en ßen gel. e g. Bleatt zu Nr. 293 eee ke e N07 Ne d b„ Gegen heimlückiſche Angriffe Die Reichsregierung hat ein„Geſetz gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Par⸗ keiuniſform“ angenommen. Dieſes Geſetz ſoll die Verord⸗ nung zur Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Re⸗ gierung der nationalen Erhebung vom 21. März 1933 er⸗ ſetzen. In einzelnen Beſtimmungen ſind nicht unerhebliche Aenderungen des bisherigen Rechts vorgenommen. Im ganzen bedeutet jedoch das Geſetz nur eine Anpaſſung der obengenannten Verordnung vom 21. März 1933 an die in der Zwiſchenzeit eingetretene Aenderung der tatſächlichen Verhältniſſe. Im Paragraph 1 des Geſetzes heißt es: Wer vorſätzlich eine unwahre oder gröblich entſtellte Be⸗ hauptung tatſächlicher Art aufſtellt oder verbreitet, die geeignet iſt, das Wohl des Reiches oder das Anſehen der Reichsregierung oder das der NSDAP oder ihrer Gliede⸗ rungen ſchwer zu ſchädigen, wird, ſoweit nicht in anderen Vorſchriften eine ſchwerere Strafe angedroht iſt, mit Ge⸗ fängnis bis zu zwei Jahren, und wenn er die Behauptung öffentlich aufſtellt oder verbreitet, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft. Wer die Tat grobfahrläſſig begeht, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder Geldſtrafe beſtraft. Richtet ſich die Tat ausſchließlich gegen das Anſehen der NS D AP oder ihrer Gliederun⸗ gen, ſo wird ſie nur mit Zuſtimmung des Stell⸗ bertreters des Führers oder der von ihm be⸗ ſtimmten Stelle verfolgt. Neu iſt daran vor allem dieſe letzte Beſtimmung. Durch dieſe Vorſchrift ſoll ermöglicht werden, daß leichtere Fälle, an deren Verfolgung der Partei nicht gelegen iſt, ſtraflos bleiben. Nach Paragraph 2 des neuen Geſetzen wird mit Ge⸗ fängnis beſtraft, wer öffentlich gehäſſige, hetzeriſche oder von niedriger Geſinnung zeugende Aeußerungen über leitende Perſönlichkeiten des Staa⸗ tes oder der NSA, über ihre Anordnungen oder die von ihnen geſchaffenen Einrichtungen macht, die geeignet ſind, das Vertrauen des Volkes zur politiſchen Führung zu untergraben. Den öffentlichen Aeußerungen ſtehen nichtöffentliche gleich, wenn der Täter damit rech⸗ net oder rechnen muß, daß die Aeußerung in die Heffent⸗ lichkeit dringen werde. Nach den bisherigen Vorſchriften konnten unter Umſtänden derartige Aeußerungen nur mit ſoll jetzt abgeholfen werden; jedoch ſoll nicht ſede Aeuße⸗ rung, die den Tatbeſtand der Vorſchrift erfüllt, verfolgt werden. Im allgemeinen ſoll die Verfolgung nur eintreten, wenn die Strafloſigkeit der Tat im Intereſſe des Geſamtwohles und des Anſehens von Staat und Par⸗ tei nicht tragbar wäre. Um eine einheitliche Beurteilung der Frage, wann dieſe Vorausſetzungen gegeben ſind, zu gewährleiſten, iſt vorgeſehen, daß die Tat nur auf aus⸗ drückliche Anordnung des Reichsminiſters der Juſtiz verfolgt wird, der, falls die Tat ſich aus⸗ ſchließlich gegen leitende Perſönlichkeiten der NSDAP richtet, die Entſchließung im Einvernehmen mit dem Stell⸗ vertreter des Führers trifft. Nach Paragraph 3 wird, wer eine ſtraf bare Handlung begeht oder androht und dabei, ohne dazu berechtigt zu ſein, eine Uniform oder ein Abzeichen der NS Dad oder ihrer Gliederungen trägt oder mit ſich führt, mit Zuchthaus, in leichteren Fällen mit Gefängnis nicht unter ſechs Monaten beſtraft. Wer die Tat in der Abſicht begeht, einen Auf⸗ ruhr, oder in der Bevölkerung Angſt oder Schrek⸗ ken zu erregen, oder dem Deutſchen Reich außenpolitiſch Schwierigkeiten zu bereiten, wird mit Zuchthaus nicht unter drei Jahren oder mit lebenslänglichem Zuchthaus beſtraft. In beſonders ſchweren Fällen kann auf Todesſtrafe erkannt werden. Nach dieſen Vor⸗ ſchriften kann ein Deutſcher auch dann verfolgt werden, wenn er die Tat im Ausland begangen hat. Nach Paragraph 4 wird, wer ſeines Vorteils wegen oder in der Abſicht, einen volitiſchen Zweck zu erreichen, ſichals Mitglied der NSDAP oder ihrer Gliederungen ausgibt, ohne es zu ſein, mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Stra⸗ ſen beſtraft. Auch hier wird die Tat nur mit Zu ſt ĩ m⸗ mung des Stellvertrers des Führers oder der von ihm beſtimmten Stelle verfolgt. Eine entſprechende Strafvorſchrift hat bisher im geltenden Recht gefehlt. Nach Paragraph 5 wird, wer parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Geweben, Fahnen oder Ab⸗ zeichen der RSA, ihrer Gliederungen oder der ihr an⸗ geſchloſſenen Verbände ohne Erlaubnis des Reichsſchatzmei⸗ ſters der NSDApß gewerbsmäßig herſtellt, vor⸗ rätig hält, feilhät oder ſonſt in Verkehr bringt, mit Ge⸗ fängnis bis zu zwei Jahren beſtraft. 8 Wer parteiamtliche Uniformen und Abzeichen im Be itz hat, ohne dazu als Mitglied der NSDAP oder ihrer jederungen befugt zu ſein, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre, und wenn er dieſe Gegenſtände trägt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat beſtraft. Dasſelbe gilt uur Uniformen und Uniformierte, die den genannten Uni⸗ ormen und Uniformteilen zum Verwechſeln ähn⸗ lich ſind. Neben der Strafe kann auf Einziehung erkannt werden. Die eingezogenen Gegenſtände ſind dem Reichs⸗ ſchatzmeiſter der NSDAP zu überweiſen. Die Verfolgung der Tat und die Einziehung findet nur mit Zuſtimmung des Stellvertreters des Führers ſtatt. Das weſentlich Neue an dieſen Vorſchriften iſt, daß bisher nur beſtraft wurde, wer unbefugt Uniformen und Uniformſtücke in Beſitz hatte. Nunmehr ſoll bereits das ohne Erlaubnis des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP erfolgende gewerbsmäßige Herſtellen, Vorrätighalten und Feilhalten ſtraftbar ſein. Hinſichtlich der parteiamtlichen Abzeichen war bisher nur unbefugtes Tragen ſtrafbar. Nunmehr oll aber auch ſchon der unbefugte Beſitz ſtrafbar ſein. Die Vorſchriften gelten firngemaß auch für den Reichsluftſchutz und den Deutſchen Luftſportverband, den Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt und die 1 Nothilfe. Die Ausführungs⸗ vorſchriften erläßt der Reichsminiſter der duet Das Ge⸗ letz tritt am Tage nach der Verkündigung in Kraft mit Ausnahme der Beſtimmungen des Paragraphen 5 über das Feilhalten ſtrafbar ſein. — —————— eee eee ee ee Die Einzelhandelsſperre Anbefriſtete Verlängerung.— Die Aenderung des Geſetzes. Das neue Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels ſieht im weſentlichen vor, daß die bisher im Geſetz vorgeſehene Befriſtung der Sperre für die Errichtung neuer Einzelhandelsverkaufsſtellen bis zum 1. Januar 1935 wegfällt. Die Sperre dauert alſo unbeſtriſtet an. Wie dazu in der Begründung ausgeführt wird, kann auf eine weitere Verlängerung der Sperre nicht verzichtet werden. Einmal macht es die in den verſchiedenſten Teilen des Einzelhandels beſtehende Ueberſetzung auch weiterhin nötig, die Errichtung neuer Verkaufsſtellen einzuſchränken. Vor allem aber ſoll weiterhin die Errichtungsſperre als notwendige geſetzliche Grundlage für die Prüfung der Sachkunde und verſönlichen Zuverläſſigfeit bei der Errich⸗ tung neuer Verkaufsſtellen und damit zugleich als Ueber ⸗ leitung zu einem künftigen allgemeinen Einzelhandelsgeſetz dienen. n In der Begründung wird darauf hingewieſen, daß ſchon bisher das Verbot der Errichtung von Einzelhan⸗ delsverkaufsſtellen ſeit dem Erlaß des Geſetzes am 12. Mai 1933 einen grundſätzlich anderen Inhalt bekommen hat. Damit war praktiſch bereits eine Auflockerung der Sperre vorgenommen worden, die den berechtigten In⸗ tereſſen des Hausbeſitzes und des kaufmänniſchen Nach⸗ wuchſes weitgehend Rechnung trug. Die Forderung der Sachkunde und verſönliche Zuverläſſigkeit iſt die unbedingte Vorausſetzung für eine Geſundung der Verhältniſſe im deutſchen Einzelhandel. Des weiteren wird das Verbot der Errichtung neuer Verkaufsſtellen auch auf die Uebernahme beſtehen⸗ der Verkaufsſtellen ausgedehnt. Mit dieſer Neue⸗ rung ſoll verhindert werden, daß Perſonen, die die erfor⸗ derliche Sachkunde und die nerſönlich⸗ Zuverläſſiakeit nicht beſitzen, auf dem Umwege ſüher die käufliche Uebernahme einer bereits beſtehenden Verkaufsſtelle noch einen Zugang zum Einselt ſendel finden g Scumstag, 15. Dex. 1934 2 Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Bekanntgabe des Anleiheſtockgeſetzes und des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen hatte an der Börſe erhebliche Kurskonſequenzen. Die Fixierung der höchſt zu⸗ läſſigen Dividendenausſchüttungen auf 6 Prozent(oder, wenn ſchon bisher höher, auf 7 Prozent bezw. höchſtens 8 Proezut) hatte zunächſt eine Flut von Verkaufsaufträgen am Aktien⸗ markt, beſonders in den ſogenannten ſchweren Werten, zur Folge. Starke Kursſtürze in allen Werten, die über 8 Prozent Dividende verteilt haben, erfolgten durch die maſ⸗ ſierten Abgaben des Publikums. Auf der anderen Seite profitierten Dividendenpapiere, bei denen der Dividenden⸗ ſatz noch unter 6 Prozent liegt, bei denen alſo im Rahmen der befriedigenden wirtſchaftlichen Entwicklung Ausſicht dar⸗ auf gegeben iſt, daß ſie eine Dividendenhöhe von 6 Prozent erreichen. Im Gegenſatz zum Aktienmarkt profitierte der Rentenmarkt natürlich außerordentlich ſtark von der neuen Verfügung über die Dividendenhöhe bezw. von der Vor⸗ ſchrift, daß alle darüber hinausgehenden Prozente in Reichs⸗ anleihen, bezw. in vom Neich garantierten Anleihen anzulegen ſind. Renten hatten entſprechend erhebliche Kursſteigerungen aufzuweiſen. Geldmarkt. Seit langem war man ſich in Deutſchland durchaus darüber klar, daß die wirtſchaftliche Geſundung mit Hilfe eines leichten Geldmarktes allein nicht herbeige⸗ führt werden kann, weil er immer nur für kurze Zeit Be⸗ triebsmittel zur Verfügung ſtellt, ſondern, daß außerdem die Unterſtützung durch einen geſicherten. Kapitalmarkt unent⸗ behrlich iſt. Die auf die„offene Marktpolitik“ der Reichs⸗ bank geſetzten Erwartungen ſind zwar im weſentlichen in Erfüllung gegangen, es iſt gelungen, auch den Rentenmarkt aufzulockern, von einer Geſundung ſchlechthin konnte man jedoch bisher noch nicht reden. Es gab und gibt natürlich unzählige„Patentlöſungen“ dieſes Problems, aber Dr. Schacht und mit ihm die Reichsregierung haben ſich von kei⸗ nem Propheten beirren laßſen. Sie haben das Problem des Kapitalmarktes, das außerordentlich heikel iſt, zunächſt mit behutſamen Händen gründlich unterſucht, jetzt aber da ſie ſich Klarheit verſchafft hatten, mit feſtem Griff zugepackt. Die von der Reichsregierung beſchloſſenen Geſetze haben entweder ausſchließlich oder wenigſtens zum Teil den Zweck, eine Feſtigung des langfriſtigen Kapitalmarktes, vor allem des Rentenmarktes zu begünſtigen.. Produktenmarkt. Der Brotgetreidemarkt ſtand im ben, letzten Tagen ganz unter dem Eindruck der Bekanntmachungen über die neuen Ausgleichsverträge beim Brotgetreideeinkauf der Mühlen. In Bezug auf die Verſorgung darf es keine „toten Winkel“ geben. Der Geſchäftsverkehr war auf dem Getreide- wie auf dem Mehlmarkt, beſonders im Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage, lebhafter. Futtermittel ſind wei⸗ terhin ſtark gefragt, die Preiſe waren unverändert. Warenmarkt. Die Großhandelsindexziffer war mit 101,1 gegenüber der Vorwoche(101,2) leicht rückläufig. An den Rohſtoffmärkten lagen die Preiſe für Nichteiſenmetalle und Metallhalbfabrikate etwas niedriger. Leichte Preiserhöhungen ergaben ſich für Textilien, Häute und Felle. Unter den industriellen Fertigwaren waren die Preiſe für Textilien und zum Teil für Hausrat erhöht. Das Weihnachtsgeſchäft hat ſich bis jetzt gut angelaſſen. He 5 Kleinſtadt in Weihnachtsſtimmung „Die Stadt ſieht wie ein Märchen aus ND. Eben bringt mir die Poſt einen Brief aus dem tiefſten Arwald. Bewegt erzählt ein ausgewanderter Freund, wie ſehr er die Heimat entbehre, und am Schluß heißt es: „Nach nichts ſehne ich mich mehr als nach deutſchem Winter und deutſcher Weihnacht. Stelle Dir dieſe Wildnis hier vor, und dann zeigt das Kalenderblatt den Heiligen Abend! Elend werde ich zwiſchen den üppigen Palmen ſitzen und denken: Jetzt ſtecken ſie zu Hauſe den Tannenbaum an! Wenn man doch einen einzigen Nadelzweig hätte und eine Hand voll kalten körnigen Schnees. Du wirſt verſtehen, daß es nicht leicht für mich iſt, wenn mir ſo in der Chriſtzeit die Erinne⸗ rung an meine kleine deutſche Vaterſtadt aufſteigt!“ Ob ich es verſtehe! Wie ſchön iſt der deutſche Klein⸗ ſtadt⸗Winter! Alle Häuſer ſind in Watte eingewickelt, und die Dächer haben rieſige Hauben aufgeſetzt, die Giebel ſpitze Mützen. Die ganze Stadt hat ſich in wärmenden Flauſch gehüllt. Und die Straßen ſind mit glitzerndem Zucker be⸗ ſtreut. Lautlos ſtapft man durch die blendende Pracht, kein Schritt iſt zu hören. Plötzlich fröhliche Schellen, ein Schlitten klingelt um die Ecke— vorbei. Wieder lautloſe Stille. Der Brunnen am Ende der Gaſſe iſt zugefroren, lange Eiszapfen hängen ihm bis zur Erde wie ein Märchen⸗Bart. Aber am Markt iſt Leben! Da ſind bunte Buden und Zelte aufgeſchlagen, ein mächtiger Weihnachtsmann mit Sach und Rute lacht grimmig⸗freundlich in der Mitte und ſcheint zu wachen, daß nur die guten Kinder Lebkuchen und Pfeffer⸗ nüſſe kriegen. Und doch, kommt jeder Hans zu ſeinen Blei⸗ ſoldaten, jede Grete zu ihrem Püppchen, ob ſie artig waren oder nicht. Vorerſt allerdings bleibt's beim Staunen und die Augen werden noch blanker vor all den Herrlichkeiten, die hier ausgebreitet ſind. Stundenlang kann das Völkchen gaffen und ſich ereifern:„Mutti, ſieh mal den großen Bären“—„Mutti, den Hampelmann“„die Eiſenbahn, Mutti!“... Da gibt's keine kalten Füße, wenn auch der ſtrengſte Froſt beißt: die kleinen Herzen brennen. Die älteren Geſchwiſter ſind zum Schlittſchuhlaufen hinausgegangen an den Weiher vorm Tor. Früh übt ſich, wer ein Meiſter wer⸗ den will, und ſchon gilt es für manchen, ſeine Künſte zu zeigen— jenem blonden Lockenkopf dort oder dieſem ſchwar⸗ zen unter der ſchmucken Pelzkappe. Vielleicht geht dem Bur⸗ ſchen der Traum in Erfüllung, und ſie tanzen morgen zu⸗ ſammen dahin? So iſt der deutſche Kleinſtadt⸗Winter überall, in Rothen⸗ burg oder Buxtehude, in Marburg oder Kanten. Beſonders ſchön aber habe ich ihn einmal in einem weſtfäliſchen Städt⸗ chen erlebt. An einem Samstag⸗Nachmittag ſtand ich auf einem Ausläufer des Teutoburger Waldes und ſchaute auf das Städtchen hinab, das ſich immer mehr eindunkelte in ſeiner Talmulde. Hier blinkte ein Licht auf und dann dort eins, immer mehr Sternchen begannen aus der Tiefe heraufzuleuchten bis beinahe ſo viele dort unten funkelten wie über mir. Winzige Laternen häuften ſich in der Mitte, erhellte Straßenzüge lenkten zu den Rändern hin, einzelne Lichtpünktchen verloren ſich draußen. Ein leiſes Orgel⸗Präludium drang aus dem Chor der Marienkirche, die gotiſche Fenſter⸗Roſe glühte ſanft hinter einem grauen Vorhang fallender Flocken, und darüber ſchwan⸗ gen die uralten Glocken langhinhallend ihre eherne Melodie. Sie läuteten den Advents⸗Sonntag ein. Es war die Haupt⸗ geſchäftszeit, kurz vor Ladenſchluß, und ſelbſt in einer kleinen Stadt drängen ſich dann viele Menſchen zuſammen. Aber etwas wie Andacht lag auf ihren Geſichtern, Erwartung und Frohſinn. Und die Luft war voll Feſtlichkeit. „Ein frommer Zauber hält mich wieder, Anbetend, ſtaunend muß ich ſtehn; Es ſinkt auf meine Augenlider Ein goldner Kindertraum hernieder, Ich fühl's: ein Wunder iſt geſchehn.“ Herbert Günther. Ueber 400 000 Gewinne, 1,5 Millionen Mark in der Arbeitsbeſchaffungs⸗Lofterie. Ziehung 22. und 23. Dezember 1934. n allen Freude bereiten! feſtes. einer Hausapotheke. Aus einer alten Margarinekiſte ſtellt er das Wunderwerk her, hämmert und ſägt, leimt und feilt, daß es nur ſo eine Luſt iſt. Er hat viel zu ſchaffen, der kleine Bengel. Mit der Hausapotheke allein iſt's nicht getan. Vater muß unbedingt einen Tabakspfeifenſtänder haben. Und da iſt Pummelchen, das kleine Neſthäkchen, kaum vier Jahre alt. Das muß natürlich auch etwas vom großer. Bruder bekommen. Ein Puppenbett natürlich, dunkelblau geſtrichen, mit bunten Blumen drauf. Die große Schweſter ſoll Betten und Bettbezüge liefern. Sie ſoll es beſtimmt nicht umſonſt machen. Fur ſie hat er ſich etwas ganz Be⸗ jonderes ausgedacht. Ein Nähkäſtchen mit allen Schikanen, das Mutter mit Nadeln, Knöpfen, Haken, Oeſen, Zwirn und ſeidenen Stickdocken füllen muß. Das Gefühl, andere zu erfreuen, be⸗ herrſcht ihn ſchon Behutſam ſeine jetzt trägt er chen ins ſicher Verſteck, i kein unberufenes Auge Zeuge ſei⸗ ner Heimlichkei⸗ ten wird. Ein ſeltſames Leben und Trei⸗ Mutti lächelt, wenn ſie daran denkt, welchen Jubel das Knuſf⸗ perhäuschen er⸗ wecken wird. ſich ſehr viel vorgenommen. Küche und zerſchneidet mit der Säge ein Brett in viele kleine Leiſten. berechnet, daß es nur ſo eine Art hat. Kaſperletheater haben, und gut ſpielen kann. die Aelteſte wünſcht ſich ſeit Jahren Er kann ſie nicht länger warten laſſen kommt einen kleinen Zoologiſchen Garten, Kamele, Affen Elefanten und Haſen, Seelöwen und Pinguine, aus Laub⸗ ſägeholz gebaſtelt und mit bunter Farbe bemalt. Ecler wird gebasfeftf- Das iſt der Sinn des Weihnachts⸗ e Darum ſchenken wir, beglücken unſere Lieben mit Gaben jeglicher Art. Da ſitzt der Kleine ſtill in einer Ecke und baſtelt an ben herrſcht jetzt in den Wohnungen. Einer ſtrahlt den anderen glückver⸗ heißend an, ohne ein Ster⸗ benswörtchen öber die Dinge, die ihn mit ganzer Seele beſchäftigen, über die Lippen zu bringen. Da iſt die große Schweſter. Lyzeumsſchülerin. Sie hat es gut, kann ihre heim⸗ lichen Arbeiten im Hand⸗ arbeitsunterricht fertig⸗ machen. Für die Mutter einen weichen, wolligen Kaffeewärmer, für Vater eine Strickweſte, für den Bruder ein Paar warme Handſchuhe und für Pum⸗ melchen duftig zarte Pup⸗ penwäſche. Und was macht Pummelchen? Pummel⸗ chen lernt ein kleines Weihnachtsgedicht, das ihr die Mutter einprägt, und betet, daß der Weihnachts⸗ mann nur recht, recht viel bringen möchte. Fleiß beherrſcht die Wohnungen der Menſchen. a 5 3 8 Die Hausfrau findet überhaupt keine Zeit mehr zum Ver⸗ ſchnaufen. Erſt am Abend, wenn alles ſchläft, kommt ſie zu ſich ſelbſt, findet Zeit, ſich den Weihnachtsgeſchenken zu widmen. Es iſt ein umfangreiches Programm, das ſie ſich geſtellt hat. Vater muß unbedingt einen weichen, warmen Schal haben, die große Tochter ein neues Kleid und der Junge Handſchuhe, Mütze und Halstuch. Und Pummelchen? Pummelchen bekommt ein molliges Tier. Einen Hund aus Stoffreſten und Lumpen mit funkelnden Glupſchaugen. Abend für Abend rattert die Nähmaſchine, klappern die Strick⸗ und Häkelnadeln, ſchaffen die fleißigen Hände, bis ſpät nach Mitternacht die müden Augen zufallen. Ob die Weihnachtsarbeiten fertig werden? Vater hat Nach Feierabend ſitzt er in der Dann holt er Zirkel und Lineal herbei, mißt und Der Junge ſoll ein ſchön groß, daß man darin ſitzen Er hat alle Hände voll zu tun. Denn ſchon ein Bücherſpind. Pummelchen be⸗ fleißigen Hände, dern, zeichnen und weben, je nach Talent und Eingabe. Ob⸗ wohl Feſtſtimmung die Adventszeit erfüllt, gehören nicht nur die Wochen⸗ ſondern auch die Sonntage jetzt mehr denn je der Arbeit Jeder hat Wünſche und wieder Wünſche, und man möchte doch am Weihnachtsfeſt möglichſt alle erfüllen Man⸗ ches wird ja Wunſch bleiben— für das nächſte Jahr oder auch für das übernächſte— bis es wieder Denn das iſt an den verſchwiegenen Weihnachtsarbeiten das 5 daß ſie alle„in letzter Minute“ angefangen wer⸗ en. ſcheint nicht möglich zu ſein. vergeſſen iſt. Die Zeit iſt alſo immer knapp. Früher anzufangen, Und was bekommt die Gattin Er nimmt neue Leiſten zur Hand, rechnet und— ſchneidet daraus einen Bilderrahmen. Ob die vielen, vielen Weihnachts⸗ arbeiten fertig werden? Manch⸗ mal, manchmal auch nicht. Weih⸗ nachtsgeſchenke ſollen Ueberraſchun⸗ gen ſein. Es hat daher etwas für ſich, heimlich zu Werke zu gehen. Wird man nicht fertig, dann iſt es nur halb ſo ſchlimm, weil nichts ver⸗ ſprochen wurde. Redet man aber dicke Töne, fragt nach dieſem und jenem Wunſch und—— dann iſt man obendrein noch der Blamierte. alten Stall wird zer wieder„auf neu“ kr Millionen Menſchen rühren in dieſen Wochen die bauen und baſteln, ſticken und ſchnei⸗ E. W Kreuz und Quer Auch ein Weihnachtsgeſchenk.— Gänſebraten als Zwangs⸗ auflage.— Das erkannte Geſpenſt.— Diebesfrechheit.— Beſchwipſte Kuhherde. Ein Gang durch die Straßen und ein Blick in die erleuchteten und für den Weihnachtsverkauf beſonders ge⸗ ſchmückten Schaufenſter laſſen uns die Nähe des Feſtes ſpüren, ſoweit unſere Stimmung ſelbſt noch nicht weihnachts⸗ mäßig ſein ſollte. Aber die Weihnachtszeit bringt auch ihre Sorgen, nämlich: was ſchenke ich! Ja, die Auswahl iſt groß und dennoch, oder gerade deshalb iſt die Wahl ſchwer, denn wer die Wahl hat, hat auch die Qual. And ſo ſuchen wir weiter bis andere die beſten Sachen ausgeſucht haben. Wer ſich garnicht entſchließen kann, dem möchte ich mit einem kleinen Vorſchlag auf den Weg helfen, es ſei denn, daß er große Sachen zu kaufen geneigt iſt. Aus Ceylon und Indien kommen Angebote— aber nicht in Tee, ſondern in Elefan⸗ ten, richtige Dickhäuter, die in Ueberfluß vorhanden ſind und für die keine Arbeitsmöglichkeit beſteht. Die Folge davon iſt, daß ſowohl von ſtaatlicher, als auch von privater Seite Propaganda für die Erwerbung eines dieſer Dickhäuter ge⸗ macht wird. And da es ja gerade Weihnachten iſt und viele Leute auf der Suche nach Geſchenken ſind, kommt dieſe Pro⸗ paganda— vielleicht ſehr gelegen.„Sie ſind zuverläſſig, ſtär⸗ ker als Laſtwagen, billiger denn je, ihre Lebensdauer iſt größer als die eines Traktors“ ſo heißt es.„Sie ſind treu und haben viele edle Züge.— Wir ſind in der Lage, Elefanten zu liefern, die die Verkehrsregeln der Städte voll⸗ kommen beherrſchen. Alſo auch Poltzeiſtrafen kann man durch ſie ſparen. Wenn Sie einen Elefanten brauchen— kaufen Sie jetzt!“ Zum Weihnachtsfeſt gehört meiſt auch eine gutgebra⸗ tene Gans, die immer noch eine gute Gabe Gottes iſt, aber da die Gänſe immer noch viel Geld koſten und das Geld ia nun einmal ſehr knapp iſt, ſo wird man verſchiedentlich auf dieſen gebratenen Vogel verzichten müſſen. Viel beſſer ſind die Beamten in Litauen daran, denen es zur Pflicht gemacht worden iſt, bis zum Jahresſchluß eine beſtimmte An⸗ zahl von Gänſen eineukenfen, da der Gänſeerport im Zuſam⸗ menhang mit dem Verluſt des deutſchen Marktes zuſammen⸗ gebrochen iſt. Um kontrollieren zu können, ob die Beamten auch tatſächlich Gänſe einkaufen, ſind beſondere Karten ein⸗ geführt worden, welche der Käufer einer Gans zuſammen mit der Gans erhält. Den Gänſezüchtern ſind rund 300 000 ſolcher Gänſekarten ausgegeben worden. Am den Beamten den Einkauf von Gänſen zu erleichtern, werden ihnen Vor⸗ ſchüſſe gewährt. Denjenigen Beamten, welche keine Gänſe kaufen, wird die entſprechende Summe, 5 Lit pro Gans, vom Gehalt abgezogen. Gehaltsabzüge ſind aber immer ſehr unbeliebt und wenn dieſes Geſpenſt droht, dann geht man ihm gern aus dem Wege. Aber nicht immer, demt es hat ſich ein Fall ereignet, in dem ein beherzter Mann einem G eſpenſt mit überraſchen⸗ dem Erfolg zu Leibe gegangen iſt. And das kam ſo: Ein Schneidermeiſter in einer italieniſchen Ortſchaft beſaß ein kleines Häuschen und ein hübſches Mädchen durfte er ſeine Braut nennen. Der Hochzeit ſtand nichts weiter entgegen als die Wohnungsfrage. In dem Haus des Schneiders wohnte nämlich ein Landarbeiter mit Frau und fünf Kin⸗ dern, deſſen Kontrakt noch ein Jahr lief und der vielleicht mit einem Wohnungstauſch einverſtanden geweſen wäre, doch gab es in der ganzen Gegend keine freie Wohnung. Aber Liebe macht ja erfinderiſch. Eines Nachts ſchwebte durch die Tür in das Schlafzimmer der Arbeiterfamilie etwas aus. Die Familie erwachte, die Kinder ſchrien vor Angſt, die Mutter bekreuzigte ſich andauernd, nur der Arbeitet zeigte Mut, er griff nach dem Geiſt, der unter Zurück⸗ laſſung ſeines Lakens ſich ſchleunigſt aus dem Staube machte. Das Laken aber zeigte die Initialen des Hausbeſitzers, der ſich jetzt wegen Hausfriedensbruch verantworten muß und wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. Dieſer Abſtecher in fremdes Revier hat ſich nicht ſo gelohnt. Dem Manne ſcheint noch die auch für ſolche Zwecke pollen ſie Erfolg haben— nötige Uebung zu fehlen. Viel beſſer verſtand ſeine Arbeit ein Einbrecher, der eine Villa in Berlin⸗Grunewald heimſuchte. Durch eine offen⸗ ſtehende Tür gelangte der Täter in den Speiſeſaal des Hau⸗ ſes, wo bereits eine lange Tafel zum Abendeſſen gedeckt war. Ohne von den Bewohnern bemerkt zu werden, raffte der Dieb die aufgelegten vierzig Silberbeſtecke, die aus 105 Einzelteilen beſtanden, zuſammen und vergaß auch nicht den auf einer großen Schüſſel ſtehenden Braten mitzl⸗ nehmen. Zu einem guten Eſſen gehört nun aber auch ein gutes Getränk. Das iſt nicht nur die Anſicht bei den Menſchen, ſondern auch Tiere ſcheinen dafür eine ſchwache Seite zu haben. Die Winzer einer in der Nähe der franzöſiſchen Stadt Nantes gelegenen Ortſchaft hatten eine ſo gute Weinernte, daß ſie nicht genügend Fäſſer aufbringen konnten, um den eingefangenen Sonnenſchein unterzubringen. Einige Winzer ſchütteten den Wein fort; ein Winzer goß den nicht unter⸗ zubringenden Wein in einen Waſſerbehälter vor ſeinem Haus. Am Spätnachmittag machte nun die von der Weide heimkehrende Kuhherde vor dem Brunnenbecken Halt, 10 ihren nicht zu unterſchätzenden Durſt zu löſchen. Das„Waſſer, ſchmeckte an dieſem denkwürdigen Tage beſonders„würzig und gar bald war das Baſſin leergetrunken. Kurz darnach begann in der Ortſchaft ein noch nie dageweſener und ganz toller Ruh⸗Reigen. Die beſchwipſten Wiederkäuer führ⸗ ten allerlei komiſche Kunſtſtücke auf und benahmen ſich nicht minder eigenartig, wie jene Menſchen, die eben mal einen zuviel getrunken haben. Die— ausnahmsweiſe— nüchternen Beſitzer der berauſchten Tiere hatten große Mühe, bis f ihre Kühe wieder einfangen und nach Hauſe bringen onnten. Weißes und ſtieß mit Grabesſtimme allerlei Verwünſchungen 1 Aindtneeeedbnbenn td alhübnb ng ls cll8 d IMUAU ü l Naanenansna nana Wer Freude mit Qualitätswaren machen will, sei es Seide, Kleiderstoffe, Wäsche, Weigwaren ete., 4, aun be Fuchs dem bekannten Fach-Geschäft von Ruf! 8 8 5 8 5 8 8 8 . 4 85 e 8 — — — 85 85 — 25 8 8 — n — — . — 8 ene — 8 — 8 2 85 — 5 — 8 28 2 III get am Silbernen Sonztag. Nach Maunbein! wu dnddnnm dg Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Wo man die schönsten Trauring findet Vorrätig in jedem Gewicht morgen Sonntag. uon 1-7 Unr often! ANNE-N EN AKE Pes ER HAU antenne e und Feingehalt. Otto Bů tler Uhrmacher und Optiker Kloppenheimerstr. 2, Tel. 47035 e eee A 1 * —— NV . N20 ö Vong ein „ KSH e cines Hef Scr e, H uenlcgen de, Handl fen: Groß ſtarrte er den Trunkenen an. Wer war das? Er konnte ſich dieſes brutalen Geſichts nicht erinnern. Im Augenblick entſtand ein Auflauf. Der Haufe der Trunkenen ballte ſich zuſammen. Straßenpaſſanten blieben ſtehen. Was geſchah da? Blitzſchnell überlegte Duca. Fort! Gleich fort! Der Teufel mochte wiſſen, woher jener Menſch ihn kannte! Er drehte ſich um und ging eilig davon, bevor die an⸗ deren noch recht wußten, worum es ſich handelte oder ſich von ihrer Ueberraſchung erholt hatten. Aber ſchon kreiſchte neuer Stimmenwirrwarr hiwer ihm. „Haltet ihn! Es iſt Angelo Duca!“ Duca lief ſchneller. hörte, wie Menſchen hinter ihm her⸗ ſtürmten. Kurz entſchloſſen rannte er in das nächſte Haus, ein villenartiges Gebäude. Schmetterte das offenſtehende Tor hinter ſich zu. i Ein Privathaus, ein in der Halle entgegen. „Signor!“ Angelo atmete haſtig von ſchnellen Laufen. Was ſollte er dem Manne ſagen? Kurz entſchloſſen ſtieß er hervor: „Ich bin Baron Tegnano. Ich muß ſofort den Haus⸗ herrn ſprechen.“ Dabei lauſchte angeſpannt nach draußen. Steif antwortete der Diener: „Gräfin Vendramino empfänat jetzt nicht.“ Gräfin Vendramino? dachte Angelo flüchtig. Gleich⸗ gültig, er mußte ſie ſprechen. Draußen lauert vielleicht der Tod. Der Untergang. Verdammter Zufall. Er ſchob den Diener beiſeite. Da trat aus einer Seitentür eine nicht mehr junge, aber ſchöne und gepflegte Dame heraus. Voll Haltung, Würde, nicht ohne Freundlichkeit. „Was geht hier vor?“ Duca verneigte voll Anſtand. Er ſpürte ſofort, daß die Gräfin ſelbſt vor ihm ſtand. „Verzeihen, Gräfin, Baron Tegnano. Ich bin auf der Flucht vor einem unangenehmen Zwiſchenfall auf der Straße; als Fremdling fand ich keinen anderen Ausweg.“ Der Blick der Gräfin muſterte ihn wohlwollend. Ein fremder Adliger? Ja, gewiß, er ſchaute ſchon ſo aus. And daß vornehme Fremde in Raguſa beläſtigt wurden, kam hier nicht ſelten vor. „Kommen Sie, Baron“, mit feinem Lächeln ſagte ſie es,„dann ſind Sie gerade in das richtige Haus geraten.“ Gleich darauf befanden ſie ſich in einem reizend ausge⸗ ſtatteten Salon, und die Gräfin bedeutete Angelo, Platz zu nehmen. „Alſo, Baron? Worum ging es denn? Sie müſſen wiſſen, mein Haus iſt ſeit Jahrzehnten eine Freiſtatt für Verfolgte, ja, ſogar für politiſche Verbrecher. Ich habe ein Privileg der Republik Naguſa, mein verſtorbener Gemahl war Senator.“ f Angelo hatte ſich wieder ganz in der Gewalt. Er er⸗ 55 in knappen Sätzen, daß er geſtern hier angekommen ei, und heute, auf einem Spaziergang, habe jemand in ihm einen bekannten und ſeit langem verfolgten Banditen⸗ hauptmann erkennen wollen. Mit einem Male ſei eine ganze Schar von Leuten hinter ihm her geweſen und er habe ſich nicht anders retten können, als in das erſtbeſte Haus einzudringen. Er bitte vielmals um Entſchuldigung. Dazu lächelte er ſcharmant. Die Gräfin Vendramino blickte gedankenvoll in das kühne Geſicht des vornehm gekleideten Eindringlings. Dann ſagte ſie entſchieden: Diener trat ihm verwundert „Hier ſind Sie in Sicherheit, Baron. Es tut mir leid, daß meine Heimatſtadt Ihnen am erſten Tage Ihres Hier⸗ ſeins Unannehmlichkeiten bereitet hat. Ich hoffe, daß ich Gelegenheit haben werde—“ Sie verſtummte. Angelo wandte den Kopf der Tür zu. Stimmen draußen. Waffengeklirr. Angelo biß die Zähne in die Lippen. Alſo doch? Der Diener trat haſtig erregt ein. „Frau Gräfin, ein Offizier der Stadtwache mit drei Soldaten.“ Sie traten ſchon über die Schwelle. Der Offizier grüßte höflich. Sah ſcharf zu Angelo Duca hinüber. „Verzeihen Sie, Gräfin. Ich habe eben Meldung er⸗ halten, daß ein lang geſuchter Bandit bei Ihnen Zuflucht ſuchte. Strenger Befehl der Republik! Es handelt ſich— ſoll ſich um Angelo Duca handeln!“ „Das iſt eine Albernheit, Herr Leutnant“, ſagte die Gräfin lächelnd.„Der Herr iſt mein Gaſt. Baron Tegnano, wenn Sie es genau wiſſen wollen.“ Der Offizier rührte ſich nicht. Es blitzte in Augen. „Befehl iſt Befehl! Fremde, die verdächtig geworden ſind, ſind unbedingt dem Präfekten vorzuführen. Es wird ſich herausſtellen, wer der Signor iſt.“ Die Gräfin rief zornig aus: „Sie wiſſen, daß mein Haus eine Freiſtatt iſt. Es darf hier niemand verhaftet werden.“ „Ich weiß, Gräfin. Aber das bezieht ſich nur auf Bür⸗ ſeinen ger der Republik. Nicht auf Fremde.“ Es war offenkundig, daß der Leutnant hoffte, einen guten Fang gemacht zu haben. Er ſchien unerbittlich zu ſein. Ein rückſichtsloſer Soldat. „Ich verbiete Ihnen, meinen Gaſt zu beleidigen!“ rief die Gräfin aufgeregt. Der Offizier neigte kaum merklich den Kopf. „Ich bin Leutnant der freien Republik Raguſa, Frau Gräfin. Ich habe nur der Republik zu gehorchen.“ Angelo erhob ſich. Hochmütig blickte er auf den Offizier herab. Seine Hand umſpannte den Degengriff. Die Sol⸗ daten hinter dem Offizier griffen wie auf ein ſtillſchwei⸗ gendes Kommando zu den Piſtolen im Gurt. Der Leutnant ſagte ärgerlich: „Signor, Sie werden die Dinge nicht auf die Spitze treiben wollen. Es wäre ausſichtslos.“ Angelo murmelte verhalten: „Das wäre die Frage, Herr Leutnant. Das wäre ſehr die Frage. Wollen wir wetten, daß Sie und die Wache hinter Ihnen trotz der drei Piſtolen den kürzeren ziehen?“ Eine wilde Entſchloſſenheit beſeelte ihn. Die Gräfin lief angſtvoll zur Tür und rief nach dem Diener, ihm einige Worte zuflüſternd. „Lauf er, ſo ſchnell er kann.“ Sie wandte ſich wieder um. „Herr Leutnant, Sie werden mit der Verhaftung noch warten. Ich habe eben—“ Aber den hatte die Wut gepackt. Sein Ehrgefühl fühlte ſich durch den Widerſtand der Gräfin und das Verhalten Angelos verletzt. „Nein! Ich habe meine Pflicht zu tun. Laſſen Sie den Degen aus der Hand, Signor oder—“ „Oder?“ Angelo blitzte ihn höhniſch an. Es war zuviel für den Leutnant. „Arxetiert ihn!“ ſchrie er ſeinen Leuten zu.„Im Namen der freien Repuflik“ Stahl flammte auf. Angelo hatte blitzſchnell den Degen gezogen. Der Leutnant ſprang zurück. Sein junges, faſt noch knabenhaftes Geſicht ſah entſtellt aus Sein Pallaſch fuhr aus der Scheide. Ein flirrender Blitz fuhr durch das Zimmer, er war Angelos wirbelnder Degen. Die Gräfin ſchrie auf. „Am Gotteswillen— bei der heiligen Barberina— ich flehe die Herren an!“ Krach ſauſte dem Leutnant der Pallaſch aus der Fauſt. Die flache Klinge hatte ihn getroffen. „Noch immer Luſt zum Arretieren. Herr Leutnant?“ Ein Piſtolenſchuß knallte. Fuhr dicht an Angelos Stirn vorbei klatſchend in die Wand. Der wich zurück. „Verdammt!“ In dieſem Augenblick wurde die Tür aufgeriſſen. Nie⸗ mand hatte während des Waffenlärms die Schritte und die Stimmen draußen gehört. ** * „Ah!“ Ein Ausruf aus Beſtürzung, Verwunderung maßloſem Erſtaunen. Dem Soldaten, der eben zum zweiten Male die Piſtole abdrücken wollte, flog die Waffe aus der Hand. Er ſtieß einen leiſen Schmerzenslaut aus unter dem eiſernen Griff, der plötzlich ſeine Fauſt umſpannte. Eine hohe, in prächtige, türkiſche Gewandung gekleidete Männergeſtalt ſtand neben ihm Ließ die Fauſt des Sol⸗ daten fahren. Stand hochgereckt, majeſtätiſch und gebietend zwiſchen den Kämpfenden Das Licht funkelte in den gol⸗ denen Schnüren ſeines Kleides, im breiten, diamankge⸗ ſchmückten Gurt, der das koſtbare Gewand zuſammenhielt. Hinter ihm drängten drei, pier nicht viel weniger reich und orientaliſch gekleidete Männer. Angelo ließ den Degen ſinken. „Ihr“, ſtammelte er.„Der— Alte— Ja, es war kein Zweifel, es war der Alte von Fron⸗ teja, der da wie hingezaubert mitten im Raum ſtand. Die Gräfin Vendramino faltete wie in Dankbarkeit die Hände über dem Herzen. „Oh, Prinz, Euch ſendet das Schickſal, die heilige Ma⸗ donna!“ 8 Angelo ſtarrte den Alten wie einen Geiſt an. Prinz? Hatte die Gräfin nicht eben ſo geſagt? „O nein, Gräfin, aber ich habe ja überall meine Leute. So erfuhr ich von dem Spektakulum in Ihrem Hauſe, liebe Freundin. Und da bin ich.“ Sein ſeltſam ſtrahlender Blick traf Angelo. Der fühlte ſich erſchüttert davon und wie willenlos. Wie machtvoll war dieſes Antlitz! Ja, ſo hatte er es im Traum auf Lipari geſehen. „Mein Haus iſt ja nicht weit entfernt“, ſetzte er noch hinzu. And dann zu Angelo:„Man will Euch verhaften?“ Ein kaum merkliches Lächeln huſchte über ſein Geſicht. „Wahrſcheinlich, weil Ihr Euch nicht ausweiſen könnt.“ Er wandte ſich an den Offizier. Der ſprudelte hervor, aber man merkte ihm doch den Reſpekt vor dem Alten an: „Es heißt, der Signor könnte der Banditenfürſt Angelo Duca ſein.“ „So, ſo. Allerdings, wie ein Fürſt ſchaut er ſchon aus, der Signor.“ Und nun reichte ihm der Alte mit einer feierlichen Geſte die Hand. Der Offizier erſchrak. Die Gräfin lächelte zufrieden und dankbar. „Ich grüße Euch in Raguſa, Signor. Lange genug habe ich auf Euch gewartet. Der Offizer iſt wohl im Recht. Gebt ihm ruhig den Degen. Es wird Euch nichts geſchehen.“ Der Leutnant blickte verwirrt von einem zum andern. Sein Zorn verrauchte. Da war er am Ende doch im Be⸗ griff geweſen, eine Dummheit zu machen. Der Kerl, der ihn und die Wachſoldaten vorhin auf der Straße angehal⸗ ten und hier hineingeſchickt hatte, war betrunken geweſen. Jedennoch! Angelo Duca fühlte, daß er gehorchen mußte. Er reichte ſeinen Degen hin. Ihm war beklommen und wunderlich zumute. „And hier“, ſagte der Alte und zog ein verſiegeltes Päckchen hervor, es dem Leutnant hinreichend,„ſind die Papiere des Signors. Ich bitte ſehr, darauf acht zu geben. Ihr werdet ſie ſofort dem Präfekten übergeben.“ Der Offizier verſprach es. Deutlich malten ſich in ſeinem Geſicht Unſicherheit und Zweifel. Aber er hatte A geſagt, nun mußte er auch B ſagen und den Signor abführen, wenn er ſich nicht blamieren wollte. Angelo Duca ſah verwundert auf das Päckchen, das der Leutnant noch unſchlüſſig in der Hand hielt. Qeſchienſee, DIE IHM ERFREUEN Im Gegenſatz zu den meiſten Frauen gibt es ſelten Männer, die von ihren Wünſchen reden, ſchon gar nicht, wenn man es unternehmen ſollte, ſie zu fragen. Sie wün⸗ ſchen ſich meiſtens—„gar nichts“, weil ſie viel weniger darüber nachdenken, was ſie brauchen und was ihnen Freude machen könnte. Es iſt der Punkt, wo ſie am ſchweig⸗ ſamſten werden. Auf eine Antwort zu drängen, macht ſie noch hilfloſer. Die Unwilligen finden das alles überflüſſig, und aus dem unintereſſierten Gebrumm entnimmt man, daß ſie zauf große Geſchenke gar keinen Wert legen“. Aber ſo chnell gibt es eine Frau nicht auf. Mit der Geduld, die ſie eigenſinnigen Kindern gegenüber anwendet, verfolgt ſie hartnäckig ihr Ziel. Wenn es dann gelungen iſt, ſie dazu zu bringen, ſich irgendwie zu äußern, dann offenbart ſich uns die Bitte um etwas ganz Unerwartetes. Es gibt näm⸗ lich Männer, die in dieſem Fall auf eine für uns vollkom⸗ men nichtige Kleinigkeit verfallen, eine Geldbörſe mit einem ganz beſtimmten Verſchluß, einen kleinen Gegenſtand zu undenkbaren Zwecken. Alſo etwas ganz Alltägliches, was ſie vielleicht einmal beſeſſen haben oder in nicht mehr beſter Berfaſſung noch beſitzen und nicht gern miſſen möchten. ehe der Frau, die dieſe Kleinigkeit nur ſo nebenbei ohne viel Aufmerkſamkeit erſteht. „ Dieſe Enttäuſchung auf beiden Seiten ſollte auf jeden Fall vermieden werden. Man mache ſich doch die Mühe und ihm die Freude, die manchmal größer ſein kann als die große Ueberraſchung, über die man ſtundenlang gegrübelt hat und noch länger danach herumgelaufen iſt. Wenn man es aber nicht mit dieſen Beſonderheiten aufnehmen möchte, dann helfen wir gerne, mit unſeren Vorſchlägen das große Preisrätſel zu löſen. Dinge, die jedem Mann gefallen, wer⸗ den immer beſſer von zarter Hand ausgeſucht als vom Ver⸗ braucher ſelbſt wahllos und in aller Eile gekauft. Selbſt die Gegenſtände des täglichen Gebrauchs erweiſen 15 dankbarer nach überlegter, liebevoller Auswahl. Hausſchuhe in be⸗ quemer„Slipper“ ⸗Form ſollen den Beſitzer ebenſo erfreuen wie bunte Leinen⸗Taſchentücher. Tabaksbeutel oder ⸗doſen. Pfeifen und Zigarettenſpitzen in ſeltener Ausführung ind die beim Raucher ſtets beliebten Geſchenke. Ein guter Tip zum Selbermachen ſind immer Kiſſen, aber ſchöne, ruhige Kiſſen, vielleicht aus ſchwarzem, geſtepptem Chintz, Rohſeide oder Duvetine in Ledertönen. Der kleine Tiſch in der Zimmerecke des Sohnes braucht zur Abwechflung eine Decke aus Leinen in zwei bis drei Schattierungen mit eingeſetzten Duadraten. Bücher und Nachſchlagewerke beglücken ſehr, manchmal tut es aber auch ein Abonnement für eine Biblio⸗ thek in Form eines Geſchenkſchecks. Man ſollte den Frauen nicht immer vorwerfen, daß ſie nur ſolche Sachen gern verſchenken, die ſie ſich ſelbſt wün⸗ ſchen. Es iſt auch nicht ſehr liebenswürdig, eine Hausfrau daran zu erinnern, ſie genieße die Behaglichkeit des Scheins der neuen Lampe ebenſo wie den Anblick einer neuen Schale oder des praktiſchen Rauchtiſches. Um dieſen Neckereien zu entgehen, denkt ſie beizeiten an die Anfertigung einer ganz perſönlichen Handarbeit. Auch iſt es einer Frau ſehr wichtig, daß der Mann, der zu ihr ge⸗ hört, tadellos angezogen iſt, und ſein gutes Aus⸗ ſehen kommt manchmal ſogar gleich nach dem neuen Hut. Fleiß und Ausdauer laſſen ſchöne Sachen gelingen, die mit ſo viel Intereſſe gear⸗ beitet werden, daß ſie nachher ſogar getragen werden. Ein gediegener Hausanzug wird ſicher gern getragen und ge⸗ lobt werden. Auch der „ Schal oder ie ſelbſtgenähte Kra⸗ watte mit modernen, geometriſchen Muſtern . können es mit koſtſpieli⸗ gen Geſchenken aus Spezialgeſchäften aufnehmen. Für den warmen Pullover in Fiſchgrätenmuſter braucht man eine verhältnismäßig geringe Arbeitszeit, weil die Wolle dazu N 2 . 5 1 15 2 25 0 2 ehr dick iſt und ſich ſchnell verarbeitet. Handgenähte Hand⸗ chuhe und bunt karierte Skihemden ſind die große Sehn⸗ ſucht der Verwöhnteſten. Man ſieht, es iſt gar nicht ſo ſchwer. Etwas Diplomatie beim Erforſchen der Wünſche und guter Geſchmack beim Ausführen bringen jeden auf den richtigen Weg. die zu erfüllen ſind, bringen den Eltern manchmal mehr Zufriedee nheit als die erſte Glückſeligkeit der kleinen Quäl⸗ geiſter. Endlich ſteht der Baukaſten aller Jungenträume auf dem Gabentiſch, und in der Puppenküche waltet bereits die kleine, zukünftige Hausfrau. Zu Leider verſinken alle dieſe Herrlichkeiten nach dem erſten Jubel ins Bedeutungsloſe. Tanks und Kegelbahn. Teeſervice im kleinſten Format und f Eintopf Sounfag im Weihnachtsmonat! 0 Bedür ngen ſollen an Weihnachten ein Geſchenk erhalten. Puppengrammophon erleiden oft das Schickſal alles Ver⸗ gänglichen, wenn das Intereſſe erſt einmal erlahmt iſt. Eltern, die ſich a a dadurch trotz op⸗ fervoller Ausga⸗ ben ſchlecht be⸗ lohnt fühlen, werden auch an⸗ dere Mittel fin⸗ Sprößling 00 Sprößlinge au weniger koſtſpie⸗ lige Weiſe zu er⸗ baſtelten Spiel⸗ ſachen für den den pa chen em on bei dem Zuſammenſtellen eine kleine Weihnachtsfreude für ſich. Die Anfertigung der Indianer⸗ Ausrüſtung iſt allerdings ohne die Schneiderkünſte der Mutter nicht vollſtändig. Die lange, geſchweifte Hoſe mit farbigen Franſen, das bunte Dreiecktuch und der kühne Kopf⸗ putz ergänzen die kriegeriſchen Zubehörteile. Gemeinſama Freuden werden in der gemütlichen Kinderecke geteilt. Eine farbenfrohe Decke für den großen Spieltiſch mit paſſenden Kiſſen für Sitz und Lehne ift ganz einfach mit dekorativ aus⸗ gefranſter Kante gearbeitet. Die Auswahl, kleine Mädchen mit ſelbſtgearbeiteten Geſchenken zu ausdauerndem Spiel anzuregen, iſt wirklich ſehr groß. Größeren Mädchen wird man ſchon eine Puppen⸗ nähmaſchine anvertrauen können, um kleine Deckchen mit Muſtern zum Ausſticken darauf anzufertigen Die Aus⸗ ſtattung der Puppenbabys, angefangen bei den Windeln bis zu den niedlichen Jäckchen, Mäntelchen und Steppdecken liegt in den Händen der Mutter, die aus unſcheinbaren Reſten das Schönſte zu zaubern verſteht. Puppenkleider mit rich- tigen Gürteln und Krägelchen für den Puppenkteiderſchrank werden zu ſtändigerer Beſchäftigung mit der Lieblingspuppe anhalten. Der Spielteppich aus bunten Flicken und Reſten und der mit Pelz überzogene alte Stoffhund ſind Meiſter⸗ werke und Zeugen mütterlichen Schaffens zugleich. 5 Auch die Bedürf- Hilf mit durch . dein Opfer! 5 3 Einheimiſcher Sport. Fußball Mitten in den aufgeregten Verbandsſpielen einen Freundſchaftskampf zu ſehen, iſt eine angenehme Abwechſ lung. Man hat aus dieſem Grunde heraus für morgen die altbekannte Spielvereinigung Plankſtadt nach hier verpflich⸗ tet. Der Gegner iſt hier kein Unbekannter, iſt es doch die Mannſchaft, die vor etwa 10 Jahren den Seckenheimern oft den Weg zur Meiſterſchaft verſperrte. Harte, aber immer faire Kämpfe mit den Gäſten ſind noch in beſter Er⸗ innerung. Inzwiſchen hat ſich in beiden Lagern ſo manches geändert. Plankſtadt unterliegt Schwankungen, wie jede andere Mannſchaft auch, aber wenn es gilt, dann iſt ſie zur Stelle und es muß mit ihr gerechnet werden. Nebenbei kann man einen Kräftevergleich zwiſchen den Gruppen Oſt und Weſt der Bezirksklaſſe feſtſtellen. Man darf beſtimmt mit einem wechſelvollen und ſpannenden Spiel rechnen, deſſen Beſuch ſich lohnen wird. ch Handball im Tb.„Jahn“. Am morgigen Sonntag empfängt der Tbd.„Jahn“ den Tabellenführer der Kreisklaſſe 1 DJK. Grün⸗Weiß zum fälligen Verbandsſpiel. Die Gäſte haben in der Vorrunde bis jetzt nur ein Spiel verloren und werden nicht gewillt ſein, im Schlußtreffen die Punkte in Seckenheim zu laſſen. Nach den bisherigen Erfolgen des Tabellenführers in den Verbandsſpielen zu urteilen, müſſen die Gäſte in beſter Form ſein, denn in 6 Spielen haben ſie nicht weniger als 64 Tore erzielt, eine Leiſtung, die den morgigen Gegner der Turnerbündler alle Ehre macht. Ihre beſte Waffe iſt der ſchußfreudige Sturm, in dem der allſeits gefürchtete Bonacher den Kernpunkt der Mannſchaft bildet. Aber auch das Schlußtrio iſt ein ſchwer zu nehmendes Hindernis, was ſchon aus dem Torverhältnis hervorgeht. Nach dieſen Feſtſtellungen haben die Tibündler wohl am morgigen Sonntag das ſchwerſte Spiel der diesjährigen Saiſon zu bewältigen. Es wäre aber verfehlt, den Gegner als unſchlagbar zu halten; wenn ſich die Einheimiſchen auf ihr Können beſinnen und dies in der richtigen Weiſe durchführen, dann dürfte der Sieger aus dieſem ſchweren Kampfe nicht ſo ohne weiteres im voraus zu benennen ſein. Daß es einen ſpannenden Kampf und beſtimmt das in⸗ tereſſanteſte Spiel der Vorrunde für den Turnerbund werden wird, dafür bürgt der Einſatz, um den es hier geht. DJK. Grün⸗Weiß wird um die Tabellenführung kämpfen und die Einheimiſchen um die noch einmal ge⸗ gebene Gelegenheit des Anſchluſſes. Auswärtiger Sport Süddeutſchlands Fußball⸗Gauliga im Kampf. Am dritten Dezember⸗Sonntag, dem„Silbernen“ Sonn⸗ tag, ſtehen faſt alle Spitzenmannſchaften der ſüddeutſchen Gauliga wieder im Kampf. Alle Tabellenführer treten auf den Plan und da gleich drei von dieſen vier Mannſchaften auswärts ſpielen müſſen, ſind neue Stellungswechſel in den Spitzengruppen nicht ausgeſchloſſen. Gau Baden: VfR. Mannheim— Freiburger FC. Phönir Karlsruhe— Germania Karlsdorf a Im Vorſpiel trennten ſich Freiburger F C. und BfR. Mannheim nach gleichwertigen Leiſtungen unent⸗ ſchieden. Dem BfR. müßte man alſo im Rückſpiel einen knappen Sieg zutrauen, wenn man nicht wüßte, daß der FF. eine ganz erſtklaſſige Abwehr hat und die Formie⸗ rung des VfR.⸗Sturmes augenblicklich ein Problem iſt. Eine klare Angelegenheit ſollte dagegen das Treffen im Karlsruher Wildpark für den Karlsruher Phönis ſein. Das Heil der Germania Karlsdorf liegt in der Verteidigung. Gau Südweſt: 2 Saar 05 Saarbrücken— Wormatia Worm. FK. Pirmasens— Phönix Ludwigshafen— 8 Eintracht Frankfurt— Union Niederrad h Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt. 1. FC. Kaiſerslautern— Boruſſia Neunkirchen Die beiden punktegleichen Spitzenreiter müſſen reiſen, wobei u. U. Phönix Ludwigshafen die etwas ſchwerere Aufgabe zufällt. Wir glauben, daß der FK. Pirmaſens die Vorſpielniederlage wettmacht und ſich ſchon deswegen beſonders ins Zeug legen wird, weil ihm im Falle eines Sieges und einer gleichzeitigen Niederlage von Worms eine ſehr günſtige Stellung erwächſt. Saar 05 Saarbrücken muß gegen Wormatia Worms ſchon ewinnen, wenn die Stellung am Tabellenſchluß nicht bedenk⸗ ich werden ſoll. Das Treffen Eintracht Frankfurt egen Union Niederrad zählt noch zur Vorrunde. Beide annſchaften ſtehen trotz ihrer Verluſtpunkte immer noch ſehr günſtig. Wer die Kämpfe beider Mannſchaften aus vergangenen Jahren in Erinnerung hat, der weiß, daß auch diesmal die Frage nach dem Sieger nicht im Voraus beant⸗ wortet werden kann. Eine ähnlich offene Angelegenheit iſt der Kampf auf dem„Bieberer Berg“ zwiſchen Kickers Offenbach und F S V. Frankfurt. Das Glück und die Tagesform werden hier den Ausſchlag geben, aber vielleicht teilt man ſich auch in den Ehren des Tages. Der 1. FC. Kaiſerslautern hat gegen Boruſſia Neunkirchen die beſte Gelegenheit, zwei weitere Zähler auf das Pluskonto zu bringen. Gan Wörtt⸗mberg: Stuttgarter Kickers— SV. Feuerbach SV. Göppingen— VfB. Stuttgart Anion Böckingen— Sportfreunde Stuttgart Almer FV. 94— Sportfreunde Eßlingen. Der Kickersplatz im„Degerloch“ wird einen Maſſen⸗ besuch zu verzeichnen haben, denn die e zwiſchen den Stuttgarter Kickers und dem S B. Feuerbach trägt den Charakter eines Großkampfes. Der Sieger wird die Tabellenführung übernehmen, denn der SSV. Alm iſt ja 3 Der Bf B. Stuttgart ſcheint endlich eine kon⸗ nte Form erreicht zu haben. Nach ſeinen letzten Spielen zu urteilen, müßte auch die Reiſe zum SV. Göppingen ein Erfolg werden. Aber gerade beim VfB. muß man vor⸗ ſichtig ſein. 1 20.45 Stunde 22.90 Tanzmufik Gau Bayern: Spielvereinigung Fürth— 1860 München Bayern München— ASV. Nürnberg Schwaben Augsburg Nürnberg Jahn Regensburg— FC. Schweinfurt Hier kommt natürlich zem Treffen vereinigung Fürth and 1860 München voren⸗ ſcheidende, wenn nicht gar entſcheidende Bedeutung bei. Tabellengeheimniſſe Mit einigen wenigen Ausnahmen— BfB. Mühlburg gegen Germania Karlsdorf 0:0 und BC. Augsburg— Spielvereinigung Fürth 2:0— verliefen die Spiele der ſüd⸗ deutſchen Gauligen am letzten Sonntag ganz nach dem Programm. Der FC. Freiburg, der nicht in das Ge⸗ ſchehen eingriff, iſt nach wie vor ungeſchlagen. Ein Ruhm, den übrigens neben den Freiburgern im ganzen Reich noch drei Vereine für ſich in Anſpruch nehmen dürfen, näm⸗ lich York Inſterburg(Oſtpreußen), SC. Stettin(Pommern) und FC. Hanau 93(Nordheſſen). In Südweſt und Würt⸗ temberg haben ſich ſtatt Phönir Ludwigshafen und SV. Feuerbach Wormatia Worms bezw. 1. SSV. Alm an die Tabellenſpitze geſetzt. Sonſt hat ſich wenig verändert, ledig⸗ lich die Sp.⸗Vgg. Fürth hat gegen den Vorſonntag durch die Niederlage gegen den Augsburger Neuling zwei Punkte eingebüßt und ſchied damit gleichzeitig aus der Liſte der bis⸗ her ungeſchlagenen Mannſchaften aus. Ohne Sieg iſt immer noch die Mannſchaft der Karlsdorfer Ger⸗ mania. Durch die letztſonntäglichen Erfolge von Spork⸗ freunde Saarbrücken und Karlsruher FV. hat ſich auch die Zahl der Mannſchaften verringert, die bisher nur einen Erfolg errangen. Nach dem zweiten Dezember⸗Sonntag ſind es nur zwei: FC. 08 Mannheim und Sportfreunde Stuttgart. Die meiſten Punkte konnte die Spielvereinigung Fürth mit 19 erzielen. Wor⸗ matia Worms, Phönix Ludwigshafen, München 1860 und 1. FC. Nürnberg folgen mit je 16 Punkten vor FC. 05 Schweinfurt und 1. SSV. Ulm mit je 15. Die wenigſten Punkte verzeichnet O08 Mannheim mit 3 ſowie Germania Karls⸗ dorf mit der gleichen Zahl vor Sportfreunde Stuttgart(5), SV. Göppingen(6), Sportfreunde Saarbrücken(7) und 1. FC. Kaiſerslautern(7). Die meiſten Tore ſchoß 1. SSV. Ulm mit 36 Treffern. Wormatia Worms brachte es auf 34 und FK. Pirmaſens auf 31. München 60, Bayern München und Anion Böckingen folgen mit je 28 Treffern vor FC. 05 Schweinfurt und Spielvereinigung Weiden mit je 26 Treffern und FSV. Frankfurt mit 25. Die wenigſten Tore brachte Germania Karlsdorf mit vier Treffern an. FC. 08 Mannheim und Göppingen ſchoſſen je 10, VfB. Mühl⸗ burg und Karlsruher FV. je 12 und Sportfreunde Stutt⸗ gart 14 Treffer. zwiſchen Spiel ⸗ Das beſte Torverhältnis erzielte die Spielvereinigung Fürth mit 22:9 Treffern vor dem Freiburger FC.(13:6), FK. Pirmaſens(31:15), Wor⸗ matia Worms(84:17), VfL. Neckarau(19:10) und 1. FC. Pforzheim(23:12). Die Punktekämpfe der ſüddeutſchen Gauliga. Die Vorrundenkämpfe in der ſüddeutſchen Handball Gauliga gehen ihrem Ende entgegen. Tabellenführer in den vier Gauen ſind SV. 98 Darmſtadt(Südweſt), Jgd Ketſch(Baden), Tbd. Göppingen(Württemberg) und SpVgg. Fürth(Bayern). Von dieſen vier Mannſchaften iſt aber lediglich die SpVg. Fürth mit einiger Sicherheit als Gaumeiſter zu erwarten. Darmſtadt 98, Ketſch und Göppingen haben in ihren Gauen gleichwertige und teil weiſe ſogar überlegene Gegner, ſo daß hier noch alle Mög⸗ lichkeiten gegeben ſind. Am Sonntag hat lediglich der Gau Südweſt ein volles Programm. Die neue große Kraftprobe zwiſchen Main⸗ Heſſen und Pfalz dürfte auch diesmal zugunſten der main⸗ heſſiſchen Mannſchaften ausgehen. In Baden fällt im Tref⸗ fen Tgd. Ketſch— SV. Waldhof eine wichtige Vorent⸗ ſcheidung, in Württemberg ſind die führenden Mannſchaf⸗ ten ſpielfrei und in Bayern iſt wohl die Begegnung zwi⸗ ſchen Bamberg und Fürth die wichtigſte. * Gau Südweſt. TV. Haßloch— SV. 98 Darmſtadt TV. Frieſenheim— Polizei Darmſtadt VfR. Schwanheim— Pfalz Ludwigshafen VfR. Kaiſerslautern— SV. Wiesbaden TSV. Herrnsheim— Tgſ. Offenbach. * Gau Baden. Tgd. Ketſch— SV. Waldhof TSV. Nußloch— VfR. Mannheim TV. 62 Weinheim— Phönix Mannheim Alle drei Begegnungen dürften ſpannend und kampf⸗ reich verlaufen. Das meiſte Intereſſe beanſprucht das Zu⸗ ſammentreffen der beiden Tabellenführer in Ketſch. Die Turner werden zu beweiſen haben, ob ſie als beſte badiſche Elf angeſprochen zu werden verdienen, oder ob dieſer Ehrentitel nach wie vor den Waldhöfern zukommt. ** Gau Württemberg. Ulmer FV. 94— Eßlinger TSV. TV. Cannſtatt— Tgs. Stuttgart. Ulm und Canaſtatt haben die beſte Gelegenheit zur Spitzengruppe vorzuſtoßen. 5 Der übrige Sport Die Turner führen einen Dreiſtädtekampf in Stuttgart durch; dee Stadtriegen von Stuttgart, Mannheim und Mün⸗ chen ſind in der„Liederhalle“ die Kontrahenten. In Bad Nauheim treffen die Riegen der Kreiſe Kaſſel, Gie⸗ ßen und Saargebiet aufeinander. Die Schwimmer ſetzen die Suche nach Olympia⸗Nachwuchs fort. In Gmünd geben ſich die württembergiſchen Schwimmer ein Stell⸗ dichein. Im Ringen ſteht neben den Gauliga⸗Verbandskämpfen der Mannſchafts⸗ kampf Hörde 04 gegen Stadt Nürnberg im Vordergrund des Intereſſes(am 14.). Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk: Sonntag, 16. Dezember: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zu: 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Muſik für Geſang, Klari⸗ nette und Orgel; 10.10 Auf dem Wege in die Natur; 10.45 Deutſches Volk— deutſches Erbe; 11.30 Olympia ⸗Feier, Ver⸗ pflichtung der Trainingsmannſchaft für 1936; 12.20 Prome⸗ nadenkonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Laßt Schallplatten ſprechen; 14 Der Weihnachtsbub, Weihnachts⸗ hörſpiel; 15 Heitere Muſik, dazwiſchen der Kautſchuckmuſikant; luſtige Hörfolge; 15.45 Stunde des Handels und Handwerks; 16 Nachmittagskonzert; 16.50 Weihnachtsmyſterium, erſter Teil; 18 Silberſchmied frumm ſchaffen ſoll, des Vaters Erb' bewahr du wohl, Funkbilder; 18.30 Kreuzblume über der Saar; 19 Konzert; 19.45 Sport; 20 Bunte Anterhaltung für Advent; 21.30 Neuntes Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks; 22.15 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Tanz in der Nacht; 24 Nachtmuſik. Montag, 17. Dezember: 10.15 Glaube und Not der Deutſchen; 11 Sonate; 14.15 Im Spielzeugladen; 18 Saar⸗ und Reichsjugend machen einen Heimabend; 18.30 Volks⸗ muſik; 19 Muſikaliſche Stimmungsbilder; 19.30 Onkel Fritz aus Neuruppin; 20.10 Volk und Wirtſchaft an der Saar; 20.30 Wir dürfen eine Stunde länger aufbleiben, oder Kinder erobern den Rundfunk; 21.20.. der hat 5 für alle Zeiten, Hörſpiel zum 150. Geburtstag des Schauſpie⸗ lers Devrient; 22.30 Und jetzt.. zum Tanz. 10.45 Alte Dienstag, 18. Dezember: 10.15 Fiera deutſche Weihnachtsmuſik; 14.15 Muſtzierſtunde; 15 Schall⸗ atten; 15.30 Kinderſtunde; 18 Franzöſiſch, 18. rtſchaft und Arbeit; 18.30 Ein Weihnachtsfingen; 19 Unterhaltungskonzert; 20.45 Anterhaltungskonzert; 22.30 Scheherazade, anſchl. Ruſtem und Schrab, Funkballade. Mittwoch, 19. Dezember: 10.15 Chorwerke von Johann Sebaſtian Bach; 10.45 Lieder; 11 Sonaten für Violine und Klavier; 14.15 Schallplatten; 14.45 Klaviermufik; 15 Unbe⸗ kannte Weihnachtslieder; 15.15 Tante Näle erzählt; 15.30 Blumenſtunde; 15.45 Tierſtunde; 18 Lernt morſen; 18.15 Was für Berufe ergreifen die Mädchen im dritten Reich; 18.30 Hurra, die Siebziger kommen, bunte Stunde; 19.45 Viertelſtunde des alten Frontſoldaten; 20.10 Unſere Saar; der jungen Nation; 21.10 Or nzert; 807 zwei Flügeln; 28 Muſik am 8 Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6% Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schul⸗ funk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags konzert I; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lolale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungenz 14.55 Wetterbericht; 16 Nachmittagskonzert; 18.45 Wekter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten Sonntag, 16. Dezember: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Jett, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.55 Chorgeſang; 11 Das Jahr im Wald, Vorleſung; 113 Olympiafeier, Verpflichtung der Trainingsmannſchaft fr 1936; 12.20 Mittagskonzert 1; 13 Stegreiferzählung; 18.5 Mittagskonzert II; 14 Kinderſtunde; 15 Stunde des Lande 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendfunk; 18.30 Saarländische Landſchaftsbilder; 19 Konzert; 20 Sport; 20.05 Wendel Hipler, Volksſtück aus der Zeit des deutſchen Bauernkrieges; 21.30 Neuntes Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks; 2215 Zeit, Nachrichten; 22.20 Lokale Nachrichten, Wetter, 1 22.25 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzmuſik; Nachtmuſik. Montag, 17. Dezember: 15.15 Kinderſtunde; 15.30 Weiz nachtsgeſchenke— aber mit Ueberlegung, Geſpräch; 15.5 Unſer guter alter Lebkuchen, Plauderei; 17.30 Zum 65. G5. burtstag von Carl Beines; 18 Jugendfunk; 18.15 Zum Todestag von Wilhelm Grimm, dem Märchenſammler; 18.⁰⁰ Bücherfunk; 18.50 Anterhaltungskonzert; 19.30 Onkel Fg aus Neuruppin, Hörfolge; 20.10 Volk und Wirtſchaft an de Saar; 20.30 Zu Puccinis Todestag; 21.25 Dort unten 1 der Mühle, Funkbogen; 22.30 Zu Puccinis Todestag: Ei Schicchi, komiſche Oper; 23.30 Schöne deutſche Volkslieder, Dienstag, 18. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge n Küche und Haus; 11.45 Muſikaliſcher Gabentiſch; 15.15 Fu die Frau; 18 Italieniſch; 18.15 Aus Wirtschaft und Arbei 18.30 Weiße Kohle, Geſpräch; 18.50 Unterhaltungskonzerd 19.45 Tagesſpiegel; 20.45 Spaniſche Muſik; 22.30 Kammer muſik; 23 Tanzmuſik. Mittwoch, 19. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge Küche und Haus; 15.15 Dreimal funfgehn Minuten a dem Sendebezirk; 18 Aus Zeit und Leben; 18.50 Hurra, di 70er kommen, bunte Stunde; 19.45 Das Leben ſpricht; 2012 Unſere Saar; 20.40 Stunde der jungen Nation; 21.10 5³ teres Abendkonzert; 22.30 Unbekanntes aus dem Leben un Schaffen von Johannes Brahms: 23 Tanzmuſik. 89 — 2 838.5 85 0 A „ r Fr C 38 155 e 1934 Zum letzten Male verſammelt ſich vor dem Feſte der Freundeskreis des Gutshauſes. In wenigen Tagen wird jeder einzelne den Weihnachtsabend in der eigenen Familie und Heimat verbringen. Natürlich ſpricht man vom nahe bevorſtehenden Feſt. vom Weihnachtsurlaub und den damit zuſammenhängenden Reiſen, bis auf einmal einer entdeckt, daß jeder der Anweſenden einem anderen Stamme des Deutſchtums angehört. Man lacht darüber. Dann geht das Geſpräch über den Zwiſchenfall hinweg und ſchließt ſich von neuem zur vorfeſtlichen Erwartungsfreude, als die Haus⸗ frau endlich die prächtige Tanne zeigt, die ſie ſelbſt ſich ür den heiligen Abend ausgeſucht hat. Woher kam der Chriſtbaum? „Man erzählt ſich bei uns in Sachſen,“ bricht Otto das entſtandene Schweigen,„daß nach der Schlacht von Lützen ein verwundeter ſchwediſcher Offizier zum Dank für die ihm erwieſene Pflege den Lindenauern bei Leipzig einen weih⸗ nächtlich geſchmückten Chriſtbaum in die Dorfkirche geſtellt habe. Das war 1632, im Dreißigjährigen Kriege, und zu⸗ gleich der erſte im Kerzenlichterglanz erſtrahlende Weih⸗ nachtsbaum in Deutſchland——“ „Eine ſchwediſche Sitte alſo?“ verwunderte ſich die Gutsherrin. „Oho!“ warf Fritz dazwiſchen.„Aus Straßburg exi⸗ ſtieren Aufzeichnungen, die ſchon 1605 den Kerzenglanz der Weihnachtsbäume ſchildern. Von einer ſchwediſchen Sitte iſt alſo keine Rede! Allerdings war früher der lichter⸗ beſteckte Chriſtbaum nicht überall bekannt und brauchte ſo⸗ gar ziemlich lange, um in den deutſchen Landen die her⸗ kömmlichen Adventskronen und Weihnachtspyramiden zu verdrängen Noch Goethe ſchildert ihn in ſeinen Jugend⸗ erinnerungen als Neuigkeit, und Schiller droht ſeiner Char⸗ lotte, den Weihnachtsabend anderswo zu verbringen. wenn ſie ſich nicht entſchließen könne, einen jener neuartigen, ker⸗ zenüberſtrahlten Chriſtbäume vorzubereiten, die damals eben Mode wurden. Erſt die Fürſtenheiraten deutſcher Prinzeſſinnen brachten um 1840 herum den Weihnachtsbaum. ſo wie wir ihn heute kennen, nach London und Paris. Vor zwei Generationen noch galt der weihnachtliche Kerzen⸗ ſchimmer im Völkergemiſch des damaligen Oeſterreich ſogar als ein Kennzeichen des Deutſchtums! Der Weihnachtsbaum iſt nicht alt. Daß er ſich aber in ſo kurzer Zeit die ganze chriſtliche Welt erobern konnte, ſpricht für die alles über⸗ wältigende Wirkung, die er ſo weihevoll ausſtrahlt!“ „Und ich habe allweil geglaubt, wir haben den Baum noch von den alten Germanen her“, ließ ſich Sepp Hinter⸗ ſtoiſſer vernehmen.„Das iſt aber eine Enttäuſchung!“ „Nur teilweiſe“, tröſtete Fritz.„Einſt begannen mit der Winterſonnenwende des 24. Dezember die zwölf heiligen Nächte Wotans. In dieſen germaniſchen Feſttagen ging es, hoch her. Die Feſthallen waren nicht nur mit i ſchmückt, ſelbſt ganze Tannenbäume fanden darin Auf⸗ ſtellung. Auch rechnete man damals die Zeit nach Nächten, und es fügte ſich von ſelbſt, daß ſchließlich aus dem mittel⸗ hochdeutſchen„wihen nahten“ der Winterſonnenwende der, zuſammengezogene Begriff heilige oder geweihte Nacht für die Weihnacht unſeres 24. Dezembers würde—-—- „Halt!“ warf Hein von der Waterkant dazwiſchen. Jetzt haben Sie aber einen Bock geſchoſſen! Weihnacht 8. 1 bete Fit lächelnd a „Das möchte Ihnen ſo paſſen“, wehrte Fritz läche 5 „Als weng man met wüßte, daß ihr Norddeutſchen„Voll⸗ buks⸗Abend“ für den heiligen Abend ſagt, Voller⸗Bauch⸗ end, an dem die Kinder ſingen: 3 O wenn doch erſt de Abend keem, 1 Da man Süllen ſnitt und Süllen itt— Schlemmereien, von denen Fritz Reuter in unde„Strom⸗ aß der Wein aus der Daß es zu Jeſtzeiten bedeutet, nnen! och ſo!“ 9 127 Wenke wat; 8 eter Gaſt herein und überreichte geheimnisvoll lächelnd ein Paket.„Ei Aehnachtetr one für die Kinder!“ ſagte er dazu und fühlte anſcheinend 0 g i zfären. 332 955 zittelalter ache ihrer Herde 9 liche Da da aaſnbider machen. Dieſem 12 1 9 5 ifer verdanken wir die Entſtehung der Wei i Jetzt iſt dieſer e Brauch leider viel wieder verſchwunden. Nur eu dem Lande wird die Tradition noch hochgehalten!“ ne zählt, der Dornenſtrauch hätte 5 ens deshalb en kom · un ſeiner 1. e 3 ie fromme 5 2 n b men, weil er unſchuldig daran l age de rt 5 Ein Lied geht durch die Welt „Ja“, beſtätigte der Gutsherr.„Dinge entſtehen und vergehen wieder. Aber das Weihnachtslied wird ewig ſein, Ein Weihnachten ohne das weihevolle„Stille Nacht, heilige Nacht“ iſt einfach unmöglich!“ „Ich weiß, wie das Lied entſtand“, ließ ſich der Kantor vernehmen.„An einem Weihnachtsmorgen dichtete einſt der Pfarrer eines verſchneiten Gebirgsdorfes der Salzburger Alpen, Joſef Mohr, das„Stille Nacht“ und eilte, beſchwingt von ſeinen Verſen, trotz Schneeſturm und klirrendem Froſt über die verſchneiten Berge in das Nachbardorf, deſſen Kantor, der Lehrer Franz Gruber, ſchon öfters die Muſik zu des Pfarrers Kirchendichtungen gemacht hatte. Und am glei⸗ chen Weihnachtstage noch fand Gruber jene in Weihnachts⸗ andacht ſchwingende Melodie, die wir alle ſo gut kennen! Morgens gedichtet, mittags vertont, erſcholl das heilige Lied bereits am ſelben Abend zur nächtlichen Chriſtmette der Dorfkirche— und blieb dann viele Jahre hindurch das Ge⸗ heimnis einer kleinen Gemeinde. Längſt waren die beiden Schöpfer des Meiſterwerkes tot und begraben, jedoch ihr herrliches Lied lebte, wenn auch in tiefſter Verborgenheit, weiter, bis es endlich die Fügung der Vorſehung mit ſich brachte, daß ein Deutſcher aus dem Reiche in den weltent⸗ legenen Gebirgswinkel verſchlagen wurde und das ſeltſame Weihnachtslied zu hören bekam. Er griff es auf, nahm es mit ſich und ließ es fliegen. So wie ein ſtrahlender Stern aufgeht, ſo ſtieg das Lied zum Himmel und ergoß ſich in die Herzen aller Menſchen, die ſich demütig der Macht from⸗ mer Töne beugen. Es ward das Weihnachtslied der Deut⸗ ſchen und erklingt heute in aller Welt.“ „Ja, wir haben gewaltige Weihnachtslieder“, ergänzte Fritz dieſe Ausführungen, „Auch Martin Luther trug weſentlich dazu bei. Sein ſtarker Glaube brach ſich Bahn, wenn er auch vielfach vergeb⸗ lich gegen den tief eingewurzel⸗ ten Aberglauben ankämpfte.“ And ein wenig Aberglaube „Bei uns daheim war's nicht ſo einfach“, verkündete ein Herr aus Oberſteiermark. „Da glauben ſie ſteif und feſt daran, daß diejenigen, die es zuwege bringen, in der Weih⸗ nachts⸗Mitternacht eine Bahre dreimal um die Kirche zu tragen, vom Höllenfürften reich gemacht werden. Satan ſitzt aber mit Tonnengewicht und unſichtbar den Menſchen auf dieſer Bahre und weicht nur. wenn mit Barbarazweigen auf ihn eingeſchlagen wird. Mißlingt den waghalſigen Männern der Umgang, ſo zerreißt ſie der Teufel, und Leben und Seligkeit ſind ver⸗ wirkt!“ „Da, ſchau her“, rief der Bayer mit leuchtenden Augen, „die Barbarazweige: Mit de⸗ nen iſt's nämlich ſo: Am 4. Dezember, genau auf den Tag. wenn die heilige Barbara ihren Feiertag hat, da ſtecken ſie Zweige vom Apfel⸗ und Kirſchbaum in feuchten Sand und ſtellen den Kram in die warme Stube. Zu Weit nachten blüht er dann!“! „Eine fromme Legende er⸗ iſt, zur Dornenkrone verwen⸗ det worden zu fein. Wenn nun zum Weihnachtstage Schlehdornzweige blühen, bringen ſie Glück und Segen ins Haus!!—„Botticellt malte Olivenzweige um das heilige Motiv, obwohl ſonſt in Italien die Orangenzweige der Weihnachtsſchmuck ſind, gerade ſo wie in Griechenland die Zweige der Feigenbäume. Die Länder richten ſich eben nach ihrem Klima, und in den deut⸗ ſchen Sprachinſeln Ungarns trägt man oft einen ganzen, vollerblühten, mit Goldſternen gekrönten und mit flatternden Bändern geſchmückten Wachholderſtrauch feierlich durch das Dorf, um den Weihnachtstag glückbringend einzuleiten. Und in Südtirol düngen ſie ſogar die im Freien ſtehenden Kirſch⸗ bäume mit Kalk, damit ſie am Weihnachtstage blühen!“ „Das iſt hübſch“, lächelte die Hausfrau,„und wenn Sie das Weihnachtsfeſt in Ihrer Heimat verleben, dann wird Ihnen das Feſt erſt durch die ſchönen Bräuche recht zu Herzen gehen. Aber noch etwas anderes“, meinte ſie lächelnd,„Liebe und Stimmung gehen bekanntlich auch durch den Magen. Und da wünſche ich doch, daß jeden am Weih⸗ nachtstage die appetitlichen Bäckereien anlachen, die nur in ſeiner Heimat zu finden ſind: Den Sachſen ſein Chriſtſtol⸗ len, den Sudetendeutſchen die mit Pflaumenmus gefüllten „Wuchteln“, der Brandenburger wünſcht ſich wohl ſeine Mohnpielen, der Bayer ſein Klötzenbrot, der Weſtfale— richtig— auf ihn warten Spekulatien und auf unſeren Freund von der Waſſerkante die leckeren, aus Pfefferkuchen⸗ teig gebackenen Puntjes. Nur Mutter kann das alles ſo rich⸗ tig heimatlich ſchmeckend backen, aber ohne dieſe Näſchereien begeiſtern ſelbſt die ſchönen Weihnachtsbräuche nur halb.“ O. von Hainſpach. a e e 0 1 1 f 8 „Rolf, Schlüſſel meiner Frau nach Hauſe!“ Junge von 13 Jahren, ſaß in der hinterſten Bank, ſtarrte zum Fenſter hinaus und tat, als ob er nichts hören würde. Der Lehrer hatte ihn kürzlich vor der ganzen Klaſſe bloß⸗ ſagte der Lehrer Anderſen,„bringe dieſe Rolf Angersheim, ein geſtellt, weil Rolf ihn belogen hatte. lügt nicht!“ hatte der Lehrer geſagt. deinen Kameraden ſchämen, Rolf!“ Seit dieſem Vorfall hatte der empfindſame Junge, der ſich in ſeinem Stolz gekränkt fühlte, einen ohnmächtigen Haß gegen den Mann, der ihn ohne Erbarmen dem Hohn und der Verachtung ſeiner Mitſchüler preisgegeben hatte. „Na, mein Junge?“ drängte der Lehrer, als Rolf immer noch ſchweigſam auf ſeinem Platz ſaß. Da erhob ſich der Schüler mit einer eckigen Bewegung, die ſeine Unzufrieden⸗ heit ausdrücken ſollte, ging mit ſtörriſch geſenktem Kopf zum Podium und nahm widerwillig den Schlüſſelbund in Emp⸗ fang, den ihm der Lehrer reichte. Als Rolf Angersheim vor dem Hauſe des verhaßten Lehrers angelangt war, blieb er eine Weile ſtehen und be⸗ trachtete es intereſſiert. Alſo da wohnt er, dachte er vor ſich hin, ſchön iſt es ſchon, das Haus, und viel größer als das unſere. Er drückte etwas furchtſam auf die ſchwere Türklinke und trat verwirrt und mit klopfendem Herzen in das Stiegenhaus. Es rührte ſich niemand. Horchte. Eine feierliche Stille war in dem Haus, beinahe wie am Sonntag in der Schulkapelle, wenn die Meſſe ge⸗ leſen wurde. Ganz leiſe, als würde er fürchten, jemanden aufzuwecken, nahm der Junge eine Stufe nach der anderen. Im dritten Stock entdeckte er endlich den Namen ſeines Lehrers.„Ludwig Anderſen“, buchſtabierte er. Unſer „Ein deutſcher Junge „Du ſollteſt dich vor Lehrer, dachte er plötzlich, und empfand dabei unwillkürlich einen großen Reſpekt, unſer Lehrer muß ein mächtiger Mann Da fiel ſein Blick plötzlich auf ein großes Porträt. das Geſicht ſeines Lehrers. ſein. Er blieb ſtehen, preßte ein Oht an die Tür und horchte. Heftig pochte ſein Herz. Nichts rührte ſich drinnen. Rechts oben war die Klingel, auf die mußte er drücken. Er drückte zaghaft und erſchrak. Es war ihm, als ob er fortlaufen müßte. Schon wollte er die Schlüſſel in den Briefkaſten werfen, aber der Bund war viel zu dick für den ſchmalen Schlitz. Als niemand erſchien, überlegte er, was er machen ſolle. Er beſchloß. zu warten und ſetzte ſich behutſam auf die Treppe. Wie es wohl drinnen ausſehen mag, dachte er bei ſich. Seine Neugierde wurde immer größer. Er ſah im Geiſt die blauen Schulhefte auf dem Schreibtiſch liegen und dachte daran, daß ihn der Lehrer Anderſen wegen einer harmloſen Notlüge vor der ganzen Klaſſe bloßgeſtellt hatte. Ein Groll ließ ihn aufſtampfen. Der Gedanke berauſchte ihn, er könnte die Wohnung öffnen und alles heraustragen und verſchwinden laſſen, was dem Lehrer Freude machte. Er ſoll ſeine Strafe haben, dachte er plötzlich, ich werde die Hefte nehmen, die blauen Schulhefte. Ich werde ſie nach Hauſe mitnehmen und in den Ofen ſtecken. Immer ſtärker zog es ihn zu der Tür. Er begann, einen Schlüſſel nach dem anderen in das Loch zu ſtecken. Endlich hatte er den richtigen gefunden. Wie ein Dieb ſchlich ſich der Junge in die Diele, ſchloß die Tür wieder ab, preßte ſeinen Rücken dagegen und horchte. Er ſagte mit unnatürlich lauter Stimme:„Guten Tag!“, aber der Gruß ertrank in der Dunkelheit. Von einem gruſeligen Gefühl getrieben,„tappte er ſich weiter nach vorne. Er ſtieß an eine Tür und öffnete ſie. Vom Fenſter brandete das Licht hell und ſchmerzhaft in ſein Geſicht. Er ſah die Bücherregale, die hochaufgerichtet an der Wand bis zur Decke ragten. In goldenen Rahmen hingen Bilder an der Wand, auf dem Fenſterbrett waren Blumentöpfe, und in der Ecke am Fenſter ſtand ein großer. ſchwarzer Schreibtiſch. Rolf ging auf Zehenſpitzen durchs Zimmer. Er trat an den reibtiſch und ſah einen Stoß blauer Hefte liegen. Ich werde die Hefte nehmen und davonlaufen, dachte er, niemand wird es geſehen haben. Er ſtreckte die Hand aus und berührte zaghaft das Papier. Da fiel ſein Blick plötzlich auf ein großes Porträt, das ihm. gegenüber an der Wand hing. Das Geſicht ſeines Lehrers blickte ernſt und forſchend von der Wand, und Rolf hatte die Empfindung, als wären dieſe ſtillen, ruhigen Augen gerade 8 ihn ge⸗ richtet. Wie er das Bild betrachtete, war ihm, als ob die Stimme ſeines Lehrers, die etwas traurige Stimme, im Zimmer wäre. Er hörte ganz deutlich, wie der Lehrer ihn beim Namen rief. Den Jungen hielt eine rätſelhafte Angſt gefangen. Schon wollte er leiſe, wie er gekommen war, verſchwinden, als er auf dem Schreibtiſch plötzlich eine kleine Photographie entdeckte. Es war das Bild eines hübſchen, kleinen Jungen. In einem ſchmalen etwas leidenden Geſicht ſtanden dieſelben großen, forſchenden Augen, wie ſie der Lehrer hatte. 1 s 5. Er hielt den Atem an und . o THOR REGLER Sicher iſt dieſer zarte Junge ſein Sohn, dachte Rolf Angersheim, indem er unverwandt auf das Photo ſtarrte. Es fiel ihm auf, daß zu beiden Seiten des Bildes in zwei zierlichen Vaſen Blumen ſtanden, Blumen, die ſchon ver⸗ welkt waren und mit ihren Stielen trauernd über den Rand hingen. Rolf dachte darüber nach, was wohl die beiden Blumenvaſen zu bedeuten hätten. Plötzlich fiel ihm ein, daß ja die Mitſchüler erzählt hatten, der Anderſen habe ſeinen einzigen Sohn verloren, den kleinen Guſtav. Eine ganze Weile ſtand Angersheim grübelnd da, dann nahm er mit einer verſtohlenen Bewegung die verdorrten Blumen aus der Vaſe und ſchlich leiſe aus der Wohnung. Er ſchloß vorſichtig ab und lief die Treppe hinunter. An der nächſten Ecke, wußte er, war die alte Blumenfrau. Als ſich die alte Frau fragend zu einem Kunden beugte und Rolf den Rücken zudrehte, zog er mit bebenden Händen einen großen Strauß Nelken aus einem der Töpfe und lief, was ihn ſeine Beine tragen konnten, davon. Ein Paſſant, der den Diebſtahl beobachtet hatte, holte ihn ein. Als Rolf Angersheim dem Lehrer Anderſen vorgeführt wurde, ſtand er in einer ſeltſam ſtrammen, aufrechten Haltung vor ihm. Anderſen maß ihn mit einem halb prüfenden, halb erſtaun⸗ ten Blick. „Gibſt du zu, daß du der armen Holten die Blumen geſtohlen haſt?“ fragte der Lehrer. Der Junge ſah ihm mit einem feſten Blick in die Augen.„Ja“ antwortete er Eiskalt weht der Nordoſt über die weiten Flächen der Heide. Weiße Schneewolken läßt er hochfegen. Abgetrieben iſt der Gaul, und die Rippen ſtehen zenti⸗ meterweit aus dem ſchütteren braunen Fell. Abgetrieben und marod auch der Reiter. Weit war der Weg aus den Schneefeldern Rußlands.. unendlich weit. Der Cornet Walter von Ueckert ſinnt vor ſich hin: Ja, damals, vor eineinhalb Jahren, als er dieſen Weg zum letzten Male geritten, war alles anders geweſen.— Die Sonne hatte geſpielt mit den tauſend Glockenblumen der Heide. Schmuck und jung war er da geweſen. Und ein Kerl! Ein ganzer Kerl, der nicht gefragt nach Mutters Jammern und allen Einreden des ſtrengen Herrn Vaters. Der ſeinen Willen durchgeſetzt und den Fahnen des Kriegsgottes gefolgt war. Der Korſe.. nun wohll Siegreiche Schlachten hatten ſie geſchlagen. Da mußte es auch einmal Niederlagen geben. Der Gaul iſt in Schritt gefallen. Napoleon hat verſpielt ... er, der Cornet Walter von Ueckert, hat auch verſpielt. Ewige Monate nun ſchon dieſe wilde Flucht. Erſt die Säbel der Koſaken, das Krankenlager und dann dieſer Hohn auf dem Ritt durch Preußen! Nirgends mehr Freiquartier und nichts mehr von dem Zittern vor der Uniform des Kaiſers! Der Reiter grübelt vor ſich hin: Gut, der Herr Vater hatte ihn gewarnt. Und Annagrete Aergerlich gibt er dem müden Gaul die Sporen, daß der wieder in ſei⸗ nen kurzen Trab verfällt. Das Fräu⸗ lein Annagrete von der Tweelen war eben noch ein dummes, junges Ding, ſo lieb er ſie In auch hatte. Er biegt von der gepflaſterten Landftraße in einen ſchmalen Sandweg Der Braune wiehert auf und verfällt von ſelbſt in ein Da klappt drüben im Herrenhaus ein ſchnelleres Tempo. Fenſterladen. Kerzenlicht flammt auf. Der Reiter beugt ſich vor und ſchlägt ihm mit dem Handſchuh gegen den Hals, daß der Schneeſtaub aus der Mähne pulvert:„Witterſt nach eineinhalb Jahren wohl die Heimat, Alter?“ Der Cornet ſetzt ſich feſter in den Sattel. Schöne Augen würden ſie machen, wenn er ſo ankommt. So zerfetzt und zerledert! Wie ein Landſtreicher mit dem wilden Bart. Er reitet jetzt durch Wald. Wie Weihnachtsbäume ſtehen die ſchneeverhangenen Tannen. Himmel!.. Das heilige Feſt muß nun auch bald heran ſein! Schöne Ueber⸗ raſchung für die Eltern!— Ach, was! Er hat ſeinen Waffen⸗ rock in Ehren getragen. Jetzt liegt auch der Wald hinter ihm. Geradeaus, nur noch 500 Meter unter den kahlen Buchen, deren leere Aeſte wie dünne Finger in den mondhellen Himmel hineinlangen, der väterliche Gutshof. Hunde heulen auf. Springen mit wütendem Blaffen gegen das Hoftor. Der Reiter iſt bis an die Mauer geritten. Ein leiſes:„Ruhe, ihr Köter!“ Walter von Ueckert umfängt mit den Augen das Bild des Friedens. Dann fällt plötzlich wie eine ſchwere Fauſt der Gedanke über ihn: Narr und nochmals Narr, du! Das alles hatteſt du. Dir gehörte es, und du gehörteſt zu ihm. Und biſt doch wie ein wilder Landsknecht durch die Welt geſtrolcht! Haſt die innere Bindung verloren zu dieſem Frieden.— Für wen denn.. Für den Kaiſer Was ſchert den ſo ein deutſcher Heidehof Scham ſteigt in ihm hoch. Häßliche, brennende Scham Als was kommt er zurück heute. Was kann er dieſem Hofe überhaupt noch wert und zunütze ſein. er, der fahrende Landsknecht eines landfremden Herrn! Bitterkeit kommt über ihn: Laß denen den Frieden, in den du doch nie wieder hineinfindeſt. Iſt ja ein jüngerer Bruder da, ein Erbel Ein Ruck an der Kandare. Herum den Gaul! Weg von hier, wo man doch nicht mehr hingehört! Der Braune der Stimme war ein Klang, der dem Lehrer fremd war. „Warum haſt du das getan?“ forſchte nun der Lehrer weiter. „Für meine Mutter,“ log Angersheim,„meine Mutter hatte Er ſchämte ſich, die Wahrheit zu ſagen. wirſt hundertmal Geburtstag.“ „Du abſchreiben: Ich darf nicht ſtehlen“, ſagte der Lehrer mit ſtren⸗ ger Stimme. Aus dir wird nie etwas Ordentliches wer⸗ den, Angers⸗ heim!“ Als der Lehrer nach Hauſe kam, merkte er. daß die Blumen aus den beiden Vaſen ver⸗ ſchwunden waren. Seine Frau mein⸗ te, es müſſe ein Dieb in der Woh⸗ nung geweſen ſein, während ſie auf dem Markt war. Aber ihr Mann wußte es beſſer. Er nahm das Bild ſeines verſtorbe⸗ nen Sohnes vom Schreibtiſch und Als ſich die alte Frau zu einem Kunden lächelte leiſe und beugte, zog er einen großen Skrauß zufrieden vor ſich Nelken aus einem der Töpfe. hin „ SKlzze von JURGEN HAHN-BUTRx zögert und drängt nach dem Hoftor. Unwillkürlich löſt ſich ein lauter Soldatenfluch von ſeinem Munde. Er ſpornt das Pferd. Da klappt drüben im Herrenhaus ein Fenſterladen. Kerzenlicht flammt auf. Eine Frauengeſtalt erſcheint am Fenſter. Furchtlos klingt ein heller Ruf zu dem Reiter herüber:„Schont das Pferd, Schneereiter. Auf dem Ueckert⸗ hof iſt man gaſtfrei.“ Der Cornet zögert. So warm hat die Stimme geklungen und ſo vertraut.— Sollte Annagrete... Unſinn! Was ſuchte die auf dem Ueckertgut! Da knarren auch ſchon die Scharniere des Hoftores. Ein junger Knecht tritt auf ihn zu, faßt das Pferd am Halfter:„Kommt, Herr! Feiert Weih⸗ nacht mit uns!“ Dem von Ueckert ſteigt das Blut ins Geſicht: Weihnacht. Tatſächlich... morgen muß Weihnachten ſein! Gut, daß er den Knecht nicht kennt. Scheint ein neuer zu ſein. Wie nebenſächlich fragt er:„Sage mir. Burſche— kenne die Ueckerts dem Namen nach— wer war die junge Demoiſelle dort am Fenſter? Hab' nie was gehört von einem Fräulein von Ueckert!“ Der Knecht lacht:„Ihr ſeid ein luſtiger Herr, daß ihr gleich nach dem Fräulein fragt! Es iſt das Fräulein von der Tweelen. Den jungen gnädigen Herrn wird es heiraten und ſich morgen verloben unter dem Weihnachtsbaum!“ Dem Cornet von Ueckert wird es heiß trotz des eiſigen Nordoſt:„Das verſtehe ich nicht. Vurſche! Hatte einen Kame⸗ raden unter den Offizieren des Kaiſers. Hieß auch von Ueckert und ſprach mir von ſeiner Herzallerliebſten. War ein Fräulein Annagret von der Tweelen.“ Der Knecht ruckt den Gaul am Zügel. Dann flüſtert er haſtig und leiſe:„Sprecht lieber nicht hier von dieſem Herrn von Ueckert. Es wird der ältere Bruder ſein vom jungen Herrn. Der iſt in Rußland verſchollen. Viel Tränen hat es gekoſtet, bis das Fräulein dem jungen Herrn das Ja⸗ wort gegeben. Immer noch hat ſie warten wollen. Aber dann hat's geheißen, der käme doch nie zurück. Alſo ſchweigtl“ Sie ſind ſchon im Hofe. Der Knecht hat den Halfter los⸗ gelaſſen, um die ſchweren Torflügel zuzuſchieben. Da hat der Cornet den Gaul ſchon mit einem wilden Schwung her⸗ umgeriſſen. Ueberſtürzt ſpricht er vom Pferd herunter: „Beſtell du's dann lieber! Sag' der Demoiſelle, hätte nur eine Botſchaft auszurichten gehabt aus Rußland. Iſt ge⸗ fallen, der ältere von Ueckert. War mein guter Kamerad. Hat's mir ſterbend aufgetragen. Solle den jüngeren Bru⸗ der nehmen. die Demoiſelle Sei ſein letzter Wunſch!“ Er gibt dem Braunen die Sporen:„Muß weiterreiten, Burſche!“ Immer noch ſpringen die beiden alten Hunde freude⸗ kläffend an ihm hoch. Der Knecht ſtaunt:„Kennen ſie Euch, Herr?“ Es iſt, als habe der von Ueckert die Frage nicht gehört. Noch einmal umfangen ſeine Augen das Bild des Friedens der Heimat. Im Hauſe flammen jetzt Lichter auf. Er gibt dem Braunen die Sporen:„Muß weiterreiten, Burſche! Will auch einmal nach Hauſe!“ Im Galopp reitet er durch den aufwirbelnden Schnee. Dem Fräulein von der Tweelen beſtellt der Knecht die Botſchaft. Die denkt noch lange an den Reiter im dieſer Weihenacht. Die Völkerſchlacht bei Leipzig wird geſchlagen. Sechs Wochen ſpäter bringt man der jungen Frau von Ueckert eine verſchliſſene Brieftaſche:„Wenn ich falle, ſollt Ihr in der Heide wiſſen, daß es für die Heimat war — 3 S Cop: (1 M S — 1 1 75 S S. S848 8 Fopyright by Ernſt Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b. H., Berlin (11. Fortſetzung.) Wo verbirgt Dr. Gloſſin Jane, die Braut von Silveſter Bursfeld? Silveſter und ſein Freund Atma dringen in die Wohnung Dr. Gloſſins ein. Sie müſſen ihm zuerſt jenen dritten Ring entwenden, der Gloſſin beſondere geheime Macht verleiht. Wird Gloſſin den Ring ausliefern? Nur wenn er des Schutzes des Ringes beraubt iſt, kann ihn Atma unter ſeinen Willen zwingen und ihm befehlen, den Aufenthaltsort Janes zu nennen. Die beiden Freunde vertrauen auf die Wirkung des Strahlers. Gloſſin liefert den Ring aus. Die beiden Freunde eilen nach der Reynolds⸗Farm, um Jane zu retten. In der Zeit ihrer Abweſenheit hat Erik Truwor einen neuen weitreichenden Strahler gebaut. Durch ſeinen Fernſeher beobachtet er, wie Silveſter und Atma in die Farm eindrin⸗ gen. Aber er ſieht auch im Bilde, daß Silveſter den kleinen Strahler nicht bei ſich trägt. Erik Truwor fürchtet Gefahr für ſeine Freunde. Einer der Männer trug etwas Helles auf den Armen Jane bewußtlos. Ihr Antlitz war weiß. Ihr Kopf lag ſchlaff und kraftlos auf der Schulter ihres Trägers. Dann zwei andere. Sie ſchleppten Silveſter. Hatten ihn gefeſſelt und trugen ihn wie ein Stück Holz über den Platz. Zuletzt Dr. Gloſſin. Ein Lächeln der Befriedigung auf den 11 0 5 zodernder Zorn packte Erik Truwor. Er faßte den Strahler und gab Energie. Zwanzig Meter hinter dem Doktor glühte der Sand des Hofes hell auf. Schmolz in Veißglut und ſtrahlte Hitze. Der Arzt warf einen Blick rückwärts und begann, um ſein Leben zu laufen. Mit ſchleifendem Fuß jagte er über den Hof und zog einen feurigen Strudel hinter ſich her, denn mit der Mikrometerſchraube brachte ihm Erik Truwor die Glut des Strahlers nach.. Hund zerriß dabei in der Aufregung einen Draht des Fernſehers. Das Bild erloſch. Tauſend Meilen trennten Erik Truwor von Reynolds⸗Farm. Erſt jetzt kam es ihm zum Bewußtſein. Mit fiebernden Händen ſuchte er nach dem zerriſſenen Draht. Er mußte ſich zur Ruhe zwingen. Mußte mit unend⸗ licher Geduld eine Schraube löſen, den Draht faſſen, vor⸗ ziehen und wieder feſtſchrauben. Koſtbare Minuten verſtrichen darüber. Nun endlich war der Verbindung wiederhergeſtellt. Das Bild erſchien von neuem auf der Mattſcheibe.— Der Hof war leer. Rätſel und Geheimniſſe, die er nicht zu löſen vermochte. Hatte Atma eingegriffen, die Gegner vernichtet? Brachte er jetzt Silpeſter und Jane im Flugſchiff heim? Erik Truwor wußte es nicht. Er war verurteilt, hier zu ſitzen und zu warten. Einen Schwur leiſtete er ſich: das Feuer des Strahlers auf Gloſſin niederfallen zu laſſen, ſo⸗ bald er ihn wieder vor die Augen bekäme. * r eee Im Walde von Elkington lag R. F. c. 1 zwiſchen Haſel⸗ ſträuchern und Brombeerranken. Wenige Schritte davon entfernt ſaß Atma im Gras und wartete. Seine Züge ver⸗ rieten Unruhe. Er verharrte regungslos, von der Sonne be⸗ ſchienen, in die Betrachtung des wandernden Schattens ver⸗ ſunken und ſpürte, wie ihm Minute um Minute die alte Kraft und Ruhe zurückkehrte. Die Eidechſen kamen neugierig hinzu und liefen furchtlos über ſeine Füße Eine Haſelmaus 1 05 dicht vor ihm ihren poſſierlichen Tanz auf. Soma tma erhob ſich. Ein kurzer Blick auf die Uhr. Zwei Stun⸗ den waren verfloſſen, ſeitdem Silveſter von ihm ging, hinein nach Reynolds⸗Farm, das Mädchen zu holen... zwei Stunden. Atma erſchrak. Zwanzig Minuten hätten genügen müſſen. Auch dann noch, wenn die Liebenden ein langes Wiederſehen feierten. Mit langen Schritten eilte er der Farm zu. Die Flügel der Hoftür waren nur angelehnt. Er ſchritt über den Hof in das 1 und fand es verlaſſen. Der Vorraum leer. Der große Wohnraum ohne eine lebende Seele. Aber die Unordnung verriet A einen ſtattgehabten Kampf. Dre Stühle umgeworfen. Die Tiſchdecke in Falten. Ein Glas zer⸗ aher am Boden. Und dort Logg Sars Hut. Seine Hand⸗ ue: Während er den Raum verließ und die Treppe weiter Hinaufſtieg, malte ſein Geiſt ſich plaſtiſch die Szenen aus, die ſich hier abgeſpielt hatten während der Stunden, in denen er dort draußen im Walde ruhte, wartete und friſche Kraft ſammelte. Es wäre niemals paſſiert, wenn er bei voller Kraft geweſen wäre. Dann hätte er mit wachem Nervenſyſtem das kommende Unheil rechtzeitig geſpürt. Nun hatte er das Ende der Treppe erreicht. Ein turm⸗ artiger Erker bot Ausſicht nach allen Seiten. Atma trat an die Scheiben, durchſpähte den klaren Abendhimmel und ſah in der Richtung auf Weſten einen hellen Fleck ſeine Bahn Hehe Ein Flugſchiff... Zu dieſer 55 in dieſer Höhe. Es konnte nur von Elkington her kommen. Noch war es Zeit. In langen Sätzen ſprang der Inder die Treppe hinunter und eilte dem Walde entgegen, wo R. F. c. 1 un⸗ ter Ranken und Kräutern neuen Flügen entgegenharrte. K. F. c. 2 hatte Kurs Weſt zu Nordoſt. Der Komman⸗ dant Charles Boolton ſtand am Ausguck. In der Kabine ſaß Dr. Gloſſin in einem der leichten bequemen en Seine Züge trugen die Spuren von Leiden und Kämpfen, ſeine Augen waren gerötet. Er machte einen übermüdeten und übernächtigen Eindruck. Ihm gegenüber in einem zwei⸗ ten Seſſel lag die zierliche Geſtalt Janes, von tiefer Ohn⸗ macht umfangen. In einer Ecke des Raumes, auf dem Bo⸗ den, mit ſtarken Stricken ſchwer gefeſſelt, Silveſter Bursfeld. Dr. Gloſſin erhob ſich von ſeinem Stuhl. Langſam, als ob der Schritt ihm Schmerzen bereitete, ging e durch den auf die Ohnmächtige zu. N Er beugte ſich über N 5 ſanfter Gewalt brachte er ihre Lippen auseinander und flößte ihr aus einer kleinen Kriſtallflaſche einige Tropfen einer rot OO H ANT e und fühlte ihren Puls. Mit ſchimmernden Flüſſigkeit ein. Er fühlte, wie der Puls danach ſtärker ging, wie das Blut die Wangen der Bewußtloſen leicht rötete. Beruhigt kehrte er zu ſeinem Platze zurück und nahm ſelbſt ein wenig von der Flüſſigkeit. Dann ruhte ſein Blick lange auf dem gefeſſelten Silveſter. Bedingungsloſe Vernichtung hatte Cyrus Stonard be⸗ fohlen. Den einen der drei hatte er. Diesmal ſollte er der Vernichtung nicht entgegen. Dr. Gloſſin überſchlug die Zeit. Noch drei Viertelſtun⸗ den. Dann war das Flugſchiff über Montana. Dort am Oſt⸗ abhange der Rocky Mountains hatte er einen Schlupfwin⸗ kel. Und dann... dann ging es mit R. F. c. 2 in ſau⸗ ſender Fahrt nach Sing⸗Sing zurück. Der drahtloſe Befehl, die nne Maſchine dort betriebsfertig zu halten, war längſt gegeben. Diesmal ſollte die Vollziehung des Urteils ſchnell und glatt vonſtatten gehen. Ohne Zeugen. Nur er wollte dabei ſein und ſich überzeugen, daß der Strom diesmal auch wirklich ſeine Schuldigkeit tat. Dann war die alte Scharte ausgewetzt. Dann konnte ihm auch Cyrus Stonard keinen Vorwurf mehr machen. Dr. Gloſſin lächelte befriedigt. Die Arznei hatte ihn körperlich erfriſcht. Die Hoffnung, daß ſeine Pläne ſchnell zu glücklichem Ende kommen würden, ſtärkte ihn. Sein Gedankengang wurde unterbrochen. Er hörte, wie der Kommandant dringlich in das Telephon nach dem Mo⸗ torraum ſprach: „Die Umdrehung beider Turbinen iſt von 8000 auf 15 gefallen und fällt dauernd weiter. Was iſt bei Ihnen os?“ Dr. Gloſſin wurde aufmerkſam. Jetzt irgendein Motor⸗ defekt. Ein Verſagen der Turbinen. Das konnte ſeine Pläne ſtören. Eine leichte Erſchütterung ging durch das Schiff. Die Spitze neigte ſich etwas nach unten, und im Gleitfluge ſtieg es aus der gewaltigen Fahrthöhe hinab. Die Tür des Mo⸗ torraumes öffnete ſich. Der Ingenieur trat herein. Den Lederanzug beſpritzt, Spuren von Ruß und Oel an den Händen. „Mr. Boolton, beide Maſchinen ſtehen. Sie drehen ſich nur noch, weil der Luftzug die Schrauben rotieren läßt. Die Maſchinenkraft iſt weg.“ Der Kommandant fuhr auf wie eine gereizte Bull⸗ dogge. „In drei Teufels Namen, Wimblington, wollen Sie uns bis auf die Knochen blamieren? R. F. c. 2 iſt das beſte Schiff unſerer Flotte. Bringen Sie die Maſchinen in Gang oder ich bringe Sie vor das Kriegsgericht.“ 7 1 7 65 i 0 a 7 7 0 5 0 , Der Ingenieur eilte in den Turbinenraum zurück. Er vergaß es, die Tür hinter ſich zu ſchließen. Das Geräuſch von allerlei Werkzeugen und Hantierungen drang in die Kabine. Derweil ging das Flugſchiff ohne Motorkraft un⸗ aufhaltſam im Gleitflug zur Erde. Nur noch zehn Minu⸗ ten, und es mußte landen, wenn die Maſchinenkraft nicht wiederkam. Der Ingenieur erſchien wieder im Raum. „Herr Kapitän, der Fehler ſitzt in den Zündanlagen. Die Maſchinen bekommen keinen Zündſtrom.“ Der Kommandant wurde blaurot im Geſicht. „In Satans Namen, Herr, Sie ſollen die Maſchinen in Gang bringen. Sie werden erſchoſſen, wenn wir not⸗ landen müſſen.“ Mit der unangenehmen Ausſicht auf den Tod durch eine Kugel verließ Wimblington den Raum. Die Dinge er⸗ fuhren dadurch keine Aenderung. Die Maſchinenkraft blieb aus. Der Gleitflug in die Tiefe dauerte an Schon befand ſich R. F. c. 2 in einer dichten Atmoſphäre nur noch 3000 Meter über dem Boden. Noch vor kurzem waren die Son⸗ nenſtrahlen vom Weſten her klar und kräftig in den Raum gefallen. Jetzt nicht mehr dreißig ſondern nur noch drei Kilometer 19 war das Schiff bereits im Dämmerſchatten der Erde. Kommandant Boolton enen zähneknirſchend die Gegend und ſuchte einen paſſenden Landeplatz für das Schiff Er bemerkte, daß es ihm gerade noch möglich ſein würde, über einen Hochwald hinwegzukommen und auf einer mäßig großen grasbeſtandenen Lichtung niederzugehen. Die. des Kommandanten hatte ſich auch Gloſſin mitgeteilt. Unruhi 15 mit kurzen Schritten in der Kabine hin und her. Sein Blick fiel auf 3 5 55 Burs⸗ 55 Der Gefangene hatte ſich herumgeworfen, ſo daß er ne ſehen konnte, die immer noch in leichtem Schlummer lag. Die Blicke Gloſſins und Logg Sars trafen ſich, und recken kroch dem Doktor an das Herz. N In dieſem Augenblick fühlte er, daß der Motordefekt keine zufällige Panne war. Er fühlte es, daß dieſe unheim⸗ liche, unbekannte Macht wieder hinter ihm her war. Er hätte einen Eid darauf geſchworen, daß dieſelbe Kraft, die damals OO—— die Maſchine in Sing⸗Sing lähmte, jetzt auch die Turbinen des Rapid Flyers in ihrer Arbeit anhielt. Mechaniſch faßte 50 nach der Taſche, welche die kleine wirkſame Schußwaffe arg. R. F. c. 2 ſetzte auf die Grasnarbe auf. Mit vollendeter Steuerkunſt hatte Kommodore Boolton das Schiff noch über die letzten Hochſtämme des Waldes gebracht. Unmittelbar am Waldrande kam es zur Ruhe und wurde von den Schatten der ſchnellwachſenden Dämmerung umfangen. Boolton ließ das Steuer los und drehte ſich um, als ein Geräuſch ſeine Aufmerkſamkeit feſſelte. Wie zur Salzſäule erſtarrt blieb er ſtehen und ſtierte durch die Seitenſcheiben. Ein zweites Flugſchiff ſchoß aus der Höhe herab, ge⸗ wann Geſtalt und legte ſich kaum hundert Meter von R. F. c. 2 entfernt auf den Raſen. Das von Minute zu Minute unſicherer werdende Licht der Dämmerung genügte noch, um die Formen erkennen zu laſſen. Kommodore Boolton fand zuerſt die Sprache wieder. „Ich will des Teufels Großmutter heiraten, wenn es nicht R. F. c. 1 iſt. Es fliegt kein anderer Bau von der Sorte in der Welt. R. F. c. 3 iſt noch in der Montage.“ Der Kommandant hatte ſeinen Aerger vergeſſen. Die Neugier, wie R. F. c. 1 hier plötzlich auftauchen könne, überwog alle anderen Gefühle. Dr. Gloſſin ſtand, da, die Hand an der Schußwaffe, und blickte auf das fremde Schiff. Dort drüben regte ſich nichts. Unheimliche Ruhe herrſchte. Kommodore Boolton brach das Schweigen. „Was brennt hier? Habt ihr Feuer in den Maſchinen?“ Er ſchrie es nach dem Turbinenraum hin. Auf die Antwort brauchte er nicht zu warten. Dicht neben ihm öffnete ſich die maſſive Metallwand von R. F. c. 2. Das Metall glühte eine Sekunde hellrot, die nächſte grellweiß und verſprühte dann als Dampf. Noch bevor es Zeit hatte zu ſchmelzen und wegzufließen. Die innere Holzbekleidung flammte einen kurzen Moment, aber auch ſie verſprühte und verſchwand, bevor es zu einem rich⸗ tigen Feuer kommen konnte. Nur ein letzter Brandgeruch machte ſich bemerkbar. Schon war die dem neuen Flugſcheff zugekehrte Seiten⸗ wand von R. F. c. 2 in der Größe mehrerer Quadratmeter verſchwunden. Kommodore Boolton ſah, wie ſein gutes Schiff ſich vor ſeinen Augen in Dampz und Nichts auflöſte. Mit geballten Fäuſten ſtürzte er erbittert auf die entſtandene Oeffnung zu. 5 Und geriet in den ſengenden Strahl der telener⸗ getiſchen Konzentration. Im Augenblick flammten die Klei⸗ der an ſeinem Leibe auf. Er wollte zurück und war doch ſchon tot, verbrannt, in rotglühende Kohle und ſtäubende Aſche verwandelt, bevor noch der Gedanke, daß er bedroht ſei, in ſeinem Gehirn Wurzel faſſen konnte. Die Flamme des Strahlers fraß weiter. Schon lag die Kabine bloß. Jetzt verſprühte die dem Angreifer zugekehrte Wand des Motorenraumes. Ingenieur Wimblington war nicht gewillt, ſeine Ma⸗ chinen ruinieren zu laſſen. Seine Rechte fuhr nach der aſche. Schon lag die Präziſionsſchußwaffe in ſeiner Fauſt. Praſſelnd ſchlugen die Geſchoſſe gegen die Flanken von R F e 1 Das erſte... das zweite... das dritte das vierte ging darüber hinweg, denn der feurige Strahl faßte den Ingenieur, fraß die Waffe in ſeiner Hand und fraß ihn ſelbſt, bevor er ein fünftes Mal abdrücken konnte. Mit aufgehobenen Händen ſprangen die Monteure durch die Oeffnung ins Freie. Der eine zerſprühte und verglühte im Augenblick des Abſprunges. Den zweiten traf der Strahl in der Zehntel⸗ ſekunde, die er in der Luft ſchwebte. Etwas weiße Aſche fiel auf den Raſen. Dr. Gloſſin hatte die Kataſtrophe im Motorenraum nicht geſehen. Mit Aufbietung aller Kräfte hatte er in die⸗ ſen Sekunden die Verſchlußſchrauben gelöſt, die die Tür auf der Backbordſeite des Flugſchiffes verſchloſſen hielten. Mit einem Sprunge riß er Jane an ſich. Mit einem Ruck hatte er auch die Schußwaffe wieder zur Hand. Der Schuß blitzte auf. Aus nächſter Nähe war die Waffe auf Silveſter gerichtet. Schmerzlich zuckte der Getroffene zuſammen. Eine kräf⸗ tige Abwehrbewegung mit den eng gefeſſelten Händen brachte den Doktor ins Wanken. Er wäre geſtürzt, hätte er nicht im letzten Moment die Waffe fallen laſſen und ſich an den Türpfoſten geklammert. 5 Jetzt zeigte ſich die Kraft, die in dieſem mißgeſtalteten Körper vorhanden war.. Die bewußtloſe Jane noch immer auf dem Arm, glitt Gloſſin von der Plattform der Kabine auf der Backbord⸗ ſeite zum Flugſchiff hinaus und lief auf den Wald zu. Im gleichen Augenblick, in dem Atma R. F. c. 1 ver⸗ ließ und in langgeſtreckten Sätzen auf R. F. c. 2 zuſtürmte. Als Gloſſin 1 der Backbordſeite den Boden berührte, ſprang Atma auf der Steuerbordſeite in das Schiff. Er ſah Silveſter Pee und durchſchnit die bindenden Stricke gedankenſchnell. Er ließ den Strahler in Silveſters 3 75 allen, glitt im ſelben Moment ſchon 5 5 anderen eite des Flügſchiffes hinab und ſtürmte dem Walde zu. Es war hohe Zeit. Nur noch undeutlich ſchimmerte Janes weißes Kleid durch die Stämme. Dr. Gloſſin hatte einen bedeutenden Vorſprung, und die Schatten der Dämmerung wuchſen von Sekunde zu Sekunde. Aber Dr. Gloſſin war alt, und Atma war jung, Dr. Gloſſin trug eine ſchwere Laſt auf ſeiner Schulter, und Atma war ungehindert. Der Vorſprung Gloſſins nahm von Minute zu Minute ab. Durch das Stoßen und Schütteln des Laufes war Jane wieder zum Bewußtſein gekommen und ſträubte 05 mit allen Kräften. Sie ſchlug auf den Arzt ein, warf ich wild zurück und hinderte ihn ſchwer. N Schon hörte er den keuchenden Atem des Inders hinter . Da packte ihn die Todesfurcht. Das Verhängnis kam inter ibm. Nur noch„ antrinnen! ortſetzung folgt) Schach ⸗Aufgabe. d e d e f „ ,, . r 1 . , , 2.. a 1 g 14 N Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Weihnachts⸗Silben⸗Rätſel. cann da des e gan gau glo ha he i i ke kit lymp na nel o rak ro ſau ſtatt tel u wa xos. Aus vorſtehenden 25 Silben ſind 11 Wörter zu bilden mit folgender Bedeutung: 1. Bibliſcher Königsname. 2. Berg zwiſchen Mazedonien und Theſſalien. 3. Wohlriechende Blume. 4. Türkiſche Landſchaft in Aſien. 5. Stadt in Schleſien. 6. Kleidungsſtück. 7. Afrikaniſches Negerreich. 8. Stadt in Württemberg. 9. Inſelreich im Stillen Ozean. 10. Bibliſche Perſon. 11. Griechiſche Inſel.— Nach richtiger Bildung der Wörter erhält man in den Anfangs⸗ und End⸗ buchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, je ein weihnachtliches Gebäck. Zuſammenſtell⸗Aufgabe. Ach Dis Komm Kult Met Ode Po Rum Salz Stille Tanz Ur. Je zwei der vorſtehenden 12 Wörter müſſen, richtig miteinander verbunden, ein zuſammengeſtelltes Hauptwort ergeben. Wie lauten dieſe? Amſtellungs⸗Kätſel. Drang Preetz Pore Maſt Reiz Feier Klee Kain Leben Trema Raſen Koch Bohle Birne Schein.— Wijſen Ste daß Werkzeuge heute billiger ſind denn jeßd Eine Anfrage bel der Firma Weſtfalia Werkzeugtompauy, gagen/ Weſtf., gibt Ihnen die Beſtätigung. Sie erhalten den intereſſ. Katalog über 983 gute prelsw. Werk zeuge vollſt. koſtenlos und franko zugeſandt Ihre Aufrage macht ſich bezahlt. bas Geschenk aller Seschenke bleibt: Ein Stassfurte r Imperial Superhet! in vielen Preislagen in allen fachgeschätten In, N Nl. eee Stssskfur te tov. Ss mit Seifen- und Sodawasser ist gefährlich für Ihre Hände! Das beste Waschmittel ist nun mal keine Toi- Ictteseiſe, und kalte Zugluſt tut ein Abriges, die Haut roh und spröde zu machen urid ihr das zarte, gepflegte Aussehen zu nehmen, das schöne Frauenhände so reiwoll macht. Und doch ist es unnötig, daß Ihre Hände durch Arbeit in Hanshalt und Beruf. durch Sport und kalte Witterung lei · den. Din wenig Naloderma-Celee. und geschmeidig. NVerreiben Sie ein abends vor dem Schlafengehen auſge- wenig Kaloderma- Gelee auf Hand- „ 2 rücken, Gelenk und Fingern. Mas- sieren und kneten Sie tüchtig eine Minute lang. Sie werden Bemerken, daß bereits in dieser kurzen Zeit die Haut das Celee vollständig in sich sufgesaugt hat und merklich glatter nunc elastischer geworden ist. Lssen erheit jedes Sie Kaloderma-Gelee über Nacht wir- lei ken und beobachten Sie den Exfolg! 0 5 und Beruf ELO DE — e ee e ee i ane Den W. Man ſtelle die Buchſtaben in obigen Wörtern um, ſo daß neue Wörter entſtehen. Dieſe müſſen alsdann, ſofern man die Anfangsbuchſtaben miteinander verbindet, einen häus⸗ lichen Vorgang nennen, den Schrecken aller Hausherren. Weihnachts ⸗Ergänzungs⸗Rätſel. Eiche Pik Lias Eller Adel Meiſe Elle Aſt Rain Igel Erbe Aſche Heim Eber Ehre Tat Eger.— Aus jedem der vorſtehend aufgeführten 17 Wörter ſoll durch An⸗ fügen eines weiteren Buchſtabens am Anfang ein neues Wort gebildet werden. Die Buchſtaben ſelbſt, aneinander⸗ gereiht, ergeben ein weihnachtliches Gebäck. Workbildungs⸗Rätſel. a chim de e jo ke la lei ma pe ſal ſu ter tra u.— Aus den vorſtehenden 15 Silben ſind 5 dreiſilbige Wörter zu bilden. Dieſe ergeben in ihren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, wenn man ſie richtig aneinanderreiht, je einen Namen aus der Weihnachtsgeſchichte. Bilderrätſel. 1 Auflöfungen aus voriger Nummer. Schach⸗Auf gabe: 1. f5—f6. Es droht ſofortiges Matt durch Sds cg, 2. ads matt. .„beliebig anders, 2. D oder S matt. Kreuzwort⸗Rätſel: a) Von links nach rechts: 1. Omar, 5. Flur. 9. Roſe, 10. Rahe, 11. Loti, 12. Ende, 13. Ariſtides. 14. Weinlager, 20. Huld. 21. Rate, 22. Ilſe, 23. Trab, 24. Geer, 25. Ente.— b) Von oben nach unten: 1. Orla, 2. Moor. 3. Aſti, 4. Reiſender, 5. Frei⸗ karte, 6. Land. 7. Ühde, 8. Rees, 14. Whig, 15. Eule, 16. Ilſe. 17. Garn. 18. Etat, 19. Rebe. Telegraphen⸗Rätſel: Pfahl, Senf. Ferien, Kauz, Dolch, Rente— Pfefferkuchen. Bruchſtück⸗Aufgabe: Deut, Rocken, Chor, Kiſte, Turm. Amur, Paket: Der Chriſtmarkt. Welichſel, Dhõ d edõ 7. Streich⸗Rätſel:(Wpalter, Mile)ne, Soch)le. Raln)d, Mla) us, Nalchht, Mach)l, S(t)ichel,„ 5 Rla)um, T(r)ank, Bi(b)er, Maile), Rlihegel, S(thand, Dile)⸗ ner, Hain)— Weihnachtsarbeiten. Zahlen⸗Rätſel: Nikolaus. Rätſel: Tag und Nacht. Nd 5 b 7 ö 5 nach de 7 1 m 2 Weihnachts. einkauf. „Darf ich Ihnen meinen Mann vorſtellen, Frau Biſchoff?“ N Beinahe. „Mutti, beinahe hätte ich eben ein Schweinchen ge⸗ ſchenkt bekommen!“ „Ein Schweinchen? Wie kam denn das?“ „Da ging ein Mann mit einem Schweinchen, und ich ſagte ihm, er ſolle es mir ſchenken. Aber er ſagte nein.“ * Zwickel ſteht im Muſeum und betrachtet die Ritter⸗ rüſtungen. „Wiſſen möchte ich bloß, meint er ſinnend,„was ſo'n Kerl gemacht hat, wenn ihn mal ein Floh gebiſſen hat!“ 2 „Ihr Fall wird die ärztliche Wiſſenſchaft außerordent⸗ lich bereichern!“ „Na, Herr Doktor, machen Sie's man nicht zu teuer!“ Backparole von oben Das war mal ein Hochbetrieb oben in der Wolkenküche des Weihnachtsmannes! Die kleinen Küchenengel in ihren weißen Wolkenſchürzchen hatten ſchon ganz rote Backen vom vielen Hin⸗ und Herfliegen. Eimer voll Milch mußten aus der Milchſtraße her⸗ antransportiert und ganze Berge Mehl, viele, viele hundert Eier und goldgelbe Buttermaſſen mußten glattgerührt werden. Der ſtrenge, etwas rundliche Aufſichtsengel paßte genau auf, denn dies⸗ mal ſtand noch etwas ganz Beſonderes bevor: eine Neueinführung im himmliſchen Backplan. Der Oberbackengel nämlich hatte ſich au ſeinem diesjährigen Inſpektionsflug die Backmethoden der deut⸗ ſchen Hausfrauen noch einmal gründlich angeſehen. Er war in beſter Laune und freute ſich, daß ſie durchweg alle ſelbſt backen und erzählte nun Wunderdinge von leckeren Kuchen und Torten, knuſpri⸗ gem Hausgebäck und von den herrlich mundenden Süßſpeiſen— wirklich eine„Himmelsſpeiſe“ Mitgebracht hatte er ſich ein mäch⸗ tiges Paket, das durfte der Weihnachtsmann nicht ſehen(um den guten alten Herrn zu überraſchen). Jeder Engel bekam nun daraus ein Päckchen mit der verheißungsvollen Aufſchrift„Backen“ und ein Büchlein voll ſelten ſchöner Rezepte dazu, das hieß Backen macht Freudel“ Und als der Weihnachtsmann, rotbäckig und wie immer mit beſtem Appetit, am Tag des„Großen Probierens“ eintrat, da ſchmunzelte er und rief:„Kinder, nun laßt mich mal koſten!“— „Ausgezeichnet! Wahrhaft himmliſch!“—„Aber nun hört mal zu. ihr dürft beileibe nicht glauben, daß ihr eurem alten Weihnachts. mann etwas vormachen könnt; ihr ſeid mir die rechten Schlauber⸗ ger! Ich habe ſchon immer gewußt. wie alles Backwerk am beſten elingt. Ich erteile daher für alle Zukunft die Backparole: Für bimmliches Backwerk nur Dr. Oetkers Backpulver Backin“ Feiner gonigtuchen Zutaten: 100 Gramm Butter, 100 Gramm Kandtszucker, 150 Sramm Honig oder Sirup, 1 Et, 2 geſtrichene Teelöffel Zimt= 6 Gramm, I Priſe Salz, 400 Gramm Weizenmehl.! Päckchen Dr Oetter's Backin“, ½ Liter Milch. Zubereitung: Die Butter rührt man zu Sahne, fügt den klein⸗ geſtoßenen Kandiszucker, den flüſſigen kalten Honig, Ei und Gewürze hinzu und verrührt alles gut. Dann arbeitet man das mit dem„Backin“ gemiſchte und geſiebte Mehl abwechſelnd mit der Milch unter den Teig und füllt ihn in eine gefettene Kaſtenform. Man backt bei guter Mittelhitze etwa 1 Stunde (Deitere vorzügliche Back⸗ und Süßſpeiſenrezepte im Better ⸗Buch „Backen macht Freude.) Erika Claſſen⸗ Wedekind SIEMENS BUND FUNK GERATE MIT TIANDERBANDSKALA SIEMENS REFLEX-SUPER NM 274. * 37 WI NIVEACRE Rundfunk. Der Ansager:„Und letzt dören Sie„Mein Mädel hat einen roten Mund“, bearbei⸗ tet von Kapellmeiſter Kraufe.