ten 1 ort ſſen icht Tuß ren cht. (in vo) laß ſüſ⸗ ick⸗ un⸗ len 7 — dee Verschuldung der Ge han 1933 ipren 2. Blatt zu Nr. 28 eee W- dee rr Nr ubeits loſigkeit und Wirtſchafſtsumbau Ein Vorkrag des Präſidenken der Reichsanftalt. Köln, 4. Dezember. Auf einer Mitgliederverſammlung des Verbandes Rhei⸗ jiſcher Induſtrieller ſprach der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. Syru p, in längeren Ausführungen zum Thema„Arbeit und Arbeitsloſigkeit im neuen Deutſchland“. Seit der Uebernahme der Skaatsgewalt durch Adolf iller ſeien in der Arbeiksſchlacht ganz große Erfolge er⸗ elt worden. Die Zahl der Arbeiter und Angeſtellten, die in er deutſchen Wirkſchaft beſchäftigt werden, ſei von 11,5 auf 1,6 Millionen geſtiegen, während die Zahl der Arbeits- en auf faſt 2.25 Millionen geſunken ſei. Unbeſchadet der Genugtuung über dieſen Erfolg dürfe man, ſo führte Dr. Syrup u. a. weiter aus, nicht die not⸗ wendige Selbſtkritik verlieren. Hochburgen der Arbeitsloſigkeit tien auch jetzt noch die Großſtädte und Induſtriegebiete und bon den 2,282 Millionen Arbeitsloſen entfielen am 1. Ok⸗ uber dieſes Jahres allein 1,236 Millionen auf die Groß⸗ lüdte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Der Rückgang der Arbeitsloſigkeit ſei in weit größerem Maße den fünge⸗ zen Arbeitern und Angeſtellten als den älteren zugute ge⸗ lummen. 5 Skaaksnokwendigkeiten und erkennbare Enkwicklungs⸗ ſendenzen der deutſchen Wirtſchaft ſprächen für Struk⸗ lurveränderungen, die nalürlich nur auf lange Sicht vorgenommen werden könnten. Weiter behandelte der Vortragende die notwendigen rſchwerungen der Landflucht. Die Landwirt⸗ ſhaft bemühe ſich unter Opfern, ihre Arbeiter auch wäh⸗ lend des Winters zu behalten und Jahresverträge abzu- ſhließen. Dieſe Entwicklung dürfe nicht durch induſtrielle werbung geſtört werden. Die Reichsanſtalt habe infolge⸗ eſſen durch geſetzliche Anordnungen die Einſtellung land⸗ mirtſchaftlicher Arbeitskräfte für eine Reihe induſtrieller betriebe, die erfahrungsgemäß gern ſolche Arbeiter vom Lande aufzunehmen pflegten, gehemmt. Im Wege der Landhilfe habe ſie daneben rund 15 000 junge Leute aus den Städ⸗ ben und Induſtriegebieten in Bauernwirtſchaften überge⸗ führt. Dieſem Ziel diene auch der Arbeitsplatzauskauſch. lerdings könne dieſer nicht planlos vorgenommen wer⸗ ben; denn es müſſe durch das Arbeitsamt ſichergeſtellt ſein. laß die jungen Arbeitskräfte in der Landwirtſchaft oder im beitsdienſt Aufnahme finden. Einer Arbeitsloſigkeit dürf⸗ en ſie nicht anheimfallen. Der Arbeitsplatzaustauſch ſei keine Angelegenheit von heute auf morgen, ſondern werde plan⸗ läßigin längerem Zeitraum durchgeführt werden. Bei günſtiger Entwicklung des Beſchäftigungsgrades und weiteren Rückgang der Arbeitsloſigkeit, ſo ſchloß der kedner, werdp die Reichsanſtalt in abſehbarer Jeit in der Lage ſein, überwiegend ihre Mittel dafür einzusetzen, den . etbeitswilligen und arbeitsfähigen Arbeitsloſen Arbeit zu eben und ſo das Recht auf Arbeit ſo weit als möglich in die Braxis umzuſetzen Verkehrsprobleme des Hochſchwarzwaldes Mit der Fertigſtellung der Todtnauer Hütte am Süd⸗ ß des Feldbergs hat der Hochſchwarzwald eine neue ver⸗ Ahrswichtige Unterkunft inmitten bevorzugter Skigelände er⸗ halten, die umſo mehr begrüßt werden darf, als in den ſchnee⸗ ſcheren Höchſtlagen des Gebirges immer noch ein Mangel an. Winterunterkünften beſteht, zumal die höchſtgelegenen Gasthöfe auf dem Feldbergplatt und der Belchenkuppe Win⸗ lers Über geſchloſſen zu ſein pflegen. Von Verkehrsfachleuten wird darauf verwieſen, daß die Notwendigkeit weiterer Anterkunftsſtätten im Hochſchwarz⸗ valdgebiet zwiſchen 1000 und 1500 Meter, alſo in den leſten Schneezentren, nicht zu leugnen ſei und Ausbaumög⸗ chkeiten in Titiſee, am Feldberg, in Todtnauer, Hofsgrun⸗ , Muldener und Belchener Gemarkung vorhanden ſind, kit die ausreichende Zahl von namentlich während der Fportſaiſon offengehaltener Gaſtſtätten werde es künftig aus⸗ ſhließen, daß winterſportliche Gäſte, die in größerer Zahl lber Weihnachten und Neujahr Schwarzwald⸗Skigebiete auf⸗ chen, etwa keine Unterkünfte finden. Die Beſtrebungen nach Schaffung weiterer Berggaſtſtät⸗ un und Penſionen bezwecken, die Unterbringung auch größ⸗ kr Beſucherkontingente aus deutſchen Gauen und der aus⸗ ſändiſchen Nachbarſchaft unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen and zu vermeiden, daß durch etwaige ungenügende Anter⸗ üufte eine Abwanderung von winterſportlichen Gäſten vom f Schwarzwald in andere Sportgebiete erfolgt. In den Sport⸗ ſebieten ſüdlich von Freiburg ſtehen rund 4000 Betten zur Rerfügung, während beiſpielsweiſe in oberbayeriſchen Ski⸗ landen eine um das Vielfache höhere Zahl an Betten leteit ſteht. Die Finanzlage der Gemeinden 2 Ffeiburg, 4. Dez. Die Bürgermeiſter und Gemeinde⸗ ute von etwa 62 Gemeinden aus dem Amtsbezirk Frei⸗ burg hatten ſich im ſtädtiſchen Kaufhausſaal eingefunben, zum den Vortrag des Geſchäftsführers des Deutſchen Ge⸗ neindetages, Landesſtelle Baden, Dr. Jäkle, über Finanz⸗ und Steuerfragen entgegenzunehmen. Dr. Jäkle verbreitete ſch in einem zweiſtündigen Vortrag zunächſt über die Pflich⸗ et der Bürgermeiſter der Landgemeinden, die unter der i kübergerſchen Steuerreform ſcharf zum Landeshaushalt her⸗ gezogen worden ſeien. An Hand von Zahlen wies er auf meinden im Reich hin. Die am 30. kt mit 11.2 Milliarden erreicht zen einen Jinſendienſt von allein In Baden kam auf den Kopf 45 ein Betrag, der die Quoten in bei weitem übertraf. Dr. Jäkle len, was der Nationalſozialis⸗ e alles getan hat, um wieder und eine Geſundung der Finanzen ud ein großer Teil der badiſchen Ge⸗ 932 einen Geſamtfehlbeteag von über 8 er Fehlbetrag im Jahre 1983 auf und 200 Millionen zurückgegangen.. 1 habe. Die Gemeind 20 Millioren zu be: ber Bevölkerung 185 Württemberg und B⸗ ing dann dazu über Aus nach der Mach e eee eee Amſicht! Vorſicht! Rückſicht! Kirſchkerne, Obſtſchalen und ſonſtige Obſtreſte ſind zwei⸗ fellos in der Hand recht läſtig. Die Bequemlichkeit, ſich ihrer ſchnell zu entledigen, darf jedoch nicht ausarten in Rückſichtsloſigkeit, ſie einfach auf die Straße zu werfen. In den meiſten deutſchen Städten gibt es auf den Straßen, Besſell N 335— des Verbandes der Deutschen Berufsgenossenscheften Gerſia W in Anlagen und auf den Plätzen ſchon Papierkörbe und Ab⸗ fallkäſten, in die man dieſe läſtigen Ueberbleibſel werfen kann. Jeder verantwortungsbewußte Straßenbenutzer ſollte darum ſoviel Selbſtzucht aufbringen, Obſtkerne, Schalen und dergleichen in einem Stück Papier oder einer Tüte ſolange bei ſich zu behalten, bis er ſich ihrer ohne Gefährdung ſeiner Mitmenſchen entledigen kann. Erzieht vor allem Eure Kinder zu dieſer ſelbſtverſtändlichen Pflicht des Anſtandes! Die wenigſten Menſchen machen ſich einen Begriff davon, wie hoch die Unfälle des täglichen Lebens ſind. 1931 er⸗ litten von den bei den gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften Verſicherten über 22000 Volksgenoſſen Unfälle allein durch Fall auf ebener Erde, von denen 33 tödlich verliefen. Ein großer Teil dieſer Unfälle wurde durch achtlos fortge⸗ worfene Abfälle verurſacht. Dieſe Zahlen ſprechen für ſich. lich zur „Amſicht! Vorſicht! Rückſicht!“ Das Auto⸗Kennzeichen Wie muß es beſchaffen ſein? In der Ausführungsanweiſung des Reichsverkehrs⸗ miniſters zur Reichs⸗Straßenverkehrs⸗Ordnung wird über die Anbringung des Auto⸗ Kennzeichens beſtimmt: Das Kennzeichen iſt an der Vorderſeite und an der Rück⸗ ſeite des Kraftfahrzeuges auf der Fahrzeugwand oder auf rechteckigen Tafeln anzubringen, die mit dem Fahrzeug feſt zu verbinden ſind. An ſchrägen Außenwänden können an Stelle jedes vorderen und hinteren Kennzeichens je zwei Kennzeichen beiderſeits an jedem Ende des Fahrzeugs an⸗ gebraczt ſein. Der untere Rand des vorderen Kennzeichens darf nicht weniger als 20 Zentimeter, der des hinteren nicht weniger als 35 Zentimeter vom Erdboden entfernt ſein: die Entfernung darf keinesfalls geringer ſein als die vor⸗ geſchriebene Bodenfreiheit des Fahrzeugs. Das Kennzeichen iſt ſo anzubringen, daß es immer les⸗ bar iſt; es darf daher nicht zum Umklappen eingerichtet ſein und nicht verdeckt werden. Bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel ſind hintere Kennzeichen ſo zu beleuchten, daß ſie für ein normalſichtiges Auge bei klarer Sicht auf eine Entfer⸗ nung von mindeſtens 15 Meter deutlich erkennbar ſind. Vorrichtungen zum Abſtellen der Beleuchtung vom Fahr— zeug aus ſind nur zuläſſig, wenn alle Lichtquellen, die einen Lichtſchein nach vorn auf die Fahrbahn werfen kön⸗ nen, gleichzeitig mit der Kennzeichenbeleuchtung oder vor dieſer verlöſchen. Außer dem amtlichen Kennzeichen darf das Nationali⸗ tätszeichen„D“ nach den Vorſchrfiten der Verordnung über internationalen Kraftfahrzeugverkehr angebrecht werden; die Anbringung von Zeichen, die mit amtlichen Kennzeichen verwechſelt werden können, iſt unzuläſſig. Das Milcheiweißbrot Vielfach hört man ſelbſt aus Bäckerkreiſen die Frage „Warum ſchon wieder etwas Neues?“ Eine gewiſſe Berech⸗ tigung hat dieſe Frage; es handelt ſich um etwas Neues gegenüber dem Brot, das im allgemeinen hergeſtellt und verkauft wird. Durch den bisherigen Verbadungszwang von Trocken⸗ magermilch zu Brot gelangten höchſtens 0.8 Prozent Pulver aus entrahmter Milch in das Brot, während Milcheiweißbrot bei Verwendung von Milchpulver mindeſtens 2.5 Prozent hochwertiges Milcheiweiß in Verbindung mit Milchzucker ent⸗ hält. Das iſt das Neue am Milcheiweißbrot. Aber vor dem Krieg und beſonders im vorigen Jahr⸗ hundert war die Verwendung von entrahmter Milch in den Bäckereien gang und gäbe. Die Bauersfrau vollends kannte nichts anderes als anſtelle von Waſſer entrahmte Milch oder Buttermilch zur Herſtellung ihres Hausbrotes zu verwenden. Was damals Bäcker und Bauer rein erfahrungs⸗ gemäß feſtgeſtellt hatten, das wurde jetzt durch umfang⸗ reiche Backverſuche praktiſch und wiſſenſchaftlich ausgewertet; die Tatſache nämlich, daß durch Zugabe von friſcher ent⸗ rahmter Milch oder Trockenmilchpulver zum Brotteig Aus⸗ ſehen, Geſchmack, Nährwert und Haltbarkeit des Brotes ganz erheblich verbeſſert werden, ohne daß die Herſtellungs⸗ koſten erheblich teurer würden. Wie jede Maſchine durch irgendwelche Hilfsmittel an⸗ getrieben werden muß, ſo bedarf auch unſer Körper eines Treibſtoffes, der Kohlehydrate, um ſeine tägliche Arbeit bewältigen zu können. Unſer Körper iſt aber keine tote Maſchine und bedarf deshalb ſtändig neuer Aufbauſtoffe; in erhöhtem Maße braucht dieſe der jugendliche Körper. Das Brot ſpielt nun die Hauptrolle bei der Deckung des Kohlehydratbedarfes und die Milch enthält die hochwer⸗ tigſten Eiweißſtoffe.. In ſeltener Vollkommenheit wird uns ſomit im Milch⸗ eiweißbrot ein Kraftbrot geboten, das zum Spezialbrot ge⸗ rade des kleinen Mannes wird, denn der Mehrpreis von 1 Pfennig pro Pfund Brot ſteht in gar keinem Verhältnis zu den Vorkeilen, die dieſes Brot bietet. 5 Sie mahnen eindring⸗ Mitt cch, 5. Dea. 1934 21 Steuerfreiheit der Weihnachtsgeſchenke Viele Unternehmer beabſichtigen, in dieſem Jahre ihren Arbeitnehmern einmalige Zuwendungen zu Weihnachten zu machen. Um die Gebefreudigkeit anzuregen und um den Arbeitnehmern bereits ſchon vor Inkrafttreten der neuen Lohnſteuertabelle eine ſteuerliche Erleichterung zu gewäh⸗ ren, hat der Reichsminiſter der Finanzen in einem Erlaß vom 30. November 1934 beſtimmt, daß einmalige Zuwen⸗ dungen zu Weihnachten unter folgenden Vorausſetzungen frei von der Einkommenſteuer(Lohnſteuer), Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe, Eheſtandshilfe der Ledigen und der Schenkungsſteuer ſein ſollen. 1. Die einmalige Zuwendung muß im Monat Dezember gegeben werden, 2. die einmalige Zuwendung muß über den vertraglich (tariflich) gezahlten Arbeitslohn hinaus gewährt werden, 3. die Steuerbefreiung gilt nur für Arbeitnehmer, deren vereinbarter Arbeitslohn nicht mehr als 3600 Reichsmark jährlich beträgt. Die ſteuerlichen Weihnachtsgeſchenke können in bar oder in Sachen geleiſtet werden. Es iſt nicht erforderlich, daß ſie in Bedarfsdeckungsſcheinen gegeben werden. Für Weihnachtsgeſchenke, die aufgrund des Arbeitsver⸗ trages, z. B. des Tarifvertrages, gewährt werden, kommt alſo die Steuerfreiheit nicht in Frage. Auch ſind alle Weih⸗ nachtsgeſchenke des Arbeitgebers an ſeine Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn mehr als 3600 Mark im Jahr beträgt, als Arbeitslohn zu beſteuern. Handel und Wirtſchaft Mannheimer Schlachtoiehmarkt vom 4. Dezember. Auf⸗ trieb: 139 Ochſen, 145 Bullen, 283 Kühe, 273 Färſen, 796 Kälber, 40 Schafe, 2378 Schweine, 5 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 37, 31 bis 36, 27 bis 30, 23 bis 26; Bullen 34 bis 35, 28 bis 33, 25 bis 27; Kühe 31 bis 33, 25 bis 30, 18 bis 24, 12 bis 17; Färſen 37 bis 39, 31 bis 36, 26 bis 30; Kälber 48 bis 51, 41 bis 47, 33 bis 40, 25 bis 32; Schafe ohne Notiz; Schweine 52 bis 53, 50 bis 53, 48 bis 53, 45 bis 51, 44 bis 49.— Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueberſtand; Kälber ruhig; Schweine langſam, Ueberſtand. Die Fleiſchpreiſe Unker keinen Amſtänden Erhöhung. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hal die Ueberwachungsſtellen angewieſen, dafür Sorge zu kragen, daß die heutigen Preiſe für Fleiſch und Fleiſchwaren unker keinen Umſtänden erhöht werden. Falls die zur Preisfeſtſetzung befugten Stellen heute gel⸗ tende örtliche Preiſe für ſolche Waren für überhöht halten, ſo hat eine Abänderung der Preiſe im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar für die Vieh⸗, Milch⸗ und Fettwirtſchaft zu erfolgen, der ſeinerſeits im Einvernehmen mit dem Preiskommiſſar handelt. Die Preisnotierungen für Le⸗ bendvieh werden im übrigen ſo geregelt, daß ſie den Kleinverkaufspreiſen entſprechen. Die Fleiſcher haben es in der Hand, Ueberpreiſe für Lebendvieh nicht zu bewilligen. 5 Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik!; 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gym⸗ naſtik II; 8.45 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 Funkſtille; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert IJ. 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskon⸗ zert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nacht⸗ muſik. 5 Donnerstag, 6. Dezember: 10.45 Klaviermuſik; 15.30 Frauenſtunde; 17.45 D'r Pelzmärte kommt; 18 Spaniſch; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Adventskonzert; 19 Stunde der Nation; 19.45 Saarumſchau; 20 Neichsſendung; 21.30 Eine kleine Nachtmuſik; 21.45 Kurzſchriftfunk der DAF.; 22.30 Große Volksmuſik. Freitag, 7. Dezember: 10.45 Orgelmuſik; 12 Klavier⸗ ſtücke; 18 Jugendfunk; 18.30 Fünftes offenes Liederſingen; 19 Deutſche Tänze; 20.15 Operettenkonzert; 21.30 Der ge⸗ treue Eckermann, Gedenkblatt zum 80. Todestag von Goethes Famulus; 21.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Sportvorſchau: 23 Muſik am Abend. a Samstag, 8. Dezember: 10.45 Maria im Roſenhagg Lieder; 11.05 Klavierſtücke; 14.15 Heitere Muſik, als Ein⸗ lage lyriſche Gedichte aus Melodien in Worten und Dialekt⸗ dichtungen von„Romeo“; 15 Jugendſtunde; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Der neue Oberlehrer, heiteres Hörſpielz 19 Eine Viertelſtunde Tanz; 19.15 Viertelſtunde des Front⸗ ſoldaten; 19.30 Volkslieder der Saar; 20.05 Saarumſchau 20.15 Aus deutſchen Opern; 20.30 Reichsſendung; 21.30 Die Meiſterſinger von Nürnberg, Querſchnitt auf Schallplatken; 22.30 Tanzſpiele; 1 Nachtmuſik. i i 0 Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 6. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 18 Deutſches Heldentum; 19 Stunde der Nation; 19.45 Saarumſchau; 20 Reichsſendung; 21.30 Geiſtliche Abendmuſik; 22.10 Zeit, Nach⸗ richten; 22.20 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Große Volksmuſik. b Freitag, 7. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18 Jugendſtunde; 18.15 Humor des Oſtens; 18.25 Der Himmel im Dezember 18.50 Anterhaltungskonzert; 20.10 Im Sattel durch eff ſingendes Land; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Spork!⸗ vorſchau; 22.45 Einbruch in Savoy, Kriminalhörſpiel. 1 Samstag, 3. Dezember: 14.30 Quer durch die Wirt, ſchaft; 15.15 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenze;„ Stegreifſendung; 18.35 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.30 Volkslieden der Saar; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Kleines Konzert; 20. 98 Tag der nationalen Solidarität, Reichsminiſter Dr. Göbbels ſpricht; 21.30 Loewe⸗Balladen; 22.30 Eishockey⸗Länderkampf Bec, gegen Oxford: 22.45 Tanzmufik. 2 aud liſiseu. Vom Herbſt in den Winter Von Albert Steffen. Der Bruder hält den Baum umfaßt, der letzte Apfel fällt vom Aſt; die Schweſter lieſt ihn aus dem Gras und legt ihn ſorglich in das Maß; der Vater hat als ſchweren Pack geſchultert ſtraff gebeullen Sack; die Mutter ſitzt in dem Gezelt, die Wage in den Händen hält. Die Jahresfrucht iſt eingebracht, was herb, wird ſüß zur Weihenacht; was ü berreif dem Leckermaul, und forkgeworfen, was da faul. Der Nordwind durch die Hecken ſtreicht, das Imbchen ſtirbt, die Schwalbe weicht, es lauert in der Tiefe ſchon der giftige Drachen⸗Skorpion. In meinem Blumengärtchen ſtehn noch Aſtern und Georgien, dazwiſchen wandelt Michael, im Schilde ſchimmerk ein Juwel— Wer jammert immer: Tot iſt Gokt? Es iſt Judas Iſcharioth Doch Michael in Streit und Sturm beſiegt den finſtern Winkerwurm. (Aus„Pilgerfahrt zum Lebensbaum“) Wanderer Skizze von Eva Frieda Maas. Sie ſtiegen zuſammen die Treppe eines Blockhauſes, mitten im Walde, empor. Jobſt Richter, breitſchulterig, unterſetzt, mit hellem Haar und Augen, die hart blicken konnten, nun aber mit unſagbarer Weichheit die Ge⸗ ſtalt der vor ihm gehenden Frau umfingen. „Jobſt“, ließ dieſe ihre dunkle Altſtimme vernehmen,„Du biſt alſo noch nicht müde mit mir in dieſen abgelegenen Wäldern und Dörfern zu wandern?“ Eigentlich war es ja gar keine Frage, denn das„nein“, das wohl darauf folgen ſollte, wartete ſie gar nicht ab. Sie faßte den Mann an der Hand, zog ihn an der aufgeſchlagenen Falltür über der ſteilen Treppe vorüber.„Nun, was ſagſt Du?“ plauderte ſie heiter. Jobſt ſtand und ſah die dunklen Augen der Frau, die hungrig das Landſchaftsbild aufnahmen. „Herrgott, wie liebe ich ſie“, dachte er; dann mußte er ſich gewaltſam von ihr abwenden. Er ſah über die herbſtlich gefärbten Baum⸗ kronen hinweg, ſah den ſchmalen, aufwärts⸗ ſtrebenden Pfad, die Bauernhäuſer, die drunten winzig und klein die breitere Tal⸗ ſtraße ſäumten, darüber die Wieſe, die ſich an den hellen Birkenſtämmen drüben in den Wald verlor— ſeine Bruſt dehnte ſich. „Sag' nicht„großartig“, tönte da Han⸗ nas Stimme neben ihm,„das iſt alles nur Odenwald“; ein klein wenig mehr Beto⸗ nung legte ſie auf das Wörtchen„nur“, ihr Mund lächelte dabei, aber die Augen blick⸗ ten ernſt.„Das iſt gar nicht großartig. Weißt Du, wie das iſt, Jobſt? Lieblich iſt das. So lieblich, daß es einem wohl und wehe zu gleicher Zeit wird. Hier erdrückt Dich nicht ein Gefühl der Kleinheit gegen⸗ über Gottes Allmacht, der dieſes Wunder ſchuf, Hier darfſt Du Selbſt ſein. Selbſt ſein!“ ſchrie ſie in das Rauſchen der Bäume hinein. „Jobſt, dieſe Lieblichkeit feſthalten und childern können ſo, daß andere ſie ahnen und erleben— wie ſchön wär's! Dieſe Lieb⸗ lichkeit und der Glauben an Deine Liebe, das iſts, was mein Leben zum Leben macht. Ein Jubellied möcht ich ihm ſingen, dem Leben, das in der Lieblichkeit dieſer Wäl⸗ der ein reines werden muß, und der Liebe in uns.“ Er faßte ungeſtüm ihre Hände.„il, Hanna Erke ich liebe Dich. Mein Leben für Dich, aber Deine Liebe dafür“, preßte er hervor Groß und glücklich ſah ſie ihn an. „So Jobſt, ſo t der Menſch, nach dem ich mich ſehnte, ſolange dieſes Herz den Gedan⸗ ren„Seynſucht“ zu faſſen vermag. So wie Wenn es Lüge wäre, was Du mir da ſagſt, ich müßte zerbrechen daran. Dieſer Menſch, den ich in Dir liebe, hebt mich her⸗ aus aus dem Alltag, hinauf zur Vollendung meines Ich. Jobſt“, drohte ſie,„wenn es Lüge iſt, was Du mir da ſagſt, dann be⸗ gehſt Du ein Verbrechen an mir und an den ewigen Geſetzen der Natur. Wenn es Lüge iſt“, ihre Stimme wurde ein Flehen— dann erhalte mir den Glauben an Dich ſolange, bis ich ſtark genug bin, allein zu ſtehen— erhalte mir den Glauben an die Reinheit Deiner Liebe und an die Welt, bis ich Dein Ich ſelbſt erlebt habe. Sieh, Jobſt, ich weiß nicht, woher Du kommſt, wohin Du ehſt. Ich frage nicht, was aus unſerer Hiebe werden wird— ob ich einmal als Dein Weib neben Dir ſtehen werde. Ich 295 nur, daß Du der Menſch biſt, der mir beſtimmt war von Anfang an———“ „Wie ich es fühle, daß Du das Weſen biſt, vom Schickſal für mich auserſehen“, voll⸗ endete der Mann. Dann ſchwiegen ſie. Und um ſie rauſchte der Herbſtwald das ewige Lied der Schöpfung. 5. Sie gingen auseinander, jeder in ſeine elt, und jeder nahm ein neues Stück von — der Seele des anderen mit in den Alltag hinein. Und mitten im Alltag war es, als Hanna Erke den Brief, den das Schickſal ihr ſendete, in Empfang nahm. „Hanna Erke“ ſchrieb JobſtRichter.„Han⸗ na Erke, Du erhälſt heute einen Brief von mir. Den einzigen, wirklichen Brief und zu⸗ gleich den letzten. Hanna Erke— der Alltag und die Welt ziehen ein Netz um mich. Ich werde mich nicht fangen laſſen. Soll ich mich etwa verantworten für meine Liebe zu Dir, die ein Höherer ſelbſt in meine Bruſt pflanzte, ſoll ich mich etwa verantworten, dafür, daß ich Dich erſt gefunden habe, als ich bereits Feſſeln trug? Ich weiß, Du wä⸗ reſt ſtark, mit mir um eine Scheidung, um das Zerreißen dieſer Feſſeln, die ich mir ſelbſt anlegte, zu kämpfen— Du wäreſt ſtark, auch für das beſcheidenſte Leben an meiner Seite— ſollen wir aber zuſehen müſſen, wie man über das Heiligſte in uns ſpottet, wie man unſer Heiligſtes vor Ge⸗ richtsſchranken zerrt und Schmutz auf un⸗ ſere Liebe wirft? Tauſendmal nein. Ge⸗ wiß, unſer Leben bliebe dennoch das unſere. Aber es wäre nicht ſo rein wie jetzt. Es wäre, als ob eine rohe Hand häßliche Flecken auf ein weißes Blatt Papier ſpritzte. Nein, Hanna— ſo ſoll es nicht ſein. Noch weiß die Welt nichts von uns. Noch iſt Reinheit in uns und um uns. Keiner wird jemals an Dir, an unſerer Liebe rütteln dürfen— wenn ich jetzt gehe. Selbſt dieſer, die als mein Weib gilt, nehme ich nichts. Sie wird meinen Namen weiterführen— ihr laſſe ich meinen Körper und den Hügel, der ſich über ihm wölben wird. Niemand wird wiſſen, daß nicht ſie, ſondern Du mein zweites Ich warſt. Dir Hanna, werde ich nichts laſſen, als meine Seele. Meine Seele, die nichts anderes kennt als Dich und die reine Liebe zu Dir. Mein Leben wird zu Ende gehen, wie ein leuchtender Sommertag. Ewig wirſt Du ſo die Gewißheit haben, daß ich Dich liebe, unſagbar liebe. Ewig wird die Gewißheit in mir ſein, daß Du mich liebſt. Und herrlich wird das Wiſſen in uns ſein: daß nichts uns trennen konnte. Hanna Erke! In dieſer Reinheit ſterben— das iſt ſchön. Ich laſſe Dich nicht allein Hanna— den Glauben an meine Liebe, Du wirſt ihn feſt haben, wenn Du die Gewißheit, daß ich Dir meine Seele laſſe, in Dir trägſt. Das wird Dich ſtark machen— ſtärker, als ich Dich mif meinen Leben machen konnte. Ich liebe Dich Hanna Erke!l———“ Der gläſerne Schmetterling Von Heinz Elder. Viele Tage wohnte Ontje in dem winzigen Walddorf, das, von blauen Tonnen um⸗ rahmt, ſeine große Ausruhe bilden ſollte. Ein Giebelzimmerchen im„Bären“ war ihm Guckkaſten zu den nahen Bergen. Herrlich kühle Morgen ließen ihn den Kampf der Sonne mit den Nebeldämpfen erleben und zeigten ihm, wie dünne Strahlen weiße Wände zerriſſen, zartes Silber über die Schieferdächer zauberten und helle Teppiche auf holprige Dorfſtraßen legten. Die Abende verbrachte Ontje zechend in der blanken Wirtsſtube. Schweigſame Holzfäller gewannen ihn lieb und gaben ſich dem Plätſchern ſeiner Rede hin. Tagsüber ſchlief er auf der Wieſe des Wirtshausgartens. Er ging abſichtlich nicht aus der Nähe des„Bären“. Fiebernd erwar⸗ tete er Poſt von Aennecke. Heute war er um fünf Uhr früh aus den Federn geſtiegen und genoß heiter, in Geſell⸗ ſchaft des Wirtes, ein Frühſtück von derb bäuerlicher Güte. Die Tür knarrte, und mit niedlichem Knickſen kam die ſechsjährige Meta in die Gaſtſtube und packte aus einem bunten Beutel duftende Semmel auf den Schanktiſch. Mit einem„Grüßgott“ verſchwand ſie wie⸗ der. Der Bärenwirt lächelte hinter ihr her und gab Ontje Auskunft über das Blondchen. Er erfuhr, daß Meta Mothmann dem Bäk⸗ kermeiſter Hüsli für ein paar Pfennige das Brot austrug und mit dieſem kargen Lohn ihre armen Eltern unterſtützte. Ontje aber wurde bald unruhig. Das war der fünfte Tag, und Aennecke hatte noch nichts von ſich hören laſſen. Gegen Mittag, Ontje ſaß im„Bären“ beim Knobeln, ſchob der Landbriefträger Gundli ſein Fahrrad ins Gaſtzimmer und ſragte nach Ontje. Er ſprang auf und erhielt vom Poſtboten ein Päckchen ausgehändigt. „Das kommt von Aennecke“, ſpürte er. Nervös riß er die Bindfaden auf und ließ einen kleinen Karton zum Vorſchein kommen. Er hob den Deckel ab und wühlte aus rotem Seidenpapier einen Schmetterling aus Glas. „In dem Köpfchen des glitzernden Weſens ſteckte eine blaue Kornblume; an einem Flügel hing ein Zettelchen, in zierlicher Schrift die Bitte übermittelnd:„Liebſter, küſſe die Korn⸗ blume, ſo wie ich es tat und ſtreichele den Schmetterling jeden Tag. Auf ſeinen blaß⸗ blauen Flügeln lebt mein Heimweh zu dir. Aennecke. Der Wirt und der Briefträger merkten an dem Mienenſpiel des jungen Mannes, daß ſich in Ontjes Seele etwas Wunderbares ereignet haben müſſe. der Nachmittag lag in breitem Golde da. den Tannen ging ein ſchwermütiger Duft Ontje verließ raſch das Dorf um zu den Bergen zu gelangen, als er die kleine Meta bemerkte. Ein bißchen gebeugt unter der Laſt der Brote, die ſie in einem flachen Korbe auf dem Kopfe trug, zog ſie vor ihm dahin. „Hallo“, rief Ontje ſie an,„kleine Meta, wird dir der Korb nicht zu ſchwer?“ Mühſam drehte ſich das Kind um und blieb lächelnd ſtehen. „Ooch nein,“ flüſterte ſie,„das geht ſchon ſo ganz gut!“ Damit ſetzte ſie aber den Korb ab und ſtrich ſich das naſſe Haar aus der Stirn. Ontje grub aus ſeiner Taſche ein Fünfzigpfennigſtück, und ſchenkte es der Klei⸗ nen. Dankbare Kinderaugen glühten Ontje an. Zum erſten Male ſah er ihr nun richtig ins Geſicht. Wie von zarten Pinſelſtrichen hingehuſcht lag eine roſaweiche Farbe um die Naſe und auf den Wangen des Mäd⸗ chens. Und was dieſes Kind fuuͤr weiße Händ⸗ chen hatte, aus ihnen Brot zu empfangen, ein Genuß. Ontje ſtreichelte den Blondkopf. Meta bückte ſ den Korb aufzuſetzen, doch ſich, um gleich richtete ſie ſich wieder auf und deutete nach Ontjes rechter Jackentaſche.„Paß auf, Onkel, ſonſt fällt dir was raus“ rief ſie. Erſchrocken griff Ontje zur Taſche; beinahe wäre ihm der Karton mit dem gläſernen Schmetterling aus der Jacke gerutſcht; zur Belohnung für ihre Aufmerkſamkeit zeigte Ontje den Schmetterling. Stürme des Stau⸗ nens brachen aus den Augen des Kindes. Ontje bekam Angſt, denn mit den Händchen, die ſich jetzt zu empfangsbereiten Schalen formten, erbat ſie den Schmetterling. Trau⸗ rig legte Ontje den gläſernen Schmetterling in Metas Händ. In anbetender Verwun⸗ derung ſtand das Kind vor ihm; Tränen tra⸗ ten aus den Augen. Noch nie hatte Meta ſolch Dinglein geſehen. Ja, Schmetterlinge kannte ſie— aber nur die lebendigen. Doch dieſer hier war aus Glas. Und wie glänzte er in der Sonne!„Sieh mal, Onkel, wie ſchön— woher haſt du das? Vom Chriſt⸗ kind? Spielſt du damit?“ Ontje brachte ein Opfer. Er ſchenkte dem Kinde den Schmet⸗ terling. Am Abend gab Ontje durchs Telefon nach dem nächſten größeren Ort ein Telegramm folgenden Inhalts auf:„Habe Schmetter⸗ ling verſchenkt; er ſoll armen Kinde Freude bringen. Das Heimweh habe ich behalten. Ontje.“ Ein Zitherſpieler klimperte in der Gaſtſtube. Ontſe bat ihn um ein Schumann⸗ lied. Milder Geſang, köſtlicher Wein und Qualm füllten den Abend aus. Ontje konnte aber die Nacht nicht ſchlafen; Aennecke be⸗ herrſchte ſeine Sinne. Ein wenig ſchlechtes Gewiſſen belaſtete ihn. Am andern Morgen lagen zwei weiße Roſen auf Ontjes Tür⸗ ſchwelle Eine Woche ſpäter erhielt Onje einen neuen Schmetterling. Weitere drei Täge ſpäter(er ſtand vor der Abreiſe) brachten Holzfäller die kleine Meta tot ins Dorf zurück. Sie war am„Schwarzen Felſen“ abgeſtürzt. In ver⸗ krampften Händchen hielt ſie die Flügelteile des gläſernen Schmetterlings Metas Mutter berichtete Ontje traurig den Vorfall. Meta hatte eines Abends den Schmetterling auf dem Küchentiſch ſtehenlaſ⸗ ſen. Im Rauſch war der Vater in der Küche umhergeſtolpert und hatte den Schmetter⸗ ling zertreten. Meta lief fort und ihr Schmerz ließ ſie die Anvorſichtigkeit begehen. auf dem „Schwarzen Felſen“ herumzulaufen. Sie war abgerutſcht. Ontje übergab der Frau den zweiten Schmetterling und bat, man möge ihn der Meta in den Sarg legen. e 0 Vuntes Allerlei Woher ſtammt die Scherzbezeichnung „Naſſauer“? Was ein„Naſſauer“ iſt, weiß wohl jeder, wie aber die Bezeichnung zuſtande gekom⸗ men iſt, dürfte weniger allgemein bekannt ſein. Sie führt auf die Fürforge eines deut⸗ ſchen Fürſten für Landeskinder, die in Er⸗ mangelung einer eigenen Landesuniverſität in Göttingen ſtudieren mußten, zurück. An der Univerſität Göttingen hatte der Herzog von Naſſau für die ſtudierenden Naſſauer einen Freitiſch geſtiftet, der ſich durch Reich⸗ haltigkeit der Speiſen und ſchmackhafte Koſt auszeichnete. Die Studenten, die ſich unbe⸗ rechtigterweiſe an dieſen Freitiſch einſchmug⸗ gelten, wurden„Naſſauer“ genannt. Dies Scherzwort d der Studentenſprache hat ſich dann bald allgemein eingebürgert. Schmußfink. Der Volksmund ſagkt: Du biſt ein Schmutz⸗ fink. Woher wohl dieſe Bezeichnung ſtam⸗ men mag? Schmutzfink. Der Fink iſt doch im Gegenteil ein gar lieblich anzuſchauendes Tierchen. Die Bezeichnung kommt aber nicht vom Ausſehen des Finken, ſondern von ſei⸗ ner wetterprophetiſchen Gabe her. Neben Dm Lockruf des Finken iſt das rulſchende Irr oder Wried, das Finken vorwiegend bei regneriſchem Wetter immer wieder und wie⸗ der hören laſſen, bekannt. Daher ſieht man in dem Finken den Verkünder von Regen⸗ wetter, und weil Regenwetter nicht zu den Annehmlichkeiten gehört, hat man den Fin⸗ ken mit dem Namen Schmutzfink belegt und dieſe Bezeichnung auf Menſchen übertragen, die ein ſchmutziges Aeußere haben. Die ſwwlen de Wet. N 0 p— Aus der Welt des Wiſſenz Das Alter der Weinberge iſt recht ver⸗ ſchieden und meiſt größer, als man allgemeig annimmt; in den ſchweren Lagen erreichen die Weinſtöcke nachweislich ein Alter bis zu 180 Jahren, in leichten Böden dagegen nur 35 bis 40 Jahre durchſchnittlich. Eine der bekannteſten deutſchen Weinſorten iſt der„Zeller Schwarzer Herrgott“, diese Weinbergslage iſt aber ſo klein, daß ſie bei einem Vollherbſt unter Berückſichtigung der erlaubten Verſchnittmöglichkeit höchſtens 50 000 Liter ergibt. a Im vergangenen Jahre ſind aus dem Toten Meer in Paläſtina 11000 Tonnen Nein⸗ kali gewonnen worden. Die Leningrader(Petersburger) Aniver⸗ ſität, die früher 30 Millionen Bände zählte, hat unter der ſowjetruſſiſchen Regierung die Zahl ihrer Bände verdoppelt; größer iſt nur noch die Waſhingtoner Kongreßbibliothel. Die Zahl der Einäſcherungen betrug in Deutſchland von 1878 bis 1924 264027, da⸗ gegen von 1925 bis 1930 275 250. Das Aluminium iſt zu 93 Prozent ain heimiſcher Werkſtoff und nur 7 Prozen ausländiſche Rohſtoffe werden bei der Fa⸗ brikation benötigt. Nicht weniger als 4 Milliarden RM ge⸗ hen jährlich dem deutſchen Volk durch Scha⸗ denverluſte verloren. 5 Der Hof, an dem die Staaten die meiſten Vertretungen haben, iſt der päpſtliche Va⸗ tikan; an 30 Staaten ſind beim Heiligen Stuhl in Rom vertreten. Nicht weniger als 50 Prozent der Frauen⸗ ſelbſtmorde ſind auf Heiratsſchwindel zu⸗ rückzuführen. * In den Meeren auf der ganzen Erde 1 ben ſich insgeſamt 1370 Millionen Kubi meter Waſſer angeſammelt. Rätſel⸗Eile Bilderrätſel. Auflöſung des eee Von links nach rechts: 1) Padua 3) Bel⸗ canto 5) Liter 0 Zacherlin 7) Goa 9. Ale 10) Zoe 12) Emilie 14) Nathalie 16) 9 nade 19) Iliade 22) Name 23) Tara 20 Leka 26) Tripoli 28) Livius 29) Entente. Von oben nach unten: 1) Pater 2) 9955 ), Bellinzona 4) Togo 5) Lilie 8) Arie Ali 11) Etha 13) Miſere 13) Livia 1 Semele 17) Nana 18) Demetrius 19) Italie 20) Liva 21) Demeter 25) Kali 27) 92 85 ö i ——