lde Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. XI. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim. Tages- und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vpierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen: G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Samstag, den 8. Dezember 1934 Nr. 287 Klimawechſel in Genf get geladene Luft.— Der ungariſch-ſüdflawiſche Streit vor dem Völkerbundsrak. Genf, 7. Dezember. Im Vordergrund des internationgſen Intereſſes ſteht nach der glücklichen Erledigung der Saarſrage die ungariſch⸗ ſüdflawiſche Streitfrage, die ſich in den letzten Tagen we⸗ entlich verſchärft hat. Die Ausweiſungen von zahlreichen ungariſchen Staats- hürgern aus Südflawien und die Form diefer Ausweiſun⸗ gen hat in ungariſchen Kreiſen ſtärkſte Erregung hervor⸗ gerufen. Ein Zeichen dieſer erhöhlen Spannung iſt auch die Ankunft des ungariſchen Außenminiſter von Kanya in Genf. In Gerüchten wird ſogar von der Möglichkeit ge⸗ pprochen, daß auch Graf Bethlen noch zur Verſtärkung der ungariſchen Delegation hier eimtrefſen wird. Der ungariſche Außenminiſter hat noch in der Nacht eine Unterredung mit dem ikalieniſchen Delegierten, Baron Aloiſi, gehabt. Die urſprünglich für den Vormittag angeſetzte Tagung des Völkerbundsrates iſt überraſchenderweiſe auf den Nach⸗ mittag verſchoben worden. Zweifellos geht auch aus dieſer Verſchiebung hervor, daß noch im letzten Zeitpunkt der Ver⸗ ſuch gemacht wurde, eine weitere Verſchärfung der Spannung, wie ſie durch einen ungehemmten Aufein⸗ anderſtoß der beiden Gegner vor dem Völkerbundsrat ent⸗ ſtehen könnte, zu vermeiden. In dieſen Sinne arbeiten Eng⸗ land, Frankreich und Italien zuſammen, wobei allerdings Frankreich auf die ſüdſlawiſche und Italien auf die ungariſche Stimmung Rückſicht nimmt. Hierbei wird größ⸗ ter Wert darauf gelegt, zu verhindern, daß auch Italien ſelbſt in die Frage hineingezogen wird. In den Kreiſen der Kleinen Entente iſt man über die Dämp⸗ fungsverſuche offenbar unzufrieden. Die Anklagerede Jeftitſchs Nach langem Hin und Her iſt der Völkerbundsrat ſchließlich doch zu ſeiner mit Spannung erwarteten Sitzung zuſammengetreten. Kurz vor 3 Uhr waren Saal und Tri⸗ büne außerordentlich ſtark beſetzt; auch der ungariſche Außenminiſter wohnte der für ſein Vaterland ſo bedeut⸗ ſamen Tagung bei Wie vorgeſehen eröffnete anſtelle Beneſchs der portugie⸗ ſiſche Delegierte Bas oncellos die Sitzung. Er faßte den Sachverhalt der ſüdſſawiſchen Klage noch einmal ganz kurz zuſammen und erteilte dann dem ſüdſlawiſchen Außen⸗ miniſter Jeftitſch das Wort. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter begann mit der Feſt⸗ ſtellung, daß der Mord an König Alexander und Barthou in der Welt die größte Erregung hervorgerufen habe, be⸗ ſonders aber das ſüdflawiſche Volk aufs ſchwerſte erſchüttert habe. Mit Recht habe ſich eine ſtarke Volksſtim⸗ mung gegen dieſenigen gewandt, die die Verbrecher durch ihre moraliſche Unterſtützung befähigt hahen, ihre finſtere Tat zu vollbringen. Das Volk habe ſeine Würde und ſeine Kaltblütigkeit bewahrt, aber nur deshalb, weil es noch Ver⸗ trauen in die Völkerbundseinrichtungen habe, von denen es erwarte, daß ſie den Frieden und die internationale Moral ſchützen. Von den gleichen Gefühlen beſeelt, wende er ſich heute an den Völkerbund, um vor ihm auf die Berantworkung hinzuweiſen, die die ungariſchen Behörden auf ſich geladen haben. Er ſei ſich dabei bewußt, daß eine derartige Anſchul⸗ digung als ungewöhnlich ſcharf erſcheinen müſſe, zumal wenn ſie in ſo beſimmten Ausdrücken vor dem höchſten Organ der inkernakionalen Gemeinſchaft erhoben wird. deshalb habe ſeine Regierung ſich auch nicht leichten Her zens zu dieſem Schritt entſchloſſen. Dann ging der ſüdflawiſche Außenminiſter auf die Einzelheiten der gegen Ungarn gerichteten Anſchuldi⸗ gungen ein. Die terroriſtiſchen Anſchläge, die Südſlawien ur dne hinge ſeſen nur der Aucdruck einer in Un⸗ garn organiſierten und genährten Verſchwörung gegen die Unverſehrlichkeit und Sicherheit des ſüdſlawiſchen Staates geweſen. Trotzdem hätte die ſüdflawiſche Regierung ni ch ts dagegen einzuwenden, wenn dieſe Ausſprache gegen die Unterdrückung der Terroriſtendrohungen auch auf ein allgemeineres Gebiet getragen wird, um ſo den Abſchluß eines internationalen Abkommens vorzu⸗ bereiten, das an die Stelle des fehlenden guten Willens ge⸗ wiſſer Regierungen krete, damit ſie an der Unterdrückung der kerroriſtiſchen Handlungen auf ihrem Grund und Boden mitarbeiten. Die ungariſche Entgegnung Nachdem ſich der tſcheſlowakiſche Außenminiſter und auch der Außenminiſter Rumäniens den Erklärungen Jef⸗ tſchs ausdrücklich angeſchloſſen hatten, ergriff der ungariſche Delegierte Tibor von Eckhardt das Wort zu aus⸗ führlicher Erwiderung. Die ſüdſlawiſche Preſſe habe ſofort hach Marſeille ihre Kampagne begonnen und die ſüdflawiſche egierung ſei zur Ausweiſung ungariſcher Staatsangehö⸗ riger geſchritten, deren Geſamtzahl in der letzten Woche ſich auf 3600 belaufen habe. Durch das Einſtrömen mittel⸗ loſer Flüchtlinge ſei an der ungariſch⸗ſüdſlawiſchen Grenze eine unhaltbare Lage geſchaffen. Ungarn wolle keine Re⸗ preſſalien ergreifen, behalte ſich aber vor, das Eingreifen s Völkerbundes zu verlangen. Eckhardt wandte ſich ſodann der ſüdſlawiſchen Anklage zu. Er erklärte, nichts halte der Prüfung ſtand. Die Auf⸗ löſung des Lagers in Janka Pußta ſei im April begon⸗ nen und im Oktober beendet worden. Ungarn habe keine Verſchwörung gegen Südflawien angezettelt oder unter⸗ ſtützt. Die Bewegungsfreiheit der bulgariſchen Emigranten in Südſlawien nach dem Sturz Stambuliſkys und der ukrainiſchen Emigration der Tſchechei ſei größer geweſen als die der Kroaten in Ungarn. Wenn die Nachforſchungen der ungariſchen Behörden nach den Umtrieben der Emigranten ein negatives Ergeb⸗ nis gehabt hätten, ſo ſei daran auch die Haltung Südfla⸗ wiens ſchuld, das keine genauen Angaben gelieferk habe. Die wahren Urſachen des Aktenkats ſeien in der innerpoli⸗ kiſchen Lage Südflawiens zu ſuchen. Der ungariſche Reviſionismus, gegen den ſich die Aktion 110 Kleinen Entente im Grunde genommen richte, ſei ge⸗ rade das Gegenteil von Terrorismus.. Er ſei ein Mittel konſtruktiver Friedenspolitik. Ueberdies gehöre Kroatien nicht zu den Gebieten, auf die ſich der un⸗ gariſche Reviſionismus richte. Ungarn habe ſtets den Wunſch gehabt, mit den ſüdlichen Nachbarn in Frieden und Freundſchaft zu leben. Eckhardt bezog ſich im übrigen auf die Denkſchrift, die am Samstag veröffentlicht werden ſoll. Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Rüſchtü Bey gab im Namen der Balkanentente eine Erklärung ab, in der gefordert wird, daß die internationale Zuſammenarbeit zur Unterdrückung des Terrorismus organiſiert werde. Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu erhielt vom Präſidenten des Völkerbundsrates die Zuſicherung, daß die Ausſprache am Samstag nicht geſchloſſen werde. Der kſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch hielt eine lange Rede, die die Politik der Kleinen Entente rechtfertigen föllte. Die Tſchechoſlowakei und Rumänien, ſo ſagte Beneſch, hätten ſich dem ſüdſlawiſchen Schritt aus⸗ drücklich und vollinhaltlich angeſchloſſen, da ſie ſich von den gleichen Umtrieben bedroht fühlten. Der ungariſche Reviſio⸗ nismus wolle aber die Trennung Kroatiens von Südſla⸗ wien, ſo wie es 1929 die Trennung der Slowakei vom tſche⸗ choſlowakiſchen Staat gewollt habe. Beneſch verlangte Ge⸗ rechtigkeit für den klagenden Staat und Genugtuung für das beleidigte Weltgewiſſen. Dank an Italien Für die Tätigkeit Aloiſis. Rom, 8. Dezember. Der Chef der italieniſchen Regierung hat den deutſchen Botſchafter beim Quirinal empfangen, der ihm im Namen ſeiner Regierung für die Führung der Saarverhandlungen in Rom dankte. Er empfing auch den engliſchen Botſchafter, der im Namen ſeiner Regierung den gleichen Schritt unter⸗ nahm. b Außenminiſter Laval hat durch ein Telegramm Muſ⸗ ſolini den Dank der franzöſiſchen Regierung ausgeſprochen. Maſſenausweiſungen aus Angarn Tauſende kamen über die Grenze. Budapeſt, 7. Dezember. An den jugoflawiſch⸗ungariſchen Grenzſtationen trafen weiter Züge mit ausgewieſenen Ungarn ein. Darunter ſind ganze Familien, oft auch kleine Kinder und Greiſe. Selbſt⸗ verſtändlich herrſcht unter ihnen großes Elend, da ſie von der Ausweiſung völlig überraſcht wurden und ihr ganzes Hab und Gut in der Eile zurücklaſſen mußten. Die ungariſchen Behörden bemühen ſich, für die Unter⸗ bringung der Flüchtlinge, ſo gut es geht, zu ſorgen. Die überſtürzten Ausweiſungen erzeugen natürlich in der unga⸗ riſchen Bevölkerung ungeheure Aufregung, umſomehr. als man keinen berechtigten Grund dafür ſieht. Nach Angaben Ausgewieſener beträgt die Zahl der Ausweiſungen in Neuſatz ungefähr 1500, in Subotica eben⸗ ſoviel, in Jombor ungefähr 1000. Das ſind aber nur große Städte. In Magyarboly eingetroffene Ausgewieſene erzäh⸗ len, daß aus den Gemeinden in dem zu Südſlawien gehö⸗ rigen ſüdlichen Teil des Kommitats Baranya 8000 Angarn dusgewieſen worden ſind. Wie mitgeteilt wird, erwägt die Regierung, die Maſſen⸗ ausweiſungen von Ungarn aus Südflawien unverzüglich vor den Völkerbund zu bringen. Ein ſüdflawiſches Dementi. Belgrad, 8. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: Gewiſſe un⸗ gariſche Blätter brachten die Nachricht, daß ſüdſlawiſche Truppen an der ungariſchen Grenze mobiliſiert worden ſeien und daß Abteilungen dieſer Truppen bereits die Grenze überſchritten hätten. Dieſe Nachrichten entſprechen nicht den Tatſachen. Es ſind nicht nur keine Grenzüberſchreitungen vorgekommen, ſondern es wurde auch keine Mobiliſterun vorgenommen. Die Garniſonen an der Grenze ſind viel⸗ mehr infolge der Urlaube auf halben Stand geſetzt worden. Ebenſo unzutreffend ſeien, ſo heißt es in der amtlichen Meldung weiter, die Nachrichten ungariſcher Blätter und einiger Agenturen über Maſſenausweiſungen un⸗ gariſcher Staatsangehöriger aus Südſlawien. ö e Can d A2 5 05 dk Der Amſchwung bor dem Endkamp Wie ſchnell ein Spuk verfliegen kann, das hat der Ab⸗ ſchluß der Saarverhandlungen in Rom und der Saaraus⸗ ſprache in Genf gezeigt. War nicht in allen Zeitungen und in allen Ländern davon die Rede, daß der 13. Januar ein kritiſcher Tag für Europa ſein würde? Und jetzt hat ſich ge⸗ zeigt, daß ein großer Teil von den Problemen, die als kri⸗ tiſch bezeichnet wurden, ohne große Schwierigkeiten gelöſt werden konnte, wenn der Wille zur Löſung vorhanden war. Wie iſt nun der Umſchwung zu erklären? Frankreichs Außenminiſter Barthou hat eine Außenpolitik getrieben, die den Eindruck erwecken mußte, als ob die Saarfrage zum Kern⸗ und Kriſenpunkt für Europa werden würde. Er hat ſozuſagen alles auf die Saarkarte geſetzt. Bei einer ſolchen Situation war das Kriſengerede allerdings verſtändlich, denn hier entſtand ja die Frage: Wie wird Frankreich auf die unvermeidliche Niederlage im Saargebiet reagieren? Als nun Laval in das franzöſiſche Außenminiſterium einzog, da hat er die außenpolitiſche Situation überprüft und insbeſondere auch die Lage an der Saar einer einge⸗ henden Betrachtung unterzogen. Bei dieſer Betrachtung mußte er, wie jeder Unvoreingenommene, feſtſtellen, daß die Abſtimmungsausſichten für Frankreich im Saargebiet gleich Null waren, daß aber auch die Ausſichten der Sta⸗ ktus⸗quo⸗Leute ſo hundjämmerlich erſchienen, daß ſelbſt ein Land wie Frankreich mit ſeinen diplomatiſchen und politi⸗ ſchen Möglichkeiten im Grunde mit dieſer Situation nichts anzufangen wußte. Und nun ſind ſich wohl Laval und ſeine Mitarbeiter darüber klar geworden, daß man eine unver⸗ meidliche Niederlage nicht dadurch noch größer machen ſoll, daß man ſie als überaus bedeutungsvoll hinſtellt. Laval folgte einer altbekannten und oft bewährten diplomatiſchen Weisheit, nämlich ſtillſchweigend das aufzugeben, was ohnedies aufgegeben werden muß. Bei einer ſolchen Be⸗ trachtungsweiſe allerdings hatten die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen von vornherein eine ganz andere Grundlage als bei der Außenpolitik ſeines Vorgängers, der jedes J⸗Tüpfelchen im Saargebiet verteidigen wollte und der dazu alle möglichen und unmöglichen Rechtskonſtruktionen her⸗ anzog. Man braucht bei dieſer Sachlage nicht nur vom guten Willen und der Verſtändigungsabſicht Lavals zu ſprechen; er hat die Dinge eben ſo geſehen, wie ſie waren und daraus die Konſequenzen gezogen. Dieſe Konſequenzen werden wir allerdings begrüßen, denn ſie bringen im gewiſſen Sinne eine Entſpannung der Atmoſphäre. Es iſt nun aber auch nicht ſo, als ob die Franzoſen überaus großmütig geweſen wären, ſondern es muß auch geſagt werden, daß wir im Intereſſe der Verſtändigung ſo weit gegangen ſind, wie wir gehen konnten. Ein beſonderes Wort verdient aber der italieniſche Baron Aloiſi, der viel zur Förderung dieſer Verhand⸗ lungen beigetragen hat. Dieſe Förderung iſt gewiß nicht um unſerer ſchönen Augen willen geſchehen. Wir können auch nicht anerkennen, daß ſich nun der Völkerbund ein be⸗ ſonderes Lob in ſein Weihnachtszeugnis ſchreibt, das aber ſoll uns nicht hindern, ehrlich und objektiv anzuerkennen, daß mit der Hilfe Aloiſis dieſe zweiſeitigen Verhandlungen zu einem für beide Teile fruchtbaren Abſchluß geführt haben. Während ſo außenpolitiſch das Notwendige ge⸗ tan iſt, um die ſpätere Ueberleitung und Rückkehr des Saar⸗ gebietes zu Deutſchland ſo reibungslos und ſo kurz wie möglich zu geſtalten, treiben die Dinge an der Saar ſelbſt dem Endkampf zu. Eine kleine Clique von katholiſchen Einſpännern hat ſich zuſammengefunden, um einen chriſt⸗ lich⸗ſozialen Bund zu gründen, der ſich vorerſt einmal im Hinblick auf die Abſtimmungsparole in ein myſtiſches Dunkel gehüllt hat. Dieſer Bund ſcheut ſich, ſich für die Rückkehr nach Deutſchland auszusprechen, er ſcheut ſich aber auch, für den Status quo einzutreten. Das iſt nicht Fiſch und iſt nicht Fleiſch, und man ſollte meinen, daß ſechs Wochen vor dent Generalſturm wohl Klarheit über das, was man will, das Notwendige wäre. Ueber dieſe Neugründung kann man deshalb auch getroſt zur Tagesordnung übergehen, umſo⸗ mehr, als ſie als eine Propagandamache entlarvt wurde, bei der der Propagandaagent der franzöſiſchen Bergwerks⸗ direktion, Roßenbeck, die Hand im Spiele hat. Ein Be⸗ richt an ſeine vorgeſetzten Dienſtſtellen läßt einwandfrei er⸗ kennen, daß die Machenſchaften der„Neuen Saar⸗ peo ſt“ ausſchließlich mit franzöſiſchen Propa⸗ gandageldern finanziert wurden. Redakteur Hoffmann hat monatlich 120 000 Franken für ſämtliche Unkoſten der Zeitung erhalten; über die reſtloſe Verwendung habe Hoffmann aber keinen Nachweis geben fönnen. Die nötigen Mittel für die neue Parteigründung habe er, Roßenbeck, beſorgt. Ihm ſei ſogar das Recht ein⸗ geräumt worden, die Rollenverteilung bei der Parteigrün⸗ dung zu beſtimmen.— Die neue katholiſche Partei dürfte durch dieſe Enthüllungen den Todesſtoß erhalten haben, wenn dies überhaupt noch nötig war. s Die Zeit der Halbheiten iſt vorbei. Man weiß heute ge⸗ nau, daß man mit dem Status quo im Saargebiet keinen Blumentopf gewinnen kann. Die Entſcheidung iſt viel klarer: Deutſchland oder Frankreich! Die Saar iſt deutſch. Das wiſ⸗ ſen wir, und in ſechs Wochen weiß es alle Welt. — Jeder opfert heute freudig ſeinen Groſchen! Der Tag der nationalen Solidarität ſoll der Welt beweiſen, daß in Deutſchland Arm und Reich, Hoch und Niedrig, zufammenſtehen! 1 * t 3 7 1 1 Die nationalſozialiſtiſchen Ziele Reichsminiſter Dr. Frick in Wiesbaden. Wiesbaden, 8. Dezember. In einer von über 5000 Menſchen beſuchten Kundge⸗ bung ſprach im Paulinenſchlößchen Reichsinnenminiſter Dr. Frick. Die Eroberung der Macht durch den Nationalſozialis⸗ mus ſei nicht Endzweck, ſie ſei nur Mittel zum Zweck, em dem deutſchen Volk aus ſeiner Not zu helfen, um ihm im friedlichen Wettbewerb der Nationen die Geltung zu ver⸗ ſchaffen, auf die es nach ſeiner ruhmreichen Vergangenheit und nach ſeinen unübertroffenen Leiſtungen Anſpruch er⸗ heben könne. Er verwies auf die großen Leiſtungen, die ſeit dem 30. Januar 1933 ſchon vollbracht worden ſeien. Noch ſei nicht der ganze Beamtenkörper nationalſoziali⸗ ſtiſch. Der Miniſter erwähnte dann die ſtetig fortſchreitende Reichsreform, die vom Ermächtigungsgeſetz für das Reichs⸗ ſtatthaltergeſetz bis zur künftigen Neugliederung des Rei⸗ ches weitergehe, die etwa 20 Gaue vorſehen werde. Mit beſonderem Nachdruck kam der Miniſter dann auf den Streit in der deutſchen evangeliſchen Kirche zu ſprechen. Es mag ſein, ſo ſagte er, daß die Reichskirchen⸗ regierung in dem Beſtreben, die 28 Landeskirchen in die Reichskirche aufgehen zu laſſen, Anordnungen erließ, die der nötigen Rechtsgrundlage entbehrten. Dadurch entſtand eine Gegenwirkung. Schließlich ſah aber die Reichskirchenregie⸗ rung ein, daß dieſer Weg einer beſſeren rechtlichen Fundie⸗ rung bedürfe. Der Staat denkt nicht daran, ſich in kirchliche Dinge zu miſchen. Aber es beſteht Anlaß zu der Feſtſtel⸗ lung, daß ſich unter dem Deckmantel chriſtlicher Belange hier alle möglichen ſtaatsfeindlichen und landesverräteriſchen Elemente ſammeln. Unter ſtürmiſchem Beifall rief der Mi⸗ niſter aus: Ich erkläre hierzu, daß die Reichsregierung enkſchloſ⸗ ſen iſt, dort, wo es die politiſchen Notwendigkeiten erfor⸗ dern, auch gegen ſolche Skaatsfeinde und Landesverräker durchzugreifen. Die Reichsregierung hal kein Inkereſſe dar⸗ an, Kirchen, die der inneren Erbauung des deutſchen Men⸗ ſchen dienen ſollen, die aber nur Zank und Skreit ins Haus kragen, mit zu finanzieren. Sodann wandte ſich der Reichsminiſter den außenpoliti⸗ ſchen Gebieten zu. Wir wollen für uns nur die Sicherheit haben, die auch alle anderen Völker für ſich in Anſpruch nehmen. Am deutlichſten haben wir die Tatſache, daß Deutſchland ſchon jetzt als Macht gewertet wird, erwieſen ge⸗ ſehen in der Frage der Saar. Wir hätten niemals dieſen Erfolg im Dreierausſchuß erzielt, 1 1 0 nicht Deutſchland an Achtung in der Welt gewonnen hütte. Wir rufen unſeren Brüdern an der Saar zu: Haltet noch dieſe paar Wochen aus! Wir ſtehen an Eurer Seite und warten auf den Augenblick, wo Ihr wieder zum Mutter⸗ lande zurückkehrt. Nach einer kurzen Erwähnung des Verſuches, eine neue ſeparatiſtiſche Partei im Saargebiet mit klerikalem Einſchlag zu bilden, ſchloß Dr. Frick: Es könnte im Grunde kein grö⸗ ßerer Schaden für die katholiſche Kirche entſtehen, als wenn man ihren Vertretern im Saargebiet den Vorwurf 0 könnte, ſie hätten ſich im antideutſchen Sinne be⸗ ätigt. Zum Schluß richtete der Miniſter einen flammenden Appell an die Verſammlung, die nationale Solidarität in tatkräftiger Teilnahme am Winterhilfswerk zu beweiſen. Zwei Greuellügen , Der Keichskagsbrand.— Der„Ermordete“. 8 Berlin, 7. Dezember. In einzelnen Auslandszeitungen wird ein angebliches Teſtament des erſchoſſenen Gruppenfüh⸗ rers Ernſt zur Entſtehung des Reichstagsbrandes ver⸗ öffentlicht. Es handelt ſich bei dieſem angeblichen Dokument um einen ausgemachten Schwindel. Es bleibt nur bedauerlich, daß auch ernſthafte ausländiſche Zeitungen dieſes Machwerk ihren Leſern ohne jeden Vorbehalt vorſet⸗ zen können, obwohl ſie eigentlich wiſſen müßten, daß ähn⸗ liche„Dokumente“ ſchon oft in der Emigrantenpreſſe ver⸗ öffentlicht worden ſind, von denen ſich dann herausgeſtellt hat, daß ſie erfunden waren. Auch in dieſem Falle handelt es ſich um eine Fälſchung gröbſter Art, die ſich in den Augen unbefangener Leſer von ſelbſt richtet. Als Muſter einer Greuellüge kann eine Meldung gel⸗ ten, die in der Nr. 272 der Saar⸗„Volksſtimme“ enthalten iſt. Es wird dort behauptet, daß an die Frau des vor kurzem von ſeinem Amt als Oberbürgermeiſter zurückgetretenen Rechtsanwaltes Dr. Rebitzki in Breslau von dem dorti⸗ en Regierungspräſidenten ein Schreiben gerichtet worden ei mit der Anſchrift:„Frau Witwe Rebitzki“, in dem gleichzeitig mitgeteilt wurde, daß die Beiſetzun ihres Mannes nicht in Breslau ſtatfinden dürfe. Erſt durch dieſe Mitteilung habe Frau Rebitzki von dem„Tode“ ihres Mannes erfahren. Mit dieſer Meldung unterſtellt die Saar⸗„Volksſtimme“, daß der frühere Oberbürgermeiſter vnn Breslau ermordet worden ſei. Demgegenüber teilt der„Ermordete“ von ſeinem Ber⸗ liner Wohnort aus mit, daß er ſich bei beſtem Wohlſein be⸗ finde. Er gab dabei ſeinen Abſcheu über dieſe ans Verbre⸗ 17 grenzenden Methoden der Emigrantenpreſſe Aus⸗ ruck. Berſaglieri für die Saar Uebergangszeit im April zu Ende? Genf, 7. Dezember. Ueber die Zuſammenſetzung der internationalen Trup⸗ penabteilung für die Saar verlautet aus engliſcher Quelle, daß es ſich vorausſichtlich um Abteilungen in der Seſamt⸗ ſtärke von 2⸗ bis 3000 Mann handeln werde. Auch von engliſcher Seite wird beſtätigt, daß emgliſche und ita ⸗ lieniſche Truppen ſich zweifellos an der Aufſtellung betei⸗ ligen werden und daß man mit Schweden und Hol ⸗ land verhandelt, ohne aber ſchon eine beſtimmte Antwort u haben. In engliſchen Kreiſen wird gleichzeitig erklärt, daß die engliſche Truppenabteilung etwa fünf Tage nach dem Beſchluß des Völkerbundsrates im Saargebiet eintref⸗ fen könne. Im Juſammenhang damit wurde dann auch von unker⸗ richteter engliſcher Seite die Meinung ausgeſprochen. daß die Uebergangszeit im Saargebiet ſpäteſtens im April näch⸗ ſten Jahres ihr Ende finden und das neue Regime in Kraft kreten werde. a Wie man hört, ſind von italieniſcher Seite Berſag⸗ lieri für das Saargebiet in Ausſicht genommen. — Die große Weihnachtsbeſcherung Arbeitstagung im Propagandaminiſterium. Berlin, 7. Dezember Die Landesſtellenleiter des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda waren zu der üblichen monatlichen Arbeitstagung im Miniſterium verſammelt. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach über die aktuellen politiſchen und kulturellen Tagesfragen und deren Be⸗ handlung in der Propagandaarbeit der Partei und des Miniſteriums. Dr. Goebbels ging hierbei im beſonderen auf die Be⸗ deutung des Tages der nakionalen Solidarität und auf die großzügige Weihnachtsbeſcherung ein, die zwei Tage vor dem Weihnachksfeſt im ganzen Reich durchgeführt werden wird. Dieſe Aktionen haben im ganzen deutſchen Volk und im Ausland den ſtärkſten Widerhall gefunden, und es iſt zu erwarten, daß ſie zu einem vollen Erfolg führen werden. Politiſches Allerlei Siemens ſcheidet aus dem Reichsbahnverwaltungsrak aus. Der Präſident des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Karl Friedrich von Siemens, deſſen dreijährige Amtszeit als Mitglied des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft am 31. Dezember dieſes Jahres abläuft, hat die Reichsregierung gebeten, von ſei⸗ ner Wiederberufung Abſtand zu nehmen und wird zum Ende des Jahres aus dem Verwaltungsrat ausſcheiden. Der Reichsverkehrsminiſter hat Herrn von Siemens für die Führung der Präſidentſchaft des Verwaltungsrates, die er ſeit Errichtung der Deutſchen Reichsbahngefellſchaft im Jahre 1924 innegehabt hat, in einem warmherzigen Schrei⸗ ben den Dank und die Anerkennung der deutſchen Reichs⸗ regierung ausgeſprochen. 21 Geſchäfte in Berlin⸗ Wilmersdorf geſchloſſen. Bei einer von der Preisüberwachungsſtelle des Polizei⸗ präſidiums Berlin im Bezirk Wilmersdorf vorgenommenen Kontrolle der Lebensmittelgeſchäfte wurden in einer ganzen Reihe von Fällen Ueberſchreitungen der Kartoffelpreiſe feſtgeſtellt. Außerdem hatten zahlreiche Geſchäftsinhaber trotz der mehrfach ergangenen öffentlichen Hinweiſe auf die Notwendigkeit von Preisauszeichnungen Preisſchilder und Preisverzeichniſſe nicht angebracht. Wegen dieſer Zu⸗ widerhandlungen ſind 21 Lebensmittelgeſchäfte im Bezirk Wilmersdorf vorübergehend geſchloſſen worden. Wegen Arkikel über Deutſchland beſchlagnahmk. Das Hauptorgan der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen „Sturm über Oeſterreich“, iſt beſchlagnahmt worden. Die Beſchlagnahme erfolgte wegen eines Artikels über das Saargebiet, in dem die Bildung einer Front gegen die Rückgliederung an Deutſchland günſtig beurteilt wird, fer⸗ ner wegen eines Aufſatzes über die angebliche deutſche Auf⸗ rüſtung und eines dritten Aufſatzes, der unter dem Titel „Berliner Chaos“ ſich mit haltloſen Gerüchten über den Wechſel in verſchiedenen wichtigen Poſten des deutſchen öffentlichen Lebens beſchäftigt. Angſt vor einem Rapallo 8 Das franzöſiſch-ruſſiſche Abkommen. 8 Genf, 7. Dez. Ueber das neue ſowjetruſſiſch⸗franzö⸗ ſiſche Abkommen teilt Havas u. a. mit: Es beſtätigt ſich, daß der franzöſiſche Außenminiſter Herrn Litwinow die Zuſicherung gegeben hat, daß während der ganzen Zeit, die für die Oſtpaktverhandlungen notwen⸗ dig ſein wird, die franzöſiſche Regierung keinerlei Abkom⸗ men ins Auge faſſen wird, das den Zweck hat, politiſche Vereinbarungen zu treffen, die die Vorbereitung und die Verwirklichung des Oſtpaktes gefährden könnten. Herr Lit⸗ winow hat Herrn Laval ebenfalls die Verſicherung gegeben, daß die ſowjetruſſiſche Regierung dieſelbe Haltung ein⸗ nehme und dieſelbe Loyalität beweiſen werde. Dieſes Abkommen, ſo ſchreibt Perkinax im„Echo de Paris“, ſichere Frankreich vor einer Wiederholung von Ra- pallo, während die ſowjekruſſiſche Regierung gegen das Ri⸗ ſiko einer unmittelbaren deulſch⸗franzöſiſchen Berſtändigung eſchützt ſei. Auch die Fühlungnahme franzöſiſcher und deuk⸗ 977 Jronkkämpfer wird in dieſen Juſammenhang hinein⸗ gezogen. Das Abkommen bilde eine Schutzmauer, die die franzöſiſchen Fronkkämpfer vor Unvorſichkigkeiten bewahre. Sollte aber der Oſtpakt nicht zum Abſchluß gelangen, ſo würden Frankreich und Sowjekrußland ihre ZJuſammen⸗ arbeit eingehend feſtlegen.—— Abeſſiniſch⸗italieniſcher Zwiſchenfall * Rom meldet blutiges Gefecht. 8 1 f Rom, 8. Dezember. mklich wird mitgeteilt: Eine ſtarke Gruppe Abeſſinier, bewaffnet mit Maſchinengewehren und einem ech hat am Nachmittag des 5. Dezember überraſchend unſeren iſo⸗ llerken Eingeborenenpoſten an dem Brunnen des Ualual in Italieniſch- Somaliland angegriffen. Die Dubat⸗Soldaten des Poſtens leiſteten Widerſtand bis zur Ankunft von Verſtärkungen aus den näher gelege⸗ nen Stützpunkten. Daraufhin wurden die Angreifenden völlig in die Flucht geſchlagen; ſie ließen zahlreiche Waffen, Munition, Zelte und Tiere zurück. Auf beiden Seiten gab es eine beträchtliche Anzahl von Toten. Es wurden die notwendigen Vorkehrungen getroffen, um ähnliche Zwiſchenfälle an dieſer Grenze in Zukunft zu vermeiden. Madrid. Eine Anzahl von Abgeordneten des ſpaniſchen Landtages, meiſt Mitglieder einer der beiden monarchiſti⸗ ſchen Parteien, ſowie eine Reihe anderer Perſönlichkeiten haben einen Aufruf erlaſſen, in dem die Abkehr von dem heutigen politiſchen Syſtem und eine durchgreifende Er⸗ neuerung Spaniens gefordert wird. ende Lare Kurzmeldungen Zum Tode des Generals v. Hutſer Berlin, 7. Dez. Im Alter von 77 Jahren iſt in den Räumen des Nationalen Klubs in Berlin General der In⸗ fanterie Oskar von Hutier nach einem Schwächeanfall, in⸗ folge Herzſchlages verſchieden. a Mit General von Hutier iſt wieder einer der alten Heerführer des Weltkrieges zur großen Armee abgerufen worden. Als Kommandeur führte er die 1. Garde⸗Diviſion nach Ausbruch des Weltkrieges auch ins Feld, erſt auf dem Vormarſch im Weſten im Verband der Armee Bülow, dann in den ſchweren Kämpfen an der Yſer, in der Winterſchlacht der Champagne. General von Hutier iſt weiteſten Kreisen des deutſchen Volkes dadurch bekannt geworden, daß unter ſeinem Oberbefehl im September 1917 Riga eingenommen wurde. Seiner Führung iſt auch die überraſchende Beſetzung der Inſeln Oeſel und Dagö zu verdanken. Neuen Ruhm er⸗ warb er ſich im Frühjahr 1918 als Oberbefehlshaber der 18. Armee, die er bis vor die Tore von Amiens führte. Berlin. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe im Mo⸗ natsdurchſchnitt November ſtellt ſich auf 101,2 v. H.; ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat(101,0) um 0,2 v. H. erhöht, Berlin. Der Führer ſtattete den Geyer⸗Kopierwerkſtit⸗ ten in Neukölln, in denen Leni Riefenſtahl den Film vom Reichsparteitag 1934,„Triumph des Willens“, ſchneidet, einen Beſuch ab. Ueber zwei Stunden ſah ſich der Führer Ausſchnitte und bereits fertiggeſtellte Teile dieſes gewaltigen Filmwerkes an. Dreifacher Mörder im Taunus verhaftet Frankfurt a. M., 7. Dez. In dem Taunusort Uſingen erſchien auf dem ſtädtiſchen Polizeibüro ein Mann, der um ein Nachtquartier in der Herberge nachſuchte. Er hatte kei⸗ nerlei Papiere bei ſich. Bei der Nachſuche in den Steckbrie⸗ fen ſtellte ſich heraus, daß es ſich um den ſeit Anfang No⸗ vember geſuchten Walter Büttner aus Perleberg han⸗ delte, der des dreifachen Mordes an ſeiner Ehefrau und ſei⸗ nen Kindern beſchuldigt wird. Bad Kreuznach.(Im Bett tot aufgefunden) Ein im Alter von 16 Jahren ſtehendes Mädchen, das bei einer hieſigen Familie beſchäftigt war, wurde in ſeinem Bett tot aufgefunden. Wie die Unterſuchung ergab, war der Tod durch Einatmen von Kohlenoxydgas eingetreten, Das Gas war durch den Kamin und das Ofenrohr in den im Schlafzimmer des Mädchens ſtehenden Ofen eingedrun⸗ 9 0 hatte von dort aus Einlaß in das Zimmer ge⸗ unden. Bad Neuenahr.(Tod durch Gas.) Ein junger Mann wurde in den Morgenſtunden in ſeiner Wohnung von Haushewohnern gasvergiftet aufgefunden. Man nimmt an, daß er ſich am Abend vorher auf dem in der Kühe ſtehenden Gasherd Tee kochen wollte und dabei eingeſchla⸗ fen iſt. Die Flamme ſcheint dann durch irgendeinen Zufall ausgelöſcht zu ſein, ſo daß das Gas ungehindert ausſtrömen konnte. Die Teekanne wurde auf dem Gasherd vor gefunden. Vollſtrecktes Todesurteil Berlin, 8. Dez. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt mitteilt, iſt in Königsberg i. Pr. der am 20. Ma 1893 geborene Karl Struve hingerichtet worden. Struve war wegen Ermordung der 80jährigen Witwe Johann Duve zum Tode verurteilt worden. Der preußiſche Miniſter⸗ präſident hat von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Ge brauch gemacht, weil wegen der Scheußlichkeit der Tat, die nur der Erlangung von Geid und Wertſachen diente und gegen die Mutter eines langjährigen Bekannten des Verur⸗ teilten verübt wurde, die Vollziehung der Todesſtrafe an dem bereits zwölfmal vorbeſtraften Verbrecher erforderlich war. Ab Keine Hoffnung auf Rettung der Auſtralienflieger. Nach Anſicht der Metereologen muß man alle Hoffnung auf eine Rettung des vermißten Fliegers Ulm und ſeiner Be⸗ gleiter aufgeben. Die Wetterverhältniſſe auf See ſind ſo ungünſtig, daß kaum anzunehmen iſt, daß ſich das Flug⸗ zeug nach ſeiner Notwaſſerung mehrere Tage auf der Wa ſeroberfläche halten konnte. ab Fünf Arbeiter im Tunnel kokgefahren. Auf der Bahn⸗ ſtrecke Florenz Chiuſi wurden am Mittwoch 12 Arbeiter, die in einem Tunnel Kabel legten, von zwei aus entgegen⸗ geſetzter Richtung kommenden Perſonenzügen überraſcht Sieben Perſonen konnten ſich retten, die anderen fü wurden vom Zuge zermalmt. r Schweres Erdbeben in Mittelamerika. Die mittel, amerikaniſchen Staaten Guatemala und Honduras wurden in den letzten Tagen von andauernden heftigen Erdſtößen heimgeſucht. Dabei wurde der an der Grenze der beiden Länder liegende Ort Monteros vollkommen zerſtört. Tödlicher Abſturz eines Sporffliegers. Berlin, 7. Dez. Am Freitag vormittag ſtürzte auf dem Flugplatz Johannisthal ein Sportflugzeug bei einem Kunſtflug aue etwa 50 Meter Höhe ab. Der Flugzeugführer Oßten kam hierbei ums Leben. Zum Tode verurteilter öſterreichiſcher Nakionalſozialiſt be⸗ gnadigt. Wien, 8. Dez. Der Bundespräſident hat den von einem Salzburger Schwurgericht zum Tode verurteilten 32 Jahre alten Nationalſozialiſten Chriſtian Straubinger zu 15 Jah⸗ ren ſchweren Kerkers begnadigt. Unfreiwilliger Aufenthalt Jokkers in Athen. Akhen, 8. Dez. Der bekannte Flugzeugfabrikant Fol ker, der vor einigen Tagen im Flugzeug in Athen einge troffen war und nun nach Rom weiterfliegen wollte, wurde in Athen zurückgehalten, da er in ſeinem Flugzeug Lichtbild geräte mitführte, mit denen er Aufnahmen gemacht h Die Nachprüfung ergab jedoch, daß keine militäriſchen Auf⸗ nahmen gemacht worden waren. Darauf durfte er weiter⸗ fliegen. Er ſtartete nach Rom. r as Mute filßwenel dle lonlel Ait N luden FJZum Tag der nationalen Solidarität Wir wollen gerade in dieſem Winker der ganzen Welk en Beiſpiel der inneren Geſchloſſenheit, der brüderlichen hülfsbereilſchaft und der nationalen Solidarität geben. 5(Dr. Frick) n Schätzen Sie ſich glücklich, daß es Ihnen vergönnt iſt, dem Rufe des Führers Jolge leiſten zu können: Opferk für die Nok, damit die Blutsgemeinſchaft der Deutſchen frei und glücklich werde.(Freiherr v. d. Goltz) Wer in warmer Stube ſitzt und ſein Einkommen hat, muß der Brüder in Not, die noch immer das harke Los der Erwerbsloſigkeit tragen, gedenken und ein Teil ſeines Ein⸗ kommens für ſie gern und freudig opfern. 5(Dr. Frick) Das Woh W. ſoll die Not beſeikigen, die durch offizielle Maßnahmen allein nichk beſeitigt werden kann. Es ſoll ſerner dazu beitragen, das Volk zum ſozialiſtiſchen Denken zu erziehen.(Dr. Goebbels) Aus dem a Der Student im neuen Reich Reichsamtsleiter Pg. Derichsweiler über die Neuorganiſatjon des NS DStz. 01 Karlsruhe, 7. Dez. Die Hochſchulgruppe des Na⸗ konalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes in Verbin⸗ dung mit der Deutſchen Studentenſchaft und allen Fachſchul⸗ gruppen veranſtaltete im Saale des Studentenhauſes eine große öffentliche Kundgebung. Der Reichsführer des NS⸗ St., Reichsamtsleiter Derichsweiler, führte u. a. aus: Vor dem Kriege hat ſich die Hochſchule und damit auch der Student ſehr wenig um die Probleme des Volkes gekümmert. Er war dem Volke entfremdet. Im Krieg, der den Studenten mit allen Schichten unſeres Volkes zuſammenbrachte, bildete ſich ein neuer Geiſt, aus dem heraus der NS⸗Studentenbund entſtand. Nur wenige gehörten ihm vor der Machtüber⸗ nahme an. Er bildete aber damals an allen deutſchen Hochſchulen die Kampftruppe der Bewegung. Um für alle Zukunft eine Kerntruppe zu beſitzen, wurden in den Sommer⸗ ſerien in verſchiedenen Lagern 1000 Studenten geſchult und dieſe werden nunmehr die Führung der einzelnen Hochſchul⸗ gruppen übernehmen. Zur Frage der politiſchen Schulung des Studen⸗ ten erklärte der Reichsamtsleiter: Nach einer Anordnung des Reichserziehungsminiſters Pg. Ruſt iſt dieſe auf die Partei übergegangen, das heißt, auf deren Vertreter der Hochſchule, auf den NS⸗ Studentenbund. Und ſo muß in Zukunft jeder Student drei Wochen in ein Lager des Stu⸗ dentenbundes. Daneben wird jeweils im Sommerſemeſter die politiſche Grundſchulung der Geſamtſtudentenſchaft in Angriff genommen. Denn nur ſo werden wir unſer Ziel erteichen! Die Bildung einer nationalſozialiſtiſchen Uni⸗ verſitas! Die Kameradſchaftshauserziehung, ſo fuhr der Redner fort, wird nicht pflichtgemäß durchgeführt, aber das Kame⸗ tadſchaftshaus wird allein die Erziehungsſtätte des NS⸗ Studentenbundes ſein! Eine Auflöſung der Korporationen lehnen wir ab, aber wir werden denſelben auch keinen Nach⸗ wuchs zuſchieben. Die kommende Generation hat ſelbſt darüber Ju entſcheiden. Reaktion wird nicht geduldet werden. Der Redner unter⸗ ſtrich zum Schluß, daß der deutſche Student immer neben dem deutſchen Arbeiter ſtand, wenn es galt, ſich für des Vater⸗ landes Wohl einzuſetzen. 8 85 e Luftſchutzausſtellung in Heidelberg 1 Heidelberg, 7. Dez. Das große Ereignis im Dezem⸗ ber ift die große deutſche Luftſchutzausſtellung des Präſidiums 1 zur Beförderung durch die Reichsbahn nötig ſind. Die Ausſtellung bringt Vergleiche zur Darſtellung 1 bezüglich der Aufrüſtung des Auslandes im Flugweſen und 57 Jahren ſtarb Dr. Karl Bopp, berg. Bopp hat während b N derb, wo er ſeit 1931 wohnte, en. f ö Samstag, 8. Dezember: Nachmittagsvorſtellung: des Reichsluftſchutzbundes, die, im Einvernehmen mit dem Meichsminiſterium der Luftfahrt zuſammengeſtellt, vom 14. bis 23. Dezember 1934 im ſtädtiſchen Holzhof in Heidel⸗ berg, Ecke Bergheimer⸗ und Bluntſchliſtraße, ſtattfindet. Von der Größe der Ausſtellung zeugt der Umſtand, daß acht Güterwagen der im Ernſtfall dadurch bedingten Gefährdung deutſchen Landes. Sie zeigt die vielen Möglichkeiten des Selbſtſchutzes,. hne den kein Volk Europas mehr auskommt oder auskom⸗ kommen wird— nicht nur für Kriegs-, ſondern auch für Friedenszeiten. Feuerſichere Betonhäuſer und Dachgeſchoſſe, chutzräume, nicht brennendes Papier und Holz und ſonſtige umverbrennbare Stoffe werden vorgeführt. Angeſchloſſen iſt 5 große Induſtrie⸗Ausſtellung mit mehr als 60 Aus⸗ ſtellern. Mit Reichsbahn und OEch. ſind Vereinbarungen getrof⸗ en, nach denen bei Vorzeigen der Eintrittskarten verbilligte Fahrgelegenheit nach Heidelberg aus der ganzen umgebung eamöglicht wird. Todes.) Im Alter von außerordentlicher Profeſſor für die Geſchichte der Mathematik an der Univerſität Heidel⸗ ſeiner ganzen wiſſenſchaftlichen aufbahn nur in Heidelberg gewirkt. Ferner ſtarb in Heidel⸗ Landrat a. D. Franz Popp, r als Oberamtmann zuletzt in Bonndorf und Ettlingen Heidelberg.(Ernte des 5 N tig geweſen war. Popp iſt 69 Jahre alt geworden. —. 8 c Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Di 5 große Chance, Luſtſpiel von Alfred Möller un 3 1— Eintrittspreiſe 0.50 bis 3 Mark. 255 Anfang 16, Ende 18.15 Uhr.— Abends: Miete A 7. Die Regimentstochter, komiſche Oper von Doni⸗ zetti. Anfang 20, Ende 22 Uhr. enntag, O. Dezember: e Schön iſt die Welt, Operette von Franz Lehar.— Eintritts⸗ preiſe 0.50 bis 3 Mark.— Anfang 15, Ende 17.15 Ahr. — Abends: Miete H 7: Königskinder märchen von Engelbert Humperdinck. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. a 5 5 Muſik⸗ Lolcale Nuudocuiau Der„kupferne“ Sonntag Schon immer haben die drei Sonntage vor Weihnachten ihren beſonderen, klingenden Beinamen geführt. Zuerſt kommt der„kupferne“, dann der„ſilberne“ und ſchließlich der „goldene“ Sonntag. Der drittletzte Sonntag vor Weihnach⸗ ten, der 9. Dezember, trägt alſo den Namen„kupfern“. Ob mit Recht oder Unrecht, muß man der Geſchäftswelt über⸗ laſſen, die dieſe Namen geprägt hat und zwar je nach dem Erlös des Weihnachtsgeſchäftes an dieſen Sonntagen. Sie verſpricht ſich alſo am kommenden Sonntag nur Kupfer⸗ münzen, alſo wenige oder belangloſe Käufe in puncto Weih⸗ nachtsgeſchäft; am ſilbernen Sonntag erwartet ſie, daß be⸗ reits Silbergeld in der Kaſſe klingt und am letzten Sonntag vor Weihnachten— ſo war es wenigſtens früher— ſoll Gold darin glänzen. Drücken wir dieſe Beinamen in der Amgangsſprache aus, ſo bedeuten ſie, daß eben vorerſt wenig Weihnachtseinkäufe getätigt werden, je näher aber das Feſt heranrückt, ſie umſo mehr zunehmen, bis dann am goldenen Sonntag der übliche Hochbetrieb in den Geſchäften herrſcht. Und doch empfiehlt ſich ein früher Einkauf der Chriſtkindgeſchenke, da me dabei die größere Auswahl und mehr Zeit zum Einkauf hat. Die Geſchäfte ſind auf alle Fälle gerüſtet und haben alles getan, um ſchon jetzt allen Wünſchen begegnen zu können. * — Mariä Empfängnis. Das Feſt Mariä Empfängnis am 8. Dezember blickt auf eine mehr als tauſendjährige Ent⸗ ſtehungsgeſchichte zurück. Der Urſprung des Feſtes, das heute nur mehr ein Kirchenfeſt iſt— es iſt kein geſetzlicher Feier⸗ tag im Sinne der Gewerbeordnung— iſt wahrſcheinlich im Orient zu ſuchen. Die erſten, die es begiagen, waren die Benediktiner. Die Franziskaner breiteten dieſen Feiertag über ganz Europa aus. Ein Seckenheimer Fuhrwerk vom Zug Rheinau— Ketſch erfaßt. Der Wagenlenker ſchwer verletzt und geſtorben. Von einem furchtbaren Unglück wurde die Familie Alfred Karl hier betroffen. Als geſtern abend gegen 6 Uhr der Landwirt Alfred Karl von Speyer kommend, wohin er Tabak gleich mehreren anderen Landwirten ge⸗ fahren hatte, bei Brühl das ſchrankenloſe Bahngeleiſe überfuhr, wurde das Fuhrwerk von dem Zug 1026 Rheinau—Ketſch erfaßt und vollſtändig auseinandergeriſſen. Der Wagenlenker, Herr Karl, der auf dem Wagen ſaß, wurde ſo ſchwer verletzt, daß er trotz einer ſofortigen Opera⸗ ttion im Lanz⸗ Krankenhaus, wohin er verbracht wurde, ſtarb. Das Fuhrwerk wurde ſchwer beſchädigt, ein Pferd getötet, während das Handpferd faſt unverletzt blieb. Der Verunglückte hat anſcheinend das Läute⸗ oder Pfeifen⸗ ſignal des Zuges überhört. Der Zuſammenſtoß konnte trotz der ſofortigen Einleitung der Schnellbremſung durch den Lokomotivführer nicht mehr verhütet werden. Herr Alfred Karl erreichte ein Alter von 56 Jahren. Der ſchwergeprüften Familie wird allgemeines Beileid entgegengebracht. Aus den Nachbarländern Zug überfährt Perſonenauto Ein Toter. Butzbach. In der Nähe des Bahnhofes Butzbach über⸗ fuhr abends ein Güterzug einen Perſonenkraftwagen. Von den Inſaſſen wurde eine Dame getötet, zwei Herren blie⸗ ben unverletzt. Die Urſache des Unglücks iſt darin zu er⸗ blicken, daß die Schranke nicht rechtzeitig geſchloſſen wurde. Das Zugunglück in Vaihingen 8 Die Aufräumungsarbeiten beendet. Vaihingen ⸗Enz, 7. Dezember. Der Zuſammenſtoß zwiſchen dem Schnellzug Paris Wien und einem Laſtkraftwagen beim Staatsbahnhof Vai⸗ hingen, der vier Menſchenleben forderte, erfolgte nach einem Bericht des„Enzbote“ mit ſolcher Wucht, daß der Laſt⸗ kraftwagen vollſtändig zertrümmert wurde. Der Zug fuhr noch etwa 100 Meter über das Bahnhofsgebäude hinaus. Infolge des ſtarken Abbremſens oder infolge des Zuſam⸗ menſtoßes war die Maſchine entgleiſt und fiel um. Der Pack⸗ wagen und der erſte Perſonenwagen entgleiſten ebenfalls. Der Packwagen wurde zum Teil ineinandergeſchoben. Ein Glück war es, daß der erſte Wagen des Dd⸗ Zuges, ein Perſonenwagen zweiter Klaſſe, ſo ſchwach beſetzt war. Eine Frau, die in dieſem Wagen ſaß, wurde leicht verletzt. Einige Reiſende erlitten Nervenzuſammen⸗ brüche. Die Schuld an dem Unglück trägt der Schranken wärter, der nach dem Unfall einen Nervenzuſammenbruch erlitt. Die Wiederherſtellungsarbeiten an den zerſtörten Gleiſen auf dem Bahnhof Vaihingen⸗Enz konnten ſo ge⸗ fördert werden, daß das Gleis Stuttgart Bretten und das Gleis Bretten— Stuttgart in der Nacht wieder befahr⸗ bar waren. e Anfall oder Verbrechen? Chemnitz, 7. Dez. Auf der Straße von Eichardt nach Kloſter Buch bei Döbeln geriet die Frau eines Händlers aus Tſchoppach mit ihrem Kraftwagen in den Straßengra⸗ ben, angeblich infolge einer Reifenpanne. Ohne umzuſtürzen fuhr der Wagen durch den Graben auf das dahinterlie⸗ ende Feld und fing dann auf bisher ungeklärte Weiſe Feuer.. Die Frau iſt dabei am Steuer des Wagens völlig ver⸗ brannt. Der Ehemann, der erſt ſeit einem halben Jahre ver⸗ heiratet war, konnte ſich rellen. Die Mordkommiſſion aus Leipzig iſt ſich noch nicht völlig klar, ob Unfall oder Ver⸗ brechen vorliegt. Die Frau halle den Führerſchein erſt ſeit 14 Tagen. N Sämtliche führenden Perſönlichkeiten der Wiriſchaft, des Skaafes, der Gemeinden ſammeln für den bedürftigen Volksgenoſſen und geben dadurch einen lebendigen Beweis für ihre Verbundenheit mit dem Winterhilfswerk. Schließt „ * g die Reihen, opfert für die Armen!!! Dezember, eingeſammelt. Bazar des Winter⸗ Hilfswerks im Noſengarten in Mannheim. Zum zweitenmal wird heute im Roſengarten ein großer Bazar zugunſten des Winterhilfswerkes veranſtaltet. Flei⸗ ßige Hände haben den Roſengarten in ein Märchenparadies verwandelt und die Säle ſind Symphonien von froher, ſtimmungsvoller Farbenbuntheit. Eine Lautſprecheranlage übermittelt die Darbietungen auch auf die entfernteſte Saal⸗ ecke. Im brientaliſch gehaltenen Wandelgang ſpielt eine Muſikkapelle zum Tanz auf, ſodaß ein allzu großes Ge⸗ dränge verhindert wird. Den ihr Glück verſuchenden winkt eine reichhaltige Tombola mit faſt 5000 Gewinnen. Für die Kleinen öffnen ſich heute Nachmittag die Pforten des Roſengartens. Schauſpieler des Nationaltheaters werden ein Märchenſpiel zur Aufführung bringen. Nachdem der letztährige Bazar mit einem vollen Erfolg abſchloß, ſo wird auch heute und morgen mit einem Maſſenbeſuch ge⸗ rechnet. Das ſtädtiſche Schloßmuſeum mit der neuen Son⸗ derausſtellung, die in Bild und Schrift die Entwicklung des deutſchen Liedes vom Minne⸗ und Meiſtergeſang bis zur Gegenwart veranſchaulicht, iſt Sonntag, 9. Dezember, von 11 bis 16 Uhr unentgeltlich geöffnet. 5 U Anvorſchriftsmäßige Fahrzeuge. Nach Paragraph 5 der Reichsſtraßenverkehrsordnung müſſen ſich zum Verkehr auf öffentlichen Straßen zugelaſſene Fahrzeuge in vorſchrifts⸗ mäßigem Zuſtand befinden, d. h., ſie müſſen ſo gebaut und ausgerüſtet ſein, daß ihr verkehrsüblicher Betrieb niemand beſchädigt oder mehr als unvermeidbar behindert oder be⸗ läſtigt. Die im Rahmen der Verkehrserziehungswoche durch⸗ geführte Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs hat jedoch den Beweis erbracht, daß die Beſtimmungen des genannten Para⸗ graphen nur ungenügend beachtet werden, denn es mußten insgeſamt 149 Kraftfahrzeuge wegen der verſchiedenſten tech⸗ niſchen Mängel beanſtandet werden. U Pilzwanderung.— Pilzberatung. Pilzwanderung am Sonntag vormittag in den Wald von Ofteheim bei Schedel zingen, wo infolge des Wetterumſchwungs noch einmal Grün⸗ linge und graue Ritterlinge zu ſammeln ſein werden. Treff⸗ punkt: Bahnhof Oftersheim um 8.45 Uhr. Mannheim ab mit der Staatsbahn um 8.19 Uhr, Schwetzingen an um 8.32 Uhr. Am Nachmittag treffen ſich die Pilzfreunde, ſoweit ſie für ſeltenere und zumeiſt ungenießbare Pilzarten Intereſſe ha⸗ ben, zu einem Gang durch den Waldpark und die Reißinſel. Treffpunkt um 2 Uhr an der Endhalteſtelle der Straßen⸗ bahn am Waldpark. Fahrräder werden eingeſtellt. 7 f . Wetterbericht i Im Oſten entwickelt ſich ein Hochdruckgebiet. Gleichzeitig iſt der Einfluß des weſtlichen Tiefdrucks etwas zurückge⸗ gangen.— Für Samstag und Sonntag iſt aber immer noch zu leichter Unbeſtändigkeit neigendes, ziemlich mildes, wenn auch trockenes Wetter zu erwarten. J Fil mſchau. Die weltberühmte Operette Emmerich Kalmans„Die Cſardasfürſtin“ iſt von der Ufa verfilmt worden, und dieſe Verfilmung iſt ſo vortrefflich gelungen, daß der Film ebenſo wie die Operette ſeinen Weg nehmen und Erfolg auf Erfolg haben wird. Die geſtrige Aufführung im Palaſt⸗ theater zeigte, daß man dieſen Film als künſtleriſch be⸗ zeichnen muß, denn man weiß nicht, über was man ſich am meiſten freuen ſoll: über die prunkhafte Ausſtattung und Szenerie, die meiſterhafte Regie und Darſtellung oder die herrliche Muſik. Die Hauptchargen ſind mit bekannten Namen beſetzt, die einen vollen Erfolg ſchon im voraus garantieren. Die blonde Marta Eggerth, die uns längſt keine Unbekannte mehr iſt, ſingt ſich in die Herzen der Zuhörer hinein mit ihrer herrlichen Stimme und beweiſt durch ihr Spiel wieder einmal mehr, wie gut ſie ſich be⸗ ſonders für Operetten eignet. Ebenſo gefällt ihr Partner Hans Söhnker. Großen Beifall finden ſeine tollen Reiter⸗ kunſtſtücke. Ferner Paul Hörbinger, der in ſeiner Rolle als Graf Ferri eine große Leiſtung vollbringt. Kemp, der unübertreffliche Komiker, hat wiederum eine Rolle, die ausgezeichnet liegt. Liebe und entfeſſelt wahre Lach⸗ ſtürme beim Publikum. Dieſer Film, verbunden mit dem guten Beiprogramm, wird jedem Beſucher einige Stunden beſter Unterhaltung bringen. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, den 9. Dezember 1934; 2. Advent. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichtl. 2— 2.30 Uhr Bücherausgabe. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt Montag abend 8 Uhr: Evang. weibl. Jugend. Dienstag abend: 7.30 Uhr Adventsfeier des evang. Frauen⸗ bundes im Konfirmandenſaal. Donnerstag nachmittag: Mädchenjungſchar. Donnerstag abend: Kirchenchor. Goltesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Zweiter Advent; Miſſionsſonntag. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt. Nach dem Amt Chriſten⸗ lehre für die Jünglinge. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Miſſionsandacht mit Ausſetzung zugleich Ge⸗ legenheit zur Gewinnung des Jubiläumsablaſſes. Abends 7.30 Uhr Adventsfeier in St. Agnes. ilfswerk des ae 0305 Kohlen⸗Aus gabe. ö Montag, den 10. Dezember, vorm. 9 uhr, Gruppe A und B. Ausgabe von Kohlen und Fiſchgutſcheinen. Nachmittags ab 2 uhr Gruppe C Kohlengutſcheine f Dienstag, den 11. Dezember, vorm. 9 uhr, Gruppe D. Nachmittags ab 2 uhr Gruppe E und, Die Zeit iſt genau einzuhalten. Die Pfundſpenden werden erſt am Freitag, 901 14. Fee J Am Montag, den 10. Dezember, abends 8 Ahr findet eine — J der deutſch⸗evangeliſchen Reichskirche N in der Schulturnhalle(Zähringerſtr. 80) ſtatt. J Herr Stadtpfarrer Kiefer⸗Mannheim ö ſpricht über:. „Die kirchliche Lage“. J Im Hinblick auf die Wichtigkeit der 1 Sache darf kein evangeliſches Haus J fehlen. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflichtſache der kirchlichen Vertreter. Eintritt frei! 5 Eddeümdbz Beleuchtungskörper schwer versilb. Artikel Tafel- u. 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