Nr. 2 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 4. Januar 1938 ie Neichgphahnn Fabre 10 Die Reichsbahn im Jahre 1937 Veitere Verkehrsſteigerung. Die Deutſche Reichsbahn legt ihren vorläufigen Jah⸗ resbericht für 1937 vor. Dieſer Bericht des größten wirt⸗ ſchaftlichen Unternehmens der Welt iſt ein getreues Spie⸗ gelbild der politiſchen, wirtſchaftlichen und techniſchen Ent⸗ wicklung im verfloſſenen Jahre Die anhaltende außerordentliche Belebung der deutſchen Wirtſchaft hat auch dem Geſchäftsjahr 1937 der Deutſchen Reichsbahn das Gepräge gegeben. Durch den hohen Stand der Beſchäftigung in nahezu allen Zweigen von Induſtrie, Handwerk und Gewerbe ſind an die Befriedigung des dar⸗ aus entſpringenden Güter⸗ und Perſonenverkehrs große Anforderungen geſtellt worden, denen die Reichsbahn als hauptſächlichſten Träger des allgemeinen Verkehrs durch die erforderlichen Maßnahmen entſprechen konnte. Ihre Verkehrs- und Betriebsleiſtungen lagen daher in ſämtlichen Gruppen(Perſonenkilometer, Ta⸗ rifkilometer, Achs- und Zugkilometer des Perſonen⸗ und Güterverkehrs) weit über den Leiſtungsergebniſſen des letz⸗ ten Vorkriegsjahres 1913; gegen 1936 ſind ſie noch ſo ſtark gewachſen, daß ſogar der Leiſtungsumfang des bisher günſtigſten Geſchäftszahres 1929 durchweg übertroffen wurde. So ſind beiſpielsweiſe im Reiſeverkehr die Perſo⸗ nenkilometer gegenüber 1936 um rund 16 Prozent und ge⸗ genüber 1929 um rund 7 Prozent angeſtiegen. Auf dem Gebiete des Güterverkehrs ergab ſich bei den Tonnenkilo⸗ metern eine Steigerung von rund 15 Prozent gegen 1936 und von rund 6 Prozent gegen 1929. Die Entwicklung der Einnahmen hat infolge der Leiſtungszunahmen zu befriedigenden Er— gebniſſen geführt. Im Perſonen⸗ und Gepäckverkehr kann nach den bisher erſt vorliegenden vorläufigen Ziffern für 1937 mit einer Einnahme von 1160 Millionen Mark ge⸗ rechnet werden, dies ſind rund 6 Prozent mehr als im Vor⸗ jahr. In dieſer Mehreinnahme drückt ſich die Belebung des Reiſeverkehrs aus, die einmal verurſacht iſt durch die Zu⸗ nahme der Geſchäfts⸗ und Berufsfahrten, dann aber auch durch die auf der allgemeinen Beſſerung der ſozialen Ver⸗ hältniſſe beruhende Erweiterung der Reiſemöglichkeiten für Erholung, Urlaub und ſonſtige Zwecke der verſchieden⸗ ſten Art. Der Güterverkehr wird vorausſichtlich mit 2960 Millionen Mark Einnahmen gegen 2635.6 Millionen Mark im Jahre 1936 d. h. mit rund 12 Prozent mehr als im Vorjahr abſchließen. Wie ſchon ſeit einer Reihe von Jah⸗ ren hat der Güterverkehr damit auch 1937 wiederum rund zwei Drittel der geſamten Betriebseinnahmen erbracht. Die Einnahmeergebniſſe ſind hinter dem Leiſtungsumfang zu⸗ rückgeblieben. Im Perſonenverkehr entſpricht einer 16⸗ prozentigen Zunahme der Perſonenkilometer eine Mehrein⸗ nahme von nur 8 Prozent und im Güterverkehr ſtellen ſich die entſprechenden Ziffern auf 15 Prozent Anſtieg der Tonnenkilometer gegen 12 Prozent Einnahmebeſſerung. Noch erheblicher größer ſind die Unterſchiede zwiſchen der Leiſtungsentwicklung und der Einnahmegeſtaltung bei einem Vergleich der Geſchäftsjahre 1929 und 1937: Hier würden nämlich der ſchon erwähnten Zunahme der Leiſtungen an Perſonenkilometer von rund 7 Prozent ein Rückgang der Einnahmen aus dem Perſonenverkehr um rund 19 Pro⸗ zent und im Güterverkehr dem um rund 6 Prozent höhe⸗ ren Leiſtungsergebnis an Tonnenkilometern rund 15 Pro⸗ zent Einnahmeminderung gegenüberſtehen. Dieſes ſtarke Auseinanderklaffen von Leiſtungen und Einnahmen iſt auf die einſchneidenden Wandlungen zurückzuführen, welche die Taärifſenkungen der Reichsbahn ſeit 1929 verurſacht haben. Die allgemeinen Tarifſenkungen ſowie die beſonderen tarifariſchen Maßnahmen in den vielgeſtal⸗ tigen Ausnahmetarifen, die die Reichsbahn ſeitdem ins⸗ heſondere in Erfüllung ihrer gemeinwirtſchaftlichen Aufga⸗ ben für Volk, Staat und Wirtſchaft durchgeführt hat, ſind die Urſache für das Zurückbleiben der Einnahmen hinter den ſteigenden Leiſtungen Dies iſt für die Betrachtung der finanzwirtſchaftlichen Entwicklung der Reichsbahn von grundſätzlicher Bedeutung Dabei wird es die beſondere Sorge der Reichsbahn ſein müſſen, durch Bildung von entſprechenden Rückſtellungen aus den Erträgen des abgelaufenen Geſchäftsjahres die fi⸗ nanzielle Durchführung der großen Aufgaben nach Mög⸗ lichkeit vorzubereiten, die ihr die nächſten Jahre bringen werden. Nach Erfüllung aller dieſer Verpflichtungen wird in der Geſamtrechnung 1937 kein nennenswerter Ueber⸗ ſchuß ausgewieſen werden können. Trotz des auf einzelnen Gebieten des Eiſenbahnbedarfs ſpürbar gewordenen Mangels an Facharbeitern und Ma⸗ zerial iſt es der Reichsbahn im allgemeinen gelungen, durch entſprechende organiſatoriſche Maßnahmen die Durchführung der lechniſch und wirkſchaftlich erforder⸗ lichen Arbeiten zu ermöglichen. Lediglich bei der Erneuerung des Fahr⸗ zeugparks haben ſich gewiſſe Rückſtände in der Anlieferung neuer Fahrzeuge nicht vermeiden laſſen. Der deutſchen Wirtſchaft ſind nach überſchläglicher Berechnung im Fahre 1937 insgeſamt»und 1.7 Milliarden Mark für Beſchaffun⸗ gen, Lieferungen und ſonſtige Arbeitsaufträge— ein⸗ ſchließlich der Löhne für die eigenen Bahnunterhaltungs⸗ und Werkſtättenarbeiter der Reichsbahn— zugefloſſen. 5 Fee auch hier halten die Der Verkehrsfachmann ſpricht Fahrzeugkolonnen nicht über 50 Meter lang. Für jeden Lenker eines ſchnellen Fahrzeuges waren bei Ueberlandfahrten die langen Kolonnen der Laſtfahrzeuge ein Schrecken, die inmitten der Straße fahrend, jedes Ueberholen unmöglich machten. Der entgegenfließende Ver⸗ kehr ließ es oft nicht zu, in einem Zuge an den oft 100 und 200 Meter langen Kolonnen vorbeizukommen. So war man gezwungen, viele Kilometer weit hinter den dröhnen⸗ den„Ungeheuern der Landſtraße“ oder gar hinter einer Reihe ſchrittfahrender Fuhrwerke zum Teil im Schnecken⸗ tempo, herzuzotteln Die flüſſige Fahrweiſe iſt durch das Kolonnenfahren ohne Rückſicht auf den anderen Fahrver⸗ kehr unnötigerweiſe jäh unterbrochen worden. Damit räumt die neue Straßenverkehrsordnung gründlich auf und er⸗ weiſt damit einen durchaus kraftfahrzeugfreundlichen Cha⸗ rakter, ohne damit anderen Verkehrsteilnehmern eine Laſt aufzubürden. Nicht allein, daß das ſtrikte Gebot des Rechtsfahrens ſchon eine bedeutende Verbeſſerung für dieſen Fall bedeu⸗ tet, werden un Paragraphen 14 der StVo den Fahrzeu⸗ gen. die in Kolonnen fahren, genaue Vorſchriften gegeben. Er beſagt:„Wenn Laſtfahrzeuge außerhalb geſchloſſener Ortſchaften in Kolonnen fahren, ſo dürfen dieſe Kolonnen bei Laſtkraftwagen nicht länger als 50 Meter, bei Laſt⸗ fuhrwerken nicht länger als 25 Meter ſein. Zwiſchen ſol⸗ chen Kolonnen müſſen mindeſtens die gleichen Abſtände ge⸗ halten werden.“ Praktiſch geſehen können alſo nicht mehr als zwei Laſtwagenzüge dicht hintereinander fahren, denn die Länge eines Laſtwagenzuges darf einſchließlich der La⸗ dung nicht mehr als 22 Meter ſein Nach der neuen Vor⸗ ſchrift muß alſo der dritte Laſtwagenzug vom Ende des zweiten einen Abſtand von mindeſtens 50 Meter halten und damit ſchnelleren Fahrzeugen die Möglichkeit geben, beim Ueberholen auch den entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen, d. h. auf die rechte Fahrbahn einlenken zu kön⸗ nen. Bei Pferdefuhrwerken iſt die Länge der Kolonne und die der Unterbrechung auf 25 Meter feſtgeſetzt worden, weil die langſamen Fahrzeuge von den ſchnelleren Kraftwagen raſcher überholt werden können Das Einhalten der Abſtände bei den Kolon⸗ nenfahrten gilt für alle Fahrzeuge. Die einzige Ausnahnie bilden die Kolonnen der Wehr macht, der Polizei, der Feuerwehr im Feuerlöſchdienſt, des Grenzauf⸗ ſichtsdienſtes ſowie der/ Verfügungstruppen und%. Wachverbände, ſoweit die Erfüllung ihrer hoheitlichen Auf⸗ gaben es erfordert. Das gleiche gilt auch für die Feuer⸗ wehr, die Techniſche Nothilfe und den Reichsarbeitsdienſt beim Einſatz im Kataſtrophenſchutz. Auch bei marſchierenden Kolonnen Fwiſchenräume! Bei dieſer Gelegenheit ſei auch noch auf beſondere Vor⸗ ſchriften für marſchierende Abteilungen hingewieſen. Der Paragraph 38 der StVO. ſchreibt u. a. vor, daß geſchloſ⸗ ſene marſchierende Abteilungen auf Brücken keinen Tritt halten dürfen und Marſchmuſik auf Brücken unterſagt iſt. Beſonders wichtig in dieſem Paragraphen iſt die Vorſchrift, daß längere Abteilungen in angemeſſenen Abſtänden Zwiſchenräume zum Durchlaſſen des übrigen Straßenverkehrs freilaſſen müſſen. Das iſt nur eine billige Verordnung, denn beſonders in Großſtädten ſtockte bisher jeder Verkehr, wenn bei größeren Veranſtaltungen längere geſchloſſen marſchierende Abteilungen den Querverkehr der⸗ art ſtark zum Erlahmen brachten, daß auch andere Stra⸗ ßenzüge in Mitleidenſchaft gezogen wurden und ſich da⸗ durch neue Quellen für Unfälle auftaten. Die Polizei hat durch die vom Reichsführer/ und Chef der Deutſchen Po⸗ lizei mitgezeichnete neue Verordnung die ausdrückliche An⸗ weiſung erhalten, in dieſem Falle verkehrsregelnd einzu⸗ greifen, d. h die marſchierenden Abteilungen zeitweiſe zu Unterbrechen. Schulklaſſen ſollen nach Möglichkeit die Gehwege benutzen. Motoriſierung in Deutſchland Dank der Maßnahmen, die auf Veranlaſſung Adolf Hitlers zur Förderung der Motoriſierung getroffen wur⸗ den, entwickelt ſich in Deutſchland der i kehr ſeit Anfang 1933 auf ſtändig anſteigender Linie. Die am 1. Juli 1937 durchgeführte Zählung des Kraftwagen⸗ beſtandes ergab, daß ſich das Tempo der Motoriſierung im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr noch verſtärkt hat. So⸗ wohl bei den Perſonenwagen und Krafträdern wie bei den Lastkraftwagen ſind Zugänge zu verzeichnen, die weder in Deutſchland noch in anderen europälſchen Ländern bisher erreicht wurden. Die Zahl der Perſonenkraftwa⸗ gen hat 1937 die erſte Million überſchritten; ſeit der Wirt⸗ ſchaftskriſe im Jahre 1932 hat ſich der Beſtand mehr als verdoppelt. Im Vordergrund ſtehen Kleinwagen bis 2 Li⸗ ter Hubraum die vier Fünftel des Beſtandes ausmachen. Die Zahl der Krafträder iſt auf rund 1,3 Millionen Kleinfahrzeuge— Klein⸗ rafträder bis 200 cem Hubraum— die Spitze, ſie haben den ſtärkſten Zuwachs erfahren der Laſtkraftwagen⸗ beſtand erreichte Mitte des Jahres 320 000 Einheiten. Er hat jeu 1952 um faſt 85 v. H. zugenommen. Etwa die Hälfte aller Laſtkraftwagen ſind Lieferwagen bis zu 1 To. Nutzlaſt, jedoch haben ſich neuerdings auch, die mittle⸗ cen ſchweren Nutzwagenklaſſen in den Vordergrund ge⸗ hoben. Die verhältnismäßig ſtärkſte Beſtandsſteigerung zei⸗ gen die Zugmaſchinen. Von ihnen ſind über 60 000 im Betrieb, davon ſind zwei Drittel zum Verkehr auf öf⸗ fentlichen Straßen zugelaſſen, ein Drittel entfallen auf nichtzulaſſungspflichtige Maſchinen und landwirtſchaftliche Schlepper. Mit den genannten Beſtandsziffern ſteht Deutſchland nunmehr an 4. Stelle in der Welt, hinter den Verei⸗ nigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Frank⸗ reich. Beſonders günſtig iſt der Beſtand an Fahrzeugen, die zur Perſonenbeförderung dienen, dagegen bleibt eutſch⸗ land in Bezug auf Laſtkraftwagen und Omnibuſſe im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte hinter anderen euro⸗ päiſchen Ländern nicht unerheblich zurück. Der Wert des Geſamtabſatzes an Kraftfahrzeugen be⸗ lief ſich in den erſten 9 Monaten des 8 1937 auf 946 Millionen Mark, was gegenüber der Vorfahreszeit(827 Millionen Mark) eine Steigerung von 14,6 b. H. bedeutet. Dabei hat ſich der Wert der Inlandsverkäufe um 8. v. H. erhöht. Bis Ende des Jahres wird der Produktionswert der geſamten Automobilinduſtrie auf mehr als 1,2 Milliarden gewachſen ſein. Die techniſche b der Kraftfahrzeuge iſt durch eine Reihe von Bauvorſchriften im Rahmen der Straßenverkehrs⸗Zulaſſungs⸗Ordnung gefördert worden. Hierbei wurde 25 den Belangen des Volkswagens Rech⸗ nung getragen. Auf dem Gebiete der Kraftfahrzeugbe⸗ leuchtung ſind die Verſuche mit polariſiertem Licht erfolg⸗ verſprechend ausgefallen. Ebenſo ſind die Verſuche mit Notlaufeinrichtungen zur Sicherung ſchnellfahrender Kraft⸗ fahrzeuge bei Reifenbruch günſtig verlaufen. Im Bereich der Kraftſtoffe wurde eine Regelung getroffen, die es ermöglicht, die Zulaſſung von Kraftfahr⸗ zeugen mit Flüſſiggasbetrieb der Erzeugung dieſes Kraft⸗ ſtoffes anzupaſſen. Außerdem wurde die Verwendung von feſten Kraftſtoffen in Generatoren ſowie die Verwendung von Hochdruckgaſen zum Antrieb von Kraftfahrzeugen ge⸗ fördert. Der ins Leben gerufene geländefähige Laſtkraft⸗ wagen hat in der Wirtſchaft eine gute Verbreitung gefun⸗ den. Die Erweiterung der für die Geländefähigkeit gelten⸗ den Richtlinien auf ſchwerere Laſtkraftwagen iſt in Vorbe⸗ reitung. Der Umfang des Forſchungsweſens hat ſich ver⸗ größert; zahlreiche neue Aufgaben wurden im Hinblick auf die notwendige Umſtellung von ausländiſchen auf einhei⸗ miſche Bauſtoffe in Angriff genommen; die Veröffentli⸗ chung der Forſchungsergebniſſe wurde neugeſtaltet. Die Ueberwachung des Verkehrs auf den Reichs⸗ autobahnen iſt im Laufe des Jahres 1937 ganz auf die motoriſierte Gendarmerie übergegangen. Die früher noch hilfsweiſe eingeſetzten Bahnſchuͤtzleute und Streifer deb Deutſchen Reichsbahn konnten zurückgezogen werden, nach⸗ dem der Ausbau der motoriſierten Gendarmerie im Jahre 1937 ſoweit fortgeſchritten war, daß an den wichtigſten Knotenpunkten der Reichsſtraßen und Reichsautobahnen Gendarmeriebereitſchaften eingerichtet waren. Die an den fertigen Strecken errichteten Tankſtellen werden von der Reichsautobahn⸗Kraftſtoff⸗ Gmbh betrieben. Bisher ſind insgeſamt 3900 Brückenbauwerke der Reichsauto⸗ bahnen fertiggeſtellt, davon 1290 im Jahre 1937. Die Um⸗ ſtellung auf Hehnſche Trefbſtoffe iſt durchgeführt worden mit der Wirkung, daß ſich der monatliche Verbrauch an hei⸗ miſchen Kraftſtoffen für Triebwagendieſelmotoren im Laufe jahres 1937 mehr als verdreifacht hat. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 3. Januar. Weizen, 75⸗/J kg, Feſtpr. bis 31. März 1938, geſ. tr. durchſchn. Be⸗ ſchaffenh. exkl. Sack: Preisgeb. W 14 20,80, W 15 20,90, W'16 21, W' 17 21,10, W' 19 21,40, W 20 21,60, plus 40 Pfg. Ausgl., Qualitätszuſchl. per 100 kg: Für 1 kg über Durchſchn. 0,15, 2 kg 0,30, 3 kg 0,40, Abſchläge je kg 0,20; Roggen, 69⸗71 kg, Feſtpr. bis 31. März 1988: Preisgeb. N 14 19,10, R 15 19,20, R 18 19,60, R 19 19,80, plus 40 Pfg. Ausgl., Qualitätszuſchl. per 100 kg: Für 1 kg über Durchſchn. 0,075, 2 kg 0,15, 3 kg 0,225; Futtergerſte, 59⸗60 kg, Feſtpr. per Januar 1938: Preisgeb. G 7 17, G 8 17,30, G9 17,50, G II 17,80, plus 40 Pfg. Ausgl.; In du⸗ ſtriegerſte: Zuläſſiger Preisaufſchl. bis zu 2 per 100 kg ab Erzeugerſtat., Braugerſte: Frei Erzeugerſtat. je nach Preisgeb. 20 bis 22 die 100 kg; Raps inl. 32; Futterhafer, 46⸗49 Eg, Feſtpr. per Januar 1938: Preisgeb. H 11 16,50, H 14 17,§ 1 17,30, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriehafer: Zul. Preisaufſchl. bis zu 2 per 100 kg; Wetzen⸗ und Roggenkleie unverändert. Gerſtenfuttermehl, per Januar 1938: Preisgeb. G 7 18,70, G 8 19, G 9 19,20, G 11 19,50; Weizenfutter⸗ mehl 13,50; Biertreber 14; Malzkeime 13,40, plus 30 Pfg. Ausgl.; Sonſt ge Futterartikel: Preiſe unverändert; Trocken⸗ ſchnitzel, loſe 8,34, Rohmelaſſe 6,06, Steffenſchnitzel 10,54, Zuckerſchnitzel 11,54, plus 35 Pfg. Ausgl.; Rauhfukter: Wie⸗ ſenheu, loſe 5,50 bis 6, Luzernekleehen, loſe 7 bis 7,20; es Ge Stroh: Preiſe unverändert; — n auch 9 ilveſterbrauch im Paſſtonsſpieldorf. Weltbild(Md. 1 55 1 1 5 Braſich des Sternſingens. E— 8 3 22 o , 7. Mary Leingießer und Clark Spencer, junge Leute der Geſellſchaft von Milwaukee, wollen den Winter anſtatt im ſonnigen Florida in den nördlichen Indianerreſervatio⸗ nen verbringen. Sie verpflichten als ihren Führer einen jungen Deutſchen, der in den Vereinigten Staaten als Verfaſſer von Indianergeſchichten bekannt geworden iſt. „Rauhbein“ kann wohl Indianergeſchichten ſchreiben, aber er kennt die Reſervationen nicht. Trotzdem nimmt er das Angebot an. Er trifft Mary Leingießer und Clark Spen⸗ Viele Winke für unſeren Aufenthalt in der Reſerva⸗ tion konnte uns Leutnant Huggins auch nicht geben. Er verſah erſt zehn Monate den Dienſt in dieſer Blockhaus⸗ ſtation, und obwohl er im beſten Militärjargon von den „ſchmutzigen Rothäuten“ und den„moderfaulen Squaw⸗ leuten“ räſonierte, war er über die beſten Zugangswege, die in das rieſige Indianergebiet führten, aus eigener Erfahrung überhaupt nicht unterrichtet. Er beſaß aber einige gut ausgearbeitete Karten der Reſervation, die vom Indianerdepartement in Waſhington aufgenommen waren und von denen er uns eine ohne Zögern mitgab. Auch von den verſchiedenen Blockhäuſern im Innern, die früher für die reiſenden Indianeragenten und gelegent⸗ lichen Händler errichtet worden waren, hatte er wohl läuten gehört, aber genau angeben konnte er ihre Lage auch nur auf der Karte. Ueber ihren baulichen Zuſtand und ob ſie wohl als Winterquartier geeignet ſeien, konnte er uns nichts verraten. Eine ſchwere Kiſte Dagegen merkte ich, daß ſich ihm immer wieder die Frage aufdrängte, was in Dreiteufelsnamen wir über⸗ haupt jetzt zum nahenden Winter in der Reſervation wollten? Und als er ſie endlich mit einem entſchuldigenden Blick auf Mary ſtellte, da fiel Clark Spencer mit einer faft verdächtigen Haſt und Beredſamkeit ein: „Nur ein Touriſtenunternehmen, Leutnant, reine Liebhaberei. Hier unſer Begleiter iſt der Verfaſſer der „Rauhbein Wilſons Abenteuer“. Seine Gegenwart dürfte doch wohl ſchon jedem beweiſen, daß wir nur einmal ſpüren wollen, wie es iſt, ebenſo primitiv unter Rothäuten zu leben, wie es die Bleichgeſichter in den alten Wildweſt⸗ tagen taten.“ Leutnant Huggins lachte und meinte:„Aber dafür hätten Sie ſich doch den Frühling ausſuchen können.“ „Nein, Leutnant“, warf da Mary ein,„ich habe zwar nicht mehr Angſt vor wilden Tieren und böſen Menſchen wie die meiſten anderen Mädchen, aber mir ſind die ſom⸗ merlichen Moskitos ſchrecklich.“ Leutnant Huggins ſchüttelte ſich lachend und machte Miene, ſich zu kratzen: „Da haben Sie freilich recht. Die Mückenplage iſt hier in der Nähe des Sumpfgebietes in den warmen Mo⸗ naten wirklich keine Wohltat. Na, in wenigen Wochen werden Sie ja von den Sümpfen auch nichts mehr ver⸗ ſpüren, denn wenn die erſte Eisſchicht ſie einmal deckt, dann pflegt ſie nicht vor April aufzutauen.“ In dieſem Augenblick klopfte die Ordonnanz an die Tür des Gäſtezimmers und meldete, daß zwei Träger aus Moorhead eine Kiſte für Herrn Clark Spencer ge⸗ bracht hätten. Spencer ſchlug ſich vor die Stirn, als ob ihm erſt jetzt wieder etwas Vergeſſenes eingefallen ſei: „Richtig, Leutnant“, ſagte er,„ich habe mir noch einen Spritofen und Benzinwürfel in Moorhead beſorgt und dann die Sache ganz verſchwitzt. Wenn es Ihnen recht iſt, legen wir die Kiſte ſofort zu unſerem anderen Gepäck, damit wir morgen beim Aufbruch keine Verzögerung haben. Oder müſſen Sie den Inhalt erſt kontrollieren?“ „Das iſt freilich Vorſchrift, aber in Ihrem Falle wohl nicht nötig“, meinte der Leutnant liebenswürdig, worauf Spencer mir einen Wink gab und wir den beiden India⸗ nern, die noch vor dem Blockhaus warteten, die Kiſte ab⸗ nahmen und ſie zu unſerem Gepäck neben den friedlich kauenden Pony im Stall legten. Die Kiſte war merkwürdig ſchwer. Es klang wie Metall durch die derben Bretter... Es konnte wirklich ein Spritkocher drin enthalten ſein, aber ganz beſtimmt hatte Spencer ihn nicht, wie er angab, in Moorhead ge⸗ kauft, denn die Adreſſe verriet, daß ſie dem Ingenieur aus Milwaukee nachgeſandt worden war. Aber das waren cer in Moorhead, der Kontrollſtation für Reiſende in die Reſervationen. Vorher hat er ſich von einem Indianer über die Verhältniſſe in den Gebieten ſeiner Stammes⸗ brüder informieren laſſen. Mary und Rauhbein ſind für die Wildnis ausgerüſtet, Spencer hat es verſtanden, ein gepflegtes Aeußeres zu bewahren. Der Indianerkommiſ⸗ ſar nimmt mit leichtem Mißtrauen von den Abſichten der drei Kenntnis. alles Sachen, die mich nichts keine Kopfſchmerzen machten. Flinker Lur hat geſprochen Weit näher berührte mich ſchon ein Vorfall, der ſich ereignete, als wir nach dem gemeinſamen Eſſen im Gäſte⸗ zimmer mit dem Leutnant bei Zigaretten und Kaffee zu⸗ ſammenſaßen und im Vorraum barſche Stimmen laut wurden, die einen Beſucher darauf aufmerkſam machten, daß der Offizier jetzt nicht mehr geſtört ſein wollte. Uebri⸗ gens ſchien der Beſucher gerade kein Ehrengaſt zu ſein, denn die Soldaten belegten ihn mit Worten, die eigentlich nur einem Indianer gegenüber gebraucht werden. Dann ein empörter Ausruf aus dem Munde eines Soldaten, darauf ein kurzes Klopfen an der Tür, und in dem Eingang erſchien die Geſtalt eines großen ſchlanken Indianers von etwa 35 Jahren in kunſtvoll gearbeiteten ſchweren Mokaſſins und weichen hirſchledernen Leggins, eine Revolvertaſche an dem breiten perlenbeſetzten Gürtel, der im reinſten Engliſch und mit feſter Stimme ſagte: „Ich verlange, Sie zu ſprechen, Leutnant. Es iſt drin⸗ gend und verträgt keinen Aufſchub.“ Leutnant Huggins ſtarrte den Eindringling, der auch uns mit einem kleinen Kopfnicken und Mary mit der An⸗ deutung einer Verbeugung bedachte, beinahe entgeiſtert an. Dann ſchien er vergeſſen zu haben, daß ſich eine Dame in unſerer Geſellſchaft befand, denn er ſchrie mit einer ſich vor Wut faſt überſchlagenden Stimme: „Was unterſtehſt du dich, ſchmutzige Rothaut, hier ein⸗ zudringen. Hinaus mit dir, du Aasfreſſer, und beſcheiden gewartet, bis ich dich antanzen laſſe. Was was was—“ Dem Leutnant ging beinahe die Luft aus vor Em⸗ pörung, denn erſt jetzt hatte er den Revolver am Gürtel des Indianers bemerkt, eine Waffe, die eigentlich jeder Rothaut verboten war. „Was— einen Revolver? legen, du frecher Hund!“ Der Indianer ließ den Ausbruch des jungen Offi⸗ zters regungslos über ſich ergehen. Ruhig ſagte er: „Das findet ſich ſpäter. Jetzt habe ich Ihnen die Mel⸗ dung zu machen, daß in der Blockhütte 4 am Kleinen Hunde⸗See die Leiche eines weißen Mannes gefunden wor⸗ den iſt. Er muß durch Krankheit geſtorben ſein, denn ich fand keine Verletzungen vor.“ Leutnant Huggins lehnte ſich noch immer bleich zurück: „Und das ſoll ich dir glauben, du ſtinkende Wigwam⸗ wanze?]l, ermordet und beraubt wirſt du den Mann haben!“ Auch dieſe Anſchuldigung nahm der Indianer gelaſſen hin. Und mit derſelben ruhigen Stimme fuhr er fort: Und nun habe ich Ihnen noch die perſönliche Mittei⸗ lung zu machen, daß Sie ſich in dem Ton vergreifen, den Sie gegen mich anzuſchlagen belieben. Ich bin in der Reſervationsliſte als Häuptling„Flinker Lux“ geführt, aber im Verzeichnis der Reſerveoffiziere der Bundesarmee als Oberleutnant John Smith. Ich erwarb mir in Flan⸗ dern das Verdienſtkreuz in einem Krieg, der mich nichts anging, als Sie noch nicht in der Kadettenſchule von Weſt Point aufgenommen waren. Ihre Jugend entſchuldigt vieles, Leutnant. Ich will von einem Bericht abſehen, wenn Sie verſprechen, bald ein Mann zu werden und als Mann zu handeln und beſonders zu reden. Ich habe ge⸗ ſprochen.“ Der Indianer trat auf den entgeiſterten jungen Offi⸗ zier 75 legte ihm den Militärpaß, der ihn als einen der 78 Bundesoffiziere mit Indianerblut legitimierte, vor die Augen und verließ mit einem Kopfnicken den Gäſte⸗ raum. Eine Weile ſaßen wir alle reglos und benommen von dem Vorfall, aber ich ſah, daß Leutnant Huggins heftig ſchluckte, als ob er weinen wollte, und dann tief errötete, angingen und mir weiter In Ketten laſſe ich dich Indianer auf dem„Kriegspfad“ — glücklichreweiſe nur bei einer Schauſtellung. Die Rothäute in den Vereinigten Staaten ſind unter dem Einfluß der Weißen vollſtändig„ziviliſiert“, waben ſie in der Hauptſache die ſchlech⸗ ten Seiten der Ziviliſation an⸗ genommen haben. Trachten und Bräuche werden nur noch aus Gründen des Geldverdienſtes gepflegt, nämlich bei der Schau⸗ ſtellung vor weißen Reiſenden. Aufnahme: Weltbilderdienſt— M. beispefe, fir ce. uu SES Ea e N Mary hatte ganz blanke Augen bekommen, die ſie noch immer ſtarr auf die Tür richtete, durch die der Indianer verſchwunden war, und ihre Bruſt hob und ſenkte ſich in raſchen Stößen. Spencer aber ſaß kreideweiß da und öffnete und ſchloß immer wieder ſeine Fauſt wie in einer nur ſchwer zurückgehaltenen Erregung. Ich ging dem Indianer nach. Die Wachſoldvaten muß⸗ ten gelauſcht haben, denn ſie nahmen ſogar eine Spur von Haltung an, als„Flinker Lux“ an ihnen wortlos vorbei⸗ ſchritt. Rauhbein wird Indianeragen: Draußen vor der Blockhütte holte ich ihn ein. Er ſtand mit verſchränkten Armen, als ob er auf etwas wartete. Ich ſagte nichts, ſondern hielt ihm nur die kleine Holz⸗ kapſel mit der Baſtrolle vor, die mir„Weißer Bär“ gege⸗ ben hatte: Ein Leuchten brach aus den Augen der Rothaut. Dann aber verfinſterte ſich ſein Geſicht wieder und er fragte: „Wieviel Schnaps gaben Sie für dieſes Andenken'?“ Ich weiß nicht was es war, das mich bei dieſen Wor⸗ ten irgendwie vor Beſchämung heiß werden ließ, aber ich entgegnete:„Ich kaufte es nicht gegen Schnaps. Ich gab 97 8 freundliche Worte dafür und auch ein wenig Geld.“ „Es wird Ihnen vielleicht in der Reſervation einen Dienſt leiſten. Aber was wollen Sie jetzt im Winter da?“ „Ich bin Begleiter der Dame und des Herrn, die einige Monate in den Wäldern verbringen wollen.“ „Handeln?“ „Ich weiß nicht. Ich glaube aber nicht. Die Dame iſt aus reichem Hauſe, und der Herr ſcheint ihr Verlobter zu ſein. Sie ſuchen wohl Abwechflung.“ „Dann iſt es gut. Gefährlich wird der Aufenthalt für Sie und Ihre Freunde nur, wenn Sie außer Abwechſlung und Pelzen noch etwas anderes ſuchen...“ Dieſe letzten Worte hatte der Indianer faſt mit drohender Betonung geſprochen. Ehe ich um eine Erklärung bitten konnte, trat aber Leutnant Huggins zu uns. Mit einem verbiſſenen Zug um den knabenhaften Mund und ſtarren Augen ſtellte er ſich ſtramm vor den Indianer hin und ſagte in kurzem Militärton: „Ich bitte für mein unqualifizierbares Benehmen von vorhin um Entſchuldigung, Oberleutnant.“ „Flinker Lux“ machte eine Bewegung, als ob er ſeine Hand an die Stirn legen wollte, ließ ſie aber wieder ſinken und ſagte nur:„Es iſt vergeſſen, Leutnant. Ich hoffe aber, daß Sie meine Meldung über den Fund im Blockhaus 4 nicht überhört haben. Was gedenken Sie zu tun? Sie wiſſen doch, daß es Ihre Aufgabe iſt, dieſen Dingen nach⸗ zuforſchen. Ich bin in der Reſervation nur als Häuptling meines Stammes zuſtändig.“ „Meine Soldaten ſind nicht in der Lage, den Fall zu unterſuchen. Ich ſelbſt „Flinker Lux blickte mich an und ſagte dann:„Schwö⸗ ren Sie doch dieſen Mann als Hilfsindianeragenten ein. Das Recht dazu haben Sie. Er kann die Angelegenheit unterſuchen und Ihnen Bericht ſenden. Ich werde ihm einen Boten ſtellen. Es iſt, wie geſagt, offenbar ein natür⸗ licher Todesfall, kein Verbrechen..“ Leutnant Huggins nickte. Er nahm mir gleich in Gegenwart des Indianers den Eid ab, einen unbeeinfluß⸗ ten Bericht zu ſenden, nach Möglichkeit die Perſonalien des Mannes feſtzuſtellen, ſein Eigentum nach der Station zu ſchicken und bis zur Erledigung der Affäre mich als im Dienſt des Indianeragenten befindlich zu betrachten. Dann traten wir drei in das Bitrozimmer der kleinen Station, und Leutnant Huggins gab mir mein kleines Amtsſchild, das ich ihm mit dem Eigentum des Toten und meinem Bericht zurückſenden ſollte. Ich bat den Indianer, uns am anderen Morgen nach der Blockhütte zu begleiten, aber„Flinker Lux“ entgegnete nur: „Ich werde drüben von einigen der Meinen erwartet und kann nicht verweilen. Ein junger Stammesangehöri⸗ ger wird aber morgen beim Aufbruch hier ſein, um Ihnen den Weg zu weiſen. Sie können in zwei Tagen in der Blockhütte eintreffen.“ „Noch eine Frage: Iſt die Hütte geräumig und be⸗ wohnbar?“ „Sie war früher eine Pelzhändlerſtation. Es wird genug Raum für Sie und Ihre Begleiter vorhanden ſein. Die Hütten meines Stammes ſind nur eine Vierteltage⸗ reiſe von dem Blockhaus entfernt.“ Es war mir wieder, als ob der Indianer auch dieſen letzten Satz wie eine verborgene Warnung oder eine ver⸗ ſteckte Drohung geſprochen hatte 5 Das Geheimnis der Blockhütte 4 Im Vergleich zu einem amerikaniſchen Prärieſtädtchen iſt ein Damenſtift der Alten Welt eine Behauſung, in der ſich niemand um das Tun und Laſſen ſeiner Mitbewohner kümmert In Moorhead erfreute ſich der Fremdling alſo ungefähr derfſelben ungenierten Bewegungsfreiheit wie ein Goldſiſch im Glashafen, und es war deshalb durch⸗ aus kein Wunder, daß unſer Plan, den Winter auf der Reſervatisn zu verbringen, weiteſtens bekannt wurde. Sogar der Poſtmeiſter von Moorhead verſchloß ſich nicht dieſem allgemeinen Intereſſe. Er wußte, wann wir aufgebrochen waren und ahnte, wo wir unſere erſte Sta⸗ tion machen würden; und ſo kam noch kurz vor unſerem Aufbruch ein berittener Eilbote zum Militärpoſten hinaus⸗ gekantert, um für Mary und Spencer ein Bündel Poſt ab⸗ zugeben, den Eilbotenlohn von 90 Cents zu kaſſieren und 8 mit einem munteren„Glück auf“ wieder nach Moorheg zurückzureiten. a Wenn Mary auch den deutſchen Namen Leingießer trug, ſo war ſie doch darin eine typiſche amerikaniſche junge Dame, daß ſie die Briefe noch beiſeite legte, zuerft den Milwaukeer„Sentinel“ aus ſeiner Streifbandpackung herausriß und dann die Seiten überſchlug. 5 (Fortſetzung fol,