Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mmgeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. T. A. XI. 34: 1200 5 2 * 9 8 8 0 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblam für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücken. Beilagen:„Illſtriertes Unkerhaltungsblatt“(vierſeitigz, „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“, Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 Die Sicherung der Ahſtimmung Die verſiegelten Urnen werden von Militär und Panzer⸗ wagen nach Saarbrücken gebracht. Saarbrücken, 20. Dezember. Die Abſtimmungskommiſſion iſt gegenwärtig ſtark damit beſchäftigt, die Einzelheiten für die Durchführung der Volksabſtimmung vorzubereiten. Eine große Karthotek iſt eingerichtet, um nach einem bis ins keinſte durchdach⸗ Shſtem die Abſtimmungskarten ſämtlicher Abftim⸗ mungsberechtigten alphabetiſch in ordnen. Dieſe mit arößter Genauigkeit durchgeführten Vorbereitungen ſtehen unmit⸗ Müllers und die übrigen etwa 540 000 Saarabſtimmungs⸗ berechtigten werden in den nächſten Tagen ihre Abſtim⸗ mungsausweiſe erhalten. Falls durch irgendeinen Irrtum ein auswärtiger Stimmberechtigter ſeinen Ausweis nicht rechtzeitig erhält und ihm daher bei der Einreiſe Schwierigkeiten entſtehen, ſind die Grenzſtellen angewieſen, bei der Kartothek anzufragen, ob ſich der Betreffende in der Abſtimmungsliſte befindet. Die 83 Abſtimmungsbezirke werden ſich aus 860 Einzelwahllokalen zuſammenſetzen. Auf jedes Wahllokal ſollen ungefähr 650 Abſtimmungsberechtigte entfallen. Den Vorſitz jedes Wahllokals führt ein Aus⸗ länder. Es werden hierzu etwa 960 Vertreter neutraler Länder— meiſt Holländer und Schweizer— erwartet. Nach Abſchluß der Wahlhandlungen werden die Urnen verſiegelt und im Beiſein und unter Ueberwachung der an der Abſtimmung intereſſierten Par⸗ teien zur Bürgermeiſterei jeder der 83 Abſtimmungsbezirke gebracht, wo ſie einer beſonderen Empfangskommiſſion, zu⸗ ſammengeſetzt aus Neutralen und Saarländern, übergeben werden, die für den Weitertransport nach Saarbrücken zu ſorgen hat. Vorausſichtlich wird der Arnenkransport von Militär flankiert und von Panzerwagen eskorkiert ſein. Die Straßen ſollen außerdem hell erleuchtet ſein. Für die vorher beſtimmten Vertreter der Deutſchen Front und der Rückgliederungsgegner iſt Gelegenheit geboten, die Urnen bis Saarbrücken nicht aus dem Auge zu laſſen. Hier wer⸗ den ſie in den großen Saal der Wartburg geſchafft und die ganze Nacht über von einem ſtarken Militäraufgebot über⸗ wacht. Am nächſten Morgen um 8 Uhr ſoll die Zählung der 50 bis 60 gleichzeitig arbeitenden Gruppen von je drei Neukralen unter der Aufſicht der Abſtimmungskommiſ⸗ ſion und noch einzuladender Abordnungen Deutſch⸗ lands und Frankreichs beginnen. Sämtlichen Perſonen, die mit der Zählung beſchäftigt ſind, iſt nicht geſtattet, einen beſtimmt feſtgelegten Raum inner⸗ halb und außerhalb des Wartburgſaales vor Bekanntgabe des Endergebniſſes zu verlaſſen. Für ihre Beköſtigung wird an Ort und Stelle geſorgt. Am Monkag früh werden zunächſt die Urnen entſiegelt und nach Bür⸗ germeiſtereien zuſammengeſchüttet, worauf ſodann die Zäh⸗ lung beginnt. Aller Vorausſicht nach werden zunächſt ke i⸗ nerlei Einzelergebniſſe der Abftimmungsbezirke bekanntgegeben. Wenn das Endergebnis ermittelt iſt, wird es zunächſt kelephoniſch nach Genf gemeldet und dann gleichzeitig zu⸗ ſammen mit den Einzelergebniſſen veröffentlicht. Man rech⸗ net damit, die Geſamtzählung in etwas weniger als 24 Stunden bewältigen zu können, ſo daß der große Augen⸗ blick der Bekannkmachung dieſer weltbewegenden Entſchei⸗ dung des deutſchen Saarvolkes im Morgengrauen des 15. Januar zu erwarken iſt. Die Fahrkarten der Abſtimmungsberechtigten Bei der Aufſtellung der Liſten der Saarabſtimmungs⸗ berechtigten für die Eiſenbahnfahrten hat ſich ergeben, daß Briefſendungen wegen nicht mehr zutreffender Anſchrift als unbeſtellbar zurückgekommen ſind. „Die Saarabſtimmungsberechtigten, welche in letzter Zeit ihren Wohnfitz verändert und ihre neue Anſchrift noch nicht gemeldet haben, werden deshalb hiermit dringend gebeten, ihre veränderte Anſchrift ihren Ortsgruppen und ihren Saar⸗ obleuten umgehend mitzuteilen, damit die Eiſenbahnfahr⸗ karten ihnen rechtzeitig und richtig zugeſtellt werden können. Den abſtimmungsberechtigten Perſonen, die zur Volksabſtimmung in das Saargebiet reiſen, iſt es geſtat⸗ tet, einen Geldbetrag bis zu 25 Mark, der ganz oder zum Teil in der im Saargebiet geltenden franzöſiſchen Wäh⸗ rung beſtehen kann, mitzunehmen. Mit Rückſicht darauf, daß die Bevölkerung des Saargebietes die Verpflegung und Unterkunft der im Reich wohnenden Abſtimmungs⸗ berechtigten übernommen hat, und im Hinblick darauf, daß die Regierungskommiſſion des Saargebietes den Aufenthalt für die Abſtimmungsberechtigten aus dem Reich auf drei Tage beſchränkt hat, kann von der Mitnahme eines höheren Betrages abgeſeyen werden. Die Veviſen⸗ banken und Wechſelſtuben werden ermächtigt, den Abſtim⸗ mungsberechtigten deutſches Geld bis zum Betrage von 25 Mark in franzöfiſche Franken umzuwechſeln. Der Ab⸗ ſtimmungsberechtigte muß zu dieſem Zweck der Bank 1. ſeinen Reiſepaß, 2. die Mitteilung, daß er in die vorläufigen Liſten eingetragen iſt oder den Abſtimmungs⸗ ausweis vorlegen. 5 2— ——— —— —U—— Freitag, den 21. Dezember 1984 Aus Südamerika zur Abſtimmung! Ankunft der erſten Saardeutſchen aus Ueberſee.— Sie haben die weite Reiſe nicht geſcheut. Hamburg, 20. Dezember. Mit dem Mokorſchiff„Monte Olivia“ der Hamburg⸗ Süd kraf am Donnerskagnachmitiag die erſte größere Gruppe abſtimmungsberechtigler Saardeutſcher aus Ueber⸗ ſee in Hamburg ein. Es handelt ſich am 32 Männer und Irauen aus Argenkinien, Chile, Braſilien und Aruguay, die ihrer Abſtimmungspflicht in der alten Heimat genügen wollen. An der Ueberſeebrücke hatte ſich eine große Menſchen⸗ menge eingefunden, die die Saardeutſchen mit ſtürmiſchen Heil⸗Rufen begrüßte, während eine Kapelle der Landes⸗ polizei konzertierte. Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbe⸗ hörden ſowie des Saarvereins und viele Freunde und be⸗ kannte Saarländer begaben ſich an Bord. Staatsrat Stanik hieß die Heimgekehrten im Auftrage des Reichs⸗ ſtatthalters willkommen. Die Saardeutſchen hätten den weiten Weg nicht geſcheut, um in Treue zu ihrem Vaterland ihre Stimme am 13. Januar in die Wagſchale zu werfen, damit das Saargebiet endlich wieder mit dem deutſchen Mutterlande vereinigt wird. Im Gegenſatz zu den ihnen von der Emigranten⸗ preſſe vorgeſetzten Meldungen würden ſie ein einiges, zu⸗ friedenes und ruhig an ſeinem Aufbau arbeitendes Deut⸗ ſches Reich vorfinden und erleben. Der Landesgruppenleiter des Saarvereins, Dr. Kuhn, begrüßte darauf ſeine Landsleute und ſchilderte ihnen die Sorgen und Nöte der deutſchen Volksgenoſſen im Saar⸗ gebiet. In vorbildlicher Treue zu Volk und Heimat hätten die Saardeufſchen aus Ueberſee keine Opfer und Mühen ge⸗ ſpart, um ſich der Heimat zur Verfügung zu ſtellen. Dafür dankten ihnen alle deulſchen Volksgenoſſen und namenk⸗ lich die Brüder und Schweſtern im Sagargebiek. Nachdem ein Vertreter der Saarländer für den herzlichen Empfang auf deutſchem Heimatboten ge⸗ dankt hate, wurde gemeinſam das Saar⸗Lied geſungen. Am Freitag wird ein Empfang der Saarländer im Rathaus ſtattfinden. „Macht Eurem Lande Ehre!“ König Guſtaf an das ſchwediſche Sgar⸗ Kontingent. Stockholm, 20. Dez. Die ſchwediſchen Truppen für das Saargebiet wurden von König Guſtaf beſichtigt. In einer kurzen Anſprache betonte Oberſtleutnant Nordenswan, daß die Truppe ſich muſterhaft zu verhalten habe, um ihrem Heimatland Ehre zu machen. „Gegen die Zivilbevölkerung müßt Ihr Euch rückſichts⸗ voll erweiſen; wir wollen ihr helfen und ſie unterſtützen, einen kritiſchen Jeitabſchnitt zu durchleben.“ König Guſtaf richtete gleichfalls einige Worte an die Mannſchaft. Der König ſagte unter anderem:„Ich lege Euch ans Herz, Euer Beſtes zu tun und durch ein gutes Benehmen Euer Land in einen guten Ruf zu bringen. Ich und das Land folgen Euch mit kritiſchem Auge. Führt Ihr Cuch gut auf, ſo ſeid von meiner Er⸗ kenntlichkeit und der Dankbarkeit des Landes überzeugt.“ Deutſche Rechtsernenerung Das erſte Jahr der Akademie für deutſches Rechk. Berlin, 21. Dezember. Am Freitag fand eine Präſidialſitzung der Akademie für Deutſches Recht unter dem Vorſitz ihres Präſidenten Dr. Hans Frank, der vom Führer zum Reichsminiſtek ernannt worden iſt, ſtatt. Nach der Begrüßung verkündete er das Ergebnis des Preisausſchreibens. Bei der Bewer⸗ tung der Preisaufgabe ſei der oberſte Grundſatz geweſen, den höchſten und ſtrengſten Maßſtab bei der Preisvertei⸗ lung anzuwenden. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner würdigte ſodann das Ergebnis der Arbeit der Akademie für Deutſches Recht. Er hob beſonders hervor, daß die Akademie im ver⸗ gangenen Jahr bereits mit ihrer Stellungnahme zu einem neuen Patentrecht, einem neuen Aktienrecht und Mietrecht einen wertvollen Beitrag zur Geſetzgebungsarbeit geln ſtet habe. In ſeinem Schlußwork bekonke der Präſidenkt, daß die Akademie für deutſches Recht die Worte des Führers an den Präſidenten, in denen er die Akademie als die vor⸗ bildliche und dauernde Einrichtung der nakionalſozialiſti⸗ ſchen Rechtserneuerung gekennzeichnet habe, als eine hohe Ehrung empfinde. Die Akademie ſei ſtolz, ſich das Inſtrumenkt des Füh⸗ rers bei der nalſonalſozialiſtiſchen Rechtserneuerung nen⸗ nen zu dürfen. Die Beauftragten des Reichs juſtizminiſters Gemäß Paragraph 2 des zweiten Geſetzes zur Ueber⸗ leitung der Rechtspflege auf das Reich vom 5. Dezember 1934 ſind vom Reichsminiſter der Juſtiz zu ſeinem Beauf⸗ tragten beſtellt worden; f 1. für die Abteilung Bayern Staatsrat Spangenber⸗ ger, 2. für die Abteilung Sachſen Thüringen Juſtiz⸗ miniſter Dr. Thierack, 3. für die Abteilung Württem⸗ berg⸗Baden Miniſterialdirektor Dr. Thieſing, 105 — 298 Nr. 2 K 090 0 FMN og 75 leg 2 le es räter beſtraft. desgericht Hamm verhandelte in der Zeit 12. im Zentralgefängnis Werl gegen zahlrei inder Kommuniſten, denen Vorbereitung zum Hochverrat, Beteiligung an dem Roten Frontkämpferbunde, ſowie verbotener Waffen⸗ und Sprengſtoffbeſitz zur Laſt gelegt war. Die Verhandlung hat ergeben, daß der Rote Front⸗ kämpferbund trotz Verbotes ſeit Sommer 1932 in Dortmund, insbeſondere in dem Stadtteil Eving, wiedererrichtet worden war. Noch Ende 1932 wurden in der Umgebung von Dort⸗ mund Sprengſtoffverſuche mit ſelbſtgefertigten Handgrana⸗ ten angeſtellt. Der Strafſenat verurteilte 21 Angeklagte zu Zuchthausſtrafen von einem Jahr drei Monaten bis ſechs Jahren und 61 Angeklagte zu Gefängnisſtrafen von einem Jahr bis zwei Jahren ſechs Monaten. Gefängnis für Heinz Neumann in der Schweiz. Der geflüchtete Kommuniſt Heinz Neumann, der vor kurzem in Zürich wegen Führens eines falſchen Namens verhaftet wurde, iſt nunmehr vom Bezirksgericht wegen Ge⸗ brauch ſalſcher Ausweispapiere zu zwei Wochen Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Berlin. Auf einer großen Kundgebung der NS⸗Kultur⸗ gemeinde und des Bundes nationalſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten ſprachen im Sportpalaſt Reichsleiter Alfred Ro⸗ 9 und führende Perſönlichkeiten der deutſchen Rechts⸗ ront. Berlin. Die Reichsregierung hat ein Geſetz über die Ermächtigung des Reichsarbeitsminiſters zum Erlaß ſozia⸗ ler Schutzvorſchriften für die Beſatzung von Seeſchiffen und Hochſeefiſchereifahrzeugen verabſchiedet. Lord Nothermere in München Mit dem Führer zuſammengetroffen. Berlin, 21. Dezember. Der engliſche Zeitungskönig Lord Rothermere, der einige Tage in Berlin zu Gaſt war und Gelegenheit hatte, ſich mit führenden Perſönlichkeiten des neuen Deutſchland zu unterhalten, verließ am Donnerstag abend die Reichs⸗ hauptſtadt, um ſich in Begleitung ſeines Sohnes, Mr. Harmsvorth, und ſeines Sonderkorreſpondenten, Mr. Ward Price, nach München zu begeben. Er hat den Wunſch ge⸗ äußert, die Reichs autobahnen, eines der großen Werke, die auf Anordnung des Führers begonnen wurden, perſönlich in Augenſchein zu nehmen. Im Süden des Reichs wird Lord Rothermere beſonders günſtige Gelegen⸗ heit haben, ſich von dem ſchnellen Fortſchritt dieſer Arbei⸗ ten zu überzeugen. Anläßlich ſeiner zahlreichen Beſuche traf der engliſche Gaſt auch einige Male mit dem Führer zuſammen, dem er durch ſein verſchiedentliches warmes Eintreten für Deutſchland und deſſen Führer durchaus kein Fremder mehr war. Genehmigungspflicht für neue Rebanlagen Koblenz, 20. Dez. Der Reichsnährſtand teilt zu der vom Reichsernährungs⸗ und Reichsinnenminiſter erlaſſenen Verordnung zur Regelung des Marktes für Erzeugniſſe des Weinbaues u. a. mit: Die Neuanpflanzungen von Euro⸗ päerreben zu weinbergsmäßiger Nutzung von der Geneh⸗ migung des Reichsnährſtandes abhängig zu machen, hat ſich als notwendig erwieſen, da verſucht wurde, minder⸗ wertige Maſſenträger, wie die Müller⸗Thurgau⸗ rebe und die Fitzrebe, auf rein landwirtſchaftlichen Böden der Täler und Niederungen anzupflanzen. Dieſe Maſſenträ⸗ ger vermögen mit ihrem mengenmäßig zwar großen, aber gehaltlich minderwertigem Erzeugnis nicht nur den Ruf des deutſchen Weinbaues zu ſchädigen, ſondern ſie nehmen auch Böden in Anſpruch, die im Intereſſe der Volksernäh⸗ rung zweckmäßiger durch landwirtſchaftliche Kultur ausge⸗ nutzt werden müſſen.“ Zuſammenbruch Citroens? Milliardenfehlbetrag bei Frankreichs größter Autofabrik. Die Citroenwerke, Frankreichs größte Autofabrik, ſtehen vor dem Zuſammenbruch. Ihre Finanzſchwierigkeiten, die auch im Miniſterrat beſprochen wurden, beſchäfligen die Oeffentlichkeik in hohem Maße. Die zuſtändigen Skellen wollen vor allen Dingen vermeiden daß der Betrieb ſtill⸗ gelegt wird. Dadurch würden ſonſt etwa 50 000 menſchen betroffen. Auf der anderen Seite ſcheint die Regierung aber auf keinen Fall gewillt, ſtaatliche Mittel zur Berfü⸗ gung zu ſtellen. Die genaue Summe des Fehlbetrages iſt nicht bekannt, man ſpricht oon rund einer Milliarde Iranken. Die Eitroenwerke werden auf alle Fälle vom 24. De⸗ zember bis 3. Januar ihre Tore ſchließen. Ob die Arbeit nach Ablauf dieſer Friſt wieder aufgenommen wird, hängt im weſentlichen von dem Ausgang der Verhandlungen und dem Urteil des Handelsgerichtes ab. ü 8 Die deutſche Citroen⸗Geſellſchaft. Berlin, 21. Dez. Die deutſche Citroen⸗Geſellſchaft in Berlin⸗Köln teilt im Zuſammen mit den Meldungen über die Lage der Citroenwerke ankreich mit, daß ſie von den Pariſer Vorgängen weder hinſichtlich ihrer Fi⸗ nanzierung noch ihrer Erzeugung betroffen werde, und daß ſie voll beſchäftigt ſei und unverändert weitergeführt werde. 5 i 9 in Die Männer vom Graben Weitere deutſch⸗franzöſiſche Frontkämpferbeſprechungen. Berlin, 21. Dezember. . Die Beſprechungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Frontkämpfern, die mit einer Unterhaltung des Präſiden⸗ ten der Union Federale der Frontkämpfer, Pichot, mit dem Reichskriegsopferführer Oberlindober am 2. Auguſt 1934 in Baden-Baden ihren Anfang genom⸗ men haben, wurden in Berlin fortgeſetzt. In den Beſpre⸗ chungen kam der Wille zum Ausdruck, den die Front⸗ kämpfer beider Länder haben, dem Frieden und damit ihren Völkern zu dienen. Herr Pichot, der zuſammen mit dem Generalſekretär der Union Federale der Frontkämp⸗ fer, Randoux, in Berlin war, hat die Gelegenheit gehabt, ſowohl den Führer wie den Stellvertreter des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, zu ſehen, die ſich mit ihnen ſo fr eimütig unterhalten haben, wie Frontkämp⸗ fer untereinander zu ſprechen gewohnt ſind. Die Beſprechungen zwiſchen Herrn Pichot und dem Reichskriegsopferführer ſollen, wie zum Ausdruck kam, keinerlei Probleme der großen Politik behandeln, ſonder lediglich dem 1 Ausdruck verleihen, der in ſenen lebendig iſt, die im Kriege ihre Pflicht getan haben, näm⸗ lich den Willen, einen ehrenvollen Frieden und eine ebenſo ehrenvolle Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden großen Kultur- und Solda tionen anzubahnen. Die Geſpräche zwi chen und den deutſchen Frontkſolda⸗ ang nehmen. Sie werden zwiſchen fern und allen franzöſiſchen Ver⸗ eil fortgeführt, ohne daß deshalb n den kkämpfer die Abſicht beſtehi, den offiziellen Vertret beider Länder in ihren Aufgaben vorzugreifen. E ffen ſich hier nicht die Träger großer Namen aus dem Kriege, ſondern in allererſter Linie die Soldaten aus den vorderſten Gräben des Weltkrieges, die Träger einer aktiven Politik waren, ohne ſich im Kriege deſſen bewußt zu ſein. f Der Beſuch am 2. Auguſt in Baden⸗Baden und der Be⸗ ſuch von zwei anderen Frontkämpfern, Jean Goy und Robert Monnier, am 2. November in Berlin ſo⸗ wie der jetzige Beſuch zeigen ebenſo wie die bisher ſtattge⸗ fundenen Beſprechungen den Willen, daß die Frontkämpfer beider Länder zum Segen ihrer Völker bereit ſind, weiter an der Annäherung beider Völker zu arbeiten. in den Kreiſen der Fron Weir eee r ölder t 9 ſchon überlegen. Tokio. 21. Dezember. Außenminiſter Hirota empfing am Donnerstag die Preſſe und ſprach zu der Kündigung des Waſhingtoner Flottenabkommens durch Japan. Dieſes Abkommen müſſe gekündigt werden, ſo führte er aus, weil es völlig ſinn⸗ widrig ſei. Sollten die Großmächte ſedoch die ſapaniſchen Vor⸗ ſchläge nicht annehmen, dann werde die japaniſche Regie- rung gezwungen ſein, unter Verzicht auf irgendwelche Zu⸗ geſta e der Floktenpolitik der Mächte den ſtärkſten Wid⸗ entgegenzuſetzen. Die Lelegraphen-Agentur Schimbun⸗Rengo veröffent⸗ licht ausführliche Betrachtungen über das Verhältnis der japaniſchen zur amerikaniſchen Flotte. Darin wird hervor⸗ gehoben, daß die japaniſche Flotte ſchon jetzt einen größeren Mannſchaftsbeſtand und beſſeres Material aufweiſe als die amerikaniſche. Die Folge der Kündigung des Waſhingtoner Abkommens werde ein neues Flottenwettrü⸗ ſten ſein, Rooſevelt und andere amerikaniſche Politiker verſuchten deshalb, Japan durch die Aufſtellung eines gro⸗ ßen amerikaniſchen Flottenbauprogramms einzuſchüch⸗ tern. Die Agentur erblickt darin jedoch nur einen Bluff, da die Anpaſſung des Mannſchaftsbeſtandes an eine vergrößerte Flotte für Amerika in kurzer Zeit gar⸗ nicht möglich ſei. Auch ſei die Erneuerung der amerikani⸗ ſchen Kriegsmarine in techniſcher Hinſicht für Amerika ſchwieriger als für Japan, denn die ſapaniſchen Werften ſeien beſſer ausgerüſtet als die amerikaniſchen. Wenn erſt Japan an eine Vergrößerung ſeiner Flokte gehe. würden die Vereinigten Staaten es niemals einho⸗ len können, auch wenn ſie zehn Kriegsſchiffe gegen ein japa⸗ niſches bauen laſſen würden. Die Agentur bekonk abſchlie⸗ ßend, daß Japan enkſchloſſen ſei, nach der Kündigung des Maſhingtoner Abkommens ſeine Flotte ſo auszubauen, daß ſie für alle Fälle gerüſtet ſei. Es habe daher nichts zu befürchten. auch wenn keine neuen Flokten vereinbarungen zuſtande kämen. 20. Dezember. berſuchte die erregte zu ſtürmen, in dem ge⸗ delt wurde, weil er ein angegriffen haben ſollte. Die h, daß Nationalgarde einge⸗ rade geg weißes 14jährige Lage wurde derart be ſetzt werden mußte.. e Menge den dritten Sturm unternahm, eröffnete die Nationalgarde das Feuer. Drei Perſonen wurden getötet, eine größere Anzahl wurde verletzt. Der angeklagte Neger wurde ſchleunigſt im Kraftwagen abtransportiert. Nach den Tumulten kam es am Abend zu neuen Un⸗ ruhen. Das Ge de iſt von der Volksmenge in Brand geſteckt worde Gouverneur hat 500 Mann Nationalgarde nach Selbyville entſandt. Das Gerichtsge⸗ bäude brannte bald lichterloh. Seine Rektkung iſt unmäg⸗ lich. Demonſtranken ziehen durch die Straßen der Stadt, ſchießen nach allen Richtungen und ſtoßen Verwünſchungen gegen die Neger aus. Alle Zeppelinfahrten mitgemacht ö näür im Millionär. Friedrichshafen, 20. Dez. Das von ſeiner Weihnachts⸗ fahrt nach Braſilien wieder nach Friedrichshafen zurückge⸗ kehrte Luftſchiff„Graf Zez ppelin“ konnte bekanntlich auf der Heimfahrt von Südamerika über Frankreich den millionſten Fahrtkilometer zurücklegen und damit ein für ein Luftfahr⸗ zeug außergewöhnliches Jubiläum begehen. Abgeſehen von einer Reihe anderer Mitglieder der Beſatzung des erfolgrei⸗ chen Luftſchiffes, die unter Berückſichtigung ihrer Fahrten mit früheren Zeppelinen ebenfalls zu Luftmillionären ge⸗ worden ſind, kann aber nur ein Angehöriger der Beſatzung des„Graf Zeppelin“ gleich⸗eitig mit„ſeinem“ Luftſchiff das⸗ ſelbe Jubiläum der Zurücklegung des millionſten Kilome⸗ ters feiern, den er im regelmäßigen Verkehr auf dem„Graf Zeppelin“ hinter ſich gebrocht hat. Er iſt nämlich der einzige. der bei ſeder der 423 Jahr- ten, die das Jus msſchiff ſeit 1928 durchgeführt hal, an Bord war. Es iſt dies der 1890 in den Vereinigten Staaken in Strocknach(Michigan! gebore Fahrmeiſter Auguſt Grözinger, der bereits ſeit dem Jahre 1908 im Lufk⸗ ſchiffdienſt ſteht. N Schiffszuſammenſtoß an der Küſte Portugals. Paris. 20. Dez. Wie aus Liſſabon gemeldet wird, iſt der aus Südamerika kommende holländiſche Perſonendampfer „Orania“ auf der Reede von Leixoes bei Porto von dem portugieſiſchen Perſonendampfer„Loadan“ während der Aus⸗ ſchiffung der Reiſenden gerammt worden. Der Bug der „Orania“ wurde vollkommen eingedrückt, ſo daß ſich rieſige Waſſermaſſen in das Schiffsinnere ergoſſen. Das Schiff be⸗ gann ſchnell zu ſinken. Die aus 150 Mann beſtehende Be⸗ ſatzung und die 122 Reiſenden wurden gerettet. Jedoch wurden verſchiedene Reiſende und Mitglieder der Beſatzung verletzt. Ein Reiſender, der über rd geſprungen war, wurde mit ei 8 0 is Krankenhaus von Por eine Raubüberfall auf ein Lohnbüro. Philadelphia, 21. Dez. Fünf maskierte Räuber über⸗ fielen am Donnerstag das Lohnbüro der Philadelphia⸗ Electric⸗Company, ſchlugen den Wachbeamten nieder und raubten einen Geldſack, der etwa 45 000 Dollar enthielt. Die Räuber entkamen unerkannt. einopi W o Mott tat der Ne 4 Die Nettungstat der„Rework Danktelegramm des Führers.— Engliſche Bewunderung. Berlin, 20. Dez. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat an den Commodore Kruſe vom Hapag⸗Dampfer „Newyork“ das folgende Telegramm gerichtet: a „Ihnen und der tapferen Beſatzung ſpreche ich für die heldenhaf zktung der 16 norwegiſchen Seeleute aus ſchwerer Seenot meinen Dank und meine aufrichtige Aner⸗ kennung aus.“ Die Rettung der Beſatzung des norwegiſchen Schiffes „Siſto“ durch die Seeleute des Hapagdampfers„Newyork“ wird in der Londoner Preſſe ausführlich und mit Ausdrük⸗ ken der Bewunderung gemeldet. In der„Times“ beſonders werden der„glänzende Mut und die Seemannskunſt“ der Helfer gerühmt. Erſt nach dreiſtündiger Arbeit hätten ſie die Schiffbrüchigen erreicht. Trotz der größten Gefahr des Ken⸗ terns oder Scheiterns an der Bordwand des ſteuerloſen Schiffes hätten ſie die Norweger, einen nach dem anderen, in ihre„Nußſchale“ hinübergenommen und trotz des ſchwe⸗ ren Sturmes ſicher zu ihrem Schiff gebracht. Retktungsmedaille für die Beſatzung. Aus Anlaß der heldenhaften Rettungstat der„New⸗ hork“-Beſatzung hat der Reichs- und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick an das Hamburgiſche Staatsamt fol⸗ gendes Telegramm gerichtet:„Anläßlich heldenhafter Ret⸗ tungstat der Beſatzung„Newyork“ erſuche unverzüglich Einreichung von Vorſchlägen zur Beantragung der Rek⸗ tungsmedaille.“ Dank des norwegiſchen Miniſterpräſidenten Hamburg, 20. Dez. der norwegiſche Miniſterprä⸗ ſident und Miniſter des Aeußeren, Mowinckel, hat an die Hamburg⸗Amerika⸗Linie das folgende Telegraxmm gerich⸗ tet:„Habe eben mit Bewunderung von der Rettung der Beſatzung des norwegiſchen Schiffes„Siſto“ durch die hel⸗ denhaften Anſtrengungen der Beſatzung Ihres Schiffes „Newyork“ geleſen. Ich bitte Ihre Geſellſchaft, meinen herz⸗ lichen Dank entgegenzunehmen und der Beſatzung der „Newyork“ überbringen zu wollen.“ Der„Raubüberfall“ iin Eiſenbahnabkeil. Köln, 21. Dez. Wie gemeldet, wurde in einem Ab⸗ teil zweiter Klaſſe des Perſonenzuges Köln Koblenz der 25jährige Heinrich Fuerbach aus Annen(Weſtfalen) mit einer Schußwunde in der Herzgegend aufgefunden. Die erſten Angaben des Fuerbach, er ſei von einem Unbekann⸗ ten überfallen und ſeiner Barſchaft von 2000 Mark be⸗ raubt worden, ſchienen den Beamten der Landeskriminal⸗ polizei unwahrſcheinlich. Ihre Bemühungen führten dann auch zur Aufklärung dieſes Vorfalles. Fuerbach hat ſelbſt geſtanden, ſich den Schuß in ſelbſtmörderiſcher Abſicht bei⸗ gebracht zu haben. Als Grund hierzu gibt er wirtſchaft⸗ liche Not an. J Amerikaniſcher Frachtdampfer in Geenot Newyork, 21. Dez. Der amerikaniſche Frachtdampfer „Severance“(5000 Tonnen), beheimatet in Boſton, ſandte SOS⸗Rufe aus. Das Schiff treibt mit einer Beſatzung von 41 Mann 18 Seemeilen ſüdlich von Fire Island(New⸗ hork) ſteuerlos in ſchwerer See. Ein Wachtkutter iſt zur Hilfeleiſtung unterwegs. Sprengſtofflager im Saargebiet ausgegraben Saarbrücken, 20. Dez. Wie die„Deutſche Front“ mel⸗ det, hat die Kriminalpolizei ein umfangreiches Sprengſtoff⸗ lager am Südhang des Spichererberges, in der Nähe der franzöſiſch⸗ſaarländiſchen Grenze, ausgegraben. Bei Nach⸗ forſchungen über einen Einbruch ſtieß man auf mehrere Gruben. In der erſten Grube fand man Munition, Sprengkapſeln und ſchwere Jagdmunition. Die zweite Grube enthielt eine große blecherne Bonbondoſe, die mit Briſanzſprengſtoffen, Dynamit ſowie Zündſchnüren mit Zündkohlen und Sprengkapſeln gefüllt war. In der drit⸗ ten Grube wurde ein Spaten mit Stahlrohr gefunden. 35 5 che ches fem SCH (ber Hdd hh en un Hondlfen. Vier Tage darauf war allen in Ordnung. Angelo trug Vollmachten, Dokumente, Pläns bei ſich, Namenliſten von Agenten und Freunden des Geheimbundes, die ihm unter⸗ wegs nützlich und hilfreich ſein konnten, und war zur Ab⸗ reiſe bereit. Reichlich mit Geldmitteln verſehen, begab er ſich zum Hafen, von Nikanor begleitet. Es war kein feierliches Abſchiednehmen, denn es war 5 keine Trennung für lange Zeit. And jeder wußte, daß s Wiederſehen eine neue, ſchöne Zukunft bringen würde. Ein feſter Händedruck. „Viel Glück und Erfolg, Angelo. Und eine frohe Rück⸗ kehr.“ „Ich danke, Vater.“ Es war das ſchönſte Wort, das er Nikanor geben konnte. Dann betrat er das Schiff. Und nicht lange dauerte es, ſo ſpannten ſich die Segel unter dem Winde und glitten in das blaue Meer hinein. Nikanor ſah dem Schiff eine Weile nach. Plötzlich ſchreckte er zuſammen. Hatte er nicht vergeſſen, Angelo noch etwas Wichtiges zu ſagen? Es war zu ſpät. Er zuckte die Schultern. Seine mächtige Stirn war ge⸗ krauſt. Die Augenlider ſenkten ſich halb. Ja, was war es, das er zu ſagen vergeſſen hatte? Ein Wort, das Angelo jehlu vor vielen Jahren einmal als Warnung ins Ohr geflüſtert worden war, damals, da er als junger Fähnrich von Sardinien nach dem Feſtlande entfloh in einer Nußſchale von Boot, um nach einer Sturm⸗ fahrt ohnegleichen bei Neapel zu landen.. „Hüte dich vor Salerno!“ e Der Alte ſtarrte über das Meer. Alle Gedanken geſam⸗ melt und konzentriert auf das ferne Schifflein im unend⸗ lichen Blau des Meeres. Er hob die Hände wie Muſcheln gegen den Mund und ſchrie aus voller Lungenkraft über das Waſſer: „Hüte dich vor Salerno, Angelo!“ Es war das einzige, was er tun konnte. Ob der Ruf das Schiff erreichen würde? Ob die Kraft und Suggeſtion ſeiner Gedanken ſtark genug war, das Wort in Angelos Ohr, in ſeine Seele zu ſchleudern? Er wandte ſich um. Man wurde alt, man vergaß ſchon bedeutſame Dinge. Das war nicht gut. 1 Langſam ſchritt er davon, durch das Gewirr des Hafens. Etwas Unruhe im Blut, die er nie gekannt hatte. Er ſchüttelte etwas ratlos den Kopf. Es war ein erſchütterndes Wiederſehen zwiſchen Angelo, Lodovico und Luigino, als ſie ſich zwei Wochen ſpäter be⸗ gegneten. And noch manches andere bekannte Geſicht er⸗ kannte Angelo unter den vereinigten Scharen der Ban⸗ diten, das früher einmal unter ſeiner eigenen Bande ge⸗ weſen war, als er der König der Apenninen genannt wurde und Einthio noch lebte, der Unvergeßliche. So man⸗ cher von denen, die damals in den Gefechten mit den Sbirren verſprengt wurden, hatte ſich im Laufe der Zeit wieder eingefunden. Ueberall war die Freude über Angelos Wiederauf⸗ tauchen groß. Bis in die ſpäte Nacht hinein flackerten im Walde die Lagerfeuer gen Himmel, der Wein ging um, Lieder wurden geſungen, es war ein rechtes Feſt, das dieſe Freiſcharen in dieſer Nacht feierten, zu Ehren ihres ober⸗ ſten Führers. Angelo ſaß vor ſeinem Zelt. Ergriffen blickte er über das Lager hin. Freie Welt! Freie Menſchen! Noch einmal darf ich das alles erleben. Es wird ein Abſchied ſein. Ein Abſchied für immer. Eine neue Zukunft wartet auf mich. Und eine 8 05 Frau mit einem Knaben auf dem Arm wird oft am eeresſtrande ſtehen und Ausſchau halten. Liebe, geſegnete Frau! Kleiner Renatus! Ich komme wieder! Aber erſt laßt mich einmal meine Wälder, meine Berge rüßen, laßt mich noch einmal kämpfen für die Freiheit, ür die Gerechtigkeit, und mein Leben in die Schanze ſchla⸗ gen für Italiens Größe. Lodovico trat zu ihm. Zwei Weinbecher in der Hand. „Trinkt, Angelo! Trinkt auf gutes Gelingen! Morgen reiten wir weiter!“ 1 Die Becher klangen aneinander. Hinten im Lager ſummte ein altes Banditenlied auf. „Wir müſſen morgen truppweiſe weiterreiten“ ſagte Luigino.„Es könnte ſonſt auffallen. Bei Neapel ſtehen noch weitere Banden Kameraden.“ „Ich weiß“, antwortete Angelo.„Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß der Weitermarſch ſo unauffällig wie möglich er⸗ folgen muß. Wir ſind noch nicht in Korſika. Wiewohl es mich reizen könnte, den Sbirren, vor denen ich lange genug wie ein gehetztes Wild gelaufen bin und mich verſtecken mußte, wieder einmal die ſtarke Fauſt zu zeigen. Daß ſie merken: Ich bin noch da! Es wäre ein Hauptſpaß, haha! Trinkt, Brüder! Auf ein freies Leben!“ und im Lager ſangen ſie bei Würfel und Wein und flackernden Feuern: Wir lieben die Fürſten und Bürger nicht, Die ſatten, die fetten und feiſten, Die ſich mit ihres Goldes Gewicht Die Armen zu knechten erdreiſten. Wir ſind der Freiheit Schußpolizei Gegen Adelsdünkel und Tyrannei, 8 Und trifft uns der Sbirre, und holt uns der Strich, Wir haben gelebt in Freiheit und Glück— Mit Piſtolen, mit Flinte und Degen! * 8 4 7 ** 2 Truppweiſe, in Zeitabſtänden von einem Tag, make ſchierten ſie weiter und ſchoben ſic immer näher an Neapel heran. Die Bevölkerung ſowohl als die Behörden ſchienel ahnungslos zu ſein. er„Operationsplan“ klappte alſ vorzüglich. ngelo befand ſich beim letzten Trupp, einer Schar von zehn, zwölf Mann, die gewiſſermaßen die Rückendeckung für die anderen bildeten. a Nacht und Tag verging, Tag und Nacht, Nacht und Tah. Man ſchrieb den 5 1784. Es ging bereits auf Hier zu. Die kleine Stadt Avellino kam in Sicht, unweit Neape und Salerno gelegen.. Es iſt niemals herausgekommen, woher die Polizeien fekten und Gouverneure dieſer Gegend mit einem wußten, daß Angelo Duca wieder im Lande ſei. Aber s begann gewiß mit dem Verſchwinden von einem der 1 die mit Angelo ritten. Ein Galgenvogel, dem er ſchon lang nicht getraut hatte. Fortſetzung fob 0 be . ick Adusdem badiscuien lande N 7 * 892 6 385 11 75 WII La ones etetene esse nachesfſeier 5 Aufruf des Reichsſtatthalters. Karlsruhe, 21. Dezember. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner er⸗ läßt folgenden Aufruf zur öffentlichen Volks⸗Weihnachts⸗ feier am 23. Dezember 1934: „Am 23. Dezember feiert das ganze deutſche Volk die öffentliche Volks⸗Weihnacht als Feſt der Volksgemein⸗ ſchaft und der helfenden Tat. Wenn um 19 Uhr am kom⸗ menden Sonntag alle Gliederungen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung zur Weihnachtsfeier rufen, wenn die Schaufenſter in den Straßen unſerer Städte ſich verdun⸗ keln, wird im Glanze des Lichterbaumes auf den Gaben⸗ tiſchen des Winterhilfswerkes und der NS-Volkswohlfahrt und anderer Gliederungen der Bewegung Adolf Hitlers eine Fülle von Gaben ausgebreitet ſein, auf die die leuch⸗ tenden Augen der Kinder armer Volksgenoſſen in froher Erwartung gerichtet ſein werden. An ihrer Freude teilzu⸗ nehmen iſt der Wunſch und ſicher auch das ſchönſte Weih⸗ nachtserlebnis aller Glieder der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft. Es kann als Selbſtverſtändlichkeit betrachtet werden, daß die Teilnahme an dieſer FJeierſtunde jedem Deuk⸗ ſchen ermöglicht wird. Vereine und Organiſationen werden erſucht, für dieſen Tag vorbereitete Vereins⸗Weihnachtsfeiern ſo zu verlegen, daß die Zeit zwiſchen 19 und 20 Uhr zur Teil⸗ nahme an der öffentlichen Volks⸗Weihnachtsfeier freige⸗ halten wird. Soweit an dieſem Tage Arbeiter und Angeſtellte durch das Weihnachtsgeſchäft beanſprucht werden, wird erwartet, daß die Arbeitgeber alle Vorkeh⸗ rungen treffen, um eine Beſchäftigung von Angeſtellten und Arbeitern in derſelben Zeit auf das Mindeſtmaß zu beſchränken. von den Mitgliedern des Einzel⸗ handels wird dringend gewünſcht, daß ſie die verein⸗ barten Ladenſchlußzeiten ſtreng einhalten und eine Bean⸗ ſpruchung des Perſonals nach 19 Uhr unter allen Um⸗ ſtänden vermeiden. Mit Rückſicht auf die zu erwartende große Beteiligung der Bevölkerung an der öffentlichen Volks⸗Weihnachtsfeier bedeutet es ſicherlich kein großes finanzielles Opfer, wenn die Theater und Licht⸗ ſpielhäuſer ſich aus freien Stücken entſchließen, in 5 Zeit von 19 bis 20 Uhr keine Vorſtellungen abzuhal⸗ en. Auf dieſe Weiſe wird erreicht werden, daß die Feier⸗ ſtunde der Volksgemeinſchaft in gleichem Ausmaße ein Er⸗ lebnis des ganzen Volkes ſein wird, wie die großen Jeier⸗ tage der Nation am 1. Mai und am 1. Oktober.“ — Eine Landesbildſtelle im Unterrichtsminiſterium. Von der Anterrichtsverwaltung wird mitgeteilt, daß zum Leiter der Landesbildſtelle Baden Hauptlehrer Alfred Malzacher ernannt wurde. Die Geſchäftsräume der Landesbildſtelle befinden ſich bis zur endgültigen Löſung der Hausfrage einſtweilen im Gebäude des Anterrichtsminiſteriums in Karls⸗ ruhe. Die Landesbildſtelle hat bekanntlich die Aufgabe, die Schulen des Landes mit Hilfe des bei den Schülern erhobenen Lernmittelbeitrages mit Schmalfilmapparaten zu verſorgen und ſo die Vorausſetzung für die Auswertung des Schmal⸗ films im Unterricht zu ſchaffen. Die Wetterlage im Schwarzwald Im Hochſchwarzwald ſind wieder ergiebige Niederſchläge aufgetreten. Auf dem Feldbergplatt und auf den Halden am Herzogenhorn und Belchen dauerte das Schneetreiben bei 0 bis— 1 Grad Kälte an, doch iſt der niedergehende Schnee feucht und ſchwer und hält ſich nicht auf den ſtark durchnäßten Matten. Eine Sportmöglichkeit beſteht im Hoch⸗ ſchwarzwald bis zur Stunde noch nicht. Die Froſtgrenze ver⸗ läuft bei 1300 bis 1400 Meter. Unterhalb dieſer Höhenlage fällt Regen bei 3 Grad Wärme. Die Großwetterlage hat im Gebirge noch keinerlei win⸗ terlichen Einſchlag erfahren; gegenwärtig hat es ſogar den nſchein, als ob ſich wiederum föhnige Luft mehr als kältere urchſetzen würde, ſo daß die Sportausſichten für die Feier⸗ tage weiterhin ungewiß bleiben. 5 (Y) Die Bluttat in Eggenſtein. Zu der Bluttat in Eggen⸗ ſteni wird noch bekannt, daß der Täter, Friedrich Stern, dem Trunke ergeben war und zu Gewalttätigkeiten neigte. Auch die beiden Söhne tranken des öfteren über den Durſt. Unter ſolchen Verhältniſſen wurde das Familienleben immer mehr zerrüttet. Am meiſten hatte darunter die Frau und Mutter zu leiden, die am fraglichen Abend wieder erleben mußte, daß der alte Stern ſeinen ganzen Zahltag als Notſtands⸗ arbeiter in Alkohol umſetzte und betrunken nach Hauſe kam- Der im Karlsruher Amtsgerichtsgefängnis befindliche Täter gibt zu, daß er blindlings auf ſeinen Sohn Julius einge⸗ ſtochen hat, beſtreitet jedoch die Tötungsabſicht. Er habe einem Sohn nur einen Denkzettel geben wollen. UA Oſterburken.(„Taubſtumme— Hauſierer) Um ihre Ware leichter an den Mann zu bringen, gaben ſich hier zwei Hauſierer als taubſtumm aus. Die Gendarmerie kam hinter dieſen Trick und ſetzte die Schwindler hinter Schloß und Riegel. Ein großer Schließkorb mit verſchiedenen Waren wurde beſchlagnahmt. Altheim bei Buchen.(Von einem Baum er Ichlag 1 Holzfalen wurde der 40 jährige Auguſt Mechler von einem ſtürzenden Baum ſo unglücklich er daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglück e hin läßt eine Witwe mit fünf unmündigen 11 00 8 O Freiburg.(Betrüger vor Gericht.) Wegen Be⸗ trugs, Diebstahl; 55 Anterſchlagung hatte ſich Erich 0 aus Guben vor dem Schöffengericht zu verantworten. Er hatte im ſüdlichen Baden und auch in Freiburg Volksgenoſſen i i ü i beſſe⸗ zu beſtimmen gewußt, ihm Hüte und Kleider zur Ausb. 2 1 1 M. gab vor, die Sachen N i zur Wiederherſtellung überſenden zu wollen. In 95 505 keit war es ihin aber darum zu tun, aus den Gegenſtänden Geld herauszuſchlagen. Das Urteil lautete unter Einſchluß einer bereits vom Amtsgericht Mainz ausgesprochenen ein⸗ einbalbjährigen Gefängnisſtrafe auf zwei Jahre 1 15 nate Gefängnis.— Der Felix Haibt aus Leinſtetten iſt 99 1amal wegen Betrügereien vorbeſtraft. Waren auch 3 die zur Verhandlung ſtehenden Betrugsfälle nicht ech 15 ſchlimm, ſo wog das große Vorſtrafenregiſter bei der af bemeſſung umſo ſchwerer. Das Gericht verurteilte den An⸗ geklagten zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis. 0 Aus den Nachbarländern Die Scheune in Brand geſteckt Der Brandſtifter von den Flammen erfaßt und verbrannk. Worms, 20. Dez. Dieſer Tage brannte die Scheune des Landwirts Philipp Burkhard in Herensheim. Den herbei⸗ geeilten Feuerwehren gelang es, die Gefahr des Umſich⸗ greifens des Feuers auf die Nachbarſcheunen zu beſeitigen. Das Vieh konnte gerettet werden alles andere verbrannte. Da der Beſitzer noch wenige Minuten vor Brandausbruch in ſeinem Anweſen geſehen wurde, während des Brandes aber nicht da war, vermutete man ein Verbrechen. Später fand man ſeine verkohlte Leiche in den Brandtrümmern. Hierzu meldet der Polizeibericht u. a.: Während das ganze Innere der Scheune brannte, hing der Beſitzer des Anweſens, deſſen Kleider ebenfalls brannten, in eiwa fünf Meter Höhe kopfüber in den Sproſ⸗ ſen der ſenkrecht von der Tenne in die Scheune führenden Leiter. Der Retkungsverſuch ſcheiterke, da Burkhard kurz darauf herunkerfiel und von dem zuſammenbrechenden Stroh und Gebälk begraben wurde. Er konnte nur als verkohlte Leiche geborgen werden. Anſcheinend hat Burkhard ſeine Scheune ſelbſt ange⸗ ündet. Zwiſchen Burkhard, der in letzter Zeit ſtark dem Alkohol zuſprach, und ſeinen Stiefkindern kam es öfter zu Streitigkeiten. Da nicht immer alles nach Wunſch ging, fühlte er ſich zurückgeſetzt, was wiederum zu Streitigkeiten mit ſeiner Frau führte. Wiederholt äußerte er hierbei, daß er, ehe er mit ſich Schluß mache, die Scheune anzünden werde. Nach einem neuen Streit, in dem er ſeiner Frau eine blutende Verletzung am Kopf beigebracht hatte, begab ſich Burkhard, während ſeine Frau beim Arzt war, völlig betrunken in die Scheune. Bald darauf ſtand ſie in Flammen. Während einwandfrei geklärt ſein dürfte, daß Burkhard den Brand ſelbſt gelegt hat, iſt es fraglich, ob er hierbei auch den Tod finden wollte. Möglich iſt, daß er dieſe Abſicht hatte, daß er je⸗ doch flüchtig gehen wollte, als die Flammen an ihm hoch⸗ ſchlugen. Hierbei muß er mit den brennenden Kleidern einen Fehltritt beim Abſteigen auf der Leiter getan haben, ſo daß er an dieſer kopfüber zu hängen kam. Wahrſchein⸗ lich beſaß er dann weder Kraft noch Zeit, ſich in Sicherheit zu bringen. Ausgeſchloſſen iſt jedoch auch nicht, daß er nur die Scheune in Brand ſetzen wollte, ſich ſelbſt aber in ſei⸗ ner Trunkenheit vor dem ſchnell um ſich greifenden Feuer nicht mehr retten konnte. Neues 7 0 aller Welt Fernſehen in der Reichskanzlei Berlin, 21. Dez. Dem Führer wurde durch den Staats⸗ ſekretär des Reichspoſtminiſteriums Dr. Ohneſorg eine Fern⸗ ſehübertragung vorgeführt. Mit einem vom Reichspoſtzentral⸗ amt in der Reichskanzlei aufgeſtellten Fernſehempfänger wur⸗ den verſchiedene Ausſchnitte aus Tonfilmen, Sendungen des Altrakurzwellenſenders der Deutſchen Reichspoſt in Berlin⸗ Witzleben, wohlgelungen aufgenommen.. In der Kurve verunglückt— Zwei Tote Bamberg, 20. Dez. Vor der Möbelfabrik Rauch in Lichtenfels ereignete ſich ein folgenſchweres Verkehrsunglück. In der dortigen Kurve ſtieß ein Bamberger Motorradfah⸗ rer mit einem Perſonenkraftwagen aus Oberbayern zu⸗ ſammen. Der Motorradfahrer wurde durch die Windſchutz⸗ ſcheibe und das Dach des Perſonenwagens geſchleudert und ſchwer verletzt, während der Wagenlenker auf der Stelle tot war. Der Motorradfahrer ift noch in der gleichen Nacht den ſchweren Verletzungen erliegen. 50 Autos geſtohlen Kraftwagenräuber vor Gericht. Berlin, 21. Dez. Vor dem Landgericht begann am Donnerstag der Prozeß gegen eine Bande von Kraft⸗ wagenräubern. Im ganzen haben ſich ſieben Angeklagte zu ve zantworten. Sie ſtehen durchweg im Alter von 20 bis 21 Jahren. Die Verbrecher haben in drei Monaten in üer 50 Fällen Perſonenkraftwagen, die auf den Straßen ſtan⸗ den, entwendet, ausgeplündert und mit den Wagen noch Diebesfahrten unternommen. Wenn der geſtohlene Wagen ſeinen Zweck erfüllt hatte, ließen ihn die Banditen einfach auf der Straße ſtehen. a Wie rückſichtslos die Täter vorgingen, beweiſt ein Vor⸗ fall, der ſich am 14. April abſpielte. Der Polizeihauptwacht⸗ meiſter König bemerkte den am Vortag geſtohlenen Wagen des Schauſpielers Brauſewetter. In dem Wagen ſaßen die Angeklagten Schulze und Struck. Geiſtesgegenwärtig ſchwang ſich König auf den Trittbrett und packte den Führer Schulze, um ihn zum Halten zu zwingen. Eine raſende Fahrt durch die Straßen Berlins begann, in deren Verlauf der Verbrecher verſuchte, König vom Trittbrett zu ſtoßen. Ein Verkehrs⸗ poliziſt, der ſich dem Wagen in den Weg ſtellte, konnte ſich nur durch raſches Beiſeiteſpringen vor dem Ueberfahren⸗ werden retten. Schließlich verließen König die Kräfte, und er fiel auf die Straße. Glücklicherweiſe zog er ſich nur leichte Verletzungen zu. Großer Darlehensſchwindel A, 200 perſonen um 150 000 Mark betrogen. 8 Berlin. 20. Dezember. Unter dem Aktenzeichen„Weitenthaler und Genoſſen“ hat die Staatsanwaltſchaft Berlin gegen 21 Perſonen An⸗ klage erhoben wegen fortgeſetzten gemeinſchaftlichen Be⸗ truges(Darlehensſchwindel), der in den Jahren 1930 bis 1932 begangen wurde. Es handelt ſich hier um einen kypiſchen Fall von Dar⸗ lehensvermitllungsſchwindel größten Ausmaßes, dem etwa 200 Perſonen in verſchiedenen Teilen des Keiches zum Opfer gefallen ſind. Die Beſchuldigten verſprachen Geldſuchenden die Be⸗ ſchaffung billigen ausländiſchen Kapitals und veranlaß⸗ ten ſie zur Zahlung ſogenannter„Emiſſionskoſten“, d. h. Koſten für die Auflegung der ausländiſchen Anleihen. Es hat dann aber keiner der Darlehenſuchenden auch nur einen Pfennig erhalten. Auch die von den Opfern gezahl⸗ ten Gebühren wurden entaegen dem ausdrück ichen Ver⸗ ſprechen von den Schwindlern zurückbehalten und müſſen, mit ganz wenigen Ausnahmen, als verloren gelten, da ſie verausgabt worden ſind. Der Schaden beträgt über 150 000 Mark. Die Zentrale des Unternehmens, deſſen Seele der Angeſchuldigte Weitenthaler war, befand ſich in Berlin. von Weitenthaler zuſammen mit dem Angeklagten Turge gegründete„Milteeelropsiſche Wirtſchaftsgeſellſchaft“ in Berlin⸗Wilmersdorf. Als Deckmantel für die Betrügereien diente die Locale ſeuud schau — Vorläufig keine Liſte der Säumigen für die Ge⸗ meindeſteuern. Im Hinblick auf die Beſeitigung der Ver⸗ zugs⸗ und Stundungszinſen bei den Reichsſteuern und den Erſatz der Zinſen durch die Offenlegung einer Liſte der ſäu⸗ migen Steuerzahler hat ſich der Finanzausſchuß des Deut⸗ ſchen Gemeindetages mit der Frage beſchäftigt, ob dieſes Verfahren auch von den Gemeinden und Gemeindeverbän⸗ den durchgeführt werden ſolle. Die Meinung ging ein⸗ mütig dahin, daß es zweckmäßig ſei, zunächſt die Erfahrun⸗ gen abzuwarten, die die Reichsfinanzbehörden ſammeln. Im übrigen befaßte ſich der Finanzausſchuß mit der Auf⸗ ſtellung der Gemeindehaushaltspläne für 1935. Es wurde auf die Schwierigkeiten hingewieſen, die gegenwärtig noch beſtehen, um die Gemeinden und Gemeindeverbände mit ſicheren zahlenmäßigen Unterlagen zu verſehen. Der Ver⸗ treter des Reichs⸗ und preußiſchen Innenminiſters ſtellte einen Runderlaß über die Aufſtellung der Haushaltspläne in Ausſicht, der ausreichende Klärung ſchaffen ſoll. 2 Kleingärtnerverein. Der 2. Schulungsvortrag am Samstag, den 16. ds. Mts., war ſehr gut beſucht. Herr Chemiker Plath ſprach über„Die Entſtehung unſeres fruchtbaren Ackerbodens und ſeine Mikra⸗ Organismen“. Nachdem der Redner in ſehr anſchaulicher Form die Ent⸗ ſtehung der Erdoberfläche und der engeren Heimat, des Rheintals, erläutert hatte, ging er in ausführlicher Weiſe auf die Bildung und mikra⸗mineralogiſche Zuſammenſetzung des Ackerbodens ein. Da hörte man nun Genaues über Sand⸗, Lehm⸗, Schlick⸗ und Schlammböden, ihre phyſikaliſchen Eigenſchaften und ihren Nährwert in leichtfaßlicher Form. Schließlich kam der Redner auch auf den Humusgehalt der Böden und ſein Bakterienleben ausführlich zu ſprechen. Er gab wieder gute, praktiſche Hinweiſe, um das Boden⸗ leben zu begünſtigen und zeigte auch in ſeinem mit⸗ gebrachten Mikroskop bei 1200 facher Vergrößerung einen fruchtbaren Ackerboden mit ſeinen vielen Arten lebender Bodenbakterien. Nachdem auch noch die verſchiedenen Dünge⸗ mittel kurz beſprochen und in ihrem eigentlichen Wert feſt⸗ geſtellt waren, ſchloß ſich an den Vortrag eine rege Aus⸗ prache an, in der Fragen der Bodenbearbeitung und kultur beantwortet wurden. Jedes der zahlreich erſchienenen Mitglieder hat ſicher viel praktiſch verwertbare Kenntniſſe aus den Ausführungen. dieſes erfahrenen Bodenpraktikers mit nach Hauſe ge⸗ nommen und bewies dieſer Vortrag, wie wichtig es iſt, unſer Wiſſen zu untermauern. Dieſe Schulungsabende und ihre proktiſchen Belehrungen gibt unſern Mitgliedern die Nöglichkeit, ihr Stückchen Land kennen zu lernen und ſich vor Fehlſchlägen zu bewahren. * Verkehrsunfall. Geſtern vormittag ſtürzte auf der Seckenheimer Landſtraße ein Radfahrer und erlitt eine Verletzung am Hinterkopf und eine Gehirnerſchätterung. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß der Fahrer beim Befahren der Fahrbahn nicht ſo langſam und vorſichtig ge⸗ fahren iſt, wie dies bei den naſſen und ſchlüpfrigen Wegen erforderlich iſt. Der Verunglückte wurde in das Allgem. Krankenhaus verbracht. 2 A Erſtaufführung der Komödie„Straßenmuſik.“ Das Schauſpiel des Nationaltheaters bereitet für Sonntag, den 30. Dezember, die Erſtaufführung der Komödie„Straßen⸗ muſik“ von Paul Schurek vor. Das reizende Stück iſt eines der größten Luſtſpielerfolge der letzten Jahre. Es erſchien zuerſt niederdeutſch unter ſeinem jetzigen Titel, ging dann in hochdeutſcher Faſſung als„Der raſende Sperling“ über viele deutſche Bühnen und wird jetzt in der öſterreichiſchen Faſſung von Hans Saßmann gerade in Süddeutſchland mit ſtärkſtem Beifall gegeben. Die Inſzenierung beſorgt Hans Becker. Die Erſtaufführung findet im Neuen Theater ſtatt. Der 4000. Mieter iſt da! Der Elektriker Karl Herr⸗ mann aus Limburgerhof(Pfalz) hat den 4000. Mietver⸗ trag des Nationaltheaters Mannheim unterzeichnet und ge⸗ mäß der Ankündigung ſeine Miete als Freimiete erhalten. Dieſe Zahl iſt der Ausdruck einer Verbundenheit der Stadt Mannheim und ihrer Umgebung mit dem Nationaltheater. Zu den 4000 Normalmietern treten noch 774 Mieter im 4. Rang, ſo daß das Nationaltheater Mannheim 4774 Mie⸗ ter hat, von denen jeder 30 Vorſtellungen abnimmt. J Miniſterpräſident Köhler bei der Weihnachtsfeier der Firma Lanz. Im Nibelungenſaal des Roſengartens veran⸗ ſtaltete die Firma Heinrich Lanz ihre diesjährige Weihnachts⸗ feier. Im Laufe des Abends nahm Direktor Zils die Ehrung der Jubilare des Werkes vor, von denen 5 eine 40jährige und 49 eine 25jährige Dienſtzeit hinter ſich haben. Miniſter⸗ präſident Köhler gab in einer Anſprache einen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre. Beſondere Anerkennung zollte der Miniſterpräſident den Jubilaren des Werkes. 1 Jagdvergehen. Auf der Frieſenheimer Inſel wurden zwei 1 Männer vom Aufſichtsperſonal dabei betroffen, als ſie unbefugt die Jagd auf Kaninchen ausübten. Die beiden Wilderer wurden feſtgenommen. A Betrügeriſche Machenſchaften mit Pfandbriefen. Be⸗ trügeriſche Machenſchaften mit Pfandbriefen brachten den 46jährigen Emil Weiler von Bingen, wohnhaft hier, auf die Anklagebank. Als Häuſerſpekulant erſchlich er ſich von dem Lokomotivführerverein Ludwigshafen, für den er anfänglich Finanzgeſchäfte betrieb, dann mit ihm auf eigene Rechnung übernahm, 50 000 Mark unter dem nicht eingehaltenen Ver⸗ ſprechen, daß für dieſe Summe eine erſtſtellige Hypothek auf ein von ihm gekauftes Haus gegeben werden ſollte. Weiter unternahm er eine Schiebung, bei der gerichtsſeitig der Ver⸗ dacht beſteht, daß ein Handinhandarbeiten mit dem Geſchäfts⸗ führer Meyer des genannten Vereins beſteht. Er kaufte die Hypothek einer Witwe in Höhe von 13 500 Mark von der Rheiniſchen Hypothekenbank zurück und erhielt dafür von Meyer perſönlich, wie der Angeklagte angibt, Hypotheken⸗ pfandbriefe in Höhe von 4300 Mark und 2000 Mark bar. Da die Pfandbriefe zu 70 Prozent gehandelt, aber von den Hypothekenbanken zu 100 Prozent bezahlt werden, wurde ein großer Kursgewinn erzielt, von dem Meyer 1560 Mark erhielt, während die eigentliche Auftraggeberin leer ausging. Das Schöffengericht verurteilte den hartnäckig leugnenden Angeklagten nach zweitägiger Verhandlung wegen Betrugs und Untreue, ſowie wegen Konkursvergehens zu einer Ge⸗ f fängnisſtrafe von 1 Jahr 4 Monaten. 5 i Wetterbericht Die Wechſelwirkung zwiſchen öſtlichem Hochdruck und weſt⸗ lichem Tief beſteht fort, ſo daß für Freitag und Samstag immer noch unbeſtändiges, für die Jahreszeit ungewöhnlich mildes Wetter zu erwarten iſt. 8 Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim teuren Entschlafenen sagen wir ein herzliches„Vergelt's Gott“. Frau Elise Sauer Wtw. nebst Kinder. Heinigang unseres allen Mhm.-Seckenheim, 20. Dez. 1934. duns Falender Fußballvereinigung. Heute abend Training aller Aktiven zu den üblichen Zeiten. Anſchließend Spielerverſamm⸗ lung. Alle Spieler werden in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung erwartet. BM. Heute Freitag pünktlich 8.30 Uhr Schloßſaal. Turnerinnen Turnzeug mitbringen! träge! Volksjugend! Kleingärtner⸗Verein. 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