Er- — 7 mmm 2 Blatt zu Nr. 287 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Das bedeutendſte politiſche Ereignis dieſer Woche war die Einigung über die Saarfrage, die in Rom zwiſchen deutſchland und Frankreich erzielt wurde. Wir haben ſchon darauf hingewieſen, daß dieſe Vereinbarung mit einem Schlag eine Entſpannung der geſamten europäiſchen Lage herbeigeführt hat. In der Sitzung des Völker⸗ bundsrates am Mittwoch, in der mit der Behandlung der Saarfrage begonnen wurde, kam die zweite Ueber⸗ raſchung: Der franzöſiſche Außenminiſter Laval, der mit mehr Vernunft und mehr wahrer Staatskunſt als ſein grei⸗ ſer Vorgänger Barthou die außenpolitiſchen Angelegenheiken Frankreichs zu führen ſcheint, gab die aufſehenerregende Er⸗ flärung ab, daß Frankreich ſich nicht an einer internatio⸗ nalen Saarpolizei beteiligen werde. Dem folgte eine Erklä⸗ tung der britiſchen Regierung, daß England, für den Fall, daß es eingeladen werden ſollte, an einer internatio⸗ nalen Polizeitruppe für das Saargebiet teilzunehmen, das in angemeſſenem Maße tun werde, vorausgeſetzt, daß ſich auch die anderen intereſſterten Staaten Weſteuropas in ähnlicher Weiſe beteiligten. Dazu erklärte auch Italien ich bereit. Es wäre viel überflüſſige Erregung und Erbit⸗ terung vermieden worden und es wäre nicht die Spannung im Verhältnis Frankreichs zu Deutſchland eingetreten, wenn die franzöſiſche Erklärung ſchon früher erfolgt wäre. Aber ſie kommt immer noch nicht zu ſpät, und Deutſchland, beſon⸗ ders aber die Bevölkerung des Saargebietes, nimmt auch heute noch mit uneingeſchränkter Befriedigung von der ver⸗ ſöhnlichen Erklärung des franzöſiſchen Außenminiſters Kenntnis. Darf man daraus erſehen, daß Frankreich dazu beitragen will, die Saarfrage im Geiſte der Gerechtigkeit und Verſöhnlichkeit zu löſen und darüber hinaus das ganze deutſch⸗franzöſiſche Verhältnis endgültig zu bereinigen? Das ganze deutſche Volk hofft und wünſcht es. Nach glücklicher Löſung der Saarfragen iſt es ange⸗ bracht, das Verdienſt des Saarbevollmächtigten, des pfälzi⸗ ſchen Gauleiters Bürckel, an dem Zuſtandekommen der tömiſchen Vereinbarung und damit an der Entſpannung in Europa zu würdigen und dankbar anzuerkennen. Wenn der italieniſche Vorſitzende des Dreier⸗Ausſchuſſes, Baron Aloiſt, genannt wird, ſo verdient ihm der Name Bürckels an die Seite geſtellt zu werden. Bürckel hat mit ſeiner Tätigkeit in dieſer außerordentlich wichtigen Frage in erſter Linie ſei⸗ nem Vaterland, aber auch ganz Europa und im beſonderen ſeiner pfälziſchen Heimat und dem Saar⸗ land einen Dienſt geleiſtet, deſſen hiſtoriſche Bedeutung gar nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Dies feſtzuſtellen hat mit Byzantinismus nichts zu tun, iſt vielmehr ein Ge⸗ bot der Gerechtigkeit und der Dankbarkeit. Bürckels Ver⸗ dienſte am römiſchen Abkommen werden denn auch von der ernſthaften Auslandspreſſe durchaus anerkannt. Wir wollen nur die„Basler Nachrichten“ hier anführen, die u. g. ſchreiben:„Die Situation ſah einigermaßen bedrohlich aus, aber deutſcherſeits tat man alles, um die Gefahr einer gewaltſamen Auseinanderſetzung zu vermeiden. Großes Verdienſt iſt hier dem Gauleiter Bürckel anzurechnen, der in Berlin und ſpäter auch bei den Verhandlungen in Rom immer auf die Realität der Dinge hingewieſen hat... Er hat ſich durchgeſetzt, er hat recht behalten, und nun kann Europa dem 13. Januar in Ruhe entgegenſehen.“ Dieſer Feſtſtellung des Schweizer Blattes brauchen wir nichts hin⸗ zuzufügen. Unter den neuen Geſetzen, die das Reichskabinett verabſchiedet hat, nehmen die wirtſchaftlichen drei Geſetze beſonderes Intereſſe in Anſpruch. Das Reichsgeſetz über das Kreditweſen, das eine ſcharfe Trennung in der Be⸗ handlung des Geldmarktes und des Kapitalmarktes bringt, hebt das Kreditgewerbe aus der Sphäre rein privatwirt⸗ ſchaftlicher Intereſſenbetätigung heraus. Das neue An⸗ leiheſtockgeſetz dürfte beſonders wertvolle Anregun⸗ gen für den Rentenmarkt bringen. Die Beſtimmung, daß Kapitalgeſellſchaften nicht mehr als ſechs Prozent des ein⸗ gezahlten Kapitals in bar ausſchütten dürfen, und nur Ge⸗ ſellſchaften, die im Vorjahr mehr als ſechs Prozent Divi⸗ dende verteilt haben, bis zu acht Prozent Gewinn verteilen Aürfen, den überſchießenden Gewinn aber an die Gold⸗Dis⸗ zontbank zu treuhänderiſcher Verwaltung abzuführen haben, ſichert den deutſchen Renten einen feſten Abnehmer⸗ kreis. Es ſind zwar nur etwa zehn Prozent aller Kapital⸗ heſellſchaften, die heute noch über ſechs Prozent Dividende verteilen, immerhin beträgt der Ueberſchuß etwa 40 Mil⸗ lanen Mark, die damit wieder der Finanzierung der Ar⸗ beitsbeſchaffung zugeführt werden können. Wenn man aber bedenkt, daß es gerade Geſellſchaften ſind, die durch die Abeitsbeſchaffung beſondere Verdienſtmöglichkeiten erhal⸗ len, ſo iſt das neue Geſetz eben ſo vernünftig wie gerecht. Hinzu kommt, daß es dem Kapitaleigner keinen Nachteil bringt. Sein überſchießender Gewinnanteil wird treuhän⸗ deriſch verwaltet und nach vier Jahren ihm in deutſchen Rentenpapieren zugeteilt. Die Vereinheitlichung der Effek⸗ tenmärkte, die das Geſetz zur Umgeſtaltung des Wert⸗ dapierhandels bringt, liegt in der Richtung der allgemein Net. b anerkannten Reform der Wertpapierbörſen im Die Tatſache, daß im geſicherten Sowjethauſe von Leningrad ein prominenter Sowjetführer von den Todeskugeln eines entlaſſenen Sowjetbeamten erreicht werden konnte, hat die leitenden Männer im Kreml in höchſte Nervoſität verſetzt. Die Schüſſe auf Kirow erſcheinen uns ja als der perſönliche Racheakt eines Abgeſetzten an dem erſten örtlichen Machthaber. Iſt es richtig, daß Mit⸗ wiſſer und Verſchwörer hier ihre Hände im Spiele haben ſollten? Die Sowjetmachthaber behaupten es. Rund 80 Menſchen, darunter ſechs Frauen, ſind verhaftet worden, 66 von ihnen wurden bereits hingerichtet. Der ſowjetamt⸗ liche Bericht bezeichnet ſie als„weißgardiſtiſche Elemente“. Man hat einer ſchnellen Juſtiz die Wege geebnet, bei der ſogar die Gerichtsverhandlung in Abweſenheit des Ange⸗ klagten und des Staatsanwaltes erfolgte, Berufung, Revi⸗ ſion und Gnadenwege ausgeſchloſſen und Urteile ſofort zu vollſtrecken waren. Der Schrecken richtet ſich aber auch gegen die Beamtenſchaft. Acht Beamte der Leningrader OGPu, darunter der Chef Feodor Medwed, ſind verhaftet worden und ſollen wegen Nachläſſigkeit im Amt vor Gericht geſtellt werden. Offenbar will man alle Sicherheitsorgane wieder einmal gehörig wachrütteln und damit der eigenen Sicherheit dienen. Von außen her nimmt ſich das alles aber als ſo etwas wie Nervoſität aus. Darüber kann auch nicht die offiziöſe Begleitmuſik hinwegtäuſchen, die da behauptet, den 7 5 Klaſſenfeind“ noch nicht zur Strecke gebracht wor⸗ en ſei. Hausmarken für Siedlungshäuſer. Das Ergebnis eines Künſtler⸗Wettbewerbs.— Ein bemerkenswerter Verſuch. Mannheim, die lebendige Stadt am Neckar und am Rhein, die in den letzten Jahren bahnbrechend und rich⸗ tunggebend für die wirkliche Volksſiedlung war, hat auf dieſem Gebiete einen Schritt unternommen, dem eine gewiſſe kulturelle Bedeutung zukommt. Vor kurzem wurde ein Wettbewerb für Mannheimer Künſtler ausgeſchrie⸗ ben, der vom Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte genehmigt wurde. Verlangt wurden Hausmarken für die Siedlung Neu⸗Eichwald in Mannheim. Das Ergeb⸗ nis des Wettbewerbs liegt nun vor. Eingereicht wurden 77 Arbeiten, von denen 35 in die engere Wahl kamen. 20 Entwürfe erhielten gleichmäßige Preiſe von je 50 Rm. und zwar: Otto Scheffels(7 mal), Otto Hodapp (4 mal), Joachim Lutz(2 mal), Rudi Baerwind, Karl Blume, Willy Degen, Anton Hanslik, O. Eugen Schmitt, Will Sohl und Marta Winter⸗Dürr. Wie man ſieht, befinden ſich darunter mehrere weit über Badens Gren⸗ zen hinaus bekannte Maler und Graphiker. Im kommem⸗ den Sommer ſollen, falls die Stadtverwaltung die Mit⸗ tel genehmigt, zehn Entwürfe ausgeführt werden(Schef⸗ fels 5, Hodapp 2, Lutz 2, Degen 9). Nur wenige Löſungen ſind heraldiſch beeinflußt, was zu verſtehen iſt, da die meiſten Siedlungen figür⸗ liche Darſtellungen wünſchten. So wollte ein Mann namens Adler natürlich einen auffliegenden Adler an ſeinem Giebel ſehen, ein Spezialzüchter von ſogenannten Reichshühnern wünſchte ſich die Darſtellung eines ſolchen Tieres, ein Blumenfreund ſchlug eine ſtiliſierte Lilie vor, ein anderer tüchtiger Gärtner einen Weinſtock. Ein Zim⸗ mermann, ein Schloſſer, ein Schmied wünſchten mit ent⸗ ſprechenden Werkzeugen ihren Beruf ſymboliſch anzu⸗ deuten. Es wurden aber auch vollkommen geſchmackloſe Entwürfe verlangt— und ausgeführt! Sie zieren die „Schreckenskammer“ in der Städtiſchen Kunſthalle, wo alle eingegangenen Arbeiten ausgeſtellt ſind. Die Jury, der Oberbürgermeiſter Renninger, Ober⸗ baudirektor Zizler als Erbauer der Siedlung, Profeſſor Lisker, Leiter der Kunſtſchule in Frankfurt a. M., Hans Fay⸗Neuſtadt a. H. und Dr. Strübling, der Leiter der Kunſthalle, angehörten, mußte feſtſtellen, daß auf dieſem Gebiet künſtleriſcher Betätigung noch ziemlich alle Er⸗ fahrungen fehlen. Mannheim iſt keine ſehr alte Stadt. Es kann nicht die Tradition aufweiſen wie etwa Alt⸗ Frankfurt oder Baſel, wo man Hausmarken ſeit Jahr⸗ hunderten kennt. Auch in Norddeutſchland und Skan⸗ dinavien gibt es Hausmarken oder eigentlich Hauszei⸗ chen, mit denen der Eigentümer nicht nur ſein Haus, ſondern auch ſeine Geräte verſah. Es ſind dies meiſt runenartige Zeichen, aus denen in vielen Fällen Fami⸗ lienwappen hervorgegangen find. Vielleicht wird jetzt in Mannheim der Anfang zu einer Entwicklung gemacht, die das erbliche Hauszeichen ſchafft, eine beſtimmte Dar⸗ ſtellung, die nur in einer beſtimmten Familie geführt wird und ſich in ihr forterbt. Heute, da die Sippenkunde in alle Kreiſe des Volkes getragen wird, wäre es zu er⸗ wägen, ob nicht— gleich den alten Wappen des Adels auch die bürgerlichen und bäuerlichen Geſchlechter ihre Zuſammengehörigkeit durch Hauszeichen bekunden ſoll⸗ ten. Der Verbundenheit m der Heimatſcholle wäre dies eine ſinngemäße Ergänzung! mp. Smmstfag, 8. Dez. 1934 Weihnachtsanzeiger vor 100 Jahren Vor hundert Jahren bereits wußte die Geſchäftswelt die Bedeutung der Zeitungsanzeige für die Kundenwer⸗ bung allgemein und insbeſondere auch vor Weihnachten zu ſchätzen. Die Anzeigen ſahen aber damals noch recht nüchtern aus und waren fortlaufend, wie der redaktionelle Teil über die ganze Breite des Blattes geſetzt. Vereinzelt wagten ſich beſonders großzügige Geſchäftsleute mit halben Seiten in dem Quartformat jener Blätter hervor. Doch an Vielſeitigkeit ließen dieſe Ankündigungen nichts zu wün⸗ ſchen übrig. Den breiteſten Raum nahmen— im Gegen⸗ ſatz zu heute— die Anzeigen über neue Bücher aller Ge⸗ biete, ſelbſt von Kochbüchern, Kalendern, auch Jugendſchrif⸗ ten ein. Die Kinder fanden noch nicht die Berückſichtigung von heute. Für dieſe bot man neben Leb⸗ und Mandel⸗ kuchen ſowie Schokolade und Vanille und anderen Gewür⸗ zen, Nürnberger, Seiffner und Sonneberger Spielwaren an, daneben aber auch ſchon Schulranzen und geflochtene Umhängetaſchen, Strickkörbchen und Nähkaſten. Allerdings erhielten die Mädchen wohl auch ſchon man⸗ ches, was als Weihnachtsgeſchenk für Frauen empfohlen wurde. Und da iſt das Angebot beſonders reichhaltig: Schmuckſachen aller Art, Colliers, Armbänder, Ohrringe, Gürtelſchnallen, Broſchen und Nadeln, Arbeitsbeutel, die verſchiedenen„Cattune“, Satins, Samt,„Shawls“ und Tücher, auch Steingut, Kriſtall und Porzellan uſw. wurden empfohlen. Die Herren der Schöpfung kamen dabei ſchlechter weg. Für ſie dachte man mehr an praktiſche und Zebrauchsgegenſtände wie Chemiſettenknöpfchen, Geld⸗ börſen, Tabakskaſten mit vergoldeten Figuren, Fidibus⸗ becher, Feuerzeuge, Schreibzeuge, Leſepulte und Brief⸗ taſchen, für den älteren Herrn kam noch der vielfach er⸗ wähnte runde Großvaterſtuhl hinzu. Auch die ausführlichen Weinangebote waren im beſonderen mit Rückſicht auf die Hausherrn zu Weihnach⸗ ten in den Blättern. Zur rechten Feſtfreude gehörte aber damals ſchon eine kleine Aufmerkſamkeit für den Magen. Daher brachte man auch rechtzeitig die Backwaren wie Sultaninen, Roſinen, Zitronat, Parmeſan⸗Käſe, Schmelz⸗ butter und Zuckerhütchen, ferner die Meronen und Miſcheln in Erinnerung. Handel und Wirtſchaft Börſe. An der Börſe iſt faſt allgemein wieder eine Be⸗ feſtigung eingetreten. Unter dem günſtigen Eindruck, den die Vereinbarungen über das Saargebiet allgemein hinterlaſſen haben, beteiligte ſich das Publikum wieder etwas lebhafter am Geſchäft. Auch die Kuliſſe nahm infolge der weiter zu⸗ verſichtlichen Beurteilung der Wirtſchaftslage Rückkäufe vor. Im Verlauf machte die Befeſtigung auf allen Märkten Fort⸗ ſchritte. Bei den Kurserholungen trat der Aktienmarkt ſtärker als der Rentenmarkt in den Vordergrund, nachdem in der Periode der Rentenkursſteigerungen der Aktienmarkt ziemlich vernachläſſigt geweſen war. Bei den Aktien, die zuvor be⸗ ſonders gedrückt geweſen waren, zeigten ſich die Kurserho⸗ lungen beſonders deutlich. Das ganze Börſengeſchäft weiſt aber immer noch einen geringen Umfang auf. Geldmarkt. Der Novemberultimo hatte beträchtliche An⸗ ſprüche gebracht, wobei ſich hauptſächlich die Finanzierung des Weihnachtsgeſchäfts ſtärker bemerkbar machte. Nach Ueber⸗ windung des Ultimos war wieder eine Erleichterung wahr⸗ zunehmen. Bei den Banken und Sparkaſſen zeigt ſich wieder erhöhter Spartrieb. Zur Verflüſſigung des Geldmarkts hat auch die Anſammlung ausländiſcher Guthaben beigetragen. Manche Banken ſuchen daher nach Anlage und haben erſt⸗ mals wieder größere Poſten von Arbeitsbeſchaffungswechſeln hereingenommen. Eine endgültige Geſundung iſt dieſe Ent⸗ wicklung allerdings noch nicht. Aber die Grundlagen für die Neuregelung ſind im Bericht des Anterſuchungsausſchuſſes für das Bankweſen bereits niedergelegt. Die Vorſchläge ha⸗ ben inzwiſchen durch das Reichsgeſetz über das Kreditweſen Geſetzeskraft erlangt. Produktenmarkt. An den Produktenmärkten waren Bror⸗ getreide und Gerſte feſt und ſtark gefragt. Die Amſätze waren lebhaft. Dagegen war der Mehlabſatz nicht immer befrie⸗ digend. Futtermittel ſind immer noch ſehr begehrt. Die Preiſe blieben im weſentlichen unverändert. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer iſt von 101.3 auf 101.2 um 0.1 Prozent zurückgegangen. Die Kennzahl für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren blieb unverändert. Unber den induſtriellen Fertigwaren hat die Kennzahl für Konſum⸗ güter leicht angezogen. Die Ziffer für Agrarſtoffe iſt um 0.3 Prozent zurückgegangen. Die Beſchäftigung der deutſchen In⸗ duſtrie iſt nach der Angabe des Statiſtiſchen Reichsamts im Oktober weiter geſtiegen. Das Arbeitsvolumen der Induſtrie ſteht nur noch um rund 16 Prozent hinter dem Oktober 1929, der Zeit der Hochkonjunktur, zurück. Die Verbrauchs⸗ güterinduſtrien ſind jetzt beſonders durch die Vorbereitungen für das Weihnachtsgeſchäft angeregt. Schädigungen der deut⸗ ſchen Binnenkonjunktur werden vor allem vom Reichskom⸗ miſſar für Preisüberwachung verhindert. Viehmarkt. An den Schlachtviehmärkten gab es in allen Gattungen, Großvieh, Kälbern und Schweinen, Preisab⸗ ſchwächungen. Die Zutriebe waren beſonders bei Kälbern und Großvieh ſtark. Holzmarkt. An den Holzmärkten hielt die Kaufneigung weiterhin an, doch iſt die Eindeckung ruhiger geworden. Die Anforderungen des Baumarktes ſind ſaiſonmäßig ſchwächer geworden. — anmminimnmmm mii II f nnn na a n faAHItIlab0e banane gad e lane Hane Ha a HA HBUAUB HMI nenn nG UG HG Ha MAD elfe loliölldliallaf af HAHAUAI l IeIldllelldlldlld Menn Sie am Sonntag in Mannheim Weinnachfs-Einkäufe machen dann besuchen Sie bitte auch das bekannte Fachgeschäft von Fuchs! Denn: ob Auswahl, ob Qualität, ob Preiswürdigkeit, seien es Kleiderstoffe, Weißwaren, fertige Wäsche, Strümpfe etc., zuerst zu Fuchs! seit über 25 Jahren als reell und leistungsfähig bekannt! neee ae amal Horgen Sonntag 2 157 l Iten! 22 MANNNHETCM- AN ENT PEACE EN HAT A S Kreuz und Quer Das neue Rheingold.— Deviſen in der Reiſemütze— oder der mißglückte Schmuggel.— Mehr Glück als. 2 — Die Rache.— Dezember. Anſer deutſcher Rhein iſt nicht nur der meiſt beſungene Strom, nein, auf ſeinem Grunde ruhen auch viele Schätze, nach denen wir uns ſo oft ſehnen, die aber für uns uner⸗ reichbar ſind. Jetzt ſind dieſe Schätze noch um einen ver⸗ mehrt worden, nur mit dem Unterſchied, daß es kein ſagen⸗ hafter Schatz iſt wie die übrigen. Die Tochter eines Wiener Kaufmannes weilte in Koblenz zur Erholung. Bei einem Spaziergang an der Pfaffendorfer Brücke wurde ſie von einem Unwohlſein befallen. Sie lehnte ſich einen Augenblick an das Geländer der Brücke und dieſer Augenblick wurde ihr zum Verhängnis, denn ſie hatte ihre Handtaſche, die 12 000 Mark in bar enthielt, auf das Geländer gelegt. Aber, o Schreck, die Taſche kam ins Rutſchen und war nicht mehr zu halten. Bald hörte man ſie auf das Waſſer aufſchlagen, man ſah ſie noch ein Stück treiben, aber ehe Hilfe zur Stelle war, war der Schatz in den Fluten verſunken, und alle Bemühungen, dem Rhein dieſen koſtbaren Schatz wieder zu entreißen, blieben vergeblich. Nach Angaben der Verliererin barg die Taſche auch noch wertvolle Ringe und Papiere. So ſchmerzlich der Verluſt für die Verliererin auch iſt, futſch iſt futſch und hin iſt hin. Es fragt ſich nun, ob ſich jetzt auch Dichter finden werden, die dieſes neue„Rheingold“ als Stoff für ihre Dichtungen verwerten werden. Auf andere Weiſe wurde ein Freiburger Bürger ſein eld faſt dreitauſend Mark— los, die er über die Grenze zu ſchmuggeln verſuchte. Er kam auf den wirklich nicht mehr neuen Einfall, ſein Geld in die Reiſemütze ein⸗ zunähen, aber auf dem Bahnhof in Baſel war ihm doch nicht ganz wohl. Er ließ alſo die Mütze im Zuge hängen, und ging auf Schuſters Rappen über die Grenze. Der Rei⸗ ſende mußte aber beobachten, wie eine ehrliche Finderin die Mütze auf dem Fundbüro abgab und ſo die Schmuggel⸗ abſicht unbeabſichtigt durchkreuzte. Finderin war ebenfalls aus Freiburg, und ſie wird ſicher erſtaunt geweſen ſein, als nach einigen Tagen ein Unbekannter bei ihr auf⸗ tauchte, ihr das Geheimnis der Mütze mitteilte und ſie zu veranlaſſen ſuchte, die Mütze wieder vom Fundbüro in Baſel abzuholen. Das natürlich gegen einen entſprechenden„Fin⸗ derlohn“. Als echte Evastochter ließ ſich die Frau wirklich dazu beſtimmen, nochmals nach Baſel zu fahren und zu ver⸗ ſuchen, in den Beſitz der Mütze zu gelangen. Aber die Sache ging ſchief. Auf dem Fundbüro in Baſel war man bereits hinter das Geheimnis der Mütze gekommen und hatte das Geld beſchlagnahmt. Die hilfsbereite Freiburgerin aber konnte von Glück ſagen, daß man ſie nicht gleich feſtnahm, ſondern ſie heimreiſen ließ. Das natürlich nur deshalb, weil man hoffte, auf dieſe Weiſe des Unbekannten habhaft zu wer⸗ den, wenn er ſeine Mütze bei der Frau abholen werde. Der Unbekannte hatte aber anſcheinend Wind von der Sache bekommen und ſich bisher nicht mehr gemeldet. Die Nach⸗ forſchungen nach ihm waren ohne Erfolg, er iſt auch ſchon durch den Verluſt des Geldes genügend geſtraft. Anderen Menſchen iſt das Glück wieder hold, ja ſie wer⸗ den überſchüttet und ſie erſticken faſt im Glück. Vor wenigen Jahren verdiente ſich auf der Promenade von Nizza ein, bettelarmer, aber bildhübſcher junger Mann namens Pietro Barnardini ſein Brot als Schuhputzer. Eines Tages hielt ein elegantes Auto vor dem Stand Pietros, dem eine ältere, anſcheinend ſehr reiche Amerikanerin entſtieg, und wenige Minuten darauf ſtieg Pietro zu ihr ins Auto und fuhr mit ihr davon. Das ungleiche Paar heiratete bald darauf in Nizza und verlebte in England den Honigmond. Pietro kaufte dort ein Los, das mit dem Haupttreffer von 50 000 Pfund herauskam. Vor kurzem ſtarb ſeine Frau und hinter⸗ ließ ihm einige Millionen. Zuſammenfaſſend kann man kurz ſagen:„Das Geſchäft war richtig!“ Nicht gerade angenehm aber auch richtig war das„Ge⸗ ſchäft“ auf einem Finanzamt. Ein Einwohner einer loth⸗ ringiſchen Ortſchaft war ſchon wiederholt von der Steuer⸗ behörde aufgefordert worden, ſeine rückſtändigen Steuern ſim Betrage von 300 Franken zu zahlen, wenn er nicht uſw. Schließlich ſah der ſäumige Staatsbürger ein, er werde um dieſen Betrag doch nicht herumkommen, die Mahngebühren kamen dazu, kurz, er beſchloß ſeinen Verpflichtungen nachzu⸗ kommen, ſo ſchwer es ihm auch wurde. Aber er wollte wenig⸗ ſtens dem Steuerbeamten, der ihn ſchon ſo oft gemahnt hatte, einen kleinen Schabernack ſpielen. Tagelang zog er durch die nächſten Orte, um den Betrag von 300 Frank in die kleinſten Münzen, Ein⸗ und Zweiſousſtücke, einzuwechſeln. Mit einem großen Eimer fuhr er vor das Steueramt vor und überreichte ſchadenfroh das Geld. Der Beamte verzog keine Miene, bat den Steuerzahler Platz zu nehmen, da er ja erſt nachzählen müſſe. Und nach drei Stunden überreichte ihm der Beamte lächelnd die Quittung. So hatte er ſich gerächt, denn drei Stunden zu warten wird dem Steuerzahler kein Vergnügen geweſen ſein, aber er machte gute Miene zum böſen Spiel. Dieſe Das müſſen wir jetzt auch, wenn wir dieſes„Weihnachts⸗ wetter“ uns einmal näher anſehen. Im Dezember ſoll es doch kalt ſein, Schnee ſoll Mutter Erde decken, Aber nichts von alledem; im Gegenteil, es war ungewöhnlich warm, ja ſogar einen Rekord hat der Dezember aufzuweiſen. Nach den Feſt⸗ ſtellungen der Berliner Wetterdienſtſtelle hat es ſeit dem Jahre 1898, alſo ſeit 36 Jahren, keinen 4. Dezember ge⸗ geben, an dem die Queckſilberſäule ſo hoch ſtieg wie am 4. Dezember dieſes Jahres, in Schatten waren es über 2 Grad. Nun, wenn Rekorde auch einen gewiſſen Reiz haben, auf dieſen Rekord ſind wir garnicht ſtolz, denn durch dieſes milde Wetter im Dezember leidet doch die Weihnachts⸗ ſtimmung bis zu einem gewiſſen Grade, und das wollen wir doch nicht haben. Aber noch iſt nicht alle Tage Abend, vielleicht hat Petrus doch ein Einſehen und ſchickt uns Eis und Schnee, denn was ſollen wir mit den Skiern und den Schlittſchuhen und mit den Rodelſchlitten anfangen, die ſchon warten aus⸗ geführt zu werden oder die auf dem Gabentiſch erſcheinen ſollen. Der Nikolaustag iſt ſchon vorüber, bei dem artigen großen und kleinen Kindern hat er ſich gezeigt. Nur noch kurze Zeit, dann läuten die Glocken das Weih⸗ nachtsfeſt ein, dann leuchten Kinderaugen auf, aber auch die Großen haben Freuden zu erwarten. Warum nicht im Winter? Auch dann iſt der Arlaub ſchön. Was wir von einem Urlaub haben wollen, iſt„Erho⸗ lung“. Das heißt alſo: wir wollen den Kräfteverbrauch nicht nur erſetzen ſondern für künftige Zeit auch einen Ueberſchuß ſchaffen. In der Natur werden Kräfte nicht da⸗ durch erſetzt, daß man viel und lange ruht, ſondern viel⸗ mehr durch einen gehörigen Wechſel von Beanſpruchung und Ruhe. Dafür iſt nun gerade der Sommer weniger geeignet. Wir haben ja gerade in dieſem Jahre erlebt, daß es oft ſo heiß war, daß man ſchon morgens um 9 Uhr ſich kaum mehr bewegen mochte. Die ganze Ferienzeit beſteht dann in einem faulen Herumliegen. Wie ganz anders iſt es doch im Winter. Es fehlt die drückende, ſchlaff machende Hitze, die uns zu jedem Tun un⸗ luſtig werden läßt. Und doch braucht niemand zu frieren oder gar zu erfrieren. Es kann ſogar ſo heiß werden, daß man— die Sonne meidet und den Schatten ſucht! Es gibt freilich auch Tage, wo es windet und weht. Aber dann macht es erſt recht Freude, wenn Wolken und Schnee hoch⸗ getrieben werden, daß die feinen Schneekriſtalle tanzen und über die weiße Fläche raſcheln. Die körperliche Betätigung in der ſtaubfreien Winter⸗ luft ſchafft ein echtes Bedürfnis nach Nahrung. Hier braucht der Appetit nicht künſtlich mit„pikanten“ Speiſen aufge⸗ ſtachelt zu werden, weil die Natur einfach ihr Recht fordert. Darum wird der„Winterfriſchler“ auch nicht in den Spei⸗ ſen„herumſtochern“ und„mäkeln“ ſondern ſich ſtets nach einer gediegenen, kräftigen Koſt ſehnen. Das wichtigſte an dieſem Appetit iſt aber, daß die Nah⸗ rung auch wirklich verwertet wird, daß ſie, bildlich geſpro⸗ chen, nicht als neuer„Jahresring“ um den Bauch gelegt, ſondern als Muskelmaſſe angeſetzt wird, und zur Kräfti⸗ gung unſerer inneren Organe dient. Nicht nur die Bewe⸗ gung dient dieſer beſſeren Nahrungsverwertung, auch die Lichtwirkung hilft außerordentlich mit. In keiner Jahres⸗ zeit iſt nämlich die Beſtrahlung ſo intenſiv wie gerade im Winter, beſonders wenn man Gelegenheit hat, ein Hoch⸗ gebirge aufzuſuchen. Das ſind auch die Gründe, die den Arzt veranlaſſen, mehr und mehr den Winter im Gebirge zu Erholungs⸗ und Heilkuren anzuraten. Gerade die im heutigen Berufsleben im Vordergrund ſtehenden Erkrankungen, die weſentlich in einer Allgemeinerſchöpfung ihre Urſache haben, werden durch die klimatiſchen Einflüſſe des Winters weit günſtiger beeinflußt als im Sommer. Aber nicht nur die rein körper⸗ lichen ſondern vor allem auch die ſeeliſchen Wirkungen die⸗ ſer Jahreszeit ſind für den Ueberarbeiteten weit günſtiger. Wie der Sommer mit ſeinen ſatten Farben und der Frühling mit ſeinem erſten, lieblichen Aufblühen uns in eine gehobene Stimmung verſetzen, ſo auch die Wunder des Winters. Der Großſtädter kennt ja kaum noch einen richtigen Winter; er weiß nur vom Schmutz der Straßen, von ſpritzenden Automobilen und naſſen Füßen zu berich⸗ ten. Er ahnt nichts von der Märchenwelt, die der Winter draußen im Walde geſchaffen hat, nichts von der wunder⸗ ſamen Stille, die ihn umgibt, wenn er Feld und Wald zu Fuß oder mit Schneeſchuhen durchſtreift. Er kennt kaum das einzigartige Vergnügen, auf blanken Schienen über das Eis zu gleiten, im Frohgefühl eigener Kraft und der Beherrſchung des Raumes. Er ſieht nichts von den Far⸗ ben, die der Winter uns zeigt. Wie wenig wiſſen doch jene Menſchen von der Natur, die vom„Leichentuch des Win⸗ ters“ ſprechen. Es gibt, behaupte ich, keine Jahreszeit, die ſo unendlich feine Farben, ſo duftig und weich, zeigt, man⸗ nigfaltig in ihren Schattierungen, wie ſie der Winter malt. Wie der Sommer als beſondere Prägung noch ſeinen Ausdruck im Gewitter, der Herbſt im Nebel hat, ſo zeigt der Winter ſeine ganze Schönheit im lautlos tanzenden Schneefall oder auch im brauſenden Schneeſturm. Wer den Winter niemals ſo geſehen und erlebt hat, der ſollte lieber nicht über ihn urteilen. Er hat nicht nur geſundheitlich größere Wirkungen, die ſich in der nachträglichen Erholung ſehr deutlich ausprägen, ſondern er vermag auch durch ſeine Stille den gehetzten, getriebenen Menſchen eher jener Inner⸗ lichkeit, die uns allen ſo not tut, wieder zuzuführen, als das irgendeine andere Jahreszeit vermag. Dadurch, daß wir uns im Winter ſo lebhaft im Freien bewegen können, gewinnen wir auch ein größeres Maß von Freude, als dies in der heißen Jahreszeit möglich iſt. Wer denkt nicht noch mit Vergnügen an die Schneeballſchlachten und Schneemänner, die ihn als Jungen ergötzten. Was hindert uns, als Erwachſene auch jetzt noch dieſer reinen Freude nachzugehen? Wer ſich dazu zu alt fühlt, der iſt älter als derjenige, der ſich einen hohen Blutdruck oder eine Gehirnverkalkung einbildet. Und wer da glaubt, daß frohes Spiel mit ſeiner Würde als„Erwachſener“ unvereinbar ſei, überlege, ob der wahre Grund für dieſen„höheren Geſichts⸗ punkt“ nicht in einem Minderwertigkeitsgefühl wurzelt. Die meiſten fürchten nämlich, durch eine gewiſſe Ungeſchick⸗ lichkeit lächerlich zu wirken. Man muß auch über ſich ſelber lachen können! Wer es nicht lernen will, zeigt damit nur eine komiſche Ueberheblichkeit. Gewiß: die Freude wird einem verdorben, wenn man kein gehöriges Schuhzeug hat und ſich naſſe Füße holt. Im Winter muß ſich der Menſch in der Kleidung der Natur halt unterſtellen und ſich ihr einordnen durch Beachtung von Einfachheit und Zweckmäßigkeit. Wer überhaupt die Natur liebt, und ſich die Mühe gibt, ſie ſehen und verſtehen zu wollen, der wird ihr im Winter viel näherkommen als im Sommer und ſich dabei ſicherlich beſſer erholen. Sonntag, 9. Dezember: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zul; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Der alte Herd, monodramiſche Szene; 10 Feierſtunde; 10.30 Konzert; 10.45 Deutſches Volk — deutſches Erbe; 11.30 Bachkantate; 12 Mittagskonzert 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Aus Bergen und Tälern 14 Kinderſtunde; 15 Sang und Klang, volkstümliche Stunde 15.45 Stunde des Handels und Handwerks; 16 Nachmittags⸗ konzert; 18 Schmücket die Frauen, Hörbericht aus Pforzheims Schmuckwerkſtätten; 18.45 Skifahren, das iſt luſtig, Plau⸗ derei mit Schallplatten; 19.15 Gedichte, die mich erreichten, Willi Reichert lieſt; 19.45 Sport; 20 Zur Unterhaltung; 21.30 Achtes Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks; 22.15 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Internationale Eis⸗ hockeykämpfe: BSC.— Orxfort, Funkbericht; 22.45 Tanz⸗ muſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 10. Dezember: 10.15 Deutſches Volk, deutſche Arbeit, Hörfolge; 10.45 Kleine Stücke für Violine und Klavier; 11 Liederſtunde; 14.15 Sendepauſe; 15.10 Sagr⸗ ländiſche Dichter; 15.30 Land um den Bodenſee; 18 Die Saarausſtellung der württembergiſchen H J.; 18.30 Arbeiter und Studenten ſingen; 19 AUnterhaltungskonzert; 20.10 Volt und Wirtſchaft an der Saar; 20.30 Glück im Kreislauf, heiteres Hörſpiel; 21.30 Altmeiſterliche Kammermuſik; 22.30 Operettenquerſchnitte. Dienstag, 11. Dezember: 10.15 Engliſch; 10.45 Lieder⸗ ſtunde; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Märchenſtunde; 18 Fran⸗ zöſiſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Aus deuk⸗ ſchen Märchenopern; 18.45 Perlen ſchwediſcher und deutſcher Volkslieder, in der Pauſe, etwa 19.15: Muſikaliſches Inter⸗ mezzo; 20.15 Feſtkonzert der SS.; 22.30 Deutſche Walzer; 23 Moderne Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 9. Dezember: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Kath. Morgen⸗ feier; 9.30 Deutſches Schatzkäſtlein; 10 Bekenntniſſe zur Zeit; 10.15 Chorgeſang; 11 Das Geheimnis des Vogelzuges, Zwie⸗ geſpräch; 11.30 Bachkantate; 12 Mittagskonzerk I; 13 Ein Fabrikarbeiter kommt auf den Bauernhof, Zwiegeſpräch 13.15 Mittagskonzert II; 14 Kinderſtunde; 15 Stunde des Landes; 16 Bunter Nachmittag; 18 Jugendfunk; 18.30 Sorgt für die Tiere im Winter; 18.45 Konzert aus London; 19.5 Zwei deutſche Patrioten, Anekdoten um Friedrich Ludwig Jahn und Friedrich Liſt; 20.05 Sport; 20.15 Symphonie⸗ konzert; 21 Im Schweigen der Welt, Funkfolge; 21.30 Achtes Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks; 22.15 Zeit, Nach⸗ richten; 22.20 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.25 Der W des Sonntags; 22.45 Tanzmuſik; 24 Nacht⸗ muſik. Montag, 10. Dezember: 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 15.30 Aus Wald und Flur; 15.45 Bücherfunk; 18 Jugendfunk; 18.15 Bücher, die uns erwarten; 18.35 Neue deutſche Dichtung; 18.50 Anter⸗ haltungskonzert; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Volk und Wirtſchaft an der Saar; 20.30 Ein Abend beim Heurigen 21.30 Auf der Winterweide, Funkfolge; 22.30 Tanzmuſik⸗ 23 Kammermuſik. 5 Dienstag, 11. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge füt Küche und Haus; 11.45 Muſikaliſcher Gabentiſch; 15.15 Für die Frau; 18 Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeitz 18.30 Drudenſteine und Kalvarienberge, bretoniſche Reiſe⸗ tage; 18.45 Perlen ſchwediſcher und deutſcher Volkslieder Iz 19.15 Tagesſpiegel; 19.30 Perlen ſchwediſcher und deutſcher Volkslieder II; 20.10 Symphonie von Tſchafkowſky; 21 Die Diamantenjäger, luſtiges Funkabenteuer; 22.30 Anterhal⸗ tungsmuſik: 23 Tanzmuſik. preiswerte Herren-Mäntel 28.20. d.“ ld. 2 und höher Sonntag. den.. 16. und 23. Dezember. von i bis 7 Uhr geöfinet! H 3.1 Mannheim In allen modernen Formen und farben Beachten Sie unsere Fenster! OSEN MUTTER H 3.1. ſei 2 1e 4 m Ut. ere ruurdn. 3 rn —— . D Hein: e 5 Jenig wein . GHH e ones Herr H uenbegen u HanOlfen. Wahrhaftig, das ſcheint zu ſtimmen“, lachte Duca und nate die Glieder.„Ihr ſcheint auf ſolche Gäſte eingerichtet 21. zu sein! 5 5 2 5 b Wir ſind alle Brüder, ob gut, ob ſchlecht. Der Menſch ſoll hilfreich ſein, iſt das erſte Geſetz der alten Bibel.“ „Hilfreich, ein ſchönes Wort!“ „Edel und hilfreich, ja Es gibt zu wenig edle und hilf⸗ teiche Menſchen auf der Welt. Ich freue mich, einen von den wenigen heute kennengelernt zu haben.“ „Wie?“ Duca ſah ihn ſcharf an.„So denkt Ihr von mir?“ 5. 8 „Der Alte von Fronteja ſchickt nur gute Menſchen zu mir, Menſchen, die jeden Beiſtand wert ſind. Das genügt 1 5 8 „And wer iſt denn dieſer Alte?“ Der Klausner lächelte. „Ihr werdet es noch früh genug erfahren.“ Dann ging er ſtill hinaus. i Duca blickte ihm nach. Er lachte leicht auf. „Sonderbarer Heiliger“, murmelte er.„Bin ich nun wirklich ein ſchlechter oder ein guter Menſch?“ Er aß mit Appetit, was ihm der Alte gebracht hatte, und der Wein war vortefflich. And außerdem, er war frei! Frei! Das Leben war noch nicht zu Ende, das Leben ging weiter. Er fiel in einen erquickenden Schlaf. Hundemüde von dem Erleben dieſer letzten Tage. Als er am Morgen erwachte, ſchien gedämpftes Son⸗ nenlicht durch das Fenſter, durch das grüne Laubdach der Bäume. Vögel ſangen im Blattwerk, und die Welt da draußen ſchien voller Seligkeit zu ſein. 5 Ein leichtes Klopfen an der Tür. Der Klausner ſteckte ſeinen Kopf durch den Spalt. 5 „Der Herr hat einen guten Schlaf gehabt. Es iſt bald Mittag. Ich bringe Brot und einen vorzüglichen Schafkäſe. Das beſte Morgenfrühſtück.“ Lachend erhob ſich Duca vom Lager. „Stellt nur her, es wird mir ſicher vortrefflich ſchmecken. Eure Klauſe iſt ein Paradies.“ „Es iſt auch Beſuch da.“ „Beſuch? Für mich?“ „Gewiß. Für Euch. Aber eßt erſt.“ Er ſchloß die Tür. Verwundert dachte Duca: Beſuch für mich? Kurios. Dieſer Wald ſcheint höchſt märchenhaft zu ſein. Eine halbe Stunde ſpäter ſtand— Olympia vor ihm. „Olympia— Sie?“ „Es gab eine Zeit, wo wir einander du ſagten.“ Sie lächelte ſanft. „Ja, allerdings.“ Sie reichte ihm die Hand, die er lange küßte. „Wie kommſt du hierher? Woher weißt du, daß ich hier bin?“ „Das dürfte beides nicht ſo ſchwer geweſen ſein, mein Lieber. Eine Tagereiſe von hier wohnt der Alte von Fron⸗ teja. Ich bin gekommen, um mich nach dir zu erkundigen, dich mit neuen Mitteln zu verſehen und dich, wenn es dir paßt, weiter zu geleiten. Du würdeſt den Weg von hier aus ſchwer finden. Der Alte wohnt jetzt in Raguſa, am blauen Adriatiſchen Meer.“ Kokett lächelte ſie ihn an. Bei Gott, ſie iſt noch immer ſo ſchön wie damals in Neapel, dachte Duca und fühlte eine ferne Leidenſchaft in ſich klingen. 5 Aber er hielt ſich im Zaum.— „Olympia, ich begreife dies alles nur halb.“ Sie ſetzte ſich zu ihm. Eine warme, duftende Welle ungen, ſchönen Frauentums umhüllte ihn. „Du warſt doch ſelbſt in Fronteja?“ „Auch das weißt du?“ „Ich bin des Alten rechte Hand. Aber was verſtehſt du nur halb?“ „Den Zuſammenhang all dieſer Merkwürdigkeiten.“ Er wurde ernſt, während Olympias ſchmale Hand zart über die ſeine ſtrich in einer verhaltenen Innigkeit. „Daß es um die Befreiung Korſikas vom franzöſiſchen Joch geht, weißt du. Korſika iſt italienisch, foll italieniſch bleiben. Und Männer wie dich brauchen wir dazu, Angelo. Ich diene dem Alten ſchon ſeit zwei Jahren als eine ſeiner beſten Agentinnen.“ 1 „Ich hab's gemerkt“, ſtieß er zwiſchen den Zähnen her⸗ vor. „Nicht böſe ſein. Ich habe dich wahrhaftig geliebt. Es war kein bloßes Spiel Aber mein 8315 zwingt mich, mit vielen hochſtehenden Männern in Berührung zu kommen, vor allem auch mit ſolchen, die unſeren geheimen Plänen feindlich gegenüber ſtehen. Das wird oft anders gedeutet von Leuten, die nicht wiſſen, in weſſen Dienſten ich ſtehe. Eine politiſche Agentin, Angelo, iſt niemals beneidens⸗ wert.“ Er machte eine unbeſtimmte Handbewegung. Sie lehnte den Kopf an ſeine Schulter. „Auch der korſiſche Kapitän Valentino war einer von unſeren Leuten. Aber er liebte mich, und das verdrehte ihm den Kopf. Er wurde zum Verräter an unſerer Sache und wollte dich zur Strecke bringen, weil i dich lieber hatte als ihn. Er verſtand nicht, Liebe von Politik zu trennen, und das war ſein Schickſal. Er ſtarb einen gerechten Tod. Er war ihm beſtimmt.“. 85 „Und was würde mir geſchehen, wenn ich nicht— Olympia ſchüttelte den Kopf. 5 „Du wirſt tun, was der Alte will“, ſagte ſie einfach. 5 300 ſeine Hand aus der ihren. 2 „Nein!“ 5 „Doch, Angelo. Des Alten Macht reicht weiter als du Ae Sie reicht ſo weit wie die Liebe und iſt ſo ſtark wie 1 e. 6 „Unſinn!“ „Einmal wirſt du es begreifen.“ Er fuhr auf. 5 5 5 „Einmal— einmal— immer, wenn ich Näheres über dieſen geheimnisvollen Magier und Hexenkünſtler wiſſen will, heißt es: Einmal, einmal wirſt du es erfahren! 1 5 Teufel, ich bin keine Marionette in der Hand dieſes n⸗ nes! Gut, er hat mich aus dem Kerker von Meſſina befreit, irgendwie iſt er mir— oder war's ſein Geiſt?— in der Welt begegnet, mahnend, befehlend, drohend! Ich weiß nicht, was ich von all dem halten ſoll. Aber ich weiß, ich will keine Puppe ſein! Ich bin, beim Henker, Angelo Duca und will es bleiben!“ Er hielt atemlos inne. und er war maßlos verwundert, als Olympia ruhig ſagte: „Wer weiß?“ Er ſtarrte ſie an. Zog ſie an den Schultern zu ſich und blickte drohend in dieſe dunklen, flammenden Augen, die er einſtmals voll Leidenſchaft geküßt hatte. „Du, was ſoll das?“ Sein Griff wurde ſchmerzhaft. Sie bog ſich darin wie eine Katze. „Du tuſt mir weh, Angelo!“ Er lockerte die Fäuſte. „Das wollte ich nicht.“ Sie verſuchte, ſich an ihn zu ſchmiegen, aber er wich ihr aus. Vorwurfsvolt ſah ſie ihn an. „Du liebſt eine andere!“ Er lächelte mitleidig. „Du lieber Gott!“ And dachte an Dianora. Olympia zog ſich in ſich zurück. „Ich kann dich nicht zwingen, zärtlich zu ſein.“ „Nein, Gott ſei Dank!“ Sein Unwillen war noch nicht verflogen. Wohl begriff er, daß in dieſem Plan des Alten und der ganzen Geheim⸗ organiſation ein hohes, menſchliches und ideelles Ziel ge⸗ geben war. die Befreiung italieniſcher Brüder von fran⸗ — Waschselde-Faconnö J Matterspe-Druck ea 85 em breit, gute Agfa-Travis- Quali- 1 tät, für elegante aterial in Blumen- Wäsche in vielen und Karomuste- Farben Mtr. M. rungen.. Mtr. Taffet Reversible 85 C breit, ca 95 em breit, . Tansste d. 00 weichfließend. Ge- Qualität, in apart. vyebe, doppelseit. zu Streifen und Karo- verarbeit. i. d. ges. stellungen. Mtr. M. Farben Mtr. 3.90, Mk. fefngofl. Neſderstoffe Woll- Georgette m. Mouliné-Effekt., 130 cm br., in den beliebten Modefar- ben für vornehme Kleider. Mtr. Mx. 130 em breit, in mod. Bindungen u. Farben für schöne Straßen-Kleider . MItr. 4.50, Mx. Bouclé-Mantel Herrenstoffe f 45 br., t aue e ee CI Seer J Qualität in Schwarz, ad As 15 Drain Sau ite. II.. ltr. 14.80, Lu. pyſama-Flanelle flaus-Kielderstoffe ca 70 em breit, gerauht u. geköpert f. praktische Haus- Kleider Mtr. 1.15, 4 ca 80 em breit, be- son ders gute Quali- taten, schöne Strei- fendessins Mtr. 98, 4 Ae großen, Cub, Hels Pacha, Nulsperurlodle FFP aucun bules, Huus ca 95 em breit, aus 58 kunstseid. 5 0 Mk. zöſiſcher, ftemdländiſcher Unterdrückung, für das er ſich wohl einſetzen konnte, um dadurch vielleicht mancherlei Schuld, die er in ſeinem abenteuerlichen Leben auf ſich ge⸗ laden, zu ſühnen und abzubüßen. Aber gleichzeitig war es ihm auch unbehaglich, nur Werkzeug in der Hand eines anderen zu ſein, deſſen wahre Perſönlichkeit er gar nicht einmal kannte. Es beleidigte ſeinen Stolz, von einem wun⸗ derlichen Magier und einer liſtigen und ſchönen Frau für politiſche Zwecke gebraucht oder vielleicht gar mißbraucht zu werden. Anderſeits fühlte er dennoch eine merkwürdige Zuneigung zu dem Alten von Fronteja, und gerade dieſer Zwieſpalt der Gefühle war es wohl, der ihn ſo trotzig und üblehnend machte. „Du wirſt dir alles noch überlegen, Angelo.“ „Da iſt nichts zu überlegen. Du wirſt wieder allein zu dem Alten zurückkehren. Beſtelle ihm einen ſchönen Gruß, ich habe keine Luſt, länger auf Sizilien zu bleiben. Ich will fort. Er wird auch ohne mich zurechtkommen. And vor allem meinen Dank für ſeine Hilfe, hörſt du?“ Olympia warf den Kopf in den Nacken. „Du biſt ſtolz, Angelo, zu ſtolz. Einmal wirſt du es bereuen.“ „Ich habe nie etwas bereut, Olympia. Reue iſt die Eigenſchaft aller Schwächlinge.“ „Was willſt du tun?“ „Der brave Klausner wird mich nicht gleich vor die Tür ſetzen. Ich fühle mich hier ſicher für einige Zeit. Dann werde ich von neuem verſuchen, mich bis zur Küſte durch⸗ zuſchlagen. Vielleicht erfahre ich hier auch etwas von dem Schickſal meines getreuen Lodovico und des Luigino.“ „Da kannſt du beruhigt ſein. Die beiden und auch der größte Teil von Luiginos Bande ſind entkommen. Das Militär hatte es ja nur auf dich abgeſehen. Die anderen ſind in Sicherheit.“ „So? Das freut mich. Ich bewundere Euren Erkun⸗ dungsdienſt, Olympia. Ich bewundere den Alten. And trotz⸗ dem, du mußt mich verſtehen, will ich allein ſein, heraus aus dieſem Abenteuerlichen. Das iſt die ewige Sehnſucht meines gehetzten Herzens.“ Olympia ſah ihn lange und voll Güte an. „Ich verſtehe dich, Angelo, ja, ich begreife dich.“ Sie ſtreckte ihm die Hand hin. „Wir werden uns wiederſehen. Ganz gewiß!“ Duca nickte nachdenklich und ohne Zorn. „Ich werde in Raguſa alles ausrichten, Angelo. Gehab' dich wohl!“ „Raguſa?“ „Ich ſagte es dir ſchon. Der Alte hat es vorgezogen, ſich von Sizilien zurückzuziehen, eine größere Entfernung zwi⸗ ſchen ſich und ſeinen Vorpoſten zu legen. Er wird in Zu⸗ kunft von Raguſa aus, wo er mächtigere Freunde hat als hier, die Verſchwörung leiten. Alſo überlege dir alles wohl. Ich komme wieder.“ Sie küßte ihn ſchnell und huſchte aus dem Zimmer. Eine Woche ſpäter entfloh er in der Nacht, dem Klaus⸗ ner einige Dankzeilen hinterlaſſend. Er hielt die Einſam⸗ keit und Verborgenheit nicht länger aus. Olympia hatte ſich noch nicht wieder ſehen laſſen, und er wollte ſie auch nicht ſehen. Wohin nun? Nach wochenlangem Amherirren wagte er es, eine grö⸗ ßere Hafenſtadt zu betreten. Alſo gut, nach Raguſa! Zum „Alten“! Wohin ſollte er auch? Es hatte keinen Sinn, länger an einer unſichtbaren Kette zu rütteln. 5 Der Alte wartete auf ihn. ** * An einem ſonnenklaren Morgen ging das Segelſchiff in See, das Duca an Bord trug. 75 1 1 Nach einigen Tagen erreichte man das Adriatiſche eer. Duca ſtand an der Reling. Er ſtarrte ins Waſſer, das bleiern unter der Sonne in der Windſtille dalag. Es hatte einen ſonderbaren grauen Glanz. 5 Der Kapitän kam vorüber. „Kommen wir nicht weiter?“ rief ihn Duca an. Der brummte vor ſich hin. „Wird eine ſchöne Beſcherung geben, Signor. Seht nur nach Weſten.“ „Was gibt es da zu ſehen?“ „Grau,“ knurrte der Kapitän.„Grau! In einer Stunde werden wir keine Handvoll Wind mehr haben.“. „Na, und?“ „Und? Signor, es wird Sturm geben“, brüllte jener. „Riechen Sie es nicht ſchon? Das ſtinkt ja förmlich ſchon nach Blitz und Donner und einem ſcheußlichen Orkan. Gnade uns Gott! Keine zwei Knoten kommen wir vom Fleck.“ Er ging weiter. Die Schiffsjungen flitzten davon, wenn ſie ihn von weitem kommen ſahen. Sie kannten ihn. Eine Fanfare ſchmetterte über Deck. Sie rief die Paſſa⸗ giere zur Abendtafel in die große Hauptkajüte. Duca ver⸗ ließ das Deck, um ſich nach unten zu begeben. Faſt alle waren dort bereits verſammelt. Es gab an den langen, gedeckten Tiſchen ein einfaches Mahl. An Wein fehlte es nicht. Matroſen gingen und kamen. Die Oellampen brannten ſchaukelnd an der Decke. Ganz ſtill lag das Schiff. Stimmen ſchwirrten durcheinander. Weiß Gott, wovon die Menſchen ſprachen. Von Korſika, von den letzten Un⸗ ruhen in Kalabrien, von Sizilien, wo man erſt kürzlich den berüchtigten Räuberhauptmann Duca 0 haben wollte, von neuen Brillantagraffen, von den Dingen in Frankreich und Preußen, irgendwo fiel der Name Fried⸗ rich, den man in aller Welt den Großen nannte, ſchöne Frauenlippen ſchwärmten von Goethe, dem ut Wei⸗ marer Dichter, der ſich ſo wohl in Italien gefühlt haben ſollte. And dabei aß man und trank genußſüchtig, und jeder fühlte ſich unendlie wohl. ö In dieſem Augenblick ſtürzte jemand in den Speiſeraum. Ein Matroſe. Er ſah nicht ſonderlich ſauber aus und hatte ein Mongolengeſicht. „Befehl vom Kapitän. Die Herrſchaften mögen ſich zur Ruhe begeben. Es wird ein böſer Abend. Niemand darf an Deck!“ He?“ Duca, der ſich eben mit einem gehörigen Schluck aus der Weinkaraffe geſtärkt hatte, lachte. „Er iſt verrückt. Ich ſitze hier gemütlicher als in meiner engen Koje. Der Kapitän iſt ein Eſel.“„„ f Der Matroſe ſtand förmlich ſteif. 5 e „Es kommt Sturm,“ 8 „So? Laß ihn kommen, mein Junge“, ſagte Duca ge⸗ mütlich. 1 Er hatte kaum ausgeſprochen, da ging ein erſchütternder Stoß durch das Schiff. Alles ſchwankte und wiegte mit einem Male hin und her, war ſchräg geſtellt. Einige Stühle fie⸗ len polternd um. 5. Erblaßte Geſichter ringsum. Frauen ſchrien auf. Die dicken Wände des Schiffes ächzten. „Sturm!“ a. 2 Duca ſtemmte ſich feſt gegen den Fußboden. Hatte der Kapitän doch recht gehabt? 5 „ 1 5 „ 1 1 Fußball Bezirk unterbaden(Gruppe Weſt) Am Sonntag wurden folgende Reſultate gemeldet: Altrip— Phönix 0:0 Hockenheim— Friedrichsfeld 112 Oberhauſen Käfertal 114 Viernheim— Neulußheim 322 Sandhofen— Feudenheim 110 Ilvesheim Seckenheim 1:0 8 0 Die meiſten Mannſchaften haben am Sonntag ihre letzten Spiele der Vorrunde ausgetragen. Der Favorit Sandhofen hat ſich als„Herbſtmeiſter“ gemeldet. Wer wird es am Schluſſe der Rückrunde ſein? Altrip tat ſich gegen Phönix ſehr wehe. Nach einem der Bezirksklaſſfe im gerechten Unentſchieden teilte man ſich nach wechſelvollem Kampfe die Punkte. Wegen des in Hockenheim angeſetzten Spieles der Handballer für die Winterhilfe wurde in letzter Minute das Spiel nach Friedrichsfeld verlegt. Mit Ach und Krach haben es die„Germanen“ gepackt. Lange ſtand der Sieg ſtark im Zweifel. Hockenheim hat ſich ſehr gut geſchlagen und hätte einen Punkt zu recht mit nach Hauſe nehmen ſollen. Käfertal überzeugte in beachtliches Reſultat auf. Oberhauſen und ſtellte ein Viernheim konnte die eifrigen Neulußheimer erſt in letzten Spielminuten niederringen. Auch in dieſem Spiel wußte der Sieger nicht ſonderlich zu überzeugen. Sandhofen biß ſich an den Feudenheimern faſt die Zähne aus. Lange hielt man die Partie 0:0. Ein Hände im Strafraum der Feudenheimer verurſacht einen Elf⸗ meter, und man gab dadurch leichtfertiger Weiſe Sieg und Punkte an den Favoriten ab. Ilvesheim— Seckenheim hatte zwei verſchiedene Halb⸗ zeiten. Die erſte Hälfte ſpielte Seckenheim auf Sieg und war dadurch tonangebend. In der zweiten Halbzeit verlegte man ſich auf Halten des Reſultates und gab dadurch Ilves⸗ das Spiel in die Hand. Mit 120 durch ein glücklich er⸗ zieltes Tor blieb die Platzmannſchaft aus dieſem„großen Treffen“ Sieger. Die Tabelle: den Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Sandhofen 10 8 1 1 28:8 17 Ilvesheim 11 6 3 2 25:13 15 Feudenheim 10 5 4 1 1914 4 Viernheim 10 6 2 2 23:20 14 Friedrichsfeld 10 5 3 2 2017 13 Altrip 11* 3* 19:17 11 Neulußheim 11 4 2 5 21221 10 Hockenheim 11 4 2 5 21:24 10 Phönix Mannheim 9 2 3 4 18:23 7 Käfertal 11 8 2 6 20:26 6 Seckenheim 10 1 3 6 14:29 5 Oberhauſen 10 1 9 14:40 2 Morgen finden noch zwei reſtliche Spiele ihre Er⸗ ledigung, um dann am 23. Dezember bereits in die Rück⸗ runde zu ſteigen. Es ſpielen: Phönir— Sandhofen Viernheim— Seckenheim In beiden Spielen gibt es normalerweiſe keine Un⸗ klarheiten über die zu meldenden Sieger. Phönix wird gegen Sandhofen wenig zu beſtellen haben und auch Secken⸗ heim wird darauf ſehen, ſo angenehm wie nur möglich aus der großen Partie heraus zu kommen. P. S. Abfahrt der Spieler um 11.45 Uhr. Zuſchauer können mit dem um 1 Uhr abgehenden Auto fahren. Fahr⸗ preis 75 Pfg. hin und zurück. ch Badiſche Fußball⸗Termine 9. Dezember: BfR Mannheim— Bfe Neckarau; BfB Mühlburg— Germania Karlsdorf; 1. FC Pforzheim — Phönis Karlsruhe, Karlsruher FV— FC 68 Mannheim. 16. Dezember: VfR Mannheim— Freiburger FC, Phönix Karlsruhe— Germania Karlsdorf. 23. Dezember: VfB Mühlburg— VfR Mannheim, FC 08 Mannheim— Bfe Neckarau, Germania Karlsdorf — SV Waldhof, 1. Fe Pforzheim— Freiburger FC. 30. Dezember: Bf heim BfB Mühlburg— S . Phönix Karlsruhe, Neckarau— 1. FC Pforz⸗ Waldhof, Fc 08 Mannheim Germania Karlsdorf— Karlsruher Fußballverein. 8. Januar: BfR Mannheim FC 08 Mannheim; — Freiburger Fc— SV Waldhof, Karlsruher FV— Phö⸗ nix Aatl rule 1. FC Pforzheim— BfB Mühlburg, Vfe Neckarau— Germania Karlsdorf. 13. Januar: Phönix Karlsruhe— BfR Mannheim: SB Waldhof— Bf Neckarau, 1. Fc Pforzheim— FC 08 Mannheim. 20. Januar: fs Neckarau Germania Karlsdorf. g 27. Januar: S Waldhof BfR Mannheim— 1. F Pforzheim, Freiburger FC. 3. Februar: Phönix Karlsruhe— SV Waldhof, BfR Mannheim— Germania Karlsdorf, FC 08 Mannheim — Freiburger FC. 10. Februar: Phönix Karlsruhe— Vf. Neckarau, SV Waldhof Karlsruher FB, 1. Fc Pforzheim Germania Karlsdorf. 17. Februar: Vfe Neckarau Freiburger FC, Germania Karlsdorf— BfB Mühlburg, Karlsruher F B SV Waldhof— BfR Mannheim, — 1. Fc Pforzheim. 24. Februar: n Karlsruher 7B— Bf Neckarau, Freiburger FC— Phönix Karlsruhe. 3. März: SV Waldhof— 1. Fc Pforzheim, Phönix Karlsruhe— BfB Mühlburg, Freiburger F— Karls⸗ rauher FB, Germania Karlsdorf FC 08 Mannheim. 19. März: Bfn Mannheim Karlsruher 5 B, B Mühlburg— Bfe Neckarau. Karlsruher FV— VfB Mühlburg, VfR Mannheim, Freiburger F— FC 08 Mannheim, VfB Mühlburg— Gau Baden: Freiburger FC 9 136 SV Mannheim/ Waldhof 9 18:11 13:5 Vfe Neckarau 8 19:10 11:5 1. FE Pforzheim 9 21:10 11:7 Phönix Karlsruhe 9 VfR Mannheim 8 0 VfB Mülburg 8 1216 Karlsruher FV 9 FC 08 Mannheim 9 Germania Karlsdorf 8 Gau Südweſt: Phönix Ludwigshafen 10 2112 16.4 Wormatia Worms 10 28:16 14:6 FK Pirmaſens 10 31715 1357 Union Niederrad 9 16:18 11:7 Eintracht Frankfurt 9 12:12 18:8 Kickers Offenbach 10 10:10 FSW Frankfurt 10 8:12 Boruſſia Neunkirchen 10 8:12 Saar 05 Saarbrück 10 8:12 —— — Gau Württemberg: SW Feuerbach 10 23:12 14:6 ö Stutgarter Kickers 10 21:20 13:7 ö 1. SSW Ulm 11 32:23 13:9 VfB Stuttgart 9 22:16 10:8 Union Böckingen 9 27:26 10:8 Ulmer FV 94 9 17:14 919 Sportfr. Eßlingen 10 16:22 812 SV Göppingen 9 10:22 612 Sportfr. Stuttgart 9 14:25 513 Gau Bayern: Spielogg. Fürth 11 22:7 19.3 1860 München 11 27 1 ͤ 1. FC Nürnberg 12 20:14 14:10 FC 05 Schweinfurt 12 22217 13.11 Wacker München 12 16:18 13:11 ASW Nürnberg 11 21:18 12:10 Bayern München 12 24:27 11:13 Jahn Regensburg 12 2221 9.5 Spogg. Weiden 12 23:40 9915 Schwaben Augsburg 12. 20731 814 N Krakau beſiegt Berlin. Ganz unerwartet ver⸗ lor Berlins Fußball Städtemannſchaft den erſten Kampf gegen Krakau 0: 1. Auf un⸗ ſerem Bild ſehen wir den Krakauer Torwart bei der Abwehr eines Eckballs. E Weinnachtswunsch“ 85 r 7 Winiermänte! Anzuge tür Stisge und rassige, wuchtige Paletot. und Gesellschaft, auch ur den Sport, Ulstetfom aus teinwollenen eleganter Sitz und tedellose Cheviot- und Velourstoffen Vererbeitung 8 8 25. 35. 45. 55. Araletiselie Scoclieulæe: Sport- Stutzer, Hauslacken, Hausröcke Herren- Artikel in reicher Auswahl in den bekennt guten und billigen Simon-Quelitäten Knaben-RNieidung: Anzüge Nöntel pullover Strick- U. Treiningsanzũüge und höher Alles von ADO Der Fachmann für Herren- u. Knaben- Kleidung Mannheim F 1. 1 Sreitestraßge Jonntag von 1 his 7 Uhr geöffnet! 17. März: Fc 08 Mannheim— BfB Mühlburg.. — Auswärtiger Sport Ein umfang⸗ und abwechſlungsreiches Programm det das kommende Sportwochenende aufzuweiſen. Vorne herrſcht im Fußball, Handball und Borſport großer Bet Wir erwähnen nur die zahlreichen Punkteſpiele im& ball und Fußball, das erſte Handball⸗Länderſpiel Ungarn in Darmſtadt, das Leichtgewichts⸗Europameiſterf treffen zwiſchen Richard Stegemann(Berlin) und dem liener Orlandi in Mailand und die Winterhilfeveranſtal in Köln mit der Begegnung Eder— Huizenaar(50 im Boxen. Vorweg wieder der Fußball. Hier werden in ſämtlichen deutſchen Gauen die Meiſterſcher⸗ ſpiele fortgeſetzt. Mit Ausnahme des Gaues Würktemd 18 weiſen die ſüddeutſchen Gauligen ein volles Programm af mit zahlreichen intereſſanten Begegnungen. Im einzelnen ſehes die Paarungen für den kommenden Sonntag wie folgt cus Südweſt: Wormatia Worms— Union Niederrad, Boruſſia Neunkirchen— Saar 05 Saarbrücken, FSV. Frank — furt— Phönix Ludwigshafen, 1. FC. Kaiſerslauten Eintracht Frankfurt, Sportfreunde Saarbrücken— Kickers Offenbach. 5 Baden: VfR. Mannheim— Bfe. Neckarau, Bfs, Mühlburg— Germania Karlsdorf, 1. FC. Pforzheim Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV.— 08 Mannheim. Württemberg: VfB. Stuttgart— Anion Böckr⸗ gen, Sportfreunde Eßlingen— 1. SSV. Alm. Bayern: FC. 05 Schweinfurt— ASV. Nürnberg, 1860 München— Wacker München, Sp.⸗Vgg. Weiden ⸗ Schwaben Augsburg. 1. FC. Nürnberg— Jahn Regensburg BC. Augsburg— Sp.⸗Vgg. Fürth. Groß iſt auch das Programm des Auslands. As intereſſieren in erſter Linie die Gaſtſpiele Bayern Mün⸗ chens bei Ruch Bismarckhütte und beim FC. Kattowis N Samstag und Sonntag. Ajpeſt Budapeſt trifft am Sonntag in Athen mit Griechenlands Nationalelf zuſammen. In 8 land treffen Italien und Ungarn im Länderkampf aufen⸗ ander. England und Schottland ſetzen die Ligaſpiele fort⸗ Im Handball 5 ſteigt in Darmſtadt das erſte Ländertreffen zwiſchen Deutſchland und Ungarn. Die Ungarn, für die dieſer e gegen Deutſchland ein wertvolles Lehrſpiel ſein wird, haben eine Elf ausgewählt, die recht ſpielſtark iſt. Bei der dem ſchen Elf handelt es ſich um eine rein füddeutſche Kom bination, wobei ſich ſicherlich die Spieler aus Darmſadt, Mannheim⸗Waldhof und Fürth vorteilhaft ergänzen werden, um einen klaren Sieg herausholen zu können.— Mit Nut ſicht auf dieſes Länderſpiel iſt das Meiſterſchaftsprogram des Gaues Südweſt ſtark beſchnitten worden, es gibt ger nur zwei Spiele. Baden, Württemberg und Bayern dagegen ſetzen mit mehreren Spielen die Punktetreffen fort. Die Turner in Weſtdeutſchland treten mit einer großen a dem Kampf Weſtfalen— Rheinland, der im ſten traditionell iſt, an die Oeffentlichkeit. Beide Vertrem gen wurden für dieſes Zuſammentreffen, das in Do 75 vor ſich geht, ſehr ſorgfältig ausgewählt. In Mannhei. gibt es einen Hreiklubtampß zwiſchen dem TV. 48 W heim, dem MTV. Saarbrücken und dem TB. Wies baden. Im Ningen 5 werden in Süddeutſchland die Mannſchafts Weir ſchaftskämpfe fortgeſetzt. Saarbrücker Ninger mit dem meister im Gewichtheben, Marx Walter, an der Spitze ges in Bremen auf die Matte. n 1 3 H „ 1 l * ee l Beilage zum Nechar⸗ Bote“ r N 8 Freude in jedes Haus! So ſoll es in den Wochen vor Weihnachten ſein, damit das Feſt ein richtiges Freudenfeſt werde. Nicht überall will die Freude einkehren. Sorgen pochen auch an dieſen Tagen und Wochen an die Tür. Viele Menſchen, die ſich ein freudvolles Feſt wünſchen, denken mit Wehmut an dieſe Zeit, die ihnen einſt auch ſtrahlende Helle in die Seele gezau⸗ bert hat. Und ſie wünſchen ſich mit ganzer Inbrunſt dieſe Zeit herbei, für ſich, für die Frau, für die Kinder. Sie können ja nichts dafür, daß bet! ihnen der Alltag beſonders grau iſt, ſo grau, daß der Nebel die leuchtende Farbe der Vorweihnachtszeit zu verdecken droht. So trübe ſind ihnen dieſe Wintertage, daß ſich die Freude gar nicht einſtellen will. Und doch ſoll jetzt Freude in jedes Haus einkehren. in jedes Menſchenherz ſoll ſie dringen und alle erheben, damit ihnen Weih⸗ nachten der Geiſt der Liebe offenbar werde. Und andere wieder, denen leuchten ſchon jetzt alle Farben, die ſchöne, ſelige Vorweihnachtsſtimmung macht ſich unter ihnen breit, erfaßt ſie ganz und überfällt ſie mit jenem Zauber, den wir kennen ſeit alter Zeit, in der wir als Kinder zuerſt das Leben mit Bewußtſein erfaßten und begriffen. Sie ſind befangen von jenem ſchönen Geiſt der Freude, der nicht nur das eigene Gemüt einfängt und erhebt ſon⸗ dern auch empfänglich macht für die Sor⸗ gen der Mitmenſchen, denen das Schickſal Freude vorenthalten möchte. Und ſie wol⸗ len deshalb helfen, wollen etwas von ihrer Freude auf die freudeloſen Volksgenoſſen übertragen. Sie wollen dafür ſorgen, daß Freude in jedes Haus einkehrt! Schon das vergangene Jahr ſah ein gewaltiges Weihnachtswerk, das ſchönſte. das jemals in Deutſchland geſchaffen wor⸗ den iſt. Das Weihnachtsopfer durch das Winterhilfswerk hat Freude in jedes Haus gebracht. Auch in dieſem Jahre wird es nicht anders ſein, denn wir wollen ja, daß alle Volksgenoſſen ein freudvolles Feſt er⸗ leben, Tage voller Licht und Glanz, Tage voller Glauben an die Liebe, ein Feſt der Gemeinſchaft, das immer wieder ein feſtes Band um uns ſchlingt. Niemand darf in dieſen Wochen freud⸗ los ſein, niemand am Weihnachtsfeſt an dem Mitgefühl und an dem Opfergeiſt der Volksgenoſ⸗ en zweifeln. Und wer nicht will, daß ein Haus im deut⸗ ſcen Vaterlande freudlos bleibe, der bringe in der Vor⸗ weihnachtszeit ein Opfer, ein Opfer neben dem anderen. Es trägt tauſendfältig Zinſen! Es läßt Volksgenoſſen Weih⸗ nachtsfreude erleben! K Die leuchtende Frau Von Wilhelmine Baltineſter. „Der Lärm der Stadt rauſcht. Durch den Glanz der weihnachtlichen Straßen zu gehen und arm zu ſein, iſt hart. Bald iſt der Weihnachtsabend. Abel Gutberg geht, bis der erſte Dämmer kommt. Dann läuft er nach Haufe.„Magda?“ fragt er in die Dunkelheit hinein. Kein Laut. Er zündet Licht an. Das Zimmer iſt leer. Er ſucht auf dem 1 5 um einen Brief zu finden, der ſchon ſeit Tagen hätte kommen ſollen, einen Brief von enem Verwandten, der ihm eine Stelle verſchaffen könnte. Kein Brief liegt da. Abel Gutberg läßt ſich ſchwer auf einen Stuhl fallen und ſtarrt ins Zimmer. Die Turmuhr ſchlägt. Zolladen werden krachend herabgelaſſen. Ladenſchluß. Wo iſt Magda?. n Eine halbe Stunde ſpäter kommt ſie.„Du biſt da? ſchreit ſie leiſe auf und legt ein Paket auf den Tiſch. Magda t Brot und Lebensmittel mitgebracht. „Woher hatteſt du das Geld?“ fragt er.„Ich fand zach ein altes Kleid im Schrank. Ich hatte ganz vergeſſen, duß ich dieſes Kleid beſaß. Denk' doch— ja— und man tes gut bezahlt.“ Sie ſpricht ſehr viel über das Kleid und den Wert, den s hatte. Während ſie ſpricht, ſchneidet ſie das Brot und keicht ihm ein Stück. Aber er ſagt, er habe keinen Hunger. „Wie, du haſt keinen Hunger?! Das verſtehe ich nicht. Wir haben doch ſeit vorgeſtern nichts Richtiges gegeſſen, Abel.“ „Und trotzdem mag ich nicht eſſen!“ Sie legt ihr Stück Brot langſam aus der Hand. Sie gehen zu Bett. Magda ſchläft, er liegt wach. Sie hat ein Kleid im Schrank gefunden? Hat er geſtern nicht den ganzen Schrank ausgeräumt und kein Kleid geſehen? Ein Kleid überſieht man doch nicht in einem nahezu leeren Schrank! Lügt ſie? Woher hat ſie das Geld? Geborgt hat ſie es nicht, dazu iſt ſie viel zu ſtolz. Woher alſo hat ſie das Geld? Er wird ſie morgen früh fragen, ganz ſtreng wird er ſie fragen und ſehen, ob ſie ſeinem Blick ſtandhält. Der Jammer der Eiferſucht durch⸗ tobt ihn. Magda atmet ruhig. Am nächſten Tage bringt er nicht den Mut auf, ſie zu fragen. Sie iſt ſo wie immer: ihr Geſicht iſt klar und rein. Er bleibt zu Hauſe. Zweimal hören ſie den Briefträger an ihrer Tür vorbeigehen. Der Verwandte hat ihre dringende Bitte wohl längſt wieder vergeſſen. Am Nachmittag ſagt Magda, daß ſie nun fortgehen wolle. „Ich gehe mit“, ſagt Abel ſchnell. „So, du gehſt mit?“ Und nach einer Weile fügt ſie hinzu:„Wollteſt du nicht zu Berkhart gehen und nach einer freien Stelle fragen?“ „Du weißt doch, daß er jetzt vor Weihnachten nicht zu ſprechen iſt.“ „So, ſo.“ Sie ſteht unſchlüſſig, dann greift ſie mit einem Ruck nach ihrem Hut. Er nimmt den ſeinen und ſieht, daß ſie ihn aus verzweifelten Augen anſchaut. Er möchte 1 ins Geſicht ſchreien: Du betrügſt mich! Aber ſeine Eiferſucht macht ihn vorſichtig. 8 ſagt er und legt ſeinen Hut hin,„ich wollte doch einen Brief an Werner ſchreiben. Vielleicht weiß er etwas für mich.“ „Ja, ja, tu das!“ ſagt ſie eifrig, küßt ihn und geht — N MN 8 ee J 8 e 85 ſchnell fort. Abel folgt ihr heimlich. Er ſieht Magda über die Straße gehen. Er folgt ihr. Sie kommen in belebte Straßen. Es iſt ſchwer, ſie im Auge zu behalten. Und plötzlich iſt ſie ganz verſchwunden. Er ſteht und wartet lange Zeit und geht end⸗ lich nach Hauſe. An dieſem Abend liegt Abel bereits im Bett, als ſie heimkommt. Am Morgen rennt er aus dem Hauſe. Nachmittags wartet er, um ihr heimlich folgen zu können, wenn ſie wieder dort⸗ hin geht, woher ſie das Geld bringt. Aber ſie kommt nicht. Er geht in die Wohnung. Magda hat einen gedeckten Tiſch zurück⸗ gelaſſen. Obwohl er Hunger hat, berührt er das Eſſen nicht. O, er könnte ſie ja heute abend geradeheraus fragen. Aber er will nicht, denn ſie wird wohl Ausflüchte gebrauchen. Er will ſich ſelbſt überzeugen und läuft wieder fort und umſchleicht die Häuſer, wo er Magda tags zuvor zuletzt auftauchen ſah. Es wird dämmerig. Das Weihnachts⸗ treiben in den Straßen verdichtet ſich im⸗ mer mehr. Er ſpäht jeder Frau ſcharf ins Geſicht. Lampen blitzen auf. Magda kommt micht. Wo iſt ſie? Abel Gutberg wandert auf und ab. Blendendes Licht fällt auf ihn. Er wendet das Geſicht. Magda! In einem Schaufenſter ſteht Magda, einen Kranz ſtrahlender, kleiner Glühlämpchen um den Kopf, wie ein Weihnachtsengel. Ein leuchtendes Kleid, das aus winzigen Lämpchen gebildet iſt, hüllt ſie ein. Ihre Hände halten Büſche von Glühlampen, die wie Blumen ausſehen. In blendender Laufſchrift funkelt es über ihr:„Die leuch⸗ tende Frau“. Magda, ſeine Magda, eine Reklamefigur im Schaufenſter. Das milde Geſicht lächelnd, in den Augen aber müde Trauer. Seine Magda gibt ſich dazu her, um Geld nach Hauſe zu bringen, um ihm einen warmen Biſſen zu verſchaffen! Seine ſtolze Magda! Und er— er ſchob das Eſſen, das ſie ihm mit ihrem bitter ver⸗ dienten Geld brachte, fort und kränkte ſie! Ein Schmerz krampft ihn. Er möchte alle dieſe gaffenden Leute, die ſich vor dem Schaufenſter verſammeln, zur Seite ſtoßen, möchte durch die Glasſcheibe hindurch ſich dort hineinſtürzen, ſeine Frau an ſich rei⸗ ßen, ſie forttragen. Er ſteht und kann ſich nicht rühren. Wie eine Ohnmacht ſchleicht es an ihn heran. Er ſchleppt ſich vorwärts. Er rafft ſich auf und geht langſam nach Hauſe. Magda kommt. Abels Blick iſt ſo groß und ſo bittend auf ſie gerichtet, daß ſie auf der Schwelle ſtehenbleibt und mit trauriger Zärtlichkeit ihre Augen in die ſeinen verſenkt. Er löſt ſich aus dem verſunkenen Anſehen, ſtürzt zu ihr hin und nimmt ſie in ſeine Arme. Und ſie ſtreicheln ſich wie zwei Kinder, die ſich gegenſeitig tröſten. Er muß es nicht ſagen, daß er nun alles weiß, ſie hat es in ſeinen Augen geleſen. 5 „Ich hab's dir verſchwiegen, weil ich dachte, du wirſt es mir verbieten. Und es war doch unſer letzter Ausweg, bis es wieder beſſer wird!“ „Ja. Liebe, ja.“ Sie legt ihr Geſicht an das ſeine und ſagt nichts mehr. Herz an Herz ſchweigen ſie miteinander. Auch am folgenden Tage ſprechen ſie nicht darüber. Abel zittert vor dem Augenblick, wo ſie wieder fortgehen wird, um ſich den Leuten als„Leuchtende Frau“ zu zeigen. Um ihr Freude zu bereiten, nimmt er etwas von dem Eſſen, das ſie zärtlich vor ihn hinſtellt, und lächelt ihr dabei zu. Er hält ihre Hand und ſchluckt die Biſſen. die ſie mit ihrem Opfer bezahlte. Er weiß, daß er es ihr nicht verbieten darf, auf dieſe Weiſe Geld zu ſchaffen. Aber er erträgt es nicht, daran zu denken, daß ſie in jenem Schaufenſter ſtehen ſoll. Er ſpringt auf, nimmt ſeinen Hut, küßt Magda, wendet ſich raſch ab und geht fort. Da und dort hinter den Fenſtern ſieht er ſchon Weihnachtsbäume im Silberſchmuck. Todmüde kommt er nach Hauſe. Seine Bemühungen waren vergeblich. Magda ſteht vor der Wohnungstür, und er ſieht, daß ſie lange auf ihn gewartet hat. re Stimme und ihre — 5 zittern. Sie hält ihm einen Brief entgegen:„Die telle, Abel! Wir haben eine Weihnachtsgabe. Du haſt die Stelle bekommen!“ Seit Monaten rollen über Güterzüge Grenze. Güterzüge mit lebender, ſchnatternder 7 halten in Neu⸗Bentſchen, auf dem größten Gänſebahnhof der Weit Männer in Arbeitskitteln ſchleppen heran, legen ſie an die ſich öffnenden Lorentüren, kreiſchend ſtürzt es heraus in ſchneeigem Weiß. Flüs ſchlagend und ſchnatternd. Gänſe, Gänſe, Gänſe. ll beamte ſtehen dabei. Mit dem Bleiſtift und Notizl der Hand.„360, 61, 62— 788. 89. 90 zu 30 000 Stück zählen ſie am Tage. Stopp! Da f 2 den Geſundheitszi 1 ſteht der Tierarzt, der Gänſe prüfend. Jetzt hat er eine entdeckt, die ihm und Bis zu 30 000 Gänſe kommen käglich auf dem Bahnhof Neu-Bentſchen an geſund vorkommt. Die Helfer greifen das miekrige Weſen mit dem Gänſehaken und ſchaffen es in die„Revierſtube“, wo es eingehend unterſucht wird. Wird eine Seuchenkrank⸗ heit feſtgeſtellt. ſo wandert der ganze Transport unverzüg⸗ lich nach Polen zurück. Drei toke Gänſe liegen im Güter⸗ wagen. Sie werden an Ort und Stelle ſeziert. eine Million Gänſe kommen in den Monaten aus Polen nach 0 und Oktober Deutſch⸗ des deutſchen Geſamtimports. Es ſind nf Pfund wiegen. In beſonders dazu ein⸗ zialwagen werden ſie noch am Tage ihrer kaſtanſtalten zugeführt. Die polniſchen Gü⸗ desinfiziert in die Heimat z Die Zahl der Berufsmäſter geht in die neben betreiben Landwirte und Handwer Sogar gänz 2 ten. den ſich im Oder⸗ und W̃ — aller Freundinnen ſteht ſiche Fre machen könnte. Nicht j htung heraus oder ar geeignete Geſcher 1 e Im Wunſchzette Kleinigkeit die groß egeben, aus ei uteten otieren. 2 * 151 2 5 2 5 8. 8 1 * 0 nieren von a Aeußerungen machen das Schenken zur großen Kunſt. 5 gelungen iſt. die Wünſche einer eundin zu erraten. darf darüber noch mehr uen als über die wohl⸗ geratene Arbeit, die natür⸗ lich von eigener Hand f Wir warten aljo . 25 E 81 * 1 — 2 75 4 10 7 8. — 1 * nahe gerückt rn nach einigen gen geht es zu⸗ an die Arbeit. ine allzu großen . * — Handarbeiten, zum Nachmachen verleiten aber nur geũbten Händen gelingen. Wenn lieder mit etmas Leichterem. Wir ſchiagen 1 E or. Jum ſchmarzen Kleid der Freundin paſſen immer die zwei. einen aus weißem Widdleder und einen aus Georgette mit glatt⸗ weißer Verlſtickerei ſchenken kann. Dem gyumnaſtiktreiben⸗ den jungen Nädchen mird ein Turnkittel aus nett gemuſter⸗ tem Baumwollstoff mit Pumphöschen aus dem gleichen 195 — 4 1 0 14 1 1 84 5 4 . E. 1 2¹ 5 31 5 5 1 WEISSE INVASION Nische can 5 Ranft ſchwere Laufſtege 4 hat, vergißt die überwälti⸗ r. Unzählige Gehege bergen Tau⸗ nbetäubend iſt das ununterbrochene ch zur Zeit der Fütterung. rollt auf knarrenden Bohlen die Futterkarre durch alen Gattergänge. Acht bis zehn gefüllte Eimer mit tfutter ſtehen darauf. Schnatternd und fauchend ſtecken 5 Der Futtermeiſter genden! Gekreiſ raf iere ihre Hälſe durch die Latten. ſchüttet Hafer, Mais und Gerſte in die Tröge. Wie die Vandalen fallen die Tiere darüber her. Sie freſſen gierig und oft, als ob ſie wüßten: In ſechs bis acht Wochen heißt es fett ſein! Allerdings hütet ſich jeder, die Maſt durch das ſoge⸗ nannte„Stopfen“ oder„Nudeln“ zu beſchleunigen. Das verbieten die Beſtimmungen der neuen Tierſchutzgeſetze. Den Gänſen aufgeweichten Mais, zerſtoßene Mohrrüben oder Nudeln gewaltſam in den Schlund zu ſtopfen, bis ſie ſie hinunterwuͤrgen, iſt aber auch zwecklos. Was überflü iſt, verdauen die Tiere doch nicht. Die geſetzlich anerkannte Mäſterei erfüllt denſelben Zweck. Seit Wochen ſchon ſieht man die Jünger Lu den Läden ſtehen mit glänzenden Augen und gereiz gen. Wie wäre es auch anders möglich? Fett u liegen ſie da, wie Marzipan. Schön ausgerichtet und Glied. So appetitlich, daß man ſchon jetzt hi ßen möchte. Eine Gans! Das iſt der Triumph aller Wünſche zum Weihnachtsfeſt. Keiner will auf den erleſenen Feſtbraten verzichten. Und wenn die Kaſſe noch ſo ſchmal iſt. Mutter ſpart und knappſt am Wirtſchaftsgeld, daß in jeder Woche kulls vor ten Zun⸗ nd weich in Reih neinbei⸗ 1 f ein paar Groſchen übrigbleiben als Anzahlung für die Gans. Es gibt kein anderes Geflügel. das eine ſo man⸗ nigfaltige und praktiſche Verwendung in Küche und Haus findet. Alles iſt aus ihr zu gebrauchen. Die Bäuerin ver⸗ wendet die igel als Handfeger und die Gurgel mit Erb⸗ ſen gefüllt und zum Ring zuſammengeſteckt als Klapper für den Jüngſten in der W. Betten mit Gänſedaunen: Viege Material viel Freude machen. Auch handgeſtrickte Schals in lebhaften Farben. bunte Dreiecktücher aus Krawattenſeide oder Kaſchmirwolle ſind immer bt und willkom⸗ men. Für den Teetiſch kann man beſonders aparte Gedecke nähen. Einfarbige, in Paſtelltönen gehal⸗ tene Waſchſeide wird mit creme⸗ farbiger Bretonſpitze verarbeitet. Da man jetzt gern die ſchöne Tiſch⸗ platte etwas frei läßt, ſind die Deckchen kleiner als gewöhnlich; man hat dafür lieber kleinere Deckchen in beſtimmter Anzahl als interſatz für das einzelne Gedeck (außer den Servietten). Eine an⸗ dere Deckengarnitur 9 kann man aus feſtem Moiré herſtellen, der auf der linken Seite mit Batiſt abgefüttert wird. Die runden oder viereckigen Tellerdeckchen ſind eben⸗ falls mit Goldſpitze umſäumt. Aus einer leeren, kleinen Seifentonne kann ein entzückender Wäſchebehäl⸗ ter entſtehen. Er wird innen mit Neſſe! ausgeſchlagen und von außen mit buntem Kretonne be⸗ ſpannt. Den oberen Abſchluß bildet eine ſtark angekrauſte Rüſche. Zu dieſer Arbeit gehört bereits etwas Baſtlergeſchick, und man wird ſich dabei gern vom Gatten helfen laf⸗ ſen. Auf der Reiſe kann die warme Reiſedecke gute Dienſte leiſten. Emme Hülle aus Plaidſtoff mit wer möchte ſie je⸗ mals miſſen? Es brutzelt in der Pfanne. Der Martinsvogel ſchmort. Ein jun⸗ ges Tier. Nicht allzu ſchwer, nicht allzu leicht. Ge⸗ füllt mit Aepfeln und Kaſtanien. Das duftet lieblich und ſchön. Erfüllt das ganze Haus. Morgen gibt's Schwarzſauer“. Mutter verwen⸗ det dazu das ganze Gänſeklein; ſogar die Füße. Pfeffer, Nelken, Lorbeerblatt, Salz und zwei Eßlöffel braungebranntes Mehl ſind die un⸗ erläßlichen Ge⸗ würze dazu. Und nach dem Feſt? Da gibt es Gänſefett. Mit einem Apfel ausgebraten Martinsvögel— Weihnachtsbraten. Fleiſch der Gänſe und legen uns abends in die weichen Daunen. Wir ſchlafen in den Kiſſen, ohne uns Gedanken darüber zu machen, wieviel fleißige Hände nötig waren den wohligen Pfühl entſtehen zu laſſen. Nach Weihnach gehts in den bäuerlichen Stuben lebhaft zu. Fe ſchleißen. Wochenlang zupfen die Mädchen die Daunen Kreiſchend ftürzt es heraus in ſchneeigem Weiz Wir eſſen das bis jede Bäuerin einen großen Sack voll Federn hat ſchluß iſt ſchnell und leicht angefertigt. Gi len ührungen gehören zum modernen Kleid; kann da gar nicht genug Abwechſlung haben. Zum W kleid arbeitet man einen Gürtel aus grober Kordel, die einer Metallſchließe gehalten wird; ein breiterer mit abſchattierten Pailletten benäht. ſieht zum ele Kleid ſehr feſtlich aus. Gobelintaſchen in feinem Krei muſter wird man beſonders zu ſchätzen wiſſen; ſie überall und ſind weniger der Mode unterworfen. Die zige Strickerin erfreut man mit einem Knäuelhalter, de Deckel in der Mitte abnehmbar iſt und nur eine kleine Oeff⸗ nung für den Faden hat. Man beſpannt ihn mit bunten Woll⸗ oder Baſtfäden. ada, Lee Jeder Erwachſene wird dieſen rührenden Zug des Schenkenwollens gern unterſtützen und bis zum Gelingen fördern. Aber auch wenn Geldbeutel und Zeit ſchon ſehr 1 e erfindet man ſchnell eine Kleinigkeit für Vater und Mutter. Aus Vaters leerer Zigarrenkiſte ſoll ein Wer⸗ ſichtlicher Nagelkaſten für den ordentlichen Haushalt wer⸗ den. Die Inneneinteilung iſt ſchnell aus dicker Pappe ge⸗ ſchnitten und eingeſetzt. Die kleine Schweſter verändert das Aeußere durch Aufkleben von Buntpapier im Karomuſter⸗ Eine Schreibunterlage iſt mit buntem Stoff bezogen und mit mehreren loſe eingeſchobenen Löſchbogen verſehen. Da⸗ zu klebt man eine leichte Buchhülle für Mutters Haus haltungsbuch. Was mache ich mit den Neſten? Davon wird eine Reſteſuppe gekocht. Man braucht das Gemüſereſte, z. B. Wirſing, Weißkohl, Möhren, Spins 6 geſchälte Kartoffeln oder Kartoffelreſte. Vor der Zuberei tung löſt man 2 Maggi's Fleiſchbrühwürfel in kochendem Waſſer auf und kocht darin die Kartoffeln gar(falls aich reſtliche verwandt werden), und gibt ſie dann mit den Se müſereſten durch die Fleiſchmaſchine. Den Gemüfebrei 188 man in der Fleiſchbrühe gut durchkochen und ſchmeckt Graupenſuppe mit Gänſeklein. Große Graupen. ſoge⸗ nannte Kälberzähne werden mit Suppengrün aufgeſes und ein Weilchen gekocht. Dann tut man ein gut gepuß Gänſeklein hinein, gibt Obacht. daß dies nicht zu wein wird. Sobald es gar iſt nimmt man es heraus stellt es beiſeite und ſchlägt die Graupenſuppe durch. Viel aner aber iſt es, wenn man ſie nicht durchſchlägt, die Abder⸗ zähne in der Brühe läßt und das Gänſeklein hineintut Das it ein ſehr nahrhaftes und wohlſchmeckendes Eintopfger a. das nur eine Nachſpeiſe erfordert. Err — 1 7 2 — 8 7 204K ONE OMAN OO AN DONNA Lopyright by Ernſt Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b. H., Berlin. 10. Fortſetzung.) Wo verbirgt Dr. Gloſſin Jane, die Braut von Silveſter Bursfeld? ilveſter und ſein Freund Atma dringen in die Wohnung Dr. Gloſſins ein. Sie müſſen ihm zuerſt jenen en Ring entwenden, der Gloſſin beſondere geheime Macht Wird Gloſſin den Ring ausliefern? Nur wenn er Schutzes des Ringes beraubt iſt, kann ihn Atma unter n Willen zwingen und ihm befehlen, den Aufenthaltsort Janes zu nennen.„Die beiden Freunde vertrauen auf die — 5 ihres Strahlers; der wird Gloſſin unſchädlich ma⸗ hen. Er ließ die Hand vom Strahler. Er begriff, daß der Sieg Atmas über Gloſſin notwendig war, ſollte ſein wei⸗ teres Leben noch Wert für ihn haben. Der Kampf ging zu Ende. Dr. Gloſſin ließ den Ring auf die Tiſchplatte fallen. Silveſter wollte hinzutreten und ihn nehmen. Ein Wink Atmas ſcheuchte ihn zurück. Der Inder hatte ſich erhoben und war dicht an den Tiſch her⸗ angetreten. Silveſter ſah, daß er den letzten Reſt ſeiner gewaltigen telepathiſchen Kraft zuſammenraffte, um dem Gegner ſeinen Willen aufzuzwingen. Und nun trat die Wir⸗ kung ein. Dr. Gloſſin wickelte den Ring wieder in das Seidenpapier, verſchnürte das Päckchen, erhob ſich und trat dicht an Atma heran. Ruhig hielt er ihm das Paketchen hin und ſagte mit eintöniger Stimme:„Hier bringe ich den Ring.“ Atma nahm das Paketchen in Empfang und begann es langſam und gemeſſen wieder aufzumachen. Dr. Goſſin war nach der Uebergabe an ſeinen Schreibtiſch zurückgegangen. Dort ſaß er ruhig und ſchaute wie geiſtesabweſend auf die Schreibmappe. Atma nahm den Ring und ſchob ihn ſelbſt Silveſter über den Ringfinger der Rechten. Breit und kühl legte ch das Gold des maſſiven Reifens um das Fingerglied. Silpeſter fühlte neue Zuverſicht in ſein Herz dringen, als er den Ring wieder an der Stelle fühlte, an der er ihn ſo lange Jahre getragen hatte. Alle Aengſtlichkeit war geſchwunden. Die Zuverſicht auf ſicheren Sieg erfüllte ihn. Die Stimme Atmas riß ihn jäh aus dieſen Gedanken und Gefühlen. „Wo iſt Jane Harte?“ Der Inder ſprach es, während ſein Blick ſich in den des Doktors bohrte. Ein kurzes Zucken durchlief die Glieder des Arztes. Es ſchien, als wolle er ſich noch einmal aufbäumen. Aber ſein Widerſtand war gebrochen. Der Ausdruck einer troſt⸗ doſen Müdigkeit trat auf ſeine Züge, während ſeine Lip⸗ den die Antwort formten. „Auf Reynolds⸗Farm in Elkington bei Frederikstown.“ Silveſter ſog die Antwort Wort für Wort wie ein Ver⸗ durſtender ein. Frederikstown in Kolorado. Den Flecken Elkington konnte er ſogar durch Zufall. Die Farm würde ſich finden laſſen. Jetzt waren alle Schwierigkeiten über⸗ wunden. Noch eine kurze Spanne Zeit, und er würde Jane wiederſehen. würde ſie im ſchnellen Flugſchiff allen feind⸗ lichen Gewalten entziehen. „Atma ſtand vor dem Arzt. Mit zwingender Gewalt gab er ihm ſeine letzten Befehle. „Du wirſt bis vier Uhr ſchlafen. Wenn du aufwachſt, 55 du alles vergeſſen haben. Den Ring, Logg Sar und Atma“ Der Kopf Dr. Gloſſins ſank auf ſeine Arme und die Tiſchplatte nieder. Er lag in tiefem Schlafe. um vier weckſt du deinen Herrn.“ Im Vorbeigehen gagte es Atma zu dem Diener, der auf dem Flur ſchlummernd meinem Seſſel ſaß. Flüchtig ſtrich er ihm dabei über Stirn und Augen. Dann ſchlug die Wohnungstür hinter den Freunden ins Schloß. Enttäuſcht und verbittert hatte Gloſſin Reynolds⸗Farm an jenem Tage verlaſſen, an dem Jane ſeinen Antrag ab⸗ wies Aber auch Jane war durch dieſe Erklärung erſchüttert und aus einer trügeriſchen Ruhe aufgeſcheucht. Sie brauchte mand. auf den ſie ſich ſtützen, dem ſie ſich 1 konnte. Nach dem Tode ihrer Mutter war ihr Gloſſin ſolche Stütze geworden. Ein väterlicher Freund, dem ſie vertraute. In ihrem natürlichen Schutzbedürfnis zu vertrauen verſuchte, 5 ein inſtinktives, ihr ſelbſt unerklärliches Mißtrauen es zuließ. Die Werbung Gloſſins hatte das Verhältnis mit einem Schlage zerſtört, hatte Jane von neuem in ſchwere ſeeliſche Kämpfe geſtürzt. Das Gefühl tiefſter Verlaſſenheit über⸗ mannte ſie von neuem. Was blieb ihr nach alledem noch auf dieſer Erde? Die Mutter tot. Silveſter verloren And verſchollen... Gloſſins Freundſchaft falſch?!!. Dazu die Geſellſchaft dieſer alten Negerin, deren Anblick und Weſen ihr von Tag zu Tag widerlicher wurden. Das Grinſen der alten Abigall hatte jetzt einen beſonderen Inhalt und Ausdruck gewonnen, der Jane erſchreckte und peinigte. Dazu Redensarten der Schwarzen, die ihr zwar größten⸗ teils unverſtändlich blieben. Aber auch das wenige, das ſie derſtand und erriet. erſchreckte ſie. Was ſollte aus ihr werden? Was hatte Gloſſin mit I vor? Weshalb hatte er ſie gerade hierher gebracht? s ſollte ſie weiter beginnen?... Wenn ſie irgendwo eine Stellung annähme... Eine untergeordnete Stellung. tgendwo. nur fort von hier.. fort!... Wäre ſie doch in Trenton geblieben! Kein Brief, kein Lebenszeichen aus Trenton hatte ſie jemals erreicht. Fort!... Fort!.. Warum war ſie nicht ſchon längſt fort?... Warum hatte ſie nicht gleich nach der Werbung Slofſins die Farm berlaſſen? Sie brauchte doch nur ihr Köfferchen zu packen und das Haus zu verlaſſen. Nur bis zum nächſten Dorfe zu gehen, um in Sicherheit zu ſein. Sogar ungeſehen von Abigail konnte ſie das Haus verlaſſen. Denn das hatte ſie ſchon bald nach ihrer Ankunft hier entdeckt, daß das alte Negerweib der Flaſche zugetan war. Gleich nach dem Auf⸗ tragen des Mittagsmahles verſchwand die Alte, und öfter als einmal hatte Jane ſich ſelbſt um das Abendeſſen küm⸗ mern müſſen. Sie wußte, daß Abigail Stunden hindurch beſinnungslos irgendwo in einem Winkel lag. Lange Stun⸗ den, in denen ſie, von niemand verhindert, das Haus ver⸗ laſſen konnte. Weshalb hatte ſie es nicht getan? Weshalb tat ſie es nicht heute? Ihr Antlitz, ſo ſchön und jugendlich, aber blaß durch Kummer und Aufregung, erhielt einen tatkräftigen Zug. Die Falten zu den Mundwinkeln vertieften ſich, ihre Augen bekamen ein neues Feuer. Alle Lebensenergien in ihr drängten zur Tat. Mit einem plötzlichen Ruck erhob ſie ſich von ihrem Sitz und ſchritt nach dem Schlafkabinett. Haſtig ergriff ſie ein paar der notwendigſten Kleidungsſtücke und begann, ſie in den kleinen Handkoffer zu ſtopfen. Schnell ſchritt ſie zur Tür, um ſie zu öffnen. Mochte irgendeine unheimliche Kraft ihr die Flucht aus dieſem Hauſe zu den Menſchen hindern, die Flucht in die Ewigkeit ſollte ihr niemand verbieten. Sie öffnete die Tür. Die keifende Stimme der ſchwarzen Abigail drang ihr ans Ohr. Offenbar war die Alte dabei, irgendeinem Be⸗ ſucher den Zutritt zu verwehren, vielleicht einen Hauſierer abzuweiſen. „Kann ich nicht einmal ſterben?“.. Sie wollte die Tür wieder leiſe ins Schloß drücken... Da.. ihre Hand umkrampfte den Drücker Welche Stimme?... Der Fremde. Mit einem Ruck riß ſie die Tür auf. „Silveſter!“ Ein Schrei aus tiefſtem Herzen. Mit ge⸗ ſchloſſenen Augen lehnte ſie an dem Türrahmen und ſtreckte die Hand nach ihm aus. „Silveſter...“ Sie ſah es nicht, wie Abigail, von einem kräftigen Fauſtſchlag getroffen, in eine Ecke flog, wie ein Mann mit Tigerſprüngen die Treppe hinaufdrang, ſie fühlte nur, daß ſte am Herzen Silveſters ruhte, daß eine leichte, weiche nd ihr Geſicht ſtreichelte, daß Worte der Liebe und des lückes ihr Ohr trafen. * Erik Truwor arbeitete allein im Laboratorium zu Linnais. Nach den Plänen Silveſters baute er den neuen Strahler zuſammen. Der Apparat war viel größer als der erſte, den die Freunde mit auf die Reiſe genommen hatten. Der neue Strahler nahm immerhin den Raum eines mäßi⸗ gen Schrankes ein. Aber er war geradezu lächerlich klein, wenn man ſeine Wirkungen betrachtete. Die neue Konſtruktion konnte zehn Millionen Kilowatt telenergetiſch konzentrieren. Dieſe Rie⸗ ſenleiſtung wurde nur dadurch möglich, daß der Apparat die Energie nicht mit den hergebrachten Mitteln erzeugte ſon⸗ dern nur die überall im Raum vorhandene Energie frei machte. „Das Problem der telenergetiſchen Konzentration iſt praktiſch gelöſt.“ Stolz und ſiegesgewiß hatte Silveſter die Worte geſprochen. Wenige Stunden, bevor er in windender Sturmfahrt nach Weſten aufbrach, um von dort ſein Liebſtes zu holen. Die letzte Schwierigkeit, die noch zu löſen blieb, betraf das genaue Zielen. Es war notwendig, das entfernte Ob⸗ jekte, auf welches der Energieſtrom gerichtet wurde, zu ſehen. Erik Truwor fühlte die reine Freude eines intellek⸗ tuellen Genuſſes, als er die Aufzeichnungen Silveſters durch⸗ las. Die aus dem Strahler entſandte Formenenergie re⸗ flektierte zu einem winzigen Teile von der Konzentrations⸗ ſtelle zum Strahler zurück und entwarf hier ein optiſches Bild dieſer Stelle. Jetzt, da er es las, ſchien es ihm beinahe zu einfach. Eine ſimple Rückmeldung, wie ſie in der Technik an tauſend Stellen ſeit hundert Jahren gebräuchlich war. Nach der Theorie mußte ſich auf der weißen Mattglasſcheibe des neuen Strahiers ein genaues Bild des Ortes zeigen, an dem die Energie ſich konzentrierte. a een Er ſchaltete den Apparat ein. Nebel wallten auf der Scheibe hin und her. Es flimmerte durcheinander. Ge⸗ ſtalten wollten ſich bilden, doch es wurde kein klares Bild. Noch einmal überprüfte er die Schaltung. Dann machte er ſich an die Arbeit. Die Stunden verrannen. Er ſpürte es nicht. Die Mitternacht verſtrich, und der Morgen kam. Erik Truwor arbeitete. Er aß in langen Pauſen. Die zweite helle Nordlandsnacht brach herein. Die zweite Nacht verging und der zweite Vormittag. Er zog die letzte Schraube feſt und ſuchte ſeiner Aufregung Herr zu werden. Mit zitternder Hand ſchaltete er den Strahler ein. Nebel zogen über die Mattſcheibe. Er regulierte an den Mikrometerſchrauben. Der Nebel löſte ſich. Blaue und grüne Flächen wurden ſichtbar. Er mußte ſich ſetzen. Die Knie verſagten ihm. Dann ein gewaltſames Aufraffen. Ein letztes Drehen an der Fein⸗ ſtellung. Scharf und deutlich zeigten ſich die Föhren, die 20 Kilometer entfernt am Unterlaufe des Tornea ſtanden. Erik Truwor kannte die Stelle. Die Mattſcheibe bot ein Bild, wie man es in der photo⸗ graphiſchen Kamera beobachten konnte Der Wurf war geglückt. Er ſtellte den Strahler ab und warf ſich erſchöpft auf das Ruhebett im Laboratorium. Mit offenen Augen lag er dort und ſtarrte zur Decke. Die Macht lag jetzt in ſeiner Hand. Die Macht, die Men⸗ ſchen nach ſeinen Willen zu zwingen. Zu Aſche zu ver⸗ brennen, was ihm widerſtrebte. Eine Macht, wie ſie nie zuvor ein einzelner Menſch beſeſſen hatte Er fuhr empor. Drei Stunden hatte er im Halbſchlum⸗ mer gelegen. Im Augenblick war er wieder vollkommen wach. Der Schreiber der drahtloſen Station hatte in der Zwiſchenzeit gearbeitet. Er las die Zeichen auf dem Papier⸗ ſtreifen:„Haben den Ring. Gehen nach Elkington, Rey⸗ nolds⸗Farm, Jane zu holen.“ Er rieb ſich die Stirn. Jane nicht in Trenton? Aus dem Atlas beſtimmte er den Punkt und richtete den Strahler. Die Nebel wogten. Jetzt ruhigere Linien. Grünes Feld. Ein Farmhof. Er regulierte und konnte jede Fuge und Ma⸗ ſerung der Hoftür erkennen Eine Geſtalt ſchritt von links her in das Bild.. Silve⸗ ſter Bursfeld. So ſcharf und deutlich, als ob er in Greif⸗ weite ſtünde. Silveſter kam allein und hatte nicht einmal den kleinen Strahler an der Seite. Erik Truwor wollte dem Freunde etwas zurufen und vergaß, daß er durch tauſend Meilen von ihm getrennt war. Eine andere Geſtalt hob ſich auf der Bildfläche ab. Ein ſchwarzes, häßliches Negerweib. Erik Truwor ſah, wie ſie Silveſter vom Hofe zu weiſen verſuchte, wie der Freund ſie zurückdrängte und der Haustür zuſchritt. Wie das Neger⸗ weib ihn zurückzuſtoßen verſuchte. Wie der ſonſt ſo gut⸗ mütige, ruhige Silveſter plötzlich den Arm hob, das Weib weit von ſich ſchleuderte und in das Haus ſtürmte. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß und Viertelſtunden verſtrichen. Erik Truwor empfand eine wachſende Unruhe. Er ver⸗ mißte den kleinen Strahler an der Seite Silveſters. Dieſe winzige aber furchtbare Waffe, die ihn gegen jeden Angriff geſchützt hätte. Und er vermißte Atma. Wo blieb der Inder? Die zweite Frage beunruhigte ihn faſt ebenſo ſtark wie die erſte. Gewaltſam zwang er ſich zur Ruhe „Sie müſſen packen.. natürlich. es iſt ja klar, daß Jane nicht, wie ſie geht und ſteht, nach Europa fahren kann ... Eine Stunde Zeit gebe ich ihnen. dann— Er betrachtete das Dach des Farmhauſes. Ob es wohl gut brennen mochte, wenn er den Strahler auf den Dachfirſt wirken ließ? Die Holzſchindeln ſahen ganz danach aus. Riſſig, von der Sonne ausgedörrt. Es mußte ein gewaltiges Feuer werden. Dann überdachte er die Folgen. Es konnte zu gut bren⸗ nen. So ſchnell, daß die Flammen den Ausgang ſperrten, bevor die Liebenden die Gefahr erkannten. Er durfte es nicht wagen, die Säumigen durch die Gewalt der telenerge⸗ tiſchen Konzentration aus dem Hauſe zu treiben. So ſaß er mit ſteigender Ungeduld. Hoffte vergebens, daß Silveſter wieder erſcheinen oder Atma auftreten würde. Ein ſilberner Fleck am blauen Himmel erregte ſeine Auf⸗ merkſamkeit. Mit der Lupe betrachtete er die Stelle auf der Mattſcheibe. Kein Zweifel, es war R. F. c. 1. der Rapid Flyer, der dort heranzog. Er kannte die Formen des Flugſchiffes. Erleichtert atmete er auf. Atma kam mit R. F. c. 1. um die Säumigen zu holen. Mochte er geſteckt haben, wo er wolle... Atma war da. Jetzt mußte alles zu einem guten Ende kommen. Das Flugſchiff kam ſchnell heran. Hinter dem Farm⸗ haus ging es nieder. Jetzt entſchwand es den Blicken Eriks. Die Silhouette des Farmhauſes ſchob ſich dazwiſchen. .. Warum landete Atma nicht auf dem Farmhofe? Vielleicht war der Platz hinter dem Hauſe für den Wieder⸗ aufflug geeigneter. Erik Truwor wartete.. und ſah fünf Geſtalten über den Hof laufen.. In das Haus verſchwinden. „Atma iſt da... Atma kam zur rechten Zeit Es wird noch alles gut.“ Mit dieſen Worten ſuchte ſich Erik Truwor zu be⸗ ruhigen. Er hatte unter den fünfen die Geſtalt Gloſſins er⸗ kannt. Nach den Schilderungen, die ihm Silveſter gegeben. Das Nachziehen des rechten Fußes. Der ſtechende Blick. Es war unverkennbar. Aber er hoffte, daß Atma mit R. F. c. 1 hinter dem Hauſe lag. Hoffte, daß der Inder eingreifen und die Widerſacher zerſchmettern würde. Minuten verſtrichen. Nicht viele. Die Tür des Farmhauſes öffnete ſich. (Fortſetzung folgt.) 2 l Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Kreuzwort⸗Rätſel. 1*„„ 7 5 75 ö 1 ö 14 5 12 1 17⁵ 0 1 4%%% 17 i i ö . 5 g 2 2 2 3 N 27 22 Die Wörter bedeuten: a) Von links nach rechts: 1. Kalifenname. 5. Ackerfeld. 9. Wohlriechende Blume. 10. Segelſtange. 11. Franzöſiſcher Romanſchriftſteller. 12. Zeit⸗ licher und räumlicher Schluß. 13. Atheniſcher Staatsmann. 14. Vorrat alkoholiſcher Getränke. 20. Anderes Wort für Gunſt. 21. Teilzahlung. 22. Weiblicher Perſonenname. 23. Scharfer Lauf. 24. Seemänniſche Bezeichnung für das Schiffstau. 25. Schwimmvogel.— b) Von oben n a ch unten: 1. Nebenfluß der Saale. 2. Anderes Wort für Sumpf. 3. Stadt in Italien. 4. Kaufmänniſcher Vertreter. 5. Unentgeltlicher Einlaßſchein. 6. Geographiſcher Begriff. 7. Kunſtmaler. 8. Stadt im Rheinland. 14. Engliſcher Par⸗ teiname. 15. Nachtvogel. 16. Harzflüßchen. 17. Gedrehter Wollfaden. 18. Staatlicher Haushaltsvoranſchlag. 19. Teil des Weinſtocks. Telegraphen⸗Rätſel. .——— Spitze Stange. Gewürz. Ruhezeit. Raubvogel. Stichwaffe. ——— Zinseinkommen. Punkte und Striche ſtehen an Stelle von Buchſtaben. Sind die angedeuteten Wörter gefunden und die auf die Punkte entfallenden Buchſtaben aneinandergereiht, ergeben dieſe ein weihnachtliches Gebäck. Bruchſtück⸗Aufgabe. — ut—o—ken co— te ur- mu pa—e—. Vorſtehende Bruchſtücke ſind durch je zwei Buchſtaben zu Hauptwörtern umzugeſtalten. Dieſe je zwei Buchſtaben ergeben, werden ſie aneinandergereiht, eine gewerbliche Veranſtaltung. Zahlen-Rätſel. 12 3 45 67 8 Weihnachtliche Figur. 2 1 3 6 Peruaniſches Herrſchergeſchlecht. 3 4 5 4 1 Interpunktionszeichen. 43 6 8 6 Stadt in Japan. 5 6 4 3 4 4 1 Name aus der griech. Mythologie. 6 83 6 5 4 1 Ehemalige Stadt am Mittell. Meer. 2 1 8 Militäriſche Truppe. 8 6 7 5„ Ifraelitiſcher König. * RNuäatſel Rat' mir dieſe beiden ſchnell: Sie iſt dunkel, er iſt hell; Er iſt warm und ſie iſt kühl; Er iſt laut und ſie iſt ſtill. Skreich⸗Rätſel. Aus den 18 Wörtern: Walter, Miene, Weichſel, Sohle, Rand, Maus, Nacht, Mahl, Stichel. Leiſte, Raum, Trank, end* 1 end die ar Aden. aneinandergerei eine liebe Beſchä Auflöſungen aus boriger Nummer. Schaſch⸗Auf gabe: 1. Tg2—g1, Kf3—es, 2. Tg1— fl, Kes— d, r 11 2. The. has, Kfa 5 3. Th3—f3 matt. Magiſche Ouadrate: Wolf⸗Gang, Zopf ⸗Zeit. Bruch ſtück⸗ Aufgabe: tina, Hans, Torgau, Anſelm.— Die Martinsgans. Kreis ⸗Rätſel: 1. Erika, 2. Narwa, 4. Trave, 5. Kohle, 6. Loewe, 7. Sekte, 8. Allee, 9. Biſo 10. Orden, 11. Linſe, 12. Stadt, 13. Einer, 14. Zwerg, 1 Edikt.— Ein wertvolles Kleinod iſt die Zeit. Gegenſätze: 1. Erlaß. 2. Infant. 4. Hochland. 5. Diſtrikt. 6. Dante. 7. Hofhalt. 8. Mitlaut. gegenwärtigen Zeit ergeben. Hand⸗Habe, Kauf ⸗ Mann, Diana, Hemde, Paris, Bet⸗ 3. Denar, 3. Handbreit. gebildet werden. 94 , E, 5. id, loch chou mend, vunderoll ur OCeschmack 220¹⁰ë für gie grosse ſube 0 Du, in ſo möchte ich nich reingehen. 11 ich runterfalle.“ Der AUnterſchied. Irene:„Papa freute ſich ſehr, als ſeiſt Dichter.“ Hans⸗Franz:„Wirklich?“ Irene:„Ja, weißt du, mein letzter hinauswarf, war Boxer.“ ich ihm ſagte, du Bewerber, den er * Hauptmann:„Biſt du mit dem Eſſen zufrieden, mein Sohn?“ Rekrut:„Zu Befehl, Herr Hauptmann!“ Hauptmann:„Wird alles gerecht verteilt? Bekommt nicht mitunter der eine ein großes Stück Fleiſch und der andere ein kleines?“ Rekrut:„Nein, Herr Hauptmann. jeder bekommt ein 111 kleines.“ e. „Warum haſt du wieder nachſitzen müſſen?“ „Ich wußte nicht, wo die Azoren ſind.“ 0 „Immer dieſe Unordnung! Paß doch gefälligſt beſſer auf, wo du deine Sachen hinlegſt!“ — SSWSIZSRPIILLEN El V eSRBS Ter FUN e Biber. Maie, Riegel, Stand. Diener, Hain ſoll durch Strei⸗ 26 und 6 i 81 dle Stessfurter Iimperiols dendebtschenseperhet.Mürlet Glien; erst nach fünf lahren tamen die anderen, Und der heutige Vorsprung? den Beweis führt der lesenswerte Frospekt„Regiment Stassfurt angetreten, gewidmet den neuen Stessföpfer Soperhets, kostenfrei zu haben bei jedem Händler 8. 2 22 STASSFUREN RUND FUN Werdet Mitglied der NS Volks · wohlfahrt! Wieẽstfalla Werkzeugco., Hagen L.. 4 „Zum Wochenende“ Ar. 50 mit Neben⸗ ausgaben z Die amilie“ und„Zum Zeitvertreib“. D. A. 3. Bj. 34: 651372. erantwortlich für den redaktionellen Teil Kurt Winkler, verantwortlicher Anzeigenleiter Carl 12 55 Verlag Sonntagsblatt Deutſcher obinz⸗Ver⸗ Wilhelm, ein Ding 0 Ich I hätte Angſt, daß GERATE MH LANDERR — — Kottgan.— bi 600 550 Ostert Ung FU e Faglend 25— Ffaffkreich Nalien Irie PO len chechoslon,— Beig Holl.— Nord, sten K Und Versch. 7 t SIENMENS REFLEX-SUPER 37 W 1. RN 274. Vorführung in allen uchgegcheiſten rr 8 , ee, 227 , 5. 4 0 47 2 5 110 Welleftgehhende Jahlungserleichterungen Jinger Kähmaſchinen Aktlengeſellſchhaft Berlin wa, Kronenſttage 22 Binger Fundendlenſt libero 3 1 7 Weihnachten ein schönes Besteck Alle Muster vom einfachsten his zum teuersten lieferbar. Katalog auch über andere Stahlwaren portofrei. Sokl-Werbe-Angebol Marke„STANDARD“ Traubensekt garant. Flaschengärung rassig und blumig Ber Flasche RM 1.75 Inkl. Glas und Kiste in 12 er, 30 er und 30 er Packung franko jeder deut- schen Bahnstation gegen Nachnahme. Sektkellerei Heter daade 0 l leger, ſämtl. Berlin W' 8, Mauerſtr. 80. ——— bſſdtswerd, Sonde foo U 1 5 1 9 1 8107 . DER TES TUNGS S7. Seel TEg⸗ FüR0pAENApFANeER