7 Nr. 6 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 8. Januar 1938 Zweierlei Minderheitenpolitik Der Schritt der engliſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung in Bukareſt zu Gunſten der Juden, der mit dem Hinweis auf das Minderheitenabkommen unternom⸗ men wurde, hat in den Ländern mit Volksteilen in andern Staaten größtes Erſtaunen hervorgerufen. Jetzt, da es ſich um Juden handelt, triefen plötzlich England und Frankreich vor Menſchlichkeit und Beſorgnis um„Minderheiten“. Be⸗ reits ſeit 1919 wäre für dieſe beiden führenden Staaten der Genfer Entente hinreichend Veranlaſſung geweſen, die Lage der 5 in den einzelnen europäiſchen Län⸗ dern einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. Aber we⸗ der die unc noch die franzöſiſche Regierung haben es bisher notwendig gefunden, die zahlloſen dringenden Be⸗ ſchwerden der verſchiedenen europäiſchen Minderheiten an Genf, in denen über die unglaublichſten Rechtsbrüche und ſchwerſten Verletzungen der Minderheitenrechte Klage er⸗ hoben wurde, zu berückſichtigen. Die amtlichen Mitteilun⸗ en der Genfer Entente zeigen vielmehr, daß von der gro⸗ ßen Zahl der Minderheitenbeſchwerden in den letzten fünf⸗ zehn Jahren nur ein verſchwindender Bruchteil überhaupt einer ſachlichen Prüfung unterzogen wurde; den begründe⸗ ten Beſchwerden der Minderheiten wurde ſo gut wie nir⸗ gends ſtattgegeben. Es liegt daher die Vermutung nahe, daß es ſich bei dem Schritt der Regierungen Englands und Frankreichs weniger um plötzlich erwachtes allgemeines In⸗ tereſſe für die Minderheiten, als vielmehr um den Einfluß beſtimmter Kreiſe handelt, die offenbar die rumäniſche Re⸗ ierung an der notwendigen Bereinigung des öffentlichen zebens von dem überwuchernden und das nationale Leben ſchwer ſchädigenden Einfluß des Judentums zu hindern verſuchen. Unter der Ueberſchrift„Der Gipfel d er Heuche⸗ lei befaßt ſich der„Deutſche Dienſt“ mit dieſer Beſorgnis um die rumäniſchen Juden.„Man muß ſagen“, ſo heißt es Da,„daß die Bezugnahme auf den Minderheitenſchutzver⸗ trag außerordentlich überraſchend kommt, und daß man ſich kaum jemals einer ähnlichen engliſchen Anteilnahme an dem Ergehen der Minderheiten erinnern kann. Der Kampf gegen die volklichen Minderheiten iſt ſeit dem Weltkrieg von den verſchiedenſten Ländern mit größter Schärfe ge⸗ führt worden, und es hat dabei nicht an gröblichen Rechts⸗ verletzungen und een gefehlt. Niemals aber hat man davon gehört, daß England freundſchaftliche Ermahnungen hak ergehen laſſen oder daß es ſich gar zum Beſchützer einer Minderheit aufgeworfen hat. Wann und wo hat England— ſo muß man fragen— beiſpielsweiſe Schutzmaßnahmen für die deutſchen Minderheiten ergrif⸗ fen? Hat man ſich in London überhaupt jemals ernſthaft damit befaßt, das Los der Millionen deutſcher Minderhei⸗ ten erträglicher zu geſtalten, geſchweige denn ihnen zu ihrem verbrieften Recht zu verhelfen? In Rumäniem leben gegenwärtig 1,5 Millionen Juden bei einer Geſamtbevölkerung von 18 Millionen Ein⸗ wohnern. Niemand wird beſtreiten können, daß die Juden in Rumänien ein absolutes Paraſitendaſein führen. Wie in anderen Ländern, ſo haben ſie ſich auch hier in die Wirt⸗ ſchaft und in die verſchiedenſten geiſtigen Berufe hinein⸗ edrängt und ihren zerſetzenden Einfluß auf Kultur, Wirt⸗ ſchaft und Staat a Die rumäniſche Regierung wehrt ſich alſo— wenn ſie den jüdiſchen Einfluß zurückzu⸗ drängen ſucht— gegen einen in einem Nationalſtaat un⸗ möglichen Zuſtand und ſtellt lediglich die Rechte des rumä⸗ niſchen Staatsvolkes wieder her. Die Heuchelei der engliſchen Demarche wird offenſicht⸗ lich, wenn man die Kehrſefte der engliſchen Minder⸗ heitenpolitik betrachtet. Man braucht hier an das furcht⸗ bare Schickſal der Sudetendeutſchen zu erinnern.) Die Tſchechoſlowakei zählt 14 Millionen Einwohner. Von dieſen 14 Millionen ſind 3.5 Millionen Deutſche einem kaum noch zu beſchreibenden Elend preisgegeben und dem Hun⸗ gertode nahe. In Rumänien will die Regierung Goga ediglich die Jaden aus den Staatsſtellen ausſchließen und jüdiſchen Betrügereten einen Riegel vorſchieben. In der Tſchechofßlo bakei aber ſind Millionen übechaupt ohne Arbeit und Verdienſt und politiſch und kulturell völlig! entrechtet. Hat England es aber je für nötig gefunden die Prager Regierung an die Durchführung des Minderheiten⸗ abkommens zu erinnern? 8 Man kann im übrigen auch aus der Kolonial⸗ geſchichte noch viele Beiſpiele anführen, wie England! den Minderheitenſchutz auffaßt und mit welchen Mitteln die, britiſchen Behörden vorzugehen pflegen, wenn es ſich um die Durchſetzung der Intereſſen Englands handelt. Menſchen⸗ leben haben dabei meiſtens überhaupt keine Rolle geſpielt! Man braucht nur an das engliſche Vorgehen in füngſter Zeit in Indien und in Paläſtina zu erinnern. Dort wurde der„Minderheitenſchutz“ mit Brandbomben und Dynamit durchgeführt! Die Ruinen der in die Luft ge⸗ ſprengten arabiſchen Häuſer in Paläſtina und die Todes⸗ urteile gegen im Kampf um ihr Recht in engliſche Hände geratene Araberführer ſprechen eine beredte Sprache. Auch aus der Bebosdſung der Buren und nor allem auch der Nieberwekfung bes Bukendufſtanges affen“ ſich Bei- 9 0 anführen, die mit der jetzigen Beſorgnis der engli⸗ chen Regierung um das Ergehen der rumäniſchen Juden in kraſſem Widerſpruch ſtehen. Großbritannien hat alſo allen Anlaß ſich zunächſt einmal Gedanken über ſeine eigene Minderheitenpolitik zu machen, als daß es das von dem Weltjudentum gegen die gegen⸗ wärtige rumäniſche Regierung entfachte Keſſeltreiben zum Anlaß nimmt, um einen ſelbſtändigen Staat daran zu hin⸗ dern, ſich von artfremder Bevormundung und betrügeri⸗ ſchem Paraſitentum zu befreien.“ Im übrigen beleuchtet gerade der Fall der Gebrü⸗ der Barmat, um welche Art„Minderheit“(beſſer: Minderwertigkeit“) es ſich in Rumänien handelt. Julius Barmat, ein Jude aus dem rumäniſch⸗ukrainiſchen Grenz⸗ ebiet, kann als einer der größten internationalen Schwind⸗ er, Fälſcher und Betrüger aller Zeiten bezeichnet werden, der nicht nur Tauſende von kleinen Sparern, ſondern auch 5 große Finanzunternehmungen und zuletzt ganze Staats⸗ 5 inſtttutionen N Wel t chwer geſchädigt hat. Im tkrieg betätigte er ſich als Schieber und Kriegsgewinnler großen Formats in Holland, wo er e im Lebensmittelhandel„Ge⸗ ſchäfte“ machte Nach dem Krieg war Deutſchland das Feld ſeiner Rieſenſchwindeleien Seine Beziehungen zum Mar⸗ Nee und Kommunismus, die er ſchon während des Krieges angeknüpft hatte, baute er damals auf dem Wege über die deutſche Sozialdemokratie weiter aus. 1931 ver⸗ legte er ſein Betätigungsfeld nach Belgien. Die Belgiſche Nationalbank wurde durch Barmat um kund 34 Millionen belgische Franken gel ädigt. Der Prozeß gegen Barmat und Genoſſen wurde im Here 1937 in Abweſenheit der beiden Barmats(Julius Barmat war 1935 aus Belgien ausgewieſen worden und hatte ſich nach Holland bege en) durchgefahrt und erwies in allen weſentlichen Punkten Bilanzfälſchung, betrügeriſchem Bankerott, Verkeilung un⸗ edeckter Dividenden uſw.— die Schuld der Angeklagten. as Urteil wird am 13 Januar von der Brüſſeler Straf⸗ kammer ausgeſprochen werden. Die vor kurzem erfolgte Auslieferung Barmats durch Holland erfolgte auf Grund einer neu aufgedeckten Rieſenbetrügerei des jüdiſchen Schwindlers im Zuſammenhang mit der Kohlen⸗ eche Flora. Hierbei handelte es ſich um Aktien und Devi⸗ fern aeteengen in größtem Umfange. Infolge des Todes von Barmat im Gefängnis wird der Prozeß in dieſer An⸗ f e wahrſcheinlich hinfällig werden. Der ebenfalls in die Betrügereien verwickelte Bruder Barmats, Henry Barmat, befindet ſich zurzeit in Polen. Die Gebrüder Barmat ſtammen genau aus jener Miſch⸗ poche, von der Rumänien ſich jetzt befreien will und für die England und Frankreich ſich jetzt einſetzen. Der Beſatzungsſchäden⸗Prozeß Immer neue Zeugen werden geladen. Koblenz, 8. Jan. Im weiteren Verfolg des Beſatzungs⸗ ſchäden⸗Prozeſſes gegen John und Genoſſen ſtellte ſich immer mehr heraus, daß es ſich um eine ſehr verwickelte Materie handelt, die es notwendig macht, daß immer neue Zeugen geladen werden müſſen. Immer wieder dreht es ſich um die ſubfektive oder objektive Rechtsauffaſſung der Beteiligten in den verſchiedenſten Beſatzungsſchäden⸗Angelegenheiten. In gewiſſen Fällen gingen bei dem Weg, den die Entſchädi⸗ gungsanträge gingen, und in der Form, wie ſie behandelt werden ſollten, die Anſichten auseinander. Dies erklärt ſich nicht zuletzt auch daraus, daß über die Verfahrensgrundſätze zwar weiſtens Richtlinien beſtanden, dieſe jedoch allmählich durch eine abweichende praktiſche Handhabung und ein daraus entſtehendes Gewohnheitsrecht etwas in den Hintergrund traten. Dr. Wirtz wurde weiter als Zeuge gehört. Der Staats⸗ anwalt wollte die Frage geklärt wiſſen, ob das Beſatzungs⸗ amt Koblenz erſt 192425 oder bereits 1923 die Hotbelent⸗ ſchädigung übernommen habe. Es ergab ſich, daß zwar ſchon früher die reinen Quartierentſchädigungen vom Beſatzungs⸗ amt miterledigt wurden, nicht aber die Hotelſachſchäden, die nach Ausſage von Dr. Wirtz erſt 1925 vom Beſatzungsamt übernommen werden mußten. Es wurde u. a. ein längerer Artikel verleſen, den Dr. Wirtz in der Befreiungsnummer des Koblenzer„General⸗ anzeigers“ über das Beſatzungsſchädenweſen im Jahre 1929 veröffentlicht hat. Es iſt darin von der zermürbenden und nervenaufreibenden Arbeit die Rede, die das Beſatzungsamt damals bei dem Umfang und der Zahl der Fälle und dem Widerſtreit der Intereſſen zu leiſten hatte, und das Schaden⸗ kapitel wird hier als das„wohl unerquicklichſte“ des ganzen Beſatzungsweſens bezeichnet. Dr. Wirtz erklärte, daß er die in dem Artikel enthaltenen Gedankengänge auch heute noch aufrechterhält. Im Verlauf einer Befragung betonte Dr. Wirtz, daß er die Meyer'ſche Sache nur unter dem Aſpekt der Verfriſtung und nicht nach der ſachlichen Seite unterſucht habe. Zum Schluß wurden noch mehrere Zeugen wegen der Wanzengeſchichte vernommen. Intereſſant iſt hierbei, daß der ehemalige Pächter Krämer des Conti⸗Hotels zu dem Zeu⸗ gen Enke bereits vor dem Kriege geſagt hat, daß bei ihm viel Wanzen ſeien. amntumndnaemwammammmmmſdſmmmammmpnmmmmmmdmmm Kreuz und Quer Die Schweinefamilie beſuchte die Wohnung— Die„fette“ Schmugglerin— Er verliebte ſich in eine Räuberin Nun hat der Winter uns doch gezeigt, daß ihm noch die alte Kraft und Kälte zu eigen iſt und daß er immer noch tüchtig Schnee über die Lande zu werfen verſteht. Die Ar⸗ beit des Bauersmannes hat eine gewiſſe Ruhepauſe, die teils zu kleineren Arbeiten in Haus, Hof und Stall, teils u Beſuchen oder Fahrten in die Stadt benutzt wird. Jetzt at man Zeit, mal zu Verwandten oder guten Bekannten in der Nachbarſchaft zu fahren oder zu gehen. Bei einer ſolchen Gelegenheit verlebte eine Bauers⸗ familie in der Nähe von Isny im Allgäu eine nette Be⸗ ſcherung. In aller Frühe gingen der Bauer und ſeine Frau über Feld in dem Bewußtſein, daß ſie ihr Hausweſen wohlverwahrt zurückließen. Leider hatten ſie aber vergeſſen, auch den Sauſtall abzuriegeln. So kam es, daß die Schweinemutter die Gelegenheit benutzte, ihren zwei roſi⸗ gen Jungen auch die Behauſung ihrer„Brotgeber“ zu zeigen, Sie machte dies in ihrer Art und damit eben„ſau⸗ mäßig“. Zuerſt wurde dem ſogenannten Magazin ein Be⸗ ſuch abgeſtattet und ein dort befindlicher Mehlſack ange⸗ 5. 0995 Herrlich mundete das nahrhafte Mehl, und da es ſo ſchön weiß war, nahm die ganze Schweinefamilie Gele⸗ genheit, ſich darin ausgiebig zu fublen Aus dem Puder wurde dabei Teig. Alſo neubekleidet ſtattete die Schweine⸗ 1 zuerſt der Küche und dann dem e ihren eſuch ab. Sie vergaß auch hier nicht, ihre Viſitenkarte ab⸗ zugeben: Am Herd, am Küchenſchrank, am Stubenkaſten, am umgeworfenen Tiſch, auf dem friſch überzogenen Sofa und auf dem ſeidenen Kiſſen. Die Geſichter, die die Bauers⸗ leute bei ihrer Rückkehr machten, waren allerhand lang. Die Rache an der Schweinefamilie mit dem Ergebnis eines ſaftigen Schinkens und Schweinefettes dürfte nicht aus⸗ bleiben. Wie man übrigens mit Fett vorſichtig ſein muß, zumal wenn man es ſchmuggeln will, beweiſt ein Vorfall, der ſich vor kurzem an der luxemburgiſchen Grenze ereignete und für kleine und große Grenzfahrer von Intereſſe iſt. Eine Frau kam den Zollbeamten verdächtig vor und wurde eingeladen, ſich körperlich unterſuchen zu laſſen. Da die be⸗ treffende Beamtin gerade anderweitig beſchäftigt war, wies man der Verdächtigen einen Platz am warmen Ofen an. Nachdem ſie dort einige Zeit gefeſſen hatte, begann das Fett, das ſie am Körper verborgen hatte, weich zu werden und auf die Außenſeite ſich zu verflüchtigen Die Schmugg⸗ lerin war alſo auf dieſe einfache Weiſe ihrer Tat überführt worden. Das war ja nun verhältnismäßig harmlos und der „Trick“ der Schmugglerin nicht beſonders originell. Da erſinnt die internationale und beſonders die amerikaniſche Gauner⸗ und Gangſtergilde ganz andere Einfälle. Während ſie bisher mit roher Gewalt und robuſten Gebärden vor⸗ ging, tritt jetzt häufiger das weibliche Geſchlecht in den Vordergrund. Und zwar ſind es vornehmlich hübſche Da⸗ men, welche die ſchwierigſte Rolle bei den Verbrechertricks übernehmen. So konnte längere Zeit hindurch ein lebhafter Juwelenſchmuggel zwiſchen den Vereinigten Staaten und dem Ausland unentdeckt durchgeführt werden, weil elegant gekleidete hübſche junge Damen mit beſten Umgangsformen, die als Erſte⸗Klaſſe⸗Paſſagiere auf amerikaniſchen Ueber⸗ ſeedampfern reiſten, bei den Zollſtellen die Beamten durch feſſelnde und geiſtreiche Unterhaltung zu düpieren verſtan⸗ den, ſodaß von einer allzuſorgfältigen Durchſuchung der Gepäckſtücke nach zollpflichtigen Sachen abgefehen wurde. Auf dieſe Weiſe wurde die amerikaniſche Zollbehörde um gewaltige Summen geſchädigt, bevor man den Frick auf⸗ ee vermochte. Weit ernſter geſtaltet ſich jedoch die Tätigkeit der weiblichen Verbrecher, wenn ſich dieſe auf das Gebiet der Gewalttaten begeben, wie dies dieſer Tage in New Jerſey der Fall war. Hierüber wird eine recht ſon⸗ derbare Begebenheit berichtet, die ſich bei Rutherford zu⸗ trug. In der Nähe dieſes Ortes befindet ſich eine Auto⸗ reparaturwerkſtatt, die von den durchreiſenden Automobi⸗ liſten ſehr ſtark in Anſpruch genommen wird. Es war in der ſtilleren Mittagszeit, als auf der Landſtraße ein ele⸗ ganter Kraftwagen nahte, der ſoeben erſt die Fabrik ver⸗ jaſſen haben konnte. Vor der Werkſtatt hielt das geräuſch⸗ los dahinfahrende Auto an, in dem zwei junge Damen ſaßen, während eine dritte das Steuer führte. Dienſtbeflif⸗ ſen eilte der Geſchäftsinhaber George Walb herbei und er⸗ zundigte ſich nach den Wünſchen der drei Grazien. von denen eine noch hübſcher als die andere war. Doch was ſollte. das bedeuten? Statt der erwarteten Antwort hielt eine der beiden im Wagen ſitzenden Geſtalten dem beſtürzten Manne eine Piſtole vors Geſicht, indem ſie gleichzeitig die Herausgabe ſeines geſamten Geldes verlangte. Seinem Zögern folgte die nicht mißzuverſtehende Drohung, ihn nie⸗ derzuſchießen, wenn er 1 beeile. An Deutlichkeit lie⸗ ßen ſowohl die blitzende Waffe wie die Geſten der beiden anderen Damen nichts zu wünſchen übrig. Was konnte der Ueberfallene anders tun, als ſein Geld den drei Schönen auszuhändigen, zumal er feſtſtellen mußte, wie eine von ihnen inzwiſchen den Drahl der Fernſprechleitung durch⸗ ſchnitten hatte, ſodaß ihm ſede Möglichkeit, polizeiliche oder ſonſtige Hilfe herbeizurufen, genommen war. Außerdem liegt die Werkſtätte weitab von den letzten Häuſern der Stadt. Während er ſich anſchickte, nach ſeiner Werkſtatt zu gehen, folgten ihm die drei Frauen auf den Ferſen, von denen eine auf Walb einen derart vorteilhaften Eindruck gemacht hatte daß er ſich in das Weib auf den erſten Blick ſogar verliebte. Allein es blieb keine Zeit, ſolche roman⸗ tiſche Liebesgedanken aufkommen zu laſſen, denn ſeine ſelte⸗ nen Beſucherinnen drängten auf raſche Erfüllung ihrer Wünſche, ſodaß Walb ſich ſchweren Herzens dazu bequemen mußte, 300 Dollar herauszurücken. Längſt war die Anfüh⸗ rerin der Bande, die ihm außer ſeinen ganzen Barſchaft auch ſein Herz geraubt hatte, mit ihren beiden Begleiterin nen in raſender Farht verſchwunden, als ſich der Mann von ſeinem maßloſen Schrecken erholen konnte Mehr noch als die 300 Dollar bedrückte ihn ſeine Enttäuſchung, mit dem überaus hübſchen Mädchen nicht näher bekannt gewor⸗ den zu ſein. Zwar verſtändigte er, wenn 97 5 reichlich ſpät, die Polizei von ſeinem Abenteuer, wobei er den Hauptwert darauf legte, die Damen aufzuſpüren, weil er, wie er an⸗ gab, beabſichtige, der Anführerin— einen Heiratsantrag u machen. Bisher war es jedoch nicht gelungen, der Bande abhaft zu werden, was Walb beſonders wegen ſeiner Her⸗ zensſache tief bedauert, wenn er auch den Verluſt des Gel⸗ des gerne in Kauf genommen hätte. Ein ähnliches Gangſterſtück hat ſich vor einiger Zeit in Rio de Janeiro ereignet, wo Spaziergänger in der Qunkel⸗ heit von einem äußerſt hübſchen Mädchen angeſprochen wurden, das in einem erſtklaſſigen Sportauto dicht an den Bürgerſteig heranfuhr und durch liebenswürdiges Augen⸗ blinzeln die Männer geradezu herausforderte, ſich in ein Geſpräch mit ihm einzulaſſen. Mit einer Handbewegung, als ob ſie etwas ganz Intereſſantes zu zeigen habe, hält die holde Fee dem Spaziergänger ruhig lächelnd eine Brief⸗ taſche mit der liebenswürdigen Bitte hin, ſie mit feiner Barſchaft zu füllen, was denn auch meiſt unter der magi⸗ ſchen Kraft eines neben der Taſche blitzenden Revolverlaufs Boche, Unter ſüßen Worten entſchuldigte die Schöne ihr orgehen mit der mißlichen Wirtſchaftslage und ſauſt ab nicht jedoch, ohne den Empfang durch einen herzhaften Kuß auf die Wange des verdutzt zurückbleibenden Mannes quittiert zu haben. Zu dem Lawinenunglück am Schneeberg bei Wien. Das Baumgartner Haus, von dem aus die 1 Skifahrer zum Hoch⸗ ſchneeberg auf 1 5 und dann von dem La⸗ winenſturz überraſcht worden ſind. Die nieder⸗ henden Schneemaſſen begruben acht Skifahrer vn denen fünf tödli verunglückten. Nach den drei Vermißten ſucht man vergeblich. Weltbild(Wo. 40 4 ö 9 1 1 9 1 — 5„ . phon und hörte hinein.„Da is ſie wieder“, ſagte er. Nülkblüc auf das Jahr 1037 August Internationales Frontkämpfertreffen der NSK OV. im Olympiaſtadion. Briefwechſel Chamberlain—Muſſolint zwecks Wiederan⸗ näherung.— Stalin läßt Bela Khun verhaften. Anordnung Görings zur Säuberung öffentlicher Samm⸗ lungen von Werken entarteter Kunſt. 9. Moskau beſtellt vier 35 000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe in USA. 1. Generalſtabschef und Chef der Luftflotte des Irak in Moſſul ermordet.— Zwei⸗Tage⸗Europaflug des Meſſer⸗ ſchmitt⸗Flugzeugs„Taifun“, 6500 Kilometer. 13. Nankau wird von den Japanern erobert, Gefechtsbeginn im Norden Schanghais. 14. Chineſiſcher Luftangriff auf japaniſche Kriegsſchiffe vor Schanghai. 15. 700-Jahrfeier Berlins.— Generalfeldmarſchall v. Blom⸗ berg übernimmt das 73. Infanterie-⸗Regiment. 16. Das Großflugboot„Nordmeer“ führt ſeinen erſten Flug nach New Pork durch. 17. Durch das öſterreichiſche Ordnungsſchutzgeſetz bleiben wei⸗ ter verboten: NSDAP., Steieriſcher Heimatſchutz, Sozial⸗ demokratiſche Partei und Kommuniſtiſche Partei. 19. Portugal bricht die diplomatiſchen Beziehungen zur Tſchechoſlowakei wegen der Verweigerung abgeſchloſſener Waffenlieferung ab.— Der Timeskorreſpondent Ebutt wird wegen böswillig tendenziöſer Berichterſtattung aus dem Reichsgebiet ausgewieſen. 20. Japan lehnt die Neutraliſterung Schanghais ab. 22. Der Biſchof Pilchner in Sydney ſpricht ſich für die Rück⸗ gabe Neu⸗Guineas an Deutſchland aus.— Stapellauf des italieniſchen 35 000-Tonnen⸗Schlachtſchiffes„Littorio“. 23. Rücktritt des deutſchen Botſchafters Faupel in Salamanca. — Japan landet 70000 Mann bei Schanghai. d o 24. Der Nankaupaß wird von den Japanern beſetzt. 25. Einnahme Santanders durch Nationalſpanier, 35 000 Ge⸗ fangene. 27. Engliſche Schiffe von rotſpaniſchen Flugzeugen bombar⸗ diert.— Konitzer Urteil gegen 22 junge Deutſche vom Appellationsgericht gemildert. 5 29. Innere Mongolei erklärt ihre Selbſtändigkeit unter japa⸗ niſchem Schutz.— Die Japaner erobern Kalgan.— Nicht⸗ angriffspakt Moskau— Nanking. 30. Stohrer Botſchafter bei der Franco⸗Regierung. 31. Allgemeine Mobilmachung in China.— Die Japaner er⸗ obern die Wuſungforts. September U-Boot⸗Angriff auf engliſchen Zerſtörer bei Valencia. Engliſcher Tankdampfer durch roten U-Boot⸗Angriff ge⸗ ſunken.— 100 junge Falangiſten beſuchen Deutſchland.— 155.199 Aufnahmemeldungen der DAF. in die Partei. 3. Der Pariſer„Jour“ enthüllt rote Angriffsbefehle vom Januar gegen deutſche Kriegsſchiffe. 4. Die Reichsautobahn Bayreuth Nürnberg wird eröffnet. 5. Einweihung der Wilhelm⸗Guſtloff⸗Brücke in Nürnberg. 6. Japaniſcher Großangriff auf Schanghai. 7. Rudolf Heß eröffnet den„Parteitag der Arbeit“; in der Führer⸗Proklamation wird die Notwendigkeit von Kolo⸗ nialbeſitz für den deutſchen Lebensraum öffiziell unter⸗ ſtrichen. Kulturrede des Führers, Nationalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaft an Prof. Trooſt 7, Roſenberg, Sauerbruch, Bier und Filchner. 8. Aufmarſch des Arbeitsdienſtes vor dem Führer. 9, Grundſteinlegung zum Deutſchen Stadion durch den Füh⸗ rer.— Eröffnung der NS.⸗Kampfſpiele.— Dr. Goebbels kennzeichnet den Vorſtoß Moskaus nach Spanien als ernſte Mahnung an die Welt 12. Nyon beſchließt die Durchführung der Mittelmeerkontrolle nur durch England und Frankreich. 13. Tag der Wehrmacht in Nürnberg.— Parole des Führers für die Arbeit 1938 in ſeiner Schlußanſprache mit ſcharfer Warnung an den Bolſchewismus, Friedensbetonung, Ab⸗ lehnung einer Iſolierungspolitik.— Prinz Chichibu, der Bruder des japaniſchen Kaiſers, beim Führer. 14. Abkommen in Nyon gegen die U⸗Boot⸗Piraterie. 5 15. Die Slowakiſche Volkspartei beſchließt einen Autonomie⸗ Entwurf an die Prager Nationalverſammlung. 16. Die Landesſtellen des Propagandaminiſteriums werden „Reichspropagandaämter“ mit behördlicher Eigenſchaft. 18. Neuer Angriff roter Flieger auf engliſchen Zerſtörer. 20. Die Genfer Entente entſcheidet ſich für die Nichtwiederwahl Valencias in den Rat.— Beginn des engliſch⸗franzöſiſchen Mittelmeerſtreifendienſtes.— Manöverbeginn in Nord⸗ deutſchland mit Verdunkelungsübung, Fliegeralarm in Berlin. N 2 ee e eee ne ſeldlame Begegnung Daß er ſich auch noch den Kopf mit Haushaltsgeſchichten und Rechnungen für Kaffee und Butter zerbrechen mußte, war doch die Höhe. „Sie brauchen nicht gerade wenig“, fand er, als er dieſe vielen Zettel auf ſeinem Schreibtiſch anſah. Die End⸗ zahl war recht erheblich dafür, daß er kaum zweimal die Woche zu Hauſe aß. Er rechnete aus, daß ihn ſein Morgen⸗ i kaffee vierzig Mark die Woche koſte. „Das ſag' ich ja auch“, fing Stroh an.„Die Köchin kaun nicht einteilen. Sie hat einen Freund, der iſt ſtellungslos. Und die Putzfrau nahm die Eier mit, ohne zu fragen. Wenn die gnädige Frau das mit anſehen müßte.. Und er ſchüttete ſein Dienerherz aus. Die Motten flogen in den Zimmern umher. Es roch nach Mottenpulver und ungelüfteten Stuben. Es ſtanden keine friſchen Blumen mehr auf ſeinem Tiſch. Der Garten, der ſonſt ſo hübſch und gepflegt war, ſah ſehr ver⸗ nachläſſigt aus. 5 5 „Die gnädige Frau fehlt eben überall“, ſeufzte Stroh. „Ich kann nicht alles alleine machen.“. „Na, haben Sie ſich man nur nicht ſo“, ſagte die Köchin. „Solange der Herr niſcht ſieht, können Sie Ihre Oogen auch zu wat anderem gebrauchen.“ 5 Stroh rümpfte die Naſe.„Von dieſer Sorte bin ich nicht. Ich hab' keinen Spaß mehr an allem. Und Sie haben niſcht im Gehirn wie Ihren dicken Frieſebeck.“ „Für wen ſoll man ſich denn hier abſchinden?“ fand ſie.„Es kommt keen Menſch ins Haus, die Geſellſchaft is abgeſagt, und der Herr, na, der ſieht doch niſcht.“ Aober er ſah es wohl. Er empfand die Vernachläſſigung, in der er lebte. Aber er war zu überbürdet mit Arbeit, um ſich dagegen aufzulehnen. Häusliche Kämpfe hatte er genug gehabt. 8 N Zuweilen kam gegen ſechs Uhr ein Telephonanruf. ES war immer dieſelbe weiche, etwas weinerliche Stimme, die nach Profeſſor Bothmer fragte. Stroh ging ans Tele⸗ 21. Franco fordert die Abberufung der engliſchen Konſuln aus Bilbao, San Sebaſtian und Santander.— Badoglio in Berlin. 23. Zwei weißruſſiſche Generäle werden aus Paris verſchleppt. — GPU.⸗Maſſenverhaftungen in Kaukaſien. 255 Ser e von der Grenze nach München. Der Führer überreicht dem Duce das Großkreuz vom Deutſchen Adler und das Goldene Hoheitszeichen der NSDAP.; Muſſolini ernennt Adolf Hitler zum Ehrenkorporal der Faſchiſtiſchen Miliz. 26. Muſſolini mit dem Führer bei den Wehrmachtmanövern. 27. Muſſolini mit dem Führer in den Eſſener Kruppwerken.— Abends in Berlin beiderſeitige Anſprachen mit Betonung der deutſch⸗italieniſchen Solidarität und Zuſammenarbeits⸗ bereitſchaft mit allen Völkern guten Willens. 28. Als Höhepunkt des Muſſolinibeſuches in Berlin gewal⸗ tige Kundgebung auf dem Berliner Maifeld. Anſprache Muſſolinis in deutſcher Sprache mit Bekräftigung der Achſe Rom— Berlin und des Willens zum Frieden. 30 Danktelegramm Muſſolinis von der Grenze an den Füh⸗ rer mit Betonung der unlösbaren Freundſchaft Rom Berlin.— Gründung des Luftwaffenbundes für ehemalige Soldaten der Fliegertruppe.— Himmler löſt die von der ſogenannten bekennenden Kirche errichteten Erſatzhoch⸗ ſchulen, Arbeitsgemeinſchaften, Lehr⸗„Studenten⸗ und Prü⸗ fungsämter auf.— Nur noch 469 000 Arbeitsloſe, darunter 157000 nicht mehr voll einſatzfähige. Oktober 1. Der Führer ſagt ſeinen Gegenbeſuch in Rom zu.— Japan lehnt Vermittlungskonferenz ab.— Der Sopjet⸗Flotten⸗ chef Orlow abgeſetzt. 2. Caballero ſeines Poſtens enthoben. 3. Erntedankfeſt mit ſymboliſcher Uebereignung des Bücke⸗ berges an den Führer. Indienſtſtellung der 3. U-Bootflottille„Lohs“ in Kiel. 5. Der Führer eröffnet das Winterhilfswerk 1937/38.— Die polniſchen Studenten erzwingen die Abſonderung der Juden auf den Warſchauer Hochſchulen. 6. Der Verteidigungsminiſter der Südafrikaniſchen Union, Pirow, ſpricht ſich für Gleichberechtigung der Deutſchafri⸗ kaner und für eine anſtändige Löſung der Kolonialfrage aus.— Geſetz für Neugeſtaltung deutſcher Städte. 8. Neue Richtlinien für Leibeserziehung an Jungenſchulen (Fußball und Boxen als Pflichtfach). 9.. lehnt Dreierbeſprechungen und ſolche ohne Deutſch⸗ and ab. 10. Danzig kündigt Verſchmelzung von Partei und Staat und Regelung der Judenfrage an. 12. Der franzöſiſch⸗jugoſlawiſche Beiſtandspakt wird um fünf Jahre verlängert. 13. Notenaustauſch betreffs Anerkennung der Unverletzlichkeit Belgiens durch Deutſchland in Berlin. 17. Schwere Ausſchreitungen tſchechiſcher Poliziſten gegen ſudetendeutſche Abgeordnete in Teplitz.— Der polniſche Aerzteverband führt den Arierparagraphen ein. 20. Durch deutſch⸗italieniſches Entgegenkommen wird eine Einigung über ein Aktionsprogramm im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß ermöglicht. 21. Die Zentrumspartei im Freiſtaat Danzig erklärt ſich mit ihrer Auflöſung zur Herbeiführung einer deutſchen Ein⸗ heitsfront einverſtanden.— Einnahme Gijons; damit iſt ganz Aſturien von der bolſchewiſtiſchen Schreckensherr⸗ ſchaft frei. 22. Das Herzogspaar von Windſor ſtattete nach Abſchluß ſeiner Studienreiſe durch Deutſchland dem Führer auf dem Ober⸗ ſalzberg einen Beſuch ab.— Fortſetzung der Prager Ge⸗ waltmaßnahmen gegen Sudetendeutſche; Gemeindewahlen auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. 24. Rücktritt des belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland. — Unabhängiger Staat Sutyuan in der Inneren Mongo⸗ lei gegründet. 26. Eine NSDAP.⸗Abordnung nimmt mit Rudolf Heß an der 15⸗Jahr⸗Feier des Marſches auf Rom teil. 28. Muſſolini feiert in ſeiner Anſprache die ſich immer enger geſtaltende deutſch⸗italieniſche Solidarität und tritt für die Rückgabe der deutſchen Kolonien ein.— Glückwunſch⸗ telegramm des Führers an Muſſolini. 30. Valeneiag⸗Regierung nach Barcelona übergeſiedelt.— Aus⸗ rufung des neuen Staates„Khoko“ in der Inneren Monaolei. 5 November Unruhen in Franzöſiſch⸗Marokko niedergeſchlagen. Internationale Jagdausſtellung Berlin eröffnet. Danzig kündigt an, daß die Hakenkreuzfahne mit dem Wap⸗ pen Danzigs künftig die Danziger Flagge ſein wird. Befriedigendes Uebereinkommen über deutſch⸗polniſche Minderheitenrechte.— Auch Kanton Schwyz verbietet alle lommuniſtiſchen und ſonſtigen ſtaatsfeindlichen Organiſa⸗ tionen.— 9 s Perſonenſtandsgeſetz mit Familienbuch e * „Hängen Sie doch an“, meinte die Köchin. Aber dazu war Stroh zu gut erzogen. Er hörte der Stimme eine Weile zu und ſagte dann ruhig, der Herr Profeſſor ſei unterwegs... Und als die Stimme dennoch in heftigem Ton widerſprach, hing er an. Zu der neu⸗ gierigen Köchin ſagte er, es ſei eine verrückte Schweſter, die immer telephoniere. Es handle ſich um eine Stelle. Wenn Bothmer heimkam und fragte:„Hat jemand an⸗ gerufen?“ antwortete Stroh mit ſtoiſcher Miene:„Das Fräulein war wieder am Telephon.“ „So, ſo. Was wollte ſie denn?“ „Sie wollte Herrn Profeſſor ſprechen.“ Abends um neun Uhr klingelte es wieder einmal. Dies⸗ mal war Bothmer gerade zu Hauſe und Stroh konnte, ohne ſich anzuſtrengen, aus dem Nebenzimmer mit an⸗ hören, daß der Herr auf jemand tröſtend einſprach. Er verſtand nur einzelne Worte:„Das iſt mir leider nicht möglich, liebes Kind. Heute nicht und morgen erſt recht nicht. Nächſte Woche vielleicht, ich habe eben ſehr viel... Aber ſeien Sie doch vernünftig. Es nützt doch nichts, daß Sie immer... Es tut mir ja auch leid, daß Aber ich kann doch nichts daran ändern... Hier ins Haus? Nein, das geht nicht. Auf keinen Fall. Ich hab' Ihnen das ſchon einma!... Was haben Sie denn gegen meine Sekretärin? Das glaube ich nicht! Die hat Sie doch nur ein einziges Mal...“ In dieſem Augenblick ſtieß Stroh an einen Stoß Teller und Bothmer dämpfte ſeine Stimme und fuhr fort, in tröſtendem Ton auf die Unſichtbare einzuſprechen. Es ſchien ſehr ſchwer zu ſein. Hat der eine Geduld, dachte Stroh, der in der Anrichte Silber wuſch. ACHTZEHNTES KAPITEI. „Ich muß Sie in einer wichtigen perſönlichen An⸗ gelegenheit ſprechen, die ſehr eilig iſt. Ich wäre bereit, dorthin zu kommen. Aber mein Chef iſt im Ausland. Ich bin allein, und kann nicht gut fort. Es wäre das beſte, Sie kämen her und ſuchten mich in meiner Wohnung auf, wo ich immer zwiſchen zwei und vier bin.“ Horſt hatte bis Weihnachten durcharbeiten und nach beſtandenem Examen nach Hauſe fahren wollen, aber der Brief ſeines Freundes, der bei einem Anwalt als Aſſeſſor arbeitete, hatte ihn aus ſeiner Arbeit aufgeſtört. 10. Einheitliche Braſilien. 11. Wechſelſeitige„Agenten“ ſtatt Konſuln für Nationalſpanien und England bzw. USA. 15. Belagerungszuſtand über Paläſtina.— Ausweiſung des Berliner Havas⸗Vertreters Ravoux wegen gehäſſiger Be⸗ richterſtattung. 17. Lord Halifax in Berlin. 19. Lord Halifax beim Führer auf dem Oberſalzberg. 20. Der ungariſche Außenminiſter Kanya ſtellt Oeſterreichs und Ungarns De-facto- Anerkennung für Franco feſt.— Der Herzog von Aoſta wird zum Vizekönig von Italieniſch⸗ Oſtafrika berufen.— Muſſolini übernimmt das Miniſte⸗ rium Italieniſch⸗Oſtafrika.— nach Tſchungking verlegt. 21. Staatsbeſuch Daranyis mit Kanya in Berlin.— Japan beanſprucht die Oberhoheitsrechte in den internationalen Niederlaſſungen Schanghais. 23. Der Führer zur Weihe auf der Ordensburg Sonthofen. 24. Chamberlain erklärt vor dem Unterhaus, ſpalifaf vor dem Oberhaus: Die Deutſchlandreiſe von Halifax ſel wertvoll geweſen für die Schaffung engeren Ver⸗ ſtehens. 25. Daranyi und Kanya beim Führer.— Deutſchland wurden auf der Pariſer Weltausſtellung insgeſamt 936 Auszeich⸗ nungen, darunter 275 Grand Prix, zuerkannt. 26. Amtlich werden folgende Veränderungen bekanntgegeben: Staatsſekretär Funk übernimmt ab 15. Januar das Wirt⸗ ſchaftsminiſterium, Schacht wird deen ei nr ohne Ge⸗ ſchäftsbereich, Führung in der Zwiſchenzeit durch Göring. Hanke wird Staatsſekretär im Propagandaminiſterium, Dr. Otto Dietrich wird zum Stagtsſekretär und Preſſe ef der Reichsregierung, Staatsſekretär Dr. Lammers zum Reichs⸗ miniſter ernannt. Verfaſſung mit Nationalparlament in Nanking⸗Regierung gegenſeitigen Dezember 1. Staatsſekretär Dr. Meißner zum Reichsminiſter ernannt. — Japan, Mandſchukuo und Jugoflawien erkennen Francoregierung an. Delbos in Warſchau. Anordnung Görings über e an Feiertagen. Richtfeſt für die Bauten des Berliner Zentralflughafens.— Frick kündigt in Stockholm die Errichtung eines National⸗ denkmals für Guſtav Adolf bei Lützen an.— Mackenſen 88 Sahne alt.—„Tag der Nationalen Solidarität mit 40,6 v. H. Mehrertrag gegenüber 1936. 5. Der engliſche Oppoſitionsführer Attlee erklärt bei Rot⸗ ſpanienbeſuch„Sache Rotſpaniens als Sache der britiſchen Arbeiterpartei“.— Der jugoflawiſche erung i Stojg⸗ dinowitſch in Rom.— Autonome Regierung für Groß⸗ Schanghai gebildet. 6. Von Epp wiederholt vor dem Reichskolonialbund einmütig den Anſpruch des deutſchen Volkes auf Rückgabe des kolo⸗ nialen Eigentums. Japaniſche Truppen in Nanking eingedrungen. 9. Veröffentlichung des Reichsgeſetzes für Groß⸗Hamburg, das ab 1. 4. 38 reichsunmittelbare Hanſeſtadt wird.— Ge⸗ ſetzliche Neuregelung des Deutſchen Roten Kreuzes. 19. Göring ernennt Wehrwirtſchaftsführer aus der Luftfahrt⸗ induſtrie.— Neue Leitung zur Sicherung der Deutſch⸗ Evangeliſchen Kirche.— Der Führerſtab der polniſchen Kommuniſten von der GP. in Moskau verhaftet, kein Aſylrecht mehr für landesflüchtige deutſche Kommuniſten. 11. Italien verläßt mit ſofortiger Wirkung die Genfer Entente, 14. Rotſpanien Tol Weihnachts en ab.— K. o.⸗Sieg Schme⸗ kings über Thomas in New Pork. 14. Drei Grands Prix für deutſche Kunſterziehung in Paris. 16. Jahresbilanz der franzöſiſchen Volksfrontregierung: 42 Milliarden Franken neue Schulden.— Neuer engliſcher Konflikt mit Irland, das das italieniſche Imperium an⸗ erkennen will— ieder Deutſchunterricht für deutſche Kinder in rumäniſchen Staatsſchulen.— Zwangswahlen mit nur 55.4 v. H. Vun in Sowjetrußland.— Dr. Baumann Schweizer Bundespräſident für 1938. 17. Mit der Strecke Erkner Fürſtenwalde 2000 Kilometer Reichsautobahnen im Verkehr, 2000 Autobahnarbeiter Gäſte des Führers. geb A 19 Vom Militärtribunal des Oberſten Gerichtshofes der Sowjetunion werden acht hohe Funktionäre, darunter Botſchafter Karachan, zum Tode verurteilt. 5 20, General Ludendorff in München geſtorben. Der Führer nennt den Verſtorbenen in einem Aufruf an das deutſche japaniſchen Spinnereien durch Brandſtiftung vernichtet. 22. Staatsbegräbnis für Ludendorff unter Teilnahme des Führers.— Verkündung des Geſetzes zum Ausbau der Rentenverſicherung, das den Verſicherten Erleichterungen im Geſamtwerte von 500 Mill. RM. bringt und die end⸗ gültige Sicherung des Lebensabends des deutſchen Arbei⸗ ters unter Garantie des Reiches feſtleat. n 0 Wahrſcheinlich wieder eine Duellſache? kam ihm ſehr ungelegen. Er konnte ſich nicht denken, was ſeinen Freund zu dieſem Schreiben veranlaßte; aber der Brief klang ernſt und man würde ihm wohl kaum eine ſolche Reiſe zugemutet haben, wenn nicht etwas ſehr Dringliches vorlag. Er fuhr des Nachts, damit er den Tag vor ſich hatte. Er wollte gleichzeitig einmal ſeinen Vater beſuchen und auf dem Rückweg nach ſeiner Mutter in ihrem Wald⸗ ſanatorium ſehen. Sie hatte in ihrem letzten Brief ge⸗ ſchrieben, daß ſie wahrſcheinlich über Weihnachten dort⸗ bleiben würde. Sie ſchien ſich alſo noch nicht geſund zu fühlen, und von ſeinem Vater hatte er ſeit ſeiner Abreiſe nichts mehr gehört. ö ſchalter ein Paar ſtehen, das ihm den Rücken zudrehte. Er erkannte Hede, ihr blondes Haar und ihre Rückenlinie, und und warteten. Als Horſt vorbeiging, drehte ſich das Mädchen um. Eine heftige Bewegung zuckte über ihr hübſches Geſicht. Sie ſah mit weit aufgeriſſenen Augen dem Vorüber⸗ eilenden nach. Aber ſie taten beide, als hätten ſie ein⸗ riß den Bäumen die letzten Blätter ab; die Straßen waren wie leergefegt. habt. Er war ihr Freund, war's geweſen, oder geworde das wußte man bei dem Mädchen nie. Hat die wirklich einmal intereſſiert?, dachte er. Und waru eigentlich? f „Herr Aſſeſſor zu Hauſe?“ „Jawohl, er erwartet Sie.“ Die alte Dame, die ihre Salon als möbliertes Zimmer abgetreten hatte, ließ Hor in das große, helle Zimmer eintreten. Sein Freund ſaß am Schreibtiſch.„Tag, Bothmer Schön, daß Sie gekommen ſind. Ich mußte Sie ſprechen. Telephoniſch kann man das nicht. Bitte!“ Er ſchob Hor einen Seſſel und die Zigarettenſchachtel hin. 3 25 — Voll„einen neuen Zeugen der Größe der deutſchen Nation“.— Alle in der Umgebung Tſingtaus gelegenen Mattl, der ein Köfferchen in der Hand trug. Offenbar hatte ſie ihn abgeholt; ſie ſtanden vor dem Gepäckſchalter r Als er auf dem Bahnhof ankam, ſah er am Gepäck⸗ ander nicht geſehen. Horſt fuhr gleich nach der Wohnung ſeines Freundes.. Die Stadt ſah grau und triſte im Regen aus; der Wind Sieh mal an, dachte er, ſie iſt wieder mit dem Mattl zuſammen. Alſo hatte der lange Weſtfale doch recht ge⸗ Großſtädterin und Kleinſtädterin Stadt und Land arbeiten treulich Hand in Hand. Es gab früher einen großen Unterſchied zwiſchen der Großſtädterin und der Kleinſtädterin.„Die Frau der gro⸗ ßen Stadt zeichnete ſich vor der Kleinſtädterin dadurch aus, Daß ſie viel mehr Wert darauf legte, nach der letzten Mode gekleidet zu ſein, daß ſie vorgab, mehr vom Leben, von Kunſt, von Mode zu verſtehen und heiter und lebens⸗ bejahender zu ſein. Heute hat ſich dieſer Unterſchied nahezu ausgeglichen. Auch die Frau der Kleinſtadt iſt gut und modern gekleidet, denn die deutſche Frau hat es endlich gelernt, daß ein guter Anzug als Kulturerzeugnis gewertet wird, und daß eine betonte Heiterkeit noch längſt nichts mit Leichtfertig⸗ keit zu tun hat. Auch die Frau der kleinen Städte lieſt heute gute Bücher, ſie bildet ſich ebenſo wie die Groß⸗ ſtädterin durch Reiſen, die ihr die billigen Kd F.⸗Fahrten vermitteln, ſie geht ins Kino und weiß genau ſo gut über die Filmlieblinge Beſcheid, und ſie hat ihren Rundfunk und iſt ebenſo über das Weltgeſchehen unterrichtet. Es iſt das Verdienſt des Radios, das heute in jedem Dorf für Unterhaltung und Bildung ſorgt. Jeder Landbewoh⸗ ner kann unſere erſten Sänger und Sängerinnen, Gelehrte und Vortragskünſtler hören, und er erlebt die großen Feierſtunden der Nation am Rundfunk mit. Die Kleinſtädterin und die Frau auf dem Lande ſind auch durch ihre Zeitung über das Leben ihres Volkes, iiber die letzte Mode und über die letzten Erfindungen genau unterrichtet, denn es iſt Ehrenſache für jeden Schrift⸗ leiter, ſeine Leſer ſtets auf dem laufenden zu halten und die neueſten Nachrichten raſch zu übermitteln. Die NS.⸗Frauenſchaft, der Bund Deutſcher Mädel und das Frauenwerk verbinden Stadt und Land noch enger miteinander, ſo daß alle Frauen unſeres Vater⸗ landes jetzt in einer großen Idee fraulicher Gemeinſchaft zuſammenhalten. Die Mütterſchulung, die Jugenderziehung, die Volks⸗ wohlfahrt ſind nicht mehr die Angelegenheiten einiger Städte, ſondern ſie ſind die Aufgaben des ganzen Landes geworden. Alt und jung, arm und reich, Stadt und Dorf Arbeiten treulich Hand in Hand, einer kann ohne den an⸗ deren nicht mehr auskommen. e 2 9 W. 0 Küchenmöbel wie neu Linoleum auf Tiſch, Stuhl und Schrank. Wenn durch längeren Gebrauch die Küchenmöbel, be⸗ ſonders der Küchentiſch, Stühle und Anrichte, unanſehnlich geworden ſind, kann man ihnen auf leichte und wohlfeile Art und Weiſe ein neues Geſicht geben. Man beſorgt ſich paſſende Linoleumſtücke, die man oft als„Reſte“ bekommt und einige Meter Linoleumleiſte. Guter Tiſchlerleim, das dazugehörige Handwerkszeug, Linoleumkitt, Rundkopf⸗ nägel uſw. werden bereit gehalten, und die Arbeit kan: beginnen. Linoleum iſt der beſte, praktiſchſte und haltbarſte Belag für Küchenmöbel, iſt er doch gegen Wärme verhältnis⸗ mäßig unempfindlich— z. B. beim Aufſetzen heißer Töpfe — ebenſo wie gegen mechaniſche Abnutzung. Zum Belegen auf Möbelſtücken nehme man das ſogenannte Tiſchlino⸗ leum, das bedeutend dünner und deswegen auch billiger als das für den Fußboden verwendete iſt. Selbſtverſtändlich müſſen die zu beziehenden Möbel⸗ ſtücke von jeglichem Schmutz befreit werden. Alte Oel⸗ farbenanſtriche ſind mit Schmierſeife abzuwaſchen, damit der Leim nicht an ihnen haften bleibt. Unebenheiten der Flächen oder gar kleine Löcher werden mit Linoleumkitt . i Aufnahme: Schoepke— M. Mit Tiſchlerleim wird das Lingleum ſorgfältig aufgeklebt. gut ausgeſchmiert. Sind die ſo vorbereiteten Möhelſtücke gut trocken und hat man das Linoleum einige Stunden vorher ſo ausgebreitet, daß es flach liegt, ſo beginne man damit, ſich die paſſenden Stücke zurechtzuſchneiden. Man rechne zehn Millimeter Zugabe an allen Seiten. Zweck⸗ mäßig ſchneide man das Material an einer Stahlſchiene mit einem recht ſcharfen Küchenmeſſer. 5 Das Linoleum wird nun mit nicht zu dickem Tiſchler⸗ leim aufgeklebt. Wichtig iſt es, darauf zu achten, daß keine Zuftblaſen zwiſchen Tiſchfläche und Belag entſtehen. Man beginne an einer Seite und beſtreiche nur 1 9 551 30 Zentimeter breit, rolle dann kräftig mit einem Nudelholz nach, ſo können keine Blaſen entſtehen. Beſonders ſorg⸗ fältig klebe man Ecken und Kanten auf, weil hier der Belag am ſchnellſten angegriffen wird. Zur unbedingten Sicher⸗ heit nagle man dicht am Rande ſofort nach dem Aufkleben 8 Linoleums kleine Nägel an. Erſt am folgenden Tage, wenn der Leim ganz trocken iſt, ſchneide man die überſtehenden Linoltumkanten mit einem ſcharfen Meſſer, immer nach unten ziehend, ab. Nun faßt man die Linoleumkanten mit den aus Hartholz be⸗ ſtehenden Leiſten ein. Die Leiſten werden in nicht zu wei⸗ 220 ene 9011 1 115 e e 5. eln angenagelt u n arbloſem La. er Ve 75 firnis zweimal überſtrichen. 5 N Nur wenige Menſchen gibt es, denen wir unſer Geld und Gut anvertrauen würden. Die Erfahrungen des Le⸗ bens mahnen alle zu äußerſter Vorſicht. War der Menſch aber einmal unvorſichtig und allzu vertrauensſelig, ſo rächt ſich das meiſt bitter. Doch hier handelt es ſich nur um Aeußerliches, zwar Wertvolles, doch Erſetzbares. Aber es gibt Dinge von unſchätzbarer Koſtbarkeit, denen dennoch zu wenig Wert beigemeſſen wird. Dazu gehört das wichtige Kapitel aus dem Erziehungsbuch der Menſchheit:„Das Kind und ſein Umgang.“ Es wirkt immer leicht banal, Binſenweisheiten auf⸗ zutiſchen. Doch das alte Wort:„Sage mir, mit wem du umgehſt, und ich ſage dir, wer du biſt“— behält Gültigkeit durch alle Zeiten. In keinem Falle aber iſt es von ſolcher Bedeutung wie gerade bei dem Kinde und ſeinem Um⸗ gang. Viele Mütter kümmern ſich ausſchließlich um das leibliche Wohlergehen ihrer Kinder. Für ihre geiſtige Ent⸗ faltung aber finden ſie kaum Zeit. „Ach, dafür iſt doch die Schule da!“ tröſten ſich dieſe für das äußere Wohlergehen übermäßig beſorgten Mütter, „wozu ſchickt man denn die Kinder in die Schule! Da lernen ſie und ſind gut aufgehoben!“ Damit beruhigen ſich dieſe Mütter, es iſt ja auch ſoviel bequemer, läſtigen Pflichten aus dem Wege zu gehen und ſie auf andere ab⸗ zuwälzen. Doch dem Kinde, um deſſen geiſtiges Gedeihen es hier geht, iſt damit nicht gedient. „Aber ich bitte Sie“, meint hier achſelzuckend eine an⸗ dere Mutter,„man weiß doch ſelbſtverſtändlich, mit wem das Kind umgeht, und daß es nur in ordentlichen Kreiſen verkehrt, in denen gute Formen und geſellſchaftliche Bil⸗ dung herrſchen. Wir laſſen doch unſere Kinder nicht mit der Straßenjugend aufwachſen!“ Man merkt, dieſe Mutter iſt ordentlich entrüſtet. Es iſt ihre feſte Ueberzeugung, daß, wenn man nur die gleiche ſoziale Schicht zum Umgang wählt, damit jede Gefahr vermieden ſei. Beide Mütter irren, ſowohl die, die alles der Schule überlaſſen möchte, als auch die, der es in erſter Linie auf ſoziale Gleichſtel⸗ lung in der Frage des Verkehrs ankommt. Nehmen wir zuerſt einmal die Schule. Gewiß beſchäf⸗ tigen ſich die neuzeitlichen Erziehungsmethoden weit mehr, als das früher geſchah, auch mit dem Kinde außerhalb der Schule. Gemeinſame Spiele ſowie ſportliche Uebungen und geſundheitlich wertvolle Wanderungen fördern den kameradſchaftlichen Geiſt und dienen dazu, die Kinder an⸗ einander abzuſchleifen. Dies alles wirkt fördernd auf den Gemeinſchaftsſinn, der ſo wichtig für das ſpätere Leben iſt. Das Kind aber wird ſeinen engeren Verkehr ſich ſelbſt ausſuchen, wenn auch ſein Umgang meiſt durch die Schul⸗ kameraden beſtimmt wird. Hier beruhigt ſich die Mutter leicht mit dem zweiten Einwand, dem des geſellſchaftlich einwandfreien Umgangs.„Ich bitte Sie, in der Schule, wo mein Kind iſt, ſind nur gute Elemente,“ glaubt ſie, befriedigt feſtſtellen zu können.„Da wird mein Kind ſchon ts Schlechtes lernen!“ Hans orckchrt in ordentlichen Kreisen Nichts aber iſt ſo gefährlich wie ein Menſch, der nicht ſehen will. Viele Mütter aber wollen nicht ſehen. Denn Erkenntniſſe legen meiſt Verpflichtungen auf. Dieſe Mütter ſehen nicht, was mit ihren, von ihnen in körperlicher Be⸗ ziehung ſo ſorgſam gehüteten Kindern in geiſtiger Be⸗ ziehung geſchieht. Sie glauben alles, weil es ihnen ange⸗ nehm iſt, alles zu glauben: ſie glauben z. B. an die Freun⸗ din, mit der Nachmittag für Nachmittag die Schulauf⸗ gaben zuſammen gemacht werden müſſen, und zwar in der Wohnung der Freundin. „Anna weiß Beſcheid im Rechnen“, heißt es dann oder—„Maria muß mir unbedingt beim Aufſatz helfen!“ Die leichtgläubige Mutter aber läßt ſtundenlang ihr Kind zu der ihr vielfach ganz fremden Anna oder Maria gehen, deren Familienleben und Umwelt ſie nicht kennt. Ja, wenn ſie noch immer zu Anna oder Maria gingen, die ſchlecht⸗ behüteten Kinder dieſer ſorgloſen Mütter! Wie oft aber wird die Unbewachtheit ſolch freier Stunden in ganz an⸗ derer Geſellſchaft verbummelt! Aber wie„gut“ iſt das Kind auf dieſe Art aufgehoben, wie ſehr fühlt ſich dadurch die Mutter entlaſtet! Sie kann in Ruhe ihren außerhäuslichen Vergnügungen nachgehen, ohne ſich weiter um das Kind kümmern zu müſſen. Das Kind aber geht ſeine eigenen, oft höchſt gefährlichen Wege. „Kinder müſſen aber doch Umgang haben,“ wird man hier einwerfen, beſonders auch, wenn es ihnen daheim an Geſchwiſtern fehlt. Sonſt werden ſie ja verzärtelt und einſeitig...“ Darin liegt ſicher viel Wahres. Das Kind braucht den Umgang mit ſeinesgleichen, den ihm die Er⸗ wachſenen nie erſetzen können. Der Umgang des Kindes muß aber ſeinen Eltern ſo wichtig ſein, daß ſie ſich unter allen Umſtänden darüber unterrichten müſſen. „Ja, wie ſoll man das denn machen?“ erkundigt ſich hier die eine oder andere Mutter, der es Ernſt iſt mit der Erziehung ihres Kindes. Am beſten wird ſein, das Kind, mit dem das eigene ſpielen und verkehren möchte, unauf⸗ fällig beim Verkehr im eigenen Hauſe zu beobachten. Wer ſehen will, wird raſch erkennen, ob es ein paſſender Um⸗ gang für das Kind iſt. Ehe die Mutter aber den Verkehr in der fremden Familie geſtattet, ſucht ſie am beſten die Mutter des Kindes auf mit der ausdrücklichen Begrün⸗ dung, daß es wichtig ſei, daß ſich die beiderſeitigen Mütter kennen müßten zum Wohle ihrer Kinder. Auch gewinnen die Mütter im Austauſch über gemachte Erfahrungen wert⸗ volle Einblicke in die oft recht ſchwierige Erziehung ihrer heranwachſenden Kinder. Allerdings iſt Vorausſetzung für dies alles die ernſte Auffaſſung beider Mütter über Erziehung überhaupt. Er⸗ ziehen heißt, zu jeder Stunde bereit ſein im Dienſt des Kindes, aber in jenem höheren Dienſt, der ſich den Geiſt und ſeine Entwicklung zur Aufgabe geſtellt hat. J. Adams. Die auf dieſe Art wieder wie neu erſtrahlenden Küchenmöbel müſſen ſorgſam gepflegt werden, um recht lange ihr ſchönes Ausſehen zu behalten. Von Zeit zu Zeit reibe man ſie mit farbloſem Bohnerwachs ein und wiſche nach dem Einziehen desſelben die Linoleumfläche mit einem weichen Tuch gut nach. E. Schoepke. Moden für den Winterſport Neben dem einfachen, ſtreng ſportlichen Skianzug ſieht man zahlreiche intereſſante Formen, die in der Linie rein ſportlich bleiben und nur in der Verarbeitung die ge⸗ wünſchte Abwechſlung bringen. Fig. 1 zeigt eine dreivier⸗ tellange Hoſe aus mattgelbem Wollſtoff mit einer dunkel⸗ braunen Jacke, an der ſich der gelbe Farbeffekt wiederholt. Kragen, Paſſe und Taſchen ſind aus gelbem Wollſtoff. Darunter trägt man einen bunten, derb geſtrickten Pull⸗ over. Einen reizenden Rodelanzug zeigt Figur 2. Auch bei dieſem Anzug iſt zweierlei Material verwendet. Die Weſte iſt aus rotblau kariertem Wollſtoff; Rock, Taſchen und Kragen ſind dunkelblau. Die Weſte hat vorn einen durchgehenden Reißverſchluß. Darunter wird eine ſport⸗ liche Bluſe aus ro⸗ tem, einfarbigem Wollſtoff getragen. Figur 3 zeigt ein Eislaufkoſtüm. Das Material beſteht aus ſtark genopptem Bouclé. Neu iſt die Weſte, die als Ab⸗ ſchluß ſeitlich einen Gürtel zeigt, der hinten mit einer Schnalle gehalten wird. Die Aufſchlä⸗ ge, Taſchen und Gürtel ſind aus ein⸗ farbigem Wollſtoff in einer leuchtenden, ſportlichen Farbe. Der Rock iſt glockig geſchnitten und reicht eine Handbreit über das Knie. F. R. H FFF„TTT Körperpflege im Winter nicht vergeſſen! Wie oft verärgern irgendwelche Kleinigkeiten! Sie können die gute Laune mehr gefährden, als man es ahnt, und dabei iſt es ſo einfach, im Anfang darauf zu achten, den kleinen Schaden zu beſeitigen, ehe er unangenehmer und hartnäckiger wird. Zu den weniger willkommenen Ueberraſchungen des Winters gehören beſtimmte Unregelmäßigkeiten der Ge⸗ ſichtshaut oder kleine Froſtſchäden, die ſofort ohne große Umſtände ausgeglichen werden können. Die kleinen Un⸗ bequemlichkeiten bei der Behandlung ſind beſtimmt leichter zu ertragen als der tägliche Aerger über ein W d tes Uebel. Was die Kunſt der Schneiderin und die Gedu des Friſeurs hergaben, um das hauchzarte Abendkleid und die elegante, anmutige Friſur zu 1 kann manchmal nicht genügen, wenn eine Frau n cht in ihrer ganzen Er⸗ ſcheinung A und korrekt wirkt. Rauhe, Aae an⸗ 1 gelaufene Arme oder rote Hände paſſen kaum zu graziö⸗ ſem Volantgerieſel, und man kann ſich die ſchönſten, zfer⸗ lichen Abendſchuhe an froſtgeſchwollenen Füßen verleiden Darum beginnen wir den Tag nicht nur mit guten Vorſätzen, ſondern auch mit der nötigen Korrektur einiger Schönheitsfehler Riſſige, aufgeſprungene Haut, die den Einflüſſen der Witterung ausgeſetzt iſt, braucht doppelte Aufmerkſamkeit. Häufiges Einfetten, möglichſt mit un⸗ parfümierter Fettereme, und leichte Maſſage ſind Grund⸗ bedingung für die Erhaltung einer geſchmeidigen, wider⸗ ſtandsfähigen Haut. Der Aufenthalt im Badezimmer darf nicht immer zu einem achtlos erledigten Abſchnitt im Tagesprogramm gehören; man ſollte ſich nach dem Bad auch die Ruhe zum gründlichen Abtrocknen und anſchlie⸗ ßenden Pudern mit Körperpuder gönnen. Ab und zu iſt nach dem Baden eine leichte Oelmaſſage mit reinem Olivenöl oder mit Hautöl zu empfehlen. Man beginnt mit ſanftem Druck bei den Aufwärtsſtrichen an den Beinen und an den Armen und maſſiert ſchließlich den ganzen Körper nur, ſoweit man ſich nicht dabei überanſtrengt. Um die Wäſche vor dem Einfetten zu ſchützen, frottiert man den Körper noch einmal über und pudert mit etwas Talkum nach. Kleine Freuden zum Abenoͤbrot Aus dem preiswerten Büchlein„Was eſſen wir heute zum Abendbrot?“, das für 20 Rpf. in allen Buchhand⸗ lungen zu haben ift und von der Reichsfrauenführung herausgegeben wurde, entnehmen wir die folgenden Vor⸗ ſchläge: Feiner Salat. Ein Kilogramm Kartoffeln, eine Sel⸗ lerieknolle, 500 Gramm Aepfel, 250 Gramm Mohrrüben oder Tomaten, eine Zwiebel, eventuell etwas Kopf⸗ oder Endivienſalat, Eſſig, Oel, Salz, Zucker, Senf.— Eſſig, Oel, Zucker und Senf rührt man zuſammen und gibt dann die in gleichmäßige Stücke geſchnittenen gekochten Kar⸗ toffeln, Sellerie, Mohrrüben zu und die rohen Aepfel, Tomaten, Kopf⸗ oder Endivienſalat, die man am beſten in Streifen ſchneidet. Man kann die Mohrrüben auch roh raffeln und an den Salat geben, damit die Tunke gut durchziehen kann. Der Salat muß zwei bis drei Stunden vorher angemacht werden. Fiſchreibekuchen. 500 Gramm roher Fiſch, eine Zwie⸗ bel. 500 Gramm rohe geſchälte Kartoffeln. Salz, ein Eß⸗ löffel Mehl, Backfett.— Der rohe Fiſch wird mit der Zwiebel durch den Fleiſchwolf gedreht, dann reibt man die Kartoffeln dazu, rührt Mehl und Salz darunter und bäckt aus dem Teil kleine Kuchen in der Pfanne. Sie müſſen gut durchgebacken ſein. Dazu kann man Salate jeder Art, eingemachte Gurken oder rote Rüben eſſen. Auch Sauerkraut und Sauerkrautſalat ſchmecken ſehr gut. Seufkartoffeln. Eine helle oder dunkle Mehltunke ſchmeckt man ſtark mit Senf ab und gibt die Kartoffeln zu. Aal in Gelee. Ein Aal von 750 Gramm wird ge⸗ ſchlachtet, ausgenommen, mit Salz eingerieben, in Stücke geſchnitten und in einem Liter Waſſer, das mit/ Liter Eſſig, einem Eßlöffel Salz, 20 Gewürz⸗ und 20 Pfeſſer⸗ körnern und zwei Lorbeerblättern zum Kochen gebracht wurde, je nach Stärke des Aales 10 bis 15 Minuten gekocht. Dann nimmt man die Aalſtücke aus dem Topf heraus und legt ſie in einen irdenen Topf, läßt die Brühe Stunde ſtehen, entfettet ſie und gießt ſie durch ein Sieb über den Aal. Nach dem Erkalten wird die Brühe gallert⸗ artig feſt. Damit das Erkalten vor der Verwendung des Aales ſicher und ordentlich erfolgt, empfiehlt es ſich, den Aal ſchon am Vortage zu kochen und ihn an einen kühlen Ort zu ſtellen. 8 8 Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Der vergangene Spielſonntag brachte einige netbe Ueber⸗ raſchungen. Phönix Mannheim und Fo. Weinheim landeten außergewöhnlich hohe Siege, die zur Beachtung Anlaß geben ſollten. Viernheim trat in Seckenheim zu dem fälligen Ver⸗ bandsſpiel nicht an, ſodaß die behördl. Inſtanz ihr letztes Wort ſprechen muß. Die Tabelle weiß zu melden: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 12 10 1 1 36:12 2128 SC. Käfertal 14 7 3— 35 28 17 T1 Bf Tu. R. Feudenheim 12 7 2 3 25:24 16:8 TV Weinheim 14 7 2 5 36:22 16:12 V Seckenheim 10 4 3 3 25:20 119 pVg. 07 Mannh. 18 5 1 7 22 25 11 15 Germ. Friedrichsfeld 10 4 2 4 22217 10 10 Alem. Ilvesheim 12 3 4 5 20:25 10:14 157 Mannheim 14 4 2 8 22:31 10:18 ortung Heddesheim 11 4 1 6 19:22 9113 Olympia Reulußheim 9 3 1 5 17 75 ᷣͤ 11 FV Hockenheim 9 3 1 5 1422 11 8 Mannheim 12 3 1 8 19:40 717 Morgen iſt wieder ein volles Programm. Für Secken⸗ heim intereſſiert die Paarung 08 Mannheim— 98 Seckenheim Seckenheim muß nach dem Gelände an der Schäferwieſe und wird ſehr auf der Hut ſein müſſen. Die Mannſchaft des M. F.C. 08 liegt den Seckenheimern nicht, ſodaß die momentane Spielſtärke ſo gut wie gar keine Rolle ſpielt. Daß Seckenheim der Platzmannſchaft im ſpieleriſchen Können überlegen iſt, das zeigt allein ſchon der Tabellenſtand. Es heißt alſo auf der Hut ſein und die Sache ernſt nehmen, damit auch ein voller Erfolg errungen werden kann. Wichtig für die Seckenheimer Sportanhänger wird die Tatſache, daß morgen erſtmals Walz(früher Waldhof) den Sturmführerpoſten übernehmen wird. Für die hieſige Mann⸗ ſchaft iſt dies ſicher eine weſentliche Verſtärkung, die ſich in den kommenden Spielen auswirken wird. Glück auf! Handball der badiſchen Gauklaſſe. Am Sonntag gibt es in der Gauliga folgende Begeg⸗ nungen, vorausgeſetzt, daß die Plätze ſpielfähig ſind: TS Oftersheim— TV Rot Freiburger F— SV Waldhof TV 62 Weinheim— Tgd. Ketſch VfR Mannheim— T Hockenheim In Oftersheim trifft man ſich mit Rot. Die Platzherren zeigen zur Zeit eine beſtändige Form und werden ſich be⸗ ſtimmt bemühen, die Punkte ſelbſt zu behalten. Rot wird eine weitere Niederlage hinnehmen müſſen. In der Breisgauſtadt empfängt man den Sportverein Waldhof. Die Gäſte ſind dort nicht unbekannt. Das Spiel wird beſtimmt Waldhof 2 Punkte bringen. An der Bergſtraße treffen ſich die Turner des Tv. 62 Weinheim und Tgd Ketſch. Hier dürfte es zu einem ſchönen Spiel kommen; Weinheim in aufſteigender Form und Ketſch mit kampfesfreudigen Leuten. Der Ausgang dieſes Spiels iſt offen. VfR Mafinheim hat Tv. Hockenheim als Partner und muß mit ſeinem Gaſt ſo fertig werden, daß es zu einem Haren Sieg ausreicht. Auswärtiger Sport Nach den Feiertagen ſteht am zweiten Januar⸗Wochen⸗ ende ein ebenſo umfang wie ereignisreiches Sportpro⸗ gramm 15 Abwicklung, das ſeinen Höhepunkt in dem drit⸗ ten Endſpiel um den Pokal des Reichsſportführers zwi⸗ ſchen Schalke 04 und Fortuna Düſſeldorf in Köln hat. Im Fußban ſtehen die ſüddeutſchen Punkteſpiele diesmal etwas zurück. Das Ereignis des Tages iſt— wie vorerwähnt— das Pokalendſpiel zwiſchen Fortuna Düſſeldorf und Schalke 04, den beiden weſtdeutſchen Spitzenmann⸗ ſchaften im Köln⸗Müngersdorfer Stadion. Beide Mann⸗ 0 0 ſtanden ſich bereits zehnmal in Privat⸗ und Mei⸗ fun chaftsendſpielen gegenüber, fünfmal ſiegte Schalke und ünfmal Fortung bei einem Torverhältnis von 20:17 zu Gunſten der Düſſeldorfer. Wer iſt nun der Sieger von „Köln, der Stätte, an der Fortuna 1933 mit 3:0 gegen Schalke zum erſten Male die„Viktoria“ nach Weſtdeutſch⸗ land brachte? Man iſt geneigt, den„Knappen“ den Vorzug zu geben, weiß aber, daß Fortuna eine Mannſchaft iſt, die es berſteht, im rechten Augenblick die Höchſtform zu errei⸗ chen. So erwarten denn 60000 Zuſchauer am Sonntag in Köln die beiden Mannſchaften, die es beim Kampf um den Sieg ſicherlich nicht an Feinheiten fehlen laſſen werden. Das ſüddeutſche Fußball⸗Publikum wird wieder einige intereſſante Spiele zu ſehen bekommen. Die Spitzen⸗ mannſchaften ſtehen teilweiſe vor ſchweren Aufgaben. Laſ⸗ ſen wir daher gleich den Spielplan folgen: Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Opel Rüſſels⸗ heim, Boruſſia Neunkirchen— F 03 Pirmaſens, JV Saarbrücken— Kickers Offenbach, 1. FC Kaiſerslautern— Wormatia Worms. Gau Baden: VfR Mannheim— VfL Neckarau, Germania Brötzingen— SW Waldhof, VfB Mühlburg— Freiburger FC, JV Kehl— Sp⸗Vg Sandhofen. Gau Württemberg: 1. SSV Ulm— Stuttgar⸗ ter Kickers, VfB Stuttgart— Sportfreunde Eßlingen, Sportfreunde Stuttgart— FV Zuffenhauſen, VfR Schwen⸗ 3004— Union Böckingen, Stuttgarter SC— Ulmer Gau Bayern: München 1860— 05 Schwein⸗ 55 Be Augsburg— Sp⸗Vgg Fürth, VfB Ingolſtadt— Jahn Regensburg.— Der ſpielfreie 1. Fc Nürnberg ga⸗ ſtiert zu einem Freundſchaftsſpiel beim 1. SV Jena. Im Ausland wird über ein Länderſpiel zu berichten ein, das Portugal mit Ungarn in Liſſabon zuſammen⸗ hrt. Auf dem Inſelreich kommen die Spiele der dritten okalrunde zur Entſcheidung, bei denen erſtmals auch die ereine der erſten Liga eingreifen. Sport und Spiel Gedenket der hungernden Vögel! Der Handballſport bringt in den ſüddeutſchen Gauen ein großes Meiſterſchafts⸗ programm. Es ſpielen: Gau Südweſt; TS 61 Lud⸗ wigshafen— MS Darmſtadt, Viktorig Griesheim— No⸗ lizei Frankfurt, SB 98 Darmſtadt— DR Haßloch, TSV eee— PfR Schwanheim Gau Baden: TV eckenheim— TS Nußloch, TSV Oftersheim— TV Rot, Freiburger FC— SV Waldhof, TV 62 Weinheim— Tad Ketſch, VfR Mannheim— TV Hockenheim. Gau Württemberg: Tgſ Stuttgart— TV Altenſtadt, Eß⸗ linger TSV— Stuttgarter Kickers, TV Urach— TSV Süßen. Im Boxen tragen VfK 86 Mannheim und SG 1846 Neuſtadt a. d. Weinſtr. in Mannheim einen Klubkampf aus. In Kopen⸗ hagen meſſen die Nationalſtaffeln von Dänemark und Eng⸗ land ihre Kräfte. Im Ringen beteiligen ſich die deutſchen Meiſterringer Ludwig Schweik⸗ kext(Berlin) und Doppeleuropameiſter Fritz Schäfer(Lud⸗ wigshafen) an einem internationalen Turnier in Oslo.— In, Süddeutſchland werden die Kämpfe um die Gaumann⸗ ſchaftsmeiſterſchaften fortgeſetzt. Der Schwimmſport bringt in Neuſtadt a. d. Weinſtr. ein gauoffenes Hallenfeſt, zu dem 296 Einzel⸗ und 39 Staffelmeldungen eingegangen ſind.— Duisburg 98 veranſtaltet ein natio⸗ nales Waſſerballturnier. zu dem SS Wuppertal, Aachen 06 und Poſeidon Köln eingeladen wurden.— Ein großes Programm bringt der Winterſport wieder zur Abwicklung. Die Schwarzwälder Skiläu⸗ fer kämpfen auf dem Schauinsland um Meiſterebren. und zwar im 40⸗Kilometer⸗Dauerlauf. Die Freiburger Geſchwi⸗ ſter Chriſtl und Rudi Cranz beteiligen ſich an den Ab⸗ fahrts⸗ und Torläufen um den„Großen Preis von Paris“ in Megeve. Sprungläufe werden in Oberſtdorf, Neuhg s⸗ Schlierſee u. a. veranſtaltet Zum 15. Male wird der Har⸗ zer Skiſtaffellauf über amal 10 Kilometer vom Brocken nach Altenau Ga Austrag gebracht und im Ausland, vor⸗ nehmlich der Schweiz, ſtehen ebenfalls eine Reihe von er⸗ eignisreichen Wettläufen zur Entſcheidung an.— Die deutſchen Eiskunſtläufer kämpfen am Samstag und Sonn⸗ tag um den Titel der Frauen. Männer und Paare in Köln. HJ⸗Okimaunſchaften auf dem Feldberg Seit Beginn dieſer Woche haben die Uebungshänge des Feldberges, die über Weihnachten und Neujahr einen Maſſen⸗ anſturm an Skiſportlern erlebt hatten, neuen Zuzug erhalten. Die Skimannſchaften der badiſchen Hitlerjugend, die an den am Samstag und Sonntag ſtattfindenden Wettkämpfen des Gebietes Baden teilnehmen, ſind eingetroffen und haben Uebungslager bezogen. Die fünf beſten HJ. und DJ. ⸗Ski⸗ läufer und ⸗läuferinnen des BdM. aus jedem Bann und Jungbann bezw. Antergau werden ausgeſucht, um ſich im harten Wettkampf zu meſſen und die Teilnahmeberechtigung an dem vom 31. Januar bis 7. Februar ſtattfindenden Reichs⸗ winterſportkämpfen 1938 der HJ. in Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen zu erkämpfen. Der Verlauf der Gebietsſkiwettkämpfe iſt folgendermaßen: Samstag, den 8. 1.: 14 Uhr Geländelauf mit Klein⸗ daliberſchießen; Ort: Hebelhof⸗Herzogenhorn; Sonntag, den 9. 1.: 9 Uhr Abfahrtslauf auf dem Feldberg, 13 Uhr Torlauf auf dem Feldbergſtadion, 14 Uhr Sprunglauf auf. dem Feldbergſtadion, 16.30 Uhr Siegerehrung durch Ober⸗ gebfetsführer Kemper. Die geſamte badiſche Hitlerfugend nimmt an dieſen bei⸗ den Tagen in geſpannter Erwartung regen Anteil an dem Kampf ihrer Kameraden und Kameradinnen. Jede Einheit iſt des Erfolges ihrer Vertreter ſicher und hegt den brennenden Wunſch, eine möglichſt große Anzahl von ihnen nach Gar⸗ miſch entſenden zu können. * Die Ski⸗Wettkämpfe der Hitler⸗Jugend. () Karlsruhe. Die diesjährigen Skiwettkämpfe des Ge⸗ biets Baden der HJ. finden gemeinſam mit den Vereinen des Reichsbundes für Leibesübungen am 8. und 9. Januar auf dem Feldberg ſtatt. Die Wettkämpfe erſtrecken ſich auf Abfahrts⸗ und Torlauf, an denen ſich auch gute Skiläuferin⸗ nen des Bd M. beteiligen, Tor⸗ und Geländelauf, Langlauf und Zwiſchenlauf. Mit dem Geländelauf iſt gleichzeitig eine Kleinkaliberſchießübung verbunden. Jeder Bann und jeder Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierungen, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik, 8.30 Morgenmuſik; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert, 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sende⸗ pauſe 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 19 Nachrichten, Neues vom Tage; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonutag, 9. Januar: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Evangeliſche Morgenfeier; 9 Frohe Weiſen, Schallplatten; 10 Handeln, das iſt die Sache— was hilft uns das bloße Wiſſen, Morgenfeier der H J., 10.30 Konzert am Sonntagmorgen, Schallplatten; 11.15 Aus dem badiſchen Schaffen unſerer Zeit; 12 Großes Mili⸗ tärkonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Ti⸗Ra⸗Gu, luſtiges von unſerem Kaſperle; 14.30 Das Neueſte aus der Schallkiſte, Schallplatten; 14.45 Zum Tag der Briefmarke; 15.30 Chorgeſang; 16 Sonntagnach⸗ mittag aus Saarbrücken; 18 Sodele— Etzetle, Schwäbiſches in Muſik, Lied und Wort; 19 Nachrichten, Sport; 19.15 Boris Gudonoff, muſikaliſches Volksdrama; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 244 Nachtmuſik. Montag, 10. Januar: 10 Kinderliederſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Portugal im Lied, Schallplattenplauderel; 19.15 Stuttgart ſpielt auf; 21 Der Rattenfänger von Hameln, Spiel in Verſen; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 11. Januar: 10 Der deutſche Michel— ein Held des Volkes, Hör⸗ bilder um Michael Obentraut; 10.30 Sendepauſe; 18 Von modiſchen und anderen Dingen; 19.15 Ernſt und heiter, Schallplatten; 20.05 Tauſend Worte Liebe, eine ſchwache Stunde; 21 Abendkonzert; 22.15 Politiſche Zeitungsſchau; 22.30 Tanz und Anterhaltung, Schallplatten. e Jungbann ſtellk eine Mannſchaft von fünf Leuten. Die 58 den Gebiets⸗Stiwettlämpfen als Sieger ermittelten Maun⸗ ſchaften werden an den vom 1. bis 7. Februar ſtakkfindenden Reichsſkiwettkämpfen der Hitler⸗Jugend in Gare Par kirchen teilnehmen. Skikurſe des BM. Alle badiſchen Untergaue führen in dieſem Winter im Schwarzwald Skikurſe durch, die zum größten Teil von prüften Skiwartinnen geleitet werden. Hier iſt jedem BdM.⸗ Mädel Gelegenheit gegeben, ſich mit der Grundſchule des Skilaufens bekanntzumachen. Für ſämtliche Untergauſport⸗ wartinnen und gute Skiläuferinnen findet im Allgäu ein Ski⸗ wartinnenlehrgang ſtatt. Im nächſten Jahr ſoll jeder Unter⸗ gau mindeſtens eine geprüfte Skiwartin haben. Anläßlich der Gebietsſkiwettkämpfe am 8. und 9. Januar auf dem Feld⸗ berg werden von etwa 60 Mädels die 10 beſten Skiläuferin⸗ nen ermittelt, die an den Reichswinterſportwettkämpfen in Garmiſch für Baden kämpfen werden. Vom Ningkampfſport Um Badens Mannſchaftsmeiſterſchaft Obwohl im Gau Baden die Kämpfe um die Ringer⸗ Mannſchaftsmeiſterſchaft der einzelnen Bezirke noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſind, ſtehen mit einer Ausnahme die an der Gau⸗ meiſterſchaft teilnehmenden beiden Vertreter eines jeden Be⸗ zirks feſt, ſodaß bereits die Termine und Paarungen für die in Kürze einſetzenden Endkämpfe feſtgelegt werden konnten. Die beiden beſten Mannſchaften von Anterbaden und Mittel⸗ baden bilden die Gruppe Süd, während die Vertreter von Oberbaden und des Schwarzwaldes in der Gruppe Nord kämpfen. Zur Ermittlung der zweitbeſten Mannſchaft im Schwarzwald iſt noch ein Entſcheidungskampf zwiſchen dem KSV. Konſtanz und dem ASV. Villingen notwendig, der am 6. Februar zum Austrag kommt. Die nach den Ergebniſſen der Vor⸗ und Rückkämpfe unter⸗ legenen Mannſchaften ſcheiden aus, während die beiden Sie⸗ ger jeder Gruppe nach einem noch feſtzuſetzenden Plan wie⸗ der in Vor⸗ und Rückkampf die Teilnehmer an den beiden Schlußkämpfen, die am 20. und 27. März ſtattfinden, er⸗ mitteln. 5 Hund Einzeltitel. Da das Reichsfachamt Schwerathletik die deutſchen Rin⸗ germeiſterſchaften ſchon im März zur Entſcheidung bringt, müſſen in den Gauen die beſten Vertreter jeder Gewichtsklaſſe ſchon Ende Februar ermittelt ſein. Der Gau Baden bringt ſeine Meiſterſchaften am 23. und 30. Januar in drei Turnie⸗ ren zum Austrag. Die beſten Feder⸗ und Mittelgewichtler des Gaues kämpfen am 23. Januar in Mannheim⸗Feuden⸗ heim, die Bantam⸗ und Leichtgewichtler meſſen ſich am 30. Januar in Baden⸗Baden und am gleichen Tage iſt Horn⸗ berg Schauplatz der Titelkämpfe im Welter⸗, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht. Siegfried Ludwigshafen— Eiche Sandhofen. und Meiſter Georg Gehring erſetzee n Bodenſee⸗Segelwoche 1938. Die Bodenſee⸗Segelwoche 1938 findet in der Zeit zwi⸗ ſchen dem 6. und 14. Auguſt ſtatt und ſieht folgende Wett⸗ fahrten vor: 6. Auguſt vor Friedrichshafen, 7. Auguſt vor Friedrichshafen, 8. Auguſt von Friedrichshafen nach Romans⸗ horn, 9. Auguſt vor Romanshorn, 10. Auguſt vor Kreuzlin⸗ gen, 11. Auguſt vor Konſtanz, 12. Auguſt Ruhetag, 13. Auguſt von Konſtanz nach Ueberlingen, 14. Auguſt Ueberlingen. ſtanz nach gen, uguſt vor Unter„Verſchiedenes“ erwähnen wir das nationale Hallenſportfeſt in Magdeburg, das Schauturnen der Deutſchlandriege in Altenburg, die Fifa⸗Tagung in San Remo und das Fechten Friedrichs⸗ hafen„/— Sportgemeinde Stuttgart. Schließlich verdient noch das Gaſtſpiel des früheren badiſchen Rugbymeiſters 758 Neuenheim beim RC Beſancon hervorgehoben zu wer⸗ en. i Mittwoch, 12. Januar: 10 Ein Volk— eine Sprache, Hörbilder um Martin Luthers Werk; 10.30 Sendepauſe; 18 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.15 Heitere Muſik zum Feier⸗ abend: 20 Feſtkonzert: 21 Stunde der jungen Nalion: Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 9. Januar: 225 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Schneebericht; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Kleiner Bauern⸗ kalender; 8.45 Klaviermuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Ahnenvergangenheit und Erbenzukunft; 10 Handeln, das ißt die Sache— was hilft das bloße Wiſſen; 10.30 Chorgeſang, anſchließend: Straßenwetterbericht; 11.15 Mich aber ſchone der Tod, Hörfolge; 11.50 Unſer Kalenderbild: Januar; 12 Militärkonzert; 14 Für unſere Kinder: Ti⸗Ra⸗Gu, Luſtiges um unſer Kasperle; 14.30 Konzert in„Sp⸗aß“⸗Dur, Schall⸗ platten; 15 Dorfſonntag; 16 Nachmittagskonzert, als Ein⸗ lage: 17 bis 17.15: Endſpiel um den Tſchammer⸗Pobal Schalke 04— Fortuna Düſſeldorf; 18 Serenade unter Ster⸗ nen, Hörfolge; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter; 19.10 Konzert? 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Die unſterbliche Sehn⸗ ſucht, Operette von Grothe; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Schneebericht, Lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Deutſche Eiskunſtlaufmeiſterſchaften nx Montag, 10. Januar: 11.50 Eiſen und Brot aus eigenem Boden; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Der Sport N 1 end; 19. 5 Stutt⸗ Nen ſpielt auf; 21 Das Gewitter, lustiger Sketſch; 21.15 Konzert; 22.30 Nachtmuſtt und Tanz. 5 Dienstag, 11. Januar:„ 11.40 Hausfrau, hör zu; 11.50 Eine einzigartige Kolo⸗ nialleiſtung; 15 Alles oder nichts; 15.15 Cornelia Goethe — ein Leben für den Bruder, Hörfolge; 15.45 Das Voll erzählt; 17.30 Der Rundfunkchor ſingt Volkslieder; 19.10 AUnterhaltungskonzert; 20.45 Oel— eine Aa deal Hör folge; 21.30 Klaviermuſik; 22.30 Unterhaltung und Tanz, f Mittwoch, 12. Januar: 15 ch es 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Deutſchland hilft a alte 190 ler ſiahende, Utgendes Praten, N ir; 19.10 Unſer ſingendes, klingendes urt; Feſtkonzert; 21 Stunde der jungen Nation; 21.30 F. dert; 22.30 Kamerad, wo biſt du?; 22.40 U