— in Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. XI. 34: 1200 . Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüch en. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen- G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Der Gaarbericht in Genf Die Mittwoch-Sitzung des Völkerbundsrats.— Aloiſi über den Geiſt der Vereinbarung. Genf. 5. Dezember. Der Völkerbundsrat iſt Mittwochnachmittag 4 Uhr unter dem Vorſitz des portugieſiſchen Delegierten Vasconel⸗ los zu einer zunächſt nichtöffentlichen Sitzung zuſammenge⸗ treten. Wie verlautet, wurde ohne Ausſprache der Antrag des Präſidenten angenommen, die ungariſch⸗ſüdſlawiſche Angelegenheit dringlich zu behandeln, d. h. auf die Tages⸗ ordnung der gegenwärtigen Tagung zu ſetzen. Gegen 16,45 Uhr begann die öffentliche Sitzung des Völkerbunds⸗ rates. In ſeiner öffentlichen Sitzung, die unter dem Vorſitz des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters Dr. Beneſch ſtattfand, hat ſich der Völkerbundsrat mit dem Bericht des Saarausſchuſſes beſchäftigt. Der Berichterſtatter, Baron Aloiſi, erklärte, da der Bericht eben erſt an die Delegierten verteilt worden ſei, wolle er ihnen Zeit zu weiterer Prüfung laſſen. Schon jetzt aber wolle er den Geiſt, in dem der Ausſchuß ſeine Auf⸗ gabe erfüllt habe, zum Ausdruck bringen. Er habe ſchon im Juni darauf hingewieſen, daß das Komitee den größten Wert auf die Mitarbeit Deutſchlands und Frankreichs lege. Bei der Regelung der verwickelten und heirlen Fragen, die der Ausſchuß jetzt zu löſen gehabt habe, ſei die gleiche Me⸗ thode befolgt worden. Die deutſche und die franzöſiſche Regierung ſeien dem Wunſche des Ausſchuſſes in einem Geiſt entgegengekom⸗ men, der ſeine Arbeiten weſenklich erleichkert habe. Es ſei eine Reihe praktiſcher Löſungen erzielt worden, die den Vorzug häkten, auf Vereinbarungen der beiden Regierun⸗ gen zu beruhen. Hoffentlich würden die jetzigen Arbeiten des Ausſchuſſes die Enkſchließungen erleichtern, die der Böl⸗ kerbundsrat nach der Volksabſtimmung eu kreffen haben werde. Laval ſtimmt zu Der franzöſiſche Außenminiſter Laval ſchloß ſich der Anregung Aloiſis an, daß erſt Donnerstag in die eigent⸗ liche Beratung des Berichts eingetreten werden ſolle, be⸗ merkte aber, er wolle ſchon jetzt erklären, daß die Regierung der franzöſiſchen Republik den Schlußfolgerungen des vor⸗ gelegten Berichts vollkommen zuſtimme. In dem gleichen Sinne äußerte ſich der engliſche Delegierte Eden. Demgemäß wird die öffentliche Ausſprache über den Saarbericht Donnerstag vormittag fortgeſetzt werden. Der Inhalt des Saarberichtes Der von Baron Aloiſi unterzeichnete Bericht des Dreierausſchuſſes über die Saarabſtimmung befaßt ſich in ſeinem erſten Abſchnitt mit der Definition des in Paragraph 35 des Anhanges des Verſailler Vertrages vorgeſehenen Regimes und zwar mit dem unter a und b vorgeſehenen Möglichkeiten eines Völkerbundsbeſchluſſes entweder im Sinne der Beibehaltung des Völkerbundsregimes oder der ganzen oder teilweiſen Vereinigung mit Frankreich. 5 a) Erſte Hypotheſe: Paragraph 335 a(Beibehaltung des durch den Vertrag errichteten Regimes): In dieſem Fall wäre die ſaarländiſche Staatsangehörigkeit zu ſchaffen, die alle ſogenannten Saareinwohner unter Ausſchluß der deut⸗ ſchen Staatsangehörigkeit erwerben würden, vorbehaltlich des Optionsrechts. Dieſes Optionsrecht erhielten nur die Bewohner deutſcher Staatsangehörigkeit. Die Bewohner nichtdeutſcher Staatsangehörigkeit würden im Falle ihrer Abſtimmungsberechtigung das Optionsrecht für die neuzu⸗ ſchaffende Staatsangehörigkeit erhalten. „b) Zweite Hypotheſe: Paragraph 35 b(Vereinigung mit Frankreich): Entſprechende Beſtimmungen. Ausdehnung der den Abſtimmungsberechkigkten gewährten Garantien auf die nichtabſtimmungsberechktigten Einwohner des Saargebiets. Hier wird Bezug genommen auf den als Anlage 1 bei⸗ gegebenen Schriftwechſel zwiſchen dem Präſidenten des Dreierausſchuſſes und der deutſchen bzw. franzöſiſchen Re⸗ gierung. Selbſtverſtändlich läßt die im Paragraph 2 der Er⸗ klärungen enthaltene Schiedsgerichtsklauſel das Recht des Rates unberührt, über der Erfüllung der Verpflichtungen zu wachen. Das Komitee hatte ferner die Aufgabe zu prüfen, ob die Beſtimmungen des Vertrages es geſtatten, dem Staat, dem das Saargebiet zugeteilt wird, Verpflichtungen im Sinne der Beſchränkung ſeiner Souveränität aufzuerlegen, ſoweit es die Behandlung der Bewohner oder einiger Ka⸗ legorien unter ihnen betrifft, oder aber die Zuteilung des Gebietes von der Annahme derartiger Verpflichtungen ab⸗ hängig zu machen. Der Ausſchuß iſt hier zu einer nega⸗ tiven Schlußfolgerung gelangt. Auf der anderen Seite iſt der Ausſchuß der Anſicht, daß ſich der Uebergang unbedingt in der Weiſe vollziehen muß, daß die ſchweren Folgen eines plötzlichen Wechſels vermieden werden. Aus dieſem Grunde hat der Ausſchuß die deutſche und die franzöſiſche Regie⸗ rung gebeten, ihm in der Form einer dem Raf abzugebenden Erklärung die Maßnahmen genau zu bezeichnen, die jede von ihnen 5 iſt, zu dem hier bezeichneten Zweck auf ſich zu neh⸗ Donnerstag, den 6. Dezember 1984 Bezüglich der Sozialverſicherungen nimmt der Ausſchuß Bezug auf einen angeforderten Bericht des Internationalen Arbeitsamtes. Unter der Annahme der Aufrechterhaltung des Völkerbundsregimes ſtellt der Aus⸗ ſchuß feſt, daß die erworbenen Rechte aufrechterhalten blei⸗ ben. Für den Fall der Rückkehr des Saargebietes zu Deutſchland werden die Sozialverſicherungen des Saargebiekes in das allge⸗ meine Verſicherungsſyſtem in Deutſchland eingegliedert. Aus dieſem Grunde werden die erworbenen Rechte oder die Rechte, auf die ein Anſpruch beſteht, bei den Organiſationen für Sozialverſicherungen im Saargebiet aufrechterhalten bleiben im Rahmen der geſetz⸗ lichen Beſtimmungen in Deutſchland, wobei die Ueber⸗ gangsmaßnahmen Berückſichtigung finden, die ſich als nütz⸗ lich erweiſen könnten. Bis zum 31. Dezember 1933 können hinſichtlich der Pen⸗ ſionsverſicherung der Bergleute die Rechte, auf die eine An⸗ wartſchaft beſteht, auch aufrechterhalten werden durch die Zahlung eines beſonderen Beitrages, durch den der An⸗ ſpruch aufrechterhalten wird. Bezüglich der Beamtenfragen haven ſich die deut⸗ ſche und die franzöſiſche Regierung zu Verhandlungen mit der Regierungskommiſſion bereiterklärt. Dieſe hat die Ver⸗ handlungen mit der deutſchen Regierung am 26. Novem⸗ ber 1934 begonnen. Der Rat wird in ſeiner Januarta⸗ gung mit dem Ergebnis befaßt werden. Jinanzielle Fragen und Geubenfragen. Der Bericht geht ausführlich auf die Vorverhandlun⸗ gen hierüber ein und auf die zwiſchen den beiden Regierun⸗ gen herbeigeführte, in Einzelheiten bereits bekannte Eini⸗ gung durch Vermittlung des Unterausſchuſſes des Finanz⸗ ausſchuſſes. Die beiden Regierung haben ein Abkommen ge⸗ ien, das die wan„ten wirkſchaftlichen und finanziellen Fragen regelt, die unter der Annahme ins Auge gefaßt werden mußten, wie ſie im Abſatz e des Paragraphen 35 des Anhanges des Verſailler Vertrages(Rückgliederung an Deutſchland) vorgeſehen iſt. Im übrigen ſchlägt Präſident Aloiſi vor, daß ſchon jetzt eine Mindeſtzeit für den Uebergangszuſtand feſtgeſetzt wird für den Fall, daß das Gebiet an Deutſchland fällt. Der Dreierausſchuß ſchlägt vor, daß dieſer Zwiſchenzuſtand auf keinen Fall kürzer als ein Monat iſt. Tatſächlich ſtellen ſich überhaupt nur im Falle der Rückgliederung an Deutſchland wichtige finanzielle Fragen. Die internationale Gaarpolizei Juſtimmung Frankreichs, Englands und Italiens. Genf, 6. Dezember. In der öffenklichen Sitzung des Völkerbundsrales er ⸗ ſuchte der franzöſiſche Außenminiſter Laval den Völker⸗ bundsrat, zur Aufrechkerhaltung der Ruhe und Ordnung im Saargebiek durch den Völkerbund eine internationale Polizeitruppe einzuſetzen, in der weder Deutſchland noch Frankreich verkreten ſeien. Dieſem Vorſchlag ſtimmken Eden für England und Aloiſi für Italien zu. Eden erklärte darüber hinaus, daß England be⸗ reit ſei, ein Kontingent für die internationale Polizeitruppe zu ſtellen. N Aeberflüſſige Vorſorge Der Bericht des Ausſchuſſes beginnt mit der wichtigen, durch die Barthou⸗Denkſchrift vom 31. Juli aufgeworfenen Frage der Definition des Status quo. Aus den ſehr einge⸗ henden juriſtiſchen Ausführungen des Berichtes ergibt ſich, daß für den Fall einer Entſcheidung zugunſten des Statos quo der Völkerbund nur die im Vertrage ſelbſt vorgeſe⸗ henen Befugniſſe hinſichtlich der Ueberführung eines vor⸗ läufigen Zuſtandes in einen endgültigen beſitzen würde. Der Völkerbund würde in dieſem Fall die Souverä⸗ nität über das Saargebiet erlangen, über die er nur inſo⸗ weit verfügen könnte, als es mit den vertraglichen Be⸗ ſtimmungen und den Vorausſetzungen vereinbar iſt, unter denen ſie ihm übertragen wurde. Aus dem Bericht des Dreier⸗Ausſchuſſes ergibt ſich mik voller Klarheit, daß der Völkerbundsrak darauf verzichtet hat, ſchon jetzt Einzelheiten über das ekwaige endgültige Regime im Sinne des Status quo feſtzuſetzen. Eine zweite Abſtimmung iſt nicht vorgeſehen. Das Geſetz über das Kredilweſen Nach ſorgfältiger Vorbereitung iſt ſoeben das Reichs⸗ geſetz über das Kreditweſen vom Reichskabinett verabſchie⸗ det worden. Mit dem Geſetz ſoll vor allem die Aufgabe er⸗ füllt werden, den Geld⸗ und Kapitalmarkt wiederherzuſtel⸗ len, damit die langfriſtigen Bedürfniſſe der öffent⸗ lichen und privaten Wirtſchaft zu angemeſſenen Sätzen be⸗ riedigt und die Mittel für die kurzfriſtigen Wirt⸗ chaftsumſätze bereitgeſtellt werden können. Ferner wird as Geſetz von dem Grundſatz beherrſcht, der nationalſozia⸗ liſtiſchen Auffaſſung allenthalben im Kreditgewerbe Geltung zu verſchaffen. In ſeinen weſentlichſten Teilen iſt das Geſetz als ein Rahmengeſetz anzuſehen, das den Aufſichtsorganen weitgehend die Möglichkeit gewährt, den wirtſchaftlichen Beſonderheiten einzelner Kreditinſtitute oder Arten und Gruppen Rechnung zu tragen, da nur ſo die Aufgabe der Wiederherſtellung eines innerlich geſunden und leiſtungs⸗ Bren Kreditapparates ohne Schädigung der allgemeinen ntereſſen gelöſt werden kann. —————— Nr. 285 Im einzelnen ſteut das Geſetz zunachſt ſeſt, werche Unternehmungen als Kreditinſtitute von der Neu⸗ regelung betroffen werden. Um die Erreichung der aufge⸗ zeigten Ziele zu gewährleiſten, war es notwendig, ſämtliche Inſtitute, die am Geld⸗ oder Kapitalmarkt irgendwie betei⸗ ligt ſind, den Vorſchriften des Geſetzes und damit dem Ein⸗ fluß der für die Wiederherſtellung der Funktionsfähigkeit dieſes Marktes berufenen Organe zu unterwerfen. Grund⸗ ſätzlich verlangt das Geſetz für den Betrieb eines Kredit⸗ inſtitutes oder von Zweigniederlaſſungen die Erlaubnis der Aufſichtsbehörde. Die Erlaubnis kann bei man⸗ gelnder Eignung der Leiter, Fehlen eines wirtſchaftlichen Bedürfniſſes oder Fehlen der erforderlichen Mittel verſagt werden. Das Geſetz enthält ferner eine Anzeigepflicht, die ſich auf den Wechſel in der Perſon der Geſchäftsleiter, Kapitalveränderungen, Fuſionen und Veränderungen im Umfange des Geſchäftsbetriebes bezieht. Außerdem haben in dieſem Abſchnitt noch diejenigen Vorſchriften Aufnahme gefunden, die eine Kontrolle von Großkrediten durch den Reichskommiſſar für das Kreditweſen zum Gegenſtand haben. Ferner iſt für den Schutz der Bezeichnungen „Bank“ und„Sparkaſſe“ Vorſorge getroffen. Beſonders wichtig ſind die Vorſchriften über das Kreditgeſchäft und die Liquidität. Sie ſind dazu beſtimmt, der Herbeiführung einer geſunden Geſchäftspoli⸗ tik der Kreditinſtitute zu dienen. Zur Sicherheit der Gläu⸗ biger wird ein angemeſſenes Verhältnis der eigenen und fremden Mittel innezuhalten ſein, das allmählich erreicht werden ſoll. Für Kreditinſtitute des öffentlichen Rechtes und ſolche, für die öffentlich rechtliche Gewährträ⸗ ger haften, ſind gewiſſe Ausnahmevorſchriften vorgeſehen. Hierbei iſt beſonders an die Sparkaſſen und grö ⸗ ßere Genoſſenſchaften gedacht. Ferner ſetzt das Geſetz den ſogenannten Großkrediten eine Grenze und verpflichtet bei Einräumung ungedeckter Kr e dite von beſtimmter Höhe an die Kreditnehmer, ihre wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe darzulegen. Für die Gewährung von Krediten an diejenigen Perſonen, die zu dem Kreditinſtitut in enger Beziehung ſtehen, ſtellt das Geſetz die notwendigen Vorausſetzungen feſt. Zur Sicherung der Liquidi⸗ tät, deren Vernachläſſigung durch die Kreditinſtitute ſich als überaus gefährlich erwieſen hat, wird eine Bar⸗ reſerve vorgeſchrieben, die allmählich entſprechend dem Fortſchreiten der Geſundung der geſamten Wirtſchaft auf etwa 10 v. H. gebracht werden ſoll. Ferner haben die Kre⸗ ditinſtitute eine weitere Liguiditätsr eſerve in kurzfriſtigen Handelswechſeln oder lombardfähigen Papie⸗ ren anzulegen. Dieſe Reſerve ſoll bis auf 30 v. H. der Ver⸗ pflichtungen eines Kreditinſtitutes aufgefüllt werden. In der gleichen Richtung liegen die Vorſchriften des Geſetzes, die den Beſitz eines Kreditinſtitutes an Aktien, Kuxen, Berg⸗ werksanteilen und Immobilien und die dauernden Beteili⸗ gungen begrenzen. Das Geſetz erweitert die beſtehende Regelung über die Veröffentlichung der Bilanzen von Kredit⸗ inſtituten dahin, daß künftig ſämtliche Kreditinſtitute zur Einreichung von Bilanzen an das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium verpflichtet ſind. Einzelfirmen, Perſonalgeſellſchaften und ſonſtige Kreditinſtitute, deren Bilanzſumme eine Mil⸗ lion Reichsmark nicht überſchreitet, ſollen Halbjahres⸗ und Jahresbilanzen vorlegen. Alle übrigen Kreditinſtitute haben neben der Jahresbilanz Monatsbilanzen für die Monate Januar bis November einzureichen. Die Friſt zur Einrei⸗ chung der Monatsbilanzen iſt auf den 15. des folgenden Monats feſtgeſetzt. Das Reichsbankdirektorium trifft Beſtim⸗ mungen über die Veröffentlichung der eingereichten Bilan⸗ zen. Die Bilanzen der als Einzelfirmen, offenen Handels⸗ oder Kommanditgeſellſchaften betriebenen Banken dürfen nicht einzeln veröffentlicht werden. Mit weiteren Vorſchriften, die ſich mit den Spar⸗ einlagen befaſſen, iſt bezweckt, den Einlegern größere Sicherheit zu gewähren und die Verwendung der geſamten Gelder unter kapitalmarktpolitiſchen Geſichtspunkten ſicher⸗ zuſtellen. Die Behandlung der Spareinlagen ſoll bei allen Arten von Kreditinſtituten möglichſt gleichmäßig erfolgen. Die Feſtſtellung des Begriffes Spareinlage iſt im Anſchluß an die bisherige Regelung im Habenzins⸗ abkommen erfolgt. Spargelder ſind in Buchführung und Bilanz von den übrigen Geſchäften zu trennen. Der geſonderte Ausweis der im Spargeſchäft erzielten Ge⸗ winne und aufgelaufenen Koſten ſoll für eine angemeſſene Feſtſetzung der Zinsſätze am langfriſtigen Kreditmarkt die Unterlage ſchaffen und eine dauernde Kontrolle ihrer Ge⸗ ſtaltung unterſtützen. In dem Abſchnitt über den unbaren Zahlungs⸗ verkehr wird das Aufſichtsamt ermächtigt, Vorſchriften zu ſeiner Regelung zu erlaſſen. Das Aufſichtsamt kann auch beſtimmen, inwieweit der unbare Zahlungsverkehr nur über die Reichsbank, die bei der Reichsbank errichteten Abrech⸗ nungsſtellen oder die Poſtſcheckämter bewirkt werden darf. Die bisherigen Vorſchriften über die Bankenauf⸗ ſicht werden in dem Geſetz erweitert und zuſammengefaßt. An die Stelle des Bankenkuratoriums tritt das Aufſichts⸗ amt, das durch Hinzutritt der Staatsſekretäre des Reichs⸗ miniſteriums des Innern und des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft ſowie eines vom Führer be⸗ ſonders ernannten Mitgliedes erweitert wird. Der Reichs⸗ kommiſſar für das Kreditweſen gehört dem Aufſichtsamt nicht mehr an, iſt aber ſein ausführendes Organ. Beſor⸗ ders wichtig iſt die Aufgabe des Reichskommiſſars auf dem Gebiete der Regelung der Geſchäftsbedingungen und des Wettbewerbes. i Schließlich enthält das Geſetz noch Vorſchriften über Zwangsmittel und Strafen, Sondervorſchriften hinſichtlich der Kreditinſtitute, die einer beſonderen Reichs⸗ oder Staatsaufſicht unterliegen, ſowie Uebergangs⸗ und Schlußvorſchriften. Die Neuordnung des Börſenweſens Der Reichswirtſchaftsminiſter hat nach Uebernahme der Börſenaufſicht auf das Reich eine Neuordnung des deut⸗ ſchen Börſenweſens vorgenommen, die am 1. Januar 1935 in Kraft treten wird. Die geſetzlichen Vorſchriften, die das Kabinett ſoeben verabſchiedet hat, erleichtern die Zulaſſung von Wertpapieren an den Provinzbörſen und enthalten Uebergangsbeſtimmungen, die infolge der Aufhebung von Börſen notwendig geworden ſind. Es iſt Vorſorge getroffen, daß keines der amtlich zugelaſſenen Wertpapiere ſeine No⸗ tiz verliert. Aufgehoben werden die Wertpapierbörſen zu Kö⸗ nigsberg, Magdeburg, Stettin und Zwickau. Zuſam⸗ mengelegt werden u. a. die Wertpapierbörſen in Frankfurt a. M. und Mannheim zu der Rhein⸗ Mainiſchen Börſe mit dem Sitz in Frankfurt a. M. Die an den einzelnen Plätzen beſtehenden Waren⸗ börſen und Getreidegroßmärkte werden von der Neuordnung nicht betroffen. Unverändert beſtehen bleiben die Wertpapierbörſen in Berlin, Breslau, Hanno⸗ ver und Stuttgart. 7 Keine unſoziale Vollſtreckung mehr Das neue Geſetz. Die im Zwangsvollſtreckungsrecht enthaltenen Vor⸗ ſchriften über Schuldnerſchutz weiſen inſofern eine Lücke auf, als immer noch Einzelfälle denebar ſind, in denen der im Beſitz eines Vollſtreckungstitels befindliche Gläubiger das ihm zuſtehende formale Recht in einer Weiſe mißbrau⸗ chen kann, die geſundem Volksempfinden als unbillige Härte erſcheint. Die Möglichkeit mißbräuchlicher Ausnutzung von Vollſtreckungstiteln ergibt ſich vor allem noch für die Voll⸗ ſtreckung von Anſprüchen auf Herausgabe von Sachen und bei der Räumungsvollſtreckung. Das Geſetz zur Verhütung mißbräuchlicher Ausnut⸗ zung von Vollſtreckungsmöglichkeiten ſucht nun dieſe Lücke zu ſchließen, indem es dem Vollſtreckungsgericht allgemein die Ermächtigung gibt, auf Antrag des Schuldners Voll⸗ ſtreckungsmaßnahmen, die nach Prüfung aller Umſtände des Falles einem geſunden Volksempfinden gröblichſt wider⸗ ſprechende Härte darſtellen würden, ganz oder teilweiſe zu unterbinden oder aufzuſchieben. * Die Wahl der Schöffen und Geſchworenen. Das Kabinett verabſchiedete eine Novelle zum Gerichts⸗ verfaſſungsgeſetz. Sie enthält eine bedeutſame Neuerung, durch die ſichergeſtellt wird, daß die Wahl der Schöffen und Geſchworenen nach den Grundſätzen des neuen Staates er⸗ folgt. Die Schöffen und Geſchworenen werden von einem Ausſchuß beim Amtsgericht gewählt. Der Amtsrichter er⸗ nennt nun die Mitglieder des Ausſchuſſes. Er ſoll vor allem die Vorſteher der Gemeinden und der Kommunalver⸗ bände in den Ausſchuß berufen. Außerdem hat er als Mit⸗ glied zu berufen den zuſtändigen Kreisleiter der NSDAP. Großer Erfolg der Winterhilfsſpiele Ueber 183 000 Mark brachte der Fußball. Die am Bußtag in allen deutſchen Gauen vom Fachamt Fußball veranſtalteten WHW⸗Spiele haben einen ſchönen Erfolg gehabt. Nach den bisher von den Gauen dem Deut⸗ ſchen Fußball⸗Bund übermittelten Abrechnungen ſind in den von rund 600 000 Zuſchauern beſuchten Spielen am Bußtag 183 366 Mark eingegangen. Dabei iſt die Liſte noch nicht einmal vollſtändig, denn es fehlen noch die Erträge, die aus Sammlungen und ſonſtigen Veranſtaltungen zu⸗ ſammengebracht wurden. Von den im Reiche durchgeführten großen Veranſtal⸗ tungen ſteht Berlin mit dem Spiel zwiſchen der Natio⸗ nalmannſchaft und der Berliner Städte⸗Elf mit einer Ein⸗ nahme von 25 500 Mark an der Spitze. Ueber 7000 Mark wurden beim Treffen in der ſchwäbiſchen Hauptſtadt zwi⸗ ſchen Stuttgart und Freiburg⸗ Karlsruhe ab. gerechnet. An das chriſtliche Saarvolk Aufruf gegen ſeparatiſtiſche Splittergruppen. Saarbrücken, 5. Dezember. Ueber 1000 führende katholiſche und evangeliſche Per⸗ ſönlichkeiten aus allen Orten des Saargebietes haben einen Aufruf an das chriſtliche deutſche Saarvolk gerichtet, um mit aller Entſchiedenheit gegen die neue katholiſche Grup⸗ penbildung Stellung zu nehmen. Der Aufruf trägt unter anderem die Unterſchriften des Landesleiters der Deutſchen Front, zahlreicher Mitglieder des Landesrates, des Gewerk⸗ ſchaftsführers Peter Kiefer, des früheren Zentrumsführers Steegmann ſowie einer großen Anzahl von Geiſtlichen. In dem Aufruf heißt es unter anderem: „Nur die völlige Geſchloſſenheit des chriſtlichen und deutſchen Volkes an der Saar gewährleiſtet die Beſeitigung des ihm zugefügten großen nationalen Unrechtes und die dauernde Wiedervereinigung unſerer deutſchen Heimat mit dem angeſtammten Vaterland, ſowie die ſo notwendige Be⸗ friedung Europas. Trotzdem hat ſich 44 Tage vor der Abſtimmung ein neues Grüppchen zuſammengetan, das ſich„Deutſcher Volks⸗ bund für chriſtlich⸗ſoziale Gemeinſchaft“ nennt. Es kann ſich nur um eine ganz verſchwindende Minderheit von Unzufrie⸗ denen handeln, die keinerlei Berechtigung haben, ſich als die Vertreter des chriſtlichen deutſchen Saarvolkes zu be⸗ zeichnen. Wer ſich zu dieſem Bund bekennt, leiſtet dem Chriſtentum in unſerem Vaterland beſtimmt keinen Dienſt.“ — Der Aufruf ſchließt mit den Worten: „Das Saarvolk wird auf die heuchleriſche Parole des neuen Bundes nicht hereinfallen, ſondern geſchloſſen feſt⸗ halten an der einzigen für das chriſtliche deutſche Saarvolk in Frage kommenden Parole: Alles für Deukſchland, unſer Deukſchland!“ Agra geoe 5 ö 9 5 Nane e eee — Js es Berlin. Das Geſetz über die Beförderung von Perſo⸗ nen zu Lande bringt u. a. ein einheitliches Reichsrecht für den Gelegenheitsverkehr(Droſchken, Mietwagen, Rund⸗ fahrten uſw.). Dieſer wichtige Verkehrszweig war bisher nur teilweiſe, und zwar durch örtliche Polizeiverordnungen, geregelt. Berlin. Am Mittwoch ſprach Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in den Räumen des Propagandaminiſteriums zu 150 Schul⸗ und Zugführern der Lehräbteilung der SA, die unter Führung des Chefs des Ausbildungsweſens, Obergruppen⸗ führer Krüger, aus der Führerſchule Kladow erſchienen waren. Kundgebung de Reichskulturkammer Berlin, 5. Dez. Die große Kundgebung der Reichs⸗ kulturkammer im Berliner Sportpalaſt am Donnerstag, den 6. Dezember, von 20 bis 21,30 Uhr wird von allen deutſchen Sendern übertragen. Es ſpricht Reichsmi⸗ 1 miſter Dr. Goebbels. Kommiſſariſcher Gauleiter in Schleſien. Der Führer hat den Gauleiter des Gaues Weſtfalen⸗ Süd, Joſeph Wagner⸗Bochum, kommiſſariſch in! der Füh⸗ rung des Gaues Schleſien der NS DA betraut. In der Leitung des Gaues Weſtſolen⸗Sud wird hierdurch kein Wechſel eintreten. Weitere 30 Engländer für die Saarpolizei. Wie der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morningpoſt“ meldet, ſind weitere 30 Engländer für die Saarpolizei ange⸗ worben worden, nachdem bereits vor einigen Wochen eine Anzahl britiſcher Staatsangehöriger Offiziersſtellen in der Internationalen Saarpolizei übernommen hat. Die meiſten der Neuangeworbenen haben im Weltkriege als Offiziere gedient und beherrſchen die deutſche und franzöſiſche Sprache. Hochverratsprozeß gegen 73 Angeklagte. Entſprechend dem Beſchluß des Präſidiums des Voll⸗ zugsausſchuſſes der Sowjetunion, daß alle Mitglieder terro⸗ riſtiſcher Organiſationen, die ſich in letzter Zeit gebildet haben, innerhalb von 10 Tagen nach der Verhaftung abge⸗ urteilt werden ſollen, wird am 13. Dezember ein Prozeß gegen 73 Angeklagte wegen Hochverrats und wegen Vor⸗ bereitung terroriſtiſcher Akte gegen die Regierung beginnen. Allen Angeklagten droht die Todesſtrafe. Ein Todesurteil rechtskräftig Leipzig, 5. Dez. Das Reichsgericht verwarf die 50 dem 25jährigen Angeklagten Jakob Füchſel aus Lando f (Niederbayern) gegen das Urteil des Stuttgarkel Schwurgerichts vom 20. September eingelegte Reviſion 15 unbegründet. Damit iſt der Angeklagte wegen Mordes rechtskräftig zum Tode verurteilt.— Füchſel hatte ſich 15 der Nähe des Schloſſes Ludwigsburg in einer Höhle ai niſtet, von der aus er nächtliche Diebeszüge in die ung bung unternahm. Am 20. April feuerte er auf zwei ihn ver⸗ folgende Polizeibeamte mehrere Schüſſe ab, durch die der Landjäger Mai aus Winneden tödlich verletzt wurde. der Angeklagte war zuerſt lediglich wegen Totſchlags zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. N 3 1 el Millionenſtrafen für Schwarzbrenner Neuwied, 5. Dezember. Nach dreitägiger Verhandlun wurde vor der Großen Strafkammer in einem großen Schwarzbrenner⸗Prozeß, in dem als Hauptangeklagte die Gebrüder S. aus Hönningen⸗Rhein unter Anklage ſtanden das Urteil gefällt. Neben dieſen Hauptangeklagten hatten ſich wegen Beihilfe Perſonen aus Köln, Bonn, Iſerlohn und aus dem Moſelgebiet zu verantworten. Seit dem Jahre 1928 ſind in der Brennerei S. in Hönningen— ſoweit ſi nachweiſen ließ— rund 65 000 Liter Weingeiſt ſchwarz⸗ gebrannt worden. Es wurden verurteilt: die Gebrüder Wilhelm, Heinrich und Jakob S. aus Hönningen zu je einem Jahr Gefängnis, ein weiterer Bruder, Johann 8, zu zehn Monaten Gefängnis, dazu jeder dieſer Angeklagken zu einer Geldſtrafe von 1 083 990 Mark und zu 242 000 Mark Werterſatz. Die übrigen Angeklagten erhielten Geld⸗ ſtrafen in Höhe von 70 000 Mark. Die Hauptangeklagten wurden ſofort in Haft genommen. Chirurg erſchießt ſich aus Angſt vor Operakion. Budapeſt, 5. Dez. Der in weiten Kreiſen bekannte ungariſche Univerſitätsprofeſſor Dr. Wilhelm Tauffer, der Begründer des ungariſchen Mutter⸗ und Säuglingsſchutzes, iſt auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen. Profeſſor Tauffer, der im 84. Lebensjahre ſtand, litt ſeit längerer Zeit an einem ſchweren Darmleiden und ſollte ſich einer Opera⸗ tion unterziehen. Obwohl er ſelbſt in ſeinem Leben viele Tauſende von Operationen ausgeführt hatte, hatte Tauffer in den letzten Wochen eine außerordentliche Scheu vor ſeiner Operation. Als man ihn in die Klinik bringen wollte, fand man ihn tot im Bett auf. Tauffer hatte ſich erſchoſſen. Neuer Taifun über den Philippinen. Manila, 6. Dez. Ein neuer Taifun fegte am Mitt⸗ woch über den ſüdöſtlichen Teil der Philippinen hinweg. Die Ortſchaft Bacuit wurde bis auf drei Häuſer völlig zerſtört. Drei Eingeborene fanden den Tod. Es iſt dies der achte Taifun, der die Philippinen in den beiden letzten Monaten heimgeſucht hat. Zehn Opfer in Magdeburg Magdeburg, 5. Dez. Bei der Maſchinenfabrik Pole in Magdeburg ereignete ſich eine Exploſion, durch die ein Arbeiter und eine Arbeiterin getkökek wurden; fünf Arbeiter wurden ſchwer und drei leicht verletzt. Die Exploſion erfolgte durch eine Stichflamme. Die eigentliche Urſache iſt noch nicht geklärt. Felsſturz in den Niagarafällen Niagarafalls, 6. Dez. Nachdem erſt in den letzten Mo⸗ naten der Niagarafall durch Abbröckeln von rieſigen Fels⸗ maſſen ſich verändert hatte, löſte ſich dieſer Tage ein etwa 60 Fuß langer und 100 Fuß breiter Felsblock im Gewicht von etwa 200 000 Tonnen los und ſtürzte mit ungeheurem Getöſe die Fälle hinab. Naturgemäß ſind die Konturen der Niagarafälle dadurch erheblich verändert worden. Memel. Das Memeldirektorium hat angeordnet, daß die Vor⸗ und Zunamen der Memelländer in Zukunft litaul⸗ ſiert werden müſſen. Paris. Der kriegsblinde franzöſiſche Abgeordnete Sen⸗ pini ſetzt ſich im„Oeuvre“ erneut für deutſch⸗franzöſiſche Verhandlungen ein. *— —— 3 G00 Hein: 5 Jong wein 7 Tol cines esc Ge Hucne en un Hanoltfen. Aber erſt im Frühling ſollte ſich Ducas Ahnung beſtä⸗ tigen. Ja, man war ihm auf der Spur. Es wäre ſonder⸗ bar, wenn es anders geweſen wäre, nachdem der Kapitän Valentino, Dianora und der Baron Denongo und deſſen geſamte Dienerſchaft genau wußten, wer hinter dem Herrn de la Eintra in Wirklichkeit geſteckt hatte. Irgend etwas mußte durchſickern und die Behörden zu neuer Tätigkeit anregen. In einer Nacht wurde das Lager Luiginos von Militär umzingelt, aber die ausgeſtellten Poſten hatten rechtzeitig die Annäherung der Sbirren bemerkt und ſo konnte ſich die Bande zur Gegenwehr bereit machen. Luigino ſchnitt eine böſe Grimaſſe. „Seht Ihr,“ ſagte Duca,„ich bringe Euch kein Glück.“ „Unſinn. Es iſt auch möglich, daß das Militär Kennt⸗ nis davon hat, daß ich und meine Leute an der geheimen Verſchwörung teilnehmen, die die Befreiung Korſtkas zum Ziel hat. Im übrigen 9 15 Ihr ja ſelbſt, daß Banditen in ſtetem Kampf mit dem Militär leben.“ Duca hatte ein bitteres Lächeln. „Bei Gott, wer wüßte das beſſer als ich.“ Anordnungen wurden in Eile getroffen. Flintenläufe funkelten im Mondlicht. Klar und einſam ſtanden die Sterne über den Bergen. Leiſe und metallen klirrten die Degen. Lodovico tauchte neben Duca auf, ein Lachen im Geſicht von fauniſcher Grimaſſenhaftigkeit. „Es geht wieder los,“ ſagte er heiter.„Wir werden Sbirren vor die Fäuſte kriegen. Lange genug hab ich nicht das Vergnügen gehabt, hahaha! Wird ein luſtiger Tanz werden, maledetto! Freue mich drauf!“ Dann dauerte es nicht mehr lange und die Vorpoſten waren handgemein mit den erſten vorſichtig anſchleichen⸗ den Sbirren. Schüſſe peitſchten durch die Nacht. Ein wil⸗ der, kreiſchender Ausruf:„Heilige Maria!“ Ein Röcheln. Der erſte Tote. Und die Nacht brach auseinander vom knatternden, trommelgleichen Geräuſch der Salven, deren Scho geſpen⸗ ſtiſch und unheimlich in den Bergen widerhallte. Duca erkannte bald, die dreißig Mann würden auf die Dauer nicht viel gegen die zahlenmäßige Uebermacht des Militärs ausrichten können. Er kämpfte wie ein Raſender. Es ſchien, als ob man ihn noch nicht erkannt hatte, die ganze Kampfhandlung löſte ſich in Gruppen auf. Plötzlich aber gellte ein Schrei, wie der Schrei eines kreiſchenden Irren. „Da iſt er! Duca! Duca!“ Hinter einem Felsblock hervor ſprang eine unterſetzte, geduckte Geſtalt, als ob ſie dort gelauert und beobachtet hätte. Sprang auf Duca zu, der Mühe hatte, ſich ſeiner Gegner zu erwehren. Im Augenblick erkannte er den Kerl. „Kapitän Valentino!“ Und da wurde es ihm klar, daß dieſer ganze Kampf um ihn ging. Valentino war auf ſeiner Spur geweſen. Sein Todfeind, der ihm die Liebe Olympias nicht ver⸗ geſſen hatte. Ein Menſch, deſſen ſtärkſte Leidenſchaft der Haß war. Von allen Seiten eilten Sbirren herbei. Aber auch Lui⸗ ginos Leute eilten heran. Wie biſſige Hunde fielen ſie ſich an, aufgepeitſcht von der Raſerei dieſer Stunde. Duca fühlte wütenden Zorn in ſich Zorn auf den Kapi⸗ tän, auf Dianora, auf den Alten von Fronteja mit ſeinen Hexenkünſten, auf ſich ſelbſt, auf dieſe ganze Welt, die ihm keinen Frieden gönnen wollte. Sein Degen ſuchte unbarmherzig nach Opfern, bahnte ſich erbittert und rückſichtslos und unwiderſtehlich einen Weg durch die Gegner auf Valentino zu, der wie ein Be⸗ ſeſſener noch immer ſchrie: „Duca! Schlagt ihn tot!“ Da hatte er ihn erreicht. Die Klingen fuhren ineinan⸗ der. Aber ſchon war auch Lodovico 1 um Duca in dieſen böſeſten Augenblicken zu helfen. Neue Sbirren drängten von hinten heran, er mußte ſich umdrehen, den Rücken an Lodovico gelehnt, um ſich dieſer neuen Gegner zu erwehren. Sein Degen ziſchte durch die Luft. „Hunde— ſtziliſche Hunde!“. Lodovico war es inzwiſchen ein ſataniſches Vergnügen, mit dem Kapitän die Klinge zu kreuzen. 5 And dann ſtieg ein Schrei grell in dem allgemeinen Larm auf, raketengleich, wild, voll Todesangſt, tieriſch und gurgelnd. Noch einmal! 5 g Der Kapitän Valentino ſank, zu Tode getroffen, mit hochgeworfenen Armen vornüber gegen die Erde. Lodovich a ihn mitten ins Herz getroffen. Es war vorbei mit ihm. Der Kapitän Valentino war nicht mehr. Lodovico brüllte triumphierend auf: „Der Kapitän iſt fertig— iſt tot!“ Die Sbirren heulten vor Wut. Nun ging es drunter und drüber. Duca ſchrie, ſchon aus verſchiedenen Wunden 1„Rette ſich— rette ſich— wer kann! Es iſt nutz⸗ 5 Vergebens verſuchte Luigino, ihm zu Hilfe zu kommen. Man mußte ſein eigenes Leben retten. Es war ſinnlos, zu opfern, wenn es nichts mehr zu retten gab. Man mußte ſich durchſchlagen.. Duca gab es auf. Der militäriſche Führer der Sbirren rief ihm zu: 1 „Gebt Euch geſangen! Ihr ſeht doch, es iſt umfonſt! Ja, er ſah es. Er hatte auch nur noch gekämpft, um den Kameraden die Flucht zu erleichtern. Nun war a e verſchwunden. Es war genug. Er ließ den Degen inken. Kniſternd ſanken die Feuerſäulen der Zelte zuſammen. Die Sbirren ſtürzten auf ihn zu. „Binden!“ befahl der Führer. Grinſend ſtand er daneben, als man Duca die tapferen, ſchier unüberwindlichen Fäuſte auf den Rücken zog u mit einem Strick ſchmerzhaft zuſammenriß. Noch in der gleichen Nacht wurde er im Triumph ins Tal gebracht. Wenige Tage ſpäter befand er ſich im Kerker zu Meſſina. eſſina, wo er ſo glückliche Wochen und Monate ver⸗ lebt hatte! 5 Drei Tage nach ſeiner Einlieferung trat ein Offizier der Miliz zu ihm in die Zelle. Begleitet von drei bis die Zähne bewaffneten Soldaten. 5 „Ihr werdet heute abend noch nach Palermo weiter⸗ transportier“, ſagte er kurz. „So? Meſſina hat wohl keinen Galgen?“ Der Offizier ſah ihn ſtarr an. 8 „Für Euch nicht, nein!“ Finſter ſtarrte Duca vor ſich hin. Bodi des Hande battg ſident könn. alls a hau Artei alls Mor bean im die Mar dem Alle weſe ſeine uodem badisclien Lande er Forderungen des Einzelhandels 1 ö Aung des Einzelhandelsausſchuſſes der Badiſchen Induſtrie⸗ 1 und Handelskammer. . 0 Karlsruhe, 5. Dez. Der Einzelhandelsausſchuß der Badischen Induſtrie⸗ und Handelskammer hielt in Gegenwart 10 des Präſidenten der Kammer, Dr. Kentrup, eine Tagung ab. er Zur Erörterung kamen die verſchiedenſten, den Einzel⸗ her handel berührenden Fragen: Ladenſchluß auf dem Lande, Ra⸗ 15 halg vährung, Gewährung von Amſatzprämien uſw.— Prä⸗ dent Dr. Kentrup machte intereſſante Ausführungen zur 100 Frage der Preisüberwachung und dann über das Einzel⸗ ſandelsſchutzgeſetz, und wies darauf hin, daß dieſes Geſetz iu Bälde aufgehoben werden müſſe, man müſſe vielmehr für zen Einzelhandel geſetzlich feſtlegen, daß nur ſolche Perſonen en gelaſſen werden könnten, die die für den Betrieb not⸗ die gendigen fachlichen und kaufmänniſchen Kenntniſſe beſitzen. n, Handelskammerſyndikus Dr. Krienen teilte mit, daß en die Kammer in Kürze eine Prüfungsſtelle einrichten wird, hn bor der die Geſuchſteller daraufhin geprüft werden, ob ſie re de fachlichen und kaufmänniſchen Kenntniſſe beſitzen. Auch ich muß das nötige Betriebskapital vorhanden ſein. 5 Kaufmann Auguſt Groll⸗Bretten wies auf die Not⸗ r pendigkeit einer Entſchuldung des Einzelhandels je in. Auch hält er es für geboten, daß dem Einzelhändler „ J ßerſonalkredite in ausreichendem Maße zur Verfügung ge⸗ en ſellt werden. f Einen Einblick in die Lage des Lebensmittel⸗Einzelhandels d⸗ gab die von Joſef Lamm Lörrach ausgearbeitete Denk⸗ en ſhrift. Bei einer großen Zahl von Geſchäften ſei ein Ge⸗ I din überhaupt nicht oder nur in ganz geringem Umfange 0 zu erzielen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch das Mit⸗ 75 glied Stahl- Mannheim hinſichtlich des Mannheimer Ein⸗ Alhandels. le 5 3 cn 25 5 5 N 95 Hühnerzucht und Eierpreiſe 1 Hauptverſammlung der badiſchen landwirtſchaftlichen Ge⸗ 15 flügel⸗ und Herdbuchzüchter. le Offenburg, 5. Dez. Der Reichsverband Deutſcher * Kleintierzuchter, Landesgruppe Baden, Fachgruppe 1(Land⸗ wirtſchaftliche Geflügel⸗ und Herdbuchzüchter) hielt ſeine dies⸗ d fihrige Hauptverſammlung ab. Landesfachgruppenvorſitzender Sonnet gab im Jahresbericht bekannt, daß es erreicht wer⸗ den konnte, daß faſt alle Finanzämter in Baden, wie das in den anderen Ländern ſchon längſt der Fall iſt, die Mit⸗ glieder der Fachgruppe 1 des Reichsverbandes Deutſcher Klein⸗ „ äberzüchter, ſofern ſie mindeſtens 10 Quadratmeter Boden e* Huhn beſitzen, als Landwirte veranlagen. Weiter gab er die Ernennung der badiſchen Kreisfachgruppenvorſitzenden be⸗ 2 kannt. Es ſind dies für Karlsruhe Sonnet⸗Pforzheim, für n Konſtanz Becker⸗Hohenwald, für Freiburg Helbling⸗Haltingen und für Mannheim Beſt⸗Schwetzingen. Das Hauptreferat hielt der Präſident der Reichsfach⸗ gruppe 1, Salzwedel⸗Berlin. Der Reichsverband habe einen feſten Arbeitsplan aufgeſtellt, deſſen Ziel es ſei, die Ernährung des deutſchen Volkes mit deutſchen Eiern ſicher⸗ zuſtellen. Hierzu benötige man nicht mehr, aber leiſtungs⸗ fähigere Hühner als ſie heute noch hauptſächlich auf dem Lande anzutreffen ſind. Weiter werde das geſamte Aner⸗ kennungsweſen in der Geflügelwirtſchaft in Zukunft ſchärfer gehandhabt werden. Die anerkannten Vermeh⸗ kungszuchten dürfen kein Huhn zur Zucht benützen, das ſücht wenigſtens 140 Eier in 12 Monaten gelegt hat. um eine weitere Garantie dafür zu haben, daß die anerkannten Vermehrungszuchten nur hochwertiges Tiermaterial abgeben können, ſind ſie verpflichtet, ihre ſämtlichen Zuchthähne aus Reichsherdbuchzuchten zu beziehen. In den Herdbuch⸗ zuchten, die die Zuchthähne liefern ſollen, dürfen nur Hühner zur Zucht verwendet werden, die in 12 Monaten mindeſtens 175 Eier gelegt haben. Zur Eierpreisfrage äußerte ſich Präſident Salz⸗ wedel dahingehend, der Erzeuger müſſe in der Lage ſein, mit dem Verkaufserlös eines Eies ein Pfund Geflügelfutter zu kaufen; das ſei auch gegenüber dem Verbraucher der ge⸗ gechte Preis. 5 f rene r N ö 11 Heidelberg.(Ein Jahr ſechs Monate Zucht⸗ haus für Brandſtiftung) Das Schwurgericht ver⸗ utteilte nach zweitägiger Verhandlung den Friedrich Philipp 5 aus Tiefenbach wegen Brandſtiftung zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre t beantragt. der Angeklagte hatte ſein Haus in Tiefenbach 5 im September 1932 in Brand geſteckt; es brannte bis auf ' die Grundmauern nieder. Das Anweſen, das er um 3200 Mark erworben hatte, war mit 2974 Mark verſchuldet, außer⸗ dem hatte Philipp auf einen Acker 1000 Mark aufgenommen. Alem Anſchein nach wollte Philipp verhüten, daß das An⸗ neſen in die Hände des Hauptgläubigers fiel, der wegen keiner Forderung Zwangsvollſtreckung beantragt hatte. i Heidelberg.(„Ludolf⸗Krehl⸗Klinik“ Hei⸗ delberg.) Auf Antrag des Miniſteriums des Kultus, des i nicht— hat das Staatsminiſterium verfügt, daß künftig die l mediziniſche Klinik der Univerſität Heidelberg in Anbetracht der großen Verdienſte, die ſich Geheimrat Profeſſor Dr. Ludolf von Krehl um die Begründung und Entwicklung der Klinik erworben hat, die Bezeichnung„Ludolf⸗Krehl⸗Klinik“ Au führen hat. „Heidelberg.(70. Geburtstag von Rudolf Stratz) Der Romanſchriftſteller Rudolf Stratz ein ge⸗ 1 bürtiger Heidelberger, wird am 6. Dezember 70 Jahre alt. Für einen ſeiner erſten e Romane—„Alt⸗Heidelberg, du feine“— hat er ſeine Vaterſtadt als Schauplatz gewählt. Heidelberg hat nach dem Kriege ihm zu Ehren eine Straße ö„Rudolf⸗Stratz⸗Weg“ genannt. s 5 Weinheim.(Das Ehrenmal für die Gefal⸗ lenen des Weltkriegs.) An dem Wettbewerb zur Ge⸗ minnung von Entwurfsſkizzen für das Kriegerdenkmal in Weinheim haben ſich 52 Künſtler und Architekten beteiligt. Die Entwürfe werden zurzeit geſichtet und dann dem Spruch des Preisgerichtes unterworfen werden. Für Preise und etwaige Ankäufe von Entwürfen ſteht ein Betrag von ins⸗ geſamt 1200 Mark zur Verfügung. Nach Erledigung der vorbereitenden Arbeiten wird das Preisgericht in nächſter 5 it zuſammentreten. Als zukünftiger Denkmalsplatz wurde er an die Baßnhofſtraße grenzende Teil des Hindenburg⸗ 8 feſtgelegt. Es iſt zu hoffen, daß auch die Beſchaffung ber, für den Ddenmalsbau notwendigen Mittel dildwein⸗ eftiedigende Löſung findet, ſo daß auch die Stadt Wein⸗ 450 endlich dazu kommt, ihrer Dankespflicht gegenüber rund 0 im Weltkrieg gefallenen Söhnen zu erfüllen. Unterrichks und der Juſtiz— Abteilung Kultus und Anter⸗ Miniſter und Staatsſekretare ſammeln Am Samstag, dem„Tag der nationalen Solidarität“, ſammeln die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Mini⸗ ſterpräſident Göring in Berlin vor dem Hotel„Adlon“ Unter den Linden. Frau Dr. Goebbels ſammelt auf dem Potsdamer Platz vor dem Columbus⸗Haus. Unter den Linden vom Brandenburger Tor bis zur Staatsoper ſam⸗ meln u. a. Obergruppenführer Brückner, Gruppenfüh⸗ rer Schaup und Preſſechef Dr. Dietrich. Vor dem Berliner Rathaus wird Oberbürgermeiſter Dr. Sahm Ga⸗ ben für die Winterhilfe entgegennehmen, während Staats⸗ ſekretär Lammers am Bahnhof Zoo und Staatsſekre⸗ tär Meißner an der Gedächtniskirche Spenden in Emp⸗ fang nehmen. Dr. Schacht ſammelkt an der Börſe. Die Sammlung an der Börſe wird unter Führung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht vorſichgehen, der ſich perſönlich an der Sammlung beteiligen wird. e A — emeinſchaff am Bekennt Euch zur Volksg der nationalen Solidarität Aus den Nachbarländern Der läſtige Ehemann Von der Frau und ihrem jungen Liebhaber ermordet. — Riedlingen, 5. Dez. Im Wald auf der Gemarkung Hunderſingen⸗Binzwangen bei Riedlingen wurde eine männ⸗ ſiche Leiche mit eingeſchlagenem Schädel aufgefunden. Dank der Nachforſchungen der Kriminalpolizei konnte die Mordtat Überraſchend ſchnell geklärt werden. Bei dem Ermordeten handelt es ſich um den 54 Jahre alten Dienſtknecht Daniel Weber aus Friedberg, OA. Saulgau, der zuletzt in Inzig⸗ kofen als Aushilfsknecht tätig war. Als Täter wurden die 47 Jahre alte Ehefrau des Er⸗ mordeten und ihr Liebhaber, ein 26 Jahre alter Dienſt⸗ knecht aus Friedberg, ermittelt und feſtgenommen. Die Ver⸗ hafteten ſind in vollem Amfang geſtändig. Wie der NS.⸗Kurier erfährt, hat die Frau in der letzten Zeit oftmals ihren jungen Liebhaber zu überreden verſucht,„er ſolle doch ihren Alten aus der Welt ſchaffen“. Er blieb lange Zeit den Einflüſterungen gegenüber ſtandhaft. Erſt am Samstag, 1. Dezember, ſchien der teufliſch ausge⸗ dachte Plan der Ehefrau des Ermordeten ausführbar. Sie berabredete mit ihrem Liebhaber eine einſame Stelle im Walde auf der Gemarkung Hunderſingen⸗Binzwangen. Anter irgend einem Vorwand führte ſie ihren Mann an die vorher bezeichnete Stelle. Der junge Liebhaber trat aus ſeinem Verſteck hervor und zerträmmerte dem Weber den Schädel. Von einem Spaziergänger wurde der Ermordete im Walde gefunden. Die Mordkommiſfion des württembergiſchen Landeskriminalamts unter Führung von Kriminaldirektor Waizenegger nahm ſofort die Unterſuchung auf. Auf die Vermieter geſchoſſen Fünf Jahre Zuchthaus wegen verſuchken Tokſchlages. Mainz. Im Schwurgericht wurde der 22jährige Jakob Theodor Oswald Bierle aus Eßlingen i. W. wegen ver⸗ 12 8 Tolſchlages in zwei Fällen zu fünf Jahren Zucht⸗ aus und fünf Jahren Ehrverluſt verurkeilt. Bierle hatte am 26. Mai 1934 auf ſeine Vermieter, die Eheleute K. in der Rheinſtraße, als ſie ihm den Zimmer⸗ ſchlüſſel verweigerten, mehrere Revolverſchüſſe abgegeben, die beide ſchwer verletzten. Nach der Tat ging Bierle ſelbſt zur Polizei, gab aber dort an, er habe ſich durch den Haus⸗ wirt bedroht gefühlt, dieſem den Revolver entriſſen und damit auf die Eheleute geſchoſſen. Nach ärztlichem Gut⸗ achten iſt Bierle geringgradig ſchwachſinn ig und etwas pſychopathiſch veranlagt, aber für ſeine Tat verantwort⸗ lich. Die Tat war die Folge von Unſtimmigkeiten mit den Vermietern, da dieſe daran Anſtoß nahmen, daß Bierle und ſeine Braut ſich beim Mieten des Zimmers als Eheleute angegeben hatten und den wahren Tatbeſtand erſt bei Er⸗ ledigung der Meldeformalitäten zugaben. Andererſeits gab Bierle zu, durch Nachforderungen und Beleidigungen ge⸗ reizt worden zu ſein.. Schweres Exploſionsunglück Köln, 5. Dez. In Köln⸗Kalk ereignete ſich in einem Wohnhaus, in dem ſich im Erdgeſchoß eine Apotheke befin⸗ det, eine Exploſion. Zwei Ballons mit einer ſehr feuerge⸗ fährlichen Flüſſigkeit waren im Hausflur abgeladen wor⸗ den. Dabei ging ein Ballon zu Bruch. Es enkwickelten ſich ſtarke Gaſe, die ſich durchs ganze Haus zogen. Kurz darauf kamen die Gaſe zur Exploſion. Das enkſtandene Feuer breitete ſich über das Treppenhaus im ganzen Hauſe aus. Bald ſtand auch da⸗ Dachgeſchoß in hellen Flammen. die Hausbewohner konnten nicht mehr über das Treppenhaus ins Freie gelangen. Gerade als eine Frau die Leiter betreten hatte, ſchoß eine rieſige Stichflamme, die von einer zweiten Exploſion herrührte, empor. Die Frau erlitt ſchwere Brandwunden. Ein Feuerwehrmann wurde ebenfalls von der Stich⸗ flamme erfaßt und ſtürzte von der Leiter. Auch er trug ſchwere Brandwunden davon. Der Fuhrmann, der die Bal⸗ lons abgeladen hatte, wurde von dem Luftdruck bis auf den Flur des erſten Stockwerkes geſchleudert. Auch mehrere Fußgänger auf der Straße wurden verletzt. Nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen ſind 10 Perſonen verwundet wor⸗ den. f Bäckermeiſter im Belt erſchoſſen. Rondorf(Landkreis Köln), 5. Dez. In der vſerken Mor⸗ genſtunde wurde der 49 Jahre alte Bäckermeiſter Wilhelm Buchmüller in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Als Täter wurde der 49jährige Roman Pichler, der flüchtig iſt, erkannt. Zu der Mordtat teilt die Kriminalpolizei Köln mit: Nachdem die Ehefrau des Erſchoſſenen in den erſten Mor⸗ genſtunden das Haus verlaſſen hatte, um nach dem Kölner Markt zu fahren, muß Pichler in die Wohnung Buchmül⸗ lers eingedrungen ſein. Er hatte vorher die Sicherungen an der elektriſchen Schalttafel ausgeſchraubt. Als dann P. das im erſten Stockwerk gelegene Schlafzimmer von B. betrat, gab er auf dieſen einen Schuß ab. Buchmüller war ſofort tot. Der 15jährige Sohn des Getöteten wachte durch den abgegebenen Schuß auf und ſprang aus ſeinem Bett. Der Mörder ſtieß den Jungen beiſeite und flüchtete die Treppe 1 Dennoch konnte er von dem Sohn erkannt wer⸗ en. i Lalcale Nuudocuau Nikolaustag St. Nikolaus, der liebe Weihnachtsvorbote im Pelz mit dem Gabenſack und der Rute, wird am 6. Dezember in den Dörfern und Städten wieder von Haus zu Haus ziehen, von den Kleinen teils frohgeſtimmt, teils mit einem gewiſſen Gruſeln empfangen. Vor vielen, vielen Jahren war St. Nikolaus ein frommer heiliger Biſchof, der für ſeine Mit⸗ menſchen nur Gutes getan hat. Meiſt klopft der Nikolaus nach einem Kettengeraſſel an die Türen, erſcheint dann in den Stuben und erkundigt ſich, ob die Kinder brav oder bös waren. Dann gibt's für die Braven Aepfel und Nüſſe, Lebkuchen und Kletzenbrot, den unartigen Kindern wird ins Gewiſſen geredet und die Rute wird als warnendes Mahnzeichen von den Eltern hinter den Spiegel geſteckt. In manchen Gegenden erſcheint der Nikolaus den Kindern in weniger grimmiger Geſtalt; er geht als Biſchof gekleidet in die Häuſer, angetan mit der Mitra und dem Krummſtab. Iſt der Nikolaustag vorüber, dann beginnen ſich die Schaufenſter weihnachtlich zu füllen und da und dort tauchen auch ſchon die erſten Weihnachtstannen auf. Nikolausfeier im Tbd.„Jahn“. Zu einer ſchlichten Nikolausfeier hatte der Tbd.„Jahn“ geſtern abend ſeine Schüler und Schülerinnen ſowie Eltern und Angehörige im„Kaiſerhof“ verſammelt, der dicht beſetzt war. Ein netter Vorſpruch von 4 Schülerinnen und das Lied„Fröh⸗ liche Weihnacht“ leitete die Feier ſtimmungsvoll ein. Eine ganz feine Sache war der darauf folgende Leuchtkäfer⸗ reigen. Schließlich durfte auch das Weihnachtsmärchen nicht fehlen.„Der Buckelpeter“ war das rechte Stück, das die Kinder in ihrer unbefangenen, natürlichen Spielweiſe immer wieder zu begeiſtern wußte. Eine beſondere Sache für die Kinder war der Kaſperle in der Kinderturnſtunde, der durch ſeine Späſſe und Einfälle helle Freude auslöſte. Zum Schluſſe kam der langerſehnte Weihnachtsmann mit ſeinen ſchönen Gaben an, wobei von den 80 Kindern niemand vergeſſen wurde. In einer Anſprache ermahnte der Ehrenvorſitzende Heierling die Eltern, ihre Kinder fleißig in die Turnſtunde zu ſchicken, damit auch im nächſten Jahre wieder Nikolaus Einzug halten kann. EI Nationaltheater Mannheim. Am Sonntag, den 9. Dezember, wird Humperdincks Oper„Königskinder“ wieder in den Spielplan aufgenommen. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Cremer, die Spielleitung Dr. Hein. Das Schauſpiek bereitet als nächſte Neuaufführung Hermann Bahrs Luſtſpiel „Das Konzert“ vor. Die Neuinſzenierung beſorgt Friedrich Hölzlin. i Freier Bund. Tm Donnerstag, den 6. und Freitag, den 7. Dezember, 20.15 Uhr, ſpricht Dr. O. Schürer, Halle, über das Thema:„Deutſche Städte als Deuter unſeres Volks⸗ tums.“ Anſere alten Städte ſind mehr als nur Bewahrer romantiſcher Stimmung. Sie ſind Ausdruck des Lebens, Aus⸗ druck der Menſchen, die in ihnen hauſten, und hauſen. Die deutſchen Stammeslandſchaften haben in ihnen ihr Sinnbild in der Architektur gefunden. — Bekämpfung des Wahrſagerunweſens. In einem Runderlaß des badiſchen Innenminiſters an die Bezirks⸗ ämter, Polizeipräſidien, Polizeidirektionen wird darauf hin⸗ gewieſen, daß wie in Preußen, auch in Baden gegen das Wahrſagerunweſen ſtrafend vorgegangen werden muß. Als Wahrſagen wird angeſehen: Das Vorausſagen künftiger Ereigniſſe, das Wahrſagen der Gegenwart und der Ver⸗ gangenheit, Kartenlegen, die Stellung des Horoſkops, die Sterndeuterei, die Chiromantie(Handleſekunſt), die Zeichen⸗ und Traumdeutung und das Hellſehen. Die Deutung des Charakters aus der Handſchrift auf wiſſenſchaftlicher Grund⸗ lage bedeutet keine ſtrafbare Handlung. Im gleichen Rund⸗ erlaß wird ferner darauf hingewieſen, daß auch der Handel mit Druckſchriften, die ſich mit Wahrſagen befaſſen, ſowie die öffentliche Ankündigung entgeltlichen oder nichtentgeltlichen Wahrſagens verboten iſt. Entgeltliches Wahrſagen liegt auch dann vor, wenn zwar kein Entgelt gefordert, jedoch ange⸗ nommen wird. g — Zehn Gebote bei Feuergefahr. Eine alte Erfahrung lehrt, daß viele Leute bei Feuersgefahr„den Kopf ver⸗ lieren“ und gerade das Gegenteil von dem tun, was in einer derartigen Lage richtig iſt. Es iſt daher immer wieder nützlich, ſich folgende Gebote vor Augen zu halten: 1. Ruhe bewahren— vernünftig handeln. 2. Feuerwehr ſofort alar⸗ mieren. 3. Brennende Räume dicht abſchließen. 4. Bringe zwiſchen Dich und den Brandherd möglichſt geſchloſſene Tü⸗ ren. 5. Türe nach der Treppe ſtets geſchloſſen halten. 6. Iſt der Weg über die Treppe unbenutzbar, dann zurückbleiben. 7. Gefährdete Perſonen zeigen ſich der Feuerwehr am Fenſter. 8. Niemals auf Zuruf des Publikums herabſpringen, ſondern nur die Anordnungen der Feuerwehr befolgen. 9, In verqualmten Räumen auf dem Fußboden kriechen, naſſes Tuch vor Mund und Naſe. 10. Brennende Perſonen am Fort⸗ laufen hindern, zu Boden werfen und wälzen; ihre eidung nicht abreißen, ſondern mit anderen Kleidern oder Decken feſt umhüllen, dann erſt begießen. umgehend den Arzt rufen! — Der Rückſpiegel.— Erleichterung für Laſtfuhrwerke. Nach der Reichs⸗Straßenverkehrsordnung und ihrer Aus⸗ führungsanweiſung müſſen auch Laſtfuhrwerke künftig mit Rückſpiegeln ausgerüſtet ſein. Der Reichsverkehrsminiſter hat jetzt angeordnet, daß das Erfordernis der Anbringung eines Rückſpiegels entfalle, wo der mit dieſer Vorſchrift angeſtrebte Zweck bereits in anderer Weiſe erreicht wird. Das gelte überall da, wo die Sicht nach rückwärts vom Führerſitz frei iſt, insbeſondere wo die Anordnung des Führerſitzes dem Führer die Fahrbahn hinter ſeinem Fahrzeug durch ein⸗ faches umdrehen zu überſchauen geſtattet. In ſolchen Fällen iſt das Fehlen eines Rückſpiegels nicht zu beanſtanden. Für Rückspiegel an Kraftfahrzeugen ändert ſich an den Beſtim⸗ mungen der Reichs⸗Straßenverkehrsordnung nichts. — Wieder 60 Prozent Fahrpreisermäßigung für Aus⸗ länder. Die Deutſche Reichsbahn hat ſich entſchloſſen, für dig Winterreiſezeit 1934⸗35 ſowie für Oſtern und Sommer 193 die im allgemeinen 25 Prozent betragende Fahrpreisermäßi⸗ gung für Ausländer und Auslandsdeutſche auf 60 Prozent zu erhöhen. Die Ermäßigung wird gewährt: Im Winter vom 21. Dezember 1934 bis 17. März 1935, zu Oſtern vom 13. bis 29. April und im Sommer 1935 vom 1. Juni bis 31. Oktober. Die Aufenthaltsdauer in Deutſchland muß min⸗ deſtens ſieben Tage betragen. Die Gültigkeit der Fahrſchein⸗ hefte beträgt— ausgenommen die Oſterreiſen— zwei Mo⸗ 5 nate, für Amerikaner drei Monate. Ger ichtszeitung. i Er kommt wieder in„Erholung“. Er komme von einer Erholung vom Lande, äußerte ſich der ſchon ſtark vor⸗ beſtrafte Peter Zierenhold aus Neuſtadt a. d. H., als er am 10. November aus dem Gefängnis zu Bruchſal nach Ver⸗ büßung einer viermonatlichen Betrugsſtrafe entlaſſen wurde, zu einer Hausangeſtellten im Hauſe, wo er Woh⸗ nung nahm, der er, Geſchäft und Liebe innig verbindend, ein ſchriftliches Schuldanerkenntnis in Höhe von 180 Mark gab mit dem Hinzufügen:„Ich verpflichte mich, Fräulein S. innerhalb ſechs Mongten zu heiraten“. Aber es kam nur zur Verlobung. Zierenhold kam wieder in„Erholung“, weil er einen hieſigen Vertreter für Schreibmaſchinen mit Proviſionen auf Schreibmaſchinen durch Fälſchung von Beſtellſcheinen hereingelegt hatte, um einen Proviſionsvor⸗ ſchuß von etwa 200 Mark auszugleichen. Zugleich fälſchte er auch die Wechſel, die als Zahlung der angeblich beſtellten Schreibmaſchinen dienen ſollten. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den Angeklagten wegen Betrugs und Urkunden⸗ fälſchung in zwei Fällen zu einem Jahr ſechs Monaten Ge⸗ fängnis ab Unterſuchungshaft. Der Anklagevertreter hatte ein Jahr zehn Monate beantragt.— Wetterbericht Bei weſtlichem Tiefdruck dauern die ozeaniſchen Luft⸗ ſtrömungen fort. Für Donnerstag und Freitag iſt unbeſtän⸗ diges, zu zeitweiligen Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Vorweihnachtsfreuden unſerer Kinder Es iſt etwas unendlich Beglückendes, wenn unſere Kin⸗ der in den Wochen vor Weihnachten mit geheimnisvollen und doch ſo durchſichtigen Heimlichtuereien beſchäftigt ſind, wenn die Zeit in ihrem jungen Leben gekommen iſt, in der ſie ſelber das tiefe Bedürfnis haben, ihre Liebe in ſehr realen Werten auszudrücken. Die Freude des Schenkens iſt ihnen plötzlich ſo deutlich fühlbar geworden, daß eine ganz neue und erſtaunlich ſchöne Welt ſich in ihnen aufgetan. Vielleicht ſind dieſe erſten Regungen des aus ſich ſelbſt ſchöpfenden Menſchenkindes, dieſe erſten Schritte auf völlig unbekanntem Wege, oft die bedeutungsvollſten für das in⸗ nerlich freizügige menſchliche Empfinden des ganzen ſpäte⸗ ren Lebens. Und doch gibt es unendlich viel Mütter, die in ſorgenvollen Kämpfen um tägliche Dinge, ungeduldig ſind. wenn ſo ein gebeſehnſüchtiges kleines Menſchlein zu ihnen 1 0 und voll reſtloſen Vertrauens die Mutter um Hilfe ittet. Es iſt ja ſelbſtverſtändlich, daß eine Mutter, deren wirk⸗ ſchaftliche Lage bedrängt und ſorgenvoll iſt, nicht in den Vorweihnachtswochen, in denen ſie ſelber, ohne es ſich viel⸗ leicht zuzugeben, die Freude des Schenkens auskoſten will. und jeden Pfennig zu erübrigen ſucht, nun ſofort einem gebefreudigen Kind die teuerſten Handarbeiten kauft, um ihm damit die Freude des Schenkens zu bereiten. Es aſſt eben ſo ſelbſtverſtändlich, daß ſie verſuchen wird, die phan⸗ taſtiſchen Pläne der noch ſo Unerfahrenen zu begrenzen. Die Möglichkeit des Schenkens aber ſollte jede Mutter ihren Kindern geben. Wie leicht iſt es im Grunde, wenn eine Mutter den ſchöpferiſchen Spieltrieb ihres Kindes beobachtet, es hinzu⸗ lenken auf Möglichkeiten der praktiſchen Verwendung. Mit welch geringen Mitteln iſt dem Kind ein ganzes Werkſtatt⸗ material ee Unendlich reich ſind die Mög⸗ lichkeiten aus völlig„wertloſen“, aber richtig zuſammenge⸗ 9 9 5 Dingen die ſchönſten Sachen zu arbeiten. Nur frei⸗ ich braucht es das beſinnliche Denken einer Mutter. Aus Schachteln, Büchsen, Stoff⸗ und Wollreſten ſind ſchon oft die ſchönſten brauchbaren Dinge geworden, die fleißige Mädel⸗ und Bubenhände und die blühende, farben⸗ frohe Kraft des kindlichen Gemütes ſchufen. Wie leicht iſt es auch, das Kind fühlen zu laſſen, was man von all den Dingen wohl dringend brauchen könnte, wenn eben die geſchickte und geliebte Kinderhand es merklich verwandelt hat. Und wie bealückend iſt das ſtrahlende, ſich felbſt ver⸗ ſchwendende Kind, das in einem aus bunten Reſten zu⸗ ſammengeſtrickten Unterſutz, Kaffeewärmer oder Anfaßtuch die ganze Schönheit ſeines Traumes ſieht. Es gibt Zigarren⸗ kiſten und Streichholzſchachteln, es gibt Garnrollen und Pa⸗ piere und Pappen, die nutzlos im Abfall vorkommen, ſtatt in neuer Wandlung zum wirklich nötigen Hausrat zu werden. Und es braucht gar nicht die ſtändig leitende und beſtim⸗ mende Hand der Mutter, um das ſo leicht beſchwingte Kin⸗ dervolk zum ſchöpferiſchen Geſtalter zu machen. Nur leichte Anregung und viel, viel, möglichſt farbenfrohes Material ſind nötig, um aus einem ſchenkſehnſüchtigen Kinde einen kleinen Künſtler zu machen. D. Volbehr. Am Freitag, den 7. ds. Mts. wird die Pfundſammlung durchgeführt. Die Einwohner⸗ ſchaft wird gebeten, die Spenden für die Abholer Laßt die Anwartſchaſt nicht verfallen Wer den Anſpruch auf ſpätere Leiſtungen der Angeſtell tenverſicherung nicht gefährden oder verlieren will, muß die Anwartſchaftsbeſtimmungen beachten. 5 Alle in der Angeſtelltenverſicherung erworbenen An⸗ wartſchaften gelten als bis zum 31. Dezember 1925 erhalten und zwar auch dann, wenn bis dahin für einzelne Jahre kein Beitrag oder nur wenige Beiträge entrichtet ſind. Vom 1. Januar 1926 bis 31. Dezember 1933 iſt die Antwartſchaft erhalten, wenn der Verſicherte für das 2. bis 11. Kalender, jahr ſeiner Verſicherung mindeſtens je acht und vom 12. Ka- lenderjahr an mindeſtens 4 Beitragsmonate jährlich nach⸗ weiſt. Für die Zeit vom 1. Januar 1934 an iſt die An⸗ wartſchaft erhalten, wenn nach dem Schluß des Kalender⸗ jahres, in dem der erſte Beitrag entrichtet worden iſt, biz zum Beginn des Kalenderjahres, in dem der Verſicherungs⸗ fall eintritt, jährlich mindeſtens 6 Beitragsmonate zurü gelegt ſind. Als Beitragsmonate für die Erhaltung der Anwart⸗ ſchaft gelten auch ſogenannte Erſatzzeiten. Solche ſind z. B. Zeiten ſeit dem 1. April 1933, für die der Verſicherte ale Arbeitsloſer verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtüßzung oder Kriſenunterſtützung erhalten hat oder aus der öffent⸗ lichen Fürſorge unterſtützt worden iſt, oder Zeiten ſeit dem 1. April 1933, für die für den arbeitsloſen Verſicherten, der ſelbſt keine Unterſtützung erhält, ein Zuſchlag zur Un⸗ terſtützung eines anderen Arbeitsloſen oder Hilfsbedürftigen gewährt worden iſt. Der Verſicherte tut gut daran, wenn er bis zum Schluß jeden Jahres dafür ſorgt, daß den Anwartſchaftsbeſtim⸗ mungen Rechnung getragen iſt, denn die Anwartſchaft er⸗ liſcht zunächſt, wenn die erforderlichen Anwartſchaftsmonale nicht vorhanden ſind. Die erloſchene Anwartſchaft lebt allerdings wieder guf, wenn der Verſicherte die zur Erhaltung der Anwartſchaft noch erforderlichen freiwilligen Beiträge innerhalb der zwei Kalenderjahre nachentrichtet, die dem Kalenderjahr der Fälligkeit der Beiträge folgen. Für ein Jahr zurück können freiwillige Beiträge für jeden Monat entrichtet werden. Der Verſicherte kann alſo bis zum 31. Dezember 1934 a) für jeden Monat des Jahres 1934 freiwillige Beiträge entrichten; b) noch fehlende Anwartſchaftsbeiträge für 1932 nachentrichten. Die Nachentrichtung fehlender Anwartſchaftsbeiträge für 1933 iſt noch bis zum 31. Dezember 1935 zuläſſig. Es iſt in⸗ des nicht ratſam, die Entrichtung freiwilliger Beiträge biz zum letzten zuläſſigen Zeitpunkt hinauszuſchieben, da nach Eintritt des Verſicherungsfalles freiwillige Beiträge nicht mehr entrichtet werden dürfen. Freiwillige Beiträge zur Angeſtelltenverſicherung ſind in der dem jeweiligen Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe zu entrichten. Wer kein Einkommen oder nur ein Monats⸗ einkommen bis zu 50 Mark hat, muß die freiwilligen Vei⸗ träge mindeſtens in der Gehaltsklaſſe B zahlen. Unter Ein⸗ kommen iſt das tatſächliche Geſamteinkommen zu verſtehen. — — Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 6. Dezember: Nachmittags: Schülermiete B 3: Die Räuber, von Schiller.— Ohne Karter⸗ verkauf.— Anfang 14.30, Ende 18 Uhr.— Abends: Miete D 7, Sondermiete D 4: Schön iſt die Welt Operette von Franz Lehar. Anfang 20, Ende 2215 Uhr. Freitag, 7. Dezember: Miete C 6: Der Herr Baton bereit zu halten. fährt ein, Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. C0000 ðVâßwꝙwwꝙwꝙé Ä ͥ T Verſammlungs⸗ Kalender. N b dd ͤ vd ß NS.⸗Frauenſchaft. Heute kleinen Schloßſaal. Fuß ballvereinigung 8, Mhm.⸗Seckenheim Unſere Schülerabteilung hat morgen Freitag abend 8 Uhr ihre Mkelausfeier. Hierzu ſind unſere Mitglieder herzlich eingeladen. Anſchließend haben die 3 Verbandsmannſchaften unter Einſchluß der Jugend einen Mannſchaftsabend. Die Spieler werden gebeten, ſchon um 8 Uhr zu kommen. Das Training fällt hierwegen für morgen aus. Der Vereinsführer. abend 8 Uhr Heimabend im um Turnverein 98, e B., Mannheim⸗Seckenheim. Heute abend halb 7 Uhr Handballtraining. Erſcheinen iſt Pflicht. Anſchließend Spielerverſammlung. Am 9. Dezember findet in Darmſtadt der Handball⸗Länderkampf Deutſchland— Angarn ſtatt. Der Tv. 98 fährt am Sonntag mit einem Omnibus zu dieſem Spiel. Alle diejenigen, die ſich beteiligen wollen, müſſen heute abend halb 9 Uhr in der Turnhalle zwecks näherer Ausſprache erſcheinen. 10 i dleuciteu Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Neclcar- Bote- Druclterei. Kochen Sie Mal Soppen Sie sporen Arbeit, Zeit und Geld Lager entgegengenommen. Gammel⸗Anzeiger nur für Mitglleder der Landw. Ein u. Verkaufsgenoſſenſchaft. 40 proz. Kali. Morgen früh ab 7 Uhr gelangt am Bahnhof Fried⸗ richsfeld⸗Nord ein Waggon 40 0% iges Kali zur Ausgabe. Hiervon wird auch an Nichtbeſteller abgegeben. Beſtellungen auf Kainit und Thomasmehl werden im Der Vorſtand. Chriſtbäume (Weiß⸗ u. Not⸗ tannen) ſtehen z. Waagen und Gewichte Abzugeben gegen Belohnung repariert Verkauf. Daſelbſt 22 I ö ö 2 Hermann Lochbühler. Pd m 125 haben. Verloren Geldbeutel mit Juhalt 1 von Kaiſerhof bis age 6. Taglohn n — Leftel Lichtenauerſtraße 6. Ab morgen Freitag im Palast- Theater. e eee e Weihnachts⸗ lesen kklphe zu haben in der und einige Druckerei Schlachthühner e, e N er ſtr. 7. Neckar-Bote. 2 oder 3 Timmer und Küche zu vermieten. Näheres Zur f Ettlingerſtraße 20, part. 5 Weihnachtsbäckerei Mehrere Bauplätze und Grund ſtücke zu verkaufen. Klaus Möller, Hauptſtr. 89. Ein Damenrad (Fabrikneu, mit Garantie) für 35 Mk. zu verkaufen. Meßgkircherſtraße 32. Schlachtſchwein geſucht. Gebe neues Fahrrad in Tauſch. Näheres in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds. B! BVorzügliche Mehle von erprobter Bachfähigbeit Auszugmehl, Inlandmahlung 3 Pfd. 21 Pfg. Auszugmehl mit Ausland 5 weizen, Pfd. 1 Pfg. Auszugmehl, doppelgriffg 55 N Pfd. 23 Pfg. Neue Mandeln Pfd. 0.85, 0.96 u. 1— Neue Haſelnußkerne 5 Pfund 64 u. 70 Pig Cocosnuß, fein, geraſpelt Pfund 28 Pfg., Zitronat/ Pfd. 30 Pfg. Drangeat ½ Pfd. 25 Pfg. Deutſche Markenbutter 5 Pfd. 1,56 neito Margarine 0.63, 0.98 u. 1.10 Heute blüten weißer 5 r — Qualitäts Margarine Kabliau offen ausgewogen 90 gf Pfund 25 ö ſtets friſch,/ Pfd. 9 Roſinen, Sultaninen Goldbarſch-Filet Korinthen Pfund 40 Pig. Zitronen Stück 5 u. 6 Pfg. Eier Stück 10 ½, 12, 13 Pfg. Jakob Würthwein.“ ckſcho rote t 85 pf Backpulver. Backoblaten Vanillzucker Wirtschaft„Bad. Hof“, Morgen Freitag früh Zimt, gemahlen Nelken, gemahlen Anis Birnenhutzel Pfd. 32 Pfg (I. Herſtellung v. Hutzelbroh ö Kunſthonig 1 Pfd.⸗Würfel 42 Pfg. Sehlachfest. H ae e . Bon 9 Ahr ab Streuzucker * Wellfleiſch. Arrak, Rum, Kirschwaster Hierzu ladet freundlichſt ein 1934 er Weißwein Otto Zürn. offen, Liter 65 Pfg. 1934er Rotwein Lohnsteuer⸗Tabeſſen für Wochen- und Monatslohn gültig ab J. Januar 1935 erhältlich in der Neckar-Bote-Druckerei. offen, Liter 60 Pia. 3% Rabatt mit Ausnahme weniger Artikel 2 2 N N * * err r ß . P 8 eee Tee F ul ꝛofoct auvckuloy gun zepnje ne mou ineg ollnuu uva tenz ua ei ei zeig eon S oogqupilnea o Rule zegapgß lung da Ava Spül dung un gnu ue zva s,.uuem sdvucpg u, ze fozs“ duns! te ona„esel aeg binpleb dello sogge bnzz“ elan nd dello gusgv uc but! uv use enuleng dig oh ci us uv zva zözogz „lebulzcklurſg jpu vl zuugz bung pe bie 8.51 sec sioh ug! amo uvul re e Neat vg vg“ „JBejlck unszel ne bunguvg zeg pvu bor ueine un 1 gg con ien u„uo jezug“ mung Sriuzscplagvgß zudavg un II zuupzez obus“ „euch zue s og 103 Bone ne gain uva dgoab c oljeg egpnhue enn pg“ „eos un gz! ol iemenv—— dds sehe ns und op nod dic einlpy dig uf jon uu pzc zobnzpanvib uc gel eln dig obung zog p guengpch en neeen„ecnvigeb Tſu nb ne uupz uva“ ojeun n zupguelc eig uebeb ze gg Honlusckckrzg Aeta neue uebung mog gos zehnulene 910 „JBvlel u vl dloh icknoggemt gun feggzocrel vz ol ae apm uu“ „e Muecpfefuse nu ou au en ungogz“ „16. „dello o s: og“ Uollvnaea emloy dig ueiſpg legnagz gun ꝛopvgz ue igel zom zeec ockungled op dig u Pau uu uclzech oc eo guſe uz zefpck nog sean „Sig d ono sdgcpe deu ne eee eee ee e enn ea suv 110 uda zig hic(og— isn zig uog eee e eg ub uo usgusgonz ueuse uhvu neun uoa Oulu ei „uu gel euupz sn zu ua“ enlox zog uengeuug ud Sou de 1913 „ins b“ Inv i oe co dun! geg gejogz“ „eine siv dello od 51 Keiicz“ Sobojpaeaze eng sed uasuug meg sn unn guete aue ogugzge v eu dello uu ozuuoz pgucd pualeg eng mu pig de dig e eee ee e e eng Bun biaincphug ane ze dio„vu avm eiocß pc“ gem bihng zd sehn uurc gunc zeueb ben e een en hend ee eee een due zuhgs usgreg zeufel uezebunl meg uebolenk gacgz ufe gugo nb ͤ dun eee eee ee geg; uu vac ze ul zejpogz zog sib Abu Sou ecpog dello aeg 2001 ene 85g zuuvag 6513 auch znſc ed ce een eee ehen 0 „iolvig jpul zd ze g jede Ins spl nc“ Cuszogzea pnagposg) / SC, S f. 14 „ie ge unf selon dg ezuugz suebiaqn gun“ reise 100 plarun eggs„elorplebuse zac siv s zg“ „lg aeg ue een ee ee ee ec ess“ „ioo dello oo— nt“ Bungseineazenengz zac sn eue u en lang ee Zegeguv uf sung pu mou in ss een bene enge ene 0a op oho ich uv sede sed Si unn bunbung 158 Te e eee een : uduu uda svaſe fecranne sumunc dausuungg auh „inen gam s, faega vg— 8 Hungiehaeagehengz zaufs dan dig uv ſlckoß gun pnane einlog dig ui 1 1 uud hom uebnvohnv bi u susbaozcß seed negugcps deus 910 4e go siv Ang zeoa sn ſousv gun juhpb epi zpon 2 0 snpuig usb usgueppr us u: gong usen och uobnzz envig zee Ai nec ne ug ze Inkuvusdlongpzaz uteuis u pe ic gockue pe uv qguegncpl suuog ohenb dig uss -h uobnzz aufe] 2e uu zebunl uc zeullgeb usge ia„eee“ sugpzuslich sed einlpzugogſz 218 joqmefuse ung did uegfez onlilc ehen gauomozog guze hong gnjcpluv -Sfejch uleg nz usbogß zeusgveg zechpdh une geckjog zog bugu agel stelo sea bunzenzunc aus dig opa -uelvc id aeg feg vg Ter sobpceb use oa icpnez zh usuuobog fie aufe uvazlcdtuvc ogoab ꝛ00 Ag weden cen n ebase Secpijgeich Aocule ænpzg zecpinpfg zanpzt einlpzugogz ze sn zuhvzuslſch zeuleavjeg 15 pi eee ende eee u en ec ue uz ink gunch zog ug! Inv sn einloy nog oc mog usuhpg ug uscplie zen vguellvch ueuls 10 hel zg ueuusobeq unenohp e zun jpg donc ae Hojeg -Szoog meungelſe Inv usugne one squsckckpr uehvpchlis F uehgnz ud sn loco ue in Acne usul gun usuuſg user zum ufo un zap egonb dia Kockute javis dig oi ige en ce ee eunc ar! gunzs guse jquluiugefun zektpockusloc oi uso! e eee eee eee ene enece e en e; ei urg ollpuicklduu vc zus ilcku ve Juso Hiace Manfcph uezu vg eig zen nnenecpe gun tom en eg eu ebene eue len unc ic ujellvz ne usuuibeg nee loc ele sn ueſpvarde guy dugelſd uslvg us zen bei pen upzzusſenzg u ect eee ee biene biggi dei fecpibval sno din zd ue ee een ene enero Seil 1 55 VO O ea 2 einen eee r eee egebge log nech eee Wein Sephuncrb een an Bunkzmzanz 9e fen rehm e eee e uo zog Anluegesg dae ua ze 8 cen gr ou en neee er enen a ehen er e edleg vg dienen 8 fvohles ends 9 zuegebzs Sunnsgeg zceguebfof zone en gg ani 100 10012 Uezge 310 U! ava RRR 8 e — 1— 1——= u-u n eee eee e eee Anl Bunbzniq ß unjuzunzzz an! usch u— u— u— m— 1 111 „CVVT eg See e encnee eeeeee eber e enen eee eee eue ue 68 bonvc 88 dapcmgzpg-Je ue ge efvasbegzoc pe I uuvus foo ehphhupcrl gs eee bee e Jeboacp nod relpigaou 61 Seegeupe a Inzsniz 81 MHonbneu gun Jezuppgz een 2 Mobusuuos zend v gr gung Labanoatengazg bee 2 ezllealsegungz 9 icpeebvogz bpatehsuepeaſpe e Apnz! 4 n= b. ⏑ uegpiltpngs oi dug F 9 ee e een e eee e ee e eee e ehen ener e eee deen en bein „usboksnv uigzoa ois eig ueuebe ea Sog aun sva nor“ obiapus 18 ueſsfebeg“:uneln pz „euebvaf d Hol eie ulennpid ens epggalufd an! d uud eu ee eu eg“ uozpanchg m eu obpidguvg 218 „aehnze Jul s, reigongz“ „lobusgz nd Sci uus nd Abel Aagg zu ng uuns“ „ 9006“ Apr usgupc uegfeg u! ache gos eue die ene de ne ene ne ee een een gelpil zope eule „iuepnns did ol ve „Ausgrom Jun dnchun ne eee r e eig len ele ug“ nem uur gohißag gun gabihigr Anu usgebog sanzg ane pl uvur gog uelangeg Gus bund bunuupctsnzz aufe zljoch gun zedagy gg anlvg een ee ee e eee eee een ger f 1 6 did vivid ro Inv aii ee enen ungen D de Sang einig u eig uebunuzecplaesbunglibzegz leg Bunzteasnzz zk&un jenegav ſprpckchz ephgunlcule a0 ae uepvu usbunucprebhnzz zausppeackhue vpze dig Bungnuz eigapi aeg deep zb zee zeile ueg busse use jeg ana usbebuig Anzlusesgun sezueunauüg seg viv eig jglejg uuvg bung nuch zeg qvach zeniemsusuueu ue hon ggegleg Jejeb inv dig Inv vuppeg eue gaze eee ee n eue ne oon AT fe ocpltuenſoit z zsguflich uslleg sio„Tema ehen“ uu sed gpivckctz 10 bnhavusble enen use nee ehen u een unzſpvogz joigz da gun eu ag M ebiqnezl aui dulv -uphſch ele uus szequoſeg guzehzus onlpzuvgcß uegueuho ae uda dpd gute deut e enen en eee nd due gun c and nien dg z uellebzda seuse ze oog uuvg gun uud agg Jeb ue zn! anu uea vm usebunzpiauſch guiel ehv gun e evg uebungglach ouzel wog uuvuuezgezg Teo use ol gg ui ae Gol logo uscpogz lead Soze „geda 039 uin * ee ee eh hee e e nv fog 1 1; len zoo zd uc sosgoa „uegelzean sah Ap neu ue u uu Auphch“ eat cvgeb sanv ub 12 gg oss um ue ug: epic pere vo uuns Hungvigzuc ane Ghgue uud zervsnoc ni 100 sI qun Zepsezeqsga aged 5b inv sev uuvg tv 08 nebva uoghckomuvich uss oflnv aun uregenzeguig u oni aue buvleg ueljg 42 15 ola saebanquegec usenet 88 Bunz een n in ene eee nne eee uzeanck ne uhr un eicnvig ueber goſch ueſuuunleg ueule Inv inu uebung usg uvu gg ol uegüngzea ppfuoz Invg uu zn zom zeqv zeneaineangz i Ic reuponf gui eee ee ee ene eee enen un une eig e den nc eee auh e e zocddvhteauig zuze Inv 1s zv eros Aeg aeg oeiteunben anzvreckez dig pingelig guuvck ebe due eng e ebichngeg lege Ice Acpzu e ae n neee we ee eee l uu ueholsn vieh eu zeogun agog ga uzeguicea zeiogß ze eon Grnavc om reef Se ed une uuvbog ueinpz ne noloſ aun aupa Fungujgzeg ur onenpgunp zue zn eig piu ue eig leg U zt eue uud use 1 FF eee eee ene en eu eue urn enen ͤ uur oe Inez uo uv une une ueegzv ne ägveß sva an! 18 uupdog vg 65 ee eine eren ech een ene eg ebf 10 Jo eh end 1d sio gun anezushus zva us 1100 gabg ung umozsg mazusbug 438 ava olgg uso rend ue een eee nee ee eee e e „ ieee e n e e eee eee“ eine e ec ee „eUeululoz dug dig dom ue jgo uvm lava gun“ Zuvllegezui oppc eig daanq ung „ maine aud“ „esnvc ue an! sog Uueg i svgld“ „zaghob zeſpgz uleuslem Solp ieh envc mene u sv gun“ ze eb„Aimech“ eh ee e „e gn bub eee eee 1 5 „Zum Onkel Tom“ hieß die Hafenkneipe, in der Peter Vater und Bruder zu finden wüßte. Vor beiden ſtand je ein großes Glas Kognak. Eine feiſte Kellnerin hantierte mit einer Flaſche hinter dem großen Buffet herum. Peter wurde mit lautem Halloh begrüßt. Auch einige Leute vom Nachbarkahn ſaßen ſchon in der Kneipe. „Vadder,“ ſagte Peter, als er endlich nach der Begrü⸗ zung zu Worte kam,„du ſollſt raſch komme, der Kahn muß noch heute entlade werde.“ Die beiden ſtarrten den Sprecher an, als ob er Dann packte ihn der Vater am Kragen. „Jüngelche,— dat Entlade hat Zeit. Erſt löſche mer mal unſere Durſt,— und dann kütt die Ladung noch lange nich. Haſte verſtande? Nu bleibſte gleich hier, und trinkſt mit— Kathinka! Bring ens noch e Bittere!“ Als Peter ſich ſträuben wollte, hielt man ihn mit Ge⸗ walt feſt. Anter lautem Gejohle aller Beteiligten mußte er Glas auf Glas in die Kehle gießen. Erſt abends ſchlepp⸗ ten ihn Vater und Bruder völlig betrunken nach Hauſe. Die Mutter war nicht daheim. Sie wäre wahrſchein⸗ lich zu Bekannten gegangen, erzählte eine Frau von dem benachbarten Eiſenkahn. Folgenden Morgens begann man die Ladung zu lö— ſchen. Wieder brach ein herrlicher Herbſttag an. Peter griff wacker zu. Er machte ſich nützlich, wo er nur eben konnte, obwohl er völlig zerſchlagen war. Er mußte Vater und Bruder bewundern, denen man gar nichts anmerken konnte. Die beiden taten, als ob nichts geſchehen ſei. Ihm kam das alles ekelhaft vor; die ſchmutzige Kneipe, das liederliche Weib mit den aufgedunſenen Backen, und vor allem der brennende Branntwein,— das wollte ihm nicht mehr aus dem Kopfe gehen K Ueber Mittag erſchien auf einmal ein fremder Herr, der behauptete, mit Peters Eltern verwandt zu ſein. Er ſei ein Vetter des Vaters, erzählte er, was er aber erſt un⸗ längſt erfahren habe. Er wolle doch ſeine Verwandten auch einmal kennen lernen. Peter ſah ſich in das Haus eines wohlhabenden Kauf⸗ mannes geladen. Als der Vetter gegangen war, machte der Vater eine verächtliche Handbewegung.„Dä ſoll uns in Ruh) laſſe!“ ſagte er mit ſeiner tranigen Stimme,„mer brauche keine Landratteverkehr!“ Peter und Johann ſuchten den neuen Onkel aber doch heimlich auf. Er wohnte in einem geräumigen Hauſe und beſaß eine ſtattliche Frau. Von drei Kindern war die älteſte Tochter ein faſt ausgewachſenes Mädchen. Den beiden Beſuchern kam das Leben in einem bür⸗ gerlichen Hauſe ganz neu vor. Sie fühlten ſich in dieſer Umgebung wohl. Der Vater brummte, als er von dieſen Beſuchen erfah- ren hatte, zumal ihm Johann dadurch entzogen wurde, den er als eifrigen Trinkkumpan ſchätzte. Aber er machte keinen ernſtlichen Einwand dagegen, als er bemerkte, daß die Liebe im Spiele war. Wie man hörte, ſollte der Vetter Vermögen haben, und wenn ſeine Tochter mit einem der Jungens—— das ieß ſich ſchon überlegen. Wirklich hatten ſich beide Jungens bald in die hübſche Paula verliebt. Dadurch kamen die beiden Brüder heftig aneinander. Johann hegte eine erbitterte Feindſchaft ge⸗ gen den jüngeren Bruder und ſuchte ihn mit allen Mitteln aus dem Felde zu ſchlagen. Peter ſprach über ſeine Gefühle nicht; er tat vielmehr, als ob ihm das Mädchen gleichgültig wäre und geſtand ſich ſelber nur im Stillen ſeine Leidenſchaft ein. Paulas Neigung wandte ſich Johann zu. Der verſtand beſſer zu prahlen und zu renommieren, als ſein in dieſen Dingen unbeholfener Bruder. Johann wußte gegen ihn ſo ſpitze und giftige Stiche zu führen, daß Peter in den Augen des Mädchens all⸗ mählich minderwertig und verächtlich erſcheinen mußte. Er aber war eine zu gerade Natur, um ſich mit gleichen Waf⸗ fen zu wehren. uhauſe hetzte Johann auch die Eltern noch gegen den Bruder auf. Dadurch ſpitzte ſich das Verhältnis zwiſchen Peter und ſeiner Amgebung mmer mehr zu. Er war ein Außenſeiter, das empfand er ganz deut⸗ lich. Es drängte ihn, aus dem Schmutz und Chaos ſeiner mwelt herauszukommen; er wat doch nur das Aſchen⸗ brödel ſeiner Familie. irre ſei. Der Schlepper fuhr nach Holland hinunter, um erſt nach einigen Wochen wieder zurück zu kehren. Da hätte Peter Gelegenheit finden können, abermals mit Paula zuſammentreffen. Indeſſen blieb er dem Hauſe des Kaufmanns fern. So ſehr auch dieſe erſte Liebſchaft in der jungen Seele gewurzelt hatte, er hatte ſie doch überwun⸗ den. Inſtinktiv fühlte er, daß ein ſolches Mädchen, wie Paula, einer tieferen Neigung nicht fähig und auch nicht wert war. Andererſeits wußte er wohl, daß er ſich dieſer Neigung nicht mehr würde entziehen können, wenn er wieder in dem Hauſe des Onkels verkehrte. Deshalb mied er peinlich jede neue Berührung. Für die triumphierende Miene des Bruders hatte er nur ein überlegenes Achſel⸗ zucken. * Das Verhältnis zwiſchen Peter und ſeiner Stiefmutter war bald unerträglich geworden. Auch die Reibereien e ihm und dem Vater nahmen kein Ende mehr. Als ihn der Alte einmal im Rauſch über die Reling ins Waſſer geworfen hatte, ſodaß er nur mit knapper Not mit dem Leben davon kam, verließ er die„Margarethe“ und verdingte ſich auf einem größeren Handelsſchiff. Die Eltern trauerten ihm nicht nach. Schon lange war er ihnen ein Dorn im Auge geweſen. Durch ſeine Beob- achtungsgabe und ſcharfe Kritik erſchien er ihnen nur läſtig unld unbequem, wenn er auch meiſtens nur wenig ſprach. Sie hatten ſeine Verachtung des liederlichen Lebens her⸗ ausgefühlt, in das man verſunken war. Johann, ein wenig angeheitert, grinſte dem Bruder, als er mit ſeinem kleinen Bündel davonſchreiten wollte, frech ins Geſicht, „Na— alles Gute, Pitter! Du willſt ja wohl höher hin⸗ aus— wennsde erſt Millionär bis und ſiehſt mich irgend⸗ wo die Drehorgel drehe, wirffſte mer auch mal e Groſche in minge Mütz, gell?“ Peter wandte ſeinem Bruder verächtlich den Rücken und ſchritt davon. Auf der„Hanſa“, wo er zunächſt nur Hilfsdienſte lei⸗ ſtete, wußte man ſeinen Eifer und ſeine Gewiſſenhaftig⸗ keit bald zu ſchätzen. Trotz aller Verſpottungen ſeitens der Kameraden, die ihn einen Duckmäuſer nannten, blieb er ein anſtändiger Menſch. Eines Tages hatte er in der Kajüte des Kapitäns auf- zuwiſchen. Bei dieſer Gelegenheit fiel ihm ein Buch in die Hände. Das zog ihn an, obwohl es nur ein kaufmänniſches Handbuch war. Er blätterte und las eifrig, bis ihn der Kapitän überraſchte. „Nu, Jüngsken, was machſte da?“ Peter drehte das Buch verlegen in ſeiner Hand. „Ich hab' als emol da ringekuckt“ geſtand er offen. Der Kapitän lächelte und meinte, wenn er in ſeiner freien Zeit einmal mehr darin leſen wolle, ſo ſolle er das Buch ruhig eine Waile behalten. Peter benutzte nun jede freie Minute, um zu ſtudieren. Auch unterhielt er ſich vielſach mit einem Holländer, der auf dem Dampfer als Hilfsheizer angeſtellt war. So lernte er in wenigen Wochen eine ihm ganz neue Sprache beherrſchen Eines Tages, als er eben Lampen ausputzte, trat der Sohn des Kapitäns zu ihm heran, um das e Handbuch von ihm zu erbitten. Dieſes Buch, erzählte der junge Herr, der ein Student war, gehöre ihm, und nicht ſeinem Vater, dem er es nur zur Orientierung über Ha⸗ variefragen geliehen habe. Peter machte ein recht beſtürztes Geſicht dazu. Die Ab⸗ betufung des Buches kam ihm recht ungelegen. Dem jun⸗ gen Philologen entging das nicht. Lächelnd legte er dem Jungen ſeine Hand auf die Schulter. „Ich ſehe“, ſagte er,„Sie intereſſieren ſich ſcheinbar ſehr für das Buch. Ich kann mir ſchließlich ein neues kau⸗ 525 Um Ihnen eine Freude zu machen, ſchenke ich's Ihnen. Da die„Hanſa“ hier doch noch einige Zeit vor Anker bleibt, können Sie mich auch einmal beſuchen kommen. Morgen früh um zehn Uhr bin ich zuhauſe. Kommen Sie dann einmal zu mir. Es iſt leicht möglich, daß ich Ihnen noch etwas anderes leihen kann, was Sie noch mehr in⸗ tereſſieren wird.“ 5 2 (Fortſetzung folgt Vom Spatzen⸗ und vom Waſſerwein Seit Generationen haben die Deidesheimer Winzer für jeden Wein, der hinter den Erwartungen zurückblieb, die ulkige Bezeichnung„Spatzenwein“. Die Entſtehung dieſes Namens wird wie folgt erklärt: Als in alter Zeit wieder einmal ein ſehr unbefriedigendes Weinjahr war, ließ der Bürgermeiſter die Winzer zu ſich kommen, um über geeig⸗ nete Maßnahmen gegen ſolche Rückſchläge zu beraten. Vor⸗ ſchläge über Vorſchläge wurden unterbreitet, doch keiner von allen wollte dem Bürgermeiſter gefallen. Eine ganze Weile ſaß man recht betrübt da Schließlich aber ging die Tür auf und es kam noch ein Winzer, der lach verſpätet hatte. Der meinte:„Das Klügſte, was wir un können, iſt es, uns eine größere Menge warmen Wind zu kaufen. Dann ſollt ihr mal ſehen welches Weinjahr wir kriegen! In Mannheim iſt nämlich ein Apotheker, der warmen Wind h pes und da Aer de alles ausgezeich- net.“ Da freute ſich der Bürgermeiſter ſehr, daß er ſo was hörte und die ganze Verſammlung rief voll Entzücken: „Der warme Wind iſt das Einzige, was uns helfen kann.“ Und ſo beſchloß man, ſofort einen Mann nach Mannheim 1 ſchicken, um für hundert Taler warmen Wind zu holen. ls der Deidesheimer Winzer ſeine Bitte in Mannheim vorbrachte, grinſte der Apotheker ſtill in ſich hinein, ging in den Keller und holte eine große Kiſte herauf. Dann ſteckte der Apotheker heimlich einen Spatz in die Kiſte, nahm dem Deidesheimer Beauftragten die hundert Taler ab und freute ſich ſpitzbübiſch, wie der Vertrauensſelige mit der großen Kiſte davonhumpelte. Anterwegs packte den Laſtträger eine unheimliche Neu- ierde, wie wohl der Wind ausſehen möge. Daß der warme ind, den der Apotheker eingepackt hatte, von guter Qug⸗ lität war, daran konnte nach des Deidesheimers Anſicht wohl kein Zweifel ſein, denn man hörte es ja in der Kiſte 1 rumoren. Schließlich brach der gute Mann, er unbedingt mal ſehen wollte, wie ſolch warmer Wind ausſehe, ein Stück vom Kiſtendeckel ab und da ſauſte der Spatz davon, ſo ſchnell ihn nur ſeine Flügel trugen. Dem Deidesheimer wurde es angſt und bang, da der Spatz in falſcher Richtung davonflog. Ganz jämmerlich rief er dem Spatz nach:„Hierüber, hierüber geht es nach Deidesheim!“ dein der Spatz ſtörte ſich gar nicht daran. Wie der Deides⸗ imer mit der leeren Kiſte daheim anlangte, taten die anderen ſehr verwundert, aber der Beauftragte meinte: „Habt keine Angſt, der warme Wind wird doch noch auf Deidesheim kommen, denn er war ja eigens für Deides⸗ heim gekauft.“ Wie es ſich manchmal ſo. fügt: gleich in der darauffolgenden Nacht kam ſehr, ſehr viel milder Wind von Süden her, aber das war auch wieder verkehrt, denn es ſetzte alsbald eine Regenperiode von vielen Wochen ein, ſo daß die Winzer auch diesmal wieder viel Grund hatten, zu jammern.„Ja,“ meinte ein ganz Schlauer,„das Pech rührt eben daher, daß wir in Mannheim zu viel warmen Wind gekauft haben, ein 910 1 der Menge wäre das Richtige geweſen.“ Jedenfalls iſt ſeitdem der „Spatzenwein“ eine geläufige Redensart geblieben bis auf den heutigen Tag. Die Winzer ſind immer recht be⸗ trübt, wenn da und dort mal wieder ein unbefriedigender Jahrgang dazwiſchen kommt und die Weintrinker ſind nicht weniger ſchlecht auf den„Spatzenwein“ zu ſprechen. Um das Weinfaß ranken ſich übrigens dermaßen viele Anekdoten, daß man davon wohl ein ganzes Buch füllen könnte. Eine der niedlichſten iſt folgende: Im badiſchen Oberland kamen die Winzer einmal überein, dem Orts- geiſtlichen ein ſtattliches Faß Wein zu ſpendieren. Man vereinbarte, jeder Winzer ſolle ſich an der Auffüllung des Faſſes mit drei Liter Wein beteiligen. Hocherfreut über die Spende ließ der Geiſtliche eines Abends ſämtliche Win⸗ zer zu ſich kommen. Da zu einem guten Happen auch ein guter Schluck 5 ſchickte der Pfarrer ſeine 1 in den Keller und ließ einen Krug des ſpendierten Weines heraufholen. e Erſtaunen: der Krug enthielt pures Waſſer! Die Aufklärung war nicht ſchwer: im ſtil⸗ len Glauben, daß ein paar Liter Waſſer bei einem der. maßen großen Faß nichts ee tte jeder Winzer ſtatt Wein— pures Waſſer ins Faß gegoſſen. Mit bit⸗ terſüßer Miene meinte der Geiſtliche;„Das wäre ja alles gar nicht ſo ſchlimm, wenn ich bloß Waſſer in Wein ver⸗ wandeln könnte. Immerhin danke ich dem gütigen Geſchick, daß ich wenigſtens an Waſſer kein Mangel habe und das iſt ſchließlich ja auch etwas wert.“ 94 die Weinzunge, die alle Feinheiten des Reben. ſaftes 5 wohl zu regiſtrieren vermag, wird durch, man chnurre trefflich gloſſtert. Einer alten Anekdote nach ſaßen zwei württembergiſche Kellermeiſter ſchon ſtun⸗ denlang vor dem Faß und tranken immer wieder von neuem. Es war nämlich zwiſchen den Beiden, während ſie tranken, ein Disput entſtanden, weil der eine behauptete, der Wein habe einen deutlichen Nebengeſchmack nach Le⸗ der. Der andere e dem entſchieden und erklärte: „Du biſt gänzlich im Unrecht. Es beſteht allerdings ein Nebengeſchmack, jedoch nicht nach Leder, ſondern nach Ei⸗ ſen.“ Und da tranken ſie, weil jeder auf ſeinem Stand- punkt beharrte, bis das Faß ganz leer war. Als man aber das letzte Glas Wein abgezapft hatte, fand man unten im Faß einen—„ In heller Freude fielen ſich die beiden Kellermeiſter um den Hals, denn nun war es ja bewieſen, daß jeder eine untrügliche Weinzunge. Och. . Gedächinisgenie Von Georg Spohn. Mulle gehörte zu jenen Leuten, die ein ungeheuer⸗ liches muſtkaliſches Gedächtnis hatten, jede Melodie, die er einmal gehört hatte, blieb in ihm haften, und er wußte ſofort zu ſagen, woher ſie ſtammte. Natürlich bildete ſich 4 auf dieſe Fähigkeit allerlei ein. Er hielt ſich für ein e. Und das ärgerte wieder die anderen. Sie beſchloſſen eines Tages Mulke aufs Glatteis zu führen. Kern ſollte die Sache übernehmen. Als ſie nun eines Abends im Stammcafé der jungen Muſikſtudenten zuſammen ſaßen und über die Zukunft ſprachen, ließ Kern geſchickterweiſe eine verſteckte Huldi⸗ gung an Mulke in die Anterhaltung miteinfließen. „Es muß doch wunderbar ſein, wenn man ſo begabt it, daß man förmlich die geſamte Muſtkliteratur in ſei⸗ nem Kopfe mit herumträgt.“ Mulke wehrte mit falſcher Beſcheidenheit ab. „Routine, mein Lieber,“ vielleicht auch ein bißchen Begabung. Aber kaum der Rede wert, wenn ich mir auch Aer etwas zu wiſſen. Man will ja auch mal Pro- eſſor werden.“ 5 Eine Weile war es ſtill, bis Kern hinterliſtig zu re den anfing. Er ſei ja von den Fähigkeiten Mulkes über⸗ Jeu aber eine ſehr neuartige Melodie, die ei 5 eine Melodie ſei, ſondern ein neutöniges Konglomergt von Klängen, gehe ihm nicht aus dem Kopf, obwohl er ſie täglich höre. Und auch Mulke werde ihm nicht ſagen kön nen, woher dieſe Melodie ſtamme.“* Mulke ſah überlegen drein. 1 „Man müßte einmal hören,“ ſagte er dann. And unter allgemeiner Spannung der Anweſenden be ann Kern zu pfeifen. Das war beſtimmt keine Melodie. s waren überhaupt nur drei Töne, die ſich mißtönend aneinanderreihten und ein unſchönes Tonbild 9 Alles ſah geſpannt auf Mulke, der angeſtrengt nach Endlich erleuchteten ſich ſeine Züge und er begann: „Das könnte einer von den amerikaniſchen Negerkom⸗ poniſten geſchrieben haben. Vielleicht auch iſt es aus des Ouvertüre zu einer Negeroper. Ja, das wird es wahr