2. Blatt zu Wr. 301 Eniſcheidende Wende Wirtſchaft der Woche. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kro⸗ ſigk hat in ſeiner jüngſten Anſprache vor der Verwaltungs⸗ akademie Berlin keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß nach Lage der Dinge jedes Volk zunächſt ſeine eigene Wirtſchaft in Ordnung bringen müſſe, um auf dieſer Grundlage über⸗ haupt eine Bereinigung der Weltkriſe zu ermöglichen. Wenn man heute in ausländiſchen Kreiſen ſagt, daß an dem deut⸗ ſchen Mehrverbrauch von Rohſtoffen die innerdeutſche Wirt⸗ ſchaftsbelebung ſchuld wäre, ſo iſt in dieſer zweifellos richti⸗ gen Erkenntnis gleichfalls ein Antrieb für die notwendig ge⸗ wordene Ausweitung des Welthandels zu erblicken; denn wenn ſich in jedem Lande eine verſtärkte Konjunkturbelebung durchſetzt, ſo wird dadurch gleichzeitig auch die Ankaufsmög⸗ lichkeit ausländiſcher Waren geſteigert. Die Ausführungen des Reichsfinanzminiſters gipfelten in der Feſtſtellung:„Wir wollen nicht ſchlechte Schuldenzahler ſein, ſondern wir ſind bereit, unſere Schulden zu zahlen. Aber wir können ſie nur mit dem einen bezahlen, womit Schulden von Land zu Land überhaupt nur bezahlt werden können, nämlich mit Waren.“ Zur weiteren Durchführung des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit trat Graf Schwerin von Kroſigk für zwei grundlegende finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſche Geſichtspunkte ein. Er erklärte, daß die Vorbelaſtungen der künftigen Jahre unbedingt dazu zwingen, auf einen Haushaltsaus⸗ gleich bedacht zu ſein und ſowohl bei den Ausgaben wie bei den Steuern eine vorſichtige Politik zu betrei⸗ ben, die die Rückzahlung der aufgenommenen Kredite unter allen Umſtänden ermöglicht. Neben die hierdurch bedingte Reſervepolitik müſſe eine zielbewußte Kreditpolitik treten. Eine genaue Abwägung der ſich bei einer Befolgung dieſer beiden Grundſätze ergebenden Möglichkeiten, wie ſie nicht zuletzt auch in der Reichsbankpolitik immer wieder zutage tritt, ſtellt in der Tat den finanzpolitiſchen Kern der amtlichen Wirtſchaftspolitik dar. Die Praxis der nationalſozialiſti⸗ ſchen Regierungsarbeit zeigt, daß auch in dieſem Punkte allen Erforderniſſen Rechnung getragen worden iſt. Mit dem Januar 1933 iſt auch in der deutſchen Finanz- und Wirt⸗ ſchaftspolltik die entſcheidende Wende eingetreten. Damals iſt vor allem jene Vertrauensgrundlage geſchaffen worden, auf der allein eine produktionsfördernde Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik betrieben werden kann. Die öffent⸗ lichen Finanzen ſind nach den Worten des Reichsfinanzmini⸗ ſters heute nicht mehr Objekt, ſondern Inſtrument der Wirt⸗ ſchaftspolitik. Der ganze Widerſinn der gegenwärtigen weltwirtſchaft⸗ lichen Beziehungen wird allein durch die Tatſache erhärtet, daß ſich der geſamte Goldbeſtand der Vereinigten Staaten im vergangenen Monat auf über 8 Milliarden Dollar ſtellte. In normalen Zeiten wurde Gold nur als ein Mittel heran⸗ gezogen, um gewiſſe Differenzbeträge in den Zahlungsbi⸗ lanzen einzelner Länder zu beſeitigen. Die Goldbeträge, die guf dieſe Weiſe verſchifft wurden, waren gewöhnlich nur ein geringer Prozentſatz des Geſamtumſatzes im internationalen Verkehr. Wie ſehr ſich die Welt von dieſem altgewohnten Gebrauch des Goldes entfernt hat, geht ſchon allein aus der Tatſache hervor, daß das Metall heute ein Hauptfaktor für den Zahlungsausgleich iſt. Für die Vereinigten Staaten wird beiſpielsweiſe die Goldeinfuhr in den erſten neun Mo⸗ naten ds. Is. auf 960 Millionen Dollar geſchätzt, alſo auf 79 Prozent des Geſamtwertes aller Warenimporte während der gleichen Zeit. Soweit derartige Goldreſerven zur Bezahlung der im zwiſchenſtaatlichen Warenverkehr entſtehenden Ver⸗ bindlichkeiten nicht zur Verfügung ſtanden, hat man zu einer Reihe von Hilfsmitteln und Verrechnungsſyſtemen greifen müſſen, die den Güteraustauſch von Land zu Land noch mehr erſchwert und gehemmt haben. Wenn heute Deutſchland mit allen Mitteln darauf be⸗ dacht ſein muß, ſich wenigſtens eine gewiſſe Goldreſerve zu ſichern, ſo ergibt ſich die Notwendigkeit zu einer derartigen währungs⸗ und deviſenpolitiſchen Einſtellung aus dem Zwange der Verhältniſſe. Das deutſche Außenhan⸗ delsergebnis für November, das erfreulicherweiſe wie⸗ der einen Exportüberſchuß von 10 Millionen RM vorſieht, iſt für die vorſichtige und abwartende Haltung, die die Län⸗ der heute im internationalen Geſchäftsverkehr untereinander einnehmen, kennzeichnend. Die von Dr. Schacht immer wie⸗ der betonte Notwendigkeit, daß nicht mehr Deviſen ausge⸗ geben werden können als eingehen, hat dazu geführt, daß auf jeden Fall in der deutſchen Handelsbilanz, zum wenig⸗ ſten aber in der Zahlungsbilanz Deutſchlands mit dem Aus⸗ land, ein Ausgleich gefunden werden muß. Im November gingen Einfuhr und Ausfuhr geringfügig zurück. Während in den Vorjahren der deutſche Export von Oktober zu November regelmäßig zunahm, vor allen Dingen die Rohſtoffeinfuhr meiſtens Steigerungen zwiſchen 3 und 10 Prozent aufwies, hat ſich in dieſem Jahr die Einfuhr— insgeſamt geſehen— kaum verändert. Auch daraus iſt der Widerſinn der gegen den Willen Deutſchlands erfolgten han⸗ delspolitiſchen Methode zu erkennen. Die ausländiſchen Roh⸗ ſtoffproduzenten werden es allmählich doch vielleicht einſehen, was es für ſie bedeutet, wenn ſich ein ſo großer Käufer wie Deutſchland mehr und mehr bei ſeinem Rohſtoffimport Zu⸗ rückhaltung auferlegen muß. N* f Regierungsrat a. D. Ewald hecker, der Präſident der Handelskammer Hannover, wurde vom Reichswirtſchaftsminiſter zum Leiter der neuen Reichswirt⸗ ſchaftskammer berufen. Achtung, Abſtimmungsberechligte! Die Beförderung ins Saargebiet. Für die Volksabſtimmung im Saargebiet kommen rund 48 500 Abſtimmungsberechtigte aus dem Reichsgebiet in Betracht. Die Beförderung dieſer Abſtimmungsberechtigken zum Saargebiet und zurück erfolgt auf Koſten des Bundes der Sgarvereine, der die ganze Irganiſation der Hin- und Rückbeförderung übernommen hat. Für den einzelnen Ab⸗ ſtimmungsberechtigten iſt die Beförderung unentgeltlich. Die Beförderung geſchieht auf der Hin⸗ und Rückreiſe grundſätzlich mit Sonderzügen dritter Klaſſe. Einzelreiſen mit planmäßigen Zügen ſind nur in ganz beſonderen Aus⸗ nahmefällen zuläſſig. Die Rückreiſe dagegen kann beim Vorliegen ausreichender Gründe im größeren Umfange mit planmäßigen Zügen ausgeführt werden. Die Entſcheidung über etwaige Sonderwünſche der Reiſenden über— nur in dringlichſten Fällen mögliche— freizügige Reiſen für die Hinfahrt und über die Benutzung der zweiten Wagen⸗ klaſſe liegt grundſätzlich beim Bund der Saarvereine als dem Veranſtalter dieſer Reiſen. Ganz beſonders wird dar⸗ auf hingewieſen, daß die Mitnahme von nichtabſtimmungs⸗ berechtigten Angehörigen nicht möglich iſt. Auch Kinder müſ⸗ ſen in der Regel zu Hauſe gelaſſen werden. Sie werden, ſoweit andere Familienmitglieder nicht vorhanden ſind, von der NS.⸗Volkswohlfahrt für die Dauer der Abweſenheit der Eltern betreut werden. Nur in ganz beſonderen Fällen kann die Mitnahme von Kleinſtkindern geſtattet werden. Eine Entſcheidung hierüber liegt ausſchließlich bei den Or⸗ ganen des Bundes der Saarvereine. Zur Bewältigung des Abſtimmungsverkehrs aus dem Reich ſind 57 Sonderzüge aus allen Gegenden Deutſchlands vorgeſehen. Die Sonder⸗ züge aus mittleren und weiten Entfernungen ſollen am Freitag oder Sonnabend vor der Abſtimmung im Sagarge⸗ biet eintreffen, und am Montag, teilweiſe auch erſt am Dienstag, das Saargebiet wieder verlaſſen. Die Züge aus der Nahzone werden dagegen erſt am Sonntag ins Saar⸗ gebiet fahren und am gleichen Tage abends wieder zurück⸗ geführt werden. Bei der Beſetzung der Züge wird durch eine ſtraffe Organiſation dafür Sorge getragen, daß jeder Mitreiſende einen bequemen Platz bekommt. Die Züge werden auch keine übermäßige Länge erhalten, damit die Gewähr für eine genügende Erwärmung auch der letzten Wagen des Zuges gegeben iſt. Da die Sonderzüge aus be⸗ trieblichen Gründen keine Gepäckwagen mit ſich führen können, iſt die Mitnahme von großem Reiſegepäck nicht möglich. Die Reiſenden ſind vielmehr auf die Mitnahme von Handgepäck angewieſen. Zur Vermeidung von Unbe⸗ quemlichkeiten in den Sonderzügen und gegebenenfalls beim Umſteigen wird gleichzeitig dringend empfohlen, die Mit⸗ nahme von Handgepäck ſoweit als möglich zu beſchränken. Krankenfahrſtühle uſw. werden gegebenenfalls in Saarbrücken zur Verfügung geſtellt. Dahingehende Wünſche ſind alsbald bei dem zuſtändigen Ortsgruppenleiter des Bundes der Saarvereine vorzubringen. Jeder Sonderzug wird von einem vom Bund der Saarvereine ernannten Transportleiter begleitet; daneben wird für jeden Wagen ein Obmann beſtellt. Weiter werden ſeitens der Reichsbahn den Sonderzügen beſondere beam⸗ tete Begleiter mitgegeben werden, ſo daß jede Gewähr für eine reibungsloſe und zufriedenſtellende Durchführung der Züge gegeben iſt. b 1. 5 4 Heimkehr der„New Vork Der Führer ehrt die Rettungsmannſchaft. Dem Hapag⸗Dampfer„New Pork“, der bei ſchwerem Seegang die 16köpfige Beſatzung des norwegiſchen Dampfers „Siſto“ an Bord genommen und ſo vor dem Tode gerettet hat, wurde bei ſeiner Rückkehr nach Deutſchland ein überaus ehrenvoller Empfang zuteil. Der Führer und Reichskanzler hatte ſich überraſchenderweiſe ſelbſt nach Cuxhaven begeben, um der tapferen Rettungsmannſchaft perſönlich den Dank der deutſchen Nation zu übermitteln. Die Nachricht von der bevor⸗ ſtehenden Ankunft des Führers verbreitete ſich wie ein Lauf⸗ feuer durch Cuxhaven. In früheſter Morgenſtunde, als noch neblige Schleier über der Küſte lagen, ſtrömten bereits dichte Menſchenmaſſen nach den Landungsbrücken und nach dem Hapag⸗Bahnhof. Gegen 7.40 Uhr brauſte dann der Sonder⸗ zug des Führers in die Halle. Unter dem Jubel der Maſſen verließ der Führer den Zug und ſchritt durch das Spalier der Reichsmarine und der Marine⸗SA. mit ſeiner Begleitung zum Pier, wo Commo⸗ dore Kruſe ihn erwartete. Der Führer begrüßte den Com⸗ modore herzlichſt und erklärte, er ſei glücklich, ihm hier ſelbſt die Glückwünſche des ganzen deutſchen Volkes überbringen zu können. Commodore Kruſe geleitete den Führer ſodann auf das Promenadendeck der„New Pork“, wo in der Halle die Rettungsmannſchaft ſowie die übrige Beſatzung des Schiffes Aufſtellung genommen hatte. Hier richtete der Führer und Reichskanzler folgende Anſprache an den Commodore: 25 Neckar Bote Donnerstag, 27. Dez. 1932 Zur Durchführung der Reiſen werden beſondere Fahr⸗ ausweiſe, ſogenannte Beförderungsſcheine, ausgegeben. Sie gelten für die Geſamtſtrecke, die der Reiſende zurückzulegen hat. Es iſt alſo auch eine etwaige Anfahrtsſtrecke zum Sonderzug und die Abfahrtsſtrecke im Saargebiet vom Sonderzug zum Beſtimmungsbahnhof ſowie die geſamte Rückfahrt einſchließlich etwaiger Schnellzugszuſchlagskoſten uſw. eingeſchloſſen. Die Saarbahnen haben die Anwendung des vorhin be⸗ zeichneten Beförderungsſcheines für ihre Bahnen abgelehnt; Schwerkranke oder Schwerbeſchädigte, die mit Rückſicht auf ihren Geſundheitszuſtand fahrplanmäßige Züge benutzen müſſen, können daher für die(im allgemeinen nur ſehr kur⸗ zen) Eiſenbahnſtrecken innerhalb des Saargebiets Fahr⸗ karten nachlöſen. Das ſaarländiſche Zugbegleitperſonal iſt verpflichtet, bei der Nachlöſung auch deutſches Geld anzu⸗ nehmen. Anträge auf Ausſtellung der Beförderungsſcheine ſind von den Obmännern und Ortsgruppenleitern des Bundes der Saarvereine im Benehmen mit dem Abſtimmungsbe⸗ rechtigten auszufüllen und dem Transportleiter der einzel⸗ nen Züge einzureichen. Die ausgeſtellten Beförderungs⸗ ſcheine werden ſodann durch die Obmänner den Abſtim⸗ mungsberechtigten rechtzeitig zugeſtellt. Die Entſcheidung darüber, in welcher Weiſe die Reiſe von den einzelnen Abſtimmungsberechtigten auszuführen iſt, liegt ausſchließlich bei den Organen des Bundes der Saarvereine. Es hat daher keinen Zweck und bringt nur unnötigen Schriftwechſel und Verzögerungen mit ſich, wenn ſich die Abſtimmungsberechtigten wegen des Fahrausweiſes uſw. an andere Stellen, z. B. die Reichsbahn, wenden. Zur ordnungsmäßigen Abwicklung des ganzen Verkehrs muß vielmehr unbedingt darauf gehalten werden, daß die Ab⸗ ſtimmungsberechtigten ihre Wünſche rechtzeitig, d. h., bei der Ausfüllung der oben erwähnten Antragsformulare durch die Ortsgruppenleiter und Obmänner vorbringen. Nur wenn von den Abſtimmungoeberechtigten in jeder Be— ziehung ſtrenge Disziplin gehalten wird, iſt die glatte und zufriedenſtellende Durchführung der Abſtimmungsreiſen ge⸗ ſichert. Ausweiſe mitbringen! Die abſtimmungsberechkigten Sdarländer werden er⸗ ſucht, nach Möglichkeit Ausweispapiere, die über ihre Iden⸗ kität genauen Aufſchluß geben können. wie z. B. Geburks⸗ urkunden, Stammbücher uſw. mitzubringen, um eventuelle, doch noch in den Liſten vorhandenen Unſtimmigkeiten hier an Ork und Slelle an Hand der Dokumente richtigſtellen zu können. Aus der Welt des Wiſſens Der große Mineralreichtum Auſtraliens wurde von einem deutſchen Profeſſor namens Menge im Jahre 1837 entdeckt und durch vier deutſche Bergleute aus dem Harz erſtmalig erſchloſſen. Der Regenſchirm wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert iin Deutſchland eingeführt. Portugieſiſche See⸗ fahrer hatten ihn aus Indien mitgebracht. Unſere heutige Notenſchrift warde im Jahre 1022 von dem Benediktinerabt Aretin erfunden. Ich bin gekommen, um Ihnen im Namen der ganzen deutſchen Nation den Dank für Ihre hervorragende Tat aus- zuſprechen. Das ganze deutſche Volk iſt ſtolz auf Sie! Und auch der deulſchen Schiffahrt haben Sie große Ehre erwieſen! Sie haben vor der Welt bekundet, daß deulſche Schiffs- beſatzungen kapfer, furchtlos und heldenmülig ſind; Sie haben aber auch der Welt gezeigt, daß das deutſche Volk allezeit zu friedlicher Hilfe bereit ift. Ich gratuliere Ihnen, Herr Com⸗ modore, zu einer ſolchen Beſatzung, und ich beglückwünſche das deutſche Volk zu ſo kapferen Männern! Im Anſchluß an die ehrenden Worte des Führers ſprach Commodore Kruſe im Namen der Mannſchaft dem Führer den Dank aus. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf den Reichskanzler. Sodann ſtellte der Leiter der Rettungsaktion, der jetzige Erſte Offizier Alfred Wieſen, dem Führer die Beſatzung des Rettungsbootes einzeln vor. Unter der Rettungsmannſchaft befinden ſich auch fünf Män⸗ ner vom Marineſturm 1, Hamburg, des erſten deutſchen Ma⸗ rine⸗SA.⸗Sturmes. Der Führer überreichte der elfköpfigen Beſatzung des Ret⸗ tungsbodtes die Retlungsmedaille, dem Commodore Kruſe, dem Erſten Offizier und dem jetzigen Erſten Offizier Wieſen je eine goldene Uhr mit ſeinem Namenszug als Geſchenk, und den Il Mannſchaftsmitgliedern des Rellungsbootes je einen Umſchlag mil einem Weihnachts- und Urlaubs zuſchuß. Mit einem nochmaligen Dank an die Rettungsmann⸗ ſchaft verabſchiedete ſich dann der Führer und begab ſich mit Commodore Kruſe in deſſen Kajüte zu einer längeren Unter⸗ haltung 2 8 c + Die Helden der„New Bork“ und der Kapitän der„Siſto“. Bei der Ankunft der „New York“ in dem engliſchen Hafen Sout⸗ hampton wurde Com⸗ modore Kruſe(Mitte) das Glückwunſchtele⸗ gramm des Führers überreicht. Links neben dem Kapitän der 2. Offi⸗ zier Alfred Wieſen, der wegen der helden⸗ haften Rettungstat zum 1. Offizier befördert wurde, und rechts Kapi⸗ tän Reinertſen der Führer des norwegiſchen Frachtdampfers„Siſto“, deſſen 16köpfige Be⸗ f ung von der„New Hork gerettet wurde. 1 4 N N 1 5 4 Fußball tsſpiele der Gauligen: Gau Süd we Eintracht afen 1 Sfr. S en 1: Gau Badan: VfR. Mannheim— 5:0 Gau Nordheſſen: SC. 03 Kaſſel 55 4.0 annheim und damit auch Partie an den„Braue⸗ überraſchend gut beſucht en kamen nicht auf Schmoll, Berk und Simon mit dem nötigen Ernſt hatten die Lindenhöfer das ſchon ſechs ihren vorzüglichen Ver⸗ teibiger Engſter durch Verletzung zu verlieren. rt— Phönix Ludwigshafen 1:0. ſt⸗Tabellenführer Phönir Ludwigshafen be⸗ zihnachtstag im Punktekampf gegen die Frank⸗ t eine einwandfreie Niederlage. Die 5000 Zuſchauer erlebten am„Riederwald“ ein überaus hartes Spiel, das von Schiedsrichter Oſtheimer(Kahl) viel zu nachſichtig geleitet wurde. Das einzige Tor des Tages fiel neun Minuten nach der Pauſe durch Leis, der einen von Monz zur Mitte gegebenen Ball einſchoß. Sportfreunde Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 111. In einem ſchönen und anſtändigen Spiel, das von dem Frankfurter Schiedsrichter Wittmann gut geleitet wurde, trennten ſich die beiden Saarvereine unentſchieden. Die Boruſſen waren techniſch etwas beſſer und im Feldſpiel auch meiſt überlegen, aber ihr Sturm konnte ſich nicht durchſet⸗ en, zumal Theobald ſchon frühzeitig verletzt wurde. Saar⸗ brüden hatte ſeine beſten Spieler im Torhüter Pletſch und im rechten Verteidiger Müller. Guts Muts Dresden— Wormatia Worms 3:2(0:0. Im erſten Spiel ihrer Mitteldeutſchlandreiſe traf die Mannſchaft der Wormſer Wormatia am erſten Feiertag in Dresden auf die Elf von Guts Muts. Das Erſcheinen der Südweſt⸗Elf hatte nur etwa 2000 Zuſchauer auf die Beine gebracht. Durch Engelhardt und Pauliner gingen die Dresdener in der zweiten Hälfte in 2:0⸗Führung. Das Spiel begann nach dieſen beiden Toren hochintereſſant zu werden. Mittelläufer Kiefer vermochte auch einen Gegen⸗ treffer zu erzielen, aber durch Tlan verbeſſerten die Gaſt⸗ geber das Ergebnis wieder auf 3:1. Zwei Minuten vor 05 verringerte aber Fath für die Wormſer auf 3:2⸗ oren. Freunde von Ueberraſchi ſten, denn der VfR.— ohne war von vornher Berlin— Schleſien 4:2(2:1). Auf dem Hertha⸗Platz am Geſundbrunnen ſtanden ſich am zweiten Feiertag die Gaumannſchaften von Branden⸗ burg und Schleſien vor 8000 Zuſchauern gegenüber. Der Reinertrag wurde der NSV. zugeleitet. Auf dem ſchnee⸗ bedeckten Boden taten ſich die Schleſier recht ſchwer; ſie mußten ſich trotz heftigſten Widerſtandes 2•4(1:2) geſchla⸗ gen geben. Damit gelang Berlin die Revanche für die Nie⸗ derlage, die vor wenigen Wochen in Breslau hatte hinge⸗ nommen werden müſſen. Die„Auſtria“ geſchlagen. Die Fußballelf der Wiener„Auſtria“ ſpielte in Belgien gegen die„Roten Teufel“, die inoffizielle belgiſche Natio⸗ nalmannſchaft. Die Belgier behielten knapp mit 3:2 Tref⸗ fern die Oberhand.— In Italien ſchlug Ambroſiana Mailand die bekannte ungariſche Elf Hungaria mit nicht weniger als 9:0 Treffern. —— Stand der Gauliga Gruppe Baden: VfR. Mannheim 11 30:20 16:7 SV. Waldhof 10 20:13 14:6 1. FC. Pforzheim 151 26:12 14:8 Phönix Karlsruhe 11 27515 14:8 Freiburger FC. 11 15:12 13.9 Vf. Neckarau 9 20:12 1127 VfB. Mühlburg 10 14:17 10:10 Karlsruher FV. 11 18211 8:14 Germania Karlsdorf 5 7:28 4:18 . 08 Mannheim 11 10:42 3:19 b Gruppe Südweſt: ö Wormatia Worms 13 40:24 18:8 f Phönix Ludwigshafen 13 24:18 18:8 1 FK. Pirmaſens 12 33118 14:10 0 Kickers Offenbach 13 31:26 14:12 Eintracht Frankfurt 12 15:16 13:11 Union Niederrad 11 18:25 12:10 FSV. Frankfurt 13 29:35 12:14 Boruſſia Neunkirchen 14 24:29 R 1. FC. Kaiſerslautern 13 23727 10:16 Sfr. Saarbrücken; 12 23226 8:16 Saar 05 Saarbrücken 12 17488 8:16 Sieg und Niederlage Die„Beckenham Wanderers“ in. Frankfurt. Die engliſche Hockeymannſchaft, die„Bek⸗ kenham Wanderers die ihr erſtes Spiel auf deutſchem Boden in Wiesbaden zu einem ſchönen Erfolg(8:0) geſtal⸗ tet hatte, gaſtierte an den Weihnachtstagen in Frankfurt am Main. Am 1. Feiertag unterlagen die Engländer gegen den Höchſter HC. mit 1:3, am Tag darauf ſchlugen ſie den Sc. Frankfurt 1830 mit 370 Treffern. war ein Jahr reich an ſportlicher Arbeit, reich 1 Erfolgen, die beweiſen, daß im Turn⸗ und Sportbewegung eine hat, die ohnegleichen iſt. der die Leibesübungen für einen des geſamten deutſchen Volks⸗ ſie unter den beſonderen Schutz des itäre Staatsführung in der Perſon des e, war bereits ts im Vorjahre ein richtungge⸗ em gewaltige Turn⸗ und Sportbewegung sbundes für Leibesübungen lige Löſung dar. Der Reichsbund iſt utſchen Turn⸗ und Sportvereine zu einer Einheit und Geſchloſſenheit, die nunmehr den völligen Einbau der Leibesübungen in den t ermöglichen. Als Untergliederun⸗ gen ſind die Fachämter und die Ortsgruppen wichtige Ausfüh⸗ rungsorgane. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen(DR.) wurde als körperſchaftliches Mitglied dem Reichsbund für„Volks⸗ tum und Heimat“ angeſchloſſen und der Dietwart Münch zur Wahrnehmung der ſpeziell ſportlichen Intereſſen und einer möglichſt fruchtbaren Zuſammenarbeit in beiderſeitig beſtem Einvernehmen in ſeine Führung berufen. Der Dietwart ſteht ferner in engſter Verbindung mit dem sſchulungsamt. Das alte und immer lebendig gebliebene Erziehungsideal Jahns, das die beſten unſeres Volkes nimmermüde ein Jahrhundert lang vergeblich erſtrebt,— bis heute ein Traum— aber heute verwirklicht: Nationale Ein⸗ heit— ein geſundes, ſtarkes Volk durch Leibesübungen— ver⸗ wurzelt mit dem Volkstum! Einen eren Schritt vorwärts bedeutet der Ausbau des ſozialen Fürſo 18,— eine Maßnahme der Selbſthilfe in Ge⸗ ſtalt des„Sp hens“, der bei allen Veranſtaltungen erhoben wird, um der wirtſchaftlichen Not vieler Vereine zu ſteuern, Turn⸗ hallen⸗ und Sportplatzbau zu ermöglichen, eine gute Olympiavor⸗ bereitung zu ſichern und eine einheitliche Haftpflicht⸗Verſicherung der Vereine durchzuführen. Weit mehr als bisher ſollen Turnen und Sport auch als Aus⸗ gleich für Berufs- und Altersſchäden, für den ſchaffenden Menſchen der Stirn und der Fauſt ausgeſtaltet werden in der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, um ſomit breiteſten Volkskreiſen auf die billigſte Weiſe Sportmöglichkeit zu bieten. Der deutſche Sport iſt heute in einer Hand vereinigt. Der Reichsſportführer iſt gleichzeitig Führer des größten und älteſten deutſchen Verbandes für Leibesübungen der DT., mit über 1½ Mil⸗ lionen Mitgliedern, er iſt Leiter des Sportamtes der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, ab dem 1. November Sportreferent der oberſten SA.⸗Führung und nun auch mit der Führung des deutſchen Pferdeſportes betraut. Die Millionenbeweauna des Sports Anfang 1934 ft 9 er Zuſammenſchluß aller .* ——— „ 7 me 2 ene, iſt zu einer Geſinnungsgemeinſchaft feſt zuſammengeſchweißt, der ſtarken Hand des Reichsſportführers zu einem wichtigen Wen zeug des Staates geworden 1 Es gab eine Zeit, die ſetzte ihre Ehre daran, den Sport un politiſch zu erhalten. Der Sport 1934 zeigt ein anderes Bild, in; lich, größte nationalpolitiſche Verantworkungsbewußtheit. zeitig ſtellte er ſeine Schlagkraft unter Bewels. Davon zeu überall im Reich im Rahmen der Saar⸗Propaganda durck ten großen Sportveranſtaltungen. Nach glänzendem und erhet en⸗ dem Verlauf, unter der begeiſterten Anteilnahme ganz Deutſchlands gelangten die Saar⸗Treue⸗Staffeln aus allen deuͤtſchen Gallen 55 27. Auguſt ans Ziel zum Ehrenbreitſtein, wo dem Führer die li kunden übergeben wurden. Deutſchlands größter Lauf verband alle deutſchen Brüder aus Nord und Süd und Oſt und Weſt zu dem Schwur:„Deutſch bleibt die Saar!“ 120 177 Läufer haben an * I. den Staffeln insgeſamt teilgenommen, 17 407 Kilometer wurden laufen. Eine weitere große Aktion war die Einordnung des Spo in die Front des Winterhilfswerks. l Das Jahr 1934 war vor allem aber ein Rüſtungsjahr erſten Ranges für Olympia 1936 in Berlin. Neben der Auslandswerbung wurde auch im eigenen Lande der große Werbefeldzug eröffnet 15 alle Volksgenoſſen für den Gedanken des Sports und die olympische Idee zu gewinnen. Die Reichsſchwimmwoche, die Werbewoche iir die Frau, Sportausſtellungen und Werbeſportfeſte faſt aller Spor⸗ zweige unter Mithilfe von Preſſe und Rundfunk dienten diesen Zweck Der Führer ſelbſt hat nach dem Hinſcheiden Hindenburg; die Schirmherrſchaft über die 11. Olympiade übernommen. der Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels leitet den Werbeausſchuß Bei der olympiafreundlichen Einſtellung der Regierung wird a Kraft, Unterſtützung und Mitteln nicht fehlen, um die Spiele 10 auszurichten, daß ſie Deutſchland vor den Augen der verſammellen Welt zur Ehre gereichen und beſte Auslandspropaganda bedeuten Eine Unmenge praktiſch⸗ſportlicher Olympiavorbereitungsarbeit it von den einzelnen Fachämtern in dieſem Jahre geleiſtet worden. Die Suche nach dem„unbekannten“ Sportsmann und die Förde⸗ rung der„bekannten“ Kräfte hat uns ein gut Stück vorwärt bracht. Ein Teil der Olympia⸗Kandidaten wurde bereits ver und gelobte Treue, Entſagung und Arbeit. 1934, das Jahr der„Deutſchen Kampfſpiele“. Neben den gro⸗ zen Auslandsſiegen unſerer Sportler waren ſie eine wichlig Etappe für 1936, bewieſen ſie doch der Welt die geſchloſſene Front der großen deutſchen Sportkameradſchaft, die Heerſchau vor allem unſeres Nachwuchſes. Die Winterſportler zeigten ſich ſtark per⸗ beſſert. Nach den guten Plätzen bei den Meiſterſchaften der Schweiz errangen unſere Damen bei den FIS.⸗Rennen in St. Moritz die Vorrangſtellung im europäiſchen Skiſport. Kilian gewann im Vie⸗ rerbob die Weltmeiſterſchaft, von Mumm den 2. Platz im Zweier⸗ bob. In Stockholm wurde der deutſche Meiſter Baier hinter Schä⸗ fer(Wien) Zweiter in der Kunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaft. Einen tragiſchen Ausgang hatte der heldenmütige deutſche Anſturm auf den Nanga-Parbat— Umkehr kurz vor dem Sieg— bei dem die deutſchen Bergſteigerhelden Merkl, Wieland und Welzenbach den Tod fanden. ge⸗ ts Das Haus im olympi⸗ ſchen Dorf. In Döberitz wurden 134 Wohnhäuſer für die Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11. Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk, 12 Mit⸗ tagskonzert J; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 27. Dezember: 10.15 Kompoſitionen von Paul Coenen; 10.45 Der junge Beethoven; 14.15 Sende⸗ pauſe; 15 Lieder; 15.15 Trio für Klavier, Violine und Violincello; 15.30 Frauenſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Kurz⸗ gespräch; 18.30 Allerlei Kurzweil; 19 Unterhaltungskonzert; 20.10 Unſere Saar; 20.40 Zum Tanze erklingen die Gei⸗ gen; 21.30 Hinter goldnem Wolkenrand, eine nachweih⸗ nachtliche Stunde; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert des NS. Reichsſinfonie⸗ Orcheſters; 1 Nachtmuſik. Freitag, 28. Dezember: 10.15 Muſizierſtunde; 14.15 Sendepauſe; 14.45 Bunte Liedfolge; 15.15 Tante Näle erzählt; 15.30 Kinderſtunde; 17.30 Deutſche Hausmuſik; 18 Stuttgarter Schüler muſizieren; 18.30 Eine Viertelſtunde Paul Lincke; 18.45 Im alten Jahr und guter Stunde dreht euch noch einmal in der Runde; 21 Zeitgenöſſiſche Ton⸗ ſetzer; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Theodor von Fon⸗ tane, Hörfolge; 23 Spätmuſik. Samstag, 29. Dezember: 10.15 Klavierkonzert; 10.30 Alte Lieder im Volkston; 14.45 Nordiſche Muſik; 14.15 Mit Flötenklang und Saitenſpiel, bunte Muſik; 15 Alltags⸗ helden der Luft, Hörſpiel; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Bretter, die uns die Welt bedeuten, Zunftabend; 19.30 Volkslieder der Saar; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Großer bunter Abend; 22.20 Der Zeitfunk bringt das letzte Drittel des Eishockeykampfes; 22.45 Tanzfunk; 24 Alleweil luſtig, alleweil fidel. Teilnehmer an den Olympiſchen Spielen Berlin 1936 errichtet. Jedes Haus iſt ein ein⸗ ſtöckiger Steinbau mit 10—12 Zimmern, Waſch⸗ und Duſchein⸗ richtungen. Jedes Zir⸗ mer enthält 2 und iſt Zmal 4.. groß. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik 1; 6.30 Gymnaſtik II 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruh, Choral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfun, 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldun⸗ gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 1. 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 48.15 Mittagskonzert II: 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirt⸗ ſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wet⸗ terbericht; 16 Nachmiktagskonzert; 18.45 Welter, Wirtſchafte⸗ meldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachri ten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. 5 Donnerstag, 26. Dezember: 10.45 Praktiſche Ruſſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 17.30 Archiv für Funkrecht; 17.40 Lieder; 18 Katechismus für Sprachſünde 18.10 Almanache und Kalender auf das Jahr 1935; 1910 1914. Zwiſchen Weihnacht und Neujahr im Felde; 10 Unterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Unſere Saar; 20.40 Neue deutſche Muſik; 21.40 Melodramen 5 Liſzt; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 1 23 15 Welt iſt groß, die Welt iſt klein; 24 Konzert; 1 Nach muſik. Freitag, 28. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die 9 18 Jugendfun⸗ 18.15 Die deutſche Automobilinduſtrie am Jahresende, Ju, geſpräch; 18.30 Ein Jahr geht zu Ende, Nacolic und Sell, beſinnung; 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiege 21 Der Kanal, Hörſpiel; 22.15 Saarländer ſprechen 22. Sportvorſchau; 23 Menſchen und Landſchaft;, 24 Konzert; 1 Nachtkonzert.. Samstag, 29. Dezember: 14.30 Quer durch die 1920 ſchaft 15.15 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenzer 13. Stegreifſendung; 18.35 Das Mikrophon unterwegs; 0⁵ Unterhaltungskonzert; 19.30 Volkslieder der Saar; 215 Saarumſchau; 20.15 Luſtiger Abend; 22.20 Der Zeitfunt bringt das letzte Drittel des Eishockeykampfes; 22.45 Tanz mufik, 24 Alleweil lustig. alleweil fidel.. 1884 1 Nr. 51 esp die aun uvaggnfcohu echlvz dig eignu kefogz „Ind daenlvabejef e usul svane go epi ai uva sz ien ahl 48 ling os gujgg Gozg“ pnang ujgy vu zee„vluvc“ og agp. uu zeig obo lead usqzeig gun uzegleb neus 1198“ eqn uescplinzvagz une frogejich pes uses ꝓngqsnz ueunvzlach eue 4e goa unvz buvackl 4 „eaeguz ada zeig uus 2161 39 ou ei jp zue spin sog dpa reg vl og fuse eg üedzem ape“ ooh joqu sb ollehtz dog sio de bol„“ ind aujee -unucpt ug eig oi ec ooh fagnlebaeg fezogßz gun uh! sv Pog ebf ijquylun sv) guentiaasa dinog Uebunl uegieg die inv ue Suvbzogen oem zun toleig gun oliemcpvaccd zuecpongebav deanz aul „e ieee weh ee Jie sv eq— oahvch cpu zplpicplsuuvmees“ Inv zegeic dong aufe] Gn ue uuva usgunzeg oßdjue anu ubm sog 20918 ehh eden or Tagan ue ze uscusgnjq un did uogel sus bung ſpeag due zee ze echo oön z nobis uoufel tag zegn oa usgleg us uv zona pijqueonſz leute ainvchl 10 ie leu: Inv ah oqog uszonea dug eng aufe p vg uuv gz zobunl nv dic uolſa uuvc jnch dae jpc og“ „Ilgpeae ueugs uda seuegeiplaegß uo uu zog pos“ d eee duenne nd uduue 8 ou onen 8“ ig auvc dig ue meg eipeai ee eihvlag olle 208 „e guns uſeg i so“ gequecn is pog ne gun udooquvuuoz uzugoceh mene ui Lanz Ugeſpnlogz usgleg ue ne uuvd te ioo„end ige“ „ia gun onlpch dello div chlor ogckelos“ ela bunuhgoggz dia ui 4 gusahym uozoch udsg up Funſpg uebromeb ui Loft ehog ola ue inv uo! zd ug feglsmang ze oupjcßz guzel faolol ze ozzeo ⸗up usbonlnelnv ockeu zum eufel Inabeg ul ue zom envz ꝛecphunzuebie use 10 gog p21 hem ub bose zeug suf ogleg susun vic sog pnag n ene e gun uu elle neue haue oog a0 sig— usbobjue aquebdzz dene usbunl uegfeg uod pi e ec mne uns ebsuu vwd sofunpag i ue banani eneingadda guie uv onlckoz upzgz ono uobpjcpled bunjg jpuuse sio agel„eeepc“ ze Inv lenulen dig ug! ige F Zocule eln vc usbipplnvg uus ubs ul oben ond D Uefuuoz ueljegazea dupich res Huncpizaimregz ane Uegneg usbunl usg dig usbunhezeegz scpuvul goleg gun Cuszogzea pnagpogg) 66% dog zom ic Inv uerpgess ueiſp usleig flunzuz resg pu folol usern pos gun kejocßz suslavg pos jezug uf ugom ug udg jeznesausloch neo weuse us * Snollig usspogß eig inv pou usg ⸗undch usuegercplnea sny uelleguf i gocb ele 10 euuoz ueu -u zeec ꝛeufel Hiecmesflppplech uezequoleg Luvb neue ui pijquſcd ueuse panavg ie sijo gegen ol un boa Ins usg uh vunegn ic uegupzlaeauſe avm gives uejgot zuwung alan aus mecegnv zezlschp oi ug: eo ino usbungzeanuig usspapzaz sva duugz ic) us! Appleg ne zo ces ur ones aue unigozcz Uebunl zeu 1 ue bunzeb oapreb ac 100 5) zeupiekedsnd sog 161 ollvch Susbiaqen ei obig uddguvanesnv onen Gu u upfchz ugufec Inv usgneng nu ug ugvu zezleaſpe gules Ule banqupc u ilpcplavgz duhe Luvd Jcpzu i e eee eee ee e e ee erna q uejusllegezug gusbeichcllea uv uefemſufe ug! 4 g ob bunbiapcphuch ogog due uoboch uellvr ustenuefvock Jen ee e e eue eck iuegz onen tepeag ee ene eee eee ee bee eee obus sid Inv agel ne jebnogz dig mouse gol zpullec a ud uebi ne een beo og eving loses obianpfd nb bun] zog ug eig Bungulach reg u zom olemzep og„auvg digojeb“ sog uf kegnuig hoc ich ue ⸗ugz ne uehgnusnv gjvceg dianvid uecpren bznaeuljz opvu Sid did Kela zou uebungesbeg duegefcplaggz SUbeipfegoggg een eee eech e een eee e ec dung ausgerphnea dig usspnſog zeec zutel ae doc oc uenhol ne banquvc vu Acppunt hob sc uhvgz 10 Inv cpi dige gun ueuuvolne jegung uzel eppock 100 Uspnvag usllpineuse zeile ug zul Icpru ol pu eng di Cu zeec ug! sog bub svn— Ichplu F dpi ui be ei une due eic ueulgeu nd pupnzs uegupuleru inv e ohh cppu Hunusezc ueueblie zeules udnheg ne upp used cbam dim euch ol jg dd un gunach gusbnusb uszcptpploc epd zegeguv neben nv de Apleg megzegnzz ehe! Nee enen eee eee ec leid Goneuſe zg ue 1 nom ufd ich gol ich uegunmchlrea javis 130 sn sojanckt zezpch doo dgruse uo avm ono ee Bungunlac duzel zee mog aipeg ndglupppohcg dec 5 usa; nb sbozuuog sed anu ol esbollck gun uezjohne jezuc usg oe neue uda pana sobreuse sio ei oog lege een eee ee uh en en ehe ne einge Saeseg u Sue uelleg gueagpc il oon soch) (bungegzo g 8) Of V O a 61 ib l ur zen Logis„ies uche ehe eee u jo sephneg seie uh= auh vu pp pe dannn es ue e keien „o e ueber ee pee 61 leis a guene e eeeheuee r geick nod 21 Tnosicoccd pi lead gf dan e eech l een e vues 6 ecki 8 neneius 2 uegefsic 9 uefupunzg ig Jeder b snzpjungt e 818 8 Toctulerd 1 114 p21 eee e ene e185 mung Leihe sn uobunlgilnn bai uca pig ue qusuubeg folch med log einig neee red sbun uesgviltongz did üsgebze bunlgg lebucpig jeg; () angeben(y) sene sd pngz ufs Se ee ee ug er(F) ueunjcß ic uhugy e) neee ee en eee e) auebnfszuu vg(ß) jprzenn ns(e) zup ze selbonv 8 oog See g) ngosdzeugng 2 5(F) uenekech zog aue eO erb(f) zbnrhnig(8) eee) bea(ug -vilſpng rosa) Bunfqenuz suse 8 ld une eee r d eg Bult eee ee et ee ine ed zuufdeg Buzz uezegng us uses Bunznogeg Teauegeicdvu Teige Cue! oro Szebrebaan seg Bungerq ꝛ00 uus au Ke ehe ne ee ee 1p 9 6 elfpaaebphsönz Uegfecplezun nd unn pitogny zepng uscphuhgc e llezelun uda Rorepng oneu dig zi suehen ueu Jeu sed Sunguflctuespomsplech zed Sou zvb qun ups oliv n eee pepe ne nr sep seg anus 1208 Uurnz usep oss! Bungunldmesppusplech aufe: fdnvgzegn udeauos ppulcplach usgnl useue. pou usgzeg ueuse 220 em gig leg que ppuspploch uezeiſig ueuje egg 10 pie ec lee n eeuc epd e eadnvgeg aue 2% Algjsnv bungunckmespvulcplech aper dig uscp lud; uus zg Ic zopng zeleia gog usgtocgeß ago oog 88 A e dom uebi bon iſppune sog iganazem oc zoze gol up Uefbruse geg ueg ui zog zeaeneu stel dai Juuvueb alouu nz zoepng uoa 125 dapqzequol eus n e enn ee eng 0 „ Agehzean suezjogz seg unianzge s ui uegungeg zb ufe ouuvcchgieg usbanz ie pu Sgleaeg 3 Aeg r enden eee wee eee en nile avich 98 aqugegpuur inv e Anpeg Aelfealnv , ene ee enen en eee iesukg 0e ueregnez mee uda zenpiq unc obiganaztem Ipo uebuvjlgßz dig og usgeize ueunvalach zum se uvul gas mech usgeg ne zoll pez use nv usughl ipnvig uvm F onzgsuegeg ahoa al nv uegog pod gun usgeg 580 el ounfqzegungz dog ueupgojsbangz used igel siv 8 Tue pie ueilge ug Inzz usg og ne qu vines ui nv obuvjlcß reed ushoug dig aui zog gun vc zug nes ug sn dig dunjgqzegqungz zue deu vilckuelpegich ezuvu bo dig i zuvle aeg 10 Bungezeegz zdpoljela ug uscunſe dbu an eee —* 4 ueljage ang de d ß uus snv udo ug ful gui zog ele 8 „usb reuut uc r vg hozegn upegozg gg ol ng ige va ps go“ uv uh! gol zehnugoagch 10 „uduugz useichm piu 2b e e ulld bloc zog uf jegvt aue vg nc“ as obo Bobsnv uhr zohnugonch eig 8118 nom duch ene bofsjangoch id sio gon inan 1a 4e gun dganqm usqpogles uo 1 hee uenjvg ue bil eignu uach uezuanz gun uszpeichk uesseznocpf zegurg usaeguv eic uz noeh usgich meg in Sunzgnaegz u! u tegie ue ene ene e eig un eu ue 19 daanm og uv cpu bub sog ue) uspnl ne joue ze pon un ushefesnv ugloc dig cp ueneg uepv zoa zeig T pizu og duo 4 gun ueſſebiea zept zehnugoach eig ohh 1 7 75 zue zock usgoqueſoc ug ufs szuzegujg Seapgaeguof ui b enen g ioc uso gun usgos im uegoch u sebvfsfangsch sed ob ud uach 815 qun eiihpeae obojszangeg usgushenlzgasg meg nba ee une er enen fe ob„usbunng bunugzc uf elo zufeg zig oe ps“ 5 udgvc uenavgz ue gun poztz use Inpiqunge ue eg u usch ueuſe uenvg ue dig uueg eh og ends 82 bun Uh jeg bozszang doch invgß aund nd sud eiivg zen obo rue enn dannen e eu apo use zuvß ꝛxd uv gog gonlneg 1 zb of önfjtel ue liaech svg og iv resequshoa Pvu unn 11 vg tego usbiemihns sda zeqg vnd i omegunm lunch jeu z use rea Gltei ue und meg suv ufe gps denen vient eig quvc Tagung ego mog ufez eib i avm usgep i cn enen ed ue eee engen 91 ng Luvb usuſs gun user fnealze sbomseufes Zunullvaregz uenomebgun zeig go eig use dig un sung dene -oqun zus u 10 eeuc ussg og dei ujea pe u i. dpeullpaeg gun zenmgorch tag groge usg ud bulß 10 undd uegog ieebuv zpfuvg 350 enu so zebufd us uf jap ususe Gi ze poi sebr sue gun 429 -g uebunuceaezun uslelg jeg jezuch 1e ioc zei eee un ice usuefgoleganc e dag! bl gg bunnfbnuech og abt aun uezzecaolae sgupzlun eig se eic Lung usch ud u id zuuos eig uf 2 epa un eſeu vil gv ule pn ue saog sea zend ue diem duc ee eule ache un zee iu sbejlgz z 01 ng szebupf ei een 11 Dp uefppu sana zeig ic sid ue aveuz aufe Merge ue! da ano pappe ieſnugoic egen! 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Nur eine kleine, von ſchwarzem Flor gene Fotografie erinnerte an ein düſteres Schick Dieſes Bild ſtellte die drei Söhne des Lotſen dar. Ueber die Steward⸗Angelegenheit wurde nicht mehr geſprochen. * Auf einer Anhöhe, nahe dem Rheine gelegen, träumte die Villa des Geheimrats Melander Der alte Herr, der viele Schiffe auf dem Rhein beſaß, befand ſich mit ſeiner einzigen Tochter auf Reiſen. Haus und Garten, einſam ge⸗ legen, hatte er unter der Obhut eines treuen Dieners ückgelaſſen. Als er gerade von Mailand abreiſen wollte, um nach Rom weiter zu fahren, wurde er durch einen guten Be- kannten telegrafiſch verſtändigt, daß in ſeiner Villa ein Einbruch verübt wurde. Die nächtlichen Räuber hatten den Diener kurzerhand niedergeſchlagen, geknebelt und in einer Dachkammer eingeſperrt. Hier fand man den Hilf⸗ loſen folgenden Tages auf. Der Geheimrat brach ſeine Reiſe ab und kehrte un⸗ verzüglich nach Hauſe zurück. Aufgeregt muſterte der wür⸗ dige alte Herr alle Zimmer und Schränke durch. Das ganze wertvolle Familienſilber war abhanden gekommen. Haſtig öffnete er eine kleine eiſerne Lade— und tau⸗ melte erblaſſend zurück. Der koſtbarſte Schmuck ſeiner ver⸗ ſtorbenen Gattin, ein Brillantenkreuz von ſehr großem Wert, war gleichfalls geſtohlen worden. Kraftlos ſank er in dem Seſſel vor ſeinem Schreibtiſch nieder. Um ſeine Lippen ging ein bitteres Zucken. Tränen traten ihm in die Augen. Nach dem Wunſche ſeiner verſtorbenen Frau ſollte die⸗ ſer Schmuck einſt ſeiner Tochter Hedwig gehören und nun— Er ſetzte für die Erfaſſung der Diebe eine Belohnung aus. Es war ein trauriger Anblick den alten Herrn pöl⸗ lig ratlos durch die Räume der Villa ſchreiten zu ſehen. Vergeblich ſuchte ihn die ſechzehnjährige Hedwig zu tröſten.— * Peter war in dieſen Tagen aus Holland zurückgekehrt. Er wollte Urfeld beſuchen, klopfte aber an der Wohnung des Studenten vergeblich an. Etwas müde und abgeſpannt, betrat er eine einfache Vorſtadtkneipe. Er hatte Luſt, ein erfriſchendes Bier zu trinken und begann in einer der ausgelegten Tageszei⸗ lungen zu blättern. Peter blickte plötzlich verwundert auf. Ein unangeneh⸗ mes heiſeres Lachen hatte ihn aus der Lektüre empor ge⸗ ſchreckt. Neben ihm in der Holzwand befand ſich eine ge⸗ ſchnitzte Roſette, durch die man in eine andere Abteilung des Raumes hineinſehen konnte. Durch dieſe Roſette hin- durch konnte er zwei Männer beobachten, die auf der an⸗ deren Seite neben ihm ſaßen und ihn offenbar gar nicht be⸗ merkten. Der eine hielt ein großes Brillantkreuz in Händen. Der andere ſtarrte, mit der Rechten die Flaſche haltend, auf den ſeltſamen Schmuck. Beide ſchienen ſich über irgend etwas luſtig zu machen Da ſie jetzt ruhig waren, wandte ſich Peter wieder ab. Was gingen ihn die anderen Leute an! Er vertiefte ſich von neuem in die Zeitungslektüre. Da blieben ſeine Augen auf einer Anzeige haften. Er las: „Bei dem kürzlich erfolgten Einbruch in meine Villa wurde auch ein großes in Gold gefaßtes Brillantkreuz geſtohlen. Für die Wiederbeſchaffung ſetze ich eine Beloh⸗ nung von 500 Mark aus!——“ i Peter ſprang, wie von einer Viper geſtochen, auf. Er ſchaute wieder durch die Roſette. Die beiden Männer tranken ſich eben zu. Das Kreuz—— hatte er nicht be⸗ ſtimmt bei ihnen das Kreuz geſehen? Nochmals las er Wort für Wort die Anzeige durch. Wenn es der Zufall wollte, daß dieſes die Diebe waren? Die beiden Männer machten einen wenig vertrauen⸗ erweckenden Eindruck. Ihrer Kleidung nach ſahen ſie frer⸗ lich wie„beſſere Herren“ aus, denen man alles andere, nur keinen Einbruch zutrauen konnte. 5 In ihrem Geſichtsausdruck aber war ein Gemiſch von fenen Frechheit und Skrupelloſigkeit zu er⸗ ennen. Peter überlegte, was wohl am vernünftigſten wäre, um dahinter zu komen, ob dieſe beiden Männer wirklich das erwähnte Brillantkreuz hatten. Eigentlich brauchte er nur den nächſten Polizeibeamten zu rufen. Aber ſchließ⸗ lich waren die Männer verſchwunden, bis er zurückkam, Den Wirt ins Vertrauen ziehen?— Nein! Der ſteckte vielleicht unter einer Decke mit ihnen. Nur eine Liſt konnte hier zum Erfolge führen. Kurz entſchloſſen erhob er ſich, trat auf die beiden zu und begrüßte ſie wie wie alte Bekannte. „Tag auch!“ ſagte er, ſie unauffällig beobachtend, „ſieht man ſich endlich mal wieder? Wie ſchaut's denn aus?“ Die beiden blickten verwundert zu Peter auf. Dann meinte der eine, deſſen Geſicht von Blatternarben geſpren⸗ kelt war: „Kennen Sie mich? Sie kommen mir allerdings auch bekannt vor!“ Peter durchzuckte es freudig, da ihm augenſcheinlich ein Zufall zu Hilfe kam. „Freilich— haben wir denn nicht zuſammen in Aachen ein Ding gedreht?“ Die beiden ſahen einander an. Daß Einbrecher dieſer Gegend auch in Aachen einmal„gearbeitet“ hatten, war von Peter keine ſchlechte Vermutung. „In Aachen? Das kann ſchon ſein!“ erwiderte der der auch vorher geſprochen hatte,„aber mit wem haben wir denn die Ehre?“ „Was tun Namen zur Sache?“ bemerkte Peter,„ich 2 0 Grund, den meinen geheim zu halten. Ihr vielleicht auch!“ Er hatte ſeine Worte mit einem vielſagenden Augen⸗ zwinkern begleitet. Jetzt nahm er Platz. Die beiden Einbrecher wußten nicht, was ſie anfangen ſollten. Der eine, der bisher noch gar nichts geſprochen hatte, ſchien unruhig zu werden. „Ein Spitzel!“ flüſterte er ſeinem Nachbar zu. Peter glaubte ſeine Sache ſehr geſcheit begonnen zu haben; aber er irrte ſich. Wie auf ein verabredetes Zei⸗ chen erhoben ſich beide Männer ud empfahlen ſich unver⸗ mittelt mit einer lächerlichen Entſchuldigung. * Peter ſchlich ihnen nach. Draußen war es mittlerweile finſter geworden. Undurchdringlicher Nebel lag in den Gaſſen. Den beiden Männern mit den Augen zu folgen, war eine Unmöglichkeit. Peter mußte ſich auf ſeine Ohren verlaſſen und horchte den Schritten nach. Plötzlich ſchienen die beiden ſtehen zu bleiben. Man, hörte ihre Schritte nicht mehr. Peter wartete eine Weile. Vergeblich. Er hörte nichts. Auch nicht ſprechen. Vorſichtig tappte er vorwärts. Jetzt mußte er an jene Stelle gekommen ſein, wo die Männer vor ihm plötzlich verhalten holten. Man befand ſich in einer finſteren, abgelegenen Sei⸗ tengaſſe. Ein erſchütternder Nackenſchlag, und Peter fühlte ſich wie von eiſernen Klammern am Kragen herumgezerrt. Nur für den Bruchteil einer Sekunde hatte er ſeine Faſſung verloren. Schon ballte ſich ſeine Fauſt und zornig bäumte er ſich gegen die Umarmung auf, die alles andere, als liebevoll war. Er ſchüttelte ſich. Ruckartig ſtemmte er ſeinen Körper an. Der Gegner ſchien das nicht erwartet zu haben. Peter hatte 15 unvermittelt am Arm gepackt und riß ihn zur Seite hin. „Hallunke!“ ziſchte er zwiſchen den Zähnen und, bevor es ſich jener verſah— krach, flog ſeine Fauſt gegen die Bruſt des Gegners. In dieſem Augenblick tauchte eine zweite Geſtalt aus dem Dunkeln auf. Peter blickte in ein Paar fiebernder Augen. „Aha— auch der andere, fuhr es ihm durch den Kopf. Er hatte die beiden aus der Kneipe erkannt. Der neu Herzugekommene hob einen Revolver. Aber Peter ſchlug ihm das Ding aus der Hand, daß es krachend auf's Pflaſter flog.(Fortſetzung folgt.) Jagd nach Heinrich l. Eine„literariſche“ Kriminaglgeſchichte von Andreas Poltzer. Gleich nachdem der aufgeregte Klient unſer Büro ver⸗ laſſen hatte, wurde ich zum Chef gerufen.„Schmidt,“ be⸗ gann er,„jetzt iſt endlich Zeit, daß Sie aufwachen. Ich habe mir redlich Mühe gegeben, aus Ihnen einen brauch- baren Privat-Kriminaliſten zu machen; Sie aber ſchreiben Verſe— hundsmiſerable Gedichte...“ Ich wollte proteſtieren. Doch mein Chef ließ mich gar nicht zu Worte kommen.„Schmidt, ich gebe Ihnen eine letzte Chance! Man hat Heinrich IV. entführt.. Suchen Sie nach ihm, finden Sie ihn, und ich will Sie als Sher⸗ lock Holmes preiſen...“ Der Alte war erregt; es handelte ſich alſo keineswegs um eine Bagatellſache. Da ich auf den Turf nur ſelten und in Hundeausſtellungen niemals gehe, wußte ich nicht, ob der entführte Heinrich IV. ein edles Rennpferd oder ein preisgekrönter Terrier war. Mein Chef legte mir wortlos das Stenogramm ſeiner Sekretärin vor. Es gehörte zu den Gepflogenheiten des alten Fuchſes, die Ausſagen ſei⸗ ner Klienten im Wortlaut durch die Sekretärin aufneh⸗ men zu laſſen. Sie ſaß, dem Beſucher unſichtbar, hinter einem Vorhang und ſchrieb mit. Aus dem Protokoll erfuhr ich folgendes: Der bekannte Antiquar Wieſinger war geſtern nach Hamburg gekommen und hatte auf einer Kunſtverſteigerung eine äußerſt ſel⸗ tene Ausgabe von Shakeſpeares Heinrich IV. erworben. Es handelte ſich um einen ſogenannten Raubdruck des Dramas aus dem Jahre 1594, mit einer eigenhändigen Unterſchrift des großen Briten. Da von Shakeſpeare be⸗ kanntlich nur insgeſamt ſechs eigenhändige Namenszüge der Nachwelt erhalten blieben, war dieſe ungebundene, aus einigen Dutzend vergilbten Blättern beſtehende Quartausgabe ein Unikum. Bei der Verſteigerung war um ſie ein heißer Wettſtreit unter den aus zahlreichen Ländern erſchienenen Sammlern und Händlern ent⸗ brannt, aus dem Wieſinger als Sieger hervorgegangen war. Nach der Auktion wollte er ſich zu Fuß nach ſeinem Hotel begeben. Seine koſtbare e trug er unter dem Arm in einer blauen Ledertaſche. Als der Antiquar am Jungfernſtieg den Damm überquerte, wurde er von einem Radfahrer umgeſtoßen. Nachdem er ſich wieder auf. gerichtet, gewahrte er mit Entſetzen, daß die Mappe mit dem wertvollen Inhalt verſchwunden war. Da Wieſinger aus gewiſſen Gründen es vermeiden wollte, bei der Poli- dei Anzeige zu erſtatten, wandte er ſich an uns. In ſeiner Wut und Verzweiflung traute er jetzt jedem ſeiner Kolle: gen den Gewaltſtreich zu. Ich fühlte mich in gleichem Maße geehrt und erdrückt von dieſem Auftrag. Mit einem Speſenvorſchuß und dem Segen meines Chefs verſehen, machte ich mich auf den Weg. Er war der ſelbſtverſtändlichſte, den ich gehen konnte— er führte mich zur Polizei. Leider hatte der Finder der blauen Akten- mappe vergeſſen, ſie an der Fundſtelle abzuliefern. In einem Kaffeehaus, in dem ich einen ſtarken, den Geiſt anregenden Mokka zu mir nahm, ſchrieb ich die Adreſſen ſämtlicher Hamburger Trödler auf. Es gab ihrer nur allzuviele. Für meinen augenblicklichen Bedarf hätte auch die Hälfte genügt. In den nächſten Stunden wanderte ich, geduldig und ergeben, von einem Altwarenhändler zum anderen. Man legte mir Aktenmappen vor, alte und neue, aber die ge⸗ ſuchte war leider nicht darunter. Mit nur geringer Hoff. nung ſuchte ich bei Eintritt der Dunkelheit in einem klei⸗ nen Gäßchen nach dem nächſten Trödler, den meine Liſte verzeichnete Als ich endlich vor dem düſteren Kellerladen ſtand, pochte mein Herz laut. Ich hatte in dem kleinen. trübe beleuchteten Schaufenſter, zwiſchen von Herrſchaften abgelegten Kleidern, alten Photoapparaten und einer ver- beulten Sprechmaſchine— eine beinahe noch neue Akten. mappe aus blauem Saffianleder erblickt! Ich beſaß eine genaue Beſchreibung der geraubten Mappe— ſie lag vor mir im Schaufenſter, ein Irrtum war ausgeſchloſſen. Schon befand ich mich unten im Keller. Als ich ihn zehn Minuten ſpäter verließ, wußte ich, daß die Mappe— die leere Mappe— vor wenigen Stunden ein gewiſſer Hans Bleikugel dem Trödler verkauft hatte. Ich erwarb ſie von ihm und erhielt als Zugabe die Adreſſe des Ver⸗ käufers.. * Es war ſchon ſpät abends, als ich in Sankt Pauli zö⸗ gernd vor einer kleinen Kneipe ſtand. Ich hatte Hans Bleikugel nicht angetroffen. Der Mann wohnte ſchon lange nicht in dem angegebenen Haus. Sein früherer Wirt kam erſt ſpät heim. Von ihm erfuhr ich, daß ſein einſtiger Mie⸗ ter einen Bruder beſaß, der in der Nähe der Reeperbahn eine kleine Kneipe unterhielt. Ich trat ein. Hinter der Theke des engen, unfreundlichen Raumes ſtand ein baumlanger Kerl mit wenig einladender Miene. Ich grüßte und verlangte ein Glas Bier. Noch während ich überlegte, wie ich es am beſten anſtellte, mich nach dem Bruder zn erkundigen, betrat dieſer das Lokal. Ich er⸗ kannte ihn nach der Beſchreibung des Trödlers, ſofort. Er 1 noch an Körperlänge und finſterer Miene ſeinen ruder. In dem Raum war ich im Augenblick der einzige Gaſt. Plötzlich bemerkte ich, daß Hans Bleikugel, der mich bis⸗ her kaum beachtet hatte, zu meinem Tiſch herüberſtarrte. Ich ſpielte den Harmloſen und beſtellte ein zweites Glas Bier. Hans Bleikugel brachte es perſönlich. Er ſtellte es auf den Tiſch, und wie zufällig ſtieß er den Stuhl neben mir um. Auf dieſem aber lag, in Papier nur ſchlecht ein⸗ gewickelt, die blaue Aktenmappe. Hans Bleikugel hob ſie auf, legte ſie, der Hülle entledigt, wortlos auf den Tiſch und ſah mich an, Ich begann mich unbehaglich zu fühlen. Hans Blei- kugel wechſelte leiſe mit ſeinem Bruder einige Worte; die beiden näherten ſich mir. Ich legte auf den Tiſch ein Geld. ſtück, griff nach meiner Mappe und trachtete dem Ausgang zu. Doch Hans Bleikugel war mit einem Satz vor der Tür. Als ich ſeinen Blick ſah, lief es mir kalt über den Rücken. Im Bruchteil der Sekunde überlegte ich: Ich mußte dem Kerl einen Schwinger verſetzen und auf die Straße ſtür⸗ men. Jeder mutige Mann hätte an meiner Stelle ähnlich gehandelt. Nun, ich geſtehe: mir fehlte dieſer Mut. Ich flüchtete nach dem Nebenraum des Lokals, und ſchob eilig den Riegel vor. Hier wollte ich mich verbarrikadieren, bis Hilfe kam. Ich hatte Glück; das kleine Fenſter des verſchwiege⸗ nen Ortes führte nach einem, trotz der ſpäten Stunde noch belebten Hof und war nicht vergittert. Ich war ſchon im Begriff, mich durchzuzwängen. als mein Blick zufällig auf das Päckchen Papier fiel, das, wie an ähnlichen Orten üblich, auf Bindfaden aufgezogen an einem Nagel hing. Haſtig griff ich danach und ſtopfte es in meine Mantel⸗ taſche. Dann flüchtete ich. * Mein Ehef gebärdete ſich höchſt ungnädig, als ich ihn mitten in der Nacht aus dem Bett holte. Ich ließ ihn ruhig austoben, dann legte ich wortlos ein Päckchen vor ihm hin. Es war das ſäuberlich auf Bindfaden aufgezogene Papier aus der Bleikugelſchen Kneipe. Mein Chef warf einen Blick darauf, dann brüllte er: „Menſch, Schmidt! Wie iſt es Ihnen bloß gelungen?!“ Vor ihm lag die berühmte Quartausgabe von Sha⸗ keſpeares„King Henry“ mit der eigenhändigen Unter. ſchrift des Dichters. Nicht ein Blatt fehlte; die kleinen Löcher, die der Bindfaden verurſacht hatte, waren unbe⸗ deutende Schönheitsfehler. n. Nachdem der Alte meinen Bericht zu Ende gehört, rief er:„Schmidt, Schmidt! Wiſſen Sie, was geſchehen wäre, wenn Sie den Kerl niedergeboxt hätten? Kaum wären