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Das Unterhaus war am Mittwoch in Erwartung der großen Ausſprache über Churchills Antrag auf Erhöhung der britiſchen Rüſtungen, insbeſondere der Luftſtreitkräfte, dicht beſetzt. In der„Times“ war die Ausſprache ſchon im voraus als eine der wichtigſten Debatten des gegenwärti⸗ gen Parlaments bezeichnet und erklärt worden. Bei den Mitgliedern des Unterhauſes herrſche die Ueberzeugung, daß die Zeit gekommen iſt, wo dem Hauſe alle Nachrichten vorgelegt werden ſollten, die über die Aufrüſtung Deutſchlands verfügbar ſeien(J). Es verlaute, daß Churchill und ſeine Freunde die Zeit für reif hielten, der Allgemeinheit das vorliegende Nachrichtenmaterial zu un⸗ terbreiten. Es ſei vereinbart worden, daß Baldwin, der der Hauptſprecher der Regierung ſein werde, ſofort auf Churchills Rede antworten werde. Es werde erwartet, daß er erklären werde, nach Anſicht der Regierung müſſe die Durchführung des Programms für die Verſtärkung der Luftwaffe beträchtlich beſchleunigt werden. Simon werde die Debatte abſchließen. Es werde allgemein gehofft, daß die Debatte ſich nicht über das ganze Feld der auswärtigen Angelegenheiten erſtrecken, ſondern auf die Probleme ſchränken werde, die durch Deutſchlands Aufrüſtung geſchaf⸗ fen worden ſeien. Bevor Churchill ſeinen Antrag im Parlament einbringen konnte, mußten noch die üblichen kleinen Anfragen erledigt werden, von denen eine Anzahl auf Deutſchland ſich be⸗ zog. So mußte Eden auch über die Saarfrage eine An⸗ frage beantworten. Der Liberale Mander wollte wiſſen, ob die britiſche Regierung eine Verantwortlichkeit anerkenne, moraliſch oder phyſiſch, die franzöſiſchen Truppen zu unter⸗ ſtützen, die für eine etwaige Polizeiaktion an der Saar zur Verfügung geſtellt werden könnten. Eden antwortete: Die Körperſchaft, die mit der Verantwortlichkeit betraut iſt, die Ordnung im Saargebiet aufrechtzuerhalten, iſt die Re⸗ gierungskommiſſion.— Ein Mitglied verlangte Auskunft über die Zahl unterirdiſcher bombenſicherer Flugzeugſchuppen in Deutſchland und in England. Unterſtaatsſekretär für Flugweſen Saſſoon erwiderte darauf, es würde nicht im öffentlichen Intereſſe liegen, irgendwelche Mitteilungen in dieſer Frage zu geben. — Der Sekretär des Ueberſeehandelsamtes Colville teilte mit, daß das enaliſch⸗deutſche Transferabkommen vom 4. Juli befriedigend arbeite.— Der konſervatwe Overſt Moore fragte hierauf, ob Colville bekannt ſei, daß augen⸗ blicklich eine ſogenannte internationale Konfe⸗ renz, in London tage, um einen Feldzug einzuleiten, der einen wirtſchaftlichen Boykott gegen Deutſchland zum Ziele habe. Colville erwiderte, daß die erwähnte Boy⸗ kottkonferenz vollkommen nichtamtlich ſei; jede Stellungnahme von Seiten der Regierung würde zum Aus⸗ druck bringen, daß der Tätigkeit dieſer Konferenz zuviel Wichtigkeit beigemeſſen werde. Nachdem noch Eden die Zahl der während der am 31. Oktober zu Ende gegangenen zehn Monate aus England nach Deutſchland eingeführten Flugzeugmokoren mit 96 angegeben hatte, begann Churchill unter der größten Spannung des Hauſes die große Rede zur Begrün⸗ dung ſeines Antrages. Churchill begann ſeine Darlegungen im Unterhaus gleich mit der Feſtſtellung, daß er einen Krieg nicht für un⸗ mittelbar bevorſtehend oder unvermeidlich erachte. Aber es ſcheine ihm ſehr ſchwierig, die Schlußfolgerung zu um⸗ gehen, daß Großbritannien unverzüglich für ſeine Sicher⸗ heit ſorgen müſſe, weil dies andernfalls bald außerhalb ſei⸗ ner Macht liegen würde. 1 Die große neue Tatſache, die die Aufmerkſamkeit jedes Landes in Europa und der Welt in Anſpruch nehme, ſei, daß Deukſchland wieder aufrüſte. Dieſe Tatſache dränge faſt alles andere in den Hintergrund. Die Fabriken Deulſchlands arbeiteten eigentlich unter Kriegsumſtänden. Deutſchland rüſte auf zu Land, in gewiſſem Maße zur See. und was Großbritannien am meiſten berühre, in der Luft. Die furchtbarſte Art des Luftangriffes ſei die Brand⸗ bombe. Eine Woche oder zehn Tage nachhaltiger Bomben⸗ angriffe auf London würden 30 000 oder 40 000 Menſchen töten oder verſtümmeln und in kurzer Zeit würden drei 10 vier Millionen Menſchen aufs Land hinausgetrieben werden. Churchill behandelte im einzelnen die Fragen des An⸗ griffes und wandte ſich dann der Frage der Abhilfe zu. Die einzige praktiſche und ſichere Verteidigung ſei, dem Feind ebenſoviel Schaden zuzufügen, wie er England zufü⸗ gen könne. Dies Verfahren könne in der Praxis völligen Schutz bieten. Wenn dies erreicht werden könne, was be⸗ deuten demgegenüber 50 oder 100 Millionen Sterling, die durch Ablöſung oder eine Anleihe aufgebracht werden. be⸗ Großbritannien müſſe jetzt beſchließen, koſte es was es wolle, in den nächſten ſehn Jahren eine Luffſtreitmacht zu unkerhalten, die weſenklich ſtärker iſt, als die Deutſchlands. Es würde ein großes Verbrechen gegen den Staat ſein, wenn irgendeine britiſche Regierung es zulaſſen würde, daß die Stärke der britiſchen Luftſtreitkräfte unter die der deut⸗ ſchen falle. Churchill ſtreifte dann die Frage, ob es nützlich ſei, durch den Völkerbund die Schaffung von Schutzvor⸗ poſten auf dem Kontinent zu betreiben und fuhr fort. das deutſche Volk habe ſehr freundſchaftliche Ge⸗ fühle gegenüber England, und es beſteht kein Grund zu der Annahme, daß Deutſchland England angreifen würde. Aber es könnte bald in der Macht der deutſchen Regie⸗ rung liegen, dies zu tun, wenn Großbritannien nicht han⸗ dele. Alles was bei der Organiſation der deutſchen Regie⸗ rung notwendig ſei, um ohne Ankündigung einen Angriff vom Stapel zu laſſen, ſei der Beſchluß einer Handvoll Män⸗ ner. Das Geheimnis der deutſchen Rüſtun⸗ gen müſſe geklärt werden. Deutſchland rüſte in Verletzung des Vertrages auf. Heute habe Deutſchland ſeine mil it ä⸗ riſchen Luftſtreitkräfte mit den notwendigen Ergänzungsdienſten auf dem Erdboden, mit Reſerven und ausgebildetem Perſonal und Material. Das alles warte nur auf einen Befehl, um zuſammengefaßt zu werden. Dieſe ungeſetzlichen Luftſtreitkräfte erreichten raſch denſelben Stand wie die britiſchen. Nächſtes Jahr um dieſelbe Zeit würden, wenn Deutſchland und Großbritannien ſich an ihre Programme halten, die deutſchen militäriſchen Streit⸗ kräfte mindeſtens ſo ſtark ſein wie die britiſchen. Ende des Jahres 1936 werde die deutſche Militärluftſtreitkraft faſt 50 v. H. ſtärker ſein und im Jahre 1937 die doppelte Stärke der großbritan⸗ niſchen erreicht haben. Deutſchlands Zivilflugzeuge könnten leicht umgewandelt werden, während die Großbritanniens für Kriegszwecke wertlos ſeien. Die verſchleppende Politik der britiſchen Regierung auch nur einige Monate fortzuſet⸗ zen, würde bedeuten, Großbritannien der Macht zu berau⸗ ben, je die deutſchen Anſtrengungen zu überflügeln. Churchill, der 50 Minuten lang ſprach, erntete lauten Beifall von ſeiten der Regierungsbänke. Baldwin über Deutſchland Nach Churchill erhob ſich Baldwin für die Regierung. Er erklärte, dies ſei eine der ſchwierigſten und wichtigſten Fragen, die das Haus erörtern könnte. Es ſei eine Frage, die von der Regierun gauf jeden Fall binnen kurzem dem Parlament hätte unterbreitet werden müſſen. Die ganze Frage berühre nicht nur Großbritannien und ſeine Ver⸗ teidigungsmittel, ſondern ganz Europa. Aber ſogar jetzt, wo die Dinge ſo ſchwarz erſchienen, habe er nicht die Hoff⸗ nung auf eine Rüſtungsbeſchränkung irgendeiner Art auf⸗ gegeben. Er hoffe, daß Deutſchland, wenn es die Rede leſe, jedes Wort von dem, was er geſagt habe, leſe und die Rede nach ihrem Geiſt beurteile, ohne einzelne Worte herauszuſuchen. Eine der Grundlagen des heute be⸗ ſtehenden Mißtrauens ſei die Unkenntnis außerhalb Deutſchlands und die Geheimnistuerei innerhalb Deutſchlands. Baldwin bemerkte, er werde nicht Deutſchlands neues Regime kriti⸗ ſieren. Jedes Land müſſe tun, was es bezüglich ſeiner Re⸗ gierung für gut anſieht. Hierauf befaßte ſich Baldwin mit den„ſeit dem Umſchwung in Deutſchland eingetretenen Er⸗ eigniſſen“, der Stärkung der Kleinen Entente, der„großen Beunruhigung“ in Oeſterreich, den Erklärungen in Italien, Polen uſw. Er bemerkte, es ſei ein Juſtand der Nervoſikät entſtanden, der von einem Land in das andere übergreife und ein böſes Vorzeichen für den Frieden Europas und für eine den Frieden aufrechterhaltende Geiſteshaltung ſei. Baldwin bemerkte, er werde eine Anzahl von Zahlen angeben, aber infolge der Tatſache, daß Deutſchland ein„dunkler Kontinent“ ſei, könne er keine Gewähr für die Ziffern übernehmen. Nach einer Bezugnahme auf das deutſche Heer erklärte Baldwin, die Deutſchen ſchafften ſich eine Luftſtreitmacht; er glaube jedoch, daß die meiſten der Berichte in der engliſchen Preſſe ſtark übertrieben ſeien. Es gebe im gegenwärtigen Augenblick keinen Grund für unangebrachte Beſorgniſſe und noch weniger für Panik. Weder England noch irgendjemand in Europa ſtehe augen⸗ blicklich vor einer unmittelbaren Bedrohung. Sollte ſich eine gefährliche Lage entwickeln, von der man im gegen⸗ wärtigen Augenblick keine Anzeichen erblicke, ſo werde die Regierung nicht unvorbereitet überraſcht werden. Baldwin ſtellte nachdrücklich in Abrede, daß Großbritannien allge⸗ mein in der Luft nachhinke. In Erwiderung der Erklärung Churchills bemerkte er, es kreffe nicht zu, daß ſich Deutſchland raſch dem Skande Großbritanniens nähere. Deutſchland befaſſe ſich katſächlich aktiv mit der Herſtellung von Militärflugzeugen, aber ſeine wirkliche Stärke betrage nicht 50 v. H. der heutigen Stärke Großbritanniens. Churchills Beurteilung der Lage treffe nicht zu.„Die britiſche Regierung“, ſo hob Baldwin hervor,„iſt entſchloſ⸗ ſen, unter keinen Bedingungen irgendeine Unterlegenheit in Bezug auf irgendeine Streitmacht hinzunehmen. Nach⸗ dem Baldwin die Frage der zivilen Luftfahrt behandelt hatte, fuhr er fort, es ſei ſeine Ueberzeugung, daß auch Deutſchland dieſe Beſorgnis nicht unbekannt ſei. Baldwin bemerkte, ſeine Rede mit großem Ernſt und unter völligem, aufmerkſamem Stillſchweigen fortſetzend, Deutſchland hänge bei ſeiner geographiſchen Lage ſehr von der Freundſchaft und den Handelsbeziehungen von ſeinen Nachbarn ab. Wann werde der Tag kommen, wo Deutſchland dies erkennen werde? Solange Deutſchland ſich zurückhalte und keine unmittelbare Verbin⸗ dung mit anderen Staatsmännern in Europa habe, werde mehr und mehr der Argwohn wachſen, und es könne ſein, daß auch Deutſchlands eigene Schwierigkeiten immer weiter wachſen werden. Baldwin ſchloß: Ich hoffe, daß dieſe Ausſprache, die mik einem aufrichtigen und berechtigten Wunſch eingeleitet worden iſt, die Wahrheit in Europa kennenzulernen, grö⸗ ßere und beſſere Folgen haben wird, als irgendjemand von uns für möglich gehalten hat. Vielleicht iſt dadurch die Ge⸗ legenheit für einen erſten Schritt geſchaffen worden, von neuem die Nationen Europas zufammenzubringen, und vielleicht wird, nachdem man aus der Verſchlechterung der Lage Europas in den letzten zwei Jahren eitwas gelernk hat, die Stimme der Weisheit und des Friedens ſich doch noch geltend machen. Für die Arbeiteroppoſition ſprach Morgan Jones. ſodann Gegen Flottengleichheit mit Japan Eine ſcharfe amerikaniſche Erklärung. Newyork, 28. November. In Zuſammenhang mit den japaniſchen Schritten zur Kündigung des Flottenpaktes bringen die Blätter in gro⸗ ßer Aufmachung eine Erklärung des Vorſitzenden des Flok⸗ tenausſchuſſes im Unterhaus, Vinſon, in der geſagt wird, daß die Vereinigten Staaten auf drei japaniſche Kriegs⸗ ſchiffe fünf bauen werden, falls die Kündigung des Flok⸗ tenabkommens durch Japan katſächlich erfolgt. Vinſon fügte hinzu, der Weltkrieg hat bewieſen, daß die Koſten militäriſcher Rüſtungen unendlich gering ſind gegenüber den Koſten eines wirklichen Krieges. Die Ver⸗ einigten Staaten könnten Japan keine Flottengleichheit zu⸗ geſtehen, ſelbſt wenn die Waſhingtoner und Londoner Ver⸗ träge darüber zugrunde gehen ſollten. Günſtige Einnahmen der Reichsbahn 1935 erhöhte Aufwendungen für Arbeitsbeſchaffung. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn befaßte ſich ſehr eingehend mit der Finanzlage. Die Einnahmeentwick⸗ lung iſt weiterhin günſtig. Die Geſamteinnahmen der elf Monate dieſes Jahres zeigen einen Zuwachs von 14,8 v. H. gegenüber 1933, die Einnahmen aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr ein Mehr von 8,1 v. H. und die aus dem Güterverkehr eine Erhöhung um 19 v. H. gegenüber dem Vorjahre. Aber auch die Ausgaben haben infolge der ſtärke⸗ ren Verkehrs⸗ und Betriebsleiſtungen und in Auswirkung der Aufwendungen für Arbeitsbeſchaffung ſowie für Ver⸗ beſſerungen im Anſtellungs⸗ und Dienſtverhältnis der Be⸗ amten und Arbeiter eine fühlbare Steigerung erfahren. Der Ausblick auf die finanzielle Entwicklung des Jahres 1935 ergab aber das erfreuliche Bild, daß die Reichs⸗ bahn den im Jahre 1934 für Arbeitsbeſchaffung aufgewende⸗ ten Betrag von 1,49 Milliarden Mark nicht nur aufrecht⸗ erhalten, ſondern voraus noch wird erhöhen können. Für ehrliche Verſtändigung mit Hitler Kommt man in Frankreich zur Einſicht? Genf, 28. November. Die„Tribune de Geneve“ veröffentlicht eine Unter⸗ redung mit dem franzöſiſchen Senator de Jouvenel. In dieſer Unterredung tritt de Jouvenel für den Verſuch einer ehrlichen Verſtändigung mit Hitler ein. Auch in der Saarfrage ſei er, ſo erklärt de Jouvenel, Anhänger einer direkten deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache. Er be⸗ dauere. daß man ſeinerzeit die Saarverhandlungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich im Jahre 1931 unterbro⸗ chen habe. Er ſei der Anſicht, daß man Hitlers Friedenserklärun⸗ gen glauben könne, da der Frieden auch in Deutſchlands Inkereſſe liege. Man könne von Hitler alles mögliche be⸗ haupken, aber niemals daß er die Pſychologie ſeines Volkes nicht kenne. Wenn Hitler alſo das Wort Frieden ge⸗ brauche, ſo müſſe er eine beſtimmte innere Einſtellung ſei⸗ nes Volkes vorausſetzen. Auf ſeden Fall aber gewöhne er ſein Volk an dieſe Politik. Was Hitler ſage und tue. ver⸗ pflichte ſein Volk. Es komme darauf an, die Verhandlungs- methode zu finden.. Im übrigen wünſche niemand einen Krieg, davon ſei er überzeugt. Der jetzige franzöſiſche Außenminiſter ſei ſehr vernünftig und klug. Er habe früher mit Brüning verhandelt, warum ſollte er ſeine Verhandlungen nicht mit Hitler fortſetzen. Da Hitler erklärt habe, daß er das Ergebnis der Saarabſtimmung achten werde, ſo werde man ſchon ſehr bald ein Urteil über ſeine Aufrichtigkeit ge⸗ winnen können. Nach dem 13. Januar müſſe man den pfy⸗ chologiſchen Augenblick ergreifen. Eine gemeine Fälſchung München, 29. Nov. Die Reichspreſſeſtelle der NS DA gibt bekannt: In einigen Emigrantenblättern findet ſich der Abdruck eines Rundſchreibens, das angeblich vom Schatzamt der NSDAP an die Gauamtsleiter ergangen ſein ſoll. In dieſem angeblichen Rundſchreiben ſoll die RS DA verlangt haben, daß die Grundſtücke und Gebäudekomplere der in den Gau⸗ bezirken ſich befindenden Or dens⸗ und Miſſionsge⸗ ſellſchaften beider Konfeſſionen genaueſtens zu vermeſ⸗ ſen ſeien. Im Einvernehmen mit dem Reichsſchatzmeiſter der NS⸗ DAP wird feſtgeſtellt, daß weder ein ſolches, noch ein ähn⸗ liches Rundſchreiben jemals ergangen iſt. Dieſer Fall zeigt neuerdings, mit welchen Mitteln die Emigrantenpreſſe ihren Kampf gegen den Nationalſozialismus führt. Es wird hier⸗ mit ausdrücklich erklärt, daß das angebliche Rundſchreiben eine gemeine Fälſchung darſtelllt. 5 1 2 a* 75 783 9 0 Gerechtigkeit für die Saar⸗Führet Die Regierungskommiſſion hatte in ihrer der Saarpreſſe erteilten Auflagenachricht vom 15. November als Antwort auf die letzte Beſchwerde der Deutſchen Front an den Völkerbund mitgeteilt, daß ſie gegen die Unterzeichner der Denkſchrift, Landesleiter Pirro, ſowie die Landesratsabgeordneten Röchling, Kiefer, Schmelzer und Levacher Straf⸗ antrag beim Oberſten Abſtimmungsgericht wegen Beleidi⸗ gung, Verleumdung und übler Nachrede geſtellt habe. Mit größter Beſchleunigung und Geſchäftigkeit wurden daraufhin ſofort zahlreiche Vernehmungen vorgenommen, die auf ein baldiges Verfahren ſchließen ließen. Seit zehn Tagen iſt es jedoch ſtill um dieſen Prozeß geworden. Weder die Beſchuldigten noch die ſaarländiſche Oeffentlichkeit ſind darüber orientiert, was nun weiter ge⸗ ſchehen ſoll. Zumindeſt die beteiligten Stellen könnten jedoch den Anſpruch erheben dürfen, daß ihnen baldigſt mitgeteilt werde, ob ein Strafverfahren eingeleitet wird oder nicht. Es geht ſchließlich nicht an, daß man zunächſt durch der⸗ artige ſchwerwiegende Vorwürfe und durch Stellung eines Strafantrags in geradezu dramatiſcher Weiſe die Denkſchrift der Deutſchen Front zu entkräften ſucht, dann aber auf einmal von einer tatſächlichen Klärung und Anterſuchung Abſtand nehmen zu können glaubt. Der vorliegende, von der Regie⸗ rungskommiſſion hochpolitiſch aufgerollte Fall ſollte die Ab⸗ ſtimmungsgerichte baldigſt veranlaſſen, mit größter Beſchleuni⸗ gung vorzugehen, um den Beſchuldigten die Möglichkeit zu ihrer Rechtfertigung zu geben. Saarbevölkerung und Völker⸗ bundsrat dürften gleichermaßen am Ausgang und Verlauf des Prozeſſes intereſſiert ſein. „Warum wir zu Hitler gegangen ſind“ „Will Deutſchland Krieg oder Frieden?“ Paris, 28. Nov. Die Abgeordneten Goy und Stadtrat Monnier werden am Freitag in einer außerordentlichen Sitzung des Debattier⸗Clubs du Faubourg über das Thema ſprechen:„Warum wir nach Deutſchland gegangen ſind. Un⸗ ſere Unterredung mit Hitler.“ Als gegneriſche Redner ſind die Abgeordneten Frank⸗ lin Bouillon und Caſtagne geladen worden. Anſchlie⸗ ßend findet eine Ausſprache zwiſchen dem kriegsblinden Abge⸗ ordneten Scapini, Oberſt Picot, dem Vorſitzenden der Ver⸗ einigung geſichtsverletzter Frontkämpfer, General Puderour und anderen über die Fragen ſtatt:„Hatten Goy und Mon⸗ nier Recht oder Unrecht, mit Hitler zu ſprechen? Will Deutſch⸗ land Krieg oder Frieden? Können die franzöſiſchen und die deutſchen Frontkämpfer den Frieden aufzwingen?“ Redakteure der Hetzpreſſe verurteilt. Saarbrücken, 28. Nobo. Der verantwortliche Redakteur der„Neuen Saarpoſt“, Hagn, und ein Redakteur der ſepa⸗ ratiſtiſchen„Volksſtimme“ ſind vom Schöffengericht wegen bewußter Verbreitung von Greuelnachrichten zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt worden. Vor einiger Zeit hatten beide Blätter wüſte Berichte über angebliche Jerſtörungen von Grabſteinen auf dem füdiſchen Friedhof in Diefflen gebracht. Feſtſtellungen beim Friedhofwärter ergaben jedoch, daß keiner⸗ lei Beſchädigungen ſtattgefunden haben. Es rührte und packte ihn Er zog ſie an ſich mit ſtarkem Griff und ſtarrte ihr feſt in die Augen. Sollte er beken⸗ nen? Hatte ſie nicht recht, daß er nicht ehrlich zu ihr war? Warum fürchtete er ſich? Auch der Marcheſe Romano kannte ihn ja, wußte, wer er war und hatte ihn dennoch „Freund“ genannt. „Dianora—“ „Sei ehrlich, Liebſter.“ Da faßte ihn eine wilde Entſchloſſenheit. recht. Sie verdiente Ehrlichkeit. aufgebaut, taugte nichts. „Dianora, du wirſt ſehr ſtark ſein müſſen.“ „Ich bin es.“ „Nun gut. Du ſchriebſt mir, es ſeien Gerüchte in Si⸗ zilien im Umlauf, die davon wiſſen wollen, daß ſich hinter dem Ritter de la Eintra ein anderer verbirgt.“ 8 Ein Zittern flog um ihre Naſenflügel. Sie wollte ſich in ſeinen Armen aufrichten, aber er hielt ſie feſt, ließ ihren Blick nicht los. „Wenn es ſo wäre, Dianora?“ „Heilige Madonna,“ flüſterte ſie erblaſſend.„Was willſt du ſagen?“ „Daß das Gerücht die Wahrheit ſpricht,“ ſagte er hart und graufam. „Nein!“ ſchrie ſie auf. Doch! Ehrlichkeit um Ehrlichkeit! Ich bin— Nun ſtockte er doch, es brannte ihm in der Kehle. Hatte er Angſt vor ſeinem eigenen Namen? Zwei Augen ſtarrten ihn aufgeriſſen an. Schwarze Furcht ſtand darin. Da ſtieß er entſchloſſen hervor: „Ich bin Angelo Duca!“ Ihr Blick flackerte. Jäh wurde die Bläſſe ihres Geſichts noch heller, wächſener. ä Ja, ſie hatte Eine Liebe, auf Lüge „Du biſt Es war nur ein Lallen. Wie das Winſeln eines Tieres. Danzigs neuer Senatspräſident Vizepräſidenk Greiſer Nachfolger Rauſchnings. Danzig, 29. November. Der Danziger Volkstag trat am Mittwoch nachmiltag zuſammen, um den Nachfolger des zurückgetretenen Senats⸗ präſidenten Dr. Rauſchning zu wählen. Jum Senakspräſi⸗ denten wurde mit 41 Skimmen der NSDAP bei zwei Skimmenthaltungen der bisherige Senatsvizepräſident und Innenſenakor Arkhur Greiſer gewählt. Die übrigen 29 Ab⸗ geordneten der Oppoſitionsparkeien beteiligten ſich nicht an der Abſtimmung. Der neue Senatspräſident Arthur Karl Greiſer gehörte bereits ſeit der Machtübernahme am 20. Juni 1933 der Danziger Regierung als Senatsvizepräſident und Innen⸗ ſenator an. Er iſt außerdem SS-Oberführer und ſtellvertre⸗ tender Gauleiter der NSDAP. Er iſt nahezu 38 Jahre alt. In der Sitzung des Volkstages gab Senatspräſident Greiſer eine Regierungserklärung ab. a . Genf. In Völkerbundskreiſen hört man, daß eine ge⸗ wiſſe Strömung feſtzuſtellen iſt die das Ziel verfolgt, dem türkiſchen Außenminiſter Tewfik Rüſchti Bey während der Behandlung des ſüdſlawiſch⸗ungariſchen Streitfalles die Ratspräſidentſchaft zu übertragen. 9 9 Ein Irrtum Amerikas Und doch: Obne Steigerung der Ausfuhr keine Schulden zahlung! Waſhington, 27. November. Die Waſhingtoner Regierung veröffenklicht eine Noke an die Reichsregierung, in der erneut gegen die angebliche Diskriminierung amerikaniſcher Privalgläubiger und In⸗ haber deutſcher Verkpapiere Proteſt erhoben wird. In der Note wird behauptet, die Anſicht Deutſchlands, daß Schulden nur durch den Erlös der Ausfuhr nach dem Gläubigerland bezahlt werden könnten, ſei gefährlich und unannehmbar. Dieſe Anſicht verlagere das Verhältnis zwi⸗ ſchen Gläubiger und Schuldner und verſuche, einen neuen Grundſatz aufzustellen, nach dem ein Schuldner ſeine gan⸗ zen Auslandsſchulden eigenmächtig ſtreichen und den Gläu⸗ biger aus dem Clearingverfahren abtreten dürfe, ihn alſo zwingen könne, Waren zur Bezahlung der Schuld anzuneh⸗ men. Hiervon abgeſehen ſtehe jedoch feſt, daß das Reich die amerikaniſchen Gläubiger ſchlechter behandele als die anderer Länder. Die amerikaniſche Regierung könne den Glauben nicht aufgeben, daß die Reichsregierung dieſe Po⸗ litik durch gerechtere Maßnahmen erſetzen werde. Die vorſtehend wiedergegebene Argumentation der amerikaniſchen Note geht, wie von zuſtändiger deutſcher Seite erklärt wird, an dem Problem vorbei. Es handelt ſich nicht darum, daß die Beziehung zwiſchen Gläubigern und Schuldnern durch die Frage nach dem Verhältnis des Warenaustauſches zwiſchen Deutſchland und den einzelnen Gläubigerländern verlagert wird, ſondern um die rein praktiſche Frage, wie die von den deutſchen Schuldnern in Mark aufge⸗· brachten Zinsbeträge kransferierk werden können. Wenn Deutſchland in ſeiner gegenwärtigen Lage die hier⸗ für erforderlichen Deviſen nicht aufbringen kann, ſo iſt eben das einzige Mittel, den Transfer zu ermöglichen, eine Steigerung der deutſchen Ausfuhr. Alle bisherigen Verſuche der deutſchen Regierung, zu Ve rhandlungen hierüber mit der Regierung der Vereinigten Staaten zu gelangen, ſind jedoch vergeblich geweſen. Im übrigen iſt die Schuldenfrage durchaus ni cht ein rein deutſches Problem. Gerade die Vereinigten Staaten haben Forderungen an zahlreiche Länder, die eben⸗ ſowenig wie Deutſchland in der Lage ſind, ihre Zinsver⸗ pflichtungen an Amerika in Deviſen zu erfüllen. Das be⸗ weiſt ſchon die Tatſache, daß die amerikaniſche Regierung es für notwendig erachtet hat, an die Regierungen aller Schuldnerländer gleichlautende Zahlungsaufforderungen zu richten. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Ver⸗ lagsbuchhändler Julius Friedrich Lehmann in München an⸗ läßlich ſeines 70. Geburkstages den Adlerſchild des Reiche verliehen. 8 Berlin, 29. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat Ihren Majeſtäten dem König und der Königin von England zur Vermählung des Herzogs von Kent mit der Prin⸗ zeſſin Marina von Griechenland telegraphiſch ſeine aufrichtig, ſten Glückwünſche ausgeſprochen. Ebenſo hat der Führer und Reichskanzler dem jungen Paar ſelbſt telegraphiſch ſeine herz⸗ lichen Glück⸗ und Segenswünſche übermittelt. Paris. Die Rede, die der Stellvertreter des Führers am Dienstag in Berlin gehalten hat, wird von vielen Blät⸗ tern wiedergegeben.„Matin“ wählt als Ueberſchrift: Der rechte Arm des Führers hat eine neue Friedensrede gehal⸗ ten. Berlin. Um einen verſtärkten Einſatz von Landhelfern beſonders in den Wintermonaten, zu ermöglichen, hat der Präſident der Reichsanſtalt Erleichterungen für die Einſtel⸗ lung und Beſchäftigung von Landhelfern angeordnet Die Studenten ſtiften neue Inſignien. In Kreiſen der Prager deutſchen Studenten wurde die Abſicht laut, der ihrer Inſignien beraubten Deutſchen Uni⸗ verſität neue zu widmen. Um den Ernſt und der Not der Zeit Ausdruck zu verleihen, ſoll eine Rektorskette aus Eiſen und ein Zepter aus Eichenholz angefertigt werden, die das Datum des 26. November 1934 tragen. Die Mittel werden die deutſchen Studenten ausſchließlich in ihren Reihen auf⸗ bringen Baltiſche Außenminiſter⸗Konferenz. Der litauiſche Außenminiſter begab ſich nach Reval zur Teilnahme an der erſten Konferenz der drei baltischen Außenminiſter, die am 30. November beginnt. Regelmäßige Zuſammenkünfte der Außenminiſter der drei baltiſchen Stag⸗ ten ſind in dem im September dieſes Jahres unterzeichneten Vertrag über die Zuſammenarbeit und das Einvernehmen die⸗ ſer baltiſchen Staaten vorgeſehen. Die Neuordnung des chineſiſchen Reiches. Tſchiangkaiſchek und Wangtſchingwei haben gemeinsam ein fünf Punkte umfaſſendes Manifeſt erlaſſen, das als Pro⸗ gramm für die Vollſitzung des am 10. Dezember zuſammen⸗ tretenden Zentralausſchuſſes gelten ſoll. In dem Manifeſt wird einleitend erklärt, daß für die nationale Konſolidierung Chinas Einigung und Friede am wichtigſten ſeien. Der erſte Punkt des Manifeſtes beſagt, daß die Zentralregierung die allgemeine Grundſätze der Geſetzgebung feſtlegt, während Einzelheiten und die Durchführung Sache der Provinzen und der Gemeinden ſeien. 25 Nolfſchächte zerſtört. Kaktowitz, 29. Nov. Zur Bekämpfung des wilden Koh⸗ lenabbaues, der ſchon unzählige Opfer gefordert hat, haben die polniſchen Sicherheitsbehörden auf dem Pleßſchen Gru⸗ bengelände bei Lazifk insgeſamt 25 von wilden Kohlen- gräbern angelegte Schächte durch Sprengung zerſtört. Es ſammelte ſich eine große Anzahl von Erwerbsloſen an, die durch laute Rufe ihrer Entrüſtung Luft machten. Zum Teil verſuchten ſie ſogar, die Vernichtung durch Dazwiſchentreten zu verhindern. — Von ausgebrochenen Wölfen ſchwer verletzt. Danzig, 28. Nov. Die vier Wölfe, die aus dem bekannten Wildpark Danzig⸗Oliva entſprungen waren, ſind nach einer abenteuerlichen Verfolgung in den Wäldern an der polniſchen Grenze erlegt worden. Ein Wolf hatte auf polniſchem Gebiet einen ſiebenjährigen Jungen angefallen und ſchwer verletzt. Auch die Mutter des Knaben, die ihm zu Hilfe geeilt war, trug erhebliche Verletzungen davon. Tokio. Die Seijukei⸗Partei hat ihren früheren Fuhrer, den gegenwärtigen Finanzminiſter Takahaſchi aus der Par⸗ tei ausgeſchloſſen. Bereits vor längerer Zeit waren drei andere Kabinettsmitglieder aus der Seijukei ausgeſchloſſen worden. Die beiden Parteien Seijukei und Minſeito haben ein Abkommen gemeinſamer Arbeit getroffen. „Du bit Ihm fielen die Hände herab, mit denen er ſo lange ihre Schultern umſpannt gehalten hatte. Sie wich zurück, ihm war, als glitte ein Schemen von ihm fort, ſo verſchwam⸗ men die Amriſſe ihrer Geſtalt vor ſeinen Augen. „Dianora!“ Da blieb ſie ſtehen. Ihre Glieder zitterten. Ihre Lip⸗ pen bewegten ſich eine Weile lautlos, während ſte zu ihm herüberſtarrte. Endlich bekam ihre Stimme Ton und Klang. Wie brüchiges Glas. „Angelo Duca— alſo—“ Ein grelles Auflachen. unheimlich und wie vom Wahn⸗ ſinn herausgeſchleudert. Es klang grauſam zwiſchen den Wänden wider. Und dann— wild, haßvoll und doch voll Qual und verzweifelter Liebe: 55 gehe doch, ſo fliehe doch, ehe dich die Sbirren — ah— Ein Aufſtöhnen. Ehe Duca noch zuſpringen konnte, fiel Dianora bewußtlos zuſammen. So endete dieſe Bekenntnisſtunde. Ducgs Antlitz ſah wie aus Stein gehauen aus. bei, dachte ſein Hirn. Auch dies vorbei! zeichneter Mann! Er hob Dianora vom Boden auf und bettete ſie auf den Diwan. Eine kurze Weile ſtand er ganz ſtill neben ihr, noch einmal mit einer wilden Inbrunſt dieſe mädchenhaf⸗ ten, blaſſen zarten Züge mit den Augen in ſich eintrinkend, als wolle er ſie nie vergeſſen. Dann ſtürzte er hinaus. Nun hält mich nichts mehr hier, dachte er dumpf. Si⸗ zilien iſt ein Paradies, aber nur für Menſchen, die nicht vom Schickſal geſtempelt ſind. Fort, fort! Dianora hat mir das Urteil geſprochen. i Er rief nach Ludmilla, ſie ſolle ſich um die Gräfin küm⸗ mern, er glaube, es ginge ihr nicht gut. Dann begab er ſich zu Lodovico. „Kamerad, wir müſſen weiter. Das friedliche Kaſtell ſpeit uns aus. Der fuhr zuſammen. „Warum?“ „Frage nicht, Kamerad. Die Welt iſt groß. Wir ſind Vagabunden des Lebens, es iſt uns nicht beſtimmt, ehrliche Bürger zu ſein, und die Sonne des Glückes leuchtet nur Menſchen, die kein Blut vergoſſen haben. Mache dich be⸗ reit, Lodovico, in zwei Stunden reiten wir.“ Lodovico dachte in dieſer Minute mancherlei, als er in Vor⸗ Ich bin ein ge⸗ Ducas zerſtörtes Geſicht ſah. Da war irgend etwas mit Dianora geſchehen. Aber was? Nein, er hatte nicht das Recht, ſich in Ducas Vertrauen zu drängen, er hatte nur das Recht, zu gehorchen.. „Ja, in zwei Stunden! Ich werde alles bereit halten. In zwei Stunden reiten wir!“. Kurz vor dem Wegritt drückte Duca Ludmilla noch ein Brieflein in die Hand. „Für die Gräfin, hört ſie? Gräfin vielleicht wieder wohlauf iſt, verſteht ſie? früher“ 5 Ludmillas Hand zitterte ein wenig, als ſie das Brief⸗ lein in Empfang nahm. um Abend, wenn die 5 Nicht Duca ſchwang ſich in den Sattel. Unruhig trippelte das Pferd. Auch Lodovico ſaß bereits auf dem Gaul. Warum ritt Duca denn nicht los? Warum ſah er ſich noch imme unſchlüſſig im Schloßhof um? Wen ſuchte er denn da noche Die Gräfin? Lodovico ſchüttelte heimlich den Kopf. Plötzlich riß Duca das Pferd herum. Seine Stimme klang rauh, als er dem Kaſtellan und ſeiner Tochter zu⸗ rief: „Lebt wohl! Auf Nimmerwiederſehen!“ 8 Er ſprengte zum Tor hinaus, die Funken ſprühten un⸗ ter den eiſenbeſchlagenen Hufen des Tieres. Lodovico hatte Mühe, hinter ihm zu bleiben. In raſendem Galopp ging es in den aufkommenden Abend hinein, in die Dämmerung des Waldes.— Am ſpäten Abend ſah Ludmilla 5 75 einmal nach det Gräfin. Sie ſah noch immer ſehr blaß aus und dunkle Schatten lagen um die Augen, die einen glaſigen Schim⸗ mer hatten. Sie ſaß in einem der hohen Lehnſeſſel, als das Mäd⸗ chen eintrat. Das Oellicht brannte müde und einſam, kühl und fern ſtanden draußen die Sterne am du Himmel.. Scheu näherte ſich Ludmilla und reichte der Gräfin d Brief hin. „Vom Herrn Baron Tegnano,“ ſagte ſte. Dianora nahm ihn mechaniſch. „Ich danke dir, liebes Kind.“ 5 „Wenn die Frau Gräfin noch was brauchen ſollten— „Nein— 2 5 geh 1 755 Ich brauche nichts mehr. „Frau Gräfin ſind krank?“ 1— r war ſo angefüllt von Trauer und Mitleid 2 Gutſeinwollen, daß ihr die Tränen in die Augen tra laß „Nichts von Bedeutung, kleines Mädchen. Nun mich wieder allein.“. a rere us dlem ladisclien Lande Aufruf Gauwirtſchaftsberater der NSDAP., Gau Baden, und Präsident der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Fr. Kentrup, erläßt folgenden Aufruf: Es naht die Zeit des Jahresabſchluſſes und der In⸗ pentur. Dies bedeutet für die Betriebe vermehrte Arbeit. Ich ſehe mich daher ſchon heute veranlaßt, alle in Betracht ſommenden Betriebsführer dringend zu bitten, dieſe Mehr⸗ atbeit nicht durch Ueberſtunden mit dem Perſonal zu be⸗ wältigen, ſondern Aushilfskräfte aus dem Kreiſe der noch arbeitsloſen Angeſtellten heranzuziehen. Darüber hinaus ſollte jeder Betriebsführer prüfen, ob es nicht möglich iſt, die eine oder andere Aushilfskraft während der Wintermonate in einem Betriebe weiter zu beſchäftigen. Durch ein ſolches ſoztales Verhalten ſeitens der Unternehmer könnte manchem genoſſen wenigſtens vorübergehend wieder Arbeit und Gebt der Jugend Zeit zum Kirchgang! Karlsruhe. Die Gebietsführung der Hitler⸗Jugend gibt folgende Anordnung heraus: Hierdurch wiederhole ich, daß den Mitgliedern der HJ, des Jungvolks und BdM unbe⸗ dingt Zeit zum Kirchgang gegeben werden muß. Der Dienſt iſt ſo durchzuführen, daß die einzelnen Jungen und Mädel genügend Zeit haben, den Gottesdienſt beſuchen zu können. zührer und Führerinnen, die dieſe Anordnung nicht beach⸗ ſen, werden in Zukunft zur Verantwortung gezo⸗ gen. Außerdem gebe ich bekannt, daß etwaige Verſuche der Deutſchen Glaubensbewegung(Hauer), HJ⸗Gruppen zu beeinfluſſen, zurückzuweiſen ſind. Auto vom Zug erfaßt— 1 Toter Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Mittwoch nachmittag wurde auf dem Kreisſtraßenübergang Neu⸗ markt—-Muggenſturm ein Perſonenkraftwagen von einem Güterzug erfaßt und demoliert. Von den Inſaſſen wurde der Ingenieur Roſenbuſch von Renchen getötet, zwei wei⸗ tere Perſonen wurden leicht verletzt. Der Unfall ereignete ſich dadurch, daß der Schrankenwärter nach Durchfahrt des Perſonenzuges Raſtatt Karlsruhe die Schranken öffnete, ſodaß ein kurz darauf verkehrender Güterzug den in die⸗ em Augenblick nahenden Kraftwagen erfaßte. Zur Zeit des Unfalls herrſchte ſtarker Nebel. () Langenbrücken.(Schwerer Unfall beim AHeberholen.) Ein Bruchſaler Perſonenkraftwagen fuhr kurz vor dem Dorfausgang beim Ueberholen eines Bauern⸗ ſuhrwerks, das von zwei Kühen gezogen wurde, die eine Kuh an, ſo daß dieſe ſchwerverletzt liegen blieb und ge⸗ ſchlachtet werden mußte. Das Auto wurde ſtark beſchädigt, die Fahrzeugführer kamen mit dem Schrecken davon. E Ad m.(Berleihung des Ehrenkreuzes.) Mit der Verleihung des Ehrenkreuzes für die Teilnahme am Weltkrieg 191418 wurde nunmehr auch durch das hieſige Bezirksamt begonnen. Bis heute haben rund 550 Ver⸗ leihungen ſtattgefunden und zwar 400 Verleihungen an Front⸗ kämpfer, 75 an Kriegsteilnehmer, 67 an Eltern und 8 an Witwen. Mit Ausnahme von einigen Gemeinden, die bis jezt wenig oder noch gar keine Anträge eingereicht haben, liegen dem Bezirksamt zurzeit rund 1100 Anträge auf Ver⸗ leihung des Ehrenkreuzes vor. i Mosbach.(Rettung in letzter Sekunde.) Der Lokomotivführer Heinrich Reinig und der Reſervelokomotio⸗ führer Georg Lörch, beide beim Bahnbauwerk Neckarelz, er⸗ hielten von der Reichsbahn eine außerordentliche Prämie. Es war ihnen gelungen, bei der Einfahrt in die Station Heil⸗ bronn den Zug in letzter Sekunde zum Stehen zu bringen, ſonſt wären vier Streckenarbeiter unfehlbar überfahren worden. ( Pforzheim.(Schlägerei mit tödlichem Aus⸗ ang.) Auf der öſtlichen Karl Friedrichſtraße gerieten in r Nähe des RNathauſes der 27 Jahre alte verheiratete Wunderle und der 44 Jahre alte Kettenmacher Meiſenbacher aus Eiferſucht in eine Schlägerei. Dabei wurde der ältere Mann von ſeinem Gegner derart geſchlagen und getreten, daß er infolge der Mißhandlungen auf den Gehweg fiel und fünf Minuten ſpäter ſtarb. Die eigentliche Todesurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Der Täter wurde feſtgenommen. Einige Tage nach der goldenen Hochzeit. Stockach, 28. Nov. Die Gemeinde Oberſchwandorf wurde von einem ſchweren Brandunglück heimgeſucht. Im Anweſen der Eheleute Andreas Stump, die am vergangenen Sonntag unter allgemeiner Anteilnahme noch ihre goldene Hochzeit feiern konnten, brach auf bisher unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Dem raſch um ſich greifenden Brand fiel innerhalb lurzer Zeit das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude zum Opfer. In letzter Minute gelang es noch, Frau Stump aus dem brennenden Haus zu tragen. O Schopfheim.(Ein Todesopfer des Autoun? glücks 1 e ee Das ſchwere Autounglück in der gefährlichen Kurve bei Gündenhauſen hat bereits ein Todesopfer gefordert. Die 21 Jahre alte Serviertochter Erna Windler von Schwetzingen, die in einer Lörracher Gaſtwirt⸗ ſchaft tätig war, iſt ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Der junge Mann, der gleichzeitig mit ihr ins Krankenhaus 5 geliefert wurde, befindet ſich dagegen auf dem Wege 755 Beſſerung. Lebensgefahr iſt bei ihm nicht 1 7 5 9 5 85 ( Weil a. Rh.(Tödlicher Unglücksfall.) n ganz nagiſche Weiſe gene das ſechseinhalb dee Söhnchen der Familie Peter tödlich. Mit noch zwei anderen Jungen ging der verunglückte Knabe zwiſchen einem von Pferden gezogenen Möbelwagen und Anhänger. Unklärlicher⸗ weiſe blieb der junge Peter ſtehen und wurde vom 1 überfahren. Er wollte ſich, nachdem das Vorderrad ihm über den Rücken fuhr, unter dem Wagen hervorſchaffen, wobei ihn aber ſchon das Hinterrad erfaßte und ihm den ee malmte. Der Tod trat ſofort ein. Den Wagenführer 5 keine Schuld, da er von dem ganzen Vorgang nichts bemerkte. Schwarzwald⸗Hochſtraße auch im Winter befahrbar. () Baden⸗Baden, 28. Nov. Die ee e von Baden⸗Baden über Bühlerhöhe, Sand, Hundseck, Unter t⸗ matt und Mummelsee nach dem Ruheſtein, die in etwa 40 Kilometer Länge das ganze Hauptmaſſiv des Nordſchwarz⸗ waldes um die Hornisgrinde erſchließt, wird im Winter auf ihter ganzen Länge für den Verkehr mit Automobilen ſchnee⸗ ſtei gehalten. Außerdem werden fünf Zufahrtsſtrazen, davon drei aus der Rheinebene, von Bühl, Achern und Ottenhöfen, und zwei öſtlich vom Murgtal her, von Raumünzoch nach Sand und nach Hundseck, für den Autoverkehr offengehalten. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen a. Ah.(Unbekannte Leiche auf den Schienen.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Mittwoch, den 28. November, gegen 7 Uhr, wurde auf dem Bahnkörper zwiſchen Ludwigshafen(Rhein) und Mannheim die Leiche eines etwa 25 Jahre alten unbe⸗ kannten Mannes aufgefunden. Nach der Sachlage iſt Selbſt⸗ tötung durch Ueberfahren anzunehmen. Ortenberg, Oberheſſen. Die Axt in Kindes hand.) Als das vier Jahre alte Söhnchen des hieſigen Landwirts Emmerich mit dem Tragen von Brennholz zur Küche be⸗ ſchäftigt war, nahm das Kind in einem unbewachten Au⸗ genblick die Axt auf, um ſelbſt das Holzhacken zu verſuchen. Dabei ſchlug ſich der Kleine mit dem Beil den Daumen und drei Finger der linken Hand ab. Das Kind mußte in das Krankenhaus nach Büdingen gebracht werden. Büdingen.(Tragiſcher Unfall einer Grei⸗ ſin.) Auf dem Wege von ihrer Wohnung zur Bahnſtation wurde die 71 Jahre alte Frau des Altbürgermeiſters Schmidt in Wening bei Büdingen von einem Radfahrer angefahren und zu Fall gebracht. Dabei erlitt die Frau ſo ſchwere Verletzuigen, daß das linke Bein amputiert werden mußte. Liebestragödie im Bienwald Zwei Leichen aufgefunden. Kandel. Durch Spaziergänger wurden etwa 200 Meter vom Ortsausgang entfernt im Bienwald zwei Leichen auf⸗ gefunden. Nach den bisherigen Ermittlungen handelt es ſich um den 19 jährigen Emil Doll aus Kandel und die 20⸗ jährige Emma Steidel aus Erlenbach bei Kandel. Beide wieſen Schußwunden an Körper und Kopf auf. Nach einem Brief handelt es ſich um eine Liebestragödie; die beiden gingen nach einem gemeinſamen Entſchluß in den Tod. Die benutzte Waffe wurde aufgefunden. Zuerſt wurde die Stei⸗ del von Doll erſchoſſen, der dann die Waffe gegen ſich ſelbſt richtete. 2 Weizenkahn auf dem Rhein geſunken. Koblenz, 28. Nov. Nachdem erſt am Buß⸗ und Bet⸗ tag ein Laſtkahn im Nebel von einem Dampfer gerammt worden war und unterging, hat ſich ein neuer Schiffsunfall unweit der erſten Unfallſtelle ereignet. Als der Radſchlepp⸗ dampfer„Rheinfahrt 12“ mit mehreren Anhängeſchiffen in der Nähe des Rhenſer Brunnens aufdrehen wollte, ſtieß das ſchwer beladene Laſtſchiff„Baden 14“ gegen einen am Ufer liegenden Schleppkahn. Bei der Wucht des Zuſammen⸗ pralles erlitt das Laſtſchiff„Baden 14“ ſo ſchwere Schäden, daß es ſank. Das Laſtſchiff hatte 20 000 Zentner Weizen geladen. „Geld oder ich ſchieße!“ Kempken, 28. Nov. Ein verwegener Raubüberfall wurde von zwei Burſchen verübt. Gegen 18 Uhr betrat ein fremder Mann das Kaffeegeſchäft Tengelmann und kaufte für zehn Pfennig ein. Kurz nachdem er den Laden verlaſ⸗ ſen hatte, betrat wieder ein Fremder den Laden, der bei ſeinem Eintreten rief:„Geld oder ich ſchießel“ Er eilte auf die Verkäuferin zu, die nur mit einem Lehrmädchen im Laden war, verſetzte ihr einen ſtarken Schlag auf den Magen, drängte ſie in den Lagerraum und gab aus einem Meter Enkfernung einen Schuß auf ſie ab. Die Verkäuferin wurde aber nicht verletzt. Darauf riß der Räuber die Schublade des Ladentiſches auf und enknahm der Kaſſe eine Hand voll Silbergeld im Betrage von 50 bis 60 Mark, worauf er die Flucht ergriff. Auf die Verkäuferin, die ihm folgte, gab er unter der Ladenkür einen zweilen Schuß ab. Den in der Richtung Freudenberg davoneilenden Räu⸗ ber folgten mehrere Vorübergehende. Auch auf ſeine Ver⸗ folger feuerte der Räuber Schüſſe ab. In Freudenberg ſprang er in ein Auto. das augenblicklich losfuhr. Wie die Polizei inzwiſchen feſtſtellte, handelt es ſich um zwei Sträflinge, die in der Nacht vorher aus der Gefange⸗ nenanſtalt Hohenaſperg bei Ludwigsburg entflohexn waren. Das Auto ſcheinen ſie geſtohlen zu haben. Neues aus aller Weli ar Von ſtürzender Tanne getötek. Die 43 Jahre alte Landwirtstochter Genoveva Ebersbacher von Kraftisried (Schwaben) wurde bei Holzarbeiten von einer ſtürzenden Tanne zu Tode gedrückt. A Ringelnatter in der Sonnenblume. In Schwandorf (Opf.) räumte eine Gartenbeſitzerin die Sonnenblumen⸗ ſtengel aus dem Garten, wobei ſie die Entdeckung machte, daß in einem Stengel eine etwa 70 Zentimeter lange Rin⸗ gelnatter ihr Winterquartier bezogen hatte. Die Schlange hatte das Mark im Stengel entfernt, um den Raum zu ver⸗ grösern und war in dieſer Hülſe bereits in einen tiefen Schlaf geſunken. i ar 24 2mal vorbeſtraft. Eine Landplage iſt der Mi⸗ chael Beer von Ingolſtadt, der. das Streunen auf der Straße gewohnt, in Mauggen(Bayern) beim Betteln auf⸗ gegriffen wurde. Seine Strafliſte weiſt nicht weniger als 242 Strafen wegen Bettelns und anderer Delikte auf. Das Gericht verurteilte den arbeitsſcheuen Menſchen zu fünf Wochen Haft und Einweiſung in das Arbeitshaus. . Der Emigrant Egon Erwin Kiſch zu Gefängnis ver⸗ urteilt. Der Emigrantenſchriftſteller Egon Exwin Kiſch wurde in Sidney zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er trotz Landungsverbotes Is unerwünſchter Ausländer auſtrali⸗ ſchen Boden betreten hatte. Nach Verbüßung ſeiner Ge⸗ fängnisſtrafe hat Kiſch ſofortige Ausweiſung zu gewärtigen. 45 Geſcheiterter Südafrikaflug im Windmühlenflugzeug. Der Verſuch der Fliegerin Bruce, mit einem Windmühlen⸗ flugzeug Südafrika zu erreichen, iſt geſcheitert. Die Ma⸗ ſchine wurde nach der Landung in Nines(Südfrankreich) von einer heftigen Böe erfaßt und umgeworfen. Dabei wur⸗ den die Morgen p 2 917 I Flucht von Gefangenen. In Huntsville(Alabamah überwältigten ſechs Gefangene im Gefängnis zwei Wärter und feſſelten dieſe. Darauf drangen ſie in die Waffenkam⸗ mer ein und nahmen ein ende an ſich. Sie kletterten ſodann über die hohe Mauer und zwangen einen Kraftwagenführer, ihnen bei der Flucht behilflich zu ſein. Von den ſechs Sträflingen ſind drei in Tenneſſee wieder ergriffen worden.. 5 1 Acht Bachtiiaren⸗ Häuptlinge hingerſchtei. London, 29. Nop. Wie Reuter aus Teheran meldet, wurden acht Häuptlinge des Bachtiarenſtammes wegen Hochverrats hingerichtet. Die übrigen Teilnehmer an der Verſchwörung wurden mit Gefängnisſtrafen zwiſchen drei und 15 Jahren beſtraft. Lalcale Nuud schau Weihnachtsahnen Das Weihnachtsfeſt naht! Durch den Wald gehen ſchweigſame Männer, mit Beil und Säge ausgerüſtet. Sie ſuchen die Bäume aus, die in der Chriſtnacht glitzernden Schmuck und leuchtende Kerzen zu tragen beſtimmt ſind. Weihnachtlich ſind ſchon da und dort die Läden aus⸗ geſtattet, in die Unterhaltung der Kinder fällt ſchüchtern die erſte Andeutung über Wünſche, die bisher tief in kleiner Seele verſchloſſen lagen. Ja, liebes Chriſtkind, bald geht dein Name wieder über alle Lippen, bald ſind alle Herzen wieder voll des Zaubers, der von dir ausgeht. Im tiefen Schlummer der Kinder kann man leiſe deinen Namen hören, in alle kindlichen Träume iſt deine liebe Geſtalt verwoben. Ein Uebermaß an Erwartung und Vorfreude häuft ſich in uns an, bis... ja, bis in ſtiller Nacht unterm kerzen⸗ beſteckten Baum ſich fromme Hände falten, bis helle Kinder⸗ augen in ſeliger Freude ſtrahlen und über den Jubel ihrer Kinder beglückte Eltern ſich in tiefem, ſtillen Dank in die Augen ſehen. * — Reichsbahn ſorgt für die geliebten„Brettl“. Nicht nur die Skiläufer, ſondern auch ihre geliebten„Brettl“ ſollen es bei der Reichsbahn gut haben. Vorbei iſt's mit dem Herumſtehen und liegen; künftig wird es beſondere „Schneeſchuhplätze“ für die treuen Begleiter auf winterlicher Urlaubsreiſe geben. Nach den Tarifbeſtimmungen dürfen Schneeſchuhe in die Abteile 2. Klaſſe der Perſonenzüge und in die 3. Klaſſe aller Züge mitgenommen werden. Die Mit⸗ nahme in Abteile 1. und 2. Klaſſe der D⸗ und Eilzüge iſt einſtweilen nicht geſtattet. Die Reichsbahn läßt aber in dieſem Winter in den Seitengängen bezw. Vorräumen der für den Winterverkehr hauptſächlich in Frage kommenden D⸗ und Eilzüge beſondere Vorrichtungen zur Unterbringung von Schneeſchuhen einbauen, die dann auch von Fahrgäſten 1. und 2. Klaſſe benutzt werden können. In Schlaf⸗ und Liegewagen kann allerdings die Mitnahme von Schneeſchuhen nicht ge⸗ ſtattet werden. 1 85 — Eichung von Meßwerkzeugen. Nach einer Verord⸗ nung des Reichswirtſchaftsminiſteriums wird die Verpflich⸗ tung zur Neueichung und Nacheichung ausgedehnt auf; 1. Die zur Längemeſſung dienenden Meßwerkzeuge und Meß⸗ maſchinen und 2. die zur Flächenmeſſung dienenden Meß⸗ werkzeuge und Meßmaſchinen. Diejenigen Firmen, die Meßwerkzeuge und Meßmaſchinen zur Längen⸗ und Flä⸗ chenmeſſung, das ſind Drahtmeßmaſchinen, Stoffmeßmaſchi⸗ nen und Ledermeßmaſchinen, beſitzen, müſſen dieſe, ſofern dies bis jetzt noch nicht geſchehen, bis ſpäteſtens 15. Dezem⸗ ber 1934 dem Landesgewerbeamt— Abteilung Eichweſen — Karlsruhe, Schloßbezirk 7, zur Anmeldung bringen. Die Eichung ſoll bis zum 1. Januar 1935 bewirkt ſein. — Kleinbrennerei⸗Lehrkurs in Hohenheim. Die Landes⸗ hauernſchaft Baden teilt uns mit: An der Württ. Landes⸗ anſtalt für landwirtſchaftliche Gewerbe in Hohenheim wird vom 12. bis 15. Dezember 1934 ein Brennereilehrkurs unter Leitung von Profeſſor Dr. Rüdiger abgehalten. Der Lehr⸗ kurs iſt nur für Klein⸗ und Obſtbrenner beſtimmt. Praktiſch behandelt wird die Verarbeitung von Kartoffeln und Ge⸗ treide ohne Hochdruck, das Brennen und die Fertigſtellung von Obſtbranntwein, ſowie die einfachen Unterſuchungsarten von Maiſchen und Branntweinen. In Vorträgen finden die Technik der landwirtſchaftlichen Kleinbrennerei und Obſt⸗ brennerei, die Trinkbranntweinbehandlung und»verbeſſerung, ſowie die wirtſchaftlichen und ſteuerlichen Verhältniſſe des Kleinbrennereigewerbes eingehende Berückſichtigung. Teil⸗ nehmergebühr 5 Mark. Anmeldungen an die Württ. Landes⸗ anſtalt für landwirtſchaftliche Gewerbe in Hohenheim bei Stuttgart mit der Mitteilung, ob Vermittlung von Unter⸗ kunft gewünſcht wird. — Staatliche Geſundheitsämter in Baden. Am 1. April 1935 tritt das Geſetz zur Vereinheitlichung des Geſundheits⸗ weſens in Kraft. Das Land Baden erhält 22 Geſundheits⸗ ämter. Folgende Städte ſind als Sitz eines Geſundheitsamts beſtimmt: Achern, Bruchſal, Buchen, Emmendingen, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Lahr, Lörrach, Mannheim, Mosbach, Neuſtadt, Offenburg, Pforzheim, Raſtatt, Sins⸗ heim, Stockach, Ueberlingen, Villingen, Waldshut und Wert⸗ heim. — Die neuen Vorfahrtzeichen ab 1. Januar. Die Neu⸗ regelung des Vorfahrtrechtes nach der Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung tritt am 1. Januar 1935 in Kraft. Es müſſen Verkehrszeichen an allen Kreuzungen oder Einmündungen von Straßen aufgeſtellt werden, an denen von den beiden Grundregeln der neuen Verordnung(Vorrecht des von rechte Kommenden und Vorrecht des Kraftfahrzeuges und durch Maſchinenkraft angetriebenen Maſchinenfahrzeuge) abgewichen werden muß. Bei Aufſtellung der Zeichen iſt, wie der Reichs⸗ verkehrsminiſter feſtſtellt, von dem Grundſatz auszugehen, daff Abweichungen von den genannten beiden Grundregeln nur da anzuordnen ſind, wo ein dringendes Bedürfnis des Ver⸗ kehrs es erfordert. Der Verkehrsſicherheit dient, ſo erklärk der Miniſter, am beſten die möglichſt allgemeine Geltung der beiden Grundregeln. Es werde daher nicht ſchaden, wenn am 1. Januar 1935 nur an den wichtigſten Stellen die Zeichen für die Ausnahmen aufgeſtellt ſind. — Das Schlußlicht. Dein Fahrzeug muß an der Kück⸗ ſeite ein rotes Schlußlicht haben, außerdem ein Kennzeichen, das ſo beleuchtet ſein muß, daß es in einer Entfernung von 15 Metern noch gut lesbar iſt. Jedes zweite Fahrzeug im Verkehr hat ein ungenügend beleuchtetes Kennzeichen(meiſt müßte nur die Lampe gereinigt oder das Kennzeichen wieder zurechtgebogen werden!); und da wunderſt Du Dich, wenn die Polizei nach allen Ermahnungen Dir Scherereien und Strafzettel bringt? Krafträder bis zu 200 cem Hubraum (führerſcheinfreie Räder) können ſtatt dem Schlußlicht einen Rückſtrahler führen. Kraftfahrer! Halte die Bremſen Deines Fahrzeuges gut im Stand! Laſſe ſie rechtzeitig nachſtellen oder friſch b„ Achte auch beſonders darauf, daß die Bremſen gleichmäßig arbeiten. Ungenügende oder ßige führen eines Tages unweigerlich zum Unfall und ins Ge⸗ fängnis! 5 e N Plankendurchbruch in Mannheim Größtes ſtraßenbauliches Vorhaben Deutſchlands. U Mannheim, 28. Nov. Wer vom Waſſerturm her ſich nach den engen Planken begibt, kann die Abbruchsarbeiten auf den Quadraten P 5 und Pe 6 beobachten, um eine Ver⸗ breiterung der Straße zu erreichen. Bis Ende Januar wird man mit den Abbrucharbeiten zu Ende ſein. Alte, dem Mannheimer liebgewordene Gaſtſtätten und Gebäude fielen dem Plankendurchbruch zum Opfer. Da war der für Mann⸗ heimer Begriffe hiſtoriſche„Du rlacher Hof“, alteinge⸗ ſeſſene Geſchäfte füllten die Plankenſeite von P5 aus. In P'6 ſetzte ſich der Automat lange ſeiner Vernichtung ent⸗ gegen: während in der Nachbarſchaft ſchon die oberſten Ge⸗ ſchoſſe abgetragen wurden, herrſchte im Automat noch voller Betrieb. Nebenan war es das Ro x y-Lichtſpieltheater. And ſchließlich ſei noch ein Lokal erwähnt, das verſchwinden mußte: das Cafaſö. Die Stadt Mannheim kaufte nun das ganze Gelände auf und begann am 1. Oktober mit dem Abbruch. Insgeſamt werden anſtelle der abgeriſſenen Gebäude ſieben neue er⸗ ſtellt, von denen vier bereits wieder verkauft ſind. Die neuen Häuſer ſind in Erdgeſchoß, drei volle Wohngeſchoſſe und ein halbes Wohngeſchoß eingeteilt. Anſtelle des„Dur⸗ lacher Hofs“ wird ein neuzeitliches Lichtſpieltheater mit 1100 Perſonen Faſſungsvermögen aufgebaut, auf die Plankenſeite kommt ein hochmodernes Cafe. Dort wo das Cafaſö bisher war, ſoll ein Automat eingerichtet werden. Hauptzweck des Plankendurchbruchs aber iſt die notwendige Beſeitigung eines Uebelſtandes, der durch den zunehmenden Verkehr der lebendigen Stadt ge⸗ radezu kataſtrophale Formen angenommen hatte. Nach Voll⸗ endung der Arbeiten wird der Fahrweg der Planken vom Waſſerturm bis herunter zur Poſt allein 14.50 Meter be⸗ tragen, wozu noch die Gehwege mit je 4.60 Meter kommen. Intereſſant iſt noch, daß das Quadrat P 6 mit einem glas⸗ überdachten Durchgang verſehen wird, der von der Planken durch den Baublock hindurchgeht und auf der anderen Seite in der Pfälzer Gaſſe(die Mannheimer nennen ſie„Freß⸗ gaſſe“) wieder herauskommt. Bei normalem Verlauf der Arbeiten will man im näch⸗ ſten Jahre zu Weihnachten ſoweit ſein, daß die neuen Ge⸗ ſchäfte ihren Betrieb eröffnen können. 7. 7 Ein Jahr„Kraft durch Freude“ 75 000 Urlauber beſuchten Baden.— 1.24 Millionen Mark für verſchönerte Arbeitsräume.— Bisher 10 000 neue Sport⸗ ler.— Der Theaterzug auf Reiſen.— Kleinkunſtbühne. Zum Abſchluß des erſten Arbeitsjahres der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ nahm der Leiter des Gau⸗ amtes Baden Gelegenheit, ſich zu dem Ergebnis des erſten, an Leiſtungen und Erfahrungen reichen Jahres ſeines Be⸗ treuungsgebietes zu äußern. Seit dem 27. September 1933 rollen die Sonderzüge mit erholungsbedürftigen und ſehensdurſtigen Urlaubern durch das ganze Land. Das Millionenheer der Arbeit iſt auf den Ruf des Führers in Bewegung. Es quillt hervor aus grauen, dumpfen Häuſern und Steinwüſten der Induſtrieſtädte und flutet durch alle Gaue. Es füllt Theater und Konzertſäle, Lichtſpielhäuſer und Vortragsſäle und nimmt ſeinen Anteil an den reichen Schätzen deutſchen Geiſtes⸗ und Kulturlebens. Ueber ihre Aemter„Reiſen, Wandern, Urlaub“,„Schön⸗ heit der Arbeit“,„Sportamt“,„Volkstum und Heimat“, „NS.⸗Kulturgemeinde“ will ſie die Freizeit und den Feier⸗ abend der Volksgenoſſen geſtalten. „Reiſen, Wandern, Urlaub“. Baden als Fremdenverkehrs⸗ und Induſtrieland muß nach zwei Seiten gleichzeitig wirken: Reiſen badiſcher Ar⸗ lauber organiſieren und Urlauber aus dem Reiche im Bad⸗ nerland unterzubringen. Insgeſamt haben in der vergangenen Urlaubszeit 75000 Volksgenoſſen ihren Urlaub im Schwarz⸗ wald verbracht. Im kommenden Jahr ſollen es 180 000 ſein. Dieſer Fremdenzuſtrom bedeutet wirtſchaftlich eine ſtarke Stütze für das Grenzland Baden. Jeder Sonderzug mit 1000 Ur⸗ laubern für eine Woche entſpricht einer Einnahme von 50 000 Mark. Umgekehrt haben auch die badiſchen Arbeiter den Wanderſtecken in die Hand genommen und ihre Beſuche haupt⸗ ſächlich in den nördlichen Gauen gemacht. 71 Fahrten wurden unternommen. Die größte Strecke nach Hamburg, von dort mit dem Schiff nach Swinemünde und zurück gefahren. An Fahrten an die Nordſee mit Beſuchen an der engliſchen und der franzöſiſchen Küſte nahmen 3400 Volksgenoſſen teil. Stark beſetzt waren die Sonderzüge nach Oberbayern. Anfang Dezember wird in gewaltiger Auflage ein aus⸗ führlicher Plan für die Arlaubsreiſen 1935 ausgege⸗ ben. Es werden 7 und 14⸗Tagefahrten ausgeführt. Hier⸗ bei ſei nochmals betont, daß alle Reiſen der NSG.„Kraft durch Freude“ in erſter Linie für die Volksgenoſſen veran⸗ ſtaltet werden, denen die wirtſchaftliche Lage nur kleine oder gar keine Arlaubsreiſen erlaubt. „Schönheit der Arbeit“. Durch Beſuche und Anregungen in den Betrieben will man erreichen, daß alles Häßliche und Anzweckmäßige aus Fabriken, Fabrikhöfen und Werkſtätten entfernt, Aufenthalts⸗ und Speiſeräume ſauber und hygieniſch eingerichtet werden. Das„Sportamt“ der NS. will alle Volksgenoſſen, die noch in keinem Sport⸗ verein ſind, zu Körperübungen erfaſſen. Es veranſtaltet fort⸗ laufend Kurſe für Gymnaſtik, Schwimmen, Turnen, Ski⸗ laufen uſw. In Karlsruhe und Mannheim ſind die erſten Stützpunkte geſchaffen und bereits 10000 Perſonen in Kurſen vereinigt. Als neuartig ſollen jetzt Sportkurſe für Kriegs⸗ beſchädigte und Arbeitsinvaliden eingeführt werden. Verhältnismäßig jung iſt noch das Amt „Volkstum und Heimat“. Für dieſes Gebiet ſind kürzlich in einem achttägigen Kurſus auf dem Solberg bei Achern Volkstumswarte ausgebildet worden. Sie werden ihre Arbeit nunmehr aufnehmen, um Volks⸗ und Brauchtum der Heimat weiteſten Schichten nahe⸗ zubringen und es lebendig zu erhalten. Die„NS.⸗Kulturgemeinde“. Als außerordentlich wirkſam hat ſich der Theaterzug erwieſen, ein Geſchenk der Betriebsführung und Gefolgſchaft der Daimler⸗Benz AG. Junge Kräfte des Badiſchen Staats⸗ theaters in Gemeinſchaftsarbeit mit der Landesbühne für die HJ.⸗Jugend und NS.„Kraft durch Freude“ bereiſen mit dem Theaterzug das badiſche Land. Gute Erfolge wur⸗ den weiter mit der Kleinkun ſt bühne erzielt. Sie be⸗ ſucht im Omnibus vorwiegend die kleineren Gemeinden. Ihr Enſemble ſetzt ſich aus ſeither ſtellungsloſen Künſtlern und Artiſten zuſammen. Zu erwähnen iſt ferner der Tonfilm⸗ wagen der Gaufilmſtelle. Er bringt gute Spiel⸗ und Kultur⸗ filme in Orten ohne Lichtſpieltheater. Wo nur kleinere Säle borhanden ſind, werden Lichtbildervorträge gehalten. ren lristbaum * Nu 1 1 N D/ e e e d —.. e S 2 a „. * 22 4 D g 8— N 8 5 ,, SSS e,,, „ ee, WS le 0 d-. 5 a l.„ As N 7 e, e nr e „ mit den Sa MMEIABZE Fußball i Das Verbandsſpiel Ilvesheim gegen Seckenheim findet am kommenden Sonntag, den 2. Dezember, ſtatt. Näheres in unſerer Sportvorſchau am 1. Dezember. Kein Abſchlag der Viehpreiſe Die Landesbauernſchaft Baden keilt uns mit: Vor ei gen Tagen ging durch die Preſſe eine kurze Notiz über 1 zurzeit im Gange befindlichen Verhandlungen auf Herlh⸗ ſetzung der Fleiſchpreiſe. Dieſelbe hat in Kreiſen der bäuer⸗ lichen Bevölkerung den Eindruck einer erneuten Herabſet zung der Viehpreiſe erweckt. Der Vorſitzende der Bezirke, vereinigung Baden-Pfalz für Schlachtviehverwertung mach darauf aufmerkſam, daß die Bedenken vollkommen ube gründet ſind. Die Lebendgewichtspreiſe werden durch die Ausrichtung der Fleiſchpreiſe in keinem Falle berührt 0 ſie ſeit Jahr und Tag unter dem Friedensinder liegen und eine erneute Abſchwächung als unbillig empfunden werden müßte. Die Eingriffe in die Fleiſchpreisbildung beim Fleh ſchergewerbe ſeitens der Behörden tragen ausſchließlich den Charakter allgemeiner Preisüberwachung. In dieſem Zuge erfolgt auch die intenſive Prüfung der Verdienſtſpanne dez Gewerbes. Wo Kürzungen möglich ſind, erfolgen ſie nicht zuletzt im Intereſſe der kaufſchwachen Bevölkerung. de ganze Aktion richtet lediglich ihr Augenmerk auf die Inne⸗ haltung einer vertretbaren Verdienſtſpanne des Fleiſcher⸗ gewerbes. Sie erfährt aber keine Ausdehnung auf die Vieh⸗ preiſe. Mitteilungen aus verſchiedenen Gebieten beſagen, da Einzelne bereits beim Bauer mit einer beſtimmten Abſicht unter Bezug auf die Fleiſchpreisſenkungsaktion hauſteren gehen, indem ſie vorgeben, das Vieh würde erneut einen Preisabſchlag erleben. Elementen, die durch ſolche Methoden perſönliche Vorteile im Ankauf zu finden ſuchen, iſt die Tür zu weiſen, und umgehend Meldung über die Orts⸗ und Kreisbauernführer an die Bezirksvereinigung für Schlachk⸗ viehverwertung Baden⸗Pfalz, Karlsruhe, zu erſtatten. Die Landesbauernſchaft wird der Bezirksvereinigung im Kampf um die Erhaltung der Viehpreiſe die volle Untere ſtützung zuteil werden laſſen. * Wetterbericht Die nördliche Depreſſion hat ſich nach gleichzeitig aber auch den eurxopäiſchen Hochdruck an ſeiher Nordoſtſeite zuſammengedrängt. Für Donnerstag und Frei⸗ tag iſt jedoch immer noch trockenes, wenn auch zeitweilig be⸗ decktes und weniger froſtiges Wetter zu erwarten. Oſten ausgedehnt, Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 29. November: Miete A6, Sondermiete Ag; Die Räuber von Schiller. Anfang 19.30 Ahr. Ende nach 23 Uhr. Freitag, 30. November: Miete F 7, Sondermiete F 4 Ein Maskenball. Oper von Giuſeppe Verdi. Au⸗ fang 19.30 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Samstag, 1. Dezember: Miete B 7. Schön iſt die Welt. Operette von Franz Lehar. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 2. Dezember: Nachmittagsvorſtellung, in neuer Inſzenierung: Aſchenbrödl. Weihnachtsmärchen von C. A. Görner. Eintrittspreiſe 0.30 bis 2 Mark. Anfang 14.30 Uhr. Ende 16.30 Ahr.— Abends: Miete E 0 Sondermiete E 3: Der Roſenkavalier. Oper von Richard Strauß. Anfang 19 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Montag, 3. Dezember: Für die„NS.⸗Kulturgemeinde, Abt. Theater, Mannheim“, Abt. 145 bis 146, 261 bis 262, 321 bis 326, 351 bis 359, 361 bis 369, 573 bis 576, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 301 bis 600: Gregor und Heinrich. Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. Anfang 19.30 Ahr. Ende 22.30 Ahr — So gekocht, N ſchmeckt's vorzüglich! mMöyhren(Gelbrüben)⸗Gemüſe für 4 perſonen 3 2 Pfund Möhren, 2 Eßlöffel Fett, 1 Eß⸗ löffel Mehl, 2 Maggi's Fleiſchbrüßwürfel, 2 Teelöffel Zucker, Salz und Peterſilie. Die Möhren in feine Streifen 1 — imzerlaſſenen Fett dünſten, knapp 1/2 Tier l 3 Fleiſchbrühe aus 2 Maggi's Fleiſchbrüh⸗ würfeln dazuſchütten und garkochen. Das mit wenig Waſſer glattgerührte Mehl und ein wenig Zucker beifügen, gut durchkochen, nach Salz ab⸗ ſchmecken und feingehackte Peterſilie darüberſtreuen. — Verſammlungs⸗Kalender. 0 NeS⸗Frauenſchaſt. Heute abend 8 Uhr Heimabend im kleinen Schloßſaal. 1 E. Am Sonntag, den 2. Dezember des 0 Turnverein 1898, Mhm.- Sectenheim unter Mitwirkung sämtlicher Abteilungen des Vereins. 0 beginn abends 8 Ur. knntritt 40 ptg. einschl. Sportgrosdhen. fi Zum Besuche ist die verehrl. Einwobnerschaft herzlichst eingeladen. Die Leitung. EFEPFPFTFCPTCTCCCCCCT Lohnsteuer⸗Tabellen für Wochen- und Monatslohn gültig ab I. Januar 1935 erhältlich in der Druckerei des„Neckar-Bote“ Verloren Fur die anläßlich unserer Gilbemen Mochzeii erwiesenen uf e merſesamſteilen danſten perglicbot(roter Ausputz und Reißverſchluß) Milbelm Hauber u. Hau Gabreinermeister von Kapellenſtr. bis Villingerſtr. Abzugeben bei Mpm.-Gecbenbeim, 2g. ob. 1934. H. Volz, Kapellenſtr. 16. 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Kilo Kalb⸗ und Lammflefſchver⸗ nd ſich der An Schwelnefleiſch werden nur etwa 45 000 cht, währe verbrau ren. igen teac znog ish kecqusgeg use cp Buvrzus uuvg poaſpc roa zug pied di o zom buvzusgunzod eqn ⸗z00 ag uv heucht neng voce ne aun zpezlada zenvzſs rod Tezilig teuliur pon eig o enge gun usgelnetun pu enge ac gun jeuun d mog sn guvulel pugelct zva vo ushog F Uvach Hoa eq erung uebi zeln zoch 10 Meiq peigea Hungchlaoazen vag ug rezuig n e guengpm Bürzuugzuzz eig en eren uebnzz uegonb gun ueburgz uefeigne gaze zu unaegenſch uehv ur gusenne Tojule a0 sid q gun inv slogutzvg seg gpg id un Bund gun zom Bihpt urnegz uda bng eilcpyu koa uuvc einm 218 Ag! deubobog uscpluezcß iat zue gun ueumozebuv zv bng ud ne e obu ſpou anu agi on len„suv ebuvz ne cpu dgieigs“ ee ee eee ue eee en en een jgoqm uv bunzfefbegz and cpu bei zog ei lego reglos aa 61 Jpilech ollvig sv ur baoleg gol uuomagoze nv enz ane i bol„usſppm gig ueg un Bupbzerevcdg uduie him p“ Sn dien een e en e ene ec ee aug eee eee enn ec ah: gun buncpnppſuch dag zol uselnellnzz usnacnhp! uleuse zu elo did ugvu gun cpu vjngan voc eibiq nch! zue„ee eee en e ee ee eee 115 4 de dello une cpi uvm sjo non gufel zolleloagz zog eihva! „Ecpnlogz ng flejavmze— uellvd zdeia vl usheß zeig“ uh an! eue nv Jcpeand uolloz eie enen e— eigen 8e de di o inen dun zeqnvl szequoſeg uenvch un pT ue epo 1 Agen zu zdn vg eqn id uz uuvg uz dello wuune zu ic uus emu zcgel Au stpnc egnzun daes ufel ne lsa eech mec im enge (phruppeu se Jos oi ze nee ain uebulpaz usul dig Udo uehnjqse ha dia dnegunceg boinlan ono dadguv seh zolle hoch 10 gpbasa uso dune zogen usch usg ur Tesco Teufel uu 4e bulb(nv „udunvil aich no mug“ jeaus ö ba jg sog undd Inv guvz gun Funzenebogz hoa pfoibol 1 ofeomzuv„cpvagz duse i sv qui us“ „Gushgeb uspaboch ung u zu nr ru im uehogz vag uehbiek uslozg Ueihniqze pot eg zog ui use um feige n“ zugt Prqzezun ei ze usb zee hon diem 199 (Cuefoqzea ꝓnzaspppg) 4 2 2 „abc nruob jchlu se giom cps“ Uchelnkuv 103 Angi did 8e geiugea aun usmumvolne zegeim epne 18 een enen ͤ Luv zg ia„oh dur ou puede uu pzc uleg jglejgd“ gueugeu ⸗ueumolne p en eneginde„ Siu— bag ufezg“ Ahnlusumolne znog megel log nlpgperchl gun Bihnzun ol gun gos uenoanuz ene ol i leg ug! vjnlan vnzcz siv gollslongz 10 26a„s svanſe 110 116 Gui ue engl gun sgazeu ol ena fig n“ 14% baue e— ae a sv zonkehpu olnvcz uleg og vie leg inv nvgleb ⸗Souupch azuvicpt ego aue pi une uegeil ne il pogo dd ah ohong Ldaec sog gun dane inv aun aul quesbzr uusm usumolng apuquebnz anv ozpne olnvoch u uo usgel Inv hug usgel Inv eil oolnvr unu aun pq Szcpiu zo on and eicpvig zeſog usg an uspocg obiuſe aun usbunſſeg dig zog ine uejogzlogz udd Inv ping! 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Eine jauchzende Glückſeligkeit durchzittere ſie. Sie wagte ſich nicht zu rühren, noch einen Laut von ſich zu geben, aus Furcht, der holde Zauber könne zerrinnen. Endlich gab er ſie frei und nun ſah er ihr erſt in die Augen. „Haſt du hier auf mich gewartet, Schatz?“ 0 Eine heiße Glut ſchoß ihr in die Wangen unter ſeinem Blick. „Ja,“ gab ſte leiſe zur Antwort. „Haſt du denn gewußt, daß ich kommen würde?“ „Gehofft!“ „Arſel— ſo haſt du dich doch nach mir geſehnt?“ „Ja!“ klang es noch leiſer als zuvor. „And dennoch haſt du mich geſtern nicht in unſerem Heim in Berlin empfangen wollen, dennoch haſt du dich in hartem Groll und Trotz von mir abgewandt— ge⸗ ſchwiegen und mich— quälen können?“ Sein Vorwurf machte ſie erzittern, ſie ſenkte den Blick vor ihm. „Warum biſt du nicht gekommen? War das— Trotz?“ fragte er und forſchte in ihren Zügen. „Nein— nein, nicht Trotz“ rief ſie jetzt, wieder auf⸗ ſchauend, und es ſchimmerten Tränen in ihren Augen. „Konnte, durfte ich denn kommen, wo du mich—“ „Wo ich ſo hart zu dir war?“ fragte er dazwiſchen. „Wo du mich in einem Verdacht hatteſt, den ich nicht verwinden kann, mit dem ich an deiner Seite nicht weiter⸗ leben konnte und durfte.“ „Liebling!“ Er legte die Arme um ihre zitternde Geſtalt und führte ſie die Straße nach dem Walde zu, denn vor dem Bahnhof wurde es wieder lebendig; man ſah neugierig zu ihnen hin. So gingen ſie wie ein Liebespaar eng um⸗ ſchlungen. Er drückte ſie jetzt feſter an ſich und zog ihre Hand an ſeine Lippen. „Liebling— willſt du mir verzeihen, was ich in un⸗ ſeliger Verblendung an dir verſchuldete? Ich ſehe mein Anrecht ein und bitte dir alles ab. Ich habe dir nie im Ernſt etwas Schlechtes zugetraut und— vertraue dir jetzt wieder voll und ganz. Ich war ein Egoiſt und dachte nur an mich— ich wollte dich erziehen und ahnte nicht, daß du mich zu gleicher Zeit erzogſt. In einer echten Ehe beruht wohl alles auf Gegenſeitigkeit. In dieſem Sinne wollen wir ſie weiter führen, und nichts ſoll uns mehr von ein⸗ ander trennen. Nicht wahr, meine liebe Arſel?“ Wie dieſer ſtarke, ſelbſtbewußte und ſelbſtgerechte Mann ſich allein anklagte, ſtatt ſie anzuklagen, wie er die Schuld auf ſich nahm und um ihre Verzeihung bat, das packte ſie bis ins Tiefſte. Das war nicht mehr der Staats⸗ anwalt, das war der liebende Gatte, nach dem ſie ſich ge⸗ ſehnt hatte. Ihr Herz flutete über. In ſcheuer Zärtlichkeit ſchmiegte ſie ſich an ihn. „Kurt— du zürnſt mir nicht mehr— du glaubſt nicht mehr, daß—“ „Ich glaube, daß du mich liebſt,“ fiel er ein und beugte ſich zu ihr. Da ſchlang ſie beide Arme um ſeinen Hals und er wehrte dieſe Arme nicht ab, obgleich einige Perſonen vor⸗ übergingen ſich anſtießen und Bemerkungen machten. Er hatte nur Augen und Ohren für ſie. „Aeber alles in der Welt liebe ich dich,“ ſagte ſie mit heißer leidenſchaftlicher Zärtlichkeit. „Mit Freuden will ich alles darum opfern— meine Kunſt und—“ Er ſchloß ihr den Mund mit einem Kuſſe. „Nichts ſollſt du mir opfern, mein Liebes, Geliebtes, weder deine ſchöne Kunſt, die ich jetzt erſt voll ſchätzen ge⸗ lernt habe, noch— deinen Freund Virgilio.“ „Kurt!“ rief ſie jetzt erſchreckt und ſah ihn bange for⸗ ſchend an, aber er lächelte. „Sei ruhig— ich bin nicht mehr eiferſüchtig auf ihn, ich habe längſt erkannt, daß er uns ein wahrer Freund geworden iſt, uns beiden, Maria Urſula. Ohne ihn hätte ich meine Fehler nicht erkennen und den Schatz, den ich be⸗ lie, nicht genug ſchätzen gelernt, und ich glaube, auch me Frau iſt durch ihn auf das hingewieſen worden was unſerer Ehe bisher gefehlt hat. Habe ich recht?“ Sie nickte nur, ihn mit einem leuchtenden Blick an⸗ ſehend, und er fuhr fort: „Wenn du alſo an ihn ſchreibſt— ich weiß, du haſt es bis jetzt nicht getan—, ſo beſtelle ihm Grüße, und wenn wir wieder einmal an deinen geliebten Vierwaldſtätter See nach Brunnen kommen, dann ſoll er auch mir will⸗ kommen ſein.— Biſt du nun zufrieden mit deinem Mann, Liebling?“ „Glückſelig bin ich, Kurt,“ rief ſie überwältigt von Glück.„Das höchſte Vertrauen, das du mir geben konnteſt, aſt du mir durch deine letzten Worte bewieſen. Ich danke dir dafür.“ And ſo gingen ſie zuſammen immer tiefer in den Wald hinein, in ihrer neuen Liebesſeligkeit der Zeit und Um⸗ gebung nicht achtend. Was ſie ſich noch alles zu ſagen, zu geloben und abzubitten hatten! Daheim ängſtigte ſich die Mutter um Maria Urſulas langes Ausbleiben. Sie trat vor die Haustür und ſpähte beſorgt die Straße hinuntec. Da ſah ſie zwei Geſtalten, die ſich eng umſchlungen hielten und ganz ſelbſtvergeſſen ineinander vertieft ſchie⸗ nen, den Weg heraufkommen. Sollte das—? Nein, das war doch nicht gut möglich. Aber plötzlich durchzuckte es ſie in freudigem Schreck. Gott ſei Dank! Als Maria Arſula ihre Mutter ſah, machte ſie ſich von ihrem Gatten los und flog ihr mit einem Jubellaut in die Arme. Veltheim aber ſchwenket luſtig ſeinen Hut: „Ich komme, mir meinen entflogenen Vogel wieder einzufangen, liebe Mutter,“ ſcherzte er, und es ſtrahlte aus ſeinen Augen. Frau Nordmann nickte ihm freundlich zu. „Das machſt du recht, Kurt, halte ihn nur feſt, damit er dir nicht wieder entfliegen kann.“ Wird beſorgt. Noch heute bringe ich ihn in den Käfig zurück,“ erwiderte er launig. „Heute noch?“ fragte Frau Nordmann erſtaunt. „Mit dem letzten Zuge,“ lachte Veltheim ſo recht froh und glücklich. Nun gingen ſie zuſammen ins Haus und Frau Nord⸗ mann richtete in aller Eile ein Abendbrot her. Eine herz⸗ liche luſtige Stimmung herrſchte dabei. Der Staatsanwalt war in ſeiner humorvollen Laune kaum wiederzuerkennen, ſo daß der Profeſſor einmal ganz erſtaunt zu ihm ſagte: „Wie du dich verändert haſt, Kurt.“ Dazwiſchen tauſchte das junge Ehepaar zärtliche Blicke und verſtohlene Händedrücke aus. „Die Rinder waren ja heute wie in den Flitter⸗ wochen,“ ſagte der Profeſſor abends beim Zubettgehen zu ſeiner Frau, nachdem Schwiegerſohn und Tochter mit dem letzten Zuge nach Berlin abgedampft waren. Frau Abeba nickte dazu bedeutſam mit einem eige⸗ nen, feinen Lächeln um den Mund: „Ja, Alterchen und— vielleicht ſind es jetzt erſt die richtigen Flitterwochen.“ Einige Zeit darauf erhielt Virgilio in ſeinem italieni⸗ ſchen Heimatort Magenta einen Brief aus Deutſchland. Neugierig und erſtaunt erbrach er ihn und ein Freu⸗ denruf entfuhr ſeinem Munde. Von Maria Urſula! Endlich ein Lebenszeichen, endlich eine Aufklärung! Was ſie ihm ſchrieb? Lauter liebe, herzliche Worte, aus denen ein jubelndes Glück und eine große, ſelige Hoffnung wehte. Warum ſie damals ſo plötzlich und ohne Abſchied von ihm zu nehmen, Brunnen verlaſſen hatte, das erwähnte ſie nur kurz ohne nähere Begründung. Er fragte auch ichto mehr danach. Wie eine Zentnerlaſt fiel es ihm von der Seele, daß er ihren Frieden und ihr Glück nicht geſtört hatte. And als er unter ihrer Anterſchrift: „Ihre glückliche Maria Urſula“ den Namen ihres Gatten, den er eigenhändig darunter geſetzt hatte, las, da fie der letzte Zweifel und Druck von ihm ab. Er ahnte nicht, daß er auch in dieſer Ehe eine bedeutſame Rolle geſpielt hatte, die vielleicht tiefer und eingreifender auch auf ſein Leben zurückwirkte als jedes andere Erlebnis zuvor. — Ende— ———— Serien Saar: Ehrenrettung Das jüngſt erzielte Forſchungsergebnis, das experi⸗ mentell einen deutlichen Einfluß des Mondes auf das Sil⸗ ber nachweiſen konnte, läßt die Frage akut werden, wie ſich die neuzeitliche Wiſſenſchaft zu dem bunten Kranz von Vermutungen ſtellt, die ſich im Volke über den Mondein⸗ fluß von Generation auf Generation forterhalten haben. Vom ſeltſamen, milden Leuchten des Mondſcheines wird der ſinnende Menſch wie durch tauſend geheimnis⸗ volle Stimmen angeregt. Das ſoll nicht beſtritten werden. Die 8 und Geſtalten, die ⸗ſonſt in Nächten, wenn der Mond ſich verſteckt hält, faſt völlig in der Finſternis un⸗ tertauchen, werden vom Mondlicht faſt geſpenſtiſch wieder in die Wirklichkeit hineingeſtellt, ein Kontraſt, den auch der routinierteſte Bühnenbeleuchtungstechniker nicht ver⸗ gleichsweiſe in dieſer Seltſamkeit zuſtandebringt. Dieſe Seltſamkeit, die geradezu zu geheimnisvollen Vermutungen herausſordert, wird auch der f roffſte Wirklichkeitsfanatiker nicht ableugnen. Der n chtern Ueberlegende wird aber kaum ohne Einſchränkung die Be⸗ hauptung hinnehmen können, der Mond ſei ein Schädling der Pflanzen, da er durch ſeine fe 10 Ausſtrahlungen“ das Wachstum nachteilig beeinfluſſe. Dieſe auch heutzutage noch oft zu hörende Anſchauung kommt einer abergläubi⸗ 1 Vorſtellung gleich. Ein Beweis dafür, daß vom ond Hemmungen des Pflanzenwachstums ausgehen, hat ſich jedenfalls nicht erbringen laſſen. Wahrſcheinlich iſt die abergläubiſche Auffaſſung durch die Beobachtung genährt worden, daß in den Nächten, in denen der Mond mit be⸗ ſonders klarer Scheibe am Himmel ſteht, die Tageswärme ſich regelmäßig in erhöhter Intenſität bemerkbar macht und ſich ausnahmsweiſe intenſiv dem Weltenraum mit⸗ teilt. Hieraus iſt im Volke dann die Mär von der gefähr⸗ lichen„Mondkälte“ entſtanden. Mit der in ſolchen Näch⸗ ten verſpürbaren, manchmal bis ins wirkliche Kälte⸗ ſtadium ſinkenden Kühle hat der Mond ſelber gar nichts zu tun,. Schuld iſt lediglich die— nichtvorhandene Wolken⸗ decke. Infolgedeſſen muß die Erde eine erheblich größere Wärme abgeben, während in Nächten, da die Wolken ge⸗ nügend zur Gelkung kommen, weit weniger Wärme aus⸗ geſtrahlt zu werden braucht. Ganz ähnlich verhält es ſich mit der angeblich ſieghaf⸗ ten Kraft des Mondes der in der Lage ſein ſoll, die Wol⸗ ken zu zerreißen und die Wolkenfetzen auseinanderzutrei⸗ ben, um ſo die Vorbedingungen für eine günſtigere Wet⸗ terlage zu ſchaffen. Dem Poeten wird es niemand ver⸗ übeln, wenn er der Sieghaftigkeit der Sonne die Sieghaf⸗ tigkeit des Mondes gegenüberſtellt. Wiſſenſchaftlich aber läßt ſich das nicht rechtfertigen. Für das bloße Auge aller⸗ dings bieten ſich, meiſt wenn der Tag bewölkt und un⸗ freundlich war, am ſpäten Abend Bilder, die mit der dich⸗ teriſchen Darſtellung übereinzuſtimmen ſcheinen. Dann ſieht es ſich häufig ſo an, als ſei der gütige Mond tatſäch⸗ lich dabei, gründlich mit den Wolken aufzuräumen, die eine klare, helle Witterung nicht aufkommen laſſen wol⸗ len. In Wahrheit aber liegen die Dinge ganz anders. Mit dem Augenblick nämlich, da die Sonne ſinkt, beginnt die Abkühlung, die ſich bei den Wolken raſcher vollzieht als bei der trockenen Luft. Wenn ſich ſpäter dann auch die Luftſchichten im Bereiche der Wolken abkühlen, ein Vor⸗ gang, der ein Dichterwerden und Abſinken der Luft zur Folge hat, machen dieſes Abſinken auch kleine Wolkenteil⸗ chen mit. Dieſes nach unten Sinken erfolgt aber nur bis zu einer beſtimmten Grenze, denn je weiter die Luft, die die Wolkenteilchen an ſich geriſſen hat, ſinkt, deſto mehr ſchreitet gleichzeitig die Erwärmung dieſer abwärts ſtrö⸗ menden Luftmengen fort. Hat nun die Erwärmung ſo weit zugenommen, daß ſie ſich den umliegenden Luftſchich⸗ ten anpaßt, dann hört das Sinken auf. Die Waſſerteilchen der Wolken verdampfen, die Wolken löſen ſich auf. Damit ſoll aber keineswegs der Einfluß des Mondes auf die Geſtaltung der Witterung reſtlos verneint wer⸗ den. Man weiß, daß Ebbe und Flut mit der Mondſchwer⸗ kraft zuſammenhängen. Ja, es hat ſich ſogar feſtſtellen laſ⸗ ſen, daß auch im Luftmeer ſich in gewiſſen Sinne ein Ab⸗ ebben und Anſchwellen ganz ähnlicher Art vollzieht, ſo daß ſich immerhin dieſe und jene Veränderungen der Wet⸗ des Mondes terlage— wenigſtens in beſcheidenem Maße— daraus erklären ließen. Die bisherige wiſſenſchaftliche Erforſchung dieſer und ähnlicher Vorgänge(Nordlicht, Gewitter uſw.) hat jedoch noch keinen wirklich ausreichenden Beweis da⸗ für erbracht, daß es tatſächlich ſo iſt. Man kann im Augen⸗ blick alſo noch nicht ſagen, bis zu welchem Grade die Ver⸗ mutungen durch Tatſachen beſtätigt werden. Immerhin dürfte ſich ſchon heute mit ziemlicher Sicherheit annehmen laſſen, daß die Einwirkungen, die der Mond auf das Wet⸗ ter ausübt, ſich in einem recht engen Rahmen halten. Die epileptiſche Anfälligkeit und die krankhafte Erſchei⸗ nung des Nachtwandelns ſollen ebenfalls auf die Mond⸗ einflüſſe zurückgehen. Die Frage eines unmittelbaren Ein⸗ fluſſes wird ſich aber auch hier kaum bejahen laſſen. Mehr Wahrſcheinlichkeit beſtünde ſchon für einen mittelbaren Einfluß, nämlich für eine Einwirkung der Luftelektrizität, die während des Mondumlaufes beſtimmten Veränderun⸗ gen unterliegt. 0 Warum arbeitet der Akku nicht? Mitunter wird man die Beobachtung machen, daß der Akku, trotzdem er kurz vorher neu aufgeladen wurde, fäh⸗ lings wieder ſeine Kraft einbüßt. Die Schuld daran iſt in den meiſten Fällen einem Sulfatieren der Akkuplatten zu⸗ n Es handelt ſich dabei um eine auf chemiſchem Wege vor ſich gegangene Umſetzung der Platten. Zu einem Sulfatieren kommt es, wenn der Akku längere Zeit hin⸗ durch nicht in Gebrauch genommen und in dieſer Zeit nicht mehr aufgeladen wurde. Die gleiche Erſcheinung kann durch ein ungenügendes oder durch ein übermäßiges Auf⸗ laden hervorgerufen werden. Hat die chemiſche Umſetzung noch nicht zu weit um ſich behelfen, dann 115 ſich der Schaden meiſt dadurch wieder eheben, daß man eine ganz allmähliche Ladung mit niedriger Stromſtärke vornimmt. Der Säure gibt man eine kleine Doſis Glauberſalz hinzu. Iſt die Ladung be⸗ endet, dann werden die Zellen wieder geleert. Es erfolgt ſodann eine gewiſſenhafte Auswaſchung mit deſtilliertem Waſſer. Hat man dann neue Säure eingefüllt, wird der Akku von neuem aufgeladen. Diesmal wendet man aber zum Aufladen die normale Stromſtärke an. In dieſem Zuſammenhang dürfte auch die Frage inter⸗ eſſieren, ob dem Akkumulator ein Zuviel an Ladung un⸗ zuträglich iſt. Auch ein Laden über den eigentlichen Be⸗ darf hinaus kann nicht ſchaden, im Gegenteil der Akku⸗ mulator kann dabei nur gewinnen. Allerdings iſt zu ſtar⸗ ker Strom unbedingt zu vermeiden. Vor allem gewöhne man ſich auch daran, die Akku⸗ klemmen im Auge zu behalten. Werden die Kontaktſtellen beim Akkumulator durch den Säureinhalt der Batterie verunreinigt, dann führt dies leicht auch zu Empfangs⸗ beeinträchtigungen. Die Akkuklemmen müſſen deshalb ſtets ſauber gehalten werden. Als beſonders wirkſam darf emp⸗ fohlen werden, die Klemmen regelmäßig mit Vaſeline einzufetten. Auf dieſe Weiſe werden dann die ſchädlichen Einflüſſe der Säure ferngehalten.. f Eine reichliche Speiſekarte Es ſcheint auch noch andere Leute als Seekranke zu ge⸗ ben, Leute, die, wenn ſie eine Schiffsreiſe machen, gehörig zupacken, weil ihnen die Seeluft ordentlichen Appetit macht. Um zu ſehen, wie viel Feſtes und Flüſſiges im Laufe der Zeit auf einem Schiff vertilgt wird, braucht man nur einen Einblick in den Jahreshaushalt der Schiffahrts⸗ geſellſchaften zu tun. Dem Jahresbericht einer größeren e be die im ganzen rund 52 im Dienſt befindliche Schiffe hat, ſind folgende intereſſante Angaben zu entnehmen. Anter den Fleiſchſorten, die verzehrt werden, ſteht das Rind⸗ fleiſch an erſter Stelle. Auf den 52 Schiffen wurden im Laufe eines Jahres davon insgeſamt 225 000 Kilogramm verzehrt. Dieſe Menge iſt ſo gigantiſch, daß man dreißig Eiſenbahnwaggons dazu benötigt, um ſie zu transportiet