Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm.-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. D. A. XI. 34: 1200 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhetm. es n een Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G.= Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Donnerstag, den 20. Dezember 1934 Nr. 297 Eine einzigartige Leiſtung. Glänzender Erfolg des Winterhilfswerkes.— Sein Volks- genoſſe hungert und friert im neuen Deutſchland. Berlin, 19. Dezember. Die gewaltigen Anſtrengungen des deutſchen Volkes, den arbeitsloſen und bedürftigen Volksgenoſſen auch in dieſem Jahre über die harte Wintersnok hinwegzuhelfen, wurden von allergrößtem Erfolge gekrönk. Im Deutſchen Winterhilfswerk 1934 hat ſich die Forderung Adolf Hitlers, ſich im Kampfe gegen Hunger und Kälte nicht auf Almo ſenſpenden zu beſchränken, ſondern katſächlich zu opfern, in idealem Sinne erfüllt. Innerhalb von zwei Monaten wur⸗ den an Barſpenden für das Winterhilfswerk faſt 50 Millionen Reichsmark aufgebracht. iligten ich alle guten Deut⸗ nommen die Volksgenoſſen der Marokko, Mexiko, Den Geldſpenden mũtig 9 ien Meeren und die Ke ien in China, Indien, Afrika, Ar und der Sowjetunion. für das Winterhilfswerk ſtehen die Werte der Sachſpenden die, ſoweit ſie überhaupt zahlenmäßig erfaßt können, auf 43 Millionen Reichsmark beziffert en. Im Reich kamen allein für 30 Millionen Reichs⸗ mark an Lebensmitteln und für 10 Millionen Reichs⸗ Seefal deutſck mark an Kleidungsſtücken den hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zugute. Insbeſondere von der Landbevölke⸗ rung wurden bisher: 5,5 Millionen Jentner Karkoffeln, 390 000 Zentner Getreide, 26 000 Jentner Gemüſe, 74 000 Eier, Abertauſende Jenkner an und Fette Buffer, lebendem Vieh, Fieiſch, Fiſche an das Winterhilfs k abgeführt. 253 000 Paar Schuhe, 157 000 Mäntel und 41000 Anzüge wur⸗ Bevölkerungsſchichten geſpendet. Die Kartoffelverſorgung das den aus allen Auch in dieſem Jahre ſchenkte Kartoffelverſorgungsfrage größte bisher 13,5 Millionen Zentner Verteilung, demnach konnte prozent nen Zentner Kartoff über ei die raus reichlichen M lionen Lebensr i n Reich M 1 N * 20 Millionen Zentner Kohlen! Vol — 0 leidender Mark, die November zur Ausgabe gelangten, und 11 100 000 Kohlen im Werte von 16 650 000 Reichsmark, die bi 81. Dezember verteilt werden. viel Weihnachtsbäume wie im Vorjahre verſchenken. 764 000 Tannenbãume ſollen ein wenig Feſtfreude und Lichterglanz in die Häuſer der notleidenden Familien bringen. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat alle verfügbaren Mittel eingeſetzt, um das vom Opfergeiſt der Nation getra⸗ gene Winterhilfswerk großzügig zu unterſtützen. Allein die Reichsbahngeſellſchaft beförderte in 159 232 Waggons insgeſamt 31 900 000 Zentner Winterhilfsfracht mit einem Koſtenaufwand von faſt acht Millionen Reichs⸗ mark. Beſſer als alles andere ſprechen dieſe Ziffern von der eiſernen Notgemeinſchaft des deutſchen Volkes, das auch in den Zeiten des ſchwerſten Wirtſchaftskampfes die nationgle Solidarität mit ſeinen arbeitsloſen Brüdern aufrecht erhält. Mögen draußen die Emigranten geifern und hetzen und vereinzelte Kritiker im eigenen Lande nörgeln. Wir halten ihnen die Ziffern des Winterhilfswerkes vor Augen und ſtrafen ſie mit unbeſtechlichen Zahlen Lügen! Nirgends konnte ein Sand eine großzügigere Hilfsaktion für ſeine Armen durchführen, als es das deutſche Volk voll⸗ brachte; ſeiner nationalſozialiſtiſchen Staatsführung iſt es gelungen. trotz 15jähriger Bolksverelendung ein Winter- 88 zu organiſieren, wie es in der Welt einzig da⸗ t! Veranſtaltungen und Winterhilfe 8 Richtlinien des Keichsinnenminiſters. 18 Der Reichs- und preußiſche Innenminiſter Dr. Fri den 8 und allen ſonſt beteiligten interef⸗ perten Stellen ausführliche Richtlinien für die Durchfüh⸗ rung des Sammlungsergebniſſes zugeleitet. Das Geſetz ſoll, wie der Miniſter feſtſtellt, die Gewähr dafür bieten. daß Dpferfinn und Gebefreudigkeit des deutſchen Volkes in einer allen Beteiligten gerecht werdenden Weiſe in Anſpruch ge⸗ nommen werden. 5 Dies ſei aber nur zu erreichen, wenn zwiſchen der ſinan⸗ ziellen Leiſtungsfähigkeit der Volksgenoſſen und den Belan⸗ gen der auf Sammlungserträgniſſe angewieſenen Orga⸗ niſationen ein Ausgleich gefunden werde. Während der Dauer des Winterhilfswerkes ſoll von der Erteilung einer Genehmigung zu anderen Sammlungen grundſätz⸗ lich abgeſehen werden. Veranſtaltungen zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken können zugelaſſen werden, wenn ein angemeſſener Betrag des Reinertrages an das Wint e r⸗ hilfswerk abgeführt wird. Das iſt nicht notwendig, wenn die Veranftaltung von Organiſationen der Freien Wohlfahrtspflege durchgeführt und der Reinertrag für die Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege verwendet wird. Bei allen dieſen Beranſtaltungen iſt ausdrücklich unker · ſagt, daß ſie unter Bezugnahme auf das Winterhilfs⸗ werk angekündigt und durchgeführt werden. Für die Zeit nach Beendigung des Winterhilfswerkes, alſo vom 1. April bis 1. Oktober 1935, dürfen Sammlungs⸗ genehmigungen erſt erteilt werden, wenn die für die Reichs⸗ 0 igen Sammlungskalender mitgeteilt ſammlungen aufgeſtellten ſind. Bei der Prüfung der Genehmigungsanträge ſoll be⸗ ſonders berückſichtigt werden, daß Op ferſinn und Gebefreudigkei! der Bevölkerung nicht allzu ſehr und nur für ſolche Zwecke in Anſpruch genommen werden, die allgemeiner Billigung ſicher ſind. Oeffentliche Sammlungen Auf Grund des Geſet ung der öffentlichen Sammlungen und ſammlu hen Veranſtaltungen (Sammlungsgeſetz) vom 5. er hat nunmehr der Reichsinnenmini eine Verordnung erlaſſen. Dieſe regelt zuerſt die Zuſtändigkeiten für die Erteilung der Sammungs 8 E dann weiter u. a.: Samm'i migung. Es heißt Sammlungen und ſammlungsähnliche gen jeder Art dürfen nur genehmigt werden, 7 Aasgeney Veranſtaltun⸗ wenn für ihre Durchführung ein hinreichendes öffentliches Bedürfnis beſteht und wenn der Veranftalter genügend Gewähr für zweck Samm- die ordnungsmäßige Durchführung, ſowie für die entſprechende und einwandfreie Verwendung des lungsergebniſſes bietet. Sammlungen Zwecken dürfen nu lungs⸗Unkoſten 1 Sammlungser den bayeriſchen um Reichsmi⸗ dieſem Anlaß . Ir 9. „Sehr geehrter Herr Miniſter! Nachdem die Juſtizmi⸗ niſterien des Reiches und Preußens veremigt ſind und in 5 L den übrigen Ländern das Reich durch das Geſetz vom 5. De⸗ zember 1934 die unmittelbare Leitung der Juſtizverwaltung übernommen hat, iſt die Aufgabe, die Juſtiz in den Län⸗ dern gleichzuſchalten, gelöſt. Für die Mitarbeit bei der Er⸗ neuerung der Rechtsordnung haben Sie ſich in der Akade⸗ mie des Deutſchen Rechts eine vorbildliche, dauernde Ein⸗ richtung geſchaffen, die Sie in den Stand ſetzt, ohne Be⸗ ſchränkung auf die Juſtiz in engerem Sinne bei der Durch⸗ ſetzung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung auf allen Gebieten der Neugeſtaltung des Rechts mitzuwirken. In⸗ dem ich Ihnen für Ihre unermßdlies⸗ erfolgreiche Z; tigkeit als Reichskommiſſar für die Gleichſchaltung der Ju⸗ ſtiz in den Ländern und für die Erneuerung der Rechtsord⸗ nung meinen wärmſten Dank und meine beſondere Aner⸗ kennung ausſpreche, erkläre ich hiermit den Auftrag für be⸗ endet, den Ihnen der verewigte Herr Reichspräſident von Hindenburg am 22. Apriti 1933 erteilt hat. Gleichzeitig be⸗ rufe ich Sie als Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich in die 3 Mit deutſchem Gruß(gez.) Adolf Hit⸗ e r. — Zum Regierungspräſidenten ernannt München. 20. Dez. Der Keichs ſtatthalter in B 3 dom 1. em den Keichsinſpekteur bdeſonderer Berwendung des Skellvertreters des—— Freiherr Wilhelm von Holzſchuher. zum Regierungsprüſi- denken von Niederbayern und der Oberpfalz unter Beru⸗ fung in das Neumfenverhältnis in etatmäßiger Weise er⸗ S und 8—— . 5 5 5 5 Die Einreiſe ins Gaargebiet Die Regierungskommiſſion veröffentlicht folgende Aus⸗ führungsbeſti zu ihrer Verordnung zum 29. No⸗ vember 1934 inreiſe in das Saargebiet: Par b igung zur Einreiſe in das Saargebiet Sie iſt Vorlage eines mi nalausweiſes. Aufenthaltes ir aarg 6 Paragraph 2. Die Gen nachzuſuchen von er Einreiſe in das Saarg wird in dem Paß r Perſonalausweis vermerkt und iſt bei der Einreiſe dem zontrollierenden B en vorzuzeigen. Sie iſt ferner der Ortspolizeibehörde d es, in der der Aufenthalt genom⸗ men wird, innerhalb 24 Stunden nach der Einreiſe vorzu⸗ en. Wird innerhalb der erſten 24 Stunden der Aufent⸗ halt gewechſelt, ſo genügt die Vorlage bei einer Ortspoli⸗ zeibehörde. Paragraph 3. Diejenigen Perſonen, denen die Geneh⸗ l henden Aufenthalt im habe D U beantragen unter ſehenen Paſſes oder Perſo⸗ „Dauer und Ort des Beamt n. wenn ſie nach dem 26. ch noch aufhalten wollen, n die Aufentha ng bei der Regierungs⸗ rommiſſwon, Abtrennung o ern, nachzuſuchen. Vie Ge⸗ nehmigung des weiteren Aufenthaltes erfolgt durch Ab⸗ ſtempelung des Paſſes oder Perſonalausweiſes. Einer er⸗ neuten Meldung bei der Ortspolizeibehörde bedarf es nicht. Paragraph 4. Die Einreiſegenehmigung kann jeder⸗ zeit widerrufen werden. Sie iſt insbeſondere zu wi⸗ derrufen, wenn ſich ergibt, daß ſie durch unwahre Angaben erwirkt worden iſt. Paragraph 5. Inwieweit Ausnahmen von dem Erfordernis der Einreiſegenehmigung in beſonderen Fällen (im Grenzverkehr bei Perſonen, die dienſtlich in das Saar⸗ gebiet einreiſen müſſen uſw.), zugelaſſen ſind, wird durch beſondere Verfügung bekanntgegeben. Die Saarabſtimmungsliſten Die beim Oberſten Abſtimmungsgerichtshof eingeleg⸗ ten Einſprüche gegen die Entſcheidungen der Kreisbüros über die Eintragungen in die vorläufigen Liſten haben eine Geſamtzahl von 9248 ergeben. Davon ſind 2387(25,8 v. H.) gutgeheißen, die übrigen entweder verworfen od zuläſſig erklärt worden. Von den 7400 Einſprüchen auf Ein⸗ tragung wurden 1565 gutgeheißen, von 1844 Einfprüchen auf Streichung 1018; die vielen Einſprüche auf Ber ung wurden ſämtlich gutgeheißen. Polizeichefwechſel im Saargebiet Der Leiter der ſaarländiſchen Polizei, M rialrat Hemsley, hat dem Präfidenten der Regierungskommiſſion, Knox, ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht, das dieſer angenom⸗ men hat. Zum Nachfolger iſt der engliſche Major Henneſſy ernannt worden. Henneſſy gehört zu den ſchon ſeit einiger Zeit im Saargebiet weilenden Polizeiofftzieren und war dem Präfidenten der Regierungskommiſſion, Ant x, percſön⸗ 1— k geteilt. Er giſt als ein ſehr bewährler Offizie. und Deutſchland aus eigener Anſchauung. Weihnachtsfriede im Saargebiet Eine Mifteilung der Abfimmungskommiſſion. Saarbrücken, 20. Dezember. Die Abſtimmungskommiſſion teilt mit: Auf Anregung der Abſtimmungskommiſſion bezüglich der Einſtellung feder Werbe⸗ und Agitationstätigkeit in der Zeit vom 23. bis 27. Dezember haben die Arbeitsgemeinſchaft zur Wahrung ſaar⸗ ländiſcher Intereſſen, die Landesleitung der Deutichen Front. der Deutſche Volksbund für chriſtlichſoziale Gemein⸗ ſchaft, die Einheitsfront und die ſaarländiſche Sozialiſtiſche Partei und die ſaarländiſche Wirtſchaftsvereinigung er⸗ klärt. damit einverſtanden zu ſein. Seitens der Deutſchen Front wurde die Anregung gemacht. die Anordnung bis zum 2. Januar auszudehnen. Von derſelben Seite wurde auch angeregt, daß. um eine Gewähr zu ſchaffen, daß die⸗ r Weißnachtsfriede eingehalten werde, eine beſondere Verordnung erlaſſfen werden ſollte. Betreffs einer Berlän⸗ gerung der Zeit hat die Einheitsfront erklärt, dieſem Vor⸗ ſchlag nicht zuſtimmen zu können, ſo daß dieſer hinfällig wird. Die Anregung, die Angelegenheit durch eine Verord⸗ nung zu regeln, findet nicht die Zuſtimmung der Kommiß⸗ ſion, ſondern ſie vertritt noch jetzt den Standpunkt, den ſie in ihrer erſten Preſſemitteilung durchblicken ließ, und zwar, daß. es ſich hier um ein gegenfeitiges Abkommen handele. Hiervon in Kenntnis geſegt, hat die Deutſche Front erklärt, auch unter der nunmehr vorliegenden Situation dem vor⸗ zuſchlagenden Weihnachtsfrieden zuzuſtimmen. Die Kom⸗ miſſion ſtellt alſo hiermit feſt, daß die obenerwähnten Or⸗ ganiſationen ſich verpflichtet haben, jede Werbe⸗ und Agi⸗ tationstätigkeit vom 23. Dezember 1934 bis N. Dezember 1934 einzuſtellen.“ Es muß ſtart bedauert werden, 5* — 8 U. G., daß ſich 803—. ion dem auf eine weitere Entf ini ſchlag 85 5 des. 7— nuar ni ſchließen zu können M 15 i gend hoffen, daß ſich die Gegner——* ſes lofe gegenſeitige Abkommen halten. 5 Die erſten engliſchen Truppen Im Saargebiet angekommen. Saarbrücken, 20. Dezember. Mittwoch mittag traf der erſte engliſche Truppentrans⸗ port im Saargebiet ein. Etwa 200 Mann kamen in zwei Sonderzügen mit 20 Panzerwagen und Laſtkraftwagen aus der Richtung Metz auf dem Saarbrücker Hauptbahnhof an. Zum Empfang der Truppen hatten ſich einige der hier ſchon weilenden engliſchen Offiziere eingefunden. Man hatte es ferner für notwendig erachtet, ein Ueberfall⸗ kommando ausgerechnet unter Leitung des Emigran⸗ tenkommiſſars Machts zu mobiliſieren, das für die Ab⸗ ſperrung gegen die nicht gerade zahlreich erſchienenen Neu⸗ gierigen zu ſorgen hatte. Die Truppen wurden ſofort in requirierten Laſtwagen verladen und nach ihren Beſtim⸗ mungsorten Heynitz bei Neunkirchen und Brebach bei Saarbrücken transportiert. Auch die italieniſchen Truppen eingetroffen. Die für die Saar beſtimmten italieniſchen Truppen ſind am Mittwoch im Sonderzug auf franzöſiſchem Boden ein⸗ getroffen und ohne Unterbrechung nach Saarbrücken wei⸗ terbefördert worden. Erfolge des deutſchen Kraftfahrſportes F 94 Aufgaben für 1935.— Ausbau einer modernen Rennbahn. Berlin, 20. Dezember. In Anweſenheit des Führers hielt in den Räumen des Propagandaminiſteriums der Führer des deutſchen Kraft⸗ fahrſportes, Obergruppenführer Hühnlein, einen Vortrag über den Kurs des deutſchen Kraftfahrſportes. Unter den Zuhörern bemerkte man u. a. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, Reichsminiſter von Neurath, Generalinſpekteur Dr. Todt, Vertreter der Automobilinduſtrie ſowie bekannte Rennfahrer. Obergruppenführer Hühnlein gab einen Ueberblick über das vergangene Sportjahr, das den deutſchen Kraftfahr⸗ ſport mit einem Schlage wieder an die Spitze des internationalen Sportes gebracht habe. Von den fünf großen Preiſen der Nationen ftelen nicht weniger als vier an die neuen Rennwagen von Mercedes⸗Benz und der Auto⸗Union. Dazu treten die zahl⸗ reichen Weltrekorde, die Stuck, Henne, Geiß und Winkler für Deutſchland erringen konnten. Neben dem Rennſport ſtand der Touren- und Gelände⸗ ſport ſtark im Vordergrund. Vier Großveranſtaltungen haben dem Sportjahr 1934 das Gepräge gegeben. In einem Appell an die Induſtrie forderte Obergrup⸗ penführer Hühnlein die weiteſtgehende Heranziehung von Nachwuchsfahrern. Wenn Beſtrebungen im Gange ſeien, die beſtehenden Renn⸗ formeln abzuändern, ſo ſeien ſie abzulehnen, wenn dadurch eine Beſchränkung der Geſchwindigkeiten erfolgt, denn der Rennſport würde ſeinen Sinn verlieren. Im Motorrenn⸗ ſport müſſe die Induſtrie wie im Wagenbau neue Wege gehen. Es habe keinen Sinn, nur die alten Typen weiter zu entwickeln. Im Sportjahr 1935 ſollen zahlenmäßig die Großver⸗ anſtaltungen eingeſchränkt werden, auch die 2000⸗Kilome⸗ terfahrt wird 1935 nicht durchgeführt werden. Unſere Renn⸗ wagen haben die Aufgabe, im Auslande die errungenen Siege zu verteidigen. Im Geländeſport wird der Schwer⸗ punkt bei den Gauveranſtaltungen liegen. Obergruppenführer Hühnlein gab dann den Plan be⸗ kannt, im Zuge der Bauten der Reichsautobahnen eine neue e Rennbahn modernſten Ausbaues zu ſchaf⸗ en. Berun. In ſeiner Hauptverſammlung hat der Deutſche Flottenverein ſeine Auflöſung beſchloſſen. Die Betreuung der Seegeltungsfragen liegt nunmehr bei dem auf Anord⸗ nung des Führers im Frühjahr geſchaffenen Reichsbund Deutſcher Seegeltung. Berlin. Der Oberpräſident i. R. Staatsrat Dr. Melcher wurde zum Sondertreuhänder zur Nachprüfung der Ar⸗ beitsverhältniſſe in den öffentlichen Verwaltungen und Be⸗ trieben ernannt. Laval an Deutſchland Paris, 19. Dezember. Im Senat hat Außenminiſter Laval eine ausführliche Darlegung der wichtigſten außenpolitiſchen Probleme ge⸗ geben. Zu den Verhandlungen über den Oſtpakt erklärte Ex „Wir werden ſehr bald unſere Deutſchland wieder aufnehmen. Ich daß Deulſchland aufgefordert werden den übrigen Ländern unter den gleichen Bedingungen und mit gleichem Recht zu verh eln. Deutſchland wird aufs ſich dieſem Kollekkivpakl anzu⸗ eb verſichert iſt, die gleichen es den übrigen beteiligten Län⸗ Unterhaltung mit habe bereits geſagt, wird, mit uns und 1 ten, die ren wird. Die franzöſiſche Regierung wird niemals etwas tun, was Deutſchland zu dem Glauben berechtigt, Frank⸗ reich wolle ihm gegenüber eine Politik der Vereinſa⸗ mung betreiben. Die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung im internationalen Rahmen iſt eine wirkliche Friedensbürg⸗ ſchaft. Möge Deutſchland davon überzeugt ſein, möge es dementſprechend handeln. Dann wird ein großer Schritt in der Richtung auf die notwendige Verſöhnung unſerer bei⸗ den Völker getan ſein. Garantien 31 dern ge Konzentratlonsregierung in Südſlawien Jeftitſch beauftragt.— Verhandlungen auch mit der Oppoſition. Belgrad, 19. Dezember. Der Prinzregent hat den bisherigen Außenminiſter Jef⸗ kitſch mit der Bildung des neuen Kabinekts beauftragt. Prinzregent Paul empfing den zurückgetretenen Außenminiſter Jeftitſch in Audienz und erteilte ihm den Auftrag zur Biidung der neuen Regierung. Jeftitſch er⸗ klärte ſich bereit, die ihm anvertraute Aufgabe durchzufüh⸗ ren. Er begab ſich ſogleich ins Außenminiſterium und ver⸗ handelte dort mit dem ehemaligen floweniſchen Parteifüh⸗ rer 15 und dem ehemaligen radikalen Miniſter Mi⸗ letitſch. Wie verlautet, gewährte der Prinzregent dem Außen⸗ miniſter bei der Neubildung des Kabinetts freie Hand. Jef⸗ tikſch hat die Abſicht, eine ſogenannte Konzenkrations⸗ regierung zu bilden. Er iſt daher beſtrebt, ſeine Verhand⸗ lungen ſowohl auf die parlamentariſche als auch auf die außerparlamentariſche Oppoſition zu erſtrecken. Die Heranziehung von Kräften, die außerhalb des Parlamentes ſtehen, iſt für ihn um ſo natürlicher, als er ſelbſt weder der Skupſchtina noch dem Senat angehört. Er kam ſeinerzeit als Vertrauensmann des Kö⸗ nigs Alexander in die Regierung und ſcheint ſeine Vertrauensſtellung auch gegenüber dem Regentſchaftsrat beibehalten zu haben. Außerdem iſt Jeftitſ dem Kriegsminiſter, General Zivkowitſch, verwandt. Seine Aus⸗ ſichten bei der Neubildung der Regierung werden daher günſtig beurteilt. Jeftitſchs außenpolitiſche Haltung Der Rücktritt des ſüdſlawiſchen Kabinetts wird in Pa⸗ ris mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. Obwohl man ſagt, es handele ſich um eine rein innerpolitiſche Angelegen⸗ heit, ſo läßt man doch durchblicken, daß die Löſung der Kriſe ſtarkte Rückwirkungen auf die außenpo⸗ litiſche Lage haben könnte. Das„Journal“ hält es für eine beſorgniserregende Tatſache, daß das Ergebnis von Genf, ſtatt in Südſlawien Genugtuung auszulöſen, zu einer Spaltung innerhalb der Regierung geführt habe. Die Betrauung Jeftitſchs iſt nach franzöſiſcher Auffaſ⸗ fung umſomehr zu begrüßen, als Jeftitſch als Anhänger einer engeren Zuſammenarbeit zwiſchen Südſlawien, der Kleinen Entente und Frankreich und ſogar einer franzö⸗ ſiſch⸗italieniſchen Entſpannung gelte.— Den mit Jeftitſch unzufriedenen Kreiſen um Marinkowitſch und General Zivkowitſch wird übrigens vom marxiſtiſchen„Populair“ vorgeworfen, mehr oder weniger eingeſtandene Sym⸗ Hilfe in Seenot * 987 keines deulſchen Dampfers. Hamburg, 19. Dezember. Südweſtlich der iriſchen Küſte iſt der 1100 Tonnen große norwegiſche Dampfer„Siſto“ geſunken. Der Damp⸗ fer, dem im Orkan das Ruder gebrochen war und der vor dem Winde trieb, wartete in höchſter Not auf die Ankunft von Schiffen, die auf die SoS-Rufe hin ſoſort ihren Kurs geändert haben. Die Rettungsboote des Fahrzeuges waren von der raſenden See weggeſpült worden; die Kommando⸗ vurde völlig zertrümmert. 0 modore Kruſe vom Dampfer„Newyork“ der Amerika-Linie berichtet, iſt ih die Reltung Beſatzung des Dampfers tz ſehr ſtürmiſchen Wetters geglückt. Erſt in der um 2 Uhr konnte die„Newyork“ ihre Keiſe nach Cherbourg, Southampkon und Hamburg fortſetzen. Die Beſatzung war 16 Mann ſtark. Das Schiff befand ſich im ihm die norwe ſinkendem Zuſtand, es war aber noch an der Waſſerober⸗ fläche. Einzelheiten des Schiffsbruchs In Newyork liegen ausführlichere Berichte über die Rettung der Mannſchaft des norwegiſchen Dampfers „Siſto“ vor, die größtenteils durch Funkſprüche vom Lloyddampfer„Europa“ übermittelt worden ſind. Danach eilten nach Aufnahme der erſten Hilferufe des ſchwer be⸗ ſchädigten Schiffes Dienſtagfrüh alle in der Nähe ſich auf⸗ haltenden Fahrzeuge, darunter ſechs Ozeandampfer, nach der Unglücksſtelle. Als erſtes Schiff traf der britiſche Tank⸗ dampfer„Mobile Oil“ ein, der den ganzen Tag über Del auf die rieſigen Wellen pumpte, um eine Rettung der Be⸗ ſatzung zu ermöglichen. Der Tankdampfer blieb in der Nähe des ſteuerlos treibenden Norwegers, konnte aber von ſich aus keinen Verſuch zur Rettung machen. In der Nacht trafen weitere Schiffe ein. Alle pumpten während der Rettungsarbeiten ebenfalls Oel ins Waſſer. Scheinwerfer erhellten die Nacht und zeigten die„Siſto“, die ſchon ſtark auf der Seite lag, heftig von der hohen See hin⸗ und her⸗ geworfen wurde. Schließlich konnten die Helfer vom Damp⸗ fer„Newyork“ die ganze Beſatzung der„Siſto“, 16 Mann, vom Unglücksſchiff herunterholen, was beſonders ſchwie⸗ rig war, da ſie ſich auf dem Deck feſtgebunden hatte, um nicht fortgeſpült zu werden. Um 2 Uhr telegra⸗ phierte die„Newyork“, daß ſie alle Schiffbrüchigen wohl⸗ behalten geborgen habe und daß dieſe in glücklicher Stim⸗ muna ſeien.— Commodore Kruſes Bericht In dem Originaltelegramm des Commodore Kruſe vom Dampfer„Newyork“ an die Reederei, in dem von der Ret⸗ tung der Beſatzung der„Siſto“ Mitteilung gemacht wird, heißt es u. a.: Nach zweiftündiger, außerordenklich ſchwerer Arbeit bei gewaltiger Dünung Retkungswerk erfolgreich durchgeführt. Wrackbeſatzung mußte einzeln über Bord ſpringen und wurde vom Reftungsboot aufgefiſcht. Mittwoch 2 Uhr ge⸗ ſamte Wrackbeſatzung vollzählig und unverletzt an Bord. Wrack noch treibend, Gefahr für Schiffahrt. 3000 Mark Spende für die Netter Der Hamburg⸗Amerika⸗Linie iſt von der Nordſtern All⸗ gemeine Verſicherungs A.⸗G. aus Anlaß der Rettungstat des Dampfers„Newyork“ folgendes Telegramm zugegan⸗ gen: „In aufrichtiger Bewunderung für das kodesmukige Einſetzen eigenen Lebens zur Kektung ihrer norwegiſchen Kameraden herzliche Glückwünſche. Als ſichtbares Zeichen unſerer Verehrung und des Skolzes auf unſere kaäpferen deutſchen Seeleute ſtellen wir für die Beſatzung des Rel⸗ kungsbookes 3000 Reichsmark zur Verfügung.“ Gaktenmörderin in England hingerichtet. Hull, 20. Dez. Mittwoch wurde hier Frau Major, die ihren Gatten vergiftet hatte, durch den Strang hingerich⸗ tet. Ihre Begnadigungsgeſuche waren abgelehnt worden. Seit mehr als ſieben Jahren iſt damit zum erſten Male eine Frau in England hingerichtet worden. N.— — 2. ä DD hein: , 8 5 ce ones nns M Habenh enen und HdhulHen. Angelo fuhr auf. „Vittorino“, ſtammelte er. wurde. 5 5 e hatte eine Tochter, die Vittoring hieß. Du haſt ſie ſehr geliebt. Der Bruder Donato erzählte es mir ein⸗ mal, des Prinzen Ohm.“ i „Vittorina,“ flüſterte Angelo ergriffen. Der Alte ſagte ſanft und ergeben: „Sie war deine Schweſter, Angelo.“ Der zuckte zuſammen. „Nein,“ ſtammelte er entſetzt. „Doch, Angelo. Felizitas iſt noch einmal Mutter ge⸗ worden, ſie hatte den Prinzen della Rocella kennen und lieben gelernt. Aber er war Malteſerritter und hätte ſie nie heiraten können. Darum ging ſie ins Kloſter. Sie ſtarb früh. Ihr Bild hing in der Klauſe des frommen Bruders 5 Du haſt das Bild deiner Mutter geſehen, An⸗ gelo.“. 8 Der ſaß ganz ſtill. Es hämmerte in ſeinem Hirn, als wollte ihm der Schädel zerſpringen. Vittorina— ſeine Schweſter. Seltſames, grauſiges Leben! „Darum glſo,“ murmelte er verſtört und ſah im Geiſte Vittorinas ſüßes Geſicht vor ſich. Aber gleich glitt es wie ein Schleier über das Bild. Eine Nonnenhaube ſich über den Mädchenkopf, ein graues Gewand legte ſich um ihre ſchmalen Schultern. Ernſt, traurig und fremd wurden die Augen. Die Stimme Nikanors vollendete den Satz. „Ja, darum alſo durfte Vittorina nie deine 7 5 wer⸗ den. Darum tat della Nocella recht daran, mit ihr zu ent⸗ fliehen, darum verriet Donato nie, wo du ſie hätteſt fin⸗ den können. Darum mußte ſie ſchließlich ins Kloſter. Vit⸗ toring ahnte beſſer als du den richtigen Weg, um einer großen Sünde zu entgehen. Und darum macht es mich froh, daß auch du überwunden haſt und in Dianora die rechte Weggefährtin für dein Leben, deine Zukunft fandeſt.“ Er fühlte, wie er blaß AAA 1 4 4 4 pathien für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu haben. „Ja, ich verſtehe,“ ſlüſterte Angelo dumpf.. Er ſchüttelte etwas hilflos den Kopf.. Der Alte lächelte ihm zu.. „Nur Mut, Angelo. Ein neues Leben liegt vor dir. Die Vergangenheit muß tot ſein.“ Angelo reckte ſich in den Schultern. Ja, was wollte er denn? Mußte er nicht jubeln und jauchzen vor Freude über all das Glück, das ihm das Schickſal ſchenkte? War es nicht, als wollte es gutmachen, was es ſo lange an ihm gefündigt hatte, indem es ihn wie ein gehetztes Wild durch die Welt trieb? Er hatte eine Frau, die ſchönſte, liebevollſte, die ein Mann ſich nur wünſchen konnte. Er hatte ein Kind von dieſer Frau, in Liebe geboren, von Liebe umhegt aufge⸗ wachſen, ein Kind, das er um alles in der Welt nicht aus ſeinem Leben hätte miſſen mögen. Und heute hatte er— ſeinen Vater wiedergefunden, nach einem Menſchenalter. Seinen Vater, der ein Prinz war und der Reichſten und Vornehmſten einer. Konnte es denn noch mehr Glück geben? „Ein anderes, ein neues Leben,“ wiederholte er. „Wie wird ſich Dianora freuen!“ murmelte Angelo. „Sie hat ſo feſt auf den guten Ausgang meiner Reiſe nach Raguſa vertraut. Sie hat recht gehabt. Es iſt beinahe zu viel des Glücks, mit dem das Schickſal mich überſtrömt. Man könnte Angſt haben vor dem Neid der Götter.“ Nikanor lachte ihn an. i „Ja, auch an das Glück muß man ſich gewöhnen Aber ich hoffe, daß es dir nicht ſchwerfallen wird, du haſt dich in deinem Leben ja oft genug„umſtellen“ müſſen, haha!“ Sein Lachen klang ordentlich froh und herzlich und es war in dieſem Augenblick wenig Geheimnisvolles um die Perſönlichkeit dieſes Alten, er war nichts anderes als ein froher Menſch, wie alle anderen, ein Menſch, der nichts als glücklich war.. ** *. Angelo hatte ſich in die Angeheuerlichkeit der neuen, beglückenden Situation, der Sohn des Prinzen Nikanor zu ſein, gefunden. Gewiß keine unangenehme Situation! And eine neue Ueberraſchung hatte ſeiner noch am nächſten Tag gewartet. Nikanor hatte ihm eröffnet, daß er zum Baſſa, zum Regenten von Zypern ernannt worden ſei und dorthin fahren wolle, um dort in Ruhe die letzten Jahre ſeines Lebens zu verbringen. Angelo ſolle nachkommen und an ſeiner Arbeit teilnehmen; es werde ſich ein guter Poſten für ihn in der Armee finden. Auch Dianora und Renatus ſollten hinberufen werden. Eine große, eine ſtolze Zukunft tat ſich vor Angelo auß „Aber einen Dienſt ſollſt du mir zuvor noch erweiſen, fuhr Nikanor dann fort. 8 „Jeden Dienſt, Vater, den du begehrſt.“ 5 „Es iſt die korſiſche Sache, Angelo. Sie iſt verwickelter, als ich anfänglich anzunehmen Grund hatte. Du kennſt die geheimen Pläne?“ „Ja,“ ſtimmte Angelo zögernd zu. „Du ſollſt meine Rolle übernehmen. Korſika hofft noch immer auf mich, auf meine Hilfe, das franzöſiſche Joch ab⸗ zuſchütteln. Die Sache muß ein Ende nehmen. Bevor von neuem Verrat die Fäden der Verſchwörung bloßlegt, muß losgeſchlagen werden. Ich habe es dem Korſen verſprochen — und ein Wort iſt ein Wort. Aber ich muß im Hinter⸗ grund bleiben. Niemand kennt dort meinen wahren 8 Du wirſt die Miſſton zu Ende führen, Angelo. Willſt du?“ 5 Dem besetzten die Augen. Das Blut des freien Banditen regte ſich plötzlich gewaltig. „Ich will, Nikanor!“ 2 „Ich hatte es nicht anders erwartet, Angelo. And ich weiß, du biſt der richtige Mann, dort zu helfen und zu ſiegen. Du kennſt die einzelnen Truppenteile, die im ge⸗ heimen in Italien Hebe de Fuß ſtehen, verwegene Banden, die vom Geheimbund, der fetzt ſeine Zentrale in Sizilien hat, bezahlt werden. Luigino, Lodovico und an⸗ dere ſind tüchtige Unterführer, ſie alle ſind dir ja bekannt. Angelo lachte leiſe. „Wackere Banditen,“ ſagte er.„Nun nennt man ſie wahrſcheinlich Revolutionäre.“ 8 „Ich gebe dir noch genaue Aufzeichnungen und Pläne mit, die du unbedingt gebrauchſt. Und in einigen Tagen wirſt du Raguſa verlaſſen, mit allen nötigen Vollmachten ve teheu⸗ In Korſika wird man dich mit offenen Armen empfangen, dein Name hat dort einen guten Klang be allen Unzufriedenen. Aber vorerſt wirſt du alle Kräfte und Banden in Kalabrien zuſammenziehen. Nun? In ein oder zwei Monaten biſt du zurück, mit neuem Ruhm für eine ute und gerechte Sache! Und dann wird Angelo Duca in Richts untertauchen und nur Angelo, des Prinzen Nikanor einziger Sohn wird bleiben. Soll es ſo ſein?“„ „So ſoll es ſein,“ ſagte Angelo feſt. A. Reich kung fängn völker tatisſ wiege Erlaſſ 0 falt i Land daß Nach! rend Karls wurd ruher ruhe trans der Bube führe Hallo ſofort Tiſche Eſſen kleine allge! vorfü mit 0 hat u 1934 bei de Grun! (Poli, angeſt erſter dem 10 Die 2 reine der en meiſte jahrer mehr züglich wacht! nung 2400 ſteriun Wirtſ U Klin ſtatt, Krehl durch waren Klinik Siebe Klinik Ludw dem e Auch aus ſe U gef ä Gemei die ei 3 Me Stam Söhn Stern dem die§ ſter. gaben 2 Morg Auf il und das ſtarb. 2 10 eſtger Leingel ges motive Mädch ſtellte, 0 gen o zei wi Lage um B ten de zu kön Aus dem lladiscueu laude — Staatlich geſchützte Feſttage. Im Benehmen mit dem Reichsminiſterium des Innern werdest mit ſofortiger Wir⸗ kung der Dreikönigstag, Peter und Paul und Maria Emp⸗ fängnic in den Gemeinden mit überwiegend katholiſcher Be⸗ völkerung und der Gründonnerstag ſowie der letzte Trini⸗ tatisſonntag als Totengedenktag in den Gemeinden mit über⸗ wiegend evangeliſcher Bevölkerung ſtaatlich geſchützt unter Erlaſſung der hierzu erforderlichen Vorſchriften. Der Ehrentag der Polizei () Karlsruhe, 19. Dez. Mit rührender Liebe und Sorg⸗ falt iſt auch die badiſche Polizei und mit ihr die Polizei der Landeshauptſtadt an die Aufgabe herangetreten, zu zeigen, daß ſie im Opferſinn es allen Volksgenoſſen gleichtun will. Nachdem die Polizeikapelle in verſchiedenen Betrieben wäh⸗ rend der Veſperpauſen muſiziert und der Geſangverein der Karlsruher Polizeibeamten durch ſeine Kunſt erfreut hatte, wurden die von der NSW namhaft gemachten 300 Karls⸗ ruher und 100 Durlacher hilfsbedürftigen Kinder in Karls⸗ ruhe und Durlach durch weihnachtlich geſchmückte Polizei⸗ transportwagen nach den Polizeiunterkünften gebracht. In der Karlsruher Polizeiunterkunft wurden die Mädel und Buben von einem Prachtkerl von Nikolaus begrüßt. Es fuhren 16 Wagen an und jedes Mal gabs einen großen Hallo. Die Kinder wurden von liebevollen Polizeibeamten ſofort in die Speiſeſäle geführt, wo ihnen an weißgedeckten Tiſchen unterm brennenden Chriſtbaum ein ausgezeichnetes Eſſen ſpendiert wurde. Nach dem Eſſen unterhielten ſich die kleinen Gäſte eine Stunde lang im Kaſperl⸗Theater, wo zur allgemeinen Beluſtigung die Marionetten ihre Kunſtſtücke vorführten. Dann gings in die Speiſeſäle zurück, wo die 300 mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. a Die Grundgehälter bei der badiſchen Landespolizei. ) Karlsruhe, 19. Dez. Das badiſche Staatsminiſterium hat unter Zuſtimmung der Reichsregierung ein zum 155 April 1934 rückwirkendes Geſetz erlaſſen, das die Grundgehälter bei der badiſchen Landespolizei regelt. Darnach beträgt das Grundgehalt für die Anwärter der Polizei zweite„Klaſſe (Polizeimänner), die nach dem Inkrafttreten des Geſetzes angeſtellt werden, jährlich 780 Mark, für die Anwärter erſter Klaſſe(Streifenmeiſter) 1140 Mark, wenn ſie vor dem 1. Oktober 1933 und 1080 Mark, wenn ſie ſeit dem 1. Oktober 1933 als Polizeimänner angeſtellt worden ſind. Die Beförderung zum Rottenmeiſter der Landespolizei bringt keine Aenderung der bisherigen Dienſtbezüge als Anwärter der erſten Klaſſe mit ſich. Bei der Beförderung zum Wacht⸗ meiſter erhält der Beamte mit weniger als ſechs Dienſt⸗ jahren ein jährliches Grundgehalt von 1920 Mark und mit mehr als ſechs Dienſtjahren ein ſolches von 2040 Mark zu⸗ züglich Wohnungsgeldzuſchuß. Bei Beförderung um Haupt⸗ wachtmeiſter der Landespolizei(bisherige Dienſtgradbezeich⸗ nung Poljzeiwachtmeiſter) beträgt das jährliche Grundgehalt 2400 Mark; außerdem können dieſen Beamten vom Mini⸗ ſterium des Innern im Einvernehmen mit dem Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium Zulagen gewährt werden. * U Heidelberg.(Tauffeier der Ludwig Krehl⸗ Klinik“) In der mediziniſchen Klinik fand ein Feſtakt ſtatt, der die Tauffeier für den neuen Namen„Ludwig Krehl⸗Klinik“ darſtellte, den dieſes große Krankenhaus jetzt durch die badiſche Regierung erhalten hat. Zu dem Feſtakt waren auch frühere Leiter und Angehörige der Heidelberger Kliniken erſchienen, u. a. Geheimrat Enderlen und Profeſſor Siebeck. Profeſſor Dr. Stein, der derzeitige Direktor der Klinik und Nachfolger Krehls, ſchilderte den Geiſt, mit dem Ludwig Krehl jahrzehntelang dieſe Arbeit geführt und mit dem er die mediziniſche Wiſſenſchaft der Welt bereichert hat. Auch Geheimrat Krehl ſelbſt nahm das Wort und erzählte aus ſeinem Leben und ſeiner ärztlichen Tätigkeit. Grünsfeld(Taubergrund).(Eine Rieſenbu che gefällt.) Beim Ausroden einer größeren Waldfläche im Gemeindewald Winterleite wurde eine Rieſenbuche umgelegt, die eine Höhe von 28 Meter und einen Durchmeſſer von 3 Meter hatte. Dieſer Baumrieſe ergab drei Kubikmeter Stammholz, fünf Ster Brennholz und 80 Wellen. Vater erſticht ſeinen Sohn () Eggenſtein bei Karlsruhe, 19. Dez. Die beiden Söhne Julius und Albert des 54jährigen Maurers Friedrich Stern kamen in der Nacht nach 12 Uhr nach Hauſe, nach⸗ dem ſie zuvor eine Wirtſchaft beſucht hatten. Sie fanden die Haustüre verſchloſſen und ſtiegen daher durch das Fen⸗ ſter. Sie machten dann dem Vater Vorhaltungen und be⸗ gaben ſich ſchließlich zur Ruhe. Als ſich der etwa 20jährige Julius Stern am andern Morgen waſchen wollte, kam plötzlich der Vater hinterrücks auf ihn zu und verſetzte ihm mehrere Stiche in die Lungen⸗ und Rückenmarkgegend. Der junge Mann wurde ſofort in . Karlsruher Städtiſche Krankenhaus verbracht, wo er ſtarb. Die beiden Brüder lebten mit dem Vater auf ge⸗ en Fuß; es gab öfters Streit. Der Täter wurde eſtgenommen und in das Karlsruher Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. (—) RNeuſtadt(Schwarzw.).(Selbſtmord auf den Schienen.) Am weſtlichen Bahnübergang ſprang ein jun⸗ ges Mädchen in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vor die Loko⸗ motive eines Perſonenzugs und ließ ſich überfahren. Das Mädchen war ſofort tot. Es handelt ſich um eine Hausange⸗ stellte, die in Freiburg bedienſtet war. () Murg bei Säckingen.(Ueble Schwätzer feſt⸗ genommen.) Auf Anordnung der Geheimen Staatspoli⸗ zei wurden hier zwei Handelsreiſende feſtgenommen, die die Lage in der deutſchen Rohſtoffverſorgung dazu benutzten, um Beunruhigung in der Bevölkerung auszulöſen. Sie hoff⸗ ten dabei, ihre eigene Ware ſchneller an den Mann bringen du können. a) Konftanz.(Todesfall.) Im 68. Lebens⸗ und 41. e iſt Prälat Wilhelm Keil, Marinepfarrer d. D., an den Folgen eines Schlagaufalles geſtorben. 5—) Bodmann am See.(Goldenes Ortsjubi⸗ 5 Fan) Ein ſeltenes Jubiläum konnte Geiſtlicher Rat Bau⸗ mann feiern. In dieſen Tagen waren es 50 Jahre, daß eiſtlicher Rat Baumann in Bodmann ſeine ſegensreiche Tä⸗ gkeit ausübt. Bereits im Jahre 1928 konnte Geiſtlicher Rat Baumann ſein goldenes Prieſterjubiläum feiern. Mit ſeinen 29 Jahren iſt er heute der älteſte amtierende Pfarrgeiſtliche der Erzdiözeſe Freiburg. Im Jahre 1909 wurde ihm die Würde eines Ehrenbürgers von Bodmann verliehen. Aus den Nachbarlaͤndern Darmſtadt.(Eiſenbahnräuber fe ſtgen om · men.) 5 5 95 Eiſenbahnräuber wurde in der R von der Bahnpolizei Aſchaffenburg im Bahnhof Sulzbach auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen. Es handelt fer um einen gewiſſen Philipp Zang aus Stockſtadt, der ſei geraumer Zeit die Züge auf den Strecken Aſchaffenburg— Höchſt, Aſchaffenburg— Miltenberg und Aſchaffenburg Darmſtadt beraubte. Bei ſeiner Verhaftung wurde eine Menge Diebesgut beſchlagnahmt. Auch ſeine Ehefrau 0 de verhaftet. Zang wurder ertappt, als. Sen auf den fahrenden Zug aufſprang und zwei Poſtpakete ſtehlen wollte. Waldfiſchbach.(Noch gut weggekommen.) Zu einer Geldſtrafe von 20 RM erſatzweiſe fünf Tage Gefäng⸗ nis wurde ein gewiſſer Wilhelm Kraus aus Schauerberg wegen fahrläſſiger Brandſtiftung verurteilt. Er hatte in einer unvorſchriftsmäßig angelegten Futterküche eine Feuerſtätte errichtet, die eines Tages einen Brand verur⸗ ſachte, durch den die angrenzende Scheuer in Schutt und Aſche gelegt wurde. Das Wohnhaus und der Stall konn⸗ ten nur mit Mühe gerettet werden. e Frankfurt a. M.(Verlobt und dann ver⸗ ſch wunden.) Seit dem 1. 11. 34 wird der hier in der Heideſtraße wohnhaft geweſene Ernſt Bretzigheimer ver⸗ mißt. B. hat ſich am 28. Oktober in einem Ort in der Rhön verlobt und iſt am 31. Oktober mit ſeiner Braut wie⸗ der nach Frankfurt a. M. zurückgekehrt. Am 1. November iſt dann Bretzigheimer ſpurlos verſchwunden. Er wurde in dieſer Nacht gegen 2 Uhr zuletzt in einer Wirtſchaft ge⸗ ſehen. Ein Grund für das Verſchwinden des B. kann nicht angegeben werden. e Hanau.(Laſtkraftwagen gegen Stra⸗ ßenomnibus.) An der Kreuzung Vork⸗ und Lamboy⸗ ſtraße ereignete ſich infolge des Nebels ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem ſtädtiſchen Omnibus und einem mit Milch beladenen Laſtkraftwagen mit Anhänger. Der Anprall war derart wuchtig, daß der Omnibus auf den linken Bür⸗ gerſteig und der Laſtkraftwagen auf den rechten Bürger⸗ ſteig geſchleudert wurden, wo ſie zwei Straßenbäume und eine Wartebank umriſſen. Der Laſtwagen wurde dabei völlig zertrümmert, während ſein Anhänger und der Om⸗ nibus mit weniger ſchweren Beſchädigungen davonkamen. Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. Trulben.(un der Grenze verhaftet.) An der Grenze bei Trulben wurde ein gewiſſer Ernſt Doll aus Gießen verhaftet, als er im Begriff war, die Grenze zu überſchreiten. Bei der Feſtſtellung der Perſonalien wur⸗ de bekannt, daß Doll in Gießen eine Unterſchlagung began⸗ gen hat. Er wollte ſich nach ſeinen eigenen Angaben in die Fremdenlegion anwerben laſſen. Er wurde in das Gefäng⸗ nis nach Pirmaſens gebracht. Raubüberfall im Perſonenzug Schwer verletzt im Abteil aufgefunden. Köln, 20. Dez. Am Mittwoch wurde in einem Abteil zweiter Klaſſe des Perſonenzuges Köln— Koblenz, der um 7,13 Uhr Köln verläßt, der 25jährige Landwirt Heinrich Sürbach aus Annen(Weſtfalen) mit einer Schuß wunde in der Herzgegend aufgefunden. Der Schwerver⸗ letzte wurde dem Krankenhaus zugeführt. Wie die Landeskriminalpolizei mitteilt, hat der junge Mann bei einer erſten kurzen Vernehmung angegeben, daß er hinter dem Bahnhof Kalſcheuren überfallen worden ſel. Dabei ſei ihm ein Geldbetrag in Höhe von 2000 Mark in Papiergeld und 25 Mark in Hartgeld entwendet worden. Bis zur Mittagsſtunde war eine Aufklärung des Vor⸗ falles noch nicht möglich, da wegen der Schwere der Ver⸗ letzung eine weitere Vernehmung des Mannes nicht mög⸗ lich war. Neues aus aller Weli „Graf Zeppelin“ begeiſterte Oevilla Madrid, 19. Dez. Die Ankunft des deutſchen Luftſchif⸗ fes„Graf Zeppelin“ in Sevilla, die abends erfolgte, war für die Bevölkerung ein großes Erlebnis. Trotz der ſpäten Stunde und der ungünſtigen Witterung hatte ſich eine große Menſchenmenge auf dem Flugplatz eingefunden. Von den Dächern der Häuſer erlebten die Sevillaner das ſchöne Schauspiel der nächtlichen Landung des vom Scheinwerfer⸗ licht umſtrahlten Zeppelin. Der offizielle Rund ⸗ flug, an dem außer dem ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Lerrbux, dem Finanzminiſter und dem Unterſtaatsſekretär des Präſidenten der Republik noch der deutſche Botſchafter in Madrid ſowie zahlreiche andere hervorragende Perſön⸗ lichkeiten teilnahmen, 915 bei allen Gäſten einen unvergeß⸗ lichen Eindruck hinterlaſſen. i Der een Web cc äußerte wiederholt ſeine Begeiſterung über das Meiſterwerk deulſcher Technik, und es iſt anzunehmen, daß künftig auch ſpaniſcherſeits der wei⸗ keren Ausgeſtalfung dieſes als europäiſche Endſtation vor⸗ geſehenen Flughafens beſonderes Inkereſſe zugewandt wer den wird. 8. 5 Friedrichshafen, 19. Dez.„Graf Zeppelin“ iſt Mitt⸗ woch morgen unter Führung Dr. Eckeners von ſeiner Weihnachtsfahrt aus Südamerika zurückgekehrt. Todesurteil in Moabit Berlin, 19. Dez. Dem Antrage des Staatsanwalts entſprechend verurteilte das Berliner Schwurgericht am Mittwoch den 34jährigen Erich Sehlke wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode und wegen Mordverſuches zu 15 Jahren Zuchthaus Sehlke hatte im Juni ſeine Ehe ⸗ rau Erna und ſein drei Monate altes Töchterchen Eveline 95 Beilhiebe getötet. Seine Schwiegermutter, auf die der Mörder gleichfalls mit dem Beil eindrang, wurde nur ver⸗ letzt. Sehlke war am Tage vorher von ſeiner Ehefrau ge⸗ ſchieden und als allein ſchuldiger Teil erklärt worden. ö Kommuniſtiſche Propaganda unter Saarkruppen? London, 19. Dez. Nach dem Truppenlager Catternick in der Grafſchaft York, wo ſich noch die beiden für die Saar beſtimmten Bataillone befinden, ſind vier Geheimpoli⸗ ziſten entſandt worden, weil Kommuniſten den Verſuch ge⸗ macht hahen ſollen, die Soldaten zu beeinfluſſen. Die Poli⸗ zei wird bis nach dem Abtransport der Truppen nach Saarbrücken im Lager bleiben. 1 A Gemsſäger tödlich abgeſtürzt. Auf dem ſogenann⸗ ten Spitzenſtein im Salzkammergut ſtürzte der Gemsjäger Joſeph Franner tödlich ab. 3 f Lolcale Ruud scuau Oeffentliche Kinderbeſcherung. Am Sonntag, abends ſieben Uhr, veranſtaltet die Partei, wie es in einem Auf⸗ ruf der Kreisleitung an die Bevölkerung Mannheims heißt, mit ihren ſämtlichen Gliederungen eine große öffentliche Volksweihnacht auf freien Plätzen. Es ſoll damit im ganzen Land Baden die Verbundenheit aller deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen und Volksgenoſſinnen bekundet werden. Ihren ſchönſten Ausdruck findet die Volksgemeinſchaft darin, daß den Kindern unſerer bedürftigen Volksgenoſſen anläßlich dieſer Feier eine öffentliche Beſcherung bereitet wird. Die Ortsgruppe Mhm.⸗Seckenheim führt dieſe Feier am kommenden Sonntag um 7 Uhr unter Beteiligung der geſamten Bevölkerung durch. Einwohnerſchaft Seckenheims wird aufgefordert, dazu beizutragen, den Kin⸗ dern armer und arbeitsloſer Volksgenoſſen eine kleine Weihnachtsfeier zu bereiten. Gaben werden von Donnerstag bis Sonntag in der Zeit von 3—7 Uhr an den Planken entgegengenommen.— Für den zur Weihnachtsfeier be⸗ nötigten Holzſtoß wird am Samstag Holz geſammelt. Wir bitten, ſolches bereitzuhalten. * Die Kameradſchaftsabend im Kriegerbund. Der Kriegerbund veranſtaltet am Sonntag einen Kameradſchaftsabend im Gaſthaus„Zum Reichsadler“. Er ladet dazu nicht nur ſeine Mitglieder, ſondern alle Kameraden der alten Wehrmacht zu dieſem kameradſchaftlichen Zuſammenſein ein. Alle Front⸗ ſoldaten ſollten im Rückblick auf die Erlebniſſe des Welt⸗ krieges an der Veranſtaltung teilnehmen, zu der der Kriegerbund alle willkommen heißt. Vor den Feiertagen, am Montag, den 24. und Mon⸗ tag, den 31. Dezember 1934, ſind die Büros des hieſigen Gemeindeſekretariats geſchloſſen. Schlachtſteuerkarten für 24. und 31. Dezember 1934 müſſen daher jeweils Samstags vorher bis 12 Uhr gelöſt werden. Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß für alle Hausſchlachtungen und zwar vor Beginn der Schlachtung die Schlachtkarte gelöſt werden muß. Die Schlachtſteuerkarten können bereits 3 Tage vor der Schlachtung gelöſt werden. Den 82. Geburtstag kann heute der frühere Rats⸗ diener Jakob Tranſi er, Zähringerſtr. 42, noch in einer in dem hohen Alter ſeltenen körperlichen und geiſtigen Friſche begehen. Beſte Wünſche. * Frühjahr und Sommer in der Natur um Weihnachten. Von faſt überall her im ſüdlichen Deutſchland berichtet man von der ſeltenen Wärme der Tage vor Weihnachten, berichtet von zweiten Ernten verſchiedener Früchte, dem Knoſpen von Blumen im Freiland, das man ſonſt erſt im Frühjahr erwartet uſw. Blühende Zweige an Obſtbäumen ſind keine Seltenheiten mehr und auch geſtern wieder brachte uns Herr W. Probſt aus ſeinem Garten am Heck⸗ weg blühende Himbeerzweige mit gleichzeitig ausgereiften Himbeeren an derſelben Staude. Auch die Maikäfer kennen ſich nicht mehr aus in der Jahreszeit, und es vergeht faſt kein Tag, an dem uns nicht die Schuljugend ſo einen braunenGeſellen über den Redaktionstiſch krabbeln läßt. Im Hinblick auf den Kohlenverbrauch iſt dies ja eine ganz angenehme Sache, hoffentlich müſſen wir aber die Erſparnis nicht doppelt einholen, wenn es jahreszeitlich Frühling ſein ſoll. Anſere Bauern in der Erzeugungsſchlacht. In Seckenheim und Umgebung haben in den letzten Tagen Bauernverſammlungen ſtattgefunden, die den Auf⸗ takt bildeten zu der vom Reichsbauernführer in Goslar angekündigten großen Erzeugungsſchlacht des Reichsnährſtan⸗ des. In Seckenheim ſprach Landesökonomierat Dr. Kru m m, der Leiter der Kreislandwirtſchaftſchule Ladenburg, über Sinn und Ziel der Erzeugungsſchlacht. Das deutſche Volk muß von der Einfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe weit⸗ gehendſt unabhängig gemacht werden, denn die Hunger⸗ blockade des Weltkrieges hat in furchtbarer Weiſe vor Augen geführt, was es heißt, wenn ein Land ſeine Brotfreiheit nicht beſitzt. Wenn früher die Landwirtſchaft nach Geſichts⸗ punkten der Rentabilität erzeugte, ſo muß jetzt die Er⸗ nährung des deutſchen Volkes aus eigener Scholle aus⸗ ſchlaggebend ſein. Der Redner erläuterte gleichzeitig mit der Bekanntgabe der zehn Gebote für die Erzeugungsſchlacht all die Möglichkeiten, die für unſere Gegend in Betracht kommen, um die beſtmöglichen Ernten zu erhalten In den Mannheimer Vororten und Landgemeinden kann noch eine weit beſſere Ausnützung des Allmend⸗ geländes erzielt werden, wenn man es langfriſtig ver⸗ pachtet; zu dieſem Zweck muß eine Allmendablöſung in die Wege geleitet werden. In unſerer Gegend iſt vor allem auch der Anbau von Wintergerſte und die Erſtellung von Silos zu empfohlen; im Kreis Mannheim befindet ſich der ſechſte Teil aller badiſchen Siloanlagen, und es wurden damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Der Anbau von Oelfrucht(Raps), Faſerpflanzen und Mais erfährt in Baden beſondere Beachtung und hat auch, beſonders was den Mais anlangt, ſchon zu ausgezeichneten Erfolgen geführt. In jüngſter Zeit iſt unſerer Wiſſenſchaft die Veredelung der Hanffaſer ſoweit gelungen, daß ihrer Verwendung zur Her⸗ ſtellung von Tertilſtoffen nichts mehr im Wege ſteht, bisher konnte ſie faſt nur in der Seilerei verarbeitet werden. Für Raps und Faſerpflanzen ſind übrigens Mindeſtpreiſe garantiert, ſodaß der Bauer in dieſer Hinſicht keine Be⸗ denken haben braucht. Vielleicht kommt auch bald die Zeit, da unſere Frauen und Mädchen wieder Leinen ſpinnen und auf eine ſelbſtverfertigte Ausſteuer ſtolz ſein können. Schließlich erwartet man in der deutſchen Wollverſorgung eine erhebliche Erleichterung, wenn wir nicht mehr in ſo hohem Maße auf die auſtraliſche Einfuhr angewieſen ſind; das wird dann der Fall ſein, wenn jeder Bauer Schafe hält, ſeien es auch nur zwei, die den Futterhaushalt kaum be⸗ laſten. So ergibt ſich, daß nicht nur die Sicherſtellung der Ernährung, ſondern auch der Bekleidung in den Plan der Erzeugungsſchlacht eingeſtellt ſind. Vor den Ilvesheimer Bauern ſprach Dr. Gugel⸗ mayer Ladenburg. Kreisbauernführer Treiber(Plank⸗ ſtadt) richtete den Appell an die Bauern, die politiſche Freiheit Deutſchlands mit zu erkämpfen, indem ſie zur Erringung der Nahrungsfreiheit beitragen. Zugleich ſoll das Bauerntum wieder wirtſchaftlich geſunden; das geſchieht durch zielbewußte Anbau- und Abſatzordnung und durch Feſtſetzung gerechter Preiſe. 3 8 * Weihnachtsgebäck Was iſt das— ein ſüßer Duft durchweht auf einmal das Haus; es riecht nach Korinthen und Roſinen, nach Man⸗ deln und Schokolade. Die Mutter hat heute ein beſonders ſchweres Päckchen vom Bäcker und Händler heimgebracht. Neugierige Augen richten ſich auf ſie, als ſie heimkommt. Ja, die Kinder möch⸗ ten gerne wiſſen, was die Mutter vor hat! Am Nachmittag oder am Abend enthüllt ſie das Geheim⸗ nis: es wird das Weihnachtsgebäck hergeſtellt! Denn am Feſte ſoll es etwas Süßes und Leckeres geben, das iſt alter Brauch. Und nun kommen wieder die uralten Rezepte zum Vor⸗ ſchein, vergilbte Zeitungsausſchnitte, nach denen ſchon die Großmutter ihre Marzipanplätzchen buk, dann das Kochbuch, deſſen weniger benutzter Teil aufgeſchlagen wird, wo immer nur ſteht:„Man nehme... Backformen aller Art, Sterne, Ringe und Herzen werden bereitgelegt. Vor allen Dingen marſchieren die großen Schüſſeln auf, in denen der Teig gerührt werden muß. Nun, dieſes Teigrühren war bei uns zuhauſe immer der Kinder Arbeit und— ehrlich geſagt— keine, die wir liebten. Aber es mußte ſein. Dagegen gab es nun, wenn die von der Mutter geleerten Schüſſeln, in denen noch Reſte des ſüßen Butterteigs drin waren, von uns nochmals„überholt“ wurden, ein nicht geringes Geſchrei, denn jedes wollte dabei nicht zu kurz kommen. Oft mußte die Mutter mit einem Machtwort dazwiſchentreten. Ungern bemerkten wir, daß an⸗ derentags das Weihnachtsgebäck ſpurlos verſchwunden war und umſo freudiger begrüßten wir am Heiligen Abend auf den gehäuften Weihnachtstellern die guten Sachen jener De⸗ zemberabende, von denen wir wünſchen, ſie möchten in keinem Hauſe fehlen, wo es Kinder gibt! — Neujahrsbriefverkehr.— Druckſachen rechtzeitig auf⸗ geben! Die gegen Jahresſchluß von den Geſchäftshäuſern zur Verſendung kommenden Druckſachen(Kalender, Pakete, Geſchäftsempfehlungen uſw.) werden häufig in den letzten Tagen des alten Jahres, und zwar in großen Mengen, zur Poſtbeförderung eingeliefert. Dadurch wird die glatte Ab⸗ wicklung des zu dieſer Zeit ohnehin ſehr ſtarken eigentlichen Briefverkehrs zum Nachteil des Publikums erheblich beein⸗ trächtigt. Außerdem beſteht bei dem beträchtlichen Umfang der erwähnten Druckſachen in erhöhtem Maße die Gefahr, daß gewöhnliche Briefe kleineren Formats ſich in die Um⸗ ſchläge einſchieben und ſo in unrechte Hände gelangen. Sie ſind dadurch leicht der Gefahr des Verluſtes oder minde⸗ ſtens erheblichen Verzögerungen ausgeſetzt. Es liegt daher im Intereſſe ſowohl der Allgemeinheit als auch der betref⸗ fenden Geſchäftshäuſer, die erwähnten Druckſachen möglichſt frühzeitig zu verſenden. — Kraftfahrer! Wenn Du in Dein Fahrzeug eine andere Bremſe, eine andere Beleuchtungsanlage oder etwas ähnliches einbauen läßt, oder ſonſt wichtige Teile Deines Fahrzeugs veränderſt, mußt Du dies der Zulaſſungsbehörde(Bezirks⸗ amt, Polizeipräſidium, Polizeidirektion) mitteilen. — Aufkäufer von Inflationsgeldſcheinen. In den Ta⸗ zeszeitungen erſcheinen in jetzter Zeit Angebote, wonach Inflationsgeldſcheine aufgekauft und für das Stück bis zu 10 Mark bezahlt werden. Es wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß es ſich hierbei um unreelle Geſchäftspraktiken handelt und es dem Auftraggeber der Anzeige nur dar⸗ auf ankommt, den Betrag von 65 Pfennigen für eine von ihm herausgegebene Broſchüre und für Porto mühelos ein zuſtecken. Vor ihm wird von der Polizei gewarnt. [ Kautionsſchwindler verurteilt. Das Schöffengericht verurteilte den 26jährigen Oskar Partl zu einem Jahr zehn Monaten Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. P. hatte drei junge Leute mit einem Wochenlohn von 25 Mark in ſein Futtermittelgeſchäft eingeſtellt. Die Hauptſache war für ihn aber ihre Kaution von 200 und 150 Mark. Außerdem borgte er von einem Bruder eines angeſtellten Chauffeurs 300 Mark und von einem vierten Intereſſenten für eine Stelle 800 Mark. Bei den Geſchädigten handelt es ſich um unbemittelte Leute. Die Notſtandsarbeiter in der Weihnachtswoche Die vom Reichsarbeitsminiſter angekündigte Regelung für Notſtandsarbeiter und Tiefbauarbeiter, die in der Weih⸗ nachtswoche ausſetzen müſſen, iſt jetzt vom Präſidenten der Reichsanſtalt ergangen. Mit Zuſtimmung des Reichs⸗ arbeitsminiſters und des Reichsfinanzminiſters wird ange⸗ ordnet, daß Notſtandsarbeiter, die zur Aufnahme der Ar⸗ beit an einem anderen Ort als ihrem bisherigen Wohnort haben Unterkunft nehmen müſſen, als ar⸗ beitslos gelten, wenn ſie in der Zeit vom 24. De⸗ zember 1934 bis zum 2. Januar 1935 ihre Arbeit ohne Anſpruch auf Entlohnung ausſetzen müſſen und an ihren bisherigen Wohnort zurückkehren. Sie erhalten für dieſe Zeit auf Antrag verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung oder Kriſenunterſtützung, ohne daß ſie eine Warte⸗ zeit zurückzulegen brauchen. Das Gleiche gilt für Tiefbau⸗ arbeiter, die zur Beſchäftigung bei Außenarbeiten im Auf⸗ trag des Reiches oder bei den Reichsautobahnen außerhalb ihres Wohnortes Unterkunft nehmen mußten. Dieſe erhal⸗ ten Arbeitsloſenunterſtützung oder Kriſenunterſtützung nur dann, wenn ihnen eine dieſer Unterſtützungen nach dem 21. Dezember 1933 gewährt worden iſt. 2 1 2 „An Jedermann!“ Eine Aufforderung des Keichsfinanzminiſters. „Der 31. Dezember 1934 iſt ein wichtiger Steuer ⸗ und Deviſentermin. Wer mit Steuern im Kückſtand iſt und für die Steuern keine Skundung erlangt hat, muß bis Ende Dezember die Steuerrückſtände begleichen. Sonſt zommk er auf die Liſte der ſäumigen Steuerzahler. Wer am 1. Juni 1933 ſteuerpflichtiges Ver⸗ mögen von mehr als 1000 RM im Auslande ge⸗ habt und das bisher noch nicht dem Finanzamte angezeigt hat, muß die Anzeige bis Ende Dezember nachholen. De⸗ viſen müſſen, auch wenn ſie ſich im Inlande befinden, bis Ende Dezember an die Reichsbank oder eine Deviſen⸗ bank abgeliefert oder einem Finanzamt angezeigt werden. Nichterfüllung dieſer Anzeige- und Anbietungspflichten iſt mit ſchweren Freiheitsſtrafen bedroht. An Jedermann ergeht folgende Aufforderung: Prüfen Sie nach, ob Ihre Steuer- und Deviſenſachen in Ordnung ſind. Iſt dies nicht der Fall, ſo ſchaffen Sie bis Ende De⸗ zember 1934 Ordnung.“ Die Wohlfahrtsbriefmarken der ſchaffenden Skände. Kennſt Du ſie ſchon, die eindrucksvollen Bilder des Bauern, des Kaufmanns, des Bergmanns und des For⸗ ſchers und der anderen Berufsſtände! Wertzeichen der Wohlfahrtspoſtkarte Gültig bis 30. Junf 1955 6 Deutſches Reich 6 4 Deuiſthestottaſe Das dritte Reich ehrt ſeine Arbeiter— als Zeichen die⸗ ſer Neuwertung, als Zeichen der Volksverbundenheit aller wertſchaffenden Arbeit ſollen dieſe Briefmarken in vielen Millionen hinausgehen ins deutſche Land. Sie ſollen über die Reichsgrenzen hinaus in die weite Welt die Kunde tra⸗ gen: das deutſche Volk ſteht in ſchaffender, friedlicher Arbeit 191 großen gemeinſamen Werk des Aufbaues einer neuen ultur. Ein Markenheft zu 2 Mark enthält die gebräuchlich⸗ ſten Marken zu vier, ſechs, acht und zwölf Pfennig als voll⸗ wertige Poſtwertzeichen, gültig bis zum 30. Juni 1935. Winterfrühling auf dem Hochſchwarzwald Trotz eines ſeit Tagen ungewöhnlich ſtarken Baromeker⸗ falls ſtanden das Wochenende und der Silberne Sonntag im Schwarzwald im Zeichen ausgeprägter Föhnſtimmung und nahezu völliger Windſtille. Die Temperaturen liegen zurzeit im Gebirge einige Grad über Null, in der Rheinebene ſogar bei 10 Grad Wärme. Im Vorjahr wurde in dieſen Tagen die größte Winterkälte verzeichnet. Bisher ſind ſelbſt die höchſten Lagen des Schwarzwaldes ohne Schnee, den man jetzt im Intereſſe eines in Gang kommenden Winterſportverkehrs und der überaus großen Zahl erwartungsvoller Feſtgäſte auf Weihnachten ſehr her⸗ beiſehnt. Die Anormalität der Temperatur überträgt ſich auch auf die Natur. So können beiſpielsweiſe zurzeit auf der Baarhochfläche Schafherden auf die Weide getrieben werden. In den dortigen Wäldern haben ſich auch Pilze entwickelt, die um dieſe Zeit hinſichtlich ihrer Fülle und Größe Staunen erwecken. Ein Brief nach 18 Jahren Ein Engländer gedenkt ſeines gefallenen Gegners. Memmingen, 18. Dez. In der Schlacht bei Arras im Jahre 1916 blieb der Sohn der nunmehr verſtorbenen Bauerseheleute Filſer in Ziegelberg auf dem Felde der Ehre. Von dem gefallenen Filſer leben zwei Schweſtern in Grönenbach bei Memmingen. Nun lief in der Gemeinde⸗ kanzlei in Grönenbach ein Brief aus England ein, dem eine Karte beilag, die Andreas Filſer aus der Heimat er⸗ halten hatte. In dem Brief teilt der Engländer namens Norman H. Colborn aus Mancheſter im Auftrag ſeines Freundes, der an der Front gegen die Deutſchen kämpfte, mit, wie er den toten deutſchen Krieger gefunden habe. Jetzt, nach langer Zeit, falle es ihm zu, die Nachricht wei⸗ terzugeben. Der deutſche Frontkämpfer Filſer ſei wahrſchein⸗ lich an den Folgen einer Gasvergiftung geſtorben, da am Körper keine Wunde ſichtbar geweſen ſei. Seinen Brief ſchloß der Engländer mit folgenden Worten, die deutlich die Stimmung in den Kreiſen der engliſchen Frontkämpfer zeigt: „Der Engländer, welcher Andreas Filſer ſah, gelobt, nie mehr ein Gewehr in die Hand zu nehmen, um einen Deut⸗ ſchen zu erſchießen. Mit freundlichen Grüßen an Deutſch⸗ land und ſein Volk Norman 9. Colborn.“ 5 Wetterbericht Da die nordweſtliche Luftwirbeltätigkeit fortbeſteht, iſt für Donnerstag und Freitag immer noch unbeſtändiges, ziem⸗ lich mildes Wetter zu erwarten. 65 ll u dg U Verſammlungs⸗Kalender. g NS.⸗Frauenſchaft. Heute abend 8 Uhr kleinen Schloßſaal. Rad fahrergeſellſchaft. Verſammlung Adventsfeier im Heute abend 8 Uhr Mitglieder⸗ im Lokal zum„Reichsadler“. Tv. 1898. Heute abend nach dem Handballtraining Spieler⸗ training. Erſcheinen iſt Pflicht. Mictervereinigung Mannheim E. V. Heute Donnerstag, den 20. ds. Mts., von 16— 18 Uhr findet in der Seckenheim⸗ Schule Zimmer 1 eine Sprechſtunde für unſere Mit⸗ glieder in allen Mietrechtsangelegenheiten ſtatt. Gammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Cin⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaſt. Runkelrüben zu verkaufen. Abgabe auch zentnerweiſe. Auskunft im Lager, Der Vorſtand. Achtung, Landwirte! Habe einige Ztr. Federn. abfall gute Qualität, zu vergeben. Kuffee friſche Feiertags⸗Röſtungen ½ Pfd.⸗Paket 63, 75, 85 Pfg. Eine billige Sorte offen,/ Pfd. 47 Pfg. ald ane Reſſel, Vorzügliche Mehle Innenma Neckarau, von erprobter Backfähigkeit An 13 73 Kalharinenſtr. 8. Pfd. 21, 22, 23 Pfg. große Auswahl 33 Deutſche Markenbutter in all. Prelslagen f nnn... Pfd. 1.56 netto Deutsche feine Molke relbutter Taglohn- f I Wirtschaft„Pfälzer Hof“. Sie können auch am hieſigen 0 Morgen Platze praktiſche 8 Meihnachts⸗ Geschenke Freitag früh in denen; E ohſachlfost. Beſen, Feinbürſten, Ab 9 Ahr Garnituren, Mop, Bohner Wellfleiſch m. 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Aber nicht allein das Geruchswerkzeug dei Waſſer liegt ſo verſteckt, daß Paviane den Waſſerplatz nicht entdeckt traulichkeit umrahmten Pavpfan⸗ das genaue Gegenteil von Zu von dicken Wülſten fehr kleinen, Augen verraten „— Abo zinloy da ur ezunzſeg eng d une gez pen glei d pn ol eur ug! loch eigpenzea nt joa ol ue mene nu ol i nv uu pc“ eva Sing ueumozhoa geijq dzeguv ze euch up mene en egg uupgog eibon! „enz obꝛeeuv zan leg usb keqo nu pia cpi uuegz“ Tezlelbeg ueglog ending us nu d ehh uuvunge ness ze jaggebne Iönubasa. sguu pzc sog FHunjgpeaich log ohog uuvgog „apckleb anz dig opluse zou p ag va oumozeg iu wog gu uv aan dugioß eujeu F ne auesjed opnacklusz ibncpenzeg aue un oguvbebung 6: daym—— angel—— vis eg elloliea»aeg zva Gi due pi p ue ub gh Ipvigeb sckvucpg oiesa pa zun uls zog cpu je nd flap Ipvulgea cpog vl ol ze oog 110“ gol va buic jva cpr sio au cpr ol„obige“ ee ogeung gcpiu pon jpg zue zv Anzg n u, n bo; an dic usuunpz ne einloy ie uf ohh cps usbuvbobqv AT n ane le n enen eee eg e een an 5 deguppoc ue Inv ꝙæpau cpi 81/5 zegupfbuch due ois meu, uda pnlgacd u. 51 jo“„pn sezu psc! ue“ gugeguncgeg biſchnalnv de obo„ eigasuunc“ uerpent zog ur aan did boa uuphog — bg Fuji jvog zig zh ia“ echo zd suv tan dusgjob due bot ac„ epiva ug iu pier ol im zog 518 :zusgoam uda— got fꝛobnjog, piu ogvaeb jpg bp)“ nu Uelppr ou keuuumt ze que Koqzeinmun ze oba! „be ene e eee we een eee bu lig“ Ind uellgtea gun Envr cpo 0 D euleg piu avs uc gdea uuphog Inv jeu pu zecugen vf uch „bun geburs oguvf— och ehnm oT oueig oa ne jefa ztbiu If fegen e ige 8“ uu ee ur uo ͤusguob ba ue en hene et eee wee gun uecqavu ehe mul ocplangz zdunl gepegl ue degquv ae „iauugz dduvluv sobnlunugegz segge gojg uvu uuogz 89700 5 mol b ug ugs fed oled Inv ogeg obfuunllckunz zog“ uelfousch neue ne uupgog abr ofg ies“ sant sip„eher“ zog inv uvm ozuuoz Bun uuns ungen ene usa fed zegnaca zpcplguvg ee e eue eeuc e ti enn cn uon sang 9.0 461 om unvauscpng un uezun one zehnmlens eic Cusjoqzea pnaatppztg) eigtehun uupß usbunl uensgauv meufe u bil 10 jc oc fene uv dfuger uzeſpnu age icpzu ùnv uupgog unvausnloy mi uezunzjeg 5p J; zeec Invulg Lur pzc ppu obegß eg inv u auvlog coc uv uuphog lange h * usgunmpliea ogg ze jqncoch ul: soianck plfggick ao gun ne cpp ag 4 opiu up a aozun ui„vluvc“ ind zegeim 51e 4e ou igel niz un; nb jeja ne oqoßg cd snnaog usljogegun cpu degeg 1 Uigusgo d ezbpg! „Cusumoges sun ned igen cpu zvb na ilig ungogz“ daun ein bog uo uojoafzt uefcple; uod de duuoz uebaecpf nds ùpnv zanuleg floghldu vag „in cin; og vl ge bzea jnvazun“ de oon„gen ng 31“ jueuugz uelaembem uscpapzc selig uv cpi de ohh ei 00 oa se apnepand dee scp pouueg ze bp! aol apc Bungreig dag seule seng lach weg Au ogjeicktl gun uv dies zog uca nezoz ug! ezpiig 1 „e Ueguggeg usg deun pou nv“ bunuzean en obo„aezogz 10“ uu usperckluv Anno zg negneilofgz sio uvul spa spaje ꝛenict uebonzz used uf gun uefen;eb böng zuuu aeugeuebuvun use zo jezuscgunzc bah! un zegiz ufel ne jgncneg oeiezg zergehen g zgnjq „ Haockule gegugcpe usbickan deus nd koch pjnvgßz vackluv gun olan Jeuuzez ur ug en gra user uenvleb uo bil se dan 1 used ne icplu zo usgebaeg nog aeg uspieasnzz use ud gl engt en ze sio uswuubvlne apnk zozegz ca unduheg ochlluo feng duje 1901 vob ie ofuuoz usgelsnvada spa uv om usgang gie Abupf usch bz sog aoch zend uleuiegs useutuvlne vjnogz uu reg iam ogg zog Inv sebr saufe ug ezagnd hohng ze up Hilo the seh pig 2 gun Sjeuuuic seg bun dn aufe ze gol oog uengu zh ug Zuseuled inge seid de oog ol guvch sapjoch us sah obe] 2 ehe Rogn pod cpuneu zeqnusbeh gjelan ze uuegz Seguflac usbunl seg elpfuvhgz uequegeickckoſopd eg koa hi usjen ge usanecklaoch ene gut usueicgnea auung gugch! eus dine de uus eue— usgobelnvgqpozeg ulzeg d dibennegn— dana spa bunguflach zog suv uuegz snoch sva goiſzea gun ccckvug eignab usumolne i ugvu ge togiz ueuheund ol gegeich uegunucpreg dig muh! ung ezancklaea zezegz (bungen 3) s S, e, O& 24 3 Up Jhο 8 bung run 1 88 een e en dee ee e ien ee nau os dauog 61 mea pi opupc 21 Bufchor bor daunfozts 6 n 8 dug g oy e og e Sie e ee e ee i ehen e ee e ee e inen e aeg s ec d ee 8 old ls urs 61 bang 81 Uns 21 8 91. gde 91 uovg 81 1008 eee e een e eee e eee „ Ipezehpogß Ie Pao mene aua Rias ua „ en ugnoa ganvig zeaungz uv ze pnibun il va genfvm bzec aufe sv am'pnich il vg geſfvm ec ogoab sva ogg:Bungcklielhg u ent neige sn uoßunlgzlnzz uengvleg-ollpzug pe Aebsbunu -Heugefun gg och leg ubbaosbunm n e ehe n eee eee ecliuvzalvanl gr nete gf Ale Ahn pr bunſtemcsang f Aplec Seuneug e ehen e n Slemegß O uepaupss 6 sefeec uss -uslcupz seg nosbunbaolgegg g usb ue. 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G e 5 A SS 8 8 — enn 2———— 2 2— 8 A SSS c 0 S Shun.—— 5——— 2 0 1= 8 2 5 8 2 2 8 2 S 2 Se N SS S= 28 S 8—— EZ S 2 8 2 E 2— e 2 S D N NR— r d 8 SS SSS S S i S SS S S S „„ 1 285 5 8 e 3 8 8 88 3 8 8 88 8 8 5 32 28888 5 5 2 8 S SS AS SAN SSG 2 5 S 8 N A S S SSS 5 1 5 8 SS SA S S 2 S 8 28 S S SSS 58 W= 8 E— 5 8 1 25 8 1 5 J 5 4 2 a N 5. Johann erblaßte. Er tat eine Bewegung, als ob er And,— die Figuren zuſammenraffend, fügte er un⸗ dem anderen an den Hals ſpringen wollte. Dann aber be⸗ ſann er ſich wieder. „Mach keine faulen Witze!“ ſagte er einrenkend wolle uns lieber verdrage. Möglicherweiſe läßt Mainz mal ä Ding drehe!“ Der Steuermann zwinkerte mit den Augen und gab dadurch zu erkennen, daß er verſtanden hatte.— In einer der folgenden Nächte begannen beide ihre unheimliche Tätigkeit, von der zunächſt nur ein beſtohle⸗ mer ſich in vermittelt hinzu: „Wat willſte denn eigentlich werde?“ Peter ſagte, er habe die Abſicht, ſich erſt einmal gründ⸗ lich in der Welt umzugucken. Dazu gehöre vor allem, daß er auch einmal eine große Seereiſe mache. Er wolle als Steward auf einem großen Dampfer nach Amerika fahren. Das war ſchon lange ſein Traum geweſen. Der Kapi. tän ſchaute ihn erſt verwundert, dann lächelnd an: „Da haſte ja große Pläne!“ bemerkte er,„aber wie Zeſtanddlene robe Eine Geſchichte um Ehrlichkeit. . Von Georg Spohn. „Ich möchte einmal wiſſen,“ ſagte Philipps,„was meine Freunde über mich denken. Ich habe zehntausend Mark geerbt, und da ich ein Menich bin, der gern von dem Seinen e ſo werde ich das Geld an meine Freunde „Ja,“ ſa te ſie,„ich wundere mich, warum Sie die ganze unverſchämte Bande nicht hinauswerfen. Ich würde mir das nicht gefallen laſſen, daß man mich mit dem Schein der Ehrlichkeit beleidigt.“ ner Juwelier etwas merkte. Aber auch die Kriminalpoli⸗ willſte dat denn eigentlich mache?“ derteflen. Zuvor aber möchte ich wiſſen, wie ſie über mich Philipps hatte das Gefühl, daß dieſes kleine Fräulein zei kam 17 und 15 ſtreckte 7997 1915 1 aus. Peter hatte das Schachſpiel beiſeite geſchoben und denken“— recht hatte. 5 i „ Spur hatte ſie auf die„Margarethe“ ver⸗ nippte an ſeinem Glas⸗.„%%% menen es,“ fragte er,„daß Sie ſo meine Partei Der alte Steffens, ausnahmsweiſe einmal ganz nüch⸗ 10„Ich 17 5 90 1 15 5 e 15 10 5100 f tiſche Geſchichte geleſen von einem Manne, der einen Ap⸗„Nun, vielleicht meine ich es ehrlich mit Ihnen.“ tern, ſtand breitbeinig in der Kafütentür, als ein Herr komme Un da werd mer mein Freund Jack Larſen ch parat erfunden hatte, mit dem man Gedanken leſen konnte. Philipps wunderte ſich, daß dieſe Frau auch ohne Ap⸗ im Touriſtenanzug über den Steg kam. Drüben ſtreifte ein Hafenarbeiter ſcheinbar planlos am Ufer hin. „Bin ich hier richtig?“ fragte der Fremde freundlich den Alten, der zunächſt keinen Verdacht hegte,„ich ſuche einen Herrn Steffens.“ „Bin ich!“ erwiderte kurz der Gefragte, indem er eif⸗ rig an ſeiner Pfeife ſog. „Dann dürfte es doch wohl Ihr Sohn ſein. Wir waren ehemals auf der Schule zuſammen. Wo ſteckt denn der Johann, wenn ich fragen darf?“ Ein langer, mißtrauiſcher Blick ſtreifte den Fragenden. „Wat weiß ich, wo da ſteckt, dä Halunke!“ erwiderte er,„ich warte ſelber als uff den Bengel. Geſtern Abend is ä mit dem Steuermann weggegange. Beide ſind noch nich wieder zurückgekomme!“ Jetzt ſtellte der Freund einige verfänglich ſchienen. Plötzlich trat den Fragenden vor. „Sie ſind'in Spitzel!“ ziſchte er zwiſchen den Zähnen, Sie ſind bloß gekomme, um ebbes herauszukriege. Aber da finden Se gar nix—— nix werden Se finde!“ ragen, die dem Alten teffens drohend gegen helfe könne.“ „Mit einem Wort: Ihr wollt mich einfach laſſe, wat?“ fragte der Kapitän, ohne ſeinen dabei zu verbergen. „Mer nehme an, dat Se einſichtig genug ſind, uns dat Vorwärtsſtrebe nit zu verderbe!“ Der Kapitän, immer noch ärgerlich, aber doch ſchon wieder geſchmeichelt, tat einen kräftigen Zug und zündete die erloſchene Pfeife an. „Na— mer wolle mal ſehe,“ ſagte er nach längerer Pauſe,„ſo'n junges Pack is ja doch nit zu halte. Möglich, dat ich euch ſelber ſo e Stellung verſchaffe könnt. Et wun⸗ dert mich nur, dat ihr noch garnit davon geredet habt!“ „Hätten Se nit zufällig ſelber dat Geſpräch uff mei Zukunft gebracht,“ ſagte Peter,„ſo tät ich auch heut kaum ebbes verrate habe. Aber dat ſind ja auch nix als Pläne, dere Ausführung immer ſehr zweifelhaft is. Wozu ſollte mer Se aber beunruhige, bevor mer ebbes Feſtes in Aus- ſicht hatte?—“ Man glitt in flotter Fahrt den Rhein hinunter. Drau⸗ die Niederungen des Fluſſes im Spätnachmit⸗ im Stich Unwillen zen lagen Erzähle deinen Freunden, daß du im Beſitze eines ſolchen Apparates biſt. Du kannſt ja ein Wörtchen von der Erb. chaft einflechten, damit ſie gleich wiſſen worum es ſich jandelt.“ Die Idee iſt nicht ſchlecht,“ es ihnen einreden.“ Die Freunde kamen und Philipps hielt eine lange Rede. Er ſagte, er ſei in den Beſitz einer epochemachenden Erfindung gelangt und könne nun ihre Gedanken leſen. Sie ſollten ſich alſo der Erbſchaft wegen keine Mühe ge⸗ l ihm zu ſchmeicheln. Im Gegenteil, er wünſche Offen. eit. Der 1 der die Sache be 1070 hatte, war Kummer. „Du bleibſt ſtets derſelbe Idiot,“ ſagte er.„Warum das Tamtam? Hätteſt du mir nicht einfach meinen Anteil ſchicken können? Und wenn ich geſtern ſagte, du ſeieſt in⸗ telligent, ſo tat ich das nur, weil ich di anpumpen wollte. Es gibt wohl niemand hier, der dich für intelligent hät.“ Philipps lächelte ö Das iſt Anſichtsſache,“ antwortete er. 1 räulein Elvira ſah ihn höhniſch an 1 er Dichter Schwan ſah ſich ſuchend um. meinte Philipps,„ich will parat die Wahrheit ſagte. And dann tat er das einzig Richtige. Er trat vor ſeine Freunde hin und ſprach: „Meine Lieben! Ich möchte Gleiches mit Gleichem ver⸗ gelten. Ihr ſeid ehrlich zu mir geweſen, ich danke euch da⸗ für, und ihr habt ein echt, daß auch ich ehrlich zu euch 1 And darum ſage ich euch, daß ich euch jetzt hinaus⸗ werfe. Bravo,“ ſagte Horn.„Jetzt werde ich allein erben.“ Auch er flog mit den anderen. And 8 Fräulein mit den Sommerſproſſen allein 0 die Probe beſtanden. Denn die wahre Ehrlichkeit geht nicht vom Verſtande aus, ſondern vom Herzen. f 2 0 Spitziges und WMitziges „Zu Bett, zu Bett,“ ruft Frau Kettelböter,„die klei⸗ nen Vögelchen ſind ſchon alle im Neſt.“ Am andern Morgen weckt ihr Töchterchen ſie um fünf Ahr aus dem tiefſten Schlafe„Die Mammis von den klei. nen Vögelchen fliegen ſchon alle umher und ſuchen Futter In dieſem Augenblick erſchi i j„ tagslichte. Verſchiedene Schlepper ſtampften mit ihren„Hoffentlich gibt es hier was zu eſſen. Denn von dem für das Frühſtück.“ 5 jütentür 11610 e e e ſchweren Eiſenkähnen vorüber, Schaumſchlagend griffen blöden Gerede wird kein Menſch ſatt.“ 15 Konzert. 115 ſofort was es geſchlagen hatte. f die großen Schaufeln in die quirlende Flut. Eine lange„Es wird bald ſerviert werden,“ ſagte Philipps. 5 5 f 1 „Wat gibt et hier ge keffte ſie,„o n Spitzel, ſo n Ha. Nauchfahne wehte aus dem Kamin über den Strom hin. Schauder aber empörte ſich:„Der Geiger war wohl früher Friſeur? lunke. ſo n Verdammichter! Scher dich herunner, Bürſchche! über.— 4 i a 1. Von allen läßt du dich ausnutzen, aber wenn ich von 7 ˖. 10 N Oder s gibt Saures, verſtehſte?“ Als Peter mit Jack im Heizraum zuſammentraf, er⸗ dir ein Pfund gepumpt haben will, dann haſt du taube„Er kratzt noch immer! Der alte Steffens machte eine Bewegung, als ob er die 229 5 er ſeinem Freunde, was er mit dem alten Arfeld Ohren. Du biſt ein Geizhals.“ 5 5 Schule. Aermel aufkrempeln wollte. Der Beamke hielt es für rat. beſprochen hatte. Schon war 1 davon überzeugt, daß ihm nie⸗ 79 1 55 5 5 1 1 8 ſam, ſich ſo raſch wie möglich zurückzuziehen. Er eilte an Jack klatſchte wie ein Kind in die Hände. Sein Geſicht auer Se en G e 5 0 feiſc ud Nachbarn 2 ſiehſt du denn ſo lange in das Heft dein 2 72 177 5 5 8 S 5 1 dem Hafenarbeiter vorüber und raunte ihm eine Wei. war von Ruß geſchwärzt. adrett anzusehen.„Er ſchreibt ſo ſchlecht, daß ich nicht genau ſehen kann, ſung zu. Eine Viertelſtunde ſpäter kehrte er ſelber, als Hafen- arbeiter verkleidet, zurück. Aber der Erwartete ließ ſich nicht blicken.—— Gegen Abend eilte der alte Steffens perſönlich zur Po⸗ lizei, um das Verſchwinden ſeines Sohnes und ſeines Ge⸗ hilfen bekannt zu geben. * Peter mußte in der letzten Zeit bisweilen dem alten Kapitän Arfeld Geſellſchaft leiſten. Der gereifte Mann fand Gefallen daran, mit dem jungen Burſchen zu plau⸗ dern. Der junge Arfeld hatte einmal behauptet, daß in Peter etwas ganz beſonderes ſtecken müſſe. Das hatte auf den Kapitän großen Eindruck emacht. Wenn er auch an ſich ein ganz bedeutungsloſer tagsmenſch war, ſo glaubte er doch die Rolle eines Mäzen übernehmen zu können. Der Alte ſpielte ſehr gerne Schach, ſo lange er nüch⸗ tern war, machte er dabei ſeine Sache gut. Sobald er aber in ein gewiſſes Stadium kam, ging ihm alle Berechnungs- möglichkeit flöten. Dann ſpielte er wie ein Laie und wurde ſentimental dabei. „Ich bin ä ſchlechter Menſch!“ ſagte er in ſolchen Fäl⸗ len zu Peter, der ſein Partner ſein mußte,„et geſchieht mer ganz recht, wenn ich verliere. Spiele nur weiter, Jung, du brauchſt der kein Zwang anzudue!“ Peter machte verzweifelte Anſtrengungen, um den Ka⸗ pitän gewinnen zu laſſen. Aber der ſpielte ſo miſerabel, daß es für den jungen Mann faſt unmöglich war, wenn es nicht auffallen ſollte. „Der Alte, das Grogglas am Munde, keit zu, wie er matt geſetzt wurde. „Recht ſo, junger Mann,“ ſagte er, vorwärts! So gefällſte mir!“ ſah ohne Bitter. „immer ſchlank „Er will uns helfen!“ jubelte er,„er hat es alſo nicht übel genommen!“— Ein Matroſe kam eben die Eiſenleiter heruntergeſtie⸗ gen. In der Rechten trug er eine Kanne zum Oelen, in der Linken einen Putzwollelappen. Mißtrauiſch um ſi blickend, ſchritt er an den beiden vorüber. Jack ſtieß ſeinem Freund in die Seite. Er ſchlief mit dieſem Menſchen zuſammen und hatte Peter ſchon öfter von dem rohen Reden dieſes Burſchen erzählt. Jack be⸗ hauptete, daß ihm der Matroſe ſchon zweimal Geld aus der Taſche geſtohlen habe. Er könne es leider nur nicht beweiſen. Auf Peter ſei dieſer Junge ſo neidiſch, daß er ihn haßte.— Trotzdem er über das alles durch Jack genau unterrich⸗ tet war, grüßte Peter den Matroſen doch freundlich. Er wollte Haß nicht mit Haß vergelten. Es konnte alles ja nur auf einem Mißverſtändnis beruhen! Auch ſollte man ja Böſes mit Gutem vergelten. Seine ganze Anlage trieb ihn, dieſe Lehre in die Tat umzuſetzen. Der Matroſe warf Peter einen giftigen Blick zu. „Warum ſo böſe, Mathes?“ fragte Peter erſtaunt und hielt ihn am Aermel feſt. Da riß er ſich mit einem Ruck wieder los und dicht vor dem jungen Mann auf den Boden.— Das Geräuſch der Maſchinen verſchlang den Fluch, den Mathes zwiſchen den Zähnen hervoſtieß.—— Als die„Hanſa“ vor Anker gegangen war, ſaßen Pe- ter und Jack noch eine Weile zuſammen und blieſen Rauch- ringe in die Luft. Dabei ſchmiedeten ſte die phantaſtiſch⸗ ſten Pläne, wie ſie bei ſolchen jungen Menſchen natürlich find.— (Fortſetzung folat.] ſpukte „Haben Sie auch etwas zu ſagen?“ Herr Lehrer.“ Mefie, wenn der Savian zubbei gt! Keine Affenart trägt ſo urſprünglich die typiſchen Merkmale, die den Afſen kennzeichnen, wie die Gattung der Paviane. Freilich muß hinzugeſetzt werden: die ſchlech⸗ ten Merkmale überwiegen die guten um ein 4 An Scharfſinn und Intelligenz ſind die Paviane den eigentlichen e e durchaus i zu die. ſem Ueberlegenheitsmerkmal kommen aber e enſo ſtark herausgearbeitet eine Reihe von Anarten und Mängel hinzu: heimtückiſch, hinterhältig, niederträchtig und ſcham⸗ los bis zum Aeußerſten, mutig bis zur ſchlimmſten Aus. artung in Frechheit und Dreiſtigkeit. Abweichend von den wirklichen i hat bei ihnen, vor allem wohl auch, da ſie auf dem Boden und in Felſen und nicht auf Bäumen leben, die Entwicklung eine grundverſchiedene Richtung eingeſchlagen. a Was ſie auch von manchen anderen Affenarten grund- ſätzlich unterſcheidet, iſt eine geſellige Gemeinſchaft, ein Zuſammenſchluß zu größeren oder weniger großen Her⸗ den, ſie vermeiden alſo die viel kleinere Familiengruppe. Jede Herde ſteht unter der Obhut der ſchlaueſten und rou⸗ tinierteſten Männchen, die ihre Gefolgſchaft mit unerbitt. licher Strenge zuſammenhalten und wenn es nottut, dieſe Strenge bis zur größten Brutalität ſteigern. Bei gewiſſen Arten werden die Männchen bis zu einem Meter groß. Die erſtaunliche Wehrhaftigkeit der Pavianmännchen wird wohl am deutlichſten dokumentiert durch den ſtarken Skelettbau, wie wir ihm beiſpielsweiſe bei dem Hama⸗ drya-Affen, einem der größten Paviane, begegnen. Ein überaus derbes Knochengerüſt mit einem reſpektabel ent⸗ wickelten Schädel kennzeichnet in cha rakteriſtiſcher Weiſe dieſes von der Natur in der Verteidigung ſo auffallend begünſtigte Geſchöpf. Auch die in ſtarker Wölbung und Breite dete Bruſt verrät alles andere denn einen Schwächling. Seine beſondere e aber für alle, die ſich ihm in den Weg ſtellen, beweiſt ſich in einem Gebiß, an das nicht einmal das Gebiß des Leopar⸗ den heranreicht. Mit einer entſetzlichen Wucht ſchlägt ſich der Pavian mit ſeinen Reißzähnen in den Gegner ein und ſo iſt es nicht zu verwundern, wenn viele Tiere Ie Wer eine Begegnung mit ihm meiden. Wenn auch dieſe Tiere faſt ſtets in Felſen oder auf dem Boden leben, ſo fehlt es ihnen trotzdem nicht an der Fähigkeit, auch Bäume aufzu⸗ ſuchen, falls es die Situation verlangt. Sonderbarerweiſe zeigen die Paviane manche i unſere Hunde. Nicht nur, daß der Kopf in der Formbildung ſich an den des Hundes anlehnt, die Paviane haben auch die Gewohn⸗ heit zu bellen, desgleichen ſtimmen ſie in der Axt des Ganges durchaus mit den Hunden überein. Die Schnauze iſt ähnlich wie bei den Bullenbeißern 1 nach vorn geworfen. Sie unterſcheiden ſich alſo auch der Kopfgeſtal⸗ tung nach grundſätzlich von den Men enaffen und ande- ren Affenarten. Immerhin bleibt die Aehnlichkeit mit dem Hundekopf nur ein Zerrbild, vor allem auch, weil ihnen das ſympathiſche, treue Auge unſeres Hundes fehlt. Die