Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. D. A. XI. 34: 1200 ages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Sechenheim Druck und Verlag: G.˖ Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 34. Jahrgang Aeber Weihnachten : Der Skellverkreter des Führers, Rudolf Heß, hielt auch am diesjährigen Heiligen Abend eine Weihnachts- anſprache ig Rundfunk, die insbeſondere den auslands⸗ deutſchen Volksgenoſſen galt. : Die öſterreichiſche Regierung gibt amtlich die Ver⸗ luſtliſte der Exekutive im Jahre 1934 bekannt, auf der 219 Tote und 663 Verletzte verzeichnet ſind. *: In Meiningen iſt der ehemalige Hofſchauſpieler, Spielleiter und Inkendank Max Grube im 81. Lebensjahr geſtorben. .: Die von der japaniſchen Regierung ſeit langem ge⸗ planke Verwalkungsreform Mandſchukuos iſt durch Bil⸗ dung eines beſonderen mandſchuriſchen Büros im japa⸗ niſchen Kabinett in Kraft getreten. 1: In Mexiko wurde am heiligen Abend angeordnet, daß am erſten Weihnachtsfeiertag ſämtliche Staatsbeamten wie an einem Wochentage zu arbeiten haben. 2 Appell zum Frieden Die Weihnachtsfeiern auf deutſchen Straßen Die Weihnachtsfeiern auf den deutſchen Straßen und Plätzen, die auf Anordnung des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels bis in die ſtillſten Winkel des Reiches veranſtaltet wur⸗ den, bildeten einen einzigen Zuſammenklang der Gemein⸗ ſchaft und der Freude, Ueberall flatterten die Hakenkreuz⸗ fahnen, erſtrahlten rieſige Tannen im Schmuck der Kerzen, verſammelten ſich die Politiſchen Leiter, die Amtswalter des Winterhilfswerks und die Parteiangehörigen mit der Bevöl⸗ kerung, um den Kindern der Aermſten eine frohe Weihnacht zu bereiten. In Berlin fanden 100 ſchlichte Feiern ſtatt. Die Haupk⸗ eier wurde in der Wiclefſtraße in Moabit veranſtaltet, wo Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort nahm und wo 3000 Kinder, betreut von der Skandarke 16, beſchenkt wurden. Weitere 1000 Kinder ſowie zahlreiche Kriegsverletzte aus dem großen Ringen und Veteranen von 1866 und 1870 hatten ſich im großen Saale der Krolloper eingefunden. Mit ihnen nahmen auch der Chef der Heeresleitung, General der Ar⸗ tillerie von Fritſch, und eine Abordnung der Wehrmacht an der Feier keil. Insgeſamt wurden in Berlin rund 12000 Kinder beſchert Schon lange vor Beginn der Feier hatte ſich die Wiclef⸗ ſtraße in einen Feſtplatz verwandelt. Ueberall drängten ſich die Menſchen, ſtanden die Tiſche in langer Reihe, ſah man Kinder, denen helle Freude aus den Augen leuchtete. Heil⸗ rufe brauſten dem Reichsminiſter Dr. Goebbels entgegen. Die Fackeln flammten auf, das Lied„Ihr Kinderlein kommet“, ertönte, wie geſchaffen zu dieſer Feier. Standartenführer Krauſe trat an das Rednerpult und wies kurz darauf hin, daß dieſe Beſcherung durch den Opferſinn ſeiner Kameraden ermöglicht worden iſt und ein Beiſpiel für den Sozialismus der Tat ſein ſoll. Reichsminiſter Dr. Goebbels erinnerte unter erneutem Jubel der Maſſen an die trüben Zeiten, in denen die SA. in Moabit um jede Handbreit Boden und um jeden Menſchen kämpfen mußte und zeigte dann die tiefe Veränderung auf, die ſeitdem vor ſich gegangen iſt. Das, was man ſchier für unmöglich gehalten habe, ſei Wirklich⸗ keit geworden: Das einige deutſche Volk. „Sie alle“, ſo fuhr der Miniſter dann fort,„ſind in die braunen Glieder unſerer marſchierenden Kolonnen einge⸗ kreten, nicht um ein Reich des Terrors und der Gewalt zu begründen, ſondern um dem Vaterland und dem Volk zu dienen. Wir haben es nicht nölig, Arbeiterwohnungen mit Kanonen zu beſchießen. Gerade in den Wohnungen der Ar⸗ beiter ſchlägt heute für uns, für unſeren Skaat, für den Führer, das herz am heißeſten!“ Mit voller Abſicht ſeien die Feiern nicht im Saal, nicht an weißgedeckten Tiſchen veranſtaltet worden, ſondern man ſei gerade in die dunklen Straßen des Arbeiterviertels ge⸗ gangen.„Wir glauben,“ ſo führte Miniſter Dr. Goebbels dann weiter aus,„daß wir uns euer Herz verdient haben durch unſere Sorgen und unſere Arbeit für euch! Nur dieſes Erkennen des Herzens ſpricht heute in Deutſchland! Der beſte Beweis dafür iſt dieſe Feier, zu der jedermann, ohne Anſehen der Partei oder der Konfeſſion, geladen wurde. Wir ſind nicht gekommen, um die Welt in Krieg und Jriedensloſigkeit zu ſtürzen, ſondern um unſerem Lande die Ehre und den wirklich dauerhaften Frieden zu geben. Des halb richte ich hier im Angeſicht von Tauſenden deutſcher Kin⸗ der, von Tauſenden deulſcher Männer und Frauen, mikten im ernſten Arbeiterviertel Berlins, an die ganze Welt den Appell zum Frieden und zu Einkracht und Frieden in dem Sinne, daß ſo, wie wir unſerem eigenen Lande Ordnung und Frie⸗ den gebracht haben, wir auch der Welt Ordnung und Frieden zurückgeben können. N In dieſem Zeichen wollen wir uns vereinen, wollen wir uns ſtärken und erheben an dem Leuchten, das uns heute aus tauſend Kinderaugen entgegenſtrahlt, wollen wir uns er⸗ freuen an der Dankbarkeit, die dieſe Kinderherzen uns ent⸗ gegenbringen, C und wollen niemals vergeſſen, daß in dieſen Kindern un⸗ ſere Hoffnung und unſer ganzes Glück liegt und daß un⸗ ſere Sorgen und unſere Arbeiten nur ihnen und dem kommenden Volke, das in ihnen verkörperk iſt, gilt. Donnerstag, den 27. Dezember 1934 So wollen wir uns dem Land und dem Volke verſchwören, dem wir angehören und wollen als einiges Reich vor die Welt hintreten und dem Weihnachtsfeſt, das, ehe wir kamen, vielfach zu einer Angelegenheit bürgerlicher Sentimentalität herabgewürdigt worden war, ſeinen wahren Sinn zurück⸗ geben, indem wir als Volk über alle Schranken hinweg uns die Hände reichen und der Welt entgegentreten mit der Sehn⸗ ſucht und mit dem Wunſche: Friede auf Erden den Menſchen! Kinder umringen den Miniſter. Brauſender Beifall dankt Dr. Goebbels. Weihnachtslieder klingen auf in den Winterhimmel. Und dann iſt der Miniſter im Nu von einem Dutzend, von 50, von 100 Kindern um⸗ ringt. Dr. Goebbels ſpricht mit den Kindern, die ihm ihre Sachen zeigen und die Händchen zum Heilgruß entgegen⸗ recken, mit Jungen und Mädeln, lange, herzlich und ergötzlich. Als er ſich dann wieder zum Wagen wendet, umbrandet ihn ein Jubel des Dankes und der Freude. Ne heulſhe Mehr macht. Erklärungen des Reichswehrminiſters. Berlin, 26. Dezember. Der Berliner Chefkorreſpondent der„Aſſociated Preß“, P. Lochner, hatte eine Anterredung mit dem Reichswehr⸗ miniſter Generaloberſt von Blomberg, über die er u. a. wie folgt berichtet: Auf ſeine Frage über die deutſche Rüſtungslage erklärte Generaloberſt von Blomberg:„Eine Antwort auf dieſe rein politiſche Frage kann ich Ihnen als Fachminiſter nicht geben. Das liegt allein in der Hand des Führers und Reichskanzlers.“—„Geſtatten Sie, Herr Reichsmini⸗ ſter, daß ich Ihnen erkläre, wie ich zu dieſer Frage kam“, entgegnete ich.„Es vergeht wohl kaum eine Woche, ohne daß unſer Berliner Büro eine Anfrage über die deutſche Rüſtungslage aus unſerer Zentrale in Newyork erhält. Ich habe immer zurückgedrahtet, ich ſei kein Spion; ich könne nur über öffentlich bekannte Tatſachen auf militäriſchem Ge⸗ biet berichten. Darf ich Ihnen ein paar der an mich ge⸗ drahteten Fragen vorleſen?“ General von Blomberg nickte mit dem Kopfe. Ich zog wahllos hervor: Jene Nachricht von der angeblichen Fabri⸗ kation eines neuen tödlichen Giftgaſes in Mißburg(Bayern) (5) die Mutmaßung des Sonderausſchuſſes des amerikani⸗ ſchen Senats, daß Militärflugzeuge im geheimen von Ame⸗ rika nach Deutſchland geſchmuggelt werden; Lammot Duponts Behauptung, Deutſchland fabriziere große Mengen hoch⸗ exploſiver Sprengſtoffe entgegen den Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages. Ein amüſiertes Lächeln umſpielte die Lippen des Mini⸗ ſters.„Wiſſen Sie“, meinte er,„wir leſen täglich ſo viele abſurde Behauptungen über unſere militäriſchen Angelegenheiten, daß wir es uns verſagt haben, auch nur den Verſuch zu machen, den offen⸗ ſichtlichen Unſinn, der den meiſten dieſer Behauptungen zu⸗ grundeliegt, zu dementieren. Nehmen wir z. B. die Behaup⸗ tung, daß wir im geheimen Flugzeuge aus dem Ausland hereinſchmuggeln. Die Franzoſen wiſſen genau ſo wie wir, daß die amerikaniſchen Flugzeuge mit zu den beſten der Welt gehören. Die Franzoſen haben ſelbſt eine Anzahl„Muſterexemplare“ verſchiedener amerika⸗ niſcher Typen erworben. Warum? Weil ſie dieſe Typen auszuprobieren wünſchen, um feſtzuſtellen, ob evtl. Verhand⸗ lungen mit den Konſtrukteuren gepflogen werden ſollen zur Erwerbung einer Fabrikationslizenz. Weder ſchmuggeln wir im geheimen amerikaniſche Flug⸗ zeuge ein, noch kann man ſolche importierten Flugzeuge auf das„potentiell de guerre“ anrechnen.“ a Hier erlaubte ich mir eine weitere Frage:„Wie ſteht es mit der SA. und SS.“, fragte ich.„Im Ausland herrſcht die Meinung vor, dieſe ſeien zu dem potentiell de guerre“ zu rechnen.“ 11 „Seit den Ereigniſſen des 30. Juni hat alle Soldaten⸗ ſpielerei in der SA. aufgehört“, entgegnete der Miniſter. „Es iſt der feſte Wille und ausdrückliche Befehl des Füh⸗ rers, daß die Reichswehr— und ſie allein— der Waf⸗ fenträger der Nation ſein ſoll. Der neue Chef des Stabes der SA., Lutze, findet ſich hierin in voller Aebereinſtimmung mit dieſer Auffaſſung.“ Auf meine weitere Frage, ob die Regierung bald beab⸗ ſichtige, die allgemeine Wehrpflicht der Vorkriegszeit wie⸗ der einzuführen, erwiderte der Miniſter:„Zunächſt ein Wort über unſere Reichswehr mit ihrer langen Dienſtzeit. Sie werden mich nicht für unbeſcheiden halten, wenn ich behaupte, daß wir wirklich ſtolz ſein können auf das Ver⸗ teidigungsinſtrument, das ſich aus unſerem kleinen Berufs⸗ heer entwickelt hat. Indem ſch mich 85 für die allgemeine Wehrpflicht ausſpreche, wünſche ich keineswegs etwas gegen die Lei⸗ ſtung des bisherigen Berufsheeres zu ſagen. a 8 Im Gegenteil. Wenn Deutſchland auch nur an Erobe⸗ rungen oder ſogar an Krieg dächte, ſo erkläre ich Ihnen als Fachmann ganz offen, daß eine Armee, die ſich aus Be rufsſoldaten mit langjähriger Dienſtverpflichtung zuſam⸗ menſetzt, für dieſe Zwecke beſſer iſt, als ein Heer von kurz dienenden Militärpflichtigen. Auf techniſchem Gebiet ſchrei⸗ tet die Entwicklung ſo raſch in dieſem Maſchinenzeitalter fort, daß eine kleinere Anzahl von Männern, die jedoch durch viele Jahre hindurch ausgebildet worden ſind, beſſer iſt, als eine große Maſſe von nur kurz Ausgebildeten. Nr. 301 Anſere deutſche Auffaſſung über das Militär iſt jedoch eine ganz andere. Wir ſehen in ihm nicht ein Inſtrument des Angriffes und der Eroberung, ſondern eine hohe Schule zur Bildung des Charakters. Alles jenes, wo⸗ für ſich der Nationalſozialismus einſetzt— der Geiſt, der Einigkeit, des Gehorſams, der Diſziplin, des Zuſammen⸗ wirkens, der Kameradſchaft, alles dies iſt und war ſtets ein weſentlicher Beſtandteil der deutſchen Wehrmacht. Wir pünſchen, daß jeder dienſttaugliche Deutſche dieſe Schule für die Entwicklung des Charakters durchmache.“ „Wie ſteht es aber mit der S A, Ss und dem Arbeitsdienſt? fragte ich. Sollen dieſe nicht Schulen zur Bildung des Cha⸗ rakters ſein?“ „Das ſind ſie zweifellos“, antwortete der Miniſter leb⸗ haft.„Dieſe drei Organiſationen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung werden natürlich das hauptſächliche Reſervoir bilden, aus welchem die Wehrmacht ſich ergänzen kann. Jede dieſer Organiſationen hat ihre ſpezielle Funktion, die außerhalb der des Waffenträgers liegt. Sie werden unſere Arbeit inſofern erleichtern, als ihre Angehörigen bereits gewohnt ſein werden, Gehorſam, Diſziplin, Ordnung und Kameradſchaft zu pflegen. Soldaten aber ſind ſie erſt dann, wenn ſie im Heer ausgebildet ſind.“ Ein Gruß an das Auslands deutſchtum Weihnachtsanſprache Stellvertreters des Führers. München, 26. Dezember. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hielt wie im vergangenen Jahre auch am diesjährigen Hl. Abend eine Weihnachtsanſprache, die insbeſondere den auslands⸗ deutſchen Volksgenoſſen galt. Ich möchte glauben, ſo ſagte er, daß es für viele unſerer Volksgenoſſen ebenſo die ſchönſte Weihnachtsfreude iſt, ſich in dieſem Augenblick mit dem Deutſchen Reich, mit der Heimat verbunden zu fühlen. Wo zur Heimat Deutſchland fehlt, da iſt Wehmut und Sehnſucht nach ihm ſtärker als Jubel und Feſtfreude. Wo aber immer auf der Welt Deutſche Weihnacht feiern, da iſt Heimat in ihnen: Ihres Volkstkumes Weſen wird ihnen bewußt und es iſt ihr höchſtes Glück, als Deutſche Weihnachten zu feiern.“ Dann gab der Stellver⸗ treter des Führers in großen Zügen den Auslandsdeut⸗ ſchen ein Bild dieſer Heimat. In einigen Ziffern umriß er die Erfolge des Winterhilfswerkes, des Autobahnbaues, der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, der Maßnahmen zur Hebung der Volksgeſundheit und der Geburtenziffer und ſchilderte die ſchönen Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Organiſation„Kraft durch Freude“. Am Widerhall, den der neue Idealismus in den Her⸗ zen der Jugend gefunden hat, kann die Welt lernen, daß der Nationalſozialismus nicht ſchlechthin die politiſche Macht in Deutſchland erobert hat, ſondern daß der Führer die Herzen gewann. Rudolf Heß rief den Auslandsdeutſchen zu, ſie könnten auf ihr Vaterland ſtolz ſein. Und ich weiß, ſtolz ſeid ihr, denn noch nie iſt ein Volk aus ſo tiefem Sturz in ſo kurzer Zeit zu dem gemacht worden, was es heute iſt. Heute wiſſe die Welt und maßgebende Politiker anderer Völker hätten es anerkannt, daß es dem Führer allein zu verdanken ſei, wenn im letzten Jahr der europäiſche Friede bewahrt wurde, als er mehrfach ſchwer bedroht war. Als wirklicher Staatsmann habe ſich der Führer auch in ſeinem Verhalten des Frankreich gegenüber gezeigt, bei ſeinen ehrlichen Bemühungen, zur Entſpannung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes beizutragen. Unter einem Kanzler des Friedens ſei es leicht, eine Rede in die Weihnacht, in die Nacht des Friedens zu halten. Rudolf Heß ſchloß ſeine Anſprache:„Wir können diefer Stunde der Gemeinſchaft der Deutſchen auf der Welt keinen anderen Abſchluß geben, als daß wir unſere Gedanken dem Manne zuwenden, den das Schickſal beſtimmt hat, Schöpfer eines neuen deutſchen Volkes zu ſein, eines Volkes der Ehre: Das Geſchenk, das wir Deutſchen auf der Welt Adolf Hitler erneut zur Weihnacht bringen, iſt: Vertrauen. Weiße Weihnachten in der Reichshaupkſtadt. f Berlin, 26. Dezember. Die Berliner wurden am Morgen des Heiligabends zum erſten Mal in dieſem Winter durch Eisregen überraſcht, der in kurzer Zeit alle Straßen und Plätze in eine Eis⸗ fläche verwandelte. Im Laufe der Vormittagsſtunden ging der Eisregen in leichten Schneefall über, ſo daß die ganze Stadt in ein weißes Winterkleid gehüllt iſt. Glücklicher⸗ weiſe haben ſich ſchwere Unfälle trotz der Glätte nicht er⸗ eignet. Dagegen gab es beſonders in den Vororten zahlreiche Berkehrsſtörungen, 5 die jedoch durch Einſatz ſtarker Streutolonnen bald be hoben werden konnten. Allem Anſchein nach will der Win⸗ ter, der genau kalendermäßig einſetzte, fetzt Ernſt machen. Noch vor einer Woche herrſchten im norddeutſchen Tiefland häufig Temperaturen von 6 bis 10 Grad über Null.: Am Goldenen Sonntag kam der große Umſchwung. Ein eiſiger Oſtwind ließ das Thermometer ſelbſt in der Mittagsſtunde nicht über den Gefrierpunkt ſteigen. Die Wetterberichte kün⸗ digen eine leichte Verſchärfung des Froſtwetters an. Neues aus aller Well 54 8 iſche Zeitung 53 1 men Erklärung ſtellt ihr Erſcheinen ein. des Gauleiters und Ober⸗ bmannes und kom⸗ breußen, Wilhelm ung“, die offizielle Landesbauernſchaft cheinen ein, um auf nationalſozialiſtiſchen Preſſe her⸗ zilegung des polniſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftskonflikts. niſchen Gerichtsbehörden beabſichtigen, nunmehr die en ſeit geraumer Zeit verhafteten franzöſiſchen Direkto⸗ ren der Zyrardow⸗Werke, Caen und Vermeer, gegen eine Kaution von 250 000 Zloty auf freien Fuß zu ſetzen. Die Kaution ſoll durch Eintragung einer Hypothek erledigt wor⸗ den ſein, die Verwandte der Verhafteten angeboten haben. Das Entgegenkommen der Gerichtsbehörden iſt ſehr bemer⸗ kenswert, da noch vor wenigen Wochen von den polniſchen Behörden für die Freilaſſung der beiden Direktoren eine Kaution von 7 Millionen Zloty gefordert worden war. Der Brand im Mainzer Hauptbahnhof Mainz, 26. Dezember. Zu dem Großfeuer im Mainzer Hauptbahnhof wird noch mitgeteilt: Der Brand brach gegen 20 Uhr im Nord⸗ flügel des Hauptbahnhofes aus; die Arſache iſt bis jetzt nicht bekannt. Die Decken einiger Räume wurden teilweiſe ſtark beſchädigt, ſo daß ein erheblicher Materialſchaden ent⸗ ſtand. Die Warteſäle, die ſich in dieſem Flügel befinden, muß⸗ ten geſperrt werden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Feuerwehr hatte den Brand um 23 Ahr in der Hauptſache gelöſcht. Familientragödie. — Kirchheim u. T. 24. Dez. Im Hauſe Nabernerſtraße 8 hat ſich in der Nacht der dort wohnhafte Viehhändler Karl Kurz erſchoſſen, nachdem er zuvor ſeiner Frau einen Kopf⸗ ſchuß beigebracht hatte. Die Frau wurde ins Krankenhaus verbracht, wo ſie ſchwer verletzt darniederliegt. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Ludwigsburg.(Wofür das WH W. nicht alles ſorgen soll!) Auf der NS⸗Volkswohlfahrt erſchien bei der Ausgabe der Weihnachtsſpenden ein Männlein, das über die erſte Jugend ſchon hinaus war. Freundlichſt ge⸗ fragt, was es über die Liebesgabe hinaus noch wolle und warum es zögere, nach Hauſe zu gehen, antwortete der ge⸗ fühlvolle Mann Ach, hättet Sie mir kei Frau? J ſollt halt wieder a Frau habe.— Die Wahrheit dieſer Geſchichte iſt verbürgt. Zugzuſammenſtoß bei Kornweſtheim. Stultgark, 26. Dezember. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Auf dem Perſonen⸗ bahnhof Kornweſtheim iſt der D-Zug 175 Stuttgart Frankfurt am Main auf den in der Ausfahrt begriffenen Perſonenzug 991 Kornweſtheim—Münſter— Untertürkheim aufgefahren. Beide Lokomotiven ſind entgleiſt. Der Bahn⸗ poſtwagen des D⸗Zugs 175 wurde ſtark beſchädigt. Vom Lokomotipperſonal des D⸗Zugs 175 wurde der Lokomotiv⸗ führer und ein Reſervelokomotivpführer leicht verletzt. Vom Perſonal der elektriſchen Lokomotive des Perſonenzuges 991 wurde der Lokomotipführer Höfler ſchwer, ſein Bei⸗ mann leicht verletzt. Von der Beſatzung des Bahnpoſt⸗ wagens im D⸗Zug 175 wurden zwei Poſtinſpektoren und ein Poſtſekretär leicht verletzt. Sämtliche Verletzten wurden ſofort in das Krankenhaus Ludwigsburg gebracht. Nächtliches Kraftwagenunglück. Osnabrück, 27. Dezember. Ein beladener Laſtzug war auf der Straße Münſter—Telgte unweit des Bahnhofes Handorf gegen einen Baum gefahren und dadurch ſo ſtark beſchädigt worden, daß man ihn auf der Straße, vor⸗ ſchriftsmäßig beleuchtet, ſtehen laſſen mußte. Aus noch nicht aufgeklärter Urſache fuhr nachts ein Perſonenkraftwagen gegen den Laſtwagen. Der Zuſammenprall war ſo ſtark, daß der Kühler des Perſonenwagens unter den Anhänger des Laſtwagens geriet. Der am Steuer ſitzende Direktor der Hermann⸗Werke in Diſſen, Dr. Rintelen, fand den Tod. Drei weitere Inſaſſen erlitten Verletzungen. Einer von ihnen, der Sohn eines Lehrers aus Iburg, liegt im Krankenhaus ſchwer verletzt darnieder. ——— 5 D Hein: e Ge Huch und Hanbſten. 9 Angelos Stimme ſtieg an wie Fanfarenton und machte ſelbſt den Henker bange. „Dann wird man in Italien meiner noch gedenken voll Trauer und Stolz als einem ſeiner Söhne, der gelebt und geſtritten hat für die Freiheit ſeiner Brüder und geſtor⸗ ben iſt, auf daß es dem Volk beſſer gehe und es frei werde vom Dünkel und der Knechtſchaft ſeiner Herren! Und wenn es einen Gott im Himmel gibt, ſo wird er einmal alle Grenzen der Nationen niederreißen und das Hohelied der Freiheit verkünden allen Völkern auf Erden, auf daß Friede und Gerechtigkeit einziehe unter den Menſchen! Ich habe gelebt für die Freiheit! Ich ſterbe für die Freiheit! Mein Blut aber komme über meine Henker! Es lebe Italien! N Die Freiheit marſchiert!. Evviva bella Italia, mein Heimatland“?! Stumm ſtanden die Soldaten. Ein Schauer rann ihnen durch das Blut. Ihre Fäuſte zitterten, als nun Angelos Stimme die letzten Zeilen ſeines alten Freiheitsliedes wie Hoſianna t von der Todesleiter herab in den nächt⸗ lichen Hof ſang— ein letzter Trotz⸗ und Siegesgeſang ge⸗ gen ſeine Beſieger: „Wir lieben die Fürſten und Bürger nicht, Die Satten, die Fetten und Feiſten, Die ſich mit ihres Goldes Gewicht Die Armen zu knechten erdreiſten. Wir ſind der Freiheit Schutzpolizei Gegen Adelsdünkel und Tyrannei. And trifft uns der Sbirre und holt uns der Strick, Wir haben gelebt in Freiheit und Glück, Mit Piſtolen, mit Flinte und Degen!“ Es klang unheimlich und erſchütternd von den dunklen Mauern des Hofes wider. Feuer in einer Gummifabrik Wuppertal, 26. Dezember. In den Gummiwerken von Vorwerk und Sohn in Wupperkal-⸗Barmen brach am hei⸗ ligen Abend ein Großfeuer aus. Beim Einkreffen der Wehren ſtand bereits der geſamte Vorrat an Gummi und anderen Rohmaterialien in hellen Flammen. Infolge der großen Hitze zerſprangen die Glasfenſter der Hofüber⸗ dachung, und das Jeuer griff auf das anſchließende mehr⸗ ſtöckige Lager- und Verſandgebäude über, das den Flam⸗ men zum Opfer fiel, während der ſiebenſtöckige Jabrikneu⸗ bau gerettet werden konnte. Der Schaden wird auf etwa 2,5 bis 3 Millionen Mark geſchätzt. Am ganzen erſten Jeierkag, die Nacht hindurch und auch am zweiten Feiertag waren die Berufs- und freiwilligen Feuerwehren mit dem Ablöſchen und den Aufräumungsarbeiten beſchäftigt. Die Arbeiten werden ſtark behinderk durch die zn Lagerhaus noch keilweiſe beſtehende Einſturzgefahr. Eine ganze Anzahl von Feuerwehrleuten krug leichtere Verletzungen davon. So mußten ſich 14 Wehrleute wegen Rauchvergiftung in Behandlung begeben. Zahlreiche Opfer des amerikaniſchen Weihnachtsverkehrs, In den Vereinigten Staaten ereignete ſich infolge des ſtarken Weihnachtsreiſeverkehrs eine ungewöhnlich große Anzahl von Unglücksfällen in den verſchiedenſten Landesteilen. Bei zwei ſchweren Kraftwagenunfällen wurden neun Perſonen getötet und neun verletzt. Bei Delaware(Ohio) ſtießen zwei Eiſen⸗ bahnzüge zuſammen. Die Zahl der Opfer belief ſich auf drei Tote und 14 Verletzte. Seit Jahren war der Weihnachtsver⸗ kehr nicht ſo ſtark wie in dieſem Jahre. In Carlsbad(New⸗ hampſhire) brach in einem großen Hotel ein Brand aus. Das Hotel wurde völlig zerſtört. Drei Perſonen kamen in den Flammen um, fünf wurden ſchwer verlͤtzt. Flug Amſterdam— Curacao. Meldungen aus Wil⸗ lemſtad, der Hauptſtadt der Inſel Curacao, zufolge iſt dort das holländiſche Flugzeug„Snip“ glatt gelandet Dieſes drei⸗ motorige Fokker⸗Verkehrsflugzeug der Niederländiſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaft war am 15. d. M. in Amſterdam zu einem erſten Fluge nach Niederländiſch⸗Weſtindien geſtartet. Nach Zwiſchenlandungen in Caſablanca und auf den Kap⸗Ver⸗ diſchen Inſeln kraf die„Snip“ in Paramaribo(Surinam) ein. Von hier wurde der Weiterflug angetreten. Nach einer Zwiſchenlandung in La Guaira(Venezuela) wurde das Reiſe⸗ ziel, die Inſel Curacao an der venezolaniſchen Küſte, erreicht. Im Hinblick auf die„Uiver“⸗Kataſtrophe wurden alle Empfangsfeſtlichkeften abgeſagt. „Uiver“-Opfer in Bagdad beigeſetzt. Die ſterblichen Ueberreſte der ſieben Opfer der„Uiver“-Kataſtrophe wurden in Bagdad auß dem engliſchen Friedhof beigeſetzt. Britiſche Militärflieger trugen die mit der holländiſchen Flagge be⸗ deckten Särge zur letzten Ruheſtätte. Die auf dem Fluge nach Niederländiſch⸗Indien befindliche Verkehrsmaſchine „Riſtvogel“ hat in der Wüſte bei Rutbah eine Zwiſchenlan⸗ dung durchgeführt und die Poſtſendungen der„Uiver“ über⸗ nommen. Konteradmiral Gloſſop F. Konteradmiral Gloſſop, der zu Beginn des Weltkrieges den auſtraliſchen Kreuzer Syd⸗ ney führte, der durch ſeine überlegene Artillerie am 11. No⸗ vember 1914 bei den Kokos⸗Inſeln nordweſtlich von Auſtralien den kleinen Kreuzer„Emden“ vernichtete, iſt im Alter von 66 Jahren in Weymouth geſtorben. Die Staatsreformpläne in Frankreich Paris, 27. Dezember. Miniſterpräſident Flandin wird in ſeiner Rede, die er am 12. Januar auf einer Bezirks⸗ tagung der demokratiſchen Allianz zu halten gedenkt, das Arbeitsprogramm des Parlaments für die ordentliche Seſ⸗ ſion von 1935 behandeln. An der Spitze dieſes Programms ſteht die ſtark umſtrittene Staatsreform, die zum Rück⸗ tritt des Kabinetts Doumergue geführt hatte. Mehr als einmal ſchon hat Flandin eine ſolche Reform als notwen⸗ dig bezeichnet. Jedoch glaubt er, ſie ohne die Einberufung 20 Nationalverſammlung nach Verſailles verwirklichen zu önnen. Ein Ausflüglerzug verunglückt Hamilton(Kanada), 26. Dezember. In den ſpäken Abendſtunden fuhr der Expreßzug Detroit— Montreal in⸗ folge ſchaͤdhafter Weiche auf einen Ausflüglerzug auf, wel⸗ cher auf einem Nebengleis das Poſſieren des Expreßzuges abwartete. Die drei letzten Wagen des Ausflüglerzuges wurden zerkrümmerk, wobei 18 Ausflügler gekökek und 30 mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Der Präfekt brüllte: „Henker, tu Er, wie ihm befohlen]! Maledetto!“ Ein kurzes, laſtendes Schweigen. Der Geiſtliche kniete mit inbrünſtig gefalteten Händen „Leb wohl, Dianora!“ rief Angelo.„Da oben ſehen wir uns wieder. Leb wohl, Renatus, mein Sohn! Leb wohl. Vater, kaum gefundener! Gott im Himmel, du Meer der Güte, Quell der Liebe, ſüßeſte Hoffnung aller ſündigen Menſchen, nimm mich auf in dein Reich und vergib meiner Seele, was ſie je Böſes getan. In dir will ich leben in alle Ewigkeit!“ Schweigen. „Tu Er, wie ihm befohlen, Henker! Ich verzeihe Ihm ſeine Tat,“ wandte ſich Angelo nun ruhig an dieſen. Ein karges Lächeln lag um ſeinen Mund. In die Sterne hinein blickte er. „Brüder— Freunde— da oben—“ Die Schlinge fiel um ſeinen Hals. Er ſpürte ſie nicht. Klirrend fiel die Leiter gegen die Erde zurück. Der Galgen zitterte. Eine Bewegung ging durch die wenigen Anweſenden. Es war, als wehe ein kalter Hauch üben en. Wie ein Spuk kletterte der Henker lautlos die Stufer vom Gerüſt hinab. Seine Stimme war rauh, keh ig und ohne Ton, als er vor dem Präfekten ſtand und der Vor⸗ ſchrift gemäß vermeldete: 0 8 1 5 del Duca iſt gerichtet, Herr.“——— Am Morgen preſchte ein Reiter auf ſtaubbedecktem Gaul, Sieg von einem kleinen Trupp Bewaffneter, durch das tadttor von Neapel. Der weiße Bart wehte im Winde. Die Straßenpaſſanten ſtoben erſchreckt vor der Kavalkade auseinander. Zum Palazzo reale am Golf ging der Ritt, dem Sitz des Juſtizminiſteriums. Herr Carlo de Marco fuhr vom Stuhl vor dem Sch eib⸗ tiſch in die Höhe, als plötzlich die Tür ungeſtümer, als es hier üblich war, aufgeriſſen wurde. Vor drei Stunden war Meldung aus Salerno gekommen. Sie lag noch auf dem Tiſch. In einer Stunde wollte der Miniſter zum König fahren. „Zum Teufel—“ 5 Auf der Schwelle ſtand Prinz Nikanor Mit einer kräf⸗ tigen Handbeweguna ſchob er den Diener her ihm den Sin⸗ Deutſche Hilfe für einen lettiſchen Dampfer. Der lettiſche Dampfer„Amata“, der mit einer Holzladung von Riga nach Liverpool unterwegs iſt, hat an der Küſte von Cornwall die Schraube verloren. Ein deutſcher Dampfer nahm dasz lettiſche Schiff ins Schlepptau und brachte es nach der Fal⸗ mouth⸗Bucht. Verkehrsflugzeug im Meer verſu ken Mexiko-Stadt, 26. Dezember. Ein in La Paz(Nieder⸗ kalifornien) nach Mazatlan geſtartetes Verkehrsflugzeug mit ſechs Inſaſſen, das vermißt worden war, wurde von einem Suchflugzeug 135 Kilometer von Mazatlan entfernt auf dem Meer treibend geſehen. Es wurde ihm ein Autopneu zugeworfen. Die Schiffbrüchigen hatten den Motor abmontiert, um das Gewicht des Flugzeuges zu er⸗ leichtern. Ein ſpäter nochmals aufgeſtiegenes Flugzeug und Hilfsſchiffe fanden keine Spur mehr von der havarier⸗ ten Maſchine, die anſcheinend untergegangen iſt. Schnelligkeitsweltrekord für Landflugzeuge. Paris, 27. Dezember. Der bekannte franzöſiſche Flie⸗ ger Delmotte hat in Iſtres bei Marſeille den Weltrekord im Schnelligkeitsflug für Landflugzeuge verbeſſert und eine Geſchwindigkeit von 504,672 Kilometer erreicht. Der bisherige Weltrekord betrug 490 Kilometer und wurde von dem inzwiſchen tödlich verunglückten Amerikaner Weddel gehalten. Unglück bei einer Weihnachtsbeſcherung. Mexiko-Stadt, 26. Dezember. Wie aus San Salvator gemeldet wird, brach dort während der Beſcherung armer Kinder vor dem Nationalpalaſt eine Panik aus, wobei im Gedränge 20 Perſonen mehr oder weniger ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten. Einladung nach London? Jorkſetzung der engliſch⸗franzöſiſchen Ausſprache nach der Saarabſtimmung. London, 26. Dezember. Aus Paris berichtet der franzöſiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph“, daß der engliſche Außenminiſter Sir John Simon am 22. Dezember bei ſeinem Zuſammentreffen mit Miniſterpräſident Flandin und Außenminiſter Laval die franzöſiſchen Staatsmänner zu einem baldigen Beſuche in London eingeladen habe. Der Korreſpondent ſagt, beide würden der Einladung gern Folge leiſten, doch ſei man in franzöſiſchen Kreiſen der Anſicht, daß vor dieſer Reiſe die Saarabſtimmung erledigt ſein müſſe. Vorausſichklich würden zu dieſem Zeitpunkke auch die franzöſiſch⸗ikalieniſchen Verhandlungen ſo weit ge⸗ diehen ſein, daß ſie nicht mehr viel von Lavals Jeit in An⸗ ſpruch nähmen. Natürlich werde dieſe kommende Ausſprache zwiſchen Flandin, Laval und den britiſchen Miniſtern von den Fra⸗ gen des Augenblicks beherrſcht ſein. Alles deute aber darauf hin, daß die Frage der Abrüſtungskonferenz wieder aufgeworfen werden würde. Der Korreſpon⸗ dent fügt hinzu, entgegen allen amtlichen Ableugnungen ſeien die Vorbereitungen zu einer Verlängerung der Militärdienſt⸗ 55 in Frankreich vom nächſten Frühjahr ab in vollem ange. Ausrottung des Kommunismus in Japan Kommuniſtiſche Wühlarbeit in Japan. Tokio, 26. Dezember. In Nagoya, einem Gebiet, das in der japaniſchen Kriegsinduſtrie eine wichtige Rolle ſpielt, ſind kommuniſtiſche Umtriebe aufgedeckt worden. Es wurde eine Geheimorganiſation ausgehoben, die unter Führung eines bekannten Kommuniſten ſtand und die u. a. zwei illegale Bläter unter der Arbeiterſchaft der Rüſtungsindu⸗ ſtrie verbreitete. Es wurden insgeſamt 157 Perſonen ver⸗ haftet. Nach amtlichen Angaben ſind in den letzten Monaten in Japan 7000 Kommuniſten verhaftet worden. Der Politiſchen Polizei, ſo heißt es in der amtlichen Mitteilung dann weiter, ſei es ſo gelungen, zahlreiche Propagandiſten feſtzunehmen, die in Induſtrie, Marine und Armee ihre Wühlarbeit durch⸗ geführt hätten. Die Gerichte hätten umfangreiche Freiheits⸗ ſtrafen verhängt und zahlreiche Todesurteile gefällt. 11 anzunehmen, daß der Kommunismus in Japan nunmehr für immer ausgerottet iſt. 1 verwehren wollte, beiſeite und zog die Tür hinter ich zu. „Der Herr Juſtizminiſter de Marco?“ fragte er, näher⸗ tretend.. Der betrachtete verblüfft die hohe, ſtattliche, orientali⸗ ſche Erſcheinung des Alten. „Ihr wünſcht? Ich muß ſagen, Herr—“ „Ihr werdet mir ſagen, wie weit die Anterſuchung gegen Angelo del Duca vorgeſchritten iſt,“ ſchnitt ihm der Alte das Wort ab.„Ich weiß, daß mein plötzliches Er⸗ ſcheinen hier überraſchend iſt. Ich bin Prinz Nikanor und hoffe, daß Ihr ſchon von mir gehört habt. Mein Gefolge wartet draußen.“ Ah! 5 Der Juſtizminiſter verneigte ſich In der Tat, dieſe gebieteriſche Erſcheinung war ihm nicht ganz unbekannt. „Eine Ehre, Hoheit, womit, wenn ich fragen darf— De Marco wurde verwirrt unter dem ſcharfen ſtechen⸗ den Blick des Alten. Etwas Suggeſtives, Maßloſes, Drohen⸗ des war darin, das auf Gefahr deutete, die im Anzuge war. Unſicher wich der Miniſter hinter den Schreibliſch zurück. b 7 8 hatte nicht viel Zest. Freſſende Unruhe war n ihm. „Ich ſagte ſchon, ich will mich nach Angelo Duca er⸗ kundigen, den Ihr in Salerno feſthaltet. Ich muß ihn sprechen.“ De?“ Carlo de Marco machte ein törichtes Geſicht Was be⸗ deutete denn das? Dieſer Menſch dort, der ein Prinz war, der ausſah wie ein wandelnder Gott der Antike, wollte a, 5 denn? Etwa ein neuer Fürſprecher für den Ban⸗ iten? 5 „Ihr wollt Angelo Duca ſprechen?“ Hohn entfaltete ſich in ſeinen Zügen.„Warum, wenn ich fragen darf? 20 werden ihn freilaſſen, Herr de Marco! 90 64 „Sie werden den Haftbefehl zurünehmen!⸗ oh!“ „Sie werden mir ſofort einen Ausweis mitgeben, 5 ich ihn ſprechen kann. Werden mich, wenn es ſein muß, beim König melden. Er wird mich empfangen.“ per re — en — 80 & Sn ee ee e Sc — —— e e Ausdem ladllochen lande Volksweihnacht in der Landes hauptſtadt () Karlsruhe, 27. Dez. Nach einem Sterm licher NS⸗Formationen ſowie der Beamte ſchaft, der Ver⸗ eine und Innungen von den verſchiedenſten Plätzen der Stadt aus fand auf dem von Tauſenden umlagerten und mit Tan⸗ nengrün weihnachtlich geſchmückten Adolf⸗Hitler⸗Platz die nationalſozialiſtiſche Volksweihnacht und die Beſcherung von 1200 bedürftigen Kindern ſtatt. Als Zeichen der Winter⸗ ſonnwende wurde ein rieſiger Holzſtoß entzündet, während SA und HJ Sprechchöre bildeten. Drei Kränze wurden in das Flammenmeer geworfen; einer zum Gedenken an die im Weltkrieg Gefallenen, einer zum Gedenken an die im Frei⸗ heitskampf Gefallenen und einer für die, die in Not verdar⸗ ben, bevor der Führer als Retter kam. Nach dem gemein⸗ ſam geſungenen Lied der Deutſchen Jugend ergriff der Reichsſtatthalter das Wort zu einer Anſprache. Wäh⸗ rend die Kapelle ein Weihnachtsliederpotpourri ſpielte, er⸗ folgte dann die Beſcherung der 1200 Kinder. Nachtrag zum Haushaltsgeſetz () Karlsruhe, 27. Dez. Das Staatsminiſterium hat folgendes Geſetz beſchloſſen: 1. Die auf Grund des Spar⸗ gutachtens im Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1934 vor⸗ geſehenen Stellenveränderungen(Wegfall und Amwandlung von Stellen) unterbleiben inſoweit, als der Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſter zuſtimmt. 2. Der Finanz⸗ und Wirtſchaftsmini⸗ ſter kann für den zeitlichen Vollzug der nach dem Spargut⸗ en im Haushaltsplan vorgeſehenen Stellenveränderungen Begfall und Amwandlung von Stellen) Erleichterungen in dem Umfang zulaſſen, daß jede zweite freiwerdende Plan⸗ telle derſelben Laufbahn und Beſoldungsgruppe zur Wie⸗ derbeſetzung freigegeben wird. Internationaler Kraftfahrzeugverkehr. Das Geſetz⸗ und Verordnungsblatt(Nr. 62) veröffenk⸗ licht eine Durchführungsverordnung über den internationalen Kraftfahrzeugverkehr. Danach ſind zur Erteilung der inter⸗ nationalen Zulaſſungs⸗ und Führerſcheine die Bezirksämter, Polizeipräſidien und Polizeidirektionen zuſtändig. Die badiſche Verordnung über internationalen Kraftfahrzeugverkehr vom 30. Oktober 1934 wird aufgehoben. Die Verordnung tritt am 1. Januar 1935 in Kraft. Badiſche Staatsanleihe 1927. Die Bad. Staatsſchuldenverwaltung erläßt im Staats⸗ anzeiger(„Führer“) folgende Bekanntmachung: Die Aus⸗ loſung der Schuldverſchreibungen der zu 6 9. H. ver⸗ zinslichen badiſchen Staatsanleihe von 1927 unterbleibt im laufenden Jahre. Die zur planmäßigen Heimzahlung auf 1. Februar 1935 erforderlichen Schuldverſchreibungen im Ge⸗ ſamtbetrag von 961000 Mark ſind durch freihändigen An⸗ kauf erworben worden. Geiſtlicher Rat Preuß 7 () Karlsruhe. Nach kurzer ſchwerer Krankheit, die eine Operation nötig gemacht hatte, iſt Erzbiſchöflicher Geiſtlicher Rat und Profeſſor Preuß im 60. Lebens⸗ und 37. Prieſter⸗ jahr geſtorben. Er wirkte lange Jahre am Karlsruher Gymnaſium und galt auf dem Gebiete der lateiniſchen Sprache als eine anerkannte Kapazität. Auf dem Kloſter⸗ friedhof zu Hegne fand die Deiſetzung ſtatt. Heidelberg.(Reichswehrurlauber verun⸗ glückt.) In der Induſtrieſtraße fuhr eine mit drei Per⸗ ſonen beſetzte Beiwagenmaſchine aus bis jetzt unbekannten Gründen gegen einen Drahtzaun. Der Lenker des Motor⸗ rades, ein auf Urlaub befindlicher Reichswehrſoldat, ſtieß gegen einen Zementpfoſten und trug einen ſchweren Schädelbruch davon. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Die bei⸗ den Mitfahrer blieben unverletzt. II Heidelberg.(Er kanns nicht laſſen.) Der 33⸗ jährige Richard N. aus Maudach, der zwei Tage nach Ver⸗ büßung einer Strafe einen weiteren Betrug verſuchte, indem er in einer Wirtſchaft der Altſtadt ſchon wieder einen Wirt um ſein Geld bringen wollte, wurde von der Strafkammer zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde die Unterbringung des Verurteilten in einer Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt angeordnet, da der Sachverſtändige die Ausſichten auf eine Beſſerung nicht für ſehr roſig hielt.. l Wertheim.(Fünf Perſonen bei Autoun⸗ glück veeletzt.) In der berüchtigten Kurve bei Roß⸗ brunn ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Omni⸗ buslenker aus Wertheim verlor an der Kurve die Herrſchaft über den Wagen und ſtreifte einen Baum. Sämtliche Inſaſſen wurden auf die Straße geſchleudert. Fünf Perſonen erlitten hierbei erhebliche Verletzungen. 5 5 N Sedach⸗(Die neue Seckachbrücke beſchä⸗ digt.) Kaum iſt die neue Seckachbrücke dem Verkehr über⸗ geben, iſt ſie auch ſchon wieder beſchädigt. Der Lenker eines Laſtzuges verlor die Gewalt über die Zugmaſchine und dieſe rannte direkt auf die Brücke gegen das neue ſtabile Geländer. Der Anprall war ſo ſtark, daß das Geländer aufgeriſſen und zum Teil verbogen wurde. Ein Glück war es, daß die Zugmaſchine noch zum Halten gebracht werden konnte, ſonſt wäre ſie über die hohe Brücke in die Seckach geſtürzt. Riegel.(Schwere Folgen eines Streites.) Dieſer Tage gerieten in einer Gaſtwirtſchaft mehrere junge Burſchen in einen Wortwechſel, der ſich auf der Straße fortsetzte. Der 24jährige Maurer Oskar Giedemann, der ſich an den Auseinanderſetzungen nicht beteiligt hatte, mahnte die Streitenden zur Ruhe. Daraufhin wurde er von dem Landwirt Bernhard Wagner durch mehrere Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Einer der Stiche ging in die Lunge. Mit welcher Wucht die Stiche geführt wurden, geht aus der Tatſache Pied daß die 1 abbrach und im Körper des Giedemann ſtecken blieb. i a 3 Allnnonswald(Amt Waldkirch).(Drillinge.) Bei dem Mühlenbeſitzer Adolf Burger ſind dieſer Tage Dril⸗ linge— zwei Mädchen und ein Knabe— angekommen. Be⸗ reits früher wurde die Familie mit Drillingen geſegnet. Burger iſt jetzt Vater von 16 lebenden Kindern. f * Arbeitsbeſchaffung als Weihnachtsgabe. Die Bauſpar⸗ kaſſe Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft(DBS) in Darmſtadt iſt zu Weihnachten mit einer Arbeitsbeſchaffung bon über 1 Million Reichsmark herausgekommen. Als Weih⸗ nachtsbeſcherung für ihre Mitglieder bringt ſie eine Dar⸗ lehensvergebung von 1 148 000 RM. zur Erſtellung von s Eigenheimen heraus, deren Arbeiten alsbald an die Bauhandwerker vergeben werden können. 5 U Baugeldzuteilung bei der Landes bauſparkaſſe. Bei der 19. Baugeldzuteilung der Badiſchen Landesbauſparkaſſe ge⸗ langten 185 000 Mark zur Verteilung. Berückſichtigt wurden Lalcale ſeuudocliau Nach dem Feſte Weihnachten iſt vorüber. Verſtummt iſt das Geläute der Glocken, verklungen ſind die frohen Geſänge, verhallt iſt die Feſtesfreude. Weihnachten iſt vorüber. Nun ſchauen wir zurück, was war. Noch einmal leuchtet in uns der Glanz des Lichterbaumes auf, der für uns angezündet war; noch einmal erinnern wir uns all der lieben Worte, die uns geſagt worden ſind; noch einmal freuen wir uns der Geſchenke, und noch ein⸗ mal können wir glücklich ſein in der Freude der anderen. Wir wollen dieſes Glück und dieſe Freude, die uns Weihnachten beſchert hat, recht feſt behalten, ſie ſollen ein Teil von uns werden, und ein Abglanz des Feſtes ſoll fallen auf alle grauen Alltagstage, die kommen werden. Wir wol⸗ len weiter hoffen. Denn ſie erklang uns, die frohe, jauchzende Botſchaft: Friede auf Erden und allen Menſchen ein Wohl⸗ gefallen. Von den Türmen klang ſie und von den Kanzeln, und ſie klang in den Seelen der Menſchen wieder, tauſend⸗ fach, millionenfach. Die ewige Menſchheitsſehnſucht nach Friede und Freude, in dieſem Weihnachtsfeſte wurde ſie er⸗ füllt. Menſch ſtand zu Menſch, einer gab dem anderen von ſeiner Freude, einer ſchenkte dem anderen, um Freude zu be⸗ reiten. Und auch die kleinſte Gabe war erwärmt von dem Hauch der Liebe, die in dieſer Chriſtnacht durch die Menſch⸗ heit ging. Kein Armer ſtand vor ganz leeren Tiſchen; das deutſche Liebeswerk wahrhafter Nächſtenliebe hatte keinen vergeſſen. Darin lag in dieſem Jahre der tiefe Sinn des Weihnachtsfeſtes. Nun, da die Glocken verſtummt ſind und die Feſttage vergangen, tritt der Alltag wieder unter uns. Bald beginnt ein neues Jahr, ein neues Jahr, das, wir wünſchen es, voll Arbeit ſein ſoll und darum voll Glück. Möge es immer er⸗ füllt ſein von der frohen Botſchaft, die wir gehört haben, die von allen Türmen läutete und von allen Kanzeln klang und alle Seelen erfüllte: Friede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen! Familienabend des Tv. 1898. Der Familienabend des Tv. 98 erfreute ſich eines außerordentlich guten Beſuches. Der erſte Teil des Abends ſtand im Gedenken an die Saar, der zweite Teil erhielt-eine weihnachtliche Weihe. Nach einem Muſikſtück und dem all⸗ gemeinen Lied„Treu unſerm Volke“ begrüßte der Vereins⸗ führer, Herr Ph. Würthwein, die Erſchienenen. Ein ernſtes Muſikſtück folgte. Mahnend klang das Gedicht „Vaterland“. Eindrucksvoll und eindringlich wirkte der Bewegungschor„Vertrag von Verſailles“.„Glut im Schacht“ war das ergreifende Saarſtück, das von dem Kampf deutſcher Menſchen erzählte. Warm und beſeelt war die Darſtellung. Den Abſchluß der würdigen Saarfeier bildete das Saarlied. Nach einer Pauſe leitete eine Weihnachtsfeſtouvertüre Stimmung und Gehalt der Weihnachtsfeier ein. Traute Weihnachtsmelodien klangen auf. Ein Weihnachtslied von M. von Schenkendorf wurde gut vorgetragen. Ein Violin⸗ Solo„Ave Maria“ und die Weihnachtslegende„Die Glocken von Innisfare“ wirkten tief und bewegend. Nach einem Muſikſtück folgte eine packende Szene„Das Weihnachts⸗ wunder“, die das menſchliche Irren und Suchen, den letz⸗ lich doch aufwärtsführenden Kampf des Menſchen um Wahr⸗ heit um Gott darſtellte. Das gemeinſame Lied„Stille Nacht“ und die Verleihung der Ehrennadel der DT. für 25 jähr. Mitgliedſchaft an Hermann Biegel beendete die ſchöne Feier. Bedürftige Kinder als Gäſte des Oberbürgermeiſters. hürg iſter Renninger hatte über 200 der bedürftigen Kinder Mannbeims in die Caſino⸗Säle geladen, um ihnen eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Fürſorgerinnen über⸗ nahmen bei der Feier die Betreuung der Kinder. Der Ober⸗ bürgermeiſter hielt eine Anſprache. Muſikaliſche Darbietun⸗ gen und ein deutſches Weihnachtsſpiel füllten den erſten Teil der Veranſtaltung aus. In der Pauſe gab es Kakao und Kuchen und ſchließlich kam noch Knecht Rupprecht, der jedem Kind eine größere Tüte überreichte, in der neben eß⸗ baren Dingen und praktiſchen Gegenſtänden die vom Arbeits⸗ dienſt gefertigten Spielſachen ſich befanden. 9 Die neue Weihnachtskrippe in der kath. Pfarrkirche. Ein neuer Schmuck erfreut die Gläubigen, wenn ſie heuer in den Weihnachtstagen in die Kirche kommen. Ein lang erſehnter Wunſch iſt in Erfüllung gegangen, die Kirche hat eine neue Weihnachtskrippe erhalten. Dieſe Krippe iſt nicht einer traditionellen Darſtellung angepaßt, ſondern gehört zu den neueren Darſtellungen des heiligen Geheimniſſes der Chriſtgeburt. Nicht eine Spielwaren⸗ ausſtellung, nicht eine Raritätenſammlung, ſondern die heilige Weihnacht ſtellt ſie den Gläubigen vor Augen. Sie lenkt den Beſchauer nicht durch eine Menge Neben⸗ ſächlichkeiten und Spielereien ab, ſondern das Gotteskind iſt der alles beherrſchende Mittelpunkt, das Gotteskind mit dem heiligen Paar. Alles andere lenkt auf dieſe Haupt⸗ gruppe, die ganz geſchloſſen iſt, hin oder iſt Rahmen. Von dem himmliſchen Kind geht alles Licht aus. Es iſt das Licht, das in die Finſternis gekommen iſt. Das Licht der Welt. Seine Aermchen ſtreckt es aus, um alle zu umarmen, alle reich und glücklich zu machen. Die Himmels⸗ mutter iſt anbetend in die Betrachtung des Gotteswunders verſunken und der heilige Joſef ſteht freudig erregt und ſchaut in die Lichtfülle des menſchgewordenen Gottes. Hinter den heiligen Geſtalten ſteigt ein ſchwarzdunkler Himmel höher und höher. Nur der grüßende und beſchützende Stern ſendet ſeine hellblitzenden Strahlen vom Himmel her tief hinunter, die heilige Familie zu umfangen. In ſeliger Geborgenheit! Eine glückliche Kontraſtierung von Licht und Dunkel erhöht den ganzen Eindruck außer⸗ ordentlich ſtark. Das Geheimnis, das wunderſelige, zwei Jahrtauſende in ungetrübtem Lichtglanz leuchtende Ge⸗ heimnis der Chriſtgeburt, erſtrahlt in neuer, packender Geſtalt. Die ganze Krippe iſt in den Raum der großen Kirche eingepaßt und ordnet ſich ganz harmoniſch in die Architektur ein, wächſt aus ihr förmlich heraus. Eine ſelten gelungene, aber hier fein getroffene Bedingung für den Kirchenkrippen⸗ bau! Die ſchöne Weihnachtskrippe iſt glücklicherweiſe ſo auf⸗ geſtellt, daß ſie von den meiſten Plätzen aus während des Gottesdienſtes auch geſehen werden kann. Einfach und klar in den Hauptlinien, was zu erreichen gerade die Schwierig⸗ keit war, wirkt das weihnachtliche Kunſtwerk ganz monu⸗ mental. „Stille Nacht, heilige Nacht“ ſingt es aus der ganz aus dem deutſchen Weihnachtserlebnis geformten Krippe. „Stille Necht, heilge Nicht“ iſt das Thema, die Sinn⸗ deutung dieſer Krippe, die auf jeden Beſucher einen tieſen Eindruck macht und ihm in immer neuen Reizen das Wun⸗ der der ſtillen, heiligen Nacht zum tief innerlichen Er⸗ lebnis werden läßt. Sie zwingt zum Beten! Sie ſtrahlt und ſingt von der heiligen Weihnacht! Möge es niemand verſäumen, das ſchöne Werk deutſcher chriſtlicher Kunſt ee chanzuſchauen. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt morgen Freitag, 28. Dez., nachm. 1.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontroll⸗ karten ſind vorzulegen. U Schiffsjunge im Rhein ertrunken. Abends elf Uhr fiel von einem im Rhein oberhalb der Neckarmündung liegenden Kahn ein 16 Jahre alter Schiffsjunge aus Engar beim Anzünden der Raſtlaternen über Bord und ertrank. OTTO RAITH LYVDIA RAILH geb, Beutler Vermähͤlte Huchen(O.-A. Geislingen) Manmnheim-Secenheim 27. Dezember 1934. C õDPPPPGPTPTPFTPTCPTCTCTPbGTGbGbGTPTPTbPbGbPbGbPbPöGbPbPbPPbbbfbbbbfb BVerſammlungs⸗ Kalender. 6 Bo. Donnerstag 7.35 Uhr Turnen im„Schloß.— Freitag 8 Uhr Probe im„Schloß“, Singen im Heim. Pferdeverſicherungsverein Mhm.⸗Seckenheim. Am Samstag, 29. Dezember, vorm. von 8—11 Uhr, werden die Pferde vom Untervorf und der rechten Seite der Freiburgerſtraße vorgeführt. Der Vorſtand. Gammel⸗Anzeiger zur für Mitglieder der Landw. Cin. u. Verkaufsgenoſſenſck aft. Angebote für unſere Vereinsfuhren müſſen bis 31. Dezember, vormittags 12 Uhr, verſchloſſen in unſerem Lager abgegeben ſein— unter genauer An⸗ gabe des Preiſes— vom Lager Seckenheim nach Mannheim⸗ Induſtriegebiet, von Seckenheim nach Friedrichsfeld. läl. Sparnasge Maunneim.) Die Schalter der Sparkasse sind am Montag, den 31. Dezember wegen des Rechnungsab- schlusses für das Publikum geschlossen. Zur Einlösung von Wechseln wird in der Zeit von ½11 bis ½12 Uhr unser Sekretalſat II— Eingang A 1, 8— offen gehalten. Wir empfehlen die rege Benützung unserer Zahlstelle in Mannheim-Seckenheim in der Drogerie des Herrn 20 Bauſparer. Die Badiſche Landesbauſparkaſſe hat bis jetzt 320¹ 270 Mark zugeteilt.„ Wilhelm Höllstin, Hauptstraße 106. Morgen Freitag von 17-19 Ahr Ausgabe von Feldhaſen. Bühler, Hauptſtraße 110. Für den Abendtiſch. Deutſche Markenbutter Pfd. 1 56 netto Oelſardinen Doſe 20, 30, 40, 45, 55 Pfg. Fottheringe in Tomatensese Doſe 35 Pfg. Fettherings⸗Filet Doſe 25 u. 45 Pfg. Marinaden in Lite ⸗Doſen zu 60 u. 70 Pfg. 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Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, Was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste billigste undbeste Weg⸗ Weiser hierzu ist das Zeitungs- lnseratl Aufruf des badiſchen Landesbauernführers! Zum großen Werk der Produktionsſteigerung aus eigener Scholle— zur E fab rer das deutſche Bauerntum in Goslar aufgerufen. gaben ſtehen vor uns: Wir müſſen alle Landflächen, die nu aller Art bereitſtellen. pflichtungen an Volk und Vaterland in Einklang gebracht ha Wenn der Reichsnährſtaud dank der tatkräftigen Eutſchlu Sicherheit des Arbeitsertrages durch die Herſtellung geordneter Markt⸗ und Abſatzver etragen hat und noch weiterhin für eine Reihe von Produkten beſonders auch unſeres „ müß jeder Standesgenoſſe aus dem Grundſatz der Gegenſeitigkeit der Pflichten und Rechte heraus de . 2 8 2 nes Standes zur Mehrleiſtung folgen. Der Reichsnährſtand erzeugung früher möglich war, weil heute der Erlös aus dem Ueberſchuß der Börſe, ſondern von der Mehrleiſtung des Bauern abhängt. Eine große Verſammlungs⸗ und Aufklärungswelle zum Zwecke der Erzeugungsſteigerung geht nun Land. Zu Beginn desſelben rufe ich Euch, badiſche Bauern, auf, mit lebhaftem lungen zu beſuchen und die Anregungen und krungs freiheit, ausgetragen mit den Waffen des Friedens und geiſtes geſtaltet werden. Wir badiſchen Bauern ſind von der Natur durch dukten und von wertvollen Früchten in die vorderſte Front di Aunſerer Heimat verpflichtet uns zu tatkräftigem Handeln! Deshalb tut Eure Pflicht, damit die Geſchichte einſt ſtol Namen nennen kann! 5 Heil F. Engler⸗Füßli Unſer Volk muß unabhän mittel werden. Die Möglichkeit einer Ernährungskriſe, wie wir ſie im Weltkrie ihren Folgeerſcheinungen ſattſam erleben mußten, ſoll für das Zim Reichsnährſtand geeinte deutſche Landvolk bis in die letz Die Erzeugung eiweißreicher Futtermittel im eigenen Betrieb ſpielt bauflächen für unſere badiſchen Verhältniſſe eine große Rolle. Daneben muß die E badiſchen Bauernlandes erreicht werden. Unſer Appell ergeht deshalb nicht nur an ſtets zugänglich ſind, ſondern auch an die Standesgenoſſen, welche die Anordnungen pflichtgetreu zu erfüllen. rzeugungsſchlacht— hat der Reichsbauern⸗ gig von der Einfuhr fremder Nahrungs⸗ g und während der Inflationsjahre mit all deutſche Volk unmöglich gemacht werden. Dazu muß das ten Bauerndörfer hinein ſeine ganze Kraft einſetzen. Zwei Auf⸗ bar zu machen ſind, für die Produktion von Nahrungsmitteln i bei der Ausweitung der Au⸗ rhöhung der Ernte auf jedem Ar unſeres 5 ˖ jene, die der Förderung ihrer Betriebe 1 Leiſtung ihres Hofes noch nicht mit ihren erhöhten Ver⸗ en. ßkraft unſeres Führers Adolf Hitler in weitem Umfange für die hältniſſe ſowie der Feſtpreiſe Sorge badiſchen Landes Sorge tragen wird, kech r Aufforderung ſei⸗ chleuderei dulden, welche durch die Mehr⸗ Erträgniſſe des Hofes nicht mehr von der wird keine Preiss über das badiſche Intereſſe und vollzählig dieſe Verſamm⸗ Dieſer Kampf um Deutſchlands Nah⸗ muß zu einem Sieg des neuen deutſchen Bauern⸗ die Möglichkeit eines vielſeitigen Aubaues von Pro⸗ gungsſchlacht geſtellt worden. Der alte„ z Eure der Arbeit, eſer Erzen Hitler! u, Landesbaueruführer Nationalſozialiſtiſche Agratpolilt u. Etzengungsſchlacht Unſer Führer Adolf Hitler hat mit Weitblick erkannt, daß das Syſtem der liberalen Weltwirtſchaft zu Not und Tod der Völker führen muß. Sterbendes Bauerntum und Millionen von Erwerbsloſen traf der Nationalſozialismus bei der Macht⸗ eee denen dee Nee Handels ware ö* Ter Kapitelle erf i ie Lebens rundlage des Saulerntums. übernahme an. Deshalb hieß die Parole des Führers: Kampf der Arbeitsloſigkeit und Hilfe dem Bauern. Das freie Spiel der Kräfte in der Wirtſchaft hat aber damit ſeinen Todesſtoß erhalten. Rapitalismus: Die Form der weltwirtſchaft⸗ lichen Entwicklung Wer zurückblickt, ſieht die gewaltige induſtrielle Revolution des vergangenen Jahrhunderts. Während wir uns vor langen Zeiten aus eigenem Boden nicht nur ſelbſt ernährten, ſondern auch bekleibeten und Produkte unſerer Scholle ſogar nach Eng⸗ land lieferten, griff die dort begonnene induſtrielle Revolution immer mehr auf andere Länder über. Es kam die Verlagerung der Wirtſchaftskräfte vom Boden und vom Menſchen auf die Maſchine. Das Verhältnis zum Boden, aus Tradition geboren, wurde gelöſt. Jetzt regierte die Maſchine, und der Schöpfer wurde zum Verhängnis ſeines Geſchöpfes. Der Zauberlehr⸗ ing kann die Geiſter, die er rief, nicht mehr bannen, ſie drohen ihn zu bernichten. Mit dem Verhältnis zur Maſchine entſtehen die neuen Begriffe Arbeiter und Unternehmer. Ueber beide aber kritt das Kapital d 5 Drei volkswirtſchaftliche Erzeugungsfaktoren ſind ent⸗ ſtanden: Boden, Arbeit und Kapital. Die Ausrich⸗ tung des geſamten Wirtſchaftsdenkens geſchah aber auf das beherrſchende Kapital. Alle Wirtſchaftswerte wurden ſo auf Kapital umgedacht, das weſensgemäß ſeinen Zins verlangt. Die Arbeit wurde zur Ware. Der natürliche feſte Boden unter unſeren Füßen und ine Erzeugungskraft, alſo die Erde und ihr Segen, — wurde zu einer Geldſumme, zu einer beweglichen Ware zuſammengefaßt. Die Wachstumsringe der Weltwirtſchaft Die Loslöſung der Menſchen von ihren völkiſchen Begriffen und ihrem bodengebundenen Weſen war die Folge dieſer Ent⸗ wicklung. An die Stelle der Ausgeglichenheit innerhalb der nationalen Gleichgewichtslage der Wirtſchaft trat eine neue Gleichgewichtslage nach der Rentabilität. Angebot und Nach⸗ frage regelten den Ausgleich, ohne Rückſicht auf nationale Gren⸗ zen oder ſonſtige Zuſammenhänge. Der Volksraum wurde geſprengt durch den Begriff der überſtaatlichen Weltwirtſchaft Dieſe neue Gleichgewichtslage bedingt aber auch immer mehr einen Fortgang der Entwicklung und eine dauernde Ver⸗ ſchiebung der Produktionsgebiete, je nach dem Fortſchritt der induſtriellen Revolution. In der Welt draußen wurden im⸗ mer neue und billigere Erzeugungsgebiete und möglichkeiten erſchloſſen. Am Ende der Weltwirtſchaft liberalen Gepräges Wer dieſe Entwicklung an ſeinem geiſtigen Auge vorüber⸗ ziehen läßt, der ſieht ein, daß wir an den Grenzen der Welt angelangt ſind. Alle nur denkbaren Möglichkeiten ſind er⸗ ſchöpft, und es gibt nur noch einen Ausweg des Zerplatzens, wenn die Peitſche der Rentabilität dieſe Entwicklung weiter⸗ treibt. Vernichtung der Güter, Ausſchaltung der Arbeits⸗ kräfte und ähnliche verzweifelte Mittel ſind Zeichen des Endes der induſtriellen Revolution Leuchtend ſteigt das Fanal der marxiſtiſchen Weltrevolution angeſichts der verbrannten Weizenbeſtände und der vielen Ton⸗ nen ins Meer geſchütteten Produkte auf. So wäre es gekommen [den und hat die Eröffnun Die Weltwirtſchaft hat ſich überſchlagen Die alte Weltarbeitsteilung funktioniert nicht mehr, denn im den Induſtrieländern ſehen wir Millionen von Arbeits und Mengen von Rohſtoffen, während in Rohſtoff⸗ und 9 ſatzländern rieſige Mengen von unverkauften Vorräten ber⸗ nichtet werden und zwangsweiſe Anbaueinſchränkungen zur Anwendung gelangen. Deutſchland, das Land im Herzen Eu⸗ ropas, hat dieſe Entwicklung bitter durchgekoſtet, aber es ſeine Kräfte zur Erneuerung dadurch gefunden. Die alte Entwicklung liegt ſterbend vor uns. Jetzt kann es nur eines noch geben, die Rückbeſinnung auf Me natürlichen Grundlagen der Lebensgemeinſchaft eines Volkes: Die Wirtſchaft muß auf dem Boden und der Arbeit der damit verbundenen Menſchen be⸗ ruhen, muß in ihnen gebunden ſein. Die kapitali⸗ ſtiſche Weltwirtſchaft ging in die Weite— die nativ⸗ nalſozialiſtiſche Wirtſchaft geht in die Tiefe der eige⸗ nen Kräfte des Bodens und der menſchlichen Arbeit. Aus dieſer Tatſache folgt der Schluß, daß die geſamte deu Wirtſchaft— und ganz beſonders die Landwirtſchaft— eine immer weitergehende Ausnutzung der eigenen Erzeugungskraft vollziehen muß. Heraus zur Erzeugungsſchlacht! Nach dem Krieg war die Ernährung des Volkes durch den Mangel an Arbeitskräften und Produktionsmitteln ſchwer be⸗ droht. Damals erfolgte eine Propaganda zur Intenſitäts⸗ ſteigerung. Aber wie geſchah dies? Große Kredite wurden in der Landwirtſchaft ausge⸗ geben und ſogar oft aufgedrängt. Der Erfolg war eine überſchuldete und zuſammenbrechende Landwirt⸗ ſchaft. Denn die Vorausſetzungen für die Erfüllung der Aufgaben des deutſchen Bauerntums waren nicht gegeben. Schwankende Börſenpreiſe, Spekulation mit Lebensmitteln, Einfuhr volkswirtſchaftlich überflüſſiger Unmengen von Agrar⸗ erzeugniſſen zerſtörten die Preisgrundlage der deutſchen Land⸗ wirtſchaft. So wurden damals die Mehrernten nicht zu einem ) 11 AL 1 Segen für diejenigen, welche ſie mittels größeren Aufwands erzeugten, ſondern zum Fluch, weil Verſchuldung und Zwangs⸗ verſteigerung drohten. f Weil durch das Prinzip der gebundenen Wirtſchaft, durch die Feſtpreiſe, die Mehrerzeugung durch Mehraufwand nicht durch handelspolitiſch falſche Einfuhren und Börſenſpekulation zum Unſegen werden kann, rufen wir Euch auf, deutſche Bau⸗ ern, zur Erzeugungsſchlacht im Dritten Reich. Der Bauer muß ſich allerdings bewußt ſein, daß er über den von der Na⸗ tur ihm geſteckten Rahmen nicht hinausgehen kann. Er muß ſeinen Boden aber möglichſt vielſeitig bebauen und geſchloſſen in ſich ſelbſt die lebensgeſetzlich aufeinander abgeſtimmten Er⸗ zeugungszweige in ihm erfaſſen und damit ſeinen Beſitz lebens⸗ feſter machen. Weitere Zinserleichterung für Land⸗ und Forſtwiriſchat Durch die Notverordnung vom 27. September 1932 wurde einerzeit eine Senkung von Zinſen für land wirtſchaftlichen, ſorſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Realkredit verfügt. Dieſe Zinsſenkung war am 30. September 1934 abgelaufen. Durch das Geſetz über die Zinserleichterung für den land wirtſchaft⸗ lichen Realkredit vom 28. September 1934, welches am 1. Ok⸗ tober 1934 in Kraft getreten iſt, iſt nun die Zinsſenkung verlängert worden, und zwar zunächſt für ein weiteres Jahr im gleichen Umfang wie bisher, nämlich 2 v. H., jedoch nicht unter 4 v. H. Zum Unterſchied von der bisherigen Regelung werden aber die durch die Zinsſenkung wegfallenden Beträge nicht mehr— ganz oder teilweiſe— dem Kapital zugeſchlagen, ſondern endgültig geſtrichen. Auch das Moratorium der bis⸗ herigen Notverordnung, welches bis 1. April 1935 lief, iſt enk⸗ ſprechend verlängert worden, und zwar zunächſt bis 1. April 1936. Für den landwirtſchaftlichen Auslandsrealkredit ſind entſprechende Beſtimmungen getroffen. Wer ſich die Zinserleichterung über den 30. September 1935 hinaus erhalten will, kann als Inhaber land wirtſchaftlicher, forſtwirtſchaftlicher oder gärtneriſcher Betriebe lediglich zu die⸗ ſem Zweck die Eröffnung des landwirtſchaftlichen Entſchul⸗ dungsverfahrens beantragen. Dieſer Antrag muß in der Zeit vom 1. Auguſt bis 15. September nächſten Jahres geſtellt wer⸗ g des Verfahrens nicht vor dem 1. Oktober 1935 zur Folge.„ 55 5. Die deulſche Erzeugungsſchlacht if eie 1122 ĩ˙ u. Anverſtand gerſtoren Stab u. Lans — Telemomperdigke des deilſhe Veränlworllich für die landwirtſchaftliche Beilage: Diplomlandwirt Herbert W off, Karlsruhe