben, wie er es nannte; er konnte ſich eines unheimlichen Gefühls bei dieſer Lüge nicht erwehren, die aus Sorge um die in den allvorbereitungen inveſtierten Gelder geboren war. Man belog gewiſſermaßen Campell um ſeinen Tod, und wenn irgendwann jemand Anrecht auf Wahrheit hat, ſo iſt es doch wohl in der Stunde, in der er die Reiſe durch das Leben beendet hat. Maxley wurde der Tage nicht froh, und ſo kam der Sonnabend heran, und mit ihm der„Ball der Komiker“. Nach Theaterſchluß erſchienen die drei in ihren Narren⸗ koſtümen und machten der großen Welt die Honneurs. Es war ſeit Jahren Tradition, daß in der Mitte des großen Feſtſaales auf einem Podium die Runde der vier thronte. Diesmal waren es nur drei, und man hatte Mühe, die neugierigen Frager in guter Form— zu belügen. Es kam ein Augenblick, da ſaßen die drei ſchweigend⸗ Dann hob Schumakow das Glas:„In memoriam!“ Maxley ließ das Glas fallen.„Er iſt unter uns, er dul⸗ det die Lüge nicht“, ſo keuchte er und ſtarrte nach dem vier⸗ ten Seſſel, dem ſie das„in memoriam“ zugetrunken hatten. Schumakow wurde einen Schein bleicher, und Brewers legte die Hand auf Maxleys Schulter:„Junge, du biſt doch nicht betrunken?“ Statt einer Antwort ſtand Maxley auf, und die Billard⸗ kugel ſeines Kopfes ſchwankte durch den Saal. Am anderen Tag, er kam hell und mit einem ſchneiden⸗ den Oſtwind, der die Straßen durchfegte, traf ſich das Ko⸗ mitee im Bühnenklub. Man mußte Abrechnung halten, addieren, was die Lüge eingebracht hatte. Maxleys runder Kopf ſchien über Nacht ins Ovale ver⸗ längert zu ſein. In ſeinen Augen zuckte es gefährlich. Ein⸗ mal ſagte er mit riſſiger auf dem Podium, mitten im Saale. Und darunter ſtand ſchwarz auf weiß zu leſen:„Die vier Väter vom geſtrigen „Ball der Komiker.“ Aber er hatte nicht mehr lange Zeit, erſtarrt zu ſein, neben ihm ſank Maxley in ſich zuſammen wie eine Puppe. Und noch aus dieſem Zuſammenbruch eines Menſchen hörte man das leiſe Wiehern eines Pferdes. * Ein Telephongeſpräch klärte den Vorfall auf. Die Re⸗ daktion der„American Times“ hatte ganz aktuell ſein wol⸗ len. Am Donnerstag ſchon lief die Sonntagsausgabe durch die Rotationsmaſchine— ſo hatte denn das Archiv die Blitzlichtaufnahme der vier vom letzten Jahre als Titelbild hergegeben. Das konnte man ſchon riskieren! Die Narren⸗ koſtüme der vier waren ſchon aus Tradition ſeit Jahren dieſelben, und ob Campell 49 oder 48 Jahre alt, du guter Gott, das konnte man auf ſo einer Blitzlichtaufnahme wirk⸗ lich nicht erkennen. So hatte die Redaktion gedacht und gehandelt. Und da⸗ für, daß Maxley ſich die Sache ſo zu Herzen genommen hatte, daß man ihn ins Irrenhaus einliefern mußte, nun, dafür konnte man dieſe Redaktion nicht gut verantwortlich machen! * So hatte ſich die Lüge gerächt. Und Campell konnte Ruhe find en. Stimme:„Das Theater wird uns nicht gut be⸗ kommen.“ Ein andermal warf er in die Zahlendebatte ein: „Campell findet nicht eher Ruhe, bis wir den Schwin⸗ del aufgedeckt haben.“ Der Präſident des Büh⸗ nenklubs bekam ordentlich einen Heldenvaterzorn, als er dies hörte:„Maxley, ſeien Sie doch vernünftig! Alle Gefühle können uns nicht darüber hinwegtäu⸗ ſchen, daß wir ohne dieſe — Lüge heute 15 000 Dol⸗ lar weniger in der Kaſſe hätten.“ Maxley entgegnete kein Wort, er jonglierte nur mit einem Bleiſtift zwiſchen den Fingern, und es war unangenehm, ihm bei die⸗ ſem kindlichen Spiel zuzu⸗ ſehen. Dann ging er hinüber ins Leſezimmer. Die De⸗ batte nahm ohne ihn ihren Fortgang. Bis ein Schrei, der wie das ängſtliche Wiehern eines Pferdes klang, aus dem Nebenzim⸗ mer zu hören war. Dieſes Wiehern war gräßlich, alle ſprangen auf, da ſtand ſchon Maxley in der Tür, ſein Geſicht war rot gedunſen, in der Hand hielt er eine illuſtrierte Seite der„American Times“. „Er war doch unter uns— geſtern“, quietſchte Maxley, und dann war wieder das Wiehern. Brewers faßte ſich als erſter; mit einem geheimen Grauen trat er auf Maxle zu und nahm ihm fanft wie einem kleinen Kinde das Blatt aus der Hand. Und ſein Kopf ſchob ſich vor, und ſeine Augen ſtarrten entſetzt: Da war es, das Titelbild, groß und deutlich, und zeigte die vier in ihren Narrenkoſtümen Tolenſonntag Ein ſtilles Weinen Iſt in meiner Seele, ein fernes Rauſchen. In der Nacht, Wenn die Sterne ſcheinen, Kann ich nicht ſchlafen, muß ans Fenſter gehn And lauſchen. Ich meine, es müſſe jemand unken ſtehn, Der meinen Namen ruft mit leiſem Klageton. Das iſt ein wunderſames Behn, Als rief die Mutter ihren fernen Sohn. Ach, das ſind Stunden, wo uns Träume narren, And unſer Herz in heißer Sehnſuchk ſchreit. Wir zittern, wenn im Sturm die Bäume knarren. Wir ſehn Geſtalten in der Dunkelheit. And unſere Herzen, die in Sehnſucht ſchlagen, Die armen Herzen hoffen, harren a Auf die, die ſich ſchon längſt zu Gott getragen K. R. Neubert. SKizze von Ellen Riggeet⸗ Hocherhobenen Hauptes verließ Kantor Bergmann die Kirche. Als er die Straßen der kleinen Stadt durchſchritt, ſetzte er ſeinen Stock nachdrücklich auf das holprige Pflaſter, und ſein Gang war aufrechter als gewöhnlich. Nach einer ſchier endloſen Presbyteriumsſitzung war es ihm doch endlich gelungen durchzuſetzen, daß ſeine alte Orgel ausgebeſſert wurde und elektriſche Luftzufuhr bekam. Lange genug hatte es gedauert, bis man eingeſehen hatte, daß es ſo nicht weiter⸗ ging. Freilich, der alte Krauß hatte ſeine Pflicht als Bälge⸗ treter gut getan, und gegen ihn war nichts einzuwenden. Er war ſogar Kriegsverletzter; ein Granatſplitter hatte ihm bei Verdun ein Auge ausgeſchlagen; aber er wurde allmäh⸗ lich alt. Da wollten die zittrigen Glieder nicht immer ſofort gehorchen, und ſo war es vorgekommen, daß mitten im gro⸗ ßen Halleluja die Luft wegblieb oder daß der Ausgangs⸗ choral zu einem Wimmern herabſank. Zum Teil, und viel⸗ leicht zum größeren, mochte es aber auch die Schuld des alten Blaſebalges geweſen ſein, denn er war undicht. Und über⸗ haupt, ſo etwas Rückſtändiges wie einen Blaſebalg ohne elektriſche Luftzufuhr.. Da fiel dem Kantor gerade ein, daß der alte Krauß, noch gar nicht Beſcheid wußte. Er konnte auf dem Nachhauſe⸗ weg gleich bei ihm vorſprechen und ſagen, daß ſein altes Amt aufgehört hatte zu ſein. Es würde nicht viel ausmachen, denn es war nur ſo eine Art Ehrenamt geweſen. Krauß wohnte neben dem Marktplatz in einem wind⸗ ſchiefen Häuschen. Er ſaß am Fenſter und blickte verwundert auf, als der Kantor bei ihm eintrat. So hohen Beſuch war er nicht gewöhnt, denn Bergmann liebte es, eine kleine höf⸗ liche Schranke zwiſchen ſich und ſeinen Untergebenen auf⸗ zurichten. Im Städtchen hieß er drum„der vornehme Kantor“. Jetzt grüßte er freundlich und ſagte:„Sie brauchen von nun an Sonntags nicht mehr zu treten, Krauß, morgen be⸗ kommt die Gemeinde einen elektriſchen Blaſebalg.“ Ein her⸗ ablaſſendes Kopfnicken, und die Tür fiel hinter dem Beſucher ins Schloß. Der alte Mann hatte den Kopf in die Hände geſtützt und ſah ſtarr vor ſich hin. Er konnte den Inhalt der ver⸗ klungenen Worte noch nicht begreifen. Er ſollte nicht mehr die Bälge treten, hatte der Kantor geſagt? Ja, aber, das war doch ſein Amt, ſein freiwilliges, das konnte doch erſt mit ſeinem Tode aufhören. Auf einmal sollte er den lieben Platz neben der Orgel nicht mehr einnehmen, ſollte nie mehr hören, wie die Luft mit leiſem Ziſchen in den Balg fuhr, um dann mit Spannung zu warten, bis der Orgelton einſetzte? Er lebte doch noch, atmete.. und ſeine Orgel ſollte ihren Atem nie mehr von ihm empfangen? Er blickte im Zimmer umher. Da war alles noch wie ſonſt, nein, doch nicht, die Sonne, die eben noch auf den Dingen gelegen hatte, ſchien wie weggewiſcht. Im Dunkeln lag alles. Am nächſten Sonntag ſaß der alte Krauß ſchon lange vor Beginn des Gottesdienſtes auf ſeinem Platz neben der Man fand den völlig a rten Greis kot in der Kirche neben Sie liegen. 1 Orgel. Kantor Bergmann machte ein erſtauntes Geſicht, als er ihn ſah, doch da der Alte ſtotternd bat, einmal zuſehen zu dürfen, wie der neue Blaſebalg arbeite, nickte er Ge⸗ währung. Strahlte er doch innerlich vor Befriedigung über ſeinen Erfolg. Allmählich füllte ſich die Kirche, die Glocken verſtummten, die Orgel ſetzte ein. Wie gebannt ſtarrte der alte Krauß auf die Stelle, an der ſtatt des ſtaubigen, oft geflickten ein funkelnagelneuer Blaſebalg prangte. Gleich⸗ mäßig ſank er in ſich zuſammen und füllte ſich ebenſo wieder prall mit Luft, ganz ohne Geräuſch. Da verließ der frühere Bälgetreter leiſe die Kirche und ging nach Hauſe. Als der Briefträger am nächſten Morgen kam und dem Einſamen wenigſtens einige mündliche Neuigkeiten bringen wollte, fand er die Haustür verſchloſſen. Der alte Krauß war verſchwunden. Die Bewohner eines entfernten Dörſchens fanden einige Tage darauf einen völlig abgezehrten Greis tot in der Kirche neben der kleinen Orgel liegen. Seine Hände umſpannten krampfhaft den Griff des alten Blaſe⸗ balges. „Wie denkſt du es dir eigentlich? Erſatz für Fredi? Mir kann nichts mein totes Kind erſetzen! Ich haſſe dieſes Wort!“ Der Mann antwortete nicht. Ein Jahr war es her, ſeit der kleine Fredi ihnen genommen war. Er wußte es, ſeine Frau trug ſchwer daran. Er ſelber war Mann genug, den Schickſalsſchlag aufrecht hinzunehmen. Was half alles Trauern, wem nützte es? Gertrud richtete ſich nur ſelbſt da⸗ mit zugrunde. Behutſam hatte er vor acht Tagen von Klein⸗ Egbert zu ſprechen begonnen, dem Kind einer Verwandten, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Erſt vor wenigen Wochen hatte ſich das Grab über ihr ge⸗ ſchloſſen. Klein⸗Egbert war zurückgeblieben. Seine Frau hatte nicht nein geſagt, aber ſie hatte in ſtillem Trotz geſchwiegen. Ein harter Zug lag um ihren Mund, ſooft er die Rede darauf brachte, daß ſie den Kleinen zu ſich nehmen ſollten. Vergeblich hatte er ſie in die Arme genommen, ihr zu⸗ geredet„Nach acht Tagen war er noch keinen Schritt weitergekommen. Und nun brauſte ſie plötzlich auf:„Wie denkſt du dir das? Erſatz... Mir kann nichts Fredi erſetzen!l Niemand! Ich will den Erſatz nicht!“ Er ſah, wie ſie weinte. Vor ihrem Auge ſtand der Tag, an dem der kleine Sarg hinausgetragen wurde, ſtanden 5 die 0 der — tückiſchen Krank⸗ 5 heit, die vorauf⸗ gegangene Zeit . ihres Mutter⸗ glücks. Ihr Kind, ihr Fleiſch und Blut! Ahnte ihr Mann denn nicht, wie er ſie ver⸗ letzte mit dem Vorſchlag, einen „Erſatz“ für Fredi ins Haus zu nehmen? Ein Kind iſt nicht zu erſetzen, für ſie jedenfalls nicht. Freilich, Män⸗ ner.. die fühlen ja wohl anders. Senkrecht er⸗ ſchien eine Falte auf der Stirn des Mannes. Er erhob ſich.„Ger⸗ trud“, klang es noch einmal weich, aber ſie wandte ſich trotzig ab. Da ſagte er beſtimmt:„Ich will, daß wir das Kind aufnehmen. Ich fühle die Pflicht dazu, und ich hänge an dem Kleinen. Er kommt ins Haus!“ Und Klein⸗Egbert kam. Eines Nachmittags trug der Mann ihn auf ſtarken Armen in die große, ſchöne Woh⸗ nung, die ſo leer war. Ein hübſcher Blondkopf von drei Jahren, und ſo drollig, daß jeder Griesgram geſund wer⸗ den mußte. Einen Augenblick erſchien es, als ob er im erſten Anſturm auch Gertruds abweiſende Haltung beſiegte; doch dann grub ſich der abwehrende Zug nur noch tiefer um ihre Lippen. Mit gewollt gleichgültiger Miene rief ſie das Mädchen:„Lene wird ihm oben alles zeigen. Die Schlüſſel zum Spielſchrank ſtecken. Sie kann ſich mit ihm beſchäftigen. Ich werde das Abendeſſen ſelber herrichten.“ Kurz und abgehackt kamen die Sätze heraus, als wären ſie ſeit Tagen eingeübt... Ein raſcher Blick zur Seite zeigte ihr, wie ihr Mann ſich auf die Lippen biß. Seine Augen blickten ſie durchdringend an; dann wandte er ſich langſam von ihr ab. Die kinderliebe Lene hatte das jetzt ein wenig ſcheu um ſich blickende Kind auf den Arm genommen, herzte es und ging mit ihm die Treppe hinauf. Werner ſah noch einmal zu Gertrud hinüber; er war unſchlüſſig, und kämpfte gegen ein hartes Wort, das ihm über die Lippen wollte. Dann ging er allein den beiden nach. Gertrud ſtand in der Küche und hörte das Lachen, das von oben her zu ihr drang. Nervös hantierten ihre Hände. Nein, ſie wollte nicht! Was geht das fremde Kind ſie an, das da oben mit Dingen ſpielt, die ſie in glücklicheren Tagen für Fredi gekauft, das heute und jede kommende Nacht in dem Bettchen ſchlafen würde, das ſie ſo oft und gern für ihren Liebling hergerichtet hat? Wie kann ihr Mann ſo ge⸗ fühllos ſein! Begreift man ſie denn nicht? Gefliſſentlich derſcheuchte ſie Klein⸗Egberts blanke Kin⸗ deraugen, die vorhin in kindlicher Freude auch ſie ange⸗ ſtrahlt hatten, um dann unter dem Eindruck ihrer Kälte unbewußt zu den andern abzuſchweifen „Konnteſt du nicht einmal die erſten Stunden mit ihm verbringen?“ bemerkte ihr Mann beim Abendeſſen.„Eine wildfremde Frau wäre nicht ſo herzlos wie du!“ Da brach es aus ihr heraus, wild und ungehemmt:„Du biſt herzlos! Du biſt es, der mich quält! Duͤl Was weißt du davon, wie eine Mutter an ihrem Kinde hängt! Nichts wird mir Fredi aus dem Herzen reißen, du nicht, und die⸗ ſes Kind nicht! Niemals!“ Sie war aufgeſprungen und ſchluchzte. Der Blick des Mannes verriet Liebe und e e Sie bemerkte es und ſetzte ſich.„Beruhige dich“, fuhr ſie fort, und ihre Stimme war ein wenig weicher,„es ſoll ihm an nichts fehlen. Ich achte deinen Willen. Aber verlange nicht, daß ich Gefühle heuchle, die ich nicht habe! Verlange nichts Un⸗ mögliches!“. b Eines Nachmittags trug der Mann ihn auf ſtarken Armen in die große, ſchöne Wohnung, die ſo leer war. 12 75 Shſege„0h %, Hᷣichener Wochen vergingen. Klein⸗Egbert lebte ſich ein. Lebte er ſich wirklich ein? In Kinderſeelen iſt oft nicht weniger ſchwer zu leſen als in denen von Erwachſenen. Niemand konnte Gertrud etwas nachſagen; der Junge hatte es gut. Lene hätte nicht behaupten können, daß Fredi früher, äußerlich betrachtet, es beſſer gehabt hätte. Nur drückte ſie das„arme Wurm“ abends beim Zubettgehen be⸗ ſonders feſt an ſich, denn das meinte ſie, habe Fredi nicht ſo zu entbehren brauchen.. Oben neben den Schlafzimmern lag ein Raum, den Gertruds Mann ſcherzhaft die Univerſalſtube getauft hatte. Da ſtand der Spielſchrank, hier hatte Fredi geſpielt, und nun tat Klein⸗Egbert es ebenſo; hier arbeitete, wenn ſie kam, die Hausnäherin, und hier wurde allerlei verſtaut, „damit es zunächſt einmal ſeine! Platz hatte.“ Gertrud hatte das Mädchen in die Küche geſchickt und ſich ſelbſt ans Fenſter geſetzt, um das Kind zu beaufſich⸗ tigen. Ganz ſo ſtarr wie in den erſten Tagen war ſie nicht wehr.„Mutti“, jubelte das Kind, wenn ihm mit ſeinen Spielſachen etwas beſonders Schönes gelungen war.„Mutti! Mutti!“ Seine glänzenden Augen wanderten zwiſchen ihr und ſeinem Kunſtwerk hin und her, und einen Augenblick durchzuckte es ſie wie Freude, als ſie den Kleinen in ſeiner drolligen Kindlichkeit vor 65 ſtehen ſah; doch dann hörte ſie hinter dem ſo kräftig hervorgeſtoßenen Mutterlaut ein anderes, feines Stimmchen, das nun erloſchen war. „Ja, ja“, kam es kurz über ihre Lippen.„Spiele nur wei⸗ ter!“— Was würde ſie(ſo fuhr es ihr wider Willen durch den Kopf) getan haben, wenn Fredi ihr ſo zugejubelt hätte! Dann wäre ſie aufgeſprungen. hätte ihn in die Arme ge⸗ ſchloſſen, mit ihm gelacht und gejubelt und— höchſtes Kin⸗ derglück— ihm geholfen, etwas noch Schöneres zu bauen Klein⸗Egbert ſchlich allein zu ſeinem Spiel zurück Gertrud ſtarrte durchs Fenſter; dies Kind machte ſie wahnſinnig. Warum hatte ihr Mann es ins Haus gebracht? Sie konnte doch nicht vergeſſen, konnte nicht.— Sie ſprang auf und lief im Zimmer umher, Ablenkung von ihren eige⸗ nen Gedanken ſuchend. Sieh da, das Paket von Herkings! Aus dem aufgelöſten Haushalt von Klein⸗Egberts Eltern. „Briefſachen und ſonſtiges“, hatte ihr Mann geſagt.„Kannſt es gelegentlich ſichten.“ Gertrud löſte die Schnur und packte aus. Es war wirk⸗ lich nur„Rummel“, ein paar Briefe dazu und einige Pho⸗ tographien. Sie blätterte ohne viel Intereſſe, las hier und da ein paar Stellen, und warf es fort, neben ſich. Nach einer Weile fühlte die Knieende Egberts Kinderhand im Nacken; über die Schulter ſchaute er ihr zu. Sie wollte ihn abſchüt⸗ teln, duldete dann aber die Berührung doch. Wie warm und zart das Händchen war! Da merkte ſie, wie es ſich loslöſte. Drei, vier der drollig⸗kurzen Schritte— er ſtand neben ihr. „Aha“, dachte ſie,„nun beginnt das Wühlen in den ſchönen, neuen Dingen hier!“ Sie wandte den Kopf zur Seite und lächelte. Aber das Kind ſtand ſtill, ganz ſtill. Rutſchte in die Knie, lag vor dem Durcheinander auf dem Boden, den Blick geradeaus. Der Blick ſtarrte, irgendein Etwas mußte ihn bannen. Mit einer unerklärlich erwachenden Unruhe folgte die Frau dieſem Blick des Kindes. Und ein jähes Er⸗ kennen: Da lag ein Bild... das Bild einer Fraun das Bild von—— „Mammi“, ſchlug des Kindes Stimme an ihr Ohr, wim, mernd, ſehnſüchtig, herzbrechend.„Mammi Mammi Das ganze, kleine Körperchen war ein nervöſes Zucken, ein Der Blick ſtarrte, irgend etwas mußte ihn bannen. Krampf oon Empfindungen, die verſchüttet geweſen waren und nun jäh erwachten. Einen Augenblick ſaß ſie gelähmt, dann breitete ſie die Arme um das zitternde Kind. Als wäre ihm in dieſem Augenblick eine Ahnung davon gekommen, was er verloren hatte, ſo ſchluchzte der Kleine weinend vor Herzeleid, in nicht endender Wiederholung nur immer das eine Wort: „Mammi, Mammi“ Gertrud herzte das Kind und drückte es an ſich, wiegte es auf den Armen und küßte ihm die Tränen fort.„Ich wi dich liebhaben, Klein⸗Egbert“, flüſterte ſie an des Kindes Ohr, ſo lieb, wie ich Fredi gehabt habe. Denn du lebſt und haſt meine Liebe nötig.“. An dieſem Abend ging ſte, ſobald es klingelte, zur Tür, um ihrem verwunderten Mann zu öffnen. Wohl das ſchönſte Ende eines Dichters hatte Klop⸗ ſto ck der im Jahre 1803 ſtarb In ſeinen letzten Augen- blicken rezitierte er ſeine eigenen Verſe aus dem„Meſſias“ jenen erhabenen Geſang auf den Tod Marias, die ſeinen Ausgang zu einem feierlichen und ergreifenden Erlebnis für alle Anweſenden machten. einen ſchm bega Gipf breit artig ſie e ruhe ſchal über wär. leich Lebt uni klam und liebe tauck war ſpalt für veſte weil Weg trach ſtalt Far! ihm, wür unge war nicht Flar Mar gut ja v Jan Oh, mich Ein läng die! run, ſie Wo EN ZCCKONFTYN OMA Copyright by Ernſt Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b. H., Berlin. (8. Fortſetzung) Durch geheime Mächte in Amerika zum Tode verurteilt, flieht Silveſter Bursfeld aus dem Exekutionsraum. Geheim⸗ nisvolle Strahlen ſetzen die Maſchinen außer Betrieb. Burs⸗ feld fliegt mit zwei Freunden von Amerika nach Schweden, während der amerikaniſche Diktator durch ſeinen Beauftrag⸗ ten, Dr. Gloſſin, alles verſuchen läßt, Silveſter Bursfeld un⸗ ſchädlich zu machen. Man weiß, daß Bursfeld das Geheimnis der telenergetiſchen Strahlen kennt. Während Gloſſin Jane, die Vertraute Silveſters, in der Hypnoſe entführt und in Lon⸗ don ſich Werkzeuge gefügig macht, konſtruiert in der Wildnis Nordſchwedens Bursfeld mit dem Inder Soma Atma und dem Schweden Erik Truwor den Strahler. Jetzt denkt Silveſter an Jane. Atmas zweites Geſicht ſagt ihm, daß ſich Jane auf Gloſſins Farm und in Gefahr befindet! Mit dem Flugſchiff eilen beide nach Kalifornien i In einem blaßblauen, leichten Gewand, den Kopf von enem großen Schattenhut überdacht, ſchritt Jane über den schmalen Bretterſteg, der den Bach überbrückte Leichtfüßig begann ſie die ſteinige Anhöhe hinaufzuſteigen, auf deren Gipfel eine einzelne rieſige Buche ihr Blätterdach weit aus⸗ breitete. Es war ihr Lieblingsort Zwiſchen den rippen⸗ artig ausgehenden Wurzeln des gewaltigen Stammes hatte ſie ein Plätzchen gefunden, wo ſie wie in einem Lehnſeſſel ruhen konnte. Von hier aus vermochte ſie wie aus der Vogel⸗ ſchau, Reynolds⸗Farm und die weite grüne Grasfläche zu überblicken. Wie glücklich hätte ſie hier ſein können. Wie wäre die Mutter in dieſem milderen Klima aufgelebt, viel⸗ leicht ganz geſundet Hund Silveſter? Wo war er? Lebte er noch? Warum kam kein Lebenszeichen von ihm? „Trübe Schatten ſenkten ſich auf ihre Stirn Sie atmete unruhig. Ein Seufzer hob ihre Bruſt Mit ganzer Seele klammerte ſie ſich an den Gedanken daß er bald kommen und ſie holen möchte. Dr. Gloſſin?. Gewiß, er war ſtets liebevoll und zuvorkommend zu ihr Aber immer wieder tauchten verworrene Gedanken in ihr auf. Beunruhigend, warnend, trübten ſie das Gefühl der Dankbarkeit. Der Zwie⸗ ſpalt quälte ſie oft ſo, daß ſie den Gedanken erwog, die Farm für immer zu verlaſſen. Doch wohin? Und würde ſie Sil⸗ veſter finden, wenn ſie nicht mehr in Reynolds⸗ Farm weilte? Sie überhörte die Schritte des Doktors, der nach ihrem Weggange gekommen war. Gloſſin ſtand vor ihr und be⸗ trachtete entzückt dieſe wie von Bildnerhand geſchaffene Ge⸗ ſtalt, dies edel und weich gezeichnete Geſicht mit den roſigen Farben und dem ſanften Mund. Dies alles gehörte jetzt ihm wie er meinte. Gehörte ihm für immer. Niemand würde es ihm mehr ſtreitig machen können. Dr Gloſſin war ein Mann von eiſerner Willenskraft und ungewöhnlicher Beharrlichkeit. Das einzige Kraftloſe an ihm war ſein Gewiſſen. Tiefere Herzensbedürfniſſe hatte er bisher nicht gekannt Als er Jane Harte zum erſten Male ſah, loderte die Flamme einer plötzlichen Leidenſchaft in dem alternden Manne auf. Daß das Mädchen ihn, der dem Alter nach recht gut ihr Vater ſein konnte, nicht aus vollem Herzen liebte, ja vielleicht nie lieben würde, wußte er. Aber der Gedanke, Jane ſein eigen zu wiſſen, ließ alle Bedenken ſchwinden. Jane ſchreckte empor.„Ah. Sie, Herr Dr. Gloſſin! Oh, wie freue ich mich, daß Sie gekommen ſind. Sie werden mich undankbar ſchelten, aber ich muß es Ihnen ſagen, die Einſamkeit in Reynolds⸗Farm bedrückt mich.“ „So wünſchen Sie. daß ich häufiger komme, daß ich länger bleibe für immer bei Ihnen bleibe. Jane?“ Jane ſenkte errötend den Kopf Die fürſorgliche Liebe, die aus den Worten des Doktors klang ſetzte ſie in Verwir⸗ rung. Sie wollte ſagen, daß er ſie falſch verſtanden habe, daß ſie aus Reynolds⸗Farm weg wolle. Und brachte doch die Worte die undankbar klingen mußten, nicht über die Lippen. Von ſeiner Leidenſchaft verblendet, glaubte Dr. Gloſſin. daß Janes Zurückhaltung ihr nur als Schutzwehr gegen ein wärmeres Gefühl dienen ſollte. „Jane ſehen Sie mich an. Ich will offen mit Ihnen prechen Ich verlange nach einem Heim, einem Weib, einer Friedensſtätte Der Blick Ihrer Augen, der Ton Ihrer Stimme, Ihre geliebte Nähe, ſie werden mir alles bringen. Vert bin ich Ihrer nicht ja, ich weiß, es iſt unedel, wenn ich Ihr blühendes junges Leben an das meine ketten will Aber ich kann nicht anders, und. Jane, ich liebe Sie liehe Sie mehr, als ich es Ihnen ſagen kann. Wollen Sie mir folgen, wohin ich auch gehe als mein Liebſtes auf Erden. als mein Weib? Sie ſprechen das Wort nicht. Jane? Sie entzie⸗ hen mir Ihre Hand und wenden ſich ab von mir?“ Gloſſin ſchwieg. Seine Stimme war während der letzten Worte immer leiſer geworden, ſein Atem ging ſchwer Er richtete ſich auf und ſtarrte auf Jane, welche die Hände vor das Geſicht geſchlagen hatte und weinte Er war enttäuſcht und überraſcht, aber nicht abgeſchreckt, nicht entmutigt „Verzeihen Sie mir Jane Ich habe Sie mit meiner ſtürmiſchen Werbung erſchreckt. Ich will Ihnen Zeit laſſen, mir die Antwort zu finden. Sie werden mich näher kennen und lieben lernen.“ 1 15 1 5 Nein! Ich liebe Sie nicht, ich werde Sie nie eben!“ Jane rief es und brach in neue Tränen aus, in leiden⸗ 1 unaufhaltſame Tränen. Gloſſin wurde toten⸗ ei IIſt das die Antwort? Haben Sie kein Verſtändnis für das, was ich leide, kein Gefühl, kein Mitleid? Seine Augen flammten unheimlich auf, ſeine Bruſt ar⸗ beitete heftig. Die Leidenſchaft übermannte ihn. Er warf ſich ihr zu Füßen nieder und flehte um Erhörung. Nein, ich will Sie nicht länger hören Jane wich abwehrend vor dem Doktor zurück. „Ich will nicht.. will nicht“, und ehe er Zeit hatte. ſch zu erheben, hatte ſie ſich umgewendet und eilte in flie⸗ gender Haſt den Abhang hinunter. 6— Mit einem Ausruf, halb Seufzer, halb Fluch, ſtarrte ihr Gloſſin nach.. Was beginnen? Mit innerer Qual durch⸗ lebte er den Auftritt in Gedanken noch einmal. Und dann überkam ihn mit wütender Scham das Bewußtſein, daß er verſchmäht war. „Tor, der ich war! Welcher Teufel verblendete mich? Dieſem Logg Sar gilt ihre Liebe, nicht mir. Er ſoll mir nicht entgehen, und wenn die Hölle mit ihm und ſeiner Erfindung im Bunde ſtände!“ So ſchnell, als es ihm möglich war, eilte er dem Hauſe zu. Ohne Zaudern trat er in Janes Stübchen. Dr. Gloſſin ſah durch die halbgeöffnete Tür, die zu dem Schlafzimmer führte, daß Jane vor einer Handtaſche kniete und Kleider und Wäſche hineinpackte. s „Ah, wie ich dachte. Doch nein, mein Kind, nicht wie du willſt, ſondern wie ich will. Und ich will dich an Rey⸗ nolds Farm ketten, feſter, als Wächter und Gitter es ver⸗ möchten.“ Er ſtreckte die Hand gegen ſie aus und trat langſam auf ſie zu. Jane drehte ſich um und öffnete den Mund, als wolle ſie einen lauten Schrei ausſtoßen. Doch kein Laut kam über die Lippen, die ſich langſam wieder ſchloſſen. „Der Morgenſpaziergang wird Sie müde gemacht ha⸗ ben, liebe Jane. Legen Sie ſich auf den Diwan, und ruhen Sie bis zum zweiten Frühſtück. Wir werden es gemeinſam in der Laube am Bach einnehmen, und danach werde ich mich zur Abreiſe rüſten Wird es Ihnen leid tun. wenn ich wieder fortgehe?“ „O ſehr, Herr Doktor! Ich werde traurig ſein, wenn ich wieder allein bin ohne Sie.“ Gloſſin nickte, ein bitteres Lächeln grub ſich um ſeinen Mund. Er trat an das Ruhebett, auf das ſich Jane mit ge⸗ ſchloſſenen Augen niedergelegt hatte, heran und ſetzte ſich an dem Rande nieder. Er fühlte ihren warmen Atem. Der Duft ihres üppigen Haares. ihres jugendſchönen Körpers ö 0 100 umſchwebte ihn. Ihre halbgeöffneten Lippen ſchienen nach Küſſen zu verlangen. Er öffnete die Arme. als wollte er ſie umſchlingen. Doch die Vernunft ſiegte Er wandte das Ge⸗ ſicht weg und eilte, ohne ſich umzudrehen. hinaus. In der Dunkelheit der kurzen Sommernacht ſenkte ſich R. F. c. 1 aus der Höhe auf den Wald von Trenton hinab Noch lagen die großen Staatswerke leblos in der Finſternis, die Wege und Stege des Ortes und erſt recht des Waldes waren menſchenleer. Silveſter Bursfeld kannte das Gehölz von ſeinem früheren Aufenthalt Einen tiefen grabenartigen Einſchniſt zwiſchen alten Eichen, der das Flugſchiff bequem aufnehmen konnte, ſo daß ſein Rumpf ſelbſt in nächſter Nähe unſichtbar in der Bodenfalte ſteckte. Zu allem Ueberfluß rafften ſie das vorjährige Laub zuſammen, das hier in hoher Schicht auf dem Boden lag, und beſtreuten den Körper des Schiffes damit. Als zwei harmlose und unauffällige Wanderer ſchritten Silveſter Bursfeld und Atma der Stadt zu. Im Scheine der Morgendämmerung gingen ſie an den erſten Häuſern des Ortes vorbei und nüßerten ſich ihrem Ziele. Sie kamen zu ben Viel zu früh, denn die Uhr der nahen Kirche verkün⸗ ete eben erſt die vierte Morgenſtunde. Silveſter Bursfeld brannte vor Ungeduld. Er gab erſt Ruhe als ſie vor dem wohlbekannten Hauſe in der Johnſon Street ſtanden Mit ſehnſüchtigen Blicken betrachtete er die grünumſponnenen Fenſter des Gebäudes. Am liebſten wäre er kurzerhand über den Zaun geſtiegen und hätte die Bewohner aus dem Schlafe alarmiert. Die unerſchütterliche Ruhe Atmas brachte ihn wieder zur Beſinnung. „Ruhig, Logg Sar. Keine Uebereilung. Wenn das Mädchen noch hier iſt, werden wir es auch in drei Stunden aufſuchen können.“ f Die Worte des Inders warfen neue quälende Zweifel in die Seele Silveſters.„Wenn das Mädchen noch hier iſt“ Was meinte Atma damit? Wo ſollte Jane anders ſein als bei ihrer Mutter? Wußte Atma irgend etwas und wollte es nicht ſagen? Die Pein der Ungewißheit übermannte ihn. Seufzend folgte er dem Inder und ließ ſich neben ihm auf der Bank in den nahen Parkanlagen nieder. Langſam und bleiern ſchlichen die Stunden. Vom Kirchturm ſchlug es fünf. ſechs und nach weiteren qualvollen ſechzig Minuten ſieben Uhr. Silveſter ſprang auf. „Jetzt iſt es Zeit. Um ſieben Uhr iſt Jane ſtets munter, ſchon in der Wirtſchaft tätig.“. Nach wenigen Minuten ſtand er vor dem Gitter und ſchellte. Der ſchrille Ton der elektriſchen Glocke war in der Morgenſtille deutlich zu vernehmen. Aber im Hauſe blieb alles ruhig. Dreimal, viermal wiederholte Silveſter das Schellen, ohne daß ſich etwas geregt hätte. Atma war ihm nur langiam gefolgt. Bedächtig, als wolle er das erſte Wiederſehen der Liebenden nicht ſtören. Jetzt ſtand er neben Silveſter, deutete mit der Hand auf eine Stelle der Hauswand. „Sieh!“ Eine kleine weiße Tafel hing dort im Efeugewirr der Hauswand. Im unſicheren Licht der Morgendämmerung war ſie den Blicken Silveſters entgangen. Jetzt war ſie deutlich zu erkennen und auch zu leſen Die triviale alltäg⸗ liche Mitteilung, daß das Haus zu vermieten, das Nähere im Nachbarhauſe zu erfahren ſei. Silveſter ſpürte, wie ſeine Knie zitterten und ihm den Dienſt verſagten Er mußte ſich auf den Inder lehnen. „Ich ahnte es, daß wir das Mädchen hier nicht finden würden. Aber wir werden es finden und werden es nach Europa bringen.“ Dieſe wenigen mit Ueberzeugung gesprochenen Worte Atmas goſſen neue Kraft in Silveſters Seele. Er folgte dem Gefährten, der zum Nachbarhauſe ging, dort Einſaß begehrte und auch fand. Die Herren wünſchten das zur Vermietung ſtehende Nachbarhaus zu ſehen. Aber gern Es könne ſofort ge⸗ ſchehen. An der Seite Atmas ſchritt Silveſter durch die ihm ſo wohlbekannten Räume. Dort ſtand der Nähtiſch am Fenſter. An ihm ſaß Jane, als er ſie das letztemal vor ſeiner Ver⸗ haftung ſah. Die Stickerei, an welcher ſie damals arbeitete, lag auch jetzt noch dort Geradeſo, als ob die Stickerin eben erſt aufgeſtanden ſei. Wenn jemand ein Haus verließ, um ſeinen Wohnſitz woanders zu nehmen, dann würde er ſicher⸗ lich die Arbeit dort nicht ſo liegenlaſſen. Silveſter Bursfeld konnte eine Bemerkung nicht unterdrücken. „Es ging alles ſo ſchnell“, erklärte der jugendliche Füh⸗ rer. Mr. Gloſſin brachte Miß Jane in ſeinen Kraftwagen und fuhr ſofort mit ihr weg. Sie hatte nur wenig Gepäck bei ſich“ Silveſter hatte genug geſehen. Durch einen Blick ver⸗ ſtändigte er ſich mit Atma Vielleicht. ſie würden es ſich überlegen. Im Laufe des Nachmittags wiederkommen. Ein kurzer Abſchied, und die Freunde gingen die Johnſon Street entlang. Silveſter ſchritt wie im Traum dahin. Mechaniſch wiederholten ſeine Lippen wohl hundertmal die letzten Worte des Inders: „Wir werden das Mädchen finden und ſicher nach Europa bringen.“ Die eintönige Wiederholung gab ihm allmählich das innere Gleichgewicht zurück, So folgte er Atma, der den Weg zum Bahnhof einſchlug „Wohin wollen wir. Atma? Was wird aus unſerem Schiff?“ „Das Schiff liegt gut verſteckt. Nach Neuyork wollen wir. Den Doktor Gloſſin fragen, wo das Mädchen iſt.“ Silveſter erſchrak. „Das heißt, den Kopf in den Rachen des Löwen legen.“ Atma blieb unbewegt und erwiderte gleichmütig:„Du trägſt den Strahler an der Seite. Verbrenne ihn zu Aſche, wenn er dir Böſes tut. Aber verbrenne ihn erſt, wenn er mir geantwortet hat“ * Dr. Gloſſin ſtand im Privatkabinett des Präſident⸗Dik⸗ tators. Cyrus Stonard ſchob einen Stoß Briefe beiſeite und ließ ſeinen Blick einen kurzen Moment auf dem Doktor ruhen. „Was haben Sie in der Affäre Bursfeld feſtgeſtellt?“ „Ueber den Vater, daß er ſeit vielen Jahren tot iſt.“ „Kennen die Engländer ſein Geheimnis?“ „Ich bin überzeugt daß ſie nichts davon wiſſen. Als Gerhard Bursfeld fühlte daß ihm ſein Geheimnis auf hyp⸗ notiſchem Wege entriſſen werden ſollte, hat er ſich ſelbſt getötet. Ich habe prominente Leute in England befragt... Sie wiſſen von nichts“ Ein Schimmer der Befriedigung glitt über die durch⸗ geiſtigten Züge des Diktators. „Dann meine ich, können wir losſchlagen, ſobald die Unterwaſſerſtation an der oſtafrikaniſchen Küſte in Dienſt geſtellt iſt“ „Wir können es, Herr Präſident. wenn wir es nur mit England zu tun haben.“ Der Diktator blickte verwundert auf. „Mit wem ſollten wir es ſonſt noch zu tun bekommen?“ Dr. Gloſſin zögerte mit der Antwort. Nur ſtockend brachte er die einzelnen Worte heraus:„Mit den Erben Bursfelds Crus Stonard zerknitterte den Entwurf einer Staats⸗ depeſche. „Den Erben. die Sache ſcheint ſich zu komplizieren. Neulich war es nur einer der famoſe Logg Sar, der ſo merkwürdig aus Sing⸗Sing entwiſchte und unſer beſtes Luftſchiff mitnahm. Wer iſt denn jetzt noch dazugekommen?“ „Zwei Freunde die auf Gedeih und Verderb mit Sil⸗ veſter Bursfeld verbunden ſind!“ „Drei Leute alſo Drei einzelne ſchwache Menſchen. Sie glauben im Ernſt, daß drei Menſchen unſerem Dreihundert⸗ Millionen⸗Volk gefährlich werden könnten? Herr Dr. Gloſ⸗ ſin, Sie werden alt. In früheren Jahren hatten Sie mehr Selbſtvertrauen“ Die Worte des Präſident⸗Diktators trafen den Arzt wie Peitſchenhiebe Er erblaßte und errötete abwechſelnd. Dann ſberaed er. Erſt ſtockend. dann fließender und ſchließlich mit em Feuer einer unumſtößlichen inneren Ueberzeugung: „Herr Präſident, ich habe vor dreißig Jahren geſehen, wie Gerhard Bursfeld mit einem einfachen Apparat, nicht größer als meine Hand, auf große Entfernungen Dynamit ſprengte. Ich ſah, wie er Patronen in den Läufen weit entfernter Ge⸗ wehre zur Exploſion brachte und wie er fliegende Vögel in der Luft verbrannte Ich ſtaunte, ich hielt es für Zauberer, und. Gerhard Bursfeld lachte und ſagte. es wäre der erſte Anfang einer neuen Erfindung. Ein ſchwacher Verſuch, dem ganz andere, viel größere folgen würden.“ (Fortſetzung folgt.) Schach- Aufgabe. Verwandlungs⸗Aufga be: 5 1. Rand Wand Wald Wild Bild Bill, 2. Rand Hand Hans Haus Haut Heut, 3. Rand Land Lund Luna Lina Lira, 4. Rand Sand Sund Rund Rune Rute. Problem„Wanderluſt“: Der Schlüſſe! zum 9 7,, e, 4.,. Problem liegt in der kleinen Tafel links im Bilde. Danach 6 D, 7., e 6 lieſt man die Buchſtabengruppen in der Diagonalrichtung ,. 9 e e von links nach rechts ab. Das ergibt alsdann: ., 5 eutſ im S ſchei „ e 9, ,,. Füllen ⸗Ratſen: 1. Gesc. 2. Leonidas, 3. Aer 2 9. 4. Ulrike. 5. Borneo. 6. Nonnenwerth. 7. Iglau. 7,, 3 12 ee 5 1 10. 1 3 e 2 72 1 cc, 5 2. Leſſeps. 13, Ernte. 14. Idyll. 15. Catull. 16. Hanſa. 2. ex,, 2 5 Glaub' nicht gleich alles, was du hoerſt 0 d 2 — ,,,, Scher zfra gen: 1. Mit Sommerſproſſen.— 2. Ein 1 7, 75 72— 1 2 ,,. b Orientale, denn er ſetzt ſich ohne Stuhl. ö N gelder CCCTTTTTT 2 5 kleid, schsfh, luft u. sprich NAeme“ Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. . Nechnahrme zu 0 N 5 d 0 ga e 7 8 8 J 8 leselbe puppe Daß ſchon das Wort mit ſechs Zeichen mußt' kommen, 1 oh M65 Das will vielen Leuten nicht recht frommen; 3. Christian öl Die erſten vier Zeichen, glaub' ich, verkünden Aehnlichkeit. 5 Sapen zb Beim Darandenken ihr inn'res Empfinden.„Die Augen e e 3 haben Ihre Kin⸗ eg NC N. 1 Se Wenge 2 5 0 5 5 5 4* n a l ite N 5 8 0 K g ND 1. N Nogt Pope 9155 5 Aber ten N bade e e die Haare haben 8 N Ae dig 2 tollen Geld zune 15 5 ale e eee ö Mann Freund Schmüßlein trifft in den Anlagen die heimlich Angebetete. Er faßt ſich ein Herz und wagt es, die Dame e 15 Ein Spezialmittel Die Buchſtaben auf den ſechs Seiten der einzelnen Wülr⸗ 2 ch finde es aber recht ſonder an mein Jerr Sie 5 je Hä del bedeuten, 1 85 man von Ants oben Aegi 1. Haus- üprechen mich an und ſtellen ſich nicht einmal vor! für die Hände Zgeſtellter. 2. Teile des Klaviers, 3. Haustiere, 4. gute Schmüßlein ſeufzt:„Ach, meine Gnädigſte, ich habe das Eigenſchaft, 5. Leibwäſche(Mehrzahh, 6. anderes Wort für Pech. Müller zu heißen, und das hätten Sie mir ja doch nicht Fahne. Die nicht ſichtbaren Buchſtaben ergeben miteinander geglaubt!“ verbunden einen altdeutſchen Sinnſpruch. 8 Maxe führt einen Freund aus Amerika durch die Kranzrätſel. Stadt. Der Amerikaner mäkelt. Es iſt ihm alles nicht groß e Begonie Chryſantemum Edelweiß Efeu Ehrenpreis und ſchön genug. In Amerika iſt es beſſer. Hände, desto mehr lei- Erika Heliotrop Immortelle Iris Levkoje Nelke Maxe ärgert ſich. Schließlich führt er ſeinen Freund den sie— vor allem in Schneeglöckchen Zinnia.— Man ordne die Blumen in vor einen großen Bau der kalten Jahreszeit— Lerſtehendem Kranze anders; das Wort, das die Anfangs⸗ Was ſagſt du dazu? Sue deilehe tet!!! 2 i 5 Buchſtaben uns dann ſagen, wird der Kranz ſein, den wir„Oh“, meint der,„in New York haben wir ſolche Häu⸗ Sport und beruflicher Tätigkeit! Sie und Fingern. Massieren und kneten de am Totenſonntag auf den Ruheſtätten unſerer uns im Tode ſer mehrere hundert!“ bedürfen besonderer Pflege, wenn sie tüchtig eine Minute lang. Sie 11 5 dri f 2 b 5 7 nicht das matte, zarte Ausschen ver- bemerken, daß bereits in dieser kurzen orausgegangenen Angehörigen niederlegen.„Mag ſein“, lacht Maxe beſcheiden,„für unſere Stadt lieren sollen, das schönen Frauen- Zeit die Haut das Gelee vollständig in 3 5 genügt dieſe eine Irrenanſtalt!“ händen ihren eigenen Reiz verleiht. sich aufgesaugt hat und merklich glat Ergänzungs-Rätſel.* Eind wenig Kaloderma-Gelec, abends ter und elastischer geworden ist, Las Auf Zeile 2 reimt ein Zitat aus Schillers„Maria Stuart“. 1 t du b 25 vor dem Schlafengehen aufgetragen, sen Sie Kaloderma- Gelee Über Nacht In freier Zeit wird oft ein Vers verbrochen. 1 e verhindert wit Sicherheit jedes Rot- wirken und beobachten Sie den Erfolg Auf Anſichtskart iſt; 5 7 8 8 2 und Rauhwerden. Es erhält Ihre Hände 5 0 ee 1 5 i ee„Dann komm her, du Feigling! zart und jung und macht auch bereits KA 10 D EN N 8 f 3 5*. angegriſſene Haut wieder glatt und bas SPTEZTIAHMIT EI N FVV 5 geschmeidig. I Verreiben Sie das Ka- n brLEeE DER naNbE( 2 Im Kleinwagen. loderma. Gelee auf Handrücken Celenk In Tuben zu RM. 30.—.50 u. RM 1 4. Für fünf— kaufte er 55 0 Mann:„Der Wagen zieht nicht mehr. Die Straße iſt l 9 l 0 2 zu ſteil. Wir ſind zu ſchwer.“ 2. F ſeiner— Fabrik erließ er in der Zei⸗ Frau:„Sollen wir nicht den Picknickkorb leer eſſen. um T W OI Ff F AS S OH N& AR IU S& U ZB. Der Platz, wo früher die— ſtand, war letzt—. leichter zu werden? 4 Sein geſamtes Bücher— befand ſich auf dem einen—. 3. Das—etuch hatte eine große—. i e Vorſtehende Sä te ſind an den durch Striche bezeichneten Stellen zu ergänzen, und zwar muß das zweite Wort ſtets„Fred sagt, ich ſei nicht nur ſchön, ſondern auch inter⸗ durch Umſtellen der Buchſtaben des erſten entſtehen. eſſant!“ 5 f„Und du willſt dich für dein ganzes Leben an einen Auflöfungen aus voriger Nummer. Mann binden, der dich jetzt ſchon beſchwindelt?!“ V Denen 1. Kdo-es, Ke5—e, Westfalia ger ganzen Welt, aleht sor- 5 Spendet ,, 3. Ke8—d7, Ke5—d4, Tortofra, Sonst Nachnahme. Hagen W. 4 Adama b., Köln 8, Dpterringg 4. Kd—e6 matt. II 5 VE ux die 9915 1 e gilt man viel. Winterhilfe! (Abraham a Santa Clara.) Für 1 RM den der ard ue, Sl. dss, Expreß mit Sachs motor besitzen. Er ist mit 51-Lſter-Tank ausgestattet und mit elek- trischer Beleuchtung versehen. Lieferbar 74 cem und 98 cem Verlangen Sie kostenlos Prosp, 68 u. Vertreternachwels durch Expresswerke A. 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