Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Annahmeſchluß für Inſerate vorm. 9 Uhr. D. A. XI. 34: 1200 Dages- un) Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadttell Mhm.⸗Seckenhelm. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Famjlienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantwortlich: Für Schriftleitung und Anzeigen G. Härdle. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle), Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 84. Jahrgang 2 Eine verlegene Antwort Schreiben der Abſtimmungskommiſſion an Saarbevollmäch⸗ kigten Bürckel.— Hilt und Roſſenbeck. Saarbrücken, 15. Dezember. Die Abſtimmungskommiſſion hatte ſich darüber ent⸗ rüſtet, daß der Privatſekretär Hilt das ſeinem Chef, dem Propagandaleiter der franzöſiſchen Grubenverwaltung, Roſ⸗ ſenbeck, aus dem Geldſchrank genommene Material über die Finanzierung von Separatiſten über deutſche Rundfunkſender verbreitet hatte. Saarbevollmächtigter Bürckel hatte daraufhin in einem Brief an die Abſtim⸗ mungskommiſſion auf die Tätigkeit Roſſenbecks hingewie⸗ ſen und eine ſtrafrechtliche Unterſuchung des Falles Hilt zugeſagt, wenn auch der Fall RNoſſenbeck ſtrafrechtlich verfolgt würde. Darauf hat nun die Abſtimmungskommiſ⸗ ſion in einem Schreiben an den Saarbevollmächtigten Bürckel geantwortet, in dem es heißt: „Auf die Agitationstätigkeit, die gewiſſe nichtdeut⸗ ſche Sender im Saargebiet ausgeübt haben, war die Aufmerkſamkeit der Kommiſſion ebenfalls gelenkt. Wenn ſie nicht ihre Mißbilligung betreffend dieſer Sender ausge⸗ ſprochen hat, ſo iſt der Grund auch hier, daß ſie gedacht hat, mit der eingetretenen Entſpannung würde jeder Anlaß dazu wegfallen. Soweit die Kommiſſion feſtſtellen konnte, iſt auch keine Sendung von den betreffenden Sendern vor⸗ gekommen, die in Art und Weiſe mit der zur Verbreitung im Saargebiet vom Reichsſender Stuttgart aus⸗ geſandten Rede des Herrn Hilt zu vergleichen iſt. Wäre dies vorgekommen, ſo hätte die Kommiſſion auch nicht ge⸗ zögert, ihre ſchärfſte Mißbilligung auszuſprechen. Sie haben die Tätigkeit des Herrn Roſſen⸗ beck dem Vergehen des Herrn Hilt gegenübergeſtellt. Hierzu möchte die Kommiſſion— die keinen Grund ſieht, die Tätigkeit des Herrn Roſſenbeck in dieſem Zuſammen⸗ hange zu behandeln— bemerken, daß laut den klaren, auch von der deutſchen Regierung beſtätigten Beſtimmungen be⸗ treffend die Abſtimmungen diejenigen, die gegen die Rückgliederung tätig ſind, gleichberechtigt ſind mit denjeni⸗ 985 die für die Rückgliederung eintreten. Was Sie zum erſtändnis des Vergehens des Herrn Hilt ausgeführt haben, entſpricht— nach dem Erachten der Kommiſſion— keineswegs der Art und Weiſe, dem Ton, in dem die Ein⸗ zelheiten des Einbruchs des Herrn Hilt als Agitationsmit⸗ tel im Abſtimmungskampf ausgenutzt worden ſind. Die Kommiſſion kann nicht verſtehen, wie die von den Behörden vorgenommene Hausſuchung bei der Deutſchen Front und die Veröffentlichung der diesbe⸗ züglichen Berichte— die zwar Aufſchlüſſe über die Finan⸗ zierung der von der genannten Organiſation betriebenen Werbekätigkeit und über einige bei der Hausſuchung wie⸗ dergefundenen geſtohlenen Dokumente gegeben hat— in dieſem Zuſammenhang erwähnt werden. Die Kommiſſion glaubt, in Ihrem Einverſtändnis zu handeln, wenn ſie die⸗ ſen Brief zur Veröffentlichung im ſelben Umfange wie dem des Ihrigen der Preſſe übergibt. Ich möchte ſchließlich erwähnen, daß durch ein be⸗ dauerliches Verſehen die Mitteilung der Kommiſſion vor⸗ geſtern abend nur an die Agence Havas und die Neue Saarpoſt“ und nicht zu gleicher Zeit an die übrige Preſſe geſandt wurde.“ * Die Saarpreſſe befaßt ſich eingehend mit der von ihr gleichzeitig veröffentlichten Antwortnote der Abſtimmungs⸗ kommiſſion an den Saarbevollmächtigten. Die„Saarbrük⸗ ker Zeitung“ bemerkt hierzu u. a.: Der Stuttgarter Sen⸗ der hat Tatſachen verbreitet. Sind es Tatſachen oder ſind es nicht oft Gerüchte, auf deutſchfeindliche Propaganda abgeſtellte Unwahrheiten, die zum Beiſpiel der Straß⸗ burger Sender ſendet? Die„Saarbrücker Landeszeitung“ Antwortſchreiben: „Roſſenbeck hat ſeine propagandiftiſche Tätigkeit für den Status quo nicht als Privatmann entfaltet und finanziert, londern als Funkfionär der Bergwerksdirektion, die be⸗ kauntlich ein Iweig der franzöſiſchen Verwaltung ift. Die franzöſiſche Bergwerksdirektion hat das Recht, aus dem deukſchen Boden der Saar Kohle zu fördern und ſie zu ver⸗ kaufen. Sie har noch andere Rechte, die im Saarſtakut ge⸗ nau umſchrieben ſind, aber ſie hal in keinem Falle das Recht, aktiv in den Abſtimmungskampf einzugreifen und auf e unkerirdiſchen Wegen gegen die Kückgliederung zu arbeiten.“ Die Anterbringung der Polizeitruppe Freitag fand beim Präſidenten Knox im Beiſein des Chefs der ſaarländiſchen Polizei, Hemsley, eine Konfe⸗ tenz der bisher im Saargebiet eingetroffenen Offiziere tat, in der über die Verteilung und Unterbringung der Truppen beraten wurde. Das Hauptquartier der Truppen iſt in Saarbrücken aufgeſchlagen. Es wird ſich N 17 75 Italienern, Holländern und Schweden aus 27 eng⸗ iſchen Offizieren zuſammenſetzen. Generalmajor Brind in Saarbrücken. Der Oberbefehlshaber der internationalen Polizei⸗ Kuppen für das Saargebiet, der engliſche Generalmajor Brind, iſt in Saarbrücken eingetroffen und hat beim Prä⸗ weten der Saarregierungskommiſſion Aufenthalt ge⸗ mmen. bemerkt zu dem Samstag, den 15. Dezember 1934 „Wenn ich Saarländer wäre“ Rothermeres erſter Bericht aus dem Saargebiet. Unter der Ueberſchrift:„Wenn ich ein ſtimmberechtigter Saarländer aus dem Saarland wäre“ veröffentlicht Lord Rothermere in der„Daily Mail“ ſeinen erſten Bericht aus Saarbrücken. Die engliſchen Soldaten könnten auf ein Will⸗ kommen rechnen, das ſie für den Verluſt ihres Weihnachts⸗ Urlaubes zu Hauſe voll entſchädigen würde. Ihre Aufgabe werde leicht ſein. Die Abstimmung ſei eine bloße Formalität. Das Er⸗ gebnis ſtehe von vornherein feſt. In Deutſchland gebe es kein deutſcheres Gebiet als die Saar. Die Stimme des Blu⸗ tes wird unbedingt alle polikiſchen Meinungsverſchieden⸗ heiten, die zwiſchen einer Minderheit der Saarländer und ihrem Batkerlande beſtehen, übertönen. Wenn ich ein fltimm⸗ berechtigter Saarländer wäre, ſo würde ich mit Begierde der Rückkehr meines Bezirkes zu ſeinem natürlichen Hei⸗ matkland enkgegenblicken. Lord Rothermere ſchließt: Nach meinem Beſuch des Saargebietes iſt es mir deutlicher denn je, wie ſchwer die Gefahren waren, die wir in Zuſammenhang mit dieſem Teil Europas gehabt haben. Beſonders würde die Verwen⸗ dung franzöſiſcher Truppen im Saargebiet unter irgend⸗ einem Vorwand zu einer unberechenbaren Kataſtrophe ge⸗ führt haben. Die fremden Mächte haben keine Rolle mehr auf deutſchem Boden zu ſpielen. * Anſtoß an Briefverſchlußmarken Die franzöſiſche Gruben verwaltung ärgert ſich. Sadarbrücken, 14. Dezember. Der Generaldirektor der franzöſiſchen Grubenverwaltung, Guillaume, hat nach⸗ ſtehende großzügige Anweiſung erlaſſen: „Einige Handelsgeſellſchaften, Geſchäfte oder Privatleute richten an die Grubenverwaltung Briefe, die politiſche Propagandamarken tragen, im beſonderen die runde Marke mit der zerbrochenen Kette und der Inſchrift „Deutſch iſt die Saar“. Die mit der Empfangnahme beauftragten Angeſtellten ſollen den Briefträgern jede Zu⸗ ſchrift mit irgendeiner politiſchen Marke zurückgeben mit der Erklärung, daß die Grubenverwaltung die An⸗ nahme verweigert und dieſelben an den Abſender zurückgehen. Wo möglich, ſollen ſie in allen Fällen den Namen und die Anſchrift des Abſenders notieren(h).“ 9 9 Der Führer in Bremen Stapellauf des Schnelldampfers„Scharnhorſt“.— Eine ſtolze Erinnerung. Bremen, 14. Dezember. Wie ein Lauffeuer durcheilte am Freitag morgen die überraſchende Kunde die Stadt, daß der Führer zum Sta⸗ pellauf des Oſtaſien⸗Schnelldampfers„Scharnhorſt“ nach Bremen kommen werde. Zur Begrüßung haben ſich auf dem Bahnhof die Spitzen der Partei, der Wehrmacht, der SA und SS, der bremiſchen Regierung und der Behörden ein⸗ gefunden. Kurz vor 8 Uhr fährt der Sonderzug des Füh⸗ rers in die Halle ein. Jubel ſteigt auf, und dann hat auch ſchon der Führer mit ſeiner Begleitung, dem Reichswehr⸗ miniſter von Blomberg, dem Reichsverkehrsminiſter Freiherr Eltz von Rübenach, dem Reichsbankpräſi⸗ denten Schacht, dem Chef der Marineleitung, Admiral Raeder und höheren Parteiführern den Wagen verlaſſen. Der Führer ſchreitet dann die Front der Ehrenkompagnie ab und beaibt ſich im Kraftwagen zum Werftgelände der Deſchimag⸗Werft, wo der feierliche Taufakt ſtattfindet. Weithin ſichtbar ragt der ſchwarze, mit Tannengirlan⸗ den geſchmückte Schiffsrumpf der„Scharnhorſt“ auf. Beim Eintreffen des Führers ſteigt auf dem Verwaltungsge⸗ bäude die Standarte des Führers hoch. Unter Heilrufen be⸗ tritt der Führer mit ſeinem Gefolge das Balkengerüſt der Taufkanzel, die ſich hart am Vorderſteven des rund 180 Meter langen Schiffsrumpfes erhebt. i Nr. 293 Der Taufakt Der Taufakt beginnt mit einer Anſprache des Vorſitzen⸗ den des Vorſtandes des Norddeutſchen Lloyd, Dr. Fir le, der darauf hinwies, daß hier auf der Werft das größte Schiff der deutſchen Handelsflotte, das im Dritten Reich erbaut worden ſei, zum Ablauf bereit ſtehe. Neben ihm wachſe in den Spanten ein Schweſterſchiff, das im Frühjahr folgen ſolle. Dann nahm Reichsverkehrsminiſter Freiherr Eltz von Rübenach das Wort zur Taufrede. Den Ausbau der Handelsflotte nach Kräften zu fördern, ſo führte er aus, ſei der Wille der Reichsregierung. Ein großer Tag für die Seeſchiffahrt und damit auch für das deutſche Volk ſei es, wenn als erſtes von drei Einheiten ein Schiff vom Stapel gelaſſen werde, das in ſeiner Zweckmäßigkeit und Schönheit Zeugnis geben ſolle von deutſcher Qualitätsarbeit. Träger eines Namens ſolle das neue Schiff ſein, mit dem das Gedenken an herok⸗ ſche Liebe zum Vaterland, an letzte Opferbereitſchaft für Deutſchland unauslöslich verknüpft ſei. Als der Panzerkreuzer„Scharnhorſt“, bis zum letzten Augenblick feuernd, mit wehender Flagge in die Tiefe geſunken ſei, da ſei eine heldenfahrk vorbeigeweſen. Und ſo kaufe ich Dich auf den Namen„Scharnhorſt“. Die Flaſche zerſchelt am Leib des neuen deutſchen Schiffes. Kommandos tönen auf, die Taue werden gekappt, die Bremsklötze zur Seite geſchlagen. Langſam gleitet die ſtolze„Scharnhorſt“ in das von Nebeln überlagerte Waſſer⸗ Anſchließend begab ſich der Führer nach Bremerha⸗ ven, wo er den Lloyd⸗Schnelldampfer„Europa“ beſich⸗ tigte. Nach der Beſichtigung der„Europa“ ſtattete der Füh⸗ rer in Begleitung ſeines Stabes und mit Reichswehrmini⸗ ſter von Blomberg ſowie dem Chef der Marineleitung, Ad⸗ miral Raeder, dem Panzerſchiff„Admiral Scheer“ einen Beſuch ab. Schnelldampfer„Scharnhorſt“ Der glücklich vom Stapel gelaufene Dampfer„Scharn⸗ horſt“ iſt etwa 18 000 Tonnen groß. Ein gleich großes Schweſterſchiff, das den Namen„Gneiſenau“ erhalten foll, befindet ſich auf derſelben Werft im Bau. Die Dampfer „Scharnhorſt“ und„Gneiſenau“ werden im Frühling und Herbſt 1935 in den Oſtafiendienſt des Norddeutſchen Lloyd Bremen eingeſtellt, der durch dieſe Schiffe den Charakter eines ausgeſprochenen Schnelldienſtes erhält. 4 Eine„Friedensofſenſive Deutſchlands“ Ein Engländer über den Verſtändigungswillen. In einem Aufſatz im„News Chronicle“ äußert ſich der aus Berlin zurückgekehrte diplomatiſche Mitarbeiter des Blattes, Vernon Bartlett, über die von ihm erwartete „Friedensoffenſive Deutſchlands“ und ſagt u. a.: Hitler wünſche Frieden, weil Krieg jeden finanziel⸗ len Jortſchritt zerſtöre. Die Reichswehr wünſche Frie⸗ den, weil ſie für den Krieg nicht fertig ſei. Infolgedeſſen werde Deutſchland im nächſten Frühjahr eine große Jrie⸗ densoffenſive unternehmen. Das Bewußtſein, daß die regierenden Männer in Frankreich jetzt vormalige Soldaten ſeien, habe eine er⸗ ſtaunlich gute Wirkung in Deutſchland gehabt, und es werde mohl, ſo glaubt Bartlett, nicht lange dauern, bis ein her⸗ vorragender nationalſozialiſtiſcher Vertreter Paris be⸗ ſuche, um die Dinge mit der rückhalxoſen Ehrlichkeit zu beſprechen, die alle Unterſcheidungsmerkmale zwiſchen Sol⸗ dat und Politiker aufweiſe. Selbſt wenn die jetzige franzö⸗ ſiſche Regierung von eiferſüchtigen Politikern oder der Wirt⸗ ſchaftskriſe zu Fall gebracht werden ſollte, ſei eine Rück⸗ kehr Frankreichs zu einer Außenpolitik nach der Art Poincares und Barthous unwahrſchein⸗ lich. Es liege kein Grund vor, der eine Wiederaufnahme der Abrüſtungsverhandlungen dere, im nächſten Frühjahr verhin⸗ Hindenburg⸗ Ruheſtärte Die Erbauer des Tan⸗ nenberg⸗Denkmals, die Architekten Walter und Johannes Krüger, haben vom Führer den Auf⸗ trag erhalten, das ge⸗ waltige Denkmal zu ei⸗ ner Hindenburg⸗Ruhe⸗ ſtätte umzugeſtalten. Un⸗ ſere Aufnahme zeigt da⸗ Modell der Geſamtan⸗ lage. Der dem Ein⸗ ne ene e: Usgangsturm wird die ſterbii hen 3,8 Millionen Mark! Das Ergebnis des„Tages der nationalen Solidarität“. Berlin, 14. Dez. Das Reichspropagandaminiſterium teilt mit: Das Ergebnis des„Tages der nationalen Solidarität“ liegt nunmehr abgeſchloſſen vor. Von überall her ſind im Laufe dieſer Woche noch Spenden eingegangen, ſo daß ſich das endgültige Ergebnis auf 3 874 834,16 Mark ſtellt. Dies iſt ein Erfolg, der ſeinesgleichen ſucht. Mit Stolz und Freude kann das deutſche Volk auf dieſe Leiſtung blik⸗ ken. Opfergeiſt und Solidaritätsgefühl haben eine Schlacht gewinnen helfen. Die Kameradſchaft des ganzen deutſchen Volkes iſt durch die Tat erhärtet worden. Tauſende führen⸗ der Perſönlichkeiten hatten ſich an dieſem Tage in den Dienſt der großen Sache als Sammler geſtellt. Hunderttauſende von unbekannten Helfern arbeiten Tag für Tag ehrenamt⸗ lich im Dienſte des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes. Ueber den Erfolg der Sammlung führender Perſönlichkei⸗ ten vergeſſe daher niemand die Leiſtungen dieſer unbe⸗ kannten Helfer, die ſtill und treu ihre freiwillig übernom⸗ mene Pflicht erfüllen. Ohne ihre Arbeit, ohne ihren Idea⸗ lismus wäre das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes überhaupt nicht durchzuführen. Gerade ihnen gebührt da⸗ her auch zu dieſer Stunde, da das endgültige Ergebnis des „Tages der nationalen Solidarität“ bekanntgegeben wird, unſer Dank. Schon immer hieß die Deviſe des Nationalſozialismus „aus dem Volke für das Volk“. Dieſer Leitſpruch hak am „Tage der nationalen Solidarität“ ſeine glänzende Beſtä⸗ tigung gefunden. Solange Deutſchland unter dieſem Ge⸗ danken marſchiert, wird es niemals, auch vor den größten Schwierigkeiten nicht, zu kapitulieren brauchen. Der Beginn der Hochſchulreform Die Enkpflichtung und Verſetzung von Hochſchullehrern. Berlin, 15. Dezember. Das vom Reichskabinett beſchloſſene Geſetz über die Entpflichtung und Verſetzung von Hochſchullehrern ſtellt den Anfang einer größeren Reihe von Maßnahmen zur Um⸗ wandlung des Hochſchutweſens im Sinne der nationalſozia⸗ liſtiſchen Zielſetzung dar. Dabei liegt das Schwergewicht auf dem Neuaufbau, nicht aber auf der Zerſtörung alter orga⸗ niſch gewordener Formen. Das neue Geſetz ſoll eine Reihe wichtiger Aufgaben erfüllen und Mißſtände beſeitigen. In erſter Linie iſt mit ihm die langerſehnte Möglichkeit eines eines planvollen Aufbaues der deutſchen Hochſchulen geſchaffen worden. Nun kann dem großen Ziel nachgeſtrebt werden: unter Verwendung traditioneller Grundlagen jeder deutſchen Hochſchule ein nur ihr eigenes wiſſenſchaftlich⸗kul⸗ turelles Geſicht zu geben. Gleichzeitig iſt damit auch die Möglichkeit einer zweckentſprechenderen und ſparſameren Verwendung der zur Verfügung ſtehenden Geldmittel ver⸗ bunden. Man kann ſogar hoffen, daß bei einer ſolchen über⸗ ſichtlichen Einſetzung der Mittel für die Hochſchulen mit der Zeit z. B. für die Förderung des notleidenden Nachwuch⸗ ſes Beträge freigemacht werden können. Die Herabſetzung der Alkersgrenze für die Entpflichtung der Hochſchulkehrer auf 65 Jahre iſt ebenfalls einheitlich im ganzen Reich für die Verjüngung des geſamten Lehrkörpers vor allem im Sinne einer Er⸗ ziehung der ſtudierenden Jugend im nationalſozialiſtiſchen Geiſt von entſcheidender Bedeutung. Dias neue Hochſchulgeſetz betrifft aber nicht nur die Hochſchulen, es iſt ſeinem ganzen Weſen nach eine der ent⸗ ſcheidenſten Maßnahmen in dem großen Zuſammenhang der Reichsreform. Es zeigt deutlich den Willen der Reichs⸗ regierung, dieſen Weg Schritt für Schritt und ohne Ueber⸗ ſtürzung weiterzugehen. Daß ſeine Handhabung nur dem ſachlichen Ziel des Neuaufbaues der Hochſchulen dienen wird, dafür bietet die Perſönlichkeit des Reichs⸗ und preu⸗ ßiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Unter⸗ richt alle Garantien. 5 Gauleitertagung in Berlin Der Führer begrüßt ſeine Gauleiter. 5 Die NSK. meldet: Am Donnerstag vormittag begann in Berlin in Anweſenheit des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, und unter dem Vorſitz des Reichsorgani⸗ ſationsleiters Dr. Ley eine Tagung der Gauleiter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung. Die Tagung galt insbeſondere einer umfaſſenden Aus⸗ ſprache über die aktuellen Fragen der deutſchen Agrarpolitik und der Zuſammenarbeit zwiſchen Par⸗ tei und Reichsnährſtand. Am Schluß der Vormittags⸗ tagung erſchien auch der Führer bei ſeinen Gauleitern, um ſie zu begrüßen. Zuſammenarbeit im Donauraum Der öſterreichiſche Miniſterbeſuch in Budapeſt. Budapeſt, 15. Dezember. Miniſterpräſident Gömbös und Außenminiſter Kanya hatten eine längere vertrauliche Unterredung mit dem Bundeskanzler Schuſchnigg und dem öſterreichiſchen Außen⸗ miniſter Berger⸗Waldenegg. Anſchließend empfing der Reichsverweſer Horthy einzeln den öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzler und den öſterreichiſchen Außenminiſter. Zu Ehren der öſterreichiſchen Regierungsmitglieder fanden mehrere offizielle Empfänge ſtatt. Die Regierungsblätter unterſtreichen, daß der gegen⸗ wärtige öſterreichiſch⸗ungariſche Gedankenaustauſch zum Teil der weiteren Ausgeſtaltung der wirtſchaftlichen Ver⸗ einbarung der römiſchen Protokolle gewidmet ſei, und daß darüber hinaus die neue europäiſche Lage und die ſich für die beiden Länder daraus ergebenden Fragen erörtert würden. Hierbei wird die enge Zuſammenarbeit zwiſchen den drei Mächten des römiſchen Paktes und die Möglich⸗ keit einer italieniſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit in den Donaufragen hervorgehoben. Der„Peſter Lloyd“ weiſt in offenbar amtlich inſpi⸗ rierten Auslaſſungen darauf hin, daß die abgeſchloſſene Genfer Tagung des Völkerbundsrates eine neue Lage ge⸗ ſchaffen habe. Das Blatt deutet hierbei die Möglichkeit eines neuen Beſuches des Miniſterpräſidenten Gömbös in Rom an, und zwar ſoll dieſer noch vor dem geplanten Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters Laval in der titalieniſchen Hauptſtadt erfolgen. Die günſtige Löſung des ungariſch⸗ſüd⸗ ſlawiſchen Streitfalles ſowie auch der Saarfrage habe zur Folge, daß ein weſentliches Hindernis in der franzöfiſch italieniſchen Annäherung weageräumt ſei.. Autobus vom Schnellzug erfaßt Schweres Verkehrsunglück im Nebel. Verden a. d. Aller, 15. Dezember. Zwiſchen Langwedel und Kirchlinteln unweit Verden an der Aller ereignete ſich am Freitag abend ein ſchweres Aukobusunglück, bei dem 13 Perſonen ums Leben kamen. Ein Autobus mit Anhänger, der eine plattdeutſche Theater geſellſchaft aus Stade nach Verden an der Aller bringen wollte, überfuhr bei nebligem Weiter am Block 61a die ge⸗ ſchloſſene Eiſenbahnſchranke. Im gleichen Augenblick wurde der Autobus von einem Schnellzug erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Autobus wurde vollkommen zertrümmert. Von den 20 Inſaſſen wa⸗ ren 13 ſofort tot. Vier wurden ſchwer verletzt, während drei, die auf der letzten Bank des Autobuſſes geſeſſen hatten, mit leichten Verletzungen davonkamen. Der Zug konnte auf kurze Strecke zum Halten gebracht werden. Die Inſaſſen des Zuges, unter denen ſich auch ein Arzt befand, leiſteten ſofort die erſte Hilfe. Nach kurzer Zeit trafen Feuerwehren und Sanitätskolonnen umliegender Ortſchaften mit Aerz⸗ ten ein, gleich darauf ein Hilfszug der Reichsbahn. Der Oberſtaatsanwalt aus Verden begab ſich ebenfalls unver⸗ züglich an die Unglücksſtätte, um die erſten Vernehmungen durchzuführen. Aus den verſchiedenen Zeugenausſagen er⸗ gibt ſich einwandfrei, daß die Schranke bereits fünf Minu⸗ ten vor Paſſieren des Zuges ordnungsmäßig geſchloſſen war. Die geſchloſſene Schranke wurde von dem Autobus mitten durchbrochen. Die Zugführung und das Blockperſo⸗ nal trifft keinerlei Schuld. Nachdem alle Toten und Ver⸗ letzten geborgen waren, konnte der Zug mit großer Verſpä⸗ tung ſeine Fahrt fortſetzen. Die Opfer der Kataſtrophe Bei den bei dem ſchweren Autobusunglück in der Nähe von Langwedel ums Leben Gekommenen handelt es ſich um folgende Perſonen: Kraftwagenführer Fritz Krüger, Fri⸗ ſeur Paul Weber, Kanzleibeamter Erich Weber, Lehrer Heinrich Behrmann und Frau, Frau Meta Köſter, Schnei⸗ derin Fräulein Marie Dankers, Schneiderin Johanna Rei⸗ necke, Fräulein Vartholomäus, die Gattin des Staatsan⸗ waltſchaftsrates Oeſer, Lehrer Scholwin und Frau, Fräu⸗ lein Oops, Muſiker Hermann Peſchel, ſämtlich aus Stade. Im Krankenhaus ſtarb an den erlittenen Verletzungen die Gattin des gleichfalls tödlich verunglückten Kanzleibe⸗ amten Weber. Kurzmeldungen Lord Rothermere in Berlin. Berlin, 15. Dez. Der bekannte engliſche Zeitungsmag⸗ nat Lord Rothermere traf, aus dem Saargebiet kommend, zur Durchreiſe in Berlin ein. Lord Rothermere hat bekannt⸗ lich eine Studienreiſe durch das Saargebiet unternommen. Weiteres vom Kundfunkprozeß. Berlin, 14. Dezember. Im großen Rundfunkprozeß kam Oberſtaatsanwalt Dr. Reimer noch einmal auf die Anklagepunkte gegen Fleſch zurück. Ihm wird bekanntlich vorgeworfen, zu viel Gelder aus Rundfunkmitteln verbraucht zu haben. Reimer erklärte, die Staatsanwaltſchaft habe aus gewiſſen Anzeichen den Verdacht gewonnen, daß Fleſchs übermäßige Ausgaben wahrſcheinlich mit großen Spielverluſten zu⸗ ſammenhängen. Er fragte den Angeklagten, ob er viel ge⸗ pokert habe. Dr. Fleſch erwiderte, er habe im Jahre 1930 in einem bekannten Künſtler⸗Lokal verkehrt und dort den früheren Chefredakteur vom„Börſenkurier“, Dr. Emil Fak⸗ tor, den Sportjournaliſten Rolf Nürnberg und den Con⸗ ferencier Nikolaus kennen gelernt. Die Herren hätten ihn eines Tages zu einer Poker⸗Partie aufgefordert. Er ſei der Aufforderung nachgekommen in der Vorausſetzung, daß es ſich nur um ein Unterhaltungsſpiel handele. Dann ſeien ſie alle zwei bis drei Monate meiſt in der Wohnung von Nürnberg zum Pokern zuſammengekommen. Der Einſatz habe 106 Pfennig betragen. Sein höchſter Gewinn oder Ver⸗ luſt ſeien etwa 20 Mark geweſen. Der Oberſtaatsanwalt erkundigte ſich dann bei Fleſch, ob es derſelbe Faktor ſei, den Fleſch wiederholt bewirtet und für den er einmal 98 Mark, einmal 26 Mark und ein⸗ mal 46 Mark ausgegeben habe. Fleſch antwortete: Ja, wir haben damals zuſammen an einem Hörſpiel gearbeitet und ſind deshalb verſchiedentlich zuſammengeweſen. Der Faſchismus im Kampf gegen die Miesmacher. Rom, 15. Dez. Auf Grund des vor einigen Tagen im „Popolo d'Italia“ erſchienenen Artikels von Muſſolini„Bal⸗ laſt“ hat der Parteiſekretär in dem Verordnungsblatt der Partei gegen diejenigen Miesmacher, die die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Italiens verächtlich kritiſieren, ſcharfe Maß⸗ nahmen erlaſſen. So ſoll u. a. jedem Miesmacher die Mit⸗ gliedskarte der Partei entzogen werden. Die„blonde Maja“ in Freiheit Kopenhagen, 15. Dez. Die unter dem Namen„blonde Maja“ bekannte däniſche Tänzerin Maja Chriſtenſen, in der man die blonde Unbekannte vermutete, die kurz vor dem Königsmord von Marſeille mit den Verſchwö⸗ rern zuſammengeweſen ſein ſoll und die daraufhin von der Mailänder Polizei verhaftet wurde, iſt nunmehr nach drei⸗ wöchiger Haft wieder in Freiheit geſetzt worden. Ihre Ent⸗ laſſung erfolgte, nachdem die franzöſiſche Polizei die Be⸗ ſchuldigung gegen ſie zurückgenommen hatte. Noch immer 60 Bermißte in Lanſing. 5 Lanſing(Michigan), 14. Dez. Die Zahl der Todes⸗ opfer des Hotelbrandes in Lanſing, deren Perſonalien feſt⸗ geſtellt werden konnten, hat ſich auf 30 erhöht. Es werden noch immer 60 Perſonen vermißt. Ganze Gemarkungen durch Wildſchweine derwüſtet. Lorch, 14. Dezember. In einer Bauernverſammlung wurde lebhafte Klage über die Wildſchäden im unteren Rheingau geführt. Es wurde darauf hingewieſen, daß durch Wildſchweinſchäden der Anbau der Feldfrüchte ſtän⸗ dig zurückgegangen iſt, wodurch ein großer Teil der Ge⸗ markungen Lorch und Lorchhauſen brach liege. Es müßten Vorkehrungen getroffen werden, das Wild, das in Maſſen 25 Futterſuchen aus dem Wald in die Felder dringe, ernzuhalten. Tokio. Der Kabinettsrat beſchloß die Einſetzung eines Ausſchuſſes zur Förderung der Ausbeutung der natürli⸗ chen Hilfsquellen auf Formoſa, Korea, in der Mandſchurei und auf den Südſee⸗Inſeln, die Japan als Mandatsgebiete unterſtehen. Der große Memelprozeß 101 Angeklagte wurden vernommen. . Kowno, 15. Dezember. Der am Freitag begonnene Prozeß gegen die wegen „ſtaatsfeindlicher Betätigung“ angeklagten 126 Memellän⸗ der hat außergewöhnliches Intereſſe in ganz Europa ge⸗ funden. Das ſieht man an den zahlreichen Diplomaten und Preſſevertretern, die an der Verhandlung teilnehmen. Der große Seimas⸗Saal, alſo das litauiſche Parlament, dient als Verhandlungsraum. Das Gericht beſteht durchweg aus Offizieren. Auf vier Bänken haben 17 Sachverſtändige Platz genommen. Ungeheure Kiſten mit Beweisma⸗ terial nehmen ebenfalls einen erheblichen Teil des Ver⸗ handlungsraumes ein. Punkt 10 Uhr betritt das Gericht den Saal. Den Vor⸗ ſitz führt Oberſt Leonas. Er fragte zunächſt in litauiſcher Sprache, wer von den Angeklagten die litauiſche Sprache nicht verſtehe. Hierauf erhob ſich der größte Teil der Angeklagten. Es ſtehen drei Dolmekt⸗ ſcher zur Verfügung. Die Verhandlung wird durchweg in litauiſcher Sprache geführt. Es erfolgte dann die Ver⸗ nehmung der Angeklagten zur Perſon, die viele Stunden dauert. So gab es für Stunden kaum ein beleben⸗ des Moment. Nur einmal konnte man eine Beweaung und ironiſches Lächeln bei den Angeklagten feſtſtellen, als der„Kronzeuge“ Molinnus, der unter den Ange⸗ klagten ſeinen Platz hatte, vernommen wurde. Molinnus beantwortete die Fragen des Vorſitzenden als einer der we⸗ nigen in litauiſcher Sprache. Wie vorgeſehen, wurde die Sitzung um 16 Uhr geſchlos⸗ ſen, nachdem 101 Angeklagte zur Perſon vernommen wor⸗ den waren. Die Weiterverhandlung wurde auf Samstag 9 Uhr feſtgeſetzt. Die litauiſche Preſſe brinat den Beginn des Prozeſſes in großer Aufmachung mit Bildern des Vorſitzenden, der Anklagevertreter ſowie der Hauptangeklagten Neumann und Saß. e Mißlungener Rektungsverſuch. Paris, 15. Dez. Nach einer Meldung aus La Coruna (Nordſpanien) iſt der holländiſche Hochſeeſchlepper Zuider⸗ zee, der dem beſchädigten japaniſchen Dampfer Viktoria Maru zu Hilfe kommen wollte, ſelbſt in ſchwerſte Seenot gekommen. Von einer ungeheuren Welle wurde die Kom⸗ mandobrücke weggeſpült. Die beiden dort dienſttuenden Of⸗ fiziere ertranken. Sieben Mann der Beſatzung wurden nehr oder weniger ſchwer verletzt. Aus dem badischen la Schwetzingen.(Badiſche Landesgeflügel⸗ ſchau.) Zur Badiſchen Landesgeflügelſchau, die vom 14. bis 17. Dezember in den Zirkelſälen des Schwetzinger Schloſſes ſtattfindet, haben 480 Ausſteller 2519 Tiere aller Raſſen angeliefert. Es iſt dies die größte Landesſchau der Geflügel⸗ züchter, die jemals in Baden durchgeführt wurde. Heidelberg.(Unglücksfall oder Verbre⸗ chen?) Seit dem 8. Dezember wird der 50 Jahre alte Ma⸗ lermeiſter Georg Bender, geboren in Heidelberg, wohnhaft in Gaiberg bei Heidelberg, vermißt. Bender begab ſich an jenem Tag um 9 Uhr abends von Heidelberg aus auf den Heimweg und iſt ſeitdem verſchwunden. Da ein Grund zu einer Flucht oder zum Selbſtmord nicht vorliegt, muß ein Unglücksfall oder ſogar ein Verbrechen angenommen werden, zumal Bender etwa 100 Mark in bar, das Scheckbuch einer Heidelberger Bank und eine goldene Uhr bei ſich trug. i Weinheim.(Die Jäger ſpenden zum Win⸗ terhilfswerk.) Ein ſehr befriedigendes Ergebnis hatte die Spende der Jäger des Kreiſes Weinheim für das Win⸗ terhilfswerk. Es wurden bis jetzt 200 Mark, 3 Rehe und 20 Haſen gezeichnet. Hierzu kommt noch die Spendeziffer der Mannheimer Jäger, die im Weinheimer Bezirk Jagden ge⸗ pachtet haben, die aber ihre Spenden nach Mannheim ab⸗ liefern. Dieſes Ergebnis iſt für den kleinen Amtsbezirk ein ſchöner Beweis dafür, wie die Weinheimer Jäger mit der Hege und Pflege für das Wild die Sorge um die notleiden⸗ den Volksgenoſſen verbindet. U Mosbach.(Neuer Beſitzer.) Bei der Zwang⸗ verſteigerung des Realgaſthauſes zum„Lamm“ wurde dieſe⸗ altbekannte Gaſthaus dem Metzgermeiſter Karl Schultheiß von Neckarelz zugeſchlagen. (ö) Bruchſal.(Rückgang der Arbeitsloſen.) In Arbeitsamtsbezirk Bruchſal iſt trotz der vorgeſchrittenen 30 reszeit ein Rückgang der Arbeitsloſen feſtzuſtellen. Die 1 der gemeldeten Erwerbsloſen hat ſich von 4015 auf 3515 vermindert, die der Hauptunterſtützungsempfänger iſt um 561 zurückgegangen. Im Vergleichsmonat des Vorjahres wurden 5658 Erwerbsloſe verzeichnet. () Gernsbach.(Neuer Bürgermeiſter.) Zum Bürgermeiſter der Stadtgemeinde Gernsbach wurde vom Mi⸗ niſter des Innern Pg. Dr. Viktor Mainzer ernannt, der ſeit Auguſt 1932 in der rechts⸗ und kommunalpolitiſchen Abteilung des Gaues Baden der NSDAP. tätig war und mit der Machtübernahme als Abteilungsleiter der Kommunal politi⸗ ſchen Abteilung beſtätigt wurde. () Obergrombach.(Eis zeitlicher Fund) 725 Ge⸗ wann„Raicher“ auf Obergrombacher Gemarkung läßt die Gemeinde zurzeit ein neues Pumpwerk errichten. Durch die Aufmerkſamkeit des Bohrmeiſters wurde in einer Tiefe von etwa 2.20 Meter ein Mammutzahn entdeckt. Oberlehrer Hirth, der hieſige Vertrauensmann für vorgeſchichtliche Denkmäler, nahm ſich der Sache ſofort an, konnte aber leider nicht mehr verhindern, daß das ſchöne Exemplar infolge Bruchs ab⸗ blätterte. Der Stoßzahn war urſprünglich wohl 1.30 Meer lang und mag einen mittleren Durchmeſſer von 15 Zentimeter gehabt haben; die Spitze fehlt. Das Elfenbein iſt ſchon ziem⸗ lich verwittert. Bei der geringen Tiefe iſt nicht anzunehmen, daß ſich hier das ganze Skelett des Rieſentieres in unge⸗ ſtörter Lage befindet, ſondern, daß es ſich um verlagerte Teile handelt. Vielleicht iſt es möglich, nach Beendigung der Vorarbeiten noch weitere Skeletteile oder zumindeſt die dazu gehörige Spitze zu finden. In den landesgeologiſchen Sammlungen in Karlsruhe wird verſucht werden, das Stüs durch Präparation zu erhalten. St. Georgen.(Preißelbeeren im Vve zember Spaziergänger fanden im Nehlinwald Preißelbeeren zweiker Ernte. An den Stauden ſind ſchöne rote und ausgere Früchte wie auch halbreife Beeren und Blüten zu ſehen. Ob⸗ wohl die Temperatur in den letzten Nächten auf mehrere Grad unter Null geſunken war, konnten ſich die Beeren b zur Vollteife entwickeln, ein für unſere Höhenlage ven 900 Meter äußerſt ſeltener Fall. Auch die Bäume bekommen ſchon wieder dicke Knospen, als os ſie bald ausſchlagen wollten. ——— 1 S — dem Sonr da an ſtücke den vielle an d ligen 1 ſind tener Weih nun die 5 werk. Jede mit l eine Brot 9 ſilber karter Num die w findet ſtatt. über ſeine gliede Auch ſein. Garte zurze! Auße Poſtj betra ſtrafe Reich erkun Deut besge der poſtn und lange teilur Arbe vom park Das rund war in de zu w karte Freu War der falale Nu. Der Silberne Sonntag Seit Alters her tragen die letzten beiden Sonntage vor dem Weihnachtsfeſte die Namen Silberner und Goldener Eonntag, vielleicht in Erinnerung an jene glückliche Zeiten, da an dieſen Tagen leichter als ſonſt die Silber⸗ und Gold⸗ lücke aus dem Beutel rollten, um in liebe Geſchenke für den Gabentiſch zu Weihnachten verwandelt zu werden, dielleicht auch in einer beſtimmten freudigen Vorahnung an das Blinken und Blitzen des Lichterbaumes am Hei⸗ ligen Abend. Ueberall atmet man ſchon Weihnachtsluft! Die Geſchäfte ſind gerüſtet und die Auslagen funkeln und ſind von ſel⸗ ener Buntheit. Viele fleißige Hände waren bemüht, die Weihnachtsgaben in den Ladenfenſtern zu zieren. Und nun warten Tauſende auf den Lohn ihrer Mühen, warten die Fabriken, die Geſchäfte, die Arbeiter und die Hand⸗ werker auf Aufträge und Arbeit, auf Lohn und Brot. Jede Mark, die wir ausgeben, hilft einem andern, ſein Prot zu behalten, hilft mit am Wiederaufbau und trägt mit bei zur Linderung der Not. Möge der Silberne Sonntag für die Geſchäftswelt eine Umſatzſteigerung bringen und damit auch zu einem übernen Aufleuchten für ſie werden. Steuerkarten 1935. Ueber die Zuſtellung der Steuer⸗ torten für 1935 veröffentlichen wir im Anzeigenteil dieſer Rummer eine Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters, auf die wir ganz beſonders hinweiſen. Kleingärtner⸗Verein. Morgen nachmittag halb 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Stern“ der 2. Schulungsvortrag ſtatt. Es ſpricht der Geologe und Landw. Chemiker Plath über„Die Entſtehung des fruchtbaren Ackerbodens und eine Mikra⸗ Organismen“. Dazu ſind nicht nur die Mit⸗ glieder des Vereins eingeladen, ſondern alle Gartenfreunde. Auch für die Landwirte dürfte der Vortrag von Intereſſe ein. Herr Plath wird Bodenunterſuchungen der hieſigen Gartengelände vornehmen und darüber Aufſchluß geben. 0* — Weihnachtsſendungen nach dem Ausland. Bei den zurzeit faſt in allen Ländern beſtehenden Beſchränkungen des Außenhandelsverkehrs iſt es möglich, daß der Inhalt von Poſtpaketen oder Päckchen mit Geſchenken als Handelsware betrachtet und u. U. die Sendungen zurückgewieſen, mit Zoll⸗ ſtrafe belegt, oder beſchlagnahmt werden. Die Deutſche Reichspoſt hat ſich bei den ausländiſchen Poſtverwaltungen erkundigt, zt welcher Weiſe von ihnen Poſtſendungen aus Deutſchland an Private mit Weihnachtsgeſchenken und Lie⸗ besgaben behandelt werden. Ueber die Einfuhrbeſtimmungen der verſchiedenen Länder, die auch im Amtsblatt des Reichs⸗ poſtminiſteriums und in den Verkehrsnachrichten für Poſt und Telegrafie veröffentlicht worden ſind, geben auf Ver⸗ langen die Poſtanſtalten Auskunft. — RNeiſeſparkarten für Arlaubsfahrten. Nach einer Mit⸗ teilung des Preſſe⸗ und Propagandaamtes der Deutſchen Arbeitsfront hat ſich bereits jetzt herausgeſtellt, daß die dom Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub geſchaffene Reiſe⸗ ſparkarte allenthalben einem Bedürfnis entgegengekommen iſt. Das ergibt ſich aus der Tatſache, daß bisher im ganzen rund zwei Millionen Karten ausgegeben worden ſind. Dabei war es wegen der Höhe der eingehenden Anforderungen in der kurzen Zeit noch nicht möglich, allen Wünſchen gerecht zu werden. Jeder, der ſich mit Hilfe einer ſolchen Reiſeſpar⸗ karte das Geld für eine der Urlaubsfahrten von„Kraft durch Freude“ ſichern will, wird aufgefordert, ſich an den KDF.⸗ Wart ſeines Betriebes oder ar eine Geſchäftsſtelle der Bank der Deutſchen Arbeit zu wenden. l Folgenſchwerer Verkehrsunfall. Auf der Neckarauer⸗ Straße an der ſogen. Fabrikſtation ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Motorrad. Dabei wurden der Motorradfahrer Schwei⸗ zer und ſeine auf dem Sozius mitfahrende Frau ſo ſchwer verletzt, daß ſie mit dem Sanitätsauto ins Städtiſche Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußten. Bei Schweizer wurde ein ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt; die Frau wurde am Bein weniger ſchwer verletzt. Beide Fahrzeuge wurden leicht be⸗ ſchädigt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. () Die Strafe folgt auf dem Fuße. Das Polizeipräſi⸗ dium hat durch Vereinbarungen mit dem Oberſtaatsanwalt und den Herren Strafrichtern des Amtsgerichts in Karlsruhe dafür Sorge getragen, daß in Zukunft bei groben Störun⸗ gen der Ordnung der Täter grundſätzlich in Polizeigewahr⸗ ſam genommen und ſofort der verdienten Strafe zugeführt wird. Durch dieſe Vereinbarungen wird erreicht, daß in dieſen Fällen die Strafe dadurch beſonders wirkſam iſt, daß ſie der Tat auf dem Fuße folgt. Zu dieſen groben Störungen der Ordnung gehören: Widerſtand gegen die Staatsgewalt, be⸗ ſondere Fälle von grobem Unfug(insbeſondere Roheits⸗ unfug), Fahren in betrunkenem Zuſtand, Führerflucht u. a. () Eine Einbrecher⸗ und Hehlerbande unſchädlich ge⸗ macht. Im Volksſchulgebäude des Stadtteils Daxlanden wurde nachts eingebrochen, ein verſchloſſener Schrank geöff⸗ net und aus dieſem ein Radioapparat im Wert von 120 Mark, eine Schreibmaſchine im Wert von 70 Mark ent⸗ wendet. Aus einem anderen Schranke holte man drei Spar⸗ büchſen mit 15 Mark Inhalt. Den Tätern kam man alsbald auf die Spur, ſo daß vier beteiligte Perſonen, darunter eine Frauensperſon, wegen ſchweren Diebſtahls und Hehlerei feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert wer⸗ den könnten. Rodioapparat und Schreibmaſchine ſind wieder beigebracht worden. — Wer ſich auf der Fahrbahn befindet, hat rechtzeitig ein Richtungszeichen zu geben, wenn er ſeine Richtung ändern oder anhalten will. Auch Fußgänger haben auf der Fahr⸗ bahn Richtungszeichen zu geben. Kraftfahrer! Vergiß nicht den Fahrtrichtungsanzeiger zurückzuſtellen, wenn Du die Rich⸗ tungsänderung vollzogen haſt! Du bringſt ſo den ganzen Verkehr durcheinander! U Stillſchweigende Ausnutzung eines VBerſehens iſt Be⸗ trug! Der aus Hamburg ſtammende Fritz Kaſſe, früher in Freiburg, ſtaunt wohl nicht wenig, als er nach ſeiner Ueber⸗ ſiedlung hier am Poſtſchalter eine poſtlagernde Sendung aus Freiburg von 64 Mark ausbezahlt erhielt, als er am 3. Sep⸗ tember dort vorſprach. Dem Schalterbeamten war ein böſer Irrtum unterlaufen; der Adreſſat hatte die Summe nur in Pfennigen zu beanſpruchen. Als mittags ſein Kollege den Schalterplatz einnahm, merkte dieſer den Irrtum und ſagte dem wieder erſcheinenden Empfänger auf den Kopf zu, daß er die 64 Mark zu Unrecht erhalten habe. Kaſſe behauptete aber dreiſt, ihm ſeien nur 64 Pfennig ausbezahlt worden. Auch zwei Kriminalbeamten gegenüber wiederholte er dieſe Behauptung. Auf der Polizeiwache gab er dann zu, er müſſe irrtümlich den Betrag erhalten haben. 40 Mark mußte er ſofort auspacken, das noch fehlende Geld zu Hauſe holen. Kaſſe, der ſich in Hamburg befindet und dort kommiſſariſch vernommen wurde, erhielt ein Strafmandat von 100 Mark oder zwei Wochen Gefängnis, gegen das er Einſpruch erhob. Der Einzelrichter ſah in dem Verhalten des Angeklagten einen Betrugsverſuch und wies den Einſpruch zurück. Wetterbericht Die Luftdruckverteilung hat ſich nich! geändert. Anter der wechſelnden Wirkung des öſtlichen Hochdrucks und der nördlichen Depreſſion iſt für Samstag und Sonntag immer noch unbeſtändiges, mäßig kaltes Wetter zu erwarten. Morgen Eintopfgericht! Verſchließe deine Türe nicht den Hungernden! Filmſchau. Der Terra⸗Tonfilm„Schwarzer Jäger Johanna“ nachdem bekannten und viel geleſenen Roman iſt ſehens⸗ wert vor allem, weil ihm ein herrliches und großes Motiv zugrunde liegt: die ſtarke, über alles ſich hinweg⸗ ſetzende Vaterlandsliebe. Schon immer hat es Männer gegeben in der Geſchichte, die ihr Leben gering. achteten, wenn es galt, es für die Freiheit des Vaterlandes einzuſetzen. Und ſo ritten auch die ſchwarzen Jäger durch Deutſchland, um gegen Napoleon zu kämpfen. Dieſer hi⸗ ſtoriſche Hintergrund bildet die Grundlage für dieſen he⸗ rbiſchen und ſtark dramatiſch wirkenden Freiheitsfilm. In die hiſtoriſche Handlung iſt die Geſchichte eines tapferen Mädchens, das in den Jahren der Befreiungskriege zum ſchwarzen Jägercorps verſchlagen wurde, meiſterhaft ein⸗ geflochten. Der Regiſſeur Joh Meyer faßt ſeine Szenen in ſauberen, gepflegten und nicht übertriebenen Bildern zuſammen. An der Spitze der Darſteller ſteht Marianne Hoppe in der Titelrolle. Sie iſt das tapfere deutſche Mädel, das aus vaterländiſcher Begeiſterung und ſtiller Verehrung für den Freiheitskämpfer den Rock der Schwarzen Jäger anzog. Neben ihr wirkt ſehr gut Paul Hartmann in der Rolle des Major Korfes ein Soldat und ein ganzer Kerl. Eine ebenſo große Leiſtung vollbrachte Guſtav Gründgens als Dr. Forſt, als politiſcher Agent und Spion Napoleons, ein Mephiſto zwiſchen zwei Kriegsfronten. Dieſer Film har den Beifall verdient und muß in die vorderſte Reihe deut⸗ ſchen Filmſchaffens geſtellt werden. Im Beiprogramm ſieht man Kulturfilm und neueſte Wochenſchau. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Dritter Adventsſonntag. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr (Adventskommunion der Jungfrauen.) 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt. 1.30 Uhr Andacht zur hl. Adventszeit. Dienstag: 8 Uhr Kirchenchor. 5 Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, den 16. Dezember 1934; 3. Advent. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Vikar Enderle. 2— 2.30 Uhr Bücherausgabe. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt Mittwoch abend: Weihnachtsfeier der ev. kirchl. Jugend. Donnerstag abend: Kirchenchor. Freitag nachmittag: Mädchen fungſchar. Frühmeſſe Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Sonntag, 16. Dezember: Nachmittagsvorſtellung: Aſchen⸗ brödl. Weihnachtsmärchen 1 C. A. Wer trittspreiſe 0.30 bis 2.00 Mark. Anfang 15 Uhr. Ende 1 Uhr. e Miete C 7, Sondermiete C 4: armen. Oper von Georges Bizet. 2 Ende 22.15 Uhr. 8„ Samstag, 15. Dezember: Nachmittagsvorſtellung: Aſchen⸗ brödl. Weihnachtsmärchen von C. A. Görner. Ein⸗ trittspreiſe 0.30 bis 2.00 Mark. Anfang 15 Uhr. Ende 17 Uhr.— Abends: Miete E 7: Ein Maskenball. Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Koſengarten): Sonntag, 16. Dezember: Der Mann mit den grauen Schläfen. Luſtſpiel von Leo Lenz. Eintritts⸗ e bis 3.00 Mark. Anfang 20 Uhr. Ende nach . Amlliche Veröfenllichungen der glad mannheim Steuerkarten 1935 und Steuerabzug vom Arbeitslohn. Zur Zeit werden die Steuerkarten für 1935 den Arbeitnehmern in die Wohnungen zugeſtellt. Steuerkarten ſind ausgeſtellt worden für alle Arbeitnehmer, die vor dem II. Oktober 1916 geboren ſind, am 10. Oktober 1934 in Mannheim ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt hatten und in einem Arbeitsverhältnis ſtanden. Fals ein Arbeit⸗ nehmer, für den hiernach eine Steuerkarte für 1935 auszuſtellen war, bis zum 20. Dezember 1934 eine ſolche nicht erhalten hat, wolle er dieſe bei der Steuerkarten⸗ gelle abholen. Das gleiche gilt für ſolche Arbeitnehmer, velche nach dem 10. Oktober 1934 in ein Arbeitsverhältnis eingetreten ſind oder welche Einkünfte aus mehreren gegen⸗ Kärtigen oder früheren Dienſtverhältniſſen haben und einer zweiten oder weiteren Steuerkarte bedürfen Ziuſtändig für die Ausſtellung und die Berichtigung der Steuerkarten iſt die Steuerkartenſtelle des Städt. Städt. Steueramts N 2, 3, Erdgeſchoß. In den Vororten mmmt das Gemeindeſekretariat als Vermittlungsſtelle An⸗ tüge auf Ausſtellung und Berichtigung entgegen. Bei dieſen Stellen ſind auch alle ſpäteren Anträge auf Ausſtellung oder Berichtigung der Steuerkarten zu gellen, einſchließlich der Anträge wegen Aenderung des Familienſtandes. Die Einträge volljähriger Kinder, die auf Koſten des Arbeitnehmer für einen Beruf ausgebildet werden und am 10. Oktober 1934 das 25. Lebensjahr boch nicht vollendet hatten, erfolgen auf beſonderen Antrag; bvodbei die entſprechenden Unterlagen(Beſcheinigung der Dochſchule uſw.) vorzulegen ſind. Volljährige Kinder werden nur dann im Sinne der Vorſchriften auf Koſten des Arbeit⸗ nehmers ausgebildet, wenn dieſer die Koſten der Berufs⸗ ausbildung(Lehr⸗ oder Schulgeld) einſchließlich der Koſten Unterhalts ganz oder überwiegend trägt. Als Kinder im Sinne der Vorſchriften gelten auch Stiefkinder, Adoptiv⸗ kinder und Pflegekinder und deren Abkömmlinge. Die Steuerkarten nachſtehender Arbeitnehmergruppen kennen für 1935 auf Antrag mit einem Vermerk verſehen werden, durch den der Arbeitgeber verpflichtet wird, dieſe Arbeitnehmer für die Borechnung der Lohnſteuer als kinder⸗ los verheiratet zu behandeln; es ſind dies: e) kinderlos verheiratete Arbeitnehmer, die dauernd ge⸗ trennt leben, wenn auf deren Steuerkarte weder der Ehegatte noch Kinder vermerkt ſind,(das Fortbeſtehen der Ehe muß nachgewieſen werden, z. B. durch polizei⸗ [liche Beſcheinigung), 5 i verwitwete oder geſchiedene Arbeitnehmer, aus deren Ehe ein Kind hervorgegangen iſt, das auf der Steuer⸗ karte nicht vermerkt wurde, weil z. B. das Kind ge⸗ ſtorben iſt(Geburtsurkunde), 5 0 e) verwitwete oder geſchiedene Arbeitnehmer, die das 55. Lebensjahr vollendet haben und auf deren Steuer⸗ karte keine Kinder vermerkt ſind(Heiratsurkunde). d) Vollwaiſen, die am 10. Oktober 1934 das 25. Lebens⸗ jahr noch nicht vollendet hatten und ſich in der Aus⸗ bildung für einen Beruf befinden(amtlicher Nachweis). In allen Fällen der Berichtigung wird perſönliches Erſcheinen empfohlen, weil ſchriftliche Anträge erfahrungs⸗ gemäß häufig unvollſtändig ſind und umſtändliche Rück⸗ fragen erfordern. Aenderungen auf der Steuerkarte dürfen nur von den zuſtändigen Stellen vorgenommen werden. Werbungskoſten und Sonderausgaben, die den Betrag von 40.— RM. monatlich zuſammen überſteigen, und be⸗ ſondere wirtſchaftliche Verhältniſſe, die die ſteuerliche Leiſtungsfähigkeit des Arbeitnehmers weſentlich beeinträch⸗ tigen, werden wie bisher unter Eintragung eines ſteuer⸗ freien Betrages auf der Steuerkarte durch das zuſtändige Finanzamt berückſichtigt. Außerdem wird, anders als bisher, die Einſtellung von Hausgehilfinnen, die ein Arbeitnehmer beſchäftigt, dadurch ſteuerlich begünſtigt, daß für jede Haus⸗ gehilfin ein ſteuerfreier Betrag von 50.— RM. monatlich auf Autrag vom zuſtändigen Finanzamt einzutragen iſt. Die Steuerkarte iſt vom Arbeitnehmer auf ihre Richtig⸗ keit zu prüfen und alsbald dem Arbeitgeber auszuhändigen. Mannheim, 12. Dez. 1934. Der Oberbürgermeiſter. Verſammlungs⸗Kalender. Männergeſaugverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Beſonderer Umſtände wegen findet unſere Probe morgen Sonntag, nachmittags 1 Uhr, ſtatt. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwünſcht. Kleingärtnerverein. Heute Samstag abend von 7—9 Uhr Geſchäftsſtunden. Morgen Sonntag halb 3 Uhr Pflicht⸗ verſammlung. Karte mitbringen zur Abſtempelung. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Unſere Mannſchaften ſpielen morgen auf hieſigem Platze gegen Dlankstadt. 11.30 Uhr Privatmannſchaft; 1 Uhr II. Mannſchaft 2.30 Uhr I. Mannſchaft. 8 In Ilvesheim: Sonntag 1 Uhr J. Schüler. Die III. Mannſchaft ſpielt um 11 Uhr in Viernheim ihr rückſtändiges Verbandsſpiel. Abfahrt 10 Uhr mit Auto. Zum Beſuch der Spiele ladet ein Der Sportwart. Turnerbund„Jahn“, C. B., Mhm.⸗Seckenheim. Am morgigen Sonntag nachmittags 3 Uhr findet auf unſerem Sportplatz das Verbandsſpiel Tb. Jahn I.— DK. Grün⸗Weiß, Mannheim l. (Tabellenführer) ſtatt, wozu das ſportliebende Publikum freundlichſt ein⸗ geladen wird. Um 2 Uhr ſpielt die 2. Mannſchaft. Der Spielwart Turnverein 98, e B., Mannheim⸗Seckenheim. Am Sonntag, den 16. Dezember, abends halb 6 Uhr, findet in der Turnhalle unſere Mkcelausfeier für die Kinder ſtatt. Eltern und Freunde unſerer Kinder ſind herzlich eingeladen. Eintritt frei! Morgen Sonntag finden auf hieſigem Platze folgende Verbandsſpiele ſtatt: 1.45 Uhr Tv. 98 II— 07 Mannheim II 3 Uhr Tv. 98 1— 07 Mannheim J Hierzu ladet freundl. ein Der Spielwart. Heute abend 8.30— 9.30 Uhr Männerturnen. Eintritt frei! 2. Pflicht⸗Verſammlung morgen nachmittag halb 3 uhr im„Stern“. Vortrag des Geologen und Landw. Chemiker Herr Otto Plath über: „Die Entſtehung des fruchtbaren Ackerbodeus und ſeine Mikra⸗ Organismen.“ Der Vereinsführer des Kleingärtnervereins Seckenheim Herr Sammel ⸗Anzeiger tur für Mitglieder der Landw. Cin. u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf 5 Torfſtreu uno Torfmull Preis 2.40 und 2.75 RM. müſſen im Laufe dieſer Woche in unſerem Lager abgegeben werden. Der Vorſtand. — für's ganze Leben bedeutet meistens ein Spar- buch auf dem Gahentisch. Noch nach Jahren erinnert es an den weitblickenden Spender. Es ist ein echt deutsches Weihnachts- Geschenk. Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim Seckenheim Bank und Sparkasse. Gegründet 1881. 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