* N Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. T. A. XI. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. eee ee, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G.Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Donnerstag, den 13. Dezember 1934 Nr. 291 850 Arnen nach Gaarbrücken? um die Sicherung des Abſtimmungsergebniſſes.— Eine Eingabe der Deutſchen Fronk. Saarbrücken, 12. Dezember. Die Landesleitung und Fraktion der Deutſchen Front haben an die Abſtimmungskommiſſion eine Eingabe ge⸗ richtet, die ſich gegen die Verlautbarungen wendet, nach denen die Zählung der Stimmen erſt am 14. Januar in einem großen Saal der Stadt Saarbrücken ſtatt⸗ finden ſoll. Durch dieſe beabſichtigte Maßnahme der Regierungs⸗ kommiſſion ſieht die Deutſche Front die Sicherung des Ab⸗ ſtimmungsergebniſſes gefährdet. In der Eingabe wird das Erſuchen vorgebracht, die Stimmergebniſſe unmittelbar nach Abſchluß der Abſtimmungshandlung an Ort und Skelle feſtzuſtellen, damit dieſe katſächlich unveränderk feſt⸗ gehalten werden und die Volksabſtimmung als verkragliche Grundlage für das weitere Schickſal des Saargebietes nicht in letzter Stunde noch gefährdet wird. Die Bedenken, die die Eingabe der Deutſchen Front gegen eine ſpätere Geſamtzählung in Saarbrücken vor⸗ bringt, ſind, daß eine derartige Zählung früheſtens am Tage nach der Abſtimmung erfolgen könnte und daß zur Jählung insgeſamtk ungefähr 850 Urnen nach Saarbrücken in das Jähllokal gebracht werden müßten. Es gebe aber weder theoretiſch noch praktiſch einen ſicheren Schutz dagegen, daß während der Beförderung oder wäh⸗ rend der Aufbewahrung der Urnen bis zur Zählung die eine oder andere entwendet oder ausgetauſcht werden kann. Die Erfahrungen, die die Deutſche Front hat machen müſſen, ſeitdem im Saargebiet Emigranten das Aſylrecht genießen und ſogar volizeiliche Funktionen e erhalten, erfülle ſie jedenfalls mit höchſtem Miß⸗ rauen. Sollte die Abſtimmungskommiſſion ihre Abſicht, die Stimmzählung in Saarbrücken vorzunehmen, keinesfalls aufgeben können, ſo bittet die Deutſche Front, die von ihr vorgeſchlagene Zählung an der einzelnen Urne bzw. auf den Bürgermeiſterämtern ſofort nach Abſchluß der Abſtim⸗ mung ſelbſt als vorläufige Zählung vorzunehmen und pro⸗ viſoriſch feſtlegen zu laſſen. * Die Eingabe der Deutſchen Front hat eine durchaus ernſte und ſchwerwiegende Bedeutung, da es ſich bei dem 12 der Saarabſtimmungshandlung folgenden Zählverfahren in der Tat für die Saarbevölkerung um eine Schickſals⸗ frage handelt, bei der ſie im Sinne ihres Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes wohl befugt iſt, zu Wort zu kommen und ge⸗ hört zu werden. Die Anweſenheit der zahlreichen fremden Truppen muß nunmehr jeden Einwand zer⸗ ſtreuen, daß die Abſtimmung ſelbſt irgendwie in ihrer Freiheit und Aufrichtigkeit gefährdet werden könnte. Das⸗ ſelbe gilt für die Geheimhaltung, zumal wenn die beſtehende Abſicht durchgeführt wird, die Urnen nicht einzeln zu zäh⸗ len, ſondern ſie inhaltlich für jeden der 86 Abſtimmungs⸗ bezirke zuſammenzufaſſen, um ſomit zu verhüten, daß klei⸗ nere Einzelergebniſſe lokale Rückſchlüſſe ermöglichen. Nach⸗ dem alſo auf dieſe Weiſe alles geſchieht, was ſeitens der Abſtimmungsbehörde im Sinne der Unverfälſchtheit der Abſtimmung verlangt werden kann, wird nunmehr auch die Bevölkerung— als Subjekt, nicht Objekt dieſer Ab⸗ ſtimmung— auch die ihr zukommenden Rückſichten erwar⸗ ten können. Die Engländer kommen General Brind reiſt heute. Generalmajor Brind, der Kommandant der interna⸗ tionalen Truppen im Saargebiet, tritt Donnerstag, den 13. Dezember, die Reiſe an die Saar an. Den Blättern zufolge werden die beiden für das Saar⸗ gebiet beſtimmten britiſchen Bataillone England etappen⸗ weiſe verlaſſen, nämlich am Sonntag, Dienstag und Frei⸗ tag nächſter Woche. Sie werden über Dover⸗Calais beför⸗ dert werden. Ihr Gepäck wird auf 90 Laſtkraft⸗ wagen befördert werden, die auf einem neuen Fährboot der engliſchen Südbahn über den Aermelkanal befördert werden ſollen. Auch Lord Rothermere kommk. „Evening Standard“ berichtet, daß der engliſche Zei⸗ tungsmagnat Lord Rothermere nach Paris abgefahren iſt und ſich von dort im Kraftwagen nach dem Saargebiet be⸗ geben wird. Zweifellos ſei ſeine Abſicht, ſich ein Urteil über das Ergebnis der Saarabſtimmung zu bilden. Knox verzichtet auf weitere Einſtellungen. Der Präſident der Saar⸗Regierung, Knox, hat das Völkerbundsſekretariat gebeten, bekanntzugeben, daß er in⸗ folge der Ratsentſcheidung über die Bildung einer inter⸗ nationalen Truppe darauf verzichte, weitere Einſtellungen in die Abſtimmungspolizei vorzunehmen. Die Finanzverwaltung in der Aebergangszeit Baſel, 12. Dez. Wie verlautet, hat der Bankrat der 83 dem Vorſchlag des Völkerbundsrates zugeſtimmt, nach der Volksabſtimmung im Saargebiet während der lebergangszeit die Finanzverwaltung des Saarlandes aus⸗ zuüben. Vorausſetzung ſei, daß die politiſche Ruhe im Saargebiet aufrechterhalten bleibe. 2 Das Roßenbeck⸗Material Die Abſtimmungskommiſſion gegen einen Kundfunkvor⸗ trag. Saarbrücken, 12. Dezember. Die Saarbevölkerung erfuhr am Miktwoch durch eine meldung der Agence Havas ſowie durch Mitteilungen der Separatiſtenpreſſe, daß die Abſtimmungskommiſſion gegen die Verwertung des die Separakiſten und den Grubeninge⸗ nieur Roßenbeck ſchwer belaſtenden Materials durch Rund⸗ funk und Preſſe Stellung genommen hak. In einer Erklärung gibt die Abſtimmungskommiſſion ihrer Entrüſtung hierüber Ausdruck, namentlich auch über die„verbrecheriſche Art“, in der der Privatſekretär Hilt ſich das Material aus dem Geldſchrank Roßenbecks beſchafft hat. Die Abſtimmungskommiſſion erklärt, kein Verſtändnis dafür zu haben, daß ein ſo empörendes Vorkommnis und daß Mitteilungen aus ſolch trüber Quelle über einen Reichsſender zu Agitationszwecken verbreitet werden konn⸗ zen. Sie ſtellte deshalb in Ausſicht, öffenkliche Verlaukba⸗ Lungen der Keichsſender künftig im Saargebiet zu ver⸗ hieken. 5 Die Einſtellung der Abſtimmungskommiſſion geht am Kern der ganzen Angelegenheit vorbei. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion vergißt, daß das Saargebiet noch den Kampf gegen den immer noch von mächtigen Protektoren geſchütz⸗ ten Separatismus bis zum Ende durchzukämpfen hat; ſie überſieht, daß verleumderiſche Veröffentlichungen gegen Deutſchland ungeſtraft und ungerügt zu ausgeſprochenen Agitationszwecken gegen Deutſchland mit allen Mitteln der Publizität gefliſſentlich gerade im Saargebiet verbreitet werden; ſie berückſichtigt vor allem nicht, daß, angeblich zur Aufdeckung drohender Straftaten ſogar durch Emigranten ſelbſt eine Polizeiaktion und Hausſuchung bei der Deutſchen Front durchgeführt wurde, wobei entgegen gerichtlicher Entſcheidung das Material zur Auswertung zurückbehalten wurde und ſchließlich ſogar in Auflageform von der deutſch⸗ geſinnten Preſſe verbreitet werden mußte. Es iſt nicht recht verſtändlich, wenn die Abſtimmungs⸗ kommiſſion ſich angeſichks des Endkampfes an der Saar darüber erſtaunt zeigt, daß ſchließlich auch von deutſchge⸗ ſinnter Seite, die an der Saar nicht über die der Gegen⸗ ſeite zur Verfügung ſtehenden bekannten Hilfsmittel ver⸗ fügt, entſcheidendes Material, das ſich ein deutſcher Mann in Wahrung berechtigter Intereſſen von einem Jeinde ſei⸗ nes Vaterlandes zu verſchaffen gewußt hat, in geeignet er⸗ ſcheinender Weiſe zur wahrheitsgemäßen Aufklärung der Bevölkerung verwertet wird. Bürckel zum Fall Noßenbeck⸗Hilt Ein Schreiben an die Abſtimmungskommiſſion. Saarbrücken, 13. Dezember. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, hat an die Abſtimmungskommiſſion als Antwort auf ihre Verlautbarung über den Fall Roßenbeck⸗Hilt ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt:„Herr Roßenbeck, der Außenbeamte der Propagandaabteilung der„Mines domaniles francaiſes“, hat, wie von den vorliegenden Do⸗ kumenten geſagt wird, nicht nur die„Neue Saarpoſt“, ſon⸗ dern auch eine Reihe anderer ſeparatiſtiſcher Zeitungen im Saargebiet in erheblichem Maße mit Mitteln finanziert, über deren Herkunft kein Zweifel beſtehen kann. Nun ha⸗ ben gerade dieſe von Herrn Roßenbeck finanzierten Blätter ununterbrochen die führenden Staatsmänner Deutſchlands, nicht zuletzt das Reichsoberhaupt, in einer kaum wieder⸗ zugebenden Weiſe beſchimpft.„Mörder und Gangſter“ ſind übliche Ausdrücke. Was die Handlung des Privatſekretärs Hilt nach ihrer moraliſchen und ſtrafrechtlichen Würdigung betrifft, ſo iſt vor allem zu berückſichtigen, daß es Herr Roßenbeck war, der in unerhörter Weiſe eine die Freiheit der Abſtimmung beeinfluſſende Tätigkeit entfaltet hat. Auch iſt zu berückſich⸗ tigen, daß die Verwendung der Gelder Herrn Roßenbecks nur das Ziel haben ſollte, deutſche Menſchen von ihrem Volk und Vaterland loszureißen. Im übrigen bin ich durch⸗ aus bereit, von den deutſchen Organen der Strafrechts⸗ pflege den Fall Hilt nach der ſtrafrechtlichen Seite zu über⸗ prüſen und ahnden zu laſſen, ſobald ich die Gewißheit habe, daß der den Fall Hilt auslöſende Fall Roßenbeck eine ent⸗ ſprechende Behandlung durch die zuſtändigen Organe der Strafrechtspflege im Saargebiet erfährt. Weil es im Intereſſe einer Klarheit im Abſtimmungs⸗ kampf unbedingt erforderlich iſt, gewiſſe Dinge mit aller Eindeutigkeit klarzuſtellen, deshalb bin ich auch nicht in der Lage, gegen den Reichsſender Stuttgart einzuſchreiten.“ Das Wahlrecht an der Saar Saarbrücken, 13. Dez. Die Abſtimmungskommiſſion hat eine Bekanntmachung erlaſſen, die durch Plakatanſchlag im ganzen Saargebiet veröffentlicht werden ſoll. In dieſer Bekanntmachung wird noch einmal betont, daß die Volks⸗ abſtimmung im Saargebiet vollkommen frei und geheim ſein wird und daß die Stimmberechtigten irgendwelchen Vergeltungsmaßnahmen von Einzelpe rſonen oder gar von Seiten der Behörden nicht zu befürchten hätten. Nach der Feſtſtellung des Wahlergebniſſes werden die Stimmzettel nach Genf gebracht und dem Völkerbund übergeben, ſo daß die Möglichkeiten einer nachträglichen Unterſuchung der Stimmzettel vollkommen ausgeſchloſſen iſt. 5 — Goebbels in der Weſtmark a Große Kundgebungen in Dorkmund und Trier. Trier, 13. Dezember. In Weſtdeutſchland fanden zwei große Kundgebungen ſtatt, auf denen Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach: die eine in der Weſtfalenhalle in Dortmund, die andere in einem Maſſenzelt auf dem Palaſtplatz in Trier. Zur Trierer Kundgebung waren Saarländer in großer Zahl erſchienen. In ſeiner Dortmunder Rede gab Dr. Goebbels einen Abriß der politiſchen Entwicklung in Deutſchland in den letz⸗ ten Jahren, zeichnete mit ſcharfen Strichen das Deutſchland, das der Nationalſozialismus am 30. Januar 1933 überneh⸗ men mußte, und ſtellte dem gegenüber das Deutſchland von heute, das von jenem verſchieden ſei wie der Tag von der Nacht. Unſere Zeit ſei zu kurzlebig, man vergeſſe zu ſchnell, daß man noch geſtern am Rande des Abgrundes ge⸗ ſtanden habe und kritiſiere heute, wenn die breite Straße, die der Nationalſozialismus gebaut habe, hier und da ein⸗ mal nicht ſo⸗ glatt gepflaſtert ſei. Hark und ſteinig ſei der Weg, den das deutſche Volk unter Führung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung bis heute gegangen ſei, und ſteinig werde er auch noch einige Zeit bleiben. Wenn alle nationalen Reſerven verſchleuderk ſeien, wenn das Land überſchuldek ſei und die Wirtſchafk einem Trümmerhaufen gleiche, dann müſſe man mit har⸗ ker Arbeit ganz neu anfangen und Meter für Meter an Boden zurückgewinnen. Dabei gebe es auch einmal Schwie⸗ len und Schrunden. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung habe auch vor der Machtübernahme darüber keinen Zweifel gelaſſen und nichts verſprochen, ſondern nur Opfer gefordert für Deutſchland. Nach der Machtergreifung habe der Führer vier Jahre Zeit gefordert zum Wiederaufbau Deutſchlands. Heute ſei noch nicht die Hälfte dieſer Zeit verſtrichen, aber ſchon jetzt ſei die Verſchuldung geſun⸗ ken, viereinhalb Millionen Menſchen ſtänden wieder in Lohn und Brot, und wenn vielleicht hier und da auch die Bezahlung noch nicht den Wünſchen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung entſpräche, ſo käme es zunächſt jedoch darauf an, die Menſchen in die Betriebe zurückzubringen und dann allmählich in dem Maße, in dem das deutſche Volk ſich das erarbeite, auch ſeinen Lebensſtandard zu ver⸗ beſſern. „Es iſt uns nicht darum zu kun, den Beifall der Gegen⸗ wart, ſondern den Beifall der Zukunft zu erwerben.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels wies auch auf die Preisfrage hin, deren Regelung mit Energie in An⸗ griff genommen ſei. Zur Regierungspolitik erklärte der Redner:„Warum ſoll das Volk ſich mit Sorgen abquälen, mit denen die Regierung ſchon genug zu ſchaffen hat? Die Regierung hat die Pflicht, dieſe Sorgen zu tragen. Man zeige mir eine Regierung, die keine Sor⸗ gen hat. Im übrigen ſind wir immer der Meinung gewe⸗ ſen, daß das deutſche Volk ſich in unſerer Verantwortung geborgen fühlen kann.“. „Wir ſind überzeugt, daß wir jede Kriſe überſtehen und daß wir die Aufgaben, die uns das Schickſal ſtellt, löſen werden. Wir ſind in der Härte und Schwere der Kampf⸗ jahre nicht verzweifelt. Wenn unſere Arbeit von Segen ge weſen iſt, ſo bitten wir auch fürderhin, daß das Schickſal uns beiſtehen möge.“ Politiſches Allerlei Den Deutſchen Gruß verweigerk. Der Rechtsanwalt beim Kölner Oberlandesgericht, Dr. Franz Legers, Köln, iſt, wie der Weſtdeutſche Beobachter meldet, durch den Reichsgeſchäftsführer des NS⸗Juriſten⸗ bundes mit ſofortiger Wirkung aus dem NS⸗Juriſtenbund ausgeſchloſſen worden. Rechtsanwalt Dr. Legers hatte es grundſätzlich abgelehnt, den Hitlergruß zu erwidern. Es iſt veranlaßt worden, daß Rechtsanwalt Legers als Vor⸗ ſtandsmitglied der Kölner Anwaltskammer ausgeſchloſſen und ein Ehrengerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet wird. Einheitliche Erziehung Berlin, 13. Dez. Die durch Miniſterpräſident Göring Mitte März dieſes Jahres eingeleitete Aktion zur Verein⸗ heitlichung des Reiches und Preußens hat durch die Auf⸗ ſtellung eines einheitlichen Geſchäftsverteilungsplanes für das Reichserziehungsminiſterium und preußiſche Kultusmi⸗ niſterium eine weitere entſcheidende Förderung erfahren. Ihren ſichtbaren Ausdruck finden die grundlegenden Maß⸗ nahmen in der neuen Behördenbezeichnung. Zur Perſonal⸗ union iſt die Realunion getreten und damit kommen auch auf dem Gebiete des Erziehungsweſens die jahrzehntelangen Verwaltungserfahrungen Preußens uneingeſchrnäkt dem Reiche zugute. Paris. Wie das„Journal“ berichtet, iſt mit Zuſtim⸗ mung Muſſolinis ein franzöſiſch⸗italieniſcher Ausſchuß ehe⸗ maliger Frontkämpfer gebildet worden, der 10 Millionen Frontkämpfer umfaſſe. Genf. Der ſowjetruſſiſche Diplomat Roſenberg wird ſei⸗ nen Dienſt als Untergeneralſekretär im Völkerbundsſekre⸗ tariat mit Zuſtimmung des Völkerbundsrates ſchon am 1. Januar 1935 antreten. 8 London. Der König von Siam, der zurzeit in England weilt, empfing eine Abordnung aus Bangkok, die ihm die Bitte vortrug, auf ſeinen Thron wieder zurückzukehren. u 2 1 2 1 U 2 E 1 Ausbau des Tannenbergdenkmals Wo Deutſchlands größter Feldherr ruht.— Hindenburgs Gruft im Mittelpunkt. Die Erbauer des Tannenbergdenkmals, Walter und Jo⸗ hannes Krüger, ſind damit beauftragt worden, die Gruft des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg im Tannenbergdenkmal auszubauen. Vor etwa ſieben Wo⸗ chen empfing ſie der Führer perſönlich, um mit ihnen den Ausbau des Denkmals zu beſprechen.„Sie müſſen davon ausgehen,“ ſo ſagte der Führer etwa,„daß aus dem Tan⸗ nenbergdenkmal immer mehr das Denkmal des größten Feldhern des Deutſchen Reiches wird.“ Der Führer zeichnete ſeine Idee für die Ausgeſtaltung des Denkmals ſelbſt in den Grundrißplan des Tannenbergdenkmals ein. So iſt es der Gedanke des Führers ſelbſt, daß das Schwerge⸗ wicht des Denkmals, das bisher, gebildet von dem ho⸗ hen Kreuz über dem Grabe von 20 deutſchen Soldaten, im Mittelpunkt des Denkmalshofes ruht, in die A ch ſ e verlegt wird. Das heißt alſo, das Grabmal in der Mitte des Hofes verſchwindet, die Gruft des Feldmarſchalls wird in den bisherigen Ausgangsturm verlegt, der dem Ein⸗ gangsturm gegenüberliegt. Auf dieſe Weiſe wird im Innern des Tannenbergdenkmals ein großer freier Hof ge⸗ wonnen, der den dort zu erwartenden Kundgebungen zu⸗ gute kommen wird. Vor einigen Tagen nun ſind die Gebrüder Krüger wie⸗ der vom Führer empfangen worden und haben ihm ihre Entwürfe vorgelegt. Eingefaßt in das Geſamtbild des Denk⸗ mals, und doch von ruhiger, bezwingender Selbſtändigkeit, wird die Gruft ſo geſtaltet, daß ſie Blickfeld und Schwer⸗ punkt des ganzen Denkmals wird. Von dem vertieften Hof aus führt ein breiter Zugang zwi⸗ ſchen zwei großen Granitblöcken, die rechts und links der Ringtreppenanlage abſchließen, zur Gruft. An den Stirn⸗ ſeiten dieſer beiden Blöcke ſtehen die Standbilder zweier Soldaten, Monumentalfiguren, drei Meter groß, Wäch⸗ ter des Grabes. Den Eingang zur Gruft deckt ein ge⸗ waltiger, behauener Steinblock, der nur in ſchlichten Buch⸗ ſtaben den Ramen„Hindenburg“ trägt. Dieſer Block wird ein oſtpreußiſcher Findlin g ſein, der auch ſchon aufgefunden iſt. Ein ſchmiedeeiſernes Tor ſchließt die Gruft ab. Hinter dem Tor liegt, ſchon unter der Erde, eine Vorhalle. An dieſe Halle ſchließen ſich rechts und links zwei weitere Haſſen an, in denen die 20 koten deutſchen Krieger beigeſetzt werden, die bisher unter dem hohen Broncekreuz inmitten des Denkmalshofes ruhten. Dieſe Halle werden Reliefs ſchmücken, die Darſtellungen des aufbrechenden Hee⸗ res zeigen. So wird der Feldherr unter ſeinen Mitkämpfern auf dem größten Schlachtfeld der Weltgeſchichte, ſeinem Schlachtfeld, ruhen. Ein neues Gitter trennt von der Vor⸗ halle die Gruft, in der der Sarg des Feldmar⸗ ſchalls ſteht. Die Gruft iſt ein halbkugelförmiges Ge⸗ wölbe, an deſſen Wänden broncene Leuchter Kerzen tragen, von denen feierliches Licht auf den Sarkophag fällt. Ueber der Gruft ragt der Hindenburgturm empor. Es iſt der bisherige Ausgangsturm, der äußerlich keinen Schmuck trägt, ſondern lediglich einige Fenſteröff⸗ nungen aufweiſt. Dieſe Oeffnungen wird man zumauern, dann ſolldas große Broncekreuz, das bisher in der Mitte des Denkmalhofes ſtand, an der glatten Wand dieſes Turmes über dem Grufteingang angebracht werden. Der Turm ſelbſt wird mit kreuzförmigem Grundriß und Kup⸗ pelgewölbe ausgebaut. Als einzigen Schmuck erhält er außer ſeiner ſehr ſchönen Werkſteinverkleidung lediglich die Daten aus dem Leben des Feldmarſchalls, eingemeißelt in die Wandplatten, ſo daß dieſer Turm wie ein ſteinernes Buch des Lebens dieſes großen Deukſchen wirkt. Ueber der Inſchrift werden aus Bronce und Emaille die Vergrößerungen der vier höchſten preußiſchen Kriegs⸗ orden prangen, die der Feldherr getragen hat. In der ſo entſtandenen hohen Halle. die man durch Treppen aus den — cord ones[erde Hence u Hen. Angelo hielt ſie mit feſtem Griff weit von ſich und ſtarrte in dieſes junge, ſelige Frauengeſicht, in dem die Liebe wie eine Verklärung ſtrahlte und leuchtete. And rot und glühend ſtand ihr Mund darin, einer reifen Granat⸗ frucht gleich. „Du wollteſt im Ernſt, Dianora— „Ja, tauſendmal ja! Dein Weib werden! Und Rena⸗ tus, dein Sohn, wird es mir danken.“ „Dianora!“ Das klang wie Fanfarenruf. Es hallte dröhnend von den Wänden wider, und Dianora legte ihm ſchnell die Hand auf den Mund und wies mit dem Finger nach neben⸗ an, wo der Knabe ſchlief. Da dämpfte er die Kehle und flüſterte nur heiß: „Dianora, ich will dir ewig dankbar ſein, und ich werde nie aufhören, dich zu lieben. Ihr Geſicht ruhte an ſeiner Bruſt. „Mein König, mein heimlicher, großer König!“ Et ſchloß ihr den Mund mit ſeinen Lippen in einem Rauſch toller Zärtlichkeit. 25 „Wie ich dich liebe, Dianora!“ Willenlos gab ſie ſich der brauſenden, leidenſchaftlichen Symphonie dieſer Stunde hin, die ſie erträumt und erſehnt hatte, ſeit das Schickſal ſie nach einem kurzen, heißen Traum aus ſeinen Armen geriſſen. Hier auf Lipari rundeten ſich die Dinge zum Kreis. Hier war die große Stunde ihres Lebens beſchloſſen ge⸗ meſen. Ihre und Angelos Stunde. „Wir werden zum Prior der Bernhardinermönche gehen, Angelo“ „Ja, morgen.“ Unter Lächeln: „Du haſt es eilig, Liebſter.“ „Ich weiß, daß man das Glück feſthalten muß ganz feſt; es kinnt einem aus der Hand ſo leicht wie Waſſer. Der Prior ſoll uns in der Kapelle den Segen geben und unſere Hände ineinanderlegen zum ewigen Bunde. Er wird mei⸗ nen 8 1 „Das wird er, Angelo.“ Wieder fanden ſich ihre Lippen..——— — Kammern erreicht, die rechts und links der Gruft liegen, wird ein Broncedenkmal des Feldmarſchalls aufge⸗ ſtellt. Kurzmeldungen Der Führer beim Staaksbegräbnis Dr. Junkels. In Weimar fand das Staatsbegräbnis des durch einen Unfall jäh aus dem Leben geſchiedenen SA⸗Gruppenführers Staatsrats Dr. Guſtav Zunkel ſtatt. Der Führer nahm mit ſeinem Stabe und vielen Perſönlichkeiten der Bewegung und des Staates an der Beiſetzung teil und legte einen Kranz mit perſönlicher Widmung nieder. Der Chef des Sta⸗ bes der SA, Lutze, ſprach Worte des Dankes und Geden⸗ kens am offenen Grab. Berangers Eindrücke in Rom Paris, 13. Dez. Der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes des franzöſiſchen Senats, Henry Beranger, gab franzöſiſchen Preſſevertretern eine Schilderung ſeiner Ein⸗ drücke, die er von der Unterredung mit Muſſolini gewonnen habe. Berenger betonte, die Zuſammenkunft mit dem Duce habe ihn davon überzeugt, daß auch die italieniſche Regie⸗ rung ganz von der Notwendigkeit einer franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Annäherung durchdrungen ſei. Muſſolini habe zu ihm mit dankenswerter Offenheit und Ehrlichkeit geſprochen. Der deutſch⸗engliſche Handel Amtliche Erklärungen im Ankerhaus. London, 13. Dezember. Im engliſchen Unterhaus waren an die Regierung meh⸗ rere Anfragen über deutſch⸗engliſche Finanz und Wirt⸗ ſchaftsprobleme gerichtet worden. So wurde u. a. an den Präſidenten des Handelsamtes die Anfrage gerichtet, wie es um das Wirken des deutſch⸗engliſchen Zahlungsabkom⸗ mens ſtehe, insbeſondere hinſichtlich der Liquidierung ein⸗ gefrorener Schulden. Der Sekretär des Ueberſeehandels⸗ amtes, Colville, erklärte u. a., daß das am 1. November ab⸗ geſchloſſene engliſch⸗deutſche Zahlungsabkommen ſich, wie er dem Hauſe erfreulſcherweiſe mitteilen könne, bisher befrie⸗ digend ausgewirkt habe. Welterhin wurde der Präſident des Handelsamtes aus dem Hauſe gefragt, ob das deutſch⸗engliſche Handelsabkom⸗ men befriedigend arbeite und ob es amtlich bekannt ſei, daß die enaliichon Ausfuhrkirmen im Verkehr nach Deutſchland dadurch ſtark behindert würden, daß einige deutſche Ein⸗ fuhrhäuſer bei der Beſchaffung der Einfuhrbeſcheinigungen Schwierigkeiten hätten. Unterſtaatsſekretär Colville er⸗ klärte, daß tatſächlich kurz nach dem Inkrafttreten des deutſch⸗engliſchen Zahlungsabkommens gewiſſe Schwierig⸗ keiten in Erſcheinung getreten ſeien. In jedem beſonderen Falle habe jedoch der engliſche Botſchafter in Berlin ſich mit den deutſchen Behörden in Verbindung geſetzt. Wie man feſtſtellen könne, arbeite das Abkommen nunmehr im gro⸗ ßen und ganzen befriedigend. An den Schatzkanzler wurde die Frage gerichtet, ob er beabſichtige, die geplante Anleihe der Bank von Eng⸗ land an Deutſchland zu bewilligen. Schatzkanzler Neville Chamberlain erwiderte, er nehme an, daß dieſe Frage ſich auf den Kredit beziehe, der mit der Reichsbankleitung ver⸗ einbart worden iſt, um die Liquidierung ausſtehender Han⸗ delsſchulden an Gläubiger in Großbritannien zu beſchleuni⸗ gen. Dieſe Maßnahme liege im allgemeinen Intereſſe. Der Staatsſekretär für die Dominien erklärte auf eine Frage, bei Verhandlungen über den Ankauf von ſüdafrika⸗ niſcher Wolle für Deutſchland habe es ſich nur um Verein⸗ barungen derſelben Art gehandelt wie das vor kurzem geſchloſſene Abkommen zwiſchen Großbritannien und der deutſchen Regierung. Havanna. In den Gebieten von Havanna, Sanka Clara und Camaguey auf Kuba wurde der Ausnhmezuſtand ver⸗ hängt. Dieſe Maßnahme wurde von der Regierung getrof⸗ fen, um der erhöhten Aktivität der Kommuniſten wirkſam vorzubeugen. Stern auf Stern entzündete ſich am Himmel. Sterne der Liebe, Sterne des Glückes. „Komm, Angelo!“ Dianora trat mit ihm auf Fußſpitzen in das Neben⸗ zimmer, wo Renatus ſchlief. Sie ſtanden vor ſeinem Bett. Leiſe und gleichmäßig tief gingen ſeine Atemzüge. Die klei⸗ nen, geballten Fäuſtchen lagen auf der Bettdecke. Mit einem fremden Lächeln um den Mund flüſterte Angelo: „Nun weiß ich, wofür ich bis jetzt gelebt habe, Dia⸗ nora!“ ** * Das ſilberne Glöcklein der Kapelle läutete hell und fröhlich über den Kloſterhof und in die Stille des Tages jenſeits der Kloſtermauern hinein, als wiſſe es, daß es heute ein Hochzeitsglöcklein ſei. Der Prior machte das Zeichen des Kreuzes über das kniende Paar. „Und nun ſtehet auf und wandert durch das irdiſche Leben Hand in Hand, ſo wie ihr jetzt vor mir ſteht, und gedenkt immer dieſes Tages, da einer dem andern ſich an⸗ vertraute mit Leib und Seele und einer des anderen Stab und Stütze zu ſein gelobte. Der Herrgott ſchütze euch— gehet hin in Frieden.!“ n Angelo und Dianora hatten ſich erhoben. Sie hielten einander bei der Hand und ihre Herzen waren voll Feierlichkeit. Die fromme Handlung war vorbei. Hier kannte niemand Angelo Duca außer dem Prior. And der hatte nur ſeinem Orden zu dienen und niemand ſonſt. Ernſt drückte er den beiden die Hand, bevor ſie ſich um⸗ wandten und langſam dem Ausgang zuſchritten, deſſen breite Flügeltür ſich wie von unſichtbaren Händen öffnete. Mönche hatten den Weg bis zum Tor in der Mauer mit Blumen und Blüten beſtreut. Und mit einem ſtillen, gütigen Geſicht öffnete der Bruder Pförtner das Tor vor ihnen Er ſah dem Paar, das da liebſelig wieder in die Welt hinausſchritt, noch lange nach, bevor er den ſchweren Riegel wieder vorſchob. age maßloſen Glückes folgten. Zeitlos verrannen die Tage. Verrannen die Wochen. Ja, die Welt, das war Lipari! And der Mittelpunkt der Welt das weiße Haus in einem Olivenwald, in dem die ſchönſte Frau waltete und Frieden und Glück aus⸗ ſtrömte. Tumult in der Wiener Staatsoper Juden demonſtrieren gegen Clemens Krauß. Wien, 12. Dez. In der Wiener Staatsoper kam ez zu außerordentlich ſtürmiſchen Auftritten, die ſogar die Heranziehung größerer Polizeiabteilungen und zahlreiche Verhaftungen notwendig machten. Der an die Berliner Staatsoper berufene Wiener Operndirektor Clemens Krauß dirigierte die Oper„Fal⸗ ſtaff“. In dem Augenblick, als er den Zuſchauerraum be⸗ trat, brach ein Teil der Stehparterrbeſucher in ſtürmiſche, demonſtrative Hochrufe aus, die von zahlreichen im Hauſe anweſenden Juden mit Johlen und Pfeifen beantwortet wurden. Dieſe Demonſtrationen erneuerten ſich, als nach der großen Pauſe Clemens Krauß ſich wieder anſchickte, das Dirigentenpult zu betreten. Ein minuten⸗ langer Kampf zwiſchen den Hochrufern und den Pfu⸗ ſchreiern ſowie von Leuten, die auf Schlüſſel pfiffen, ſetzte ein. Bald war an dieſem Kampf das ganze Haus beleiligt. Auf den Galerien und im Parterre kobe ein wüftes Durch. einander. Zum erſten Male ſeit Beſtehen der Skaafsoper mußten Polizeiabteilungen mik dem Gummiknüppel ein⸗ ſchreiten; im Skehparterr wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Wie ſich ſpäter herausſtellte. waren alle Perſonen, die feſtgenommen werden mußten, Juden. 3 Tote, 7 Schwerverletzte bei Brandunglück Neuſtadt(Oberſchleſien), 12. Dez. In Nieder⸗Mohrau bei Römerſtadt in der Tſchechoſlowakei ereignete ſich ein furchtbares Brandunglück. In einem Schlackbrechhaus kam ein Feuer auf, das in dem Schlack reiche Nahrung fand. Drei Frauen kamen in den Flammen um. Sieben Perſo⸗ nen, davon ſechs Frauen, erlitten ſchwere Brandwunden, Idar-Oberſtein ſtellt das Märzabzeichen. Koblenz, 12. Dez. Den nächſten Auftrag für das Win⸗ terhilswerk hat die Regierung in den Gau Koblenz⸗Trier vergeben, und zwar iſt die Schmuckinduſtrie im Gebiet von Idar⸗Oberſtein mit der Herſtellung des Märzabzeichens für das Winterhilfswerk beauftragt worden. Durch dieſe Maß⸗ nahme werden im Gebiet von Idar und Oberſtein, das alz Notſtandsgebiet bezeichnet iſt, etwa 800 bis 1000 Volksge⸗ noſſen in Arbeit und Brot gebracht. Polizei gegen Streikende Paris, 13. Dez. Auf einem großen Bauplatz in einem der Außenbezirke in Paris kam es zwiſchen einem ſtarken Polizeiaufgebot und etwa 60 ſtreikenden Bauarbeitern, die ihre Arbeitskollegen an der Arbeit verhindern wollten, 3 ſchweren Juſammenſtößen. Selbſtmord der Witwe Leo Falls. Wien, 13. Dez. Die Witwe des bekannten Operetten⸗ komponiſten Leo Fall, Frau Berta Fall, hat ſich mit Vero⸗ nal vergiftet. Sie wurde in ihrer Villa tot aufgefunden. Die Urſache der Tat iſt finanzielle Notlage. Frau Fall war in den letzten Jahren vollkommen verarmt. Das brennende Hotel 50 Tote.— Jurchtbare Szenen. Newyork, 12. Dezember. Die Zahl der Todesopfer, die der Hotelbrand in Lan⸗ ſing gefordert hat, ſteht noch immer nicht feſt. Es werden noch etwa 80 Hotelgäſte vermißt. Man fürchtet, daß die Zahl der Toten bis auf etwa 50 ſteigen wird. Man nimmt an, daß ſich auch noch mehrere Leichen unter der Eisdeck des Grand River befinden, in dem mehrere Hotelgäſte in ihrer Todesangſt geſprungen ſind. Nach Berichten von Ueberlebenden haben ſich ſchreck⸗ liche Panikſzenen in dem brennenden Hotel abgeſpiell. Frauen mik brennenden Haaren und sleidern durchraſten die forridore, zahlreiche Hotelgäſte wurden bei dem er⸗ ſuch, ſich zu retten, niedergetrelen. 20 Minuten lang er⸗ könken furchtbare Schreckensrufe, bis das Hotel mit don⸗ nerähnſſchem krachen in ſich zuſammenſtürzte. Aber eines Nachts geſchah es, daß Angelo aus des Kiſſen fuhr und laut ſchrie: „Der Alte! Ja— ja, ich komme!“ Er wachte auf. Dianoras weiche Hand lag zärtlich auf ſeiner Stirn. „Was iſt dir, Angelo?“ i d Der atmete tief. e Nach einem langen Schweigen ſagte er: „Der Alte von Fronteja war im Zimmer.“ 2 Er hatte ihr in dieſen Wochen viel von ihm erzählt von dieſem geheimnisvollen Mann, der magiſch und un⸗ heimlich und doch immer voll ſeltſamer Güte über ſein Leben gewacht hatte. „Du haſt geträumt, Angelo.“ „Nein, nein, er ſtand vor mir am Bett.“ „Ein Traum war es, Angelo.“ „Traum oder Wahrheit? Wer kann das mit Beſtimmt⸗ heit wiſſen, Dianora? Mein Lehen war von jeher en Wirrwarr aus Traum und Wirklichkeit, vielleicht nennt man dies abenteuerlich, wie? Aber ganz gleich, der Aue ſprach zu mir!“ 8 Er ſaß aufgerichtet im Bett. g Durch die Fenſter ſchimmerte milchig das Mondlicht uns gab dem Zimmer eine verſchwimmende und geheimnisvs Helligkeit. „Was hat er zu dir geſprochen, Angelo?“ „Er hatte ein mildes und gütiges Geſicht und blick mich lange an. Ich kann dieſen Blick nicht beſchreiben e; war eindringlich, feſt und doch nicht ohne Wohlwollen An; dann ſagte er: Du haſt mich vergeſſen, Angelo, ich aber habe eden Tag deiner gedacht in Treue Wann willſt du zu un kommen? Du wirſt kommen, Angelo, denn deines Lebens Zukunft hängt davon ab. Du mußt kommen! Ich warte ich warte— und ziehe dich zu mir mit der Kraft meine Willens.“ N g „Das haſt du wirklich gehört, Angelo?“ „So wahr mir Gott helfe, ja!“ „Es iſt ſehr ſeltſam, Liebſter.“ „Er ſprach noch weiter: Verheimliche nichts vor den teuerſten Menſchen, den du jetzt haſt Er wird dich ziebes laſſen, denn die Liebe iſt immer gläubig und feſſelt nie mals.“ Schweigen. Zwei Geſichter blickten einander an im ſilbernen Tran dieſer Stunde. „Die Welt da draußen— flüſterte Dianora 1 zuckenden Lippen, und verſtummte wieder. Angelo nickte leicht mit dem 5 „Ja, ſie ruft— ruft— Und dann: ſchlafen. Dianora. Es war ein Spuk. „Wir wollen 1 1 lung Rei elf von den Einz rie! Bet Bet Bet Bet Bet Bet Bet Tlaſ 5 b mel häu den das Der Mac gab Rei eing Au ſtat ſchu 11 die leut Alus dlem badisciien Lande Die landwirtſchaftlichen Betriebe i Mannheim, 12. Dez. Das Statiſtiſche Reichsamt gibt zieht die Einzelergebniſſe der landwirtſchaftlichen Betriebszäh⸗ ung von 1933 bekannt. Von den insgeſamt im Deutſchen Feich vorhandenen 3046 819 landwirtſchaftlichen Betrieben entfallen auf Baden 168 507 mit einer Geſamtbetriebsfläche pon 1 258 000 ha. Die landwirtſchaftlichen Betriebe in Ba⸗ den verteilen ſich auf die verſchiedenſten Größenklaſſen. Im einzelnen wurden gezählt: 64 488 Betriebe mit einer Be⸗ lriebsfläche von 0.51 bis 2 ha, 59 415 Betriebe mit einer Betriebsfläche von 2 bis 5 ha, 28 520 Betriebe mit einer Betriebsfläche von 5 bis 10 ha, 9984 Betriebe mit einer Betriebsfläche von 10 bis 20 ha, 3972 Betriebe mit einer Betriebsfläche von 20 bis 50 ha, 1109 Betriebe mit einer Betriebsfläche von 50 bis 100 ha, 409 Betriebe mit einer Betriebsfläche von 100 bis 200 ha, 600 Betriebe mit einer Betriebsfläche von 200 und mehr ha. Von 100 Betrieben insgeſamt entfielen auf die Größen⸗ flaſſen von 0.51 bis 2 ha 38.3, von 2 bis 5 ha 35.3, von 5 bis 20 ha 22.8, von 20 bis 100 ha 3.0, und von 100 und mehr ha 5.6 Betriebe. () Eingliederung der Kriegsfreiwilligen in den Kyff⸗ häuſerbund. Die durch Anordnung vom 8. Auguſt 1934 für den Bereich des Landes Baden ausgeſprochene Auflöſung und das Verbot der Vereinigung ehemaliger Kriegsfreiwilliger Deutſchlands e. V., Sitz Berlin, wurde nach einer Bekannt⸗ machung des Innenminiſters im Staatsanzeiger mit der Maß⸗ gabe aufgehoben, daß ſich die Ortsgruppen in den Deutſchen Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“(Kyffhäuſer⸗Bund) e. VB., eingliedern. Heidelberg.(Innenminiſter eröffnet die Ausſtellung.) Die unter der Schirmherrſchaft des Reichs⸗ ſtatthalters Robert Wagner ſtehende Große Deutſche Luft⸗ ſchutz⸗Ausſtellung wird am kommenden Freitag, vormittags 11 Uhr, durch Innenminiſter Pflaumer eröffnet werden. An die Eröffnungsfeier ſchließt ſich eine Führung durch Ober⸗ leutnant a. D. Lenz vom Präſidium des Reichsluftſchutzbun⸗ des ant. Weinheim.(Jägerappell des Kreiſes Weinheim) Auf Einladung des kommiſſariſchen Kreis⸗ jägermeiſters, Profeſſor Rettig, fand in den Räumen des Gaſthauſes„Zum Falken“ der erſte Jägerappell für die Jägerſchaft des Kreiſes Weinheim ſtatt. Anweſend waren Daujägermeiſter Oberforſtmeiſter Krutina⸗Karlsruhe, Land⸗ rat Dr. Compter für die ſtaatliche Behörde, Bürgermeiſter Dr. Meiſer für die Stadt Weinheim ſowie die Bürgermeiſter der Landorte des Kreiſes und der Kreisbauernführer. Der Kreisjägermeiſter erläuterte eingehend das neue Reichsjagd⸗ geſetz und gab davon Kenntnis, daß die Verhandlungen mit den Gemeinden wegen der Abrundung der Jagdbezirke gün⸗ ſtig verlaufen. Oberforſtmeiſter Krutina gab anſchließend einige Erläuterungen. Im Namen der Gemeinden ſprach Landrat Dr. Compter. Li Tauberbiſchofsheim.(ĩNeuer Direktor der Auf⸗ bau⸗Oberrealſchule) Gymnaſialprofeſſor Dr. Guſtav Mittelſtraß, der als früherer Direktor der Salemer Schloß⸗ ſchule bekannt iſt, wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1935 zum kommiſſariſchen Direktor der hieſigen Aufbau⸗Oberreal⸗ ſchule ernannt. Profeſſor Albert Mayer, der ſeit Oſtern 1934 die Anſtalt leitet, wurde zum gleichen Termin an die Liſe⸗ lotteſchule in Mannheim verſetzt, wo er bereits früher längere Zeit tätig war. Ui Höpfingen.(Opfer des Weltkrieges.) Hier ſtarb im Alter von 54 Jahren der Schmiedemeiſter Joſef Anton Schmitt. Ein noch im Fuß befindlicher Granatſplitter, den er beim Landwehr⸗Regiment 109 in den Kämpfen im Oberelſaß im Februar 1916 davongetragen hatte, war jetzt in die Gelenkkapſel gewandert und hatte dort Entzündung und Eiterung verurſacht, welche ſich über den Körper ver⸗ breitete und den Tod herbeiführte. Triberg.(Einbruch,) In der Nacht wurde in die Konfum⸗Filiale VI Schonachbach ein verwegener Einbruch ver⸗ übt. Nach Lage der Dinge dürften mehrere Täter in Frage kommen. Verſchiedene Tertilfächer wurden durchwühlt und waren zum Mitnehmen bereitgelegt. Auf der Suche nach Geld fielen den Eindringlingen 468 Mark in die Hände. Nach dieſem Fund ließen die Einbrecher die bereitgelegten Waren 5 und verſchwanden. Bis jetzt fehlt jede Spur von den Tätern. () Waldshut.(Ein Betrüger vor Gericht.) Der 42 Jahre alte M. J. aus E. hatte ſich wegen Betrugs vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Waldshut zu verantworten. J. hatte die Planfertigung und Bauleitung verſchiedener Neubauten, die anſtelle von niedergebrannten erſtellt wurden, übernommen. Er hat nun richtige Angebote und Rechnungen der Handwerker mit durch Einſetzen höherer Einheitswerte überhöhten Rechnungen vertauſcht und den Schätzern der Gebäudeverſicherungsanſtalt vorgelegt. Die Ge⸗ bäudeverſicherungsanſtalt in Karlsruhe wurde dadurch in vier Fällen um insgeſamt 14 781.08 Mark, die den Brand⸗ geſchädigten mehr ausbezahlt wurden, geſchädigt. In zwei weiteren Fällen konnte ſein Vorhaben noch rechtzeitig enk⸗ deckt werden. J. wurde deswegen wegen vollendeten Betrugs in vier Fällen und wegen verſuchten Betrugs in zwei Fäl⸗ len zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr und . und zu den Koſten des Verfahrens ver⸗ teilt. J Aus den Nachbarländern Autobahn Siutigart— Heilbronn Welchen Weg die Strecke nimmt. — Stuttgart, 12. Dez. Der Bauabſchnitt Stuttgart Heilbronn wird in abſehbarer Zeit begonnen werden, ſie durchquert die Verbindungsſtraße Stuttgart—Würzburg, die direkte Route nach Hamburg und Norddeutſchland. Für den Bauabſchnitt Stuttgart— Heilbronn wurde eine beſondere Bau⸗ leitung und techniſches Büro beſtellt, das in Ludwigsburg den Sitz hat. Abgeſehen von einigen eventuellen örtlichen Veränderun⸗ gen liegt nunmehr der Lauf der Reichsautobahn⸗ ſtraße Stuttgart— Heilbronn feſt. Er beginnt an der Staats⸗ ſtraße Degerloch Echterdingen und führt über die Rohrer ee ee Höhe, umgeht dann im weiten Bogen— ſcharfe Kurven fallen bei den Reichsautobahnen fort— die Solitude und erreicht am Glemseck die Ebene. Nun läuft die Straße an Leonberg vorbei über den Engelberg, dann weſtlich von Gerlingen und weiter öſtlich von Ditzingen, um zwiſchen Mün⸗ chingen und Stammheim die Schwieberdinger Straße zu kreuzen. Im Oberamtsbezirk Ludwigsburg führt ſie zunächſt weiter nach Norden, kreuzt die Bahnlinie nach Markgröningen zwiſchen Möglingen und Pflugfelden, führt dann durch den weſtlichen Zipfel des Oſterholzes und erreicht die Hauptlinie der Reichsdahn kurz vor dem Bahnhof Aſperg. Dann geht es weiter am Eglosheimer Exerzierplatz vorbei zur Staats⸗ ſtraße Stuttgart Heilbronn, die unterhalb der„Hohen⸗ ſtange“ gekreuzt wird. Nach einem weiten Bogen um Schloß Monrepos herum führt die Route dicht weſtlich an Heutings⸗ heim vorbei, und zwiſchen Geiſingen und Beihingen über den Neckar und den Kanal des Kraftwerkes. Nun läuft die Straße in faſt gerader Richtung nach Norden Über Höpfig⸗ heim, Ilsfeld, Unter⸗Gruppenbach nach Weinsberg. * Den Spielkameraden erſchoſſen. Diefflen(Kreis Saarlouis). Zwei 14jährige Jungen machten mit einem Flobert Jagd auf Vögel. Plötzlich ent⸗ lud ſich unerwartet das Gewehr in der Hand des einen Jungen und traf den anderen Jungen in den Leib ſo ſchwer, daß er im Krankenhaus geſtorben iſt. Ein ähnlicher Fall hatte ſich bereits vor ſechs Wochen zugetragen. Da⸗ mals wurde ein 13jähriger Junge durch einen Revolver⸗ ſchuß derart verletzt, daß er zeitlebens gelähmt und arbeits⸗ untauglich iſt. 1 Koblenz.(Große Moſelflöße.) Von Bernkaſtel kommend, trafen oberhalb der Stadt mehrere Moſelflöße ein. Sie mußten hier vor Anker gehen, um zuerſt aufgeteilt zu werden, weil hier die gefährlichſten Stellen der ganzen Moſel, die großen Stromſchnellen, zu paſſieren ſind. Die hier vor Anker liegenden Flöße ſind je ſieben Meter breit und 65 Meter lang. Die Stämme ſind in drei Lagen über⸗ einander geſchichtet und für den Brückenbau bei Neuß⸗Kre⸗ feld beſtimmt. „Bernkaſteler Doktor“ und andere Edle Tropfen wurden verſteigert. Trier, 12. Dezember. Im großen Saale des Bürgervereinshauſes begannen die Verſteigerungen des Trierer Vereins von Weinguts⸗ beſitzern der Moſel, Saar und Ruwer, die eine ganze Woche dauern und gleich am erſten Tage ein überaus günſtiges Ergebnis brachten. 79 Fuder 1933er Moſelweine aus den bekannteſten Lagen der Mittelmoſel wurden ausgeboten; ſämtliche Fuder wurden zu hoch befriedigenden Preiſen verkauft. Ein Durchſchnittspreis pro Fuder von 2328 Mark konnte erreicht werden. Der Geſamterlös von 183 940 Mark am erſten Tage eröffnet die beſten Ausſich⸗ ten für die folgenden Verſteigerungstage. Die Güte der ſteigerten 1933er Weine war aber auch hervorragend. Sie entſtammten ſämtlich der Mittelmoſel; im Verſteigerungs⸗ katalog waren alle berühmten Weinorte von Uerzig und Erden über Graach⸗Weheln⸗Bernkaſtel bis Brauneberg vertreten. Einzelne Weingüter erzielten einen Tageserlös von etwa 40 000 Mark. Am beſten bewertet wurden natürlich die Bernka⸗ ſteler Doktorweine des Wachstums Wwe. Dr. Tha⸗ niſch, die im Durchſchnitt für ſechs Fuder je 4900 Mark ein⸗ brachten. Zwei Fuder 1933er Bernkaſteler Doktor Ausleſe koſteten je 5300 Mark als Höchſtpreis des Tages. Nicht weit hinter den Doktorweinen blieben im Preis zurück ein Fuder Wehlener Sonnenuhr feinſte Ausleſe zu 4860 Mark und ein Fuder Erdener Prälat hochfeinſte Sorte zu 4770 Mark. Nur ein Fuder Trittenheimer Fahr⸗ fels zu 1090 Mark wurde unter 1100 Mark verkauft. Der Durchſchnittspreis, der in dieſer Höhe ſeit Jahren auf keiner Trierer Weinverſteigerung mehr erreicht wurde, lag mit 2328 Mark noch um 1200 Mark über dem geringſten Fu⸗ derpreis des Tages. Ar Todesſturz mit m Fahrrad. Der 33 Jahre alte Hilfsarbeiter Jakob Hirſchhuber aus der Nähe von Waſſer⸗ burg ſtürzte, als er nachts mit dem Fahrrad von Anger nach Urwies(bei Bad Reichenhall) fuhr, vom Rad und ſchlug mit dem Kopf ſo unglücklich auf das Straßenpflaſter auf, daß ihm der Kopf buchſtäblich zerſchmettert wurde. Der Tod trat auf der Stelle ein q Tödliche Aufregung wegen eines verlorenen Fuß⸗ ballſpiels. Der als fußballbegeiſtert bekannte Invalide Mühlberger in Aichach(Bayern) geriet wegen des Verlaufs eines Fußballkampfes derart in Aufregung, daß der Mann vom Schlaſe getroffen wurde. Mühlberger wurde ſofort in 12 Wohnung gebracht, wo kurze Zeit ſpäter der Tod ein⸗ at. f I Die ſelbſtgeſammelten Pilze. Die Ehefrau des Ma⸗ ſchiniſten Janoſch in Kitzingen hatte im September im Walde Pilze verſchiedener Art geſammelt und zu Hauſe zubereitet. Nach dem Genuß des Pilzgerichtes erkrankte die ganze Familie ſchwer. Das ſiebenjährige Töchterchen ſtarb, die übrigen Familienmitglieder konnten gerettet werden. Die Unterſuchung ergab, daß Frau Janoſch den giftigen Knollenblätterpilz für einen Champignon gehalten hatte. Sie mußte ſich nun wegen fahrläſſiger Tötung vor dem Ge⸗ richt verantworten. Dieſes erkannte auf einen Monat Ge⸗ fängnis mit bedingtem Straferlaß. 5 3 Tödlicher Abſturz vom Hohen Goell. Der Salzbur⸗ ger Bergſteiger Andreas Strohbichler iſt am Hohen Goell aus 80 Meter Höhe abgeſtürzt Er war auf der Stelle tot. Die Leiche, die gräßliche Verſtümmelungen aufwies, konnte geborgen werden. Lalcale Nuudoclliau Träume um den Wunſchzettel 5 Wenn der Nikolaus gekommen war, da wußten wir, daß es jetzt ſtark auf Weihnachten zugeht. Der Vater und die Mutter ſagten dann wohl zu uns Kindern, win müßten jetzt unſere Wunſchzettel für das Chriſtkindl ſchrei⸗ ben. Die Wunſchzettel wurden dann hübſch in einen Am⸗ ſchlag geſteckt und dieſer— nicht ohne leiſe, aber dennoch unbegründete Beſorgniſſe— auf das Fenſterbrett gelegt. Wir wußten, das Chriſtkind würde ihn von hier, wenn es durch die Straße flöge, wegnehmen und in den Himmel bringen. Auch heute kreiſt die Phantaſie ſo manchen Bubens oder Mädels um den Wunſchzettel. Was haben ſie doch alles für ſchöne Sachen darauf geſchrieben! Eine Eiſenbahn mit Tunnel, eine Schachtel ſtrammer Bleiſoldaten, einen Kaufladen, eine Puppe und Dinge für die Puppenſtube, Baukäſten uſw.— das Chriſtkind wird Augen machen, wenn es alle dieſe Wünſche zur Kenntnis nimmt. Die Kleinen, die ſchon jetzt die Tage bis zum Beſcherungsabend zählen, träumen von den gewünſchten Herrlichkeiten und es wird ihnen manchmal ſo gehen wie es auch uns ſeinerzeit zumute war: wir hatten gewichtige und quälende Zweifel, ob denn auch die Wünſche des bedeutungsvollen Zettels wirklich in Erfüllung gingen. Nicht nur die Kleinen, auch die Großen haben ihre Wunſchzettel für Weihnachten. Meiſt ſind es Wünſche, die längſt verborgen in irgend einer Kammer des Herzens ſchlum⸗ mern, Wünſche allerdings, die auf Wichtigeres hinzielen als auf Spiel und Tand. Ja, wenn wir auch dieſe Wünſche einem Chriſtkind aufſchreiben könnten. Ein ganzes Volk hat Weihnachtswünſche, es trägt ſie in ſeiner Bruſt geſchrie⸗ ben. And der Vater im Himmel ſieht auf das Volk, auf die Großen und Kleinen herab und wägt die Wünſche, auch die der Kleinſten, und gibt jedem, was ihm beſchieden. 5 Zuſammenfaſſung der Geſangvereins-Arbeit. Es wurde in Mannheim ſchon lange angeſtrebt, die kleineren Geſangvereine zuſammenzuführen und größere Chorkörper herauszuſtellen. Das gelang ſchon beim Jubi⸗ läum der Sängervereinigung im Jahre 1932. Dann glaub⸗ ten die Vereine wieder, getrennt marſchieren zu ſollen, aber es zeigte ſich, daß die Möglichkeit, eigene Konzerte zu geben, kaum noch beſtand. Schließlich kam es doch dazu, daß ſich wenigſtens die Vereine zuſammentaten, die den gleichen Dirigenten hatten. Nun iſt eine neue Anordnung des Deutſchen Sängerbundes herausgekommen, wonach das Gemeinſchaftsſingen in den Vordergrund zu ſtellen iſt. Man verſpricht ſich davon die Betonung der Volks⸗ gemeinſchaft. Zunächſt fand der Gedanke des Einſtimmig⸗ Singens bei den Sängern Ablehnung, allein es hat ſich gezeigt, daß nur die erſte Scheu zu überwinden war, und in vielen Vereinen iſt die Neuerung bereits freudig be⸗ grüßt worden. Die 45 Mannheimer Geſangvereine ſind in neun Gruppen eingeteilt worden, in denen— je nach Größe— vier bis ſechs Vereine zuſammenarbeiten, ſodaß jede Gruppe 200 bis 350 Sänger ſtark iſt. Es kommen nach Möglichkeit die Vereine zuſammen, die den gleichen Dirigenten haben, oder die im gleichen Stadtteil ihren Sitz haben. Die Vereine haben nun die Pflicht, innerhalb der Gruppen monatlich ein Mal zu ſingen, wobei die Chor⸗ leiter abwechſeln. Selbſtverſtändlich wird vorher feſtgeſtellt, was die einzelnen Vereine unter ſich üben, ſo daß die Chöre beim Gruppenſingen ſchon einigermaßen„ſitzen“. Zur Einübung kommen die vom Badiſchen Sängerbund auf⸗ gegebenen Pflichtchöre in Betracht, die für das Bundesfeſt in Karlsruhe im Oktober 1935 vorgeſehen ſind. Ferner werden Chöre geübt, die gemeinſam in der Oeffentlichkeit, u. a. bei Totengedenkfeiern, zu ſingen ſind. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß ſich die Neuerung bewährt. Für die Vororte und Landgemeinden iſt die Regelung daß die Ortsvereine ſich monatlich einmal zu gemeinſamen Probe zuſammenfinden; im übrigen liegen die gleichen Bedingungen zugrunde. Bemerkenswert iſt noch die Anweiſung, daß die Ver⸗ eine bei ihren Weihnachtsfeiern den chriſtlichen Charakter des Feſtes wahren müſſen. Man wird alſo auf den Weih⸗ nachtsprogrammen weder den„bunten Abend“ noch„an⸗ ſchließend Tanz“ finden. In Mannheim, Schwetzingen und Weinheim ſind die neuen Beſtimmungen beretts in Bezirks⸗ verſammlungen der Vereinsführer und Chorleiter durch BSB⸗Kreisleiter Hügel bekanntgegeben worden. * U Mannheim in der Statiſtik. Nach dem Vierteljahres⸗ bericht des Statiſtiſchen Amtes für das 3. Vierteljahr 1934 haben von Juli bis Sepkember 983 Eheſchließungen ſtattge⸗ funden gegen nur 791 im gleichen Zeitraum des Vorjahres; dies entſpricht einer Zunahme von 21.7 Prozent, gegenüber dem 3. Vierteljahr 1932 ſogar ein Mehr von 57.1 Prozent. Ueber 40 v. H. der geſchloſſenen Ehen waren konfeſſionell ge⸗ miſcht. Die Zahl der Lebendgeborenen betrug in der Berichts⸗ zeit 1095 gegenüber 917 im vorigen Jahre: dies bedellket eine Zunahme um 20 v. H., gegenüber 1982 ſogax über 30 v. H. Unter Berückſichtigung der Sterbefälle ergibt ſich für den Berichtszeitraum ein Gebürtenüberſchuß von 497. Gegen das Vorjahr hat er ſich um 35.5 Prozent, gegen 1932 ſogar um 91.1 Prozent vermehrt. 2 Im Dienſte der Volksgeſundheit i Mannheim, 12. Dez. Das Statiſtiſche Reichsamt hat eine umfangreiche Erhebung über die Zahl der im Deutſchen Reich im Dienſte der Geſundheitspflege ſtehenden Perſonen nach dem Stande vom 1. Januar 1984 angeſtellt, deren Er⸗ gebniſſe ſegt der Oeffentlichkeit unterbteitet werden. In Ba⸗ den wurden 1832 Aerzte, darunter 111 weibliche, gezählt fer⸗ ner 399 Jahnärzte, 907 Zahntechgiter, 294 Apdthekenbeſitzer, ⸗pächter und verwalter, 1809 Hebammen und 8883 Kranfen⸗ pflegeperſonen aller Art. 9 Auf 10000 der Bevölkerung entfallen in Baden 7.8 Aerzte, 1.7 Zahnärzte, 2.7 Apotßeler, 7.5 Sedammen und 22.1 Krankenpflegeperſonen. Damit liegt Baden im allge⸗ meinen etwas günſtiger als der Reichs durchſchnikt. der(auf 10000 der Bevölkerung) dei Aerzten 7.3, Zahnärzten 4 Apotbekern 2.5, Hebammen 40 und Krenkenpflegeperſonen 18.4 beträgt. Am Sonntag Eintopfgericht! Du haſt dein Brot täglich— und die andern F e N N 1 * 1 2 E 2 Was alles ſteuerfrei bleibt Durchführungsbeſtimmungen zum Lohnſteuerabzug. Der Reichsfinanzminiſter hat jetzt Verordnungen zur Durchführung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn er⸗ laſſen. Abgeſehen von den generell im Einkommerſteuer⸗ geſetz enthaltenen Beſtimmungen ſei hervorgehoben, daß nach der Durchführungsverordnung dem Steuerabzug unter anderem nicht unterliegen: Jubiläumsge⸗ ſchenke an Arbeitnehmer, wenn ſie anläßlich eines Ar⸗ beitnehmerjubiläums gegeben werden und bei einer un⸗ unterbrochenen 25jährigen Tätigkeit ſechs Monatsbezüge, höchſtens aber 3000 Mark nicht überſteigen. Bei einer 40⸗ 5., er eee 5 mechaniſchen Induſtrie leinſchl. Uhreninduſtrie) 22 Betriehe jährigen Tätigkeit iſt die Steuerfreiheit gegeben, wenn e e e ebene de rs en 93 und 9700 Arbeiter, in der Holzinduſtrie 43 Betriebe 165 neun Monatsbezüge, höchſtens aber 4500 Mark nicht gen Unterſtützte, die drei oder mehr Kinder haben, oder 12705 0 40 e Steine und Erden 22 Be⸗ überſtiegen werden und bei einer 50jährigen Tätigkeit, älter als 60 Jahre ſind, iſt in der Regel abzuſehen. riebe un Arbeiter. Verhältnismäßig am größten iſt wenn ein Jahresgehalt, höchſtens aber 6000 Mark bezahlt werden. Es bleiben auch Jubiläumsgeſchenke anläßlich eines Firmenjubiläums ſteuerfrei, und zwar in dieſem Falle, wenn die Gabe für den einzelnen Arbeit⸗ nehmer einen Monatslohn nicht überſteigt und wenn ſie gegeben wurde, weil die Firma 25, 50 oder ein ſonſtiges Mehrfaches von 25 Jahren beſtanden hat. Zum ſteuerpflich⸗ tigen Arbeitslohn gehören weiterhin u. a. nicht: Ehrenzulagen, die mit deutſchen Kriegsorden und Ehrenzeichen verbunden ſind, die verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung, Kriſenunterſtützung und Kurzarbeiterunterſtützung, die Vergütungen im Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt und Heiratsbeihilfen an Arbeitnehmerinnen, wenn ſie nach den bekannten Richt⸗ linien gegeben werden. Auch Geburtsbeihilfen bleiben ſteuerfrei, wenn der Arbeitslohn des Arbeitnehmers in dem der Geburt des Kindes vorausgehenden Lohnzahlungszeitraum 520 Mark monatlich bzw. 120 Mark wöchentlich nicht überſteigt. Die Kinderermäßigung, die auf Antrag auch für volljährige Kinder bis zum 25. Lebensjahre gewährt wird, wenn ſie auf Koſten des Arbeitnehmers für einen Beruf ausgebildet werden, tritt in dieſen Fällen auch ein, wenn dieſe volljährigen Kinder nicht zum Haushalt des Arbeit⸗ nehmers gehören. Als Berufsausbildung gilt auch die Aus⸗ bildung in der Hauswirtſchaft gegen Lehr⸗ oder Schulgeld. Von den umfangreichen weiteren Beſtimmungen if vor allem die Feſtſetzung des Wertes der Sach⸗ bezüge zum Zwecke des Steuerabzuges von Intereſſe. Danach wird ab 1. Januar 1935 volle freie Station ein⸗ ſchließlich Wohnung, Heizung und Beleuchtung für weib⸗ liche Hausgehilfinnen, Lehrmädchen und gering bezahlte gewerbliche und landwirtſchaftliche weibliche Arbeitnehmer mit 25 Mark eingeſetzt, für die entſprechenden männlichen Kräfte wird ein Steuerwert von 35 Mark im Monat an⸗ genommen. Für Gewerbegehilfen uſw., die der Angeſtell⸗ tenverſicherung unterliegen, ſowie für das auf See⸗ und Binnenſchiffen beſchäftigte Perſonal, ſoweit es nicht zu der höheren Gruppe gehört, ſind 45 Mark und für Angeſtellte höherer Ordnung, Hauslehrer, Gutsinſpektoren, Aerzte uſw. 60 Mark eingeſetzt. Der Arbeitgeber haftet dem Reich für die Einbehaltung und Abführung der Lohnſteuer neben dem Arbeitnehmer. Rückzahlungspflicht der Wohlfahrtsunterſtützung Reichsarbeitsminiſter verfügt Erleichterungen. Einen wichtigen Erlaß, der für weiteſte Kreiſe der min⸗ derbemittelten Bevölkerung von großer Bedeutung iſt, hat[folgenden Jahren einſetzende Rückgang. 800 weitere Be⸗ 22.15 Uhr. der Reichsarbeitsminiſter 91 die ee 3 triebe gehen in der Zeit von 1929 5 ein, werden ſtill⸗ Länder gerichtet. Es handelt ſich um die Rückzahlungs⸗ gelegt oder ſo verkleinert, daß ihr Belegſchaft unter 20 Für nächſten Sonntag: pflicht der Wohlfahrtsunterſtützung. Bei der Durchführung der Vorſchriften über den Erſatz der Fürſorgekoſten haben ſich in ſteigendem Maße Härten ergeben, insbeſondere bei den Wohlfahrtserwerbsloſen, da dieſe in dieſer Hinſicht ſchlechter ſtehen als die Arbeitsloſen, die infolge des Fort⸗ falles der Ausſteuerung aus der Kriſenfürſorge ſeit Ende 1932 einer Erſatzpflicht nicht unterliegen. Nach dem neuen Erlaß des Reichsarbeitsminiſters ſoll bei jeder Maßnahme zur Erlangung des Koſtenerſatzes ge⸗ wiſſenhaft und wohlwollend geprüft werden, ob mit ihnen verbundene Beunruhigung des Unterſtützten und den oft zweifelhaften Erfolg beſſer unterbleiben. Der Mini⸗ ſter hat Richtlinien aufgeſtellt, die von den Fürſorge⸗ verbänden eingehalten werden ſollen. Darnach ſoll der Er⸗ ſatzanſpruch gegen den Unterſtützten nicht vor Ablau f von ſechs Monaten nach der Arbeitsaufnahme geltend gemacht werden, wenn der Hilfsbedürftige länger als drei Monate laufend unterſtützt worden iſt. Der Miniſter iſt der Auffaſſung, daß im Intereſſe der Volksgeſundheit die Wohlfahrtserwerbsloſen ihren Lohn zunächſt für beſ⸗ ſere Ernährung verwenden müſſen. Nach Ablauf der Friſt ſoll von dem Arbeitseinkommen des Unterſtützten Er⸗ ſatz nicht verlangt werden, wenn das Bruttoeinkommen Für die Zeit, in der die Unterſtützung von der Leiſtung von Pflichtarbeit abhängig gemacht worden iſt, ſoll ebenfalls ein Erſatz nicht verlangt werden. Der Miniſter betont, daß die Richtlinien ein Min deſt⸗ maß der dem Erſatzpflichtigen zu gewährenden Schonung feſtlegen. Darüber hinaus werde von den Fürſorgeverbän⸗ den erwartet, daß ſie in beſonders gelagerten Fällen wohl⸗ wollend prüfen, ob nicht ein höheres Maß der Rückſicht⸗ nahme erforderlich iſt. Für 400 000 Mark Gutſcheine Lebensmittelverteilung in Baden. Ab 15. Dezember werden im Rahmen der Weihnachts⸗ ausgabe 800 000 Lebensmittelgutſcheine im Geſamtwerte von 400 000 Mark an Bedürftige verteilt. Dieſe Lebensmittelgut⸗ ſcheine können in allen Geſchäften in Zahlung genommen wer⸗ den. Selbſtverſtändlich iſt die Ausgabe von Genußmitteln wie: Spirituoſen, Wein, Tabak uſw. verboten. Dieſe Lebensmittel⸗ gutſcheine haben bis zum 15. Januar 1935 Gültigkeit. Die Geſchäfte können dieſe Gutſcheine bei allen öffentlichen Spar⸗ kaſſen und Bankinſtituten einlöſen. Die Hauptabrechnungs⸗ ſtelle dieſer Gutſcheine iſt in Baden die Städtiſche Sparkaſſe in Karlsruhe. i 400 000 Mark aus Sammelgeldern fließen wieder der Wirtſchaft zu, geben Brot und Arbeit, ſtillen Hunger und ſpenden Wärme. Darum Volksgenoſſen ſpendet weiter, opfert und gebt. 8 i Wiriſchaft im Aufbau Die badiſche Fabrikinduſtrie in den Jahren 1925 bis 1934. (Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt). Das Badiſche Statiſtiſche Landesamt verfolgt ſeit dem Jahre 1923 die Entwicklung der badiſchen Fabrikinduſtrie (Fabrikbetriebe mit je 20 und mehr Arbeitern ohne die Be⸗ triebe des Bergbaus, des Vervielfältigungsgewerbes und des Baugewerbes), die ja einer der wichtigſten Zweige des ba⸗ diſchen Wirtſchaftslebens überhaupt iſt. Gelegenheit dazu boten die in der Zwiſchenzeit(1925, 1927, 1929, 1933 und 1934) veranſtalteten gewerblichen Betriebszählungen, bei de⸗ nen jeweils eine Sonderauszählung der Fabrikbetriebe vor⸗ genommen wurde. Das Jahr 1929, das von vielen Seiten noch als Nor⸗ maljahr angeſehen wird, zeigt gegenüber dem Jahre 1925 ein Weniger von rund 200 Betrieben, faſt 14000 Arbeitern und 700 Angeſtellten. Noch ſehr viel ſtärker iſt der in den ſinkt. Gleichzeitig ſcheiden im Verlauf dieſer vier Jahre rund 85 000 Arbeiter und faſt 11 300 Angeſtellte aus der Fabrik⸗ induſtrie aus. Der Rückgang beträgt ſowohl bei den Be⸗ trieben, wie bei den Arbeitern und Angeſtellten etwas über 35 v. H. Wenn auch Zählungsergebniſſe für die Jahre zwiſchen 1929 und 1933 leider fehlen, ſo läßt ſich doch mit großer Wahrſcheinlichkeit ſagen, daß die badiſche Induſtrie 22 881 Mitte des Jahres 1933 ihren Tiefſtſtand erreicht hatte. Die Ergebniſſe vom 1. Auguſt 1934 zeigen nun deutlich den Erfolg nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung. In dem einen Jahr von 1933 auf 1934 hat ſich die Zahl der Fabrik⸗ geſtiegen und die der Angeſtellten um faſt 4300. Das eine Zunahme der Betriebe um faſt 15 Prozent, der At beiter um nahezu 24 Prozent und der Angeſtellten um rund 21 Prozent. Intereſſant iſt, die Entwicklung der einzelnen Induſtrie⸗ zweige in der Zeit von 1933.34 zu verfolgen. Hier zeigt ſich daß alle Zweige ohne Ausnahme an dem Aufſchwung be⸗ teiligt ſind, wenn auch der jeweilige Anteil verſchieden groß iſt. In der Metall- und Maſchineninduſtrie arbeiten heute beiſpielsweiſe 42 Betriebe und faſt 12 000 Arbeiter mehr als im Vorjahr. In der Tertilinduſtrie beträgt die Zunahme 10 Betriebe und 7200 Arbeiter, in der Tabakinduſtrie 40 Be⸗ triebe und 3900 Arbeiter, in der elektrotechniſchen und fein⸗ die Zunahme der Betriebe in der Uhreninduſtrie(40 Pro⸗ zent) und in der Holzinduſtrie(36 Prozent), die Zunahme der Arbeiter in der Holzinduſtrie(45 Prozent), in der elektro⸗ techniſchen und feinmechaniſchen Induſtrie ohne Uhrenindu⸗ ſtrie(42 Prozent), in der Uhreninduſtrie(35 Prozent), in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie(35 Prozent), in der Induſtrie der Steine und Erden(31 Prozent), in der Ter⸗ tilinduſtrie(27 Prozent) uſw. 6 Schließlich ſei noch etwas über die Verwendung weih⸗ licher Arbeitskräfte geſagt. Im Jahr 1934 wurden 78 999 Arbeiterinnen und 4938 weibliche Angeſtellte ermittelt. Von den Arbeiterinnen waren über 32 000 in der Tabakinduſtrie tätig, faft 20 000 in der Textilindustrie, nahezu 5400 in der Schmuckwareninduſtrie und nahezu 5000 in der Bekleidungs⸗ und Reinigungsinduſtrie. Verglichen mit dem Jahr 1933 zeigt die Zahl der Arbeiterinnen eine Zunahme von 12150 Perſonen oder 18.2 v. H., die Zahl der weiblichen Ange⸗ 1255 aber einen Rückgang von 220 Perſonen oder 42 v. H. 23 — Radfahrer! Benutze die Radfahrwege! Du biſt dort vor Zuſammenſtößen mit Kraftfahrzeugen, bei denen Du doch den Kürzeren ziehſt, ſicher! Außerdem wirſt Du beſtraft, wenn Du ſtatt dem Radfahrweg die Fahrbahn des übrigen Verkehrs benutzeſt. Wetterbericht Die Wetterlage hat ſich nicht geändert. Dem Hochdrut im Oſten ſteht immer noch eine ſtarke Depreſſion im Weſten gegenüber. Für Donnerstag und Freitag iſt deshalb weiter⸗ hin zur Anbeſtändigkeit neigendes, mehrfach bedecktes und mäßig kaltes Wetter zu erwarten. Se Mannheimer Theaterſchau Im Neuen Theater(Roſengarten): enen Donnerstag, 13. Dezember: Für die„NS.⸗Kulturge⸗ meinde, Abt. Theater, Mannheim“. Abt. 130 bis 13g, 221 bis 223, 301 bis 3086, Gruppe D Nr. 1 bis 400, und Gruppe E Nr. 1 bis 300: Carmen. Oper von Georges Bizet. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.45 Uhr. Freitag, 14. Dezember: Miete F 8: In neuer Infzenie⸗ rung: Das Konzert. Luſtſpiel von Hermann Bahr, Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Samstag, 15. Dezember: Nachmittagsvorſtellung: Aſchen⸗ brödl. Weihnachtsmärchen von C. A. Goͤrner. Eu- trittspreiſe 0.30 bis 2.00 Mark. Anfang 15 Uhr. Ende 5 1. Uhr.— Abends: Miete E 7: Ein Maskenball. 2 Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.30 Uhr. Ende ũ into(Für 4 perſonen) . e Schmorfleiſch,! Pfund Mohrrüben, 2 Pfund Kartoffeln, 2 feingehackte Zwiebeln, Pfeffer, Salz nach Geſchmack, 2 Eßlöffel Tomalenpüree, 1 Liter Fleiſchbrühe aus 4 Maggi's 1 0 iſch in Würfel ſchneiden, leicht ſalzen und pfeffern, in e Fel Pa 1 Die Zwiebeln mit dem Ken e zugeben und gut durchſchmoren Mit der Fleiſchbrühe aa li die Mohrrüben ſowie Kartoffeln(kleingeſchnikten) dazuſchütten alles in etwa 1½¼ Stunden garkochen. * 6 80 7 Nr 49 r die beabſichtigten Schritte tatſächlich notwendig und auch erfolgverſprechend ſind, oder ob ſie nicht im Hinblick auf die Mace Wie betriebe um über 200 erhöht, die Zahl der in der babiſchen Fabrikinduſtrie beſchäftigten Arbeiter iſt um über 30 600 22051 f eee Verſammlungs⸗Kalender. 3 Immel-Wohnung 57 ä f ö 8 mit Bad und Gartenanteil 2 Iimmer Christbaumschmuck U. Rexzen NS.⸗Frauenſchaft. Heute abend 8 Uhr Heimabend im ber J. Jan zu vermieten. Räheres bei und Küche I. Bückurfikel kleinen Schloß ⸗Saal. Mietervereinigung Mannheim E. V. Heute Donnerstag, den 13. ds. 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CCC er Ausſtatiung. nur für Mitglieder der Landw. Ein u. Verkaufsgenoſſenſchaft. 9 N EFECFTVVV für Wochen- und Monatslohn gültig ab J. Januar 1935 erhältlich in der Neckar-Bote-Druckerei. Beſtellungen auf Torfſtreu und Torfmull Preis 2.40 und 2.75 RM. müſſen im Laufe dieſer Woche in unſerem Lager abgegeben werden. Der Vorſtand. Necicar- Bote- Druclterei. 8 ieube beg onlog teg jeg ut de siv ug guvc eig uelavg epa 10109 — ohh fpigeblnv onzqgsniz ueleig segundad sog fespipicplech eig gun üdu zug spa inv giezg zeg anu gpg Inpcplcpang givgsjv oog 10 geg„lagen jc“ ud gezegtz uvul gog uv situ se scpo! uslayg usfjelupg znu zeuut ussizqn ohv usg oegunsad ulsg ne zecpnbupguz aufe biss so aengvapge udgle ususe 4d seichdg mon zog bnbaogz udzeguv usch r dhesleqav usbguaeaslnabegß ue bdun ugs zed uf bub seid quvl gun zva uelcpockeßd chu pog daun Ulle 20 h v och dien l 1 gogo ligten cpu nv zb uelaog uuns ueplu sq ub un seg egbigplisbunzesckohnz dlonlgzel ogond gule gez nh usge he zee u eeepc ulfeg pi a0 510 nes ebe ie nee nec ein e bog vlog Bano pen neee us use gegpu aul zun geg len en ahr en eee en eu ine decem cup mee eue mene ee eh leaf Rejogz e eee eee e ee ec ue uebnlpag uesprpleb ueuse eslonvag uvul zuebuvbeh e Ing; M ee uch eee e Inv zefegz diu Aepfel Taebn entenee eee eee eg aun eee ane een e nn eh een üben a uso ne uon Bunzaeuegz apnföneegseig aufe Iwuufe avbol 1 dv buvaphaegnsjqnlech ule use ug Ugegljo bog agen eue do pense oled uh eguuoz Ab Udahvlob eqhzca zeig ep ddnapeun nocht ze gong ufs Ildch Aug aeg negugcps eig ueguvzz usbnzz gulfed Uu vulge nec leg usul„oſuvg“ zog inv guygl suolleſg aefegz Snvulg usd Aozud ue ee e ec e ee e ena D gun uegneß zebunl ckckna use bog gusjoick ueunoguvzſh ee un uno uda ueuulg eig ueignab Uecpoezg ang inv ure ee ee ehe ebene ebe egen 1 ec eee ede e einne een panne ug enlckun„vluvg“ eic uhveß zuuog 210 c 694g uo zb uebzegß udg aon oæpou uebuig Tages fbi * — egal use Inv zd e neccog u bil ae eigen! uuvg a8g918 npnauebnd ug! eipnecpang get eim zqnlec ue gun ava uebupbo buona inegupgvun ug sb Spange au aeuel egg sio Apat ugg Tegen oi dba 11 dup; ou geln ep zva usebuvbeß suse g zsezogz 81 uus ob ne pugaegen eule Aplus ze biecg use degqn un sn eiche oplrdcclonack obus 0p ien 4 Cuejagdea pnagpp)zz) / SO, S V DF 22 8... 0* p.— eV e eee eee ene eee ee erg g „Bunbnlaeg ind uneb fjebregol Leone eee eee e e enge dene z pfeat r 8 un einc sen neus be eue eluegel“ gielan da„eue queavaqv ol i uepoc oi“ „guvc sezſoch ur ou agen svg“ zezegz onegtchae „uo bol sicb avs pon cp Apr nlungnug due egen“ „Uuvulzeneſg uljeg uc 10 918 neuer at e ee eee eee ee e eee g nee ae jag nend ng nella sva p nv eqn vi vg Napeze ueugs udoa zeig ue mn spat men cpp)“ nd gugezunulnv ue! ang usul ue meg pu gusane obunl a0 „Usuugz ne uszlfef svn % ou c nd uuvuln vn szo tog uellv usgfigsnv piu e enen eee bee e eee en ee eee ne neee dt eee nue eiu nv jgoc uunz uu aun“ ep oecfne„seh in relle binguebic“ d een eee een eee eguoſeg Luvh b ee enen eee ene een be ne c“ ee wih nee eln ene ue; Aoanuv c sp cpu eich ac gueplpaeqn ne ug! 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Es iſt herrlich draußen!“ 5 „Warſt du unten bei den Maſchinen?“ „Ich habe Kohlen ſchaufeln geholfen, Peter. Das war eine mühſame Arbeit. Aber ich habe mich dabei in die Kohle hineingeträumt. Den langen Weg, den ſie gemacht hat, ſah ich ganz deutlich vor mir. Vor zehntauſend Jah- ren vielleicht——“ Peter lächelte überlegen.„Du träumſt zuviel!“ ſagte er vorwurfsvoll,„das iſt dein Fehler. Du ſollteſt mehr in den Träumen der Wirklichkeit leben. Schau hier den Dra⸗ chenfels, wie er im Sonnenglanz daliegt. Das iſt auch wie ein Traum, aber doch Wirklichkeit.“ Sie beſchäftigten ſich mit der Türe, die bald wieder geheilt war. Dann plauderten ſie noch ein Weilchen. Es gab im Augenblick weiter nichts zu tun. Sie unterhielten ſich über die Landſchaft und Peter er⸗ zählte eine Geſchichte aus dem Siebengebirge.„Urſprüng⸗ lich ſind es ſieben Rieſen geweſen“, begann er,„die kaper⸗ ten Schiffe und ſie beraubten alles was ehemals auf dem Rheine ſtromab fuhr. Bis eines Tages die Kunde kam, ein Königskind aus den Alpen habe ſich auf den Weg ge⸗ macht; es fahre verkleidet auf einem gewöhnlichen Kauf- mannsſchiff. Von dieſem Tage ab unterließen die Brüder ihr Räu⸗ berſpiel, da ſie es mit dem Königskind nicht verderben wollten. Nur einer von ihnen gedachte ſich die Lage ſechsfach zunutze zu machen. Wer weiß— dachte er— ob die Meldung überhaupt wahr iſt! Am dieſes Gerüchtes willen aber auch alle anderen ſchonen, wäre ſehr unvor⸗ teilhaft; ich plündere weiter, wie es mein gutes Recht iſt. ö Alſo ſpannte er ein großes Seil über den Rheinſtrom, oberhalb, etwa bei Rolandseck. Von der Stelle aus, wo heute der Rolandsbogen noch aufragt, lauerte er auf die Opfer. Seine Mannen aber lagen verſchanzt an dem Ufer, um aufzupaſſen.“ Peter machte jetzt eine Pauſe, während ihm Jack ge⸗ ſpannt ins Geſicht ſah.„Und weiter?“ fragte der Hol- länder. „Ja, ſiehſt du“, fuhr Peter faſt kindlich fort:„die Kö⸗ nigstochter aus den Alpen war ſchlau genug, um einen ihrer Zauberer vorzuſchicken, der ebenfalls als Kaufmann verkleidet ſtromab fuhr. Als nun das Schiff des Zaube⸗ rers ſich in dem Seil verfangen wollte, verwandelte es der Mann auf der Stelle in ein harmloſes Seidenband, das beim erſten Anprall in Stücke riß. Dann wandte er ſich an das Ufer, wo er die Mannen vermutete und hat ſie auf der Stelle in Schweine verwandelt. Den Rieſen aber holte er von der Höhe herunter und ſprach einen ſchrecklichen Fluch aus: Siebenmal verflucht ſei dein Name!“ ſo rief er, und alle, die ihn tragen, ſollen verwan⸗ delt werden zu Stein!“ Damit drehte er ſeinen Zauberring, ſodaß im Augen- blick der Fluch in Erfüllung ging und die Brüder zu je⸗ nen Bergen erſtarrten, die du dort liegen ſiehſt!“ „Ja— als aber dann die Prinzeſſin der Alpen kam?“ „Denke dir— in der folgenden Nacht war dem Zau⸗ berer der Ring verloren gegangen. Eine Maus, ſo er- zählt man, hatte ihn aus der Kajüte getragen, und eine Welle hatte Mäuschen und Ring in die Fluten des Rhei⸗ nes hinab geſpült. Der Zauberer aber vermochte nur mit Hilfe des Ringes zu zaubern. So war er hilflos gewor- den,— vergeblich forderte die Prinzeſſin, daß er die Brü⸗ der wieder erlöſen ſollte. Der Zauberer wurde erhängt, in Köln, auf demſelben Platze, wo heute der Dom ſteht. Er hatte ſich, da ihm der Ring verlorengegangen war, nicht davor retten können.“ Larſen hatte Peters Erzählung andächtig zugehört. Dieſe einfache Sage gefiel ihm ſehr; er hatte ſie noch nie⸗ mals vernommen. Sinnend hatte er ſich in die Handlung hinein geträumt. Dann aber ſagte er plötzlich: „Schau mal, nun erzählſt du mir ſelber ein Märchen, vorhin aber, als ich dir ſagte, daß ich beim Kohlenſchau⸗ feln ins Träumen gekommen ſei—“ Peter unterbrach ihn mit Eifer.„Ja“, meinte er,„du träumſt aber zur unrechten Zeit. Wahrſcheinlich wirſt du nicht ſehr viele Kohlen geſchaufelt haben. Jetzt aber dür⸗ fen wir träumen, denn es leidet keine Arbeit darunter. Das meinte ichl“ Larſen gab dem Freunde innerlich recht dazu. Dann mußte Peter noch einige andere Sagen erzählen. Die„Hanſa“ glitt am Oberwinter vorüber und ſteu⸗ erte über Ankel Remagen zu. Die ſieben Berge ſanken in bläulichen Dunſt zurück. Peter ſtand wieder beim Steuermann. Er verlor jetzt kein Wort mehr. Ein kleines Motorboot ſchoß mit fröhlichen Menſchen backbord vorüber. Ein bekanntes Rheinlandlied wurde ge⸗ ſungen und zwiſchendurch ertönte eine jubelnde Mädchen- ſtimme. Peter erlebte alles tief in der Seele mit. Aber er ließ das Steuer keinen Augenblick aus den Händen. Schwere ſchwarze Rauchwolken quirlten aus den Schloten der„Hanſa“ auf. Gegen Mittag paſſierte man Andernach. Ein Kohlenſchlepper mit leeren Kähnen glitt talwärts an der„Hanſa“ vorüber. Es ging ſchon ſpät auf den Abend zu, als die„Hanſa“ bei Oberweſel endlich vor Anker ging. Peter fühlte eine Entſpannung. Er hatte zuletzt faſt ununterbrochen am Steuer geſtanden und ſtreckenweiſe das Schiff ſchon allein geführt.„Euch kann man's ſchon anvertrauen“ ſagte der Steuermann, und Peter hatte ſehr glücklich gelächelt da⸗ zu. * An dieſem Abend wälzte ſich Peter lange auf ſeinem Lager, ohne Schlaf finden zu können. Seine Gedanken be⸗ ſchäftigten ſich mit der Türe, die er mit Larſen zuſammen eingerenkt hatte. Es mußte doch möglich ſein, eine Be⸗ feſtigung zu erfinden, die völlig gegen Windſtöße ſicherte. Der Gedanke, eine Erfindung zu machen, trieb ihn zu raſtloſem Eifer an. In den letzten Tagen hatte er vie⸗ les über„Patentrecht“ geleſen Die Lektüre gab ihm einen äußeren Anſtoß. Wirklich fiel ihm eine denkbare Löſung ein. Lächelnd blickte ihm anderen Morgens der Kapitän in die Augen, als er von ſeiner Erfindung berichtete. Im Grunde ge⸗ nommen gewann der alte Seebär einen hölliſchen Reſpekt vor dem jungen Mann. Einige Tage ſpäter konnte der jugendliche Erfinder Franz Arfeld wieder einmal beſuchen. Begeiſtert erzählte er von der Sache, die er während der langen Fahrt bis ins Kleinſte ausgearbeitet und durch Zeichnungen veran- ſchaulicht hatte. Arfeld hörte ernſt und mit Spannung zu. Dann riet er, Peter ſolle das Weitere einem Fachmann zur Bear- beitung überlaſſen. Und er gab dem jungen Freunde die Wohnung eines Mechanikers an, der ihm gewiß gerne bei allem behilflich ſei. Peter freute ſich ungemein, bei dem Studenten Aner- kennung zu finden. Noch am gleichen Tage ſuchte er den Mechaniker in einem abgelegenen Stadtteil auf. Herr Lewald empfing den Ankömmling in einem dü⸗ ſteren Arbeitsraum. Seine großen, rollenden Augen blick⸗ ten unſtet umher, hafteten aber doch ſchließlich mit eini⸗ ger Spannung auf der Zeichnung, die ihm Peter zur Er⸗ läuterung vorgelegt hatte. „Hm— hm, die Sache ſcheint gut zu ſein“ ſagte er nach längerer Prüfung,„aber das muß doch erſt alles mal ausprobiert und weiter bearbeitet werden. Laſſen Sie dieſe Zeichnungen bitte hier. Ein Modell muß hergeſtellt werden. Das Weitere wird ſich dann finden.“ Peter, hocherfreut, daß ſeine Arbeit auch bei dieſem berufenen Manne Anerkennung und Billigung fand, wollte ihm die weitere Ausarbeitung gern überlaſſen und ſagte:„ich will Sie am Gewinn beteiligen. Auch können Sie ſchon mit einem Patentanwalt ſprechen. In vierzehn Tagen komme ich wieder. Ich muß noch einmal nach Hol⸗ land hinunterfahren.“ „Schon gut, ſchon gut—“ erwiderte der Mechaniker, Sie können ſich auf mich verlaſſen. Leben Sie wohl!“ Peter, der noch gar nicht die Abſicht hatte, zu gehen, fühlte ſich durch die kurze und ſchroffe Art dieſes Mannes ſonderbar abgeſtoßen. Herr Lewald beachtete ihn überhaupt nicht mehr, ſon⸗ dern wandte ſich kurzerhand einer anderen Beſchäftigung zu. e 5 1 Gontſetzung falat.) beſc A 7 S, r 2 SSS 8 223 8 2 S S 2— 2 2 2 E*— 2 S= 2 S SS S* 3 828588 luft ien 9 er dran beſch erbit werd vorg Au d tra d kunf Eine Ohrfeige 8 Erzüh urg i Han, Meade Der Schauſpieler Gottfried Harms war ein begnadeter Künſtler, dem alle Bühnen des Kontinents offen ſtanden. Er war ein ſchöner Mann und das Männliche ſeiner Hal⸗ tung übertrug ſich auf ſeine Kunſt. Die Kritiken nahmen ihn nicht mehr als Objekt der Beurteilung, ſondern als etwas Fertiges, das lediglich immer wieder neu zu be⸗ ſchreiben war. Er bekam große Gagen und lebte das Leben eines Mannes, der in der großen Welt und in Hotels zu Hauſe iſt.— Einmal war das anders geweſen. Damals war Gottfried ein junger unbekannter Schauſpieler, der in Maria Tann verliebt war. Maria war die Tochter eines Apothekers, und als er eines Tages zu den Apothekers leuten gekommen war, da hatte ihm der alte Herr klaren Wein eingeſchenkt. „Ich bin ein großer Freund der Kunſt,“ hatte der ge⸗ ſagt,„und ich ſchätze die Künſtler. Nur ſcheint es mir, daß ſie nicht für die Geſetze unſeres Alltags gemacht ſind. Sie unterſtellen ſich nicht gern dem Zwange, den man zum Beiſpiel als Familienvater auf ſich nehmen muß. Sie ver⸗ ſtehen mich, Herr Harms. Der erſte Rauſch einer noch ſo ſchönen Leidenſchaft täuſcht, ſpäter bereuen wir. Nicht um der Menſchen Willen, ſondern wegen der Sache.“ Gottfried hatte geantwortet. Er liebe Maria und werde ſie glücklich machen. Der Apotheker hatte nichts mehr er. widert, und dann war die Hochzeit gefeiert worden in dem alten Hauſe, in dem Maria groß geworden war. Einige Jahre lebten ſie glücklich dahin. Er hatte Be⸗ ſchäftigung an einem kleinen Stadttheater und verdiente genügend, ſo daß er den väterlichen Zuſchuß, den Maria erhielt, gar nicht brauchte Dann aber kam einmal ein be. rühmter Gaſt. und mit ihm erreichte Harms einen ganz großen Erfolg, der ihn weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt machte. Agenten aus der Großſtadt kamen und machten Verträge mit ihm, und auf dem Wege über ein kleines Hoftheater wurde im Laufe von zwei Jahren der berühmte Gottfried Harms. Indeſſen war der kleine Karl geboren worden. Er machte viel Freude und alles wäre glücklich geweſen, wenn nicht Gottfried das Gefühl gehabt hätte, als behindere das Familienleben ſeine künſtleriſche Entwicklung. Er ſprach eines Tages mit einem Freunde darüber, und der, ein Mittelding aus Klugheit und Geſchwätzigkeit, hatte nichts eiligeres zu tun als zu Maria zu gehen und ihr einen langen Vortrag über die Bedürfniſſe eines Künſt⸗ lers wie Gottfried zu halten. Sie als Gattin eines ſolchen Schauſpielers müßte doch wiſſen, wie hemmend die kleinen Dinge des Alltags ſich auf ſeine Entwicklung legten. Er wollte ja nichts ſagen, aber es ſei am beſten ſchon, wenn ſie das Opfer brächte. Maria hörte aus dem allen zwar nicht die Stimme Gottfrieds. aber ſie fühlte in dem Geſchwätz ein Körnchen Wahrheit. Sie liebte Gottfried Harms ſo ſehr, daß ſi alles für ihn getan hätte, und als er einige Tage ſpäter in einer nervöſen Aufwallung ſie anfuhr, da ſagte ſie ganz ruhig: „Es iſt für dich beſſer, wenn wir uns trennen.“ Das war gerade die Zeit, in der er mit einer ſüdame⸗ rikaniſchen Agentur wegen einer Tournee verhandelte. Die Unterbringung ſeiner Familie während dieſer Zeit hatte ihm ohnedies Kopfzerbrechen bereitet, und als jetzt Maria mit dem Trennungsvorſchlag kam, da lachte er nicht, wie er es wohl ſonſt getan hätte. Maria ſprach mit ihm wie eine Mutter, machte ihm die Gründe klar, die für ihren Vorſchlag ſprachen. Mehrere Tage überlegte Harms. Er hatte viel mit ausländiſchen Agenten zu tun, und als einer von dieſem einmal im Geſpräch ſagte, ein Künſtler dürfe keine Kinder haben, weil er ſie nur ſchlecht erziehen könne, da ging er auf den Vorſchlag Marias ein. Sie ſchieden als Freunde, blieben verheiratet, aber ſie lebten getrennt voneinander. * Jahre waren darüber hinweggegangen. Seit ſiebzehn Jahren ging Gottfried Harms von Erfolg zu Erfolg, er D * ſtand auf den Bühnen aller Kontinente. Selten vergaß er, ſeiner Frau Grüße zu ſenden, in all den Jahren aber 5 ihn ſein Weg nicht einmal zu ihr. Er ſandte Ge⸗ chenke und reiche Geldmittel, aber nie ſah er ſie. Trotz der räumlichen Trennung gab es zwiſchen ihnen eine immer⸗ währende Verbundenheit, die ſich über Raum und Zeit hinwegſetzte. Er hatte zwar nicht das Gefühl für die ver⸗ lorene Häuslichkeit, aber die Perſönlichkeit Marias und ihre frauliche Würde verließen ſeine Erinnerung nicht. Eines Tages hatte er in einer deutſchen Aniverſitäts⸗ ſtadt zu gaſtieren. Nach der Vorſtellung beſuchte er ein kleines Reſtaurant, um zu Abend zu eſſen. Dabei wurde er Zeuge einer Szene, die ihn ſehr häßlich dünkte. Ein junger Mann hatte mit einer Dame das Lokal betreten. Er machte beim Ober ſeine Beſtellung aber irgend etwas paßte ihm nicht, und der jugendliche Gaſt putzte den älte⸗ ren Ober wie einen Schuljungen herunter, ſo daß es all⸗ de Aufſehen erregte. Obgleich Gottfried Harms ſeſe Szene ſehr häßlich fand, war ihm der junge Mann doch irgendwie ſympathiſch. Das Publikum ließ es an Kritik nicht fehlen. Als der junge Mann aber nun gar den alten Ange⸗ ſtellten zu beſchimpfen anfing, da faßte Gottfried Harms der heilige Zorn. Er ging quer durch den Saal, maß den enger Mann mit einem langen Blick und gab ihm eine ſchallende Ohrfeige, die wie eine Erlöſung wirkte. Der junge Mann war einen Augenblick ſprachlos. Dann aber fuhr er auf. „Darf ich Sie einen Augenblick herausbitten?“ Harms 9 5 dem jungen Herrn. Als ſie draußen im Veſtibül des Lokals ſtanden, überreichte ihm der Geohr⸗ feigte eine Karte. „Ich werde den Schimpf nicht auf mir ſitzen kaſſen. Er. warten Sie meine Sekundanten.“ Gottfried Harms warf einen Blick auf die Karte. „Karl Harms, ſtud. jur.“ ſtand darauf. „Ich könnte Ihr Vater ſein,“ ſagte er. 1 mein Vater iſt eine europäiſche Berühmt⸗ eit.“— Eine Weile dachte der Schauspieler nach. Dann fragte er den jungen Karl Harms ob er nicht glaube daß ſein Vater in dieſem Augenblick ebenſo an ihm abe elt hätte, weil er ſich unverantwortlich benommen habe. 3 8 wurde ein bißchen rot. Dann war ihr Geſpräch eendet. * Am anderen Vormittag war Gottfried bei Maria. Sie war mit ihrem Sohn hierhergezogen, weil er in dieſer Stadt ſtudierte. a Maria fragte ihn ſehr 1„Warum kommſt du zu mir, Gottfried? Braucht dich die Welt nicht mehr?“ „Geſtern habe ich geſehen die unrecht es vor mir war, euch damals allein zu laſſen; ſagte Harms,„mich nicht um euch zu kümmern.“ Sie verſtand ihn nicht gleich. „Der Junge iſt ſicher gut geartet, aber ihm fehlt die Führung.“ And er erzählt die Epiſode aus dem Lokal. „Das hat mir gezeigt, daß ich meine Pflichten nicht er⸗ füllt habe.“ Ich will jetzt dafür ſorgen, daß ich ein eben ſolch guter Vater werde, wie ich ein guter Schauſpieler bin, ich habe mich ſelbſt betrogen, Maria, und das maß anders werden.“ l Einige Tage ſpäter ſah man in einer illuſtrierten Zeit, ſchrift ein Bild von Gottfried Harms. „Der Künſtler mit ſeiner Familie,“ ſtand darunter Von dieſer Seite konnte man ihn gar nicht, und die Nach richt, daß er verheiratet war, hob ſeine Popularität. Karl ſah auf dem Bild ſehr ſtolz aus. Und die beiden andern lächelten glücklich. 1