b ö ö i 3 8 ö 5 g . ö 1 * ö 5 8 8 1 1 1 5 7 8 5 1 Nr. 1 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 3. Januar 1938 eee rer am 30 Januar Folge der Wirtſchaftsbelebung: Aebordleiſtungen der Reichsbahn 16prozenktige Zunahme des Keiſeverkehrs. Die Deutſche Reichsbahn hat, wie ſich aus dem vorläu⸗ figen Jahres ick ergibt, auch im Jahre 1937 an der all⸗ gemeinen An 8 1 cklung der deutſchen Wirtſchaft Anteil gehabt. D ga des wachſenden Verkehrs hat hohe Anforderungen ihre Verkehrszweige geſtellt. Nicht allein die Leiſtun des letzten Vorkriegsjahres 1913, ſon⸗ r günſtigſten Geſchäftsjahres 1929 wur⸗ in Reiſeverkehr ſind die Perſonen⸗Kilometer rund 16 v. H. und gegenüber 1929 um rund Im Güterverkehr ergab ſich bei den Ton⸗ nen K 0 e Steigerung von rund 15 v. H. gegen 1936 und von rund 6 v. H. gegen 1929. Auch die Einnahmen ſind durchaus befriedigend. Nach den vorläufigen Ziffern betragen ſie im Perſonen⸗ und Gepäck⸗ verkehr rund 8 v H mehr als im Vorjahr, im Güterverkehr rund 12 v H. Bei einem prozentualen Vergleich ſind die ein⸗ ſchneidenden Wandlungen durch die Tarifſenkungen ſett 1929 in Rechnung zu ſtellen. Beſonders die tarifariſchen Maß⸗ nahmen in Erfüllung der gemeinwirtſchaftlichen Aufgaben der Reichsbahn, ſind die Urſache für das prozentuale Zurückblei⸗ ben der Einnahmen hinter den ſteigenden Leiſtungen. Ge⸗ meſſen an der Leiſtungseinheit ergibt ſich von 1929 bis 1937 im Perſonenverkehr ein Abfall der Einnahmen um rund 24 vom Hundert und im Güterverkehr um rund 20 vom Hundert. Denn gerade im Güterverkehr ſind der Reichsbahn neue wichtige Aufgaben im Rahmen des Vierjahresplanes und für die Verſorgung der Wirtſchaft mit einheimiſchen Roh⸗ ſtoffen erwachſen Die tteinnahmen überſteigen mit 4400 Millionen Reich k die des Jahres 1936 um rund 415 Millionen Reichsmark oder um 10,4 v. H. Die Betriebsausgaben ſind nicht im gleichen Maße gewach⸗ ſen wie die Einnahmen, obwohl der Perſonalbeſtand um rund 55 000 Köpfe vermehrt wurde. Die Reichsbahn muß einen Teil der Einnahmen zur Bildung von Rückſtellungen verwenden, ſo daß ſich in der Geſamtrechnung kein nennenswerter Ueber⸗ ſchuß ergeben wird Dadurch hat ſich ihre finanzielleLage aber weſentlich gefeſtiget und ſie iſt in der Lage, die zuſätz⸗ liche Arbeitsbeſchaffung ſoweit möglich, mit eigenen Kaſſenmit⸗ teln durchzuführen Der deutſchen Wirtſchaft hat die Reichsbahn im Jahre 1937 insgeſamt rund 1,7 Milliarden RM. für Lieferungen uſw. zugeführt. An Beförderungsſteuer führte ſie 23 Millionen RM. mehr als im Jahre 1936 ab. Ihr Geſamtſchuldenbeſtand hat ſich um rund 300 Millionen RM. verringert. Für die Verkehrsentwicklung iſt kennzeichnend die günſtige Aufwärtsentwicklung im Güterverkehr. Die Aufgaben des Vierjahresplanes machten die Stellung von 8,5 v. H. mehr Wagen im arbeitstäglichen Durchſchnitt als im Jahre 1936 erforderlich, Die Beanſpruchung des Gütenwagenparks war faſt während des ganzen Jahres 1937 außerordentlich ſtark. Die Betriebsleiſtungen haben die des Jahres 1929 erreicht oder überſchritten, obwohl der Wagenbeſtand gegen 1929 um 10 v. H. niedriger war. Die großen Maſſenveranſtaltungen(Parteitag, Sängerfeſt, Manöver uſw.) ſtellten große Anforderungen an den Güterverkehr. Im Perſonen verkehr haben die Verkehrsleiſtungen infolge der anhaltenden günſtigen allgemeinen Wirtſchaftslage weiter zugenommen. Die Zahl der beförderten Perſonen liegt um etwa 11 v. H. und die Zahl der Perſonen⸗Kilometer um etwa 16 v. H. über den Ergebniſſen des Jahres 1936. Die Rei⸗ ſen mit Fahrpreisermäßigung haben weiter ſtark zugenommen. 1937 wurden etwa 70 v. H. aller Reiſenden zu ermäßigten Sätzen befördert. Der e e eee 5 auf weite Entfernungen hat beſonders ſtark zugenommen. Bemer⸗ kenswert iſt die außerordentliche Steigerung des allgemeinen innerdeutſchen Reiſeverkehrs auf weite Entfernungen. Selbſt die Ergebniſſe des olympiſchen Jahres 1936 ſind weit über⸗ troffen. In den erſten neun Monaten des Jahres 1937 fuhren 17307 Verwaltungs⸗ und Geſellſchaftsſonderzüge mit Fahr⸗ preisermäßigung mit 5,8 Millionen Zugkilometern(1936 13 892 Sonderzuge mit 4,6 Millionen Zugkilometern). Im Monat Juni war der Sonderzugverkehr mit 3800 Sonderzügen am ſtärkſten. Unter den Maſſenveranſtaltungen ſteht der Reichs⸗ parteitag mit 642 Sonderzügen an der Spitze. Die Bemühungen um eine weitere Steigerung der Reiſe⸗ geſchwindigkeit der Züge wurden fortgeſetzt. Die mitt⸗ lere Reiſegeſchwindigkeit aller D⸗Züge konnte auf 65,5 Stun⸗ denkilometer erhöht werden. Auch auf den Nebenbahnen wurde die Höchſtgeſchwindigkeit erheblich heraufgeſetzt; außerdem wurde im Fernverkehr eine große Zahl neuer günſtiger Ver⸗ bindungen geſchaffen. Auf den neu fertiggeſtellten Teilſtrecken der Reichs ⸗ autobahnen hat die Reichsbahn neue Linien⸗Verkehre ein⸗ gerichtet Ende 1937 waren 32 Reichsautobahnlinien und 30 andere Linien in Betrieb. Der Regel⸗Gütertarif blieb 1937 nach Höhe und Schema unverändert. Von Ausnahmetarifen ſind hervorzuheben die für den Tierverkehr ſowie die zahlreichen Ausnahmetarife im Rahmen des Vierjahresplaus Die Liebesgabenſendungen für das Winterhilfswerk wurden wie im Vorjahre frachtfrei befördert Der Wert dieſes Frachtausfalles belief ſich 1936/37 guf 17,8 Millionen RM. Der Perſonentarif iſt in den letzten Jahren ſtändig den wirtſchaftlichen, ſozialen und kul⸗ turellen Belangen ſowie dem Aufbauwillen von Partei und Staat gefolgt. Erhöhte Sicherheit an Wegübergängen. Die Bautätigkeit wurde im Berichtsjahr planmäßig fortgeführt. Unter den baulichen Anlagen ſind die Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit an Wegübergängen hervorzuhe⸗ ben. Die Kennzeichnung der Reichsſtraßenübergänge durch Wegebhaken iſt abgeſchloſſen Faſt 2000 Wegeübergänge ſind mit verbeſſerten Beleuchtungsein richtungen ausgeſtattet worden. Eine größere Zahl neuentwickelter Triebwagenbauaxten wurde in Dienſt geſtellt. Die Umſtellung auf heimiſche Treibſtoffe iſt durchgeführt. Sie hatte zur Wirkung eine Verdreifachung des Verbrauchs an heimiſchen Kraftſtofſen allein im Geſchäftsjahr 1937. Der Kohlen verbrauch der Reichs⸗ bahn betrug 1937 6,5 v. H. mehr als im Vorjahr, nämlich 15,5 Millionen Tonnen. Perſonalſtand 715 400 Köpfe. Der P K ſonalſtand der Reichsbahn betrug im Durch⸗ ſchnitt des Jahres 1937 rund 715 400. Das bedeutet gegen 1936 eine Steigerung um rund 55 400 Köpfe oder 7,7 v. H. Die Zahl der Beamten belief ſich Ende des Jahres auf etwa 287 400. Durch Sondermaßnahmen ſind ſeit 1934 rund 17000 bewährte Kämpfer der nationalen Erhebung gefördert worden. Seit 1935 ſind 16 000 Frontkämpfer angeſtellt worden Rund 15 000 Reichsbahnarbeitern wurde in Anerkennung ihrer Verdienſte als alte Nationalſozialiſten die der Lohn berechnung zügrunde⸗ zulegende Dienſtzeit um fünf Jahre berbeſſert Das Lebens⸗ alter, bei dem Vollohn gewährt wird, wurde vom 1 Juli ab von 24 auf 21 Jahre herabgeſetzt Seit dem 1. Januar wurde u verbeſſerter Familienlohn an kinderreiche Arbeiter gezahlt. rderung der Aus⸗ und Fortbildung begabter Söhne f chsbahnarbeitern und ⸗beamten wurden 300 000 RM. berektgeſtellt Mitte 1937 beſtanden etwa 500 Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sporworeine mit rund 170 000 Mitgliedern. Auf dem Gebter der Wohnungsfürſor e har die Reichsbahn insgeſamt etwa 4200(1936 rund 2400 Wohnungen) und zwar faſt aus⸗ ſchließlich Arbeiterwohnſtätten und Kleinwohnungen, gefördert. Die Organiſati der Reichsbahn iſt durch das vom Füh⸗ 5 r 1937 verkündete Geſetz völlig neugeſtaltet worden. Die Hoheit der Reichsregierung iſt wiederhergeſtellt und die Beamten wurden zu unmittelbaren Reichsbeamten. Die Rheinbrücke bei Maxau Eine der bedeutendſten Brückenbauken der letzten Jahre.= Straßen- und Eiſenbahnbrücke zugleich. Wie an anderer Stelle mitgeteilt wurde, findet voraus ſichtlich Ende März 1938 die Brückeneröffnung bei Maxa: und Speyer ſtatt. Der Bau der Maxauer Brücke iſt mit der Feier des erſten Spatenſtiches am 20. September 1933 durch den badiſchen Miniſterpräſidenten eingeleitet worden. Die feſte Rheinbrücke liegt etwa 160 m ſüdlich der ſeit 1865 beſtehenden Schiffbrücke bei Maxau Sie hat auf ge⸗ meinſamen Unterbauten getrennte Ueberbauten für den Straßenverkehr und den Eiſenbahnbetrieb. Ihre Höhenlage und Einteilung ergaben ſich aus den Forderungen der Schiffahrt; ſie beſit daher nur einen Strompfeiler, der auf der badiſchen Seite außerhalb des eigentlichen Schiffahrts⸗ weges ſteht. Es entſtanden ſo zwei ungleiche Oeffnungen, eine weſtliche mit 175,20 m und eine öſtliche mit 116,80 m Spannweite. In der großen Oeffnung iſt wie bei den wei⸗ ter unterhalb liegenden Rheinbrücken ein Raum von 9.10 m über dem höchſten ſchiffbaren Waſſerſtand freigehalten, ſo daß die größten Rheinſchiffe ohne Schwierigkeiten durchfah⸗ ren können. An größter Spannweite und Geſamtlänge wird die Brücke bei Maxau von den drei in den letzten Jahren über den Niederrhein erbauten Straßenbrücken übertroffen; da⸗ durch aber, daß ſie gleichzeitig Straßen⸗ und Eiſenbahnbrücke iſt, kann ſie ſich mit ihnen nach dem Geſamtumfang durch⸗ aus meſſen und auch nach dem Gewicht des eingebauten meiſt hochwertigen Stahls— rund 7000 Tonnen— rückt ſie in der erſte Reihe dieſer Brücken. Die beiden Widerlager und der Strompfeiler beſtehen aus eiſenbewehrtem Beton mit Verkleidung aus Schwarz⸗ waldgranit; die Widerlager wurden zwiſchen ſtählernen Spundwänden auf unter Waſſer geſchütteten Beton gegrün⸗ det der Strompfeiler auf einem unter Druckluft abgeſenk⸗ tem Eiſenbeton⸗Senkkaſten von 37 auf 11,5 m Grundfläche und 7 m Höhe. Die ganzen Arbeiten an den Unterbauten wurden in der Zeit vom September 1934 bis April 1935 durchgeführt. Anſchließend wurden im Juni und Juli 1935 die hölzer⸗ nen Rüſtungen für den Bau der ſtählernen Ueberbauten und dann dieſe ſelbſt aufgeſtellt, und zwar über der großen Heff⸗ nung größkenteils im freien Vorbau. Im Mai 1936 ſtand nach 9 Monaten Bauzeit der Stahlbau der Straßenbrücke fertig da, im Oktober 1936 nach 10 Monaten Bauzeit der⸗ jenige der Eiſenbahnbrücke. Die Dauer des geſamten Brückenbaues iſt von vorn⸗ herein auf etwa vier Jahre bemeſſen worden. Dieſe Zeit wurde trotz erheblicher Verzögerungen, die infolge der Planänderungen während der Bauausführungen eingetreten ſind. in der Hauptſache eingehalten. 0 Zur Bildung der Brückenrampen mußten auf der rech⸗ ten Rheinſeite ungefähr 1175000 ebm Sand und Rhein⸗ kies geſchüttet werden; auf der linken Rheinſeite, wo die Rampe nur aus Rheinkies beſteht, ungefähr 400 000 ebm. Dabei ſind die für die Höherlegung des Bahnhofs Wörth nötigen Maſſen nicht mit inbegriffen. Bei der Herſtellung des Dammes auf der rechten Rhein⸗ ſeite waren in der Nähe von Knielingen beſondere Maß⸗ nahmen erforderlich, weil an zwei Stellen im Zuge eines alten Rheinarmes Moorboden angetroffen wurde; denn die⸗ ſer Boden iſt nicht tragfähig. Zunächſt fand man unmittel⸗ bar weſtlich des Ueberganges vom Hochgeſtade in die Rhein⸗ niederung eine 120 m lange, mit Schlick durchſetzte Moor⸗ ſtrecke von 3 m Mächtigkeit. Hier wurde das Moor mittels Raupen⸗Löffelbagger ausgehoben und durch tragfähigen Boden erſetzt. Derſelbe alte Rheinarm, der im Bogen verlief, wurde weiter weſtlich noch einmal durchfahren, und zwar auf etwa 100 Meter Länge. Die Mächtigkeit der Moores betrug hier nahezu fünf Meter Im ganzen lagen etwa 20 000 ebm Moor unter dieſem Dammſtück. Hier wäre das Ausheben des Moores und der Erſatz durch tragfähigen Boden ſehr teuer geworden Man griff deshalb zu einem, beim Bau der Reichsautobahn in ähnlichen Fällen ſchon angewandten Verfahren, der ſogenannten i Dabei wurde das Moor durch die Sprengung verdrängt, ſo daß der Damm durch ſein Eigengewicht nachſinken konnte. Die ein⸗ geſunkene Maſſe des Dammes wurde dann durch Nachſchüt⸗ ken wieder erſetzt Auf dieſe Weiſe konnten mehr als die Hälfte der Koſten geſpart werden, die beim Ausheben des Moores entſtanden wären. In den beiderſeitigen Zufahrts⸗ rampen zu der Rheinbrücke bei Maxau mußten zehn größere Bauwerke(Ueber- und Unterführungen) erſtellt werden, um Wege und Waſſerläufe zu kreuzen. Die beiderſeitigen Brückenrampen liegen im Zuge der Reichsſtraße Nr. 10 und erhalten daher die für Reichsſtraßen vorgeſchriebene Quer⸗ ſchnittausbildung und Oberflächenbefeſtigung, Die Straßen⸗ breite beträgt auf rechtsrheiniſcher Seite 12,50 m(weil dieſe Rampe als Fortſetzung einer ſtädtiſchen Straße be⸗ trachtet wird), auf der unten Rheinſeite eine ſolche von 10,5 m. Die Rheinbrücke ſelbſt hat eine acht Meter breite Fahr⸗ bahn zwiſchen den Hauptträgern, außerdem beiderſeits außerhalb der Hauptträger Radfahrer⸗ und Gehwege. Das neue Gchwarzwald⸗Gkiſtadion Der Schwarzwald warket auf die Meiſter. Rd. Der Hochſchwarzwald darf ſich rühmen, die Wiege des deutſchen Skilaufs geweſen zu ſein. Solcher Tra⸗ dition entnahm der Gau Baden des Reichsbundes für Lei⸗ besübungen die Verpflichtung, die großen Winterſportanla⸗ gen des Schwarzwaldes zu neuzeitlichen winterſportlichen Kampfſtätten höchſten Ranges auszubauen. So entſtanden mit Anterſtützung der örtlichen Behörden und Verbände vor allem die Sportanlagen in Neuſtadt(Schwarzwald) am Nordabhange des Hochfirſts(1200 m) und das neue Ski⸗ ſtadion im Feldberggebiet(1500 m). die Schauplatz der N und Wehrmacht⸗Skimeiſterſchaften 1938 ſein wer⸗ den. In den letzten Wochen wurde noch tüchtig an der Fer⸗ tigſtellung gearbeitet. Als die erſten Schneeſtürme über den Hochſchwarzwald dahinbrauſten und das langgeſtreckte, weite Feldberggebiet mit dichtem Schnee bedeckten, war das mäch⸗ tige Schwarzwald⸗Skiſtadion im Fahler Loch— das zweite Deutſchlands nach dem Olympia⸗Stadion in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen— bereits vollendet. Eine wundervolle Winter⸗ ſportanlage, die zu den ſchönſten in Deutſchland gehört, er⸗ wartet nun ihre Gäſte von nah und fern. Baurat Vetter, der ſie ſchuf, legte von vornherein größten Wert darauf, daß die einzigartige Landſchaft und die Harmonie der Berge nicht geſtört würden durch ein Bauwerk mit ſolchen Aus⸗ maßen, wie ſie von einem Skiſtadion nun einmal verlangt wenden Die Aufgabe, beides zu verbinden, ſportliche Zweck⸗ mäßigkeit und Eingliederung in die Landſchaft, war gewiß nicht leicht zu erfüllen. Daß ſie gelöſt worden iſt, ehrt den Baumeiſter. Der einheimiſche Bauſtoff des Schwarzwaldes. nämlich das Holz, wurde vorbildlich verwendet. Was an Bauwerken für ein Skiſtation erforderlich iſt: die Gerüſte, ein Tribünenhaus, ein Wachsraum, Türme— alles wurde ſo gebaut, daß die Farbentönung ſich ſehr bald dem Charak⸗ ter der Landſchaft anpaſſen wird. Zwei Jahre hindurch— oder genauer geſagt, zwei Som⸗ mer lang— wurde an dieſem Skiſtadion gearbeitet. Drei Schanzen ſind entſtanden: die große Schwärzwaldſchanze, die Sprünge bis zu 80 m ermöglicht, die Feldbergſchanze, die mittlere Sprünge bis zu 60 m Weiten geſtattet, und die Ju⸗ gendſchanze, welche die Forderungen des internationalen Skiverbandes noch weit überbietet. Hier iſt eine beſondere Anlage zur Förderung des ſportlichen Nachwuchſes geſchaf⸗ fen, die bis jetzt einzigartig iſt. Da wir gerade vom ſportlichen Nachwuchs re⸗ den: Es iſt einfach erſtaunlich, was von ihm heute ge⸗ leiſtet wird! Denken wir etwa an die Zeit von 1900—1908 — damals genügten Weiten von 20—30 m, um den ſtolzen Titel eines deutſchen Meiſters zu gewinnen. Wie iſt es heute? Schwarzwälder Mädchen oder Jungen von kaum 10 —12 Jahren leiſten Höchſtweiten von 20 m mit einer Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß den Beobachter ein leichtes Schwindel⸗ gefühl packt. Die Möglichkeiten des Skiſports als ng nik“ ſind aber trotz der hohen Entwicklung noch lange nicht erſchöpft. Die Jugendſchanze hat die Aufgabe, die neu⸗ zeitliche methodiſche Schulung vom Anfänger bis zum Spit⸗ zenkönner zu ermöglichen. Für die Teilnehmer an den großen Wettbewerben iſt in vorbildlicher Weiſe vorgeſorgt. Unter dem gewaltigen, aus Beton errichteten Schanzentiſch der mit Holz verkleidet iſt, befindet ſich ein geräumiger und heizbarer Wachs raum mit einem Geräteraum. In der Mitte des Anlaufs liegt der — unter der Skibahn hindurchführende— Tunnel, der den Weg zur Feldbergſchanze geſtattet, ohne daß der An⸗ lauf irgendwo überquert wird.— Der Kampfrichterturm und das Tribünenhaus mit ſeinen Einrichtungen für Ehren⸗ gäſte. Zuſchauer, Preſſeberichterſtattung, Rundfunkübertra⸗ gungen und Poſt bieten gute Sichtmöglichkeiten auf alle Sprungſchanzen. Der Bau weiterer feſter Tribünenanlagen iſt geplant, doch will man erſt die Erfahrungen dieſes Win⸗ ters abwarten. Außerordentlich glücklich iſt auch die 155 der gemeinſamen Auslauffläche aller drei Schanzen gelöſt: Der Springer kann ſeine Fahrt gut meiſtern, weil die„Ge⸗ genſteigung“ vorteilhaft ausgenutzt worden iſt! Der winterliche Hochſchwarzwald mit Hinterzarten, Titi⸗ ſee, Feldberg, Neuſtadt, 8 im neuen Feldberg ⸗Ski⸗ ſtadion einen wichtigen nztlehungspunkt mehr. Wenn in den Tagen vom 5.—13. Februar droben im Feld⸗ berggebiet und in Neuſtadt die Beſten der deutſchen Skiläufer aus den Sportvereinen und der Wehrmacht um die Meiſtertitel kämpfen werden, dann wird der Hochſchwarzwald wieder einmal große Tage erleben. Frei⸗ lich, die Hauptſache iſt, daß die Schneeverhältniſſe gut ſind. Ohne ſie vermag auch das beſte Skiſtadion nichts. 5 Prof. O. Urbach. Ile alias de Belcafe ail ini nenten Deutscha 1937— das Jahr der Arbeit! Deutſchlands Wirt⸗ ſchaftsjahr 1937 war gekennzeichnet durch die praktiſche Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Von Mitte 1932 bis Mitte 1937 iſt eine Zu⸗ nahme der Zahl der Arbeiter, Geſellen und Lehrlinge in Induſtrie und Handwerk um 4 660 000, das ſind 87,9 Prozent erfolgt. Ihre Verteilung auf die wich. tigſten Berufsgruppen zeigt unſere Bildſta⸗ tiſtik. 5 Weltbild⸗ linge luStrie Adder! Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. 98 Seckenheim— Viernheim: Viernheim nicht angetreten gemacht und erledigten ihr pflichtgemäßes„Anſpiel“. Peinlich war es lediglich für die erſchienenen ca. 1000 Zuſchauer, die unverrichteter Sache wieder abziehen mußten. Das letzle Wort wird die Behörde ſprechen. ch * Fortuna Heddesheim— Alemannia Iloesheim 2:2(02) Die wenigen Zuſchauer ſahen hier ein raſſiges Spiel, denn beide Mannſchaften hätten die Punkte dringend nölig gehabt, um ihren Stand in der Tabelle zu verbeſſern. Heddesheim legte gleich zu Beginn mächtig los, erzielte jedoch lediglich Ecken. Glücklicher war Ilvesheim, denn nach 15 Minuten Spielzeit erzielte die Mannſchaft durch A. Weber den erſten Treffer, der einen Straſſtoß verwandeln konnte. Das ſpornte die Gäſte mächtig an, und Heddesheims Elf kam ſtark zurück. Sie hatten auch nochmals Erfolg; eine Vorlage von A. Weber konnte Grimm einſenden: 2:0. Der Reſt der erſten Halbzeit zeigte ausgeglichenes Spiel. In der zweiten Halbzeit hatte Fortuna mehr vom Spiel. Nach wenigen Minuten bereits fiel durch Reinhardt ein Tor und kurz darauf folgte durch Gölz der zweite Treffer. Zu einem weiteren Erfolg kamen die Einheimiſchen jedoch nicht, da ſie die ſtarke Abwehr Ilvesheims nicht durchdringen konnten. Aber auch den Gäſten blieb jeder Erfolg verſagt; auf beiden Seiten wurden rerſchiedentlich Torgelegenheiten vergeſen. Im ganzen betrachtet, zeigte das von Schiedsrichter Seltſam⸗ Heidelberg wirklich gut geleitete Spiel gleiches Können der Mannſchaften. 5 Handball Gau Baden: TV Seckenheim— Freiburger FC 3 85 TV Rot— VfR Mannheim 3:8 TSV Oftersheim— Tgd Ketſch 0·˙4 TV Hockenheim— TW 62 Weinheim 2:6 TSV Nußloch— S Waldhof 1.16 Auswärtiger Sport Fußball Meiſterſchaftsſplele. Gau Mittelrhein: 810 Köln— Tura Bonn Vfe Köln 99— Rhenania Würſelen Bonner FV— Kölner BC Alemannſa Aachen— Sp⸗Vg 07 Gau Heſſen: S S 2— SC 03 Kaſſel— Heſſen Hersfeld 4·1 Kewa Wachenbuchen— Sport Kaſſel 252 VfB Friedberg— Sp⸗W Kaſſel 10 Germania Fulda— VfB Großauheim 2:0 Gau Süd weſt: Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt 4:2 Wormatia Worms— FSW Frankfurt 32 Opel Rüſſelsheim— Boruſſia Neunkirchen 1:0 IV Saarbrücken— 1. Fc Kaiſerslautern 122 FK 03 Pirmaſens— SV Wiesbaden 0·3 Gau Baden: 5 Sp⸗Vg Sandhofen— Phönix Karlsruhe(Sa) 4:0 9955 Neckarau— 1. FE Pforzheim 0˙2 VfB Mühlburg— S Waldhof 11 IV Kehl— Germania Brötzingen 332 VfR Mannheim— Freiburger FV 10 Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— VfB Stuttgart 172 FV Zuffenhauſen— VfR Schwenningen 2:0 Ulmer FV 94— 1. SSV Ulm 12 Union Böckingen— Sportfreunde Eßlingen 51 Gau Bayern: Bayern München— VfB Ingolſtadt 3:1 1860 München— Schwaben Augsburg 351 Se. 200 Fürth— Fc 05 Schweinfurt 351 Be Augsburg— Jahn Regensburg 11 Verdienter Sieg des Südweſtmeiſters. Wormatia Worms kam im Spiel gegen den FSV Frankfurt zu einem zwar knappen, aber verdienten 3:2 0:0)-Erfolg Im Felde hatte Worms klare Vorteile(1170 ckenl), aber die Frankfurter Abwehr— vor allem Tor⸗ hüter Wolf und Mittelläufer Dietſch— berteidigte ausge⸗ zeichnet. Worms hatte ſeine beſten Kräfte in Fath und Ek⸗ kert, während die Hintermannſchaft nicht immer ohne Feh⸗ ler arbeitete. 3000 Zuſchauer.— Schiedsrichter Streim (Mannheim ⸗Sandhofen). a a Die erſte Niederlage der Eintracht Frankfurk.“ 12 000 Zuſchauer erlebten auf dem Bieberer Berg einen Großkampf erſter Ordnung, der für die Frankfurter Eintracht mit 2:4(2:0) die erſte Niederlage in dieſer Spiel⸗ den brachte Bis zur Pauſe ſah es ganz nach einem ein⸗ eutigen Siege der Gäſte, die zu dieſem Zeitpunkt mit 2:0 führten, aus. In der zweiten Hälfte erzielten die Offen⸗ bacher, die von einer großen Härte Gebrauch machten, nicht nur Ausgleich, ſondern in den letzten zehn Minuten auch durch zwei Tore den nicht ganz unverdienten Sieg.— Schiedsrichter Heß(Stuttgart). Knapper Sieg des 1. JC Kaiſerslautern. 4000 Zuſchauer ſahen ein geradezu klaſſiſches Spiel, das von den mit großem Einſatz ſpielenden Gäſten knapp ge⸗ wonnen wurde. Sie hielten ihren Sieg, der mit 211 recht knapp war, unter Aufbietung aller Kräfte Saarbrücken ſpielte ohne jeden Zuſammenhang. Der linke Flügel ver⸗ ſagte 155 vollkommen. Auch die Verteidigung genügte den 95 erungen nicht.— Schiedsrichter Reinhardt(Frank⸗ Urt). Der Meiſterſchaftsanwärler geſchlagen. Daß Rüſſelsheims erſter Sieg ausgerechnet gegen den Meiſterſchaftsanwärter Boruſſia Neunkirchen zuſtande kam, iſt eine viel größere Ueberraſchung als der Sieg der Kik⸗ lers Üder die Eintracht Rüſſelsheims ſiegbringender Tref⸗ ier aim cchon in der 1. Minute zuſtande Decker. der kfrü⸗ ö 1 here Mainzer, gab den Ball von rechts gut herein, und Herberich ſchoß unhaltbar ein. In der Folge zeigte ſich Opel von der beſten Seite. Erſt kurz vor der Pauſe und dann in der letzten halben Stunde waren die Boruſſen ton⸗ angebend, konnten den Rückſtand aber nicht mehr gutma⸗ chen.— 3000 Zuſchauer. Schiedsrichter Weingärtner(Of⸗ fenbach). Klarer und deutlicher Sieg Sandhofens. Vor etwa 1000 Zuſchauern ſtanden ſich auf ſchneebe⸗ decktem Boden am 1. Januar in Sandhofen die dortige Spielvereinigung und Phönix Karlsruhe gegenüber. In dieſem Treffen kamen die Platzherren zu einem klaren und eindeutigen Sieg, der leicht noch hätte höher ausfallen kön⸗ nen, wenn nicht die ſchon ſprichwörtliche Schußſchwäche des Sandhöfer Innenſturms viele gute Gelegenheiten in der zweiten Spielhälfte vergeben hätte. Erſt nach 35 Minuten gelang durch Lin n Vogel der erſte Treffer, dann gings aber Schlag auf Bereits ſechs Minuten ſpäter funkte der linke Läufer 2 ei fſtoß aus weiter Entfer⸗ nung direkt ins Net danach verwandelte zum 3:0. Nach Wieder⸗ Mittelläufer anſpiel ſchoß R der Luft zum 4:0 Leitung nicht feſt Rund 6000 ſich im Mannheimer Sta⸗ dion eingefunden. e Spiel zwiſchen VfR Mann⸗ heim und dem Freiburger FE im Rahmen der Mannheimer Doppelveranſtaltung am Sonntag begann. Es war ein flottes, ſpannendes und auch hartes Treffen, in dem von bei⸗ den Mannſchaften zahlreiche Torgelegenheiten ausgelaſſen wurden. Erſt zwei Minuten vor dem Abpfiff konnte der Vfht, der beſonders in der erſten Hälfte mehr vom Spiel hatte, die beiden Punkte ſicherſtellen. Trotz ihrer Niederlage hinterlie⸗ ßen die Freiburger einen ſehr guten Eindruck. Schiedsrichter Peißeler(Karlsruhe). Torſicherung über alles. Das zweite Spiel der Mannheimer Doppelveranſtaltung im Stadion, die Begegnung zwiſchen VfL Neckarau und Ta⸗ bellenführer 1. FC Pforzheim, ſtand im Zeichen peinlichſter Torſicherung, bei der die Neckarauer Deckung den an ſich weit beweglicheren Pforzheimer Stürmern zuviel Raum ge⸗ währte Aus dieſem Geſichtswinkel iſt die 0:2(0:1) ⸗Nieder⸗ lage der einheimiſchen Elf zu betrachten, die dem„Club“ zwar gerecht wurde, aber vermeidbar war. Die Leiſtungen der Mannheimer Vorſtädter ſtanden weit hinter denen des Treffens gegen Waldhof zurück. 10 000 Zuſchauer; Schieds⸗ richter Piroth(Frankfurt). 9:6 Ecken für Neckarau. Gerechles Unentſchieden. Zu einer recht aufregenden Angelegenheit wurde diesmal das Spiel des badiſchen Meiſters in Mühlburg. Nach dem ſchwachen Spiel am Vorſonntag hatten ſich die Mühlburger heute wieder gefunden und zeigten im ganzen eine achtbare Leiſtung. Im Angriff machte ſich nur der Ausfall des Erſatz⸗ verbinders Seeburger ſtörend bemerkbar. Beſter Mann im Sturm war Rechtsaußen Schwörer. In den hinteren Reihen klappte es heute bis auf Unſicherheiten des Torwarts Becker auch ausgezeichnet. Bei Waldhof überraſchte der ſtarke kör⸗ perliche Einſatz. Der erſte Treffer fiel in der 16. Minute, als Schwörer im Nachſchuß eines Freiſtoßes den Ball über die Linie brachte. Fünf Minuten ſpäter aber hatte Waldhof durch ſeinen Erſatzlinksaußen Deobald ausgeglichen, als Siffling den Mühlburger Torwart bedrängte. Nach verteil⸗ tem Feldſpie gten ſich die Gemüter in der zweiten Hälfte, als bei einen rall zwiſchen Leupold und dem Mühlburger Linksaußen Rothermel letzterer eine Viertel⸗ ſtunde vor Schluß verletzt vom Platz getragen werden mußte. Auch gegen die nur zehn Mann ſtarken Platzherren gelang dem Meiſter aber kein Tor mehr. Mit Glück gewonnen. Die beiden Tabellenletzten trafen ſich auf dem hei ei Platz des F Kehl. Beide waren ſich bewußt, daß im Falle einer Niederlage der Abſtieg wohl beſiegelt ſein würde. Aus dieſem Grunde legten ſich beide Mannſchaften ſtark ins Zeug. Gleich zu Beginn erzielten die Einheimiſchen das erſte Tor. 10 Minuten ſpäter erhöhten ſie auf 2:0. Eine Viertelſtunde vor der Pauſe erzielten die Gäſte das erſte Gegentor. Schon fünf Minuten ſpäter gelang es den Ein⸗ heimiſchen, das dritte Tor zu erzielen Nach dem Wechſel ließ die Hintermannſchaft der Einheimiſchen ſtark nach, ſo daß die Gäſte ein zweites Tor aufholen konnten.— 1200 Zuſchauer.— Schiedsrichter Zimmermann(Freiburg). BfB mußte kämpfen. Trotz des Schneetreibens hatten ſich auf dem Spork⸗ freundeplatz in Stuttgart zum Lokalkampf noch 3000 Zu⸗ ſchauer eingefunden, die einen knappen nicht unverdien⸗ ten 21(1.1)⸗Sieg des VfB erlebten. Ueberraſchend gingen die Sportfreunde durch Kronenbitter 1 in Führung und es dauerte auf dem schneebedeckten Boden der dem VfB mehr zu ſchaffen machte als den Sportfre bis zur 40. Minute, ehe Lehmann den Ausgleich erzwang. In der zweiten Hälfte war VfB ſtark überlegen, aber die Sport⸗ freunde verteidigten zahlreich und geſchickt In der 21. Mi⸗ nute unternahm Lehmann einen Alleingang. Sein Schuß wurde von Torhüter Hudelmaier zwar abgewehrt, der Ball prallte aber vom eigenen Läufer ins Tor.— Schiedsrichter Schwarz(Feuerbach), 5 Knapp aber glücklich. 3000 Zuſchauer wohnten dem Ulmer Lokalkampf bei, der vom SS knapp und mit etwas Glück 2:1(1,1) ge⸗ wonnen wurde Beim SS fehlten Gebrüder Mohn und Raſel, während man bei Ulm 94 Strobl und Rackl ver⸗ mißte. Trotz des tiefen Schneefeldes entwickelte ſich ein überaus ſchnelles und abwechſlungsreiches Spiel. Die Gaſt⸗ geber waren vor der Pauſe überlegen, aber die Stürmer konnten die beſten Gelegenheiten nicht auswerten. Hochbeirieb im Winterſport Bei den Eisläufern wurde über die endgültige Verge⸗ bung des Spengler⸗Pokals entſchieden. Das Schlußſpiel ge⸗ wann in Davos der LTC Prag mit 32 nach Verlängerung gegen den HCE Davos und kam damit in den Beſitz der wertvollen Trophbe. In Garmiſch⸗Partenkirchen wurde das Turnier um den Ritter von⸗Halt⸗Pokal beſchloſſen. Im letz⸗ ten Spiel ſchlug der EV Füſſen den SC Rieſſerſee 3:1. Ge⸗ winner des Pokals wurde der Budapeſter EK, der in einem Freundſchaftsſpiel in Nürnberg die dortige HG 6728 ſchlug. — Bei den Skiſportlern wurde in Oberſtdorf die erſte Gau⸗ meiſterſchaft entſchieden. Schwäbiſcher Meiſter im komobi⸗ nierten Abfahrt⸗Torlauf wurde Theo Stark Tübingen. Auf der großen Olympiaſchanze in Garmiſch⸗Partenkirchen übertraf der Jungmanne Joſef Bradl mit Sprüngen von 74 und 80 und Note 228.6 den Norweger Reidar Ander⸗ ſen, und das gleiche Ergebnis gab es auf der Berg⸗Iſel⸗ Schanze bei Innsbruck, wo Bradl mit 76,5 Metern einen neuen Schanzenrekord aufſtellte. In Oberammergau kam Reidar Anderſen zu einem neuem Erfolg mit Note 228.5 Deutſcher Sport 1932 Zwölf Monate voller Sporkerfolge. Bei dem Rückblick auf das abgelaufene Jahr müſſen wir auch des Sports und der Leibesübungen gedenken, die einen großen und bedeutenden Raum im Leben des deutſchen Volkes einnehmen und ſeit der Machtübernahme in bedeutungsvoller Weiſe gefördert werden, weil man ſich deſſen bewußt iſt, daß der deutſche Menſch körperlich und geiſtig zu großen Taten be⸗ fähigt ſein muß, wenn er den Aufgaben gewachſen ſein ſolt, die ihm das Leben geſtellt hat. Unendlich reichhaltig iſt die Fülle der ſportlich wertvollen Ereigniſſe des abgelaufenen Jahres, und es fällt ſchwer genug, eine Auswahl zu treffen, um im gegebenen Rahmen auch nur die weſentlichſten Punkte darzuſtellen „König Fußball“. Beginnen wir mit dem„König Fußball“, der uns in dieſem Jahre ſo viele ſchöne Erfolge beſchert hat Gleich zu Beginn des Jahres fiel eine überraſchende Entſcheidung, als im Endſpiel um den Tſchammerpokal der VfB. Leipzig die f riſierte Meiſtermannſchaft von Schalke 04 beſiegte. Wenig ite Weſtdeutſchland aber inſofern Revanche nehmen, dem Gau Ni im E roße )hsbund⸗Pokal zu beſiegen. des Fußballs wurde mit einem unentf 1 2) verlaufenen Treffen gegen Holland eröffnet iche übrigen Länderſpiele des Jahres wurden gewonnen, und zwar gegen Frankreich mit 4: 0, gegen Luxem⸗ burg mit 3:2, gegen die Schweiz und gegen Belgien mit le 1:0, gegen Dänemark mit 8:0, gegen Lettland mit 3: 1, gegen Eſtland mit 41, gegen Finnland mit 2:0, gegen Norwegen 3:0 und ſchließlich gegen Schweden mit 5:0. Das be⸗ brogramm Sämt mit deutſamſte Ereignis war die gelungene Olympiarevanche gegen Norwegen, bei der die deutſche Mannſchaft ein herrliches Spiel lieferte. Außerdem iſt Deutſchland durch ſeine Siege in die Endkämpfe der Weltmeiſterſchaft 1938 gekommen. Deutſcher Meiſter wurde Schalke 04 durch einen 2:0⸗Sieg über den 1. FC. Nürnberg. Maxie Herber⸗Baier wieder Weltm — ſter. m Eisſport u gab es manche intereſſanten Dinge. Unſer rpaar Maxie Herber und Ernſt Baier errang wieder die Europa⸗ und die Weltmeiſterſchaft, mußte aber den deutſchen Titel an Prawitz⸗Weiß abtreten, da Maxie damals verletzt war. Der langjährige Wiener Weltmeiſter Schäfer folgte Sonja Henie und ging zum Berufsſport über. Ihre Nachfolger wurden der Wiener Felix Kaſpar und die Engländerin Cecilia Colledge. Im Eishockey holte ſich Kanada die bei den Olym⸗ piſchen Winterſpielen 1936 verlorene Weltmeiſterſchaft von England zurück. Deutſchland belegte hinter der Schweiz nur den 4. Platz. Spannend verlief die deutſche Meiſterſchaft. Im mehrſtündigen Ringen kamen die alten Rivalen BSC. und SC. Rießerſee zu keiner Entſcheidung, jedoch konnte der BSC. das Wiederholungsſpiel dann glatt mit 3:0 Toren gewinnen. Im Skilaufen heißen die deutſchen Meiſter Günther Meergans, Rudi Cranz und Chriſtl Cranz. Die Olympia⸗ ſiegerin wurde auch dreifache Weltmeiſterin der Frauen, und der neue Winter verſpricht, wie die bisherigen Ergebniſſe ge⸗ zeigt 1 wieder ſtark im Zeichen des Namens„Cranz“ zu ſtehſen. Siebenfrontenkampf der Leichtathleten. In der Leichtathletik können wir auch auf viele denk⸗ würdige Ereigniſſe zurückblicken. Den erſten Länderkampf des Jahres gegen Frankreich gewannen wir überlegen, wie auch ühmten Siebenfrontenkämpf über Dänemark, Polen, Tſchechoſlowakel, die Schweiz, Oeſterreich, Belgien und die holländiſchen Frauen. England und— im ſch erleiden. Die bemerkenswerteſten Einzelleiſtungen des Jahres: der Doppelweltrekord im Stabhochſprung, den die Amerikaner Meadows efton mii 4,54 Meter aufſtellten, Luz Longs 7,90 N 0 über und 800 Meter, Heins Hammerwurf über 57,22 und die unbeſtätigte Rekordleiſtung des Iren O'Callaghan in der gleichen Diſziplin mit 60.77 Meter. Von den Leichtathleten zu den„ſtarken Männern“. Unſere Amgteurringer haben ein glanzvolles Jahr hinter ſich. Durch Schäfer errangen ſie eine Europameiſterſchaft im grie⸗ chiſch⸗römiſchen Stil, dazu vier Europameiſterſchaften im freien Stil(Schäfer wurde Doppel-Europameiſter!). Die Länder⸗ kämpfe gegen Oeſterreich, die Schweiz und die Tſchechen(zwei⸗ mal) wurden überlegen gewonnen. Zwei Weltmeiſter ſtellten unſere Gewichtheber in Liebſch und Olympiaſieger Man⸗ ger. Die Amateurboxer ſtellten in Murach und Nürnberg zwei Europameiſter und gewannen die Länderkämpfe gegen Polen, Italien, Ungarn, Finnland und Irland überlegen, während die Treffen in Budapeſt gegen Ungarn und in Lon⸗ don gegen England nur durch zweifelhafte Entſcheidungen des Kampfgerichtes unentſchieden gegeben wurden. Max Schmeling großer Favorit. Auch von den deutſchen Berufsboxern iſt viel zu be⸗ richten, ſo daß wir eine ſtarke Ausleſe treffen müſſen. Eder feierte eine lauge Siegesſerie und ſteuert jetzt, wie auch Beſſel⸗ mann und Heuſer, auf den höchſten Titel Europas zu, den Kölblin ſich bereits zu Beginn des Jahres erobert hat Max Schmeling, der Deutſche Meiſter aller Klaſſen und beſte Schwer⸗ gewichtsborer der Welt, wurde zwar im Juni um den ihm zuſtehenden Weltmeiſterſchaftskampf betrogen, hat aber erſt eben durch einen neuen eindrucksvollen Sieg in Amerika be⸗ wieſen, daß ſeine Anſprüche zu Recht beſtehen und daß er im kommenden Juni als großer Favorit gegen den ſchon von ihm vor zwei Jahren ſchwer geſchlagenen„Weltmeiſter“ Louis antritt. Im Handball gewann der Gau Mitte den Adlerpreis gegen den Preisverteidiger Südweſt mit 10:3, während MTA. ⸗Leipzig bei den Männern, SC. bei den Frauen die Meiſterſchaft eroberten. Sämtliche Länderſpiele des Jahres wurden gewonnen Im Hockey kämpften unſere Frauen recht unglücklich, da ſie gegen Holland und England verloren. Die Männer ſpielten gegen Frankreich und Belgien unentſchieden, ſchlugen aber beide Länder beim Pariſer Weltausſtellungs⸗ turnier, das groß gewonnen wurde, unterlagen gegen Holland, den alten Rivalen, mit 0:1 und beſiegten in einem weiteren Länderkampf Belgien mit 5: 1. Die Meiſterſchaft der Männer gewann der Berliner Sport-Club, den Silberſchild holte ſich der Gau Brandenburg in dieſem Jahr zum 11. und 12. Mal, während bei den Frauen der Gau Nordmark ſich den Eichen⸗ ſchild eroberte.— Im Rugby geht es auch aufwärts, wie der klare 34: 6⸗Sieg über Belgien beweiſt. Deutſcher Meiſter wurde Linden 97. Die deutſchen Turner hatten in dieſem Jahr zwei Länderkampfgegner, die beide beſiegt wurden: Finnland und Ungarn. Die Gerätemeiſterſchaft der Männer holte ſich Kon⸗ rad Frey, die der Frauen Käthe Sohnemann, die als Käthe Schmidt⸗Sohnemann dann auch die Achtkampf⸗Meiſterſchaft eroberte, während den Zwölfkampf der Männer Willi Stadel für ſich entſchied Vereinsmeiſter wurde die Mannſchaft von München 60.— Die Ruderer, die 1937 die Hundertjahres⸗ feier ihres Sportes begehen konnten, kamen durch Wiking in Paris und beim Londoner Henley ⸗Achter zu ſchönen Siegen und ſtellten außerdem in Amſterdam nicht weniger als vier von ſieben Europameiſtern. Bemerkenswert war übrigens, daß es dem Wiking Achter nach ſeinen großen Auslandserfolgen nicht gelang, die Meiſterſchaft von Deutſchland zu holen, die ſich der Rivale vom Berliner RC. dem berühmten„Club“, eroberte.— Die Schwimmer haben ebenfalls ein ſehr erfolgreiches Jahr hinter ſich, konnten ſie doch ihre vier Länderkämpfe gegen Frankreich, Ungarn, England und Oeſterreich gewinnen und durch manche neue Höchſtleiſtung beweifen, daß ſie jetzt wieder mehr und mehr in die internationale Spitzenklaſſe einrücken. (Schluß folgt.) 5