Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mi. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreist Die 22mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. D. A. XI. 34: 1200 Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. VBerkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 84. Jahrgang Anterredung mit Göring Ueber außen- und innerpolitiſche Fragen. London, 22. Dezember. Der preußiſche Miniſterpräſident General Göring ge⸗ währte einem Sonderberichterſtatter des Reuter⸗Büros eine Unterredung, in der er vor allem auf die deutſch⸗engli⸗ ſchen Beziehungen ſowie auf Luftfahrtfragen, ſpäter auch auf innerpolitiſche Fragen zu ſprechen kam. Miniſterpräſident Göring erklärte eingangs:„Das deutſche Volk hat die größte Achtung und Freund⸗ ſchaft für das britiſche Volk, mit dem es durch Bande des Blutes verbunden iſt. Es glaubt nicht, daß die britiſche Re⸗ gierung oder das britiſche Volk irgendwelche feindſeligen Gefühle gegen Deutſchland hegen, und es iſt ſein dringender Wunſch, daß England und Deutſchland in einem Verhält⸗ nis feſter und ehrlicher Freundſchaft verbleiben, natürlich auf der Grundlage der Gleichberechtigung. Und das iſt auch mein Wunſch für das Jahr 1935.“ Miniſterpräſident Göring fuhr dann fort, er ſei über⸗ zeugt, daß das kommende Jahr keine inkernakionalen Fra- gen bringen werde, die nicht auf friedliche Weiſe gelöſt werden könnten, und es gebe keine Regierung, die ſo wenig Verantworkungsgefühl habe, daß ſie zur Erreichung ihrer Ziele zu dem Mittel des Krieges,„dieſes ſchrecklichſten aller Schrecken“, greifen würde, ganz beſonders aber nichk die deulſche Regierung, die nichks weiter wünſche, als auf dem Wege des Friedens und der internationalen Zuſammen⸗ arbeit forkzuſchreiten. Das Geſpräch kam dann auf die Fragen der Luftfahrt. General Göring ſetzte auseinander, daß jede Furcht vor der deutſchen„Luftbedrohung“ in England ſinnlos ſei, denn Deutſchland habe, vom militäriſchen Standpunkt aus ge⸗ ſehen, gar nicht die techniſchen Mittel, um einen Luftangriff durchzuführen.„Natürlich,“ ſo bemerkte der Reichsluftfahrt⸗ miniſter,„haben wir einige Verſuchsmaſchinen, aber davon zu ſprechen, daß Deutſchland Hunderte von Mi⸗ litärflugzeugen beſitzt, iſt lächerlich.“ Auf die Innenpolitik übergehend, erklärte General Göring:„Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, daß die SA wie immer begeiſtert und be⸗ dingungslos hinter dem Führer ſteht. Eine Wiederholung des 30. Juni iſt nicht möglich.“ Göring ſagte, ebenſo feſt ſei er davon überzeugt, daß das Volk zur nationalſozialiſtiſchen Regierung halte und daß 90 v. H. der Wählerſchaft in jeder lebenswichtigen Frage wiederum für die Regierung ſtim⸗ men würden. Der Miniſterpräſident erwähnte als Beiſpiel für die Volkstümlichkeit der Regierung die Kundgebungen, die ihm und anderen nationalſozialiſtiſchen Führern vom Volke ſtändig bereitet werden, wenn ſie ſich in der Oeffentlichkeit zeigen, und fügte hinzu, daß er neulich beinahe totgedrückt worden ſei, als er für die Winterhilfe geſammelt habe.„Unzufriedene Leute feiern keine Männer, die ſie nicht ſchätzen!“ Gegen die jetzige Regierung gebe es keinerlei Oppoſition, verſicherte General Göring, und die innenpolitiſche Lage ſei gefeſtigt. Die Emigranten In Beantwortung der Frage, ob die Emigranten nach Deutſchland zurückkehren könnten, auch wenn ſie Marxiſten ſeien, erklärte der Miniſterpräſident, es habe keine Bedeutung, ob jemand Marxiſt geweſen ſei oder nicht. Der Emigrant, der ſein Vaterland nicht verraten habe, könne ohne Furcht nach Deutſchland zurückkehren und ſeinen Beruf wieder ausüben, wenn er die Bereit⸗ willigkeit zeige, wieder ein Mitglied der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft zu werden. Oer Kirchenſtreit „Der Streit in der evangeliſchen Kirche, von dem ſich der Staat vollkommen fernhält, iſt in Wirklichkeit ganz anders, als er vielfach dargeſtellt wurde. Der Streit ging zu einem gewiſſen Grade auf die Machtgelüſte gewiſſer Perfönlichkeiten zurück, die eine heimliche Oppoſition zu bilden verſuchten. Die Regierung miſcht ſich nicht in die inneren Angelegenheiten der Kirche. Sie ſchützt das Chri⸗ ſtentum und überläßt es jedem, nach ſeiner eigenen Faſ⸗ ſon ſelig zu werden. Verhaftungen General Göring erwähnte, daß kürzlich eine Anzahl von Parteigenoſſen und SA⸗Männern verhaftet worden ſeien. Er betonte aber, daß dieſe Männer keiner poli⸗ tiſchen Vergehen ſchuldig geweſen ſeien, ſondern daß ſie das bürgerliche Recht verletzt hätten und daher auf dem gewöhnlichen Wege beſtraft würden. Der frühere Gauleiter von Schleſien, Brückner, z. B. ſei aus mora⸗ liſchen und nicht aus politiſchen Gründen ſeines Poſten⸗ enthoben worden. Das Recht nehme keine Rückſicht auf das Parteibuch oder auf die Stellung, die jemand habe. Keine Meinungsverſchiedenheiten Der preußiſche Miniſterpräſident dementierte entrüſtet die ausländiſchen Gerüchte über Meinungsverſchiedenhei⸗ ten im Kabinett und brandmarkte als„infame Lüge“ da⸗ Gerücht, daß er und Dr. Goebbels ſich angeblich nicht schätzten. Er ſehe Dr. Goebbels faſt jeden Tag in Anwe⸗ ſenheit des Führers und ſie ſeien die beſten Kameraden und Freunde. Die gleichen unwahren und grotesken Ver⸗ Samstag, den 22. Dezember 1984 mutungen habe man über ſeine Beziehungen zu Dr. Schacht aufgeſtellt, deſſen Verdienſte um Deutſchland der Führer und die geſamte Regierung voll würdigten. „Es beſtehen keine Gegenſätze im Kabinekt. Es gibt dork nur vollkommene Juſammenarbeit zwiſchen allen ſei⸗ nen Mitgliedern und blindes Vertrauen zum Führer. Eine einigere Regierung gibt es nicht in ganz Europa,“ erklärte der preußiſche Miniſterpräſident mit Betonung. Er ſchloß die Unterredung mit der Verſicherung, daß Deutſchlands wirtſchaftliche Lage, obwohl ſie ernſt ſei wie überall in der Welt, ſich in letzter Zeit erheblich gebeſ⸗ ſert habe. Die Hamſterei iſt verſchwunden Jeſtſtellungen Dr. Goerdelers.— Die weiteren Pläne.— Elaſtiſche Preispolitik. Berlin, 21. Dezember. „Vor Preſſevertretern äußerte ſich der Reichskammiſſar für Preisüberwachung, Dr. Goerdeler, über ſeine Tätigkeit in Vergangenheit und Zukunft. Er führte u. a. Folgendes aus: Als ich das letzte Mal vor der Preſſe ſprach, habe ich davor gewarnt. Hamſterkäufe zu kätigen. Ich habe die Ham⸗ ſterer als ebenſo unklug wie undiſzipliniert bezeichnet. Mein Vertrauen in die Diſziplin aller wirkſchaftenden und kau⸗ fenden Schichten hat mich nicht getäuſcht. Die Hamſterei iſt verſchwunden. Aus allen Teilen des Landes, von allen Behörden, von allen Stellen der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront liegen gleichlautende Nachrichten in dieſer Richtung vor. Ebenſo erfreulich iſt, daß die gleitende, beinahe ſchon aukomakiſch ſich vollzie⸗ hende Preisſteigerung, die eine Begleiterſcheinung von Angſt- und Hamſterkäufen iſt, einer Stabiliſierung der Preiſe gewichen iſt, ſelbſtverſtändlich mit Ausnahmen, die da nicht zu verhindern ſind, wo vorübergehend gewiſſe Mangelerſcheinungen auftreten können. a Auf Grund dieſer Tatſachen ſind die Wirtſchaftsver⸗ bände vielfältig bei mir vorſtellig geworden mit der Bitte, ich möchte gerade zur Weihnachtszeit zu einem Kaufen in der Bevölkerung aufrufen. Es ſind ſo ſtarke Zurückhaltungen der Käufer bemerkbar geworden, daß man in der Wirtſchaft eine gewiſſe Beſorgnis hat, dieſe Zurückhaltung könne zu weit gehen und zu Arbeits⸗ mangel führen. Es iſt dies ein Anzeichen dafür, wie ſtark der Umſchlag von der Hamſterpfychoſe in die ruhige Ueber⸗ legung geweſen iſt. Ich habe auf dieſe Wünſche hin erklä⸗ ren müſſen, daß ich es dem geſunden Sinn des deukſchen Volkes überlaſſen müſſe, das zu 9 77 5 was es für notwendig alte. um ſo allmählich wieder das richtige Verhältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage ſich einſchaukeln zu laſſen. Dabei bin ich überzeugt, daß in der Weihnachtszeit keiner in der irrigen Annahme, es könnten gewaltige Revolutionen auf dem Gebiete der Preiſe ſtattfinden, ſich von Einkäufen der⸗ jenigen Sachen abhalten läßt, die er zum Weihnachtsfeſt für ſich oder ſeine Angehörigen gern haben möchte. Denn darüber war von vornherein gar kein Zweifel, daß es ſich diesmal gar nicht darum handeln kann, eine allgemeine, auf beſtimmte Hundertſätze ſich erſtreckende Preisſen⸗ kung im Sturmtempo herbeizuführen. Sie wäre auch höchſt unklug, weil ſie tatſächlich automatiſch zu einer Verengung der Arbeitsmöglichkeiten in den Produktions⸗ ſtätten führen würde. Das Ziel dieſer Preisüberwachung iſt vielmehr, Ruhe zu ſchaffen, weiteren Preisſteigerungen vorzubeugen, offen ⸗ bar überſetzte Preiſe— was geſchehen iſt— ſofork zu be⸗ reinigen und im übrigen die geſamte Preispolitik in der Wirtſchaft elaſtiſch zu machen. Nach den Berichten aus dem Lande ſind ſowohl auf dem Textilmarkt wie beim Handel mit Lebensmitteln Ueberſetzungen mit Erfolg bekämpft worden. Nicht vollkommen klar iſt die Situation für alle Beteiligten in der Wirtſchaft ſelbſt, ſelbſt auf dem Gebiete des Deyptil⸗ handels. Die Schuld bei etwaigen Ueberſetzungen, von denen aus dem Lande berichtet wird, liegt gemeinhin nicht beim Einzelhandel, ſondern vielfach an der über⸗ aus ſtarken Kompliziertheit der für die Errechnung der Preiſe geltenden Vorſchriften. Elaſtiſcher geſtalten Eine ſehr wichtige Nokwendigkeit liegt darin. das Preis. gebäude in der deutſchen Wirtſchaft elaſtiſcher zu geſtalten. Denn wenn wir uns einen Juſtand denken, in dem die Zahl der öffentlichen Aufträge zurückgeht, ſo iſt an ein Einſprin⸗ gen der Maſchinerie der Wirtſchaft aus eigener Kraft nur dann zu denken, wenn die Kaufkraft einer günſtigeren Preisgeſtaltung begegnet. Dieſen Zuſtand herbeizuführen, iſt das wichtigſte Ziel der geſamken Preisüberwachung. Als erſter Schritt auf dieſem Gebiete iſt, wie bekannt, die Anmeldung von Preisbindungen eingeleitet, die ſeit dem Juli 1933 vollzogen wird. Bis jetzt liegen An⸗ meldungen vor, die mehr als 1600 Warenkategorien er⸗ faſſen. Der Generalplan geht dahin, anſtelle der unelaſtiſchen Preisbindungen eine elaſtiſche Marktregelung zu ſetzen. Ich kann auch hier nur immer wieder darauf hinweiſen, daß die Idee, mit der Preisbindung die deutſche Wirtſchaft in Nr. 299 Ordnung zu bringen, in dem Augenblick einen vollendeten Schiffbruch erleiden muß, wo die öffentlichen Aufträge wie⸗ der in den Hintergrund treten. Es kommt darauf an, eine elaſtiſchere Anpaſſung der Preiſe an die Möglichkeiten des einzelnen Betriebes, an die Fähigkeiten des einzelnen wirt⸗ ſchaftenden Menſchen herbeizuführen mit dem höchſtnot⸗ wendigen Erfolg für das deutſche Volk: ſich der Fähigkeit ſeiner tüchtigſten Mitglieder bedienen zu kön⸗ nen im Wettkampf um die Erhaltung ſeines Daſeins. Es ſchwebt mir vor und hat ſchon beſtimmte Geſtalt angenommen, daß dieſe Marktregelung unter ſtarker Be⸗ trauung der Wirtſchaft mit Selbſtverwaltungs⸗ funktionen erfolgen ſoll. Die gewöhnlichen Träger ſol⸗ cher Selbſtverwaltungsaufgaben ſind nunmehr in der ge⸗ werblichen Wirtſchaft durch die neue Verordnung für den Aufbau der gewerblichen Wirtſchaft geſchaffen. Dr. Goerdeler ging dann im einzelnen auf die Ver⸗ ordnung über Wettbewerb ein und fuhr fort: Dieſe Verordnung iſt die unerläßliche Vorausſetzung für eine Freimachung der Preiſe, wenn wir nicht zu einem ſinnloſen Wettbewerb in unſerer Wirtſchaft kommen woll⸗ ten, der unendſichen Schaden anrichten würde. Ich hätte zwar das ſchöne Gefühl, zwei Monate mik einer Art Preisſturz glänzen zu können, dahinter aber käme eine ungeheure Ernüchterung und ſchwere Verluſte für das geſamte Volkskapital. Die Entfeſſelung der Preiſe kann nur langſam vor ſich gehen unter Sicherung gegen ſolche. die glauben, ihre Preiſe auf Koſten Drikter, nämlich der Gläubiger uſw., ſenken zu können. Kein Schema, ſondern ein Ziel! Die ganze Kunſt in wirtſchaftlichen Dingen iſt: kein Schema, ſondern ein Ziel, und in der Richtung auf dieſes Ziel: elaſtiſche Handlungsfreiheit. Die Marktregelung wird auch auf anderen Gebieten in der Richtung betrachtet werden, daß überflüſſige und um⸗ ſtändliche Warenwege und verteuerungen ausgeſchaltet werden und daß das deutſche Volk über einen Wirtſchafts⸗ apparat verfügt, der es ermöglicht, die beſten Leiſtungen auszunützen und das Arbeitserzeugnis auf dem einfach⸗ ſten, ſachverſtändigſten Wege an den Verbraucher zu beſten Preiſen zu bringen. a Zum Schluß dankte Reichskommiſſar Dr. Goerdeler der Preſſe für die ausgezeichnete Unterſtützung und bat um weitere vertrauensvolle Zuſammenarbeit. Verordnung gegen Schleuderpreiſe Gefängnis für unlautere Konkurrenz. Berlin, 21. Dezember. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat fol⸗ gende Verordnung erlaſſen, die ſofort in Kraft getreten iſt: Preiſe, die der Kaufkraft des Volkes entſprechen, ent⸗ wickeln ſich bei genügendem Angebot von Waren und Lei⸗ ſtungen am ſicherſten und zuverläſſigſten auf der Grund⸗ lage eines geſunden Wettbewerbes, der aber die Sicherung der Ernährung aus heimatlicher Scholle niemals beeinträchtigen darf. Außerdem kann Wettbewerb in Zeiten in denen die Produktionsſtätten und der Handel des Lan⸗ des nicht in vollem Umfange ausgenutzt ſind, die Gefahr heraufbeſchwören, daß Wettkampfpreiſe verlangt werden, aus denen Steuern und Löhne nicht gezahlt, die Gläubiger nicht befriedigt werden können. Um die Grundlage zu einem auf Leiſtung und Verant⸗ wortungsbewußtſein gegründeten Wettbewerb zu ſchaffen und damit den für die Volkswirtſchaft beſten Preis nach Möglichkeit zu ſichern, wird verordnet: 1. Wer unter unlauterer Ausnutzung ſeines Kredites oder böswilliger Nichterfüllung ſeiner Verpflichtungen gegenüber dem Skaake, der Gefolgſchaft ſeines Betriebes oder ſeinen Gläubigern in gemeinſchädlicher Weiſe Güter oder Leiſtungen zu Preiſen anbietet, die ſeine Selbſtkoſten nicht decken können und den Anforderungen einer ordnungs- mäßigen Wirtſchaft widerſprechen, wird mit Gefängnis und mik Geldſtrafe in unbeſchränkter Höhe oder mit einar die⸗ ſer Strafen beſtraft. Di e Strafverfolgung tritt nur ein, wenn der Schuldner ſeine Zahlungen eingeſtellt hat, oder wenn über ſein Ver⸗ mögen das Konkursverfahren eröffnet worden iſt. 2. Die geſetzlichen Vorſchriften über unlauteren Wett⸗ bewerb und die Strafbeſtimmungen der Konkursordnung bleiben unberührt.„ Kurzmeldungen Hamburg. Der Hamburger Senat empfing am Freitag mittag die mit der„Monte Olivia“ zur Saarabſtimmung nach Deutſchland gekommenen Saardeutſchen aus Ueberſee im Rathaus. 5 Wien. Der öſterreichiſche Vizekanzler Starhemberg hielt auf einer Weihnachtsfeier der Jugendorganiſation des Hei⸗ matſchutzes eine Rede, in der er ſeine Verſöhnungsbereitſchaft nach innen und außen zum Ausdruck brachte. Paris. Das Handelsgericht von Paris hat die fran⸗ zöſiſche Kraftwagenfabrik Donnet, deren Kapital 35 Mil⸗ lionen Franken betrug, für bankerott erklärt. A* Reſte des Auſtralien-Flugzeuges gefunden? Bei Honolulu wurden im Meer Trümmer eines Flugzeuges ge⸗ funden, von denen man annimmt, daß ſie zu der Maſchine des vermißten Auſtralien⸗Fliegers Ulm gehörten. Würdige Aufenthaltsräume Eine unabweisbare Jorderung. Berlin, 22. Dezember. In den letzten Wochen ſind dem Reichsarbeitsminiſte⸗ cium des öfteren Klagen darüber bekannt geworden, daß in den gewerblichen Betrieben die Aufenthaltsräume, Waſcheinrichtungen und Aborte nicht immer den Anfor⸗ derungen entſprechen, die zur Förderung der Geſund⸗ heitspflege, des Anſtandes und der guten Sitte an ſie ge⸗ ſtellt werden müſſen. Der Reichsarbeitsminiſter hat des⸗ halb die Regierungspräſidenten erſucht, die Gewerbeauf⸗ ſichtsbeamten anzuhalten, in noch ſtärkerem Maße, als dies bisher geſchehen iſt, auf die Beſchaffung einwandfrei ein⸗ gerichteter Aufenthaltsräume, Waſchgelegenheiten und Be⸗ dürfnisanſtalten zu dringen, und zwar nicht nur bei Neu⸗ bauten, ſondern auch bei beſtehenden Betrieben. Gegen ſäumige Betriebsführer iſt mit den geſetzlichen Mitteln vor⸗ zugehen. Der Reichsarbeitsminiſter erſucht ferner, die Gewerbe⸗ aufſichtsbeamten anzuweiſen, das Amt für Schönheit der Arbeit nach Möglichkeit bei der Erfüllung ſeiner Aufgaben zu unterſtützen. Die Reichsjuſtizreform Ab 1. Januar einheitliche Reichsjuſtizverwalkung. Berlin, 22. Dezember. Der 1. Januar 1933 wird in der Geſchichte der deutſchen Juſtiz für alle Jeiten ein bedeutſamer Tag bleiben. Mit dieſem Tage übernehmen Keichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner und das von ihm geleitete Reichsjuſtizminiſterium in allen deutſchen Ländern die unmittelbare Führung der Juſtiz. Die Landesjuſtizminiſterien werden an dieſem Tage zu beſtehen aufhören. In den Ländern Heſſen, Braunſchweig, Anhalt, Lippe und Schaumburg⸗Lippe gehen mit dem 1. Januar 1935 die Aufgaben der oberſten Landesjuſtizbehörden auf das Reich unmittelbar über. In den übrigen Ländern neh⸗ men die von dem Reichsminiſter der Juſtiz beſtellten Beauf⸗ tragten ihre Tätigkeit auf. Zur Durchführung dieſer bevorſtehenden Umwälzung auf dem Gebiete der Juſtiz hat der Reichsminiſter der Ju⸗ ſtiz am 18. und 19. Dezember eine Reihe von allgemeinen Verfügungen erlaſſen. Es wird damit gerechnet werden kön⸗ nen, daß die Reichsreform auf dem Gebiete der Juſtiz in abſehbarer Zeit völlig durchgeführt ſein wird. N Ruſſiſche Ablenkungsmanöver Anſpielungen auf Deutſchland. Kache an Sinowfew. Die Behandlung der Kirow⸗Ermordung nimmt in der offiziöſen Sowjetpreſſe neuerdings ſonderbare Formen an. Es wurde bekanntgegeben, daß die Mörder Kirows mit der früheren Sinowjew⸗Oppoſition innerhalb der Partei in Verbindung geſtanden hätte. Die„Isweſtija“ übernimmt dieſe Theſe, erweitert ſie jedoch durch Ausfälle gegen das Ausland, wobei in beſonderem deutliche Anſpie⸗ lungen gegen Deutſchland gerichtet werden.„Iswe⸗ ſtija“ behauptet, gewiſſe Elemente der Sinowjew⸗Oppo⸗ ſition hätten ſich in Konterrevolutionäre verwandelt und gewiſſe Ideologen hätten Irrlehren verbreitet. Sie hätten erſt behauptet, das Hindenburg ⸗Deutſch⸗ land ſei nicht ſchlechter als die Sowjet-Union und danach hälten ſie ſogar das faſchiſtiſche Deutſchland verkeidigt. Da⸗ mit hingen auch verdächtige Verbindungen der Verbrecher zuſammen. Derartige Ausführungen der offiziöſen„Isweſtija“, mögen ſie ſich auch in verklauſulierten Wendungen bewe⸗ gen, verdienen ſcharfe Zurückweisung. Die Partei⸗ kreiſe in der Sowjet⸗Union täten jedenfalls beſſer, ihre inne⸗ ren Angelegenheiten unter ſich auszumachen und nicht Ab⸗ lenkungs manöver zu unternehmen, die den zwiſchen ſtaatli⸗ chen Beziehungen keinen Nutzen bringen können. Eine Konferenz von Vertretern der Truppenteile des Bundeskommiſſariats des Innern an der polniſchen Grenze (OG Pl) hat das Politiſche Büro des Zentralausſchuſſes auf; gefordert, Sinowjew, Kamenew und ſeine Anhän⸗ ger aus der Partei auszuſchließen und ſie als Hochverräter an der Sowjetdiktatur zu brandmarken. Ace. 5 e politiſches Allerlei Dr. Frick dankt der Polizei. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, dankt den Polizeibeamten für ihre Tätigkeit am„Tag der Polizei“ in folgendem Erlaß:„Wie mir gemeldet wird, iſt das Ergebnis der Sammlungen am„Tag der deutſchen Polizei“ als ſehr gut zu bezeichnen. Ich ſpreche allen Polizeibeamten, die ſich am„Tag der Polizei“ in den Dienſt der Volksgemeinſchaft geſtellt haben, meine beſondere Aner⸗ kennung und meinen Dank aus.“ Begnadigungen in Anhalt und Braunſchweig. Der Reichsſtatthalter für Anhalt und Braunſchweig gibt bekannt, daß er anläßlich des Weihnachtsfeſtes ſich entſchloſſen hat, die Volksgenoſſen, die wegen verleumderiſcher Beleidi⸗ gung ſeiner Perſon zu hohen Gefängnisſtrafen verurteilt worden ſind, zu begnadigen. Soweit preußiſche Gerichte in Frage kommen, werde er die zuſtändigen Staatsanwaltſchaften davon in Kenntnis ſetzen, daß er gegen eine Begnadigung bab den preußiſchen Miniſterpräſidenten nichts einzuwenden abe. Profeſſor D. Barth dienſtentlaſſen. Der ordentliche Profeſſor der Evangeliſchen Theologie in Bonn, D. Karl Barth, gegen den der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, ein Dienſt⸗ ſtrafverfahren eingeleitet hatte, weil er den für die öffent⸗ lichen Beamten vorgeſchriebenen Eid auf den Führer und Reichskanzler nur unter Vorbehalten zu leiſten bereit war, iſt durch Spruch der Dienſtſtrafkrammer der Regierung in Köln mit Dienſtentlaſſung unter Gewährung einer Anter⸗ ſtützung in Höhe der Hälfte des geſetzlichen Ruhegehaltes auf die Dauer eines Jahres beſtraft worden. Flugzeugdienſt England— Saar. Fur die Zeitdauer der Anweſenheit britiſcher Truppen im Saargebiet iſt ein beſonderer Flugzeugdienſt zwiſchen Heſton und Saarbrücken eingerichtet worden. Zwei Flug⸗ zeuge werden mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage täg⸗ lich zwiſchen England und Saarbrücken verkehren. Die Flugdauer beträgt dreieinhalb Stunden. Verlängertes Verbot dreier ſchweizeriſcher Blätter. Berlin, 22. Dez. Wie verlautet, ſind die Verbote der bekannten ſchweizeriſchen Blätter„Neue Zürcher Zeitung“, „Basler Nationalzeitung“ und„Bund“ für das Reichsge⸗ biet bis auf weiteres verlängert worden. Für eine Wieder⸗ zulaſſung waren die erforderlichen Vorausſetzungen nicht gegeben. Während die deutſche Preſſe einſchließlich der in der Schweiz verbotenen Blätter ſich nach wie vor eines ſach⸗ lichen Tones in allen die Schweiz berührenden Angelegen⸗ heiten befleißigt, iſt dies hinſichtlich der fraglichen ſchweize⸗ riſchen Blätter in Bezug auf deutſche Angelegenheiten nicht der Fall. 5. 2 2 8 e Flaggverbot im Saargebiet Saarbrücken, 22. Dez. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes veröffentlicht eine Verordnung, durch die„die öffentliche Ausſtellung von Fahnen, Flaggen und Wimpeln in den Farben des Saargebietes ſowie in den Farben der völkerrechtlich anerkannten Staaten und deren Teile bis zum Zeitpunkt der amtlichen Bekanntgabe des Abſtim⸗ mungsergebniſſes verboten“ wird. Ferner wird die öffent⸗ liche Ausſtellung nationaler Symbole und Hoheitszeichen ſowie ſolcher Symbole, die einen„abſtimmungspolitiſchen Charakter haben“, unterſagt. Zuwiderhandelnde werden mit Haft nicht unter drei Tagen, bei Vorliegen mildernder Umſtände mit einer Geldſtrafe nicht unter 300 Francs be⸗ ſtraft. 1 Norwegens Dank Ein Schreiben an den Reichsaußenminiſter. Berlin, 21. Dezember. Der Geſchäftsträger der Königlich norwegiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Berlin, Legationsrat Ulrich Stang, hat dem Protokollchef des Auswärtigen Amtes einen Beſuch abge⸗ ſtattet, um den Dank der norwegiſchen Regierung auszu⸗ ſprechen für die heroiſche Rettungstat der Beſatzung des Hapagdampfers„Newyork“. Bei dieſem Beſuche hat Lega⸗ tionsrat Stang das folgende an den Herrn Reichsminiſter des Auswärtigen gerichtete Schreiben überreicht: „Die Beſatzung des Hapagdampfers„Newyork“ hat in der Nacht zwiſchen dem 18. und 19. dieſes Monats ſüdweſt⸗ lich der iriſchen Küſte unter Einſatz ihres Lebens in ſchwer⸗ ſter Seenot befindliche norwegiſche Seeleute des norwegi⸗ ſchen Dampfers„Siſto“ gerettet. Für dieſe heldenmütige Rektungskat der ſelbſtloſen deuk⸗ ſchen Seeleute, die ſtundenlang in der ſtürmiſchen Nacht heroiſch aushielten, bis die ſchiffbrüchigen Norweger vor dem ſicheren Tode vollzählig geborgen waren, beehre ich mich, auftragsgemäß den aufrichtigſten und kiefempfunde⸗ nen Dank der königlich norwegiſchen Regierung auszuſpre⸗ chen. Durch ihr vorbildliches Berhalten haben dieſe deut ſchen Seeleute einen leuchtenden Beweis dafür abgelegt, was deutſcher Geiſt. deutſche Schulung und deutſche See⸗ mannstüchtigkeit leiſten können. Ich erlaube mir, Ew. Exzellenz zu bitten, den Dank der norwegiſchen Regierung an den Kapitän des deutſchen Dampfers und an jeden Einzelnen der heldenhaften deut⸗ ſchen Rettungsmannſchaft übermitteln zu wollen.“ Der gerettete Kapitän erzählt Der Kapitän des norwegiſchen Dampfers„Siſto“ und der Führer des Rettungsboodtes der„Newyork“, Wieſen, ſchilderten einem Vertreter der Preß Aſſociation auf dem Hapagdampfer„Newyork“ die dramatiſche Rettung der 16 norwegiſchen Seeleute. Kapitän Reinertſen von der„Siſto“, der pflichtgemäß als Letzter das verunglückte Frachtſchiff verlaſſen hatte, erzählte, er habe in den 19 Jahren, die er zur See führe, nie⸗ mals einen ſo ſchweren Sturm erlebt. Seine Mannſchaft habe ſich vergeblich bemüht gehabt, die Verſchiebung der Schiffsladung, die die Urſache des Un⸗ glücks geweſen ſei, zu verhindern. Die Rettungsboote der „Siſto“ ſeien von den rieſigen Wellen nacheinander fort⸗ geriſſen worden. Als das Steuerruder ſo zerſtört geweſen ſei, daß es ſich nicht wiederherſtellen ließ, habe er ſeinen SoOsS⸗Ruf ausgeſandt Ueber die Rettung durch die Leute der„Newyork“ erging ſich der Kapitän in höchſten Lobſprüchen. Er unterſtrich dabei die Tapferkeit und die ſeemänniſchen Fähigkeiten der Beſatzung des deutſchen Rettungsbootes. Der zum Erſten Offizier ernannte Führer des Ret⸗ tungsbootes„Newyork“, Wieſen, gab eine nüchterne Darſtellung der Vorgänge. Der ſchwerſte Teil der Rettungs⸗ arbeit ſei es geweſen. das Boot der„Newyork“ in dem ſchweren Seegang aufs Waſſer zu bringen und vom Schiff freizumachen. Das Rettungsboot ſei dann heruntergelaſſen und beim Aufſetzen auf das Waſſer zweimal gegen die Wand des in dem ſchweren Wetter hin⸗ und hergeſchaukel⸗ ten Schiffes geſchleudert worden. Es ſei dabei an der Seite beſchädigt worden. Die Beſatzung des Bootes habe den größten Mut gezeigt. Nur ihrer ſeemänniſchen Tüchtiakeit ſei es zu danken, daß das Boot frei gekommen ſei. Wir ruderten, ſo fuhr Wieſen fort, eine halbe Stunde lana, be⸗ vor wir der„Siſto“ nahe kamen. Anfangs hatte ich längs⸗ ſeitsgehen und die Mannſchaft an Bord nehmen wollen. Aber infolge des Rollens des ſteuerloſen Schiffes gab ich den Gedanken auf. Ich fuhr ſo nahe wie möglich heran und rief der Mannſchaft der„Siſto“ zu. ein Tau zu wer⸗ fen. Dieſes wurde feſtgemacht. Sodann forderte ich die Mannſchaft der„Siſto“ auf, über Bord zu ſpringen. Meine Leute arbeiteten ſehr tapfer. Es war eine große An⸗ ſtrengung; zwei Mann und ich ſelbſt waren nötig, um jeden einzelnen Schiffbrüchigen durch das Waſſer ins Rettungs⸗ boot zu ziehen. Wieſen ſchloß: Die Mannſchaft war bei der Rückkehr erſchöpft, aber glücklicherweiſe wurde niemand verletzt. Der Empfang der Netter Der Hapag⸗Dampfer„Newyork“ wird am Samstag⸗ morgen mit der geretteten Mannſchaft des norwegiſchen Dampfers„Siſto“ an Bord in Cuxhaven eintreffen, wo ſich der Betriebsführer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Dr. Hoff⸗ mann, ſofort an Bord begeben wird. Betriebsführer und Betriebszellenobleute aller Hapag⸗Betriebe werden an dem Empfang teilnehmen. Anſchließend an die Empfangsfeier⸗ lichkeiten wird die Mannſchaft des Rettungsbootes zuſam⸗ men mit den Ehrengäſten und den Paſſagieren mit dem Hapag⸗Sonderzug nach Hamburg weiterfahren, wo ein Empfang im Rathaus ſtattfindet. Neues aus aller Welt z Ein altes Andenken. Am 25. Dezember 1915 wurde der Bauer Jakob Schreyer in Schrobenhauſen(Bayern) an der Weſtfront durch eine engliſche Infanteriekugel am rech⸗ ten Oberſchenkel verwundet. Die Kugel blieb in der Wunde ſtecken und wanderte. Vor einiger Zeit wurde nun Schreyer auf ein kleines Geſchwür im Kniegelenk aufmerkſam, aus dem jetzt die Kugel nach 19jähriger Wanderung heraus⸗ trat. Darmſtadt, 22. Dez. Der am Schwurgerickh Valentin bach hinge 21. Juni 1934 vom en Mordes zum Tode verurteilte m(Rhe en) iſt in Butz⸗ ach 5 worden, nachdem der Reichsſtatthalter in Heſſen erklärt hatte, von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch machen zu wollen. Kiefer hatte die Stiefmutter ſeiner Braut auf freiem Felde durch Kopfhiebe mit einer Hacke erſchlagen. 1 Grünſtadr.(mit dem geſtohlenen Kraft wagen verunglückt.) Wie aus Bürſtadt gemeldet wird, ereignete ſich auf der Wormſer Chauſſee ein ſchwe⸗ A iit rer Autounfall. Um Mitternacht kam dort ein Kraftwagen ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Sämtliche Inſaſſen mußten in das Wormſer Krankenhaus eingeliefert werden. Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß der Wagen in Frankfurt geſtohlen worden war. Die Inſaſſen ſtammen olle aus Hettenleidelheim. Der Chauffeur, der eine ſchwere Kopfverletzung und drei Rippenbrüche davon⸗ trug, iſt trotz dieſer ſchweren Verletzungen in einem unbe⸗ wachten Augenblick aus dem Krankenhaus geflohen. Hirſchhorn a. N.(Sich ſelbſt das Grab geſchau⸗ felt) In einem Fichtenſchlag am Schießbuckel wurde die Leiche des 56jährigen Gärtners Blutbacher aus Fiſchbach bei Villingen aufgefunden. Der Mann hatte ſich ſelbſt ein Grab hergerichtet und mit Tannen eiſig überdacht, um ſich dann mit Strychnin zu vergiften. Die Tat geſchah bereits vor einigen Wochen. Mainz.(Kraftwagenführer letzt aufgefunden.) In der Nacht verſah eine Mainzer Autodroſchke in der Stadt Dienſt. Die Droſchke wurde auf der Hechtsheimerſtraße beſchädigt aufgefunden. Der Kraftwagenführer befand ſich im Wagen und war ſchwer verletzt. Er mußte ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den; ſein Zuſtand gibt zu Beſorgniſſen Anlaß. Nach den Spuren zu urteilen, befand ſich der Kraftwagenführer auf dem Wege nach Mainz. Ein Zuſammenſtoß mit einem anderen Verkehrsteilnehmer hat offenbar nicht ſtattgefun⸗ den. Der Straßengraben zeigt Spuren, nach denen der Fahrzeugführer auf einer Länge von über 50 Metern im Straßengraben entlang fuhr, bis er ſchließlich zum Stür⸗ zen kam! Offenbar hatte der Verletzte eine Fahrt nach aus; wärts ausgeführt und dabei dem Alkohol zugeſprochen, ſo⸗ daß er die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verlor. ſchwer ver⸗ Der Tod wütet in der Familie Siegen, 21. Dez. Vom Schickſal ſchwer heimgeſucht wurde die Familie Denker in Salchendorf im Siegerland. Nachdem vor etwa vier Wochen die Mutter bei der Geburt ihres fünften Kindes zuſammen mit dem Neugeborenen geſtorben war, raffte der Tod bald darauf auch den Vater, dann die Großmutter und jetzt auch den Großvater hin⸗ weg. Den einſam und verlaſſen zurückgebliebenen vier unmündigen Kindern, denen ein furchtbares Schickſal in kurzer Zeit Eltern und Großeltern nahm, wendet ſich die hilfsbereite Teilnahme der ganzen Dorfgemeinde zu. Familiendrama in München Eltern gehen mit ihren Töchtern in den Tod. München, 21. Dez. Die Polizeidirektion gibt bekannt: In einem Haufe in Harlaching wurde eine Jamilie, beſtehend aus den Eltern und den zwei erwachſenen Töch⸗ kern, gasvergiftet kot aufgefunden. Aus hinkerlaſſenen Aufzeichnungen iſt zu ſchließen, daß wirkſchaftliche Nollage 15 Krankheit die Jamilie zu dieſem Schritt gekrieben aben. Es handelt ſich bei den Toten um einen 58 Jahre alten Ingenieur und ſeine 56 Jahre alte Ehefrau, um eine Toch⸗ ter im Alter von 33 Jahren und die zweite Tochter im Al⸗ ter von 27 Jahren. Die Familie hatte, ehe ſie aus dem Le⸗ ben ſchied, einer Schneiderin, die noch Geld zu bekommen hatte, einen Brief geſchrieben, in dem die Schneiderin um Verzeihung gebeten wurde, daß die Rechnung nicht bezahlt werden konnte. Flugzeugkataſtrophe in der Wüſte Sieben Tole. Das durch das Luftrennen England Auſtralien be tant gewordene holländiſche Großflugzeug„Uiver“, das den Flugdienſt nach Holländiſch-Indien verſſeht, iſt in der arabiſchen Wüſte zwiſchen Gaza and Rutbah in einen Sturm geraten und bei der Noklandung verbrannk. Sämk⸗ liche Inſaſſen, ſieben Perſonen, fanden den Tod. Bereits am Donnerstag war man über das Schickſal des Flugzeugs beunruhigt. Die holländiſche Luftverkehrs geſellſchaft hat ein zweites Flugzeug entſandt, um Nach⸗ forſchungen anzuſtellen und gegebenenfalls die für Nieder⸗ ländiſch⸗Indien beſtimmte umfangreiche Weihnachts“ poſt zu übernehmen. Das vermißte Flugzeug iſt dann am Freitag vormittag von einem engliſchen Militärflug zeug weſtlich der Oaſe Rutbah entdeckt worden. Nach einiger Zeit wurde feſtgeſtellt, daß die„Uiver“ verbrannt 1 Ein Telegramm aus Bagdad hat dieſe Tatſache be⸗ tätigt.. Allem Anſchein nach hat ſich der Pilot der„Uiver, Beekmann, der als einer der erfahrenſten Flieger der Ge⸗ ſellſchaft gilt und bereits 18mal die Strecke Amſterdam⸗ Batavia in beiden Richtungen beflogen hatte, ſüdlich von Rutbah im Sturm zur nächtlichen Notlandung entſchlie⸗ ßen müſſen, wobei das Flugzeug gegen einen Felſen ſtieß und darauf in Brand geriet. An Bord der„Uiver befan⸗ den ſich insgeſamt ſieben Perſonen; außer der vierehpfic, Bemannung noch drei Fluggäſte in der Kabine. cs handelt ſich dabei um den Direktor des Niederländisch In diſchen Preßbüros, Biretty, den bekannten Mediziner bol Univerſitätsprofeſſor Walch aus Batavia und einen 1 ländiſchen Geſchäftsmann namens Kort; ſie dürften alle ums Leben gekommen ſein. 1 0 Die Nachricht von der„Uiver“⸗Kataſtrophe hat in 115 land größte Beſtürzung hervorgerufen. Vor allen Zeitungsgebäuden und den Niederlaſſungen der Hufe kehrsgeſellſchaft haben ſich große Menſchenmaſſen 5 ſammelt, die auf Einzelheiten über den Hergang der taſtrophe warten. 7 Hollündiſches Großflugzeug verbrannt.— nne 49* 9 r r rr rr e Kriegerbund im„Reichsadler“. Alusdem badischen laude () Dr. Albert Jung f. Im 61. Lebensjahr iſt der Präſident der Badiſchen Gemeinde⸗Verſicherungsanſtalt, Dr. Albert Jung, nach ſchwerer Krankheit verſchieden. Im Okto⸗ ber 1902 kam Dr. Jung als Amtmann nach Mannheim, 1904 als ſolcher nach Waldshut, 1908 erfolgte ſeine Er⸗ nennung zum Oberamtmann in Eppingen. 1912 wurde er Amtsvorſtand in Breiſach, auf welchem Poſten er die ganze ſchwierige Kriegszeit verblieb. Im Jahre 1919 ins Mini⸗ ſterium als Miniſterialrat berufen, übernahm Dr. Jung dort das Amt als Perſonal⸗ und Haushaltsreferent. Am 1. Juni 1931 erfolgte die Berufung Dr. Jungs als Präſident der Badiſchen Gemeinde⸗Verſicherungsanſtalt. E Weinheim.(Ein Kriegerdenkmal.) Die Stadt Weinheim plant ſeit einiger Zeit die Errichtung eines Ehrenmals für die rund 460 gefallenen Söhne der Stadt. Zur Gewinnung von Entwurfsſkizzen war unter den in Baden wWohnhaften Künſtlern und Architekten ein Wettbewerb ausge⸗ ſchrieben, an dem ſich 52 Bewerber mit 62 Entwürfen be⸗ teiligten. Das Preisgericht unter Vorſitz von Regierungs⸗ oberbaurat Wielandt, Baureferent am Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium, nahm dieſer Tage die Prüfung der Entwürfe vor und traf folgende Entſcheidung: Der 1. Preis wurde dem Bildhauer Wilhelm Kollmar und Archi⸗ tekten Albert Schäfer, beide in Karlsruhe, der 2. Preis dem Bildhauer Gutmann in Karlsruhe zuerkannt. Zum Ankauf wurden die Arbeiten von Bildhauer Fritz Hofmann und Bildhauer Sutor empfohlen. Außerdem fanden noch ſechs Arbeiten lobende Erwähnungen. E Leutershauſen.(Die Gefahren der Straße.) Beim Ueberqueren der Hauptſtraße kam das fünfjährige Söhnchen des Schuhmachers Karl Müller dem Geſpann eines Pferdefuhrwerks zu nahe und kam zu Fall. Das Kind wurde durch das Fuhrwerk ſo ſchwer verletzt, daß es in bedenk⸗ lichem Zuſtand in das Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden mußte. Neben anderen ſchweren Verletzungen an Armen und Beinen hat der Junge einen Schädelbruch davon⸗ getragen. Ii Mosbach.(Ratsherrnweckfeier) Die her⸗ kömmliche Feier des Ratsherrnwecks erhielt in dieſem Jahre eine beſondere Note dadurch, daß das Stadtoberhaupt vor der geſamten Einwohnerſchaft in großen Zügen einen Bericht über die Tätigkeit der Stadtverwaltung gab. Nachdem eine Archliche Feier vorausgegangen war, in der Stadtpfarrer Schmitt über den Stifter der Feier, den Pfalzgrafen Otto J., ſprach, fand im Bürgerſaal des Rathauſes eine weltliche Feier ſtatt. Unter den Bürgermeiſtern und Ratsherren, den Vertretern der Behörden, bemerkte man auch den Pfalzgrafen von Mosbach, Fürſt zu Leiningen. Bürgermeiſter Dr. Lang ging in ſeiner Rede zunächſt auf die Entwicklung der Rats⸗ herrnfeier in den vergangenen vier Jahrzehnten ein, be⸗ handelte anſchließend in grundſätzlichen Ausführungen die Stellung der Gemeinde im neuen Staat und gab dann eine gedrängte Ueberſicht über die Tätigkeit der Mosbacher Stadt⸗ verwaltung. Bei dem Ausblick auf das kommende Jahr er⸗ wähnte der Bürgermeiſter als wichtige Arbeitsprojekte die Verbeſſerung des Ortsſtraßennetzes und die Erſtellung eines modernen Schwimmbades. Zurzeit werden die Solquellen geprüft, um ſie bei einem günſtigen Ergebnis auszubeuten. Die Frage der Errichtung eines Marktes ähnlich dem Eber⸗ bacher Kuckucksmarkt wird ebenfalls einer genauen Prüfung unterzogen. Am 1. April 1935 wird die Gemeinde Nüſtenbach mit Mosbach vereinigt. Nach einem Chor des Männergeſang⸗ wereins folgte die Verteilung der Ratsherrnweck. () Pforzheim.(Keine öffentliche Sammlung ohne Genehmigung.) Der Polizeibericht meldet: Ein hieſiger Fabrikant und ſein Bruder gelangten wegen unerlaub⸗ ter Sammlung zur Anzeige. Aus Anlaß des zehnjährigen Geſchäftsjubiläums hatte der Fabrikant durch ſeinen Bruder die Nagelung eines Schildes und die Eintragung von Spenden in ein beſonderes Jubiläumsbuch bei ſeinen Kunden und ſeinen Arbeitnehmern vornehmen laſſen. Der Betrag ſollte zu einer Feier der Gefolgſchaft und der Geſchäftsfreunde Ver⸗ wendung finden; außerdem war für den Sommer eine Rhein⸗ ahrt für die Gefolgſchaft vorgeſehen. Der Schild und das uch ſowie der Ertrag der Sammlung in Höhe von 583 Mark wurden vorläufig ſichergeſtellt. Ein Strafverfahren iſt eingeleitet. Die Polizeidirektion Pforzheim nimmt obigen Fall zum Anlaß, nochmals ausdrücklich darauf hinzuweiſen, daß öffentliche Sammlungen jeglicher Art ohne Genehmigung verboten ſind. Es iſt lediglich eine Sammlung in einem Klub oder in einem Verein und auch hier nur unter den Klub⸗ und Vereinsmitgliedern erlaubt. Kehl.(Rangierunfall.) Eine Rangierabteilung, beſtehend aus Lokomotive und einigen mit Schnittholz be⸗ ladenen Wagen, fuhr in eine auf dem anderen Geleis ſtehende Abteilung Wagen auf. Zwei Wagen mit Brettern wurden aus dem Geleis gehoben und umgeworfen. Die Bretter f elen auf die Oſtſtraße. Nach zwei Stunden war die Störung beſeitigt und die Bretter wieder verladen. Der Materialſchaden iſt gering, verletzt wurde niemand. Lalcale Nuudocliau Goldener Sonntag „Goldener Sonntag“— ſo heißt bekanntlich im Volks⸗ mund der letzte Sonntag vor Weihnachten, der diesmal einen Tag vor dem Heiligen Abend iſt. Wann dieſer„Gol⸗ dene Sonntag“ einmal eingeführt wurde, das weiß wohl niemand, aber ſicherlich in jener Zeit, wo es noch richtiges Goldgeld gab. Aber wenn jetzt auch kein Gold in den Kaſ⸗ ſen und in den Taſchen iſt, und wenn es jetzt auch keine 10 und 20 Mark⸗Stücke in Gold mehr gibt, ſo kann der „Goldene Sonntag“ doch ſeine alte und populäre Bezeich⸗ nung behalten. Denn an ihm iſt der Umſatz meiſtens am größten geweſen in den Geſchäften, und dieſe waren auch zufrieden, wenn ſich die Papierſcheine und das andere Geld bei ihnen häuften. Die Umſatzſteigerung, die ſich in Deutſch⸗ land infolge der Arbeitsbeſchaffung im letzten Jahre be⸗ merkbar gemacht hat, dürfte auch am„Goldenen Sonn⸗ tag“ ſich zeigen. Der„Goldene Sonntag“ bedeutet heute genau noch dasſelbe wie vor vielen Jahren, zu den Zeiten unſerer El⸗ tern und Großeltern: nämlich die letzte Gelegenheit für die Käufer, Chriſtkindelwünſche zu erfüllen; für den Ver⸗ käufer bedeutet er den Höhepunkt und den Abſchluß des Weihnachtsgeſchäftes. Jedem von ihnen wünſchen wir, 97 er zufrieden ſein möge mit dem Ergebnis des„Gol⸗ denen“. Winter⸗Anfang— ohne Winter Heute iſt kalendermäßig Winters Anfang und die ka⸗ lendariſche Herrſchaft des Herbſtes findet ihr Ende. Sams⸗ tag, den 22. Dezember, ſoll der Winterkönig nachmittags 14 Uhr 7 Minuten ſeinen Thron beſteigen. Wir wollen ſehen, ob er wirklich zur Macht kommt. Es ſieht noch gar⸗ nicht darnach aus. Selbſt die älteſten Leute können ſich nicht daran er⸗ innern, daß Zeit ihres Lebens ein ſo ſchönes bis in die allerletzten Wochen des Jahres andauerndes Wetter zu re⸗ giſtrieren war wie im Jahre 1934. In den Vorjahren lagen die Fluren um dieſe Zeit längſt verſchneit da und froſtklare Nächte kündigten davon, daß der Winter bereits Herr im Lande iſt. Heuer ſtoßen wir überall auf die ſelt⸗ ſamſten Kurioſitäten in der Natur. Von überallher kom⸗ men Nachrichten von„Kündern des Frühlings“. Da und dort kann man Blätter, die aus den Knoſpen brechen wol⸗ len, und Gräſer und Blumen beobachten. Palmkätzchen treiben an den Weidebäumen, an den Wegrändern fin⸗ det man blühende Gänſeblümchen mit ihren gelben Aeug⸗ lein, in den Wieſen ſprießen garnicht mehr verſchüchtert Schlüſſelblümchen. Dann hört man von zweimaligen Beeren⸗ ernten, ebenſo von Aepfeln und anderen Obſtſorten, die zum zweitenmale Früchte tragen. Den Bienen iſt auch unbehaglich in ihren Körben, die ſie verlaſſen, und Blind⸗ ſchleichen und Eidechſen reiben ſich den bereits begonnenen Winterſchlaf aus den Augen und lugen herum, ob es denn ſchon Frühling ſei. Die Finken und Meiſen kommen nur ab und zu an die Futterhäuschen; aus dem Oberland wird berichtet, daß vereinzelt das Vieh noch auf die Wieſen ge⸗ trieben werden kann, und das alles— wenige Tage vor Weihnachten. Im ganzen Dezember hat es noch keine Flocke geſchneit. Die täglichen Wetterberichte laſſen auch keine Hoffnung aufkommen, daß bald ein ernſter Einbruch des Winters erfolgt. Doch nur gemach: Zögert der Winter auch jetzt noch etwas mit ſeinem Kommen, er tritt beſtimmt noch mit ſei⸗ ner ganzen Gewalt in die Erſcheinung. Und ſo geben wir die Hoffnung nicht auf, daß Petrus bald ein Einſehen hat und daß ſich mit dem Eintritt des richtigen Winters auch der dazu gehörige Schnee einſtellt. Im Silberkranze. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern morgen Sonntag Herr Adolf Scherrer und ſeine Gemahlin Babara geb. Reichert. Unſere beſten Wünſche. Verbill'gte Fahrkarten für die Luftſchutzausſtellung in Heidelberg(50 Pfg. hin und zurück) werden heute Samstag und morgen Sonntag an der Ausgabeſtelle, Auf⸗ gang Neckarbrücke, oder am Bahnhof der O. E. G. aus⸗ gegeben. () An Weihnachten darf niemand hungern! Der Gau⸗ verwalter des REV. des deutſchen Gaſtſtättengewerbes e. V., Gau Baden, Knodel, erläßt einen Aufruf an das badiſche Gaſtſtätten⸗Gewerbe, worin es u. g. heißt:„Kollegen! Wir alle ſind darin einig: An Weihnachten darf niemand hungern! Verabreicht auch Ihr im Rahmen des Möglichen koſtenloſe Eſſen an unſere hilfsbedürftigen Volksgenoſſen und ſetzt Euch dieſerhalb rechtzeitig mit den örtlichen Leitern des Winter⸗ hilfswerkes ins Benehmen.“ I Schloßmufeum und Zeughausmuſeum. Das Städtiſche Afar 7 5— 8.* Schloßmuſeum mit der Sonderausſtellung„Das deultſche Lied“ bleibt Montag, 24., und Dienstag, 25. Dezember (1. Weihnachtsfeiertag) geſchloſſen. Geöffnet iſt das Muſeum Sonntag, 23., und Mittwoch, 26. Dezember(2. Weihnachts⸗ feiertag) von 11 bis 16 Uhr. Das Zeughausmuſeum iſt am Dienstag, den 25. Dezember, geſchloſſen. Am Mittwoch, 26. Dezember, ſind die Beſuchszeiten von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 2 Dienſt der Staatsbehörden am 24. und 31. Dezember. Entſprechend dem Beſchluß der Reichsregierung iſt auch für den Bereich der bad. Stgatsbehörden der Dienſt am 24. und 31. Dezember 1934 nach den Vorſchriften für den Sonntagsdienſt geregelt worden.. Wetterbericht Die Wirbeltätigkeit über der Nordſee hat ſich abge⸗ ſchwächt. Im Oſten befindet ſich noch das alte Hochdruck⸗ gebiet, ein neues über Spanien. Unter dieſen Umſtänden iſt für Samstag und Sonntag trockeneres, mehrfach aufheitern⸗ des und etwas kälteres, aber noch nicht beſtändiges Wetter zu erwarten. 9 Filmſchau. Eine ſchöne Vorweihnachtsfreude bereitet der herrliche Größtonfilm„Liebeslied der Wüſte“, der geſtern abend im Palaſt⸗Theater gezeigt wurde. Ramon Novarro, der un⸗ vergeßliche Ben Hur⸗Darſteller, ſpielt und ſingt die Haupt⸗ rolle. Man weiß nicht, wem man den Vorzug laſſen ſoll: ſeiner großen und eindrucksvollen Darſtellungskunſt, den märchen⸗ und zauberhaft ſchönen Bildern aus der Wüſte oder den herrlichen Aufnahmen aus dem Drient mit all dem Leben und Treiben einer brientaliſchen Großſtadt. Wenn Ramon Novarro mit ſeinem ſchönen weichen Tenor ſingt, inmitten der überaus romantiſch wirkenden Wüſtenlandſchaften, glaubt man ſich ſicher in ein Märchen aus„Tauſend und eine Nacht“ verſetzt. So ein Märchen iſt der Film, von Anfang bis zum Schluß. In der Geſtalt eines Dolmetſchers ſucht Ramon Novarro, der Sohn eines reichen Beduinen⸗ ſcheiches eine junge Engländerin, die er in Kairo kennen und lieben lernte, für ſich zu gewinnen. Durch allerlei tollkühne Abenteuer gelingt es ihm ſchließlich, ſein Ziel zu erreichen. Seine Partner ſpielen alle vorzüglich und behelfen ſomit dem Film zu einem großen Erfolg. Ein beſonders ſchönes Beiprogramm zeigt Kulturfilm, und 2 köſtliche Amerikaner⸗Filme, die allein des Beſuches wert ſind. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, den 23. Dezember 1934; 4. Advent. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. 22.30 Uhr Bücherausgabe. 4.30 Uhr Weihnachtsfeier der Kinderſchule und des Kinder⸗ gartens. 8 Uhr abends Weihnachtsandacht. Pfarrer Fichtl. Dienstag, den 25. Dezember 1934; 1. Chriſttag. Kollekte für die Waiſen⸗ und Rettungsanſtalten des Landes. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt(Kirchenchor), anſchließend hl. Abendmahl. Pfarrer Fichtl. 4.30 Uhr Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Vikar Enderle. Mittwoch, den 26. Dezember 1934; 2. Chriſtttag. 9.30 Uhr Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 4. Advent. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Adventskommunion. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt und Chriſtenlehre für die Jünglinge. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Adventsandacht. Hochheiliges Weihnachtsfeſt. Montag: 2—4, 5— 6 Uhr Beicht. Dienstag: 5 Uhr feierliches Glockengeläute. 6 Uhr Weihe der neuen Krippe und hochfeierliche Ehriſtmette; Kirchenchor und deutſcher Volksgeſang. 7 Uhr Hirtenmeſſe. 8.30 Uhr Kinder⸗Weihnachtsgottesdienſt. 9.40 Uhr feierlicher Feſtgottesdienſt Filke⸗Meſſe) 2 Uhr Weihnachtsveſper mit Segen. Mittwoch: 7 Uhr Frühmeſſe.— 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uhr Hochamt mit Predigt. 1.30 Uhr Weihnachtsandacht. (Kirchenchor: Amlliche berößenliichungen der öladt mannheim. Die Zählungsliſten über den Beſtand an Rindvieh und Tieren des Pferdegeſchlechtes(Pferde, Eſel, Maul⸗ eſel, Maultiere) liegen vom 21. Dezember 1934 bis ein⸗ ſchließlich 4. Januar 1935 a) für die Altſtadt einſchl. Waldhof im Rathaus N I, Zimmer 164, b) für die übrigen Vororte in den betreffenden Gemeinde⸗ ſekretariaten zu jedermanns Einſicht auf. Die Liſten ſind für die Be⸗ rechnung der Beiträge maßgebend, welche von den Tier⸗ beſitzern zur Deckung der Viehſeuchenentſchädigungen ent⸗ richtet werden müſſen. Anträge auf Berichtigung der Liſten ſind innerhalb obiger Auflegungsfriſt vorzubringen. Mannheim, 19. Dez. 1934. Der Oberbürgermeiſter. Freiwillige Feuerwehr, Mhm.⸗Geckenheim Einladung 7 Uhr, von der NSDAP. veranſtalteten Weihnachts⸗Feier. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Antreten am Rathaus 18.30 Uhr. Anzug: 1. Rock, Tuchhoſe und Mütze. Anſchließend Teilnahme am Kameradſchaftsabend vom Das Kommando. zu der am Sonntag, den 23. Dezember, abds. Verſammlungs⸗ Kalender. 9 Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend 8 Uhr Probe. Morgen abend 7 Uhr beteiligt ſich der Verein geſchloſſen an der Weihnachtsfeier an den Planken. Liedertafel. Morgen Sonntag abend beteiligt ſich der Verein an der Weihnachtsfeier der NSDAP. Treff⸗ punkt um 6.30 Uhr im Lokal. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen Ehrenſache. Tbd.„Jahn“. Unſere Mitglieder ſind zum Beſuch der Deffentlichen Weihnachtsfeier am morgigen Sonntag 7 Uhr auf den Planken eingeladen. Gleichzeitig wer⸗ den unſere Mitglieder darauf aufmerkſam gemacht, daß mit Rückſicht auf dieſe Feier unſer Familienabend punkt 8 Uhr beginnt. Kriegerbund Mannheim⸗Seckenheim. Einladung zu einem Kaumeruadschafts. Abend anläßlich des Weihnachtsfeſtes morgen Sonntag, 23. Dez., abends 7.30 Uhr im„Reichsadler“. Unſere Kameraden werden hierzu zu vollzähligem Er⸗ ſcheinen eingeladen. Beſonders würde es uns freuen, wenn diejenigen Kameraden, welche bis jetzt noch nicht dem Kriegerbund als Mitglied angehören, unſern erſten Kameradſchaft⸗Abend be⸗ ſuchen würden. Der Vereinsführer. — Fußpballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen finden die fälligen Verbandsſpiele in Käfertal ſtatt. Abfahrt der 1. und 2. Mannſchaft 12 Uhr vom Lokal. Die 3. Mannſchaft hat um 10 Uhr in Ilvesheim ihr rückſtändiges Verbandsſpiel. Der Vereinsführer. Turnverein 98, e. B., Mannheim⸗Seckenheim. Das für heute abend halb 9 Uhr feſtgeſetzte Turnen der Männer fällt wegen der Vorbereitung für die Weih⸗ nacht aus. Der Verein beteiligt ſich am Sonntag abend an der allgemeinen Weihnachtsfeier an den Planken. Unſeren Mitgliedern wird es zur Pflicht gemacht, ſich vollzählig zu beteiligen. Morgen Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: In Edingen: 12.30 Uhr Tv. Edingen Schül.— Ty. 98 Schül. 1.30 Uhr Tv. Edingen II— Tv. 98 Jugend In Seckenheim: 3 Uhr Tv. Rheinau 1— Tv. 98 J Hierzu ladet freundl. ein Der Spielwart. gummistempel liefert in jeder Größe i i Neckar⸗Bote-⸗Druckerei. 3. 5 15 CCC 0 Turnverein 98, e. B., Mhm⸗ Seckenheim. ö Taglohn- Turnverein 1898, Seckenbeim. 0 10 Lotte 1 Wie alljährlich findet am 1. Weihnachtsfeiertag 0 Unserem lieben Turnbruder und für i in unſerer Turnhalle eine große 2. Turnwart 9 Bauhandwerker 0 3 1 400 FRITZ APPEI. 0 mach Sde nicht den Einkauf Ihrer Weinnecgts. 1 5 0. y und seiner lieben Braut ELSE zur 0 vorgeschrieb. wäsche!- Diese praktischen Gesch f ö ami len- Eiter 0 ge 8 7. 7%„ städtischem chene 0 heutigen Vermählung die besten Glück 0 Muster) me chen immer gtoße Fre 1 n 5 f 5 und Segenswünsche. Der Turnrat. 5 15 5511 11 0 5 99 ſtatt. Ein ſehr reichhaltiges Programm erwartet f E 0 unſere geſamten Mitglieder. Der Turnrat. ERS o» V eckarbote-Druckeref 5 77 5 3& N 2, 8 . Das gute Wäsche- und Betten-Geschäft in der Kunststraße 5 e W e. MAN NNHEIN N Als e eee empfehle: 5 l—— 955 Kirschwasser, Zwetschgenwasser 9„ eee 2 2 3 18* 8 75 Reiner Weinbrand, Weinbrand- Verschnitt 25 505 Kii. E D 2 2 72 1 1 N 0 7 7* 1 iverse Liköre, wie Cordial- Medoc, 8 725 l 8 Deihnachtstiſch N 9 Krokant, Mokka- Sahne, Peffermünz 0 40 Amme 7 Sckokolade mit Nuß, Blutorange, Curacao 558 eine gute Flasche 8 8 5 7758 N 8 G5 Bergamotte, Marachino 2 N 70 S a W g 50 Malaga, Wermut-Wein 5 8 1 2 8 2 Wilh. Sponagel, Branntwein- Brennerei 2. 8 1 5 8 5 8 0 Feinste Liköre und Südweine . e ee N N 705 e e Oe 8 e dee TFF 2 Kirschwasser, Zwetschgenwasser 92 r Y. echter Weinbrand und-Verscqhnitt. 8 Zu Weihnachlen 7575 Alb. Möll,* 2 empfehle: J eee. 85 6 1 2 Nee U d, Le d e e 0 0 für's ganze Leben bedeutet meistens ein Spar- Tüchtiges, ſchulfreies 3 H är le N ü buch auf dem Gabentisch. Noch nach Jahren Halbtagsmädchen zu verkaufen. 1 14 erinnert es an den weitblickenden Spender. Es für 1. Januar nach Reuoſtheim Säckingerſtraße 1. J J ist ein echt deutsches Weihnachts- Geschenk.. 2 2 23. 5 8 5 Frau Laih, Seckenh. Landſtr. 11. Sär 2 f 1 Ländl. Kreditverein Seckenheim 9 25[e. G. m. u. H./ Mannheim-Seckenheim Schönes großes zimmer sind stets auf Lager bei f 0 115 e ſofort oder am 1. Januar zu ver⸗ Anton Kreutzer, 25 15 Ke 5 mieten. Zu erfragen in der Ger] Sohreinermeister, 2ähringefstrahs öh. J ſchäftsſtelle ds. Bl.——„—¼ g maschinen maschinen f — 1 11 43 9 B38 schönste und wertvollste Weihnachts- 17 G beschenkt ist eine gute Uhr. Empfehle: J 0 Standuhren Stiluhren— Wecker — 25 55 A Wanduhren Taschenuhren 15 Fahrräder Fahrräder I S Tischuhren Damen- und Herren- O * Küchenuhren Armband-Uhren. 5 Verlobungsringe in jeder Qualität. L Geschenkarlikel in großer Auswahl W N I. Presto, Wanderer, NSU 2 U 22 G. f N„ Otto Völler. l Seschenke— groge Freude! Weinbrände Liköre- Südweine Anmamdanteunahdandagaanmengaannnh gunman— . Motorräder, sowie Kraftfahrzeuge J CC( J S PFir dlen Weibhnachtstisch i aller Art. f e L. Lochbühler, Hauptstr. 143* gelbe bfr 8 rr Deutscher Sekt„Schloß Wachenheim“ güte Weine 15 Schaumdeine 2 100 S 0 A, 2g ee N N die ganze Flasche 2.20, 2,60, 3.— 4 linden Sie in sehr großer Auswahl zu Preisen von N e 2 0— El 8 0 N N 2 WN Se 23 IB. 2 5 F 5 e e ee 9 5 ge e e Ae 10 78, 88, 0, 1.00, 1.20, 1.60, 2.20, 2.78 und höher as Schenke ich 3u Weihnachten Neuen Dürkheimer Rotwein, often, p. Ltr. 55. i Ia. Schwarzw. Kirsch- u. Zwetschgenwasser, — 50% ig, offen und in Flaschen = Weinbrand, Hsbach, Scharlachberg, Hrrac, Rum, versch. Liköre, Chery-Brandi, Magendbitter, Goldwasser etc. Gemüse-Konserven neuer Ernte 700 Für den Christbaum empfehle: Christbaum- und S Frisch gebrannten Fest-Kaffee Wunderkerzen, Eislametta, Rauhreif, Feenhaar und Heer Nöser. 7 Kerzenhalter. 5 eee I. Ferner: Fest-Seidenpapiere u. Bindfaden zum Einpacken Y. i von Geschenken, sowie Weihnachtsteller und Düten. 50 papier Handlung dg. Zimmermann Ww. s 8 ——— e e b e Gesangbücher, Vergißmeinnicht, Kochbücher, Amateur-, 45 Postkarten- und Poesie-Alben, Märchen-, Mal- und. HBBilder-Bücher, Briefpapier in Kasetten, Mappen und g Blocks, Kinderpost, Spiele, Schüler-Etuis, Federkasten iE Farbkasten und Pinsel, Mundharmonikas, Geldbeutel, 95 5 Taschenspiegel. KRAUT Weinbrennerei— Likörfabrik— Weingroßhandlung Verkaufsstellen: Mannheim, R 1, 7, Breitestraße Mannheim, o 7, 9, Heidelbergerstraze— Telefon 30273 ſũ N Auf den Weihnachtstisch eine gute Flasche Wein! Handmade 8 Ein praktiſches Weihnachtsgeſchenk macht Freude und ſchafft Arbeit! 2 noch in den allerlegton vagen Sie 8 bei mir — 8 N Ltr. von finden Sie bei Ba 2 550 die groe Aus wah 5 Ltr. von die kleinen Preise, 2. D Und ist die Krippe noch 80 Klein, gehört Sie doch in jedes Heim! Auch alle Ersatztelle einzeln zu bekommen. Ebenfalls bieten wir an: Magnifikate, Gebet- u. Gesangbücher in allen Preislagen, Poesie-, Schreib- und Photo-Albums, Tagebücher, Bilderbücher, alle Arten von Gesellschafts- spielen, Bau- und Malkasten etc. n Lederwaren: Geldbeutel, Brieftaschen, Schreib-, Zigarren- und Zigaretten-Etuis. Christbaumschmuck, Kerzen, Geschenk- papiere, Anhänger, Düten in großer Auswahl C Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Josef Kreutzer Buchhandlung, Papier- und Schreibwaren Necitar- Zate- Druciterei. 8 Kloppenheimerstraße 77. 8 5 8 10 Morgen Sonntag von 13-19 Uhr geöffnet. CCC eee Gpeise- Service für 6 Pets. 28tlg. schon ab 14.50 fur 12 Pers. 45tig. schon ab 28.00 Kaffee- Cerbict bohnſteuer 7 Tabellen fur 6 Pers. 15g. schon ab 8.00 2.00 ir W fur 12 Pers. 27ü g. schon ab für Wochen- und Monatslohn 13 1 gültig ab I. Januar 1935, erhältlich in der und die sehen s — 66 Mancheſm Druckerei des, Neckar- Bote. Bazlen dem großen Spezialnaus Anme 11 1 1 Denne